eiſcheint täglich, eit Ausnahme Beilagen: Der Famillenfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhl Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpreüchen Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Bezugspreis: in der Geſchäftsſtelle am S Anzeigenpreiſe: breit 13 Tages · und Anzeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim 1 2 1 e mm- Zeile 3 9 5 8 Pfg., ig. Textteil 0 um gem eil 8— 225 5 1 115 8 8. l e und umgebung. Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich VVV 5 4 eie enſchluß 9 Uhr ö für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Här dle Fernſprecher Nr. 4728. Voſtſcheck⸗ Karls uhe 78439. De addlatt für den Sladttefl Mhm.⸗Se chene. 86 Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 36 1120 K„h„56Pbb c ³¹ wm wre nt 86. Jah 9 er reigerf naen verb Preiserhöhungen verboten Rückwirkend ab 18. Oktober 1936.— Eine Verordnung Görings. Berlin, 1. Dezember. Im Reichsgeſetzblatt oom 1. Dezember wird eine Ueber⸗ leitungsverordnung zum Geſetz zur Durchführung des Vier⸗ jahresplanes vom 29 Oktober 1936 veröffentlicht, in der be⸗ ſtimmt wird, daß die bisher auf dem Gebiet der Preisfeſt⸗ ſetzung und Preisüberwachung erlaſſenen Verord 5 Anordnungen und allgemeinen Vorſchriften in Kraft blei⸗ ben, ſoweit ſie nicht durch das Geſetz vom 29. Oktober 1936 über die Einſetzung des Reichskommiſſars für die Preisbil⸗ 5„ und Ueber; eugung verleiht, ohne die icht ö wie ſchon erwähnt, unter keinen Umſtänden das ſozial⸗ F 1 e niemals po beach 8 nen geſchichtlich große Dinge ö 5960 g 8 0 1 lg a a neden eiter veröffent icht as Keichsgeſetzblatt eine Verord-. Die Welt nöti 5. 7 1 oder gar erſchüttern. Demzufolge iſt mir als vordringlich ee, Preiserhöhungen. Hiernach ſind Preiserhöhungen für Güter um uns politiſche Handſchellen anzulegen. Si üb jeht N, teſten Schichten des deutſchen Volkes unter allen Umſtän⸗ 15 eee 178 Ark. Asheſondsge für alle Bedürfniſſe ihrer angeblichen Harmloſigkeit, daß 575 folge Versuch 555 ö den Ah d% 8 des en ec die geſamke landwielſchafkliche ge. vornherein be einem Volk mit gutem Gewiſſen und unge- garantieren. 7275 1 A ce und 0 aten e und für den Verkehr brochener Lebenskraft auf höchſten Widerſtand ſtoßen muß Die kläglichen Bedürfniſſe 0 erbeten. lesen Berto gilt elerdrkend fettes 81 f 15 5 eine 1— ſig ſolchermaßen behandeln ſetzen ſich aber nicht nur zuſammen aus den Dingen, die i 8 8 läßt. Wenn man auch in der Vergangenheit Deutſchland über Eſſen und Trinken den Körper erhalten oder die kör⸗ er 1936 ab. 5; 8 0 g 5 1 2 0 1975 8 ab„„ 1.„ derartiges antun konnte, ſo muß die Welt wiſſen, daß das perlich verbrauchte Kraft aufrichten, ſie umſchließen zu⸗ „Verträge, die von beiden Vertragspartnern erfüllt ſind,[ Deutſchland von heute niemals gewillt iſt, ſolchem Anſinnen gleich auch all die anderen vielen Dinge, die in ihrer Ge⸗ bleiben von der Rückwirkung unberührt. Als eine Preis⸗ ſich zu beugen. 5 ſamtſumme beſtimmend auf das ſozialpolitiſche Verhältnis 9 89115 50 auch anzuſehen, wenn die Zahlungs und Man mag uns unter Umſtänden vorübergehend wirt. einwirken. dert werden. Wetter wid oerboten Handlungen oo gun. ſcalliche chmiesiateiten berelen. ſe daß die nnere gde. un braucht kenn Mensch zu glauben, daß memerſets durch die eb unmittelbar diese Vorſchriften f e e e e 55 g die e beſtünde, die Größe der e dee umgangen werden ſollen Zuwiderhandlungen gegen dieſe Niemals aber wird es gelingen Deuschland deswe 3 5 ö Sumi. 111 5 a 2 und 18 155 en werden 005 und 1 le feiner politischen Entwicktung zu hemmen 9 5 Vielmeh 10 eee e ec geil ere in unbegrenzter Höhe, oder mit einer dieſer Strafen 1 e 5 Enn ,, l e bestraft f Unſer Boden iſt bei aller Armut inmerbin noch reich einheitlichung herbeizuführen. a Schließlich wird im Reichsgeſegzblatt die erſte Ausfüh- een 0 91 e e Es wird niemanden gelingen, die e 1570 rungsverordnung des Reichskommiſſars für die Preisbil⸗ nötig iſt, um den Beſtand des ganzen Volkes 000 nuteriel 7125 c bee e 5 1 N dung zur Verordnung über das Verbot von Preiserhöhun⸗ U gardſfieren Wo di 8 N ee 85 me 1 wenn nicht a eichzeitig gewerbliche und induſtrie e. dut⸗ gen veröffentlicht. aa. Wo die Natur an und für ſich uns die ſchaft und alle jene Teile der Wirtſchaft, die in Zuſammen⸗ i 5 5 i Dinge vorenthält, ſetzt die ſchöpferiſche Erfindungskraft, ge⸗ hang als mitbeſtimmende und rückwirkende Faktoren an⸗ Wirtſchaft im Dienſte der Nation ö 1 1 einem eee 1 8 um mit ſicherem en werden, in den Bereich der Geſtaltung einbezo⸗ 1 5 olg das auszugleichen, was uns fehlt. gen werden. i ir die Pretehleung Baue Ae 86e Aber ae Unſer wirtschaftliches Leben vollzieht damit, auch wenn Gewerbliche und indnſtrielle wirkſchaft müſſen genau Migaben a ans Joſef Wagner, über ſeinen f zußerlich nicht ſo deullich ſichtbar innerlich eine Wandlung, ſo iwie etwa das Bauernkum und der Reſchsnährſtund aus . 8 e 8 5 5 die ſelbſtverſtändlich nur vom geſamten Volk mit Erfolg einer beſtimmken inneren Einſtellung heraus mikwirken Unter ann Grundſätze einer norwendig ehr: getragen werden kann, wenn eine Erſchütterung des ſo: unker Führung des nakionalſozialiſtiſchen Staates, wenn lich kaufmänniſchen erechnung, die ſämtlichen Faktoren des Fzialpolitiſchen Verhältniſſes zu Ungunſten der wirtſchaftlich das geſamte Geſchehen ohne allzugroße Kraft⸗ oder gar nie bergen werden daß lehten Endes unser nnrſchafüll ehen Schachen den dation eroorgeriſen wid gin Gewallaafttengung erſolgeeſch ablaufen zol. f — 15 Volk kann grundſätzlich Wandlungen verſchiedenſter Art i. f j 1 5 Heſchehen beſtimmt iſt Pon deutſchen politiſchen Wer⸗ durchführen und mitmachen wenn dieſe Wandlungen nicht 7 ganz befenverem Intereſſe wende ich mich ſelbſt en, beides aber einzig und allein aufgebaut auf dem Boden das Lebensgefüge zerſtören ſondern 8 verſtändlich dem wirtſchaftlichen Bereich zu, der aus ſeiner der nationalſozialiſtiſchen Idee Mit aller Entſchieden heit 9 5 Größenordnung heraus gewaltige Bedeutung für Deutſch⸗ muß den Beſtrebungen und Anſchauungen entgegengewirkt neue Inhalte zum Leben rufen, land beſitzt. Es iſt das werden, die etwa der Meinung ſind, man könne das geiſtig⸗ die über gewiſſe Schwierigkeiten hinweg letzten Endes eine 5 1 folitiſche und kulturelle Leben nationalſozialiſtiſch beſtim. dewallige Erhöhung der e Widerſtandskraſt der f 5 s e men, das wirtſchaftliche Geſchehen aber ſogenannten 1 Nation bedeuten. Dieſe letzte Tatſache iſt das Ausſchlagge; Ich weiß, daß ihre Männer im Grunde genommen bereit überlaſſen, die nichts anderes ſind als der Ausfluß von Auf- bende in der praktiſchen Auswirkung des Vierjahresplanes ſind, der Volkswirtſchaft insgeſamt und dem Staate gegen- faſſungen, die der Vergangenheit in Deutſchland anzugehö⸗ g Meine Tätigkeit als Reichs ko if itt 95 it 2 über ihre Pflicht zu erfüllen. Aber ebenſoſehr weiß ich, wie ren haben Wer die Tätigkeit als Reichskommiſſar für die 9 skommiſſar iſt ohne weiteres dieſe Männer vielfach von einer gewiſſen Sorge— wenn Preisbildung richtig verſtehen und deuten will, muß wiſ⸗ ſen, daß ich meinen Handlungen das Gedankengut der na⸗ tionaliſtiſchen Idee zugrunde lege Selbſtverſtändlich iſt, daß entſtehende Sonderlaſten oder Opfer nicht nur auf die Schultern des Staates— richtiger geſagt, der Allgemeinheit— abgewälzt werden, ſondern daß ſehr wohl Einzelperſönlichkeiten oder weite Kreiſe wirtſchaftlich ſtarker Träger dieſe Bürde zum Nutzen und Frommen der Ganzheit zu übernehmen und zu tragen haben Es wird vornehmſte Arbeit meines Amtes ſein, in allen Einzelerſcheinungen und den sicherlich auftauchenden wider⸗ ſtrebenden Meinungen ſtets auf dieſe Grundprinzipien zu verweiſen. und von dorther Bereiniaungen und letzte Be⸗ ſchlüſſe herbeizuführen, die dem einen oder anderen vielleich! materiell nicht zuſagen, von der Geſamtheit der Nation aber unter allen Umſtänden gefördert werden müſſen. Die Wirlſchaft iſt eben nicht ein Inſtrument an ſich, noch kann ſie etwa aus ihrer materiellen Bedeutung heraus irgend welche politiſchen Machtanſprüche ſtellen, die ja immer nur u g ſich zum Verderben eines Volkes auswirken müß⸗ en. Wirtſchaftliche Gruppen ſehen das Volksſchickſal, wenn ſie aus ihrem wirtſchaftlichen Geſichtspunkt heraus dieſes beſtimmen, nie in der ganzen hiſtoriſchen Größe