* Rr. 287(2. Blatt). 5 2— ä 5 F Oienstag, 8. Hezember 1936 Moskau bedroht den Norden Verdächtige Flottenübungen.— Die Ausſagen des Spions Kirhoff.— Kommt 1938 die Weltrevolution?— Die„land⸗ unkundigen“ Flieger. Verſchiedene Anzeichen ließen in der letzten Zeit er⸗ kennen, ſo ſchreibt ein Berliner Blatt, daß die ſowjet⸗ ruſſiſche Regierung ihre beſondere Aufmerkſamkeit den nordiſchen Staaten zugewandt hat. In Norwegen iſt man über das Erſcheinen ſowjetruſſiſcher U-Boote an der Atlantiſchen Küſte Norwegens erregt und will ſich begreif— licherweiſe auch nicht durch die Moskauer Erklärung be⸗ zuhigen laſſen, die U-Boote trieben dort lediglich ozeano— graphiſche Studien. Aus dem Munde einer hohen ſopwjet⸗ ruſſiſchen Perſönlichkeit erklangen neulich an die Adreſſe der baltiſchen Randſtaaten Drohungen, die auf nichts an⸗ deres als auf die Ankündigung bewaffneten ſowjetruſſi⸗ ſchen Einſchreitens hinausliefen für den Fall, daß die Randſtaaten ihre außenpolitiſche Orientierung nicht der⸗ jenigen Moskaus anpaßten. Spion Kirhoff in Finnland Die Aufmerkſamkeit Finnlands, Schwedens und Nor⸗ wegens wurde in den letzten Monaten auf die ſowjet⸗ ruſſiſche Bedrohung beſonders durch den Prozeß vor dem Hofgericht zu Vaſa in Finnland gelenkt, über deſſen Verlauf und Enthüllungen wir dem Stockholmer„Afton⸗ bladet“ einige Einzelheiten entnehmen: Hauptangeklagter in dieſem Prozeß war der ſowjetruſſiſche Spion Kirhoff, der zuſammen mit einem Helfer am 16. Auguſt 1936 in Finnland bei ſeiner Arbeit verhaftet worden war. Aus dem Verhör der Angeklagten ging hervor, daß Sowjetruß⸗ land zahlreiche Spione nach Finnland entſandt hatte, die den Auftrag hatten, Finnland als erſtes An⸗ ariffsziel ſowie als Operationsbaſis für den ſowjet⸗ ruſſiſchen Sprung nach Skandinavien zu erkunden und zu bearbeiten. An den führenden Stellen der kommuniſtiſchen Partei ſei man der Meinung, daß 1938, nach Beendigung des zweiten bolſchewiſtiſchen Fünfjahresplanes, die allgemeine Weltrevolution folgen werde. Für die bewaffnete Vor⸗ bereitung in Nordweſteuropa wurden die Spione angeſetzt, die die Aufgabe hatten, Häfen, Eiſenbahnen und Eiſen⸗ bahnknotenpunkte in den Gebieten zu unterſuchen, für die die ſowjetruſſiſche Heeresleitung ſich beſonders intereſſiert. Kirhoff machte in Finnland zahlreiche Aufnahmen von Kaſernen, Fabriken, Flugplätzen, Eiſenbahnbrücken; er er⸗ kundete, wie er bei dem Verhör zugab, Lan dungs⸗ ſtellen für ruſſiſche Militärflugzeuge. Er geſtand ein, daß er den Auftrag habe, das nordfinniſche Fernſprechnetz genau zu ſtudieren, er gab auch zu, daß die ſowjetruſſiſchen Spione für Sabotage und Terror auf den Arbeitsplätzen geſchult werden. Die Ausſagen des Spions Kirhoff haben nicht nur in Finnland, ſondern auch in Schweden und Norwegen ſtärkſte Beachtung gefunden, denn die militäriſchen Vor⸗ bereitungen zwiſchen Petersburg und dem Eismeer laſſen erkennen, daß man in Moskau für den Fall inſzenierter Verwicklungen die Abſicht hat, über Finnland nach Skan⸗ dinavien einen Stoß zu führen, der ſich gegen die nord⸗ ſchwediſchen Häfen der Oſtſee, gegen die norwegiſchen Häfen am Atlantiſchen Ozean und beſonders gegen die außerordentlich wichtigen Eiſenerzgebiete in Nordſchweden richten ſoll. Zur Vorbereitung dieſer Maßnahmen ſind in Karelien bis zur Murman⸗Küſte hinauf eine große Anzahl von Flugplätzen geſchaffen worden, von denen aus alle wich⸗ tigen Punkte im nördlichen Skandinavien binnen ein bis zwei Flugſtunden zu erreichen ſind. Die„Geſpenſterflugzeuge“ Es iſt ja in der letzten Zeit beſonders in der ſchwe⸗ diſchen Preſſe viel von geſpenſterhaften Flugzeugen be⸗ richtet worden, die in Nordſchweden von der Bevölkerung in großer Zahl geſichtet ſein ſollen. Wenn