— 0 ging. Die Ausfuhr Sowjetrußlands welche 1928 noch mit 7,7 Rubeln beziffert wurde, betrug ar. 288(2. Blath Neckar Bote — eee eee eee Mittwoch, 9. Dezember 1936 Rote Bedrohung Japans Nsgt. Japans Gegenſatz zu Rußland, der ſeit der be⸗ waffneten Auseinanderſetzung des Kaiſerreiches mit dem garenreich datiert, muß an ſich als eine naturgegebene Tat⸗ ache hingenommen werden; und damit erſcheint auch jede keundſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden staaten aus dem Bereich der Möglichkeiten gerückt. Den⸗ joch muß anerkannt werden, daß von japaniſcher Seite gach Beendigung des Weltkrieges nichts unverſucht gelaſ⸗ en wurde, um normale Beziehungen zu ermöglichen und den Zuſtand eines tragbaren Modus vivendi zu ſchaffen und zu ſtabiliſieren. Anfangs ſchien ſich auch ein gewiſſer Ausgleich zu voll⸗ zehen, als die UdSSR im Jahre 1925 von Japan aner⸗ kannt wurde und die langwierigen Verhandlungen um die Iſtchineſiſche Eiſenbahn durch den Ankauf Japans von Er⸗ folg gekrönt waren. Dabei iſt es vielleicht nicht unintereſ⸗ ant, am Rande auf die Tatſache hinzuweiſen, daß die Sowjets 1933 für die Bahn noch 500 Millionen Yen for⸗ derten, dieſen Preis jedoch mehrmals wegen der japaniſchen haltung herabſetzen mußten, und daß die Japaner ſchließ⸗ ich zu einem Abſchluß gelangten, bei dem ſie nur 140 Mil⸗ lionen Pen letwa 100 Mill. Reichsmark) zu zahlen hatten. Zu einem Zeitpunkt, als die ganze Welt ſich dem Trug⸗ ſchluß hingab, daß die Sowjetmacht die friedlichſte aller Mächte ſei, d. h. nach dem Abſchluß des ruſſiſch-japaniſchen Vertrages von 1925, bei dem es zu einer endgültigen Re⸗ gelung um die Inſel Sachalin gekommen war, zerbrach man ſich allenthalben den Kopf über die Zurückhaltung der gapaner gegenüber der Sowjetunion: Mehrmals hat die Moskauer Regierung Tokio einen Nichtangriffspakt ange⸗ boten, der jedoch jedesmal eine glatte Ablehnung fand, wie ch das Kaiſerreich auch niemals dazu entſchließen konnte, einen Handelsvertrag mit den Sowjets abzuſchließen. Sehr bald danach entwickelte ſich zwiſchen der UdSSR und Japan ein regelrechter Handelskrieg, wobei es um die Märkte der Mongolei, Chinas, Indiens und Afghaniſtans nach der Mongolei, 1933 26,4 Millionen und der Export nach Oſtchina ſtieg in der Periode 1928 bis 1933 von 10,6 Millionen Rubel auf 317 Millionen an. Dieſer enorme Zuwachs iſt vor allem damit zu erklären, daß die Sowjetunion es verſtand, den japaniſchen Markt progreſſiv zurückzudrängen. Als Bei⸗ ſpiel ſei hier nur die Tatſache vermerkt, daß 1934 in Afgha⸗ niſtan nur ruſſiſche Glühbirnen gekauft wurden, da die Sowjets es ferkigbrachten ſogar Japan zu unterbieten. Dieſe handelspolitiſchen Begebenheiten ſeien hier jedoch nur um der Vollſtändigkeit willen verzeichnet. Eine weſent⸗ lich gefährlichere Problematik eröffnet ſich für das Land der aufgehenden Sonne durch die Tatſache einer gewaltigen ſowjetiſchen Aufrüſtung in Oſtſibirien, die jeden Tag eine wachſende Bedrohung der Mandſchurei und damit auch Ja⸗ pans mit ſich bringt. Endlich ſei hier noch auf den ideolo⸗ giſchen Kampf der Sowjetunion hingewieſen, der ſeit Jah⸗ ren mit