r bel — Nr. 277(2. Blatt) Neckar Bote — 3 Aer 77 9 Drei Jahre„Kladlſt Unit Oeellbe Dr. Ley übergibt den Kechenſchaftsbericht. Berlin, 25. November. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley übergab der Preſſe einen Bericht„Drei Jahre ſozialiſtiſche Gemeinſchaft Kraft durch Freude“, in dem die Ziele und Leiſtungen dieſes großen Werkes dargelegt werden. Dr. Ley, der am Freitag auf der Jahrestagung der Reichskulturkammer ausführlich ſprechen wird, machte bei dieſer Gelegenheit längere Aus- führungen über die Grundſätze der NSG„Kraft durch Freude“. Er hob hervor, welch gewaltige Ausmaße dieſes Werk in knapp drei Jahren erfahren hat. Der Arbeiter ſei durch den Marxismus heimatlos geworden, er habe aber nie ſeine große Sehnſucht nach ſeinem Volke und ſeiner Heimat verloren. 85 Der Nationalſozialismus habe dem Arbeiter die Mög⸗ lichkeit gegeben, an den kulturellen Gütern Deutſchlands teilzunehmen, die ſeine Vorväter geſchaffen hätten. An dem Klaſſenkampf und Klaſſenhaß ſei die Unvernunft des Bür⸗ gertums mit ſchuld geweſen. Die gemeinſame Tagung der Reichskulturkammer und der NSG„Kraft durch Freude“ am Freitag plle offenbaren, daß Arbeit und Kunſt zuſammengehörten, daß ſie nicht mehr zwei verſchiedene Begriffe ſeien. Die Tagung werde auch zeigen, daß der deutſche Arbeiter für alle Zeiten aus dem Nebel des Marxismus erlöſt ſei. Der Bericht„Drei Jahre NSG Kraft durch Freude“ iſt vom Reichsamtsleiter Dreßler-Andreß verfaßk' und bietet reiches ſtatiſtiſches Material. In der Einleitung wird be⸗ tont, daß der Gemeinſchaft in 32 Gauen mit 800 Kreis⸗ dienſtſtellen und 18 000 Ortsdienſtſtellen 78 097 Betriebs- warte zur Verfügung ſtehen. Die Arbeit der, Gemeinſchaft verteilt ſich auf verſchiedene Aemter, deren Arbeit außeror⸗ dentliche Erfolge zu verzeichnen hat. So hatte das„Amt Feierabend“ insgeſamt 142 670 Veranſtaltungen mit 52 766 092 Beſu⸗ chern aufzuweiſen. Es wurden Muſik⸗ und Singſtunden abgehalten, Laienſpiele und Tanzvorführungen veranſtal⸗ tet, 4850 000 Beſucher ins Theater geführt uͤnd 16 886 477 Volksgenoſſen der Beſuch von 40 756 Kabarettabenden er⸗ möglicht. Das 90 Mann ſtarke NS⸗Reichsſymphonieorche⸗ ſter wird bis zum Jahresſchluß 220 Konzerte gegeben ha⸗ ben. 700 Lager der Reichsautobahnengefolgſchaft wurden ebenfalls von der NSG„Kraft durch Freude“ betreut. Das Amt„Deutſches Volksbildungswerk“ weiſt 36 194 Veranſtaltungen mit 6 109 269 Teilnehmern auf. U. a. wurden 6472 Führungen, 2688 Volksbildungs⸗ veranſtaltungen, 10 280 Volksbildungsabende auf dem Land und 6249 Sonderveranſtaltungen durchgeführt. Auch be⸗ ſtehen zurzeit 250 Wanderbüchereien mit je 250 Bänden. Aus der Statiſtik des Amts„Reiſen, Wandern, Urlaub“ iſt erſichtlich, daß ſich die Zahl der Kd-Fahrer ſeit dem Jahre 1936 mehr als verdoppelt hat. Sie betrug im Jahre 1936 mehr als 6 Millionen, dar! unter 150 000 Seefahrer. Zum Jahresbeginn ſtanden acht große Ueberſeedampfer der Gemeinſchaft zur Verfügung, zu denen in Zukunft die neuen Dampfer der geplanten KdF⸗Flotte hinzukommen werden. Die von den Kö Zü⸗ gen zurückgelegte Geſamtſtrecke beträgt 2 160 000 Kilometer und entſpricht damit dem 54fachen Umfange der Erde. Die Statiſtik des Sportamts lehrt, daß in dieſem Jahr 275 307 Sportkurſe mit 5 880 000 Teilnehmern veranſtaltet wurden. Die Zahl der hauptamtlich beſchäftigsz ten ſtaatlich geprüften Sportlehrer beträgt 2800 Das Amt „Schönheit der Arbeit“ ſetzte ſeine im Vorjahr begonnene Aktion— Gutes Licht. gute Arbeit— fort und begann dann beſonders die Gerbereien, Ziegeleien, Schuhfabriken und Hotels einer gründlichen Prüfung zu unterziehen Dabei wurden ſchon mehr als 2500 Hotels und Gaſtſtätten beſichtigt. Außerdem wurden bisher gegen 1000 Kameradſchaftshäuſer und 3000 neue Kanlinen und Aufenthaltsräume errichtet, 35500 Grünanlagen in Werkhöfen und annähernd 200 Schwimmbäder, ſowie 1500 Waſchräume geſchaffen Die Mittel, für die Verbeſſerung der deutſchen Betriebe betrugen faſt eine halbe Milliarde. Zur Organiſierung der inneren Betriebs in den Unter⸗ nehmungen wurden die„Werkſcharen“ gebildet, die vom NSG⸗Amt gleichen Namens verwaltet werden. Es haben heute 2150 Werkſcharen einen Perſo⸗ nalbeſtand von 90 000 Mann Schließlich wurde auch durch ein Abkommen zwiſchen dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und dem Reichskriegs miſter Generalfeldmarſchall von Blomberg der RSG Kraft durch Freude“ die außer. dienſtliche Fre zeitgeſtaltun; der Soldaten anvertraut. Auf Grund dieſes Abkömmens wurde das Amt„Wehrmachthenne erlichtel. Der Bericht beſchäftigt ſich dann mit dem Kon⸗ greß für Freizeitgeſtaltung, der bisher die größte Tagung für die Freizeitgeſtaltung der ſchaffenden Menſchen war. Die Vertreter von mehr als 50 Nationen beſchloſſen dabei in Anerkennung der von Deutſchland geleiſteten vorbildli— chen Arbeit ein„Internationales Büro für Freude und Arbeit“ zu errichten, das unter der perſönlichen Leitung Dr. Leys ſteht. Glückwunſchtelegramm Mr. Kirbys an Dr. Ley. Der Präſident des Internationalen Beratungsaus⸗ ſchuſſes des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung, Mr. Kirby-Newyork, ſandte an Dr. Ley das nachfolgende Te⸗ legramm:„Als Präſident des Internationalen Beratungs⸗ ausſchuſſes des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung und auch perſönlich ſpreche ich Ihnen meine Anerkennung und meine Glückwünſche zum dritten Jahrestag der Bewe⸗ gung„Kraft durch Freude“ aus, die ſie ſo erfolgreich zur Weltgeltung geführt haben. Aber beſonders beglückwünſche ich Deutſchland und ſeinen Führer dazu, daß Sie der Welt durch dieſe Organiſation den Weg gewieſen haben, wie man Kraft durch Freude und Freude durch Kraft allen Arbeitern der Stirn und der Fauſt bringt.