auch manches an dieſen Gerüchten auf eine gewiſſe Pſychoſe zurückzu⸗ führen ſein mag, ſo iſt doch gerade im Anſchluß an den Kirhoff⸗Prozeß als ſicher erkannt, daß ſowjetruſſiſche Flugzeuge über Finnland bis nach Schweden hin geflogen ſind zu Zwecken, die mit den Aufgaben der nicht hinwegzuleugnenden U⸗Bopte an der norwegiſchen Nordweſtküſte identiſch ſind. Fälle, in denen von ſowjetruſſiſcher Seite unberech⸗ tigtes Ueberfliegen finniſchen Gebietes nicht hinweggeleug⸗ net werden konnte, wurden auf den Proteſt der finniſchen Regierung hin aus Moskau mit der Behauptung beant⸗ wortet, es habe ſich um junge Flieger gehandelt, die noch nicht ſach⸗ und landkundig geweſen ſeien. In der ſchwediſchen Preſſe wird darauf hingewieſen, daß in Karelien Uebungen zum Maſſentransport von Luft⸗ infanterie ſowie Manöver ſtattgefunden haben, bei denen voll ausgerüſtete— Skiverbände mit Maſchinengewehren von Flugzeugen abgeſetzt wurden. Im Zuſammenhang mit dieſen Feſtſtellungen er⸗ innert die ſchrgenſche Preſſe an ein Schreiben, das ſchon im vergangenen Jahre der Chef des ſchwediſchen General⸗ ſtabes an den König gerichtet hatte, und in dem auf die einwandfreie Beobachtung von Flügen fremder Flugzeuge über Nordſkandinavien hingewieſen wurde. Ein Handſtreich geplant? Die leidenſchaftliche Begeiſterung, die die Kongreſſe der 1 Internationale zu kennzeichnen pflegt, führt manchmal zu Unvorſichtigkeiten. So geſchah es, daß auf dem vorletzten Komintern-Kongreß ein beſonderer Ver⸗ treter des norwegiſchen Erzhafens Narvik vorge⸗ führt wurde, deſſen Anweſenheit allgemein als eine Unter⸗ ſtreichung der bekannten ſtrategiſchen Abſichten Sowjetruß⸗ lands auf Narvik aufgefaßt wurde. Andererſeits iſt es . B. ein offenes Geheimnis, daß den Ruſſen wegen ihres Leningrader Hafens die ſtarke Stellung Finnlands am Jinniſchen Meerbuſen, an der Hafeneinfahrt alſo, unbe⸗ quem iſt. Betrachtet man alle dieſe ſowjetruſſiſchen Aktivität in dem Raume zwiſchen Lenin⸗ grad und dem Eismeer, ſo zeigt ſich uns hier ein 12 95 ſcnitt, der typiſch iſt für die Geſamtbetätigung des Bel, ſcewismus. Wo dieſer ſich phyſiſch ſtark und womöglich Dinge im Rahmen der volitiſch unbeobachtet fühlt, betreibt er ſeine Vorbereitun⸗ gen unverfroren und hemmungslos. Rohſtoff⸗ Wunder. Die ſchöne Stadt Düſſeldorf, die Herrliche am Nieder⸗ rhein, bereitet ſich wieder einmal auf eine große Aus⸗ ſtellung vor und zwar diesmal auf die im kommenden Jahre durchzuführende Ausſtellung zum Vierjahresplan. Es wird die größte Ausſtellung werden, die bisher in unſerem Vaterlande zu ſehen war. Vieles iſt heute ſchon erreicht und ſehr große Aufgaben gilt es noch zu zeigen. Uns ſelber begegnen täglich Erzeugniſſe aus neuen Rohſtoffen hergeſtellt und oft ohne daß uns dieſe Tatſache überhaupt noch bewußt wird. Kunſtſeide iſt uns ſchon eine Selbſtverſtändlichkeit geworden, ohne die unſere Damen⸗ welt, ebenſo wie die Herren ſich ihren Anzug gar nicht mehr vorſtellen können. Aluminium, unſeren Eltern kaum bekannt, finden wir im Haushalt und in der Technik, denn ſeine Leichtigkeit, ſeine Roſtfreiheit und viele andere an⸗ genehme Eigenſchaften laſſen es manchem anderen Werk⸗ ſtoff vorziehen. Unabſehbar iſt das vielſeitige Gebiet der Kunſtharze. Schalter, Griffe, Schatullen, Rundſunkgehäuſe, Trink- und Eßgefäße, Vaſen, alle möglichen Gegenſtände, die unempfindlich für Flüſſigkeiten und nicht leicht zer— brechlich ſein dürfen, werden aus Kunſtharzen hergeſtellt wie ſolche, bei denen es auf Genauigkeit bei den Ab⸗ meſſungen trotz niedriger Preiſe ankommt. Unſere Kleider ind neben Wolle und Baumwolle aus Zellwolle, welche heute längſt ſo weit iſt wie die Kunſtſeide, daß wir ſie nämlich kaum als ſolche ereknnen und daß