größtem Erfolg in China durchgeführt wird, wo⸗ bei die UdSSR geſchickt den durch die chineſiſch⸗japaniſche Spannung bedingten Gegenſatz ſterhaft auszuſpielen verſtand Von japaniſcher Seite wird zugegeben, daß während langer Jahre die Zerſetzungsarbeit der Komintern durch die Verbreitung marxſſtiſcher Ideen in Japan leider unter⸗ ſchätzt worden war. Die deutſch⸗ſapaniſchen Abmachungen beweiſen jedoch, daß nunmehr die internationale Gefahr des Weltbolſchewismus in Japan in ihrer ganzen Trag⸗ weite erkannt worden iſt, da es ſich ſchlechthin um Sein oder Nichtſein der japaniſchen Nation handelt. Man hat in Tokio die notwendigen Schlüſſe daraus gezogen, daß Lenin mit einer eindeutigen Zielſetzung in ſeinem Teſta⸗ ment den Ratſchlag gegeben hat,„China im Brodeln zu halten“, man hat die ſymboliſche Bedeutung der Verle⸗ gung des ruſſiſchen Regierungsſitzes von Pekersburg nach Moskau, d. h a nach dem Oſten, verſtanden, und man legte einem Wort Stalins, das er einem amerikaniſchen Jour- naliſten gegenüber gebrauchte, entſcheidendes Gewicht bei da die ruſſiſche Praxis den theoretiſchen Andeutungen frü⸗ herer Jahre auf dem Fuße gefolgt war:„Ich bin ein Aſiat, und Rußland iſt eine aſiatiſche Macht!“ Die Bedrohung Japans durch Moskau ſei ſtichwort⸗ artig durch entſcheidende nackte Tatſachen gekennzeichnet: Täglich vollziehen ſich ungeheure Truppentransporte durch Sibirien nach dem Fernen Oſten, am laufenden Band wer⸗ den Güterzüge an die mandſchuriſche Grenze geſandt, die mit Munition, Kraftwagen, Kanonen, Flugzeugen, Petro⸗ leum und Baumaterialien für die Errichtung von Kaſernen beladen ſind. Jede noch ſo kleine Eiſenbahnſtation des öſt⸗ ichen Sibirien gleicht in den Augen der Reiſenden, die wir ſprechen konnten, ſtärkſten Garniſonen. f In der Mandſchurei werden organiſierte Banditen heere vom Gelde Moskaus unterhalten, die mit allen Mi teln den Aufbau des jungen Staatsweſens zu unterminie⸗ ren ſuchen. i In Wladiwostok liegen 50 U-Boote der Sowiets bereit. um im Ernſtfalle gegen japaniſche Truppentransporte nach Mandſchukuo zu intervenieren. 3 Die ſowjetiſche Fernoſtarmee, die einen roten Gürte um die i hat, wird mit 300 000 Mann angegeben, die— nach amtlichen japaniſchen Zahlen— über 1000 Kampfwagen, 500 Panzerkraftwagen, 1000 Kampfflugzeuge und etwa 100 Bomber verfügt. Mit welcher Vehemenz dieſe Streitkräfte in den aller⸗ letzten Jahren entwickelt wurden, wird durch einen Ver⸗ gleich schlagartig demonſtriert: Seit dem Ausbruch des Konflikts um die Mandſchurei wurde die Sowjet⸗Fernoſt⸗ armee von vier Schützendiviſionen auf 14, und von zwe! Kavalleriebrigaden auf drei erhöht. Man wird ſich darüber klar ſein, was dieſe 300 000 Mann im fernen Often Sow⸗ etrußlands bedeuten, wenn man berückſichtigt. daß dieſes Gebiet im ganzen nur über 2 Millionen Einwohner ver⸗ fügt, und daß die japaniſchen Streitkräfte in der Mandſchu⸗ rei nur ein Drittel der japaniſchen Wehrmacht umfaſſen, die in ihrer Geſamtheit 250 000 Mann beträgt. 