Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗RKonto: Karls tuhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mann Seckenheim und Umgebung. Wertaabclatt fiir ben Stadtteil Witz- Seckent eden Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uh Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpr chen Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Här dle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 36 1130 86. Jah: Das deutſche Memorandum Beſprechung der Inkervenkionsfrage iſt notwendig. e Berlin, 14. Dezember. Das den hieſigen Botſchaftern Englands und Frank⸗ reichs übermittelte Memorandum hat folgenden Wortlaut: „Die deutſche Regierung beehrt ſich, auf die Memoran⸗ den der Königlich⸗Britiſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung vom 5. ds. Mts. über die Lage in Spanien folgendes zu erwidern: 1. Die deutſche Regierung keilt ſelbſtverſtändlich den Wunſch der beiden Regierungen, in Spanien möglichſt bald geordnete, friedliche Zuſtände hergeſtellt zu ſehen und insbeſondere der Gefahr eines Uebergreifens des Brandes auf das übrige Europa vorzubeugen. Sie iſt bereit, alle Maßnahmen zu unterſtützen, die wirklich geeignet ſind, dieſem Zwecke zu dienen, der allen ordnungsliebenden und auf die Sicherung des Friedens bedachten Regierungen in Europa am Herzen liegen muß. 2. Was den Vorſchlag der beiden Regierungen anlangt, die Vereinbarung über 1 5 Nichteinmiſchung in die ſpani⸗ ſchen Wirren zu bekräftigen und durch weitere Verabre⸗ dungen effektiv zu geſtalten, ſo muß die deutſche Regierung darauf hinweiſen, daß ſie von Anfang an, ſo auch in ihrer Note vom 27. Auguſt ds. Js. dafür eingetreten iſt, die zu treffenden Abreden auf die Verhinderung der Ausreiſe von freiwilligen Teilnehmern an den Kämpfen in Spanien auszudehnen. Sie hat es bedauert, daß ſich andere Regierun⸗ gen damals hierzu nicht haben entſchließen können, was zweifellos weſentlich dazu beigetragen hat, die Lage in Spanien zu verſchärfen. Ob das allgemeine Verbot je⸗ der direkten oder indirekten Intervention auch un⸗ ter den heute gegebenen Verhältniſſen noch zu dem er⸗ ſtrebten Ziel führen kann, muß leider einigermaßen zwei⸗ felhaft erſcheinen. Das bedarf angeſichts der allgemein be⸗ kannten Rolle, die landfremde Elemente in im⸗ mer ſteigendem Maße bei der Entfeſſelung anarchiſcher Aktionen in Spanien geſpielt haben und noch ſpielen, kei⸗ ner näheren Begründung Die deutſche Regierung iſt aber gleichwohl bereit, ſich in dem Londoner Ausſchuß, wie bis⸗ her, an allen Beratungen darüber zu beteiligen, wie eine Aenderung dieſes Zuſtands und eine wirkſame Kon⸗ trolle der zu treffenden Vereinbarungen herbeigeführt werden könnte. Dabei iſt ſie aber der Anſicht, daß das Verbot direkter oder indirekter Inkervenkion als ein einheitliches Geſamt⸗ problem in Angriff genommen werden müßte. 