eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Ma. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. 9 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhl. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Duck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdlez Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich Fages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim r ſe gemüß Preisliſte 1 1 3 nere c eee ee reer 1 Ines re 5 e mee e 3 Ar 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gül Fernſprecher Rr. 47216. tig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Poftſcheck⸗KNonto: Karlsruhe 78439. 66. Jahrgang 9 und Umgebung 0 2 Srbadhlatt für den Stadttell Nthea.-Secken elm für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 36 1120 Montag, den 30. November 1986 Der Reichsbauerntag die große Kundgebung.— Göring, Heß und Darre ſprachen. Goslar, 30. November. Am Sonntagfrüh war Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, der Beauftragte für den Vierfahresplan, in Be⸗ gleitung ſeines Stellvertreters für den Vierjahresplan, Staats⸗ ſekretär Körner, in dem feſtlich geſchmückten Goslar zur Teilnahme an der Schlußkundgebung des Neichsbauerntags eingetroffen. Ihm und dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, wurden vor ihrer Fahrt durch die menſchengefüllten Straßen Blumenſträuße überreicht. Reichsbauernführer R. Waller Darre begrüßte die Gäſte vor der Stadthalle und geleitete ſie unter jubelnden Heilrufen der Maſſen auf ihre Plätze. Der Sprecher des Reichsbauernrats, Miniſterpräſident 9% D. Granz o w, eröffnete die Schlußkundgebung mit einer heſonderen Begrüßung für Generaloberſt Göring, der für den minutenlangen Beifall dankte. Darauf verlas Granzow folgende Adreſſe, die von den anweſenden 57 Vertretern von 21 Bauernſchaften ausländiſcher Staaten an den Reichsbauernführer gerichtet worden iſt: „Die unterfertigten Vertreter bäuerlicher und landwirt⸗ ſchaftlicher Organiſationen halten es für eine Herzensange⸗ legenheit, Ihnen für die ſchönen, lehrreichen Tage, die ſie in Goslar erlebt haben, herzlichſt zu danken. Jetzt in dieſen Tagen, wo der Kampf zwiſchen dem Guten und Böſen, zwiſchen dem Aufbau und dem Zerſtö⸗ rungsprinzip ſich heftiger zu geſtalten beginnt, iſt es von heſonderer Bedeutung, die Stellungnahme der Bauernſchaft Europas darzulegen und ſich ganz klar und offen zum Aufbauprinzip und zu den Bauernidealen zu bekennen, zur Ehre und zum Vaterland, zur Familie und zum Gottes⸗ glauben und zur Raſſe des eigenen Volks. Die alte, ehrwürdige Stadt Goslar bietet für eine derartige Stellungnahme den geeigneten Rahmen, und wir danken Ihnen nochmals, daß Sie uns das möglich gemacht haben. Seien Sie unſerer Dankbarkeit und wei⸗ beten Kameradſchaftlichkeit verſicher!.“ Rudolf Heß an die Bauern In ſeiner Anſprache auf der abſchließenden Hauptta⸗ dung des 4. Reichsbauerntags dankte der Stellvertreter ges Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, allen denjenigen, de im Kampf um die Ernährung des deutſchen Volkes nuch im vergangenen Jahr ihren Mann geſtanden haben. hierauf gedachte er auch beſonders des Einſatzes der deuk⸗ ſhen Arbeiterſchaft. Sodann behandelte er die deutſchen Naßnahmen zur Sicherung des Friedens vor der Be drohung durch die Kominkern. Der Bolſchewis⸗ nus haſſe nichts mehr als das neue Deutſchland, das unter Wolf Hitler völlig immun wurde gegen ſein Gift und das der Mittelpunkt geworden ſei der antibolſchewiſtiſchen Be⸗ wegung der Welt. Es ſei unſere Ueberzeugung, daß alles Sinnen und Trachten der Komintern und der hinter ihr ehenden Macht dahin gingen, dieſes deutſche Bollwerk doch noch niederzuzwingen. „Wir können dem Führer“, ſo fuhr Rudolf Heß luter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung fort, zicht dankbar genug ſein, daß er dieſe ſchwere dauernde dedrohung unſerer Nation durch einen Akt von welt⸗ bolitiſcher Bedeutung vermindert hat durch das Antikominternbündnis, das er vor wenigen Tagen mit ber großen Macht im Oſten, mit Japan, geſchloſſen hat. Im Ausland wirft man Deutſchland vor, es ſtrebe eine Trennung der Völker nach widerſtrebenden Regierungs⸗ rmen“ an. Wir wollen keine Trennung der Völ⸗ ker, ſondern einen Zuſammenſchluß der Völker über alle Regierungsformen hinweg. Wir wollen einen Zuſammen⸗ ſhluß der Völker zur Abwehr derſenigen, weſche nur zu a verkündet haben, daß ſie beabſichtigen, mit Feuer und Schwert, Brand und Mord den Bürgerkrieg in die übrigen dülker zu tragen, und die ſo oft ſchon den Beweis am le⸗ ber Objekt brachten, wie ernſthaft ihnen dieſe Abſicht ſt. Wir wollen einen Juſammenſchluß der Völker gegen berbrecher, die bewußk und gewollt Giftbazillen in die bölker kragen. Ich ſage: Verbrecher, denn es iſt ja auch in dowjekrußland nicht das Volk, das von ſich aus bolſchewi⸗ lich iſt. ſondern eine ſüdiſche Gliaue bat dem Volk terro⸗ iich die Zwanas jacke des Bolſchewismus aufgedrängk. Wir wiſſen, daß es die Abſicht der Komintern iſt, die 1 legie rungsform des Staats, in dem ſie wurzelt, lit Gewalt anderen Nölkern aufzuzwingen, und bir wünſchen, daß die Völker zuſammenſtehen gegen dieſe erſuche der Einmiſchung in ihre inneren Angelegenhei⸗ en— gegen dieſe Verſuche der Vergewaltigung ihrer Felbſtbeſtimmung. Will man dieſen Wunſch, ſo fuhr Ru- lf Heß fort, nach geſchloſſener und gemeinſamer Abwehr tolerant“ nennen?!. 8 Man verübelt es uns hier und da in der übrigen Welt, auß wir einen Zuſammenhalt geſchaffen haben zwiſchen N den Stagten, die die Gefahr der Komintern und der ihnen ur Verfügung ſtehenden Machtmittel wirklich erkannt ha⸗ n. Erwartet man von uns, daß wir ſehenden Auges das e über uns hereinbrechen laſſen, weil andere ine Augen haben zu ſehen? 5 Lord Kitchener ſprach wenige Jahre vor dem Weltkrieg einem deutſchen Offizier das Wort, daß er die kommende galaſtrophe des Weltkriegs herannahen ſehe, aber ſie für nabwendbar halte, weil auf allen Seiten die Staatsmänner 80 die weitblickend und tatkräftig genug ſeien, ſie ab⸗ In der heutigen Welt gibt es, ſo ſtellte Rudolf Heß unter langanhaltendem und ſtürmiſchem Beifall feſt, einige Staatsmänner, die weitblickend und tatkräftig genug ſind, alles zu tun, um für ihre Völker die ſichtbar heraufſteigende neue Gefahr zu bannen— die Gefahr, im Chaos eines Weltbol⸗ ſchewismus zu verſinken. Sie laſſen ihre Völker nicht in eine Kataſtrophe ſtolpern, wie die Stagtsmänner von 1914. Mag die Welt heute noch jene Staatsmänner verdächtigen— wir find der Aeberzeugung, daß die Zeit kommt, da ſie ihnen Dank wiſſen wird. Wir Deutſche danken ihnen ſchon heute.“ Rudolf Heß ſchloß ſeine Rede:„Wir danken vor allem dem Führer(erneute ſtürmiſche Beifallskundgebungen), daß er uns das Gefühl der Geborgenheit gegeben hat in unſerem Land. In dieſer Geborgenheit wird der deutſche Bauer auch im nächſten Jahr dem Volk das tägliche Brot ſchaffen und ſo ſeinen Beitrag leiſten für zas Leben un⸗ ſeres Volkes. Das friedliche Schaffen des deutſchen Bauern, ja das friedliche Schaffen des ganzen Volkes iſt der Inhalt national⸗ ſozialiſtiſchen Sinnens und Trachtens. And der Allmächtige wird unſere Arbeit ſegnen, wie er ſichtbar geſegnet hat das ehrliche Streben des deutſchen Volkes und ſeines Führers!