wir wiſſen: wir können uns auf ihre Haltbarkeit und Waſchbarkeit ebenſo wie auf ihre anderen Eigenſchaften verlaſſen. Und das kann uns nicht verwundern, denn wir wiſſen, daß Länder, welche weder Deviſenmangel noch Rohſtoffſorgen kennen, heute längſt ebenſo wie wir Zellwollefabriken gebaut haben und Zellwolle verwenden. Unſere Motore treiben wir mit Gas und mit Holz ſowie anderen heimiſchen Treibſtoffen und es geht ſo gut, daß wir in unſerem Omnibus gar nicht merken, welcher Treibſtoff verwendet wird und erſt rund um den Wagen gehen müſſen, um feſtzuſtellen, ob Benzin oder Rohöl getankt iſt, oder ob Gasflaſchen oder gar Holzgasgenera- toren eingebaut ſind und dem Motor die Kraft lieſern. Buna, der deutſche Gummi, hat ſich dem Naturkaut⸗ ſchuk fremder heißer Zonen in vieler Hinſicht überlegen gezeigt. Und zu dieſen Geſchenken forſchender Technik treten täglich neue Erfindungen, ebenſo in anderer Ver⸗ wertung längſt bekannter Stoffe und in der Sicherung aller dieſer Schätze vor Verſchleiß und Verderb. Schon iſt es in Duisburg und Kiel gelungen, Wilch, eines der koſtbarſten und leichtverderblichen Nahrungs⸗ mittel wochenlang ohne jede Veränderung ihrer Eigen⸗ ſchaften und Güte aufzubewahren. Immer neue Fort⸗ ſchritte machen die Bekämpfung der Korroſion, der Me⸗ tallzerſetzung, die uns allen in ihren bekannteſten Formen als Noſt und Grünſpan leider nicht fremd ſind und all⸗ jährlich viele Millionen Reichsmark koſtete. Kurz es gibt kein Gebiet, auf dem nicht Wandlungen von faſt unab⸗ ſehbarer Bedeutung im Gange ſind, Wandlungen, die unſere Wertbegriffe auf den Kopf ſtellen und die darüber hinaus die wirtſchaftliche Bedeutung der einzelnen Länder und ihre Beziehungen zueinander auf lange Sicht völlig umgeſtalten. Kriege ſind geführt worden um Oelvorkommen. Wem wörd das noch einmal einfallen, wenn man Oel aus Kohle herſtellt! Täglich müſſen wir umlernen. Was vor⸗ geſtern niemend bewegte, was geſtern ein Problem war, heute gelöſt und morgen eine nebenſächliche, weil ſelbſt⸗ verſtändliche Sache. Und täglich wiederholt ſich das in der großen Zeit, die wir erleben. Wir belächeln den, der nichts von all dieſen Neuerungen weiß, denn unſere Hei⸗ matzeitung zeigt uns die Ziele unſeres gigan iſchen Kamp⸗ fes und gibt uns immer wieder einen Ueberblick über die Fülle der Umgeſtaltungen unſerer Begriffe von Werk⸗ ſtofſen und Waren unſeres Alltags. 9. A. Deckung des Speiſefetibedarſs Die Fettverſorgung der Minderbemittelten. Berlin, 7. Dezember. Zur Fettverſorgung der minderbemittelten Bevölkerung haben die zuſtändigen Miniſter jetzt die Durchführungs⸗ erlaſſe herausgegeben. Die bisherigen Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung in den Monaten Januar, Februar und März 1937 werden fortgeführt und ergänzt. Es werden wiederum Stammabſchnitte mit ſechs Reichsverbilligungsſcheinen ausgegeben. Sie gewährten bisher durch die Reichsverbil⸗ ligungsſcheine B einen Anſpruch auf bevorzugte Zuteilung von 1,5 Kilogramm Konſummargarine im Vierteljahr. Die⸗ ſer Anſpruch wird vom 1. Januar 1937 an auf 2,5 Kilo⸗ gramm erhöht. Der Stammabſchnitt enthält demgemäß einen Reichsverbilligungsſchein A(für Butter, Käſe uſw.) und fünf Reichsverbilligungsſcheine B zu je 0,5 Kilogramm Konſummargarine. Zum Kreis der zum Bezug der Stamm⸗ abſchnitte Berechtigten gehören auch die Empfänger der Familienunterſtützung. Weiterhin können landwirtſchaft⸗ liche Deputatarbeiter mit geringem Einkommen einbezogen werden. 5. Für Volksgenoſſen, die nach ihrer wirtſchaftlichen Lage auf den Bezug von dee eee angewieſen ſind, ohne daß bei ihnen die Vorausſetzungen für die Gewäh⸗ der Verbilligungsſcheine erfüllt ſind, werden vom 1. 