Rr. 284(2. Blatt). Freitag, 4. Dezember 1936 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Am Samstag, 5. Dezember, dem Tag der Natio⸗ nalen Solidarität, werden ſich wieder die führen⸗ den Perſönlichkeiten aus Partei, Staat, Gemeinden und Wirtſchaft in den Dienſt der Sammeltätigkeit für das Win⸗ lerhilfswerk des deutſchen Volkes ſtellen Kein Zweifel, daß auch dieſer Appell an die Opferfreudigkeit großen Erfolg haben wird. Das deutſche Volk hat die überragende Be⸗ deutung des Winterhilfswerks längſt erkannt: es opfert gerne, weil es dadurch ſeine wahrhaft nationale und wahr⸗ haft ſozialiſtiſche Geſinnung vor aller Welt ſichtbar zum Ausdruck bringen kann. Das wird am Samstag ſich durch das Ergebnis des Tages der nationalen Solidarität aufs neue erweiſen. Neue Geſetze von erheblicher Bedeutung ſind am Dienstag dieſer Woche vom Reichskabinett beſchloſſen wor⸗ den. Das Geſetz über die Hitlerjugend beſtimmt, daß die geſamte deutſche Jugend innerhalb des Reichsgebietes in der Hitlerjugend zuſammengefaßt wird, deren Führer als „Jugendführer des Deutſchen Reiches“ die Stelle einer oberſten Reichsvehörde erhalten hat. Er iſt dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterſtellt. Ein weiteres Ge⸗ ſetz bringt eine reichsrechtliche Regelung der Realſteuern, alſo der Steuern auf Grundſtücke und Gebäude. An die Stelle des kunterbunten Landesrechts— es gab bisher 16 verſchiedene Landesgeſetze, die nach ganz verſchiedenen Grundſätzen die Realſteuern regelten— tritt jetzt die ein⸗ heitliche Realſteuer des Reichs. Das iſt eine ebenſo ſachlich wichtige, wie politiſch bedeutſame und in jedem Betracht begrüßenswerte Reform. Von den übrigen neuen Geſetzen nennen wir noch das Geſetz über das Winterhilfswerk, das dieſem großen Werke die Stellung einer rechtsfähigen Stiftung gibt, ferner ein Geſetz, das gewiſſe Härten in der Verſorgung der Kriegsbeſchädigten beſeitigt und ſchließlich das Geſetz gegen die Wirtſchaftsſabotage, das Todesſtrafe androht für die Verſchiebung von Vermögen ins Ausland aus grobem Eigennutz oder aus anderen niedrigen Beweg— gründen. In dieſem Zuſammenhange erwähnen wir noch die neue Verordnung des Miniſterpräaſidenten Göring über das Verbot von Preiserhöhungen. Hiernach ſind Preis⸗ erhöhungen für Güter und Leiſtungen jeder Art, insbeſon⸗ dere für alle Bedürfniſſe des täglichen Lebens, verboten und zwar rückwirkend vom 18. Oktober dieſes Jahres. Daß dieſes Verbot ſtreng durchgeführt werden wird, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, denn es bildet eine wichtige Maßnahme im Zuge der Durchführung des wirtſchaftlichen Vierjahres⸗ plans. Auch dieſe Geſetze und Verordnungen zeigen, wie tatkräftig und folgerichtig der innerpolitiſche und wirtſchaft⸗ liche Neuaufbau des Reiches weitergeht. 0 Wie groß der Gegenſatz zwiſchen dieſer zielbewußten deutſchen Aufbauarbeit und dem Drunter und Drüber in vielen anderen europäiſchen Staaten! Da hat vor allem Frankreich zurzeit große innerpolitiſche und außen⸗ politiſche Sorgen. Die Regierung des ſozialiſtiſchen Mini⸗ lerpräſidenten Leon Blum ſtützt ſich bekanntlich auf die ſogenannte„Volksfront“, alſo auf einen Parteienblock aus der radikalbürgerlichen Linken, den Sozialiſten und den Kommuniſten. Schon von Anfang an war dieſes merkwür⸗ dige Gebilde recht brüchig, jetzt aber kracht es an allen Ecken und Enden und droht einzuſtürzen. Miniſterpräſident Blum und viele andere franzöſiſche Doktrinäre, die da glaubten, man könne mit den Kommuniſten poſitive Politik kreiben, müſſen einſehen, daß ſie einem Phantom nachge⸗ jagt ſind. Auch die franzöſiſchen Kommuniſten empfangen ſelbſtverſtändlich ihre Direktiven aus Moskau und machen in Ausführung eines ſolchen Befehls jetzt gegen die Re; gierung Blum Front, die ſie eigentlich als Regierungspar⸗ kei ſtützen ſollten. Es iſt die Haltung der franzöſiſchen Re⸗ gierung zu den Vorgängen in Spanien, die Herrn Blum das Mißfallen der Moskowiter und ihrer franzöſiſchen Hilfstruppe zugezogen hat. Die franzöſiſche Regierung hat zu den Kämpfen in Spanien bekanntlich ihre Neutralität erklärt. Sie war im großen und ganzen auch bemüht, dieſe Haltung in der Praxis durchzuſetzen, obſchon man nicht wird behaupten können, daß nicht trotzdem die Roten in Spanien mancherlei Unterſtützung aus Frankreich bekom⸗ men haben und wahrſcheinlich noch immer bekommen. Die