en d Nr. 286(2. Blatt). e Montag, 7. Oezember 1936 Aufruf zum Reichsberufswettfampf An alle 9J⸗FJührer und Bd m-Führerinnen! . Der. Reichsberufswettkampf verlangt Einſatz aller Kräfte. Es iſt Ehrenpflicht jedes ſchaffenden Hitlerjungen und BdM⸗Mädels, ſich am Reichsberufswettkampf mit aller Kraft zu betätigen. Alle Führer und Führerinnen ſind uns für die Durch⸗ führung der Werbung für den Reichsberufswettkampf mit⸗ verantwortlich. In allen Heimabenden des Monats Dezem⸗ ber iſt vor Beginn auf den Sinn des Reichsberufswett⸗ kampfes hinzuweiſen und dafür Sorge zu tragen, daß die Hitlerjugend wiederum an der Spitze der Sieger des Reichs; berufswettkampfes marſchiert. i Der Führer des Gebietes 21, Baden, der HJ gez. Friedhelm Kemper, Gebietsführer. Die Führerin des Obergaues Baden des Bd Der 4. Reichsberufswettkampf Am 1. Oktober 1936 verkündete der Leiter des Reichsberufswettkampfes, Obergebietsführer Axmann, die Eröffnung des 4. Reichsberufswettkampfes der deutſchen Jugend. Dieſer Wettkampf ſteht im Zeichen des Vierjahresplanes und gegen das Stachanow⸗ Syſtem! Im großen und ganzen war unſere Arbeit, die in der Jugendbewegung geleiſtet wurde und wird, und der ſich die Hitler-Jugend mit der Deutſchen Arbeitsfront verſchrie⸗ ben hat, die Erziehung des Jugendlichen zum Beruf, die Erziehung des Jugendlichen zur Leiſtung ſchlechthin, zur körperlichen Härte, zur Haltung! Wir haben in den Zeiten des Kampfes nicht die Ge— legenheit gehabt, uns in unſerem Beruf vorzubereiten, hier galt die Loſung: Kampf der Wahrheit, der Reinheit, Kampf für den Adel der Arbeit, Kampf gegen den Egoismus des einzelnen und des Strebertums, für eine einige Volks⸗ gemeinſchaft. Damals blieb der Beruf zwangsläufig im Hintergrund. Wir hatten nicht die Macht des Staates und ſeine Mittel; aber ſchon im Jahre nach der Machtüber⸗ nahme ſchufen wir einen Wettkampf für den Beruf, einen Wettkampf für die Leiſtung, der auf Freiwilligkeit beruht. Dieſer Wettkampf iſt Tradition geworden. Jahr um Jahr ſtehen Millionen angetreten, um ſich dieſer Leiſtungs⸗ prüfung zu unterziehen, weil ſie vorwärtskommen wollen in ihrem Beruf. Nicht angetrieben von Peitſchen, Knuten oder durch Zwang, ſondern aufgerufen zum freiwilligen Bekenntnis, zur Leiſtung für die Geſamtheit. Das unterſcheidet uns von der Jugend aller Länder, daß wir einen Wettkampf ſchufen, der den Willen der Jugend zur Leiſtung bekundet, der aber nicht geſchaffen wurde, um bloßes Dokument zu ſein, ſondern der erſtand, weil wir die Leiſtung verdoppeln wollen, weil wir die Leiſtung durch unſere Kraft und unſeren Glauben verdrei⸗ fachen wollen, weil wir beſeſſen ſind, all das, was wir je leiſten können, für dieſes Volk und dieſen Staat einzu⸗ ſpannen. Während in der Syſtemzeit die Arbeit Qual und Schande war, ward ſie uns jetzt Erfüllung und Lebens⸗ zweck durch unſeren Kampf für den deutſchen Jungarbeiter. Hand in Hand mit dem Jugendamt der Deutſchen Arbeits⸗ front ſchufen wir eine Berufsausbildungs⸗ grundlage, die dem Lernenden die Gewähr einer fach⸗ lichen Ausbildung bietet, und immer wieder geht der Ruf: „Erzieht eure Lehrlinge zu Facharbeitern, zu national⸗ ſozialiſtiſchen Könnern, denn ſie ſind Arbeitsſchüler und ihr ſeid ihre Meiſter und habt eine große Verpflichtung über⸗ nommen; denn für den Vierjahresplan, den wir erfüllen werden, brauchen wir alle, alle Deutſchen, ob jung, ob alt. Dich, Betriebsführer und Meiſter, rufen wir auf: Nie mehr darf die Unvollkommenheit der Ausbildung einen Facharbeitermangel ſchaffen, denn wie der Egoismus des einzelnen uns allen geſchadet hat, das können wir jetzt noch am eigenen Leibe ſpüren. Kein Vorrecht dem Lehrling, denn er hat Vorpflichten. Dieſe aber erfüllt er im Reichs⸗ berufs wettkampf, indem er ſich zur Leiſtung be⸗ kennt, ſein Beſtes gibt, nun, Meiſter, haſt du die Forde⸗ rung der Jugend zu erfüllen: Eine Berufsausbildung zum Facharbeiter, einen Urlaub ausreichend für Lehrlinge, zum neuen Kräfte⸗ anſporn, eine Unterkunftsſtätte für Lehrlinge, die ſeiner Arbeitskraft nichts ſchadet und durch die ſie keine Einbuße erleidet. Alles das haſt du zu erfüllen, das dem deutſchen Volke durch den Facharbeiternachwuchs Kraft und Fort⸗ beſtand ſichert.