N Rr. 283(2. Blatt). Donnerstag, 3. Dezember 1936 eee Der Preisſpiegel ſteht WPD. Im Reichsgeſetzblatt vom 1. Dezember 1936 wird eine Ueberleitungsverordnung des Miniſterpräſiden⸗ zen Generaloberſt Göring zu dem Geſetz zur Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes vom 29. Oktober 1936 ſowie eine weitere Verordnung über das Verbot von Preis⸗ erhöhungen verkündet. Die Ueberleitungs verordnung ſtellt eine endgültige und ſtraffe Zuſammenfaſſung der geſamten im Intereſſe der Preisbildung bisher getrofſenen Maßnah⸗ men dar. Ihr Wert liegt vor allen Dingen in einer kla⸗ ten Regelung der Zuſtändigkeiten und in der Tatſache, daß bis zu einer Neuregelung auf den einzelnen Gebieten die bisherigen Beſtimmungen in Geltung bleiben. Die Abänderungsbefugnis kommt ausſchließlich dem Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung zu. Wichtig iſt vor allen Dingen auch die Tatſache, daß Zuwiderhandlungen gegen die bisherigen Beſtimmungen nicht auf Grund der Strafandrohungen in den bisherigen ordnungen, ſondern innerhalb des heutigen Strafrah⸗ mens geahndet werden. Es kann ſich daher niemand unter Berufung auf eine alte Strafbeſtimmung, die zumeiſt viel weniger ſchwer war, bei Zuwiderhandluͤngen gegen alte Beſtimmungen der Preisüberwachung zu entziehen ver⸗ ſuchen. Bei den durchgreifenden ſchweren Strafen des neuen Strafrahmens wird wohl niemand mehr die Luſt verſpü⸗ ten, wie das einige beſonders Schlaue früher manchmal getan haben ſollen, die Strafe bereits„einzukalkulieren“. Nach der Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen ſind Preiserhöhungen für Güter und Leiſtungen jeder Art, insbeſondere für alle Bedürfniſſe des täglichen Lebens für die geſamte landwirtſchaftliche, gewerbliche und induſtrielle Erzeugung und für den Ver⸗ lehr mit Gütern und Waren jeder Art, ſowie für ſon⸗ ſtige Entgelte verboten. Dieſes Verbot gilt rückwir⸗ kend vom 18. Oktober 1936 ab; Verträge, die von beiden Vertragspartnern erfüllt ſind, bleiben von der Rückwir⸗ kung unberührt. Weiter wird verboten, Handlungen vor⸗ unehmen, durch die mittelbar oder unmittelbar dieſe Vor⸗ ſhriften umgangen werden oder umgangen werden ſollen. Soweit aus volkswirtſchaftlichen Gründen oder zur Ver⸗ meidung beſonderer Härten eine Ausnahme dringend er⸗ Peeebild erſcheint, können der Reichskommiſſar für die reisbildung oder die von ihm beauftragten Stellen Aus⸗ nahmen zulaſſen oder anordnen. Wer den Beſtimmungen dieſer Verordnung oder den zu ihrer Durchführung erlaſſenen Anordnungen vorſätzlich oder fahrläſſig zuwiderhandelt, wird mit Ge⸗ fängnis und 12 letztere in unbegrenzter Höhe, oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Dabei kön⸗ nen die Einziehung des erzielten Entgeltes und der Ge⸗ genſtände, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ſo⸗ wie die öffentliche Bekanntmachung des Urteils verfügt werden Bei Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſer Verordnung kann die Schließung von Be⸗ trieben, in denen die Zuwiderhandlung begangen wor⸗ ben iſt, auf Zeit oder auf Dauer verfügt oder die Weiter⸗ führung des Betriebes von Auflagen abhängig gemacht werden. Auch kann den ſchuldigen gebiete, auf dem die Zuwiderhandlung erfolgt Tätigkeit unterſagt oder die weitere Tätigkeit von Auflagen abhängig gemacht werden. Die Tatſache, daß die erſte Verordnung des Preis⸗ bildungskommiſſars eine Maßnahme der Preis über⸗ wachung iſt, kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß das Ziel ſeiner Arbeit nicht die Ueberwachung der Preiſe iſt. Ehe aber an die entſcheidende Arbeit, die Grundlagen einer geſunden Preisbildung zu ſchaffen, her⸗ angegangen werden kann bzw. auf ſolchen Gründlagen die neuen Preiſe beſtimmt werden können, muß vor allem Ruhe herrſchen. Eine weitere Bewegung der Preiſe, die das dringend erforderliche ſtabile Verhältnis von Lohn und Preis ungünſtig zu verändern geeignet iſt, muß verhin⸗ dert werden. Denn darauf kommt es ja in erſter Linie an, daß die Rückſichten, die auf der Lohnſeite zu nehmen wir gezwungen ſind, nicht von der Preisſeite her ſabotiert wer⸗ den. Deshalb werden auch alle Preiserhöhungen, die dieſes Verhältnis nach Beſtellung des Preisbildungskommiſſars offenbar in ſpekulativer Erkenntnis der kommenden Dinge 1 5 ſchnell erhöhen wollten, ſchnellſtens rückgängig ge⸗ macht. Nichts liegt dem Preiskommiſſar jedoch ferner, als ein ſtarres Schema ſchaffen zu wollen. Nicht der Standpunkt vom grünen Tiſch aus ſoll entſcheiden. Ein ſpäterer Ab⸗ ſchnitt der Arbeit des Preiskommiſſars wird es vielleicht ſogar ermöglichen, wirklich nur Richtlinien für die Preisbildung im Wirtſchaftsablauf zu geben. Heute ſind wir noch nicht ſo weit. Heute muß ein Verbot der Preiserhö⸗ hungen bewußt noch ſo allgemein und doch umfaſſend ge⸗ halten werden, daß auch ſe gliche Möglichkeit der Umge⸗ hung unterbunden wird Denn was für eine ſpätere Zeit notwendige Vorausſetzung einer gedeihlichen Arbeit iſt, das kann nach den Erfahrungen der vergangenen Monate lei⸗ der noch nicht überall Horausgeſetzt werden, die allge⸗ meine Mitarbeit Heute muß der 1 miſſar(der nicht gegen, ſondern mit der Wirtſchaft ar⸗ beiten will) noch viele zur Mitarbeit zwingen weil die ſittliche Verpflichtung der. gegenüber häufig noch weniger erkannt wird als die 155 gegebene Mög⸗ lichkeit, ſein eigenes Verdienſtintereſſe hier vorzuziehen. „Für die weitere Arbeit des Preisbildungskom⸗ miſſars iſt bisher kein Programm verkündigt worden Für den 1 und ſeine Arbeit gibt es ge⸗ nau ſo wie für jede nationalſozialiſtiſche Wirkſchaftspoli⸗ nur eine übergeordnete Ie a let. Dieſe Grundſätzlichkeiten, denen die praktiſche Ar⸗ deit untergeordnet wird. ſind bekannt. Was notwendig iſt i einzelnen, wird getan, und Be ohne daß vorher unge darauf hingewieſen wird. Dieſer Grundſatz iſt auch auf dem Preisgebiet beſonders wichtig. Eins hat aber Hauleiter Wagner trotzdem angekündigt: daß er alles nermeiden will, um einen Paragraphenwald entſtehen zu laſſen. 5 Das Verbot von Preiserhöhungen werden ſicher ein⸗ ine als ſchwere Gelaſtung n pftnden, Gerade dieſe ſoll⸗ en ſich aber vor Augen führen, daß dieſe Maßnahmen leicht im Verhältnis wiegen zu den Vorteilen, die der Na⸗ nonalſozialismus durch die Stabiliſierung der deutſchen Mirtſchaft geſchaffen hat Auch die Veror nung über das erbot von Preiserhöhungen dient dem Ziele einer velteren Stabiliſterung der deutſchen Wirtſchaft e auf dem iſt, jede und Sicherung der deutſchen Volkswirkſchaft. Das Opfer des einzelnen iſt im Vergleich zu dem Erfolg für die Ge⸗ ſamtheit gering. In einer Ausführungsverordnung zu dem Verbot von Preiserhöhungen werden die näheren Einzelheiten geregelt. Auch werden dort die volkswirtſchaftlich notwendigen Ab⸗ weichungen von dem generellen Verbot insbeſondere im Zuſammenhang mit Anordnungen der Ueberwachungs⸗ ſtellen für einzelne Wirtſchaftszweige feſtgelegt. Die Reichsbank im November Die Inanſpruchnahme des Reichsbankkredits hat ſich in der Ultimowoche des November in normalen Grenzen ge⸗ halten. Mit einer Zunahme der geſamten Kapitalanlage am 588.4 auf 5497.7 Millionen Mark war ſie zwar grö⸗ ßer als am Ende des Vormonats(553,9) und am ent⸗ ſprechenden Stichtag des Vorjahres(512,6), wobei jedoch bei dem Vormonatsausgleich berückſichtigt werden muß, daß in den erſten drei Novemberwochen die Kreditrück⸗ flüſſe erheblich über die Ultimoinanſpruchnahme hinausge⸗ gangen waren. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich Ende November auf 6639 Millionen Reichsmark gegen 6129 in der Vorwoche, 6712 Ende Oktober und 6308 Millionen Ende November 1935. Die Geld⸗ und Deviſenbeſtände werden um 0,7 Millionen Mark höher mit 71,5 Millionen Mark ausgewieſen. Deutſcher Dampfer geſunken Zwölf Mann der Beſatzung ertrunken. Hamburg, 2. Dez. Der deutſche Dampfer„Elſa“ iſt bei Borkum geſunken. Der Dampfer, der ſich auf der Fahrt von Danzig nach Cherbourg befand iſt 849 Brutto⸗ regiſtertonnen groß und wurde 1917 erbaut. Beſitzer des Schiffes iſt der Kapitän Weitendorf. Wie zu dem Untergang des deutſchen Dampfers„Elſa“ weiter verlautet, befanden ſich an Bord 14 Mann, von denen zwei Mann von dem deutſchen Dampfer„Levensau“ gerettet werden konnten. Die Suche nach den übrigen 12 Mann der Beſatzung iſt bisher ergebnislos verlaufen, ſo daß damit gerechnet werden muß, daß ſie den Tod in den Wellen gefunden haben. Während des ſchweren Sturmes am Dienstag hat das Feuerſchiff„Borkum ⸗Riff“ Kettenbruch er⸗ litten und mußte infolgedeſſen ſeine Station verlaſſen. An Bord des Schiffes, das mit eigener Kraft die Fahrt in See aufgenommen hat, befindet ſich alles wohl.„Borkum Riff“ hält ſich in der Nähe ſeiner Station auf und wird, ſobald ruhiges Wetter eingetreten iſt, Borkum anlaufen, um eine Reſervekette, Kohlen und Lebensmittel zu überneh⸗ men und dann ſeine Station wieder beziehen. Der ſtarke Nordweſt hat auch auf der Inſel Nor⸗ derney ſchwere Schäden angerichtet. Der Steindamm weiſt an mehreren Stellen große Löcher auf, die Baſalt⸗ pflaſterung des Steindammes iſt zum Teil aufgeriſſen. Be⸗ ſonders ſtark haben auch die öſtlichen Randdünen gelitten, die zum Teil abgetragen wurden und ſteil zum Strande abfallen. Halbmaſt auf allen deutſchen Handelsſchiffen. Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt hat folgenden Aufruf erlaſſen:„Schon wieder iſt die deutſche Seeſchiff⸗ fahrt von einem ſchweren Verluſt betroffen worden. Der in Roſtock beheimatete Dampfer„Elſa“ iſt im ſchweren Orkan in der Nähe von Norderney geſunken, nachdem durch einen ſchweren Brecher Kapitän und Rudersmann über Bord ge⸗ ſpült worden ſind. Die deutſche Seeſchiffahrt trauert um den Verluſt von 12 braven deutſchen Seeleuten, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben laſſen mußten. Alle deut⸗ ſchen Handelsſchiffe ſetzen die Flaggen am 3. Dezember halbmaſt.“ Schilderung eines Geretteten In der Nacht iſt die„Levensau“ mit den beiden Ueber⸗ lebenden der„Elſa“ an Bord im Hamburger Hafen ein⸗ getroffen. Am Heck wehte die Flagge auf h Der Schiffsrumpf weiſt erhebliche Beſchädigungen auf, am Vorſchiff ſieht man ein größeres Loch, eine Folge des Zu⸗ ſammenſtoßes mit dem verunglückten Schiff. Auf dem Deck ſtanden die beiden Geretteten, der 16⸗ jährige Meſſejunge Kutzner und der 18 Jahre alte Matroſe Bearwich. Der kleine Meſſejunge ſteht noch ganz unter dem Eindruck dieſer Schiffskataſtrophe. Eine halbe Stunde iſt er geſckwommen, bevor er von den Rettern an Deck gezogen wurde. Er ſelbſt kann ſich an das Wenigſte erinnern. Doch der Matroſe Bearwich hat das Un⸗ glück bei vollem Bewußtſein erlebt. Eingehend ſchildert er den Hergang der Rettung. Weltbild(W. kommiſſariſchen Leiter des Reichsſtandes des 8 a Handwerks ernannt. Der Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat den äſidenten der Handelskammer Berlin, Landeshand⸗ e Lohmann, mit der kommiſſariſchen Leitung des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks beauftragt. „Als ich von der Brücke nach achtern kam, hörte ich ein fürchterliches Krachen“, ſo beginnt Bearwich ſeine Schilderung,„die Treppe war fortgeriſſen, eine fürch⸗ terliche See hatte ſie über Bord geſpült. Der Deck⸗ junge, der am Ruder geſtanden hatte, ſchwamm im Waſſer. Wir warfen ihm einen Rettungsring zu, und es gelang uns, den Schwerverletzten an Bord zu ziehen. Dann weckten wir die Freiwache, denn inzwiſchen hatte unſer Schiff eine erhebliche Schlagſeite bekommen. Da die Brücke vollkommen zerſtört war, trieb die„Elſa“ zunächſt ſteuerlos umher, Darum wurden von uns Notſignale gegeben. Gegen 11 Uhr tauchte die„Levensau“ auf, die auf uns zuhielt. Sie kam längs⸗ ſeits, ſo daß wir beinahe überſteigen konnten. Aber wir konnten uns nicht entſchließen, überzuſteigen, denn ſo ſchnell wollten wir unſer Schiff nicht verlaſſen. Kurz darnach war es jedoch zu ſpät. Dreimal ſchlug die gewaltige See unſeren Steven gegen die Bordwand der„Levensau“. Durch die überkommende See und die ſchweren Beſchädi⸗ gungen ſchlug das Schiff voll und begann zu ſinken. Die „Elſa“ neigte ſich immer mehr auf die Steuerbordſeite, ſo daß wir auf der Backbordſeite auch kein Rettungs⸗ boot mehr zu Waſſer bringen konnten.— Ich hing an der Steuerbordreling, als eine ſchwere See mich wegſpülte. Ich glaubte bereits, unter das Schiff geraten zu ſein, aber dann entdeckte ich einen Lichtfleck und ſah, daß ich unter eine Leiter geklemmt lag. Ich konnte mich glück⸗ licherweiſe befreien und die Oberfläche erreichen. In der Nähe ſah ich den Laufſteg unſeres Schiffes ſchwim⸗ men, an dem ich mich ebenſo wie der Heizer Beiſe feſt⸗ hielt. Dann bemerkte ich in etwa zehn Metern Entfernung unſer Rettungsboot treiben. Trotz der War⸗ nungen meines Kameraden Beiſe ſchwamm ich auf das Boot zu, und es gelang mir, an dem Boot hochzu⸗ klettern. Ich nahm dann die Ruder heraus und ver⸗ ſuchte, auf Beiſe zuzuſteuern, aber er war leider ſchon in den Wellen verſchwunden. Die Männer von der„Levensau“ ſahen meinen ver⸗ zweifelten Kampf mit dem Element und hielten auf mich zu. Taue wurden herabgelaſſen. Endlich konnte ich eines faſſen. Ein tapferer Kerl von der„Levensau“, der Matroſe Myke, ſprang trotz der großen Gefahr ins Boot und zog mich an Deck. Von meinen anderen Kameraden ſah ich nichts.“ ö Kelte des Jeuerſchiffs„Norderney“ geriſſen. Bremen, 2. Dez. Der Sturm verurſachte auf dem Feuerſchiff„Norderney“ einen Kettenbruch. Das Schiff, das deshalb ſeinen Liegeplatz verlaſſen mußte, hat in Bre⸗ merhaven eine Reſervekette an Bord genommen. Es wird nach Bremen fahren und dort im Dock der AG Weſer eiter eingehenden Beſichtigung auf ſeine Seetüchtigkeit unterzo⸗ gen werden. Im übrigen hat der Sturm auch im ganzen Gebiet der Unterweſer größere Schäden, beſonders durch Ueberſchwemmungen, angerichtet, Hapag ⸗Schiffsarzt rettet einen Japaner. Bei einem Landbeſuch in Nagoya hakte der Schiffsarzt des Motorſchiffes„Ramſes“ der Hamburg⸗Amerika⸗Lienſe kürzlich Gelegenheit, einem verunglückten Japaner das Leben zu retten. Er hatte in einer belebten Straße nachts einen Menſchenauflauf bemerkt und als Urſache den Sturz eines Radfahrers feſtgeſtellt. Der Verunglückte lag ſtark blutend mit einem Schädelriß bewußtlos auf dem Pflaſter. Auf Anweiſung des deutſchen Arztes wurde der Radfahrer in ein nahes Kaffeehaus getragen; dort wuſch, nähte und verband der Arzt mit Unterſtützung eines japaniſchen Kollegen die Wunde und ließ den Verletzten in ein Hoſpital bringen. Am knächſten Morgen wurde dem Deutſchen auf der Poltzeidirek⸗ tion in Gegenwart zahlreicher Beamter Anerkennung und Be⸗ lobigung für die Lebensrettung, die inzwiſchen auch das Hoſpital beſtätigt hatte, ausgeſprochen. Eine Urkunde erhielt der deutſche Schiffsarzt einige Tage ſpäter nachgeſandt. Kampf dem Verderb! Nachdem unler der Parole„Kampf dem Verderb“ der Verſchleuderung wertvoller Lebensmittel mit Erfolg entgegen⸗ gewirkt werden konnte, ſollen nun im Rahmen des Vierjah⸗ kesplanes auch alle erforderlichen Maßnahmen zur Erfaſſung der in den Haushallen anfallenden und in der Wirkſchaft verwertbaren Altſtoffe(Altmaterial, Rohprodukte“) in die Wege geleitet werden. Die Aktion wird im Auftrag von Miniſterpräſident Generaloberſt Göring durch den Leiter der Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung, Miniſterpräſident Köh⸗ ler, durchgeführt. Die Nationalſoztaliſtiſche Partei wird auch hier wieder in vorderſter Front ſtehen. Die Gauleiter und ihre Beauftragten werden gemäß den von zentraler Stelle ſegebenen Richtlinien dafür ſorgen, daß die either nicht er⸗ fagten Millionenwerte der deutſchen Volkswirtſchaft zugute⸗ kommen. Sonderaktionen ſind nicht geſtattet. Den Einſatz aller Organiſationen. der NSDAP. und darüber hinaus aller übrigen Vereine und Verbände regelt allein der zuſtän⸗ dige Gauleiter oder ſein Beauftragter. Der Sinn der Altmaterialſammlung beſteht nicht darin, in einer Rieſenaktion im Augenblick große Mengen von Alt⸗ materialien zu erfaſſen, ſondern es ſoll in zäher, ſtetiger Ar⸗ beit die dauernde Erfaſſung aller anfallenden verwertbaren Stoffe geſichert werden. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß das nichtjüdiſche Roh⸗ produktengewerbe bei dieſer Arbeit nicht entbehrt werden kann. Die ſachgemäße Lagerung und die für die ſpätere indu⸗ ſtrielle Verwertung notwendige fachmänniſche Sortierung kann nur durch dieſes Gewerbe erfolgen. Alle Stellen haben daher Anweifung, dieſes Gewerbe bei der Durchführung der Sam⸗ melaktion führend zu beteiligen. f 5 s Von der geſamten Bevölkerung wird erwartet, daß ſie entſprechend dem durch Miniſterpräſdent Göring an ſie er⸗ gangenen Appell durch Anterſtützung der eingeleiteten Maß⸗ nahmen mithilft, die ſeither nicht verwerteten Abfallſtoffe der deulſchen Wirtſchaft wieder zuzuführen. Anſere Marſchrichtung beweiſt der„Tag der natſonalen Solidarität“. Wir erhöhen unſer Ipfer im Weih⸗ nachtsmonal! 1220 3 3 Aus dem Gerichtsſaal Großer Schwarzbrenner⸗ Prozeß 84000 Rm. Monopolſteuer hinterzogen. Offenburg. Vor dem Landgericht Offenburg wurde ſeit Beginn des Monats November ein Prozeß wegen Ver⸗ gehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz und wegen Mo⸗ mopolſteuerhehlerei verhandelt. Angeklagt waren Emil Wal⸗ ter aus Stadelhofen und Karl Walter von dort, wohnhaft in Zuſenhofen, ſowie Hermann Hodapp aus Zuſenhofen. Das Gericht gelangte nach der umfangreichen Beweisauf⸗ nahme zu der Anſicht, daß innerhalb der vier Jahre, in denen die Gebrüder Walter ihr Geſchäft betrieben, mindeſtens 24000 Liter reiner Alkohol veräußert wurden, die aus Schwarzbren⸗ nereien herrührten, und daß dabei insgeſamt 84000 Rm. Monopolſteuer hinterzogen worden ſind. Es handelt ſich mei⸗ ſtens nicht um Kornbrand, ſondern um Zucker, den man verſchoben hat. Es wurden verurteilt: 1. Emil Walter aus Stadelhofen und wohnhaft daſelbſt wegen Branntweinmonopolhehlerei ſo⸗ wie wegen Ordnungswidrigkeiten im Sinne des Paragraphen 144 des Branntweinmonopolgeſetzes zur Geldſtrafe von 337 920 Rm., im Falle der Unbeibringlichkeit zu einem Jahre Gefängnis, ſowie zu einer Werterſatzſtrafe von 94 264 Nm., im Falle der Unbeibringlichkeit zu vier Monaten Gefängnis, ſowie wegen Ordnungswidrigkeiten im Sinne des Para⸗ graphen 144 des Branntweinmonopolgeſetzes(Handel mit Ueberbrannt) zur Geldſtrafe von 25000 Rm. erſatzweiſe zu zwei Monaten Gefängnis; 2. Karl Walter aus Stadelhofen, wohnhaft in Zuſenhofen, wegen im Rückfall verübter Brannt⸗ weinmonopolhehlerei zur Geldſtrafe von 60 000 Rm., im Falle der Unbeibringlichkeit zu drei Monaten Gefängnis, ferner zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten und zu einer Werterſatzſtrafe von 20000 Rm., im Falle der Unbei⸗ bringlichkeit zu ſechs Wochen Gefängnis, ſowie wegen Ord⸗ mungswidrigkeiten im Sinne des Paragraphen 144 des Branntweinmonopolgeſetzes zur Geldſtrafe von 15000 Rm., erſatzweiſe zu fünf Wochen Gefängnis. Die Werterſatzſtrafen des Emil Walter und Karl Wal⸗ ter, ſowie drei Monate der gegen Karl Walter erkannten Freiheitsſtrafe gelten als durch die Unterſuchungshaft getilgt. Eingezogen werden verſchiedene Branntweinmengen f wie die beiden dem Emil Walter gehörigen ul or mit denen die Lieferungen der Schwarzware ausgeführt wor⸗ den ſind. Hermann Hodapp aus Zuſenhofen wurde mangels aus⸗ reichenden Beweiſes freigeſprochen. * Ein weiterer Prozeß wegen Hinterziehung der Branntwein⸗ monopolabgabe. 2 Offenburg. In dem Strafprozeß gegen Berthold Schnurr in Ottenhöfen u. a. wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz hat das Schöffengericht Offenburg, wie das Hauptzollamt Baden⸗Baden bekannt gibt, für Recht erkannt: Es werden verurteilt: 1. Berthold Schnurr in Otten⸗ höfen wegen Hinterziehung der Branntweinmonopolabgabe zu einer Geldſtrafe von 6617,60 Rm., zu einer Gefängmntsſtrafe von drei Monalen, ſowie einer Werterſatzſtrafe von 1620,40 Rin. und wegen Begünſtigung zu einer Geldſtrafe von 100 Nm.; 2. Bernhard Solz in Kappelrodeck wegen vollendeter und verſuchter Hinterziehung der Branntweinmonopolabgabe zu einer Geldſtrafe von 2241,40 Rm., zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten und zu einer Werterſatzſtrafe von 540 Rm.; 3. Ludwig Zwingert in Karlsruhe wegen Anſtiftung zur Hin⸗ terziehung der Branntweinmonopolabgabe in Tateinheit mit Branntweinmonopolhehlerei zu einer Geldstrafe von 2851,20 Nm., zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten, zu einer Werterſatzſtrafe von 685,60 Rm. Der Mann mit dem Dutzend Bräuten Vater von ſechs Kindern auf Freiersfüßen. — Stuttgart. Faſt wie ein Schelmenroman hört ſich die Heiratsſchwindelei des nicht vorbeſtraften 38 Jahre al⸗ ten Otto Berner von Eßlingen an, den die Vierte Straf⸗ kammer des Landgerichts Stuttgart wegen dreier Verge⸗ gen des Betrugs in Tateinheit mit erſchwerter Privatur⸗ kundenfälſchung zu anderthalb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilte. Der Angeklagte, der mit Frau und ſechs Kindern in dürftigſten Verhältniſſen lebt Und jahrelang arbeitslos war, hält ſich für einen geborenen * Schloß Greffenstein Original⸗Roman von M. Herzberg. Irene whrerſeirs hatte in dem jungen Grafen, nach dem Scherz, den er ſich geſterte als Gepäckträger geleiſtet, einen ſovialen, munteren Herrn vermutet, und blickte daher über⸗ Faſcht in ein paar ernſte, ruhige Augen, die ſich ſinnend und Forſchend zugleich auf ſie richteten. Die Züge des bartloſen, Fornehmen, ſehr energiſchen Geſichts trugen den Ausdruck felbſtbewußter Gereiftheit und deutliche Spuren des in dem furchtbaren Kriege Erlebten, wie es ſich dem denkenden und fühlenden Menſchen und tapferen Offizier unweigerlich auf⸗ drücken muß. „Nun haben wir erſt richtig Bekanntſchaft miteinander gemacht, Fräulein Heldburg. Beide mußten wir unſere Per⸗ fonen aus dem ſcheußlichen, betrügenden geſtrigen Nebel her⸗ ausſchälen und plaſtiſch voreinander hinſtellen,— Darf ich meinen jetzigen Eindruck von Ihnen in Worte kleiden?“ Er fragte es, ſie immer noch durchdringender anſchauend, während ein ſehr reizvolles, humoriſtiſches Licht in den ern⸗ ſten Augen aufblitzte. „Nein, Herr Graf,“ entgegnete ſie leicht errötend. f „Dies Verbot habe ich erwartet und ich muß mich ihm age wenn ich es auch bedauere,“ ſagte er lächelnd, und ſetzte hinzu:„Aber Sie heim zu begleiten wird mir doch erlaubt ſein?“ „Das nehme ich mit Dank an.“ 8 Und Irene griff nach ihrem Hute, um zu gehen. „Nein,“ wehrte er,„Sie müſſen zuvor noch ein wenig ruhen. ir haben ein gutes Stück Weges zurückzulegen; de Sie ſind ſehr in die Irre gegangen und faſt bis zur Grei fenſteiner Faſanerie gewandert, die eine Meile vom Vor entfernt liegt.