und Weite, ſondern ſtets unter dem weit kleineren Blickfeld ihrer meiſt ehr einſeitig materiell beſtimmten Gedanken Die Staats⸗ hrung kann und darf daher niemals ſolchen Erwägungen den Vorrang einräumen gegenüber den geſamtpolitiſchen Intereſſen des Volkes. Wenn ſchon das Preisproblem als eine für den Laien weithin ſichtbare wirtſchaftliche Erſcheinung in unſerer heu⸗ tigen Zeit beſondere Berückſichtigung und Behandlung er⸗ fährt, ſo einzig und allein aus den höheren Geſichtspunkken, die entſcheidend geſamtpolitiſcher Natur und erſt in ihrer e auf 55 tägliche Leben materiell⸗wirtſchaftlicher rt ſind Die erſten vier Jahre des nationalſozialiſtiſchen Auf bauwerkes haben Aufgaben gemeiſtert, die vor aller Welt offen liegen Die geſamtinnere Leiſtung ging Hand in Hand mit einer außenpolitiſchen Veränderung unſerer früheren Lage und rückte Deutſchland in die Stellung hinein, die ihm gebührt. Die Größe dieſer Veränderungen iſt am deutlich⸗ ten erkenntlich an der Größe der Gefahrenmomente, die ich um uns herum aufgetan haben, und zualeich an der Mittwoch den 2. Dezember 1986 Größe der Perſpektiven, ſche Außenpolitik ſteuert. Der Führer hat einen Vierjahresplan verkündet, der dieſen Aufgaben dienen ſoll. Seine Durchführung iſt nun nicht eine Sache theoretiſcher Erwägungen und noch viel we⸗ niger problematiſcher Diskuſſionen, ſie iſt vielmehr an ganz beſtimmte Vorausſetzungen geknüpft und nötigt jeden, der wirklich ehrlich um dieſe Dinge ringt, unter Beachtung dieſer tatſächlichen Grundlagen ſeine Pflicht zu erfüllen. Fur Peſ⸗ ſimismus iſt ebenſowenig Platz wie für ſchrankenloſe Him⸗ melsſtürmerei. Getragen werden wir in dieſer Arbeit von einem unerhörten, geſunden Idealismus, der uns in jeder Situation unter denen der Führer die deut⸗ die notwendige Hoffnungsfreudigkeit erkenntlich in ihrer Tragweite und Bedeutung aus dem, was ich im Vorausgegangenen als letzten Sinn der gewal⸗ tigen Maßnahmen des Vierjahresplanes bezeichnet habe. Das soziale Problem iſt ebenſo ſtark wirkſam wie das wirt⸗ ſchaftlich⸗kaufmänniſche. Es bedarf keiner Frage, daß dem Reichskommiſſar für Preisbildung Aufgaben zugeteilt ſind, die weder als einfach noch oftmals als angenehm zu be⸗ zeichnen ſind. Es kann ſich jedoch bei den ſchaffenden die Nation berührenden Problemen nicht um das Angenehme oder Bequeme handeln, ſondern einzig und allein um das Notwendige zum Segen des Volkes. Ich glaube nicht zu viel zu ſagen, wenn ich erkläre, daß meine Tätigkeit als Reichskommiſſar für die Preisbildung nicht ohne weiteres als eine Nachfolgerſchaft früherer Preiskommiſſare angeſprochen werden kann. Durch das vom Vierfjahresplan erlaſſene Geſetz vom 29. Oktober 1936 kommt der grundlegende Wandel in der Formulierung und in der Erteilung der Vollmachten zum Ausdruck. Das Preisproblem iſt praktiſch auf eine neue Grund⸗ lage geſtellt. ö Wenn ich als Reichskommiſſar der Aufgabe, die mir ge⸗ ſetzt iſt, in dem Umfang, der jetzt Geltung gewonnen hat, gerecht werden will, muß ich in die wirtſchaftlichen Vor⸗ gänge geſtaltend mit eingreifen, um aus organiſchen Wer⸗ ten ein wirkliches Preisbild zu gewinnen. Ich muß mich alſo mit all den Dingen befaſſen, die als wichtige Faktoren im Werdegang des wirtſchaftlichen Lebens eine Rolle ſpie⸗ len und demgemäß den Aufgabenkreis in einer Weite und Tiefe zu meiſtern verſuchen, der gleichbedeutend iſt mit dem Verſuch, Ideen und Erſcheinungen ein Ende zu berei⸗ ten, die aus der Vergangenheit bis in die jüngſte Gegen⸗ wart hinein lebendig geblieben ſind. Dieſer Verſuch wird nicht erfolgreich ſein wenn ich mit einer ſtarren Patent⸗ methode an die Probleme herangehen ſollte. Es dreht ſich nicht um ein Wirtſchaftsſyſtem, ſondern um eine Wirt⸗ ſchaftsauffaſſung, um Wirtſchaftsbeeinfluſſung, Lenkung und Führung, die aus nationalſozialiſtiſchem Geiſt gebo⸗ ren, die Fähigkeiten in ſich birgt, das Leben ſo zu meiſtern, wie es ſich nun einmal bietet. Allgemein verſtändlich geſagt: Ich werde mein Amt als Reichskommiſſar in nationalſozialiſtiſchem Geiſt aus⸗ üben und demgemäß müſſen die Inhalte aller Verordnun⸗ gen und Erlaſſe ſein Es bedarf keiner beſonderen Erwäh⸗ nung, daß ich ſelbſtverſtändlich Grundſagen für die Ueber⸗ wachung dieſer Arbeit ſchaffe, die ebenfalls eindeutig den Geiſt unſerer Zeit und unſerer Idee atmen. Vorübergebend ————.—ꝛů—— Nr. 282 muß ich die bislang geltenden Vorſchriften. die in zahl⸗ reichen Geſetzen verſtreut ſind, in Wirkung belaſſen, bis eine wirklich echte Umbildung und Neufaſſung erreicht iſt. Schon jetzt habe ich durch eine Anweiſung, die dieſer Tage erſcheinen wird, für die notwendige Kontinuität der alten Vorſchriften geſorgt, um ſo zum mindeſten eine Anwendung in unſerem Geiſte zu ermöglichen. Die Ueberleitungsverordnung bringt vor allen Dingen zum Ausdruck, daß auch bei Verſtößen gegen die noch geltenden alten Vorſchriften die weiter⸗ gehenden Maßnahmen des Geſetzes vom 29. Oktober An⸗ wendung finden Die Wandlung in unſerem wirtſchaftlichen Leben darf, ich nicht Angſt ſagen will— beherrſcht ſind, die Wirtſchaft könnte als ſolche durch allzuviele ſtaatliche Eingriffe beengt oder gar behindert werden. Solchen Befürchtungen gegen⸗ über möchte ich ganz eindeutig zum Ausdruck bringen, daß ſie eigentlich fehl am Platze ſind. Wenn die Wirtſchafts⸗ kreiſe aber auf ſich allein geſtellt alles zu entſcheiden hätten, ſo müßte das notwendig zu Folgen führen, die in ihrer Geſamtauswirkung ſicher die Widerſtandskraft Deutſch⸗ lands nicht ſteigern würde. In dieſer Feſtſtellung liegt nicht etwa ein Vorwurf ge⸗ gen die Männer der Wirtſchaft, ſondern einzig und allein das Erkennen einer Tatſache, die niemand beſtreiten kann. Alle Männer der deutſchen Wirtſchaft, die unter Berück- ſichtigung aller vernünftigen, wirtſchaftlich-kaufmänniſchen Grundſätze, die ſie in Bezug auf die von ihnen geleiteten Werke anzuwenden haben, das größere Ziel der deutſchen Sicherheit und Freiheit ſehen, werden nicht nur frei ſein von einer völlig unbegründeten Sorge, ſondern gern und freudig mitarbeiten an der Meiſterung der Aufgaben, dle in ſolcher Größe noch keinem Geſchlecht geſtellt worden ſind, und ſie werden damit beweiſen, daß ſie würdig ſind unſerer Zeit und dieſes Geſchlechts. Ich muß ſelbſtverſtändlich, um die Wirkſamkeit des Wil⸗ lens und der erforderlichen Anordnungen zu ſichern, die Kraft irgendwie gewinnen, die mir Gewähr gibt, täglich die Vorgänge im großen und ganzen zu überſehen und zugleich die Möglichkeit verſchafft, dort entſcheidend nachzuhelfen und einzugreifen, wo ſchädliche Wirkungen aus gegenteiliger Handlung ein⸗ getreten ſind. Um das Preisbild im geſamten Reich immer wieder überſehen zu können und unberechtigten Erſchei⸗ nungen mit Nachdruck rechtzeirig entgegenzutreten, be⸗ nötige ich der verſchiedenſten Kräfte, die einerſeits organi⸗ ſatoriſch, befehlsmäßig in meiner Hand ſind und anderer⸗ ſeits ideell, ſowie organiſatoriſch mitarbeitend eingeſpannt werden. Das eine ſind die aus ſtaatlichem Recht geworde⸗ nen oder werdenden Stellen, die ſich mit all dieſen Dingen zu befaſſen haben, das andere die ideellen Träger unſeres geſamten Gedankengutes, das iſt die NSDAp mit ihren ſämtlichen Gliederungen. Bei allem Glauben an die Gut⸗ willigkeit und den Idealismus der verſchiedenſten Kräfte muß trotzdem die wirtſchaftspolitiſche Führung des Staa⸗ tes immer wieder als mahnende, treibende, lenkende und — wo es notwendig iſt— hart ſtrafende Kraft auftreten und vorhanden ſein. Bedeutſame neue Geſetze Sitzung des Reichskabinetts.— Die Hitlerjugend wird ver⸗ ſtaatlicht.