“ Wir denken an Sowjetrußland, an jenen ſagenhaften Stachanow, der märchenhafte Leiſtungen erzielte, die allen Arbeitern Rußlands ein Vorbild ſein ſollen. Lebte der Stachanow? Wir wiſſen es nicht! Seitdem er die ſagen⸗ haften Rekordleiſtungen vollbrachte, geht die Knute in Sowjetrußland um. Ausgemergelte Arbeitergeſtalten ſollen jenen Stachanow⸗Rekord erreichen. Angetrieben werden ſie, wie man Tiere antreibt, dieſe„Norm“ zu erfüllen. Wer fällt, bleibt liegen! „Gegen Stachanow!“ ſagen wir, für die Frei⸗ willig keit einer wahren Leiſtung. Jeder leiſte, was er kann für die Gemeinſchaft im beglückenden Gefühl, daß er mit ſeiner Leiſtung die Gemeinſchaft trägt und feſtigt. Jeder weiß, daß hinter ſeinem Arbeitsplatz nicht der Mann mit der Peitſche ſteht; nicht ſklaviſches Antreiberſyſtem herrſcht bei uns, ſondern Aufruf zur Leiſtung. In jenem Arbeiterparadies“ peitſcht man den Arbeiter aus, um dem lüdiſchen Wahnſinnsſyſtem zu dienen, um für die Gier und Sucht einer Clique von Weltverſchwörern zu arbeiten, zu ſchaffen und zu ſterben, damit Europa eher in Flammen ſteht. Eine allvernichtende Lehre! Ueber unſeren Feldern und in unſere Maſchinenſäle und Werkſtätten wird nie dieſer Geiſt einziehen. Bei uns ſoll jeder Arbeiter wiſſen, und jeder erfüllt es: Nicht nur für ſich ſelbſt ertüchtigt er ſich in der Leiſtung, wohl aber dient er dem Staate und ſeiner Gemeinſchaft, am Aufbau hat er Anteil, und ſein Los wird ſich verbeſſern. Er hat An⸗ teil an der heroiſchſten Zeit in der Geſchichte des deutſchen Volkes, das weiß er, wie wir alle es wiſſen, denn der ührer kam aus ihren Reihen. Berufsertüchtigung und Leiſtung iſt alles; Leiſtung, wie wir ſie verſtehen, Leiſtung im Beruf, Kerl und Menſch in der Haltung, körperlich ge⸗ wandt flink und zäh, ein echter, bodenverwurzelter Arbei⸗ ler, deſſen freiwilliger Einſatz das Werk des Führers mit⸗ baut. Kein ausgehungerter, gehetzter Sklave auf ſeiner Väter Boden, wie in jenem„Arbeiterſtaat“ jüdiſcher Para⸗ ſiten, nein, ein Deutſcher, der froh und offen in die Zu⸗ kunft ſieht, weil dieſe Zukunft ihm gehört, wie uns allen! In dieſem Staate kann der Sohn des Arbeiters auf Grund ſeiner eigenen Leiſtung Staatsmann und Miniſter wer⸗ den, das Syſtem einer Protektion haben wir zerbrochen! Der deutſche Arbeiter iſt frei. P. V. Mannheim führt im Fernlaſtverkehr Ein Aukogülerbahnhof ſoll gebaut werden. Mannheim, 4. Dezember. Die Autobahn Frankfurt— Mannheim— Heidelberg hat auch dem Fernlaſtverkehr Hand in Hand mit der Neu⸗ organiſation des gewerblichen Güterfernverkehrs einen mächtigen Auftrieb gegeben. War Mannheim ſchon vorher führend in dieſer Verkehrsſparte, ſo hat es in dieſem Jahr die erſte Stelle im Fernlaſtverkehr des deutſchen Reiches eingenommen. Es hat ſogar Hamburg, das bisher noch ſtets vor ihm lag, überflügelt. Aber auch ohne dieſen Rück⸗ gang Hamburgs wäre Mannheim wahrſcheinlich in dieſem Jahre kaum der Vorrang ſtreitig zu machen geweſen, be⸗ trägt doch die Steigerung ſeines Fernlaſtverkehrs gegen⸗ über dem Vorjahre 50 bis 60 v. H. Welchen Umfang die⸗ ſer Verkehr angenommen hat, geht daraus hervor, daß ſich bei der Mannheimer Laderaumverteilungsſtelle gemeldet haben und abgefertigt wurden: im Mai 1936 2229 Laſt⸗ züge, im Juni 2353, im Juli 2912, im Auguſt 2816, im September 2673 Laſtzüge. Insgeſamt alſo in fünf Mona⸗ ten 12 983 Laſtzüge Täglich kommen in Mannheim durch⸗ ſchnittlich 90 bis 150 Laſtzüge an. Allein im September wurden 14327 Tonnen Güter geladen. Noch deutlicher wird die führende Stellung, die Mann⸗ heim im Grenzmarkverkebr einnimmt, wenn man ſie mit den Zahlen des Bezirks 7 des„Reichskraftwagenbetriebs⸗ verbandes“ vergleicht, der außer Baden die Pfalz und das Saarg ebiet umfaßt. Die vier Laderaumvertei⸗ lungsſtellen dieſes Bezirkes— Mannheim, Karls. ruhe, Offenburg und Saarbrücken— fertigten ab: im Mai 1936 3346 Laſtzüge, im Juni 3448. im Juli 3989, im Auguſt 3939, im September 3893 Laſtzüge. Von den insgeſamt 18 615 Laſtzügen haben ſich alſo 12 983 oder rund 70 Prozent der Ferntransporter in Mannheim ge⸗ meldet und ſind hier abgefertigt worden. Entſcheidend iſt, daß ein Großteil des Mannheim ver— laſſenden Verkehrsſtroms nicht nach dem Norden geht, ſon⸗ derr nach dem Süden, hauptſächlich nach Stutt- gart, München, Nürnberg, und nach dem Saarge⸗ biet und Rheinland. Die führende Stellung der Rhein⸗ Neckarſtadt beruht nicht zuletzt darauf, daß man es hier verſtanden hat, für ſchnelle