3. Der Gedanke, durch eine gemeinſame Ver⸗ mittlungsaktion der beteiligten Mächte den Kämp⸗ fen in Spanien ein Ende zu bereiten, verdient an ſich ſiherlich alle Sympathie Die deutſche Regierung hat in⸗ des ſchon durch die von ihr ausgeſprochene Anerkennung der nationalen Regierung zum Ausdruck gebracht, daß ſie neben dieſer Regierung keinen anderen Faktor in Spa⸗ nien ſieht, der noch den Anſpruch erheben könnte, das ſpa⸗ niſche Volk zu repräſentieren. Die dieſer nationalen Regie⸗ rung gegenüberſtehende Partei hat überdies durch die anze Art ihres Kampfes, durch die Ermordung polltiſcher egner, durch Geiſelerſchießungen, Verbrennungen und andere Brutalitäten die Leidenſchaften bis zum äußerſten gufgepeitſcht. Eine Verſöhnung mit dieſer Partei er⸗ ſcheint ſchon wegen der in ihr offenſichtlich vorherrſchenden anarchiſtiſchen Tendenz ſchwer denkbar. Wie es vol⸗ lends in Frage kommen könnte, bei dieſer Sachlage eine ordnungsmäßige Volksabſtimmung in Spa⸗ nien zu bewerkſtelligen, vermag die deutſche Regierung nicht zu erkennen. Trotzdem wird ſie aber, wenn die ande⸗ ten Regierungen brauchbare konkrete Vermitt⸗ lungsvorſchläge glauben machen zu können, an deren Prüfung und Verwirklichung bereitwilligſt mitarbeiten. Güdweſtafrika Eine befremdende Ankündigung. Berlin, 14. Dezember. a Die Regierung der Südafrikaniſchen Union teilt mit, daß ſie weder beabſichtige, Südweſtafrika als eine fünfte Provinz in die Union zu übernehmen, noch das Mandat einer anderen Macht zu übertragen. In dem offi⸗ diellen Bericht wird die Schaffung einer Geſetzgebung an⸗ gekündigt, die es Ausländern einſchließlich nicht naturali⸗ erten Deutſchen unmöglich machen ſoll, Mitglieder poli⸗ licher Organisationen oder anderer Körperſchaften zu wer⸗ den, in denen ihre Mitgliedſchaft von dem Adminiſtrator 15 nicht wünſchenswert erachtet wird. Die Regierung, ſo eißt es weiter, ſei entſchloſſen, jeden in Südweſtafrika gegen ungeſetzlichen Druck zu ſchützen und die Ausübung ügendeines Zwanges auf Deutſche durch ausländiſche Füh⸗ ter zu unterbinden. Unter ſolchen ausländiſchen Führern wird auch der Führer des Deutſchen Reiches genannt. Die Regierung der Südafrikaniſchen Union ſtützt ſich bei dieſer eltern auf den Bericht eines Rechtsausſchuſ⸗ es, der vor einiger Zeit mit der Klärung der Angelegen⸗ heit beauftragt worden war. * Von deutſcher Seite wird hierzu erklärt, daß der in der Meldung erwähnte Bericht des Rechtsausſchuſſes in weſentlichen Teilen von unrichtigen Unterſtellungen und einſeitiger, bereits widerlegter Sachdarſtellung ausgeht. Die . Montag den 14. Dezember 1986 deutſchen Einwohner des Mandatsgebietes haben durch ihr bisheriges Verhalten unter größter Selbſtbeherrſchung be⸗ wieſen, daß ſie die Geſetze der Mandatsregierung gewiſ⸗ ſenhaft achten. Im Mandatsgebiet herrſcht unter der Ein⸗ wohnerſchaft, ſoweit ſie deutſchen Blutes und deutſcher Ab⸗ ſtammung iſt, völlige Ruhe und Eintracht. Die Verſuche, politiſche Zwietracht zu ſäen, kommen nicht von deutſcher Seite, ſondern deutlich erkennbar von einer anderen, die ein Intereſſe daran hat, die deutſche Einigkeit zu brechen und die endgültige Einverleibung Südweſtafrikas in die Union herbeizuführen. Die angekündigten Maßnahmen fin⸗ den daher nicht nur keine Begründung in der Haltung der deutſchen Bevölkerung des Mandatsgebietes, ſondern ſie verſtoßen auch gegen das der Union übertragene Völker⸗ bundsmandat. 