“ 5 Ich möchte doch lieber ſofort aufbrechen. Man wird zu 2 meinetwegen in Aare und 1 ſein,“ bat Irene „„Der Jäger ſoll vorauseilen und Ihren Verwandten eaten das Sie ihm baldige ſolgen werden ſodaß Sie kicht 2 0 5 „1 ig au eiſen brauchen,“ ſchlug er vor. Dichter und Dramatiker, dem nur das große Erlebnis mit Frauen fehlte, um die Welt mit einem Bühnenſtück von Rang zu beſchenken. Um das infolge ſeiner frühen Heirat mit erſt 21 Jahren Verſäumte nachzuholen und das Dichte⸗ riſche in ihm, das ſchon in mehreren von ihm geſchriebenen, aber kaum je einmal aufgeführten Theaterſtücken ſeinen Niederſchlag fand, am großen Liebeserlebnis vollends zur Reife zu bringen, erließ der Angeklagte im Sommer letz⸗ ten Jahres mehrere Heiratsanzeigen, die ihm die Bekannt- ſchaft mit einem Dutzend eheluſtigen Mädchen verſchafften. Es gelang ihm tatſächlich, alle von ihnen unter Eheverſpre— chen ſeinen erotiſchen Studienzwecken dienſtbar zu machen. Der Darlehensſchwindel aber, auf den er es nebenbei auch abgeſehen hatte, brachte ihm nur in drei unter Anklage geſtellten Fällen namhafte Erfolge. Die erſte ſeiner drei gleichzeitigen Bräute, ein äl⸗ teres Mädchen aus der Crailsheimer Gegend, erleichterte er um ihre geſamten Erſparniſſe in Höhe von über 2000 Mark. Er hatte ſie angelogen, ſein neueſtes Theaterſtück: „Die Chriſtnacht der Schweſter Helga“, ſei von drei Büh⸗ nen zur Aufführung angenommen worden, und er müſſe jetzt zu den Leſeproben dorthin fahren, wozu er ſich von dem Mädchen das Reiſegeld geben ließ. Als mit dieſen und anderen Lügen nichts mehr von ihr zu Holen war, ſagte ſich der findige Dramatiker in der Rolle eines Freundes tele⸗ phoniſch kurzerhand tot mit der Bitte, für ſeine Einäſcherung und für die Beſchaffung einer Urne 70 Mark an eine beſtimmte Adreſſe in Frankfurt a. M. ſenden zu wollen. Ein paar Tage ſpielte jedoch das Schick⸗ ſal die Komödie weiter, er hatte nämlich das Pech, ſeiner „hinterbliebenen“ Braut auf der Straße zu begegnen, die ihn kurzerhand feſtnehmen ließ. Inzwiſchen aber hatte der Angeklagte noch einer Schwarzwälderin 100 und einer Remstalerin 130 Mark als liebender Bräutigam abgenom⸗ men. Seine Familie hatte von den Seitenſprüngen ihrer Oberhauptes keine Ahnung. Die Strafkammer verſchaffte ihm nun Ort und Zeit, um ſeine Erlebniſſe dramatiſch aus⸗ zuwerten. Brüder Schüller zum Tode verurteilt Das Ende einer berüchtigten Verbrecherfamilie. Breslau, 3. Dez. Das Schleſiſche Sondergericht verur⸗ teilte die Angeklagten Fritz und Erich Schüller wegen Mor⸗ des, verſuchten Raubes und Verbrechens gegen das Geſetz vom 13. Oktober 1933 zur Gewährleiſtung des Rechtsfrie⸗ dens ſowie wegen Transportgefährdung zum Tode. Walter Schüller, der an dem gemeinſamen Mord und verſuchten Raub in Löwen beteiligt war, 1932 jedoch noch jugendlich war, erhielt acht Jahre Gefängnis. Wie in der Urteilsbegründung ausgeführt wurde, han⸗ delt es ſich um eine ſehr ſchwere Tat. Alle drei ſind bei dem Kaufmann Ludwig in Löwen ſchwer bewaffnet eingedrun⸗ gen. Sie haben aus nächſter Nähe Schüſſe abgegeben, ſo daß Ludwig ſofort tot zufammenbrach. Soweit es ſich um den Eiſenbahnüberfall des Fritz und Erich Schüller bei Rothwaſſer handelt, haben die Angeklagten es nur dem Zufall zu verdanken, daß ſie keinen Menſchen töteten. Bei der Strafzumeſſung iſt berückſichtigt worden, daß die Angeklagten typiſche Verbrecher ſind, die mit' zähem verbrecheriſchem Willen ihre Taten ausführten. Sie haben ſich außerhalb des Geſetzes geſtellt. Es mußte des⸗ halb die gerechte Sühne für ihre ſchweren Straftaten ge⸗ funden werden. Das Urteil des Sondergerichts iſt end⸗ gültig. Die Angeklagten nahmen das Urteil weinend entgegen. Totende Kraft der Strahlen Sie ſind aber auch heilſam.— Ultraviolett⸗Strahlen reinigen Waſſer. Daß der ſchöne warme Sonnenſchein und insbeſon⸗ dere die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes die Körperkräfte anregen, den Körper ſozuſagen neu aufladen, hat einen neuen Sonnenkult hervorgerufen; auch an trü⸗ ben Tagen oder im Winter wollen die Menſchen die „Höhenſonne“ nicht mehr entbehren und laſſen ſich von der„Quarzlampe“ beſtrahlen. Um ſo mehr uberraſchte ez daher, als die Lichtforſcher, wie namentlich auf ihrer letzten Jahrestagung in Wiesbaden, warnend ihre Stimme erhoben. Man glaubte erſt vom Sonnenlicht gar nicht genug bekommen zu können, und nun lautete auf einmal die Mahnung:„Nicht zuviel! Die ultravioletten Strah⸗ len können auch Zellen töten!“ So unerfreulich vielen dieſe Warnung war, die ſchäd⸗ lichen Eigenſchaften des ultravioletten Lichtes haben auch ihr Gutes. Denn wie es lebende Zellen abſterben laſſen kann, ſo vermag es auch Kleinlebeweſen, insbeſondere Bazillen zu töten oder doch in ihrem Wachtum zu hemmen und zu ſchädigen. Dieſe Erkenntnis hat nun dazu geführt die Beſtrahlung mit ultraviolettem Licht auch einzuſetzen um Lebensmittel keimfrei zu machen. Gerade heute, wo wir mit allen Mitteln danach ſtreben müſſen, die wert⸗ vollen Nahrungsmittel unſerem Volke zu erhalten und nichts verderben zu laſſen, ſind ja die Fäulnisbakterien und Schimmelpilze mit unſere größten Feinde. In erſter Linie gelang es, mit Ultraviolettlicht Flüf⸗ ſigkeiten keimfrei zu machen. Die Elektroinduſtrie ſchuf ein Gerät mit einer Quarzlampe, um die die zu entkeimende Flüſſigkeit in einer Röhre ſchraubenförmig herumgeleitet wird. Dadurch können die Ultraviolett⸗Strahlen die Flüſſigkeit von allen Seiten durchdringen und die Keime darin töten. Die mit dieſem Verfahren erzielten Ergeb⸗ niſſe ſind außerordentlich günſtig: Man verſuchte es zu⸗ nächſt mit Trinkwaſſer, das aus Binnenſeen genommen wurde und von zahlreich darin enthaltenen Kolibakterien befreit werden ſollte. Der große Vorzug des Verfahrens iſt dabei, daß das Waſſer vollſtändig entkeimt wird, aher alle ſeine Beſtandteile darin bleiben. So macht das Waſſer bei dieſer Entkeimungsmethode auch keinerlei Ge ſchmacksveränderungen durch. Man verſpricht ſich von die; ſem Gerät namentlich ſehr viel für die Trinkwaſſerverſor⸗ gung der Tropen. Aber ähnliche Bedeutung kann es auch dort bekommen, wo der beſondere mineraliſche Gehalt dez Waſſers nicht herausfiltriert werden darf, wie in der Vier⸗ brauerei oder der Mineralwaſſer-Bereitung, wo aber uf bedingt keimfreies Waſſer verwendet werden muß 90 Hierdurch iſt auch ein neuer Weg z. B. für die Her⸗ ſtellung von unvergorenen Fruchtſäften gegeben. Ohne daß ſich irgend etwas an der Zuſammenſetzung des Obf⸗ preß⸗Saftes ändert, läßt er ſich mit Ultraviolettſtrahlen haltbar machen. Vor allem braucht er nicht gekocht zu werden, wodurch ein großer Teil der im Obſt enthaltenen Vitamine zerſtört wird.— Durch die Ultraviolett-Beſtrah⸗ lung werden manche Vitamine ſogar beſonders heraus⸗ gehoben. So entſteht das antirachitiſche Vitamin D aus dem Ergoſterin gerade unter Einfluß der Ultraviolet Strahlen. Man nimmt deshalb an, daß Rachitis entſteht, wenn Kinder wenig Sonne bekommen, weil ſich dann das wichtige Vitamin nicht entwickelt. Aehnlich wird jezt z. B. die Milch durch das neue Entkeimungsverfahreg nicht allein von Bakterien befreit, ſondern es ſteigt auch die Wirkſamkeit ihrer Vitamine.