franzöſiſchen Kommuniſten aber verlangen ein offenes Ein⸗ treten der franzöſiſchen Regierung für die bolſchewiſtiſchen Elemente in Spanien und zwar ohne Rückſicht darauf, daß unendlich gefährliche internationale Verwicklungen durch eine ſolche Parteinahme entſtehen müßten. Wenn die fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten der Regierung Blum tatſächlich die Gefolgſchaft verweigern ſollten, wäre die Regierungskriſe da, weil Leon Blum wiederholt erklärt hat, daß er nur mit der„Volksfront“ regieren wolle und werde. Vielleicht wäre dieſer Ablauf der Dinge eine gute Lehre für diejeni⸗ gen Franzoſen, die noch immer nicht begriffen haben, daß man mit den Kommuniſten einfach nicht paktieren kann weil ſie praktiſche Arbeit überhaupt nicht leiſten wollen. ſondern ihre Aufgabe nur darin ſehen, zu hetzen, Unruhen zu ſtiften und zu zerſtören.„Wer von Moskau ißt, ſtirb! daran“— ſo könnte man in leichter Abänderung eines altfranzöſiſchen Sprichwortes ſagen. Die Wahrheit dieſes Wortes muß nun die Regierung Blum erfahren Es mutet auch wie ein Treppenwitz der Weltgeſchichte an, daß aus⸗ gerechnet dieſes Kabinett dem Parlament einen Geſetzent, 10 vorgelegt hat, der die franzöſiſche Preſſefreiheit we⸗ ſentlich einſchränkt. Es iſt kein Zweifel: in Frankreich herrſcht innerpolitiſche Fiebertemperatur. Nichts beleuchtet dieſe Tatſache beſſer, als die Meldung, daß der Außenmini⸗ ſter Delbos und der Kriegsminiſter Daladier in Begleitung des Senatspräfidenten Jeanneney— alle dieſe drei Poli⸗ tiker gehören der radikalen Partei, alſo der linksbürger⸗ lichen Gruppe an— ſich zum Staatspröſidenten Lebrun begeben haben, um dieſen„auf die Gefahren aufmerkſam zu machen, von denen Frankreich im Innern und Aeußeren bedroht ſei“. Daß der Miniſterpröſident dieſen Schritt nicht mitgemacht hat, alſo übergangen worden iſt, iſt ein ganz ungewöhnlicher Vorgang. Er zeigt den Ernſt der Lage und läßt auch die große Beunruhigung erkennen, die in weiten Kreiſen Frankreichs über die verſchiedenen Experimente der Regierung Blum herrſcht. 5* Ueber Spanien iſt zu ſagen, daß die blutigen Kämpfe längſt e wären, wenn nicht Moskau daf: ſocgte, daß ſie noch immer fortdauern Nicht nur, daß Sowietruß⸗ land ſtändig Kriegsmaterial nach Spanien ſchickt— neuer⸗ dings ſind auch ſo piele Truppen, die von den Moskowitern aus aller Herren Länder zuſammengeſtellt ſind, in Spanien gelandet worden, daß man wirklich 8 5 kann, die Gegner, mit denen die Truppen der ſpaniſchen Nationalregierung ringen, ſind nicht mehr ihre irregeleiteten Volksgenoſſen, ſondern Ausländer im Dienſte der bolſchewiſtiſchen Welt⸗ revolution. Selbſt Pariſer Blätter melden jetzt, daß für die Verteidigung Madrids 22000 Mann ſowjetruſſiſcher Truppen eingeſetzt ſeien. Auch dieſe Verſuche Moskaus werden an den endgültigen Ausgang der Kämpfe nichts ändern, e 8 Fettverſorgung ſichergeſtellt Regelung des Feitbezugs.— Gerechter Ausgleich.— Hamſterern wird das Handwerk gelegt. Berlin, 4. Dezember. Ueber die Regelung des Fettbezuges wird von zuſtän⸗ diger Stelle Folgendes mitgeteilt: Der Feltverbrauch des deutſchen Volkes liegt zurzeit erheblich über dem Verbrauch der Vorkriegszeit. Mit Rück⸗ ſicht hierauf und im Hinblick auf die Sicherung der vor⸗ dringlichen Erforderniſſe für die Durchführung des im Vierſahresplan zu verwirklichenden ehen Aufbaupro⸗ gramms muß eine Regelung des Feltverbrauchs erfolgen. hierbei iſt es notwendig, in erſter Linie dafür zu ſorgen. daß die ſchwer arbeitende, im Vierjahresplan in vorderſter Front wirkende deutſche Arbeiterſchaft die Fektmengen er⸗ hält, die ſie braucht. Der nationalſozialiſtiſche Grundſatz des Staates erfor⸗ dert hier eine ausgleichende und gerechte Verteilung der in Deutſchland hergeſtellten und weiterhin einzuführenden Fettmengen. Es muß ferner verhindert werden, daß die ſozial beſſer geſtellten Schichten beliebig viel Fettmengen kaufen können und die minderbemittelte Bevölkerung nicht in der Lage iſt, ihren unbedingt notwendigen Bedarf zu decken. Die ſeit drei Jahren von der Reichsregierung durch⸗ geführte Fettverbilligung für Minderbemit⸗ telte wird daher im Jahre 1937 nicht nur unverändert durchgeführt, ſondern darüber hinaus dahin erweitert, daß ab Januar 1937 dieſem Volksteil das Bezugsrecht für Konſummargarine(0,63 Mark abzüglich 0,25 Mark Verbil⸗ ligung, alſo 0,38 Mark je halbes