1 9 5 9 Hroſeſſor Grimm klagt an Vernichtende Abrechnung mit dem Verteidiger Am vierten Verhandlungstag des Mordprozeſſes David Fraukfurter in Chur hielt der Prozeßvertreter der Nebenklägerin Frau Guſtloff, Profeſſor Dr. Grimm⸗Eſſen, eine großangelegte, durch ihre ruhige Sachlichkeit und ihre außergewöhnlich tiefe juriſtiſche Fundierung hervor⸗ ragende Rede, die ſich zu einer vernichtenden Abrechnung mit den Entſtellungen und Verdrehungskünſten der Ver⸗ teidigung des jüdiſchen Mörders geſtaltete. Zu Beginn der Verhandlung hatte der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Curti, ſein Plädoyer zu Ende geführt. Er verſuchte, das für Frankfurter durchaus un⸗ günſtige Ergebnis der Anklage und der Prozeßver⸗ handlung abzuſchwächen und ſtellte den Angellagten als einen von Krankheit geiſtig und körperlich erſchütterten Menſchen hin. Der Verteidiger ſtellte dann das Vorliegen eines Komplotts in Abrede und wandte ſich erneut dem Kapitel der„Judenverfolgungen“ zu, bei dem er die Greuelmärchen des Vortages wiederholte und die ver⸗ logene Emigrantenliteratur als Dokumente hinzuſtellen ſich erkühnte. Der Verteidiger beſtritt auch den Vorſatz und ſuchte das ruhige, zielbewußte, planmäßige und zyniſche Betra⸗ gen des Mörders vor und nach der Tat„pſychologiſch“ zu erklären. Dr. Curti plädierte ſchließlich auf den Para⸗ graph 45, in dem mangelnde Zurechnungsfähigkeit an⸗ genommen wird, wenn jemand im Augenblick der Tat ſich in einem Zuſtand der Verwirrung der Sinne befinde. Er bat das Gericht, die Frage des Mordes zu verneinen und höchſtens auf Totſchlag zu erkennen. Schließlich behauptete er, daß im Falle Frankfurter eine„ſchleichende Affekthand⸗ lung“ vorliege, die ſich auf eine längere Zeitſpanne er⸗ ſtreckte. Als Milderungsgründe bei der Strafbemeſſung führte der Verteidiger das politiſche Delikt, die Krankheit des Angeklagten, die ſeinen Willen und ſeine Entſchluß⸗ kraft herabgeſetzt hätte, und die„Empörung über die ſei⸗ nem Volk zugefügte Schmach“ an. Sofort nach den Ausführungen erhob ſich a. Profeſſor Or. Grimm zu einer umfaſſenden Widerlegung der Entſchuldigungs⸗ gründe, die der Anwalt des Judentums für die feige Mordtat Frankfurters anzuführen den Mut beſaß. Er wandte ſich zunächſt gegen den Mißbrauch des Prozeſſes zu politiſchen Angriffen, wie ihn die Verteidigung ent⸗ gegen ihrer Ankündigung ſich hat zuſchulden kommen laſſen. Im Zuſammenhang hiermit führte Dr. Grimm u. a. aus: „Ich weiß, daß die Judenfrage und ihre Behandlung in Deutſchland das Motiv Frankfurters iſt. Das wird von uns nicht beſtritten. Man konnte alſo der Verteidigung das Recht nicht nehmen, in gewiſſem Rahmen dieſe delikate Frage zu erörtern, aber das hätte in einem gewiſſen Rah⸗ men bleiben müſſen, im Rahmen des Ergebniſſes der Hauptverhandlung und im Rahmen des eigenen Vorbrin⸗ gens des Angeklagten. Als ich aber heute die ſtundenlangen Ausführungen des Gegners mit anhören mußte, Dinge, die zum Teil offenſichtlich unrichtig ſind, Dinge, auf die der Angeklagte ſelbſt ſich nicht berufen hat, habe ich mich immer wieder gefragt: War das nötig? Ich werde nicht in den gleichen Fehler verfallen. Ich lehne das ab. Ich werde mich ſtrikt an die mir geſtellten Aufgaben halten. Es ſind hier Dinge vorgetragen worden, es iſt eine Literatur zitiert worden, die ſo niedrig iſt, daß ich es ab⸗ lehnen muß, mich damit auseinanderzuſetzen. Auf dieſes Niveau