— Endlich haben die Molle⸗ reien noch einen beſonderen Vorteil von der Ultraviolett Beſtrahlung: Wenn man Waſſer nämlich ſo behandelf, werden die Keime in dieſem Waſſer getötet, aber etwas von der keimtötenden Wirkung teilt ſich auch dem Waſſet ſelbſt mit. Bringt man nach der Beſtrahlung Bakterien in das beſtrahlte Waſſer, ſo ſterben dieſe auch dann noch, Man kann alſo ſolches beſtrahlte Waſſer z. B. zum Aus⸗ waſchen der Butter benutzen, weil dadurch die das Felt zerſetzenden Mikroben vernichtet werden und die Buller nicht mehr ſo ſchnell ranzig wird. Doch außer den flüſf⸗ gen Lebensmitteln laſſen ſich auch feſte Stoffe durch die Beſtrahlung von Keimen befreien. So kann man Getredde durch die Beſtrahlung länger davor bewahren, muffig zu werden. Die weiteſte Verwendungsmöglichkeit hat der nele Apparat aber doch beim Waſſer. So hat man jetzt Verſuche angeſtellt, das Waſſer von Hallenſchwimmbädern keimftel zu machen. Bisher war man ja darauf angewieſen, dies Waſſer immer kräftig zu chloren, damit keine Krankheiten übertragen würden. Der Chlorgeruch und-geſchmack abet iſt vielen Menſchen ganz unerträglich, ſo daß ſie auf das Schwimmen im Winter verzichten müſſen. Jetzt genügt es, in jedes Bad eine ſolche Beſtrahlungsapparatur ein⸗ zubauen, durch die das Waſſer im ſtändigen Kreislauf an den Ultraviolett⸗Strahlen vorbeigeleitet wird. So kommt die tötende Kraft dieſer Strahlen, die Vo⸗ ſicht beim Sonnenbaden heiſcht, doch auch dem badefren⸗ digen ſportlich eingeſtellten modernen Menſchen wiedel zugute. Dr. Und ohne ihre Zuftimmung abzuwarten, rief er den Mann, der in reſpektvoller Entfernung von ſeinem Herrn geblieben, herbei, beauftragte ihn entſprechend und gab ihm zugleich den Befehl, ein paar fette Faſanen in Frau Ma⸗ riannes Küche abzuliefern. Irene, welche in der Tat noch recht müde war, legte ihren Hut auf das Moos zurück und ſetzte ſich wieder. Graf Gernot nachm die Flinte von der Schulter, ſtützte ſich leicht darauf und verharrte ſo, ſtehend, an ihrer Seite, dabei un⸗ auffällig die Linien des feinen Profils und der anmutigen und doch ſtolzen Geſtalt des jungen Mädchens ſtudierend. Es reizte ihn, mehr von ihr zu hören, ihr klangvolles, ſympathiſches Organ länger auf ſich wirken zu laſſen, und, Wohl merkend, daß ſie von ſelbſt nicht reden würde, begann er von neuem zu ſprechen: „Ihre Verwandten ſind im Schloß Greifenſtein häufige und willkommene Gäſte; ich hoffe, daß wir Sie in Zukunft auch dazu rechnen dürfen, Fräulein Heldburg? Meine Mutter wird ſich freuen, Sie kennen zu lernen.“ „Ich habe erſt kürzlich einen ſehr ſchweren Verluſt ge⸗ habt, Herr Graf,“ entgegnete Irene und ihre Stimme zitterte unwillkürlich. f„Ich weiß es wohl,“ fiel er raſch ein.„Und es iſt nur zu begreiflich, daß Profeſſor Heldburg von den Seinen tief betrauert wird. Denn er war nicht nur ein bedeutender Gelehrter, ſondern auch, wie mir bekannt, ein ausgezeichneter Menſch.“ i„Und ein vorbildlicher Vater! Die Güte und Großmut ſelbſt!“ entgegnete Irene bewegt, die Augen, welche jetzt voll Tränen ſtanden, zu dem Grafen erhebend.„In dem jahre⸗ bangen innigen 5 mit ihm habe ich ſo recht feinen ganzen Wert erkannt und das, was er mir geweſen und was ich mit ihm verloren!“ f Sie hatte die bloßen Hände in ihrem Schoße e ſah gramvoll darauf nieder. Die Tränen, welche dabei aus ihren ſchimmernden braunen Augen auf die zarten inger fielen, ergriffen Gernot eigenkümlich und brachten ihm dieſes ſchöne junge Mädchen ſehr viel näher. 5 Obgleich mein Vater bereits ſtarb, als ich noch ein 1 war, kann ich mich doch vollkommen in Ihre Gefühle ineinverfetzen,“ ſprach er mit ernſter Teilnahme.„Den⸗ noch ſollten Sie ſich Ihrer Treuer nicht ſo ausſchließlich bin⸗ geben, Fräulein Heldburg. Ihr teurer Verſtorbener würde das ſicher nicht gewollt haben. Rudolf ſchrieb mir, daß el Sie aus demſelben Grunde, in Rückſicht auf Ihre gefährdet Geſundheit bewogen, ihm hierher zu folgen, weil Zerſtrel⸗ ung und eine andere, heitere Umgebung Ihnen notwendig und heilſam ſei. Ihr Beſuch bei uns ſoll Ihnen auch nut eine ſolche kleine, heilſame Ablenkung bedeuten, weiter nichts. Von eigentlicher Geſellſchaft kann bei bloß zwei Per⸗ ſonen, meiner Mutter und mir, kaum die Rede ſein.“ „Sie geben ſich ſolche Mühe mit mir, Herr Grafl“ ſagk Irene dankbar, und dann nach einer kleinen Pauſe:„Wollen wir nun gehen?“ „Wenn Sie verſprechen, Ihre Schwägerin bei ihren nächſten Beſuche nach Greifenſtein zu begleiten,“ entſchied er lächelnd. „Selbſt auf die Gefahr hin, Sie zu verſtimmen, kamm ich das nicht tun. Gönnen Sie mir noch etwas Zeit, Herr Graf!“ ſetzte ſie bittend hinzu, erhob ſich zugleich und ſette ihren Hut auf. Ein Weilchen ſchritten ſie ſchweigend nebeneinander hin. Gernot mußte wieder ihren graziöſen, ſchwebenden Gang bewundern, und Irene hatte neben ihm, wie geſtern abend, die Empfindung des Schutzes, des Geborgenſeins um ſo mehr jetzt, wo ſich ihr im klaren Lichte des Tages die hohe ſtattliche Geſtalt, welche durch ihre ſtraffe Haltung den früheren Offizier verriet, in der kraftvollen Blüte ihrer Männlichkeit offenbarte. 9 „Ich will Sie nicht drängen, Fräulein Heldburg' abet ich denke, Sie werden noch zu überzeugen ſein,“ bemerke er auf ihre Bitte. Um die Unterhaltung nicht einschlafen zu laſſen, fuhr er fort:„Uebrigens führt der direkte Fußwen 85 Schloſſe nicht durch den Wald. Es gibt nee kürzeren, durch eine herrliche Lindenallee, die gleich hin. dem Garten Ihres Bruders beginnt. Von dort aus bra, man zu Fuß nur eine knappe Stunde bis Greifenſtein. 80 ſehen alſo, wir ſind faſt Nachbarn, und ich hoffe, daß au Sie gute Nachbarſchaft mit mir halten werden.“ „Ich wohne jetzt auf Ihrem Grund und Boden, Here Graf; da iſt dies meine Pflicht, außerdem aber auch en Forderung der Sankbarkeit, die ich Ihnen hinſichtlich meine Bruders ſchulde, deſſen Sie ſich ſo edelmütig angenommen. s i i TCToxtſenung ſolat. 1986 7 Nr. 49 ne ksgnusgeß uch Auol eic uebolequn guun Gijqunesl o p e ene een uengeg pc 1e nz uduufcheg ne gialsusgeg obo obruie Sou uln 3oju Bunſnzegz zeileanzeg 2g T nung uie sein usgerfcplsuvulg Suenbiuear ved uaeg unge Seeg svbanse on eignu sio Ag zva sc uollvor ujenp scp usgieg dic ehoc on req usecpnvag ene ushel gun udggg szicpzu un uobgu usg jej upluie gun usgefepnang zeug agi ui cpi use udavg uenlgen ur jon aeg ui ohhh gun nd ogu plum Uenegquv menue Hun uu ogg aue gol gau plone Hezuebech sog anu uvg ze goa Icpiu ezuhv gun ospau gun ↄfkaeſpl dunvg goflog ui pi ebies uonenzlaee igel Suenbruem di de dino ung uellv uegꝛeasn vieh ueguvg och ueqnzg uesqi sn binga ibu ꝙæpou pu eo on zun! io poaug usrgi noa tin cou cpo aabcuoboch soo dog oc usben ne oqungönd Bunuuulegz ecpltjeel aun siv Hunzpgach aule agel ol iu ung: ue se szubao ie eee eee ben geen e eee le po apm usgunaneqn Abupr eine epa pctun eusen oi gog ueahean ego oipnlasa gun joa og anm gap z „usbejos hege ne uazdflob gun zepzne Hog ⸗Sbangz uda ddeampnzs ug Inv muneu e zog gab;“ late o lei„elne eeuc chen se eqnvfch“ ebng mofa an elbe oog aeg oe zinb a1 se gv unegice nd Sil lg 910 usbiqunzae ue usgus! „i ene ee e unleuvaegz uhr ed eugeun ef!) ud buvag ec packlech uv un usch uobonenelnv cpi usb dear dennen eee een cec Seng epieß dei og guns uod un öng dausgtef z apm bun uc A Ibu Spanje A eg ee ne een eee enluaeg po Gavbula inv ung ofeschv ofbejeg Bofpleg Juul pu an Luvb ogg reg Icpoze uleg u uhr dig oog uu user gnach une guvc dig deutun ein pin ⸗Jundz! gun usbuvlegun urg au dge usqufazegn ne geg zoalun allmeb aue ie pod ohh oi vez onog uz 08 d god uellvr nueva sstpru Pang ut ono eil gun Jenes Jpusnzz ur bnlogz ueufel oog gonlugeg ujem Up Bor uenppu us ant hn uud gun use en geg oc usgheiehus ne uso nd uel pic lung uon Sand dpi ou dine ug nv zoo qusbiqunzae usqunlog ulegg! pu hoasug vue eil end gun qo oog urg zvang uo vag ne udhel gun udngg sicpiu usbonnevg uobnjz ueuel Loipe u ul Ins usageg uses Joy se gun uogohkeqn ro used an soog noche dog oi ar uv mog ne cpi c cen eee en eren uuesm“ ne gab eu dg go: 8“ ee auen„deen men uin er ⸗jog uleg log uebogß usuello ul ugoſleb pig vg nc“ Cusjogzea pnagpogg) h eee socks ou qun usſ pics zee agel oil gog act decanur gab eie ac spa unn eva oi gun beige uezupgech ueſqernea ususbie uses! u anu oi unom nv ueppllnv