“ Erzeugungsſteigerung Die Sondertagungen des Reichsbauernkages. Goslar, 25. Nov. Auf einer Sondertagung der Reichs⸗ hauptabteilung 2 im Rahmen des Reichsbauerntages gab Reichshauptabteilungsleiter Dr. Brunnenbaum neue Richt⸗ linien für die Durchführung der Erzeugungsſchlacht. Er beſchäftigte ſich in dieſem Zuſammenhang auch mit der In⸗ duſtrie, die im Zeichen der Erzeugungsſchlacht eine weſent⸗ liche Steigerung ihres Abſatzes an Produktionsmitteln für die Landwirtſchaft erfahren habe. Miniſterialdirektor Riecke gab hierzu Ergänzungen für das Gebiet der Landeskultur, die entſcheidend zur Schlie⸗ zung der Futterlücke in der Grünlandwirtſchaft beizutra⸗ gen habe. Die beſonderen Geſichtspunkte für den Privatwald gab Forſtabteilungsleiter von Grone. Verwaltungsamtsführer Frhr. von Kanne ſchloß die Klarlegung der Marſchziele der Erzeugungsſchlacht. In der Reichshauptabteilung 3 wurde die Berichterſtat⸗ tung über die Tätigkeit der Marktvereinigung geſchloſſen. Es wurde dabei darauf verwieſen, daß ſchon jetzt das Fang⸗ ergebnis der Seefiſcherei von 3,3 auf 4,3 Millionen Dop⸗ pelzentner geſtiegen ſei. Weiterhin müßten der Verbrau⸗ cherſchaft Fiſche reichlich, gut und billig zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Ueber die Fortſchritte bei Oel- und Geſpinſtpflanzen be⸗ richtete der Sonderbeauftragte. Außerdem wurden Mutter⸗ ſchutz und Kinderaufzucht und nationalſozialiſtiſche Land⸗ j hung erörtert. jug⸗ 2 Werbung bei uns und im Ausland Fortgang des kontinentalen Keklamekongreſſes. Berlin, 25. Nov. Der Kontinentale Reklamekongreß begann unter ſtarker Beteiligung von Vertretern des In⸗ und Auslandes ſeine Arbeitsſitzungen. Ein beſonders ſtar⸗ bes Intereſſe brachten die ausländiſchen Fachleute dem Vortrag von Dr. v. Braunmühl über„Werberegelung im neuen Deutſchland“ entgegen. Das Korreferat hierzu hielt Martial Buiſſon(Frankreich) über„Das kontinentale Werberecht“. Auch der Vortrag von H. M. Lorz(Deutſch⸗ land) über die„Schulung des Werbefachmannes“ zeigte beſonders den Ausländern, was im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland auf dieſem Gebiet neu geſchaffen iſt. Seine Ergänzung fand dieſes Referat durch einen Vortrag von Amtsrat Lichel(Oeſterreich), der über die Schulung des Werbefachmannes in den außerdeutſchen Ländern ſprach. Der Vortragende begrüßte es, daß beſonders dieſer Kon⸗ greß die Möglichkeit gebe, die in den einzelnen Ländern gewonnenen Erfahrungen gegenſeitig auszutauſchen. Am Nachmittag fand eine Verwaltungsratsſitzung des Kontinentalen Reklamevesbandes und anſchließend eine Beſichtigung der Höheren Reichsgewerbeſchule ſtatt. Starke Reichsbankentlaſtung Ausweis für die dritte Novemberwoche. Berlin, 25. Nov. Die Entlaſtung der Reichsbank hat ſich in der dritten November-Woche wieder in verſtärktem Tempo fortgeſetzt; während in der erſten Monatswoche 63,4 vb. H. und in der zweiten Woche 19,1 v. H. der zuſätzlichen Ultimobelaſtungsſpitze wieder abgebaut wurden, erreichte der weitere Abbau in der dritten November-Woche nochmals 32,3 v H. Damit ergibt ſich insgeſamt bis zum 23. No⸗ vember eine Entlaſtung von 114,8 v H gegen 105.8 v. H. im — Drei Jahre Kd. ⸗ Sport. Eine Aufnahme aus einem KdF.⸗Kurſus für Leibesübungen. Seit dem Gründungstag der NSG.„Kraft durch Freude“ am 27. No⸗ vember 1933 iſt der KdF.⸗Sport zum un⸗ entwegten Rufer für die Sache der Leibes⸗ übungen geworden. 1934 zählte man über 600 000 Beſucher von KdF.⸗Sportlehrgän⸗ gen, 1935 ſtieg die Zahl auf rund 3% Millio⸗ nen und 1936 konnte man die Jahresteil⸗ nehmerzahl von 1934 mit 600 000 nahezu für jeden Monat anſetzen! Weltbild(M). Donnerstog, 26. November 1936 Vorjahr, in der die ſtarke Geldflüſſigkeik zum Ausdruck kommt, Dieſe wird auch noch unterſtrichen durch die ver⸗ hältnismäßig ſtarke Zunahme der Giroguthaben um 90,25 auf 712,6 Millionen Mark, die entſprechende Vorbereitungen für die Anleihezeichnung erkennen läßt. Der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf ſtellt ſich am Schluß der dritten Novem⸗ berwoche auf 6130 Millionen Mark gegen 6343 in der Vor⸗ woche, 6171 am gleichen Stichtag des Vormonats und 5788 Millionen Mark am entſprechenden Zeitpunkt des Vorjah⸗ res. Die Goldbeſtände ſtellen ſich bei einer Zunahme um 0,144 auf 65,6 Millionen Mark und die Beſtände an dek⸗ kungsfähigen Deviſen bei einer Abnahme um 0,061 auf 5.2 Millionen Mark. Schulung der Arbeitsdankwalter () Karlsruhe. In den Räumen des Arbeitsdankheims der Deutſchen Arbeitsfront in Karlsruhe fand eine Schulung der Bezirks⸗ und Kreisarbeitsdankwalter im Gau Baden ſtatt. Vorträge über die Idee, Aufbau und Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront und ihrer einzelnen Aemter gaben den Waltern das nötige Rüſtzeug für ihre praktiſche Tätig⸗ keit. Zu einem Erlebnis wurde der weltanſchauliche Vortrag des Pg. Herrmann des Gauſchulungsamtes über die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Ein Vortrag des Pg. Rit⸗ ter, Direktor des Arbeitsamtes Ludwigshafen, zeichnete in eindrucksvoller Weiſe die Aufgaben der Arbeitsämter be⸗ ſonders im Hinblick auf den Vierjahresplan auf. Auch wies er den Waltern die Wege, um den von ihnen zu betreuen⸗ den Kameraden hilfsbereit zur Seite zu ſtehen und ihrerſeits die Arbeit der Arbeitsämter zu unterſtützen. In der Beſich⸗ tigung der Einrichtungen der NSV. und des WH W. mit einführenden Vorträgen hatten die Kameraden Gelegenheit, dieſe großen ſozialen Einrichtungen kennenzulernen. Die Vor⸗ träge und Beſprechungen über die Arbeiten der Abteilung Arbeitsdank in der Deutſchen Arbeitsfront gaben den Be⸗ zirks⸗ und Kreisarbeitsdankwaltern beſonders