1937 an Stammabſchnitte mit Bezugsſcheinen für Konſummargarine ne Verbilligungsſcheine eingeführt und auf Antrag ge⸗ wahrt, Dieſe Margarinebezugsſcheine erhalten hiernach Perſonen, deren Lohn und ſonſtiges Einkommen ſich in der Nähe des doppelten Richtſatzes der öffentlichen Fürſorge hält, ihre Ehefrauen und unterhaltsberechtigten minderjäh⸗ rigen Kinder; mit Rückſicht auf ihre Bedeutung für die Er. haltung des Volkstums ſind dabei Familien mit zwei und drei Kindern bevorzugt zu behandeln. Die Maraarine⸗ rung Januar bezugsſcheine werden von den Fürſorgeverbänden ober den von ihnen beauftragten Dienſtſtellen ausgegeben. Die Entſcheidung über die Jukeilung trifft die Aus abeſtelle nach pflichtmäßigem Ermeſſen. Bei Prüfung der e die wirtſchaftliche Geſamtlage des Antragſtellers zu berückſichtigen. Die Ausgabeſtelle kann über den angedeuteten Perſonenkreis hinausgehen, ſoweit es die ihr zur Verfügung geſtellte Geſamtzahl der Marga⸗ rinebezugsſcheine geſtattet. Die hier verteilten Stammab⸗ ſchnitte enthalten vier Bezugsſcheine über je 0,5 Kilogramm Konſummargarine zum normalen Verze ee Die Gül⸗ tigkeitsdauer von drei Bezugsſcheinen iſt auf je einen Mo⸗ nat begrenzt, für Januar, Februak und März 1937, wäh⸗ rend der vierte Bezugsſchein nach Belieben in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1937 verwendet werden kann. Die beſtimmungsgemäße Durchführung durch die Verkaufsſtel⸗ len wird durch Stichproben überwacht. Reichstarif für das Baugewerbe Neues Kahmenwerk für die Arbeiksbedingungen. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Brandenburg hat als Sondertreuhänder eine neue Reichstarifordnung für das Baugewerbe erlaſſen, die an die Stelle des bisher noch weiter geltenden Reichstarifvertrags tritt. f Die neue Reichstarifordnung, die das Ergebnis ein⸗ gehendſter Beratungen mit allen Beteiligten iſt, ſchafft den großen Rahmen für die allgemeinen Arbeitsbedingungen im Baugewerbe. Sie bringt in verſchiedenen Streitfragen, o 3. B. in der Abgrenzung von Hoch⸗ und Tiefbau im Lohn die dringend notwendige Klarheit und trägt der Tat⸗ jache, daß Bauarbeiter heute vielfach weitab von ihrem Wohnort in den verſchiedenſten Teilen des Reiches tätig ſind, durch Vereinheitlichung der Arbeitsbedingungen Rech⸗ nung, Mit zeitgemäßen ſozialen Verbeſſerungen ausgeſtat⸗ tet, wird die neue Reichstarifordnung auch durch eine Neu⸗ faſſung der Arbeitsbeſtimmungen den ſtaatspolitiſchen Not⸗ wendigkeiten gerecht, die ſich aus den großen Aufgaben der Gegenwart für die Bauwirtſchaft ergeben. Die Reichstarif⸗ ordnung, die am 5. Dezember 1936 im Reichsarbeitsblatt veröffentlicht wird, erfährt hinſichtlich der Löhne und Orts⸗ klaſſen ſowie ſonſtiger nicht für das ganze Reich feſtzu⸗ legender Beſtimmungen eine Ergänzung durch 14 Tarif. ordnungen, die von den Treuhändern der Arbeit für ihre Wirtſchaftsgebiete in der nächſten Zeit geſchaffen werden. Die Weinpreiſe Warnung vor übertriebener Preisſteigerung. Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit: Es wird vom Weinbauwirkſchaftsverband Baden mit aller Deutlichkeit dar⸗ auf hingewieſen, daß ungerechtfertigte Preisſteigerungen auf dem Weinmarkt unzuläſſig ſind. Unter keinen Umſtänden kann geduldet werden, daß unlautere Elemente, in leicht zu erken⸗ lender Spekulationsabſicht, Preiserhöhungen vornehmen, die mit den Einkaufspreiſen und Unkoſten in keinem Verhältnis mehr ſtehen. Die bisherigen Verdienſtſpannen ſichern den einſchlägigen Wirtſchaftskreiſen bereits einen angemefſenen und volkswirk⸗ ſchaftlich noch zu vertretenden Gewinn, während eine unver⸗ nünftige Erhöhung der Weinpreiſe ſich nur abſatzſtörend auswirkt und dadurch die Exiſtenz der Winzer bedroht. Alle am Weinmarkt beteiligten Kreiſe mögen ſich deshalb darüber klar ſein, daß die Zeit müheloſer Konjunkturgewinne vorbei iſt, und es wird mit den ſchärfſten Maßnahmen ge⸗ gen diejenigen vorgegangen werden, die durch verantwor⸗ tungsloſes Verhalten die Weinmarktregelung ſtören und dem Geiſte des Vierjahresvlanes zuwiderhandeln. Sport⸗Nachleſe vom Sonntag. Handball der Kreisklaſſe. To. Neckarhauſen 1 Tbd.