n Nr. 291(2. Blatt). SI f eee, . 8 Bei Deutſchlands Jugend zu Gaſt Angarns Innenminiſter beſuchte den Arbeitsdienſt. Berlin, 12. Okt. Der ungariſche Miniſter Nikolaus von Kozma, der als Gaſt des Reichsinnenminiſters Dr. Frick mehrere Tage in Deutſchland weilt, beſuchte die im Reichsarbeitsdienſt ſtehende deutſche Jugend. Miniſter von Kozma, der vom ungariſchen Staatsſek⸗ retär Dr. Bela Johan und dem Geſandten Dome bun 85 jay begleitet wurde, lernte den Reichsarbeitsdienſt an al⸗ len ſeinen bedeutenden Stätten, ſo im Haus des Arbeits⸗ dienſtes in Berlin-Grunewald, in der Reichsſchule in Pols⸗ dam und vor allem an mehreren Arbeitsſtellen beim prak⸗ tiſchen Einſatz kennen. Bei ſeinem Eintreffen im Hauſe des Arbeitsdienſtes wurde der ungariſche Innenminiſter vom Reichsinnenminiſter Frick und von Reichsarbeitsführer Hierl empfangen. Außerdem hatten ſich ſämtliche Amts⸗ ches des Reichsarbeitsdienſtes, Miniſterialdfrektor Gütt und Regierungsrat Krebs vom Reichsinnenminiſterium, ſowie Brigadeführer Grolmann eingefunden. Reichsar⸗ beitsführer Hierl geleitete den ungariſchen Gaſt durch die Dienſtſtellen des Arbeitsdienſtes. Im großen Kartenſaal gab Generalarbeitsführer Tholens dann eine Darſtellung von der Erziehungsaufgabe und der ſozialen und volks⸗ wirtſchaftlichen Bedeutung des Arbeitsdienſtes. Eingehend ließ ſich Miniſter von Kozma an anſchauli⸗ chem Kartenmaterial die gewaltigen Erfolge des deutſchen Arbeitsdienſtes mitteilen, ſo vor allem das Ergebnis des letzten Jahres 1935/36. In dieſem Zeitabſchnitt hat die Ertragsſteigerung aus den durch das Werk des Arbeitsdienſtes verbeſſerten Flächen einen Wert von 21 Millionen Mark betragen. 50000 Hektar wurden den Hochwaſſerüberflutungen ent⸗ zogen. Der hierdurch erzielte Ertragsgewinn beträgt 10 v. H. 140 000 Hektar vernäßten Kulturlandes wurden ent wäſſert. 125 000 durch Erbteilung zerſplitterten Beſitzes wurden zu geſchloſſenen Wirtſchaftsbetrieben zuſammenge⸗ faßt. 70 000 Hektar Kulturland wurden durch Anlage von 1400 Km. neue Wege erſchloſſen. 4000 Hektar wurden auf⸗ geforſtet. 12 000 Hektar wurden durch Kulturpflege einem beſſeren Ertrage zugeführt. 25 000 Hektar Wald wurden durch 1200 Km. Forſtwege erſchloſſen. Der Bau von 6000 Heimſtätten wurde durch Baugrubenaushub und Wegebau gefördert. Dann ging es im Kraftwagen in die märkiſche Land⸗ ſchaft nach dem Oſthavelland Am öſtlichen Rande des obe⸗ ren Rhinluches arbeitet die Abteflung 6/95 des Arbeitsdien⸗ ſtes an der Entwäſſerung des Moorbodens, um hier für viele Volksgenoſſen neuen fruchtbaren Boden und damit Arbeit und Brot zu gewinnen. Aus den Erzählungen der Arbeitsmänner klang der Stolz über ihre große Aufgabe, die ſie mit Freude erfüllt und alle zu einer engen Kameradſchaft zuſammenſchließt. An einer anderen Arbeitsſtelle ſah Miniſter Kozma die Ab. teilung 7/05 Wegebau im Rahmen einer Aufſiedlung. Dann ſtattete Ungarns Innenminiſter der Arbeits⸗ bienſtabteilung 3/95 in Nauen einen Beſuch ab. Vom Fah⸗ nenmaſt grüßten die rot⸗weiß⸗grünen Farben Ungarns. Beim Eintreffen des ungariſchen Gaſtes ſpielte der Muſik⸗ zug das ungariſche und das deutſche Nationallied. Miniſter von Kozma beſichtigte die Unterkunfts⸗ und Gemeinſchafts⸗ räume des Lagers und nahm dann im Kreiſe der Arbeits⸗ männer das Mittageſſen ein. Die Beſichtigungsfahrt en⸗ dete in der Reichsſchule des Arbeitsdienſtes in Potsdam, wo Oberſtarbeitsführer Kretzſchmann den un⸗ gariſchen Miniſter begrüßte. Im großen Lehrſaal hielt Ge⸗ neralarbeitsführer Dr. Becker einen Vortrag über den Zweck und Aufbau der Reichsſchule. Oberſtarbeitsführer Kretzſchmann überreichte dem ungariſchen Innenminiſter zur Erinnerung an ſeinen Beſuch der Reichsſchule in Pots⸗ dam eine Totenmaske Friedrichs des Großen. Am Abſchluß ſeines Beſuches beim deutſchen Reichsar⸗ beitsdienſt gab Miniſter von Kozma einem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Erklärung ab, in der er zum Ausdruck brachte, daß ſeine Erwartungen weit über⸗ troffen worden ſeien. Die Organiſation ſei einfach und zweckmäßig. Er ſei Reichsminiſter Frick und Reichsarbeits⸗ führer Hierl ſehr dankbar dafür, daß ſie ihm Gelegenheit zu einem tiefen Einblick in den Arbeitsdienſt der deutſchen Jugend gegeben hätten. Auf die Frage, ob Ungarn ebenfalls den Arbeitsdienſt einzuführen gedenke, ſagte Miniſter Kozma, daß er in einer ſolchen Abſicht, die er ſeit langem hege, durch dieſen Be⸗ ſuch in Deutſchland beſtärkt worden ſei. Die Einführung des A beitsdienſtes in Ungarn ſei aber vor allem von der finanziellen Frage abhängig. Der ungariſche Innenminiſter von Kozma ſtattete Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeinem Miniſterium einen Beſuch ab. Die beiden Miniſter unterhielten ſich längere Zeit in freundſchaftlicher Weiſe über die beide Länder in⸗ tereſſierenden Fragen. 5() Karlsruhe, 11. Dezember. 1 () BdM.⸗Führerinnen beſuchen die Propagandaſtelle. Anläßlich einer. der Bd M.⸗Antergaufüh⸗ terinnen beſichtigten die Tagungsteilnehmerinnen das Amt für Propaganda und die Landesstelle Baden des Reichsmini⸗ teriums für Volksaufklärung und Propaganda. In Vertre⸗ tung des Landesſtellenleiters empfing der Preſſereferent der Landesstelle, Pg. Voßler, die Gäſte. Er gab der beſonderen Freude Ausdruck, daß er an der Spitze der BdM.⸗Führerin⸗ den die neue Obergauführerin Hilde Kraft, eines der erſten SdM.⸗Mädels in Baden, begrüßen darf. Samstag, 12. Dezember 1936 Von der Mädelſchaf zur NG.⸗Schweſternſchaft Wem lacht nicht das Herz, wenn eine Mädelſchaft der Hitlerjugend friſch und fröhlich ſingend durch die Straßen zieht? Immer wieder packt uns dieſer Gleich⸗ ſchritt deutſcher Begeiſterung, und uns will ſcheinen, wie ſchön es doch wäre, wenn dieſer in Lied und Haltung zum Ausdruck gebrachte Tatwille junger deutſcher Volks⸗ genoſſen eine Fortſetzung finden könnte, wenn einmal die Stunde naht, in der— durch die Altersgrenze bedingt— dieſe frohe Mädelſchar auseinandergeht. Wie manches Hitlermädel wird ähnlich denken und darüber nachſinnen, wie ſie ihren Willen zur deutſchen Volksgemeinſchaft und ihre kameradſchaftliche Geſinnung mit ihrem Berufsleben in Einklang bringen könnte. Die Möglichkeit hierzu liegt durchaus nahe. Man möchte ſogar ſagen, daß gewiſſermaßen die NS.⸗Schwe⸗ ſternſchaft eine ſich von ſelbſt ergebende Fortſetzung der Hitlermädelſchaft iſt, wenn Luſt und Liebe zum Schweſtern⸗ beruf vorhanden ſind. Welche Freude muß es machen, als NS.⸗Schweſter da anzuknüpfen, wo man als Hitlermädel aufgehört hat! Hier treffen ſich unverſehens zwei Wünſche. Der Wunſch des deutſchen Mädels, ſich eine lebensfrohe, ausſichtsreiche, echt nationalſozialiſtiſche Berufsarbeit zu ſchaffen, und der Wunſch der NS.⸗Schweſternſchaft, recht viele lebens⸗ tüchtige Mädels, die treu und feſt zum Führer ſtehen, in ihren Reihen aufzunehmen. Der Ring kameradſchaftlichen Lebens, der ſoeben ver— laſſen werden mußte, umfängt die junge Schweſtern-Schü⸗ lerin aufs neue! Fröhlich geht es in lebensnaher Gemein⸗ ſamkeit an die Arbeit: an das hauswirtſchaftliche Vor⸗ ſchuljahr und an die darauffolgende Ausbildung in einer ſtaatlich anerkannten Krankenpflegeanſtalt. Unter der Be⸗ treuung einer„Familienmutter“ werden Unterricht und Unterweiſung, werden aber auch fröhliche Freizeit und köſtliche Feierabendſtunden zu unvergänglichen Erlebniſſen. Iſt dann nach zweijähriger Ausbildung als Kran- lenpflegerin die Prüfung beſtanden, dann eröffnen ſich ſo viele Wege ins werktätige Leben, daß die Wahl beinahe ſchwer wird. Die NS.⸗Krankenſchweſter kann ſich fachlich weiter ausbilden, kann dann z. B. als Opera⸗ tionsſchweſter, als Säuglingsſchweſter, als Diätſchweſter wirken: ſie kann aufſteigen zur Oberſchweſter, zur Sta⸗ tionsſchweſter, endlich zur Oberin. Die meiſten aber wird die Tätigkeit als NS.⸗Ge⸗ meindeſchweſter locken. Eine Fülle herrlicher Auf⸗ gaben der Pflege und Hege harren ihrer. Im Volk und mit dem Volk lebt die NS.⸗Gemeindeſchweſter als ein hoch⸗ geachtetes Mitglied des Volksganzen. Die NS.⸗Schweſter kann ihren Beruf, der ihr ſelbſt unendlich viel Freude bringt und dem deutſchen Volke Geſundheit, ſo lange aus⸗ üben, bis ſie heiratet, und es heiraten viel NS.⸗Schweſtern, im vergangenen Jahr z. B. etwa ein Drittel aller Mit⸗ glieder der NS.⸗Schweſternſchaft. Als Frau und Mutter werden dieſe ehemaligen Schweſtern ihre Kenntniſſe weiter verwerten im Dienſte an ihren eigenen Kindern. Aber auch diejenigen Schweſtern, die keine eigene Familie gründen, ſind wirtſchaftlich für ihr ganzes Leben geſichert. Sie ſtehen unter dem kameradſchaftlichen Schutz ihres Mutterhauſes, das für einen ſorgenfreien Lebensabend Sorge trägt. Welche Vorbedingungen zur Aufnahme als NS. Schweſternſchülerin geſtellt werden, darüber geben alle Kreis⸗ und Gauamtsleitungen der NSV., die auch die An⸗ meldungen entgegennehmen, gern Auskunft. Der Uebergang von der Mädelſchaft zur Schweſtern⸗ ſchaft bedeutet den Eintritt in ein Leben, das der Perſön⸗ lichkeft einen weiten und freien Spielraum zur Entfal⸗ tung ihrer Kräfte gibt. Es iſt ein frohes Leben, das ſich nicht in die Abgeſchiedenheit von Welt und Volk verliert, ſondern das ſich in dieſe Welt mit ihrer Freude am Daſein und am Schaffen für Volk und Reich bewußt hineinſtellt. Aus dem Gerichtsſaal Der, Schutzengel! und die Kirche im Arwald Thereſe Halbe vor Gericht.— Zweifel an der Zurech⸗ nungsfähigkeit. Siegen, 12. Dez. Der Prozeß gegen die gemeingefähr⸗ liche Schwindlerin Thereſe Halbe, die, wie bereits berichtet, ſich als„Heilige“ aufſpielte und Jahre hindurch zahlreiche leichtgläubige Leute um erhebliche. Beträge ſchädigen konnte, hat in der Oeffentlichkeit großes Inkereſſe gefun⸗ den. Nach Feſtſtellung der Perſonalien begann der Vorſit⸗ zende mit der Vernehmung der Hauptangeklagten, die in allen weſentlichen Punkten geſtändig war. Es iſt unfaß⸗ bar, wie leicht es der Angeklagten gemacht wurde, ihre un⸗ glaublichen Schwindeleien durchzuführen. Aus den erſten Kreis ihrer Freunde, der ſich aus einem Dr. H. in Münſter. einer älteren Lehrerin V. in Köln und der Geſchwiſter E. in Olpe zuſammenſetzte, entwickelten ſich zwangslaufig wei⸗ tere Kreiſe in N e und Seligenſtadt, die ſich in blindem Vertrauen auf die angebliche Sendung der Thereſe Halbe um die Schwindlerin ſcharten. Unumwunden gab die Angeklagte zu ihren Bekannten immer wieder vor⸗ geſchwindelt zu haben, daß ihr vom Himmel Auf ⸗ träge erteilt worden ſeien, beſtimmte Seelen in irgend⸗ welchen Städten in fremden Ländern zu erretten. Geld und ſonſtige Dinge, die ſie angeblich hierfür benötigte, wurden ihr bereitwilligſt von ihren Opfern zur Verfügung geſtellt, um dann auf Vergnügungs⸗ und Erholungsreiſen von ihr durchgebracht zu werden. Alle Zweifel wußte die geriſſene Betrügerin dadurch zu beſeitigen, daß ſie glaubhaft zu ma⸗ chen wußte, eine Doppelnatur als Men ſch und Engel(9 zu beſitzen Durch ihren Schutzengel Angelus ſei ſie in der Lage, ſelbſt größere Entfernungen in kürzeſter Zeit zurück— zulegen und die himmliſchen Aufträge ſofort zur Ausfüh⸗ rung zu bringen. In China mußte ſie angeblich einen in die Hände von Räubern gefallenen Pater retten, wofür ſie 60 Mark einheimſen konnte. Dann mußte ſie in Rüßland einen„in einem elenden Loch ſchmachtenden Pater“ be— freien. Für dieſen Fall ſchwindelte ſie der Kranken Ella E. vor, 200 Mark zu gebrauchen. Die Schwindlerin trat eine Vergnügungsreiſe in die Eifel an und rief von dort ihr Opfer an, die 200 Mark nach Vallendar zu ſchik⸗ ken, wo ſich der Schutzengel augenblicklich aufhalte. Wäh⸗ rend die Halbe angeblich in Rußland weilte, erhielt die Kölner Zeugin V. zwei Briefe mit ruſſi ſchen Briefmarken, in dem ihr von der Angeklagten mitge— teilt wurde, daß ſie bereits 5000 Seelen gerettet habe. Die Briefe hatte die Angeklagte mit Briefmarken aus dem Al⸗ bum ihres Bruders verſehen, einen Poſtſtempel mit Tuſche nachgezogen und die Briefe ſelbſt in den Privatbriefkaſten der Frau gelegt. Selbſt in einem Kloſter verſuchte die Angeklagte ihr Glück, doch wurde ſie hier bald ent⸗ lar pt. Inzwiſchen hatte die Schwindlerin auch in Seligen⸗ ſtadt eine Reihe von Perſonen in ihren Bann gezogen, die ſelbſt auch dann noch an die angeblich übernatürlichen Fähigkeiten der Thereſe glaubten, als der Pfarrer ener⸗ giſch gegen den Unfug Stellung nahm. Aus dem Schreib⸗ tiſch einer Familie W. in Seligenſtadt entwendete ſie ein⸗ mal 300 Mark, um nachher anzugeben, der Teufel habe das Geld geholt. Als ſie eines Tages erklärte, die Mutter Gottes habe ihr den Auftrag gegeben, ſich in einem Solbad zu erholen, wurde ihr bereitwilligſt das Geld zur Verfügung geſtellt. Das tollſte Stück leiſtete ſich die Angeklagte mit einem Fräulein Sch. und den Geſchwiſtern F. in Seligenſtadt, de⸗ nen die Thereſe erklärte, im Urwald BVraſiliens eine Ausſätzigenſtation errichten zu müſſen. Bereitwilligſt ſagten die drei Frauen ihre finanzielle Unterſtützung zu. Zunächſt fuhr Thereſe