Abfertigung und Rückfrachten z forgen. Nur knapp die Hälfte der ankommenden Laſt⸗ züge braucht auf Rück⸗ oder Weiterfrachten zu warten— und dann auch nur meiſt ein bis zwei Tage— während in anderen Laderaum⸗Verteilungsſtellen Wartezeiten von 6—8 Tagen nicht ſelten ſind. Daß man in Mannheim bemüht iſt, die führende Stel⸗ lung im Ferngüterverkehr aufrechtzuerhalten, geht auch daraus hervor, daß nunmehr durch den Weitblick der Stadt⸗ verwaltung die Vorausſetzungen für den Bau eines großen Auto⸗Güterbahnhofes geſchaffen ſind, der außer Lagerräu⸗ Riel auch genügend Parkmöglichkeiten für die Laſtzüge ietet, Was heißt das— Solidarität? Man ſollte gar nicht glauben, welch wundervolles Ge⸗ heimnis das Wort Solidarität in ſich trägt! Nur wenige wiſſen um dieſes Geheimnis. Das kommt wohl daher, weil die meiſten Menſchen ſich das Wort Soli⸗ darität nur ſo obenhin anſehen. Wir aber wollen es ein⸗ mal den wenigen nachmachen und in die Tiefe dieſes Wortes hinabſteigen. Vielleicht gelingt es auch uns, das Geheimnis zu ergründen. 5 Aber wie fangen wir es an, in die Bedeutung des Wortes Solidarttät einzudringen? Der beſte Weg wird ſein, wir ſchlagen ein Fremdwörterbuch auf und ſehen nach, was dort hinter dem Wort„Solidarität“ ſteht. Aha! Da haben wir es ſchon! Solidarität, ſo leſen wir, iſt„Gemeinſamkeit“!. Ja— das iſt ſchon ein recht gutes Wort. Aber ſchließlich: der Gemeinſamkeiten gibt es gar viele.. Was ſteht da noch in dem Buch? Dort ſteht, daß Solidarität weiterhin bedeutet:„Zuſammengehörigkeits⸗ gefühl, Verbundenheit, Gemeinſinn“. Gemein ſinn iſt ſchon weit beſſer als Gemeinſamkeit. Iſt Gemeinſam⸗ keit ein Zuſtand, ſo iſt Gemeinſinn eine innere Haltung, eine Tugend! Aber iſt damit ſchon das letzte Geheimnis des Wortes Solidarität ergründet? Leſen wir weiter! Solidarität heißt auch:„Wechſel⸗ beiſtand“. So hat der deutſche Dichter Rückert einſtmals das Fremdwort überſetzt, für das wir auch noch die Be⸗ deutung:„Verbindlichkeit, gegenſeitige Verpflichtung und Gemeinbürgſchaft“ angegeben finden. 5 Wie ſehr uns alle dieſe Worte auch gefallen, uns iſt, als ob wir dennoch dem Geheimnis des Wortes Soli⸗ darität noch nicht vollends auf die Spur gekommen ſind. Da aber entdecken wir eine letzte Bedeutung; ſie lautet: „Geſamthaftung“. 5 5 Geſamthaftung! Wie das in uns, die wir Solidarität üben ſollen und wollen, hell aufklingt! Plötz⸗ lich wiſſen wir es: Wir Deutſche tragen eine Geſamthaf⸗ tung! Eine Geſamthaftung wofür? Müſſen wir da erſt lange nachdenken? Nein! Wir Deutſche, wer wir auch ſind und wo wir auch im Volle ſtehen, tragen eine Ge⸗ ſamthaftung für das Erbe, das von den Vätern und Ahnen auf uns überkommen iſt. Dieſes Erbe iſt das deutſche Blut, iſt der deutſche Boden, iſt das Ewige Deutſchland! Dieſem Blut, dieſem Boden, dieſem Ewigen Deutſchland ſind wir durch unſere Geburt verhaftet. Jetzt enthüllt ſich uns auch das ſeltſame Geheimnis, das in dem Worte Solidarität verborgen liegt, zumal wenn wir von nationaler Solidarität ſprechen: Wir haften für Deutſchland, dem wir verhaftet ſind! Denken wir an dieſes Geheimnis, wenn am Tage der Nationalen Solidarität die Getreuen des Führers an⸗ uns herantreten. Keiner von ihnen hält ſich zu ſchade da⸗ für, auf die Straßen und Plätze unſerer Städte und Dörfer zu gehen. Sie alle treten an. Vom erſten bis zum letzten Mann. Sie haften dem Führer dafür, daß das ganze Werk der Winterhilfe gelingt. Iſt da ein Volks⸗ genoſſe, der ſich dieſer Haftung, dieſer Geſamthaftung des deutſchen Volkes für das deutſche Volk entzieht? Die Kraftfahr⸗Kampftruppenſchule Die zentrale Ausbildungsſtelle für den Kraftfahrdienſt des ganzen deutſchen Heeres. In Wünsdorf, Kreis Teltow, eine halbe Autoſtunde von Berlin entfernt, iſt Anfang 1936 die Kraftfahrkampf⸗ truppenſchule als zentrale Ausbildungsſtelle für den ge⸗ ſamten Kraftfahrdienſt des deutſchen Heeres in Betrieb genommen worden. Das Reichskriegsminiſterium gab den Vertretern der deutſchen Preſſe Gelegenheit zu einer Be⸗ ſichtigung dieſer wichtigen, Einrichtung, zu deren Aufgabe alle taktiſchen und techniſchen Dinge gehören, die mit den Kraftfahrkampftruppen in Beziehung ſtehen. Die Schule gliedert ſich in drei Abteilungen: die Lehrtruppe, die ſich aus je einer Kompanie der Kraft⸗ fahreinheiten zuſammenſetzt, die Verſuchs abteilung und die Schießſchu