„Jahn“ 1 9:6(4:4) VfL Neckarau Igd.— Tbd.„Jahn“ Igd. ausgefallen Eine ſchwere Enttäuſchung bereitete Jahns erſte Mannſchaft ihren Anhängern am vergangenen Sonntag, indem ſie gegen den Tabellenzweitletzten eine Niederlage hinnehmen mußte, die 2 wertvolle Punkte koſtete. Zu⸗ gegeben, daß Neckarhauſen etwas Verſtärkung durch Ur⸗ lauber hatte, ſo war dies doch keine Entſchuldigung für die Vergebung des Sieges. Die ganze Mannſchaft ſpielte vollkommen zerfahren und konnte ſich zu gar keiner einheitlichen Aktion aufraffen. Necharhauſen nützte dies geſchickt aus und lag ſchon nach kurzer Zeit mit 2 Toren in Führung. Wohl konnte S. wieder aufholen und bis zur Pauſe gleichziehen. Später lag S. ſogar mit einem Tor in Führung, verſtand aber nicht, den Sieg ſicher zu ſtellen. Die unverſtändliche Unſicherheit und Energieloſigkeit S. gab N. Gelegenheit, mehrere Tore vorzulegen und damit das Spiel zu ſeinen Gunſten zu entſcheiden. Dieſe Schwächeperiode der S. Mannſchaft fann nur behoben werden, wenn ſich die Spieler wieder reſtlos zu einem gemeinſamen Training einfinden, denn ohne Fleiß keinen Preis. Das Spiel der Jugend gegen VfL Neckarau konnte nicht ſtattfinden, da angeblich Neckarau von der Verlegung nicht verſtändigt wurde. * Sport in Kürze Kurt Krötzſch, der Sieger des Deutſchen Turnfeſtes in Stuttgart, wird am Sonntag, den 13. Dezember, ſein Kön⸗ nen beim Gerätewettkampf TV Heidenheim— TSV Leung zeigen. Der Leunger Riege gehören ferner ſo bekannte Turner wie Kleine und Müller an. Württembergs Amateurboxer gingen auf ihrer Polen reiſe erſtmalig in Warſchau an den Start. Mit 719 wurden die Schwaben im Geſamtergebnis knapp beſiegt, allerding 1 ſie auch einmal von den Punktrichtern benach⸗ teiligt. f uch nach Frankreich wurden die württembergiſchen Amateurboxer eingeladen. Am 19. und 20. Januar boxen ſie in Belfort und Diſon, im gleichen Monat erfüllen ſie bekanntlich auch eine Einladung nach Mailand, wo ſie vor Jahresfriſt ſchon gaſtierten. i In der engli Fußball-Liga wechſelte erneut die Führung, denn Portsmouth bezog in London von Brent⸗ ford eine ſchwere 0⸗4⸗Niederlage. Meiſter Sunderland, der Ser Grimsby Town 51 gewann, iſt jetzt wieder an der pitze. 5 5 N i W olonislzeft Neiter Feldn Von General von Lettow⸗Vorbeck Es war im Frühjahr 1904. Die 6. Kompanie ſtand auf dem Kaſernenhof angetreten. Wie ein Lauffeuer war es durch die Kompanie gegangen, daß mittags bei der Parole das Regiment wieder Meldungen zur Schutztruppe ein⸗ gefordert hatte. Wie wär's, wenn man ſich jetzt meldete? Auch dem Grenadier Feldmann ging die Sache mäch⸗ tig durch den Kopf. Den ehrlichen, geraden Weſtfalen trieb es, den Kameraden, die da draußen in Afrika in Durſt und Hitze im wilden Kampf gegen die Hereros ſtanden, zu Hilfe zu kommen. Als der Hauptmann vor die Kompanie trat und fragte:„Wer will mit nach Südweſt?