einmal vier Wochen zur Erholung nach Bad Schwalbach, natürlich auf Koſten der drei Frauen. Dann begann„die Arbeit“ in Braſilien. Der „Schutzengel“ beſorgte in Zukunft die Korreſpondenz, wäh⸗ rend der Menſch Thereſe das an die beſtimmte Adreſſe ge⸗ ſandte Geld und die Pakete in Empfang nahm, um herrlich und in Freuden zu leben. Dann erſchien plötzlich Thereſe wieder perſönlich aus Braſilien und trat nun mit dem Plan auf, im Urwald eine kleine Kirche zu er⸗ richten. Die Geſchwiſter F erklärten ſich ſofort bereit, das Geld zu beſorgen. Nach einem vorübergehenden„Erho⸗ lungsurlaub“ in Uſingen im Taunus erhielten die Ge⸗ ſchwiſter F. die Weiſung von dem„Schutzengel Angelus“, ſofort 4500 Mark, den Preis für das Kirchengrundſtſck in Braſilien, poſtlagernd nach Frankfurt zu ſchicken. Thereſe holte hier das Geld ab, ſuchte ein vornehmes Hotel in München auf, um van hier aus mit ihren Angehörigen Autopeiſen in die bayeriſten Aſyen zu unternehmen. Als das Geld gusgegongen war, bekamen die Geſchwiſter F. einen Brief die n n RMH můöngern überfallen und die Papiere über den Grundſtückskauf eſtohlen worden Nun müſſe ein Löſegeld in Höhe des kaufpreiſes gezahlt werden. Die leichtgläubigen Frauen ſchickten auch noch einmal 4500 Mark nach Frankfurt. Die der Hehlerei angeklagte Mütter der Halbe gab an, von den Schwindeleien ihser Tochter nichts gewußt zu haben. Die mitangeklogte Schweſter Toni Halbe führte aus, daß ihre Schweſter ihr immer von einer Erbſchaft ge⸗ prochen habe. Die Vernehmung der als Zeugen auftreten⸗ den Opfer der Halbe zeigte, wie dummgläubig ſie auf die Schwindeleien der angeblichen„Heiligen“ hereinfielen. Eine Zeugin aus Doſſenheim, die hinter den Schwindel der Angeklagten gekommen war, hatte verſucht, auch die zu den Opfern der Betrügerin gehörende Lehrerin V. aus Köln aufzuklären. Dies war jedoch vergeblich, und ſie wurde mit den Worten zurückgewieſen:„Gehen Sie doch, Sie ſind auch vom Teufel beſeſſen“. Auch einige andere Zeuginnen ſind noch heute von der„Begnadung“ der An⸗ geklagten überzeugt. Selbſt die Zeugin Fräulein F. aus Seligenſtadt, die mit ihrer erkrankten Schweſter von der Thereſe allein um 10000 Mark betrogen worden iſt, glaubt weiter unerſchütterlich an ihren Schützling und deſſen Sen⸗ dung. Malrag fo Gefängnis wegen verweigerter Hilfeleiſtung. 2 Freiburg. Das Freiburger Schöffengericht hatte ſich mit einem beſonders gelagerten Fall zu befaſſen. E⸗ hatte die Frage zu prüfen, ob auch ein Radfahrer wegen Führer⸗ flucht verurteilt werden kann. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Ein junger Mann hatte mit feinem Fahrrad auf der Landſtraße ein älteres Ehepaar angefah⸗ ren. Sowohl die Eheleute als auch der Radfahrer ſtürzten zu Boden. Als die Frau den Nadfahrer um Hilfe anging, ſtieg dieſer auf ſein Rad und machte ſich aus dem Staube in der beſtimmten Abſicht, unerkannt zu entkommen und ſich einer Strafe zu entziehen. Da das neue Geſetz eine Fühter⸗ flucht bei Radfahrern und ſteuerfreien Kleinkrafträdern nicht kennt, kam in dieſem beſonders gelagerten Falle Paragraph 360 Abſ. 10 des RStGB. in Anwendung, der eine Strafe für denjenigen vorſieht, der bei verſchuldeten Unfällen Hilfe⸗ leiſtung an den Betroffenen verweigert. Demgemäß verurteilte das Schöffengericht den Angeklagten zu drei Wochen Ge⸗ fänanis. * 8 2 Schloß Greifensfein 5 Original⸗ Roman von M. Herzberg. 1 „Unter den Umſtünden bin ich dankbar einverſbtanden“, ſüimmtte ſie zu. „Sie werden erſt nach und nach begreifen, welche Arbeit Ihrer hier harrt, was für koloſſale Mühe Sie haben werden, die verſchiedenen Werke erſt mal herauszufinden, zuſammen⸗ gzuftellen und einem Neukatalog ſyhſtematbiſch einzuordnen. Eine Engelsgeduld gehört dazu!“ „Ich hoffe, mit meiner menſchlichen auszulommen“, ver⸗ ſetzte ſie lächelnd. „Du mußt ſie nicht bange machen, Gernot!“ warf Nu⸗ dolf ein. „Ich weiß wohl, daß ich damit umpolitiſch und gegen meinen eigenen Vorteil handle“, verteidigte der ſich lebhaft. „Wenn ich aber bedenke, daß anſtatt eines robuſten Mannes 25 ſchwaches Mägdelein ſolche Rieſenaufgabe bewältigen oll—“ Und er umfing Irene mit einem Blick heißer Zärtlichkeit, der ihr Blut wieder eigentümlich ſüß erregte. „Sie iſt nicht die erſte Bibliothekarin und wird nicht die letzte ſein; es gibt jetzt viele ihres Berufes,“ entgegnete Ru⸗ Dolf, der die Schweſter angeſehen und deshalb Gernots lei⸗ denſchaftlichen Blick nicht bemerkt hatte, unbekümmert. „Dieſe Tatſache ändert nichts an der Tatſache gerade Hhrer Unternehmung. Denn wie ich dir ſchon ſagte, kommt zu der deltsſchen hier noch die ausländiſche Bibliothek hinzu.“ Damit öffnete der Graf die Tür zum kleinen Neben⸗ ſgale, welcher weniger Regale, dafür aber noch einen gewal⸗ tigen Glasſchrank enthielt und wohnlicher eingerichtet war. Hinter einem runden, mit den bekannteſten Berliner gei⸗ tungen bedeckten Tiſch luden ein weich gepolſtertes, mit brau⸗ mem genarbten Leder bezogenes modernes Klubſofa und, um dieſen, ebenſolche Seſſel zur bequemen Lektüre ein. „Sieh da, die neueſten Zeitungen!“ meinte Rudolf über⸗ veſcht. „Ich laſſe ſie jetzt täglich kommen. Mit ihnen ſoll ſich Fräulein Irene nach ihrer anſtrengenden Unterhaltung mit den fremoländiſchen Herren dort“— er wies auf die Bü⸗ Beeshen in den Regalen—„erholen und zerſtreuen.“ g„Sie ſind zu beſorgt um mich, Graf Harrach,“ wendete 5 jetzt lächelnd ein.„Ich bedarf nach einigen Stunden Ar⸗ it wirklich keiner Erholung. Ich bin viel krüftiger und ausdauernder, als ich ſcheine, nicht wahr, Rudolf?“ g„Ja, gewiß. Was Energie und Konſequenz anbelangt, biſt du mir ſogar überlegen, und das will ſchon etwas hei⸗ ßen,“ ſtimmte er ſcherzhaft zu. ö Nachdem ſie Umſchau in dem Naume gehalten, war das junge Mädchen wißbegierig an den großen Schrank getreten, vch deſſen Glasſcheiben man zahlreiche, mit later miſchen und griechiſchen Schriftzügen bedeckte Pergamentrollen, alt⸗ frömiſche Wachs⸗ und Elfenbeinſchreib tafeln und ähnbiche an⸗ ſbibke Sammelfchätze erblickte. „Wie intereffant, wie hochintereſſantl“ rief ſie förmlich andächtig aus. „Nicht wahr?“ meinte Gernot, erfreut über ihre eifrige Anteilnahme.„Leider habe ich den Schiüſſel zum Schrank nicht bei mir, ſo daß ich ihn jetzt nicht öffnen bann; aber Sie werden ja ſpäter genug Zeit und Muße haben, ſeinen In⸗ halt eingehend zu ſtudieren. Die unteren Fächer bilden un⸗ . Familienarchive. Da lagert die Chronika und die zum Teil auch bereits beſchädigte Zeichnung des Stammbaumes unſeres Geſchlechts, an deſſen Wiederherſtellung meiner Mut⸗ ter beſonders gelegen iſt.“ „Wie iſt es damit? Hat dich Vater auch in der Aufſtellung und Zeichnung von Ahnentafeln eingeweiht? Wivſt du das übernehmen können?“ fragte ihr Bruder, der auch dieſen Wunſch ſeines Freundes durch die Schweſter gern erfelllt ſehen wollte. „Es ſchlägt mit in das Fach der Bibliothekarin. Ich hoffe, mich darauf ebenfalls gut zu verſtehen,“ entgegnete te beſcheiden. Nach einigem Verweilen auch vor den Regalen nahm man ausruhend am Tiſche Platz. Indeſſen Rudolf ſich ſo⸗ fort in eine der lang entbehrten hauptſtädtiſchen Zeitungen vertiefte, plauderte Gernot, der ſich dicht neben ihren Seſſel einen anderen herangezogen, mit Irene. Vom literariſchen Thema war er unwillkürlich ſchnell zum perſönlichen über⸗ gegangen und hielt ſie im Panne ſainer beſtrickenden, gs⸗ Ddämpften Stimme, ſeiner kühnen, grauen Augen, gleicher⸗ weiſe von ihrem weiblichen Reiz gefeffelt. Stundenlang hätte er ſo neben ihr verharren mögen. Nudolf war ihm dabei kein Störenfried. Verfunben in ſeine Zeitungslektüre, ee er kaum auf das Gespräch der ihm gegenüberſitzenden beiden.— Unterdeſſen hatte die Gräfin mit Marianne eine lange und eingehende Untervedung gehabt. Sie betraf die Armen; Nes und nicht nur die des Greiſenſteinſchen Gebiels, ſon ⸗ dern auch ſolche weit über deſſen Grenzen hinaus. Denn in die Wohnungen der Bedürftigen zu gehen, ſich perſönlich von ihrer Not zu überzeugen, ſcheute ſie, in angeborenem, unüberwindlichem Widerwillen vor elenden Behauſungen, den redſeligen Klagen und ſonſtigen Eigenſchaften ungebil⸗ deter Armut. In Frau Mariamde aber hatte ſie eine wil⸗ lige Stellvertreterin gefunden. Sie, die ſich als ehemalige Pflegeſchweſter ganz beſonders dafür eignete und für ihre darbenden Mitmenſchen ein warmes Herz beſaß, war mit Fveuden bereit geweſen, nach Bedürftigen, auch ſolchen ver⸗ ſchämter Armut, zu forſchen und ſie der Hilfe der Gräfin zu empfehlen. Letztere ermangelte dann nie, reichlich Geld zu ſpenden, dem Marianne ihrerſeits die unentbehrlichſten Naturalien hinzufügte. 5 Heute hatte ſie über das ganz beſondere der Pri⸗ vatlehrerfamilie in Wetzlau, einem der umliegenden Dörfer, berichtet, welche ſie mit ihrer Schwägerin, die ſich, wie ſie der Gräfin erzählte, mit Hingabe den Kindern derſelben ge⸗ widmet, wiederholt beſucht hatte. Der Mann, Vater von acht lebenden, noch kleinen Kindern, war aus dem Kriege ſchwer nervenleidend heimgekehrt, und die ganze Laſt und Sorge des Haushalts nebſt ſeiner aufreibenden Pflege lag infolgedeſſen auf der tapferen, aber ſelbſt ſehr ſchwächlichen Frau. Trotz des Kr gtenzuſchuſſes langte das kärgliche Einkommen des N nes aus Stundengeben nicht zur Beſtreitung der allernotwendigſten Bedürfniſſe der Fa⸗ milie. Beſonders mangelte es an Leibwäſche. Wie die Frau Grüfin aus dem Geſchilderten erſähe, wäre die Not im Hauſe ſehr groß. Ganz erfüllt von der Bedrängnis ihrer Schützlinge, war die gute Marianne dermaßen eifrig bei ihrem Thema, daß ihr die Zeit unmerklich verflog. Nicht alſo der Gräfin. Ueber dem aufrichtigen Intereſſe, mit dem ſie zuhörte, vergaß ſie doch keinen Augenblick des ſie quälenden Argwohns hin⸗ ſichtlich ihres Sohnes und Mariannes Schwägerin und harrte ungeduldig des Wiedereintritts des erſteren, der mit ſeinen Gäſten ſo unerträglich lange in der Bibliothek verblieb. Müt⸗ terliche Eiferſucht ſteigerte noch ihre Befürchtungen, und wenig nur beſchwichtigte ſie die Tatſache, daß ſie zu dreien waren, mithin eine vertrauliche Annäherung zwiſchen Ger⸗ not und dem Mädchen ausgeſchloſſen ſchien.— Der elegante kleine Salon, in dem ſie mit Marianne weilte, ſtrahlte längſt ſchon in elektriſcher Lichtflut, als der Heißerſehnte in ſichtlich ſehr gehobener Stimmung mit den Geſchwiſtern wieder her⸗ einkam. „Endlich, Gernot!“ konnte ſeine Mutter ſich nicht ent⸗ halten auszurufen.„Ich glaubte ſchon, du kämeſt gar nicht mehr zurück.“ „Wir haben vieles ſehr Notwendige zu verhandeln ge⸗ habt, Mutter,“ antwortete er wohlgemut.„Du wirſt dich freuen, zu hören, daß die ſo ſchwierige Bibliotheksfrage glücklich gelöſt iſt. Fräulein Heldburg will ſo freundlich ſein, die Neuordnung unſerer Bücher mit all ihrem Drum und Dran und auch die Wiederherſtellung unſerer Ahnentafeln zu übernehmen. Sie wird Montag bereits mit ihrer Tätigkeit hier beginnen und vorläufig jeden Vormittag von neun bis ein Uhr in der Bibliothek arbeiten. Sobald die Tage länger werden, beabſichtigt ſie auch in den Nachmittagsſtunden her⸗ überzukommen.“ „Fräulein Heldburg?“ fragte die Gräfin auf das un⸗ ungenehmſte überraſcht. Und mit Blitzesſchnelle durchfuhr hren Geiſt die Vorſtellung der täglichen ſtundenlangen An⸗ weſenheit des Mädchens im Schloſſe und ihres unvermeidli⸗ chen Zuſammentreffens mit dem Sohne, das ſie um jeden Preis verhindern gewollt.„So etwas verſteht doch ein jun⸗ ges Mädchen nicht. Für ſolche Arbeit gehört ſich ein ge⸗ ſchulter Fachmann,“ fügte ſie daher kalt und ablehnend hinzu. „Profeſſor Heldburg hat ſeine Tochter ſelbſt zu einer Bibliothekarin ausgebildet, Mutter. Sie iſt, wie mir ihr Bruder verſichert und wie ich auch glaube, der Aufgabe hier völlig gewachſen. Wir werden jedenfalls mit ihr den Verſuch machen.“ Er hatte ſehr entſchieden geſprochen, und ſie merkte, daß er entſchloſſen war, ihre Einwände nicht gelten zu laſſen. Sie zwang ſich zur ruhigen Fügung, um ihm die wahren Gründe ihrer Abneigung nicht zu verraten. Aber mußte ſie ſich auch im Wort und Weſen beherrſchen, ihrem Blick konnte und wollte ſie nicht gebieten, und er traf Irene mit förmlicher Feindſeligkeit. Sekunden nur dauerte er und wurde von niemand außer Marianne aufgefangen. Er erfüllte die junge Frau mit Bangigkeit. Es hatte ſie ſchon befremdet, daß Graf Gernot ſeiner Mutter vorher nichts von dem Engage⸗ ment Irenes mitgeteilt und ſie ſo jetzt vor eine vollendete Tatſache ſtellte, welche dieſer höchſt unwillkommen, nach jenem Blicke zu urteilen ſogar noch mehr als das, geradezu verhaßt war. Tief bereute ſie jetzt, ihren Gatten von dem Plane nicht abgeredet zu haben; aber konnte ſie dieſe Folgen ahnen? Jetzt war es jedenfalls zu ſpät dazu. Welche Gründe hätte ſie auch nun, ohne Rudolf und Irene zu beunruhigen, da⸗ gegen anführen können? Es blieb ihr nichts anderes übrig als zu ſchweigen und den Dingen ihren Lauf zu laſſen. Schließlich war Irene kein zu gängelndes Kind, ſondern ein kluges, ſelbſrſicheres und auch unvorhergeſehenen Zufällen oollkommen gewachſenes Mädchen, welches keiner Bevormun⸗ dung bedurfte. N Geſundheitspflege Die meiſten Bakterien auf rohen Früchten ſind harm⸗ loſer Natur. Es können aber auch krankhafte Keime durch Fliegen uſw. auf die Frucht gelangen. Deshalb ſoll rohes Obſt mindeſtens mehrmals kalt abgewaſchen werden. *. 