le. Die Belegſchaft beträgt zur Zeit 1400 Mann: Offiziere, Fähnriche, Unteroffiziere und ab⸗ lommandierte Mannſchaften, daneben eine Anzahl von Unteroffizieren im 11. und 12. Dienſtjahr, die für den tech⸗ niſchen Verwaltungsdienſt auf der Höheren Techniſchen Schule, die der Kraftfahrtruppe angegliedert iſt, ausgebil⸗ det werden. Der Kommandeur der Schule, Oberſt Edler Ritter von Radlmaier, legte dar, wie in dieſer Schule zum Teil ganz neue Wege eingeſchlagen werden. Er unterſtrich die Bedeutung des Motors als Transportmittel und als Kampfmittel und erinnerte dabei an die große engliſche Tankoffenſive im Auguſt 1918 ſowie an das Wort eines franzöſiſchen Generals, daß der franzöſiſche Laſt⸗ kraftwagen die deutſche Eiſenbahn im Weltkriege über⸗ wunden habe. Die Kraftfahrkampftruppen gliedern ſich in die motoriſierte Aufklärungsabtei⸗ lung, Panzerregimenter, Panzerabwehr und Kraftradſchützen. Die Schule dient dem geſam⸗ ten Kraftfahrweſen nicht nur des Heeres, ſondern auch der Luftfahrt und der Marine. Von hier aus werden alle Vor⸗ ſchriften über den Kraftfahrdienſt ausgegeben. Es werden hier weiter die taktiſchen und techniſchen Verſuche mit neuen Fahrzeugen, mit Ausrüſtung und Einrichtung der Fahrzeuge und mit ihren Gefechtsaufgaben vorgenommen. In freiem Gelände wurden ſämtliche im Verbande einer Panzerdiviſion vorhandenen Waffen exerzier⸗ und manövriermäßig vorgeführt: offene Kampfwagen, die der Ausbildung dienen, geſchloſſene Panzer⸗ wagen beim Einſatz im Gelände, Panzerſpäh⸗ wagen, Kraftradſchützen, Panzerabwehr und ſchwere Raupenſchlepper, wie ſie die Pioniere zum Abſchleppen von Tanks und anderen Dingen benutzen. Die Lehreinrichtungen der Schule entſprechen völlig denjenigen einer modernen Techniſchen Hochſchule. In den Laboratorien finden ſich die modernſten Anlagen und Apparaturen, um die Schüler in alle Zu⸗ ſammenhänge einführen zu können. Seit Mai 1935 werden von der Kraftfahrkampf⸗ truppen⸗Verſuchsabteilung mit einer geſchloſſenen Kom⸗ panie unter Einſatz ſämtlicher Leute Verſuche mit deutſchem Gummi vorgenommen. Auf dem Wehrmachtſtand der letzten Automobilausſtellung wurde der Oeffentlichkeit bereits Kenntnis von den Exgebniſſen der Buna⸗Erprobung ge⸗ geben. Seitdem werdii die Bung⸗Verſuche auf noch brei⸗ terer Grundlage dißkchgeführt. So laufen jetzt täglich 45 Fahrzeuge je 55½ Kilometer in doppelter Schicht mit einer Geſamtfahrleißfung von insgeſamt 24 500 Kilometer je Tag. Die Güte der Buna⸗Reifen iſt hervorragend. Die durchſchnittliche Lebensdauer beträgt 35000 Kilometer gegen 28 000 Kilometer der Naturgummi⸗Vergleichsreifen. Die Amwandlung von Kapitalgeſellſchaſten Verlängerung der Friſten. Amtlich wird mitgeteilt: Nach dem bisherigen Stande der Geſetzgebung über die Umwandlung von Kapitalgeſell⸗ ſchaften ſollte die Friſt, innerhalb deren Kapitalgeſellſchaf⸗ ten ihre Umwandlung unter handelsrechtlichen und ſteuer⸗ lichen Erleichterungen beſchließen können, mit dem 31. De⸗ zember 1936 ablaufen. Dieſe Friſt wird nunmehr durch die Dritte Durchführungsverordnung zum Umwandlungsgeſetz und die Vierte Durchführungsverordnung zum Umwand⸗ lungs⸗Steuergeſetz, die ſoeben im Reichsgeſetzblatt ver⸗ öffentlicht wurden, verlängert. Handelsrechtliche Erleichterungen werden noch für die Umwandlungen gewährt, die bis zum 31. März 1939 beſchloſſen werden. Vom 1. Januar 1937 ab iſt die Umwandlung durch Mehrheitsbeſchluß noch weitergehend zugelaſſen als bisher. Dagegen werden ſteuerliche Erleichterungen nur noch für die Umwandlungen und Auflöſungen ge⸗ währt, die bis zum 30. Juni 1937 beſchloſſen werden. Für Geſellſchaften, die nach dem 31. Dezember 1936 ihre Um⸗ wandlung oder Auflöſung beſchließen, ſind gewiſſe Ein⸗ ſchränkungen hinſichtlich der Freiheit in der Bewertung ihrer Wirtſchaftsgüter vorgeſehen. Handelsteil Feſte Stimmung Am Wochenſchluß ſetzte ſich die Befeſtigung am Berliner Aktienmarkt fort. Beeinflußt wurde die Tendenz von der Mitteilung des guten Ergebniſſes der Anleihezeichnung. Die Kursverbeſſerungen bewegten ſich im allgemeinen zwiſchen 0,5 und 1 Prozent. Bevorzugt waren Montanwerte. Im Verlaufe wurde das Geſchäft verſchiedentlich lebhafter bei 2200 feſter Haltung. Erſt gegen Schluß bröckelten einige Kurſe ab. Von den Auslandswerten ging Schade leicht zurück. Heimiſche Renten lagen gut behauptet, Umſchuldungs⸗ anleihe zog auf 89,75 an. Am Deviſen markt blieb die franzöſiſche Währung uneinheitlich. Am Geldmarkt war eine weitere Flüſſigkeit zu be⸗ obachten. Blankotagesgeld wurde 2.75—3 Prozent herabgeſetzt. Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 42,08(Geld) 42,16(Brief), dän Krone 54,41 54,51, engl. Pfund 12,185 12,215,„ 5 11,59 11,61, holl. Gulden 135,26 135,54, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,25 61,37, öſterr. 92 9 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 62,83 62,05, ſchweiz. Franken 57,14 57,25, ſpan. Peſeta 20,98 21,02, tſchech. Krone 8,766 8,784, amer. Dollar 2,488 2,492. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Handball der Gauklaſſe. Tv. 98 Seckenheim l— BfR Mannheim 1 4:4(2:3) Der geſtrige Sonntag brachte in der Handball⸗ gauliga die mit Spannung erwartete Entſcheidung um die Herbſtmeiſterſchaft ſowie einige Verſchiebungen in der Tabelle. Nach einer Halbzeit im Gleichſtände konnte Spy. Waldhof den aufſtrebenden Neuling Rot mit 9:3 Toren ſchlagen und die Vorrunde gewinnen. In Seckenheim weilte der VfR Mannheim. Dieſer hat bisher ſich einen günſtigen Tabellenplatz erworben und ſpielte ſtets auf Sieg. Doch wäre der einheimiſche Sturm nicht ſo erſchreckend ſchwach an Schußvermögen, hätte ſich die kataſtrophale Niederlage des Vorjahres wiederholt. Das Spiel war nach anfänglichem Bummel reich an ſpannenden Momenten und ſteigerte das Tempo, um mit einem dramatiſchen Schlußkampf, der das Pub⸗ likum mitreißen konnte, zu enden. Seckenheim geht gleich in Führung, kann ſich jedoch des Erfolges nicht allzu lange freuen. VfR gleicht aus und geht mit 3:1 in Führung. Kurz vor Halbzeit kann der Gaſtgeber noch an 2:3 herankommen. J War die erſte Hälfte etwas langſam, ſo kämpften beide Mannſchaften nach Wiederbeginn mit Energie um den Sieg. Die 9ger haben mehr vom Spiel und gleichen aus; die beſten Chancen werden vergeben und zwar ſo oft, daß die größten Phlegmatiker aus der Ruhe kommen konnten. Jede Partei war noch einmal erfolgreich, als noch 10 Minuten fehlten. Verbiſſen wurde um den Sieg gerungen, doch beiderſeits wurde nichts mehr erreicht. Unentſchieden endete das ebenſo ſpannende wie faire Spiel, das von Meier 1846 Mannheim gut und umſichtig geleitet wurde. Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte S. V. Waldhof 3 1 84 36 15 85 Rot 15 8 6 1 1 61 43 13 Tgd. Ketſch 7 5 85 2 85 32 10 V.f. R. Mannheim 7 3 3 1 52 37 9 To. 98 Seckenheim 9 3 1 5 51 47 5 T. VB. Ettlingen 6 3— 8 31 9 6 TV. Nußloch 6 2— 4 40 5² 4 SC. Freiburg 7 2— 5 42 49 4 TSV. Oftersheim 8 2 8 6 34 80 4 62 Weinheim 0 1. 8 2 Auswärtiger Sport. Fußball Meiſterſchaftsſpiele. au Südweſt: Kickers Offenbach— Sportfreunde Saarbrücken 3:1 Boruſſia-Neunkirchen— FK 03 Pirmaſens ausgefalle Eintracht Frankfurt— SV Wiesbaden 3:0 7 Saarbrücken— FS Frankfurt 10 Union Niederrad— Wormatia Worms 27⁴ Gau Baden: 1. FC Pforzheim— VfB Mühlburg VfR Mannheim— SV Waldhof Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfr. Eßlingen abgebr. SC Stuttgart— 1. SS Ulm SVg Cannſtatt— Union Böckingen FV Zuffenhauſen— S Göppingen 3 Gau Bayern: 5 Bayern München— Fc 05 Schweißfurt 2:0 1. Fc Nürnberg— 1860 München 4.0 Be Augsburg— ASV Nürnberg 0˙4 Gau Mittelrhein: abgebr. 5:2 11 Mülheimer SV— Rhenania Würſelen 221 Tura Bonn— Kölner Efg 011 Tus Neuendorf— SV Beuel 11 Kölner Sc 99— Bonner FV 2:0 SpVg Andernach— Sp g Sülz 07 22 Gau Nordheſſen: SC 03 Kaſſel— Sp Kaſſel 172 Hanau 93— SpVg Niederzwehren 8 8¹² Geſellſchaftsſpiele. FV Kornweſtheim— Sportfreunde Stuttgart 411 VfR Köln— MSV Köln 328 Das Bild des Dezember Von D. E. Skwarra. Dicht drängen ſich graue Wolken. Eine ſchiebt die an⸗ dere und wirbelt Flocken zur Erde. Sie tanzen, ſie ſchwe⸗ ben, ſie ſinken auf Kiefern, Fichten und Tannen. Immer dichter legt ſich der Schnee auf die grätigen Nadeln, bis die Aeſte ſich neigen und auf die harte Erde den erſten zarten Winterflaum rieſeln laſſen, ſachte oder wild, wie es dem Winde gefällt. Durch die Wälder ſieht man Menſchen ſtreifen. Prü⸗ ſend gleitet ihr Blick von Stamm zu Stamm, von den großen zu den kleinen, von den kleinen zu den großen. Weihnachtsgedanken regen ſich im Winterwald und treffen ſich mit den Wünſchen aus Kinderland. In den Herzen klingt es:„O Tannenbaum!