— Scharfe Maßnahmen gegen Wirtſchafts. ſabokage. Berlin, 2. Dezember. In der Kabinettsſitzung am Dienstag gab der Füh⸗ rer und Reichskanzler zunächſt eine eingehende Darſtel⸗ lung über die außenpolitiſche Lage. Sodann verabſchiedete das Kabinett das Geſetz über die Hitlerjugend, nach welchem die geſamte deutſche Jugend innerhalb des Reſchsgebietes in der Hitlerſugend zuſammen⸗ gefaßt wird. Die geſamte deutſche Jugend iſt außer im Elternhaus und Schule in der Hitlerjugend körperlich, geiſtig und ſittlich im Geiſte des Nationalſozialismus zum Dienſt am Volk und zur Volksgemeinſchaft zu erziehen. Die Aufgabe zur Erziehung der geſamten deutſchen Ju⸗ gend in der Hitlerjugend wird dem Reichsjugend⸗ führer in der NSDAP übertragen. Der„Jugendführer des Deutſchen Reiches“ hat die Stellung einer Oberſten Reichsbehörde und iſt dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterſtellt. Weiterhin wurde das Geſetz über die Verfaſſung und Verwaltung der Reichshauptſtadt Berlin be⸗ ſchloſſen, nach welchem eine Einheit der Verwaltung zwi⸗ ſchen dem Oberbürgermeiſter und dem Leiter der Landes⸗ behörde(bisher Staatskommiſſar) hergeſtellt wird. Die vom Reichsminiſter für Finanzen vorgelegten Ge⸗ ſetze für eine reichsrechtliche Regelung der Realſteuern wurden ebenfalls verabſchiedet. An die Stelle von 16 ver⸗ ſchiedenen Landesgeſetzen und verſchiedenen Grundſätzen erfolgt nunmehr eine einheitliche reichsgeſetzliche Regelung der Realſteuern. Die Grund⸗ und Gebäudeſteuern ſind in Zukunft nur noch Gemeindeſteuern die nach einheitlichem Reichsrecht geregelt werden. Die Aenderung des in⸗ neren Finanzausgleichs zwiſchen Ländern und Gemeinden ſoll bis zum 1. April 1938 in Form einer neu⸗ geſtalteten Steuer⸗ und Laſtenverteilung erfolgen. Vom 1. April 1937 ab tritt eine grundſätzliche Neuregelung bei der Gebäudeentſchuldungsſteuer ein. Zu dem neuen Gewerbeſteuergeſetz iſt noch bemerkenswert, daß die Berufsſteuer überhaupt fallengelaſſen worden iſt, ſo daß auch die freien Berufe der Gewerbeſteuer 30 mehr unterliegen. Angenommen wurde weiterhin ein Geſetz zur Erſchließung von Bodenſchätzen, wonach eine beſchleunigte Erſchließung auch dann ermög⸗ licht wird, wo der Verechtigte dazu nicht gewillt, oder nicht in der Lage iſt, das Landesbergrecht aber keine Abhilfe bringt. Ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über die De⸗ viſenbewirtſchaftung ſchafft neue Möglichkeiten zur wirkſamen Bekämpfung von Deviſenzuwiderhandlun⸗ gen und Umgehungen des Deviſengeſetzes. Ein Geſetz zur Milderung der Ruhensvorſchriften des Reichsverſorgungsgeſetzes beſeitigt gewiſſe Härten, die ſich aus dieſen Vorſchriften für die Kriegsbeſchädig⸗ ten und Kriegshinterbliebenen ergeben haben. Das Geſetz über das Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes verleiht dem Winterhilfwerk die Stel⸗ lung einer rechtsfähigen Stiftung des bürger⸗ lichen Rechts. Das Winterhilfswerk wird durch den Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propaganda geführt uno beaufſichtigt. Ein zweites Geſetz zur Aenderung und Ergänzung des Reichsnakurſchutzgeſetzes ſoll verhindern, daß unter Vermeidung des nicht immer zweckmäßigen und auch nicht immer notwendigen Ey. rechtungsperfahren die Ortſchaften in ihrer Geſamtentwick⸗ lung, oder die Beſitzer von bebauten Einzelgrundſtücken ge⸗ gen die Beſtimmungen des Reichsnaturſchutzgeſetzes ver⸗ ſtoßen. Das Geſetz will daher die Möglichkeit ſchaffen, auch geſchloſſenen Ortſchaften und ſonſtigen bebauten Flächen innerhalb eines Reichsnaturſchutzgebietes die erforderlichen baulichen und ſonſtigen Beſchränkungen aufzuerlegen. Todesſtrafe für Wirtſchafts ſabotage Schließlich verabſchiedete das Reichskabinett das von dem Beauftragten für den Vierjahresplan, Miniſterpräſi⸗ dent Bes aloberſt Göring, vorgelegte Geſetz gegen Wirt⸗ ſchaftsſabotage. 8 Danach wird ein deutſchet Skaatsangehöriger, der wiſ⸗ ſentlich und gewiſſenlos aus grobem Eigennutz oder aus anderen niederen Beweggründen den geſetzlichen Beſtim⸗ mungen zuwider Vermögen nach dem Auslarh verſchiebi oder im Ausland ſtehen läßt und damit der deutſchen Wirt. ſchaft ſchweren Schaden zufügt, mit dem Tode beſtraft. 2 Sein Vermögen wird eingezogen. Der Täter iſt auch ſtrafbar, wenn er die Tat im Ausland begangen hat. Für die Aburteilung iſt der Volksgerichtshof zuſtändig. 5— Nalionalſozialiſtiſcher Rechtswahrerbund. Durch Erlaß des Reichsführers des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Rechtswahrerbundes, Reichsminiſter Dr. Hans Frank, vom 28. Oktober 1936 ſind zu ordentlichen Mitgliedern des Reichsgruppenrates aus dem Bereich des Gaues Baden ein⸗ berufen: a) Richter und Staatsanwälte: Landgerichtsdi⸗ rektor Dr. von Frankenberg und Ludwigsdorf, Karlsruhe; b) Rechtsanwälte: Rechtsanwalt Dr. Arthur Schüßler, Weinheim: c) Notare: Juſtizrat Dr. Rimmelin. Mannbeim. 2——— Der Friedensnobelpreis Die älteſten Verwandten des Nobelpreisſtifters Al ed Nobel, die dieſem auch zu deſſen Lebzeiten naheſtanden, übermittelten der Berliner„Börſenzeitung“ folgende Er⸗ klärung: „Zum Zwecke der Bekanntgabe an die deutſche Oeffent⸗ lichkeit erklären wir hierdurch, 5 wir Nachkommen und Mitglieder der Familie Nobel auf die Zuteilung des von unſerem verewigten Onkel Alfred Nobel 9 0 Nobel⸗ preiſes keinen Einfluß en wie jene, die den für die Zuteilung des Preiſes gebildeten Komitees angehören. Wir mißbilligen nach unſerer Einſtellung die Zuteilung des Friedensnobelpreiſes für 1935 an den von deuk Gerichten wegen Landesverrats Ae verurkeilten 1 Karl von Oſſietzty und ſind der Auffaſſung, daß dieſe Ju⸗ keilung ſich mit den Abſichten des Stifters, einen Preis für Männer auszuſetzen, die ſich um den Frieden in der Welk verdient gemacht haben, nicht vereinigen läßt. Stockholm, den 29. November 1936. Hjalmar Nobel, Ingeborg Ridderſtolpe geb. Nobel, Ludwig Nobel.“ 5 2 Nationalſozialiſtiſche Kampfſpiele Im Rahmen der Keichsparkeitage. Berlin, 1. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat folgende Anord⸗ nung erlaſſen: 1. In Verfolg meiner Proklamation beim Reichsparteitag der Ehre ſchaffe ich hiermit für die künftigen Reichspartei⸗ tage die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele. 2. Träger dieſer Kampfſpiele in Vorbereitung und Durch⸗ führung iſt die S A. 3. Die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen erlaſſe ich nach den Vorſchlägen des Stabschefs der SA. Der Reichs⸗ ſportführer wird als Sportreferent der Oberſten SA⸗-Füh⸗ rung zur Mitarbeit beſtimmt. Der Stabschef unterrichtet mich fortlaufend von den geplanten Maßnahmen. „Heilige Verpflichtung für die SA“ Stabschef Lutze ſchreibt zur Verfügung des Führers über die nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele bei den künftigen Reichsparteitagen im Kampfblatt der Oberſten SA⸗Führung „Der SA⸗Mann“ u. a. Folgendes: „Die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele werden, ſo wie die andern großen Veranſtaltungen der Reichsparteitage, der Ausdruck eines im Nationalſozialismus verankerten neuen Lebens⸗ und Geſtaltungswillens ſein. Während alſo in den gewaltigen Kongreßhallen die geiſtige Elite der Na⸗ tivn ihr Olympia feiert, werden künftig in ſteigendem Maße die kämpferiſchen Kräfte des Volkes zu Wettkämpfen ſport⸗ licher und wehrpolitiſcher Art antreten. Die geſchichtlich bedingte Aufgabenſtellung der SA in der Forderung, neben der geiſtig beweglichen Ausleſe auch das körperliche Bollwerk gegen den Anſturm aller Feinde des Nationalſozialismus zu ſein, löſte notwendig und folge⸗ richtig eine ſportliche Selbſterziehung in den Reihen der SA aus. Die erſte augenſcheinliche Offenbarung dieſer neuarti⸗ gen körperlichen Ertüchtigung erfolgte durch die Schaffung des SA⸗ Sportabzeichens. Der Befehl des Führers wird in der geſamken SA einen freudigen Widerhall auslöſen und wird zur heiligſten Ver⸗ pflichtung werden für den Einzelnen, um an das Werk zu gehen, zum Wohle des Volkes und zur Ehre des Führers.“ Angariſcher Miniſterbeſuch Der Innenminiſter kommt nach Deutſchland. Budapeſt, 2. Dezember. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß ſich der ungariſche Innenminiſter v. Kozma als Gaſt des Reichs⸗ innenminiſters Dr. Frick am 9. Dezember zu einem Beſuch nach Berlin begibt. Die Reiſe des ungariſchen Innenminiſters geht, wie erklärt wird, auf eine Einladung zurück, die Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick anläßlich der Olympiade in dieſem Som⸗ mer dem Innenminiſter v. Kozma übermittelte. Infolge des Ablebens des Miniſterpräſidenten v. Gömbös und des Regierungswechſels wurde die Reiſe, die urſprünglich An⸗ fang des Herbſtes erfolgen ſollte, um einige Monate hin⸗ ausgezögert. Innenminiſter v. Kozma wird ſich voraus⸗ ſichtlich bis zum 13. Dezember in Berlin aufhalten. Wie das DNB hierzu erfährt, wird der ungariſche In⸗ nenminiſter während ſeines Berliner Aufenthalts Gelegen⸗ heit nehmen, die Organiſation des deutſchen Geſundheits⸗ weſens, der deutſchen Polizei und des Arbeitsdienſtes ein⸗ gehend zu ſtudieren. In ſeiner Begleitung befinden ſich einige Herren ſeines Miniſteriums. Die„amerikaniſche Völkerfamilie“ Rooſevelt eröffnet die Friedensſicherungskonferenz. Buenos Aires, 2. Dezember. Präſident Rooſevelt eröffnete am Dienstag die von ihm einberufene Interamerikaniſche Friedensſicherungskonfe⸗ renz. In ſeiner Eröffnungsrede betonte er, daß er ſich an die„amerikaniſche Völkerfamilie“ wendet, die im Frieden miteinander lebe und nicht von Kriegsfurcht geplagt ſei. Präſident Rooſevelt erinnerte an die Tatſache, daß ſein Amtsvorgänger Wilſon ſeinerzeit eine ähnliche weite Reiſe gemacht habe, die zu dem tragiſchen Fehl⸗ ſchlag von Verſailles geführt habe. Er erklärte, daß man in Buenos Aires nicht zuſammengekommen ſei, um Bündniſſe abzuſchließen, um eine Kriegsbeute zu ver⸗ teilen, Länder zu zerſtückeln, oder um Menſchen zu ver⸗ ſchieben. UUnſer Ziel“, ſo bekonte er,„iſt die Fortſetzung der Segnungen des Friedens.