1 Tabakrauchen vernichtet Mundbakterien. Wie Schnei⸗ der nachgewieſen hat, betrug ſofort nach beendigtem Rauchen von drei Zigaretten die Abnahme der Keime 50 Prozent. 5 Syſtematiſche Unterſuchungen an Kindern haben er⸗ geben, daß Stotterer unter ihnen viel geſchwätziger waren als der Durchſchnitt. ö Bei Neſſelfieber bietet die Zitrone ein gutes Heil⸗ mittel. Man fährt mit einer Zitronenſcheibe über die Juckſtellen, worauf das Jucken ſofort ſpürbar herabgeht und bald verſchwindet. Wer gegen Zitronenſaft nicht in gewünſchter Weiſe reagiert, macht eine Einreibung mit einer Miſchung von Kalkwaſſer, Glyzerin und Kirſch⸗ Lorbeerwaſſer zu gleichen Teilen. a f * ö ei Hautjucken hilft gründliches Waſchen mit heißen Waſſer mit Schwamm oder Leinenläppchen und anſchließendes Beſtreuen mit Reispuder. ö * 5 Richtiges Atmen iſt nicht nur ein Mittel zu geiſtiger Konzentration, zur Sammlung des Gedächtnis, 1 0 ſondern es beruhigt auch in hohem Maße die Nerven. Man ſollte jeden Tag wenigſtens einmal durch eine Atem⸗ übung die ganze Lunge in all ihren Teilen arbeiten laſſen. *. Die Leiſtungskraft der Muskeln wird durch zucker⸗ haltige Nahrung ſehr geſteigert. Obſt, Honig, Marmelade. Kohlehydrate ſind die geeignete Nahrung für Tage körper⸗ licher Arbeit. n e ö Die Behandlung der Bleichſucht erfordert vernunft⸗ gemäße Lebensweiſe und Eiſen, das ſpezifiſche Heilmittel egen die Verarmung an dem eiſenhaltigen Blutfarbſtoff. Beſonders wichtig iſt ausgiebige körperliche Ruhe, derer der geſtörte Organismus dringend bedarf. Es iſt ganz falſch, die ſtets müden Kranken zu langen Spaziergängen zu zwingen, unter der Begründung, daß die friſche Luft guttue. Kleinere Spaziergänge mit längerem Ausruhen im Freien nützen dagegen und ermatten nicht. Sehr er⸗ friſchend ſind tägliche Abreibungen. Die Koſt muß leicht, reich an Gemüſen und Früchten ſein, hingegen Reizmittel und alkoholiſche Getränke vermeiden. Sehr wünſchens⸗ wert iſt reichlicher Milchgenuß. 0 * Die Gefahr müder Augen wird vielfach erheblich ver⸗ kannt. Man hat aber wiſſenſchaftlich einwandfrei feſt⸗ geſtellt, daß die Ueberanſtrengung der Augen eine all⸗ gemeine Schwächung der Nervenkraft zur Folge hat. Wer bei ſchlechtem Licht lieſt, näht oder ſonſtwie die Augen über Gebühr ermüdet, muß mit einem Nachlaſſen der Nerven⸗ ſpannung rechnen. ——ů Mit freudigem Eifer hatte Irene ihre Tätigkeit im Schloſſe begonnen. Ihre emſige Vormittagsarbeit wurde nur durch eine kurze Frühſtückspauſe unterbrochen. In den erſten Tagen hatte ſie ſich dazu von Hauſe mit Proviant ver⸗ ſehen, ihn aber nicht benutzen brauchen, weil ihr vom Schloſſe aus regelmäßig ein reichliches Frühſtück, dem immer Kraft⸗ brühe oder Wein beigefügt war, in die Bibliothek geſchick wurde. War ihre Arbeitszeit vorüber und das Wetter ſchlecht, ſo ſtand ein geſchloſſener Kutſchwagen oder das zräfliche Auto für ſie bereit. Bei erträglicher Witterung dagegen machte ſie den Weg zum Schloſſe und nach Hau gern zu Fuß. Auf ihrem Heimwege fügte es ſich dann faſt jedesmal daß Graf Gernot in der Nähe war, ſie begrüßte und ſie ein Stück begleitete. Ihren Wunſch, bei ihrer Arbeit ungeſtör zu ſein, achtete er ſtreng und ſuchte ſie nie in der Bibliothef auf; verließ ſie dieſelbe aber, ſo trieb ihn ſeine ungeduldig Sehnſucht ſofort zu ihr. War er zufällig zu Pferde, ſo ſaß er gleich ab, und die Zügel ſeines edlen Roſſes gemächlich un den Arm geſchlungen, ſchritt er ſelig neben ihr her. Dieſer gemeinſame Gang durch die reizvolle winterlichg Flur, deren kräftig ſcharfe Luft ein feines Rot auf Irenez Wangen hauchte und den ſchimmernden Glanz ihrer Augen erhöhte, wurde ihnen beiden bald zu einer ſüßen unentbehr⸗ lichen Gewohnheit. Manchmal wählten ſie den längeren Heimweg durch den Wald, der in ſeiner verſchneiten, geheim; nisvollen Schönheit, ſeinem beredten Schweigen ſeine tiefe offenbarende Wirkung auf die beiden, vor dem Geheimnis ihrer eigenen Seele ſtehenden jungen Edelmenſchen nicht ver⸗ fehlte. Sie ſprachen nicht davon, aber ſie empfanden es in jedem Wort, in jedem Blick, in dem Händedruck, den ſie beim Begegnen und beim Scheiden miteinander wechſelten. Es kam zum Ausdruck in dem unbeſchreiblichen Wonnegefühl, welches das Mädchen an der Seite des hochgewachſenen ſtalt⸗ lichen Mannes durchzitterte und in dem heißen Wunſch gipfelte, daß dieſes holde Beieinanderſein ewig, ewig währen möge! Irene vermutete wohl ſeine Gegenliebe, doch nicht deren Gewalt, die leidenſchaftliche Glut, die ihn allgemach für das ſchöne ernſte Mädchen ergriffen. a In dieſem Zuſtand verhaltenen Gefühls, unterdrückter Leidenſchaft, welche dem Mädchen holde Erregung ſchuf, dem Mann bei aller Süßigkeit aber auch eine Qual bedeu⸗ tete, gingen ſie äußerlich ruhig und gelaſſen nebeneinander her. Wie auf Verabredung ſchwiegen ſie beide gegen jeden über dieſen ihren täglichen Weg zu zweien. Stoze Liebe verträgt keine Berührung, ſelbſt nicht die der nächſten Ange⸗ hörigen. Und da ſich Gernot Irene ſtets erſt zugeſellte, wenn ſie Schloß und Park hinter ſich hatte und von ihr ſchieb, bevor das Landhaus ihres Bruders in Sicht kam, ſo merkte dieſer und ſeine Frau nichts. g 5 Gortſetzung folgt.) NJ,— S kekubkg 8 0 155 von 1-7 Uhr geöffnet N — 0 2 * N De b Denn unsere Auswahl ist groß, unsere Preise niedrig. NANTEL unο ANZ UE SPORT-ANZUGE mit 2 HOSEN 28. 35.-45.- 55. 65. und höher LODEN-ꝗOPPEN 69⁰ 97⁵ 11˙⁵ 1475⁵ 16⁵⁰⁶ HOSEN gestr. Cord. Tuch 295⁵ 395⁵ 55⁰ 7⁵⁰ 9²⁵⁸ und höher Amon NANN HEIN F 1, 1 Breite Strage Nähe Paradeplatz ——— Der verſe 2 lung keru gibt man müſſ Ort heißt 7 volle Situ gart Mar an e nied. barſe Mag mer das ſtern er ſc leuch hält! blieb den in d einig verg Klug konn abſch Weil Spät die ſtellt 2 wun man „ rere Dr ———— Re eee rer — Kreuz und Quer Der leuchtende Bückling.— Der Affe im Keller.— Das verſchollene Mutterſchwein.— Eine Dauerwellen⸗Tragödie Allenthalben finden in den letzten Monaten Verdunke— lungs- und Luftſchutzübungen ſtatt, denen ſich die Bevöl⸗ kerung im eigenen Intereſſe gerne unterzieht. Nur wenige gibt es noch, die das nicht einſehen wollen, und ihnen wird man die nötige Einſicht eben auf andere Weiſe beibringen müſſen. So mußte z. B. vor kurzem in einem oberheſſiſchen Ort ein ſolcher Bocksbeiniger einfach„nachexerzieren“, das heißt, er mußte die Uebung allein nachholen. 5 Daß bei allem Ernſt, den dieſe Luftſchutzübungen mit vollem Recht beanſpruchen müſſen, manchmal auch komiſche Situationen entſtehen können, zeigt ein Erlebnis in Stutt- gart, das das„Stuttgarter Neue Tagblatt“ erzählt. Ein Mann, ſo wird berichtet, ſaß in ſeiner Stube und lat ſich an einem Bückling gütlich. Draußen, auf dem Dach eines niedrigen Schuppens, veranſtalteten die Katzen der Nach⸗ barſchaft ein großes Gemauze. Vielleicht knurrt ihnen der Magen, dachte der Bücklingeſſer, löſchte das Licht im Zim⸗ mer aus, öffnete das Fenſter und warf ein Stück Fiſch auf das Dach hinab. Rings um ihn war rabenſchwarze Fin⸗ ſternis. So ſollte es auch ſein. Wie erſtaunte er aber, als er ſah daß das, was er hinabgeworfen hatte, ganz lieblich leuchtete! War es der Phosphor, den der Fiſchkörper ent⸗ hält? Oder kam es von einem Konſervierungsmittel? Bald blieben einige Leute ſtehen und guckten nach dem leuchten⸗ den Etwas auf dem Schuppendach; dieſes ſelbſt war ja in der Dunkelheit kaum zu erkennen.„Ein Licht!“ gagten einige entrüſtet.„Schlamperei, die haben das Abblenden vergeſſen!“„Dort muß etwas brennen!“ meinte ein ganz Kluger. Jemand leuchtete mit einer Taſchenlampe hinauf, konnte aber nichts entdecken. Als er die Lampe wieder abſchaltete, leuchtete es oben wieder. So ging das eine Weile fort; ein Stück Bückling führte die Menſchen irre. Später haben es die Katzen aufgefreſſen, und damit war 11„Abdunkelung“ auch auf dem Dächlein wieder herge⸗ ſtellt. a Daß in der Dunkelheit ein Bückling leuchtet, mag einen wundern Noch größer aber muß das Erſtaunen ſein, wenn man aus dem Dunkel heraus mit Aepfeln bombardiert wird. So achah es einer Frau in dem Dorfe Angeßbach bei Lauterbach in Oberheſſen. Dort war dieſer Tage einer reiſenden Schauſtellertruppe ein Affe ausgerückt. Als nun einige Tage ſpäter eine Bauersfrau morgens den Keller ihres Hauſes betrat, flogen ihr plötzlich aus dem Dunkel Aepfel an den Kopf; ſie ſah ſich dem ausgerückten Affen gegenüber, der ganz gemütlich auf dem Sauerkrautfaß ſaß und mit gutem Appetit von den danebenliegenden Aepfeln aß. Dazu hatte er eine Flaſche Himbeerſaft aus⸗ getrunken. Die Frau rief um Hilfe, und daraufhin eilten einige beherzte Männer herbei, die aber von dem Affen, als ſie ihn greifen wollten, mit Aepfeln bombardiert wur⸗ den, ſo daß ſie ſich zurückziehen und den„ſchußfreudigen“ Verteidiger in Ruhe laſſen mußten. Erſt dem herbeigeeil⸗ ten Beſitzer des Affen gelang es, den Ausreißer dingfef zu machen. Nicht ſo ſchnell iſt man jenes Mutterſchweines in Ober⸗ ried in Bayern habhaft geworden, deſſen Verſchwinden mehr Sorge gemacht hat, als die Laune des mit Aepfeln werfenden Affen. Bei einem Bauern war nämlich en fünf Wochen ein Mutterſchwein ſpurlos verſchwunden und nir- gends mehr aufzufinden. Jetzt wurde das Tier in der Scheuer ſeines Herrn im Strohſtock, wo es ſich eingewühlt und eingefreſſen hatte und nicht mehr zurück konnte, ent⸗ deckt. Der Zufall führte auf ſeine Spur. Während der Bauer in der Scheuer arbeitete, tummelten 0 HAT T ARN und kleidet Sie vorzüglich! Es liegt am modisch flotten Schnitt, an der Ge- diegenheit von außen und von innen, daß Sie jahrelang lhre Freude haben am neuen Winter-Mantel. Hauptpreise: 27. 35.— 42. 0 55.— 68. 82 Hosenmülller Manheim H 3.1 aus ihrem Verſteck heraus arunzend Antwort. Der Bauer traute zuerſt kaum ſeinen Ohren, aber auch ſchnell herbei— gerufene Leute vernahmen die Laute, und ſo wurde raſch das Stroh beiſeite geſchafft und tief unten das verloren geglaubte Schwein gefunden. Der erſte Gang des Tieres war zur Tränke, um den Durſt zu löſchen. Die Sau war in den fünf Wochen, in denen ſie unfreiwillig gefangen war, derart abgemagert, daß ihr Gewicht von 3,5 auf 1,5 Zentner zuſammengeſchrumpft iſt. Gewiß eine radikale Entfettungskur, aber ſelbſt der eitelſten Frau zur Erzielung der bekannten ſchlanken Linie nicht anzuraten. Und das will gewiß etwas heißen, denn ſonſt nehmen ja manche Frauen der Schönheit wegen aller⸗ lei Prozeduren auf ſich Da iſt in der polniſchen Stadt Lodz aus ſo einer Sache die reinſte Tragödie geworden. Es han⸗ delt ſich zwar nicht um des Meeres und der Liebe Wellen, ſondern um Dauerwellen. In beſagter Stadt hat ein viel⸗ geſuchter Damenfriſeur eine neue Methode gefunden, um die beliebten Dauerwellen muſtergültig zu legen. Die Re⸗ klame für ſein neues Syſtem lockte auch die Braut eines höheren Staatsbeamten in ſeinen Salon. Soweit iſt die Geſchichte in Ordnung Bei der Fortſetzung fand ſich jedoch nicht nur ein Haar, ſondern gleich ein ganzer Schopf fü dem die Suppe darſtellenden Dauerwellenſyftem. Das gnä⸗ dige Fräulein verlor nämlich ihr Haar, und zwar radikal. was einen ziemlich überraſchenden Eindruck gemacht haben ſoll. Der Fall kam vor dem Lodzer Stadtgericht zur Ver⸗ handlung, tauſend Zloty Entſchädigung hatte die„Ent⸗ lockte“ gefordert. Der Friſeur fand das leicht übertrieben und bot 150 Zloty Entſchädigung ſowie 80 Zloty zur An⸗ ſchaffung einer gekräuſelten Perücke Das Hohe Gericht trat zu einer längeren Beratung zuſammen und gelangte ſchließlich zu dem ſalomoniſchen Urteil, daß 200 Zloty für den kahlen Kopf der ſtaatsbeamtlichen Braut eine hinrei⸗ chende Entſchädigung ſei. Was vielleicht doch allzuſehr männlichen Glatze aus beurteilt iſt. Kleine Kinder mit großen Gagen Die kleine Shirley Temple iſt nicht nur der ausge⸗ ſprochene Publikumsliebling in aller Welt, ſondern ſie ſteht auch mit ihren Einkünften an der Spitze aller Groß⸗ verdiener Hollywoods. Sie erhält nicht mehr und nicht weniger als 300 000 Dollar für eine einzige Filmarbeit. Sie macht aber deren zwei und drei in einem Jahr, doch ihre Ateliergagen treten gegen die Einnahmen zurück, die das finanziell ſo gut„gemanagte“ Kind für die Reklame bekommt, zu der ſie ihren Namen verkauft. Da preiſt das kleine Mädchen nun Puppen oder Spielzeug an, Hüte oder Schuhe, Höschen oder Zahnpaſta, und die großen Firmen zahlen ihr dafür ganz unwahrſcheinliche Summen. Auch der Verkauf ihrer Grammophonplatten iſt eine ganz große Einnahmequelle. Aber ſie iſt ihr Geld auch wert. Sie ſteht, wie die Statiſtiker berechneten, mit Recht an der Spitze der Gagen⸗ liſte, denn mit ihren Filmen wird mehr verdient