“ Staatsrat Meinberg, hlelt eine grundlegende Rede über den Umbruch, der ſeit dem 30. Januar 1933 ſich auf allen Gebieten des deut⸗ ſchen Lebens vollzogen hat und ſich weiter vollzieht. Er ſprach von der geiſtigen Entwicklung des neuen deutſchen Menſchen und von dem Bluteinſatz des VBauerntums. Be⸗ ſondere Zuſtimmung fand er mit ſeinem Bekenntnis, daß wir den uns auferlegten Weg gehen werden, möge er auch ſo hart ſein wie er will, daß wir die Aufgabe, die das Schickſal uns geſtellt, meiſtern werden, möge ſie ſo ſchwer ſein wie ſie wolle, daß wir ſie meiſtern werden im Glau⸗ den an unſeren Führer Adolf Hitler, im Glauben an die Kraft unſeres Volkes. Darres Bekennints Die Aufnahme der nun folgenden Rede Darres geſtal⸗ tete ſich zu einem Bekenntnis des Bauerntums zum Reichs⸗ bauernführer. Mit ſteigender Spannung und immer lau⸗ ter aufbrauſender Begeiſterung gingen die Maſſen mit, als er von der Uebernahme des Erbes Friedrichs des Großen in die Grundſätze der Ernährungswirtſchaft ſprach, die zer⸗ ſtörenden Mächte und die aus der Vergangenheit übrig gebliebenen unfähigen Kritiker der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik kennzeichnete und für das Vertrauen des Füh⸗ rers in das Bauerntum Beſſpiele gab. Als der Reichsbauernführer dann den Nakionalſozialis⸗ mus in der Perſon Adolf Hitlers als die Verkörperung der von Gott gewollten Ordnung innerhalb unferes Volkes aufzeigte und ihm den Bolſchewismus, dieſe vom Juden und ſeinen Geſetzen gewollte krebsarkige Zerſetzung aller göttlich gewollten Kebensbedinaungen und Lebensvoraus. ſetzungen unſeres Volkes, gegenüberſtellte, wurde er immer wieder mit Beifall unterbrochen Dieſe Zuſtimmung der Verſammlung war ein Bekennt⸗ nis zum bedingungsloſen Einſatz des deutſchen Bauern⸗ tums. Ebenſo begeiſtert unterſtrichen die Maſſen die ab⸗ ſchließenden Ausführungen des Reichsbauernführers über die Friedensaufgabe des deutſchen und europäiſchen Bauerntums, mit eiſernem Willen und mit aller Tatkraft in Deutſchland und in Europa von Haus und Hof in dieſen ſchickſalhaften Stunden das Gift des Bolſchewismus fern⸗ zuhalten. Die Kundgebungen der Verſchworenheit zwiſchen Bauerntum und Volk erreichten bei der nun folgenden Rede von Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ihren Höhepunkt. Immer wieder von Beifall unterbrochen, zeich⸗ nete er die Entwicklung, in der ſich heute das Bauerntum befindet. Mit jubelnder Zuſtimmung wurde die Forderung begrüßt, daß die Bauern ſich heute als das erſte Sturm⸗ bataillon für die Ernährungsfreiheit zu betrachten haben, und ebenſo die Feſtſtellung, daß Volk und Reich nur blühen, wenn der Urſtand ſein Bauernvolk, in Ordnung iſt. Snontan dankten die Bauernführer, als Miniſterpräſi⸗ dent Göring von ſeiner Zuverſicht zu dem Reichsnährſtand ſprach, von ſeinem Vertrauen vor allem in die Leiſtung und in den Charakter der Führung, wie er Reichsbauernführer Narre als das Muſter der Pflichterfüllung hinſtellte, von Reichsobmann Meinbera als einem Mann ſeiner Art ſprach und von Staatsſekretär Backe als dem Vollſtrecker ſeines Willens. Klar kennzeichnete Miniſterpräſident Göring auch die außenpolitiſche Situation und die Sicherung des Friedens. Stürme der Begeiſterung löſte er mit der Feſtſtellung aus, daß wir nicht mehr ſo ſchwach ſeien wie bei Beginn des Weltkriegs 1914, ſowie mit ſeinem Be⸗ kenntnis zur Einheit des Geiſtes und Bluts mit Deutſch⸗ öfterreich. Wie der Appell Görings an die Ehre und das Pflicht. bewußkſein des deutſchen Bauern eingeſchlagen hat, zeigten die ſubelnden Kundgebungen bei den Schlußworken, als Arina nom Nertranen zum Führer ſyrach, non der Un⸗ überwindbarkeit Dentſchlands in ſeiner Einigkeit und von der Garantie der Einigkeit unker dem Siegeszeichen des Hakenkreuzes. 5 5 5 i Es dauerte geraume Zeit, bis Reichsbauernführer Darre wieder zu Worte kommen konnte, um Miniſterprä⸗ ident Göring für die großartige Kundgebung zu danken und für das deutſche Bauerntum das Verſprechen zu geben, daß der Sachwalter des Vierfahresplanes ſich auf ſeine Bauern verlaſſen könne, daß man nicht mit kleinlichen Nr. 280 Der Reichskulturſenat tagt. Im Zeichen des Themas„Kunſtkritik“. Berlin, 29. November. Nach der dritten Jahrestagung der Reichskulturkammer trat am Samstag der Reichskulturſenat, der nach einem Wort ſeines Präſidenten Reichsminiſters Dr. Goebbels, „der Repräſentant des zeitgenöſſiſchen Kunſt- und Kultur⸗ gewiſſens der Nation iſt“ im Thronſaal des Reichspro⸗ pagandaminiſteriums zu ſeiner dritten Arbeitstagung zu⸗ ſammen. Es war wieder eine Ausleſe der deutſchen Kul⸗ turſchaffenden verſammelt, um iber wichtige Fragen des deutſchen Kulturlebens ſich auszuſprechen.. Der Vizepräſident des Reichskulturſenats, Staatsſekre⸗ tär Funk, eröffnete die dritte Arbeitstagung des Reichs⸗ kulturſenates. Er gab bekannt, daß dieſe Arbeitstagung ganz im Zeichen des Themas„Kunſtkritik“ ſtehen werde, das Reichsminiſter Dr. Goebbels durch ſeine Rede bei der Jahrestagung der Reichskulturkammer und durch ſeinen be⸗ kannten Erlaß zum aktuellſten Kulturthema des Augen⸗ blicks gemacht habe. Staatsſekretär Funk wandte ſich dann an Reichsminiſter Dr. Goebbels und erklärte: „Wir ſind davon überzeugt, daß das Problem, das Sie mit einem kühnen Schritt, wie es Ihre Ark iſt, angepackt haben, den Belangen des nakionalſozialiſtiſchen Staates entſprechend beiſpielgebend gelöſt wird.“ Nach den Ausführungen des Miniſterialrats Berndt, die an anderer Stelle ausführlich wiedergegeben werden, nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels in einer groß an⸗ gelegten Rede noch einmal zu den ſchwebenden grundſätz⸗ lichen und praktiſchen Fragen des Kulturlebens unſerer Tage Stellung. Er würdigte hierbei insbeſondere die her⸗ vorragende Stellung, die dem Reichskulturſenat als Spit⸗ zenvertretung des geſamten deutſchen Kulturlebens und ⸗ſchaffens zukommt. Der Nationalſozialismus, ſo führte er u. a. aus, liebe die geiſtige Auseinanderſetzung; aber er ſei nicht der Mei⸗ nung, daß durch ſolche Diskuſſionen Entſcheidungen gefällt werden könnten. Entſcheidungen würden im Gegenteil im⸗ mer nur von einzelnen Menſchen gefällt. Es ſei un⸗ ſere Aufgabe, Kulturführung zu betreiben, nicht Kultur zu machen. Die Kritik war reformbedürftig, und ſie wird nun auf eine neue Baſis geſtellt. Sie ſoll in ihrer ganzen Form, in ihrem ganzen Charakter und in ihrer ganzen Weſens⸗ art der geiſtigen Struktur des heutigen deutſchen Lebens angepaßt werden. Mit ſtärkſtem Nachdruck unterſtrich Reichsminiſter Dr. Goebbels die Erkenntnis: Das deutſche Volk iſt das Ergebnis ſeiner Geſchichte! Er wandte ſich dagegen, daß gewiſſe Kreiſe die deutſche Geſchichte nach ihrem Belieben einteilen und ſie teils für deutſch, teils für undeutſch erklären. Wer will ſich etwa anmaßen, über die Motive großer deutſcher Män⸗ ner der Vergangenheit zu entſcheiden? Wir haben die glanz⸗ vollſte Geſchichte, ſo rief De. Goebbels aus, und dürfen nicht zulaſſen, daß dieſes koſtbare Erbe leichtſinnig zerſtört wird! (Stürmiſcher Beifall). Am Schluß ſeiner Rede gab Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in großen Zügen eine Würdigung der von der Reichs⸗ kulturkammer in den drei Jahren ihres Beſtehens geleiſteten Arbeit. „Wir haben mit dem ſtändiſchen Aufbau der Reichskultur⸗ kammer abſolubes Neuland betreten. Heute ſtehen wir vor einem gewaltigen geſetzlichen Unterbau, der ſich auf alle Gebiete des kulturellen Lebens auswirkt. Denn es iſt uns gelungen, alle Kunſtſchaffenden in eine einheitliche Organi⸗ ſation zu bringen. Die Selbſtverantwortung eines Standes, der ſich als Diener im Staate fühlt, iſt in der Reichskultur⸗ kammer feſtgelegt.“ „Wir haben das große Glück, als Führer der Nation einen Mann zu beſitzen, von dem wir wiſſen, daß er aufge⸗ ſchloſſen iſt für die Künſte wie wohl kein anderes Staatsober⸗ baunt. datz er ein offenes Herz für die Bedürfniſſe der Tüntter vat und ſich verantworrungsbewußt mit ihren Fra⸗ gen und Problemen auseinanderſetzt, ſo daß man ſagen muß: Es gibt für den Künſtler keine glücklichere Zeit als die heu⸗ tige in Deutſchland.“ „Die großen Genies der neuen Zeit ſind noch nicht da, aber ſie werden einmal kommen. Vielleicht werden ſie eines Tages anfangen zu ſingen und zu dichten; dann wird die große Erfüllung kommen. Es kann für uns alle keinen ſehnlicheren Wunſch geben, als dieſe Stunde noch miterleben zu dürfen.“ 138 g 2 FFC——PVPVPPV———————————— Sorgen zu ihm fommen wolle, ſondern ihm die Sorgen ab⸗ nehmen werde. Mil zündenden Worten ließ Darre die Kund⸗ gebung in ein Siegheil auf Volk und Führer ausklingen, das die Verſammlung mit dem Geſang der Nationalhymſen bekräfkigte. 