Kilogramm) in Höhe von bisher 6 Kilogramm auf 10 Kilogramm jährlich erhöht wird. Ferner wird ab Januar 1937 einem weiteren Kreis von Volksgenoſſen, die keine Fettverbilligungsſcheine er⸗ halten, deren Einkommen aber nur wenig über dem der bisher in die Fettverbilligung einbezogenen Perſonen liegt. ein Bezugsrecht auf 7 Kilogramm Konſummarga⸗ rine im Jahre ohne Verbilligung durch Ausgabe von Bezugsſcheinen geſichert. Dabei kommen in der Re⸗ gel, Perſonen in Betracht. deren Einkommen ſich in der Nähe des doppelten Richtſatzes der öffentlichen Fürſorge hält. Dieſe Margarinebezugsſcheine werden auf Antrag von den Fürſorgeverbänden(Wohlfahrtsämtern) ausgegeben. Um eine gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Speiſefette auf alle Reichsteile vom Erzeuger bis zum Ein⸗ zelhändler ſicherzuſtellen, hat der Reichsnährſtand mit Zu⸗ ſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft die Molkereien und Buttergroßver⸗ teiler angewieſen, ihre Abnehmer im 91 ch Ver⸗ hältnis zu beliefern wie im Oktober 1936, jedoch bis auf weiteres nach Abzug von 20 v. H., die durch die Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette einbehalten und in den Hauptverbrauchsgebieten dem Bedarf entſpre⸗ chend verteilt werden. Aehnliche Anordnungen ſind für die übrigen Fette ergangen. Kundenliſte beim Einzelhändler Um dem Kleinhändler und Fleiſcher eine gerechte Ver⸗ teilung der Fette an den Verbraucher zu ermöglichen, wer⸗ den der Einzelhändler und das Fleiſcherhandwerk das be⸗ reits im letzten Winter auf privater Grundlage angewandke Verfahren der Kundenliſte in erweitertem Umfange und auf zuverläſſigen Unterlagen ab Januar 1937 wiederaufneh⸗ men. Um bei der Kundenliſte die Perſonenzahl des einzel⸗ nen Haushalts zu berückſichtigen, werden die Eintragungen in die Kundenliſte nur auf Grund von Haushaltsnachweiſen durchgeführt werden. Noch im Dezember wird den Haushaltungen ein Haushalts nachweis zugehen, der als Unterlage für die Eintragung in die Kundenliſte bei dem vom Verbrau⸗ cher ſelbſt gewählten Geſchäft dient. Die Ausgabe der Haus⸗ haltsſcheine wird in gleicher Weiſe durchgeführt wie die Perſonenſtandsaufnahme vom 10. Oktober jeden Jahres. In ähnlicher Weiſe wird die Verſorgung der gewerb⸗ lichen Betriebe, Gaſtwirtſchaften, Bäckereien und Konditoreien, ſoweit ſie vom Einzelhandel bisher bezogen haben, geregelt; als Unterlage für die Eintragung dieſer Betriebe in die Kundenliſte dient ein Betriebsnach⸗ weis, über deſſen Ausſtellung die zuſtändigen Wirt⸗ ſchaftsverbände das Nähere mitteilen werden. Durch dieſe Maßnahmen wird durch einen gerechten Ausgleich dafür geſorgt, paß jeder Volksgenoſſe die nolwen⸗ digen Fettmengen erhält, daß Hamſterern, die zum Scha⸗ den der Allgemeinheit immer wieder verſuchen, ihr Un⸗ weſen zu kreiben, das Handwerk gelegt wird. Wenn ſeder Einzelne den Fettverbrauch nur einigermaßen einſchränkt, iſt die reibungsloſe Verſorgung e de auch dann liegt der FJettverbrauch immer noch über dem Verbrauch der Vorkriegszeit. f Es wird erwartet, daß jeder Einzelne die e g dieſer Maßnahmen für den nationalen Aufbau erkennt un verantworkungsbewußt ſich immer den Grundſatz vor Augen hält: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat an die Kommunalaufſichtsbehörden, Gemeinden und Gemeindeverbände einen Erlaß gerichtet, in dem es u a heißt: „Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring, hat die NS⸗Volkswohl⸗ fahrt beauftragt, die von ihm angekündigte Verwertung der Küchenabfülle zur Schweinemaſt ſofort in Angriff zu nehmen und durchzuführen. Die erfolgreiche Bewältigung dieſer Aufgabe hat eine tatkräflige, verantwortliche Mit⸗ arbeit der Gemeinden zur Vorausſetzung. Ich erwarte da⸗ her, daß die Bürgermeiſter ſich der geſtellten Aufgabe mit allem Nachdruck annehmen und im Rahmen der geſetzlichen und finanziellen Möglichkeiten zu ihrem Gelingen beitra- gen.