als mit den abenteuerlichen oder mondänen Bildſtreifen, auf denen Clark Gable oder John Crawford erſcheinen. Nicht nur in den Vereinigten Staaten, ſondern auch in Europa bringen die Shirley⸗Temple⸗Filme Kaſſarekorde zuſtande, in England zum Beiſpiel verdient der Verleiher rund 100 000 Pfund an ſo einem Film, und in Frankreich trägt man ſich ſogar mit dem Gedanken, eigene Verſionen mit Shirley Temple herzuſtellen, denn das„Little Girl“ iſt nicht nur ein filmendes, ſondern auch ein ſprachlich ge⸗ wandtes Wunderkind, das innerhalb von wenigen Wochen vollkommen franzöſiſch erlernte. Ueber dieſe finanziellen Erfolge hinaus werden dem verwöhnten Mädchen, wie es der amerikaniſchen Ueber⸗ treibungsſucht entſpricht, Ehrungen zuteil, die der ver⸗ nünftige Europäer nur mit mitleidigem Lächeln verneh⸗ men wird. Der jüngſte Filmſtar wurde u. a. zum Haupt⸗ mann des Forts-Corps von Texas ernannt, und die Na⸗ tionalmiliz von Kentucky verlieh ihm ſogar den Rang eines Oberſten. Shirley Temple erhielt in der letzten Zeit eine Kon⸗ kurrenz, die noch jünger iſt als ſie— nämlich die kana⸗ diſchen Fünflinge, die erſt ungefähr vier Jahre alt ſind, aber ſchon etliche Ateliertage hinter ſich haben. Sie wirk⸗ ten u. a. in einem Film„Der Landarzt“ mit, in dem ſie für ihr Auftreten, das im Bild nicht länger als neun Minuten dauert, nicht weniger als 50000 Dollar erhielten. Ihr Jahreseinkommen beträgt zur Zeit 250 000 Dollar, und eine große Geſellſchaft hält die fünf Kleinen feſt ver⸗ pflichtet. Davon verbrauchen ſie im Jahr rund 30 000 Dol⸗ lar für ihre Pflege, und der große Reſt wird für ſie ge⸗ part, damit einmal davon ihre Erziehung bezahlt wer⸗ den kann. Ihre Eltern waren, bevor der Storch ihnen dieſen Segen ins Haus brachte, ganz arme Leute. Haute aber werden ſie von vielen beneidet. vom Standpunkt der Die Tiefe der deutſchen Geen Unſere Seen ſind ein Schmuck der deutſchen Gaue, den wir nicht miſſen möchten Daneben ſind ſie volkswirtſchaft⸗ lich und waſſerwirtſchaftlich von größter Bedeutung. Das Deutſche Reich zählt mehr als 50 Seen, die je 15 Quadrat⸗ kilometer groß ſind und die über alle Gebiete verſtreut ſind. Hier und dort treten ſie auch als Seenketten auf. Mit ihren meiſt bewaldeten Ufern, mit ihren Schilfbeſtänden, in denen die Waſſervögel niſten, mit ihren Fiſchen aller Art. ſind ſie ein wertvoller Beſtandteil und eine Zierde der deut⸗ ſchen Landſchaft. Das iſt das Schöne an dieſen deutſchen Seen, daß jeder anders iſt als ſein Nachbar, daß jeder ſeine Eigenart beſitzt, die ihn uns lieb und teuer macht. Es gibt Seen von allen Größen, rieſigen Waſſerflächen, auf denen moderne Schiffe verkehren, und kleine Weiher, verſteckt im Grünen. Auch der Tiefe nach ſind dieſe Seen ganz verſchie⸗ den. Nach dem neuen Statiſtiſchen Jahrbuch für das Deut⸗ ſche Reich, das vom Statiſtiſchen Reichsamt herausgegeben worden iſt, iſt der größte und zugleich der tiefſte See der Bodenſee. Er weiſt eine Geſamtfläche von 538,5 Quadrat⸗ kilometern auf. Davon kommen auf den deutſchen Anteil 305 Quadratkilometer. Seine mittlere Tiefe beträgt 90 Meter. Seine tiefſte Stelle liegt bei 252 Metern. Dann kommen der Walchenſee in Bayern mit 188 Metern größter Tiefe, der Starnberger See mit 123 Metern, der Dratzig⸗ ſee(Pommern) mit 83 Metern, der Ammerſee(Bayern) mit 82,5 Metern, das Pulver⸗Meer(Eifel) mit 74 Metern, der Chiemſee mit 73 Metern, der Schaalſee(Schleswig⸗ Holſtein) mit 71,5 Metern, der Tegernſee mit 71 Metern, der Cochelſee mit 65 Metern, der Gr. Stechlinſee(Bran⸗ denburg) mit 64 Metern, der Gr. Plöner See(Schleswig⸗ Holſtein) mit 60 Metern, der Schweriner See(Mecklen⸗ burg) mit 54 Metern, der Laacher See(Rheinprovinz) mit 53 Metern der Rheiniſche See mit 51 Metern, der Wer⸗ bellinſee(Brandenburg) mit 50 Metern uſw. Von bekann⸗ teren Seen ſeien noch erwähnt der Titiſee in Baden, der eine größte Tiefe von 40 Metern hat, der Scharmützelſee (Brandenburg) mit 28 Metern, der Wannſee bei Berlin mit 9 Metern, der Müggelſee bei Berlin mit 8 Metern und das Steinhuder Meer(Hannover) mit 3 Metern. Das ind die Höchſttiefen, während die mittleren Tiefen weſent⸗ lich geringer ſind. Neuent deckte Zwergmenſchen Eine völlig unbekannte Eingeborenenſprache. Eine engliſche Forſchungsexpedition, die von Singapore aus nach Niederländiſch⸗-Guinea aufgebrochen war, hat dort im dichteſten Urwaldgebiet eine neue Menſchenraſſe, ein Zwergvolk, entdeckt. Obwohl das Land unter der Schutz⸗ herrſchaft der Niederländiſchen Regierung ſteht, iſt dieſe nur in den Küſtenſtrichen zu bemerken Im Innern des gro⸗ ßen Landes ſpürt man nichts von dem Einfluß europäi⸗ ſcher Ziviliſation. Die kleinen Menſchen von etwa 130 Zen⸗ timeter Höhe verbringen dort ein Leben größter Einſam⸗ keit. Anſcheinend waren ſie bisher überhaupt noch mit kei⸗ nem Weißen in Berührung gekommen. Dies ließ die unga⸗ heuer große Scheu deutlich erkennen, die die Zwergmen⸗ ſchen an den Tag legten, als ſich die Expeditionsmitglie⸗ der ihnen zu nähern verſuchten. Es koſtete unſägliche An⸗ ſtrengungen, ihnen begreiflich zu machen, daß man nur in friedlicher Abſicht gekommen ſei, ſodaß es ſchließlich auch ſo⸗ gar gelang, einige der Zwerge auf die photographiſche Platte zu bannen. Es handelt ſich bei dem neuentdeckten Menſchenſchlag um Kopfjäger, welche die Schädel ihrer erlegten Feinde als große Wertſtücke anſehen. Unterdeſſen hatte man ſich mit den Leutchen denn doch ſoweit angefreundet, daß ſie einige dieſer Siegestrophäen für hohe Bezahlung ab⸗ gaben. Einige beſonders Kühne ließen ſich denn nach einiger Zeit, wenn auch noch recht zaghaft bewegen, mit ihren pri⸗ mitiven Booten an die Motorboote der Expedition heran⸗ zurudern. Bei Verſuchen, ihnen mit den Motorbooten ent⸗ gegenzufahren, drohten ſie in wilder Flucht davonzueilen. Unmöglich wird es auch ſein, ihre Sprache zu erlernen. Dahingehende Verſuche, ihnen verſtändlich zu machen, daß man gerne mit ihnen durch den Gebrauch ihrer Sprache verkehren möchte, ſcheiterten gänzlich an ihrer übergroßen Aengſtlichkeit vor den weißen Menſchen. Seitens der Expe⸗ ditionsteilnehmer bot man ihnen eine Menge der verſchie⸗ denſten Sachen zum Tauſch gegen Bogen, Pfeile, Kopf⸗ putz uſw. an; jedoch legten ſie lediglich Wert auf Flaſchen, die ſie ſehr gerne annahmen, obwohl es wenig erkenntlich iſt, wozu ſie dieſe gebrauchen wollen. Für Seife hatten ſie kein Verſtändnis, obwohl ihre Haut eine Säuberung ſehr gut gebrauchen könnte, da ſie über und über mit Schmutz bedeckt waren. 7 9038 [eh lache regnet, schneit und stürmt, weil mich ein guter Schirm von Schmidt beschirmt 5 schirm-Schmidt Nur Planken D 1, 5 6 Achten Sie bitte auf meine Adresse einen def musikgetreuen Rundfunkempfͤnger qus dem neben Telefunken-Johrgong! Eine Wielt voll Musik erschließt sich Ihnen. Telefunken. Geröte gibt es in allen Preislagen zwischen G43, b. 490, Kommen Sie zum Vorspielen le NAS O-PilZ, fiumnannumignndnemunnammnngnng vom großen ddezielhaus für Betten u. Aussteuern Fachtvolſen Gaben Steppaecken u. Daunendecken gedleden, geschmackvoll und preiswert Woll, Kamelhaar. u. Jacquarddecken rissige Auswahl und vorteilhafte Preise Bettwäsche, Tischwäsche, Frottler- wäsche, Leib- und Kinderwäsche in schönstef u. reichhaſtigster Sortierung Bitte beachten Sie unsere Ausstellungs- Passage d die große Betten- Ausstellung old 1 1, 4 1 1, 13, M 1,14 Mannheim, Breite stk. Sport und Spiel Einheimiſcher Fußball. Nach einem Ruheſonntag geht es morgen wieder mit allen Kräften weiter. Langſam ſchält ſich die Spitzen⸗ gruppe ab. Das will aber nicht heißen, daß damit die Spiele weniger reizvoll wären; g jede Mannſchaft will jetzt zeigen was ſie kann. Die Spitzenreiter haben es jetzt am ſchwerſten. Seckenheim empfängt Viernheim. Die Gäſte bringen eine ſchnelle und zielſichere Elf mit. Da heißt es in allen Phaſen des Spieles aufgepaßt. Seckenheim muß ganz auf dem Poſten ſein, wenn man nichts einbüßen will. Noch iſt die Meiſterſchaftsfrage in weiter Ferne, aber wenn man ſich zuſammenreißt, dann wird der verdiente Lohn nicht ausbleiben. f Morgen wird es einen Kampf geben, der von An⸗ fang bis zum Schluß an„Tempo“ nichts zu wünſchen übrig laſſen wird. Viernheim wird zeigen, daß es ver⸗ ſteht Fußball zu ſpielen und zu kämpfen. Glück auf! Hand ball der Kreisklaſſe. Nach dem unglücklichen Spiel am vergangenen Sonn⸗ tag in Neckarhauſen trifft die hieſige 1. Mannſchaft Sonntag auf den Tabellenletzten Stadtſportverein Mann⸗ heim im Stadion in Mannheim. Man darf annehmen, daß die Lehre aus dem letzten Spiel ſich auswirkt und daß ſich die Mannſchaft wieder zu einem Achtungs⸗ erfolg aufrafft. Eine kleine Umgruppierung in der Mannſchaft wird ſicherlich ſich vorteilhaft auswirken. Der Spielbeginn iſt auf morgens halb 11 Uhr feſtgeſetzt. Ringerabteilung des Tbd.„Jahn“. Der ſchon vor 14 Tagen geplante Kampf gegen Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim, der ſ. Zt. wegen kleinlicher Schwierigkeiten des Verbandes nicht durch⸗ geführt werden konnte, findet nun heute abend 7.30 Uhr in Feudenheim im„Bad. Hof“ ſtatt. Sicher wird die junge Abteilung alles daran ſetzen, um ſich gut zu be⸗ haupten. Wünſchen wir guten Erfolg. Sport⸗Vorſchau Auswärtiger Sport Ein recht ſtattliches Programm werden die Sportler und Turner wieder am zweiten Dezember⸗Sonntag abwik⸗ keln. Im Fußball beginnt ſchon die Meiſterſchaftsrückrunde das Ausland meldet bedeutende Ländertreffen in Florenz (talien— Tſchechoſlowakei) und in Paris(Frankreich— Jugoſlowien) Badens Hockey-Frauen kragen in Berlin iht Wiederholungsſpiel um den Eichenſchild aus Die zahlreichen Veranſtaltungen im Winterſport und Radſport, der Kalen⸗ der⸗Kongreß der Ucd und einige wichtige Boxveranſtal⸗ tungen, das dürften wohl— kurz geſagt— die wichligſten Ereigniſſe dieſes Sonntags ſein. 5 Fußball Beginnen wir einmal mit den Meiſterſchaftsſpielen im Fußball. Am„Silbernen Sonntag“ herrſcht in den ſüddeut⸗ ſchen Gauen wieder Hochbetrieb, teilweiſe wird ſchon die Rückrunde in Angriff genommen In Südweſt ſind kaum wichtige Veränderungen der Spitzengruppe zu erwarten. In Baden geht es im Kampf zwiſchen Waldhof und Pforz⸗ heim um die Herbſtmeiſterſchaft. Die beiden übrigen Gaue bringen ebenfalls ſchon Rückſpiele.„Kleeblatt“ gegen„Club“ iſt das Spiel des Tages. Der genaue Spielplan: 5 Süd we ſt; SV Wiesbaden— Kickers Offenbach, Wormatia Worms— F Saarbrücken, Sportfreunde Saar- brücken— Eintracht Frankfurt FS Frankfurt— FK Pirmaſens, Boruſſia Neunkirchen— Union Niederrad. Baden: S Waldhof— 1. Fc Pforzheim. W̃ ü ettemberg: VfB Stuttgart— SV Göppingen, Union Böckingen— Stuttgarter Kickers, Sportfreunde Stuttgart— 1. SSV Ulm, Sportfreund g 85 Stuttgart. portfreunde Eßlingen— Se Bayern: Sp⸗Vgg Fürth— 1. Fc Nürnberg, VfB Ringſee— Bayern München, Be Augsburg— Fe Schweinfurt 05, 1860 München— Wacker München. Das Freundſchaftsſpiel⸗Programm iſt dementſprechend mager ausgefallen. Vfa Mannheim gibt eine Gaſtrolle beim 8 Altrip und VfB Koburg gaftlert beim Sc Planitz n Saen. Zu erwähnen aber ſind, neben den en liſchen Mei⸗ ſterſchaftsſpielen am Samstag, die Aae die i m Auslande ausgetragen werden. Im Florenzer Berta⸗Stadion trifft Jtakien auf die Vertreter der Tſchechof lo wake i. Dieſes Spiel findet auch in Deutſch⸗ land allgemein große Beachtung, wir beſiegten die Tſche⸗ chen in Prag 2:1 und ſpielten in Berlin gegen den Welt⸗ meiſter 2:2.— Frankreich tritt in Parks gegen Ju⸗ goſlawien an, das nicht unterſchätzt werden darf. Die 10 1 11 ape e ungariſchen Fuß⸗ aller kreten in Brüſſel gegen die inoffizielle belgiſche Län⸗ derelf, die„Roten Teufell. an. 3 1 im Gegenteil, denn Der Handball wickelt ebenfalls Meiſterſchaftsſpiele ab. Von den Spielen im Gau Südweſt intereſſieren beſonders die Treffen Darm⸗ ſtadt 98— Pfalz Ludwigshafen und VfR Schwanheim— Germania Pfungſtadt, die für die Geſtaltung der Tabellen⸗ ſpitze Bedeutung haben. Schwanheim wird ſich behaupten können, dagegen werden die Ludwigshafener in Darmſtadt ſchon mächtig kämpfen müſſen. Der SC Freiburg wird in Baden den SV Waldhof kaum gefährden können, dagegen muß ſich der Neuling und Tabellenzweite, TV Rot, ſehr vorſehen, wenn er gegen Ketſch gewinnen will. VfR Mann⸗ heim könnte ſich in Weinheim einen Platz in der Spitzen⸗ gruppe ſichern. Das Treffen in Württemberg zwiſchen Tbd Göppingen und TV Cannſtatt iſt ohne größere Bedeutung. Scharfe Kämpfe ſind dagegen wieder in Bayern zu er⸗ warten. TW Milbertshofen hat die Spitze in Nürnberg ge⸗ gen die Polizei zu verteidigen. TV Erlangen wird dem Zweiten, 1. FC Nürnberg, den Weg kaum verlegen können. Um den dritten Platz geht es im Kampf Poſt München— Bamberger Reiter. Im Hockey intereſſiert in erſter Linie das Wiederholungsſpiel um den Eichenſchild der Frauen in Berlin. Brandenburg erwartet dort in der Vorſchlußrunde die badiſche Vertretung. Die erſte Begegnung endete bekanntlich vor 14 Tagen in Hei⸗ delberg trotz Verlängerung torlos. Der Sieger trifft im Endſpiel auf den Gau Nordmark. Mit einigen wichtigen Begegnungen bei den Amateuren wartet auch der Boxſport auf. Die Gaumannſchaften von Bayern und Württemberg meſſen ihre Kräfte in Ulm, die Jugendboxer der Gaue Ba⸗ den und Württemberg tragen ihren Kräftevergleich in Vöb⸗ lingen aus In Budapeſt findet der Länderkampf zwiſchen Italien und Ungarn ſtatt für den beide Länder recht ſtarke Mannſchaften ausge haben. Im Kingen werden die Mannſchaftskämpfe fortgeſetzt. Die Olympia⸗ zweite im Weltergewicht Fritz Schäfer(Schifferſtadt) ſoll am Samstag in Baſel an einem internationalen Ringer⸗ turnier teilnehmen. Franzöſiſche, italieniſche und ſchweize⸗ riſche Ringer ſind ſeine Gegner.