“ Wer aber weiß um das Ge⸗ heimnis deines Lebens? O Tannenbaum, wo wurzelſt du 2 Im Herzen unſerer Heimat, auf den Höhen der Mittel⸗ gebirge wohnen die trotzigen Fichten, hoch und ſtolz ragen ſie auf, oft noch im Alter dicht empor mit Gezweig umbaut. Millionen drängen ſich oben zuſammen, Millionen ſchieben ſich ſtarr und geſchloſſen weit hinein in die Ebenen gen Norden. Dunkel und ernſt wirkt der Wald; an den Stock⸗ werken kräftiger Aeſte wehen zottig und lang die grauen Bartflechten. Rot leuchtet die Rinde. Die kantigen, ſpitz zuslaufenden Nadeln umſtehen borſtenartig den Stengel. Feſt und zäh ſind Nadeln und Zweige. Zäh iſt der Kampf des Baumes um den Lebensraum. Wenn Sturm ſich fängt im Gezweig, wuchtet der geradlinig aufſtrebende mächtige Stamm hin und her; mühſam halten ihn die langen Wur⸗ elſtränge, weil ſie nicht tief in die Erde hinabreichen. Flach nur breitet ſich der Wurzelballen. Selbſtherrlich iſt die Fichte. Sie liebt das Alleinſein. Dicht ſind ihre Zweige, nur ſpärlich laſſen ſie das Licht auf den Boden dringen. So tötet die Fichte in ihrem Schat⸗ en alles aufkeimende Leben und muß allein bleiben mit Handball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt: SWV Darmſtadt 98— TS herrnsheim Germania Pfungſtadt— Pfalz Ludwigshafen VfR Schwanheim— TW Haßloch Gau Jaden: SV Waldhof— TW Rot TV 62 Weinheim— SC Freiburg TV Seckenheim— VfR Mannheim TSV Oftersheim— TSV Nußloch Gau Württemberg(Pokalſpiele): TV Urach— Eßlinger TSV Tgd Tübingen Stuttgarter Kickers TV Marbach— TV Bad Cannſtatt TV Sontheim— Tge Stuttgart Tbd Eßlingen— Tbd Göppingen Tgd Geislingen— TSV Süßen Tbd Ulm— TW Altenſtadt VfB Friedrichshafen— Ulmer FV 94 Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— 1860 München d Bamberger Reiter— Tgd Landshut 1 Polizei Nürnberg— BC Augsburg TV Milbertshofen— TV 48 Erlangen Poſt München— SpVg Fürth Hockey Silberſchild⸗Vorſchlußrunde. en . * — O 7 8 * OO O d 0 — SO S 00 i do S in Berlin: Brandenburg— Sachſen 3.0 in Hannover: Niederſachſen— Südweſt 322 Freundſchaftsſpiele. Reichsb. Frankfurt— Th Darmſtadt 7:0 SC Frankfurt 1880— Mainzer HC(Frauen) 2:0 Allianz Frankfurt— Offenbacher RV 74 70 Höchſter HCE— Stadt SV Frankfurt(Frauen) 371 1. Hanauer THC— Eintracht Frankfurt 11 1. Hanauer THC— Eintracht Frankfurt(Frauen) 110 Mainzer HE— HCE Bad Kreuznach 4:0 DH Wiesbaden— TW 60 Fechenheim 1:3 DH Wiesbaden— TW 60 Fechenheim(Frauen) 5:0 BfR Mannheim— Wiesbadener TH 2:0 VfR Mannheim— Toe Wiesbaden(Frauen) 316 2 Mannheimer TV 46— Wiesbadener TH(Frau.) 4: Am den Hockey⸗Silberſchilo Brandenburg und Niederſachſen im Endſpiel. Brandenburg und Niederſachſen⸗Weſtfalen werden am 14. März 1937 das Endſpiel um den Hockey⸗Silberſchild austragen. Das iſt das Ergebnis der beiden Vorſchluß⸗ rundenſpiele, die am Sonntag in Verlin und Hannover durchgeführt wurden In der Reichshauptſtadt kam Bran⸗ denburg als Schildverteidiger zu einem ſicheren 3:0(1:0). Sieg über Schleſien⸗Sachſen, obwohl die Stürmer Weiß und Scherbarth fehlten, während in Hannover die Ent⸗ ſcheidung zwiſchen Niederſachſen⸗Weſtfalen und Südweſt erſt in der Verlängerung fiel. Nachdem man bis zum regu⸗ lären Spielende 22(1:1) geſpielt hatte, gelang es Nieder⸗ ſachſen durch einen glücklichen Treffer mit 3:2 den Sieg und damit die Endſpielteilnahme ſicherzuſtellen. Brandenburg— Schleſien⸗Sachſen 3:0(1:0). Zu dem Treffen zwiſchen dem Schildverteidiger Bran— denburg und der Vertretung von Schleſien⸗Sachſen hatten ſich auf dem BHC-Platz in Dahlem über 1000 Zuſchauer eingefunden. Das Fehlen von Kurt Weiß und Scherbarth im Sturm der Berliner machte ſich zunächſt ſtärker bemerk⸗ bar. Wenn auch die Berliner Tore mit einer Ausnahme erſt gegen Spielende fielen, ſo war die Ueberlegenheit der Brandenburger doch zeitweiſe groß und der Sieg verdient. Niederſachſen⸗Weſtfalen— Südweſt 3:2(2:2, 1:1) n. Verl. Der zweite Kampf, den ſich Niederſachſen⸗Weſtfalen und Südweſt auf dem DHC-Platz in Hannover lieferten, war an Spannungen reich. Die große Ausgeglichenheit beider Mannſchaften kam deutlich in dem 2:2(1:1) Ergebnis beim Ende der regulären Spielzeit zum Ausdruck. Niederſachſens Elf arbeitete von Beginn an eifrig und ſchnell Die Außen gaben Flanke auf Flanke gu“ herein, die Läuferreihe ar⸗ beitete ſicher und zuverläſſig und unterſtützte den Angriff gut, ſo daß nur die großartige Leiſtung der Südweſt⸗ mannſchaft zunächſt