wertvolles Ideengut, wobei der Gauarbeitsdankwalter, Pg. Wörz, beſonders darauf hinwies, daß der Arbeitsdank die ihm ge⸗ ſtellte Aufgabe erfüllen muß, Brücke zu ſein zwiſchen Arbeits⸗ dienſt und der Front der Schaffenden. Die Betreuung der aus dem Arbeitsdienſt und der Wehrmacht Ausgeſchiedenen in wirtſchaftlicher Beziehung iſt eine Sonderaufgabe, die dieſe Abteilung zu erfüllen hat. Lebensmittelkarten für die Einfuhr zollfreier Waren. Nach einer Verordnung des Landesfinanzamtes iſt ab 1. Dezember 1936 die Einfuhr der üblichen Kleinmengen zollfreier Waren im Kleinen Grenzverkehr von der Schweiz nach Deutſchland nur noch den Inhabern von ſogen. Le⸗ bensmittelkarten erlaubt. Dieſe Lebensmittelkarten werden von den Zollämtern an die intereſſierten Perſonen in den Grenzoezirken auf Antrag für ein Kalenderjahr ausge⸗ ſtellt, wofür eine kleine Gebühr erhoben wird. Durch dieſe Maßnahme ſollen Mißbräuche, die ſich zumal ſeit der Frankenabwertung in hohem Maße im Kleinen Grenzver⸗ kehr eingeſtellt haben, verhindert und vor allem ſicherge⸗ ſtellt werden, daß der Inhaber einer ſolchen Karte nur täglich einmal die Grenze zum Wareneinkauf überſchreitet. Wie das Hauptzollamt Lörrach hierzu noch ergänzend mitteilt, fallen unter die Vorſchriften die zollfreien Klein⸗ mengen von Zucker, Mehl, Grieß oder Grütze, Kaffee, Tee, Kakaopulver und Schokolade. Die Verordnung gilt für das ganze Gebiet der deutſch⸗ſchweizeriſchen Grenze. Bei Grenzgängern, die im Beſitze einer Grenzgängerkarte ſind, tritt dieſe an Stelle der Lebensmittelkarte. Steuerbefreiung für Weihnachtsgeſchenke Zu der amtlichen Mitteilung über Steuerfreiheit bei Weihnachtsgratifikationen wird vom Reichsfinanzminiſter in einem Runderlaß noch erläuternd mitgeteilt: Die einmaligen Zuwendungen(Weihnachtsgeſchenke) ſind nur dann von der Einkommenſteuer(Lohnſteuer) be⸗ freit, wenn ſie über den vertraglichen(tariflichen) Arbeits⸗ lohn hinaus gezahlt werden Dieſe Vorausſetzung für die Steuerfreiheit iſt immer dann gegeben, wenn die Hahlung weder nach dem Einzelarbeitsvertrag noch nach dem Tarif⸗ vertrag(Tarifordnung) noch nach einer Betriebsordnung ausdrücklich vorgeſehen iſt. Die Zuwendung iſt auch dann ſteuerfrei, wenn ſie weder arbeitsvertraglich noch tarif⸗ vertraglich(tarifordnungsmäßig) noch nach einer Betriebs⸗ ordnung vorgeſehen, aber allgemein üblich iſt oder all⸗ jährlich gezahlt worden iſt. Es iſt dabei gleichgültig, ob arbeitsrechtlich möglicherweiſe ein klagbarer Anſpruch auf eine entſprechende Zahlung beſteht. Unter Monatslohn iſt der Arbeitslohn zu verſtehen, der im Monat der Zahlung des Weihnachtsgeſchenks verein⸗ hart iſt. Wenn das Weihnachtsgeſchenk in der Zuwendung von Gutſcheinen an das Gefolgſchaftsmitglied beſteht, die zur Entnahme von Waren oder Leiſtungen aus dem Betrieb des Arbeitgebers oder aus einem fremden Betrieb berechti⸗ gen, ſo iſt die Steuerfreiheit dieſes Weihnachtsgeſchenks bei Erfüllung aller anderen Vorausſetzungen auch dann ge⸗ geben, wenn die Entnahme der Waren oder Leiſtungen ſelbſt erſt nach dem 24 12. 1936 erfolgt. Die Gutſcheine müſſen aber in der Zeit vom 25. 11. bis 24. 12. 1936 zu⸗ gewendet worden ſein. Anzeigen über Bauvorhaben Nach der 4. Anordnung des Nö und Beauftragten für den Vierſahresplan vom 7. November 1936(Deutſcher Reichsanzeiger und Preußiſcher Staatsan⸗ zeiger Nr. 262 vom 9. November 1936) ſind vom 1. De⸗ zember 1936 ab alle privaten und öffentlichen Hoch⸗ und Tiefbauvorhaben vor dem Baubeginn anzuzeigen. Von der Anzeigepflicht ausgenommen ſind private Bauvorhaben, die nicht mehr als 5000 Mark und öffentliche Bauvorhaben, die nicht mehr als 25000 Mark Arbeitslöhne an der Bau⸗ ſtelle erfordern. 5 Die Anzeigen ſind unter Verwendung eines amtlich vorgeſchriebenen Formblattes innerhalb von drei Mona⸗ ten vor dem Baubeginn, ſpäteſtens aber vier Wochen vor⸗ her, von dem Bauherrn oder der Bauverwaltung in dop⸗ pelter Ausfertigung an das für die Bauſtelle örtlich zu⸗ ſtändige Arbeitsamt zu richten. Sie können wirkſam auch bereits vor dem 1. Dezember 1936 erſtattet werden. Bau⸗ vorhaben, die im Dezember begonnen werden ſollen, ſind ſpäteſtens am 1. Dezember 1936 anzuzeigen. Die für die Erſtattung der Anzeigen vorgeſchriebenen Formblätter ſind bei den Arbeitsämtern erhältlich. Von F. Fortſetzung.) Meiſtens in Wolken gehüllt, zeigt er ſich gern morgens bei Sonnenaufgang; erſt kommt ganz oben die Schnee⸗ kappe hervor, dann allmählich der ganze Berg in einer Eigenart und einer mattgetönten Farbenpracht, wie ſich Capri oder die Riviera manchmal von weitem zeigen. Un⸗ vergeßlich iſt mir ſein Bild geblieben, wie ich ihn einmal von der Station Limbeni(1000 Meter hoch) auf eine un⸗ gefähre Entfernung von 100 Kilometer ſah. Da lag um Mitternacht vor mir, ganz in dunklen Nebel gehüllt, das tiefliegende, etwa 80 Kilometer breite Pangani⸗Tal, und dahinter trat, gewiſſermaßen in dieſem tiefen Dunkel ſchwimmend, matt aber doch in voller Sicht der Kilima⸗ ndſcharo mächtig und wuchtig hervor. Ein überwältigendes Bild, das mich kleinen Menſchen im erſten Augenblick vor der Allgewalt der Natur erſchauern ließ. Und wieder ganz anders zeigt er ſich oft, wenn man gegen Abend, von Nairobi kommend, auf der Uganda-Bahn ſeewärts fährt. Ungefähr 200 Kilometer entfernt am Horizont iſt er ein glühender, brennender Bergklotz, von der ſcheidenden Sonne noch grell beleuchtet. Die generelle Feſtlegung der Eiſenbahn⸗ linie im Kilimandſcharogebiet vollzog ſich verhältnismäßig einfach. Kurz vor dem Uebergang über den Pangani⸗Fluß beob⸗ achtete ich in dem weiten Dſchungelwald ei⸗ nen nicht hohen, freiſtehenden Berg. Be⸗ gleitet von einem Ingenieur, pirſchte ich mich, nur auf kreuz⸗ und querlaufenden Nashornfährten vorwärts kommend, den Berg hinauf. Nachdem wir alle techniſchen Meſſungen und Skizzierungen fertig hatten, tranken wir auf dem Gipfel die einzige Flaſche Bier, die wir bei uns hatten: Bre⸗ mer Goldbock.