— Olympiaſieger Sepp Manger ſtellt ſich im Gewichtheben zuſammen mit ſeinem Klubkameraden Rudolf Ismayr in Würzburg vor. Unter Punkt„Verſchiedenes“ iſt noch einiges nachzutragen. Die Deutſchlandriege der Turner tritt am Sonntag in Bad Hersfeld in Heſſen zu einem Schauturnen an. Der TSV Leung weilt mit ſeiner beſten Mannſchaft zum Klubkampf in Heiden⸗ heim. Die Mitteldeutſchen erſcheinen u. a. mit Krötzſch, Müller und Kleine. In Ulm wird ein Geräte⸗Klubkampf zwiſchen dem Tbd Ulm und dem TV Göggingen⸗Augsburg ausgetragen.— Die weſtdeutſche Waſſerballmannſchaft ga⸗ ſtiert in Arnheim(Holland). FFFFCCTCTCTCCT0T0TCT(TT(T(T(T(TT(TTTT Jeder erhöht ſein Opfer im Weihnachtsmonat 8 N 2 25 2 1 885 358 8 5 N e Darum appellieren wir an die Herzen Aller. Es gilt auch am kommenden Sonntag, dem Eintopfſonntage des Weihnachtsmonats, zu beweiſen, daß jeder einzelne Volks⸗ 75 bereit iſt, zu helfen. Wir ſind mit allen Volksgenoſ⸗ en in Leid und Freud verbunden. Unſerem Volke zu hel⸗ en iſt die ſchönſte Aufgabe, die uns geſtellt wird. Und für darf uns kein Opfer zu groß fein. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſfikaliſche Frühſtücks⸗ pauſe; 9.4“ Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mit⸗ tagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittags⸗ konzert, 14 Allerlei von Zwei bis Drei, 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. i Sonntag, 13. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 823 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der HJ.; 10.30 Nach des Alltags Plag', kommt der Seele Feiertag; 11.30 Bachkan⸗ tate; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungs⸗ ſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtalt; 15 Muſikaliſche Leckerbiſſen zur Kaffeeſtunde; 15.30 Chor⸗ geſang; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; 18 Aleman⸗ niſche Welt; 18.30 Parlez vous francais? Do you ſpeak eng⸗ liſh?, Viertelſtunde Tanzmuſit auf Schallplatten; 18.45 Sporkz 19 Prinz Ligojans Brautfahrt, Märchen von Anderſen; 20 Wie es euch gefällt, buntes Konzert; 21.30 Trio Fe dur Werk 12 Nr. 1 von J. N. Hummel; 22 Zeil, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nacht⸗ muſik. Montag, 14. Dezember: 9.30 Weihnachtliches Modegeſchäft; 10 Waldwinter, Hör⸗ folge vom Lebenskampf des Wildes; 10.30 Sendepauſer 17.40 Der Brand im Hutzelwald, Gedicht; 18 Zur Anter⸗ haltung; 19 An jenem Tag..., Aufriß aus dem Lehen Heinrich Marſchners, anläßlich ſeines 75. Todestages; 1945 Deutſchland baut auf; 20.10 Zauber der Stimme; 20.50 Balladen; 22.30 Badiſche Komponiſten; 23.15 Nachtmuftk. Dienstag, 15. Dezember: 9.30 Münchener Bilderbogen auf dem Weihnachtstiſch unſerer Großeltern; 10 Runen und Raunen in weißen Näch⸗ ten, Hörfolge; 10.30 Engliſch; 11 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 17.40 Stätten der Dichtung in Schwa⸗ ben; 18 Muſik zum Feierabend; 19 Zum Abend, Volkslie⸗ derduette; 19.15 Drum grüß ich dich mein Badner Land; 19.45 Schweſternnachwuchs dringend notwendig; 20.10 Soh⸗ len und Abſätze, Hörſpiel; 21.30 Bunte Volksmuſik; 2220 Politiſche Zeitungsſchau; 22.40 Tanz⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 16. Dezember: 9.30 Anſere Kinder helfen im Haushalt; 10 Kampf und Sieg, Carl Maria von Weber zum Gedächtnis ſeines 150. Todeß tages; 10.30 Sendepauſe; 15.30 Von Sechſen, die ausreißen wollten, und warum ſie es nicht taten, frohes Jung⸗ mädelſpiel; 17.45 Tiere im Winterſchlaf, naturkundliches Ge⸗ ſpräch; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19 Die goldene Kugel, Hörſpiel; 19.45 Wie behandelſt du deine Bücher?; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Schubert Zyklus; 22.15 Triebſtoffe des Lebens; 22.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 13. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Morgenmuſik; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Heinrich Marſchner, dem deutſchen Komponiſten, zu ſeinem 75. Todestag; 10 Wer ſein Voſt liebt, beweiſt es einzig durch Opfer; 10.30 Chorgeſangz 11.15 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Mitten im Advenlz; Funlfolge; 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Muſik zur Unterhal⸗ tung; 18 Das heimliche Haus, Kantate; 18.30 Unter dem Adventskranz; 19.50 Sport; 20 Das hat kein Goethe geſchrie⸗ ben..„ heiterer Abend um das Wiener Lied; 22 Zeit, Nach⸗ richten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sportſpie⸗ 0 85 Sonntags; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nacht⸗ muſik. Montag, 14. Dezember: 9.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Unterhaltungskonzert; 17 Kla⸗ viermuſik; 17.30 Breiſach, des Heiligen Römiſchen Reiches Schlüſſel, Hörfolge; 18 Zur Unterhaltung; 19 Konzert; 20.10 Crone contra Technik, Hörſpiel; 21.15 Anterhaltungskonzert; 22.30 Tanzmuſik. Dienstag, 15. Dezember: 8.30 Sendepauſe; 9.30 Muſik am Morgen; 11.30 Land⸗ funk; 15.15 Das deutſche Lied; 17.30 Gibraltar— det Schlüſſel des Mittelmeeres; 17.45 Ich werde dir heimleuch⸗ ten, beliebte Redewendungen; 18 Konzert; 19 Eine Bauerf⸗ wiege erzählt; 19.30 Kampf dem Verderb; 20.10 Konzertz 22.30 Tanz⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 16. Dezember: 9.30 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.40 Land⸗ funk; 15.15 Dichterſtimmen aus Kurheſſen; 15.30 Vom Er⸗ lebnis der bildenden Kunst, Vortrag; 15.45 Alt⸗Sonne⸗ berg, Streifzug durch das Land der Spielzeugmacher; 1645 Freiburger Wochenmarkt; 17 Kammermuſik; 17.30 Recht gute Reiſe in die Weihnachtsferien, Hörbild; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Bunter Teller; 22.30 Anterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk. Sa hen Batt haben manche Geschenke; sie wiederholen zich jedes Jahr eder. Aber wenn Sie eie Offenbacher Leder- waren schenken— z. B. für die Dame eine Hand- ſasche, Sledlſascie, Koffer, Necesseire, NManiküre, — für„hn“ eine Schrelbtischmappe, Akten- oder Diplomefenmappe, Briefſasche, Geldbeulel usw. usw, immer maden Sie wirklid! Freude. Kommen Sle doch bitte zu „ eee I H 1, 3 Breite Straße NIANNHEIN der Nordsee gegenũber Kosmos-, Matador- u. technische Baukasten Märklin-Flugzeug- u. Auto-Baukasten auch ondere technische Spielwaren jeder Aft zeigt in grober Auswahl das Spielwarenhaus Carl Romes N 1, 16/%9 Mannheim-Rathaus S Föchmäönnische Bedienung Frohe eee SINGER Nr 201 Oder N88 Deritſches Erzeugnis g. 5 fobfił in Wittenberge gez POtS dN SINGER NAHNMAS CHINMEN AKTIEN GESELLSCHAFT K Geschäftsstelle Mannheim, O 4, 5. Vertretung: Martin Neuthinger, Kloppenheimerstr. 19 Berücksichtigt unsere Inserenten! — — rr * 2 8 Gerade als Peter Bergmann dabei war, ſich darüber zu unterrichten, wie denn ausgerechnet der äpfelbehangene Tannenbaum im deutſchen Lande dazu gekommen war, den Mittelpunkt des Weihnachtsfeſtes zu bilden, und wieſo mit der Tanne manch anderes Gehölz, Pflanzen und Blumen, darin vor alters ſchon eine bedeutſame Rolle ſpielten, gerade da war das Nickerchen über ihn gekommen. Hatte er lange geſchlafen, war es nur einen Augen⸗ blick geweſen? Peter Bergmann wußte es nicht. Er ſah nur, daß ein Engel plötzlich vor ihm ſtand und ihn lieb anſchaute. Das hatte gar nichts Verwunderliches für ihn, denn der Chriſtengel trug die Züge und die lieben Augen der Frau Agnes. Es war deshalb auch etwas Selbſtver⸗ ſtändliches, daß Peter ſich ſofort erhob und mit ihr hin⸗ ausſchritt, als ſie zu ihm ſagte:„Nun wollen wir beide in der Winternacht auch einmal in den Garten gehen und Blumen und Pflanzen belauſchen, wie die wohl die Weih⸗ nachtszeit erleben.“ Der Garten, der ſich an das Landhaus anſchloß, war die ganze Freude der Bergmanns. Nicht, daß er beſon⸗ ders groß und üppig angelegt war. Aber wie er da von der Terraſſe aus ſich gleichſam zärtlich-innig in die Wald⸗ ecke einſchmiegte, daß ſogar noch einige hochſtämmige Tan⸗ nen und am Bachrand ein alter Weidenbaum, von Efeu umſponnen, ein wilder Kirſchbaum, wer weiß woher, an dem kecke Miſteln als ungeladene Gäſte es ſich wohl ſein ließen, mit hineingeraten waren, das machte einen ſo trau⸗ lichen Eindruck, daß man die Vorliebe der Hausbewohner für dieſes kleine Idyll wohl verſtehen konnte. War zwar jetzt keine Roſenzeit, und manche Wunder des Frühlings und des Sommers machten in den warmen Glaskäſten erſt ihre ſorglich umhütete Keim⸗ und Kinderzeit durch, aber N Ja, was war denn das? War denn dies eine Winter⸗ oder Frühlingsnacht? Blühte und grünte es da nicht an allen Enden? Sang nicht der Bach deutlich eine feine Winterweiſe? Oder waren es der Sternenglanz und das Mondleuchten, die den Kirſchbaum blühen, die Weiden aufglänzen ließen und die Tannen wie mit tauſend Lich⸗ tern beſteckten? „Du erlebſt jetzt das Myſterium der Neuwerdung des Göttlichen auch in der Natur“, hörte er eine Stimme. Und er vernahm das Geheimnis: „Das iſt ſchon undenkbar lange her, damals, als der Tannenbaum ſtatt der braunen Zapfen noch goldſchim⸗ mernde Aepfel trug. Von meinem Urahn weiß ich es, und der wieder von dem ſeinigen. Denn es ging all die Zeit als eine fromme Mythe durch das Geſchlecht der Menſchen und ward aufgezeichnet in den Büchern der Legende, was unſerm erſten Ahnherrn widerfuhr. Der ſtand als immer⸗ grüner Baum der Erkenntnis mitten im Paradies, und ſeine Aepfelfrüchte waren fröhlich anzuſehen; doch den Menſchen war ihr Genuß verboten. Als ſie aber dennoch davon koſteten und damit das Paradies der Unſchuld ver⸗ ließen, riß Gott den Baum der Erkenntnis aus und warf ihn über die Mauer des Paradieſes. Bis ihn tauſend Jahre darauf, ſo erzählt die fromme Sage, einer fand und in ſeinen Garten pflanzte. Dazumal verkündete ihm eine Stimme, daß dieſes der Baum ſei, an deſſen Holz einſt der Erlöſer der Menſchen ſein Leben hingeben würde für ihre Paradieſesſchuld, auf daß ihnen aufs neue das Himmelreich geöffnet ſei. Und wiederum vergingen tauſend und aber tauſend Jahre, als in deutſchen Landen der Tannenbaum, der einſt als Julklotz bei den alten Germanen das Feuer der Sonnenwende aufſprühen ließ, in ſeinem immerwähren⸗ den Grün als Symbol des alten Paradiesbaumes erkannt wurde und nun in den heiligen Nächten ſelbſt zum Licht⸗ träger ward bei dem Geburtsfeſt des Chriſt, des Licht⸗ trägers der Welt. Mit Aepfeln behing man die Tanne, wie einſt der Baum der Erkenntnis ſie getragen, und mit allerlei Zierat und Herzerfreuendem, wie es ſeiner Bedeu⸗ tung als Symbol des größten göttlichen Schenkens zukam. Auch haben fromme Männer in ihren Niederſchriften ſchon in den Tagen des Mittelalters von Bäumen bekun⸗ det, die in der Winternacht dem Chriſt zu Ehren blühten und Früchte zugleich getragen, ſo 1426 zu Nürnberg, 1522 zu Würzburg und anderwärts zu anderen Zeiten. Aber das haben nicht alle glauben wollen.“ 915 Ja, ich weiß“, murmelte der alte Kirſchbaum.„Au von 1 Vorfahren hat man ſolcherlei Blühen zur Heiligen Nacht oft erzählt, und heute noch nimmt manch einer ein Zweiglein von mir und pflegt es behutſam, daß es zur Winterszeit Blätter und Blüten trägt und damit vom ewigen Neuwerden Kunde gibt.“ 1 15 „Geht mir ähnlich ſo.“ meinte die Weide,„u andere wiſſen von ſich ein gleiches. Habe mich auch oft Schnee auf den Dächern genug mit Efeu und Lorbeer, Rosmarin und Stechpalme zur Chriſtmette vereint gefunden. Nur warum der Pfir⸗ ſichbaum in der geweihten Zeit gläubigen Menſchenkindern beſonders ſüßen Duft ins Herz trägt, wer weiß das?“ Da ging es von dem Pfirſichbaum, der unweit in der Monddämmerung ſtand, wie ein ſilbernes Leuchten aus, und er ſprach leiſe aus ſeinem feinen Duft hervor: „Auch mir hat einer meiner Ahnen davon erzählt. Es iſt eine kleine ſinnige Legende, und alte Chroniſten haben ſie auf ihrem Pergament überliefert: Als Maria mit dem Kind gen Aegypten floh in Angſt und Sorgen, war es ein Pfirſichbaum, der ſich vor der Göttlichkeit des Chriſtus neigte, alſo, daß die Mutter ſich und den heiligen Knaben am Saft der Früchte erlaben konnte. Darum ward meinem Ahn ein Segen mitgegeben für alle Zeit.“ „Schau“, ſagte jetzt die Stimme zu Peter Bergmann, der verwundert aufſah.