“ Arbeitstagung beim Preiskommiſſar. Am Donnerstag fand in Berlin eine Arbeitstagung ſtatt, auf der Reichskommiſſar Gauleiter Wagner den Ver⸗ tretern der oberſten Reichs⸗ und Landesbehörden, den Gau⸗ leitern der NSDAP, den Oberpräſidenten und Regierungs⸗ präſidenten und den Gauwaltern der Deutſchen Arbeits⸗ front eingehende Mitteflungen über die Aufgaben und Maßnahmen ſeines Amtes im Rahmen der von Miniſter⸗ räſident Generaloberſt Göring geſtellten Aufgaben zur urchführung des Vierjahresplanes machte. Aus dem Gerichtsſaal Noch einmal der Sicherungsverwahrung entgangen. Freiburg. Das Schwurgericht Freiburg verurteilte am 23. Juni 1936 den 25jährigen Friedrich Benitz aus Lenz⸗ kirch im Schwarzwald wegen Brandſtiftung und Anſtiftung zur Brandſtiftung zu zehn Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und zur Sicherungsverwahrung. Benitz waren, wie ſeinerzeit berichtet, drei Brandſtiftungen zur Laſt gelegt, die in den Jahren 1930, 1931 und 1938, alle drei in Fiſch⸗ bach⸗Hinterhäuſer bei Schluchſee, verübt worden waren. Als ſich Benitz dann in Unterſuchungshaft befand, verſuchte er durch einen aus dem Gefängnis geſchmuggelten Zettel ſeinen zehnjährigen Bruder zum Geſtändnis der Brandſtiftung zu beſtimmen, um ſich ſelbſt zu entlaſten. Durch die drei Brand⸗ ſtiftungen des Benitz war ein Schaden von rund 80 000 Rm. entſtanden. Gegen das Strafmaß des Schwurgerichtsurteils und gegen die Sicherungsverwahrung legte Benitz beim Reichs⸗ gericht Reviſton ein, das dieſe in einigen Punkten als begrün⸗ det erachtete und den Fall zur nochmaligen Verhandlung an das Schwurgericht Freiburg zurückverwies. Die neue Ver⸗ handlung vor dem Freiburger Schwurgericht ergab an ſich kein neues Bild. Das Gericht hatte zu prüfen, ob es ſich bei dem Angeklagten um einen gemeingefährlichen unverbeſſerlichen Ge⸗ wohnheitsverbrecher handle, den man möglichſt lange oder dauernd im Inktereſſe der Volksgemeinſchaft der Freiheit entziehen müſſe. Der Staatsanwalt beantragte Aufrechterhal⸗ tung des ergangenen erſtinſtanzlichen Urteils, da der Ange⸗ klagte gewiſſenlos gehandelt und bis heute keine Reue gezeigt habe. Handle es ſich bei Brandſtiftungen doch immer um gewollte völlige Vernichtung von Volksvermögen. Das Schwurgericht fällte gegen Friedrich Benitz folgendes neues Urteil: Gegen den Angeklagten wird eine Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von acht Jahren ausgeſprochen. Die Ehrenrechte wer⸗ den ihm auf zehn Jahre aberkannt. Das Herbolzheimer Familiendrama.— Neun Jahre Zuchthaus. HFreiburg. Die 29jährige Ehefrau Pauline Wölfle, geb. Fuchs, aus Kenzingen, wohnhaft in Herbolzheim, die am 9. Juli 1936 ihre drei Kinder, einen Knaben von fünf Monaten und zwei Mädchen im Alter von fünf und acht Jahren ermordet hat, wurde vom Schwurgericht Freiburg wegen vorſätzlichen, dreifachen Totſchlags unter Verneinung mildernder Umſtände zu je drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die in acht Jahre Zuchthaus zuſammengezogen werden. E () Pforzheim.(Zuchthaus und Sicherungs⸗ berwahrung.) Die Große Strafkammer Pforzheim verurteilte den ledigen 33 Jahre alten und 17mal vorbe⸗ ſtraften Imanuel Günther aus Schwarzenberg(Oberamt Neuenbürg) wegen Betrugs im Rückfall zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von zwei Jahren und zu drei Jahren Ehrver⸗ lüuſt. Außerdem wurde, da Günther ein gemeingefährlicher Gewohnheitsverbrecher iſt, die Sicherungsverwahrung an⸗ geordnet. Günther hatte in drei Fällen gegen übermäßig hohe Gebühren minderwertige Medikamente verabreicht, ohne zum Beruf als Heilpraktiker zugelaſſen zu ſein. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 3. Dez. Amtlich notierten: Weizen: 75⸗77 kg, Feſtpr. per Dez. Preisgeb, W' 14 20,80, W 15 20,90, W 16 21, W 17 21,10, W 19 21,40, We 20 21,60, plus 40 Pfg. Ausgl. Qualitätszuſchl.: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,15 per 100 kg, für 2 kg 0,30, für 3 kg 0,40; Abſchläge je kg 0,20; Roggen: 69-71 k Preisgeb. R 14 17,20, R 15 17,30, R 18 17,70, R 1 17,90, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszuſchl.: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,075 per 100 kg, für 2 kg 0,15, für 3 kg 0,225; Braugerſte inl.(Ausſtichware bis 1,50 per 100 kg höher) 23,20; Induſtriegerſte(neue) 19,75 bis 20,25; 820 tergerſte: 59⸗60 kg, Preisgeb. G 7 16,50, G 8 16,80, G 9 17, G 11 17,30, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszuſchl.: 115 1 kg über Durchſchnitt 0,15 per 100 kg, für 2 kg 0,30, 3 jedes weitere kg bis zu 68 kg 0,10; Futterhafer: 46-49 Preisgeb. H 11 15,90, 5 14 16,40, H 17 16,70, plus Pfg. Ausgl., Qualitätszuſchl.: Für jedes kg über Durch ſchnitt 0,10 per 100 kg; Induſtriehafer 19,50 bis 207 Raps inl. 32; Mühlennachprodukte: Notierungen unverändert; Sonſtige Futterartikel: Preiſe unverändert; Rauhfutter: Wie⸗ ſenheu, loſes, 5 bis 5,40, Luzernekleeheu 5,40 bis 5,70; Roggen⸗ und Weizenſtroh, gere 3,20 bis 3,60, geb. 2,80 bis 3,20; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 3 bis 3,50, geb. 2,50 bis 3. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 kg netto. gonfrei Mannheim ohne Sack. 0 netto Kaſſe Reichsmark bei Waggonbezug. Mehlnotierungen für Dezem⸗ ber: Weizenmehl, Type 790, Preisgeb. Baden 14, 15, 18 und 17 28,30, 19 und 20 ſowie Preisgeb. Pfalz⸗Saar 26,88; Roggenmehl: Notierungen ſeit 15. Aug. unverändert. Maunheimer Kleinviehmarkt v. 3. Dez. Auf dem Klein⸗ viehmarkt waren aufgetrieben: 34 Kälber, 6 fe, 120 Schweine, 1 Ziege. Auf dem Ferkelmarkt: 510 Tiere, bis ſechs Wochen 10 bis 14, über ſechs Wochen 15 bis; 302 Läufer 21 bis 29 Mark. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Wochenmarkt v. 3. Dez. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in 90. ermittelt: Kartoffeln 4 bis 4,5: Salatkartoffeln 10; Wirſin 6 bis 10 Weißkraut 5 bis 67 Rotkraut 7 bis 8; Blumenkoh St. 10 bis 70, Roſenkohl 20 bis 23; Karotten, Bschl. 3 bis 8; Gelbe Rüben 5 bis 8; Rote Rüben 6 bis 105 W 15 bis 16; Zwiebeln 6 bis 8; Schwarzwurzeln 20 bis 32; Kopfſalat, St. 3 bis 10; Endivienſalat, St. 5 bis 157 Feldſalat 60 bis 80; Oberkohlraben, St. 4 bis 8; Tomaten 30 bis 45; Radieschen, Bſchl. 5 bis 10; Rettich, St. 5 bis 203 Meerrettich, St. 10 bis 50; Suppengrünes, Peterſilie, Schnittlauch, je Bſchl. 4 bis 8; Aepfel 15 bis 40; Birnen 15 bis 35; Zitronen, St. 5 bis 7; Bananen, St. 5 bis 13; Markenbutter 160, Landbutter 140 bis 142; Weißer Kale 25 bis 30; Eier, St. 10.25 bis 12.25.. 0 I Die Frau und ihre Welt Anbedachte Worte Wieviel unbedachte Worte werden täglich geſprochen, bei denen man ſich im Grunde gar nichts denkt. Aber dies „ich habe mir nichts dabei gedacht“, ſollte eigentlich keine Entſchuldigung für reife Menſchen ſein. Wir ſollten doch mehr auf unſere Worte achten und uns vor allen Dingen bemühen, dieſe Worte in ihrer Wirkung auf andere zu prüfen. Frau X. trifft das ältliche Fräulein M. Frau K. iſt ein liebenswürdiger Menſch, immer bemüht, anderen etwas Nettes zu ſagen. Daß ſie manchmal ihre Worte nur ſo dahin ſpricht, wer wollte daraus einer jungen reizenden Frau einen Vorwurf machen! So möchte ſie auch hier dem einſamen Fräulein M. eine Freude machen und verſpricht:„Alſo, nächſte Woche müſſen Sie unbedingt einmal zu einer Taſſe Kaffee zu mir kommen, ich rufe vorher an.“ Und mit Befriedigung ſtellt ſie feſt, wie ſehr ſich Fräulein M. über dieſe in Ausſicht ſtehende Einladung freut. In dem Gefühl, ein gutes Werk getan zu haben, geht ſie davon. Aber ſie iſt jung und lebensfreudig, jeder Tag bringt etwas Weues, und darüber vergißt ſie die Einladung an Fräulein Wahrſcheinlich würde ſie ſehr erſchrocken ſein, wenn ſie wüßte, daß Fräu⸗ lein M. täglich auf die Einladung wartet, die ein wenig Abwechflung in ihr ſtilles Leben bringen ſollte. Nicht anders macht es Herr X. Er iſt ein gutmütiger Menſch, dem es furchtbar leid tut, als er eines Tages einen alten Schulkameraden trifft, dem es gar nicht gut geht. Eine ſchlecht bezahlte Stellung und Krankheit in der Familie ſind der Grund ſeiner Niedergeſchlagenheit.„Na, laß nur, alter Junge“, tröſtet Herr X.,„Direktor G. von den F.⸗ Werken iſt ein alter Freund von mir. Mit dem werde ich gleich morgen ſprechen, eine Kleinigkeit für den, dich unter⸗ zubringen.“— Ja— und morgen! Da iſt die dringende Geſchäftsreiſe— dann Paulas Verlobung, ſchließlich ver⸗ gißt er den Freund und ſeine Verſprechungen. Ahnt er, was er mit dieſen ſo leichtſinnig gegebenen Verſprechungen angerichtet hat? Weiß er, wie fieberhaft die kranke Frau und der abgearbeitete Mann auf ſeinen Anruf warten? Erſt froh und hoffnungsvoll— dann müde und verbittert. Iſt es da nun wirklich eine Entſchuldigung von„Vergeſſen“ zu ſprechen? Haben wir ein Recht, ſo leichtſinnig mit den Gefühlen anderer zu ſpielen? Wir ſollten bei all dem, was wir ſprechen und„verſprechen“ doch mehr Verant⸗ wortungsgefühl beweiſen. Wieviel unbedachte Ver⸗ ſprechungen werden auf dieſe Weiſe täglich gegeben. Man at es eben„nur ſo dahingeſagt“, ohne ſich viel dabei zu denken. Ja— aber wiſſen wir, ob der andere unſere„nur ſo dahingeſagten“ Worte nicht ernſt genommen hat und nun vergeblich auf die verſprochene Autofahrt— die Ein⸗ ladung in den Klub— oder auf die von uns ſo„billig“ verſprochenen Theaterkarten wartet? „Wieviel kleine und große Enttäuſchungen und wieviel Tränen haben unbedachte Worte ſchon verurſacht. Darum ſollten wir mit unſeren Worten und Verſprechungen acht⸗ ſamer umgehen.