5 Ein eindrucksvoller Reichsbauerntag hat ſeinen großarti⸗ gen und würdigen Abſchluß gefunden. Es war ein großer Tag nicht nur für den Reichsnährſtand, der mit der Aner⸗ kennung ſeiner in der Vergangenheit geleiſteten Arbeit zu⸗ gleich die Einordnung in die größeren Aufgaben des Vier⸗ jahresplanes gefunden hat. Es war ein großer Tag für das deutſche Volk überhaupt mit der erneuten Bekundung eines durch nichts zu zerſtörenden Einheitswillens und mit der feierlichen Verkündung der ſteten Opferbereitſchaft jedes Standes für die Nation und für die Erfüllung der großen Aufgaben, die uns allen der Führer ſelbſt geſtellt hat. Miniſterialrat Berndt zum Kritikverbot Vom Kunſtrichter zum Kunſtdiener Der ſtellvertretende Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Alfred⸗Ingemar Berndt, ſprach auf der 3. Tagung des Reichskulturſenats im Feſtſaal des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda über das„Thema„Vom Kunſtrichter zum Kunſtdiener“. Mini⸗ ſterialrat Berndt knüpfte an die Verfügung des Reichs⸗ miniſters für Volksaufklärung und Propaganda über das Verbot der Kunſtkritik an und erörterte zunächſt die Be⸗ deutung des Begriffes„Kritik“ an ſich. Er wies darauf hin, daß bisher landläufige Kritik als Kunſtrichtertum ge⸗ golten habe und nun der Begriff„Kritik“ auf das zurück⸗ geſchraubt werden ſolle, was er nach der richtigen Ueber⸗ ſetzung des Wortes aus dem Griechiſchen bedeute: nämlich „unterſcheiden“ oder„auseinanderſetzen“, aber nicht„ent⸗ ſcheiden“. Miniſterialrat Berndt zeigte dann die Entwicklung auf, die, von der Entſtehung der Kunſtkritik vor 150 Jah⸗ ren angefangen, zu der heutigen Verfügung geführt habe. Er würdigte ſehr eingehend die Auffaſſungen und das Wirken Leſſings, Herders, Kleiſts, der Brüder Schlegel, Tiecks und Brentanos und kennzeichnete die Arbeit des „erſten jüdiſchen Kritikers“ Ludwig Börne(Löb Baruch), der die Kunſtkritik auf den Weg des Verfalls führte. Die letzten großen Kritiker, die aus den Gefilden der Kunſt ſelbſt zur Kritik lamen, ſo erklärte Miniſterialrat Berndt, ſind Guſtav Freytag, Otto Ludwig und Theodor Fon⸗ tane. Das Schöne pflegen! Fontane ſelbſt hat für ſeine kritiſche Tätigkeit den Grundſatz aufgeſtellt:„Das Schöne zu pflegen, dem Idea⸗ len ein Hüter zu ſein“. Nicht die äſthetiſche, ſondern die ethiſche Seite des Kunſtwerkes ſei es, die man würdigen müſſe. Berndt kam dann auf die endloſe Reihe von Namen der jüdiſchen Nachfahren Börnes zu ſprechen: Ihre völlige egozentriſche Einſtellung, die in ihrer eigenen Perſon und nicht in dem zu beſprechenden Kunſtwerk die Hauptſache ſah, entwickelte ſich zu einer Peſt für das deutſche Theater. Die ernſte Kritik verſchwand vollkommen. An ihre Stelle trat jüdiſche Witzelei, die ohne Bedenken um einer Pointe oder eines Kalauers wegen ein Stück totſchlug und einen hoffnungsvollen Dichter unmöglich machte. Miniſterialrat Berndt gab geradezu erſchütternde Beiſpiele dafür, wie dieſe Kritiker mit großen deutſchen Geiſteswerken um⸗ ſprangen. Denen, die der Meinung ſind, daß Kunſtkritik keinesfalls entbehrt werden könne, muß ich, ſo fuhr Mini⸗ ſterialrat Berndt u. a. fort, entgegenhalten: Die Geſchichte der Menſchheit weiſt aus allen Jahrtauſenden eine Fülle großer Kunſtſchöpfungen auf, vor denen wir uns noch heute ehrfürchtig neigen. Und alle dieſe Kunſtſchöpfungen bis vor 150 Jahren ſind ohne jede Kritik entſtanden und haben trotzdem viele Jahrhunderte oder Jahrtauſende überdauert. Wenn heute endgültig ein Strich unter 150 Jahre Kunſtkritik gemacht und nach 150 Jahren des„Ich“ auch in der Kunſtbeſprechung das„Wir“ zum Maßſtab genom⸗ men wird, dann wird es zweifellos an Angriffen auf dieſe Auffaſſung nicht fehlen. Man wird vom Maulkorb ſprechen, von Polizeimaßnahmen auf dem Gebiete der Kunſt, von einem Verbot der letzten Möglichkeit„freier geiſtiger Be⸗ tätigung“ in Deutſchland. Dieſen ausländiſchen oder emigrierten Kunſtjuden ſei hier gleich eines entgegen⸗ gehalten: Niemand hat ſchärfer gegen die vom Staate ausgeübte Zenſur gekämpft als ſie und ihresgleichen. Sie haben die ſtgatliche Zenſur als Eingriff in die Freiheit des Volkes abgelehnt. Kritik ohne Auftrag Was war aber ihr Kunſtrichtertum denn anderes als eine Zenſur? Brachten denn die Kunſtkritiken eine Mei⸗ nung des Volkes zum Ausdruck? Auch die Kunſtkritik war weiter nichts als eine Zenſur. Nur verhängte ſie nicht der Stagt, ſondern eine anonyme Clique, die ſich als eigene Zenſurbehörde ohne Auftrag niedergelaſſen hatte. Es war ein Grundſatz des Richtertums zu allen Zei⸗ ten, daß es an einen Auftrag gebunden ſein muß. Dieſen Auftrag vermag nur eine Gemeinſchaft, ein Volk, ein Staatsweſen zu erteilen. Das Kunſtrichtertum der letzten 150 Jahre handelte ohne Auftrag. Ohne Auftrag wenig⸗ ſtens derer, für die es zu richten vorgab. Man ſoll alſo nicht ſchreien, wenn heute der nationalſozialiſtiſche Siaat einen Auftrag, zu richten und zu zenſieren, annullierte, den niemand erteilte, ſondern den eine beſtimmte Schicht und eine beſtimmte Raſſe ſich angemaßt hatten. Unſere heutige Auffaſſung iſt nicht aus der Meinung geboren, daß jede kritiſche Würvigung eines Kunſtwerkes unterbleiben müſſe, ſondern daraus entſtanden, daß unſer Jahrhundert an Geiſteshervben ſo arm und an großen Aufgaben ſo reich iſt, daß dem Genie eine bielfältige Wir⸗ kungsmöglichkeit geboten iſt, die jede Möglichkeit zur kri⸗ tiſchen Betätigung ausſchließt. Man wird vielleicht fragen, wie denn nun in Zukunft eine Beſprechung künſtleriſcher Leiſtungen ausſehen ſolle, denn ſelbſt eine Würdigung ſchließt ſchon eine gewiſſe Wertung ein. Ich verkenne nicht, daß eine Begriffsunter⸗ ſcheidung hier ſchwieriger als anderswo iſt; denn wir wollen nicht den Schritt von der Kritik zur reinen Revor⸗ tage tun, die zum Beiſpiel das rein Aeußexliche einer Theatervorſtellung wiedergibt, ohne Dichter, Dichtung und Darſteller zu nennen. Dichter, Darſteller und Muſiker wären dabei die erſten, die dagegen Sturm laufen würden. Ihnen iſt es vielfach lieber, ſchlecht kritiſiert und genannt als gar nicht kritiſtert und nicht genannt zu werden. Aber halten Sie ſich einmal etwas anderes vor Augen: Wem iſt es nicht ſchon ſo gegangen, daß er ver⸗ ärgert ein Buch aus der Hand legte, es nach zwei Jahren wieder las und nun plötzlich Werte entdeckte, die er vorher nicht erkannt hatte. Wer hat nicht ſchon ein Drama ab⸗ gelehnt, das ihn nach Jahren plötzlich ungemein zu feſſeln begann, und wer hörte nicht ſchon einen Chor, der ihm nur beim erſten Hören fremd dünkte und nach längerer Zeit plötzlich verwandte Saiten anklingen ließ. Ver⸗ r Sie ſich, in welchem Maße oft große Schöpfungen der Dichtung oder der Muſik von Publi⸗ kum und von der Kritikerſchaft abgelehnt worden ſind und wie die gleichen Kritiker ſich ſchon nach fünf Jahren be⸗ ſchämt berichtigen mußten, weil das Kunſtwerk recht be⸗ halten hatte. Nationalſozialiſtiſche Kunſtauffaſſung Wir wollen den Kunſtſchriftleiter im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat einer ſolchen Möglichkeit nicht ausſetzen. Und darum haben wir die neuen Grundſätze für die Kunſt⸗ betrachtung aufgeſtellt. Sie ſoll alles enthalten, was zu ſagen iſt, aber ſie ſoll nicht richten. Für die Beurteilung eines Kunſtwerkes kann im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat nur die nationalſozialiſtiſche Kul⸗ turauffaſſung maßgebend ſein. Nur Partei und Staat ſind in der Lage, aus dieſer nationalſozialiſtiſchen Kunſt⸗ auffaſſung heraus Werte zu beſtimmen. Iſt eine Wertbe⸗ ſtimmung durch diejenigen, die einen Auftrag zum Richter⸗ tum haben, gegeben, dann ſelbſtverſtändlich ſteht es dem Kunſtſchriftleiter frei, mit dieſem Wert zu meſſen. Das wird aber immer nur von Fall zu Fall geſchehen können. Jedes Neue braucht ſeine Zeit, um ſich zu entwickeln. Und ſo wird auch die neue Form der Beſprechung ſich aus der Praxis langſam entwickeln. Partei und Staat wer⸗ den dem Kunſtſchriftleiter dabei in jeder Beziehung hel⸗ fen und ihre ſchützende Hand über ihn halten. Der Kunſt⸗ ſchriftleiter iſt gerade für den nationalſozialiſtiſchen Staat eine dringende Notwendigkeit, denn wie niemals zuvor iſt heute die Preſſe Mittler zwiſchen Volk und Führung, Volkspreſſe und nicht mehr Preſſe einer Richtung oder anonymer Kräfte. Und genau ſo iſt heute die Kunſt nicht mehr Angelegenheit einer kaufkräftigen Schicht, nicht eine Ware, wie ſie ein Siegfried Jacobſohn zu bezeichnen wagte, ſondern wertvollſtes Gut der Nation. So iſt das Amt des Kunſtſchriftleiters, wie es der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, in ſeinen