„Schau, wie es ſich da in der Gartenecke unter dem Schutz der Büſche ſo hellfarbig blühend hervorſtreckt, während rings der Schnee glitzert und voll Staunen auf die Blume der Winternacht blickt! Es iſt die Chriſtroſe, von nüchternen Leuten wohl auch ſchwarze Nieswurz genannt, die ſo unverſehens in dichten Beſtänden ihre grün⸗weißen Blüten zeigt. Für den Bota⸗ niker ein bemerkenswertes Zeichen wundervoller An⸗ paſſungsfähigkeit; für den Weihnachtsgarten ſchon der Gruß des Vorfrühlings mitten im Winter. Auch um ſie ranken ſich ſeltſame Geſchichten von ihrer Weihe zu heil⸗ ſamen Dingen. Vor allem aber um jene eigenartige, ver⸗ trocknete Veräſtelung, die von Reiſenden oftmals aus dem Morgenland mitgebracht ward und den Namen„Roſe von Jericho“ führt. Als einſt Marias Fuß bei der ägyptiſchen Flucht auf die verkrümmte graue Wurzel trat, die trocken am Wege lag, bemitleidete das milde Herz der göttlichen Mutter die arme Unanſehnliche und ſchenkte ihr ein immer Aufnahme: E. Haſe— M. neues Auferſtehen in Blütenfreude zur Weihnachtszeit. So iſt es geblieben bis auf dieſe Stunde, daß die ſchon vieljährig Verdorrte, wenn ſorgliche Hand ſie um die nahe Weihnacht ins Waſſer legt, gar wunderſam auf⸗ blüht, bis ſie abermals vertrocknet, um einſt wiederum auf gleiche Weiſe zu neuem Blütenleben erweckt zu werden. Solches und vielerlei ſah und vernahm Peter Berg⸗ mann, als er wie verzaubert in der Nacht in dem von Wundern erfüllten Garten ſeines Häusleins ſtand. Der Engel hielt ihn noch immer getreulich an der Hand und wies lächelnd auf den Miſtelbuſch hin, der es ſich auf den Aeſten des Kirſchbaums bequem gemacht hatte und nur für die Reife ſeiner weißen Beeren beſorgt ſchien. In uralten Zeiten ſchon ward die Miſtel als Talisman ver⸗ ehrt, jetzt ruft ſie, vor allem in engliſchen Ländern, zu einem frohſeligen Tun. Und ſchon hörte Peter Bergmann es in dem grünen Miſtelgezweig lockend wiſpern: „Ich bin beſtimmt, ein abſonderlich Weihnachtsglück zu bringen. Wer unter mir ſteht und hat ſeine Liebſte bei ſich, der darf ſich unter meinem Schutz ihres holden Kuſſes erfreuen. So will es altheiliger Brauch.“ Peter Bergmann ſah auf einmal, wie der Engel ihn ganz wunderbarlich anſchaute und wie ein feiner Mund, weich und ſüß wie Frau Agnes' Mund, ſich über ihn neigte, daß er ihn nicht loslaſſen mochte, ohne ihn in⸗ brünſtig zu küſſen Und dann gab es plötzlich einen Ruck, daß Peter bald von dem Seſſel herabgeglitten wäre, hätten ihn nicht ſeiner Frau Agnes ſchöne Arme, die ſich feſt um ihn gelegt, noch aufrechtgehalten. Ein helles Lachen war aber um ihn. Draußen aber leuchtete der Garten, der ſo viele Ge⸗ heimniſſe der Heiligen Nacht barg, im verzaubernden Mondlicht und Sterngefunkel, mit dem für Peter Berg⸗ mann nur eines wetteiferte: Frau Agnes' Augen im ſtillen Weihnachtsalück des eigenen Heims. —— Von Ernſt Handſchuch. Schuld hatten ſie alle drei: der Scheppenhuck ſowohl als ſeine Frau und erſt recht die Schwiegermutter. Er war entſchieden zu feinfühlig, ſie allzu ſehr der Mutter hörig, und die Alte ſah nun einmal in dem Scheppen⸗ huck, dem kreuzbraven fleißigen Scheppenhuck, immer noch den Knecht von früher. Und es wäre gewißlich beſſer um die drei beſtellt geweſen, wenn ſich in dem geräumigen Bauernhof etliche K er getollt hätten. Vier konnten es ſchon ſonder Mühe ſein, ſo lange waren ſie bereits ver— heiratet. Wer aber wollte daran etwas ändern? Fällt doch der Segen für gewöhnlich dort am häufigſten ein, wo er am unangebrachteſten iſt. Kein Wunder alſo, Schwiegermutter den Scheppenhuck Tag und Nacht plagte und quälte; denn der Mangel konnte nur bei ihm ſein, allein bei ihm, weil er eben einſtmals ihr Knecht geweſen war. Und mit der Zeit glaubte ſchließlich auch die junge Bäuerin daran. Da es ſich unter ſolchen Umſtänden auf die Dauer nicht gut leben läßt, nahm der Scheppenhuck eines Morgens ſein Bündel, das er ſpät am Abend noch gepackt, und tippelte, nachdem er dem Vieh eingegeben hatte, auf und davon. Sie alle hatten ihm mit ihren großen demütigen Augen ſchier vor— wurfsvoll nachgeſchaut, als wüßten ſie es, daß er ſie ver⸗ laſſe. Den Braunen jedoch hatte er noch einmal um den Hals genommen und ihm, wie ſo oft ſchon, ſein Leid geklagt. „Brauner, du allein ſollſt's wiſſen, daß in meinem Ruckſack nicht mehr iſt, als ich ſeinerzeit mitgebracht hab'. Du biſt mein Zeuge. Doch wie geſagt, weil es zu wenig Menſchen auf dem Hof hat, iſt einer von den dreien, die ihn bewohnen, zuviel., Und das, Brauner, bin halt ich. Adjes! Mach' dein Sach' weiter gut!“ daß die So hatte er zu⸗ letzt zu dem Pferd geſprochen und ſich mit einem leichten Schlag gegen die mächtige Bruſt von ihm verab⸗ ſchiedet. Es war um die Kaffee⸗ trinkenszeit, als die junge Frau den Zettel fand, auf dem von Scheppenhucks Hand geſchrieben ſtand, daß er da⸗ hin ginge, woher er gekommen ſei. Zuerſt flennte ſie ein bißchen vor ſich hin, dann aber beſann ſie ſich und ging in die Kammer zu ihrer Mutter. 2 188 laube Zeichnung: Grunwald— M. gar, 85 haſt ge⸗ Die junge Bäuerin lächelte, es heult“, meinte lächelte die Mutter, und der Knecht dieſe ärgerlich, ſchmunzelte geſchmeichelt. als ſie ihr das zapier gezeigt hatte.„Hat er's endlich eingeſehen, der Lottel. Bis zur Ausſaat hat's noch Zeit, und ein Knecht findet ſich bis dahin zehnmal. Mehr aber haben wir von ihm ja auch nicht gehabt.“ Die Tochter verſuchte kleinlaut zu wider⸗ ſprechen, eine unwillige Handbeyz' gung der Alten, die ſie nur allzu gut kannte, ließ ſie jedoch ſogleich verſtummen. So kümmerte man ſich in der Folge auf dem Geiß⸗ bottenhof nicht im geringſten um den Entlaufenen, ge⸗ ſchweigen denn, daß man etwas unternahm, ihm nachzu⸗ forſchen. Er war einfach fort, und den anderen Bauern des Dorfes war es eigentlich nicht einmal unwillkommen. Man hatte es dem Scheppenhuck nie ſo recht gegönnt, daß er in den Geißbottenhof eingeheiratet hatte. Zudem war der neue Knecht, der dort eingezogen war, ein wackerer und tüchtiger Burſche, der den Scheppenhuck beinahe völlig erſetzte. g Die junge Bäuerin dachte wohl hin und wieder an ihn und ſeufzte. Doch dann fiel es ihr ein, daß es im Grunde genommen gut ſei, die ewige Zänkerei und Nör⸗ gelei beendet zu wiſſen. Schließlich, ſo tröſtete ſie ſich, war ja der Scheppenhuck nicht aus der Welt gegangen, und es war immerhin noch beſſer ſo, als daß man ihn eines Tages in der Scheune oder draußen im Wäldchen tot auf⸗ gefunden hätte. Davor aber hatte ſie ſich ſtets am meiſten gefürchtet. Ihre Mutter jedoch würde mit den Jahren einſichtiger werden, und dann blieb noch genug Zeit, ſich nach dem Verſchwundenen umzutun. So war es allein der Braune, der trotz der guten Pflege und Behandlung, die ihm der neue Knecht angedeihen ließ, ſeinem Herrn wahr⸗ haft nachtrauerte. Weil es indes im Leben oft merkwürdig zu geſchehen pflegt, wußte die junge Frau nach einigen Wochen, daß ſie Mutter werden ſollte. Sie erſchrak zuerſt ſehr, dann aber kam ein tiefes Gefühl der Freude über ſie, was ſich jedoch alsbald in heftigſtes Leid verwandelte. Denn der Vater des Kindes, das da kommen ſollte, war ja fort. Sie wartete eine Zeitlang, was ihr ſchwer genug ankam, und offenbarte ſich erſt dann ihrer Mutter, als ſie es mit Gewißheit wußte, wie es um ſie ſtand. „Der Schubbejack, der elendige, jetzt, wo er weg iſt, muß es geſchehen. Meinetwegen könnt' er ja bleiben, wo er ſchon ſein mag. Aber wo der neue Knecht im Haufe iſt, geht es nimmer. Das hieße, den Leuten die Mäuler nicht ſchlecht aufreißen“, tobte die Alte. Früh am nächſten Morgen rannte die alte Geißbot⸗ tenbäuerin, ſo raſch ſie ihre Füße tragen konnten, zum Bürgermeiſter, der aber wußte keinen anderen Rat, als ſie zu den Gendarmen zu ſchicken. Der Stationsführer mußte ein Lächeln verbeißen, als er den Bericht der Alten, der mehr einer Beichte glich, gehört hatte. Nahezu ein Vierteljahr bereits war der Scheppenhuck fort, ja, warum ſie denn da nicht ſchon früher gekommen ſei?— Sie habe es ihm doch gerade eben erklärt. warum. und das mit dem Kind müſſe in die Anzeige unbedingt herein; denn ſonſt rührte ſich der Scheppenhuck nimmermehr. Drei Tage nur brauchten die Sender den Ruf nach dem Vermißten hinaus in das Land zu geben, den Ruf, der jeweils mit einer frohen Verheißung abſchloß, als ſich der Scheppenhuck vom Pommerſchen her vernehmen ließ. Er komme augenblicks zurück, aber wehe, wenn es nicht wahr ſei Die junge Bäuerin lächelte, es, lächelte die Mutter, und der Knocht, den ſie in ihr Geheimnis eingeweiht hatten, ſchm eelte geſchmeichelt, als ſie die Poſtkarte nach⸗ einander laſen. „Es iſt doch eine feine Sache, ſo ein Rundfunk“, meinte er,„denn die Geſchichte wäre mir, wo ich doch mit dem Malchen feſt verſprochen bin, gar nicht recht geweſen.“ Der Scheppenhuck aber iſt in den Frieden zurückgekehrt. In eine Eintracht, die alle mit einem hohen Glück erfüllte, als die junge Frau geſund und mit zwei ſtarken Buben zugleich niederkam. Sclieeſlocheu fallen l Du kleine weiße Flocke, Du biſt des Lebens Bild, Herabgeſchneit vom Himmel Auf irdiſches Gefild. Du ſchwebſt im Sonnenglanze, Ein flüchtiger Kriſtall, Weißt nicht, wohin ein Lüftchen Dich tragen wird im Fall. Die Stunde, die dich bringet, Bringt mit dir eine Schar; Wer wird, wo tauſend fallen, Der einzelnen gewahr? J. G. Seidl. 4 65 enk EHE AE SCHHCATE von HERBERT VON HO SES Natürlich gab es auch in der Ehe zwiſchen Fritz und Käte bedrohliche Situationen— dafür waren ſie ja Men⸗ ſchen. Aber ſie hatten die beneidenswerte Gabe, ihre kleinen Konflikte zu guter Letzt doch immer in einem be⸗ freienden Gelächter zu ertränken, wenn es, wie geſagt, auch manchmal bedrohlich ausſah. Da war zum Beiſpiel der„Koſerower Katzenbiß“, der ſich leicht zu einer Bedeu⸗ tung wie etwa der Prager Fenſterſturz hätte auswirken“ können. Fritz behauptete, man füttere eben eine Katze nicht ſo blödſinnig, daß ſie einen beißen könne und zum Arzt zu gehen, ſei eine alberne Verpimpelei. Käte widerſprach erboſt und mit erhobenem Finger: ſo etwas Rückſichts⸗ loſes, wie ihn, Fritz, gäbe es wohl nicht noch mal, und wenn die Blutvergiftung erſt da ſei, werde er ſchon ſehen! Gottlob war am nächſten Tag von der kleinen Wunde kaum noch etwas zu bemerken. Weſentlich ſchlimmer aber war ſchon die Sache mit dem„Hamburger Zwiſchenfall“, für den es auch in den Annalen der Geſchichte kaum eine Parallelle gibt. Es fing damit an, daß Käte eines Tages nach Hauſe kam und einen Zettel von Fritz vorfand: „Liebes, ich muß drei Tage nach Hamburg. Leider keine Zeit mehr, Dich noch zu ſehen, Zug geht in halber Stunde. Kuß Fritz.“ Dann kam nach einer Stunde das Mädchen Emma von ihren Einkäufen zurück. Als ſie Käte erblickte, legte ſie erſchrocken die biedere, große Hand auf den offenen Mund: „Mein Gott— ich dachte, gnä' Frau wären mit nach Hamburg! Der Herr Doktor hat doch ein Telegramm auf⸗ gegeben an ein Hotel, da war ich gerade im Flur, als er telephonierte, und habe ganz deutlich gehört: zwei Zim⸗ mer! Und da hab' ich gnä' Frau gleich den kleinen Hand⸗ koffer gepackt, weil ich doch dachte, daß gnä' Frau..“ Käte lächelte gefaßt. Es kam ſchließlich öfter vor, daß Fritz verreiſen mußte. Aber das hatte er nie getan, ohne ſie wenigſtens noch fünf Minuten auf dem Bahnhof noch einmal zu ſehen. Und jetzt nur ſo ein Zettel!? Ueberhaupt war er in der letzten Zeit ziemlich verändert. Aber Fritz kam nach drei Tagen zurück, nachts, als Käte ſchon im Bette lag. Er war ſehr leiſe, legte ſich ſofort hin und machte in keiner Weiſe auch nur den geringſten Verſuch, ſie zu wecken und zu begrüßen. Was er ſonſt doch immer getan hatte! Am Morgen war Fritz nachdenklich und zerſtreut, Käte ſetzte ein heiteres Lächeln auf und fragte einmal bei⸗ läufig:„Biſt du allein nach Hamburg gefahren?“ Fritz ſaß hinter ſeiner Zeitung, nach einer kleinen Pauſe ſagte err„a D 3 . Käte bekam bei dieſer Antwort einen derartigen Schreck, daß ihr S die Hände zit⸗ F doch! Er belog ſie! Und ſo— ſo ohne weiteres— ſo ganz ohne Scham! Wie oft ſchon mochte es ähnlich geweſen ſein. Sehr ge⸗ faßt und leicht⸗ hin ſagte ſie: „Dann verſtehe ich nur nicht, warum du zwei Zimmer beſtellt haſt!“ Fritz ließ raſchelnd die Zeitung ſinken und ſah ſie groß an:„Na und?“ fragte er, und nahm ſeine Zei⸗ tung wieder auf: „Das zweite Es fing damit an, daß Käte eines Zimmer habe ich Tages nach Hauſe kam und einen für einen Zettel von Fritz vorfand. Freund beſtellt!“ Käte erhob ſich ſchroff und bleich:„Mein Gott, wie plump! Und wie gemein!“ ſagte ſie mit bebender Stimme und verließ fluchtartig das Zimmer. Sie riegelte hinter ſich die Tür zu und ſank leiſe weinend auf den großen Seſſel, ſie hörte, wie Fritz aufſtand und an die Tür kam: „Käte— Käte, mach doch mal auf! Nun ſei doch mal vernünftig!“ „Ich bin nicht eher wieder vernünftig, bis du mir i nicht klipp und klar geſagt haſt, mit wem du in Hamburg 3 warſt.“ Fritz zögerte.„Das kann ich nicht, Käte!