— Der Hügel wurde danach „Goldbock⸗Hügel“ getauft. Die deutſche Landesvermeſſung übernahm dieſe Bezeich⸗ nung. Sie blieb auch in den engliſchen Kar⸗ ten. Vielleicht werden nach Hunderten von Jahren ſchwarze Gelehrte nach einer Erklä⸗ rung dieſes Namens ſuchen. Im Jahre 1908 begannen die großen Eiſenbahnbauten, nachdem vorher die tech⸗ niſchen und finanziellen Vorausſetzungen und Grundlagen dafür geſchaffen waren. Der Generalplan war vorerſt, die Durch⸗ gangsbahn von Daresſalam zum Tanga⸗ nyika⸗See mit allen Mitteln vorzutreiben und die Uſambara⸗Bahn ſtreckenweiſe der vorſchreitenden Wirtſchaft folgen zu laſſen. Wenn man in Deutſchland Eiſenbahnen Allmaras, ehemals Reichskommiſſar der deutſch⸗of kafrikaniſche ich, wer Waſſer haben wollte. Es meldeten ſich natürlich die Unbeherrſchten und zeigten eifrig ihre leeren Kürbis⸗ flaſchen vor. Da bekam der erſte eins hinter die Ohren, den zweiten konnte ich nur noch halb treffen, die anderen waren ſchon ausgeriſſen unter dem Freudengeheul der ganzen Korona. Das hat gründlich für die Dauer der Expedition geholfen. Trotz aller Anſtrengungen und Sorgen waren es doch ſchöne Tage, die man auf Expeditionen zubrachte. Nir⸗ gends in der Welt fühlte ich mich ſo ſicher wie im Zelte im Innern Afrikas. Fern von allem europäiſchen Getue war man Menſch, der freie Menſch, in weiter, freier Natur. Die Neger, die um einen herum waren, waren treue Helfer. Immer wieder mußte ich beobachten, wie alle Boys, Aska⸗ ris und Träger um mein leibliches Wohl beſorgt waren. Lagerte ich einmal im Buſch ohne Zelt, dann legten ſich die Schwarzen, die ich mithatte, immer im weiten Kreiſe um mich herum. Niemals habe ich ſo etwas angeordnet, aus eigenem Antrieb geſchah es, oder wie mir einmal der Ombaſcha dies erklärte, daß Raubwild wohl einen der ihrigen treffen dürfe, aber niemals mich, den Führer. Ein⸗ neur bei den Eingeborenen als gerechter und guter Herr bekannt. Der Erfolg war, daß nunmehr viele Arbeiter frei⸗ willig ſich meldeten. Die Arbeiterfrage war damit gelöſt; die Verkehrswege konnten raſch und geradlinig vorgebaut werden. Erſtaunlich raſch haben ſich die Schwarzen in all die vielen techniſchen Arbeiten hineingefunden als Maurer, Schloſſer, Zimmerleute, Blechſchmiede, Schreiner uſw. Die vorbildliche Handwerkerſchule in Tanga hatte hierin ſchon viel vorgearbeitet; aber die dort ausgebildet worden ſind, waren doch wenige im Vergleich zu den Maſſen, die nun⸗ mehr für die Bauten und Betriebe der Verkehrsanlagen, auch gleichzeitig für die Plantagenbetriebe erforderlich wurden. Ohne die zweifellos vorhandene natürliche Be⸗ gabung der Schwarzen und ohne ihren guten Willen und ihre gute Auffaſſungsgabe, vor allem für techniſche Dinge, wäre es einfach nicht zu ſchaffen geweſen. Hierin liegt ſehr viel das Geheimnis der raſchen Vorbauten der oft⸗ afrikaniſchen Bahnen. Europäer waren bei den Bahn⸗ bauten nicht werktätig, ſondern nur in aufſichtsführender Stellung vom Aufſeher aufwärts tätig. Sie führten ein Leben der Arbeit und mannigfacher Entſagung. Was war 1914 geleiſtel? Die Technil und Bauweiſe der Eiſenbahnen draußen unterſchieden ſich nicht weſentlich von den heimiſchen Bau⸗ methoden. Nur das möchte ich noch hervorheben, daß wir ohne Baumaſchinen und ohne maſchinelle oder Straßen zu bauen hat, ſtehen einem die genauen Pläne der Landesvermeſſung und des Generalſtabs zur Verfügung. In Oſtafrika wie in vielen Neuländern mußte man erſt ein Geſamtbild über das Gelände, die Bodengeſtaltung, Bergzüge, Flußläufe ſchaffen. Dieſe Forſchungen und Erkundungen waren ohne Zweifel die n und verantwortungsvollſten techniſchen Ar⸗ heiten. Der Schwarze als Helfer Nur der unglaublichen Ausdauer und Unermüdlich⸗ keit der ſchwarzen Träger war es zu verdanken, daß ich ſolche Erkundungen im Eiltempo und doch mit voller Gründlichkeit durchführen konnte. Mit ihren 60 Pfund auf dem Kopf oder auf der Schulter, marſchierten ſie über⸗ all hin mit, ob auf Wegen oder im wegloſen Buſche, oder im Berg⸗ und Felsgelände. Märſche von acht Stunden und mehr waren die Regel, und immer waren ſie heiter und zu Scherzen aufgelegt, nie mißmutig und verdroſſen; völlig ausgeſchloſſen waren Widerſätzlichkeiten irgendwel⸗ cher Art. Dabei hatte ich nie militäriſche Bedeckung mit, höchſtens für jeden Ingenieur einen Askari, die lediglich auf die Ordnung der Karawane zu achten hatten. Man konnte von den Trägern alles verlangen, aber ſie mußten auch das Vertrauen zum Führer haben, daß immer für ihre Nahrung und Waſſer geſorgt war. Ein gutes freund⸗ liches Wort zur rechten Zeit, und, wenn es ganz hart her⸗ ging, eine Extraportion Schnupftabak wirkten Wunder. Solch eine Expedition bildete ſchließlich eine große Familie, bei der jeder ſeine beſtimmte Arbeit hatte, und bei der alles wie am Schnürchen ſich abwickelte. Aber die lieben Schwarzen blieben doch immer wie die leichtſinni⸗ gen Kinder, und ſo mußte man beſonders zu Beginn der Expedition mit draſtiſchen Mitteln ihnen zeigen, was nottat. Schon einmal war mir die Hälfte der Träger auf der Strecke wegen Durſt liegengeblieben; auch bin ich ſelbſt im Dornſpald bei Mpapua in die Gefahr des Verdurſtens gekommen; jedesmal nur infolge bodenloſen Leichtſinns der Tröger. Die Expedition nach dem Tanganyika⸗See ſiel in beſonders heiße und trockene Monate. Beſondere Sorgfalt mit dem Waſſer war deshalb angebracht. So machte ich bald hinter Tabora Generalprobe. Für