neh. irben h. n Gelb 5 Oar⸗ miſchtt, moneß, nachtz⸗ mollen, rühjaht e ganze doppelt Hou. ner, 0% RI — grole! Wissen nellste e Weg 1 Nr. 272(2. Blatt). Neckar Bote W Freitag, 20. November 1936 Von Woche zu Woche Politiſche Wochenbetrachkung zum Zeitgeſchehen. Die deutſchen Ströme ſind nun auch formell von den ausländiſchen Kontrollen befreit, die das Verſailler Zwangsdiktat eingerichtet hatte— nicht etwa aus Gründen wirtſchaftlicher Notwendigkeit eingerichtet hatte, ſondern aus rein politiſchen Motiven heraus: weil die Mächte, die ſich als Sieger des Weltkrieges fühlten, das beſiegte Deutſchlond auch durch dieſe Maßnahme demüti⸗ gen wollten. Es war ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Zuſtand in der Zeit des wiedererwachten Nationalbewußtſeins des deutſchen Volkes beſeitigt werden mußte, denn es kann und darf nichts mehr geduldet werden, was Deutſchland in der Reihe der Großmächte irgendwie zurückgeſetzt oder unter minderes Recht ſtellt. Daß durch die Aufkündigung der dis⸗ kriminierenden Beſtimmungen von Verſailles die Freiheit der Schiffahrt auf den deutſchen Strömen— auch ſoweit Schiffe anderer Nationen daran beteiligt ſind— nicht be⸗ einträchtigt werden ſoll, hat die Reichsregierung in ihrer Note an die Unterzeichnerſtaaten von Verfailles ausdrück⸗ lich feſtgeſtellt. Es iſt auch ſelbſtverſtändlich, daß wir uns mit den übrigen Anliegerſtaaten unſerer Ströme über be⸗ ſtimmte Schiffahrtsfragen, die beide Teile angehen, von Fall zu Fall leicht verſtändigen können. Aber daß Kontroll⸗ ausſchüſſe beſtanden, in denen Staaten ſaßen, die an der Schiffahrt auf deutſchen Strömen auch nicht das geringſte Intereſſe hatten— dieſer unwürdige Zuſtand konnte nicht länger andauern. Man hat das ſchließlich auch im Aus⸗ lande eingeſehen und den deutſchen Schritt daher durchaus ruhig aufgenommen. Nur Frankreich hätte daraus gerne eine Haupt⸗ und Staatsaktion gemacht, fand aber bei den übrigen Staaten kein Verſtändnis dafür. Das deutſche Volk dankt es dem Führer, daß er auch in dieſer Frage mit einem Reſtbeſtand von Verſailles aufgeräumt hat, der in die heutige Zeit nicht mehr paßte. * War ſchon die Befreiung der deutſchen Ströme ein Akt geſunder Realpolitik, ſo gilt das gleiche von der Aner⸗ kennung der Regierung des Generals Franco in Spanlen durch Deutſchland und Italien. Es iſt ſchon immer höchſte politiſche Kunſt ge⸗ weſen, die Tatſachen rechtzeitig zu erkennen und daraus die richtigen Folgerungen zu ziehen. Die deutſche Reichsregie⸗ rung hat nach dieſem Satze gehandell, als ſie dem ſpaniſchen General Franco mitteilen ließ, daß ſie ſeine Regierung als rechtmäßige Regierung Spaniens anerkenne. Die Lage iſt ja in der Tat ſo, daß die rote Scheinregierung, die in Va⸗ leneia ſitzt, keine Macht mehr beſitzt, ſondern nur noch ein willfähriges Organ des famoſen Sowjetgeſandten Moſes Roſenberg iſt. Die meiſten Provinzen Spaniens ſind in der Hand der Regierung Franco, und die rote„Regierung“ hat längſt jede Handlungsfreiheit und jede Macht verloren. Schon vor Wochen hat der diplomatiſche Vertreter Deutſch⸗ lands ſeinen Wohnſitz von Madrid nach Alicante verlegen müſſen, weil die damalige Regierung ſchon zu jener Zeit außerſtande war, der deutſchen Botſchaft und ihren Mit⸗ gliedern den nötigen Schutz zu gewähren. Inzwiſchen ha⸗ hen die Roten, die ſich zwar noch als die Machthaber be⸗ zeichnen, es aber längſt nicht mehr ſind, die ſpaniſche Haupt⸗ ſtadt verlaſſen und ſind nach Valencia geflohen, weil Gene⸗ kal Franco Schritt für Schritt weiter vorrückte und jetzt ſchon die Vorſtädte von Madrid beſetzt hat. Er hätte heute ſchon längſt das ganze Land erobert, wenn nicht die ruſſi⸗ ſche Räterepublik die Roten in Spanien immer wieder durch Lieferung von Kriegsmaterial, ja ſogar durch Entſendung von Truppen unterſtützen würde und ihnen dadurch das Weiterkämpfen erſt ermöglichte. Mag dieſes Spiel auch noch eine Zeitlang weitergehen— aufhalten läßt ſich der End⸗ ſieg der nationalen Revolution in Spanien nicht mehr. Schon jetzt hat die„Regierung“ in Valencia, wie bereits erwähnt, keinerlei Macht mehr, eine Regierung aber, die nicht mehr regieren kann, verdient dieſen Namen nicht mehr. Aus dieſen Erwägungen hat die Reichsregierung die nationale Regierung des Generals Franco anerkannt. Die italieniſche Regierung hat aus den gleichen Erwägun⸗ gen heraus den gleichen Entſchluß gefaßt. Das deutſche Volk hofft, daß es General Franco gelingen wird, die letz⸗ len Schwierigkeiten in Bälde zu überwinden, damit die Leidenszeit des ſpaniſchen Volkes bald ein Ende nehme. 