“ und ſich faſt alle Unteroffiziere und über 40 Mann meldeten, da war Feldmann auch dabei. Verftärkung für die Schutztruppe Die Kompanie war auf dem Uebungsplatz Döberitz, als die Verſtärkungen für die Schutztruppe zuſammenge⸗ ſtellt wurden. Endlich war alles zur Abreiſe fertig, und der Transport dampfte ab. Die ganze Nacht hindurch dauerte die langſame Fahrt des Militärzuges bis heran an den Kai in Hamburg, wo die„Eleonore Woermann“ zur Abreiſe fertig dalag. Die Truppenteile gingen an Bord, die Leinen wurden losgeworfen, die Schrauben be⸗ gannen zu wühlen, und der ergreifende Moment trat ein, wo der gewaltige Schiffskörper ſich mit ſeiner Ladung von deutſcher männlicher Kraft und von kühnem Wagemut majeſtätiſch in Bewegung ſetzte. Als die gute Leonore nach vier Wochen vor Swakop⸗ mund den Anker fallen ließ, da gab ſie ihre Männer⸗ ladung ſeefeſt, tropengebräunt und auch ſchon einiger⸗ maßen an das Klima gewöhnt, von ſich. An den Kränen des Schiffes wurden Korbſtühle be⸗ feſtigt, ſo die Leute Mann für Mann hinausgeſchwungen und in die Leichter geſenkt. Manche verſchmähten es, die erſte Nacht auf afrikaniſchem Boden in Gebäuden oder unter Zelten unterzukommen. Sie meinten, zu einem rich⸗ tigen Feldleben gehöre es, nur unter freiem Himmel zu ſchlafen. Aber die Nacht war kalt und tauig, ſo daß von Ruhe nicht viel die Rede war. Am nächſten Morgen wurden ſie von einigen Alten ausgelacht. Ueberhaupt ſah Feld⸗ mann bald ein, daß von den alten erfahrenen Schutztrupp⸗ lern viel zu lernen war. Am Morgen ging der Zug mit dem erſten Transport landeinwärts. Da gab es wieder allerhand Neues zu ſehen. (8. Fortſetzung.) Pferde wurden verteilt, Sattelzeug verpaßt, Munition empfangen, geſchoſſen und inſtruiert. Endlich war es ſo weit. Stolz zu Roß, das Gewehr im Gewehrſchuh vorn am Sattel, hinten der Waſſerſack, Patronengurt um den Leib geſchnallt, Kochlöffel im Stiefel, Kochgeſchirr, Streichhölzer, etwas Verpflegung und Plattentabak. Alles mußte ſorg⸗ fältig verpackt werden, daß es nicht drückte. Nicht ein Gramm zu viel durfte mitgenommen werden. Denn das treue Pferd mußte es ja ſchleppen, und Kraftfutter war unterwegs ſehr rar. Vorbei am Kaiſer⸗Wilhelmsberg ritt die Kolonne zu Zweien, und bald hüllte ſie der Staub der„Pad“ ein, ſo daß Feldmann weder Anfang noch Ende des Zuges ſehen konnte. Nach einigen Stunden wurde gehalten und abgeſattelt. Die Pferde weideten unter dem Schutz einer Pferdewache im Graſe. Hier lernte Feldmann, daß alle Sorge den Pferden, erſt in zweiter Linie den Menſchen galt. Hier war eine Waſſerſtelle mit guter Weide in der Nähe, eine große Seltenheit, da meiſt beim Waſſer alles kahlgefreſſen war. Da außerdem der Feind noch weit ent⸗ fernt war, ſo leiſtete man ſich den Luxus, die Nacht in der Nähe des Waſſers zu lagern, ſo daß in aller Ruhe abge⸗ kocht und auch bei reichlichem Waſſer gewaſchen werden konnte. In der Nähe des Feindes wurde das anders. Die Nächte waren empfindlich kalt, und manchmal war des Morgens Eis in den Waſſerſäcken. Weiter ging es dann zum Waterberge, deſſen ſchroffe Konturen ſich weit über das flache Buſchgelände erhoben. Dort am Water⸗ berge im Buſch ſaßen, wie man wußte, die Kapitäne der Hereros mit ihrem geſamten Stamme, mit ihren„Orlog⸗ leuten“, ihren Frauen und Kindern und ihrem Vieh, den „Oſſen“, die den Wohlſtand und die Macht der Einge⸗ borenen darſtellen. Die alten Afrikaner hatten ein bißchen gelächelt, wenn die neu Angekommenen allzuviel mit takti⸗ ſchen Ueberlegungen bei den Hereros gerechnet hatten. „Wo der Buſch am dichteſten, und daher das Gelände für uns am unangenehmſten iſt, da ſitzen ſie todſicher!“ Und am Waterberg war der infame dichte Buſch, wo man bei jedem Schritt an den Dornen hängenblieb. Schüſſe von Bäumen Hiergegen rückten nun die deutſchen Abteilungen vor: von Süden die Abteilung des Oberſten Müller, von Weſten Oberſt Deimling, im Norden Major von Eſtorff und Ober⸗ leutnant Volkmann, im Oſten Major von der Heyde. So ſoll⸗ ten die Hereros von allen Sei⸗ ten gleichzeitig angefallen wer⸗ den; ein großer Schlag ſollte die Entſcheidung bringen. Zur Auf⸗ rechterhaltung der Verbindung hatten die Abteilungen Feldſig⸗ nalſtationen, die mit Spiegeln Morſezeichen gaben. Aber