Richtlinien umriſſen hat, eine Ge⸗ meinſchaftsaufgabe von höchſter Verantwortlichkeit, denn in die Hand des Kunſtſchriftleiters iſt es gelegt, Mittler auch zwiſchen Kunſt und Volk zu ſein und der Kunſt und dem Volke zu dienen. Hoffen wir, daß dieſer Dienſt für die Kunſt und das Volk reiche Früchte trägt. Dann wird man den heutigen Tag als den Tag einer geiſtigen 0 1 auf dieſem Gebiet für immer im Gedächtnis be⸗ halten. Kritiſche Lage Frankreichs Rote Zellen in den Garniſonen Durch die Weigerung der franzöſiſchen Induſtrie, unter dem Druck der dauernden Streiks und Fabrik⸗ beſetzungen die neuen Sozialgeſetze weiter durchzuführen, hat ſich die innerpolitiſche Lage Frankreichs erheblich zu⸗ geſpitzt. Auf einer Maſſenkundgebung der Volksfront⸗ parteien in der Pariſer Winterradrennbahn hat der rote Gewerkſchaftsführer Jouhaux ganz offen mit Gewalt⸗ anwendung gedroht, falls die Arbeitgeber nicht nachgeben würden. Miniſterpräſident Blum, der Hauptredner des Abends, bemühte ſich dann allerdings, die Arbeiterſchaft zur Beſonnenheit zu ermahnen und durch Ankündigung einer Vorlage über das„demokratiſche Streikrecht“ zu be⸗ ſchwichtigen. Im übrigen ſuchte er die Aufmerkſamkeit ſeiner Zuhörer auf die internationale Lage abzulenken, von der er ſagte,„daß ſie ſeit drei Monaten niemals ſo ernſt und ſo gefährlich geweſen ſei wie heute.“ In dieſem Zuſammenhang wandte er ſich gegen die„falſchen Ge⸗ rüchte“ über Frankreichs militäriſche Stärke. Frankreich, ſo betonte der Miniſterpräſident, beſitze gegenwärtig, von der Sowjetunion abgeſehen, die ſtärkſte Militärmacht auf dem europäiſchen Kontinent. Seine Marine ſei in den letzten Fahren immer ſtärker geworden und ebenſo ſeine Luftflotte. Die franzöſiſche Luftflotte könne es, was die Qualität der Mannſchaften und den Wert des Materials angehe, mit jeder europäiſchen Luftflotte aufnehmen. Im Gegenſatz hierzu verfolgt man in franzöſiſchen Rechtlreiſen die Entwicklung mit größter Beſorgnis. Sy ſchreibt das„Echo de Paris“, man dürfe ſich nicht ver⸗ heimlichen, daß das Land, wenn die Regierung Blum weiter am Ruder bleibe, nicht nur dem Bürgerkrieg und der Sowjetiſierung zutreibe, ſondere unvermeidlich auch einem auswärtigen Konflikt. Ueberdies ſei die Zerſetzung der franzöſiſchen Kraft im Gange. Die Tätigkeit der kom⸗ muniſtiſchen Zellen in den Garniſonſtädten habe, wie aus amtlichen Berichten hervorgehe, ſeit einigen Wochen bf genommen. Dieſe Wühlarbeit, die in den Kaſernen ſelbſt weniger leicht durchführbar ſei, werde außerhalb der Ka⸗ ſernen ungehindert betrieben. Sie vollziehe ſich in vielen Formen, wobei ein gewiſſes weibliches Element eine große Rolle ſpiele. In materieller Hinſicht habe die Stillegung oder Verlangſamung der Erzeugung in der Rüſtungs⸗ induſtrie als Folge der Streiks die Durchführung des franzöſiſchen Rüſtungsprogramms verzögert. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß es ſich nicht nur um das Schickſal einer Regierung oder einer neuen Ord⸗ nung handele, ſondern um das Schickſal Frankreichs. All das beweiſe, daß Frankreich in den Händen Leon Blums, der der Helfershelfer oder Gefangene der Umſtürzler ſei, einer ernſten Gefahr entgegeneile. Der Kriegsminiſter verbietet Streiks Im Finanzausſchuß der Pariſer Kammer gab Kriegs⸗ miniſter Daladier zu, daß der Metallarbeiterſtreik die Durchführung des Landesverteidigungsprogramms um rund 2½ Monate verzögert habe, und daß auch die Ein⸗ führung der 40ſtündigen Arbeitswoche geeignet ſein könnte, die Schnelligkeit der Durchführung zu beein⸗ trächtigen. Blättermeldungen zufolge hat der Miniſter er⸗ klärt, daß er die Verzögerung von Aufträgen für die Kriegsinduſtrie durch Streiks, Fabrikbeſetzungen uſw. künftig nicht mehr dulden werde. Daladier habe ſich weiter gegen jede Herabſetzung der Dienſtzeit gewandt, andererſeits aber die Heraufſetzung der Dienſtzeit auf drei Jahre als nicht notwendig bezeichnet. Gründliche marxiſtiſche Abfuhr Bei der Wahl der Genfer Regierung. Genf, 30. November. Bei ſehr ſtarker Wahlbeteiligung fand am Sonntag die Wohl der Kantonsregierung ſtatt. Die ſieben bürgerlichen Kandidaten wurden dabei mit einer Mehrheit von rund 5000 Stimmen gewählt. Die Marskiſten erlitten eine völlige Nie⸗ derlage. Sie ſind nunmehr im Genſer Staatsrat überhaupt nicht mehr vertreten. Das Genfer Parlament und die Genfer Regierung wer⸗ den alle drei Jahre erneuert. Im Jahre 1933 wurden 55 Bürgerliche und 45 Marxiſten ins Parlament gewählt, drei Wochen ſpäter vier Marxiſten und drei Bürgerliche in die Regierung. In dieſem Jahr errangen die Bürgerlichen bei der Parlamentswahl vor drei Wochen 60 Sitze, während die Marxiſten nur 40 Sitze erhielten. 3 Warntuf in der rumäniſchen Kammer In der rumäniſchen Kammer unterzog der Führer der Nationalchriſtlichen Partei, Goga, die Außenpolitſt Rumäniens einer ausführlichen Kritik. Mit Entſchiedenheit wandte er ſich gegen eine Erweiterung der Bündniſſe zwiſchen der Kleinen Entente. Mit Entſchiedenheit wandte ſich Goga bei dieſer Gelegenheit gegen jedes Zu⸗ ſammengehen mit Sowjetrußland, das für Rumänien, welche Ergebniſſe es auch haben ſollte, nur verderbenbringend ſein könnte. Ueber die Beziehungen Rumäniens zu Deutſch⸗ land erklärte Goga, daß die europäiſche Ziviliſation dem deutſchen Volk danlbar für die Stütze und Anfeuerung ſein müſſe, die es von ihm in der Bekämpfung der bolſche⸗ wiſtiſchen Gefahr erhalten habe. Goga ſetzte ſich für eine Normaliſierung der Beziehungen zu Deutſchland ein, die ſowohl vom Standpunkt der wirtſchaftlichen Intereſſen Rumäniens wie auch von dem der Unantaſtbarkeit ſeiner Grenzen notwendig ſei. Am Schluß trat Gogg mit allem Nachdruck für den Abſchluß eines rumäniſch⸗deutſchen Freundſchaftsvertrages ein. Kurzmeldungen Die Leitung der baheriſchen Miniſterien. Berlin, 30. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 28. November den bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Siebert mit der Leitung des bayeriſchen Min ſteriums für Wirtſchaft und den bayeriſchen Staatsminiſter des Innern, Wagner, mit der Leitung des bayeriſchen Miniſteriums für Unterricht und Kultus beauftragt. „A 18⁵ geborgen Feierliche Beiſetzung der acht Opfer. Nach planmäßig verlaufenen Bergungsarbeiten gelang es, das verunglückte U-Boot„U 18“ zu heben. Das Unter ſeeboot wurde nach Abdichtung des Lecks in Kiel einge⸗ ſchleppt. Die Särge mit den acht Toten wurden von der Scharnhorſtbrücke in Kiel⸗Wik in feierlichem Zuge unter gedämpftem Trommelwirbel zum Garniſonfriedhof üher⸗ geführt. Am heutigen Montag um 14 Uhr findet dort die feierliche Beiſetzung ſtatt. Die Schiffe der Kriegs⸗ marine werden an dieſem Tag einfache Flaggentrauer und während der Trauerfeier große Flaggentrauer an⸗ legen. Die„Geſte“ Valencias Frankreich iſt über den Appell an Genf nicht entzückt, Der Antrag der ſpaniſchen Bolſchewiſten in Valencia auf Einberufung des Völkerbundsrates zur Prüfung der ſpaniſchen Frage wird ſelbſt in Pariſer politiſchen Kreisen mit Unbehagen aufgenommen. Die Preſſe läßt eindeutig durchblicken, daß der Völkerbund, wenn er dieſem Ankrage ſtattgeben ſollte, vielleicht eine noch ernſtere Prüfung gls ſeinerzeit im oſtafrikaniſchen Konflikt zu beſtehen haben werde. Außenminiſter Delbos hat, wie„Echo de Paris! mitteilt, im Auswärtigen Kammerausſchuß darauf hin⸗ gewieſen, daß die ſpaniſchen Bolſchewiſten von England und Sowjetrußland den Rat erhalten haben, von einem ſolchen Schritt abzuſehen. Hingegen ſei die franzöſiſche Regierung nicht um ihren Rat befragt worden. Der frag⸗ zöſiſche Außenminiſter habe die„Geſte“ Valeneias gls zumindeſt unvorſichtig und unangebracht bezeichnet. Auch London winkt ab Auch in britiſchen Kreiſen ſteht man, wie verlautet, dem Antrag der ſpaniſchen Bolſchewiſten auf Einberufung einer Sondertagung des Völkerbundsrates zur Erörte⸗ rung der ſpaniſchen Lage ablehnend gegenüber. Es wird die Anſicht vertreten, daß eine derartige Tagung keinem nützlichen Zwecke dienen könne und vielleicht ſogar zu eine Verſchlimmerung der Lage beitragen würde. Luftangriff auf Malaga Das Hafenarſenal in Flammen. Drei Staffeln dreimotoriger Bombenflugzeuge det Nationalregierung haben einer