“ ſagte er. Sie hörte, wie Fritz nach einer Weile hinausging, und war ſich klar, daß ſie jetzt einen Entſchluß faſſen mußte. Erſt einmal weg hier— ſoviel ſtand feſt. Am beſten, zu Hilde, bei der ſie wohnen könnte, bis— ja, bis? Was ſollte denn nun weiter werden? Trotzig warf Käte den Kopf zurück. Nun, das würde man alles ſehen! Im ſchlimmſten Falle gab es immer noch die Möglichkeit, an ihren Bruder Fred in Baltimore zu ſchreiben— vielleicht könnte ſie drüben als Hausangeſtellte oder Kindermädchen unterkommen. Es gab ja ſo etwas! Entſchloſſen packte ſie ein paar Sachen und ging zu Hilde. Es war faſt Mittag, bis Hilde von den Ereigniſſen unterrichtet war. Als Käte zu Ende war, drückte Hilde mit hochgezogenen Augenbrauen und heruniergezogenen Mundwinkeln ihre Zigarette aus und ſagte nach einem vielſagenden Schweigen mit tiefer, klagender Garbo⸗ Stimme:„Natürlich— ſo ſind ſie alle! Ewige Treue,— Liebe!— Haha! Ein Jahr lang, vielleicht! Aber dann— 1. Sie hob die Schultern und ihr Geſicht war voll abgrund⸗ tiefer Bitterkeit.“ Zeichnungen(2): Grunwald— M. „Biſt du denn wahnſinnig?“ fauchte Käte und ſuchte ſich frei zu machen. Da läutete das Telephon. Hilde hörte die Stimme von Fritz, fröhlich und lautſtark:„Tag, Hilde! Sagen Sie mal — iſt meine Frau bei Ihnen?“ Erſchrocken legte ſie die Hand über die Sprechmuſchel und flüſterte aufgeregt mit Käte.„Moment mal“, flüſterte Hilde, und fragte dann in den Apparat:„Wer—?“ Ratlos ſchüttelte ſie den Kopf und gab verlegen den Hörer zu Käte hinüber:„Da will dich noch jemand ſprechen! Es iſt nicht Fritz!“ Drüben lachte jemand, ein Mann.„Hallo, Cat 3 Was machſt du denn für Unſinn? Wo ſteckſt du dens, Mein Gott— das war doch ihr Bruder—?„Fred— fragte ſie atemlos. Fred lachte fröhlich:„Na, endlich! Oh, dear, what a gooſe You are—! Fritz war doch in Ham⸗ burg und hat mich abgeholt. Wir wollten dich überraſchen! Nun mach aber, daß du nach Hauſe kommſt! Wir warten hier! So long—!“ b In großer Eile ſtand Käte auf.„Es war mein Bru⸗ der“, ſagte ſie zu Hilde.„Mein Bruder Fred aus Balti⸗ more—! Ich muß ſofort nach Hauſe, Hilde— ſie warten auf mich— Hilde!“ Sehr haſtig verabſchiedete ſie ſich und lief hinaus. Hilde ſah ihr mit wehem Garbo⸗Lächeln nach. Zu Hauſe ſtürzte ſie ſich ſofort in die Arme ihres Bruders, ſie bemühte ſich, Fritz zu überſehen, der auf der Schreibtiſchkante ſaß, mit den Beinen baumelte und un⸗ verſchämt grinſte. Sie hatte Fred ſehr viel zu fragen aber endlich mußte ſie ja auch einmal von Fritz Notiz nehmen. Käte überlegte grade, wie ſie es anſtellen könne, als Fritz ihr in die Haare fuhr. 5 „Alte Schreckſchraube!“ ſagte er innig.„Iſt das eine Art, gleich wie eine Wilde loszuſauſen? Sollte man nicht etwas Vertrauen haben zu dem lieben Mann?“ „Biſt du denn wahnſinnig?“ fauchte Käte.„Laß los! Aber gleich! Wenn du dich ſo dämlich benimmſt—! „Das iſt noch lange kein Grund für deinen ſchamloſen Erpreſſungsverſuch, mein Engelskind!“ ſagte Fritz honig⸗ ſüß und zog ſie an ſich. Glaubſt du denn, ich ließe mir das einfach gefallen, wenn du—“ Aber weiter kam ſie nicht. Fritz nahm ſie in ſeine Arme und gab ihr einen Kuß. Fred begann unter großem Hallo wie ein Ringrichter zu zählen:„One— two — three—“ Bei„Out“ ſtürzte er auf Fritz zu, riß ſeinen rechten Arm in die Höhe und erklärte ihn zum Sieger. „Wenn das keine Erpreſſung war—!“ ſagte A etwas atemlos. Und damit war auch der Hamburger Zwi ſchenfall erledigt.—— zu len, ſetzt mal ſahe ſie Men und hin, dieſ mac abe N 0 herab läge und leben Man: E Paſch zu ha L von Freut gung ihren Schla der 8 Trom die T heißer 2 ſchwe ſie au ganne nen a 2 mono Bettle bleiche er übe durch ſchaft auszu ſein k schöne Grant A ſo ſtan Ellen burry eines Fraue darſte ihr A und 9 Pelz 7 Stadt auch! * genug 7 gend 9 ſicht 8 U macie: U 9 ſagte Auge dus 8 ob de vielm Auge auf d 9 beugt des 6 zurüc 0 nen d ſeiner — — 92 2 — N 2 — nie vo ESE Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö62. (22. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Sie hob den Kopf, um die Ruhe des geſtirnten Himmels zu ſuchen, und da ſah ſie auf der oberen Brüſtung des Säu⸗ lenganges eine Geſtalt ſtehen. Ihr Fuß ſtockte, ihr Herzſchlag ſetzte aus, und die gleiche atemverſchlagende Angſt wie da⸗ mals in London packte ſie auch jetzt. Denn von dort oben ſahen die ſeltſam hellen Augen des Mannes im Pelz auf ſie herab, und wenn Ellen niemals Feindſeligkeit in einem Menſchenblick geſehen hätte, hier ſah ſie es. Kalt wurde ihr, und Muſtafa Hilmi, der erſtaunt ihres Zögerns wegen zu ihr hingeblickt hatte, ſchaute zu Nafis ſo zornig auf, daß ſogar dieſer Mann ohne Furcht es vorzog, ſich unſichtbar zu machen Immer noch ſtarrte Ellen auf die Brüſtung. Der Paſcha aber zog ſie langſam weiter und ſagte leiſe und eindringlich: „Was erſchreckt Sie ſo? Kommen Sie, man wartet.“ Ellen ſenkte den Blick wieder auf Lichter und Blumen herab und ging mit ihm zu der Eſtrade. Ihr war es, als läge ſie im tiefſten Traume, unfähig, ein Glied zu rühren, und als ſähe ſie ſich zugleich herumgehen, ſich bewegen, leben, ſprechen und handeln. Der Mann im Pelz! Der Mann mit den hellen, böſen Augen! Sie ſaß mit ſo angeſpannten Nerven neben dem Paſcha, daß ſie Mühe hatte, die zuckenden Finger ruhig zu halten. 5 Lord und Lady Adenburry hatten ſich rechts und links von dem Paar geſetzt, und die Nähe von Tom Grants Freund war das einzige, was Ellen eine gewiſſe Beruhi⸗ gung gewährte. Vor ihr hatten ſich die Tänzerinnen aus ihren kauernden Stellungen langſam aufgerichtet. In das Schlagen der Becken klangen jetzt die langgezogenen Töne der Flöte und dann das taktmäßige Tamtam der kleinen Trommeln. Zu dieſem dumpfen Rhythmus erhoben ſich die Tänzerinnen und wiegten ſich gleich Blüten, die ein heißer, müder Wind bewegte. Dann zerriß ein einziger Beckenſchlag die weiche, ſchwere Stimmung. Die Mädchen ſprangen auf, als ſeien ſie aus weichem Traume geriſſen. In wildem Taumel be⸗ gannen ſie, ſich zu drehen, und ihre zuckenden Körper ſchie⸗ nen aus der Muſik ihr Leben zu erhalten. Der Tanz wurde ſchließlich von einem langſamen, monotonen Geſang begleitet, der Ellen an das Singen des Bettlers erinnerte und ihr darum plötzlich Farbe in das bleiche Geſicht trieb. Muſtafa Hilmi achtete nicht darauf, er überlegte, was er am nächſten Tage tun könne, um dieſe durch den heutigen Beſuch offenbar gewordene Freund⸗ ſchaft des hohen engliſchen Beamten zu ſeinen Gunſten auszunutzen, und er fragte ſich, wo denn eigentlich Granti ſein könne. Welcher Triumph, wenn er ihm ſpäter ſeine ſchöne Frau vorſtellen konnte, dieſe Frau, um die ſich Granti auf der„Conſtantine“ ſo ſehr bemüht hatte. Als habe der Gedanke an Granti ihn herbeigerufen, ſo ſtand plötzlich hinter Muſtafa Hilmi der Mann im Pelz. Ellen merkte nichts davon, denn ſoeben erklärte ihr Aden⸗ burry den Sinn eines Tanzes, der eine Verſinnbildlichung eines räuberiſchen Ueberfalles war und die Flucht der Frauen ſowie die Gefangennahme einer aus ihrer Schar darſtellte. Aufmerkſam verfolgte Ellen dieſe Vorgänge, die ihr Adenburry erklärte. Inzwiſchen neigte ſich zwiſchen ihr und Muſtafa Hilmi der knochige Schädel des Mannes im Pelz herab. „Herr, komm herauf und ſieh den Brand über der Stadt. Haſt du nicht den furchtbaren Knall gehört? Hat auch dieſen die Muſik verdeckt?“ „Laß mich. Was gehen mich Brände an; es gibt deren genug!“ „Herr, ich beſchwöre dich, komm: es brennt in der Ge⸗ gend deines chemiſchen Hauſes!“ Muſtafa Hilmi wandte ſich ſchnell um, und ſein Ge⸗ ſicht war bleich. „In der Nähe des Laboratoriums? Rufe ſofort Bon⸗ nacieux an.“ „Ich tat es bereits. Er gibt keine Antwort, Herr.“ Muſtafa Hilmi beugte ſich zu Lady Adenburry und ſagte ruhig und höflich: „Wollen Sie mir verzeihen, wenn ich mich einen Augenblick entferne. Eine wichtige Nachricht, die mich an das Telephon ruft. Ich komme ſofort wieder zurück.“ Lady Adenburry nickte. Ihr war es ganz gleichgültig, ob der Paſcha neben ihr ſaß oder nicht. Sie begrüßte es mielmehr, daß er fortging, dann konnte ſie unbemerkt die Augen ſchließen und dieſem ganzen Lärm um ſich herum auf dieſe Art entfliehen. Muſtafa Hilmi, im Begriff, ſich unauffällig zu erheben, beugte ſeinen Kopf zu Ellen hinab und flüſterte heiß: „Schönſte Frau, bald iſt dieſes alles dein; der Herr des Ganzen aber iſt es ſchon heute. Ich gehe, um ſchnell zurückzukehren.“ 5 Ein flammender, unbeherrſchter Blick traf ſie aus ſei⸗ nen dunklen Augen, dann erhob er ſich leiſe und glitt hinter ſeinem Seſſel fort. . Ellen ſtarrte erſchreckt vor ſich hin, und ein Hittern überlief ſie. Mit tiefſter Sehnſucht dachte Ellen in dieſem Augenblick an Tom Grant, dachte an die Wort feines kurzen Briefes, an die geheimnisvolle Nummer Bill 77, die ſie niemals hatte anrufen können, weil Adenburry ihr beſagt batte, daß ſein Freund augenblicklich dort uner⸗ zeichbar ſei. Sie ſah die ſtahlblauen Augen vor ſich, und es wolte ihr ſcheinen, als ſchauten ſie ſie aus dem Lichter⸗ Aanz au, den die ſchöne Tänzerin noch immer wirbelnd ihr Haupt ſchwang. Ellen beugte ſich zu Adenburry und ſagte: „Ich habe große Angſt.“. 8 Adenburry ſah in ihre großen l in denen wirk⸗ i, bt ſtand, dann huſchte ſein Blick zu ſeiner Frau une. Van hatte ſich plötzlich aufgerichtet und blickte MADSEN G nach dem rechten Bogengang hin. Sie rief, ohne den Blick von dort zu wenden: „Phil, er geht fort!“ Adenburry hatte ſchon aus den gedrückten Worten Ellens etwas geſpürt, das auch zu ihm hinübergriff. Auch er fühlte etwas Unbeſtimmbares in der Luft. Kaum hatte der Paſcha ſeinen Platz verlaſſen, was bereits ſein höchſtes Mißtrauen erregte, da es einem Orien⸗ talen ganz unähnlich war, da ſagte ſich Adenburry, daß etwas ganz unerhört Wichtiges geſchehen ſein mußte, ſonſt würde der Paſcha ſeine Gäſte niemals allein gelaſſen haben. Sein ſcharfes Auge entdeckte einen in ungewöhnlicher Eile dahinhaſtenden Mann, und nun überlegte er ſchnell, was zu tun ſei. Ob er es wohl wagen könne, ſich hier Muſtafa Hilmi entgegenzuſtellen? Er hatte das Gefühl, als ob er es nicht dulden dürfe, den Mann, den er und ſein Freund ſchon lange zu faſſen ſuchten, jetzt gehen zu laſſen. Es mußte etwas ſehr Ernſtes ſein, was den Aegypter zu dieſem Fortgehen veranlaßte. Brach aber jener die geheiligten orientaliſchen Geſetze der Gaſtfreund⸗ ſchaft, ſo durfte er es tun. Er ſprang entſchloſſen auf und war mit dreien ſeiner langen Schritte bis zur Mitte des gekachelten Weges ge⸗ langt. Die Muſik brach ab; die georgiſche Tänzerin blieb erſtarrt ſtehen, die Fackel hoch über dem Haupte, einer Statue gleich. Die Diener liefen alle zugleich auf Aden⸗ burry zu, um ihn aufzuhalten. Die Stimme Muſtafa Hilmis rief etwas, und mit einigen wohlgezielten Stößen ſeiner Fäuſte und Ellenbogen brach ſich Adenburry Bahn durch die erregte Dienerſchaft, um dorthin zu gelangen, wo er Muſtafa Hilmi dem Ausgang zuſtreben ſah. Zeichnung: Drewitz— M. „Muſtafa Hilmi Paſcha, ich verhafte Sie..“ Die Diener ſtanden plötzlich ſtarr auf ihrem Platz ge⸗ bannt, denn von draußen her, aus der Stille der Wüſte, klang plötzlich ein Ton. Es war das Brüllen einer Hupe, laut, ſtark und drohend. Als Muſtafa Hilmi dieſen Ton hörte, blieb er ſtehen. Seine Geſtalt war deutlich im Hintergrund des Säulen⸗ ganges ſichtbar, und neben ihm ſtand Nafis. Lauter wurde der Ton der Hupe. Dann machte Muſtafa Hilmi einige Schritte vorwärts, und Adenburry, dem die Diener auf den Ruf ihres Herrn hin den Weg frei gegeben hatten, ſah, daß er auffallend bleich war. „Verzeihen Sie mir, Oberſt, wenn ich Sie verließ; ich wäre ſehr bald zurückgekehrt, und wollte Sie nicht in Ihrer Unterhaltung ſtören. Soeben erhielt ich Nachricht, daß mein Laboratorium in der Stadt brennt, und da ich, wie Sie wiſſen, ſehr an dieſer Liebhaberei hänge, wollte ich hineilen, um zu retten, was zu retten iſt. Es hätte nicht lange gedauert.“ 5 Adenburry ſah den Paſcha an, deſſen Ton höflich und ruhig war, der jedoch mit jedem Wort bleicher wurde. Was ging hier vor? Was veranlaßte den Hausherrn zu dieſem ſeltſamen Verhalten? Niemals hätte er ſo ſchnell aus der Stadt zurückkehren können, als daß ſeine Gäſte nicht ſeine Abweſenheit bemerkt hätten. Als Antwort auf dieſe Frage brüllte draußen noch einmal die Hupe, laut und befehlend.. Muſtafa Hilmi richtete ſich hoch und ſagtee „Oeffnet das Tor. Laßt den Wagen ein.“ Mit einem Schritt war Nafis neben ſeinem Herrn. Er legte ſeine knochige Hand auf deſſen Arm und ſagte beſchwörend und leiſe ein Wort. Aber Muſtafa Hilmi ſchüttelte den Kopf und ſah ſtarr und geradeaus auf das innere Tor. Regungslos gleich ihm ſtanden die beiden Frauen oben auf der Eſtrade, die ſich von ihren Stühlen erhoben hatten und ſich an den Händen hielten. Adenburry war nun allein mitten im Raum. Die Diener hatten ſich zu dem Tore begeben und ſchoben die ſchweren Flügel zurück. Adenburry ſchaute geſpannt dort⸗ hin. Sein Atem ſtockte, als er aus dem dämmerigen Tor⸗ bogen ſeinen Freund treten ſah. Sir Thomas O'Flaherty Grant kam mit ſeiner gewohnten Ruhe den gekachelten 0. 