einen kurzen Nachmittagsmarſch ließ ich alle 20 Waſſereimer der Waſſerträger füllen; auch die Träger mußten ihre gefüllten Kürbisflaſchen vorzeigen. Wir müßten, ſo ſagte ich den Trägern, die Nacht ohne Waſſer lagern. Auf dem Marſche zeigte es ſich nun, was ick erwartet hatte, daß ein Dutzend ungefähr ihre Kürbisflaſchen leertranken oder das Waſſer ausſchütteten. Wozu waren denn nach ihrer Anſicht die zwanzig Waſſereimer da. Im Lager angekommen, fragte Bau der Tanganyita⸗Bahn durch den Urwald. mal, in meiner Anfangszeit, ging ich allein auf die Jagd und wurde bei der Verfolgung einer angeſchoſſenen Anti⸗ lope von der Dunkelheit überraſcht. Da entdeckte ich hinter mir meinen Trägerführer. Er war mir immer in ſolcher Entfernung gefolgt, daß er mir nicht die Jagd ſtörte, aber mich doch nicht aus den Augen verlor. Er führte mich dann geradenwegs dem Lager zu. Ob ich den Rückweg ſo ohne weiteres gefunden hätte, war mehr als zweifelhaft. Niemals hatte ich auf Märſchen Streitigkeiten mit der eingeborenen Bevölkerung. Allerdings hielt ich ſtreng darauf, daß alles, was an Lebensmitteln uſw. von den Eingeborenen angebracht und angeboten wurde, auch ord⸗ nungsmäßig bezahlt wurde. Der geklaute Regenſchirm So unglaublich es klingt, aber es iſt Tatſache, daß in Oſtafrika in der erſten Zeit bei meinem Eintreffen der Mangel an Arbeitskräften kataſtrophale Folgen angenom⸗ men hatte. Es waren einfach keine freiwilligen Arbeiter aufzutreiben. Noch während der Erkundung der Bahn nach Tabora ſtand ich unter dem Eindruck dieſer Hemm⸗ niſſe und habe deshalb die Linie ſo gewählt, daß möglichſt wenig Erdarbeiten erforderlich werden würden, daß ſie alſo unter vielen Kurven ſich möglichſt an das Gelände an⸗ ſchloß; denn wir waren auf die Negerarbeiter angewieſen. Das änderte ſich aber mit dem Eintreffen des neuen Gou⸗ verneurs, Freiherrn von Rechenberg, ungefähr vier Mo⸗ nate nach mir. Er war den Eingeborenen von ſeiner Tä⸗ tigkeit als Konſul in Sanſibar her bekannt. Einmal hatte er bei der Aushebung von Trägern für eine große eng⸗ liſche Expedition an die Feſtlandsneger deutſche Abzeichen verteilen laſſen, und hatte es bei den Engländern durch⸗ geſetzt, daß die Träger dieſer Hoheitsabzeichen nicht zur Expedition gezwungen wurden. Auch mit kleinen Mitteln hatte man immer wieder deutſchen Feſtlandsnegern gehol⸗ fen. Einmal führte ein ſolcher Klage gegen einen Sanſi⸗ bariten. Zuſtändig war das deutſche Konſulat für die Rechtſprechung aber nur, wenn ihr Schutzbefohlener ange⸗ klagt war. Man ſagte nun dieſem, er ſolle ſeinem Gegner etwas klauen, z. B. einen Regenſchirm, und ſofort aufs Konſulat laufen. Da tat er auch, und ſein Gegenkontra⸗ hent hinter ihm her. Die Gerichtsſitzung fand ſofort ſtatt. das ſalomoniſche Urteil lautete, daß der eine den Regen⸗ ſchirm herauszugeben, und der andere ſeine Schuld zu zahlen hat. So kam der Kläger mit Unterſtützung des Konſulats zu ſeinem Gelde. So war der neue Gouver⸗ Das aus Deutſchland herangeſchaffte Materiul muß mühſelig an die Bauſtelle gebracht werden. Photo: Scherl-Bilderdienſt— M. Anlagen gebaut haben. Und aus dem ra⸗ ſchen Ausbau und der Güte der Bauaus⸗ führung kann man ſchließen, daß man auch mit Menſchenhand allein gut vorwärts kom⸗ men kann. Mit großer Sorgfalt mußte auf den fertiggeſtellten Strecken auch der Be⸗ trieb raſch eingerichtet werden. An die Be⸗ triebsführungen wurden große Anforde⸗ rungen geſtellt, denn neben dem öffentlichen Verkehr mußten auf dem einen Schienen⸗ ſtrang alle Baumaterialien und faſt die ganze Verpflegung der Arbeiter nachgeſcho⸗ ben werden. Das waren ſchwierige Pro⸗ bleme. Mit Laſtkraftwagen wurden zwar damals ſchon Verſuche gemacht, aber ohne Erfolg; die Wagen waren noch nicht lei⸗ ſtungsfähig genug. a Die oſtafrikaniſchen Eiſenbahnen haben Meterſpur. Man hat wohl bei der Bemeſ⸗ ſung, die vor meiner Zeit erfolgt iſt, darauf ückft daß faſt alle mittel⸗ afrikaniſchen Eiſenbahnen Meterſpur hak⸗ ten. Es wäre in vieler Hinſicht beſſer ge⸗ weſen, die heimiſche Normalſpur zu wählen. Der Oberbau liegt auf Schotterbettlager. Im Gegenſatz zur engliſchen Bauweiſe, bauten wir in Abſchnitten die Bahnen be⸗ triebsfertig aus. Zum Schlafen im Nacht⸗ verkehr wurde die Form der Pullmanwa⸗ gen gewählt. 5 Dem Fernſtehenden konnte die Klaſſi⸗ fizierung nach Raſſen im Perſonenverkehr auffallen. Man mußte Rückſicht auf das Preſtige der Europäer nehmen. Deshalb ſtand die erſte Klaſſe nur für Europäer und für Aſiaten, die dieſen gleichſtehen, zur Verfügung, in der dritten Klaſſe, auch Eingeborenenklaſſe genannt, durften alle Platz nehmen mit Ausnahme der Weißen, und die zweite Klaſſe ſtand allen offen. Wir hatten für den Eingeborenenver⸗ kehr die denkbar niedrigſten Tarifſätze nach einem Staffel⸗ tarif von 2 bis 1 Pfennig pro Kilometer. Und das war ein Erfolg. Der von Natur aus wanderluſtige oſtafrika⸗ niſche Neger legte ſein Geld gern im Eiſenbahnfahren an. Auf den Bahnhöfen konnte man in der kurzen Zeit der haltenden Züge glauben, auf einem Volksfeſte zu ſein⸗ Hier Bahnſperren einzurichten nach deutſchem Muſter, wie es das Kolonialamt immer haben wollte, hätte auf die Einnahmen verheerend gewirkt.. Und was war nun 1914 ſchon alles geleiſtet? Die 1250 Kilometer lange Tanganyikabahn erreichte am 31. Januar 1914 den Tanganyika⸗See beim Endpunkt Kigoma, ſie ſollte im Auguſt 1914 feierlich eingeweiht werden. Die Koſten der Bahn ſtellten ſich einſchließlich der Hafenan⸗ lagen an den beiden Endpunkten und der Hotels auf rund 100 000 Mark pro Kilometer. Für den Seeverkehr auf dem Tanganyika⸗See war bei Kriegsausbruch ein Damp⸗ fer dort ſchon ſeefertig, der zweite war in Deutſchland im Bau. Die Uſambarabahn