“ Auch die amerikaniſchen Staa⸗ ken würden von den Leiden des Kriegs ſelbſt dann getrof⸗ en werden, wenn ſie in den Kampf nicht direkt verwickelt ein ſollten. Der Präſident gab dann ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die Republiken der neuen Welt an der Ab⸗ wendung einer drohenden Kataſtrophe mitwirken könnten. Präſident Rooſevelt betonte dann ſeinen Glauben an die demokratiſche Regierungsform, wobei er zum Aus⸗ druck brachte, daß dieſer Glaube nicht vollkommen wäre, wenn er nicht durch den Glauben an Gott erfüllt und er⸗ gänzt werden würde. Frankreichs Werben um Amerika a Lockmiktel: Regelung der Kriegsſchulden. Waſhington, 2. Dezember. Pariſer Meloungen behaupten, daß ſich die Vereinigten Staaken und Frankreich grundſätzlich darüber geeinigt hät⸗ ken, daß eine Regelung der Kriegsſchuldenfrage rakſam ſei. Seit dem Hoover⸗Moratorium haben ſowohl Amerika wie auch Frankreich ſtändig den Wunſch ausgedrückt, die Frage der alliierten Schulden zu bereinigen. Bisher wurde jedoch von Paris aus die Bezahlung der vereinbarten Ra⸗ ten mit der Begründung verweigert, daß auch Deutſchland ſeine Reparationszahlungen eingeſtellt habe. Amerika hatte immer darauf geantwortet, daß es einen Zuſammenhang zwiſchen den Reparationen und den freiwillig eingegan⸗ genen Kriegsſchulden der Alliierten nicht anerkennen könne. Wenn Frankreich nunmehr ſeinen früheren ſtarren Skandpunkt ändert und ſich zu einer Neuregelung zu enk⸗ ſchließen bemühl, die immerhin eine Wiederaufnahme der Jahlungen zur Bedingung haben würde, ſo liegt der Grund vermutlich darin, daß Paris ſeit einiger Zeit alles ver⸗ ſucht, um die Zympakhien der Vereinigten Staaten wieder zu gewinnen. Es möchte offenbar im Falle ernſterer Ver⸗ wicklungen in Europa auf die Unterſtützung Amerikas oder zumindeſt auf deſſen wohlwollende Neukralität rechnen können. 256 Milliarden aus Paris Eine Anleihe für Polen.— Frankreichs Lockmittel. Warſchau, 1. Dezember. Kurjer Czerwony meldet, daß in Paris der Vertrag über die franzöſiſche Anleihe paraphiert worden iſt, wonach Po⸗ len insgeſamt 2,6 Milliarden Franken, alſo eiwa 650 Mil- lionen Jloty, erhält. Davon ſollen, wie verlautet, 800 Mil. lionen Franken bar und eine Milliarde Franken in Waren ausgezahlt werden. der Reſt in Höhe von 800 Millionen Franken ſoll im Weg der Konvertierung begeben werden. Der„Kurjer Warzawſki“ will darüber hinaus wiſſen daß der Warenkredit um 25 v. H., der Bargeldkredit hin⸗ gegen um 35 v. H. aufgewertet werden, ſo daß die Anleihe einem Wert von tatſächlich 2,6 Milliarden entſpreche. Vom Außenminiſter Delbos und dem polniſchen Bot⸗ ſchafter in Paris ſind Zuſatz⸗ und Durchführungsbeſtim⸗ mungen zu dem franzöſiſch⸗polniſchen Finanzabkommen unterzeichnet worden, das gelegentlich des Beſuches von Marſchall Rydz⸗Smigly abgeſchloſſen worden iſt. Nach einer Mitteilung des Außenminiſteriums werden die zwiſchen Frankreich und Polen beſtehenden„herzlichen Beziehungen“ beſonders anterſtrichen. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler empfing den Präſidenten des Volksgerichtshofes, Dr. Thierack, ſowie die Senatspräſidenten Engert, Dr. Springmann, Volksgerichts⸗ rat Dr. Köhler und Reichsanwalt Jorns zur Meldung. „Graf Zeppelin“ wieder daheim! Friedrichshafen, 1. Dez. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin 1 2 7 05 77 1 iſt am Dienstag unter Führung ſeines Koene 5 pitän Schiller von ſeiner letzten Südamerikafahrt na Föhnen. Das Luftſchiff iſt trotz dez F urmes, der bis zu zehn Sek ter erreicht 92 zu zehn Sekundenmeter erreichte, glatt Reichszuſchüſſe für die Kleinrentnerfürſorge. Der Reichsarbeitsminiſter hat wie in den Vorjahren den Ländern 2,8 Millionen Mark überwieſen, die zur Gewäh⸗ rung eines einmaligen Sonderzuſchuſſes an die von der Kleinrentnerfürſorge oder Kleinrentnerhilfe unterſtützten Kleinrentner beſtimmt ſind. Die Geſamtbeteiligung des Rei, ches an der Kleinrentnerfürſorge und Kleinrentnerhilfe be⸗ trägt im laufenden Haushaltsjahr rund 28 Millionen Mark. Wieder Sturm in der Noröſee Beſatzung eines holländiſchen Schiffes gerettet. Emden, 2. Dezember. Kaum ſind die ungewöhnlich heftigen Stürme des No⸗ vember überſtanden, da bringt ſchon der erſte Dezember neue ſchwere Sturm. und Hochwaſſerſchäden. In der Nacht wurde die zweithöchſte Flut des Herbſtes gemeſſen. In den frühen Morgenſtunden lief das Norder⸗ neyer Rettungsboot„Bremen“ aus, um einem kleinen holländiſchen Schiff, das draußen mit ſchwerer See kämpfte, zu helfen. Um 11 Uhr lief das Rettungsboof wieder in den Hafen ein. Es hatte trotz des hohen See⸗ ganges die vierköpfige Beſatzung des Holländers bergen können. Das Fahrzeug wurde im Oſten der Inſel Norderney auf Strand geworfen. In Norderney ſelbſt überflutete das Waſſer die Strandpromenade und ging über die Schutzhalle hinweg. In den Steindamm wurde ein etwa zehn Meter großes Loch geriſſen. Die kleinen Fahrzeuge haben Schutzhäfen aufgeſucht. Große Waſſermaſſen ſind erneut in die Elbe gepeitſcht worden, ſo daß in Hamburg ein Waſſerſtand von andert⸗ halb Meter über mittlerem Hochwaſſer zu verzeichnen iſt. Athen, 2. Dez. Ein polniſches Flugzeug der Lot⸗Geſell⸗ ſchaft, das den Dienſt Warſchau Athen verſieht, verun⸗ glückte kurz vor der Landung im Athener Flughafen Tatoo. Durch die ungünſtige Sicht geriet die Maſchine gegen einen Berg und ſtürzte ab. Von den fünf Fluggäſten und den vier Mann der Beſatzung wurden zwei getöket. Sieben Per⸗ ſonen erlitten ſchwere Verletzungen. Unfall des Simplon-Expreß. Mailand, 2. Dez. Der Simplon⸗Expreß erlitt unweit von Padua einen Unfall, der glücklicherweiſe ohne ſchwerere Folgen 8 iſt, aber ſehr gefährlich hätte ausgehen können. Der Lokomotipführer bemerkte in einer Kurve, daß 55 vor ihm auf der Strecke ein Gleiskarren befand. Er gab ofort Gegendampf, konnte aber den 939 nicht mehr zum Halten bringen, ſo daß die Maſchine das Hindernis über⸗ rannte. Der Streckenaufſeher hatte ſich im letzten Augen⸗ blick durch Abſpringen von dem Karren retten können. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis der zertrümmerte Gleis karren unter den Rädern der Lokomotive hervorgeholt wer⸗ den konnte. Kattowitz. Der„Aufbruch“, das Organ der Jungdeut⸗ ſchen Partei in Polen, wurde beſchlagnahmt, da es den Bericht ſowie den Kommentar über das Urteil im Tarno⸗ witzer Prozeß gegen die 41 deutſchen Jugendlichen ver⸗ öffentlicht hatte. 