5 5 Auf zahlreiche Anfragen ſeitens des Kaiſerreichs wurde die Nolwendigte der. Truppenbeſtände der Uds⸗ SR von ſowjetruſſiſcher Seite damit begründet, daß, ſie„de⸗ ſenſiven Zwecken gegen einen ſapaniſchen Angriff dienen ſollten. Dieſe Begründung wird von ſeiten des Kaiſerrei⸗ ches als eine plumpe Propaganda⸗Parole bezeichnet und man verſichert, daß Japan keinerlei Anariffsabſichten bege VV [Luftwaffe bei den Wehrbezirkskommandos und dieſer beiden Völker mei⸗ Bewerber für die Offizierslaufbahn Einreichungsfriſten für Bewerbungsgeſuche derzeiliger Unkerprimaner und Oberſekundaner. Im Zuſammenhang mit den die Verkürzung der Schul⸗ zeit betreffenden Maßnahmen werden die derzeitigen Un⸗ terprimaner bereits im Jahre 1937, die derzeitigen Oberſe⸗ kundaner bereits im Jahre 1938 von den Schulen entlaſſen. Nachſtehend werden daher die Friſten bekanntgegeben, in denen die Bewerbungsgeſuche um Uebernahme in die Offi⸗ zierslaufbahn, einſchließlich Sanitäts⸗ und Veterinäroffi⸗ zierslaufbahn des Heeres, der Kriegsmarine und der Luft⸗ waffe von den Unterprimanern und Oberſekundanern, die eine dieſer Laufbahnen einſchlagen wollen, eingereicht wer⸗ den müſſen: f Für derzeitige Unterprimaner erfolgt die Einſtellung als Fahnenjunker beim Heere und bei der Luftwaffe oder als Offiziersanwärter bei der Kriegsmarine oder als Fahnen⸗ junger im Sanitäts⸗ oder Veterinärkorps am 1. Oktober 193/, Die Vorlage der Bewerbungsgeſuche hat baldigſt— ſpäteſtens jedoch bis 15. Januar 1937— zu erfolgen. Für derzeitige Oberſekundaner erfolgt die Einſtellung für eine der aufgeführten Laufbahne nam 1. Oktober 1938. Die Bewerbungsgeſuche ſind einzureichen: Beim Heere in der Zeit vom 15. Januar bis 31. März 1937, bei der Kriegsmarine in der Zeit vom 15. Januar bis 31. Mai 1937, bei der Luftwaffe in der Zeit vom 15. Ja⸗ nuar bis 30. April 1937. Die näheren Beſtimmungen, die bei der Bewerbung be⸗ achtet werden müſſen, ſind aus Merkblättern zu erſehen, die a) für die Offizierslaufbahn im Heere bei den Wehr⸗ bezirkskommandos, b) für die Offizierslaufbahn in der Kriegsmarine bei der Inſpektion des Bildungsweſens der Kriegsmarine, Kiel, e) für die Offizierslaufbahn in der au bei der Annahmeſtelle für Offiziersanwärter der 1 truppe, Berlin NW 40, Kronprinzenufer 12, Erdgeſchoß, ſo⸗ wie bei allen Truppenteilen der Luftwaffe, d) für die Sa⸗ nitätsoffizterslaufbahn bei den Wehrbezirks⸗ kommandos und bei der Militärärztlichen Akademie, Berlin NW 40, Scharnhorſtſtraße 35, e) für die Veterinärof⸗ fizierslaufbahn bei den Wehrbezirkskommandos und auch bei den Korpsveterinären zu erhalten ſind. Ausdrück⸗ lich wird darauf hingewieſen, daß für Vorlage der Bewer⸗ bungsgeſuche nicht die in den Merkblättern angegebenen 1 ſondern nur die vorſtehend aufgeführten Gültigkeit zaben. Jaalls es einem Bewerber nicht möglich iſt, die dem Ge⸗ ſuch beizufügenden Perſonalpapiere, Urkunden uſw. ſo recht⸗ zeitig zu beſchaffen, daß er ſein Geſuch innerhalb der vor⸗ geſchriebenen Friſt einreichen kann, ſo iſt das Geſuch trotz⸗ dem friſtgerecht vorzulegen mit dem Bemerken, daß die feh⸗ lenden Unterlagen ſobald als möglich nachgereicht werden. Vor der Einſtellung hat jeder Bewerber ſeine Ar⸗ beitsdienſtpflicht abzuleiſten. Eine Melduna bierfür ſeitens des Bewerbers iſt nicht erforderlich. Die Anmeldung zum Arbeitsdienſt wird durch die Wehrbezirkskommandos veranlaßt. Speiſezettel für den Berlin, 8. Dez. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den 3. Eintopfſonntag am 13. Dezember fol⸗ gende vier Eintopfgerichte für die Gaſtſtätten vorgeſchrieben ind: f 1. Gebundene Kohlſuppe einlage; 2. Wirſingkohl mit Rindfleiſch; 3. Fiſchgericht nach eigener Wahl: 5. 4. Hammelfleiſch mit Gemüſe und Weißkohl gedämpft. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für die Gaſtſtätten. mit Speck und Kartoffel; und kein Intereſſe gegenüber Sibirien habe; zum Beweiſe für ſeine friedfertige Haltung wird angeführt, daß die man⸗ dſchuriſchen Grenzen von japaniſcher Seite abſichtlich offen⸗ gehalten würden, und daß die japaniſchen Streitkräfte le⸗ diglich für einen Defenſivkrieg ausreichten, wobei die Tat⸗ ſache volle Berückſichtigung findet, daß die Qualität der ja⸗ paniſchen Truppen bei weitem die der bolſchewiſtiſchen übertreffe.. ö Neben allen ſtrategiſchen Erwägungen iſt die japaniſche Lage vor allem durch die Tatſache gekennzeichnet, daß die Außenmongolei faſt reſtlos bolſchewiſiert iſt; es ſei hier noch daren erinnert, daß zwiſchen der Aeußeren Mongoler und der UdSSR ein Militärbündnis beſteht, welches ſich eindeutig gegen Japan und die Mandſchurei richtet, und daß ſeit dem Ausbruch des mandſchuriſchen Konflikts der in China herrſchende Haß alle Maßen überſteigt. Die Stärke dieſes Gegenſatzes iſt ſo groß, daß zahlreiche Chineſen jeden Blick für die Rote Gefahr verloren haben und ſogar von einem gemeinſamen Kriege mit der Uds SR gegen Japan träumen. Auch die ſcheinbare lethargiſche Haltung Ameri⸗ kas und vor allem Englands gegenüber der ſowjetiſchen Bedrohung Japans wird leicht verſtändlich, wenn man be⸗ rückſichtigt, daß dieſe beiden Mächte im ſowjetiſch⸗zapani⸗ ſchen Gegenſatz naiverweiſe ein begrüßenswertes Gleich⸗ gewicht im Fernen Oſten erblicken. Sch.⸗B. und morgen iſt Sonntag. Vergebung öffentlicher Aufträge Nur wenn Steuer und ſoziale Leiſtungen bezahlt. Der Reichsminiſter der Finanzen hatte im März 1935 angeordnet, öffentliche Aufträge von 5000 Mark aufwärts nur an ſolche Bieter zu erteilen, die eine Beſcheini⸗ gung ihres zuſtändigen Finanzamtes darüber beibrach⸗ ten, daß aus ſteuerlichen Gründen keine Be⸗ denken beſtanden, ihnen öffentliche Aufträge zu ertei⸗ len. Die günſtige Auswirkung dieſer Maßnahme auf den rechtzeitigen Eingang der Reichsſteuern veranlaßte ihn im November 1935 die Wertgrenze auf 500 Mark und im Juni 1936 auf 100 Mark herabzuſetzen. Nebenher regten verſchiedene Landesregierungen, der Deutſche Gemeindetag, die Arbeitsloſen. und Reichsver⸗ ſicherung, die Treuhänder der Arbeit uſw. an, über die recht⸗ zeitige Abführung der Landes u. Gemeindeſteuern, der Bei⸗ träge zur Arbeiksloſenverſicherung und Reichsverſicherung ſowie über die Einhaltung der Verpflichtungen aus den Tarifordnungen, der Betriebsordnung und dem Schwer— beſchädigtengeſetz ähnliche Beſcheinigungen zu verlangen. Da hierdurch eine erhebliche Belaſtung der Wirtſchaft und eine weſentliche Mehrarbeit bei