hatte ſchon 1911 Moſchi am Fuße des Kilimandſcharo Kilometer 352 erreicht; 1914 wurde mit dem Weiterbau nach Aruſcha begonnen. Die Ruandabahn(481 Kilometer lang), die die volkreichen und viehreichen Nordweſtprovinzen Ruanda und Urundi mit der Tanganyikabahn bei Tabora verbinden ſollte, iſt im Jahre 1913 erkundet und vermeſſen worden. Im Jahre 1914 wurde mit dem Bau begonnen. Die bei Kriegsaus⸗ bruch bereits verlegten 80 Kilometer Oberbau ſind bekannt⸗ lich von den Belgiern nach dem Kongoſtaat verbracht wor⸗ den. Inzwiſchen ſind auch weitgehende Erhebungen für die Nord⸗Süd⸗Transverſalbahn, die die Uſambarabahn mit der Tanganyikabahn und weiterhin mit dem Nyaſſa⸗ ſee verbinden ſollte, angeſtellt worden. Ich hatte zufällig dieſes geſamte Vorarbeitenmaterial für die Verhandlun⸗ gen im Kolonialamt und im Reichstage vor Kriegsaus⸗ bruch mit nach Berlin genommen. Die Engländer fahn⸗ deten ſehr danach, wollten ſogar dafür zahlen. Vergebens waren ihre Bemühungen. Trotz vieler Vorarbeiten ſind ſie heute noch nicht darüber klar geworden, wie ſie nun dieſe Linie führen ſollen. Auch das Projekt der großen Hafenerweiterung in Daresſalam durch Anlage eines Tief⸗ waſſerpiers auf Kuraſini lag bereits fertig vor. (Fortſetzung folat) — Hilf bekleiden! Dem WW. deine Kleiderſpende! 48 Nr. 198368 „C einem ge⸗ t— ganz beſon⸗ ich mit a derg aher age es dem ünſtler der di wenn dir etwas gef 77 Hünſtler der d Sage es alſo, lehrte, der ein wiſſenſchaftliches Werk ſchreibt, die Haus- 57 eee uz aun Sunbenlnzz a1 u que Hignu Aeneas bing gun sojmavg ei nem dean leo ane obus une bogen Gunze 8 udganm udezenuie 61 ze eee ee e de er in e en enen eplg ⸗uobnjd oho ai gog Invavg il ozckckbzne ei gun uo zie d ang ohngun deu gui eco zog 12g Luvbs cru ao dn zer chung eseaoanur gapbilarz usposck! ned uleze gur svaje uda ai uupbeg uuvg gun ulava uf dach ee eee eee eee ee ee e g“ „unn r aun bunummulg rg gel zeqn jon ueſegz seloibrol sep! 108“ d oeglanze„snvch suf usgog bung oenog vg“ nale epiu gun oreppr Gabun guspnag gun guellenbae nad usbunl leg gqupc eig ze; I pijeaec nu neuig ou ofgel„1 an! pu jnoal sv gun bungerpehlnzz svase sog cpang usqoß ei“ pnane Age! pl ned obe uleue u gapbulazz sicpvag sog gun usb unlpach eig igel on egagg„aun een e e ee“ en eue engen ur unc necnpeun Magie ic neue sn hn ei uus user fhheloch 261 Gaul din o gun nad depp dig ant uses uv usppu ne zavgz ug u vupbaeievdc d use uvfebuv nevg ciu ùmnv zv rohheagcgeck oianz so usgencelne ⸗ſnv bunzzejbegz zog udcg igel en ein unlpach dig jgoco! nh usguvzlnda zpicleß se ooß gog gun avm usqpoz geg unvg mog eie sapog gpg pifguebnzz meleig uf jane „ ub cpu se guvlckue oi spa opeinegeg sv cpou ande uebhavue be ue u ehr le ae Snvuig eo eizo gun ueavs uses shgun dz! rue odo egen bil on gelungen(bach Gn; eue nue aut Ibu on dzuugz szo ava sc Inv oha buvachl za 519 „ Ueflpgaejfun ind kuvb secgefun sun usgzec 651 aun gappuaz azupz anu geb gu segen gcc“ bunb bn uus afjecppf unlpach 18. 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Gaia ol uöolleaz ne ueughvugvzch eapznckockun snvreg 880 ⸗uvg sog Jos ioc sn uebunchkeb uuvuszovjg 100 8 eum ud ioo uuvu jvc ud an! jeicklieg ung o] q jesa pijqusun zoo Sunuuszzeuiz ic Bolle meg uda ssupg uscpuvu an ue lego gon usphnog teufel jeg guns sog Lege JBupluſe oun pa teufel jeg uezung geg sn fpigech 10 tod Tefpic zd Afezuze gun zavckl gun zog zn 2¹9 ng sn ene eee eee e een eee r/ r c D SU S n WWW D= H Endlich wurde die Tür geöffnet und Lotte, gefolgt von egneten uns Arbeiter vom Felde und— wir wurden ge⸗ a—.. ö V G 17 Bernfried, kam zurück. 5 f tört—“ 5 5 a 1 2 as u gra Om ru en Lotte hatte hochrote Wangen und in den Augen einen„And— warum glaubteſt du— daß er ſich erklären Das Hutabnehmen entſtand unwillkürlich daraus, daß eigentümlich leuchtenden Glanz. Ihr Weſen ſprudelte über und verriet eine nur ſchwer zu beherrſchende Erregung. Graf Bernfrieds Züge trugen den Stempel des ge⸗ wohnten freundlichen Gleichmuts, aber das konnte die eiſerne Beherrſchung des Mannes ſein, der ſeine Gefühle i ben will. 8 drängte zum Aufbruch und Lotte fügte ſich diesmal ohne Widerſpruch. Im Wagen war ſie entgegen ihrer ſonſtigen Art ziem⸗ lich ſtill, ſprach nur von gleichgültigen Dingen und nicht wie ſonſt von dem Beſuch. Auf Cronegg angekommen, küßte ſie den kleinen Kurt beſonders herzlich und beſchäftigte ſich mit ihm bis zu ſei⸗ nem Zubettgehen. Auch beim Abendbrot ſprach ſie nichts von Burgsdorf, ſchien jedoch zerſtreut, lächelte heimlich vor ſich hin, wenn ſie glaubte, daß Armgard es nicht ſah, und lachte dann wieder ganz unbegründet auf. Nach dem Abendbrot begleitete ſie Armgard wie ge⸗ wohnt in deren Zimmer, um noch ein wenig vor dem Schlafengehen mit ihr zu plaudern. Im Kamin brannte ein luſtiges Feuer, denn der Herbſt⸗ abend war heute empfindlich kühl. Sie ſetzte ſich an den Kamin und ſchob ihren Seſſel dicht an den Armgards, nahm deren Hand und ſchmiegte ſich an ſie. „Es war heute wieder bezaubernd ſagte ſie mit ſchwärmeriſchem Tonfall. Armgard fühlte ein Erſchauern durch ihren Körper gehen und hatte das Verlangen, das junge Mädchen von ſich abzuwehren. Aber ſie rührte ſich nicht. „Das findeſt du ja immer,“ erwiderte ſie leichthin. „Aber heute ganz beſonders,“ bekräftigte Lotte.„Ach, Armgard, ich bin ja ſo glücklich— du glaubſt nicht, wie glücklich ich bin!“ Ein eiſiger Schreck packte Armgard. Was war zwiſchen den beiden auf ihrem Spaziergang vorgefallen? „Warum— biſt du ſo glücklich?“ fragte ſie und es war ihr, als müßte ihr das Herz ſtillſtehen. Lotte ſchmiegte ſich inniger an ihre Schulter und ſenkte den Kopf. Leiſe, wie verſchämt und doch ſo voll Inbrunſt kam es über ihre Lippen: „Ich liebe ihn doch ſo wahnſinnig!