5 Engliſch⸗füdſlawiſches Handelsabkommen. Ein Regierungsvertreter teilte im engliſchen Unterhaus mit, daß ein Handelsabkommen zwiſchen England und Südſlawien unterzeichnet worden ſei. Die Hauptbeſtim⸗ mungen behandelten die Ausgabe von Bewilligungen füt die Einfuhr britiſcher Waren in Südſlawien, und zwar ſolche Waren, die der Einfuhrbeſchränkung unterlägen und deren Einfuhr in den letzten Monaten ernſtlich zurückge⸗ gangen ſei. Der Umfang der Bewilligungen werde von dem Geſamtwert der ſüdſlawiſchen Ausfuhr nach England abhängen. Der Regierungsvertreter ſprach die Hoffnung aus, daß ſich hieraus eine ſofortige Zunahme der britt⸗ ſchen Ausfuhr nach Südflawien und eine Neuordnung der Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern auf be⸗ friedigender Grundlage ergeben werde. Salamanca. Im roten Sender Madrid hielt ein An⸗ archiſt eine Hetzrede, in der er ankündigte, daß die Bol⸗ ſchewiſten den Krieg mit jedem Mittel auch gegen die Zi⸗ vilbevölkerung führen würden. Front vor Madrid. An der Madrider Front ſind erneut heftige Kämpfe entbrannt. Nationale Flugſtaffeln griffen erfolgreich in die Kämpfe ein. London. Nach einer Reutermeldung aus Gibraltar ſind in Malaga mehr als 100 ſowjetruſſiſche Offiziere eingettof⸗ fen, die das Kommando über die rote Miliz übernahmen. ſiden ſchen Fühn Kreu e eren e 5 . A R. 8 — n N Badiſche Chronik Die Führerin des Obergaues 21 Baden des Bom () Karlsruhe. Reichsjugendführer Baldur von Schi⸗ zach hat mit Wirkung vom 1. Dezember 1936 die Gaufüh⸗ terin Hilfe Kraft, Karlsruhe, mit der Führung des Ober— gatles 21, Baden, des Bundes deutſcher Mädel beauftragt. Niemand braucht betteln zu gehen Eine Mitteilung der Gauführung des W595 () Karksruhe. Die Preſſeſtelle der Gauführung des BW keilt mit:„In den letzten Tagen häufen ſich wieder die Fälle, daß ganze Stadtviertel von Bettlern geradezu heimgeſucht werden. Unter allen möglichen Vorwänden werden die Volksgenoſſen um Gaben gebeten. Die Gau⸗ führung des WHW ſtellt hierzu feſt: Durch die umfangrei⸗ chen Betreuungsmaßnahmen des Winterhilfswerkes iſt kein Volks e gezwungen, betteln zu gehen. Es handelt ſich in dieſen Fällen um arbeitsſcheue und aſoziale Elemente, die ſich auf dieſe Art und Weiſe Geld verſchaffen wollen. Es iſt daher eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, daß dieſe Bettler nicht nur abgewieſen, ſondern der nächſten zuſtändigen Po⸗ lizeiſtelle übergeben werden.“ e Führung des Roten Kreuzes in Baden. ) Karlsruhe. Miniſterialrat Prof. Dr. Pakheiſer iſt infolge Berufung in den Stab des Stellvertreters des Füh⸗ rers nach München aus ſeinem Amt als Präſident des Ba⸗ diſchen Landes⸗Männervereins vom Roten Kreuz ausge— ſchieden. Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes hat unterm 16. November 1936 Pg. Obermedizinalrat Dr. Sprauer⸗Karlsruhe im Miniſterium des Innern zum Prä⸗ ſidenten des Badiſchen Landes⸗Männervereins des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes berufen, der damit auch gleichzeitiz Führer des Landesverbandes Baden des Deutſchen Roten Kreuzes iſt 1 Be 1 IL. Motorradunglück auf der Reichsautobahn. Heidelberg. In der Nacht ereignete ſich auf der Reichs⸗ aultobahn zwi Heidelberg und Bruchſal bei km 97,6 ein ſchweres Ungl Dort mußte kurz vor Mitternacht in der Nähe der Straßenüberführung Kirrlach⸗Kronau ein Fernlaſt⸗ zug, der nach Köln fuhr, wegen Kupplungsbruches halten. Der Wagen war mik Schlußlicht verſehen, das vorſchrifts⸗ mäßig brannle und hatte außerdem zwei Rückſtrahler. Trotz⸗ dem fuhr ein aus der Dunkelheit herankommendes Motor⸗ rad mit voller Geſchwindigkeit auf den Fernlaſtzug auf. Die beiden auf dem Motorrad ſitzenden Perſonen erlitten ſo ſchwere Schädelbrüche daß ſie ſofork getötet wurden. Es han⸗ delt ſich um den 32jährigen Obermüller Jakob Meindl aus Oberfranken, der in Schriesheim an der Bergſtraße beſchäf⸗ tigt war und um ſeine Braut, die aus Bad Tölz ſtammende 26jährige Thereſe Danzer. Das Unglück dürfte ſo zu erklären ſein, daß Meindl be: dem unſichtigen und regneriſchen Wet⸗ ker und infolge des herrſchenden Regenwindes, der ihm ins Geſicht ſchlug, ſo in der Sicht behindert war, daß er den hal⸗ kenden Fernlaſtzug nicht bemerkt hat. Jedenfalls ſteht feſt, daß den Führer des Fernlaſtzuges keine Schuld an dem Un⸗ fall trifft. Mosbach.(Höhere Handelsſchule.) Der Verbandshandelsſchule Mosbach wird mit Beginn des Schul⸗ jahres 1937⸗38 eine Höhere Handelsſchule mit zweijährigem ſehrgang bei 33 Wochenſtunden angegliedert. Durch dieſe richtung wird einem dringenden Bedürfnis abgeholfen, da zwiſchen Heidelberg und Wertheim dieſe Schulgattung, die fir die kaufmänniſche Ausbildung von größter Wichtigkeit it, nicht verkreten ſſt⸗ Mosbach.(Steinbrucharbeiter verun⸗ glückt.) Der 2 Taglöhner Ferdinand Bernauer von Asbach wurde im dortigen Steinbruch durch herabſtürzende Geſteins⸗ maſſen ſo ſchwer verletzt, daß er mit drei Beinbrüchen und ſchweren inneren Ver delberg eingeliefert gen in das Krankenhaus nach Hei⸗ wurde. Wertheim.(Gegen einen Anhänger gefah⸗ ren.) Der 42jährige Rudolf Kirchgäßner aus Freudenberg, der mit ſeinem Motorrad in Richtung Wertheim fuhr, ſtieß auf den Anhängerr eines Laſtwagens. Die Verletzungen, die er dabei davonkrug, waren ſo ſtark, daß der Tod auf der Stelle eintrat. ) Bruchſal.(Weihe der Lutherkirche.) Nach anderkhalbjähriger Bauzeit konnte die feierliche Einweihung des neuen Golteshauſes durch Landesbiſchof D. Kühlewein erfolgen. An verkehrsreichem Platz, unweit des Bahnhofs, erhebt ſich der von Architekt Gerſtung⸗Pforzheim entworfene Monumentalbau, der mit ſeinem wuchtigen, über 43 Meter hohen Turm ein weithin ſichtbares Wahrzeichen der Stadt Bruchſal geworden iſt. Zufammenſtöße zweier Fernlaſtzüge. ( Durlach. In der Nacht ereignete ſich zwiſchen 23 und 24 Uhr am Ortsausgang von Weingarten ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein von Bruchſal kommendes Langholzkraft⸗ fahrzeug fuhr auf einen von Durlach her Hd vollbeladenen Fernlaſtzug mit ſolcher Wucht auf, daß der Fernlaſtzug mil ſeiner Ladung völlig in Trümmer gung. Es iſt ein Sachſchaden von ſchätzungsweiſe 10 000 Mark ent⸗ ſtanden. Die Fahr⸗ und Begleitperſonen wurden wie durch ein Wunder nicht verletzt. Die Straße war einige N für den Verkehr gesperrt, der über Hagsfeld umgeleite wurde. Der Lenker des Langholztransportes wurde vorläufig in Haft genommen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Deutſche Polizei⸗Skiwettkämpfe im 0 Freiburg. In der Zeit vom 24. bis zum 26. Februar 1837 9 5 115 N im Schwarzwald. Deulſche Polizei⸗Skiwektlämpfe“ in Verbindung mit den. Polizei⸗Skimeiſterſchaften ſtatt. Die Polizei, die ſeit 5 1 Jahren keine Deulſchen Meiſterſchaften mehr ernnalt. bal will durch die Kämpfe am Baldenwegerbuck einen 1099 b für die Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Polſde manage n erhalten. Die Wertung wird geſondert von der. Ne Polizeimeiſterſchaft erfolgen. Skartberechtigt ſind alle Ange⸗ hörigen der deulſchen Polizei und der SS. () Waldshut.(Deviſenprozeß.) Am Donnerstag, den 3. Dezember, wich die Große Strafkammer das Haupt⸗ verfahren gegen den Architekten Adolf Bernhard Mildenber⸗ ger aus Säckingen wegen Zuwiderhandlung gegen die Devi⸗ envorſchriften eröffnen. Der Prozeß, in den auch der ſeiner⸗ feſtgenommene, inzwiſchen aber geflohene Schweizer Staatsangehörige Karl Mallaun aus Zützach verwickelt war, wird vorausſichtlich zehn Tage in Anſpruch nehmen. Aus den Nachbargauen Frankfurt a. M.(Seinen Verletzungen erle⸗ 9 1 Vor etwa zwei Wochen wurde in der Wellſtraße der Straßenbahnſchaffner Henſchke von einem Goliath, der auf den Bürgerſteig geraten war, überfahren. Den bei dieſem Unfall erlittenen ſchweren Verletzungen iſt der Verun⸗ glückte jetzt erlegen g Frankfurt a. M.(Aus dem Gefängnis ausge⸗ brochen.) Der 42 Jahre alte Strafgefangene Alfred Wal⸗ liſer iſt aus dem Strafgefängnis Frankfurt a. M.⸗Preun⸗ gesheim, wo er bis zum 10. Mai 1937 eine Strafe zu ver⸗ büßen hatte, entwichen. Walliſer war lange Jahre Inhaber einer Konditorei und eines Cafés in der Bleidenſtraße. Im April des vergangenen Jahres wurde er feſtgenommen. Vorher war er ſchon einmal wegen Betrugs, Urkundenfäl⸗ ſchung und Pfandverſchleppung mit Gefängnis beſtraft worden Nach ſeiner erneuten Feſtnahme wurde Walliſer wegen Verſicherungsbetrugs und Urkundenfälſchung zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Wal⸗ liſer hatte einen Einbruch in ſeine Wohnung und einen Autodiebſtahl auf der Kaiſerſtraße vorgetäuſcht. Trotz ſei⸗ ner körperlichen Schwerfälligkeit hat Walliſer bereits bei der Hauptverhandlung einen Fluchtverſuch unternommen, der aber vereitelt wurde. Der Flüchtling trägt Anſtalts⸗ kleidung. Er iſt 1,69 Meter groß, von kräftiger Geſtalt, hat opales Geſicht, dunkle Haare und lückenhafte Zähne. das Fahndungskommiſſariat der Kriminalpolizei fordert alle Volksgenoſſen auf, etwaige Anhaltspunkte über den gegenwärtigen Aufenthalt des Walliſer der nächſten Poli⸗ zeidienſtſtelle mitzuteilen. Eiſenberg.