verſchiedenen Behörden und öffentlich-rechtlichen Körperſchaften“ eingetreten wäre, hat der Reichsminiſter der Finanzen im Einvernehmen mit dem Reichs- und preußiſchen Wirtſchaftsminiſter und dem Reichs⸗ und preußiſchen Arbeitsminiſter angeordnet, daß über die rechtzeitige Abführung dieſer Steuern und Bei⸗ träge ſowie über die Einhaltung der erwähnten Verpflich⸗ tungen, der Bieter eine Erklärung abgeben ſoll, deren Wortlaut in die beſonderen Vertragsbedingungen aufge⸗ nommen worden iſt. Dieſe Erklärung, die entſprechend den ſteuerlichen Unbedenklichkeitsbeſcheinigungen bei allen Auf⸗ trägen von 100 Mark aufwärts verlangt wird, lautet: „Ich erkläre, daß ich meinen geſetzlichen Pflichten zur Zahlung der Landes- und Gemeindeſteuern, der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung und zur Reichsverſicherung ſowie meinen Verpflichtungen aus den Tarifordnungen, der Betriebsordnung und dem Schwerbeſchädigtengeſetz ordnungsmäßig nachkomme. Ich bin mir bewußt, daß eine wiſſentlich falſche Abgabe der vorſtehenden Erklärung mei⸗ nen Ausſchluß von weiteren Leiſtungen und Lieferungen wegen Unzuverläſſigkeit zur Folge hat.“ —.—— Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichken; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Bau⸗ ernfunk; 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.45 Sendepause; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 10. Dezember: 9.30 Die Familie baut ein Kuuſperhäuschen; 10 Volls⸗ liedſingen; 10.30 Wer will unter die Soldaten.. Beitrag zur Berufswahl; 11 Sendepauſe; 15.30 Eine Mütterſchule baſtelt auf Weihnachten, Geſpräch; 17.20 Briefe, die ihn nicht erreichten, Tagebücher; 18 Konzert; 19 Die Hormone, Hörſpiel; 19.45 Echo aus Baden; 20.10 Szenen aus Puc⸗ einis Opern; 21.10 Mas und Moritz, burleskes Oratorium; 22.30 Badiſche Komponiſten; 23 Tanzmuſik. Freitag, 11. Dezember: 9.30 Zwei Eintopfgerichte zur Auswahl für den Eintopf⸗ ſonntag; 10 Helden der Arbeit, Bericht vom Lebenskampf des Bergmanns; 10.30 Sendepauſe; 15.30 Die Geſchichte vom Bäcker Zuckerhut, luſtiges Vorweihnachtsſpiel; 1745 Jedem ſoll der Weihnachtsbaum brennen, Funkbericht; 18 Heiter und bunt zur Abendſtund; 19 15. Offenes Liederſingen 1936; 19.30 Cello und Gitarre; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 Wie es euch gefällt, buntes Konzert; 21 Chriſtian Dietrich Grabbe: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Be deu; tung; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht' Samstag, 12. Dezember: 9.30 Sendepause; 15 Landjahrlager Börſtingen, fröhlicher Hörbericht; 15.30 Der Kindergarten— eine nationalſoziali⸗ ſtiſche Erziehungsſtätte; 15.50 Ruf der Jugend; 16 Froher 1 5 für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Frühling, Sommer, Herbſt und Winter, bunte Schallplatten; 19.30 Für dich und mich— für ihn und ſie— was ſchenkt man ſich? Man weiß es nie!, heitere Stunde; 20.10 Weg mit den Grillen und Sorgen; 22.30... und morgen iſt Sonntag. 5 9 Neichsfender Frankfurt: Donnerstag, 10. Dezember: 9.