ſteige ich nicht herab. Das iſt alles ſo niedrig, daß es uns nicht an die Schuhſohlen heranreicht. Ich bin es der Würde des Gerichts, aber auch meiner eigenen und der Heiligkeit der Sache, die ich hier vertrete, ſchuldig, daß ich mich nicht in ſolche Diskuſſionen einlaſſe. Das Judenproblem in Deutſchland und die Behand⸗ lung, die die Judenfrage in Deutſchland erfahren hat, ſind ein hiſtoriſcher Vorgang von ſäkularer Bedeutung. Seit Jahrhunderten beſchäftigt das Judenproblem immer wie⸗ der die Völker Europas, nicht nur Deutſchland, ſondern alle Staaten: England, Frankreich, Spanien, Rumänien, auch die Schweiz. Die Auffaſſungen haben gewechſelt. Die einen halten dieſe Behandlung für richtig, andere jene. Daß es ein ernſtes Problem iſt, wohl das ernſteſte über⸗ haupt, wird von niemandem beſtritten. Eine umfangreiche des Verteidigers Nr. 292 5 Zeiten damit beſchäftigt. Ge⸗ n nur von der Geſchichte be⸗ ert Jahren wird man klar il der Geſchichte endgültig en in ihrer Mehrheit nie )emachenden Vorgänge, zu beurteilen. dem Ges zu folgen und das um politiſcher Auseinander⸗ yaganda zu machen. darüber ausſieht. in der Lage die ſie mitma . 7 1 alſo ab, 71 Anders dagegen verhält es ſich mit den rein recht⸗ lichen Ausfül der Verteidiger Dr. Curti über das Problem des politiſchen Mordes in Deutſchland ge⸗ macht hat. Hier befinden wir uns auf dem Gebiete des rein Rechtlichen. Hier könnten die Ausfühungen der Gegen⸗ ſeite geeignet ſein, bei Ihnen, meine Herren Richter, irrige Vorſtellungen hervorzurufen, die eine Schädigung der In⸗ tereſſen meiner Auftraggeberin zur Folge haben könnten. Politiſcher Mord iſt Mord Profeſſor Grimm wandte ſich den von dem Verteidiger vorgebrachten Präjudizien zu, bei denen die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß man in Deutſchland den politiſchen Mord leicht genommen habe. Das ſei nicht richtig. Er erinnerte an ſeine eigenen Ausführungen bei dem Schwe⸗ riner Prozeß in der ſchwerſten Notzeit Deutſchlands, wo er geſagt habe:„Ich bekenne mich zum Ordnnugs⸗ und Rechtsſtaat, aber ich laſſe keine Staatsraiſon zu, die als Recht zuläßt, was unrecht iſt.“ Politiſcher Mord iſt Mord, habe ich damals geſagt und habe erklärt, daß ich den politiſchen Mord verurteile. Trotzdem wird uns der Vor⸗ wurf gemacht, wir hätten den politiſchen Mord leicht ge⸗ nommen. Proſeſſor Grimm wandte ſich dann den weiteren Präjudizien des Verteidigers zu und erklärte, daß in allen von ihm aufgeführten Fällen die Verhältniſſe anders lagen, vor allem im Falle Teilirian, wo die Eltern und Geſchwiſter des Täters vor ſeinen eigenen Augen er⸗ mordet worden ſeien, er ſelbſt drei Verwundungen erhal⸗ ten habe und längere Zeit unter Leichen habe liegen müſſen. Teilirian hat bekanntlich im Jahre 1931 in Berlin Talaat Paſcha erſchoſſen. Teilirian litt unter epileptiſchen Anfällen und handelte unter dem Einfluß von Alkohol. Von den zahlreichen pſfychologiſchen Sachverſtändigen nahm ein Teil in dieſem Fall Unzurechnungsfähigkeit an. Zur Tat ſelbſt führte Profeſſor Grimm aus, daß er nur die Zivilklage vertrete, ſeine Zuſtändigkeit alſo eng begrenzt ſei, die er peinlich beachten wolle. Das Delikt aber berühre Privat- und Strafkläger. Selten, ſagte Profeſſor