Erfolge verhindern konnte. Niederſach⸗ ſen bot jedenfalls eine etwas geſchloſſenere Mannſchafts⸗ leiſtung. Bei Südweſt gefielen vor allem die Flügelleute und Dröſe im Tor, der mit einer Glanzleiſtung aufwartete. ihresgleichen. Aber ganz einſam iſt ſie ſelbſt in der Win⸗ kerszeit nicht. Das luſtige Volk der Meiſen beſucht ſie gern. Was ſteckt nicht alles von Leckerbiſſen an den Zweigen, in den Rindenſpalten! Hier punktförmige Eier von Inſekten, dort eine fette Raupe! Die hellen Stimmchen der grauen Tannenmeiſen klingen neckend aus dem herbſtfriſchen Grün: ſit, ſit, ſitſitſit... Dazwiſchen der zeternde Ruf der futterneidiſchen Kohlmeiſe, die in ihrem ſchmucken Ge⸗ fieder ſo wohlhabend ausſieht. Raſch ſticht ihr Schnabel hierhin, dorthin; wie ein Irrwiſch klettert ſie im Gezweig. Soldhähnchen mit ihren leuchtenden Feuerkrönlein auf den Scheiteln huſchen vorbei. Da, iſt ein Wunder lebendig geworden? Auf weißem Schneeaſt ein roter Vogel mit kreuzweis gekrümmtem Schnabel! Bald zeigen ſich mehr: rote, grünliche, graue! Kopfüber, kopfunter turnen ſie zwi⸗ ſchen den Zweigen, raſch und beweglich, dabei ſcheint ihr Körper etwas ſchwer, faſt ein wenig plump. Gipp, göpp e, gipp, gipp... Kreuzſchnäbel ſind's! Unentwegt locken ſie, Lettern, ſtreifen. Zigeunern gleichen die Beweglichen; in kurzem Fluge ſchwenken ſie hierhin und dorthin! Nur ein⸗ mal im Jahre, zur Winterszeit, halten ſie längere Raſt, wenn es ans Brüten geht. Wo reiche Zapfenernte iſt, bauen ſie ihr Neſt. Ein überhängender Zweig ſchützt vor Schneefall, Froſt und Wind kümmern ſie nicht, die Brut kommt hoch in der tiefgebuchteten warmen Vogelwiege. Gut und reichlich iſt das Futter für die Kleinen. Die Fichte iſt verſchwenderiſch. Büſchelweis hängen thre Zapfen in den hohen Wipfeln, viele von ihnen fallen, Schild an Schild feſt gefügt, ſchwer zu Boden. Wo ſie entleert den Stamm umlagern, ſind Attentäter am Werk geweſen. Das muntere Eichhorn, deſſen braunes Fellchen jetzt dicht und ſeidig von grauen Härchen durchſetzt iſt, knuſpert eifrig den Samen, wenn es an ſonnigen Tagen auf Stunden ſein warmes, aus Reiſig gebautes Kugelneſt verläßt. Dieſer Eierräuber iſt zur Winterszeit ein Vege⸗ tarier geworden. Er braucht jetzt auch weniger Futter. Trübe Tage verſchläft er zuſammengerollt in ſeinem Bau; ſo tief verſunken iſt er bisweilen, daß ihn der Baum⸗ marder beſchleichen kann. Den Schnee fürchtet der Wuſchel⸗ Pfälzer Ringerſieg in Frieſenheim Ludwigshafen— Nürnberg 14:4— 4000 Zuſchauer. Das Auftreten der ſtarken Nürnberger Ringerſtaffel in Ludwigshafen geſtaltete ſich für die Pfalz zu einem ganz beſonderen Ereignis. Rund 4000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen im Jahnſaal zu Frieſenheim bei. Mit veſonderem Intereſſe ſah man dem neuerlichen Zuſammentreffen der beiden beſten deutſchen Schwergewichtler, Kurt Hornfiſcher⸗ Nürnberg und Georg Gehring⸗Ludwigshafen entgegen. Der Nürnberger brachte Gehring mit Unkergriff zu Boden und ſetzte ihm mit Nackenhebeln ſtark zu. Gehring ſchlug aber alle Angriffe ab. Erſt in der Bodenrunde errang Hornfiſcher Vorteile und wurde am Schluß knapper Punktſieger Weit⸗ aus techniſch reiferes Können zeigten im Federgewicht Olympiaſieger Jakob Brendel⸗Nürnberg und der deutſche Meiſter Juſtin Gehring⸗Ludwigshafen. Beide Ringer er⸗ wieſen ſich als gleich kampfſtark, lediglich auf Grund einer Verwarnung von Brendel wegen Einhaken der Beine im Bodenkampf erhielt Gehring den knappen Punktſieg. Ein ſchnelles Ende fand der Weltergewichtskampf zwiſchen Fritz Schäfer⸗Ludwigshafen, früher Schifferſtadt, und dem Nürn⸗ berger Lieder. Nach zwei Minuten Kampfdauer warf Mei⸗ ſter Schäfer ſeinen Gegner durch Armſchlüſſel auf die Schul⸗ tern. In der Geſamtwertung unterlagen die Gäſte mit 4114 Punkten Hornfiſcher im Schwergewicht und Hamper⸗Fürth im Mittelgewicht errangen durch Punkteſiege für Nürnberg die vier Punkte Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Impertro⸗Ludwigsha⸗ fen ſchlägt Ellinger⸗NRürnberg nach 10 Minuten enſſchei⸗ dend; Federgewicht: Juſtin Gehring⸗Ludwigshafen ſchlägt Brendel-Nürnberg nach Punkten; Leichtgewicht: Freund⸗ Ludwigshafen ſchlägt Wohlrab⸗-Nürnberg nach Punkten; Weltergewicht: Schäfer⸗Ludwigshafen ſchlägt Lieder-⸗Nürn⸗ berg nach 2 Minuten entſcheidend, Mittelgewicht: Hamper⸗ Nürnberg ſchlägt Magin⸗Ludwigshafen nach Punkten; Halbſchwer gewicht: Ehret⸗Ludwigshafen ſchlägt Werner⸗ Nürnberg nach Punkten; Schwergewicht. Hornfiſcher⸗Nürn⸗ berg ſchlägt Georg Gehring⸗Ludwigshafen nach Punkten. 