0 Die Noe pon Hieran Roman von Paul Hain. 30 Hans Friedrich von Oranien ſtieg aus. Er blickte flüchtig zu den Fenſtern hinauf und nickte mit leiſem Lächeln, als er da oben Rembrandt gewahrte. Der tat einen tiefen Atemzug und drehte ſich zu ten Zerkaulen um. „Das dumme Herz,“ ſtammelte er verwirrt und hoff⸗ nungsfroh und lehnte ſich gegen die Wand. 5 Der Fürſt trat ein, der Bürgermeiſter war ihm bis in die Halle entgegengeeilt. Rembrandt ſah ihn verklärt 1 als erblicke er den Heiland, der über das Waſſer ſchreitet.. „Lauft nur, Rembrandt! Euch e „Nun ſteh' ihm Gott bei!“ murmelte der Fürſt von Oranien hinter ihm her.—— Im Krankenzimmer des Uylenburghſchen Hauſes war es ſo ſtill, daß man das feine Summen der Luft, dieſes magſiſch⸗rätſelhafte Rinnen der Zeit, hören konnte. Durch die zugezogenen Vorhänge drang ein ſchmaler Sonnenlichtſtreifen hindurch und lag dünn und golden über dem Fußboden, als wäre dies die ſchmale Grenze zwiſchen Licht und Nacht, zwiſchen Leben und Tod. Saskias Geſicht ſchimmerte in dieſem Halbdunkel wie eine weiße Roſe aus den Kiſſen. Ganz ſtill lag ſie. 3 Und ſtill und geduckt ſaß die Muhme am Bett, die welken Hände ineinandergefaltet. Die Lippen bewegten ſch in lautloſem Gebet. Seit vielen Tagen betete ſie ſo ewas konnte ſie wohl anderes tun, als auf die Güte ban Schöpfers und die Kraft ihrer Frömmigkeit zu ver⸗ en.. Saskias Hände hoben ſich leiſe. Sie taſteten über die Bettdecke und zupften darüber hin, als ſpielten ſie mit Van Aylenburgh erwartet i unſichtbaren Blumen. Der Selbſtmord des franzöſiſchen Innen⸗ miniſters Salengro lenkt die Aufmerkſamkeit wie⸗ der einmal auf die innenpolitiſchen Zuſtände in Frank⸗ reich, die noch immer außerordentlich geſpannt ſind. Man kennt die Vorgeſchichte des Falles: Salengro war während des Krieges in deutſche e geraten; die Rechts⸗ parteien warfen ihm nun, als er durch den Miniſterpräſi⸗ denten Blum auf den Poſten des Innenminiſters berufen worden war, vor, er ſei damals aus freien Stücken zum Feinde übergelaufen, ſei alſo ein Deſerteur und Landes⸗ berräter und damit unwürdig, ein Miniſteramt zu beklel⸗ den. Eine Unterſuchungskommiſſion die die franzöſiſche Re⸗ gierung einſetzte, und der auch der Generalſtabschef Game⸗ lin angehörte, hatte feſtgeſtellt, daß für eine Fahnenflucht Salengros keinerlei Beweiſe vorlägen. Die Angriffe gegen den ſozialiſtiſchen Innenminiſter gingen trotzdem weiter Jetzt hat Salengro Selbſtmord verübt, weil, wie er ſich in einen hinterlaſſenen Brief an den Miniſterpräſidenten aus⸗ drückt, er am Ende ſeiner Kräfte ſei. Man verſteht, daß Salengros Selbſtmord die Parteigegenſätze und Porteilei⸗ denſchaften in Frankreich die erſt vor einigen Tagen zu einer wütenden Saalſchlacht im franzöſiſchen Parlament ge⸗ führt haben, noch weiter verſchärft hat und daß die Stel⸗ lung der Regierung Blum dadurch noch ſchwieriger gewor⸗ den iſt als ſie zes bisher ſchon war. Ob durch den traurigen Vorfall der Einfluß der Sozialiſten und Kommuniſten auf die Regierung noch größer wird als bisher, und ob ſich daraus auch Konſequenzen für die internationale Politik er⸗ geben, muß abgewartet werden. 0 Innerpolitiſche Sorgen haben nicht nur die Franzoſen, ſondern gegenwärtig auch die bolf che wiſtiſchen Machthaber in Moskau. Nicht nur daß Rußland, dieſes einſtige Getreideausfuhrland, jetzt wieder vor den allergrößten Ernährungsſchwierigkeiten ſteht— es ſind auch ſonſt allerlei unangenehme Dinge paſſiert. So iſt das Haus der bolſchewiſtiſchen Rüſtungsinduſtrie in Moskau in Brand geſteckt worden und erſt vor wenigen Tagen wurde bekannt, daß die geſamten ſowjetruſſiſchen militäri⸗ ſchen Aufmarſchpläne für die weſtruſſiſche Front geſtohlen worden ſeien. Somit hat die Erſetzung des jüdiſchen Chefs der Geheimpolizei, Jagoda, durch Stalins Vertrauten Je; ſchow offenbar die Zerſetzungserſcheinungen im„Sowjet⸗ paradies“ nicht aufzuhalten vermocht. Wollen die roten Herrſchaften etwa durch die deutſchen Verhaftungen die »Aufmerkſamkeit ablenken? Brüſſel, 19. November. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem belgiſchen Jour⸗ naliſten Robert Leurquin, dem Vertreter der Brüſſeler Zei⸗ tung„Le XX. Siecle“, eine Unterredung gewährt, die von dem Blatt in großer Aufmachung veröffentlicht wird. Der Sonderberichterſtatter des Blattes ſchildert den freundlichen Empfang, der ihm durch Dr. Goebbels zuteil geworden ſei. Er ſpricht ſich in Worten aufrichtiger Bewun⸗ derung über die erfolgreichen Leiſtungen aus, die Dr. Goeb⸗ bels bei der Machtübernahme, namentlich bei der„Eroberung“ Berlins, vollbracht hat. Zunächſt richtete der Korreſpondent an Dr. Goebbels die Frage, welches der ſtärkſte Eindruck ſeines politiſchen Lebens ſei. Die Antwort lautete: „Der 30. Januar 1933, als ich auf dieſem Platz eine Million Männer und Frauen vor dem Führer vorüberziehen ſah, die ihre Freude hinausſchrien und in ihrer Begeiſte⸗ rung ſangen. Das war nach 14 Jahren erbitterten Kampfes b der ſich in einer gewiſſen Art vor mir materiali⸗ ierbe.“ Die weiteren Erklärungen des Miniſters bezogen ſich dann, bevor die aktuellen Fragen der deutſch⸗belgiſchen Be⸗ ziehungen angeſchnitten wurden, auf die Rolle der Propa⸗ ganda beim Erfolg des Nationalſozialismus, auf die Rolle und die Stellung des geiſtigen Arbeiters im Dritten Reich. Dann ſtellte der Berichterſtatter die Frage:„Wie beurtei⸗ len Sie den Stand der Beziehungen zwiſchen Belgien und Deutſchland?“ Antwort:„Ich kenne ſehr wohl Belgien und die belgiſche Bevölkerung, weil ich aus der benachbarten Gegend ſtamme. Ich weiß, daß es nach dem Krieg Reibungspunkte Das Fieber wurde wieder ſtärker. 5 „Blumen— Himmelsblumen—, flüſterten die blaſ⸗ ſen Lippen.„Immer neue— neue Blumen—“ Die Augen öffneten ſich. Sie waren leuchtend vom Brand des Fiebers. 1 „Harmensz— ich flechte den Kranz für dich— den Ruhmeskranz— ganz aus Dornen und Stroh.“ Ein leiſes, ſchlimmes Lachen klang dünn und zerbro⸗ chen aus ihrem Munde. 5, „Tiere ſind die Menſchen— böſe Tiere. Oh— ich bin im Spinnhaus. Spinne, ſpinne gelben Flachs— immer muß ich ſpinnen.“ i a i HGegquält ſtanden ihre Lippen eine Weile offen. Die Muhme griff nach den taſtenden Händen und hielt ſie feſt. Angſt ſchnürte ihr die Kehle zuſammen. Herrgott, hilf, hilf!“ 5 8 s 190 Spinnhaus iſt ſchlimmer— als ein Gefäng⸗ nis,“ flüſterte die Fiebernde.„Da nagen— die Ratten den Faden ab— immer den neuen 1— haben ſchwarze Augen wie die Teufel—— oh, Harmensz! Har⸗ mensz— jetzt kommen ſie!“. 5 Sie ſchrie grell auf. Schweiß ſtand ihr auf der Stirn. Ihre Stimme wimmerte: a 5 „Ratten— Ratten— ſo helft mir doch!“ Die Muhme ſprang auf und warf ſich über ſie, um ſie in die Kiſſen zu drücken. g 1 „Saskia, ich bin da! Ich helfe dir! Biſt ja zu Hauſe — S 5 f Da ging die Tür auf. 5 Nen brandt ſtand 1 e Hinter ihm Uylen⸗ burgh. Ernſt und voll Feierlichkeit. 5 Mußme Alberta wich unwillkürlich vom Bett zurück. Einen Augenblick lang wähnte ſie, ſelber eine Fieberviſion zu haben.. Aber da ſagte Rembrandt leiſe: „Ich bin's wirklich.“ 5 Ja, das war ſeine Stimme. Sie kannte ſie ſo gut wie die von Saskia. Ein Ausdruck großen, gläubigen Vertrauens breitete ſich über ihr faltenreiches Geſicht aus. 5 8 „Geht nur, Muhme. Ich bleibe hier. zwiſchen unſeren beiden Völkern gegeben hat; ader ich weiß, daß dieſe Punkte mehr und mehr in den Hintergrund getreten ſind gegenüber den großen Aufgaben, die dieſe beiden Völker verwirklichen mußten oder ver Eine dieſer weſe ſein, ſich gegen die ſt wirklichen müſſen. n Aufgaben ſcheint mir die zu en Elemente zu verteidigen, die W. Mut, ch habe den ſie beim Namen zu nennen: fahr des Moskauer Bolſchewismus. Ich bin nicht ſo naiv, zu glauben, daß die Neuausrich⸗ tung der Außenpolitik, die ſich ſoeben in Belgien vollzogen hat, um unſerer ſchönen Augen willen geſchehen iſt. Nur eine dumme Regierung kann Initiativen im Intereſſe anderer Länder ergreifen; nichtsdeſtoweniger habe ich mit großer Freude feſtgeſtellt, daß das kleine Belgien, das eine große Nation darſtellt, nicht gezögert hat, ſich aus allen Verwicklungen zurückzuziel die die Gefahr einſchließen, den bolſchewiſtiſchen zu dienen.“ Frage:„Was hallen Sie von der Rex⸗Bewegung?“ Antwort:„Ich habe nicht das Recht, mich in die Innenpolitik anderer Länder zu miſchen. Ich habe in dieſer Beziehung eine perſönliche Meinung; aber meine Eigen⸗ ſchaft als Miniſter unterſagt es mir, ſie auszuſprechen. Ich ſtelle lediglich eine Talſache feſt: Wenn ein junger Mann von 30 Jahren eine ſo ſtarke Bewegung zu entfeſſeln imſtande war, ſo iſt das ein Element, das man beachten muß.