4 r Nr. 285(2. Blatt). eren. Neckar Bote Samst g, 5. Dezember 1936 Der Einſatz der Gemeinden NS. Im Mittelpunkt der Eröffnung der Reichsar⸗ beitstagung des Hauptamts für Kommunalpolitik in der Reichsleitung der NSDAP in München ſtand die richtung weiſende Rede des Reichsleiters Oberbürgermeiſter Fieh⸗ ler über den Einſatz der Gemeinden im Vierjahresplan. Pg. Fiehler betonte eingangs, daß der Partei mit ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden bei der Durchführung des Vierjahresplanes ein beſonderes Maß von Arbeit und Verantwortung zukommt. Der Partei komme insbeſondere die weitere Erziehung des deutſchen Volkes zu nationalſozialiſtiſchem Denken und Handeln zu. Die Aufgaben der Gemeinden im neuen Vier⸗ ſahresplan erwachſen ihnen einmal aus der umfangreichen eigen wirtſchaftlichen Betätigung in ihren Werkbetrieben, Anſtalten und Aemtern, ſowie den von die⸗ ſen Stellen zu vergebenden Arbeiten und Lieferungen und zum anderen aus den von ihnen ſonſt noch wahrzunehmen⸗ den wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben. Aus ihrer Eigenſchaft als Auftrag- und Arbeitgeber größten Umfangs, als Großverbraucher, aber auch als Großerzeu⸗ ger wichtigſter Lebensgüter und darüber hinaus als Be⸗ lreuer aller Belange der örtlichen Gemeinſchaft ergeben ſich für die Gemeinden zahlloſe Notwendigkeiten und Möglich⸗ keiten zur Mitarbeit im Rahmen des Vierfahresplans. 5 Bekanntlich ſeien die Gemeinden und Gemeindever⸗ bände in der für unſere Volksgemeinſchaft ſo bedeutſamen Energiewirtſchaft in ausſchlaggebender Weiſe tä⸗ lig. Das von den Gemeinden und Gemeindeverbänden in der Gas- und Elektrizitätserzeugung inveſtierte Kapital be⸗ trägt rund 2.5 Milliarden Mark. Im Aufbau einer heimi⸗ ſchen Rohſtoffwirtſchaft falle der Energiewirtſchaft eine ent⸗ ſcheidende Aufgabe zu, die ſie jedoch nur zu erfüllen ver⸗ mag, wenn die Ausnutzung ihrer Erzeugungsmöglichkeiten in Haupt⸗ und Nebenpradukte geſamtwirtſchaftlich und po⸗ litiſch geſichert wird. So ſei es eine wichtige Aufgabe der Gemeinden, ihre Werke auf den Höchſtleiſtungs⸗ ſtand zu bringen, dabei aber zu berückſichtigen, daß Roh⸗ ſtoffe, Arbeitskräfte und Kapital nur in dem nach den Er⸗ forderniſſen des Vierjahresplanes tragbaren Umfange ein⸗ geſetzt werden dürfen.. Weſentlich komme es— auf die unmittelbare Erzeu⸗ gung heimiſcher Rohſtoffe an. Es müſſe daher insbeſondere bei den gemeindlichen Gaswerken unterſucht werden, inwieweit ſie etwa durch Kohleverſchwefelungs⸗ anlagen, ſowie vor allem auch durch die Gasgewinnung aus Abwäſſern außer einer Vermehrung der ſchon bisher angefallenen wichtigen Nebenprodukte der Gaserzeugung wie Koks, Teer, Ammoniak, Benzol uſw. neuen Treib- und Antriebsſtoffe ſchaffen könnten. Beſondere Sorgfalt ſei auch der gemeindlichen Müllverwertung zuzuwenden. Mehr denn je ſei es notwendig, auch die kleinſten Teile des Volksgutes vor der Vernichtung zu ſchützen und zweckentſprechend weiterzu⸗ verwenden. Es müſſen auch Wege geſucht werden, die wich⸗ ligen gewaltigen Mengen an Küchenabfällen geſondert zu ſammeln und zu verwerten. Pg. Göring hatte die NS beauftragt, die Verwertung der Küchenabfälle zur Schweine maſt ſofort 1 Angriff zu nehmen und durchzuführen. In ähnlicher Weiſe ſei die Zuſammenarbeit der Gemeinden mit der Hitlerjugend geboken, für welche der Reichsjugendführer eine Sammelaktion für beſtimmte Metallabfälle befohlen habe. Im übrigen ſei es der Initia⸗ tive der Gemeinden und Gemeindeverbände überlaſſen, in⸗ wieweit es ihnen möglich iſt, die Parole„Kampf dem Ver⸗ derb“ je nach den örtlichen Verhältniſſen mit größtmög⸗ lichem Erfolg in die Tat umzuſetzen. Beſonders wichtige Beſtimmungen wurden durch den Beauftragten für den Vierjahresplan zur Sicherung des Arbeitseinſatzes getroffen. Es ſei wichtig, daß die Betriebe und Verwaltungen dieſen Vorſchriften nach allen Kräften Rechnung tragen Es geht heute nicht mehr darum, ſedem Deutſchen einen Arbeitsplatz zu geben, ſondern ſeinen Arbeitsplatz zu verſchaffen und darüber hinaus die Berufserziehung den volkswirtſchaft⸗ lichen Bedürfniſſen entſprechend zu lenken. Es ſei eine Ehrenpflicht ſedes Bürgermei⸗ ſters und jedes leitenden Beamten einer Gemeinde und Gemeindeverbandes, ihr Denken und Handeln in den Dienſt der neuen Aufgabe zu ſtellen und ſo Vorbild zu ſein für ſeine Mitarbeiter und ſeine Heimatgemeinſchaft. Abſchließend führte Reichsleiter Fiehler aus, daß über 50000 Gemeinden und Gemeindeverbände nun in national⸗ ſozialiſtiſcher Entſchloſſenheit und Tatkraft an die Arbeit der Durchführung des neuen Vierfahresplanes herangehen werden, umſomeh; als die geſetzlichen und organiſatoriſchen Grundlagen durch das nationalſozialiſtiſche Gemeinderecht geſchaffen ſind. Bilanz des Arbeitseinſatzes Aus dem Jahresbericht der Reichsanſtalt. Berlin, 5. Dezember. Am Freitag übergab die Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung der Heffentlichkeit ihren achten Jahresbericht für die Zeit vom 1. April 1935 bis zum 31. März 1936. Zur Erläuterung dieſes umfaſ⸗ ſenden Tatſachenberichtes, der mit vielen Zahlenüberſi h⸗ ten und graphiſchen Darſtellungen den Text anſchaulich ge⸗ ſtaltet, führte der Preſſereferent der Reichsanſtalt vor Preſſevertretern u. a. aus: Im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit iſt in der Zeit vom 1. April 1935 bis 31. März 1936 wiederum ein großer Er⸗ folg erzielt worden. Betrug die Zahl der Arbeitsloſen Ende März 1935 noch rund 2,4 Millionen, ſo wurden ein Jahr 1 noch 1937 000 Arbeitsloſe bei den Arbeitsämtern gezä 2 Das bedeutet eine Abnahme um 19,4 v. H. Dieſe gün⸗ ſtige Entwicklung kommt noch klarer zum Ausdruck, wenn man den Umfang der Arbeitsloſigkeit auf 1000 Einwohner an dieſen beiden Stichtagen vergleicht. Ende März 1935 kamen auf 1000 Einwohner noch 36,4 Arbeitsloſe, am 31. März 1936 jedoch nur noch 29,3 Arbeitsloſe. Weſentlich iſt dabei auch die Feſtſtellung, daß wir das Frühjahr 1936 mit einer um rund einer halben Million niedrigeren Zahl von Arbeitsloſen begonnen haben, wie überhaupk der Rück⸗ gang im Haushaltsjahr 1935⸗36 größer war als im Ic e zuvor. Die Zahl der Beſchäftigten ſtieg um rund eine halbe Million ſtärker an, als die Zahl der Arbeitsloſen geſunken war. Dieſe verſchiedenartige Entwicklung läßt nur den außerordentlich erfreulichen Schluß zu, daß nicht nur die ſogenannte unſichtbare Arbeitsloſigkeit weitge⸗ hend beſeitigt werden konnte, ſondern daß es auch möglich war, den ſtarken Jahrgang Jugendli- cher ohne große Schwierigkeiten in das Erwerbsleben nuf⸗ zunehmen. Die bereits im Jahr zuvor begonnene Ein⸗ ſchränkung der öffentlichen Notſtandsar⸗ beiten konnte dank der geſteigerten Aufnahmefähigkeit der deutſchen Wirtſchaft verſtärkt fortgeſetzt werden. In⸗ folgedeſſen ging die Zahl der Notſtandsarbeiter innerhalb Jahresfriſt von rund 350 000 auf rund 220 000 zurück. Der ſeit der Machtübernahme erzielte beiſpielloſe Rück⸗ gang der Arbeitsloſigkeit iſt vor allem darauf zurückzufüh⸗ ren, daß neuartige Wege zur Löſung der Arbeitsloſenfrage beſchritten wurden. Eine ſtaatspolitiſch begründete Arbeits⸗ einſatzpolitk, die von dem Grundgedanken ausgeht, daß richtiger iſt, dem arbeitslos gewordenen Volksgenoſſen ſo ſchnell wie möglich wieder Arbeit und Brot zu verſch eren, ſtatt ihn lediglich zu unterſtützen, kann aber nur dann er⸗ folgreich ſein, wenn ſie it Hilfe planvoll durchdachter laßnahmen betrieben und vor allem, wenn ſie einheitſich geführt und gelenkt wird. Schritt für Schritt mit des zelnen Abſchnitten des Kampfes um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit iſt die Reichsanſtalt dem Ziele einer ſolchen einheitlich gelenkten und planmäßig durchgeführten Ar⸗ beitseinſatzpolitik näher gekommen. Energiewirtſchaftliche Führung Zur Durchführung des Vierjahresplans. Berlin, 5. Dez. Die Durchführung des Vierjahresplans erfordert auf dem Gebtet der Ener giewirtſchaft den Einſatz aller Kräfte und eine ſtraffe und einheitliche Führung. Zur Erfüllung dieſer bedeutſamen Aufgabe werden Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring als Beauftragter für den Vierjahresplan durch das Amt für deutſche Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe und der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter durch die Energieabteilung ſeines Miniſteriums aufs engſte wie bsiher zuſammenwirken. Sonderbeſtrebungen müſſen vor den Forderungen der Geſamtwirtſchaft und des Ge⸗ meinwohls zurücktreten.. 5 a Zur Vorbereitung und Einleitung der wirtſchaftlichen und techniſchen Arbeiten wird die Reichsgruppe Energie⸗ wirtſchaft herangezogen werden. Da die Reichsgruppe be⸗ reits wichtige Maßnahmen, die ſich aus dem Energiewirt⸗ ſchaftsgszetz ergeben, vorzubereiten hat, bringt die durch den nellen Auftrag vollzogene Regelung eine Zuſammen⸗ faſſung der Bearbeitung der elektrizitäts⸗ und gaswirt⸗ ſchaftlichen Fragen. Die wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen auf dieſem Gebiet leitet der Reichs- und preußiſche Wirt⸗ ſchaftsminiſter im Einvernehmen mit dem Beauftragten für den Vierjahresplan. Die Entſcheidung über die Planung und Durchführung der Arbeiten, die die Bereitſtellung der Energie für induſtrielle Vorhaben des Vierjahresplans ge⸗ währleiſten, liegt beim Amt für deutſche Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring. Die Kleintierzucht im Vierjahresplan 4. Reichskleintierſchau in Eſſen eröffnet. Eſſen, 5. Dez. Die 4. Reichskleintierſchau, die vom 4. bis 8. Dezember, verbunden mit einem großen Treffen der deutſchen Kleintierzüchter und-Halter, in den Eſſener Aus⸗ ſtellungshallen ſtattfindet, wurde am Freitag im Beiſein zahlreicher Vertreter des Reichsnährſtandes, der Reichs⸗ bauernſchaft, der Partei, der Reichs-, Staats⸗ und ſtädti⸗ ſchen Behörden und der Wehrmacht feierlich eröffnet. 5 Die Grüße des Reichsbauernführers und Reichsernäh⸗ rungsminiſter Darre überbrachte der Generalinſpekteur des Reichsnährſtandes und Präſident des Reichsverbandes der deutſchen Kleintierzüchter Vetter. An alle Kleintierhalter, an die Landarbeiter, Siedler und Kleingärtner richtete der Redner die Forderung, die ihnen zuteil werdenden Erleichterung in der Haltung von Kleintieren durch Mehrarbeit und Steigerung der Erträge zu lohnen, nicht nur zum eigenen Wohl, ſondern zum Wohl der geſamten deutſchen Volkswirktſchaft. Der Redner gab dann im einzelnen die Forderungen bekannt, deren Verwirklichung den deutſchen Kleintierhal⸗ tern für die nächſten vier Jahre aufgegeben iſt. In der landwirtſchaftlichen Geflügelhaltung gelte es, die Leiſtung je Henne um 40 Eier im Jahr zu ſtei⸗ gern. Gefördert werde die angeſtrebte Leiſtungsſteigerung durch verſtärkten Einſatz von Beratern, durch Stallbaubei⸗ hilfen, durch Einkaufsverbilligung für Zuchttiere, durch Zwiſchenkredite für die Aufzucht und andere Maßnahmen mehr. Durch die Umſtellung der bisherigen Körnerfütte⸗ rung auf eine Fütterung mit Legemehl, Hackfrüchten und anderen Futtermitteln würden jährlich 215000 Tonnen Ge⸗ treide für die menſchliche Ernährung und andere Zwecke frei werden. Auch bei den ſtädtiſchen Geflügelhaltern laſſe ſich die Leiſtung je Henne und Jahr durch reſtloſe Ausnutzung ſämtlicher Haushaltshennen um 20 Eier und bei den 5,6 Millionen Hennen der ſtädtiſchen Geflügelhalter insgeſamt um 112 Millionen Eier jährlich ſteigern. Zur Hebung der Honig- und Wachserzeugung gelte es, die Jahl der Bienenvölker, die ſchon in dieſem Jahr um 200 000 vermehrt worden ſei, jährlich um weitere 170 000 Völker zu ſteigern. Eine der wichtigſten Forderungen ſei die Vermehrung und Leiſtungsſteigerung der Ziegen, die allerdings nicht durch Haltungsverbote der Mittel- und Kleinſtädte erſchwert werden dürfe. Bei der Haltung von Kaninchen ſoll durch Umſtellung des Verhältniſſes zwiſchen dem Be⸗ ſtand an männlichen und weiblichen Tieren und durch Steigerung der Jahresnachzucht je Häſin von durchſchnitt⸗ lich 6 auf 10 Jungtiere der Anfall an Kaninchenfleiſch auf etwa 1 Million Doppelzentner vermehrt werden. Größte Leiſtungsſteigerung aber dürfte auf dem jüngſten Gebiet der Kleintierzucht, im Seidenbau, durch ſtärkere Anpflan⸗ zung von Maulbeerbäumen möglich ſein. Mit einem Schlußwort übergab Hauptabteilungsleiter II im Reichsnährftand Dr. Brummenbaum die Ausſtellung der Oeffentlichkeit. Gemeinden und Bauſperre In dem Runderlaß, des Reichsarbeitsminiſters heißt es u. a.;„Im Hinblick darauf, daß die Bauſperre für die bau⸗ liche Entwicklung der Gemeinden einſchneidende Bedeutung hat, iſt für die Anordnung in erſter Reihe die Zuſtändig⸗ keit der Gemeinden begründet worden Der Genehmigungs⸗ vorbehalt zugunſten der höheren Verwaltungsbehörde war erforderlich, um eine einheitliche Handhabung der für die ſtädtebauliche Planung ſehr wichtigen Anordnungsbefug⸗ nis ſowie den notwendigen Ausgleich zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen von der Bauſperre berührten Belangen zu ge⸗ währleſſten. Die höheren Verwaltungsbehörden ſollen in ihrer Eigenſchaft als ſtädtebaulſche Aufſichtsbehörde gege⸗ benenfalls auch die Verbindung mit den Stellen der Reichs⸗ und Landesplanung herſtellen und demgemäß, ſofern Fra⸗ gen der zuſammenfaſſenden übergeordneten Planung und Ordnung des deutſchen Raumes berührt werden, den Lan⸗ despllanungsgemeinſchaften oder deren Bezirksſtellen Ge— legenheit zur Stellung geben Die höheren Verwaltungsbe— hörden haben ferner die Anhörung aller ſonſt beteiligten Behörden und Dienſtſtellen ſicherzuſtellen: eine Stellung der für das Sperrgebiet zuſtändigen Bauvpolizeihehörden (Bausenehmigungsbehörden) iſt in jedem Falle herbeizu⸗ führen.