2 e 2 n 8 8 225 5 0 i 25 225272 Weg herunter, und hinter ihm ſchritten ſechs Mann von den Leuten des Oberſten in voller Uniform. Sir Thomas in weißem Tropenanzug ſah aus, als läme er zufällig hier vorbei. Er trat auf Muſtafa Hilmi zu, nachdem er einen ſchnellen Blick um ſich geworfen hatte. Einige Schritte blieb er vor ihm ſtehen und ſagte laut und ruhig, in reinem Arabiſch: „Muſtafa Hilmi Paſcha, ich verhafte Sie im Namen Seiner Majeſtät des Königs, als deſſen Vertreter ich hier ſtehe. Sie haben den Tod des Chemikers Bonnacieue ver— anlaßt ebenſo wie den Tod unzähliger anderer, deren Namen ich nachher verleſen werde. Außerdem haben Sie den verbotenen Handel mit Rauſchgiften betrieben. Ueber die Vertriebsorganiſation bin ich aus den Aufzeichnungen Bonnacieux unterrichtet. Geben Sie Ihre Verfehlun⸗ gen zu?“ Muſtafa Hilmi Paſcha trat unter dem lautloſen Schweigen der Anweſenden einen Schritt vor; er war bleich wie vorher, aber er lächelte. „Bonnacieux iſt tot? Ich veranlaßte ſeinen Tod nicht. Es krifft ſich ſeltſam, daß der Tod des einen, an dem ich unſchuldig bin, mein Ende wird, nicht wahr?“ Sir Thomas, der wie alle mutigen Menſchen viel Be⸗ wunderung für Mut hatte, neigte den Kopf und erwiderte ruhig und höflich: „Bonnacieux fand den Tod bei einer Exploſion im Laboratorium, wo er ein offenbar gefährliches Experiment angeſtellt hatte. Für den Fall ſeines Todes hatte er mir brieflich Anweiſung gegeben und zugleich, was Ihre Tätigkeit anlangt. Ich frage nochmals, bekennen Sie ſich ſchuldig, Muſtafa Hilmi Paſcha?“ „Ich ſage nochmals, an dieſem Tode nicht. An allem ſonſt, was Sie wollen. Iſt es nicht ſo, Nafis?“ Muſtafa Hilmi wandte ſich um, und Nafis legte ihm wieder mit beſonderem Nachdruck die Hand auf den Arm, wobei er das Handgelenk ſeines Herrn umfaßte. Zwiſchen ſeinen knochigen Fingern hing wie immer die Bernſtein⸗ kette. Sie bewegte ſich hin und her, während Nafis ſeinen Herrn berührte. Dann ſagte er laut und ruhig: „Es iſt ſo, Herr. Schuldig ſind wir vieler Dinge, doch dieſes Todes nicht. Doch du, Granti, wirſt dich der Stunde deines Sieges wenig freuen. Sieh her, ſieh ihn genau an, Granti.“ Sir Thomas Grant ſtürzte mit einem Ausruf auf Muſtafa Hilmi zu. Von deſſen Handgelenk lief ein ſchma⸗ ler roter Streifen. Der Paſcha hob die unverletzte Hand und ſtrich ſich damit über den Mund. Dann ſchaute er lächelnd zu dem Manne auf, der gekommen war, ihn zu verhaften. „Zu ſpät, Granti, du kommſt zu ſpät. Ich gehe. Es war ſehr ſchön zu leben. Sehr ſchön, und zuletzt... die ſchönſte Frau...“ Er tat einen Schritt vorwärts, ſah mit aufgeriſſenen Augen zu Ellen hin und fiel vorüber. Auf ihn ſtürzte ſich Nafis; er tat es mit ſolcher Wildheit, daß alles zurückwich. „Rührt ihn nicht an. Er und ich waren immer zu⸗ ſammen und bleiben zuſammen! Wenn ihr auch ſeinen Arm verbindet, das Gift, das er eben nahm, das bringt ihr nicht aus ihm heraus. Das gleiche, ſeht, das ich nehme!“ Und er bewegte blitzſchnell die Hand zum Munde, ſo ſchnell, daß niemand ihn hindern konnte. „Was hätten wir von dem vielen Gift, Granti, wenn wir nicht einmal einen. freien... Tod hätten? Glück zu deinem Siege..“ Damit ſank der Mann im Pelz in ſich zuſammen, und er und ſein Herr waren im Tode vereint. Niemand hatte darauf geachtet, daß noch ein Mann eingetreten war. Als er ſich jedoch zu ſchneller Flucht wenden wollte, da drehte ſich Sir Thomas um. „Halt, Miſter Charles Williams, halt, Chali Bey! Sie kommen zur rechten Zeit, Sie Todesbote! Hier haben Sie gleich zweimal Ihres Amtes walten können, nicht wahr?“ Schon hielten die ſechs Soldaten den Mann feſt, der ſo oft den Tod gebracht hatte, und der auf ſeinem ſtarken Wagen zu ſeinem Herrn geeilt war, um ihm das Unglück mitzuteilen, das ſie betroffen hatte. Auch er wußte, was Bonnacieux für den Fall ſeines Todes vorgeſehen hatte. Geſenkten Hauptes, zitternd und feige ſtand der Mann da, der vielen Furcht eingeflößt hatte. Sir Thomas O'Flaherty Grant trat auf Lord Aden⸗ burry zu. „Ich melde gehorſamſt, Oberſt, daß ich die Verhaftung des Muſtafa Hilmi Paſcha und ſeines Helfers Nafis nicht mehr ausführen konnte, da beide ſich durch Tod der Ver⸗ haftung entzogen haben. Charles Williams iſt in unſeren Gewahrſam zu übernehmen, ebenſo ſechs andere Helfers⸗ helfer. Ich bitte, den Verhafteten zu übernehmen, da ich noch weiter muß, ein Mann dürfte zur Bedeckung ge⸗ nügen.“ „Vollkommen; dieſes Gewürm flieht nicht. Ich danke Ihnen, Regierungskommiſſar, und übernehme den Ver⸗ hafteten.“ Danach ſagte Adenburry leiſe: „Meinen Glückwunſch, alter Junge.“ Aber Tom hörte ihn nicht; er ſchien die ganze Szene um ſich vergeſſen zu haben. Er ſah nur das Mädchen an, das nun wieder neben Lilian Adenburry auf der Eſtrade ſtand und ſtarr zu ihm hinüberſah. Seine Augen, durſtig nach ihrem Anblick, konnten ſich davon nicht losreißen. Lady Adenburry, wie immer die Situation rettend, war es, die die beiden aus ihrer Verſunkenheit weckte; ſie faßte die Hand Ellens feſter und ſagte ruhig: 85 „Kommn Sie, Ellen, wir müſſen hier ſchnellſtens fort. Sie bleiben noch, Tom? Du auch, Phil? Wie kommen wir heim? Wir haben unſeren Wagen nicht da! (Schluß folgt.) Ius 0 0 e. 15— Uke NEU Ea e D d e 2 Weihnachts⸗Verbindungs⸗Aufgabe. Rum Gramm All Bein Kopf Haber Gur.— Jedes der vorſtehenden ſieben Wörter ſoll durch Vorſetzen eines der nachfolgenden zu einem neuen, und zwar Doppelwort, umgewandelt werden. Nach richtiger Verbindung müſſen die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter, miteinander verbun⸗ den, einen Chriſtbaumſchmuck ergeben. Au Auto Eis Luft Marſch Teil Trotz. 19 Es kommt alles darauf an leine Verletzungen schnell hygienisch zu ver- das sehr einfach. Es sitzt urwer- ruckbar fest, wirkt blutstillend, V kceimtõtend du. heilungfördernd. Silbenrätſel. chi dau de dith e en ern gar grimm hip im in ir ke klus krit li mann me na nau ne nel now pe ra race ſans ſchlie ſte te ten ter tiſch tur un war zy. Aus vorſtehenden 38 Silben ſind 19 zweiſilbige Wör⸗ ter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Hölzernes Küchengefäß, 2. weiblicher Perſonenname, 3. Bad in Hohenzollern, 4. Weſensanlage, 5. größere Wegſtrecke, 6. aſiatiſcher Strom, 7. Stadt in Frankreich, 8. Vortrags⸗ reihe, 9. eingefriedigtes Land zur Zucht von Obſt, Pflan⸗ zen uſw., 10. Einbringen der reifen Feldfrucht, 11. volks⸗ tümliche Bezeichnung für Lärm, 12. Stadt und Fluß in Mecklenburg, 13. Spielkartenblatt, 14. Gewürzblüte, 15. Altertumsforſcher, 16. ſüdamerikaniſcher Freiſtaat, 17. Sichelmeſſer, 18. verhaltener drohender Hinduſprache. Richtig gebildet, Zorn, 19. müſſen die Wörter in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und End⸗ buchſtaben von hinten nach vorn einen Ausſpruch von Friedrich Rückert ergeben. Gesunde Zähne: Chlorodont Umbildungs⸗Aufgabe. Aus den nachſtehenden zehn Ortsnamen ſind durch Zuſammenſtellen neue Ortsnamen zu bilden. Die Zu⸗ ſammenſtellung hat in der Weiſe zu geſchehen, daß je eine End⸗ und Anfangsſilbe der gegebenen Namen einen neuen ergeben. Bergwitz Burgfſtadt Dahlem Dahme Denzig Dülmen Gotha Melle Nagold Rottweil. Schach⸗Aufgabe. h ee N ,.,. e , A 2 4 3 E — Koppel⸗Rätſel. Alk Alle Au Bad Bor Bronn Burg Butte Faktur Funk Gas Ger Hag Hexe Hof Holm Karren Kunde Lei Man Meiſter Raub Run Schau Ster Zar.— Unter Zuhilfenahme der Buchſtaben a a b d ee mne n nr t u ſoll aus je zwei der vorſtehend genannten 26 Wörter ein neues Wort zuſammengekoppelt werden, und zwar ganz andern Sinnes. Die verbindenden Buchſtaben ergeben, richtig geordnet, einen weihnachtlichen Schmuck. Rätſel. Wohl dem, der gut gefüllt ſie hat— Ein„l“ daran, wird's eine Stadt. Denn solten Sie Nives-Zehnpaste benutzen. Der ußerorfdentſich feine Putzkötpet schont den Toebnschmez u. reinigt gründlich. Regelmsßige pflege mit Nives-Zehnpaste erhält hre Zähne Weiß und gesund, Ihren tem rein und frisch. Auszähl⸗Aufgabe. ſchö res weh ren ech nes ü k ren ſchlech tes lie ben ſchwe tem eh ben. Vorſtehende Silben ſind in beſtimmter Reihenfolge auszuzählen; die dann entſtehenden Wörter ergeben einen Sinnſpruch von Paul Heyſe. Die zur Aus⸗ zählung gelangten Silben rechnen beim weiteren Aus⸗ zählen ſtets wieder mit. Bilder⸗Rätſel. „ A 9 S 8 5. * e Auflöſungen aus letzter Nummer: Kreuzwort⸗Rätſel: Waagerecht: 1. Richthofen, 7. Lette, 8. Trog, 10. Alle, 12. Horeb, 14. Sod, 15. Loe, 17. Ade, 19. Einem, 22. Soda, 24. Nona, 25. Alter, 26. Immelmann.— Senkrecht: 1. Ruth, 2. Chlor, 3. Tegel, 4. Ota, 5. Fels, 6. Nied, 9. Rondo, 11. Loden, 13. Boe, 16. Einem, 17. Aſti, 18. Edam, 20. Nora, 21. Main, 23. Ale. Verſteck⸗Rätſel: Volt Order Ruf Firn Rat Ei Udo Dom Eſſe.— Vorfreude.— Bilder⸗Rätſel: Wem nicht wenig genügt, den macht kein Reichtum ſatt. Verwandlungs⸗ Aufgabe: Riß Roß Roſt Poſt Poet Riß Ruß Nuß Nutz Nute Riß Riſe Roſe Poſe Pote Riß Biß Biſe Baſe Bake Geographiſches Problem: Die einzelnen Teile ergeben folgende Namen: 1. Jever, 2. Stade, 3. Elſter, 4. Rhein, 5. Worms.— Jeder Stand iſt ehrenwert. Buchſtaben⸗Rätſel: Eck Uhr Art Eid Oſt Atz Amt Wal Uri Akt Ute.— Chriſtmarkt.— Auslaſſungs⸗ Aufgabe:(Wheiche Walle) Reli)gen Ulhhr Solnſde(A)ida(OCode(Hherz Watlthe (Stand Zlaſuber Wundelr) Ur(bſan Lleſiter Slihegel S(thiel Kohlle) Laln)dung.— Weihnachtsarbeiten.— —— Hohe Anſprüche. Bennemann iſt angeblich in Indien geweſen. Er er⸗ zählt ein aufregendes Jagdabenteuer. Auf ihn zu kam ein Tiger. Er ſchoß nicht. Lennemann:„Aber warum haben Sie denn nicht ge⸗ ſchoſſen?“ Bennemann:„Für einen Bettvorleger hatte er doch nicht den richtigen Geſichtsausdruck!“ * Der Stadtförſter eines Kurortes ſtellte in den er⸗ weiterten Parkanlagen Holzdiebe. Dieſe aber riſſen aus und riefen aus ſicherer Entfernung und Deckung dem ſchon älteren Manne die bekannte Auforderung aus„Götz von Berlichingen“ zu. Darob meinte eine dem Förſter entgegenkommende Dame:„Nicht wahr, Sie haben einen ſchweren Beruf!“ 1 . 8 Aretie startet leicht und ö e Typisches Winterwetter mit Temperaturschwan⸗ kungen von 1 15 bis 30 kann Ihrem Wagen nichts anhaben, wenn Sie das neue Aretie fahren: schmiert immer! f Den Aretic- Fahrer stört Tein Zu Hause können Sie bequem hre Kamera aussuchen aus dem kostenlosen 320seltigen Porst-Photo- Helfer G 63 u. Ihre Photokenntnisse er- weltern. Bequeme Telkzahlung. Ko- stenlos. Fernberat. Kameratausch. 7 Solche Vortelle bletet ihnen das größte Photo-Spezlalhaus der Welt der Photo-Porst, Nürnberg- M. O. 63 Loder iacken 20.23. Auer M. Is. u. 5.95 Preigliste gratis. M. F R ESS IL ER. Kandeburg, Futterpasse, Werde Mitglied des RA BIG Nes. 5,. 1 5 ente 3 znter-Metter amn dure eee Zeichnung: Werner— M. „, und da ſoll man nun nicht abergläubisch werden?“ Gut zugeredet. Richter:„Zeugin, wie alt ſind Sie?“ Schweigen im Gerichtsſaal. Richter:„Aber beeilen Sie ſich doch, jedes Zögern macht es doch nur ſchlimmer.“ Me achat Ou das? 2 Malls belt] e Au go c, Hue Das ist kein Geheimnis. Ich pflege Gesicht und Hände täglich vor und nach der Arbeit mit Eukutol s. Dann bleiben sie zart und schön und 60 Pfennig Riesentube NA 1.35 m. Oar.-Schein. Bei Niehigelall. Umtausch oder Geid zurück Nr. 3 18 ne ge · prüft., 36 8tün n· Nee eee 1.90 Nr. 4. Versilberter Ovalbügel, — vergoldeter Rand.. M. 230 r. 5. Besseres Werk, fl. Form M. 3.40 r. 6. Sprungd.-Uhr 3 Beck, vergold 4.90 r. 6b. Dto., mit besserem Werk M. 740 . 8. Armbanduhr m. Lederriemen 260 7 7 Das Seheimnis Nr. 59. BtO, Golddoubie, 5 Jahre s. Uebe meinerschöôngepflegtenWoll- und Seidenscchen ist das neutrale fewa— sagt frau Für Damen, m. Ripsband M 5.90 8/ St. ndl. Kuckuck ruf., M. 2 80, Krause. fewo, dem völlig 8 gramm M. 1. 10. Nr. 614 Essig zusetzen— und damit 58 E dDto., f. Herren, m. Lederband 6.90 Nr. 1461. Ceschnitzte Kuckucksuhr, Nr. 612. Monogramm Siegel- ring für Damen 18 neutralen Waschbad, kann sen 10 05 S man nämlich einen löffel 5 dto, Siegeleing, Seckige 8 N. Platte, M 1.30. Nickel- die farben quffrischen. Wenn kette M. 25. 0 1 295 8 Sie bei richtiger Anwendung goldet. M 70, Kapse— ecker, f 5 8 tes Messingwerk, M. 180. e 7 Lr. 542. Fischünf, mod Fam, restlos zufrieden sind, erhal- 8 8 kTage-Werk, Eiche pollett, ten Sie bei Einsendung des 36 n M. 8,—. Versand gegen Nachn. Jahresumsatt Ober 30 000 Udtes poketes den Kcufpreis zurück! 5 Se“Fritz Heinecke, Sraunschweig 135 Klingen hergestellt nach Def 598672, 609166 gut gelaunt! 2 ROTH-SOCHNER G. M. B. H. BERLIN TEMPFHLHOf — ant„un Zeitvertreib Nr. 50 erscheinen als Beuage A S 88: 60 20 Pi Ar 8 Fur die auf diefer Seite erden far Anzeigen in der Verlag der vorl Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich die ſtlettung Kurt Winner für Angeigenteil Carl Görg Verlag Son 11185. blatt Deutſcher Rrevins⸗Verleger; amtl. fn Berlin S8 68, Andenſtr. 101 8 Wochenende Note treffer freiwi auszu mer f uche rt des s. der n neben nien niſche rung anze egn, ander aufge schein, anare lends or dr nien nicht ren 9 lune Prüft