„Ich habe mir ja nichts dabei gedacht“ iſt eine ſchlechte Entſchuldigung für einen reifen Menſchen. Worte auf den Weg Wer das Wort„Arbeit“ nicht gern hört, wird auch nicht gern arbeiten und noch weniger gern dort geſehen ſein, wo es Arbeit gibt. Jede Arbett, die ohne Freude und ohne jede innere Teilnahme verrichtet wird, muß unbedingt dem Arbeitenden zur Qual werden. 5 So manche ſuchen nach einem Lebensinhalt und wiſſen nicht, daß der eigentliche Lebensinhalt aus Arbeit beſteht. Je ſtolzer und freimütiger ſich ein Menſch der Arbeit hingibt, deſto mehr Glück und Zufriedenheit wird er daraus ſchöpfen. Niemals dürfte einer ſagen:„Ich muß arbeiten!“ Sondern immer nur:„Ich will arbeiten!“ Denn arbeiten⸗ müſſen iſt etwas Erzwungenes. Arbeiten⸗wollen das Gegenteil. Arbeiten⸗zu⸗können, arbeiten⸗zu⸗dürfen muß ſich jeder als Ehre anrechnen. Als eine Ehre, die ihm angetan wird. Und jedem Arbeitenden ſollten wir ſo ehrerbietig be⸗ gegnen wie einem hohen Würdenträger; denn Arbeit iſt die höchſte Würde, deren ein Menſch teilhaſtig werden kann. Es wird ſo viel von lebensbejahenden Menſchen ge⸗ ſprochen, aber die wenigſten wiſſen, daß jeder lebens⸗ bejahende Menſch auch zu der Arbeit„Ja!“ ſagt. Und daß einer, der die Arbeit verneint, nimmermehr ein lebens⸗ bejahender Menſch iſt. Nicht darauf kommt es an, welche Arbeit ein Menſch verrichtet, ſondern wie er die Arbeit verrichtet. Und bei jeder Arbeit iſt zu bedenken, daß ſie dem Gemeinwohl dient. Wie bereitet man guten Kaffee? Viel hängt natürlich von der Güte des Kaffees ſelbſt ab. So manche ſchätzen ſeinen Wert nicht nach dem Preis, ſondern nach ihrem perſönlichen Geſchmack. Kaffee muß ſorgſam behandelt werden. Je feiner die Bohne iſt, um ſo duftender iſt das Aroma, um ſo kräftiger wird der Kaffee ſein. Der Türke trinkt ſeinen Kaffee aus einer Schale, und bis zum letzten Zug ſchüttet er denſelben immer wieder um, damit nur nichts von dem Aroma verlorengeht. Der Türke behauptet, daß der Kaffee, der durch heißes Waſſer gezogen iſt, nicht ſo fein ſchmecke wie wenn man den Kaffee von heißer Milch ziehen laſſe. N Der Abendländer gibt dem filtrierten Kaffee den Vor⸗ ug, wobei ein 1 5 oder Kaffeeſack benutzt wird. Den eſten Kaffee erhält man bei Benutzung einer Porzellan⸗ kanne. Man läßt den gemahlenen Kaffee ein wenig er⸗ wärmen, gibt das kochende Waſſer langſam darüber und verſtopft den Ausguß der Kanne, damit von dem Aroma nichts verloren geht. Nachdem der Kaffee zehn Minuten geſtanden hat, iſt er gebrauchsfertig. Im Winter erwärme man die Kanne vorher mit heißem Waſſer. Viele fügen dem Kaffee eine Priſe Salz bei. a In Amerika trinkt man den Kaffee gern ſtark gezuckert. Der Zucker wird hier ſchon dem heißen Waſſer hinzugegeben. 1 98 Das Lüften im Hauſe Wenngleich die Menſchen heute die friſche Luft nicht mehr ſo fürchten wie früher, hört man doch noch oft ſagen: „Schließe die Tür, ſonſt zieht es.“ Was iſt nun eigentlich Luftzug? Derſelbe(atſteht im Hauſe nur dann, wenn man an der Vorder- und Rückſeite zugleich Fenſter oder Türe offenſtehen läßt, infolgedeſſen die Luft durch das Haus zieht. Es zieht alſo nicht, wenn nur das Fenſter offenſteht. Hierdurch dringt ein kalter, friſcher Luftſtrom ins Haus und verdrängt die beklommene Zimmerluft. Da die Luft im Zimmer ſehr ſchnell verunreinigt iſt, tut man gut, wenigſtens zweimal am Tage tüchtig zu lüften. Im Winter entſteht durch das Heizen leicht Kohlen⸗ dampf im Zimmer, während durch die Atemholung der vor— handene Sauerſtoff bald verbraucht iſt. Es iſt geſund, bei offenem Fenſter zu ſchlafen, insbeſondere dann, wenn die hereinſtrömende friſche Luft uns nicht unmittelbar erreichen kann. Jedoch ſoll man das Fenſter nicht zu weit öffnen, dies ſoll ſelbſt im Sommer nicht gut ſein. Ueber Tag empfiehlt es ſich, die Fenſter der Zimmer, in denen man ſich aufhält, hin und wieder eine Viertelſtunde zu öffnen. Vor allem im Winter, wenn die Nebel ſteigen, tut man gut, die Fenſter nach dem Mittag zu ſchließen, damit die feuchte Luft, die auch für die Möbel unangenehme Wirkung zeitigt, nicht eindringen kann. Zw. Die Pflege der Zimmerpalmen Dieſen ausländiſchen Gäſten unter unſeren Blatt⸗ pflanzen wird oftmals eine Pflege zuteil, die ihnen gar nicht lieb iſt. Daher kommt es dann, daß ſie trotz aller gut⸗ 1 Sorge zu kränkeln beginnen und ſchließlich ein⸗ gehen. Ihre Grundforderung iſt— und dieſe haben ſie aus ihrer ſonnigen, warmen Heimat mitgebracht!