“ Auf den Trümmern des Londoner Kriſtallpalaſtes. eee, An der Bekämpfung des Brandes beteiligten ſich 381 Feuerwehrmänner. r EDLE 1 N 3 Wenn Pferdeſtärken nicht ausreichen Eine Aufnahme vom Abſchluß der Kraftfahrgeländeausbildung der Panzerabwehrabtei⸗ g lung 23 in Potsdam. Auf der Chriſtophorusfahrt durch den tiefen Sand der Mark müſſen die Mannſchaften anpacken. 5 i 2 (Weltbild.) re- 5 — 1 3 5 FFT 5—. . 12— 5 1 N 2 Kreuz und Quer Neuer Beruf: Der Geſellſchafter für Damen.— Heirat nach zwanzigjährigem Briefwechſel.— Vier Tage im heißen Waſſer.— Die fetteſten Kinder der Welt. „Mein ſchönes Fräulein, darf ich wagen, meinen Arm und Geleit ihr anzutragen?“ Ach, wie altmodiſch, dieſer Doktor Fauſt und mit ihm alle die Jünglinge, die mit ſol⸗ chen klaſſiſchen oder ähnlichen Worten noch in unſeren Jugendtagen Anſchluß ſuchten im luſtwandelnde Mädchen! Dieſe ihrerſeits haben es auch nicht mehr nötig, ſolcherma⸗ ßen zarte Bande anzuknüpfen oder Geſellſchaft zu fin⸗ den. Auch das iſt induſtrlialiſiert, vergeſchäftigt könnte man ſagen. Hören wir, was für eine neue Berufsart da von Amerika nach unſerm rückſtändigen Europa einge⸗ führt wurde: die männliche Begleitung gegen Entlohnung. In den Bedingungen, die zum Eintritt in das„Büro für geſellſchaftliche Begleitung“ auffordern, heißt es, daß männliche Perſonen von 21 bis 50 Jahren, 1,75 Meter groß, als Angeſtellte eintreten können, wenn ſie ſtark, gute Tänzer ſind und eine Unterhaltung gut führen können. Außerdem müſſen ſie in Oxford oder Cambridge ſtudiert haben. Ihre Aufgabe beſteht darin, alleinſtehende Damen in Ermangelung eines männlichen Begleiters zu unterhal⸗ ten, wofür ſie pro Abend, je nachdem, ob ſich die Tä⸗ tigkeit bis nach Mitternacht ausdehnt, 25 bis 50 Mark er⸗ halten. Ferner wird darauf ſehr ſtreng geſehen, daß in⸗ time Annäherungen verboten ſind. Dieſe Einzelheiten wur⸗ den von dem 22jährigen Studenten Peckham der ſüdkali⸗ forniſchen Univerſität in Los Angeles, des Inhabers des von ihm ins Leben gerufenen amerikaniſchen Büros in Newyork, in engliſchen Blättern bekanntgegeben. Das neue Unternehmen bringt Peckham, wie er ſagt, jährlich 50 000 Mark ein. Seit ſeinem Eintreffen in London iſt es ihm bereits gelungen, vier Studenten der Univerſitäten Oxford und Cambridge anzuwerben, und er hofft in Kürze zehn weitere für die Sache zu intereſſieren, die Empfehlungen erſter Kreiſe haben müſſen. Jeder Verſtoß gegen die Bedingungen bedeutet die ſofortige Entlaſſung des Betreffenden, erklärte Peckham mit Betonung. Auch beabſichtigt er zwei befähigte Männer mit nach Amerika zu nehmen. Außer ſämtlichen Auslagen werden ihnen 25 Mark für den Abend und außerdem 12,50 Mark für je zwei Stunden nach Mitternacht vergütet. Aus gewiſſen Gründen käme jedoch nur eine Beſchäftigung von wöchent⸗ lich höchſtens zwei Abenden in Frage. Es ſei merkwürdig, ſo meinte er, wieviele Frauen es gäbe, die keine männli⸗ chen Begleiter bekommen könnten, die mit ihnen Geſellſchaf⸗ ten beſuchen. In Amerika arbeiteten für ihn 140 Stu⸗ denten der vornehmſten Univerſitäten. Natürlich müſſen die Frauen reich ſein und im voraus zahlen. Beſondere Aufſichten würden ſeine Angeſtellten auf ihren Wegen be⸗ obachten und auch ihr Benehmen in den vornehmſten Ge⸗ ſellſchaftslokalen kontrollieren. Bisher habe er nur zwei der angeſtellten Begleiter wieder entlaſſen müſſen, ob⸗ wohl ſie ſeine Freunde waren, da ſie zu viel tranken. Wer weiß, ob eine ſolche bezahlte Geſellſchaft nicht doch auch in manchen Fällen zu etwas Ernſtem, zur dau⸗ ernden Verbindung führt. Es braucht ja nicht immer zwan⸗ zig Jahre zu gehen, bis es ſo weit iſt, wie bei jenem merkwürdigen Liebespaar in Amerika. Seit mehr als zwanzig Jahren verkehren nämlich Fräulein Roſa Prince, wohnhaft in Kalifornien, und Herr Warrender, wohnhaft in Kentucky, über eine Entfernung von 3000 Meilen nur brieflich miteinander, ohne ſich jemals geſehen zu haben. Vor mehr als zwei Jahrzehnten hatte der ehemalige Pe⸗ troleumquellenbeſitzer, der ſich inzwiſchen zur Ruhe geſetzt hat, ſeine briefliche Fühlungnahme mit dem beſagten Fräulein eingeleitet. Dieſer Briefverkehr wurde regelmä⸗ ßig fortgeſetzt, ohne daß die beiden in glühenden Liebes⸗ ergüſſen ſich ergehenden Leute Gelegenheit fanden, ſich perſönlich einmal zu treffen. Dieſer Verkehr über 3000 Meilen Entfernung wurde ſchließlich in voriger Woche durch Feſtlegung der Hochzeit ſeitens des Bräutigams unterbrochen. Pünktlich zur feſtgeſetzten Stunde fand ſich Fräulein Prince in dem kaliforniſchen Städtchen ein, wo ſich programmäßig nach kurzer, aber herzlicher Umar⸗ mung der Hochzeitsakt vollzog, als ob beide ſich länaſt ſchon geſehen hätten Der Hochzeitsſchmaus hatte zahlreiche Verwandte, Bekannte und Freunde herbeigelockt, um das einzigartige Erlebnis mitfejern zu können. Beide Ehepart⸗ ner ſollen den Hochzeitsgäſten gegenüber erklärt haben, daß ihre erſte Begegnung am Hochzeitstage ihre gegenſeftige Zuneigung, die ſie bisher lediglich auf Grund des Brief⸗ wechſels gewonnen, nur noch verſtärkt habe. Zwanzig Jahre Briefwechſel, dann Heirat— gewiß ein ſeltener Rekord. Immerhin aber noch vernünftiger als jener, den— diesmal ausnahmsweiſe nicht in Amerikg— ein junger Mann in Ungarn aufſtellen wollte. Nachdem er vier Tage in dampfendem heißen Waſſer zugebracht, wurde der 23jährige Mann zwangsweiſe von der Polizei aus ſeinem freiwilligen Bad herausgeholt und dem Kran⸗ kenhauſe in Debreczin zugeführt. Und er wollte doch nur einen Dauerrekord aufſtellen, dieſer junge Landarbeiter, indem er ſich eines Tages nach den Thermalquellen bei Debreczin begab, ſich dort entkleidete und ſich das heiße Waſſer der Quellen bis an den Hals ſteigen ließ. Außer einer Reihe Freunde, die ſeine Handlungsweiſe mit Inter⸗ eſſe verfolgten, hatte ſich auch eine Menge Perſonen einge⸗ funden, die alle neugierig darauf warteken, wie lange der Mann es im Waſſer aushalten würde, der ſich anſcheinend ganz gemütlich in dem heißen Waſſer fühlte. Darüber ver⸗ gingen vier Tage, und noch immer zeigte der junge Mann keine Luſt, aus ſeinem Dampfbad zu ſteigen. Er hätte ſicher auch noch länger darin verweilt, wenn nichl die Po⸗ lizei n und den eigentümlichen Rekord vorzei⸗ tig abgebrochen hätte. Da er der Aufforderung des Beam⸗ ten freiwillig nicht nachkam, wurden Mannſchaften des Sanitätsdienſtes herangeholt, die den Jüngling mit rau⸗ her Hand aus dem heißen Sprudel herausholten und ſo⸗ fort nach dem Krankenhaus ſchafften, da ſein völlig er⸗ ſchöpfter Zuſtand dies erforderlich erſcheinen ließ⸗ Es ſcheint, daß der funge Mann ſchon als Kind einmal zu heiß gebadet worden war und einen kleinen Defekt da⸗ durch erlitten hatte. Viel heiße Bäder hätten dagegen jene beiden amerikaniſchen Knaben nehmen ſollen, von denen behauptet wird, ſie ſeien die fetteſten Kinder der Welt; viel. leicht wäre ihnen der Rekordſpeck dann doch etwas herun⸗ tergeholt worden. Buddy Haug, ein 7jähriger Junge, der in New Per⸗ ſey wohnt, nimmt für ſich den Ruf in Anſpruch, der fet⸗ teſte Junge der Welt zu ſein Sein Rivale iſt Leslie Bowles aus Great Yarmouth, Norfolk, mit nur 4 Jahren Buddy er⸗ klärt jedoch, daß, als er vier Jahre alt war, er 136 Pfund wog, alſo ſechs Pfund mehr als Leslie. Gegenwärtig be⸗ das größte Körpergewicht. Es iſt WIe 9 N 1 8, 9 5 5 9 5 PPPENSCHACHT ELN UND ANDERE O SpIELZ EUA SEL IAENMA CHI Jetzt wird es Zeit, um mit den Arbeiten für Weih⸗ nachten zu beginnen. Jeder hat die Abſicht, eine eigene Handarbeit fertig zu bringen. Lange wird ſchon überlegt, und noch immer iſt nichts Rechtes eingefallen. Deshalb wollen wir heute einen Vorſchlag machen, der ohne große Schwierigkeiten durchzuführen iſt. Wir zeigen an zwei Puppenſchaukeln, daß man ſchönes, ſtabiles Kinderſpiel⸗ zeug auch dann ſelbſt herſtellen kann, wenn nur wenig Geld für die Materialbeſchaffung und wenig Werkzeuge für die Bearbeitung zur Verfügung ſtehen. 5 Bei der einen Schaukel ſind überhaupt nur Holzteile verwendet worden, die ſich fetzt in jedem Haushalt vor⸗ finden werden: Paketknebel, Paketträger, etwas Zigarren⸗ kiſtenholz und zwei Kleiderbügel. Auch zur Anfertigung der anderen Schaukel braucht man nur ein paar Meter dünne Vierkantleiſten, die wenige Pfennige koſten, ein Stück Zigarrenkiſtenholz, ein paar Paketträger und vier Holzperlen. Zur Anfertigung iſt auch keine beſondere hand⸗ werkliche Geſchicklichkeit und Erfahrung erforderlich. 277 Unſer Bild zeigt einen Schaukelſtuhl für Puppen oder Teddybären oder dergleichen. Zu ſeiner Anfertigung brauchen wir zwei Kleiderbügel, ſiebzehn große Paket⸗ träger, acht kleine Paketknebel und etwas Zigarrenkiſten⸗ holz. Zuerſt entfernen wir die Drahthaken aus den Klei⸗ derbügeln und verbinden ſie beide, indem wir an ihren beiden Enden eine 12 Zentimeter lange Holzleiſte auf⸗ nageln.(Dieſe werden aus Zigarrenkiſtenholz geſägt oder wir nehmen ein Stückchen Tapetenleiſte). Genau in der Mitte der Kleiderbügel wird dann ein 12 Zentimeter brei⸗ tes und 10 Zentimeter langes Fußbrett aus Zigarren⸗ kiſtenholz aufgeſetzt und das Schaukelgeſtell iſt fertig. Die beiden Sitzbretter ſind ebenfalls zehn Zentimeter lang aus⸗ geſägt, und in jede Ecke bohrt man ungefähr 1 Zenti⸗ meter vom Rande entfernt mit einem Holzbohrer ein Loch. Die zur Arbeit notwendigen Teile, die aus Paket⸗ trägern und aus Paketknebeln beſtehen, können wir leicht aus der Abbildung erkennen. Aus den Trägern wird der Draht entfernt, und fünf von ihnen werden halb durch⸗ geſägt. Die Paketknebel, die man zum Zuſammenſetzen der großen Träger braucht, werden hier nur durchgeſägt und zurechtgeſchnitzt verwendet. Sie werden mit den gan⸗ une ben ragern ſo zuſammengefügt, wie es auf det Abbildung zu ſehen iſt. Die äbgeſchuftzten Enden der Knebel werden in die sachen der Trägt eingeleimt. Je ſchwerer ſich die Teile uſammeunſtedes laſſen, deſto feſter hätt das Stühlchen. (Alſo vorſichtig nach und nach abſchnitzen.) Um die Rücken⸗ lehne und die Seitenlehne in die großen Träger ein u⸗ fügen, muß in dieſe ein Loch gebohrt werden. Ein Holz⸗ zapfen verbindet dann die Teile. * Auch die Puppenſchaukel kann man ſich bequem ſelbſt anfertigen. Man braucht dazu etwa 2“ Meter zweimal zwei Zentimeter ſtarke Holzleiſten, ein 12& 12 Zentimeter großes dünnes Holzbrettchen, ſechs hölzerne Paketträger von denen zwei in der Mitte durchgeſägt werden, vier Holzperlen von ungefähr ein Zentimeter Durchmeſſer, ein paar Holzſchrauben und Drahtſtifte, zwei kleine Schraub⸗ haken und etwa je ein Meter Bindfaden zur Befeſtigung der Paketträger am Sitzbrettchen und Schnur zum Auf⸗ hängen der Schaukel. Aus den Leiſten wird das Geſtell angefertigt: Die Pfoſten ſind 40 Zentimeter hoch und werden miteinander durch einen angeſchraubten 29 Zentimeter langen Quer⸗ balken verbunden; jeder Pfoſten ſteht auf einem Grund⸗ balken von 30 Zentimeter Länge. Um dem Geſtell die erſorderliche Stabilität zu ſichern, ſind die Grundbalken au den Enden miteinander durch 25 Zentimeter lange uerballen und mit den Pfoſten durch 5 bis 7 Zentimeter lauge ſchräge Stützbalken verbunden, deren Stirnflächen unter einem Winkel von 45 Grad zu den Seitenkanten verlaufen. Das Sitzbrett der Schaukel weiſt in jeder Ecke, ein Zentimeter von den Kanten entfernt, eine Bohrung auf, auf der ein halber Paketträger ſteht. Die Träger werden miteinander und mit dem Sitzbrettchen durch einen Bind⸗ faden verbunden, auf den auch die waagerecht liegenden Paketträger aufgezogen ſind. Die Schnur, an der die Schaukel hängt, wird durch die ſenkrecht ſtehenden Paket⸗ träger gezogen; ſie trägt auch die auf den Paketträgern ſitzenden Holzperlen. 5 22 K. . 3 ,, U Solch ſelbſtgefertigtes Spielzeug macht nicht nur den Kindern. die damit ſpielen dürfen, ſondern auch den Eltern bei der Anfertigung viel Freude. Wer ſich mit der Her⸗ ſtellung erſt einmal abgegeben hat, findet auch bald, daß ſich auf dieſem Wege vielerlei Hübſches baſteln läßt. Als Anregung ſei hier noch erwähnt, daß ſich aus Paketknebeln (oder aus dünnen Aeſtchen), die entſprechend zurechtge⸗ ſchnitzt auf einem kleinen Holzſtück befeſtigt und bemalt werden, unter Mitverwendung von Streichhölzern oder anderer kleiner Holzſtückchen, ſehr ſchöne Soldaten oder andere Figuren anfertigen laſſen. Text und Zeichnungen(2): Suſanne Streuber. trägt das Körpergewicht des amerikaniſchen Jungen 210 Pfund bei einer Körpergröße von 155 Zentimetern. Der junge Buddy ſpielt ſehr gerne, aber er iſt untröſtlich dar⸗ über, daß ſeine gewaltigen Fettmaſſen es ihm unmöglich machen, ſich zu beugen und ſich die Schuhriemen ſelbſt zu binden. Wenn man dem fetteſten Jungen der Welt gegen⸗ über ſeinen Vater, einen Schutzmann, ſieht, ſo känn der gewaltige Gegenſatz zwiſchen beiden in der Körperfüllle ge⸗ radezu zu einem Lächeln herausfordern. Herr Haug iſt zwar auch nicht einer der kleinſten Menſchen. Er mißt in der Höhe 1,85 Meter; dagegen iſt er einer der ſchmächtig⸗ ſten Perſonen in ſeiner Heimatſtadt Irvington. Aber da haben wir in Amerika noch einen weiteren Rivalen um Joſeph Randazza aus Glouceſter, Maſſachuſetts, der wie ſein engliſcher Rivale Leslie Bowles ebenfalls vier Jahre alt iſt und 126 Pfund wiegt. Seine kleinen Schulkameraden ſagen, daß das Spie⸗ len mit Joſeph keineswegs zu den Vergnügen zählt. Er ſei ſo rauh und ungeſtüm, daß es lauter blaue Flecken ab⸗ ſetze wenn Joſeph nach ſeinen Begriffen ſanft zufaßt. Wir aber wollen die Amerikaner um die fetteſten Kin⸗ der der Welt nicht beneiden. Wir ziehen geſund aufwach⸗ ſende, vernünftig ernährte Kinder ohne Fett vor. Gedenktage hee: 1810 Der Naturforſcher Theodor Schwann in Neuß geb. 1863 Der italieniſche Komponiſt Pietro Mascagni in Li. vorno geboren. 