Grimm, habe er einen Mord⸗ fall erlebt, der ſo kaltblütig und überlegt, faſt pedan⸗ tiſch genau wie dieſer ausgeführt worden ſei. Er verwies auf die unumſtößlichen Beweiſe der Schieß⸗ übungen, der Zigarettenſchachtel und erklärte, daß nirgends die Anzeichen einer Affelthand⸗ lung, nirgends Leidenſchaft feſtzuſtellen ſei. Einen ſchleichenden Affekt aber gebe es nicht. Selbſt die Freunde des Täters bezeichneten ihn als einen Phlegmatiker. Die Zeugen ſagten, daß er in allen Dingen objektiv eingeſtellt geweſen ſei, auch zum Nationalſozialismus. Keinerlei Ge⸗ fühle ſeien zu erkennen. Als er auf der Treppe Frau Guſt⸗ loff gegenübergeſtanden habe, habe er nach ſeiner eigenen Ausſage das Gefühl unterdrückt, weil der Entſchluß zum Mord feſt in ihm ſtand. Heute ſolle alles das rein reflex⸗ mäßiges Handeln geweſen ſein. Profeſſor Grimm ging dann die Feſtſtellungen der Anklage und des Verfahrens noch einmal in einzelnen Punkten durch und wies die Verſuche der Verteidigung, an den ermittelten Tatſachen zu rütteln, mit zwingender Logik zurück. Er umriß dann noch einmal das Bild des Mörders, wie es ſich in der Verhandlung ergeben hat, als eines verbummelten, ſeinem Triebleben hingegebenen Studenten, über den das vernichtendſte Urteil ſein eigener Vater am Tage der Tat geſchrieben habe. Dieſer ab⸗ ſchreckenden Erſcheinung des Täters ſtellte er dann die makelloſe Perſönlichteit Wühelm Guſtloffs gegenüber, der für die Idee, für den Führer und für Deutſchland gelebt habe. Wilhelm Guſtloff ſei ein Kämpfer geweſen, aber von hoher anſtändiger Warte aus habe er ſeinen Kampf geführt. Profeſſor Grimm verlas dann den Brief, den Guſtloff zu Neujahr 1936 an Gauleiter Bohle geſchrieben hat und in dem es u. a. heißt: „Wieder geht ein altes, reiches und kampferfülltes Jahr zu Ende, das viel Mühen und Sorgen, die Sie be⸗ wegten, mit in die Vergangenheit nimmt. Vor uns aber ſteht leuchtend das große Ziel, das uns unſer Führer ge⸗ geben hat: „Deutſchland.“ Wenn auch die Widerſtände im neuen Jahr, die man Ihnen und uns allen entgegenſetzt, noch ſo groß ſein wer⸗ den, ſo kann und wird uns doch nichts von dem beſchrit⸗ tenen Wege abbringen, auf dem uns unſer Führer voran⸗ geht. Keine Macht dieſer Welt wird uns abhalten können, getreu unſerm Schwure unſere Pflicht für unſeren Führer und unſere ſtolze Bewegung und damit für unſer geliebtes Vaterland zu erfüllen. Sie können ſicher ſein, daß die Landesgruppe Schweiz in ſtolzer Geſchloſſenheit, aufrich⸗ tiger Kameradſchaft und unerſchütterlichem Kampfgeiſt weiter ſchaffen wird, um ihrem Ziel der Zuſammen⸗ faſſung aller Deutſchen zu dienen. Sie können auch ſicher ſein, daß ich meinerſeits auch im neuen Jahre meine ganze 1 5 einſetzen werde, um dieſem Wollen und dieſem Ziele zu dienen.“. Selbſt dieſen Brief habe man falſch ausgelegt, ats 2 nicht wüßte, daß, wenn in Deutſchland 115 Deutſchen geſprochen werde, Deutſche gemeint ſeien, und wenn von Schweizern geſprochen würde, auch Schweizer geſagt werde. Mit ſolchen Auslegungskünſten könne und wolle er ſich nicht verſtändigen. Er wandte ſich dann der Behauptung der„ſcheinbaren Legalität“ Guſtloffs zu, die entgegen der Verſicherung des Verteidigers, daß er die unantaſtbare Perſönlichkeit Guſt⸗ loffs nicht ſchmähen wollte, eine ſchwere Schmähun 9 des Ermordeten ſei, gegen die er Einſpruch erheben müſſe. Profeſſor Grimm hob dann noch die rein menſch⸗ lichen Eigenſchaften des erſten Blutopfers der Bewegung in der Schweiz hervor und ſtellte dieſer Idealperſönlich⸗ leit den Mörder gegenüber, der von ſich aus geſagt hat: „Eine ganze Welle von Haß erfüllte mich gegen alles, was Nationalſozialismus war.