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Land; funk; 15.15 Kinderfunk; 17.30 Ratgeber für den Weih nachtsbüchertiſch; 17.45 Das Buch mit der ſilbernen Olympia⸗ medaille: Um den Gipfel der Welt, Zwiegeſpräch; 18 Nach⸗ mittagskonzert; 19 Wellen⸗Brettl; 20.10 Orcheſterkonzert; 20.40 Die Pflicht, Hörſpiel; 21.40 Orcheſterkonzert; 22.30 Tanzmuſik. Freitag, 11. Dezember: 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Landfunk; 15.15 Frohes Volk in Heim und Harken, bunter Lichterkranz um den Advent; 17 Deutſche Volkslieder; 17.30 Die junge Kolonne; 18 Mufik aus Dresden; 19 Da ſchmeckt's noch mal ſo gut, Frohſinn zum Abendbrot: 20.10 Keine Angſt vor der Sin⸗ fonie, Sendereihe ſchöner Muſik; 21.10 Freude ſoll unſer Leben tragen; 22.20 Worüber man in Amerika ſpri 5 22.30 Unterhaltungskonzert. Samstag, 12. Dezember: f 8.30 Zum Staatsjugendtag— J. Sport; 8.45 Sende⸗ pauſe; 11 Hausfrau, hoͤr zu; 11.40 Landfunk; 15.30 Der Morgen brach an, das Tagwerk beginnt, aus der Arbeit einer Lehrwerkſtätle und Werkſchule; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Alpenländiſche Märſche und Tänze; 19.30 Wochenſchau; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Fräulein Man⸗ darin, Operette von Pichelmann; 22.15 Sportſchau; 22.30 aus edelſtem ein Steckenpferd zu Puppenſtube gehört vor allem Mutti, as Weihnachtsfeſt, das Feſt des Schen⸗ kens, ſteht wieder vor der Tür. Die Schaufenſter der Läden ſchmücken ſich, die Kaufluſtigen ſchauen und über⸗ legen, welche Gaben die zu Beſchenkenden wohl erfreuen könnten. Und die Ueber⸗ legungen, die bei ſolcher Gelegenheit ange⸗ ſtellt werden, ſind oft nicht ganz leicht! Ein Geſchenk ſoll Freude machen, es ſoll zeigen, daß der Schenkende liebevoll an den zu Be⸗ ſchenkenden gedacht hat. Richtig ſchenken iſt unzweifelhaft ein Talent, das nicht jedem gegeben iſt. Wird die Gabe auch erfreuen? Wird der Bedachte ſie nicht unter Umſtän⸗ den unangebracht, im ſchlimmſten Falle gar als läſtig empfinden? Das ſind ſo die Ge— danken, die angeſichts der tauſenderlei Dinge auftauchen, die zum Kauf locken. Nicht der reale Wert eines Geſchenks iſt es ja, der den Maßſtab abgeben ſoll, ſondern die Freude, die es hervorruft. Die Auswahl von Weihnachtsgeſchenken wird nun weſentlich erleichtert, wenn man daran denkt, daß das deutſche Handwerk zahlreiche Gegenſtände anfertigt, die ſich für dieſen Zweck ganz hervorragend eignen. Denken wir nur, um ein Beiſpiel herauszu⸗ greifen, an die vielen Gebrauchsgegenſtände Tiſchler oder denken wir an Kunſtſchmiede aus deutſchem Holz, die vom Drechſler hergeſtellt werden, die köſtlichen Arbeiten der Deutſche Weihnacht ohne große und kleine Geſchenke iſt der Ausdruck find, daß der Schenkende heißt Freude bereiten. Wer nicht denkbar, weil ſie Freude machen wollte. Denn Weihnachten möchte da abfeits ſtehen! In jedem Jahre wieder ver⸗ langen die letzten Wochen vor dem Feſt kluge Ueberlegung und überlegtes Rechnen. Nur ſelten laſfen ſich alle Abſichten verwirklichen, aber wer es verſteht, klug einzu⸗ teilen und richtig zu wählen, der wird mit der Freude, die er anderen bereitet, auch ſich ſelbſt frohe Stunden ſchenken. deutſchen Volk iſt glücklicherweiſe wieder der daß die