in dem durchweg ſehr dichten Buſch und meiſt flachen Gelände war auf dieſe Art der Verbin⸗ dung kein Verlaß. Außerdem gab es Funkenſtationen, bei denen ein Ballon in die Höhe ſtieg, deſſen Verbindung mit dem Wagen der Station die Antenne bildete. Am 9. Auguſt nahmen alle Abteilungen ihre Aus⸗ gangsſtellungen für den Angriff ein, der 10. galt den letzten Vor⸗ bereitungen. An dieſem Tage ritt der General perſönlich zur Erkundung vor. Da hörte man von dem Baume her lebhaftes Schießen, und unmittelbar darauf kam Salzmann in vollem Karriere Eine Kamelreiterkompanie der Schutztruppe auf dem Marſch gegen die Auſſtändiſchen. aus der Richtung des Baumes So etwas von Sanddünen war denn doch wirklich zu viel des Guten! Und dann dieſe waſſerloſe Namib! Die glühende Sonne glitzerte und ſtrahlte darauf, daß einem die Augen weh taten, und die kargen Dornbüſche ſchienen zu tanzen. In der Entfernung ſahen die Berge aus wie Zuckerhüte, die man auf die Spitze geſtellt hat, ſo ſeltſam ſpiegelte die Luft. Dann ſchlängelte ſich der Zug auf die Hochſteppe und blieb die Nacht über auf der Station Kari⸗ bib liegen. Hatte man unterwegs bloß ab und zu einen der alten, wetterharten Schutztruppler mit dem ausgedörrten Geſicht und den feſten, ruhigen Augen geſehen, hier in Karibib waren die alten Südweſter zum erſten Male in rößerer Menge. Man erfuhr Genaueres über die ver⸗ uſtreichen Gefechte und hörte, wie Hauptmann Franke in Omaruru mit ſeiner Kompanie ſeine eigene Wohnung ge⸗ rmt hatte, die die Hereros während feiner Abweſenheit eſetzt und geplündert hatten. Man näherte ſich fühlbar den Ereigniſſen. Maerſch gegen den Materberg ü Den nächſten Tag ging die Fahrt weiter bis Oka⸗ dandja. Da war der Sitz des Oberhäuptlings Maharero geweſen Hier waren die Spuren des Eingeborenenauf⸗ ſtandes ſchon rechl ſichtbar, niedergebrannte Häuſer, zer⸗ ſtörte Farmen. Was von fleißigen Deutſchen in jahrelan⸗ gem Schaffen auſgebaut war, hatten die Hereros während der Abweſenheir der Truppe in überraſchender Erhebung vernichtel. Hier erfolgte die eigentliche Mobilmachung. zurückgeritten. Von dem erſtie⸗ 0 genen Aſte aus hatte er bemerkt, wie eine Anzahl Orlog⸗ leute der Herero ſich geſchickt dem Baume näherte, und nur mit genauer Not hatte der Offizier ſein Pferd errei⸗ chen und dem ſicheren Verderben entkommen können, am Bein ſchwer verwundet auf dem gleichfalls ſchwer blu⸗ tenden Schimmel. Schnell half Feldmann dem Offizier in die glücklicherweiſe mitgenommene Karre, ein Notver⸗ band wurde angelegt, und ſo gelang es zu entkommen. Für Feldmann war dies das erſte Zuſammentreffen, und er erkannte, daß der Feind recht ernſt zu nehmen war. Am 11., ganz früh im Dunkeln, rückten alle Abtei⸗ lungen vor. Größte Stille war geboten; aber die Ver⸗ bindung riß ab. Da mußte Feldmann den Adjutanten begleiten, der die Verbindung wiederherſtellen ſollte. Alſo nun neben der Marſchkolonne durch den Bu ſch; nicht ſo einfach, beſonders im Dunkeln. Endlich erreichten ſie die große Bagage. Leutnant von Stülpnagel, ein alter Re⸗ gimentskamerad, der ſie führte, lachte, daß er heute die ſtärkſte Truppe in der Hand hätte, nämlich die Bedeckung der Bagage, und da wurde Feldmann erſt darauf auf⸗ merkſam, wie geringe Gefechtsſtärken die Kompanien hat⸗ ten: nur 50 bis 60 Mann! Als der Adjutant wieder vorn anlangte, war ſein ſchöner warmer Mantel in Fetzen zer⸗ riſſen und reſtlos in den Dornen hängengeblieben. Feld⸗ mann hatte einmal ſo feſt in den Dornen geſeſſen, daß er buchſtäblich mit ſeinem Pferde nicht vor⸗ und rückwärts konnte. Stunden vergingen. 