“ Frage:„Sie haben, Herr Miniſter, von den Reibungs⸗ punkten geſprochen, die zwiſchen uns beſtehen: welches ſind dieſe?“ Antwort:„Ich denke an die Frage Eupen⸗Mal⸗ medy. Ich habe keineswegs die Abſicht, von einer Wieder⸗ gabe Eupen⸗Malmedys an Deutſchland zu ſprechen; aber ich möchte ſagen, daß es außerordentlich nützlich wäre, wenn man ſich in voller Oeffenflichkeit über dieſe Frage unterhielte, um ſich über die Arl ins Benehmen zu ſetzen, wie die Be⸗ wohner dieſer Grenzmark regiert werden müſſen, damit ſie in ihrer freien kulturellen Entwicklung nicht durch lokale In⸗ ſtanzen, die immer radikaler ſind als die Zentralgewalt, behindert werden.“ Die letzte Frage, die der Korreſpondent an Dr. Goeb⸗ bels ſtellte, betraf die Behauptung, daß Deutſchland Abſicht auf den belgiſchen Kongo habe. Die Ankwortt hierauf lautete:„Ich kann Ihnen hier⸗ auf nur eines antworten: Das iſt dumm! Zunächſt hat Deutſchland garnicht die Möglichkeit, ſich der Macht zu bedie⸗ nen, um den belgiſchen Kongo zu nehmen, und wenn wir ſie hätten, dann würden wir ſie nicht gebrauchen.“ „Der Natfonalſozialismus verfolgt keine internationale Miſſion mit irgendwelchen aggreſſiven Abſichten. Während der Kommunismus von dem Willen durchdrungen iſt, ſeine Ideologie allen Völ⸗ kern und Nationen aufzuzwingen, um ſie in eine internationale Revolution hineinzuziehen, die das Ende unſerer Ziviliſation bedeuten würde, achten wir den beſonderen Charakter jedes Volkes, und wir glauben, daß lediglich auf der Grundlage einer ſolchen gegenſeitigen Verſtändigung eine dauerhafte europäiſche Zuſammenarbeit geſichert werden kann.“ N i Treibereien n —— — Scheinwerfer abblenden! Die berechtigten Klagen, daß Kraftwagenführer auf der Landſtraße beim Begegnen nicht rechtzeitig oder gar nicht abblenden, wollen nicht ver⸗ ſtummen Vielfach wird eine unangenehme Blendwirkung durch die falſche Stellung der Scheinwerfer verurſacht. Gen Himmel gerichtete oder ſeitlich verſchobene Scheinwerfer müſſen richtig eingeſtellt werden. Vielfach wird auch nur ein Scheinwerfer abgeblendet. Dieſe Unſitte muß ſchärfſtens ver⸗ urteilt werden. In allernächſter Zeit werden Landſtraßen⸗ Kontrollen durch die motoriſierte Straßenpolizei vorgenom⸗ men. Es darf angenommen werden, daß dieſer Hinweis ge⸗ nügt, um die Kraftwagenführer an die Einhaltung der Vor⸗ ſchriften zu erinnern und ſie zur Nachprüfung ihrer Licht⸗ anlage zu veranlaſſen. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 19. November. Am zviehmarkt waren aufgetrieben: 41 Schweine, 13 Schafe Hie und kel, his ſechs Wochen 11 bis 15, über ſechs Wochen 15 bis 22 Mark; 286 Läufer 22 bis 30 Mark. Marktverlauf: mittel. Maunheimer Getreidegroßmarkt vom 19. November. No⸗ liexungen unverändert. e Rembrandt trat näher. Uylenburgh nickte ihr mit ernſter Freundlichkeit zu. Da glitt ſie behutſam beiſeite und an dem Senator vor⸗ bei, der ſtill die Tür ſchloß. 5 Rembrandt war allein im Krankenzimmer. Zögernd näherte er ſich dem Bett. Dann ſank er plötzlich erſchüt⸗ tert in die Knie. „Saskia—!“ Er griff nach ihren fieberheißen Händen. Wie hatte doch ten Zerkaulen heute geſagt, als er mit ihm allein war? Ja, der Doktor Solbakken hätte gemeint, heute müßte es ſich entſcheiden, ob das Leben oder der Tod ſtärker ſei. Entweder müßte das Fieber nachlaſſen oder — oh, dieſes grauſame, unheimliche„Oder“! 5 Saskia war wieder ſtiller geworden. a Ihr Atem ging ſchwer, das Geſicht war zur Seite ge⸗ dreht. Die halbgeöffneten Augen weiteten ſich. Sie blick⸗ ten gerade in Rembrandts Geſicht. 5 Ein Schauer überflog ihn. Erkannte ſie ihn? „Saskia, ich bin es! Dein Harmensz!“ flüſterte er, er⸗ griffen von dem Leid in dieſen vertrauten, ſchmerzerfüll⸗ ten Zügen.„Erkennſt du mich nicht, Liebſte?“ Graue Angſt verzerrte ſein Geſicht. Noch immer hielt er ihre Hände umkrampft, als wolle er ſeine geſunde Lebenskraft ſo in ſie hinüberſtrö⸗ men laſſen. Kein Flackern des Erkennens war in ihrem Blick. Fremd und fern waren dieſe Augen, die ihn ſonſt ſo wunderbar beglückt hatten. i Da riß es ihn gewaltig hoch. f 5 Mit zarter Feſtigleit umſchlang er ſie, ihren Blick ſu⸗ chend, und preßte ſie an ſich mit der Inbrunſt ſeiner gan⸗ zen Liebe. Ungeheure Kraft fühlte er in ſich, den Tod zu bezwingen, deſſen Schatten ſchon irgendwo in dieſem Zim⸗ mer verborgen ſein mochte. „Saskia! Saskia!