— Licht, warme Luft und Sonne! Sie koſten uns nichts, ſo daß wir ihnen dieſen Wunſch leicht erfüllen können, indem wir ſie im Sommer an das ſonnigſte Fenſter oder auf den Balkon ſtellen. Außerdem aber brauchen ſie auch noch Feuchtigkeit. Dieſe geben wir ihnen— da wir kein Gewächshaus mit feucht⸗ warmer Dauerluft halten können— dadurch, daß wir ſie im Sommer täglich, im Winter alle zwei Tage mit einer Duſche aus der Zerſtäuberſpritze betreuen, ſowie die Blätter auch auf der Unterſeite mit einem feuchten Schwamm abwiſchen. Regnet es draußen, ſo ſtellen wir ſie, ſofern es nicht zu kalt iſt, hinaus. 5 Auf einen nicht zu kleinen Topf muß ſtets geachtet werden. Das Umtopfen geſchieht am günſtigſten im Mai und Juni, wobei wir gleich kranke Wurzeln abſchneiden. Sind unſere Palmen erſt drei oder vier Jahre alt geworden, ſo brauchen ſie erſt nach weiteren drei oder vier Jahren wieder umgetopft zu werden. Als Erde lieben ſie haupt⸗ ſächlich eine Miſchung aus gleichen Teilen Miſtbeet⸗, Lehm⸗ und Heideerde, der auch etwas Sand beigemengt wird. Ferner werden einige Stücken Torf und Holzkohle bei⸗ gegeben. Als Dung werden fertige Kunſtblumendünger verwendet Die Gaben bemeſſe man recht ſparſam. Werden unſere Palmen künftig auf dieſe Art betreut, ſo werden ſie es uns auch danken und— ſofern es ſich um leicht blühende Sorten handelt— uns auch den Gefallen tun und Blüten treiben. Machen wir ihnen alſo das Daſein bei uns recht angenehm, damit ſie nicht gelbe Blätter be⸗ kommen und ſich dadurch über ihre aus Unwiſſenheit falſche Behandlung beklagen! Am 5. Dezember Großkampftag des Winkerhilfswerkes: „Tag der nationalen Solidarität“ Hüte für den 8 Winter So vielſeitig wie in dieſem Jahr waren wohl kaum je die Hutformen. Der hohe Kopf hat ſich in der neuen Saiſon nun end⸗ gültig durchgeſetzt, aber die Mode läßt uns doch ſo unendlich viel Freiheit, daß jede Frau die für ihren Typ paſſende Form finden kann, wenn ſie ſich nicht ſklaviſch den Tor⸗ heiten der Ueber⸗ treibung, die jede Mode mit ſich bringt, unterwirft. Die kleinen Hüte ſind oft randlos und mit luſtigen bunten Federn geſchmückt. Man ſieht auch Formen, die an Zylinder ereunern, und Kappen aus Pelz, zu dem gleichen Manteloder deſſen Beſatz paſſend. Zelehnung Schmitz 1. Zylinder mit grobem Ripsband. 2. Kleine Pelztoque mit langer Feder und glockig fallendem Schleier. 3 Flache Kappe, die als Garnierung eine große Schleife trägt; das Material iſt Samt. 4. Ruſſenmütze aus Ripsſtoff mit Feder. 5. Pelzmütze in neuartiger Form. Was die Schönheit fördert Gemüſe und Früchte ſind nicht nur eine geſunde Nahrung, ihr Genuß hat auch eine ausgezeichnete Wirkung auf die Haut. Der Genuß von Obſt vor dem Schlafengehen iſt dringend anzuempfehlen, da dies eine außergewöhnlich gute Wirkung auf die Haut ausübt, insbeſondere ſind hier Aepfel zu nennen, die zudem auch ein vorzügliches„Schlaf⸗ mittel“ ſind. Da nichts ſo nachteilig wirkt auf das Aeußere des Menſchen wie eine ſchlafloſe Nacht, ſoll man alles tun was einen geſunden Schlaf fördern kann. Das Trinken von Zitronenwaſſer iſt ebenfalls zu empfehlen. Zy. Der Gebrauch des Safrans Ein in der Weihnachtsbäckerei faſt unentbehrliches Gewürzmittel iſt der Saf an. Viele von uns ſſen nun weder, welchen Pflanzenteilen dieſes Gewürz Luütſtammt, noch aus welchen Ländern es zu uns gebracht wird. Am wichtigſten iſt freilich, daß man ſich die Merkmale der Güte einprägt. Der Zweck faſt aller Gewürze iſt in erſter Linie, Speiſen und Getränke wohlriechender und ſchmackhafter zu machen. Ohne an ſich einen beſonderen Nährwert aufzu⸗ weiſen, ſind Gewürze für die Ernährung inſofern von Wichtigkeit, als die damit zubereiteten Speiſen mit er⸗ höhtem Genuß verzehrt werden und der geſteigerte Wohl geſchmack auf die Abſonderung von Speichel und Magenſaſt, ſomit auf die Verdauung der Gerichte günſtig einwirkt Ein zum Backen beliebtes Gewürz liefert uns nun der Safran(Crocus sativus), und zwar wird mit dieſem Gewürz die gelbe Färbung des Backwerkes erreicht. Die Blumen kronen der Krokuspflanzen