“ „Wen?“ fragte Armgard tonlos. „Bernfried,“ erwiderte Lotte und es klang wie ein Ju⸗ belſchrei. Einen Augenblick meinte Armgard, das Blut erſtarre ihr in den Adern. Dann entrang es ſich heiſer ihrer wie zugeſchnürten Kehle: „Kind— der könnte dein Vater ſein.“ Nun lachte Lotte, lachte ausgelaſſen. „Mit ſechzehn Jahren Vater— aber Armgard!“ Das Blut ſtieg zu Armgards Schläfen auf. „Aber im Verhältnis zu dir— iſt er alt,“ ſagte ſie wie hilflos. „War Onkel Gert nicht auch viel älter als du?“ fragte Lotte, ſich jetzt wieder aufrichtend und von Zuverſicht und Hoffnung getragen.„Ich habe mich nie für jüngere Män⸗ ier begeiſtern können. Bernfried war von jeher mein Schwarm, ich habe ihn ſchon lange lieb. Meine Mutter iſt die einzige, die um meine Liebe weiß; ſie ſagt, wir paſſen gut zuſammen.“ Alſo darum! Es war das einzige, was Armgard zunächſt denken konnte. Darum ſollte Lotte durchaus nach Cronegg kom⸗ nen, um Bernfried näher gerückt zu ſein. Auf einmal purchſchaute ſie den ganzen Plan, und Fieberſchauer ſchüt telten ſie. Kaum vermochten ihre blutleeren Lippen die Worte zu formen: Weißt du— weißt du denn, ob— du— wiedergelieb wirſt?“ in Burgsdorf!“ „Ja— ich glaube es,“ antwortete Lotte mit glüc lichem Lächeln. „Er— hat es dir heute geſagt— als ihr— in de eidenden An⸗ erklären, d⸗⸗ „Leider— noch nicht. Gerade im ent zenblick— als ich glaubte, er würde ſich! würde?“ fragte Armgard weiter und wunderte ſich über ſich ſelbſt, daß ſie noch imſtande war, zu fragen. Lotte zog aus ihrer Bluſe eine dunkelrote Roſe, deren Blüten von der Wärme ihres Verſtecks ſchon welk gewor⸗ den waren, hervor:„Die pflückte er mir, als wir zuſam⸗ men durch den Park gingen— es war die letzte am Strauch.„Behalte ſie zur Erinnerung! ſagte er und wollte noch etwas hinzufügen, als die Arbeiter ihn un⸗ terbrachen.“ „Und das— nahmſt du als Zeichen?“ „Das allein wohl nicht,“ fiel Lotte eifrig ein:„Ich habe doch ſonſt Beweiſe genug. Warum käme er jetzt ſo oft nach Cronegg— warum neckt und ſcherzt er immer mit mir— iſt das nicht ein Zeichen, daß er mich liebt?“ Ja, dieſe Beweiſe waren erdrückend, wenigſtens er⸗ drückten ſie mit ihrer Wucht den letzten Reſt des Zweifels in Armgards Bruſt. Nun wurde es ganz kalt in ihr, kalt, öde und leer. „Wenn du deiner Sache ſo ſicher biſt, dann— freilich,“ meinte ſie und die eigene Stimme klang ihr fremd im Ohr.„Nun wird es aber Zeit zum Schlafengehen,“ ſetzte ſie hinzu, unfähig, ſich noch länger zu beherrſchen, unfähig, anzuhören, was die andere ihr von ihrer Liebe zu Bern⸗ fried vorſchwärmte. „Jetzt ſchon?“ fragte Lotte enttäuſcht.„Ach, Armgard, ich könnte mit dir die halbe Nacht von ihm ſprechen!“ Armgard zwang ſich zu einem Lächeln, aber es ſah ver⸗ zerrt aus. „Ein andermal, Lotte— aber heute bin ich ſchon ſo müde und habe Kopfſchmerzen.“ „Wie ſchade!“ rief Lotte, ohne zu ahnen, wie grauſam ſie in ihrer Selbſtſucht war. So trennten ſie ſich für die Nacht. Jede ſuchte ihr Zim⸗ mer auf. Armgard ging noch nicht zu Bett, obgleich ſie ihr Schlafzimmer, das wie das Lottes im erſten Stock lag, aufſuchte. Ihrem Mädchen, das ſchüchtern angeklopft und ſeine Hilfe angeboten hatte, ſagte ſie, daß ſie heute allein fertig werden würde. Sie hätte es jetzt nicht ertragen, ei⸗ nen Menſchen um ſich dulden zu müſſen. In ihr ſtürmte und wogte es, ihr ganzes Sein ſchien aufgewühlt von dem, was jäh und unerwartet über ſie hereingebrochen war, was ſie getroffen hatte bis in den Kern ihres Weſens, bis ins Mark. And nun ſaß ſie fröſtelnd, in einen warmen Schal ge⸗ hüllt, am Fenſter und ſah in die dunkle Nacht hinaus. Wolken jagten am Himmel, vom Herbſtſturm, der gegen Abend eingeſetzt hatte, getrieben. Ab und zu tauchte ein Stern auf oder die feine Sichel des Mondes, aber ſie ſchwanden ſchnell wieder hinter Wolken. Die Bäume des Parkes bogen ſich, ſtöhnten und ächzten, als ob ſie Qua⸗ len litten, und um die Mauer pfiff es in ſchauerlichen Tönen. Und wie die Natur, ſo wand ſich Armgards Seele in ihrer Qual, von dem Sturm in ihrem Innern aufge⸗ peitſcht. Ein bohrender Schmerz ſaß ihr im Herzen, aber ſie biß die Zähne zuſammen, um ihn nicht herauszu⸗ ſchreien. Es war ihr, als hätte ſie heute zum zweiten Male etwas verloren, was ihr teuer war. Sie hatte ſich gegen das, was in ihrem Herzen aufgekeimt war, wappnen, einen Wall aufrichten wollen mit ihrem feinfühlenden Gewiſſen und nun die Mauer ſich, ohne ihr Zutun himmelan vor ihr auftürmte, hätte ſte ſie niederreißen mögen. Aber mit welchem Rechte ſollte ſie es tun, was hatte ſie bisher an⸗ genommen und geglaubt? Er, der ihr Freundſchaftsdienſte geleiſtet hatte, der ihr Beiſtand und Troſt war, hätte dies um ihretwillen getan? Nein, Freundſchaft für Gert war es, edle treue Männerfreundſchaft, weiter nichts, und doch bedeutete es ſo viel, ſo unendlich viel für ſie. Es war nicht ſeine Schuld, wenn ihr Herz oft in leidenſchaftlichem Empfinden gezittert hatte, wenn es darin getönt hatte don neuem Hoffen und neuem Glück. Frevel iſt es gewe⸗ en, ſo zu denken und zu fühlen, nun traf ſie die Strafe um ſo härter und bitter weh tat die Enttäuſchung, Sie mußte an die Worte Johannas denken:„Sie iſt ein liebes Tind,“ und:„Ich wünſchte mir ſo ſehr ein liebes Töchter⸗ gen.“ Hdatte ſie ſchon damals Lotte damit gemeint?— 5 g(Fortſetzung folgt.) Eine Humoreske. Der zukünftige Schwiegervater ſah ſich den jungen Mann, der ſich um ſeine Tochter bewarb, ſehr genau an. „Sie paſſen mir nicht, Herr Bliemel,“ erklärte er dann ernſt.