1865 Der Schriftſteller P. Oscar Höcker in Meiningen geb. Sonnenaufgang 7.55 Sonnenuntergang 15.47 Mondaufgang 1.06 Monduntergang 12.28 8. Dezember. 1722 Eliſabeth Charlotte(Liſelotte), leans, in St. Cloud geſtorben. 1815 Der Maler Adolf v. Menzel in Breslau geboren. 1832 Der Dichter Björnſtjerne Björnſon in Oeſterdal geb. 1903 Der Philoſoph Herbert Spencer in Brighton geſt. 1914 Deutſch⸗engliſche Seeſchlacht bei den e d Tod des Admirals Maximilian Graf v. Spee, des Siegers von Coronel. Sonnenaufgang 7.57 Mondaufgang 2.15 c Herzogin von Or⸗ Sonnenuntergang 15.47 Monduntergang 12.45 „ Den duν H „Schon wieder Aſche auf dem guten Teppich, Paul!“ —.„ Ihr ſollt nicht mit den ſchmutzigen Stiefeln über den friſchgeſcheuerten Gang laufen, Kinder!“—„Marie, wir müſſen heute unbedingt noch Fenſter putzen. Was ſollen denn Lehmanns heute abend denken!“ 5 Es iſt ſchön, eine hohe Aufgabe von ſeinem Beruf zu haben. Es iſt unſchön, dieſe Aufgaben, wenn ſie tech⸗ niſcher Natur ſind, zu überſchätzen. Viele, allzu viele Frauen werden aus übergroßer Tüchtigkeit zu Tyrannen ihrer Familie. Und mit Rückſicht auf die unbeſtreitbare Tüchtig⸗ keit, in Hochachtung vor der großen Leiſtung der Frau, wagt niemand, ſich der Tyrannei zu entledigen. Anfangs hätte vielleicht ein neckender Hinweis mit ernſtem Unter⸗ ton ausgereicht, um den„Tüchtigkeits⸗Komplex“ auszu⸗ gleichen. 5 Es iſt wichtig, daß keine Aſche auf dem guten Teppich liegt, denn die teuren Einrichtungsgegenſtände ſollen lange tadellos erhalten werden. Es iſt aber wichtiger, daß der Mann ſich daheim wohlfühlt und nicht immer ängſtli darauf bedacht ſein muß, es ſeiner tüchtigen Ehehälfte recht zu machen. Es könnte ſein, daß er ſich die fehlende Behaglichkeit ſonſt einmal außerhalb des Hauſes 1 Am einfachſten iſt es in dieſem Falle, allenthalben ſovie Aſchenſchalen aufzuſtellen, daß die Aſche ſozuſagen von ſelbſt in den nützlichen Behälter fällt. 8 Die Kinder ſollen natürlich zur Reinlichkeit und Rück⸗ ſichtnahme erzogen werden. Aber kann der Gang nicht ge, ſcheuert werden, während die Kinder in der Schule 05 Der Boden iſt dann trocken, wenn ſie heimkehren n kann leicht gereinigt werden. Was vielleicht nicht einmal notwendig iſt, wenn der kleinen Bande rechtzeitig beige⸗ bracht wird ſich draußen die Schuhe rechtzeitig zu putzen. Iſt es ſo wichtig, daß Lehmanns hinter blanken Fen⸗ ſterſcheiben ſitzen? Iſt es nicht viel notwendiger, daß 5 Hausfrau abends, wenn Beſuch kommt, noch friſch 79 5 Die Gäſte freuen ſich viel mehr über eine ausgeruhte, leb⸗ hafte und unterhaltende Hausfrau als über eine blitz⸗ blanke muſtergültige Wohnung. 5 Man könnte auch ſagen, daß es rückſichtslos geg alle iſt, wenn die Hausarbeit ſo in den Vordergrund ge⸗ ſchoben wird, daß Berufsſorgen und„Freuden des a mes, Erlebniſſe und Schwierigkeiten der Kinder und ne Fragen des Zuſammenlebens zurückſtehen müſſen hinter friſchgewaſchenen Gardinen und geputzten Klinken. ſt „Tyrannin“ Hausfrau iſt ein ſchreckliches Wort, 1 55 genug hat es einen Kern von Wahrheit. E. S end Gra fung Aus fuße Pfer einen Ja J jedoe übri bis und Dam die Ama gu fi mit „Du Es at 5 Jahr; etwa⸗ ins a Schloß Greifenstein Original⸗Roman von M. Her zberg. 12 Es war daher, nachdem Irene eingetroffen, der Gräfin Wunſch geweſen, das junge Mädchen zu ſehen, um aus de⸗ ven Perſönlichkeit ihre Schlüſſe zu ziehen. Doch hatte ſie, auf ihres Sohnes Einwand, daß die tiefe Trauer Fräulein Heldburgs ihr jedweden Beſuch unmöglich mache, ihre Ein⸗ ladung aufſchieben müſſen. Nun aber ließen ſie Gernots häufige Abſtecher nach Klein⸗Greifenſtein aufmerken, und ſie beſchloß, ſofort zu handeln und ſich über das, was da vor⸗ ging, eingehend zu unterrichten. Am liebſten wäre ſie ſelbſt nach dem Vorwerk gefahren; doch verbot das ihr Hochmut und ihr ſehr ausgeprägtes Standesbewußtſein. Die Prü⸗ fung der Sachlage ſollte mithin im Schloſſe erfolgen, und ein Diener der Familie die Einladung für einen der nächſten Tage zum Mittagsmahle überbringen, oder beſſer noch, Gernot dieſelbe dort mündlich ausrichten; das würde ſie ge⸗ wichtiger machen und eine Abſage erſchweren. Die Ent⸗ DU ſchuldigu g. wegen der tiefen Trauer konnte jetzt, wo nach dem Todesfall bereits mehr als zwei Monate verfloſſen waren, bei einem einfachen Familienmahle, welches zugleich eine Ehrung für den Angeſtellten ihres nicht mehr gut vorgebracht werden. An dem Tage, wo ſeine Mutter dieſen Entſchluß ge⸗ faßt, befand Gernot ſich daheim, weil gerade einige koſtbare Reitpferde, welche er ſich von einem berühmten Geſtüt beſtellt hatte, angekommen waren. Der ſie beglei⸗ dende Stallmeiſter hatte die Roſſe vorgeführt, und der junge Graf kehrte nach ihrer eingehenden Beſichtigung und Prü⸗ fung ſehr angeregt in vorzüglicher Laune ins Schloß zurück. „Ich bin über die Maßen befriedigt, Mutter, werde keine Auswahl treffen, ſondern die Tiere ſämtlich behalten,“ Außerte er lebhaft zu der Gräfin, welche gleich hrem Sohne Pferdekennerin und Liebhaberin, der Vorführung von einem Fenſter aus zugeſchaut. Reitpferde, Gernot?“ fragte ſie verwundert. „Der Koſtenpunkt iſt Nebenſachel Wir können uns das ja jetzt leiſten!“ lachte er fröhlich. Ich gedenke mir ſelbſt jedoch nur drei von den Prachttieren zuzulegen. Von den übrigen zwei habe ich eins für Heldburg beſtimmt, der ſich bis jetzt mit einem minderwertigen Gaul begnügen mußte, und das fünfte, die reizende Apfelſchimmelſtute, iſt ein Damenpferd.“ „Die ſoll ich doch wohl nicht reiten, Gernot?“ lachte die Gräfin. „Warum nicht, Mutter? Du warſt doch eine der beſten Amazonen in Vaters Regimentl“ „Geweſen, mein Sohn! Jetzt wäre ich wohl ein bißchen zu füllig und— alt dazu.“ „Du nimmſt es, was Ausſehen und Haltung anbetrifft, mit mancher Jungen auf,“ widerſprach ihr Sohn aufrichtig. „Du biſt immer noch eine ſchöne Frau, Mutter, und würdeſt es auch zu Pferde ſein.“ Die Gräfin war in der Tat trotz ihrer fünfundfünzig Jahre noch eine impoſante Erſcheinung. Sie neigte wohl etwas zur Fülle, doch fiel das bei ihrer ſtattlichen Größe nicht ins Gewicht. Das volle weiße, ſehr kleidſam aufgenommene Haar, umgab ein roſiges, faſt faltenloſes Geſicht. Naſe und Mund, leßterer oft hochmütig geſchürzt, waren raſſig und fein, und groß und blau die etwas herriſchen Augen. Sie Sohnes bedeute, —¹ war für jeden, außer ihrem Sohne, eine gewaltigen Reſpekt einflößende, faſt gefürchtete Perſönlichkeit und wollte das auch ſein. Gernoks unbeabſichtigte Schmeichelet gefiel ihr, obgleich ſie nicht eitel im gewöhnlichen Sinne war. „Trotz deiner liebenswürdigen Anerkennung möchte ich den Apfelſchimmel doch einer jüngeren Gräfin Harrach über⸗ ſaſen,“ verſetzte ſie darauf mit bedeutſamem Lächeln.„Es gibt wohl kaum eine junge Ariſtokratin, die nicht auch ritte und gern im Sattel eines ſo ſchönen Pferdes ſäße. Es iſt übrigens, bei der Gelegenheit erwähnt, die höchſte Zeit, daß wir endlich bei den Wolmirſtädt, Donnersmarcks, Bartuchs usw. unſere Antrittsviſiten machen, Gernot,“ fuhr ſie leb⸗ haft fort.„Die Renovierungen und Neueinrichtungen im Schloß ſind beendet; da können wir daran denken, Geſell⸗ ſchaften zu geben.“ „Wozu das, Mutter? Mir ſteht der Sinn nicht danach; ich bin mit unſerem bisherigen ſtillen Leben dier ſehr zus frieden. Außerdem ſind wir noch im Trauerjahr um Onkel Eberhard.“ „Er ſtarb vor faſt neun Monaten, im März, und war kein nächſter Angehöriger,“ wandte ſie ungeduldig ein.„Du kannſt dich doch nicht ganz dem Verkehr mit deinesgleichen verſchließen und als Einſiedler leben! Wie willſt du ſonſt paſſende Bekanntſchaft für eine hoffentlich bald'ge Ehe ma⸗ chen, Gernot? Du biſt Majoratsherr, dreiunddreißig Jahre alt, und der letzte deines Stammes. Soll unſer Geſchlecht aussterben, und Greifenſtein, der jahrhundertalte Familien⸗ beſitz, verloren gehen?“ „Sorg' dich nicht darum, liebe Mutter! Ich bin mir meiner Pflichten voll bewußt und werde ſchon das Intereſſe Greifenſteins wahrnehmen und zur rechten geit handeln, verlaſſe dich darauf!“ entgegnete er ernſt. Und da er ſah, daß ſeine Antwort ſie verdroß, fügte er, einlenkend, mit gutmütigem Lächeln hinzu:„Ich glaube nicht, daß ich als Junggeselle ſterben werde, und ich will mich auch, wenn es ſein muß, deiner mütterlichen Tyrannei hinſichtlich zu veran⸗ ſaltender Feſtlichkeiten fügen. Nur gönne mir noch etwas riſt, ſagen wir, bis zum Januar oder Februar. ann iſt das Trauerjahr auch faſt verfloſſen und wir können Viſiten machen und Einladungen ergehen laſſen.“ „Es iſt hart, ſich bis dahin gedulden zu müſſen,“ ent⸗ gegnete die Gräfin ſeufzend.„Indeſſen, wenn du durchaus nicht eher willſt—“ „Nein. Ich habe dis dahin noch viel zu viel Näherlie⸗ gendes vor und keine Muße zu geſelligem Nichtstun. Trotz Heldburgs Tüchtigkeit läßt, beiſpielsweiſe, manches auf dem Vorwerk zu wünſchen übrig. Ich plane da ebenfalls noch enige Moderniſierungen, Veränderungen—“ „Ach, darum reiteſt du jetzt ſo oft hinüber?“ fragte ſeine Mutter lauernd. d f „Terls darum, teils aus anderen Gründen,“ war die ruhige Antwort. Für ihr Leben gern hätte die Gräfin mehr gefragt und erfahren. Sie kannte jedoch ihren Sohn und wußte, ß ſie es nicht wagen durfte. So erkundigte ſie ich nur keichthin:„Wirſt du morgen wieder hinüberreiten? 8 „Das iſt wohl möglich. Ich werde Heldburg von dem Eintreſſen der Pferde Mitteilung machen; er ſoll unter den drei Füchſen ſeine Wahl treffen. Zu gleicher Zeit wollte ich ihn beauftragen, mir nun endlich ſchleunigſt einen fähi⸗ En Bibliothekar zu beſorgen. Er, der Sohn des Profeſſors eldburg, iſt befugter dazu als ich. Nur zu lange ſchon e —————— Halbe ich dieſe Angelegenheit verzögert. Bibliothek komme, ärgere ich mich über 0 und mache mir Vorwürfe wegen meiner unverantwortlichen Saumſeligkeit. Alle Räume im Schloſſe ſind neu inſtand geſetzt, nur ſie harrt noch immer eines Ordners, „Die Sache iſt doch nicht gerade ſo wichtig, Gernot. Die wenigſten Beſucher werden an der Bücherei Intereſſe haben oder ſie ſehen wollen“, wandte ſeine Mutter ein. „Nicht für die Gäſte wünſche ich ihre Inſtandſetzung, londern für uns ſelbſt, Mutter. Wir, die jetzigen Beſitzer, haben die Pflicht, die ererbten Schätze zu hüten und zu pfle⸗ gen, ich weiß, es ſind unerſetzliche, koſtbare Werke darunter. Und du wirſt auch gewiß wollen, daß die Familienchroniken und die Stammtafel der Harrachs zu Greifenſtein aus dem Archive und ihrer Vergeſſenheit hervorgeholt und aufge⸗ kriſcht werden.“ „Ich muß ſagen, daß ich daran nicht gedacht hatte“, be⸗ merkte die adelsſtolze Dame jetzt nachdrücklich. Ja, damit wäre ich allerdings auch einverſtanden.“ ma, ſiehſt du wohl? Heldburg ſoll herüberkommen und die Bücherei noch einmal gründlich in Augenſchein nehmen, damit er einen Ueberblick gewinnt hinſichtlich der Arbeit, die der Bibliothekar zu leiſten haben wird, und danach die betref⸗ önlichkeit auswählt. Es wird, meiner Meinung So oft ſch in die Vernachläſſigung fende Perf hach, das Werk vieler mühevoller Monate werden, die Tau⸗ ſende von Bänden neu zu katalogiſieren und außerdem noch die Familienchroniken zu bearbeiten, einen neuen Stamm⸗ baum anzufertigen uſw.“ 8 77 8 5 5 5 „„Für ſo lange Zeit einen Fremden im Schloſſe zu haben, iſt keine angenehme Ausſicht“, äußerte ſeine Mutter miß⸗ mutig dazu. „Ex rann ja em neuiet und liebenswürdiger Mann ſein“, entgegnete Gernot lächelnd. „Das ſind die Gelehrten ſelten, und es handelt ſich ſchließlich doch nur um einen Angeſtellten“, ſagte ſie gering⸗ ſchätzig. „Ich bin darüber anderer Anſicht wie du. Laſſen wir das aber jetzt und den betreffenden Mann erſt hier ſein. Heldburg kann morgen oder übermorgen herkommen und gleich zu Tiſche bleiben. Es iſt dir doch recht, Mutter?“ „Ja, und ich denke, bei der Gelegenheit könnten auch ſeine Damen bei uns ſpeiſen. Möchteſt du meine Einladung an ſie ausrichten?“ „Gern. Seine Schweſter bat indeſſen, wie du weißt, ihrer tiefen Trauer wegen, ihr Nichterſcheinen im Schloſſe ent⸗ ſchuldigen zu wollen“. „Dieſe Entſchuldigung dünkt mir jetzt nicht mehr ange⸗ bracht, nachdem mehr als zwei Monate ſeit dem Todesfall verfloſſen“, entgegnete die Gräfin ungeduldig,„Es wäre gleich nach ihrer Ankunft Heldburgs Pflicht geweſen, mir ſeine Schweſter vorzuſtellen. Ihrer Trauer wegen habe ich ſchweigend Nachſicht geübt. Nun aber muß die Verſäumnis endlich nachgeholt werden. Ich meine, dieſe Reſpektsbezeugung ſchuldet mir dein Gutsverwalter!“ Sie ſetzte ihre hochmütige Miene auf, und ihr Sohn ſagte lächelnd: „Mein Gutsverwalter, der nebenbei mein Freund und ein freier Mann iſt, hat der Gräfin Valentine Harrach zu Greifenſtein, geborenen Gräfin Klipphauſen, ſtets Achtung und Rückſicht bewieſen. Wir wollen es ihm deshalb nicht ſo ſtreng anrechnen, daß er der Schweſter Bitte nachgab und ihre beſondere Vorſrellung bis jetzt unterließ; verpflichtet war er dazu nicht. Ich werde übrigens ſelbſt verſuchen, Fräulein Heldburg von der Berechtigung deines Wunſches, ſie mit ihren Verwandten im Schloſſe zu ſehen, zu überzeugen. Ihre bisherige Weigerung entſprang wirklich nur der tiefen Trauer um einen ſehr geliebten Vater und nicht etwa grundloſem Eigenſinn“. „Kennſt du ſie ſchon ſo genau?