“ rief er beſchwörend.„Ich bin bei dir Ich, nach dem du ſo oft verlangt haſt! Ich, dein Harmensz! Herrgott, 1 ihre Seele wach! Mach, daß ſie meine Stimme hört! Sei barmherzig, Gott! Saskia! Saskia!“— Blick lag in Blick. 5. 0— 15 Kälber. Außerdem ſtanden zum Verkauf: 501 Fer⸗ 1 I Die Frau und ihre Welt Die zärtlich beſorgte Frau Es gibt Frauen, die ſich über alles Sorge machen und glauben, überall warnend am Wege ſtehen zu müſſen. Es ſind nicht die ſchlechteſten, denn es ſind die gewiſſen⸗ haften, die ſich für alles verantwortlich fühlen. Trotzdem machen ſie es falſch, wenn ſie ihre Sorge bei jeder Gelegenheit zeigen. Raucht der Gatte ihrer Meinung nach zu viel, fürchten ſie ür ſeine Lunge und geben dem ungeſäumt Ausdruck. Naucht er aber weniger, vermuten ſie eine anziehende Magenverſtimmung und ſprechen es laut und deutlich aus. Ißt er reichlich, mahnen ſie— auch im Beiſein von Fremden— er möchte ſich nicht über⸗ nehmen; ißt er wenig, bedauern ſie, daß es ihm anſcheinend nicht ſchmeckt. Kommt er einmal ſpät nach Hauſe, ſehen ſie ihn im Geiſte beraubt, überfahren oder verſchleppt. Ganz„be⸗ ſorgte“ fragen bei Freunden oder ſogar der Polizei an und ſind tief gekränkt, wenn ſie die Antwort bekommen, daß die meiſten Männer ſich von allein wieder anfinden.— Sich⸗Sorgen⸗machen⸗müſſen iſt eine unglückliche Cha⸗ rakteranlage, gegen die man ſchlecht ankann. Anbedingt hüten ſollte man ſich aber, den„Umſorgten“ zuviel von ſeiner Sorge merken zu laſſen. Die meiſten Männer finden es ſehr ſchön, wenn ihnen von unſichtbarer Hand Liebes angetan oder Böſes aus dem Wege geräumt wird. Sie finden es aber ſehr wenig ſchön, wenn hiervon viel und in Gegenwart anderer geſprochen wird. Wenn dann gar der Dritte noch lächelt, was auch vorkommt, ſind ſie der Meinung, daß ſie eine lächerliche Rolle ſpielen, werden kratz⸗ bürſtig, und die Frau weiß oft gar nicht warum. Der gewiſſenhaften und liebevollen Frau ſei darum ge⸗ ſagt(bei den andern iſt die Meinung ohnehin überflüſſtg) — ſprecht nicht ſoviel von eurer zärtlichen Beſorgnis! Laßt euren Mann nicht das Bändel merken, an dem er ſich ganz gern von euch führen läßt, wenn es nicht alle Leute 1 55 —stdt * 2 2 L Iſt das Kind unartig oder nervös? Man geht mit dem Wörtchen„nervös“ ſehr großzügig um. Schlechte Laune, Hitzköpfigkeit, Verſagen iu der Ar⸗ beit und noch mancherlei anderes wird meiſt mit der Ent⸗ ſchuldigung abgetan, man ſei eben„nervös“. Nervoſität iſt die Modekrankheit geworden, unter deren Flagge nun faſt alle Eigenſchaften, die an einem Menſchen ſtörend wirken, mitfſegeln. Auch die moderne Kindererziehung, ſoweit ſie von Laien betrieben wird, neigt dazu, alles mögliche als Nervoſität anzuſehen. Beſondere Ungezogen⸗ heiten des Kindes entſchuldigt man heute gern damit, daß ihnen nervöſe Störungen ſeeliſcher oder körperlicher Art zugrunde liegen. Wenn auch zugegeben werden muß, daß viele Eigen⸗ ſchaften und Haudlungen des Kindes, die früher als Un⸗ arten und Böswilligkeiten bezeichnet wurden, heute als Krankheitszeichen erkannt, unterſucht und behandelt wer⸗ den, muß der Laienerzieher dennoch iu dieſer Hinſicht ſehr vorſichtig ſein. Hat man denn vergeſſen, daß Nervoſität im Grunde eine recht langwierige und eigentlich auch ſchwierige Krankheit iſt? Daß alſo ein nervöſes Kind, wenn man das Wort„nervös“ nicht oberflächlich, ſondern im ernſten mediziniſchen Sinne auffaſſen will, ein krankes Kind iſt? Natürlich es es für den Laien nicht leicht, ſelbſtändig zu entſcheiden, ob in dieſem und jenem Falle— wenn ein Kind zum Beiſpiel eine unerklärliche Abneigung gegen gewiſſe Menſchen, gegen beſtimmte Geräuſche, gegen gewiſſe Speiſen uſw. an den Tag legt— Nervoſität vor⸗ liegt oder nicht. Aber ehe der Laie etwas als Nervoſität behandelt, ſoll er lieber mit dem Kinde zum Arzt gehen. Denn es ſteht feſt, daß wirkliche, nicht eingebildete Nervoſität gerade bei Kindern eine ernſte Angelegenheit iſt, die auch ernſter Be⸗ handlung bedarf. Und die vielen Erſcheinungen, die man einfach leichthin als Nervoſität bezeichnet und laufen läßt, ſind vielleicht auch zu beſeitigen, wenn ſie als das erkannt werden, was ſie wirklich ſind. Und jede Mutter ſoll froh