(Vom Grubenbahnwagen totge⸗ drückt.) Der 62jährige Maurer Adam Kaiſer aus Ram⸗ ſen verunglückte an ſeiner Arbeitsſtelle tödlich. Er war mit dem Legen einer Rohrleitung beſchäftigt und arbeitete in einem zwiſchen den Gleiſen der Grubenbahn der Tonwerke Schwalb u. Co. verlaufenden Graben. Plötzlich löſte ſich ein in der Nähe befindlicher Wagen, der an der Stelle, an der Kaiſer arbeitete, aus den Schienen ſprang und in den Graben ſtürzte. Dabei wurden Kaiſer Schädel und Bruſt⸗ korb eingedrückt. Er war ſofort tot. b FJuhrwerk ohne Fuhrknecht. Dieſer Tage kehrte abends ein von dem Landwirtsſohn Hans Miller geleitetes Fuhrwerk ohne den Fuhrknecht nach Rohrmoos(Bayern) zurück. Die Nachforſchungen ergaben, daß der Fuhrknecht an einer ungeſchützten abſchüſſigen Stelle bei der Einmün⸗ dung des Letzerbaches in die Starzlach geraten war, wo er tot aufgefunden wurde. ib Schlaganfall auf dem Fahrrad. Als der in den 7oer Jahren ſtehende Privatier Franz Kaver Hilmer von Nie⸗ derwinkling(Bayern) mit dem Fahrrad nach Schwarzach fuhr, erlitt er unterwegs einen Schlaganfall, dem er kurze Zeit darauf erlag. i Mit 81 Jahren zum Traualtar. In dem niederrhei⸗ niſchen Grenzdörfchen Zyfflich wurde die Bevölkerung durch eine nicht alltägliches Ereignis in Bann gehalten. Der 81⸗ jährige„Klompen⸗Hannes“, der vor Jahresfriſt ſeine erſte Gattin, mit der er die grüne, ſilberne und goldene Hoch⸗ zeit hatte feiern können, hatte zu Grabe tragen müſſen, iſt trotz ſeines hohen Alters erneut in den Eheſtand ge⸗ treten. An der Hochzeit des noch rüſtigen 81jährigen Man⸗ nes, der auch heute noch in ſeiner Werkſtatt ſchafft, nahm das ganze Dorf freudigen Anteil. — Schwieberdingen, Kr. Ludwigsburg.(motorrad⸗ fahrer tödlich verunglückt.) Auf der Straße zwi⸗ ſchen Vaihingen a. E. und Schwieberdingen ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Dort fuhr gegen 10 Uhr abends ein Motorradfahrer, der 25jährige ledige Mechaniker Karl Berg von Stuttgart auf einen haltenden Laſtwagenanhänger auf und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung im Ludwigsburger Kreiskrankenhaus geſtorben iſt. — Brackenheim.(In der Trunkenheit in den Bach gefahren.) In der Nacht fuhr in Botenheim ein Kraftradfahrer mit Soziusfahrer in voller Fahrt, von Bön⸗ nigheim herkommend, in den Bach. Der Kraftfahrer wurde leicht, der Soziusfahrer ſchwer verletzt, ſo daß infolge in⸗ nerer Verletzungen Lebensgefahr beſteht. Die beiden Ver⸗ letzten wurden in das Kreiskrankenhaus verbracht. Es han⸗ delt ſich um Männer aus Kirchhauſen und Großgartach, die in Bönnigheim zechten und ſich auf der Fahrt nach Groß⸗ gartach befanden. — Ellwangen.(Folgenſchwerer Zuſammen⸗ ſtofß.) An einer Straßenkreuzung ſtießen ein Schlepper und ein Motorradfahrer aus Kirchheim zuſammen. Der Fahrer des Schleppers hatte die Geiſtesgegenwart, ſofort abzubiegen und damit einen tödlichen Ausgang des Zu⸗ ſammenſtoßes zu vermeiden. Trotzdem wurde das Mokor⸗ rad vom Schlepper erfaßt, geſchleift und umgeworfen. Der Kraftfahrer kam unter das Motorrad zu liegen. Er erlitt am rechten Fuß Quetſchungen. 5 Admiral v. Trokha in der Keichsſeeſporkſchule 2 der 93 — Friedrichshafen. Vize⸗Admiral von Trotha beſuchte dieſer Tage die Reichsſeeſportſchule 2 in Seemoos. Er war bekanntlich engſter Mitarbeiter des Großadmirals Tirpitz, kam in Friedenszeiten in alle Erdteile und ſtand in der Skagerrakſchlacht als Chef des Stabes der Hochſeeflotte an entſcheidender Stelle neben Admiral Scheer. Schnurgerade ausgerichtet ſtand die Marine⸗HJJ Friedrichshafen am Ein⸗ gang des Lagers, als ihr Ehrenführer ankam. Der Admi⸗ ral beſichtigte die Räumlichkeiten und das Schulungsmate⸗ rial der Schule. Dann erzählte er den Jungen von dem We⸗ ſen eines Kriegsſchiffes und ſchilderte, wie es da auf den allerkleinſten, ſcheinbar vielleicht ſogar unbedeutendſten Dienſt ankommt. Ein Erfolg eines Kriegsſchiffes und einer ganzen Flotte iſt abhängig davon, ob jeder auf ſeinem Po⸗ ſten ſeine Pflicht tut, komme, was immer wolle. Aber nicht bloß von dem Geiſt der Mannſchaften hänge Sieg oder Niederlage ab, auch vom Material Das muß auch jedem ſchaffenden Menſchen zum Bewußtſein kommen, der irgend⸗ wo in einem Werke ſteht. Beim gemeinſam eingenomme⸗ nen Tee wies er auf die Bedeutung des Deutſchtums im Ausland und auf die Aufgaben des Seemannes im Aus⸗ lande hin. Vom kleinſten Schiffsjungen bis zum Kapitän hat jeder die Pflicht, draußen durch ſeine äußere und in⸗ nere Haltung Deutſchland zu vertreten und das Deutſchtum in ſeiner Kraft zu ſtärken. Der Leiter der Marine⸗HJ. in der Reichsjugendführung erinnerte auch an ſeine Erlebniſſe vor dem Skagerrak und dankte dem Admiral für ſeine aus⸗ eichtenden Worte Lalcale Nuudoclrali Wann einkaufen? Am beſten morgens und am Frühnachmikkag. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel teilt mit: Im Ein⸗ zelhandel, beſonders in den Textilgeſchäften, iſt die Beob⸗ achtung gemacht worden, daß mitunter vormittags etwa 10 Prozent, am Frühnachmittag bis 17 Uhr 30 Prozent und der Hauptumſatz von 60 Prozent in den Stunden zwiſchen 17 und 19 Uhr getätigt wird. Dies führt zu dem unerfreu⸗ lichen Zuſtande, daß am Spätnachmittag ein Kundenan⸗ drang erfolgt, der aus naheliegenden Gründen dem Käufer nicht angenehm ſein kann. Wenn auch der größte Teil des kaufenden Publikums wegen der Erfüllung beruflicher und häuslicher Pflichten keine andere Möglichkeit zum Einkauf hat, ſo könnte doch ein kleiner Teil der Kundſchaft leicht eine andere Tageszeit wählen. Damit würde dem Käufer gedient und auch dem Einzelhändler und ſeiner Gefolgſchaft, denn es geht dem Einzelhandel jederzeit darum, den Kunden ſo eingehend wie nur möglich zu beraten. Dazu gehört natürlich Zeit. Man tut alſo gut daran, wenn irgendwie die Möglichkeit beſteht. die Vorteile der ruhigen Einkaufsmöglichkeit auszunutzen. I Anfallchronik. Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften ereigneten ſich fünf Verkehrsunfälle, wobei eine Per⸗ ſon einen Unterſchenkelbruch erlitt und neun Fahrzeuge zum Teil ſtark beſchädigt wurden. Die verletzte Perſon fand Auf⸗ nahme im Städt. Krankenhaus. U Sträflicher Leichtſinn. Ein neun Monate altes Kind einer in der Neckarſtadt wohnenden Familie war im Kinder⸗ wagen unmittelbar neben dem Küchenherd aufgeſtellt. Das Kind warf einen auf dem Herd ſtehenden mit heißem Waſſer gefüllten Topf um, wobei es erhebliche Brandwunden im Geſicht und an der linken Körperſeite erlitt. Es beſteht Le⸗ bensgefahr. Anzeigen und Verwarnungen. 25 Verkehrsſünder mußten bei einer Verkehrskontrolle teils angezeigt, teils gebüh⸗ renpflichtig verwarnt werden. An 24 Führer von Kraftfahr⸗ zeugen wurden Vorfahrtsſcheine ausgegeben, weil ihre Fahr⸗ zeuge nicht in Ordnung waren. 0 — Einſtellung von Oberprimanern als Offiziersanwär⸗ ter. Der Erlaß des Reichserziehungsminiſters wegen der Einſtellung von Oberprimanern als Offiziersanwärter in die Wehrmacht wird auf die Oberprimaner, die als Führer⸗ anwärter in die SS⸗Verfügungstruppen oder in die Leib⸗ ſtandarte eintreten wollen, ausgedehnt. — Glücksbuden auf Jahrmärkten. Die Ausſpielungen von Waren auf Jahrmärkten, Rummelplätzen und bei ähn⸗ lichen Veranſtaltungen waren bisher umſatzſteuerfrei, weil ſte unter das Lotteriegeſetz fielen Da die Lotterieſteuer nicht erhoben wurde, entgingen dieſe Umſätze bisher der Beſteue⸗ rung. Nunmehr ſind auch dieſe Ausspielungen in Glücks⸗ buden uſw. nach einer Verordnung des Miniſteriums für Wirtſchaft und Arbeit vom 20. d. M. umſatzſteuerpflichtig. Die Unternehmer derartiger Ausſpielungen, ſogenannke Glücksbudenbeſitzer, haben in Zukunft über ihre Umſätze ein Umſatzſteuerheft zu führen — Vorſicht bei der Annahme beſchädigter KReichsbank⸗ noten. In letzter Zeit werden erneut Noten in den Verkehr Nee die in betrügeriſcher Abſicht aus Teilen echter eichsbanknoten über 20 Mark der Ausgabe vom 22. Ja⸗ nuar 1929 zuſammengeſetzt ſind Dieſe Noten ſind daran zu erkennen, daß die einzelnen Teile durch Klebeſtreifen verbunden ſind und zum Teil verſchiedene Nummern auf⸗ weiſen. Es wird deshalb vor der Annahme zerſchnittener und wieder zuſammengeklebter Noten gewarnt, da ſtets die Möglichkeit beſteht, daß es ſich um Fälſchungen handelt und der Empfänger Gefahr läuft, ſie bei der Reichsbank nicht umgetauſcht zu erhalten. Wenn ſich die Zahlung mit derartigen Noten unter verdächtigen Umſtänden vollzieht, iſt die Kriminalpolizei zu benachrichtigen. Allgemein emp⸗ fiehlt es ſich, zuſammengeklebte Noten nicht anzunehmen, ſondern die Inhaber an die Reichsbank zu verweiſen. Etwas über die Mäuſeplage. Im beginnenden Herbſt, wenn Bauer und Siedler die Erträgniſſe ihres Fleißes für den Winter einlagern, dann ſtellt ſich ein ſchädliches Nagetier, die Maus, mit Sicherheit und Pünktlichkeit in den Wohn⸗ und Wirt⸗ ſchaftsräumen ein. Es iſt allbekannt, in welch großem Maße dieſe ungebetenen Gäſte ſich an Getreide und an Früchten gütlich tun. Das wird uns erſt klar, wenn wir wiſſen, daß ein Feldmäuſepaar in der Regel bis zu 360 Nachkommen innerhalb eines Jahres hat, und wenn wir weiter wiſſen, daß dieſe 360 Mäuſe etwa 18 Zentner Getreide verzehren. 