Agenturmeldung aus Se villa zufolge Malaga mit Bomben belegt. Das Arenſal des Hafens ſoll in Flammen ſtehen. Aufklärungsflugzuge der Nationalen hatten feſt geſtellt, daß aus einem mitten im roten Gebiet bei An, dujar in Andaluſien liegenden Kloſter, in dem ſich ſeit Kriegsbeginn zahlreiche Zivilperſonen und Angehörige der Guardia Civil ſtandhaft gegen die rote Uebermacht verteidigen, durch Zeichen dringend um Lebensmittel ge⸗ beten wurde. Daraufhin ſtarteten ſechs durch Jagdflug⸗ zeuge geſchützte nationale Bombenmaſchinen mit der Ab ſicht, den Eingeſchloſſenen Lebensmittel abzuwerfen. Dieſe Abſicht konnte aber infolge niedriger Wolkendecke nicht ausgeführt werden. Dagegen wurde der Flugplatz von Andujar, auf dem ſich acht rote Flugzeuge befanden, mit Bomben belegt. Fünf feindliche Maſchinen wurden der ſtört, zwei davon gingen in Flammen auf. Flugzeuge ſtatt Brot! Raſendes Tempo der ſowjetruſſiſchen Lufkrüſtung. Moskau, 30. November,. Das unerhörte Ausmaß der ſowjetruſſiſchen Aufrüſtung kam auch am Sonntag auf dem Rätekongreß in ſenſatio, neller Weiſe zum Ausdruck. Diesmal wurde die gewaltige Entwicklung der roten Luftwaffe beleuchtet. Wie der Fliegergeneral Kripin mitteilte, habe die ſow. jetruſſiſche Luftwaffe in den erſten zehn Monaten des Jah⸗ res 1936 im Verhältnis zu derſelben Zeit des Vorjahres einen Zuwachs um 90 v. 9. zu erzeichnen, während die Herſtellung von Flugzeugmokoren um 146 v. 9. geſſiegen ſei. Einzelne Flugzeugfabriken hätten allein in dieſem Zeil raum ihre Produktion ums dreifache geſteigert. Im gan⸗ zen betrage die Vermehrung der Beſtände der Sowpellufl waffe ſeit den letzten vier Jahren 334 v. H.(.).. Zu dieſer Mitteilung des ſowjettuſſiſchen Generals iſt zu bemerken, daß die ſowjetiſche Militärfliegerei im Jahre 1932. Tauſend kampffähige Flugzeuge zu verzeich⸗ nen hatte. Die Geſchwindigkeit der roten Kampfflugzenge betrage heute bereits 450 Stundenkilometer und we in kurzer Zeit auf 600 Kilometer geſteigert werden. Die Zahl der aktiven Piloten wilrde, wie Kr. weiter erklärte, in allernächſter Zeit auf 100 000 gebrach werden. Eine einzige Fliegerſchule zum Beiſpiel, 65 der nur Jungkommuniſten ausgebildet würden, habe be reits, allein in dieſem Jahr, 8000 Piloten geſtellt. r Sn g= e W e at er⸗ ſi⸗ tet en 10 ele ge⸗ et let er⸗ Okt 5. ler m⸗ eſe icht von mit zer; Badiſche Chronik U Heidelberg.(Weitere Ausgrabungen kn der Mo N Heiliggeiſtkurche.) Bei der endgültigen Abgrabung des 4 0 ckt, die bisher unbekannt geweſen ſind. Einige davon ſind kunſtgeſchichtlich intereſſant. Dieſe Grab⸗ platten werden alle von ihrem jetzigen Platz entfernt und zuſammen mit den kleineren Fundſtücken und Verzierungen ſpäter an der Seitenwand des Chors aufgeſtellt werden. S6 erg.(Schwerer Einbruch Täter feſt gen o ten.) In einem Uhren⸗ und Goldwarenge⸗ ſchäft wurde ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl ausgeführt. Die Täler gingen frech ans Werk, drangen gewaltſam in das Ladengeſchäft ein und durchwühlten es. Aus dem Geſchäft wurden darauf für mehr als 2000 Mark Uhren und Schmuck⸗ ſachen fortgeſchafft. Es iſt bereits gelungen, die Täter feſt⸗ zunehmen. U Zimmern.(Ein tapferes Ehepaar.) Die Ehe⸗ leute Franz Link und Frau Eliſabeth geb. Schmidt feierten ihre Goldene Hochzeit. Das Ehepaar war ehemals Beſitzer der oberen Mühle. Bürgermeiſter Heilmann überreichte ein Glückwunſchſchreiben des Miniſterpräſidenten Köhler ſowie ein Geſchenk der Gemeinde. Der Muſik⸗ und Geſangverein zogen mit einem Fackelzug zum Hauſe des Jubelpaares und brach⸗ ten ihm ein Ständchen. Das Ehepaar Link iſt trotz der Sorgen des Lebens bis in ſein geſegnetes Alter geſund und rüſtig geblieben. In ſchweres Leid wurde es dur n Krieg verſetzt. Es ſtellte dem Vaterlande in ſeinen drei Kindern lapfere Soldaten zur Verfüauna. Keiner 317 Mühen und Schwerer Verkehrsunfall.— Zwei Tote. () Pforzheim. Im benachbarten Eutingen wurde ein viereinhalbjähriges Kind der Eheleute Stark von einem Lastkraftwagen angefahren. Das Fahrzeug ſteuerte dem Geh⸗ weg zu und fuhr dort noch die Frau des Milchhändlers Lerch an. Beide wurden ſchwer verletzt nach dem Städt. Krankenhaus verbracht, wo ſie ſtarben. Die Schuld an dem Anfall trifft das Kind, das in das Fahrzeug hineingeſprun⸗ gen iſt. 5 OFreibung(Die Reichsfrauenführerin ſprach) Hier fand e roße Frauenkundgebung ſtatt, in der die Reichsfrauen un. Scholz⸗Klink, über die Arbeit der NS.⸗Frauenſchaft und über die Aufgabe der Frau im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staate ſprach. Schon Tage vorher waren die beiden größten Säle Freiburgs, der Feſthalleſaal und der Paulusſaal, ausverkauft. Beide Säle waren, als die Kundgebung begann, überfüllt. Müllheim.(Dreifache Hochzeit in einer Fa⸗ milie.) In Neuenburg konnte die Familie Auguſt Müller ein ſeltenes Feſt feiern. Die Eltern, Waldhüter Auguſt Mül⸗ ler und Frau Gabriele, feierten das Goldene Ehejubiläum, die älleſte Tochter, die in Auggen verheiratet iſt, konnte den 25. Jahrestag ihrer Eheſchließung feiern, während der jüngſte Sohn Otto Müller in den Stand der Ehe trat. Die ganze Gemeinde nahm an dem Feiertag regen Anteil. ine Neues Bodenſeeſchiff vom Stapel gelaſſen. „In Konſtanz fand der Stapellauf des neuen Bodenſee⸗ ſchiffes„Karlsruhe“ ſtatt. Das Schiff wurde auf der Deggendorfer Werft im Auftrag des Reichsbahnzentralamtes München gebaut. Das Schiff hat eine Geſamtlänge von 56,3 Meter, eine Breite von 11,38 Meter und eine Geſamthöhe von 9,7 Meter. Der Tiefgang beträgt 1,56 Meter. Die erſten Werkſtättenfahrten ſollen Ende Dezember ſtattfinden; im Frühjahr folgt dann die Uebernahmefahrt. ä Aus den Nachbargauen Bergzabern.(Den Bruder im Spiel verletzt.) In Dörrenbach ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall, durch den der kleine Ernſt Schwögler eine gefährliche Augenver⸗ letzung erhielt. Der Bruder des Jungen lud ſein Luftge⸗ wehr mit einer Schulfeder und legte auf den kleinen Ernſt an. Das Gewehr ging los, und die Feder bohrte ſich knapp neben dem Auge in das Stirnbein ein. Der verletzte Junge mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Kaiſerslautern.(Todesſturz vom Dach.) Der 26 Jahre alte Dachdecker Heinrich Dilger ſtürzte bei Arbeiten auf dem ehemaligen Fabrikgebäude der Zſchockewerke, das zurzeit umgebaut wird, von dem Dache in die Tiefe. Auf dem Transport zum Krankenhaus erlag Dilger ſeinen Ver⸗ letzungen. 5 — Ludwigsburg.(Zuſammenſtoß im Nebel.) Auf der Straße zwiſchen Kornweſtheim und Ludwigsburg kam es zu einem ſchweren Unfall. Ein aus Richtung Korn⸗ weſtheim kommender Perſonenkraftwagen von Stuttgart fuhr im Nebel von hinten auf den Anhänger eines lang⸗ ſam fahrenden Laſtzuges auf, und zwar mit ſolcher Hef⸗ tigkeit, daß das ganze Vorderteil des Perſonenwagens mit Kühler und Motorhaube unter dem Anhänger eingeklemmt und völlig zuſammengedrückt wurde. Wie durch ein Wun⸗ der kamen Fahrer und Begleiter mit leichteren Verletzun⸗ eng davon. — Apfelbach, Kr. Mergentheim.(Tödliche Folgen eines Sturzes.) Landwirt Anton Ehler fand man ſchwer verunglückt in der Scheuer liegend auf. Er iſt mit Strohabwerfen beſchäftigt geweſen und dabei herabgeſtürzt, wobei er einen Schädelbruch und wohl auch innere Ver⸗ letzungen erlitt. Den Schwerverunglückten hat man ins Krankenhaus nach Bad Mergentheim verbracht, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. — heilbronn.(Schwerer Zuſammenſtoß.) An der Kreuzung der Paul⸗Göbel⸗ und Villmatſtraße ſtieß ein Motorradfahrer von Hölzern gegen einen in Richtung Karlsbahnhof fahrenden Perſonenkraftwagen mit ſtarker Wucht auf, wobei ſowohl der Motorradfahrer als auch ſein Soziusfahrer auf die Straße geſchleudert und mit ſchweren Kopfverletzungen ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden mußten. Beide Fahrzeuge ſind ſtark beſchädigt. Der Perſonenkraftwagenführer blieb unverletzt. — Dürnau, Kr. Göppingen.