“ fragte ſeine Mutter ſpöttiſch. „Dazu bedarf es keiner Kenntnis, das merkt man bald“, verſetzte er gelaſſen. „Iſt ſie eigentlich hübſch, Gernot?“ warf ſie leicht bin. Begierig harrte ſie ſeiner Antwort. Dieſe Frage quälte ſie ſchon lange, doch hatte ſie dieſelbe bis jetzt vermieden, um dem Sohn ihre heimlichen Befürchtungen nicht merken zu laſſen. „Hübſch, ſcheint mir für ſie nicht der richtige Ausdruck“, ſagte Gernot zögernd, und fügte ſchnell hinzu:„Du wirſt ja bald ſelbſt urteilen.“ „Alſo iſt ſie hübſch,“ meinte ſie, gezwungen lächelnd, und ihre innere Unruhe meiſternd. Und darauf ſprach er von etwas anderem. * „Da kommt Gernot ſchon in aller Herrgottsfrühe!“ rief Rudolf Heldburg aus, während er am nächſten Morgen mit Frau und Schweſter beim Frühſtück im Eßzimmer ſaß, deſſen Fenſter einen Ausblick auf die jetzt entlaubte Lindenallee, welche nach Greifenſtein führte, geſtattete. „Wie leicht und elegant er im Sattel ſitzt! Er iſt doch ein ausgezeichneter Reiter! Der Kavallerieoffizier verleugnet ſich bei ihm nie“, lobte Marianne lebhaft, ihn gleichfalls beobachtend. „Glaube nur ja nicht, daß jeder Kavallerieoffizier auch ein ſo guter Reiter wie Gernot iſt, der hat ſozuſagen bereits von ſeiner Taufe an im Sattel geſeſſen. Nebenbei muß natür⸗ lich auch das Pferd danach ſein, und dasjenige Gernots— aber, wie ich jetzt ſehe, hat er heute einen mir ganz unbe⸗ kannten, wie es ſcheint, ſehr temperamentvollen Hengſt unter ſich“, unterbrach Rudolf ſeinen angefangenen Satz voller Intereſſe.„Sollten die beſtellten Reitpferde bereits einge⸗ troffen ſein?“ Irene blickte ſchweigend dem in ſcharfem Trabe heran⸗ reitenden Grafen entgegen, welcher das ſehr unruhige, wider⸗ ſpenſtige Roß ohne ſichtliche Auſtrengung mit überlegener Meiſterſchaft regierte und in ſeiner gutſitzenden Lodenjoppe, den eng anliegenden Reitbeinkleidern und hohen ebenſolchen Stiefeln ein anziehendes Bild männlicher Kraft und Körper⸗ ſchönheit bot. Rudolf war hinzugeeilt und empfing den Freund am Fuß der Freitreppe. „Sieh dir mal den Racker an und gib dein gewichtiges Urteil ab“, forderte der Graf ihn heiter auf, nachdem er ihn vom Pferde herab begrüßt hatte. 5 N Weltbild(M). Heimarbeit für Advent und Weihnachten. Dieſes Seifſfener Mädchen hilft ſeinen Eltern, die in erz⸗ gebirgiſchen Heimarbeit Spielzeug herſtellen, beim Be⸗ malen von Weihnachtsengeln. 4 N Das praktiſche Kleid läßt ſich immer noch aus einem knappen Mindeſtmaß arbeiten. Während die Nachmittags⸗ und Abendkleider mit wogenden Glockenpartien und Rü⸗ ſchengerieſel einen großen Stoffreichtum vorausſetzen, blei⸗ ben die ſtrengen, herrenmäßigen frack⸗ und koſtümartigen Formen etwas beſcheidener im Materialverbrauch. Da⸗ neben das einfache Tageskleid. Oft genügt ein Reſt für eine modiſche Machart in klarer, gerader Linienführung, ein halblanger Aermel und Röcke ohne Falten helfen ebenfalls Stoff ſparen. Eine praktiſche Form für daß Haus und für den Beruf wird in jedem Jahr gebraucht. Bei gut durchdachtem Zuſchneiden ergibt ſich auch ein modernes Schoßteil oder ein kurzer Kaſak, auch das mo⸗ derne Bolero läßt ſich in Verbindung mit einem hellen oder andersfarbigem Einſatz markieren. Oberteil und Aermel zeigen neuartige Verzierung mit Bieſen oder Steppereien. Helle Einſätze, Weſten, groß und klein, breit und ſchmal, ſehen auf dunklen Kleidern korrekt und freund⸗ lich aus. Kleine Stehkragen, Schleifen und Roſetten aus Piqué oder Ripsſeide geben einen hellen Farbfleck, der den gedeckten Farben alle Schwere nimmt. Feine Wollſtoffe, ge⸗ noppt oder im Charakter der Boueclés gewebt, Angora⸗ und Cloquégewebe ſind modiſch und dankbar, ſie paſſen ſich in ihrem wei⸗ chen Fall allen kleidſamen Formen an. Nummer 1 auf der Abbildung aus pflaumenlila Wollſtoff hat einen kurzen, abſtehenden Schoß am Vorderteil. Die hochgeſchloſſene Halspar⸗ tie iſt durch einen weißen Crspe⸗Satin⸗Kragen auf⸗ gehellt. Einen angedeute⸗ ten Schoßteil am leicht glockig geſchnittenen Rock zeigt das andere. Das auf⸗ geknöpfte Oberteil greift über den ſchwarzen Samt⸗ gürtel, der ſich gut vom matten Grün abhebt. Den Halsausſchnitt ſchließt ein weißer, kleiner Steh⸗ kragen mit Schleife aus Piqué ab. . 0* Nelie Tonen cles Nelgganuieꝛliag zeigen ſich zuerſt an den winterlichen Koſtümen und Com⸗ plets. Die Verwendung der Pelze in knapper Form bringt neue Arten der Garnierung mit ſich. Kleine Krawatten, ſchmale Längsſtreifen, aufgeſetzte Weſten aus flachem Pelzwerk geben ein vollkommen neues Bild. Manchmal verzichtet man ganz und gar auf den Kragen und beſetzt ſtatt deſſen Taſchen, Manſchetten oder den Saum mit Pelz. Ein Gürtel aus weichem Fell oder große Knöpfe erſetzen den großen, hochſtehenden Kragen. Auch am Man⸗ tel verſchwindet der umfangreiche Kragen immer mehr. An ſeiner Stelle ſieht man flache Bubikragen oder ein welliges Pelzjabot. Pelzbekleidete Revers oder ſchmale Prawatten ſind bedeutend jugendlicher. Sogar am Abend⸗ kleid trägt man ſchmale Pelzrollen als Hals- oder Aermel⸗ abſchluß, der weite Rockſaum, mit Pelzſtreifen umſäumt, (ſt eine modiſche Beſonderheit, die keine andere Garnie⸗ zung am Kleid duldet. Die jugendliche Pelzkapve zum ſchlichten Stoffmantel bringt ſo⸗ fort winterliche Stimmung. Durch einen paſſenden Muff er⸗ gänzt oder als einziger Pelz⸗ ſchmuck iſt eine kleine Kappe in Barettform oder etwas höher, in der Art der Tſcherkeſſen⸗ mützen, ſehr beliebt. Es bleiben nur noch die molligen Pelzſtul⸗ pen an den dicken, ſelbſtgeſtick⸗ ten Handſchuhen zu erwähnen übrig. — Text und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. Hausfrauen raten einander Zum Bräunen und Würzen von Speiſen und Tunken bräunt man eine Zwiebel, feingewiegt, mit Möhre ſehr dunkel und ſchwenkt ſie dann in einem ſpitzen Sieb in der Tunke, bis dieſe guten Geſchmack und Farbe an⸗ genommen hat. Zum Binden von Gemüſe und Tunken kann man an Stelle der Einbrenne roh geriebene Kartoffeln oder feines Reismehl verwenden. Salat und Gemüſe wäſcht man im hohen Eimer bei reichlichem Schwenken, da dann die Erd⸗ und Sandteile und Larven von Inſekten beſſer abgeſpült werden und zu Boden ſinken können. Glasſplitter ſollen niemals zuſammengefegt, ſondern mit einem feuchten Wollappen aufgenommen werden. Sie ſtellen eine große Gefahr im Zimmer dar und können gar nicht ſorgfältig genug entfernt werden.. * Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Handball der Gauklaſſe. Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte V. Waldhof 7 6 1— 75 38 13 88 3. 77000 Tgd. Ketſch 7 6—— 2 57 32 10 V. f. R. Mannheim 6 3 2 1 48 33 8 T. B. Ettlingen 6 3— 3 3140 6 To. 98 Seckenheim 8 3— 5 47 45 6 SC. Freiburg 6 2— 4 38 40 4 TSV. Oftersheim 7 2— 5 3069 4 TV. Rußloch 5 1—ç— 4 29 48 2 62 Weinheim 6—— 6 28 67— Am kommenden Sonntag wird wieder einer der Vertreter der badiſchen Handball⸗Gauklaſſe auf„Den Wörtelwieſen antreten, um mit den emheimiſchen Tur⸗ nern ſeine Kräfte zu meſſen. Wie wir aus der obigen Tabelle erſehen können, iſt dies das letzte Spiel der Vorrunde, das die 98er zu beſtreiten haben. Mit ledig⸗ lich 6 Punkten iſt ihr Tabellenſtand nicht beſonders gut zu bezeichnen. Sie haben dieſes Jahr mit wenig Glück gekämpft. Immer wieder waren es knappe Re ultate, mit denen ſie die Punkte abgegeben haben, auch gegen große Gegner. Sie haben ſogar immer noch ein aktives Tor⸗ verhältnis.— Gerade die letzte Tatſache gibt doch zu berechtigten Hoffnungen Anlaß, daß in der Nachrunde der Platz, der nach Verluſtpunkten gerechnet, zu Bedenken führen könnte, weſentlich gebeſſert wird. Wird das kommende Spiel am Sonntag allerdings gewonnen, ſo wäre die Lage ſchon weſentlich anders. Man wird ſich daher fragen, beſteht dieſe Möglichkeit? VfR Mannheim hat gegen Waldhof und gegen Rot je ein Anentſchieden erzielt und gegen Ketſch knapp verloren. Seine Stärke iſt ein ſchneller und gut kombinierender Sturm, dem es auch nicht an Schußkraft fehlt. Die Mannſchaft ſpielt e nen anſtändigen und fairen Handball; gegen ſolche Gegner haben die Seckenheimer immer bloß Chancen als gegen ſolche, wie Ettlingen oder Rot, die ſchon faſt roh ſind. Auf alle Fälle wird man am Sonntag einen ſchnellen und intereſſanten Handballkampf ſehen. Wenn der Sturm etwas mehr ſchießt, müßte es bei dem kommenden Treffen unter vollem Einſatz aller Spieler möglich ſein, einen knappen Sieg zu erringen, aber auch nur unter dieſer Bedingung; denn VfR Mannheim iſt dieſes Jahr gut in Form und wird gewiß nicht in Seckenheim ſeinen Anſchluß an die Spitze verlieren wollen. * Handball der Kreisklaſſe. To. Neckarhauſen 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1 Das morgige Verbandsſpiel führt die 1. Mannſchaft der Turnerbündler nach Neckarhauſen gegen den dortigen Turnverein. Wie aus den bisherigen bekannt iſt, iſt Neckarhauſen kein zu verachtender Gegner und wird alle Kräfte zuſammennehmen, die zwei nötigen Punkte im Ort zu behalten. Jedoch dürfte mit einem Sieg der En⸗ heimiſchen zu rechnen ſein, die diesmal mit kompletter Mannſchaft antritt und die Scharte pom vergangenen Sonntag auswetzen will. Die Jugend beſtreitet ihr Ver⸗ bandsſpiel in Neckarau gegen den dortigen VfL. Bis jetzt hat ſie ſich wacker gehalten und wird auch morgen zeigen, was ſie kann. Jedenfalls wünſchen wir ihr ein lehrreiches Spiel und wie der 1. Mannſchaft einen ſchönen Sieg. Auswärtiger Sport Das erſte Dezember⸗Sportwochenende bringt mit den Vorſchlußrundenſpielen um den Hockey-Silberſchild, mit der Deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft der Gewichtheber in Eſſen, der Schlußrunde um den ſchwediſchen Königspokal zwiſchen Frankreich und Dänemark in Stockholm und dem Start der ausgezeichneten Nürnberger Ringer Jakob Bren⸗ del und Kurt Hornfiſcher in Südweſtdeutſchland wieder ein ereignisreiches Programm, das natürlich auch die nicht minder intereſſanten Meiſterſchaftsſpiele im Fußball und Handball enthält. Fußball In den Fußball⸗Gauen Südweſt und Württemberg be⸗ ginnen am Sonntag bereits die Rückſpiele der Gauliga. Da faſt alle führenden Mannſchaften im Kampf ſtehen, auch in den Gauen Baden und Bayern, ſind wieder intereſſante Treffen zu erwarten, die im einzelnen nach folgendem Plan abgewickelt werden: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Sportfreunde Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen— Fͤ Pirmaſens, Ein⸗ tracht Frankfurt— SV Wiesbaden, FV Saarbrücken— FSW Frankfurt, Union Niederrad— Wormatia Worms. Gau Baden: VfR Mannheim— SW Waldhof, 1. FC Pforzheim— VfB Mühlburg. Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Eßlingen, Sc Stuttgart— 1. SSV Ulm, SVg. Cannſtatt— Union Böckingen, FV Zuffenhauſen— SV Göppingen, FV Kornweſtheim— Sportfreunde Stutt⸗ gart(Geſ.⸗Spiel). Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— 1860 München, Bayern München— FC 05 Schweinfurt, BC Augsburg— ASW Nürnberg. In Hamburg erlebt Deutſchlands älteſter Städte⸗ kampf eine Neuauflage. Bereits zum 44. Male ſtehen ſich Hamburg und Berlin gegenüber. Im letzten Zuſammen⸗ treffen kamen die Hanſeaten zu einem etwas überraſchen⸗ den 3:2⸗Sieg. Ungarns Fußball⸗Ländermannſchaft trifft nach ihrem Londoner Spiel gegen England am Sonntag in Dublin auf die ſtarke Elf des Iriſchen Freiſtaates.— Sonſt werden in allen Ländern die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. Im Handball ſetzen in Süddeutſchland nur drei Gaue ihre Meiſterſchafts⸗ ſpiele fort. Der Gau Württemberg läßt ſeine Gau⸗ und Bezirksklaſſen⸗Mannſchaften zur erſten Runde um den Po⸗ kal antreten. In Baden, Bayern und im Gau Südweſt werden die Punkteſpiele mit vollem Programm weiterge⸗ führt. Alle Spitzenmannſchaften ſtehen im Kampf. Im Gau Südweſt müßten Pfalz Ludwigshafen in Pfungſtadt gegen Germania und VfR Schwanheim zu Hauſe gegen den TW Haßloch ihre Stellung behaupten können. Im Gau Ba⸗ den fällt am Sonntag die Entſcheidung, wer in den näch⸗ ſten Wochen und Monaten die Tabelle anführt. Die beiden punktgleichen SV Waldhof und TW Rot ſetzen ſich um die Führung auseinander, Waldhof hat die beſſeren Ausſich⸗ ten. Im Gau Bayern ſollte der Tabellenführer TV Mil⸗ bertshofen gegen den TV Erlangen zu einem neuen Siege kommen, während der 1. FC Nürnberg als Verfolger trotz Platzvorteils gegen 1860 München vor einer ſchweren Auf⸗ gabe ſteht. i Zm Turnen tritt die Gerätemannſchaft des Gaues Niederrhein nach ihrem letztſonntäglichen Siege über den Gau Mittelrhein ſchon wieder zu einem Gaukampf gegen die Vertreter der Nordmark in Düſſeldorf an.— 90 Teilnehmer und 14 Mannſchaften beteiligen ſich am Stettiner Kunſtturnen. Auch Olympiaſieger Schwarz wird hier ſein Können zeigen. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichken; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Bau⸗ ernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 6. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Orgelmuſik; 10 Morgenfeier der HJ.; 10.30 Friſche Briſe, luſtige Morgenmuſik; 11 Streichquartett Nr. 2 D⸗dur von Alexander Borodin; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mit⸗ tag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Unſer großes Weihnachtspreisrätſel; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Muſikaliſche 18 b zur Kaffeeſtunde; 15.30 Bunte Volksmuſik; 16 Muſik zur Unterhaltung; 18 Urzeiten, hei⸗ makliche 1 18 18.30 Liedſtunde; 19 Baron Hüpfen⸗ ſtich, Märchenſpiel; 19.55 Sport; 20 Konzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 Schlußbericht vom inter⸗ nationalen Rollhockey⸗Turnier in der Stuttgarter Stadt⸗ halle; 22.35 Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 7. Dezember: 9.30 Unſere Frauenarbeit im Dezember; 10 Rauhpelz⸗ chen, winterliches Märchenſpiel; 10.30 Sendepauſe; 14 Muſt⸗ kaliſches Allerlei; 17.30 Kompoſitionen von Karl Eichhorn; 18 Blas- und Volksmuſik; 19 Die Jagd im 1 waidmänniſches Kapitel; dazwiſchen: Schallplatten; 19.45 Echo aus Baden; 20.10 Das hohe„C“, Erinnerungen eines großen Sängers; 21.10 Tanzmuſik; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 8. Dezember: 9.30 Sendepauſe; 10 Hier ruft Deutſchland, Hörfolge; 10.30 Franzöſiſch; 11 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 17.30 Außenſeiter der Wiſſenſchaft, Hörbild; 18 Zauber der Stimme; 19 So denken, leben und ſingen wir, bunter Abend der Hitler⸗Jugend; 20.10 Orcheſterkonzert; in der Pauſe: Heitere Erzählungen; 21.40 Tanzmuſik der Meiſterorcheſter, Schallplatten; 22.20 Politiſche Zeitungs⸗ ſchau; 22.40 Anterhaltungs⸗ und Volksmusik. Mittwoch, 9. Dezember: f 9.30 Sendepauſe; 10 Blasmuſik der Germanen vor 3000 Jahren; 10.30 depauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Wettflug mit dem Tode, Fliegerhörſpiel: 17.40 Joſef Pon⸗ ten erzählt von ſeiner Südamerikareiſe; 18 Bunte Unterhal⸗ tung; 19.45 Muſik machen— Muſik hören; 20.15 Stunde der fungen Nation; 20.45 Heiterkeit und Fröhlichkeit, beliebte Opernmelodien; 22.30 Lieder; 22.45 Tanz⸗ und Unterhal⸗ tungsmuſik. Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 6. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.05 Gymnaſtit; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle: 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Trag eure Herzen in den Morgen; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Und Gott ſchweigt?, Bericht und Aufruf; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 14 Unſer großes Weihnachtspreisrätſel; 14.45 Fata Morgana.. Selbſterlebtes aus Südweſtafrika; 15 Deutſche Scholle; 16 Nachmittagskonzert; 17.30 Fortſet⸗ zung folgt..„ auf Schallplatten; 18 Laßt uns froh und munter ſein; 18.30 Tanzmuſitk; 19 Pflück die Stunden, die am Wege ſtehn, Hörſzene; 19.50 Sport; 20 Drittes Sonn⸗ tagskonzert der Muſeumsgeſellſchaft; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, lokale Nachrichlen; 22.15 Sportſpiegel des Sonntags; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachlkonzert. Montag. 7. Dezember: 9.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Nachmittagskonzert; 16.45 Erzähler unſerer Zeit; 17 Lieder zur Dämmerſtunde; 17.30 Das übriggebliebene Dorf, winterlicher Funkbericht aus dem Reinhardswald; 18 Blas- und Volksmuſik; 19 Liebe nach Noten; 20.10 Muſikanten nach Feierabend, bunter Reigen; 22.15 Edwin Erich Dwinger ſpricht über ſeine Eindrücke von einer Spanienreiſe im November 1936; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 8. Dezember: 9.30 Heitere Muſit am Morgen; 11.30 Landfunk; 15.15 Die deutſche Frau; 17.30 Das große Winterfeſt der Ger⸗ manen, Plauderei; 17.45 Die Begegnung, Hörſzene; 18 Un⸗ terhaltungskonzert; 19 Lob des Winters, Hörfolge; 19.30 Kampf dem Verderb; 20.10 Der Trompeter von Säckingen, Oper; 22.30 Unkerhaltungskonzert. Mittwoch, 9. Dezember: 9.30 Sendepause; 11 Hausfrau, hör zu; 11.40 Landfunk; 15.15 Was brachten die Zeitſchriften des Monats?; 15.25 Marie Hamſun erzählt aus ihrem Leben; 15.40 Die Dom⸗ kirche zu Reval als Schickſalszeuge deutſcher Siedlung im Oſten; 17 Worpswede; 17.30 Kampf dem Verderb, kleine Geſchichte von großer Tragweite; 17.45 Jedem ſoll der Weihnachtsbaum brennen... Funkbericht; 18 Unſer ſingen⸗ des, klingendes Frankfurt; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Ein Komiker und eine Kapelle, heiterer Abend; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Moore, die notwendig ſind Erhaltet die Schönheit der Scholle— eine Mahnung an alle Naturfreunde. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat man durch viele Jahrzehnte den Boden immer intenſiver landwirtſchaftlich ausgenutzt. Die ungeheuren Wälder, in denen einſt der Indianer auf den Kriegspfad zog, haben die Siedler auf Hunderte von Kilometern gerodet: das Holz brauchten ſie zum Bau ihrer Farmen, dann zum Bau der Städte, ſchließlich auch in den Bergwerken des induſtriellen Oſtens,— vor allem aber brauchten ſie den Boden für Getreidefelder, um die Menſchenmaſſen zu er⸗ nähren. Die weiten Savannen waren längſt umgepflügt, und das lange Gras, deſſen Wurzeln den Boden durch⸗ ſetzten, hatte dem Weizen Platz gemacht.— Aber heute rächt ſich der Boden für dieſen Raubbau: die USA. ſchrei⸗ ten in den Fußtapfen großer Kulturnationen der Vorzeit, die ebenfalls die Wälder gerodet haben und dann vor der Steppe fliehen mußten, die das einſt fruchtbare Land veröden ließ. So ſind in Nordamerika heute die waſſer⸗ ſammelnden Wälder zu klein geworden, um dem Boden immer wieder die nötige Feuchtigkeit zu geben. Kein langes Heidegras gibt der Erde mehr Halt. Keine Wald⸗ barriere ſchützt mehr vor dem Winde, der die fruchtbare Erddecke davonweht und kargen, kahlen Boden zurückläßt, Dies modernſte Beiſpiel, wie die Natur mit ihren Wäldern, Sträuchern und Heidegräſern Geſchichte machen kann, läßt aber auch andere Länder aufmerken. Man if ſich plötzlich bewußt geworden, daß der Naturſchutz nicht mur eine Sache der Aeſthetik und der Naturſchwärmerei iſt. Stand früher den wirtſchaftlichen Intereſſen des ein⸗ zelnen Bauern eine Waldecke, eine Baumgruppe oder eine Hecke im Wege, ſo kümmerte er ſich wenig um alle Natur⸗ ſchutzbeſtrebungen. Wo der Wald Holz liefern ſollte, da mußte er natürlich ſtets wieder aufgeforſtet werden, denn ſonſt war der Vorrat bei dem verhältnismäßig geringen Waldbeſtand Deutſchlands zu raſch zu Ende. Aber wenn der Boden als Ackerland mehr Ertrag verſprach, dann half alles Bitten der Waldfreunde nichts. So hatte der Mann nicht unrecht, der in einer eigenen Schrift auch für Deutſchland die Gefahr einer„Verſteppung“ nachwies. In Deutſchland hat man alſo die Gefahr erkannt, und die Naturſchutzgeſetzgebung vom 26. Juni 1935 und die Verordnung vom 18. März 1926 geben die nötigen Hand⸗ haben, um jeden willkürlichen Eingriff in die Schönheiten wie in die Notwendigkeiten der natürlichen Geländeformen zu verhindern. Erſt jetzt kann man auch an den großen Kultivierungsarbeiten z. B. des Reichsarbeitsdienſtez ſeine ungetrübte Freude haben, weil man weiß: dieſe Bach wird nicht ohne weiteres reguliert und in einen „Dränagekanal“ umgewandelt, jenes Moor iſt erſt nach ſorgfältiger Prüfung trockengelegt und in gutes Kultur- land umgewandelt worden! Denn auch ein Moor iſt füt die Landſchaft nicht immer zu entbehren! Wie die Wälder und Flüſſe, ſo kann auch eine einzelne Baumgruppe und vor allem ein die Feuchtigkeit im Boden ſpeicherndet Moraſt für den Waſſerhaushalt der Natur von größter Wichtigkeit ſein. Würde hier ohne Vorſicht„kultivierte, ſo könnten zwar ein paar fette Jahre blühender Land⸗ wirtſchaft folgen, aber bald wäre der Waſſerreichtum ver⸗ ſiegt und das Land zum Verdurſten verurteilt. Der Naturſchutz bleibt aber, wie auf der erſten Reichs tagung für Naturſchutz in Berlin zum Ausdruck kam, hei dieſen einfachſten Vorſichtsmaßregeln nicht ſtehen. n wiſſen heute, daß der Menſch durchaus auch von ſeiger Umwelt geformt wird und daß der Charakter einer Land⸗ ſchaft auf ihre Bewohner einen tiefen Einfluß ausübt. Deshalb muß die äußere Form der Landſchaft erhalten und höchſtens noch verſchönert werden. Der Bauer, der Angehörige des Reichsnährſtandes, muß für dieſe Seite des Naturſchutzes gewonnen werden, damit neben der Parole„Schönheit der Arbeit“ auch der Ruf„Schönheit der Scholle“ verwirklicht wird. Man wird alſo aus dieſem Grunde nicht jeden Bachlauf begradigen. Muß es abet ſein, dann ſollte auch an ſeinem neuen Bett Buſchwerk ge⸗ pflanzt werden, um den Eindruck der„Marskanäle“ zu beſeitigen. Wo ein Stück Land eingefriedet werden muß, hat man die Wahl zwiſchen Zaun oder lebendiger Hecke. Iſt es eine Frage, was ſchöner wirkt? Wenn aber eine Straße die Dörfer verbindet und die Landſchaft durch⸗ ſchneidet, ſo müſſen ſie doch nicht unbedingt die ſteil auf ragenden Pappeln begleiten! Die Pappel kann als Chauſſeebaum ſehr ſchön wirken, ſie iſt in manchen Ge⸗ genden Deutſchlands ſchon beinahe traditionell und hat ſomit faſt ein Anrecht darauf erworben, neben den Tele graphenſtangen das Vorhandenſein einer Landſtraße an⸗ zukündigen. Aber oft wird ein breit ausladender Obf⸗ baum doch beſſer in die Landſchaft paſſen. Denn vom Standpunkt der Naturſchönheit kommt es auf das Geſicht der Landſchaft, auf die„Totalität“ an. tf. Der aufrichtige Bürgermeiſter. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts machte einmal der damalige König von Holland mit einer ſeiner Töchter eine Reiſe durch einige Provinzen ſeines Landes. Eines Tages 1 nachtete er in einem Städtchen Zeelands und nahm 5 von der Stadtverwaltung ihm gebotenes Abendeſſen 195 Punkt zehn Uhr ſtund der Bürgermeiſter des Städuhen der neben der Prinzeſſin geſeſſen hatte, auf und 7 7 ſchiedete ſich von dem König und ſeiner Tochter mit 5 Worten:„Ich wünſche Eurer Majeſtät und Eurer 0 1. lichen Hoheit eine gute Nacht und eine recht glü 125 Reiſe, da ich Höchſtdieſelben morgen nicht mehr 515 werde, indem Eure Majeſtät ja um fünf Uhr abzureg. gedenken, ich aber erſt um acht Uhr aufſtehe! er König nahm dieſes aufrichtige Geſtändnis des 0 meiſters nicht übel, ſchüttelte dem freimütigen He kräftig die Hand und wünſchte ihm, wohl zu ſchlafen. õõͤͥ ³ðVöu b Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr: Miete Et 9 und 1. Son: derrmiete E 5: Der fliegende Holländer, von Richard Wagner. Sonntag, 6. Dezember, 14.30 Uhr: Vorſtellung für die E folgſchaft der Motoren⸗Werke Mannheim(ohne Kar⸗ tenverkauf): Die Fledermaus. Operette von Joh. Strauß.— 19.30 Uhr: Miete G 9 und 1. Sondermiete G 5: Napoleon oder die Hundert Tage⸗ Drama von Chr. D. Grabbe. Montag, 7. November, 20 Uhr: Für die NS. Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abl. 405 bis 409, 410 bis 414 419, 431, 432 bis 434, 435 bis 436, 438, 521 bis 528, 527, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Luise Miller. Oper von G. Verdi. Ne s unſi! präc gebe gen lebe! bare ſind. nale zu e uns Sack Kan kein. aur in K Gefi der ſtark Ein bis lien. ariſe Blu weck an date der Mer ſon! Aug eige war tiefe ihm Raf Blu Opf bar nat die nad Gre Moltke äußert ſich einmal in ſeinen militäriſchen Schriften über die Kameradſchaft des deutſchen Soldaten mit den Worten: Gefühl des Zuſammenhaltens unter allen Umſtänden kann nicht einexerziert, es kann nur eingelebt werden.“ Dieſes Wort gilt gleichermaßen für die Volksgemeinſchaft. Wer ſie nicht erlebt, wer ſie nicht als eine innere Notwendigkeit, als einen Befehl ſeines Blutes empfindet, kennt die Volksgemeinſchaft, die nationale So⸗ lidarität nicht, wie ſie jene nicht gekannt haben, die das unſinnige Wort von der internationalen Solidarität ge⸗ prägt haben. Es kann nur eine nationale Solidarität geben, eine Gemeinſchaft der Menſchen, die durch den ewi⸗ gen Blutſtrom ihres Volkes, durch das gemeinſame Er⸗ leben ihrer nationalen Geſchichte und durch die unzerſtör⸗ 18 Liebe zu ihrem Heimatboden miteinander verknüpft ind. Wenn wir einen Tag in den Dienſt dieſer natio⸗ nalen Solidarität ſtellen, wollen wir vor aller Welt uns zu einer Notgemeinſchaft bekennen und beweiſen, daß bei uns die Not und Sorge des ärmſten Volksgenoſſen zur Sache des ganzen Volkes gemacht werden. In dieſem Kampfe gegen die Not haben alle anzutreten, es werden keine Drückeberger geduldet. Wenn wir heute Rückſchau halten, erſcheint es uns kaum noch verſtändlich, wie ſich unſer Volk einſt ſo unſelig in Klaſſen und Parteien aufſpalten konnte. Das völkiſche Gefühl war verlorengegangen, ein Gefühl, das nur aus der Erkenntnis der eigenen Sippengeſchichte groß und ſtark werden kann. Ein Beiſpiel möge dies verdeutlichen. Ein Menſch, der bisher ſich ſeiner Vorfahren gerade noch bis zum Großvater entſinnen konnte, wurde zum Fami⸗ lien⸗ und Sippenforſcher, zuerſt aus dem Zwang, ſein ariſches Blut nachzuweiſen, dann aus der Leidenſchaft des Blutes ſelbſt, das die verlorene Sippentreue wieder er⸗ weckte. Geſchlechter um Geſchlechter ſeiner Sippe zogen an ihm vorüber: Bauern, Handwerker, Arbeiter, Sol⸗ daten, Gelehrte, Kaufleute und Künſtler, ein Auf und Ab der eigenen Sippe durch alle Stände hindurch. Dieſer Menſch, der ſich vielleicht auch etwas ſtandesmäßig abge⸗ ſondert hatte, begann, ſeine Volksgenoſſen mit anderen Augen zu ſehen, ſeit er wußte, daß der Blutſtrom ſeines eigenen Geſchlechtes durch alle Stände hindurchgefloſſen war. Er fühlte ſich auf einmal mit allen ſolidariſch. Der tiefe Sinn der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ging ihm auf, die nur die eine allumfaſſende Solidarität der Raſſe, des Volkes, kennt. So wird das wiedererwachte Blutsgefühl zu einer wunderbaren Kraft, die uns zu Opfern befähigt, die früher höchſtens zu Kriegszeiten denk⸗ bar waren. Wer dieſe Kraft in ſich fühlt, dem wird der Tag der nationalen Solidarität zu einem Feſttag. Liegt doch über dieſem Tag zugleich der Schimmer des kommenden Weih⸗ nachtsfeſtes, des Feſtes der Liebe. Dem Winter iſt das Grauen genommen durch die Hoffnung, die uns das Grün der Adventskronen bedeutet. Die Winternot des Volkes wird dadurch überwunden, daß ſie zur Sache des ganzen Volkes gemacht wird. Und nun ſehen wir die Führer des Volkes, Miniſter, Gelehrte, Künſtler, Offiziere, hohe