oog uengnu usgelsniz Seibnpusegn ac: gun agavfszplech dllvig dag! God nne en neee ben une ei enen eee eee en mene een Uhu ei zegz dec gun uauc um 261 bor pnac zsuzefeſc us gun usbofcplee oi guss ln ei nan 18 Uebaozcß une sig ze gun ung pi eil lava J pfckeß ub ⸗Unnhezlaogß gun uezuvgoch uda sojogna gun piffeal en Go ie ze usonlnelnv zodog dg: uus o gor! zue gun zebignz oi eganc janz uv uezudgech meg ud Uebung zelckg uefa eig Sn nul ue e nue gun usges en eino quiz soleig an! aun— quiz ac: pau ol guleg o— pfipplach ulsg aun og) Aan eee een eee e ee pn sv an rc gun uezogeb gie spa an zom di aog ue och un on 1b sjvuuvg uln vg oi cpi e ent upnpbun gun ausise lhlabegz, ono zen os mupluse gun uollopnea og zodageg Aer Snaehncplae uskſpnjiſpe selozueupaf sehe ue gun di ene eee e e e e een nz zpcene— zyckl ne zva 8— j uo ⸗vul ibupbppz se oi ono dim aeg ueucgogeun bbou -a Sn uleufe uscpluezgg uegulent uuf i e einem zogen je usgehuch uehhnm ne uollvor ueheb zeuge nv auvgliegß gun qunuzogz sjo seſſog Ueſſpch uog ug! dupa och leg agi eee unu gun use ne gundad usdg un 4 bozzuveg bunzppresego z snoch oog i dignul Uelapcplaea ulogz gun jon dach sv uecccpleglunvreg svanſe gupc zefabzt u oog ae ei— en eentecpand pogo aebilie ue— ueging 88 on eg opc ꝛeilppu u: i uus hene eee eee eee dener a1 svn uhu ozequv sleid eie uelln une uegelne gaph cpog ava se zer cpi an size oi epi eiae gun zpacplae 018 e g oeh usgealne uva bi oho gun zBunzzea szcpiu ond eng oi egen iu oiagez gun usgvabeg zva sv agu puch ure 8 ab on an leg daym ueggom jnvg „1% eee ehe een ene cin se uu juugbob pnjch sva uur e ee ne en ene bene lee ei uefnol ac uhr en een eien een ce 910 40 Uns ava gem ol Aue a1 iv sog e szpiu uo aun usgel guneng nog anu stpzu ug ur en eino dp gun Ah egen ebe unn ee ie ect eil ono aun roch ur fonzegz use ztpzu svg ape g uslang usbagh usbung uncl eco une u nu nv oi evg oigz esso Agzebsnv aht j use og oled diane Spec Hungeuulach leg jog usbuvgz dig uz ag Vein uc (bungelgzog g) Jappaagz gegssd uga uvm enn ahn sy aaf as jun“ r J II 58 of berig 6 Lu 8 uo feng; 2 bega 9 uppvahlnz hee r eee e cee e ee 200— 1%— och— ung— Ia— ahr or, menue e eee, :ueddnzbuegoglongz eic * 8 daa den vanche 2. Bunufeplae Bunge 9 Seco g Sebnzz : oücvadosch ue nuf z lun en en ene—(22 80d lie 5 0 8 4e wied b bene ange ee duns e ehen ß 2 quiet 9 ufefluehoch g acc Mais„„ sn— ic— lu— nu— 21— e duuozg s dfiopup es s usbufg 5 5 0 11 95 5 h— nd— ue— ue— 1 55— 0 nem 4119 86118 v 6 199 1310 11 1998 e 125 Szouunc uelpaneg euunzg 45191 suv uebundgilnn uoijoc uf fbi 8—(8 1055 5. 1 1 r ⸗ bgusumving m ee u gabi auge neun 5 ge„. 1 ue ulld zegub ue egit g 5 urang ſdabn uit fans- c denen deus wee usuusu usgonpng zent uesonlebule Hangusipezle ui jan—( 0 uegesgue bunjnegog usqusgezl r. ee 4 e nefbvoales ueg ng suegvfpng ien e eee 10 e, 6 duc— rep— elch— spa ung— 30„ dbacouurc ur zabisd— I— ap— sn— dog— equeg— — len— un— ac— cu— 303 91— 3— oh— ung— 01— ee — due— ue— pe— pe— od— Jobog rel dee! eng ane„Buvluvdneumoc“ aeg i efepimgue ol gun us bag eur de auuoz suebung usr cio usppf 2 dann ego nung ueczem bruzog za noc Jeg d 0 „„ee een ee ee ee e e e eg 9 8 din 2091⁵% „ Toſfejegegß gun anerpaozec ug ps usppu ne nen aue le neh ehe lünen be cg e gun cueugs uda ina oog se og pf Topgen ic nec“ „e nba 91S eue dia uupzcs“ „eilen eee e e epic ne nende used God ug: og aun oen log, uduiel uv rohen zed agtpva Noloc „usg oh piles udo ene Tonen nog us“ „Euusg one zepjegd“ „onozt zd pl unzz“ „ein ie“ „ones 4&“ eee enlsflpploch 188 f„bn r eee ernennen 170 buplpigz nen neue een ee eien eee een eee ü; F ⸗van lung pcplach sog ur uebzoc ugeguv uv 1 8118 e gencezun ol gun unf ueniq usg ug uvm eino spoluegeg ol anu zus ze ego jpnagea F „usbuvluv lava zumo ac“ a uva jeg meg Inv gun uzecphogz une zeug neue egcbvag 1c ice en ee e ee; Hoc usgel zezungzvg mitcplauvch gas ei uus gun usg e og diu 8e 918 usgeb oſlang ueſſig c une zegzz“ nene enen ene de eb„ſueußs ozuvg 6p“ „usbobvg szpiu davg usbuvluv ae uupz usb ieee doc ͤ en ue en“ e Jen„uupgch“ :ule ougpa ze dich Lao ue Inv bub Je a0 „usbuvluv zeumoc reg usbzou lava zpucpou 918 b oval un zog gun Auzesor en r d an nezuebeg uu eee eee en e een een eee ec“ Aude gend renſeg 400 „ihc zoquejop ud ant stu ⸗qnvlach uin cpru uebval envg zcchhmoz oi gun bupluv oiuluog obo uebi zou ur- iineg gen aeg Anvavg auvch rd sn sezn zecusj o un ies use deguecm c a eule! F Süsbuvlur eumog zog uso lac „age 2188“ * ede ee Bungunſckuesianlech Zr unza og 8 * dung— ing— GL— obig . og did ug 7 2 „öh an au vue BSBunzepupneamogz 1 „Ueßſpin dig uv bv gufe anu sus gn een e eee en e eee een e „esva dic 61g pepe ieh e en ee e nee er ich oi Adu eine uppen qus bung Gim usf hoc 318“ ueber one ene her e en lehune ep; og dog sio gun uv spog dig queganu vo fog re“ „ Alen ug eis uollof uung ogg“ „ Uogetuppcg uefnd u uu zebunf zecpland ace ue ii 2 8“ „osnv uudg te she eig“ „eva dqusbung aogqerpllnvun aue de 1b obo gute opa 1c“ „euueg 2 15 sog do“ e ede„lune Ueſpoack! ne quogulag ic zeg uegnvzg 1 5276 11705 ue spa upienge e 1 uieunesdmec un een dun uebobebsno 1 15 900 u de eh ee 5c uhr vg aun ane weuzel uf g dee ee neu une enen eum ee Zaunz cla ug uv jup! doc) b 1 0 1 „—— usgjec aufe] ꝙænv jpg Bozz zd“ uo og leigvu vz aeg gojcpt„ute oem b ecomed Soo ue seg leck ue Agel ze zom unu gun jez eee ehe eg eue ur ei eg aucli sed usgeg sog ou Spugenchl gun goa oudbreun weg dena zee eino mur z oho 1640 e ——(eigegß ue bajo udavig ueg un ul se oequvg use ne eg udqunles speech use seg eie eg uv uvm ug nelliq vag ulsg pz up usgunseb uscpluezcß saufe r Regungieae uda Bunuzehfuch zeuse ur on dog usoavg 21 Uefeiplaeg pague useckckbar uca dckcnach zus uozuoug⸗ ui sebvz soufe oogel süß usuenoplaeg sog jop sog a n feame bun ur zich use puch spe zogen ghd uhr noa Agen cee euern geh uelcecged ao ur nv usgelebaog ei sipulezu ug ego e uspozgeblnv szene Gefqegßz apc ung 130 spg uf usbzoc uszeguv uv i 8118 ell ng cine i eee eee h dhe e e An 5e Ae c ebulzggv gl ae leu ud fru pl ae gen usgeicinesnvulg obo obus un suendrusa oog ahengz dig iego uezvanegv ahvlanag sv Tei resgelebaocß ue ie ht e een Uenhgeznkpnane usglog; usurel Inv facto 4e fpuldue zva oc aufe 8e gg offelaequvusesnv vac aeicezeg zu ae dien e a een eee eg er e neh bos“ ao an] gun co ug de eee eee eee en ee ene men ihrt, tzen, wo ert und rien eitet die me geb⸗ zu⸗ men rien ken aber die olle; lett⸗ delt, wa 55.— 8 2 S 2 2 2 „ S 2 S S — 2258 r r—— ä— 22—— 28258 2 2 2— —— S i„ e e 5 S S e 8 3s S S A ‚ ‚ D S 2 E——„ S 2 2 2 8 S T 3 S S 8 8 —— 2 — S S S SSS S D D SS S berbö gaben werd miniſ dener Grun fein, aber ſie fand den alten Ton nicht mehr und wußte es ſelbſt kaum, wie ſie immer zurückhaltender und kühler würde. Ihn um Rat und Beiſtand zu bitten und an ihren en und kleinen Sorgen wie früher teilnehmen zu laſ⸗ hatte ſie aufgegeben. Sie wollte nichts mehr von ſei⸗ ner Güte annehmen, es drückte und demütigte ſie zu tief. Bernfried entging dieſe Veränderung nicht und ſie be⸗ truhigte ihn.„Was hat ſie nur?“ fragte er ſich.„Habe ich ſie durch irgend etwas verletzt? Warum beſpricht ſie nichts mehr mit mir, warum fragt ſie mich in nichts mehr um Rat? Habe ich ihr Vertrauen verloren oder ſtört ſie nur Lottes Gegenwart?