ſein, wenn ihr Kind nicht„nervös“ iſt. Lieber ein un⸗ gezogenes, an ſich ſchwer erziehbares Kind, als ein „nervöſes“! Richtiges und falſches Abwaſchen Wenn man das Geſchirr nicht gleich nach der Mahl⸗ zeit reinigt, dann ſtelle man es wenigſtens nicht trocken beiſeite. Die Speiſereſte trocknen ſonſt an und laſſen ſich dann viel ſchwerer abwaſchen. Man vermeidet das am beſten dadurch, daß man von Tellern und Schüſſeln ſofort die letzten Reſte entfernt und dann das ganze Geſchirr in eine mit Waſſer gefüllte Wanne ſtellt, ſo daß das Ge⸗ ſchirr vom Waſſer bedeckt iſt. Es kann dann nichts an⸗ trocknen, im Gegenteil, es löſt ſich bis auf die Fettſub⸗ ſtanzen alles Anhaftende ab. Gibt man noch etwas Soda in das Waſſer, dann iſt der Erfolg noch beſſer. Man wird erſtaunt ſein, wie ſchnell und leicht das Abwaſchen vor ſich geht, wenn man das Geſchirr in dieſer Weiſe vorher ein⸗ 1 hat, und das Verfahren koſtet dabei nicht mehr eit, als das trockene Beiſeiteſtellen. Meſſer, Gabeln und Löffel werden nach dem Gebrauch ſtets mit etwas Zeitungspapier oder noch beſſer mit etwas Seidenpapier, das man für dieſen Zweck beſonders ſam⸗ meln ſollte, abgerieben, ſie laufen dann nicht an, bilden keinen Roſtanſatz und ſind infolgedeſſen ganz leicht zu ſäubern. Meſſer und Gabeln ſollen nicht im Waſſer liegen, weil hierdurch die Griffe leiden. Hat man ſie mit Papier oberflächlich gereinigt, dann genügt nachher ein leichtes Putzen. Wichtig iſt auch, daß man beim Abwaſchen die richtige Reihenfolge einhält. Zuerſt kommen die Gläſer an die Reihe, da das Abwaſchwaſſer noch klar und frei von ettſpuren iſt, die das Glas blind machen würden. Noch eſſer iſt es, alle Glasſachen in einer beſonderen Wanne mit mäßig warmem Waſſer zu reinigen. An zweiter Stelle kommen die Taſſen und Porzellankannen, dann erſt die fettigen Teller und Schüſſeln und ganz zuletzt die Töpfe und Keſſel. Hat ſich in den Töpfen und Keſſeln etwas angeſetzt, dann wird es nicht mit einem Meſſer ausgekratzt, ſondern der Topf wird mit etwas Soda und Waſſer vierundzwanzig Stunden beiſeite geſtellt. dann hat ſich der Anſatz gelöſt. ohne daß das Geſchirr zerkratzt wird. Ruß, der ſich auf den Topfböden anſetzt, iſt fetthaltig, er läßt ſich nur mit Seifen⸗ ſand beſeitigen, einfacher iſt es aber, den Rußanſatz über⸗ haupt zu vermeiden, nämlich dadurch, daß man einen Ruß⸗ ſchützer benutzt. Das iſt eine kleine, einmalige Ausgabe, die viel Zeit und Arbeit ſpart. Wie das Abwaſchen, ſo kann man auch das Abtrocknen erleichtern, inſofern, als man das Geſchirr auf einem Trockenbrett ſo aufſchichtet, daß das Waſſer gut abtropfen kann. Es iſt dann ſchon beinahe trocken, wenn man es her⸗ unternimmt. Man ſpart auch dadurch Zeit und Arbeit und ſchont die Trockentücher. So läßt ſich auch das unvermeidliche tägliche Abwaſchen zweckmäßiger, ſchneller und angenehmer erledigen, als es oft geſchieht. Behandlung der Marmorplatten auf Waſch⸗ und Nachttiſchen Die Marmorplatten auf dem Waſchtiſch und den Nacht⸗ tiſchen ſind gewöhnlich die Sorgenkinder der Hausfrau Die ſchön polierten Flächen werden nämlich mit der Zeit blind und ſchließlich läßt ſich auch nicht vermeiden, daß hier und da ein Fleck entſteht. Marmor iſt aber empfindlich; er iſt porös, und infolgedeſſen ſaugt er alle Subſtanzen auf. So dringen die Flecke tief in die Marmormaſſe ein und ſind dann nur ſehr ſchwer, manchmal ſogar überhaupt nicht wieder zu entfernen. Es iſt alſo beſſer, das Hauptaugen⸗ merk darauf zu richten, die Entſtehung von Flecken zu ver⸗ hüten, auch muß man bemüht ſein, die glatte Politur⸗ ſchicht des Marmors möglichſt zu erhalten; denn an rauh gewordenen Stellen dringt Staub und Schmutz noch leichter in die zarte Marmormaſſe ein. Iſt nun, trotz aller Vorſicht, doch einmal ein Fleck ent⸗ ſtanden, ſo muß man ihn gleich, alſo wenn er noch friſch iſt, entfernen, damit die betreffende Subſtanz nicht Gelegenheit findet, tiefer einzudringen. Man beſtreut die Fleckſtelle alſo ſofort mit Mehl, Kleie, Kartoffelmehl oder dergleichen, um alles Flüſſige ſchnell aufzuſaugen, und dann reibt man mit einem weichen Tuche, je nach der Fleckſubſtanz, unter Zuhilfenahme von Salmiakgeiſt, Benzin oder Waſſer, die Stelle ab. Tiefer eingedrungene Flecke muß man nach und nach herauslöſen, was man dadurch erzielt, daß man die Fleckſtelle, wenn