Be⸗ amte, Betriebsführer und wer es ſonſt noch ſein mag, auf der Straße ſtehen, ſehen ſie die Hände ausſtrecken und um ein Opfer bitten. Im ganzen Reiche klappern die Büchſen, von Menſchen umdrängt, die ihr Scherflein darbringen wollen im Kampfe gegen die Not. Da ſehen wir den Sammler ſich tief niederbeugen zu einem Kinde, damit es ſeine Gabe reichen kann, und wir erblicken über der Sam⸗ melbüchſe die zitternde Hand einer Greiſin, die ſchwielige Arbeiterfauft und die feinnervigen Hände des Geiſtes⸗ arbeiters. Es iſt ein allgemeines großes Händereichen, aus dem„dies Gefühl des Zuſammenhaltens unter allen Umſtänden“ geboren wird, don dem Moltke ſpricht. Daß keine Hand ſich weigert, iſt das große Wunder der Gegen⸗ 8 das konnte nicht„einexerziert“ werden, das wurde eingelebt“ So ſteht der Tag der nationalen Solidarität inmitten der Adventszeit als die große Winter⸗ und Weihnachts⸗ hoffnung der Volksgenoſſen, denen noch nicht alle Not ge⸗ nommen werden konnte. Wir erleben im Geiſte das Mär⸗ chen von der wunderbaren Wanderung des Opfergroſchens durch den Advent. Durch unzählige Hände rollt er und wandelt ſich in Kleider und Schuhe, in Wäſche und Strümpfe, in Kohle und Brot, in Freude und Erholung. Und dieſe Wandlung des Opfergroſchens iſt nur möglich, weil hinter dem Opfer Menſchen mit Herz ſtehen, weil die Solidarität, die wir an dieſem Tage bekunden, nicht nur die ſchöne Geſte eines Tages iſt, nein, dieſe Solidarität ht für immer, bekundet ſich in aller Stille durch die ungeſehenen Taten der unzähligen Helfer des Winter⸗ bilfswerkes. die uns erſt wirklich zeigen. wie ſehr das 1 2 1 is Aufnahme: Preſſe⸗Illuſtration Hofſmann— M. Der Führer auch hier als Vorbild Zuſammenhalten zur Sache des ganzen Volkes gewor⸗ den iſt. Tag für Tag ſind dieſe Helfer und Helferinnen unter⸗ wegs, Tag für Tag ſitzen ſie in den Geſchäftsſtellen der NSV., Tag für Tag lindern ſie Not. Wem könnte es ange⸗ ſichts dieſer Opferbereitſchaft des Opferns zuviel werden? Wir wollen die wunderbare Wanderung des Opfer⸗ groſchens durch den Advent zu einem Sieg des Weihnachts⸗ gedankens werden laſſen, wie ihn die Welt noch nie er⸗ lebte. Wir geben nicht nur Groſchen, wir geben uns ſelbſt. Wir entreißen den Armen ſeiner Einſamkeit, in⸗ dem wir uns mit ihm ſolidariſch erklären, indem wir ihn nicht mit Almoſen abſpeiſen, ſondern ihm wirklichen, kameradſchaftlichen Beiſtand leiſten, der niemals demü⸗ tigt. Dieſe Kameradſchaft allein ſchon iſt notüberwindend. So hoch und weit über uns wir den Führer als Bei⸗ ſpiel und Vorbild ſtellen, ſo nahe ſteht er uns als Volks⸗ genoſſe. Mit tauſend Bildern könnten wir das belegen. Sein Beiſpiel aber ſoll in uns mehr und mehr den Willen zu gleicher Gemeinſchaft ſtärken. Und daß dieſer Wille nie erſchlaffe, dazu brauchen wir Bekenntnistage, die uns wieder mahnen, unſer Tun ganz in den Dienſt des Volkes zu ſtellen. Dann ſehen wir den Tag der nationalen Soli⸗ darität auch nicht allein unter dem Geſichtswinkel der Winterhilfe, da erkennen wir, daß die Gemeinſchaft ſich in allen Taten ausdrücken muß Die Parolen, die der Füh⸗ rer uns gibt, werden zur Sache des ganzen Volkes ge⸗ macht, von Kampf gegen den Verderb bis zur Winterhilfe. Dieſe Solidarität iſt der ungeheure Reichtum unſeres Volkes, iſt die Kraft unſerer Nation, die uns aus Not und Elend, aus Ohnmacht zu neuer Stärke und Macht geführt hat. 5. Wir dürfen uns der Adventsfreude hingeben, weil wir ſehen, wie die Zeit ſich erfüllen will. Der Haß iſt in unſerem Volke vernichtet, und die Liebe lebt. ſtrebt in 1 der Notgemeinſchaft des ganzen Volkes ihrer ſchönſten Erfüllung gegen. Dieſe Liebe fordert keinen Dank, aber überreiche uk wird ihr trotzdem zuteil, wenn der Opfer⸗ groſchen ſein letztes Ziel erreicht hat, wenn in der Heiligen Nacht irgendwo ein Kindlein lachend ein neues Püppchen in ſeinen Armen wiegt, wenn irgendwo eine Mutter neue Wäſche in den Schranl legt, wenn ein altersmüder Mann ſich eine neue wärmende Strickjacke anzieht, wenn die Stube warm und der Tiſch gedeckt iſt, wo es auch ſei. Das iſt der Ehrgeiz unſeres Volkes, daß, ſoweit es überhaupt Menſchen vermögen, unſer Volk zuſammen⸗ ſtehe in Freud und Leid und ſich ewig den inneren Frie⸗ den erhalte, der aus dieſer Volksgemeinſchaft geboren wurde. Wie leicht werden uns die Opfer, wenn wir dieſe Zuſammenhänge erkennen, und wenn wir ohne jede Ueber⸗ heblichkeit ſehen, welche Stellung unſer Volk durch die Einigkeit und Einheit in einer Welt einnimmt, die keinen rechten Frieden finden kann. Die weihnachtliche Hoffnung darf ganz Beſitz von uns nehmen, weil allen dieſe Hoff⸗ nung gehört, und weil wir tagtäglich das Wachstum der Volksgemeinſchaft verſpüren, die uns einer neuen beſſeren Zukunft entgegenführt. Jedes Opfer, das wir freudig bringen, iſt ein Bauſtein zum Glück unſerer Nation. Es gibt kein größeres Geſchenk für ein Volk als dieſe unver⸗ brüchliche Einigkeit, dieſes unbedingte Zuſammenhalten. Wer möchte hierbei nicht mit in Reih und Glied mar⸗ ſchieren, wer möchte nicht immer und immer wieder mit⸗ helfen, daß ſich die wunderbare Wanderung des Opfer⸗ groſchens durch den Advent vollende, daß diefes Märchen Wahrheit werde? So ſei jeder zum Opfer bereit. Es will ſich an uns das Weihnachtswort erfüllen:„Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird.“ g Fr. Heiner. 5 * N F * D Ich war Untertertiane mir voll Lachen und Son Vater hin, öffnete die H für die neue Mütze!“ Ich erhielt drei Mützenmacher. Mit der mütze betrat ich den Lade Untertertianermütze verließ ich ihn wieder. Zunächſt ſteuerte ich wieder unſerer Wohnung zu, wo ich die Knallrote an der Wand zwiſchen den beſtaubten Kopfbedeckungen, die ich als Sextaner und Quintaner getragen hatte, maleriſch aufhängte. Dann verließ ich meine Behauſung, um bei Elſi, meiner Angebeteten, Fenſter⸗ promenade zu machen. en, und die Welt ſchien Ich trat vor meinen 11d ſa. N45. Und ſagte:„Bitte, Papa, Mark. Damit ging es heidi alten knallroten es Mannes, zum Quartaner— mit der blauen Elſi wohnte im Villenviertel unſerer kleinen alten Stadt und war von Beruf„höhere Tochter“. Wir hatten uns ſchon mehrmals unſere Liebe geſtanden. Regelrecht verlobt hatten wir uns auch ſchon, indem wir uns ein Paar Ringe mit ſchönen roten Steinen geſchenkt hatten, die aus einer Jahrmarktsbude bezogen worden waren. In letzter Zeit hatten meine Beziehungen zu Elſi allerdings eine bedenkliche Lockerung erfah⸗ ren. Daran war der lange Hentze ſchuld, ein nun⸗ mehr neugebak⸗ kener Oberter⸗ tianer, deſſen Eltern mit de⸗ nen Elſis be⸗ freundet waren. Als ich die bei⸗ den Familien kürzlich von ei⸗ nem Ausflug hatte zurückkeh⸗ ren ſehen, war mir aufgefallen, daß der lange Hentze meiner Elſi in aller Form den Hof machte, was ſich das Mädchen fröhlich gefallen ließ. Ich war empört und ver⸗ wünſchte dieſen Menſchen.— Ich war bald in die Straße eingebogen, wo Elſi wohnte. Ich richtete mich gerade empor und ſah ſehr hoheitsvoll drein. Den Stock handhabte ich tadellos. Als ich zu ihrer Wohnung hinaufblickte, ſah ich ſie, über eine Handarbeit gebeugt, am Fenſter ſitzen. Sobald ich an der nächſten Straßenecke angelangt war, kehrte ich um. Gerade als ich mich vor ihrem Fenſter be⸗ fand, hob ſie den Kopf. Sie ſtrich mit der Hand die Locken nach hinten und warf dabei einen flüchtigen Blick auf die Straße. In ſchöner Kurve ſchwang ich die Korn⸗ blumenblaue und vollführte eine elegante Verbeugung. Elſi nickte. Beſeligt ſchlenderte ich weiter. Wiederum bis zur nächſten Straßenecke. Dann machte ich von neuem Lehrt. Als ich diesmal ihre Kemenate paſſierte, ſah ich nur ganz verſtohlen zu ihr hinauf, und ich bemerkte, daß ſie ebenſo verſtohlen zu mir herunterfah. Ein Erzählung von Hanns Kappler. Wenn man in den Silberminen der Sierra Blanca einige Monate lang wie ein Affe geſchuftet hat, um end⸗ lich wieder in das Tal hinabzuſteigen, während die Peſos verführeriſch in den weiten Hoſentaſchen klimpern, dann iſt einem füglicherweiſe keine Wurſt der Welt zu teuer. Und das kleine mexikaniſche Grenzſtädtchen Juarez war mit ſeinen heißblütigen Frauen durchaus dazu angetan, den aus der Sierra herabkommenden Burſchen das Geld aus den Händen zu locken, die fiebernd in das herrliche, bunte Leben greifen wollten, um die Monate ſchwerſter, entbehrungsreichſter Arbeit vergeſſen zu laſſen. Ich hatte mich in der Nähe einer gemütlichen Fonda niedergelaſſen und brauchte nur ein paar Schritte über die Gaſſe zu tun, um die Tanzdiele erreichen zu können. Hier lockte nicht der Tequila, jenes milchige Agavenbier, das man hierzulande in Mengen vertilgte, ſondern der Pulque⸗Schnaps, ein hölliſches Getränk. Für einige Centavos konnte man ſich im Handumdrehen in eine roſige Stimmung verſetzen, wozu in meinem Falle die kohl⸗ schwarzen, glühenden Augen und die brennendroten Lippen der ſchönen Senorita Cornelia das ihre beitrugen. Die Kreolin pflegte in der Fonda des abends einige mexi⸗ kaniſche Volkslieder zu ſingen, im übrigen ſaß ich mit ihr in einer verſchwiegenen Ecke, berauſchte mich ſelbſt an den tollen Abenteuern, die ich ihr auftiſchte, und ſah mit Ge⸗ nugtuung, daß ſie ſichtlich vergnügt meinen Worten lauſchte. Man iſt in den Jahren, in denen einem das Blut wie junges Bier in den Adern rauſcht und prickelt, ohnehin in ſeinem Kopf ein wenig auseinander geraten. Dafür ſtand man deſto behender auf den Beinen und drehte einen Tango nach dem anderen durch den Saal der Fonda in Juarez. Bis eines Tages Cornelia klipp und klar erklärte, daß ſie zum Bahnhof gehen müſſe, weil ihr Geliebter auf der Durchreiſe nach El Paſo begriffen ſei. Nun, ſo etwas ereignet ſich zwiſchen allen Breiten⸗ graden der Welt nicht eben ſelten, und in meinem Falle war es ein Grund mehr, mir ein allzu ſeßhaftes Leben abzugewöhnen. Nach einem tüchtigen Schluck Pulque ſchritt ich durch die Gaſſen von Juarez und ſuchte mir auf dem Bahnhof eine Ecke, 8 Kurve ſchwang ich die Kornblumenblaue und vollführte eine elegante Verbeugung. Die Geſchichte einer Schülerliebe von Hans Bethge An der bewußten Ecke kehrte ich nicht ſofort um, ſon⸗ dern ging noch ein Stück weiter, um kein Aufſehen zu er⸗ regen. Als ich aber bis an das Ende der Straße gelangt war, wandte ich mich von neuem— und ſiehe: in dem⸗ ſelben Augenblick trat mein blondes Mädchen aus der Haustür hervor und wandte ſich, nachdem ſie zuvor nach mir ausgeſchaut hatte, einer nahen Seitenſtraße zu, die zum Stadtpark führte. Meine Stimmung war faſt übermütig. Der lange blonde Zopf mit der blauen Schleife, der da vor mir im Sonnenlicht herſchwankte, beglückte mich, wußte ich doch, daß die, der er gehörte, nur meinetwegen jetzt durch dieſe Straße ging. Als Elſi in den Park einbog, ſah ſie ſich nach mir um, und nach wenigen Minuten ſtand ich inmitten duftender Fliederbüſche und weißblühender Schneeballbäume vor mei⸗ ner Angebeteten, die ſich auf einer grünen Holzbank nie⸗ dergelaſſen hatte. „Guten Tag, Elſi“, ſagte ich. „Guten Tag. Ich gratuliere.“ Sie ſtand auf und gab mir die Hand. ſie mich fröhlich an. „Danke“, entgegnete ich.„Man hat ſich glücklich wie⸗ der mal eine Stufe höher geſchwungen. Langſam, aber ſicher.“ Damit ließ ich mich neben ihr auf die Bank nieder. „Du mußt doch koloſſal froh ſein, ſag mal?“ ſprach ſie. „Bin ich auch. Oh, ich fühle mich ſo leicht! So. Wie ſteht mir übrigens die neue Mütze?“ Ich ſah ſie an und ſie mich. Dabei fiel mir wieder auf, daß ſie doch wundervolle Augen hatte. „Gut“, ſagte ſie.„Es iſt ein ſchönes Blau. Wie Kornblumen. „Wie deine Augen, Sie lachte laut auf. „O du Schmeichelpeter! Aber du weißt, ich liebe keine Schmeicheleien. Ich verlange, wenn du mich noch liebſt, daß du mir in Zukunft keine Schmeicheleien mehr ſagſt.“ Sie reichte mir ihre ſchmale Hand. „Nicht wieder tun— ja?“ V ſollte ich machen! Ich ſchlug ein. il ich dich liebe“, ſagte ich dabei ſehr innig.„Ich liebe dich nämlich rieſig, du!“ „So? Nun ja Ich dich e auch— natürlich. Aber offen geſtanden, ſo wie vor einem Jahr, als wir uns die Ringe ſchenkten, ſo liebe ich dich eigentlich doch nicht mehr. Woran mag das nur liegen?“ „Aber Elſi! Das iſt nicht nett von dir!“ „Liebſt du mich denn noch ſo?“ „O, ſicher! Wenn nur der lange Hentze nicht wäre!“ platzte ich heraus und ballte die Fäuſte. „Herrgott, du biſt ja förmlich wild! denn Alfred Hentze getan?“ „Was er mir getan hat? Ach, du denkſt wohl, ich habe es nicht geſehen? Oh, alles! Er hat mich beleidigt! Und du haſt mich auch beleidigt, Elſi! Ich will es dir nur mal offen ſagen! Du darfſt dir von dieſem Menſchen nicht den Hof machen laſſen— ich kann es nicht ſehen! Du haſt ja die Wahl: wenn du den Eſel lieber magſt als mich, brauchſt du's ja nur zu ſagen. Dann muß ich eben gehen und muß mich zu tröſten ſuchen. Wenn du ihn aber nicht lieber haſt, dann will ich, daß du ihm offenkundig den Laufpaß gibſt. Das kann ich verlangen!“ „Mein Gott, was habe ich denn nur verbrochen? Ich weiß wahrhaftig nichts! „Hahaha!“ „Alfred Hentze iſt ein ſehr liebenswürdiger Menſch!“ „Und du liebſt ihn von ganzem Herzen.“ Dabei ſah Elſi.“ Was hat dir Nuß in Juarez E Ich mag ihn wenigſtens ganz gern.