Leiſtungen des Sinn geweckt worden für die echte Kultur, Handwerks die ihnen zu⸗ auch beim einfachſten Gebrauchsgegenſtand. kommende Würdigung er⸗ Der falſche Schein, die„Imitation“, waren fuhren. Der deutſche Hand⸗ einſt Trumpf; ſie ſind überwunden, echte werker hat wieder Mut faſ⸗ Schlichtheit wird wieder höher gewertet als ſen können, er iſt mit neuer Talmiglanz. Daß es ſo iſt, verdanken wir Lebensluſt an ſeine Arbeit mit dem deutſchen Handwerk, das ſeine gegangen, und wenn der Tradition immer hochgehalten hat. Reichsſtand des deutſchen Handwerks jetzt dazu auf⸗ Wenn wir alſo bei der Auswahl der rufen kann, bei der Aus⸗ 1 zum Weihnachtsfeſt auch die Ar⸗ wahl der weihnachtlichen heiten des deutſchen Handwerkers berück⸗ ſichtigen, ſo erfüllen wir damit gleichzeitig eine Dankespflicht gegenüber dem Hand⸗ werker als Wahrer deutſchen Kulturgutes. Aber der Handwerker wird uns auch noch aus einem anderen Grunde dankbar ſein, wenn wir ſeine Arbeiten bei unſeren Weih⸗ nachtseinkäufen mehr berückſichtigen, als dies im allgemeinen bisher geſchah. Dem deutſchen Handwerk iſt es in den Zeiten des Niederganges beſonders ſchlecht ergangen. Geſchenke auch der Arbeiten des Handwerkers gebüh— rend zu gedenken, ſo weiß er, daß ein ſolcher Aufruf aus ganz natürlichen Grün⸗ den Erfolg haben muß weil das, was der deutſche Handwerker an Gegenſtän⸗ den zur Zierde oder zum Gebrauch bieten kann, wirk— lich Freude macht und ſtete Da es ſtill und beſchei⸗ den ſeine Pflicht tat und ſich im Hinter⸗ rund hielt, kümmerte ſich kein Menſch darum. gern als Gabe hingenommen werden wird! Der Schenkende muß ſich bei der Aus⸗ wahl ſeiner Gaben danach richten, was er für das Geſchenk anlegen kann. So wird oft ein Zwieſpalt vorhanden ſein zwiſchen dem Wunſch, irgend etwas zu ſchenken, was Sall Feeude muaclen Die ſchwere Qual der Wahl— Vom Handwerker deine Weihnachtsgabe Handwerks erfüllt wird? Wieviel heſſer iſt ein ſolches Geſchenk als ein belieoiget, gleichgültiger Gegenſtand, der eben nur ge⸗ wählt worden iſt, um überhaupt etwas zu ſchenken! Eine einfache Ueberlegung wid zeigen, daß es in dieſer Weiſe geradezu un— ein herrliches Spiel für die Jungen! Unten: Pellkartoffeln ſchmecken erſt gut, wenn ſie in dieſer Holzſchüſſel gereicht werden, die ein Drechflermeiſter aus ei⸗ nem Bergahornklotz drehte. Für die Schalen gibt es kleine Holzſchüſ⸗ ſeln dazu. Wieviel Leid hat der deutſche Handwerker in der Vergangenheit er⸗ dulden müſſen Man vergaß ja geradezu oft, daß dieſer kulturell und wirtſchaftlich wichtige Stand neben den ande⸗ nützliches darf dienen machen kann und ſoll als ein anderes! Aber Geſchenk, das dem täglichen Be⸗ ſoll, genau ſoviel Freude es hält meiſt ſchwerer, in ſolchem Falle die richtige Auswahl zu treffen, weil es ſich oft um Dinge handelt, die van nicht auf den Gabentiſch legen kann. Der Reichsſtand des der Silber⸗ und Goldſchmiede, der Buch⸗ binder und vieler anderer Handwerke. Die Zeit der billigen Maſſenware iſt vorbei, im Rechts: Einfacher und koſtbarer Schmuck, und ſchlichtem Material, wird überall von den Gold- und Silberſchmieden hergeſtellt. Daneben: Trotz