18 Zentner Getreide! Dieſe Menge iſt das Ergebnis mühevoller Arbeit. Sie iſt aber auch Nahrung für viele deutſche Menſchen. Wir dürfen daher nicht gleichgültig und unökonomiſch an dieſen Dingen vorübergehen, ſondern müſſen mit aller Härte und Kon⸗ ſequenz dieſe Schädlinge bekämpfen. Vergeſſen wir nicht, daß die Ernte beſter Teil des Volksvermögens iſt, folglich kommt es auf den Zentner an! Das muß jedermann ver⸗ anlaſſen, Haus und Hof von dieſen läſtigen Nagetieren freizuhalten. Dieſe Bekämpfung iſt gerade jetzt ſehr wichtig, weil die Mäuſe in Ahnung des kommenden Winters und aus Nahrungsſorgen ſich um dieſe Zeit in Scheunen, Lagerräume und Stallungen zurückziehen. . AA:.:... Abſchluß der Heidelberger Feſttage. Seidelberg. Im Staottheater brachte die Feſtauffüh⸗ rung des„Fliegenden Holländer“ in Anweſenheit von Frau Winifred Wagner die Krönung der drei dem Bayreuther Kulturkreis gewidmeten Tage. Erſchütternd war die„Senta“ der Margarete Teſchemacher von der Dresdner Staatsoper, groß der Holländer Hans Niſſens(Münchener Staatsoper). Ihre Ballade und ſein Monolog wie Abſchied waren ſelten ſo erlebte Höhepunkte. Ueberraſchend gut fügte ſich Xaver Waibel als Vater Daland ein und erntete einen Erfolg, der zu ſchönſten. ee berechtigt. Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff und Spielleiter Markin Baumann gewährleiſteten eine würdige Wiedergabe, deren ſich auch größere Theater nicht zu ſchämen brauchten. Neben dem Sinfoniekonzert mit Joſef Pembaur darf dieſer Abend als Höhepunkt der drei Feſttage in Heidelberg gewertet werden. 3 — „Fritz Gesundheits schuhe r Fortführung der Kleinſiedlung Weitere 80 Millionen Mark verteilt. Nachdem durch die Beſtimmungen des Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Arbeilsminiſters über die Förderung der Kleinſiedlung vom 21. April 1936 das Verfahren weſentlich vereinfacht und erleichtert worden iſt, iſt die Durchführung der Kleinſied⸗ lung in allen Ländern und Verwaltungsbezirken wieder in raſcheren Fluß gekommen. Der Reichs⸗ und preußiſche Ar⸗ beitsminiſter hat daher bereits durch Runderlaß vom 30. Juni 1936 der Oeffentlichkeit mitgeteilt, daß er zur Ergän⸗ zung des ſechſten Siedlungsabſchnittes beträchtliche weitere Reichsmittel bereitgeſtellt hat. Die Unterverteilung der Mit⸗ tel auf die Länder und Verwaltungsbezirke war davon ab⸗ hängig gemacht, daß zunächſt nähere Unterlagen über den Stand des laufenden ſechſten Abſchnittes, über den nächſtjäh⸗ rigen Bedarf, die Ausſichben der Durchführung und die vor⸗ ausſichtlichen Möglichkeiten der Finanzierung vorgelegt wür⸗ den. Dieſe Unterlagen ſind dem Reichs⸗ und preußiſchen Ar⸗ beitsminiſterium inzwiſchen zugegangen und eingehend ge⸗ prüft worden. Die Verhältniſſe liegen naturgemäß in den ein⸗ zelnen Landesteilen ſehr verſchieden. Im Ganzen geſehen beſtätigen die Unterlagen aber, daß die Kleinſiedlung in den meiſten Ländern und Verwaltungsbezirken ſeit der Neu⸗ ordnung durch die Beſtimmungen vom 21. April 1936 wieder eine aufſteigende Enkwicklung nimmt und ſtetig aß Ausdehnung gewinnt. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter hat daher auf Grund der eingegangenen Berichte und Anmeldungen nunmehr weitere 80 Millionen Mark für die Weiterführung des ſechſten Abſchnittes der Kleinſiedlung auf die Länder und Verwal⸗ tunasbezirke verteilt. Ueber dieſe Mittel kann noch in die⸗ lem BSahke durch Bewüngungsbeſcheide verfügt werden. Im ganzen ſind damit einſchließlich der Nachtragszuteilungen für den ſechſten Siedlungsabſchnitt bisher rund 160 Millionen Mar! den Bewilligungsbehörden zur Verfügung geſtellt. Anträge ſind wie bisher an die Gemeinden(Gemeinde⸗ verbände) oder an die Bewilligungsbehörden(das ſind die für die Kleinſiedlung zuſtändigen oberſten Landesbehörden; in Preußen und Bayern: die Regierungspräſidenten; im Saarland: der Reichskommiſſar für das Saarland in Saarbrücken) zu richten. Aeberſtunden und Lohnſteuer Die Beſteuerung des Ueberſtundenentgelts hängt weit⸗ gehend davon ab, daß es zuſammen mit dem üblichen Ar⸗ beitslohn für den Lohnzahlungszeitraum in einem Ve⸗ trag ausgezahlt wird. In dieſem Fall bildet das Ueber⸗ ſtundenentgelt einen Teil des Arbeitslohns, und die Mo⸗ natslohnſteuertabelle iſt auf den insgeſamt ausgezahlten Betrag anzuwenden. Dabei kann ſich manchmal ergeben. daß der Arbeitnehmer durch die Hinzurechnung des Ueber⸗ ſtundenentgelts zum laufenden Arbeitslohn in eine höhere Steuerſtufe gerät und einen verhältnismäßig hoben Steuerbetrag abführen muß. Es ſind ſogar Fälle denkbar, in denen das Ueberſtundenentgelt durch die er⸗ höhte Beſteuerung aufgezehrt wird. Denkbar iſt aber auch, daß ein Arbeitgeber das Ueber⸗ ſtundenentgelt für längere Zeiträume als die üblichen Lohnzahlungszeiträume zuſammenfaßt und unabhän⸗ gig vom Arbeitslohn auszahlt. In dieſem Fall handelt es ſich um ſonſtige, insbeſondere einmalige Bezüge, auf die nicht die Lohnſteuertabelle, ſondern die beſondere Steuerberechnung für einmalige Bezüge angewendet wird. Um ſolche Bezüge wird es ſich, wie die Deutſche Steuer⸗ Zeitung ſchreibt, überhaupt immer handeln, wenn das Ueberſtundenentgelt unabhängig vom laufenden Arbeits⸗ lohn zu einem anderen Zeitpunkt als dieſer bezahlt wird. Es wird noch nicht einmal der Zuſammenfaſſung mehrerer Lohnzahlungszeiträume zu einem Betrag bedürfen. Auch wenn es ſich um ſolche einmaligen Bezüge handelt, können dieſe dem laufenden Arbeitslohn zugeſchlagen werden, wenn ſich daraus eine günſtigere Lohnſteuerberechnung er⸗ gibt. Vielfach leiſten Gefolgſchaftsmitglieder Ueberſtunden mit der Beſtimmung, daß der Arbeitgeber das Ueber⸗ ſtundenentgelt für einen gemeinnützigen, natio⸗ nalen oder wohltätigen Zweck verwenden ſoll. Auch in dieſen Fällen iſt das Ueberſtundenentgelt ein Teil des Arbeitslohnes und lohnſteuerpflichtig. Derartige Spen⸗ den ſind für die Ermittlung der Lohnſteuer auch grund⸗ ſätzlich nicht abzugsfähig, denn eine Steuerfreiheit dieſer Spenden würde im Ergebnis eine Beteiligung des Reichs an den Spenden bedeuten. Der Sternhimmel im Dezember 1936 Schon vor Einbruch der Nacht leuchtet als heller Abend⸗ ſtern am ſüdweſtlichen Himmelsteil Venus auf, die zunächſt kurz nach 19 Uhr Bahnzeit, gegen Monatsende erſt gegen 20.30 Uhr, in Weſtoeutſchland untergeht. Als zweiter Abend⸗ ſtern iſt Merkur zu nennen, der zunächſt ſchon vor 17 Uhr, zu Ende aber erſt um 18.15 Uhr unlergeht, weil er am 29. ſeine größte ſcheinbare Sonnenferne erreicht. Schließlich fin⸗ den wir zu Monatsbeginn bis 18 Uhr noch Jupiter, der aller⸗ dings dann in der Abenddämmerung verſchwindet, da er am 27. zunächſt der Sonne ſteht und uns ſomit für längere Zeit unſichtbar bleibt. Am Abendhimmel, etwa im Süden, iſt auch noch Saturn im öſtlichen Teil des„Waſſermanns“ zu ſehen; er geht zunächſt etwa eine halbe Stunde nach Mit⸗ ternacht, zu Monatsende nach 22.30 Uhr unter. Im Fern⸗ rohr bietet er zurzeit einen ganz ungewohnten Anblick, da uns ſein Ring infolge der derzeitigen Stellung zur Erde unſichtbar iſt. Der letzte ſichtbare hellere Planet, Mars, in der Jungfrau ſtehend, geht erſt um 2.30 Uhr, zu Monats⸗ ende etwa eine halbe Stunde früher auf. Der abendliche Fixſternhimmel zeigt gerade im Süden das Doppelſternbild Andromeda⸗Pegaſus mit dem bekannten Spiralnebelflecken, deſſen charakteriſtiſche Form allerdings nur in großen Fernrohren oder auf Lichtbildern erkennbar wird. Näher dem Südhorizont ſtehen der Walfiſch und Waſſer⸗ mann(mit Saturn), im Südweſten finden wir den Stein⸗ bock. Den Weſthimmel beherrſchen die Milchſtraßenſternbilder Adler, Delphin, Pfeil, Fuchs, das Kreuz des Schwans und die Leier mit der hellen Wega. Weiter leitet die Milch⸗ ſtraße