“ 2 e 2 2 8 2——— Cornelia wartete bereits auf den Zug, deſſen Schnau⸗ fen aus der Ferne ertönte. Wenige Schritte von der Senorita entfernt, bemerkte ich den Polizeipräfekten der Stadt und einen dickleibigen Herrn. Der Zug lief ein. Drei Männer ſtiegen aus. Der erſte von ihnen, ein hagerer Burſche, trat auf Cornelia zu. Aber ehe er ihr die Hand zu reichen vermochte, waren die beiden ande⸗ N ren Fahrgäſte 8 8 plötzlich hinzuge⸗ 8. ſprungen und 2 hatten in Blitzes⸗ ſchnelle dem Ha⸗ geren die Hände auf dem Rücken gefeſſelt. Das war natürlich ei⸗ ne Sache, die mich zu einem gewif⸗ ſen Teile anging. Hohnlächelnd trat ich zu der Gruppe und konnte es nicht verkneifen, auf die erblei⸗ chende Cornelia einen ſpöttiſchen Blick zu werfen. „Es iſt zweck⸗ los, Fernandez“, vernahm ich die Stimme des Poli⸗ zeipräfekten,„uns das Verſteck des 5 geraubten Dia⸗ Zeichnung: Grundwald— M. manten zu ver⸗ Fernandez beugte ſich vor, um heimlichen. Wir Cornelia einen Kuß zu geben. haben alles für eine genaue Un⸗ terſuchung vorbereitet.“ Der Hagere ſchien ſich in ſein Schickſal ergeben zu wollen.„Senor“, begann er,„geſtat⸗ ten Sie mir wenigſtens, meine Braut zu begrüßen!“ Großzügig winkte der Polizeipräfekt Cornelia heran. „Es ſei erlaubt“, ſagte er.„Aber keine Umarmung!“ Die beiden Männer, die den Hageren gefeſſelt hatten, paßten auf wie die Schießhunde. Fernandez beugte ſich „Ich dacht' es mir! Na, Elſi. nun iſt's ja doch richtig aus zwiſchen uns.“ „Iſt er denn übrigens verſetztr“ fragte ſüe, „Ig.“ Indem ich dieſes„Ja“ ſagte, ſah ich Elſi ſcharf an. Ich merkte deutlich, wie ein Freudenſchein über ihr Ge⸗ ſicht ging, obwohl ſie möglichſt gleichgültig dreinzuſchauen ſuchte. „O Falſchheit!“ knirſchte es in mir.„Sie liebt mich doch nicht mehr...“ Elſi erhob ſich, und ich folgte ihrem Beiſpiel. Jetzt bemerkte ich wieder, daß ſie im Haar eine blaue Schleife trug. „Uebrigens, die Schleife haſt du wohl aus Freude über meine Verſetzung angebunden, um mit mir in der Farbe zu harmonieren?“ Ich glaube, es klang ſehr ſpöttiſch. „Ach nein, mein Engel, das iſt eine große Einbildung. Ich trage die Schleife ſchon ſeit voriger Woche. Uebrigens iſt ſie himmelblau!“ Als wir um eine blühende Fliederecke bogen, kam Alfred Hentze des Weges daher und gerade auf uns zu. Er trug ſeine neue braune Obertertianermütze ſchief, und ich merkte wohl, wie er verſchmitzt lächelte, als er uns ſah. Auch gewahrte ich durch einen flüchtigen Seiten- blick, daß Elſi rot wurde. Nun— ich wußte ja! Das Kalb grüßte mit einer ekelhaften Höflichkeit und trat zu uns. Wir gratulierten uns gegenſeitig zur Ver⸗ ſetzung. Dann fragte Hentze:„Kommſt du nicht noch ein bißchen mit— und Sie vielleicht auch, Fräulein Elschen? Es iſt ſo brillantes Wetter heute!“ „Leider habe ich keine Zeit“, ſagte ich,„man erwartet mich zu Hauſe.“ „Ich habe es nicht ſo eilig“, meinte Elſi,„ich komme ſchon noch ein Endchen mit.“ „Na, dann guten Tag!“ „Guten Tag!“ „Elſi und ich ſahen uns beim Abſchied nicht an. . Wir gratulierten uns gegenſeitig zu unſerer Verſetzung. Zeichnungen(2): Grunwald— M. Als ich ein Stück von ihnen weg war, wandte ich mich noch einmal um: er pflückte ihr gerade ein paar Blumen am Wege. Es macht ſich ſchon, dachte ich und lachte. Dann kam mir Käthchen Waldmüller in den Sinn, die Kleine mit dem braunen Seidenhaar. Und mein Entſchluß war bald gefaßt. „Ach was!“ ſprach ich entſchloſſen vor mich hin und ſchwang den Spazierſtock,„mit Elſi iſt die Sache doch aus — ich werde fetzt Käthchen Waldmüller lieben!“ vor, um Cornelia einen Kuß zu geben. Aber wieder fuhr die Hand des Präfekten raſch dazwiſchen. „Du haſt das gut gemacht, Fernandez!“ ſagte er lachend.„Gib erſt den Diamanten heraus, den du im Munde verborgen hältſt, dann magſt du deiner Braut den Kuß geben!“ Erſchrocken fuhr der Bandit zurück. Aber er ſah ſich durchſchaut. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als ſein geheimes Vorhaben zuzugeben. 5 „Schluck den Stein nicht erſt herunter“, fuhr der Prä⸗ fekt fort.„Wir haben einen guten Chirurgen im Ort.“ Aergerlich ſpie Fernandez den Stein aus. Es war ein koſtbarer Diamant von wunderbarem Schliff und prächtigem Feuer. Mit einem Aufſchrei ſtürzte ſich der aufgeregte Dicke zu Boden und nahm den koſtbaren Stein. „Er iſt es! Wirklich! Es iſt der geſtohlene„Prince“! Welch' ein Glück, daß wir den Diamanten noch vor der Grenze erjagen konnten!“ Während die Männer den Stein bewunderten, be⸗ grüßte Fernandez ſeine Braut nun durch einen— wie ich fand— recht zärtlichen und ausdauernden Kuß, dann ließ ſich der Bandit von dem Präfekten und ſeinen Helfern ab⸗ führen. 5 Ich fand es nur recht und billig, daß es Cornelia vorzog, den Zug zu beſteigen und die Stadt zu verlaſſen Es mochte der Senorita höchſt unangenehm ſein, daß ich den peinlichen Vorfall beobachtet hatte. Ein Lied pfeifend, begab ich mich nach der Fonda, um das Ereignis dieſes Tages bei einem Glaſe Pulque zu feiern. Wie lange ich in meiner Ecke geſeſſen hatte, konnte ich kaum mit einiger Sicherheit ſagen, als der Präfekt plötzlich neben mir ächzend auf einen Stuhl ſank. „Senor, Sie haben die ſchwarze Cornelia nicht hier geſehen?“, war ſeine erſte Frage. Ich verneinte. Und dann fragte ich den ſchwer Seuf⸗ zenden, warum man die Senorita ſuche. „Denken Sie nur“, begann der Präfekt erregt“, dieſer Fernandez hat uns alle mächtig getäuſcht! Wir haben vor einer Stunde feſtgeſtellt, daß der Stein, den Fernan⸗ dez ausſpie, eine wertloſe Nachahmung darſtellt! Den falſchen ſpie er uns vor die Füße, den echten aber ſchob er dieſer verteufelten Cornelia in den Mund!“ „Ein teurer Kuß, finde ich“, war meine Erwiderung, dann füllte ich das Glas des Präfekten aus meiner Pul⸗ queflaſche.„Trinken Sie, Senorf Ich habe es längſt ge⸗ wußt, daß die Küſſe in Juarez feurig, aber auch verdammt teuer ſind!“ mön daß gebe geſch im 7 ſtützt hier in K aus. kung Aug fand weie Kett. ihrer frem Muf dank auch men eine man und zufl. Gaſt frag teten Erſt woh dane Fra mit in d DoD ELSE Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö62. (21. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Gerade als dieſe Flamme im Laboratorium entzündet wurde, beugte ſich Muſtafa Hilmi Paſcha über die Hand der Lady Adenburry und richtete ſich auf, um mit einem Blick die Erſcheinung ſeiner Verlobten zu prüfen. Natür⸗ lich trug ſie ſeine Brillanten! Niemals hatte er daran ge⸗ zweifelt. Kannte er die Frauen nicht allzu gut? Sie waren ſchließlich alle einmal zu haben, wenn man nur hoch genug bot. Hatte er für dieſe nicht vielleicht doch zu hoch geboten? Bah, was bedeutete es! Eine Frau mehr, wenn man mit ihr vorerſt auch vorſichtig umgehen mußte. Er murmelte etwas von dem großen Glück, das ſie ihm geſchenkt hatte, und ſie nahm dieſe Worte höflich und in konventioneller Haltung auf. Ellen ſah auf den ſchönen Männerkopf herab, der ſich vor ihr neigte, und ihr Gedanke war, daß es ſchade ſei, ſchade um ihre eigene Gleichgültigkeit, ſchade darum, daß der ſchöne Mann ſich ſo gar nicht anſtrengte, ſondern alles als ſelbſtverſtändlich nahm, ſchade um alles, was hier ge⸗ ſpielt wurde. Wie hätte es wohl kommen können, wenn es keine ſtahlblauen Augen gegeben hätte und keine Bettel⸗ mönche, die monoton von Kismet und Allah ſangen? Man ging zu Tiſch, und Lady Adenburry erklärte, daß heute der Paſcha ſeinen Arm unbedingt der Verlobten geben müſſe, anders ſei es ganz unmöglich. Das Souper zu viert geſtaltete ſich lebendig durch die geſchickte Art, in der Lilian Adenburry die Unterhaltung im Fluß hielt, von ihrem Mann darin meiſterhaft unter⸗ ſtützt. Sie ſprach über die Art des Lebens, das Ellen nun hier kennenlernen würde, und ſchilderte ihr das Daſein in Kairo vom Standpunkt der dort lebenden Europäerin aus. „Sie werden viel Freude haben, Ellen, wenn Sie ſich für den Orient wirklich intereſſieren. Suchen Sie Europa und ſeine Geſellſchaft, ſo werden Sie immer an Heimweh leiden. Wie wir alle.“ „Oh, Lady Adenburry, Miß Ellen wird kein Heimweh haben, weil ihre Heimat hier ſein wird,“ ſagte Muſtafa Hilmi und lächelte. „Richtig, ja, ich vergaß.“ Lilian wechſelte einen Blick mit ihrem Manne. Er verſtand den Blick, der bedeutete, daß es ein Glück ſei, zu denken, es handele ſich hier nur um eine Komödie. Muſtafa Hilmi machte nur zerſtreute Zwiſchenbemer⸗ kungen zu dem, was geſagt wurde. Seine hungrigen Augen prüften die Erſcheinung ſeiner Verlobten, und er fand, daß er mehr als gut getan habe, ſie zu wählen. Wie immer war Ellen auch heute in Weiß. In die weichen Spitzen fügten ſich die Brillanten der langen Kette, und eine einzige, ſchwer duftende Gardenie war an ihrer Bruſt befeſtigt. Die dunklen Augen, leuchtend wie fremdartige Edelſteine, ſtrahlten mit einem Ausdruck, den Muſtafa Hilmi nicht enträtſeln konnte. Ihm kam der Ge⸗ danke, daß er dieſe Frau dennoch nicht beſitzen werde, auch wenn er ſie beſaß, ehe er dieſen Blick nicht vollkom⸗ men zu enträtſeln vermochte. Gleich darauf ſchalt er ſich einen Toren und ſagte ſich, daß es europäiſch ſei, wenn man beginne, ſich um den Blick einer Frau zu ſorgen. In dieſem Augenblick öffnete ſich geräuſchlos die Tür, und ein Diener glitt herein, der Lord Adenburry etwas zuflüſterte. Geſchickt lenkte Lilian die Aufmerkſamkeit des Gaſtes auf eine fremdartige Blume im Tafelſchmuck und fragte, ob die Gärtner des Paſchas auch dieſe Blüten züch⸗ teten. Dennoch entging dem Paſcha nicht das freudige Erſtaunen Lord Adenburrys, und er fragte ſich, was das wohl für eine geheimnisvolle Botſchaft ſein könne, die da abgegeben war. Lord Adenburry wandte ſich an ſeine Frau: „Willſt du ſo gut ſein, Lilian, den Paſcha dann gleich mit in den Salon zu nehmen? Ich muß einen Augenblick in das Büro hinüber, eine eben angelangte Depeſche de⸗ chiffrieren. Da Sie doch keinen Wein nehmen, Paſcha, würde es wenig Reiz für Sie haben, hier noch am Tiſch zu bleiben. Iſt es nicht ſo?“ „Ganz wie Sie beſtimmen, Oberſt. Darf ich noch, ehe Sie gehen, fragen, ob es Ihnen recht wäre, nachher mit mir ein paar Stunden nach Eſtafileh hinauszufahren? Ich habe Anweiſung gegeben, ein Sommerfeſt im Garten zu veranſtalten mit Tänzen und ähnlichen Scherzen zur Feier dieſes großen Tages. Auch möchte ich meiner Ver⸗ lobten gern dieſen meinen größten Beſitz hier in der Nähe zeigen.“ „Ein entzückender Gedanke, Paſcha. Auf dieſe Weiſe lernen Sie gleich etwas von Ihrer künftigen Heimat ken⸗ nen, Ellen, und zwar ſehen Sie deren ſchönſte und an⸗ genehmſte Seite.“ Lady Adenburry hob die Tafel auf; Ellen und Muſtafa Hilmi folgten ihr, während ſich Lord Adenburry mit freu⸗ 1 Haſt durch eine andere Tür zu ſeinem Privatbüro egab. Im Salon angelangt, ſetzte ſich Lilian Adenburry an den Flügel und begann, ihm laute Töne zu entlocken. Das Klapierſpielen war ſozuſagen das Opferlied, das einem geſchickten Betruge geſungen werden mußte; denn der Paſcha konnte es verlangen, nunmehr mit ſeiner Ver⸗ lobten ungeſtört zu ſprechen, während die lauten Töne ihm die Illuſion des Alleinfeins gaben. Ellen fürchtete ſich vor dieſem Teil des Abends. Bald jedoch ſab ſie ein, daß ihre Furcht ganz unbegründet war, und konnte ſich ſogar in ihre Rolle ein wenig verlieben. Es kam alſo zu keinem Händedruck und zu keinen ver⸗ 5 kleinen Liebkoſungen ſondern nur zu einem Ge⸗ 1 2 uber die notwendigen Maßnahmen der nächſten Es iſt ſehr gnädig ven Ihnen, daß Sie mit meinen Mänen einverſtonden ſind. Mademoiſelle“, ſagte Muſtafa Hülmt. vet vlötzlich das ibm geläufigere Franzbſiſch Mala SEN ee wählte,„und ich hoffe, es wird Ihnen recht ſein, wenn wir in vier Wochen heiraten. Sie brauchen dieſe Zeit, um ſich alle Papiere durch Ihre Behörden zu verſchaffen, und ich brauche Zeit, um eine würdige Wohnung für meine wunderſchöne Frau zu ſchaffen. Es paßt Ihnen?“ „Es paßt mir, Monſieur“, antwortete Ellen in einem korrekten, langſamen Franzöſiſch und ſah den ſchönen Mann neben ſich neugierig an. Wie ſeltſam förmlich er war! „Sie erlauben, daß ich Sie morgen abhole, um Ihnen einige meiner weiteren Beſitzungen zu zeigen? Ich denke, es wird Sie intereſſieren.“ Anſtatt ihm zu antworten, fragte Ellen: „Sagen Sie mir, Monſieur, warum wollen Sie mich heiraten?“ Muſtafa Hilmi ſah ſie erſtaunt an. Er hatte dieſe Frage nicht erwartet. Seine Augen weiteten ſich beim An⸗ blick ihrer Schönheit. Er ſagte, verwirrt und mit etwas belegter Stimme: „Weil Sie ſehr ſchön ſind, wunderbar ſchön, Made⸗ moiſelle.“ Ellen ließ ein Spielzeug durch ihre Finger gleiten. Die Augen des Mannes folgten dem Spiel ihrer ſchlan⸗ ken Finger, und ihm kam der Gedanke, wie wundervoll es ſein würde, von dieſen Händen geſtreichelt zu werden. Mit einer ſchnellen Bewegung erhob er ſich und ſagte heiſer: „Pardon, Mademoiſelle, dieſe Art Nebeneinander mit einer Frau, die mir gehören wird, ertrage ich nicht. Und vier Wochen ſind eine lange Zeit. Wir fühlen anders hier als Sie in der Heimat.“ 5 Zeichnung: Drewitz— M. Dann trat er auf Ellen zu, die ein wenig abſeits ſtand und ſich vor Entzücken noch nicht faſſen konnte. Als habe Lilian die Worte verſtanden, beendete ſie mit einem prächtig lauten Akkord ihr Spiel und erhob ſich. „Geben Sie mir Kaffee, Ellen; es iſt zu heiß zum Spielen“, ſagte ſie und begannt ſofort eine ihrer geſchickten Unterhaltungen. Das unruhige Licht in den Augen des Aegpters ſchwand, und Ellen atmete erfreut auf. So war auch dieſes überſtanden, und für heute das Schlimmſte vorüber. Sie ließ ſich von den Tänzen erzählen, die man draußen in Eſtafileh ſehen würde, und Lilian berichtete, daß der Paſcha die beſten Tänzer Kairos hätte, und Ellen nirgends Aehnliches ſehen würde. * „Laß mich jetzt gehen, Tom“, ſagte ſchon zum zweiten Male Phil Adenburry,„ich ſagte dir doch, daß er draußen in Eſtafileh ein Feſt veranſtaltet hat, und wir hinfahren. Laß mich gehen.