“ Er wollte das herausbringen und klopfte bei der näch⸗ ſten Gelegenheit auf den Buſch, indem er in Lottes Ge⸗ genwart von einer Gutsangelegenheit zu ſprechen anfing, aber ſie antwortete nur ganz kurz, ging nicht näher darauf ein und verſuchte geſchickt, das Geſpräch auf einen anderen Gegenſtand, gewiſſermaßen von ſich ſelbſt auf Lotte über⸗ zuleiten. Das ärgerte und verſtimmte ihn, wenn er es ſich auch nicht anmerken ließ, ſondern ſeine gute Laune bei⸗ behielt. Auch Armgard war gleichmütig freundlich, dennoch wehte ein kühler Hauch von ihr herüber, ſodaß er beinahe eine Kluft zwiſchen ſich und ihr zu ſpüren meinte. Eines Tages, als er ſich wieder auf dem Wege nach Cronegg befand, begegnete ihm der Verwalter Volkmann. Er knüpfte ein Geſpräch mit ihm an und erfuhr durch Zu⸗ fall, daß auf dem Gute eine eingreifende Veränderung vorgenommen worden war, von der er nichts wußte. „Haben Sie dieſe Sache mit der Gräfin beſprochen?“ fragte er, von dem Vernommenen unangenehm berührt. „Ja, Herr Graf,“ antwortet Volkmann, ich bat die Gräfin, Sie vorher um Rat zu fragen, da ich die Verant⸗ wortung nicht allein übernehmen wollte, und ſie gab mir nach einigen Tagen den Beſcheid, daß ich nach meinem Gutdünken verfahren möchte. Ich ſetzte Ihre Zuſtimmung alſo voraus.“ „Gewiß, gewiß,“ beeilte ſich Bernfried zu erwidern, aber das Blut jagte ihm wie toll durch die Adern. Was ſollte das bedeuten? Noch niemals hatte ſie etwas unter⸗ nommen, ohne ihn vorher um Rat gefragt zu haben, ſelbſt bei Dingen, die ſie gut hätte ſelbſt entſcheiden können. Mit einer faſt rührenden Hilfloſigkeit hatte ſie alles in ſeine Hände gelegt, ja ſogar, um ſeinen Beiſtand behalten zu dürfen, ſich zu einem für ſie ſchweren Schritt entſchloſſen. Nun, auf einmal umging ſie es bei einer ſo wichtigen Sache, wie dieſe, ihn zu fragen, und hatte ſich noch dazu vor ihrem Verwalter den Anſchein gegeben, als hätte ſie es getan. Das gab ihm zu denken. Aber ſo viel er auch grübelte, er fand keinen annehmbaren Grund für ihr Ver⸗ halten. Um ſo mehr fühlte er ſich verletzt. Ziemlich verſtimmt kam er in Cronegg an und wurde, wie gewohnt in letzter Zeit, von Armgard mit zurückhal⸗ tender Freundlichkeit, von Lotte mit Jubel empfangen. Das, was er vorhin von Volkmann erfahren hatte, be⸗ ſchäftigte ihn aber zu ſehr, als daß er vermocht hätte, es lange in ſich zu verſchließen. So fing er davon zu ſprechen an, drückte unverhohlen ſein Staunen über dieſe Maß⸗ nahme aus und fügte zuletzt hinzu:„Wenn Sie mich vorher gefragt hätten, würde ich Ihnen entſchieden abgeraten haben.“ 5 Das traf ſie wie ein Schlag, und eine dunkle Glut ſtieg ihr in die Wangen. „Ich— wollte Sie damit nicht behelligen,“ entſchul⸗ digte ſie ſich. 5 Es gab ihm einen Ruck. „Aber— warum denn dicht?“ fragte er mit unver⸗ kennbarem Befremden. Ein Beben ging durch ihren Körper, aber es war ein beſtimmter Trotz in ihr: „Weil— meine eigenen Angelegenheiten jetzt in den Hintergrund treten müſſen,“ brachte ſie mit einem erzwun⸗ genen Lächeln hervor. 142 601 Er zog die Augenbrauen zuſammen. ö „Verzeihen Sie— ich verſtehe Sie nicht.“ Sie fühlte ihr Zittern ſtärker werden, beherrſchte es jedoch kraftvoll. Mit einem lächelnden Blick wies ſie auf Lotte. „Mein Beſuch ſoll nicht zu kurz kommen, wenn Sie hier ſind.“ Aber,“ wollte er Einſpruch erheben, doch ihm ſchon übermütig ins Wort: 1 8 2 1 Lotte fiel 1 „Armgard hat ganz recht, Onker Bern: wenn ſte jetzt nicht von ſolchen Sachen ſprechen will. „Da hören Sie es,“ ſagte Armgard ſchnell, wie erleich⸗ tert, ehe er noch Zeit fand, ſich zu dieſem, ſelbſtſüchtigen Ausſpruch Lottes zu äußern. Bernfried fühlte recht gut, daß dieſe Gründe nicht maß⸗ gebend für Armgard ſein konnten, und mit einem eigen⸗ tümlichen Lächeln wandte er ſich halb an Lotte, halb an Armgard: „Wenn die Sachen ſo ſtehen, muß ich für meine unbe⸗ fugte Einmiſchung um Verzeihung bitten. Die Sache iſt ab⸗ getan— laſſen wir ſie.“ And faſt im gleichen Atemzuge fing er an, ſich mit Lotte zu necken, ſie zu Scherz und Uebermut heraus⸗ zufordern, und zeigte ſich in einer Laune, die faſt der über⸗ mütigen Stimmung Lottes gleichkam. Niemand merkte den Zwang, den er ſich antat, ſah das leichte Zittern ſeiner Naſenflügel. Lotte ſchwamm in einem Meer von Wonne, war ganz benommen von ſeiner prickelnden Stimmung und nahm ſie als ein neues Zeichen ſeiner Liebe für ſie. Noch an demſelben Abend ſchrieb ſie an ihre Mutter unter anderem: „Bernfried iſt reizend, er verwöhnt mich grenzenlos und zeigt mir ſeine Zuneigung offenkundig, ich hoffe nur, daß er ſich bald erklärt! Armgard iſt mir nicht gefährlich, wie du fürchteteſt. Sie iſt zurückhaltend, faſt ſteif und kühl zu ihm und läßt ihn auch faſt garnicht an den Gutsgeſchäf⸗ ten teilnehmen. Sie und ihr Verwalter Volkmann machen das allein. Du ſiehſt alſo, daß die Sachen anders ſtehen, als du meinteſt! Daß Bernfried jetzt ſo oft nach Cronegg kommt, geſchieht allein meinetwegen und das macht mich unbeſchreiblich glücklich! Ich habe Bernfried ja immer gern gehabt und wundere mich nur, daß ich nicht ſchon früher den Gedanken erwog. Damals hatte ich eben noch andere Möglichkeiten. Jetzt bin ich Dir dankbar, daß Du mich darauf gebracht haſt und ich kann Dir nur ſagen, daß ich raſend verliebt in ihn bin und kaum ſeine Erklärung er⸗ warten kann! Leider iſt es bis jetzt noch zu keiner Aus⸗ ſprache zwiſchen uns gekommen; wir ſind faſt nie allein. Entweder iſt Armgard dabei oder als ſie neulich einmal hinausging und ich vor Erwartung fieberte, kam Kurtchen hereingelaufen, um„Onkel Bernfried' zu begrüßen. Nun habe ich den Jungen— Armgard und ich verziehen ihn um die Wette— zwar herzlich lieb, aber in dieſem Augenblick kam er mir ſehr ungelegen, um ſo mehr, als Bernfried ihn auf ſeine Knie ſetzte und ſich eingehend mit ihm be⸗ ſchäftigte. So konnte ich ihn nicht hinausſchicken und er wäre wohl auch nicht gegangen, denn er ſetzt ſeinen Willen immer durch. So blieb er, bis Armgard zurückkam. Als ſie ihren Jungen auf Bernfrieds Knie ſitzen ſah, machte ſie ein Geſicht, als paſſe ihr das nicht und ſie ſchickte ihn auch bald hinaus. Ueberhaupt läßt nichts darauf ſchließen, daß ſie eine beſondere Vorliebe für Bernfried hätte. Sie denkt noch immer an Gert, vor deſſen Bild ich ſie neu⸗ lich in Tränen fand. Mache Dir alſo keine Sorgen. Wenn ich auch nicht das Gefühl habe, daß ſie meine Liebe zu Bernfried, die ich ihr neulich offen geſtand, begünſtigt, ſo tut ſie auch nichts dagegen. Es iſt beſſer, ſie weiß und kennt meine Hoffnungen, ſo kann ſie mir nicht entgegenarbeiten, ohne ſich vor mir rechtfertigen zu müſſen. Jedenfalls bleibe Du nur noch eine Weile von Hauſe fort, damit ich Grund zum Hierbleiben habe und alles in Ruhe abwarten kann. Ich möchte nicht anders wie als Braut heimkehren.“ Dieſer Brief ging ſchon am folgenden Morgen ab. Trällernd ging Lotte im Hauſe umher und ſann auf allerhand Mittel und Wege, wie ſie es bei der nächſten Gelegenheit einrichten könnte, ein Alleinſein mit Bernfried herbeizuführen. Es war ihr doch ſchon einmal in Burgsdorf geglückt, aber damals war es wohl noch verfrüht geweſen. Entgegen ſeiner Gewohnheit ließ Bernfried ſich die nächſten Tage überhaupt nicht auf Cronegg ſehen. Lotte wurde ungeduldig und grübelte dem Grund ſeines Nicht⸗ kommens nach. An ihr konnte die Schuld nicht liegen, denn ſie war ſich ſtets gleich geblieben. Ob Armgard die Schuld trug? Einen Augenblick ſtutzte ſie und dachte nach. War es nicht, als ob bei ſeinem letzten Beſuch eine kleine Span⸗ nung zwiſchen den beiden Platz gegriffen hätte? Sie hatte damals, mit ihren eigenen Angelegenheiten zu ſehr beſchäf⸗ tigt, nicht ſonderlich darauf geachtet. Jetzt, nachträglich, fiel es ihr erſt auf. 7 1 Fortſetzung folgt.) etwas reichlich Der brave Soldat P. diey Bodo M. Voge! Die Anterhaltung im Rauchzimme der„Aquitania“, die auf der Fahrt nach Kanada ſoeben die Inſel Neufund⸗ land hinter ſich gelaſſen hatte, drehte ſich um Kriegser⸗ lebniſſe und beſonders um Heldentaten einzelner Solda⸗ 1 die ihre Kühnheit mit dem Leben hatten bezahlen müſſen. Ein deutſcher Gelehrter, Dr. K., erzählte von jenem Matroſen, der als einziger Unverwundeter während der Skagerrak⸗Schlacht auf dem Deck eines Torpedobootes dem mörderiſchen Feuer der gegneriſchen Kriegsſchiffe ſtandge⸗ halten hatte und Schuß um Schuß auf die Leiber der eng⸗ liſchen Giganten abfeuerte und damit große Verwirrung anrichtete, bis endlich ein Volltreffer das Boot zerſchmet⸗ terte und der tollkühne Matroſe in den Fluten verſank. „Menſchliche Tatkraft und Heldenmut zeigt der Sol⸗ dat aber nicht nur im Kriege,“ ſagte Dr. Watſon, der al⸗ len Paſſagieren als ehemaliger kanadiſcher Offizier be⸗ kannt war.