“ Eine Welle von Haß! Der Verteidiger hat geglaubt, dieſen Haß als Milderungs⸗ grund anführen zu können. Darf ein Rechtsſtaat zulaſſen, daß der Haß ſich zügellos austobt? Muß er nicht rückſichts⸗ los fordern, daß der Haß an den Schranken des Geſetzes Halt macht, daß er das Geſetz reſpeltiert? Oroͤnung oder Anarchie „Wir ſtehen heute in der Welt vor den primitivſten Dingen. Die Grundlagen unſerer Rechtsordnung ſind in Frage geſtellt. Es geht heute, fuhr Profeſſor Grimm fort, um die Ordnung ſchlechthin, um Ordnung oder Unord⸗ nung, um Ordnung oder Anarchie, um Ordnung oder Chaos. Politiſcher Mord iſt Mord. Den politiſchen Mord zulaſſen, ihn verherrlichen, rechtfertigen oder auch nur milde betrachten, führt uns zum Chaos, zur Anarchie“. Profeſſor Grimm erinnert dann an den feierlichſten Moment des Parteikongreſſes, die Weiheſtunde zum Ge⸗ denken der über 400 Toten, zu denen heute auch Guſtloff gehöre. Es habe auch in Deutſchland in den Jahren 1930/32 eine Zeit gegeben, wo die bürgerliche Welt den Ernſt dieſer Dinge nicht erkannt habe, der politiſche Mord zu einer Alltagsrubrik der Tagespreſſe geworden war. Heute, wo in einem europäiſchen Lande die Flammen lodern, wie wir es in Deutſchland auch ſchon erlebt hätten, beobachteten wir mit Sorge international eine ähnliche Lage, einen ähnlichen Irrtum, wie er ſich in Deutſchland 1931/32 ſo bedauerlich ausgewirkt habe. Man ſehe nicht geſtügend den Ernſt der Dinge. Langſam erſt reife die Er⸗ kenntnis heran von der gemeinſamen Gefahr, die alle Völker Europas bedrohe.„Politiſcher Mord“, ſo ſchloß Profeſſor Grimm,„iſt Mord. Die Stunde tſternſt. Wir können das, was ſich hier in Ihren ſtillen Bergen abgeſpielt hat, gar nicht ernſt genug beurteilen.“ Feierlicher Einſpruch Am Schluß ſeines Plädoyers überreichte Profeſſor Grimm dem Kantonsgericht einen feierlichen Ein⸗ ſpruch gegen die Art der Verteidigung Dr. Curtis. In dieſem Einſpruch heißt es wörtlich: Trotz der feierlichen Zuſage hat die Verteidigung den ganzen geſtrigen Verhandlungstag, volle ſechs Stunden, dazu benutzt, Ausführungen zu machen und Schriftſtücke zu verleſen, die mit der Perſon Frankfurters und dieſem Prozeß nicht das geringſte zu tun haben und eine einzige Beſchimpfung eines der Schweiz befreundeten Landes ent⸗ halten. Durch dieſes tatſächliche Verhalten der Verteidi⸗ gung ſind die Befürchtungen, die wir in unſerer Eingabe vum 13. November 1936 ausgedrückt haben, nicht nur be⸗ ſtätigt, ſondern bei weitem übertroffen worden. Es bedarf keines Nachweiſes, daß durch dieſes unerhörte Vorgehen der Verteidigung die Intereſſen unſerer Auftraggeberin auf das empfindlichſte verletzt wurden und daß es ein Mißbrauch des Rechtes der Verteidigung bedeutet, wenn dieſe es unternimmt, in ein Verfahren, in dem die Witwe des Ermordeten von dem Mörder, der ihr das Liebſte geraubt hat, Genugtuung für den erlittenen Schmerz be⸗ gehrt, dieſen Schmerz nur noch zu vermehren durch zügel⸗ loſe Angriffe auf die Ehre des Landes des Getöteten. die dieſem ein und alles war.