8 Mit der Ueberraſchung im Morgengrauen war es nichts. Es war lichter Tag. Noch immer kein Schuß! Da ein kurzes Schützenfeuer bei der vorderſten Kompanie, dann Pauſe. Und dann ging es los; man war am Feinde Zu ſehen war nichts; aber überall knallte es, und die Ku—⸗ geln ziſchten durch die Luft. Allmählich wurde die Sache ungemütlich. Hauptmann Ganzer, der tapfere Führer der Vorhutkompanie, wurde von einigen Mannſchaften gefallen zurückgetragen; Schwerverwundete kamen zurück. Ein Mann mit ſchwerem Bauchſchuß klagte entſetzlich. Einen Mann mit Handſchuß rief der General an, wie das Gefecht Das ungünſtige Gelände machte der Schutztruppe ſchwer zu ſchaffen. Ein Maſchinengewehr im Dornengeſtrüpp in Stellung. Aufnahmen(2): Scherl⸗Bilderdienſt— M. ſeiner Kompanie ſtände.„Der Hauptmann iſt tot, alle Offt⸗ ziere ſind tot, die meiſten Mannſchaften ſind tot, und die paar, die noch leben, können ſich nicht mehr halten“, war die Antwort. Das klang allerdings übel genug. Feldmann wunderte ſich, daß der alte, erfahrene Führer ganz ruhig blieb. Wieder Kampf im Buſch Es wurde Mittag, von niemandem eine Spur. Die Verluſte mehrten ſich, dazu dieſe Höllenhitze und kein Waſſer! Der Adjutant wurde mit Feldmann zur Erkun⸗ dung in die Flanke geſchickt. Kurz darauf knallte es von dort in die deutſche Truppe hinein. Dieſe Hereros waren doch ganz verteufelt geſchickte Fechter im Buſch! Die Stabswoche des Kommandos ſchwärmte aus, der General ſelbſt lag in der Schützenlinie. Der Nachmittag wurde immer ſpäter. Zum Teufel, bleiben wir hier denn ganz allein, und die Hereros haben die Waſſerlöcher! Eine Ent⸗ ſcheidung muß fallen. Da trat Major von Mühlenfels zum Sturm an. Wie die Katzen ſprangen die Leute, wenn auch äußerſt erſchöpft, von Buſch zu Buſch vor, der Major in aller Ruhe im Schritt. Einen Schuß am Halſe beachtete er nicht. Feldmann ſah zwei Geſchütze ſtehen. Der Ar⸗ tilleriehauptmann meinte, alle Bedienungsmannſchaften ſeien gefallen. Die Hereros waren ganz nahe und ſchoſſen gut. Alſo raſch heran an die Kanonen, hinter einen Ter mitenhügel. Verdammt, alle halbe Minute kam ein Schuß von ſchräg oben hinter dem Hügel, da mußte ein Kerl auf einem Baum ſitzen! Das Feuer der Hereros ließ nach, ſie hatten den Angriff nicht ausgehalten. Die alten Afri⸗ kaner meinten, jetzt haben ſie ihre„Werft“(Weiber, Kin⸗ der und Vieh) in Sicherheit gebracht, nun werden auch die Orlogleute abziehen. Als es dunkel wurde, verſtummte das Feuer, und wir hatten die Waſſerlöcher. 5 In dieſem ſchweren Buſchkampf war es wild zuge⸗ gangen. Einer hatte den anderen verloren, die Kompanien waren ganz durcheinandergeſchüttelt. Feuer durfte nicht angemacht werden, die Lage war zu unklar. Erſt in der Nacht kamen die erſten Funknachrichten von der Abtei⸗ lung Heyde. Der war es ſchlecht gegangen; der ganze Stoß der abziehenden Hereros hatte ſie getroffen, ihre Verluſte waren ſchwer. So blieb die Nacht voll Spannung. Aber als es hell wurde, zeigte es ſich, daß auch die Hereros ſchwere Verluſte gehabt hatten und in Flucht abgezogen waren.. Eine Menge toter Hereros lag umher; aber kein einziges Gewehr wurde erbeutet. Dieſe Leute kannten den Wert der Schußwaffen und wollten nicht eine verlieren. Die Verwundeten lagen am Krankenwagen. Dann wurden die eigenen Gefallenen in einem gemeinſamen Grabe be⸗ ſtattet. Die 11 Kompanie hatte am meiſten gelitten; ſie war ohne Offiziere. Am Vormittag traf die Abteilung Deimling ein, ſo daß am folgenden Tage die Verfolgung gemeinſam angeſetzt werden konnte. Jetzt zeigte ſich, mas die Hereros alles hatten zurücklaſſen müſſen. Ueberall war ſtehengebliebenes Vieh, und wo Waſſerlöcher waren, da drängte es ſich durſtig hinein und lag zu mehreren über⸗ einander, feſtgeklemmt in den ſandigen Pfützen. Druckarbei * für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens N Neckar-Bote- Druckerei