auf Cepheus und Caſſiopeia über, deren„W“ in Schei⸗ telpunktsnähe ſteht, und ſenkt ſich im Oſten durch den Per⸗ ſeus mit dem veränderlichen Stern Algol und dem ſchönen Doppelſternhaufen gegen den Fuhrmann mit der gelbweißen Capella. Unter dieſem ſteht der Stier mit dem rötlichen Hauptſtern Aldebaran und dem Siebengeſtirn, ferner dit Zwillinge mit den Hauptſternen Caſtor und Pollux. Nun folgt das prächtige Winterſternbild, der gewaltige Himmels⸗ jäger Orion mit dem ſchönen, bei klarem mondfreiem Him⸗ mel ſchon fürs freie Auge erkennbaren gewaltigen Gasnebel⸗ fleck unter den drei Gürtelſternen. Später erheben ſich über dem Oſthorizonk der kleine Hund mit Procyon und ſein großer Gefährte mit dem hellſten Firſtern des Himmels, Sirius, der gerade in der achtfachen Verlängerung der Gür⸗ telſterne des Orion ſteht. In noch ſpäterer Abendſtunde folgen über dem Oſthorizont der Krebs mit dem Sternhau⸗ fen der„Krippe“ und der große Löwe mit ſeinem Haupt⸗ ſtern Regulus. Der Mond leuchtet am Morgenhimmel am 5. im letzten Viertel, am 13. iſt er als Neumond unſichtbar, am Abendhimmel erſcheint er wieder und tritt am 21. ins erſte Viertel, während der 28. den Vollmond bringt. Am 138. ruft der Neumond eine ringförmige Sonnenfinſternis her⸗ vor, die aber nur von den Sundainſeln, den Philippinen, Auſtralien, Polyneſien, dem Stillen Ozean und ſüdlichen Eis⸗ meer und von Südchile aus geſehen werden kann. Die Sonne geht am 1. kurz nach 8 Uhr, zu Ende ſogar erſt um halb 9 Uhr Bahnzeit in Weſtdeutſchland auf, ihr Untergang erfolgt den ganzen Monat über um 16.30 Uhr. Am 22., um 1.27 Uhr morgens, erreicht ſie ihren tiefſten Stand in ihrer jährlichen Bahn am Himmel, ſie tritt damit in das Tierkreiszeichen des Steinbocks, womit der aſtronomiſche Winter beginnt. Infolge des tiefen Sonnen⸗ ſtandes ſind die Tage ſehr kurz und betragen einſchließlich der morgendlichen und abendlichen Dämmeruzg ſelbſt bei wol⸗ kenfreiem Himmel nur etwa zehn Stunden. Jagd und Fiſcherei im Dezember Wenn der Chriſtmond ins Land gezogen iſt, ſo kommt für den Jäger das winterliche Weidwerk. Es iſt wieder die ſchöne Zeit da, wo Füchſe die Strecke der Treibjagden zie⸗ ren und oft Gelegenheit gegeben iſt, Marder und Itltiſſe auszuneuen, eine Jagdart, die beſonders reizvoll iſt. Bei Froſt hat der Jäger die größere Möglichkeit, Füchſe beim Quäken oder am Luderſchacht zu ſchießen. Daneben ruft aber fen die Pflicht! Jede freie Zeit ſoll der Jäger für den gewiſſenhaften Abſchuß des weiblichen Wildes verwenden. Im übrigen ſteht der Monat Dezember noch ganz im Zei⸗ chen der Treibjagden auf Haſen, Kaninchen und Faſanen. Rebhühner dürfen nicht mehr geſchoſſen werden und auch das Gamswild hat vom 1 Dezember an Schonzeit. Wenn auch von einer Notlage beim Wild bisher keine Rede ſein kann, ſo iſt das kein Grund, die Fütterungen zu Schneepflug eingeſetzt werden. Heideflächen, Schneiſen Grasſtellen ſind freizulegen. Weiter iſt dem erhöhten Salz. bedürfnis des Wildes im Winter Rechnung zu tragen Die Salzlecken ſollen deshalb auch im Winter in Ordnung ſein Nicht zu vernachläſſigen iſt in der Notzeit des Wildes der Jagdſchutz, denn die Schneedecke iſt nicht nur der Verräter ſondern auch der Helfer des geriſſenen Wilderers. f Die Sportfiſcherei iſt beſchränkt auf den Fang des Hu⸗ chens, der jetzt gut an die Angel geht. An warmen Tagen wird manchmal auch noch ein Hecht beißen. Zander und Schied greifen bei gutem Wetter noch ab und zu nach dem Spinnköder Die Uferfiſcherei lohnt ſich nicht mehr, da nun auch Barſche, Rotaugen uſw. das tiefe Waſſer aufgeſucht haben. Mit dem letzten Dezembertag iſt die geſetzliche Schonzeit des See- und Vachſaiblings, des Lachſes und der Peipusſee⸗Maräne, ebenſo der Seeforelle ſowie ſämtlicher Renkenarten zu Ende. Nur die Schonzeit der Bachforelle erſtreckt ſich noch weiter. 0 Buntes Allerlei Die ätlteſte Mammutjagdſtelle der Welt in der Eifel. In einer Verſammlung des Eifelvereins Mayen ſprach der Geologe Dr. Mautz über die Polcher Mammutjagdſtelle, die vor etwa Jahresfriſt bei der Durchführung von Landeg⸗ külturarbeiten von Arbeitsdienſtmännern aufgedeckt wor⸗ den iſt. Die durch Lichtbilder reich illuſtrierten intereſſan⸗ ten Ausführungen des Redners gipfelten in der Feſtſtel⸗ lung, daß es ſich bei dem Polcher Mammutfund um die älteſte nachgewieſene Mammutfagdſtelle der Welt handelt. Durch dieſen Fund wurde erſtmalig auf der ganzen Weſt der Beweis erbracht, daß tatlächlich der Menſch das Mam⸗ mut, dieſes gewaltige vorzeitliche Rieſentier, erlegt hat. „Hindenburg“ über Güdbraſilien Ungeheure Begeiſterung der Bevölkerung. An Bord des Luftſchiffes„Hindenburg“, 1. Dez. Die Fahrt des Luftſchiffes„Hindenburg“ nach Südbrqſilien nahm am Montag nachmittag um 16,30 Uhr Ortszeit von dem bei der Bundeshauptſtadt Rio de Janeiro gelegenen Luftſchiffhafen Santa Cruz bei ſtrahlendem Sonnenſchein ihren Ausgang. Nach zwei Stunden wurde der größte Ha⸗ fen Braſiliens, Santos, mit ſeinen rieſigen Kajanlagen überflogen. Von dort ging es in halbſtündiger Fahrt durch dichten Nebel über das ſteil anſteigende Küſtengebirge hin⸗ weg nach Sao Paulo, der Hauptſtadt des gleichnamigen Bundesſtaates. Das Lichtmeer der ausgedehnten Induſtrie⸗ ſtadt, das plötzlich gegen 19 Uhr aus dem Nebel hervor⸗ tauchte, bot den Fahrtteilnehmern einen großartigen Ein⸗ druck. Das Luftſchiff„Hindenburg“ kreuzte lange Zeit über Sao Paulo und beleuchtete die Straßen mit ſtarken Schein⸗ werfern. Allenthalben waren ungeheure Menſchenmengen verſammelt, deren begeiſterter Jubel über den erſten Veſuch des deutſchen Luftrieſen trotz ſeiner Flughöhe von über 600 Meter an Bord deutlich zu hören war. Bei den braſilian⸗ ſchen Fahrtteilnehmern herrſchte einmütige Begeiſterung über das bequeme und ruhige Reiſen in dem modernſten Luftſchiff der Welt, das ihnen und ihren deutſchen Mitrei⸗ ſenden einen der ſchönſten und fortgeſchrittenſten Teile Bra⸗ ſiliens in der Vogelſchau zeigte. So war es nicht zu ver⸗ wundern, daß ſich die Fahrt zu einem einzigen großen Feſt der deutſch⸗braſilianiſchen Freundſchaft geſtaltete. 8 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 2. Dezember, 20 Uhr: Miete M 9 und 1. Sondermiete M5: Die Dorothee. Operette von 5. Hermecke, Muſik von A. Vetterling. Donnerstag, 3. Dezember, 18.30 Uhr: Miete D 9 und 1. Sondermiete D 5: Triſtan und Iſolde, von Richard Wagner. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 2. Dezember, 19.30 Uhr: Schülermiete C 3. Der Feldherr und der Fähnrich. Dramaliſcher Mythos von Walter Erich Schäfer. NED Ap ⸗Nachrichten. Aus parteiamtlichen Mitleilungen entnommen: Deutſche Hausfrau, Deutſche Hausgehilfin! Am Donners tag, den 3. Dezember 1936, 20.30 Uhr, findet im Verſammlungsſaal des Deutſchen Hauſes, C1, 10, CCC T armee 98, e. B, Mhm.⸗Seckenheim Hierzu ladet die geſamte Einwohnerſchaft freundlichſt ein unter Mitwirkung aller Abteilungen des Vereins. Der Vereinsführer. fbute Mittwoch Abend 8 Uhr Renate Müller, Gustav Fröhlich Liebesleute (Ein Flüchtlingsschicksal von unserer Ostgrenze in den Kriegsjahren). Ein film mit den größten Auszefohnungen, Palast. Einladung. ö Sonntag, 6. Dezember, 20 Uhr, in unſerer Turnhalle 1. Bach Ariel Haselnußkerne ö Nobes Perbe. l. Schutunen in neuartigem Aufbau, J gernachläſſigen. Alles Wild muß vor dem Eintritt von eine Pflichtverſammlung aller Hausfrauen und 2 und Schnee an die Futterſtellen gewöhnt ſein, dann Hausgehilfinnen ſtatt. Es ſpricht die Gauſozig⸗ kann der Winter kommen. Bei hohem Schneefall muß der walterin Marta Reith über die„Hausgemeinſchafkk 9 7 15 0 8 ee eee ab 8 Ahr P werden Het ee 2 27 Fur die anleßlich ibrer Gilbernen K auf der Station Friedrichsfeld⸗Rord Waren helfen pdren!? Preiswerte danlten beralicbsi 500 fr—.90 Nochseis erwiesenen Aufmerſesamſtellen edi Macs u. Hau Nbm.-Gecbenbeim, 2. Dez. 1936. iſt die Zeit Briketts der ausgeladen. Weihnachts Beſtellungen nimmt entgegen Werbung![Valt. Kunzelmann Wiw. oa, 128 f. 2. felchere ö ſtenz Kart. Terlilwaren⸗Verkäuferin geboten, die befäh. iſt, ausbaufäh. Textil⸗ u. Kurzwarengeſch. zu leiten und ſich mit Intereſſeneinlage von 1600& zu beteil., um nach kurzer Zeit das Geſchäft käufl. zu übern. Bev. im Rähen u. Handarb. bew. Angebote an Klaus Möller. 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