„Auch im Frieden haben in allen Teilen der Welt Soldaten Beweiſe größter Unerſchrockenheit, gepaart mit außergewöhnlichem Pflichtbewußtſein, erbracht.“ „Das mag ſchon vorkommen,“ erwiderte Mr. Steen, ein Amerikaner.„Meiner Anſicht nach kann der Soldat eigentlich nur im Kriege——“ „Kennen Sie die Geſchichte von dem Soldaten Ped⸗ ley?“ unterbrach ihn Dr. Watſon.„Nicht wahr, Sie ken⸗ nen ſie nicht, N würden Sie nicht ſo reden. Noch heute iſt der Name dieſes Helden allen Bewohnern Südkanadas wohlbekannt.“ Die Worte Watſons riefen lebhaftes Intereſſe bei den Zuhörern hervor. Man rückte die Stühle näher und for⸗ derte den Kanadier auf, die Geſchichte von dem Soldaten Pedley zu erzählen. Watſon ließ ſich nicht lange nötigen. „Gegen die Jahrhundertwende pflegten zahlreiche Fell⸗ jäger, die ſich das Athabaska⸗Tal als Arbeitsbezirk aus⸗ erkoren hatten, ihr Hauptquartier in der Gegend des Fort Chipewyan aufzuſchlagen, das etwa fünfhundert Meilen von dem Hauptfort Saskatſchewan und etwa ſechshundert Meilen von Edmonton, der nächſten Stadt, entfernt liegt. Im Jahre 1904 wurden Pedley, ein anderer kanadiſcher Soldat und ein Sergeant abgeſchickt, um die drei Leute, die die Staatsgewalt im Fort Chipewyan repräſentierten, abzulöſen. Inzwiſchen aber waren die meiſten Trapper, die ſich in den verfloſſenen Jahren in der Gegend aufge⸗ halten hatten, in bewohntere Fanggegenden abgewandert, ſo daß Pedley und ſeine Begleiter in ihrem Fott nur ſel⸗ ten einen Menſchen begegneten. Die erſten Wintermonate verſtrichen in ödeſter Lange⸗ weile. Die drei Männer, die das Schneewetter in ihr Blockhaus bannte, brachten die Tage leſend und rauchend zu. Sie waren völlig von der Welt abgeſchloſſen, aber dank des tief eingewurzelten Pflichtgefühls, das jeden guten Soldaten Nel ſchienen ſie nicht unter dem ihnen auf⸗ erlegten Einſiedlertum zu leiden. Im Sommer des darauffolgenden Jahres, als die ver⸗ eiſten Flüſſe und Seen zu ſchmelzen begannen, traf in Chipewyan ein engliſcher Miſſionar namens Miller ein, der im Auftrag ſeiner Kirche nach einigen Indianerdör⸗ fern reiſte, die ſich in der Nähe des Forts befanden. Zu Winterbeginn kehrte der Miſſionar von den Dör⸗ fern zurück und ſchlug in der Blockhütte zweier engliſcher Trapper, die mitten im Walde ſtand, Quartier auf. Von hier aus wollte er im Frühjahr wieder nach Süden zu⸗ rückkehren. Eines Tages verließ einer der beiden Englän⸗ der die Blockhütte und fuhr mit einem Hundeſchlitten ab, um mehrere Wochen auf Fang zu gehen. Seinen Gefähr⸗ ten jedoch ließ er zur Vertichtung der nötigen Arbeiten in der Hütte zurück. Nachdem der Miſſionar etwa einen Monat in dieſer Einſamkeit zugebracht hatte, begannen ſich plötzlich An⸗ zeichen geiſtiger Amnachtung bei ihm bemerkbat zu machen. Er kam aus London und war das eintönige Landleben in keiner Weiſe gewöhnt. Eine zeitlang hatte er gegen das Alleinſein ankämpfen können, dann aber hatte ſich ſein Geiſt dagegen empört. 0 In den erſten Dezembertagen paſſterte eine kanadiſche Wachtpatrouille, die hach dem Fort Reſolution ritt, die entfernte. Fein Der 98 0 Trapper vertraute dem Korporal der leinen Truppe ſeine Bedenken in bezug auf den Geiſtes⸗ zuſtand des Miſſionars an und beſchwor ihn, den Kranken zum nächſten Fort mitzunehmen, wo er die nötige ärztlich Fürſorge finden könne. Der Trapper befürchtete nämlich daß ſein Gaſt in plötzlich ausbrechenden Tobfuchtsanfällen ihn überfallen oder Hand ee legen würde. Der Korporal ſchlug jedoch das Anſinnen ab, verſprach aber, bei ſeinem Be n Bab 5e 1 7 5 die dorti e Be Rügen auf den Zuſtand des Miſſionars aufmerkſam zu machen. i 17 0 So geſchah es e 10 0 Tage ran, der Sol⸗ dat Pedley auf einem mit ſechs Hunden beſpannten Schlit⸗ ten bei dem Blockhaus anlangte, mit dem Auftrage, Miſ⸗ ſtonar Miller nach Fort Chipewyan zu bringen. Beim Anblick Pedleys geriet der Kranke in große Un⸗ R* ruhe und weigerte ſich, den Schlitten zu beſteigen, ſo daß man ihn mit Gewalt in einen großen Pelz zwängen und auf dem Schlitten feſtbinden mußte. Nunmehr trat Pedley den Rückweg an. Wohlbehalten traf er in Chipewyan ein, aber der Zuſtand des Miſſionars derte f nden derart verschlimmert, daß nichts an⸗ deres übrig blieb, als den Patienten in das Hoſpital nach Edmonton zu ſchaffen, nach jener Stadt alſo, die von dem Fort etwa ſechshundert Meilen entfernt liegt. Pedley übernahm dieſe Pflicht, obwohl er wußte, wel⸗ chen Gefahren er ſich damit aus 55 Die Reiſe mochte faſt einen Monat dauern, und abgeſehen von den Unbil⸗ den der Witterung, hatte er noch den Kranken zu pflegen, deſſen Zuſtand ſich zwar augenblicklich gebeſſert hatte, je⸗ doch jederzeit in das Gegenteil umſchlagen konnte. Schon am nächſten Tage machte ſich Pedley auf ſeinem Hundeſchlitten mit dem Miſſionar und Lebensmitteln für vierzig Tage auf die Reiſe. Es würde zu weit führen, wollte man von all den Zwiſchenfällen auf dieſer über ſechshundert Meilen ſich er⸗ ſtreckenden Fahrt durch die kanadiſche Eiswüſte berichten. Die Reiſe wurde faſt ſchweigend zurückgelegt, nur ab und zu wurde die laſtende Skille unterbrochen durch die Stimme des vor ſich hin ſtammelnden Miſſionars oder durch die Rufe Pedleys, der die Hunde zur größten Eile antrieb. Pünktlich gegen vier Uhr nachmittags hielt Pedley jedesmal den Schlitten an, band die Hunde feſt und ſchlug ein Lager auf. Immer ſchlief er mit dem Gewehr im Arm, weil er fürchtete, von den Wölfen, die die Gegend unſicher machten, angegriffen 1 werden. Eines Nachts Hein ihn das wütende Gebell der Hunde auf. Beim Schein de⸗ halberloſchenen Feuers glimmten zwiſchen den Bäumen die flackernden Lichter der Wölfe auf. Pedley riß das Ge⸗ wehr an ſich und ſprang auf, um das Feuer von neuem anzuſchüren. Aber als er an dem Schlitten vorbeikam, ant⸗ deckte er, daß der Miſſionar verſchwunden war. Pedley entzündete eine Fackel und ſuchte den Schnee nach Spuren ab, wobei er ſich immer mehr vom Lager Nach einigen Minuten entdeckte er glücklicher⸗ r ohnmächtig am Boden lag und weiſe den Kranken, B. Wölfen angegriffen werden jeden Augenblick von den Uücezten zahn sonen entſcleſen den Wahnfgg edley nahm ſchnell en en den Wahnfinnigen auf ſeine Schulter, ſchleppte ihn mit übermenſchlichen Kräften nach dem N zurück und flößte ihm ein ſtär⸗ kendes Getränk ein. Als es endlich Tag zu werden begann. band er ſeinen unglücklichen Gefährten wieder am Schlit⸗ ten feſt, um ihn am 2a dg 0 Entfliehen zu verhin⸗ dern. und ſetzte, nachdem das Gepäck verſtaut worden war, die Reiſe fort. idem Edmonton an, und le 101 lieferte den Miſſionar pflicht⸗ gemäß im dortigen Kran Zwei Tage blieb 9 8 ab. 8 der tollkühne Samariter in der Stadt, um endlich am dritten Tage, mit neuen K neh und friſchen Lebensmit⸗ teln verſehen, die Rückfahrt nach Fort Chipewyan anzu⸗ treten—.. 1 Der kanadiſche Offizier hielt einen Augenblick in ſeinet