“ „Gib mir noch den Brief, Phil. Und gib mir auch dein Wort, daß ihr ſie niemals mit ihm allein laßt. Dein Wort, Phil.“ „Du machſt einen verrückt, alter Junge! Wie oft ſoll ich es dir denn geben? Ich habe nur eines zu vergeben, mein guter Kerl, und das haſt du ſchon. Hier iſt der Brief, und jetzt gehe ich wirklich. Bleibe hier, bis wir fort ſind, und achte darauf, daß man von draußen kein Licht ſehen kann. Wiederſehen, alter Junge. Machſt du morgen wieder den Bettelmönch? Oder wohin verſchwindeſt du jetzt?“ „Nein, den Bettler habe ich ja nur gemacht, um über Ellen zu wachen. Außerdem habe ich dabei einige Quar⸗ tiere des Paſchas in der Eingeborenenſtadt beſichtigt; ich denke, morgen kehre ich offiziell heim. Ich gebe dir Nach⸗ richt. Alſo nicht allein laſſen, Phil...“ „Herrgott, nein! Gräßlich, dieſe Verliebten, Wieder⸗ ſehen.“ Adenburry ging eilig hinaus und herzlich froh, end⸗ lich den tauſend Fragen des Freundes entronnen zu ſein. Noch ein Weilchen ging Tom unruhig in dem kleinen Raum auf und ab, voll Sorge an das gewagte Experiment denkend, das ſeine Freunde mit Ellen unternommen Aegypter gefaßt haben, ehe jener Ellen heiraten konnte. Würde das in vier Wochen möglich ſein, was in fünf Jahren nicht gelungen war? Endlich ſetzte ſich Tom nieder und öffnete den Brief, den ihm Phil übergeben hatte. Aus dem Leinenumſchlag fiel ein zweiter Brief heraus, zugleich mit einem eng⸗ beſchriebenen Bogen mit der Unterſchrift„Bonnacieux“. Aufmerkſam und immer wieder las Sir Thomas O' Flaherty Grant dieſe Zeilen und wog den zweiten ver⸗ ſchloſſenen Brief ſehnſüchtig in der Hand. Da hielt er die Löſung aller Geheimniſſe, die er als Beweismittel ſeit fünf Jahren ſuchte! Da hielt er ſie, und zwiſchen ihm und dem Wiſſen ſtand ein Menſchenleben, ſtand das Vertrauen eines anderen Menſchen. Wieder warten. Immer noch warten! 17. Kapitel. „Eſtafileh“, das größte Wohnhaus, das Muſtafa Hilmi in der Nähe von Kairo beſaß, war im Stile eines Wüſten⸗ ſchloſſes erbaut. Lehmmauern umgaben ein großes Vier⸗ eck, das in zwei Höfe geteilt war. Durch die Haupteinfahrt gelangte man in den äußeren Hof, in dem rechts und links die Dienerſchaftshäuſer, Stallungen, Garagen und Vor⸗ ratsräume lagen. Ein breiter niederer Bau ſperrte den Zugang zu dem Hauſe ab, und dieſer Bau hatte eine breite Toreinfahrt, die den eigentlichen Hauseingang bildete. Oeffneten ſich die Holztore, die dieſe Einfahrt ſperrten, ſo bot ſich dem Blick ein Zaubergarten, der wie vom Himmel gefallen mitten in der Wüſte erblühte. Das Haus war nach Art alter orientaliſcher Häuſer angelegt, aber mit allen Mitteln moderner Technik und Wohnkunſt ausgeſtattet. Als ſich an dieſem Abend der große Wagen Muſtafa Hilmis ſeinem Landhaus näherte, öffnete ſich auf das langgezogene Hupenſignal langſam das ſchwere Tor, und der Wagen rollte in den erſten Hof ein, der ſich ſofort von herbeieilender Dienerſchaft belebte, und die anfängliche Ruhe des großen Hauſes wich lebendiger Geſchäftigkeit. Das Tor des inneren Hauſes wurde eilends geöffnet, und Ellen ſchloß die Augen, geblendet von der Lichtflut, die ihr entgegenſtrömte. Der ganze Innenhof, dieſer märchenhafte Wüſtengarten mit ſeinen fremdartigen und ſchwer duftenden Blüten, für deren Wachstum jeder Sack Erde mühſam herbeigeſchafft worden war, dieſer wunder⸗ bare Garten war ein Meer von Licht. Um die Brunnen⸗ fontäne herum, beſprüht von ihren Waſſerperlen, lagerten buntgekleidete Geſtalten, an deren Körpern bei jeder Be⸗ wegung Juwelen blitzten und ſchimmerten. Die Bogen⸗ gände des Innenhofes waren von Lichtgirlanden um⸗ geben, und im Hintergrund erhob ſich eine Eſtrade mit koſtbaren Teppichen und bequemen Seſſeln. Sie war für den Paſcha und ſeine Gäſte beſtimmt. Muſtafa Hilmi half Lady Adenburry aus dem Wagen, der in der zweiten Toreinfahrt hielt, und beugte ſich tief über ihre Hand. Dann trat er auf Ellen zu, die ein wenig abſeits ſtand und ſich vor Entzücken noch nicht faſſen konnte. Adenburry und ſeine Frau waren dergleichen bereits gewöhnt, und Muſtafa Hilmi bedeutete es nichts. All dieſes gehörte nur zu dem Ablauf eines Abends, der feier⸗ lich geſtaltet werden mußte. Aber er blieb doch einen Augenblick ſtehen und ſah ſeine Verlobte an. Das viele Licht, das in dem dämmerigen Torbogen auf ſie fiel, ließ ſie einer Erſcheinung aus einer anderen Welt gleichen. Er zog ſcharf den Atem ein. In dieſem Augenblick war er ſtolz auf ſie, ſtolz darauf, ſie in ſein Haus führen und ſeiner Dienerſchaft als künftige Herrin zeigen zu können. Er ſagte mit bebender Stimme: „Ihren Arm, Mylady, daß ich Sie in Ihr künftiges Heim führe.“ Er ſprach wieder engliſch, und als Ellen das Wort„home“ von ſeinen Lippen hörte, da mußte ſte ſchaudernd denken, daß es ſchrecklich wäre, wenn er die Wahrheit ſpräche. Schön war alles, atemberaubend wun⸗ derbar. Aber ein Heim war es nicht. Sie neigte den Kopf und legte die Fingerſpitzen in den Arm des Mannes, der hier der Gebieter war. Als der Paſcha mit der Fremden aus dem Torbogen in den Gartenhof trat, ſchlugen unzählige Becken an⸗ einander, und ein Ruf erhob ſich, deſſen rauhe Wildheit erſchreckend war. Unter dieſem ohrenbetäubenden Lärm ſchritt Muſtafa Hilmi mit Ellen den ſchmalen Weg ent⸗ lang. Aus der Mitte der am Boden um das Brunnen⸗ becken kauernden Tänzerinnen wurde das Paar mit ſelt⸗ ſamen Blüten beworfen. Muſtafa Hilmi ſchritt durch dieſen Jubel ſtumm und ungerührt dahin, denn ſo gebot es die Würde. Ein kurzer Seitenblick hatte ihn überzeugt, daß Ellen es gleichfalls tat. Ellen aber war ſo teilnahmslos, weil ſie völlig be⸗ nommen war und weil die Sorge in ihr immer höher ſtieg, ob es denn auch wirklich in der Macht von Lord Adenburry liegen werde, ſie rechtzeitig zu erlöſen, wie er es verſprochen hatte. Galt ſie heute ſchon als die Verlobte dieſes mächtigen und reichen Mannes neben ihr, wie ſollte es dann erſt in vier Wochen werden? Sie hob den Kopf, um die Ruhe des geſtirnten Him⸗ mels zu ſuchen, und da ſah ſie auf der oberen Brüſtung des Säulenganges eine Geſtalt ſtehen. Ihr Fuß ſtockte, ihr Herzſchlag ſetzte aus, und die gleiche atemverſchlagende Angſt wie damals in London packte ſie auch jetzt. Denn von dort oben ſahen die ſeltſam hellen Augen des Man⸗ nes im Pelz auf ſie Nen und wenn Ellen niemals Feind⸗ ſeligkeit in einem Menſchenblick geſehen hätte, hier ſah ſie es. Kalt wurde ihr, und Muſtafa Hilmi, der erſtaunt ihres Zögerns wegen zu ihr hingeblickt hatte, ſchaute zu Nafis ſo zornig auf, daß ſogar dieſer Mann ohne Furcht es vorzog, ſich unſichtbar zu machen. 8 Immer noch ſtarrte Ellen auf die Brüſtung. Der 8 iß wü i ö ber zog ſie langſam weiter und ſagte leiſe 1 g⸗ atten. Gewiß würde es ihm helfen, denn der Paſcha aber za de 90 iſe ünd eindring⸗ Purge Rückſichten nehmen müſſen, die vorher unnötig lich:„Wes erſchreckt Sie ſo? Kommen Se 5 geweſen waren. Aber in vier Wochen mußte er den(Fortſetzung t.) JJ) Buchſtaben⸗Rätſel. n der chirurgiſchen Abteilung eines ſchwäbiſchen Akt Amt Art Atz Eck Eid Oſt Uhr Uri Ute Wal. Krankenhauſes lommt es vor, daß man Kranke halb ſcherz⸗ Wenn man die Mittelbuchſtaben obiger 11 Wörter richtig haft, halb in der Hitze der Arbeit, nur mit dem Leiden guſche aneinanderreiht, erhält man die Bezeichnung für eine be⸗ bezeichnet, daß ſie hergeführt hat. VSeczue ſtimmte Verkaufsmeſſe. Sch e 55 Beſuch eines Angehörigen eine n der . 8 Schweſter zur Oberſchweſter ſagen: 1 Auslaſſungs⸗Aufgabe. 5„Der d bon Aer 23 möchte die Kröpfle 1 2 Aus nachſtehenden 18 Wörtern: Weiche Wale Reigen auf 19 b'ſuche, geht das?“(Aus dem„Simplieiſſimus“) Uhr Sonde Aida Code Herz Watte Stand Zauber Wun⸗ Erklärlich 5 11 der Urban Leiter Siegel Stiel Kohle Landung, ſoll durch*; 5.. 2 Fernſf Auslaſſen je eines Buchſtabens ein neues Wort gebildet e hier eine Familie Hubermüller?“ 5 werden, während die ausgelaſſenen Buchſtaben, mitein⸗ 5 e. e. Fan Mül⸗ 36 ander verbunden, eine gern geübte Beſchäftigung der ler,. wohnen im een eee,— gegenwärtigen Zeit ergeben. 8„So, dann ſind ſie wahrſcheinlich geſchieden.“ s — 7 222 Auflöſungen aus letzter Nummer: ————„ Problem„Hühnerfag d“: Man lieſt in jeder Waager echt: 1. Fliegerheld, 7. Angehöriger eines 5 515„ durch die die Mauerriſſe gehen, baltiſchen Volkes, 8. Holzmulde, 10. Nebenfluß des Pregel, F 5. 8 Reich 12. Berg im Sinai, 14. Anderes Wort für Brühe, 15. Ort Hab ruhig Blut, in Ungarn, 17. Abſchiedswort, 19. Heerführer im Welt⸗ Dann triffſt du gut.“ Lebe 22. Waſchmittel, 24. Weiblicher Perſonenname, 25. Der Taubenliebhaber“: Es befanden ſich 1 i 0 Lebensſtuſe, 26. Fliegerheld.— Senkrecht: l. Weib⸗ 119 Tauben im Schlage. M 5 0 licher Perſonenname, 2. Chemiſcher Grundſtoff, 3. Berliner Schach-Aufgabe: 1. De1 fi, b6—05, 2. Tea) 5 CG 0 9 55 Vorort. 4 Ort auf Korſika, 5. Geſteinsgebilde, 6. Neben⸗ Jed, SeT(Kd5—c4), 3. Sd— f(Ted es ne a 5 „ l 14, den„S T(Kde„ 3. Sd3—f4(Teß—c5) matt. a: Sami fluß der Saar. 93 Reigenliedchen, 11. Wollgewebe, 13. Hef⸗ 1.„ Kdös e, 2. Df1—f5%, Beliebig, 3. T. L 12 71. tiger Windſtoß, 16. Wie 19 waagerecht, 17. Stadt in Ita⸗ oder cꝛ—c4 matt Auf!* folgt 2. Sds— 02 8 Hchn. lien, 18. Stadt in Holland, 20. Drama von Ibſen, 21. Ne⸗ uſw. Drohung iſt: 2. Sd f4 f uſw 5 5 8 a been benfluß des Rheins, 23. Engliſches Bier. Ausf ü 12 3 11 7 0 55* 9 5 9 1755 b u 8 8 ll⸗Rätſel: Karakal, Aſpern, Fernrohr, I II en ſagen 5 5 Falzbein, Emſcher, Elch, Kaſein, Roeune.— Kaffee⸗ 5 85 des vormittags Wäſche— abends Beſuch! kraenzchen. 8 N. 5 in die . e 8 5 W rissig Scherz⸗Rätſel: K in des— K in d. Kindeskind. 7 0 0 9 ſamm s 8ussehen Werden? Nicht nötig! Geographiſce 3 Leiſt Rätſ N 75. 77 45 72 f N 8 iſches Leiſten⸗9 el: 1. Fran⸗ f e e Schnell das wirksame euzetitheltige Haut- kenwald 3 Eifel 8 5 Sia 8 5 0 i 22 7 2 8. 1 2 Hb. 50 ö 8 1: Elfel, b: T: Ucker, d: Donau, Pflegemittel elfahtener Hausfrfsuen ahW⁵en- e: Trave, f: Anden. 5 chönbeit setzt eine zarte, reine Haut— ei den: mit Nivea · Creme einreiben, dann bleibt a 8 frischen, ju 2nlelliele + ö 5 814 Ihre Haut stets zert, weich und geschmeidi 5 ko. e 11 5 9 9. 855 önnen Sie erreichen und sich erhalten, wenn weck Sie beim Waschen und Baden regelmäßig die fentlit Berſteg⸗Rätſel o iu. ie ö 1 3 1 5 1. e er ge fie 0 1 In jedem der nachfolgenden neun Wörter iſt je ein 1 86 hr u anderes Wort verſteckt enthalten, deren Anfangsbuchſtaben, nigt nicht nur größt miteinander verbunden, eine freudige Gefühlsregung für sondern belebt. 5 ben. etwas Vevorſtehendes ergeben. Revolte Forderung Gruft auch die Haut, heſchl Firnis Krater Meier Kudowa Domino Leeſſel. Mißverſtändnis 8 aud ment eie ,, Der 17 3 4 75 5. zart und e- Sebatem der Pal nrolirs. Bilder⸗Rätſel. Gerhard nutzt die gute Laune des Onkels aus.„Onkel schmeidlg:., Milli 25 7 8 2 8 95 5 5 5 7 7. ſpilxen fanſt in di Alte 5 2 egg e Lied vom Kutſcher, dem das Pferd/ Huck 323 Ea Folke 96 1 2 i 2 7 t ui nan mem, damm 8 Mutter:„Was iſt denn das für ein Lied?“ 5„ 0 Onkel:„Es iſt ein Roſ' entſprungen.“ i 9 0 5. D. einzel! ſen de 0 Baden I 517 ere m ger Bayer W 5 Verwandlungs⸗Aufgabe. e 50 151 el 8 5 8 0 K 0 5 55 S Ir. 4. Versilberter Ovalbi Das Wort Riß ſoll durch ſtufenweiſe Umänderung F 114 Eſſen . 720 5 5 75 5 8— II. 5 5 in die Worte Poet Nute Pote Bake umgewandelt werden, Nr. 6. Sprungd Une Bei vergolg 48 Frank und zwar darf immer nur ein Buchſtabe durch einen an⸗ Are Aenne n Halle⸗ 5 85 5 5 2 8 1 m. 1. a deren erſetzt werden. Jedes Wort darf nur einmal vor⸗ Hätte ich doch 8 Nr 8 Ble Gg m desen dein e Hambd! kommen. 78000 000 föbe⸗ versucht! 23 r ane im ipebeng J 8 Heſſen 0 f 5 f f 00. f. Herten, m. Lederband 6 5, Geographiſches Problem. meine e— tee cer 19 05 —— N 5 1 8 8„NM. 5 chen nach dem Waschen dus! 3 Ns 61g. Manger Kurb Klar und rein die farben— ting für Damen oder. Kur 5 weich und schmiegsam das Age 19155 S Aurm Gewebe Vas olt Wat, Wor. gramm M. 1. 10. Nr. 614 Magd de Wiedet wie neu! Warten 0 8 0 1. 5 W Main 5 2 tt 30 Nickel- e sb cee beit un e dernen Mel men Nersoch ohne kisiko! goldet. M 70, Kapsel M 25 3[Münd Solſten Sie bei ßefolgung der utes Messingwerk, M 180 Af Waäschvof schrift mit dem kr- 2 8 8 W Oſt⸗He 5 5 g— 2 Wer i 1 f e 8 8 90. 3 e gegen Nachn Oſtpre 8 8 1 8 9000 2s Jabresumsstz übe“ 30 000 Uses Pomn oketes ht Geld zuröc i. 5 Saar; N 6 Sachſe 7 e 25 i Schleſ Zeichnung: Frank. Schlee „Elvira läßt aber wieder lange auf ſich warten!“ Schwe 5 85 835 4 2 27 2 2—— 2 ri Welches Sprichwort ergeben die fünf Teile in vor⸗ Der Zimmermann Krauſe wird jeden Morgen mit Wee ſtehendem Bilde? Die in den einzelnen Teilen zu erraten⸗]tauſend Ermahnungen von ſeiner jungen Frau entlaſſen, Veſtf den geographiſchen Namen ſind durch ein Fragezeichen daß er ſich nur nicht zu leichtſinnig auf ſeiner luftigen Peſtf angedeutet. Nach dem im Mittelteil befindlichen Muſter[Höhe während der Arbeit benehme und hinunterſtürze. Würt. werden die einzelnen Teile dann miteinander verbunden. Eines Morgens unterbricht er die gewohnten Ermah⸗ 3 N—— 5— nungen!„Um mich brauchſt 9963 du dich nicht mehr zu ängſtigen!“ D f„Um Gottes willen, was Zu Hause(önnen Sie bequem„Tag iſt denn los? e ein et 8 5 kostenlosen 3208eitigen Forst- ö „Ich habe mir geſtern ſtelter G 68 U. bre Phototenntnisse e- deutſe vom Polier zehn Mark ge⸗ weitern Bequeme feitzehlung, Ko- 8 pumpt, und nun läßt er stenſos Gelegenheitsliste Fernberat. Führt mich 1 noch 1 Kamefatausch. 2. Verhe 2 1 geſchoß arbeiten.“ n nen 1 Orten 5 Stegmar- gebügelt f gekehr . 5 8 die S 8 22 7 Vergeblich. 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