nötig, mehrmals, mit einem Brei be⸗ deckt. Man rührt ſich alſo für dieſen Zweck Waſſer, Salmiak⸗ geiſt, Benzin oder Spiritus mit Schlämmkreide, Magneſia oder Kartoffelmehl breiförmig an, je nachdem, was man an Fleckſubſtanz zu beſeitigen hat. Iſt die Marmorplatte blind geworden, dann reibt man ſie am beſten mit etwas Zinnaſche wieder blank, und es gibt auch ein gutes Mittel, um eine grau und unanſehnlich gewordene Marmorplatte wieder ſchön weiß zu machen. Das Verfahren erſcheint zwar etwas umſtändlich, hat aber den Vorteil, daß die ſo gereinigten Platten tatſächlich wie neu ausſehen. Man nimmt weißen Bolus und gelöſchten Kalk zu gleichen Teilen und rührt beides mit etwas Regen- oder weichem Brunnenwaſſer zu einem dicken Brei an. Dieſen Brei ſtreicht man mit einem breiten Pinſel gleichmäßig auf die zu reinigende Marmorplatte auf und läßt ihn 24, beſſer noch 48 Stunden wirken. Während dieſer Zeit muß man aber dafür ſorgen, daß der Brei gleichmäßig feucht bleibt, man muß ihn alſo alle drei Stunden mit Hilfe eines Zerſtäubers, wenn nötig, wieder leicht anfeuchten. Zuletzt läßt man die Maſſe dann völlig trocken werden und reibt dann das auf der Platte liegende Pulver mit einem weichen Tuche ab. Die Platte iſt dann rein weiß. Man nimmt dann etwas Schlämmkreide und ein weiches Leder und poliert damit die gereinigte Platte, bis ſie wieder Glanz zeigt. Haben ſich Marmorplatten vom Möbelſtück gelöſt, ſo kann man ſie in nachſtehender Weiſe wieder dauerhaft be⸗ feſtigen. Man bereitet ſich dazu eine Klebemaſſe aus Tiſchlerleim und Gips. Den Leim läßt man über Nacht in kaltem Waſſer quellen, dann wird er langſam erwärmt, und wenn er heiß iſt, in Gipsbrei eingerührt. Den Gips rührt man mit Waſſer nicht zu dick an. Iſt die Leimlöſung mit dem Gipsbrei richtig gemiſcht, dann trägt man die Mäſſe auf die Oberkante des Möbelſtücks auf, drückt die Marmor⸗ platte feſt darauf und läßt ſie feſt werden. Man muß da⸗ bei etwas flink hantieren, da die Maſſe ſchnell hart wird. Man kann die aufgelegte Marmorplatte auch noch etwas beſchweren. In ein paar Stunden hat die Klebemaſſe ge⸗ bunden. E. G. 62+ꝙ6˙„„——*—*»́ñ—— 4333 32%êo„„„„„„„„ Die paſſende Hand⸗ taſche aus dem Stoff des Straßenanzugs Komplet aus Kleid und Mantel in dunkelbraun und hellbraun. Die lineare Schmuckwirkung dieſes Modells wird durch den farbigen Koöntraſt auf⸗ geſetzter Blenden erreicht. Das Kleid iſt geradlinig und eng gearbeitet, die vordere Mittelfalte wird durch Blenden betont und ſpringt unten ans, die Schulterpaſſe wird in der vorderen Mitte durch kleine Clips oder ein kleines durchgeflochtenes Lederſchulir⸗ chen geſchloſſen. Der ſchmale Steh⸗ kragen iſt etwas gerundet geſchnitten, die Aermel ſind eng und gerade. Die Jacke zeigt ein glockig geſchnittenes Profil, ſchlichte enge Aermel und einen großen, die Schultern verbreiternden Kragen. Kragen und Jacken rand ſind ebenfalls mit Blenden eingefaßt. Der . 9 8 beſteht aus dem Material der Jacke. 5 Zeichnung Schmitz M Es kann im Keichsberufswektkampf nicht jeder Sieger werden. Aber ſeder kann ſo arbeiten, daß er Sieger werden könnte. — Er ſchreit ja! Beim Erwachſenen erſcheint es ſelbſtverſtändlich, daß zur richtigen Ernährung eine Regelmäßigkeit bei der Ein⸗ nahme der Mahlzeiten nötig iſt. Bei dem Säugling aber wird jede Ordnung in dieſer Beziehung für überflüſſig gehalten. Der Säugling muß Nahrung haben, denn:„Er ſchreit ja!“ Und alle Einwände gegen dieſe Logik tun die Mütter ab mit dem Einwand:„Das Kind weiß allein wann es Nahrung braucht!“ 5 Nein, das weiß das Kind noch nicht! Dagegen ſollte es die Mutter wiſſen, daß Ordnung und Pünktlichkeit ſchon in den erſten Lebenstagen dringende Vorausſetzung für die Geſundheit des Kindes ſind. Nicht nur, daß das Kind ſelbſt allmählich an die Regelmäßigkeit gewöhnt wird wenn nach dem Schlage der Uhr alle drei Stunden Nah⸗ rung gereicht wird, auch der Magen lernt es, ſich dieſer Einteilung anzupaſſen und ſeine Verdauungsarbeit danach einzurichten. Schlaf iſt keine Entſchuldigung für das Ab⸗ weichen von dieſer Ordnung. Der Schlaf des Säuglings beſonders in der erſten Zeit, iſt nicht nur der Länge, ſon⸗ dern auch dem Weſen nach ganz verſchieden von dem Schlaf des Erwachſenen oder größeren Kindes. Deshalb bedeutet es keine Schädigung, den Säugling zur feſtge⸗ ſetzten Stunde zu wecken, damit