aller Motoriſierung ſoll unter den Söhnen noch Ritter geben, die ſchätzen wiſſen. In die 6 dazu Brüderchen und Schweſterchen. ren großen Berufsſtän⸗ den eine gewichtige Rolle ſpielte, daß er einen beachtlichen Teil des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens darſtellte. Wenn Handel und Wandel in der Syſtem⸗ zeit mehr und mehr zerfielen, ſo war eine der gewichtigen Ur⸗ ſachen dafür, daß die Kaufkraft des Hand⸗ werks mehr und mehr ſank, weil man ſich um ſein Wohlergehen nicht kümmerte. Im neuen Reich iſt auch dies anders ge⸗ worden. Tatkräftige Fürſorge hat bewirkt, deutſchen Handwerks hät hier mit einem guten Gedanken zu helfen verſucht, indem er den Weihnachtsgutſchein ausgab. Dieſer Gutſchein ſtellt einen Vordruck in lünſtle⸗ riſcher Ausführung dar, den man nach Be⸗ lieben ausfüllen kann. Dieſer Gutſchein gibt die Möglichkeit, etwas zu ſchenken, was man nur auf Beſtellung haben kann; er verpflichtet den Schenkenden, eine beſtimmte Leiſtung auf ſeine Koſten durchfüh en zu laſſen. Wieviel Vorteile bietet doch eine ſolche Möglichkeit! Die Qual der Auswahl fällt fort, man kann ſich rechtzeitig über⸗ legen, was dem zu Beſchenkenden wohl Freude machen kann. In jedem Haushalt gibt es zahlloſe Dinge, die die Hausfrau oder der Hausherr angefertigt oder wieder— hergeſtellt haben möchte, und für die es immer„nicht gereicht“ hat. Kann es wohl größere Freude geben, wenn ein ſolcher Wunſch mit Hilfe eines Gutſcheins des ſchön iſt und deſſen Anblick Freude macht, zählige Möglichkeiten A 8 3 und ein ſogenanntes„nützliches“ Geſchent Sicherlich haben ſich viele Menſchen nie; 1 1 15 E 1 5 auszuſuchen. Keinem Zweifel kann es ſelbſt! mals richtig überlegt, wie ſie handwerkliche Holz 1 5 geschickten verſtändlich unterliegen, daß ein ſolches Arbeiten in den Kkeis ihrer Geſchenke eil Handwerksmeiſtern her⸗ geſtellt. Oben: Welche Freude Mitte: Burgen und bereitet eine Holßzeiſen⸗ Tore für die Soldaten bahn! Viele der ſchön, und Häfen für die ſten Geſchenke werden Schiffe bauen, und dann unter dem Zeichen dez mit der Kanone alles Handwerks hergeſtellt kaputtſchießen dürfen— Der Gutſchein für ein Handwerksleiſtung weiß einen neuen Weg dee Schenkens. Links: Wie ein Glol⸗ kenſpiel klingt dieſe keine Lyra, Jedes Kind das auf dieſem einfachen In. ſtrument ſpielen gelernt hat, findet ſich auch gu dem Klavier zurecht, Photos(7): Werkfoto beziehen können. Es gilt, dafür die Augen zu öffnen! Wer ſich einmal angeſehen hat, was das Handwerk der Gegenwart schafft, der wird ſicher ſeine helle Freude daran haben und wird zufrieden ſein, ſchöne und zweckmäßige Geſchenkgegenſtände zu finden, Es iſt ein Irrtum, zu glauben, in der Werl ſtatt des Handwerkers entſtänden nur Ge: brauchsgegenſtände. Sie werden dort auch gefertigt, aber ebenſo Spielzeug und die vielen kleinen und großen Sachen, die im Mittelpunkt all unſerer Wünſche ſtehen Und immer möge daran gedacht werden: Wer Arbeiten des Handwerks ſchenkt, hilf dieſem Stand, der ſich ehrliche, redliche Mühe immer gegeben hat und noch gibt der einen wichtigen Teil der ee ddt ſchaft des deutſchen Volkes darſtellt. Ve Oe 10