ergeben, getrocknet und ge⸗ rieben, ein gelbes Pulver von ſtark würzigem Geruch, das neben dem Safranöl den gelben Farbſtoff enthält. der Safran hat braunrote, röhrenartige Griffel und Narben; deren dreizähnige Form erkennt man deutlich, wenn man einige Safranfäden in ein Gemiſch von drei Teilen Waſſer und einem Teil Salmiakgeiſt legt. Gelbe Staubfäden dürfen ihm nur in geringer Menge untermiſcht ſein. Stäubt man etwas von dem Pulver auf Waſſer, ſo umgeben ſich alle echten Stäubchen mit einem gelben Hof, künſtlich gefärbter Safran verleiht, mit Waſſer geſchüttelt, dieſem keine gelbe, ſondern rote oder orange Färbung. Verfälſchungen des hauptſächlich aus Frankreich und Spanien ſtammenden Gewürzes kommen vielfach und auf mancherlei Weiſe vor, ſo z. B. durch Auffärben des ſeines Oelgehaltes beraubten Safrans, durch Beifügung von beſchwerenden Stoffen, be⸗ ſonders von Borax, durch Untermiſchung mit Staubfäden des Krokus oder mit den getrockneten Blüten verſchiedener Korbblütler. Für die alten Kulturvölker des Orients und der Gegenden am Mittelmeer war der Safran ſchon derzeit ein geſchätzter Farbſtoff zum Gelbfärben von Gewändern, Schleiern und Schuhen. Nach den Berichten der griechischen und römiſchen Schriftſteller waren gelbe Krokus⸗ wie Pur⸗ purgewänder die Luſt der Orientalen und Kleinaſiaten. Noch heute färben ſich eitle Araberinnen mit Safran die Augenlider, Fingerſpitzen und Fußzehen. Bei uns findet der Safran als völlig unſchädliches Färbungsmittel von Zuckerwerk, Kuchen und Likören Verwendung. A. E. Einfache Teeplätzchen Man rührt 150 Gramm Butter oder feine Margarine ſahnig, gibt 150 Gramm Zucker und zwei ganze Eier dazu und rührt alles zuſammen zu einer glatten duftigen Maſſe, die man mit Vanillezucker oder abgeriebener Zitrone und ſo viel feinem Mehl verſieht, daß man einen weichen, ge⸗ ſchmeidigen Teig hat. Man rollt ihn dünn aus, formt mit dem Backrädchen Vier⸗ und Dreiecke, ſtreicht ſie mit Eigelb an, beſtreut ſie mit Zucker und gehackten Mandeln und bäckt ſie bei mittlerer Hitze recht knusprig. Für die Küche Apfelgrütze mit Haferflocken f Ein Kilogramm Aepfel kocht man in dem nötigen Waſſer zu einem Mus und ſtreicht dieſes durch ein Sieb. In dieſem Apfelmus kocht man 250 Gramm Haferflocken weich, würzt alles mit Zucker, Zironenſchale und Zimt und gießt ſchließlich die Maſſe in eine Glasſchüſſel, in der man ſie abkühlen läßt. Zu dieſer Apfelgrütze reicht man Frucht⸗ ſaft oder geſüßte Milch. Zuckerplätzchen 250 Gramm Butter, 500 Gramm Mehl, 250 Gramm Zucker, ein Teelöffel Hirſchhornſalz, etwas Zimt, etwas Kardamom. Die Zutaten werden gut vermiſcht, eine Rolle daraus geformt und Scheiben davon geſchnitten, die auf eine Backplatte geſetzt in Ofen gebacken werden. Reisauflauf von Brühreſten 1 Den Reis, der durch das Stehen ſteif geworden iſt, ver⸗ dünnt man im Waſſerbade mit der nötigen Menge auf⸗ gelöſtem Fleiſchextrakt, fügi 50 Gramm friſche Butter, 25 Gramm geriebenen Parmeſankäſe, etwas feingewiegten, gekochten, mageren Schinken und zwei rohe Gelbeier dazu und vermiſcht alles gut. Man füllt den Reis dann in eine gut ausgebutterte Backform, beſtreut ihn mit geriebenem Parmeſankäſe und Butterflöckchen und überbäckt ihn im Ofen goldbraun. Hirn am Spieß.. Der dritte Teil einer Zwiebel wird feingewiegt und 5 heiße Butter gegeben. Wenn die Zwiebel gelb iſt, ſtäu man einen Kochlöffel voll Mehl darauf, läßt leicht 910 bräunen, gibt ein paar Löffel kräftige Suppe dazu und läß das Ganze kochen, d. h. verkochen. Dann ſtellt man es 915 ſeite, rührt es, bis es lau iſt, miſcht hierauf ein hen geſottenes, feingeſchnittenes Hirn, zwei zerhackte Sardellen und zwei Dotter dazu und häuft die Miſchung in 0 Blätterteighörnchen. Man ſteckt dieſe auf kleine Hölzer un bückt ſie in ſehr heißem Fett goldgelb. Fiſchfilets mit Büchſenerbſen 5 Salze einige Fiſchfilets ein, laſſe ſie eine Stunde 11 geſalzen liegen und rühre unterdeſſen zerlaſſene Butter 1 Eigelb und recht viel feingewiegter Peterſilie gut durch. 5 dieſes Gerührte bade die Filets tüchtig, nimm ſie en beſtreue ſie mit geriebener Semmel und brate ſie auf bei 90 Seiten. Dazu Büchſenerbſen als wohlſchmeckende Beigabe. Erſche Bezus in de Anz im T Nr. 3. Feruſf 30 2 Schi! Aus! dem neut. deute und deut geſte im 2 Rohr nahn kenn. keiten Hilfe viele ſund! 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