(Von einem Baum erſchlagen“) Als Holzhauer von Dürnau im Gemeinde⸗ wald mit Holzfällen beſchäftigt waren, wurde der 40 Jahre alte Landwirt Wilhelm Wittlinger von einem umſtürzen⸗ den Baum ſo unglücklich getroffen, daß ihm die Wirbel⸗ 115 abgeſchlagen wurde, was ſeinen Tod alsbald herbei⸗ ührte. Laltale aud scliaù Der letzte Novemberſonntag eröffnete in dieſem Jahre die Adventszeit; vereinzelte Schneeflocken, die in den Morgenſtunden zur Erde wirbel⸗ ten, brachten auch nach außen hin Adventsſtimmung. In den Vormittagsſtunden wurde hier die 1. Reichs⸗ geldſammlung für das WHW durchgeführt, deren Er⸗ gebnisſicher wieder den gewünschten Erfolg brachte. Für die Sportanhänger war der Nachmittag wieder eine ſportliche Ausleſe. Während hier auf den Wörtel⸗ wieſen der To. Rot zu ſeinem fälligen Handball⸗Ver⸗ bandsſpiel gastierte, weilten auf dem Ilvesheimer Sport⸗ platz bei den Alemannen die Waldhof⸗Reſerven.— Der Kanarien⸗ und Vogelzuchtverein hielt geſtern im oberen Schloßſaal ſeine Kanarienausſtellung ab. Sie konnte ſich eines guten Beſuches erfreuen. Die Ausſtellung ſelbſt bietet neben den gefiederten Sängern den Beſuchern im⸗ mer ein lehrreiches Anſchauungsmaterzal von den Schäd⸗ lingen unſerer Vogelwelt. Vom Glückshafen wurde reich⸗ lich Gebrauch gemacht und mancher konnte einen gefieder⸗ ten Sänger oder ſonſt einen Gewinn mit nach Hauſe nehmen. Die Preisverte lung am Abend im Schloß ergab folgendes: 1. Ph. Neuthinger„Seckenheim, 2. Sch. Hech⸗ ler, Edingen. 3. H. Fedel, Seckenheim, 4. Gg. Gruber Seckenheim. Außerdem erhielten weitere 8 Ausſteller Preiſe. In der Turnhalle fand am Nachmittag von der Kulturſtelle der NSDAP eine Hausmuſik⸗Veranſtaltung ſtatt, während am Abend der Evang. Männerverein einen Gemeinde- und Vortragsabend hatte. Beide Veranſtaltun⸗ gen wieſen einen guten Beſuch auf. In der kath. Kirche begann geſtern die religföſe Familienwoche, die heute ihren Forkgang nehmen wird. Hausmufik⸗Werbereranſtaltung Der Einladung der Kulturſtelle der NSDAP, Orts⸗ gruppe Seckenheim, zu der Werbeveranſtaltung für Haus⸗ muſik am geſtrigen Nachmittag im Saale der Turnhalle des To. 98 war eine große Anzahl Beſucher gefolgt. Ein⸗ geleitet wurde die Veranſtaltung durch begrüßende und erläuternde Worte des Leiters der Kulturſtelle, Karl Volz. Und wenn er betonte, daß der Zweck der Ver⸗ anſtaltung der ſei, durch muſikaliſche Darbietungen An⸗ regungen und Anleitungen für gute Hausmuſik zu bieten, ſo darf geſagt werden, daz der Zweck erreicht wurde. Fräulein Schmitt⸗Marmheim, als muſila iſche Leiterin und Vertreterin der Reichsmuſikkammer, hat ſowohl durch die Zuſammenſtellung des Programms, wie auch der Aus⸗ wahl der Muſikſtücke gezeigt, auf we einfache Art es möglich iſt, gute Hausmufik im Familienkreis oder klei⸗ neren Geſellſchaftskreis zu bieten. Man merkte es den Mitwirkenden, größtenteils Schüler und Schülerinnen von Frl. Schmitt, an, daß ſie den Sinn ihrer Aufgabe erkanat hatten. Und ſo kamen die einzelnen Muſikſtücke, darunter Klavierſtücke Ahändig, auch in Verbindung mit Violine, Blockflöte und Zither in die einige Geſänge eingelegt waren, in anſprechender Weiſe zum Vortrag, die bei den Beſuchern auch eine gehobene, freudige Stimmung aus⸗ löſten. Und das war ja auch der Zweck. Sicher wurden durch die Veranſtaltung neue Freunde guter Hausmuſik gewonnen. Naſcher Tod. Der 68 Jahre alte Peter Müller von Ilvesheim, der dem geſtrigen Fußballſpiel auf dem Sportplatz in Ilvesheim als Zuſchauer beiwohnte, erlitt einen Schlaganfall und ſtarb bald darauf. Opferſchießen. Bei dem geſtern auf dem Schießſtand in Ilvesheim ſtaltgefundenen Opferſchießen für das WS W̃ der hieſigen Kleinkaliberſchützen⸗Abteilung wurden ſehr gute Reſultate erzielt. Es wurden jeweils 3 Schuß Lie⸗ gend freihändig geſchoſſen. Es erhalten die nachgenannten Schützen Diplome: Walter Seitz mit 35 Ringe, Emil Friedel mit 34, Mich Treiber mit 34, Max Söllner mit 33, Jakob Möll mit 33, Kurt Söllner mit 32, Karl Wetzel mit 32, Erwin Spannagel mit 32, Albert Klumb' mit 32, Milh. Möll mit 31, Albert Bühler mit 31, Hermann Bühler mit 30, Dre Bauer mit 30. Daß der Kleinkalfber⸗Schießſport auch hier an Intereſſe gewinnt, zeigte die gute Beteiligung, insbeſondere durch bie Jungſchützen. Es wäre ſehr wünschenswert, wenn ſich noch mehr junge Schützen am Kleinkaliber⸗Schſeßen be⸗ teilggen. Insbeſondere für diejenigen, die in das wehr⸗ pflichtige Alter kommen, iſt es von großem Vorteil beim Eintritt in das Heer, wenn ſie richtig zielen und ſchießen können, wozu der Kleinkaliber⸗Schießſport ene gute An⸗ leitung gibt. 5 Verſand von Weihnachtsgeſchenken nach dem Ausland durch die Poſt. In bereits veröffentlichten Mitteilungen in der Preſſe wurde allgemein darauf aufmerkſam gemacht, daß ſchiedene fremde Länder für die Enſuhr von Weih⸗ nachts⸗ und Neujahrsgeſchenken gewiſſe Erleichterungen zugeſtanden haben. Der Umfang dieſer Erleichterungen iſt bei den verſchledenen Ländern ſehr unterſchiedlich und auch zum Teil nur geringfügig. Vielfach wurden Erleich⸗ terungen bei dieſen Sendungen überhaupt nicht ein⸗ geräumt. Bei Nichtbegchtung dieſer nur in beſchränklem Maße zugeſtandenen Erleichterungen beſteht für die deut⸗ ſchen Abſender ſolcher Weihnachtsgeſchenkſendungen die Gefahr, daß die Zolleingangsſtellen fremder Länder den Inhalt ſolcher Sendungen als Handelsware betrachten und entſprechend die Einfuhr verbieten oder die Sen⸗ dungen beſchlagnahmen oder mit höherem Zoll bezw. mit einer Zollſtrafe belegen. Hierbei macht es keinen Unter⸗ ſchied, ob die Verſendung von Weihnachtsgeſchenken in Paketen, Päckchen oder als Warenprobe oder Mitſch⸗ ſendung erfolgt. Um ſolchen Unliebſamkeiten zu entgehen und ſich auch vor Schaden zu bewahren, wird den deutſchen Ab⸗ ſendern dringend empfohlen, ſich vor Auflieferung von Sendungen mit Weihnachts⸗ und Neu⸗ jahrsgeſchenken bei den Poſtannahmeſtellen nach den zugeſtandenen Einfuhrerleichterungen und noch be⸗ ſtehenden Beſchränkungen eingehend zu erkundigen. Die iſt im eigenſten Intereſſe der Verſender gelegen. Schütze ſich daher jeder Abſender vor u. U. empfindlichem Scha⸗ den durch rechtzeitige Auskunftseinholung bei den Poſt⸗ annahmeſtellen. — Sonntagskarten nach Winterſportplätzen. Die Gel⸗ tungsdauer der nach den Winterſportplätzen des Tau⸗ nus, Vogelberges, der Rhön, des Odenwaldes und des Schwarzwaldes ſtändig aufliegenden Sonn⸗ tagsrückfahrkarten wird, wie im vorigen Winter, auch für den kommenden Winter während der Zeit vom 1. Dezem⸗ ber 1936 bis 31. März 1937 auf Samstag vormittag aus⸗ gedehnt. Eine weitere Verlängerung der Geltungsdauer bis zum April 1937 bei günſtigem Punt ipornekter bleibk vorbehalten. Die Sonntagsrückfahrkarten nach den Winter⸗ ſport⸗Zielbahnhöfen gelten alſo zur Hinfahrt jeweils von Samstag 0 Uhr bis Sonntag und zur Rückfahrt jeweils von Samstag bis Montag 24 Uhr(ende der Rückfahrt). Bei den in dieſe Zeit fallenden Feſttagen gelten die Karten in gleicher Weiſe vom Tage vor Feiertag bis zum Tage nach einem Feiertag, ausgenommen Weihnachten und Oſtern, für die beſondere Anordnungen gelten. I Fahrradmarder zu hoher Gefängnisſtrafe verurteilt. Vor dem Schöffengericht Mannheim ſtand der Z9jährige Franz Joſef Knecht aus Ettlingen unter der Beſchuldigung, in der Zeit vom Dezember 1934 bis Auguſt 1936 in Mann⸗ heim und Ludwigshafen ſieben Fahrräder geſtohlen und vier davon wieder veräußert zu haben. Der Angeklagte iſt wegen Diebſtahls, fahrläſſiger Körperverletzung, Betrugs, Urkunden⸗ fälſchung, Paßvergehens und Unterſchlagung von Gerichten des In⸗ und Auslandes beſtraft worden und machte heute wirtſchaftliche Notlage geltend. Noch einmal kam der Ange⸗ klagte an der Zuchthausſtrafe vorbei. Das Gericht erkannte wegen Rückfalldiebſtahls und Betrugs auf drei Jahre drei Monate Gefängnis. Drei Monate der Anterſuchungshaft werden angerechnet. 0 Gefährlicher Hochſtapler abgeurteilt. i Mannheim. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung, Be⸗ trugs im Rückfall und falſcher Verſicherung an Eidesſtatt hatte ſich der 1891 in Köln geborene Dr. Heinrich Johannes Barth vor den Schöffen zu verantworten. Der Angeklagte hatte recht koſtſpielige Paſſionen, die in keinem Verhältnis zu ſeinen Einkünften ſtanden und ihn ſchließlich mit dem Geſetz in Konflikt brachten. Er bezog große Wohnungen, für die er aber die Miete ſchuloig blieb. Als eines Tages die Möbel ſeiner Mukter, mit der er zuſammenwohnte, gepfändet wur⸗ den, fälſchte er eine Vollmachk und gab außerdem eine falſche eidesſtattliche Verſicherung ab, ſo daß er die Richter täuſchte und ſie zur Aufhebung der Vollſtreckung veranlaßte. In einem anderen Falle mietete der Angeklagte, der wegen ähn⸗ licher Manöver bereits vorbeſtraft iſt, eine Vierzimmer⸗ Wohnung mit der Zuſage, die ganze Jahresmiete vorauszu⸗ zahlen, wenn die Wohnung neu hergerichtet würde. Die Ver⸗ mieterin ſteckte daraufhin 800 Mark in die Wohnung, um aber dafür keine Miete zu ſehen. In Mannheim hatte ſich der Angeklagte als Beſitzer einer Papierfabrik vorgeſtellt. Außer dieſen Miet⸗ und anderen beträchtlichen Schulden machte er auch noch Rauchſchulden, denn er blieb zwei hieſigen Zigarrengeſchäften insgeſamt 71,50 Mark ſchuldig; Zigar⸗ ren für 25 Pfg. das Stück waren ihm gerade gut genug. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monalen. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und ſechs Monaten, abzüglich zwei Monate Anterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jah⸗ ren. * Solidarismus der Tat! Sammeltätigkeit fürs WHW. iſt Ehrendienſt am Volke! Auch in dieſem Jahre wird im Rahmen des Winter⸗ hilfswerkes„Der Tag der nationalen Solidarität“ durchgeführt. Wieder werden am Sonnabend, dem 5. De⸗ zember, Tauſende von Sammlern mit der Sammelbüchſe unterwegs ſein, um ſo dem Gedanken der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft ſichtbaren Ausdruck zu geben. Führende Män⸗ ner der Partei und ihrer Gliederungen, höhere Beamte und Angeſtellte der Miniſterien, der Behörden und der Körperſchaften, Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens, ſie alle werden an dieſem Tage der Welt ein Beiſpiel der inneren Geſchloſſenheit und der brüderlichen Hilfsbereit⸗ ſchaft geben. Wo ſie auch immer ſtehen mögen, ob in einem. verantwortlichen Amt der Partei oder des Staates, ob in führender Stellung der Wirtſchaft, der Preſſe, der Kunſt oder des Sports, leiner wird ſich zu ſchade fühlen, ſelbſt einmal die Sammelbüchſe in die Hand zu nehmen und ſich einzureihen in die gemeinſame Front gegen Hun⸗ ger und Kälte: denn: Sammeltätigkeit fürs WH W. iſt Ehrendienſt am Volke! 5 Was kocht die ſparſame Hausfrau? Vom 30. November bis 6. Dezember 1936. Wie uns mitgeteilt wurde, ſind ab 26. d. M. reiche Fänge an Felchen zu erwarten. Darum ergeht an alle Hausfrauen, die über ein größeres Einkommen verfügen, der Ruf:„Bringt Felchen auf Euern Mittagstiſch“. Die Felchen ſind dieſes Jahr verhälknismäßig billig zu haben, es bedeutet daher für Euch nur ein kleines Opfer, wenn Ihr Eure Familie mit einem feinen Gericht von Felchen erfreut. Ihr dagegen habt das ſchöne Bewußtſein, Eure Pflicht als deutſche Frau 155 Mutter Eurem Volk und Staat gegenüber erfüllt zu haben. Montag: Gemüſeſuppe, Quarkküchle, Salat; abends: Karkoffelſalat, heiße Würſte. Dienstag: Gulaſch mit Kartoffeln und Weißkraut fein abends: Selbſtmarinierbe Heringe, Schalenkartof⸗ feln Mittwoch: Grünkernmehlſuppe, Hefeſchupfn one eres ge geen dede Aa e eee abends: Ausgeſtochene Grieß ß kartoffeln und Salat. a N Sa n pate . genaueſte Einhaltung der gegebenen Einfuhrvorſchriften ö 1E t 2 S C H u 2 S Werden fUr D— 22 Du mußt„bei der Sache ſein“. Jede Ablenkung von der Arbeit bedeutet Gefahr! Das gilt insbeſondere für gewerbliche und induſtrielle Betriebe, bei denen es unumgänglich notwendig iſt, daß Menſch und Maſchine auf engſtem Raum zuſammenarbei⸗ ten müſſen. Nur konzentrierte Aufmerkſamkeit macht es möglich, alle die kleinen Fehlgriffe, Unachtſamkeiten, Verſehen zu vermeiden, die ſo leicht Unfälle heraufbeſchwören. Jede Maſchine birgt ihre Unfallgefahren in ſich. Alle bewegten Teile können nicht durch Schutzvorrichtungen abgedeckt werden, ſonſt würde die Arbeit unmöglich gemacht oder ſinnlos erſchwert werden, alſo iſt und bleibt es unbeding⸗ bes Erfordernis, daß der Arbeiter an der Maſchine„bei der Sache iſt“. Das muß aber auch jeder berückſichtigen und nicht rückſichtslos einen Arbeſter an ſeiner in Gang beiindlichen Maſchine ſtören. Oft iſt deren Geräuſch ſo ſtark, daß er nichts von dem anderen gehört und gemerkt hat. Eine Plötzliche Berührung oder ein Anruf können ein Erſchrecken und dadurch irgendeine unvorſichtige Bewegung auslöſen und ſo einen Anfall herbeiführen. Wenn ſich Arbeitskameraden untere nander ihre mehr oder weniger fröhlichen Erlebniſſe des vorange s angenen Abends erzählen wollen, dann iſt dafür die Mtlagspauſe oder die Zeit nach Feierabend da. Es kann ſchlimm und gefährlich auslaufen, wenn man ſich mit an der Maſchine Arbeitenden unterhält, weil dadurch ihre Aufmerkſamkeit abgelenkt wird. Ja ſogar das Nachdenken oder Grübela über eine ſoeben gehabte Unterredung kann ſtarke Ab⸗ lenkung von der Arbeit und damit verhängnisvolle Un⸗ fällen nach ſich ziehen. Man wird daher zweckmäßigerweiſe es Unterlaſſen, einem an einer gefährlichen Maſchine Be⸗ ſchäftigten während des Arbeitsganges irgendwie auf⸗ regende beſonders ärgerliche oder vielleſcht auch beſonders ſtark erfreuliche Mitteilungen zu machen. Mit ein wenig Vorſicht, Umſicht und Rückſicht wird es dem Einzelnen nicht ſchwer fallen, dieſes kameradſchaftliche„Mund⸗ halten“ durchzuführen. Tu ſelbſt, was du andern predigſt Wie oft paſſiert es im Leben, daß man in ſeiner Woh⸗ nung oder an ſeiner Arbeitsſtelle über einen Gegenſtand ſtolpert, der fahrläſſig im Wege ſteht oder liegt. Mit größ⸗ ter Sicherheit erfolgt dann im nächſten Augenblick eine prächtige Schimpfkanonade, bis man ſeinem Herzen durch dieſe Tätigkeit wieder Luft gemacht hat. Es iſt auch richtig, daß man derartige Achtloſigkeiten und Rückſichtsloſigkeiten ſeiner Familienangehörigen oder ſeiner Arbeitskameraden mit ſcharfen Worten rügt. Dieſe Anläſſe ſollen aber auch Gegenſtand einer Selbſtprüfung ſein. Wer von uns iſt frei von einer Schuld auf dieſem Gebiet. Wie unendlich oft wird nur für einen Augenblick ein Stuhl oder Schemel, ein Werkzeugkaſten, ein Arbeitsſtück, ein Brett oder eine Kiſte beiſeite geſtellt, die dann ent⸗ gegen der urſprünglichen Abſicht viertelſtunden⸗ oder gar ſtundenlang ſtehenbleiben und vielleicht ganz vergeſſen werden. Dieſe Unſitte iſt beſonders gefährlich, wenn man ſie nachläſſig in dunklen Räumen und Gängen und engen unüberſichtlichen Stellen eines Betriebes einreißen läßt. Man unterſchätze nicht die Gefahr eines einfachen Falles oder Sturzes auf ebener Erde. Viel Kummer und Leid ſind aus dieſen an ſich ſo nichtigen Anläſſen ſchon ent⸗ ſtanden. Sind doch im letzten Berichtsjahr des Statiſti⸗ ſchen Reichsamtes 39 518 Unfälle, darunter 49 tödliche, allein in den Berufsgenoſſenſchaften und verſicherten Be⸗ trieben vorgekommen. Die wirkliche Zahl derartiger Un⸗ fälle iſt noch erheblich größer, wahrſcheinlich etwa drei⸗ mal ſo groß. Ein jeder ſei nicht nur Hüter ſeines Lebens und ſeiner Geſundheit, ſondern fühle ſich auch als Sachwalter des Volkes für jeden ſeiner Arbeitskameraden mit verpflichtet, und nur ſo, wenn dieſe Einſtellung und Anſchauung in den Köpfen der einzelnen zu einem Begriff geworden ſind, wird es möglich ſein, die Zahl der Betriebsunfälle um ein beträchtliches Maß herabzumindern. 