„Sie ſcheinen mir zu weich und ſchwammig. Da iſt kein Mark und kein Murr an Ihnen. Ich bin ein Mann, der Vieles und Großes und Abenteuerliches erlebt hat. „Aber, was ſoll ich denn tun, Herr Radtke“ verzwei⸗ felte der Freier,„was kann ich machen, um——“ „Beweiſen Sie mir, daß Sie ein Rückgrat haben, jun⸗ ger Mann“ heiſchte der andere unerbittlich,„und Sie ſol⸗ len meine Tochter bekommen.“ Bliemel ſenkte den Blick zu dem Teppich hinab Dann hob er wieder den Kopf. In ſeinen Augen blitzten Toll⸗ kühnheit und Mut. 5 „Ich werde es Ihnen beweiſen, Herr Radtke. Koſte es, was es wolle!“ ſagte er ehern und ſchritt zur Tür. Seine Verlobte, die ſtill dieſer Zwieſprache gelauſcht hatte vertrat ihm den Weg. „Rudi, ich fürchte mich, du haſt Entſetzliches vor!“ „Ich werde den Beweis liefern,“ ſagte Bliemel dumpf. „Oh, Liebſter, du wirſt dich in fürchterliche Gefahr be⸗ geben, ich ſehe es dir an. Ich bitte dich, ſchone dich! Ver⸗ ſprich mir, daß du nicht Löwen jagen oder dich mit einer Raumrakete in den Weltenraum ſchießen laſſen willſt. Du ſiehſt ſo furchtbar entſchloſſen aus.“ „Zu ſpät“, murmelte der Bräutigam,„ich werde dei⸗ nem Vater den verlangten Beweis bringen, nochmals: Koſte es, was es wolle!“ Und er ging mit eiſernen Schritten. Die Tage vergingen. Dann kam er wieder. Hoch gereckten Hauptes, mit triumphierender Miene und einem ſtolzen Lächeln. Ganz und gar Sieger! Der Schwiegervater ſah es mit Staunen, die Braut mit ſtolzer Freude. „Wo iſt der Beweis,“ fragte Radtke. „Hier ſchwarz auf weiß, lieber Schwiegervater. habe ich ein Rückgrat oder nicht?“ Der andere las es mit gerunzelten Brauen. Vor Span⸗ nung hielt die Braut den Atem an. 1 1 0 klang ein helles Gelächter von den Lippen Radt⸗ es auf. „Und du wirſt doch mein Schwiegerſohn,“ ſchrie er be⸗ geiſtert„denn ſo—— ſo eine unverſchämte Frechheit iſt mir noch nicht vorgekommen, das gefällt mir geradezu, das iſt ja—— hahahahaha——“ „Und vergeſſen Sie nicht, was mich das gekoſtet hat, teurer Schwiegervater,“ ſagte Bliemel mit eiſerner Miene und zog die errötende Braut in ſeine Arme. Das Dokument aber lautete: „Hierdurch beſcheinige ich Herrn Rudolf Bliemel auf Grund eingehender röntnologiſcher und anatomiſcher Un⸗ terſuchung, daß er in ſeinem Körper ein tadelloſes, unbe⸗ ſchädigtes und ſehr brauchbares Rückgrat beſitzt. Die Koſten der Unterſuchung in Höhe von fünfzig Reichsmark ſind von Herrn Bliemel erlegt worden. gez. Dr.„Praktiſcher Arzt u. Röntnologe. Nun in alten Zeiten der Niedere zum Gruß vor dem Höhern niederkniete und den Oberleib zu Boden neigte. Dabei fiel ihm leicht die Kopfbedeckung ab. Später begnügte man ſich mit dem bloßen Hutabnehmen als Sinnbild des frühern Niederwerfens. Der Soldat machte es noch kürzer, indem er die Kopfbedeckung gar nicht abnahm, ſondern ſie bloß mit der Hand berührte. Auch die Verbeugung und der Knicks des fungen Mäd⸗ chens ſind Erinnerungen an das ehemalige Niederknien, Dieſes verlor ſich bei allen Kulturvölkern raſch. Nur das Volk mit der gegenwärtig älteſten Kultur, die Chineſen behielten es bis zur Gründung der Republik im großen Kotau. Der Handdruck mit der Rechten war urſprünglich ein Beweis, daß ſie nicht bewaffnet war. Man hielt ſich ſym⸗ boliſch Hege lei an der rechten Hand feſt, um ſie am Ziehen des Schwerts oder Dolchs zu verhindern. Aus dem gleichen Grunde ſchüttelten ſich die Altchine⸗ ſen die eigenen beiden Hände, um zu zeigen, daß ſie nicht nach einer Waffe greifen wollten. Die Eskimos reiben bei der Begrüßung ihre Naſenſpit⸗ zen aneinander. Es iſt ein gegenſeitiger Freundſchafts⸗ dienſt, weil die Naſen ſo ziemlich das einzige ſind, das aus der Eskimokleidung herausſieht. Sie erfrieren daher leicht, was man durch das Aneinanderreiben verhüten will. In Tibet ſtreckt man ſich gegenſeitig die Zungen heraus und gibt ſich dadurch zu verſtehen, daß man ſich gegenſei⸗ tig durch achtungsvolles Schweigen ehrt. In Oſtaſien und beſonders in China gebietet es die Höflichkeit, bei Regen den eigenen Regenſchirm zu ſchließen, wenn der Begrüßte keinen Schirm hat. 8 4 2 5 N—— —— Für jeden etwa 85 Als Nahrungsmittel, etwa in der Stellung, wie wir ſie heute kennen, hat die Butter erſt ungefähr um die Mitte des 17. Jahrhunderts Bedeutung erlangt. Eine geradezu krankhafte Scheu vor dem Feuer beſaß Marſchall de Vitry. Während der Zeit, da er in der Ba⸗ ſtille untergebracht war, durfte in ſeinem Raum niemals Feuer brennen. Wenn es ſehr kalt war, ließ er ſeine Un⸗ kerwäſche regelmäßig im angrenzenden Raum eines an⸗ deren Gefangenen anwärmen. Für die Darbietung einiger großer Schauſpiele gaben die Athener mehr Geld aus, als ſie für die Verteidigung gegen die Perſer insgeſamt aufgewandt hatten. Den weitaus größten Teil ſeiner Lebenszeit verſchläft das Alpenmurmeltier, das auf deutſchem Boden nur noch in den bayriſchen Alpen anzutreffen iſt. Es dehnt ſeinen Winterſchlaf oft überaus lange, manchmal bis zu zehn Monaten jährlich, aus. Wenn dir etwas nicht gefällt, ſo ſage es Von Toni Wilkens. .. aber wenn dir etwas nicht gefällt, ſo ſage es erſt dann, wenn es durch ſtillſchweigende Hinweiſe oder durch deine eigene Hilfe nicht zu ändern iſt— und dann ſage es noch vorſichtig, ſachlich und ohne Kränkung. Erſt wenn alles nichts hilft, haſt du das Recht, kräftigere Töne an⸗ zuſchlagen. Das Ja oder das Nein iſt von größter Wichtigkeit im Lehen jedes Menſchen, und richtig angebracht, vermag das Nein ebenſogut zu fördern wie das Ja. Aber das zer⸗ ſetzende Nein iſt eine böſe Sache. Und da iſt es gleichgültig, ob es ſich um Mann oder Frau, Mädel oder Junge, Arbeiter oder Künſtler handelt. Der Tiſchler in der Werkſtatt, der ſeinen Schrank oder eine Anrichte zuſammenſetzt, der Former, der Schloſſer, er Bauarbeiter, ſie alle haben(wenn ſie gute Arbeit lei⸗ ſten) den gleichen Wunſch nach Anerkennung wie der Ge⸗ — 8