0 Pfälzer Turnerbund aufgelöſt Das Jugendheim in Annweiler dem Gau Saarpfalz der NSDAP übereignet. 8 Bad Dürkheim, 7. Dez. Die Vertreter der pfälziſchen Türnvereine verſammelten ſich zum letzten Kreisturntag, um die ſatzungsgemäß vorgeſchriebenen Beſchlüſſe zu faſſen, die durch die Entwicklung der deutſchen Leibesübungen und durch die Selbſtauflöſung der Deutſchen Turnerſchaft notwendig geworden waren. Der Führer des Pfälzer Tur⸗ nerbundes, Prof, Eugen Sommer⸗Speyer, gab zu Beginn des Turntages einen Rückblick auf die Geſchichte des Bun⸗ des, der in den 16 Jahren ſeines Beſtehens— er wurde im Jahre 1920 gegründet, als die Pfalz infolge der Beſetzung durch die Franzoſen auch auf turneriſchem Gebiet vom Reich abgetrennt war— eine außerordentlich fruchtbrin⸗ gende Tätigkeit entfaltet habe. Die Mitgliederzahl des Bundes betrug bei ſeiner Gründung 33 000 und ſtieg bis 1933 auf 54000. Aus den Opferpfennigen ſeiner Mitglie⸗ der hat der Pfälzer Turnerbund auf dem Wingertsberg bei Annweiler mit einem Koſtenaufwand von rund 200 000 Mark als Denkmal für die gefallenen Pfälzer Turner ein Jugendheim errichtet, das ſeit zwei Jahren dem Gau Saar⸗ pfalz der NSDAP als Gauführerſchule dient. Im anſchließenden geſchäftlichen Teil gab Prof. Som⸗ mer bekannt, daß das geſamte anſehnliche Vermögen des Gaues Südweſt der Di einer Stiftung zufließen fol, die als Rechtsperſönlichkeit unter dem Namen„Weſtmark⸗Turnerdank“ bas Vermögen zu verwalten hat. Aus den Erträgniſſen dieſer Stiftung ſollen durch Darlehen und Beihilfen not⸗ leidende Vereine und notleidende verdiente Turner unter⸗ ſtützt werden. Der Turntag beſchloß alsdann, daß das geſamte Ver⸗ mögen des Pfälzer Turnerbundes dem Verein„Weſtmark⸗ Turnerdank“ überwieſen wird. Dieſer Verein wird ange⸗ wieſen über das Kreisjugendheim bei Annweiler ſo zu ver⸗ fügen, daß für alle Zeiten der Charakter einer Gedenk⸗ ſtätte für die im Weltkrieg gefallenen Pfälzer Turner er⸗ halten bleibt und daß die zeitweiſe Benützung des Heims zur Abhaltung von Lehrgängen nach Möglichkeit geſichert wird. Prof Sommer teilte dann mit, daß der Verwal⸗ kungsrat der Stiftung„Weſtmark⸗Turnerdank“ beſchloſſen habe das Jugendheim in Annweiler dem Gau Saarpfalz der NSDAP zu übereignen Ferner beſchloß der Turntag auf Grund des Pargaraphen 17 der Satzung einſtimmig die Auflöſung des Pfälzer Turnerbundes. ſch tanz nicht, oft führt ihn ſein Weg zum Boden. Wie er ſpringt, paarweiſe Füßchen vor Füßchen ſetzt! Die Spu⸗ ren der Hinterpfötchen ſind etwas größer als die vorderen, auch ſtehen ſie nicht ſo nah beieinander. Wupp! Schon iſt er wieder im Baum verſchwunden, der Kletterkünſtler! Was bedeutet dieſer hohe Schneehügel an der Fichte? Ein Ameiſenhaufen? Aber es führen merkwürdige Tun⸗ nels in die ſich emporwölbende Kuppe. Auch etwas Kot liegt dabei, durchſetzt von Ameiſenreſten! Da haben wir's: der Grünſpecht iſt den winterſchlafenden Ameiſen in den Bau gerückt und hat die Beute aus den Neſtkammern geholt! Raſch hinter den Baum! Er ruft in der Nähe. Vielleicht glückt's, ihn bei ſeinem räuberiſchen Werk 3 beobachten. So vertieft iſt er oft in ſeine Hackarbeit, daß man ihn dabei überraſchen und abfangen kann. Welch ein wuchtiger Schnabel! Sein Herz klopft. Schnurr— auf und davon iſt er, wieder frei! Weiß und einſam ſcheint das Feld, ſtill und ernſt der Fichtenwald. Aber Leben iſt allüberall! 5 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 7. Dezember, 20 Uhr:„Luiſe Miller“, Oper von G. Verdi. Für dir NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen Abt. 405409, 410414, 419, 431, 432 434, 435436, 438, 521523, 527, Gruppe F. Nr. 815817 und Gruppe B. Dienstag, 8. Dezember, 20 Uhr:„Tosca“ von G. Puccini. Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 336—347, 360370, 508510, 524537, Gruppe d Nr. 1400, Gruppe E Nr. 301600. Im neuen Theater im Roſengarken: Dienstag, 8. Dezember, 20 Uhr:„Der blaue Hein⸗ rich“, Schwank von Otto Schwartz und Georg Leng⸗ bach. Für die NS⸗Kriegsopferverſorgung Mannheim. Ohne Kartenverkauf. i i i den Untei Anſp vorü ſelbſt en 12 dern. wird müſſ ſolle Dezei gend werd einge alſo ſtehe trete etwa