er ſeine Nahrung bekommt, Chroniſche Gelenkerkrankungen kommen verhältnis⸗ mäßig häufig vor und haben die verſchiedenſten Urſachen, Perſönliche Veranlagung auf erblicher, konſtitutioneller Baſis ſpielt dabei oft eine Rolle, dazu äußere und innere Schädigungen, Erkältungen, Ueberanſtrengungen uſw. Bei Frauen zeigen ſich derartige Schäden öfters im Gefolge der Wechſeljahre. Das Leiden iſt meiſt hartnäckig und langwierig und ſtellt große Anforderungen an die Geduld des Patienten und die Kunſt des Arztes, deſſen Bemühun⸗ gen leider manches Mal lange ohne den erſehnten Erfolg bleiben. Bisweilen wirkt eine vollkommene Umſtellung der Diät und Lebensweiſe günſtig, Auffriſchen von welkem Gemüſe Keineswegs braucht das unter dem Einfluß der Hitze oder vom langen Lagern welk gewordene Gemüſe weg; geworfen zu werden. Haben Salate, Wurzel⸗ und Kohl⸗ gemüſe oder Suppengrün unter dem Lagern gelitten, ſo werden ſie kurz vor dem Gebrauch während einer Viertel. ſtunde in lauwarmes Waſſer geſteckt und gleich darauf in kaltes Leitungswaſſer. Sie werden innerhalb dieſer Zeit wieder friſch und prall werden. Doch ſchon die Aufbewahrung ſollte ſachgemäß erfolgen, um keine Werte in den Mülleimer werfen zu müſſen. Alle prallen, fleiſchigen Gemüſeſorten(Knollen, Spargel, Salat⸗ gewächſe) werden tunlichſt in ein feuchtes Tuch gewickelt und an einem kühlen Ort aufbewahrt. So halten ſie ſich tage⸗ lang friſch. Grüne Bohnen wickelt man dicht in Zeitungs papier und legt ſie in den Keller. Tomaten oder Aepfel werden in Torfmull gepackt, ebenſo Gurken(grüne, friſche). Radieschen oder Rettiche legt man vor Gebrauch eine Stunde in eine Schale mit Waſſer, und ſie werden wiedel friſch. Schnittlauch wickelt man in angefeuchtetes Perga⸗ mentpapier ein. Die Erhaltung aller Nahrungsmittel iſt im Dienſte del Erzeugungsſchlacht unerläßlich! G. R. Für die Küche Blumenkohl mit Tomatenſoße Den Blumenkohl läßt man im Gemüſedämpfer gar werden und übergießt ihn mit der Tomatenſoße. Tomaten werden mit gewiegter Peterſilie in Butter geſchmort, mi etwas Kräutergewürz gewürzt, durchpaſſiert und mit Mehl gebunden. Pflaumenknödel Von kalten Pellkartoffeln, die man durch die Hack maſchine getrieben hat, macht man mit Mehl und 1 Ci einen Teig, den man auf dem Nudelbrett ausrollt und in Vierecke ſchneidet, Pflaumen werden entſteint und mit 1 Stück Würfelzucker gefüllt, auf die Teigſtücke gelegt, und damit eingehüllt und geformt. In ſiedendem Waſſer wer⸗ den die Pflaumenknödel gargekocht und mit ſalzloſet Butter und geriebener Semmel aufgetragen. E. Th. Gauerkraut⸗Gerichte Sauerkraut iſt außerordentlich wohlſchmeckend und ge⸗ fundheitsfördernd. Es iſt jetzt reich in vorzüglicher Qualitäl zu haben. Man kann es in verſchiedenſter Art genießen. Seine Herſtellung iſt einfach. Sie erfolgt nach nachſtehen, dem 17 505 Weißkohl wird recht fein gehobelt mit Salz leich durchmi cht. Auf 5 lg geſchnittenen Kohl 50 g Salz, eile Schicht in einen Steintopf gegeben und feſtſtampfen, bis ſic Lake bildet, darauf wieder eine Handbreit Kohl auffüllen und ſtampfen und ſo fortfahren, bis der Kohl verbraucht iſt. Dann mit einem Tuch bedecken, und mit einem Breil und Stein beſchweren. 2—3 Tage in warmem Raum gäreſ laſſen, dann in kalten Keller ſtellen, jede Woche Tuch und Brett abwaſchen. Nach zwei Wochen iſt das Kraut genußfer⸗ tig. Falls nicht genügend Lake auf dem Kohl iſt, etwas Wal ſer nachgießen. Beim Herausnehmen das Kraut ſtets glatt machen, keine Löcher!— Nachſtehend einige Sauerkraut Gerichte: Sauerkraut als Vorſpeiſe: Recht kalt geſtell⸗ tes Sauerkraut mit Salz, Pfeffer 15 h wür⸗ zen, Röſtbrot mit Scheiben von grüner oder ſaurer Gurke belegen, obenauf eine Lage Sauerkraut und das ganze als eine billige und ſehr erfriſchende Vorſpeiſe reichen. Sauerkraut mit Wein: Auf 1 kg Kraut rech net man 50 bis 75 g Fett, in dem man das Kraut mit dem nötigen Waſſer faſt weich und kurz einkocht. Mit einem Weinreſt, auch Apfelwein, empfiehlt es ſich, das Kraut ganz kurz faſt trocken einzuſchmoren. Minutenkraut: Eine Zwiebel wird mit Fett in der Pfanne hell gebräunt. Dann ſtreut man das vorher leicht würzte und kurz geſchnittene Sauerkraut auf das rodelnde tt, rührt und wendel fortwährend, um das Gericht recht iß auf den Tiſch zu bringen. Eine vorzügliche Beilage zu 8 gebratenen Würſten aller Art.