25 Vergebung öffentlicher Aufträge Der Reichsminiſter der Finanzen hatte im März 1935 angeordnet, öffentliche Aufträge von 5000 Reichsmark auf⸗ wärts nur an ſolche Bieter zu erteilen, die eine Beſcheini⸗ gung ihres zuſtändigen Finanzamtes darüber beibrachten, daß aus ſteuerlichen Gründen keine Bedenken beſtanden, ihnen öffentliche Aufträge zu erteilen. Die günſtige Aus⸗ wirkung dieſer Maßnahme auf den rechtzeitigen Eingang der Reichsſteuern veranlaßte ihn, im November 1935 die Wertgrenze auf 500 RM. und im Juni 1936 auf 100 RM. herabzuſetzen. Nebenher regten verſchiedene Landesregierungen, der Deutſche Gemeindetag, die Arbeitsloſen⸗ und Reichsver⸗ ſicherung, die Treuhänder der Arbeit uſw. an, über die rechtzeitige Abführung der Landes⸗ und Gemeindeſteuern, der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung und Reichs⸗ verſicherung ſowie über die Einhaltung der Verpflichtun⸗ gen aus den Tarifordnungen, der Betriebsordnung und dem Schwerbeſchädigtengeſetz ähnliche Beſcheinigungen zu verlangen. Da hierdurch eine erhebliche Belaſtung der Wirtſchaft und eine weſentliche Mehrarbeit bei verſchie⸗ denen Behörden und öffentlich-rechtlichen Körperſchaften eingetreten wäre, hat der Reichsminiſter der Finanzen angeordnet, daß über die rechtzeitige Abführung dieſer Steuern und Beiträge ſowie über die Einhaltung der er⸗ wähnten Verpflichtungen, der Bieter eine Erklärung ab⸗ geben ſoll, deren Wortlaut in den Beſonderen Vertrags⸗ bedingungen aufgenommen worden iſt. * 7 2 + 7 2 Niedrigere Preiſe für Fetiſchweine Schaffung von Saſſonpreiſen. Mit der Anordnung Nr. 74 vom 26. November 1936 gibt die Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft eine Aenderung der Preiſe für Schlachtſchweine bekannt. Danach werden die Preiſe für Fettſchweine geſenkt. Zugleich trägt die Preisänderung den für jede Jahreszeit üblichen Erzeu⸗ gungs- und Verſorgungsverhältniſſen Rechnung. Für die Senkung der Preiſe für Fettſchweine war die gegenwärtige Futterverſorgungslage maßgebend. Es mußte dafür geſorgt werden, daß mik dem knapp vorhandenen Fut⸗ ter der größtmögliche Nutzeffekt erzielt wird. Die höchſte Fut⸗ terausnutzung ergibt ſich aber bei der Ausnutzung der Schweine auf ein Gewicht von etwa 100 bis 120 Kilo Lebendgewicht. Die Preiſe für dieſe Schweine blieben deshalb unverändert. Die Preiſe für Schweine im Gewicht über 150 Kilo werden um 3 Mark je 50 Kilo Lebendgewicht, für Schweine im Ge⸗ wicht von 135 bis 150 Kilo um 2 Mark und für Schweine im Gewicht von 120 bis 135 Kilo um 1 Mark je 50 Kilo Lebendgecicht geſenkt. Es wird demnächſt zu beobachten ſein, daß die Auf⸗ triebe an Fleiſchſchweinen ſtark zunehmen und die Auftriebe an Fettſchweinen zurückgehen. Um dem Erzeuger jedoch die Möglichkeit zu geben, die zurzeit noch auf ſchwere Maſt geſtellten Tiere den Mäſtungskoſten entſprechend zu ver⸗ werten und ihm eine ausreichende Zeitſpanne zur Verlagerung der Maſt auf das Fleiſchſchwein zu geben, treten die neuen Preiſe erſt am 1. Januar 1937 in Kraft. Von die⸗ ſer Preisregelung werden die kürzlich feſtgeſetzten Kleinhan⸗ delshöchſtpreiſe fur Schweinefleiſch nicht berührt. Bei einer Vergrößerung der Futterbaſis wird gegebenen⸗ falls die Maſt ſchwerer Schweine wieder in den Vordergrund des Intereſſes rücken und eine entſprechende Aenderung der Erzeugerpreiſe Platz greifen. Neu iſt außerdem die Feſtſetzung eines jahreszeitlichen Zu⸗ und Abſchlages zum Durchſchnittsſchweinepreis. Der Durchſchnittspreis wird in den Monaten Januar bis Mai um 1,50 Mark je 50 Kilo Lebendgewicht geſenkt, dafür im Juli um 1,50 Mark, im Auguſt um 3 Mark, im Sep⸗ tember um 2 Mark und im Oktober um 1 Mark je 50 Kilo Lebendgewicht erhöht. Mit der Einführung dieſer Zu⸗ und Abſchläge ſoll mit dazu beigetragen werden, eine gleichmäßige Verſorgung der Märkte auch in den Sommermonaten zu er⸗ reichen. Da der Jahres durchſchnittspreis für Schweine unverändert bleibt, ergibt ſich aus der Ein⸗ führung der Zu⸗ und Abſchläge kein Anlaß zur Aenderung der Kleinhandelshöchſtpreiſe für Schweinefleiſch. Bodenkundliche Erforſchung Oeutſchlands Es iſt kein ungewohntes Bild mehr, wenn man draußen in der Landſchaft Männer mit Meßſtangen, mit Bandmaßen oder Bohrgeräten antrifft. Ueberall in Deutſchland iſt ja etwas los. Dort wird eine neue Straße gebaut, an anderer Stelle wird eine Siedlung geplant, an dritter Stelle iſt das Forſtamt oder ſonſt irgendeine Behörde am Werke. So ſind auch wir nicht verwundert über die Männer, die mit Spaten und Bohrer durchs Land ziehen, überall Bohrungen vornehmen, den Boden unterſuchen und dieſe Feſtſtellungen dann in Karten ein⸗ tragen. Sie gehen ſehr ſyſtematiſch und ſorgfältig vor, ſo daß wir ſchon wegen ihrer Gründlichkeit Anteil an ihrer Arbeit nehmen. Es iſt auch kein Geheimnis dahinter. Sie ſind ſchlicht und einfach Kartenmacher. Nur nehmen ſie keine Wege- oder Landvermeſſungen vor, ſondern ſie ar⸗ beiten an der Herſtellung einer Spezialkarte, die uns über die bodenkundlichen Verhältniſſe Deutſchlands Aufſchluß geben ſoll. Die bisher vorhandenen Angaben ſind nämlich in dieſer Richtung noch recht mangelhaft. Wir ſind zwar über die geologiſche Beſchaffenheit Deutſchlands in großen Zügen recht gut unterrichtet, aber über die Böden ſowie über deren Güte und Wert haben wir erſt zuverläſſige Angaben ſeit der Durchführung dieſer bodenkundlichen Unterſuchungen. Zunächſt ſoll ganz Deutſchland durch eine Ueberſichts⸗ kartierung erfaßt werden. Das iſt eine rein wiſſenſchaft⸗ liche Aufgabe, an deren Durchführung die Geologie wie die Landwirtſchaft in gleichem Maße intereſſiert ſind. Da die Beurteilung der Böden und die Einordnung in das feſte beſtehende Syſtem bis zu einem gewiſſen Grad eine individuelle Angelegenheit ſind, brauchen dieſe Boden⸗ kundler auch Fachkenntnis auf beiden Gebieten. Die Arbeit im Gelände wird für den Außenſtehenden leicht einen ver⸗ ſtändnisloſen Eindruck hinterlaſſen. An einer für unſer Auge gar nicht bemerkenswerten Stelle ſetzt der Boden⸗ kundler überraſchend ſeinen Spaten an, um ein Loch zu graben. Er will dabei nur die Schichtung kennenlernen. Er überprüft die Mächtigkeit der Oberkrume, die Tiefe der Lehm- oder Tonſchicht. Das ſind Fragen, die ihn an⸗ gehen und den ganzen Tag beſchäftigen. Alles Geſehene wird umgedacht in Zahlen und Zeichen, die in Büchern und auf der Karte auch ſofort ihre geheimnisvolle Ein⸗ tragung finden. An anderen Stellen wieder wird ein Bohrer ein oder zwei Meter tief in die Erde hineinge⸗ trieben, und dann der Boden nicht nur durch Inaugen⸗ ſcheinnahme und Fingerprüfung, ſondern auch mit Säure überprüft. Je ſpezieller nun der Auftrag iſt, deſto gründlicher muß die Arbeit ſein, deſto zahlreicher ſind dieſe Unter⸗ ſuchungen durchzuführen. Dieſe Sonderkartierungen haben dann meiſtens ſchon einen beſtimmten Auftrag zur Grund⸗ lage. Als Auftraggeber kommen in Frage: Die Städte und Gemeinden, die Landesplanungsverbände, ferner noch die Akademie für Landesplanung und die Reichsſtelle für Raumordnung. Für Siedlungszwecke und den Aufſchluß neuer Gebiete findet die bodenkundliche Kartierung über⸗ haupt ihre wichtigſte Anwendung. Erſt aus einer ſolchen Karte wird deutlich, wieweit Entwäſſerungsanlagen not⸗ wendig ſind, oder wo z. B. wertvolle Bodenſchichten unter unfruchtbarem Heideland liegen. Das Ergebnis zeigt ſich natürlich immer erſt auf der fertiggeſtellten Karte, die dann Zuſammenhänge und Unterſchiede des Landſchafts⸗ bildes und der Bodenverhältniſſe aufzeigt, die vorher un⸗ bekannt und unbeachtet waren. eee CCC„FFF———. 5 5 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 30. November, 20 Uhr: Für die NS. Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 120, 261 bis 265, 356 361 bis 369, 501 bis 537, 573 bis 577, Gruppe 6 Nr. 1 bis 300: Der fliegende Holländer von Richard Wagner. Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 30. November, 19.30 Uhr: Schülermiete Z 3 Der Feldherr und der Fähnrich. Drama iſcher Mythos von Walter Erich Schäfer. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Heute abend 6 Uhr Zuſammenkunft ſämtl. Schüler und Schülerinnen des Vereins im Alter von 10—14 Jahren im„Kaiſer⸗ hof“ betr. Vertrag Jungvolk und R.f. L. Wegen der außerordentlichen Wichtigkeit der Sache darf niemand fehlen. Der Vereinsführer. Ins erſte 8pülbad Parole für heute Abend: mäuchen n IDeiß. Palast. hinein- ſchnell wird die Wäſe Ebang. Kirchenchor, Mhm ⸗Hechenteim. ſtattfinden. Morgen Dienstag Abend punkt 8 Ahr Drcbe. Die Feier muß umſtändehalber 8 Tage ſpäter Hu ür Herren e EN f e delſalapzäge Gmndſtücke Speiſe⸗ 0 15 Schnell verkauft, zimmer OeggeuneJschnell vermietet 40 ape Hochſtätt u. Sand m. Vitrinaufſatz, ist alles, was die große Schlafanzüge Flanell, gute Qualität, echt: karbig 6.35 Schlafanzüge Flan., weiche (Walität, eebt: farbig. 8.50 Schlafanzüge La. Popeline, hübsche Streif. echtfog 8.50 Schlafanzüge u verkaufen. eſchw. Kredenz, nauf, ſelleber Oeffentlichkeit wisse egſehelch Anlage 41. soll.— Der schnellste. 4 n — Hhuilliestendbeste west 8. berlcksſehttel ene e e feine d n n Unseld Teltungs⸗inserat! bes k (Ehestandsdarl.). CCC.. 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