“ Auch der Amtskläger proteſtiert Nach den Nusführungen Profeſſor Grimnis, die durch ihre ruhige Sach schleit wirkungsvoll von den Auslaſſun⸗ gen des Verteidigers Dr. Curti abſtachen, nahm noch ein⸗ mal der Amtskläger Dr. Brügger das Wort, der eine ſcharfe Abrechnung mit der Verteidigung hielt. Eine Sache, ſo erklärte er, für die man eineinhalb Tage nur zur Beſprechung braucht, muß ſchlecht ſtehen. Die Verteidigung hat nicht für das Gericht, ſondern für eine gewiſſe Preſſe geſprochen. Sie hat mit einem un⸗ geheuren Aufwand von„Dokumenten“ gearbeitet, deren Herſtellung ſehr koſtſpielig geweſen ſein muß. Es handele ſich um zweifelhafte Druckerzeugniſſe, die mit der Sache ſelbſt gar nichts zu tun hatten. Der Amtskläger bezeichnete das Flädoyer der Ver⸗ teidigung als eine ſchwindſüchtige juriſtiſche Konſtruktion. Für die Beurteilung der Strafſache ſei die tendenziöſe Propagandaliteratur durchaus wertlos. Die Tatſache aber ſei unbeſtreitbar, daß hier ein vorſätzlicher Mord vorliege. „Wenn das“, ſo erklärte er wörtlich,„kein vorſätzlicher Mord iſt, dann gibt es überhaupt keinen vorſätzlichen Mord mehr.“ Der Präſident Dr. Ganzoni gab dann dem Angellag⸗ ten das letzte Wort. In typiſch jüdiſcher Art mit weiner⸗ licher Stimme gab der Angeklagte einige der neuen Greuel⸗ geſchichten, die er gehört habe, wieder, von Reue über ſeine verbrecheriſche Tat oder auch nur einer weiteren Begrün⸗ dung ſeines Frevels kein Wort. So widerlich und ab⸗ ſtoßend wie der Eindruck des Angeklagten, ſo widerlich und abſtoßend war auch der Ausklang. Damit war der Mordprozeß David Frankfurter ab⸗ geſchloſſen. Das Gericht gab bekannt, daß am Montag keine neue Verhandlung anberaumt ſei, daß das Urteil viel⸗ mehr nach der Beratung ſchriftlich zugeſtellt würde. Er zählte dann neun Punkte auf, die die Anklage un⸗ terſtützen, daß nämlich Frankfurter mit voller Ueberlegung gehandelt, die Waffe mit der Mordabſicht erworben, Schießübungen vorgenommen, die Reiſe nach Davos mit der Mordabſicht angetreten habe. Auch das unmittelbare Geſtändnis Frankfurters nach der Tat ſei hier wie immer entſcheidend. Endl 50 habe ſich der Mörder durch nichts von ſeinem Vorhaben abbringen laſſen, den Mordplan ſchrift⸗ lich auf der Zigarettenſchachtel niedergelegt, alles u tig ausgelundſchaftet, ſich Einlaß in die Wohnung Guſt⸗ loffs zum Zwecke des Mordes verſchafft und die Mordtat genau ſo ausgeführt, wie er ſie geplant habe. Der Amts⸗ kläger bat das Gericht, ſeinem Antrage entſprechend zu entſcheiden. Abſchied von der Heimat Abreiſe Eduards VIII. an Bord eines Kriegsſchiffes Der bisherige König von England, Eduard VIII., hat nuch am Tage ſeines Thronverzichts ſeine Heimat ver⸗ laſſen. In der Nacht zum Sonnabend traf er in Begleitung mehrerer Herren ſeines Gefolges im Hafen von Ports⸗ mouth ein, wo er ſich ſofort an Bord eines Kriegs⸗ ſchiffes begab, das alsbald die Anker lichtete. Nur wenige Stunden vor der Abreiſe hatte der ehe⸗ malige König in einer Rundfunkanſprache von den Völkern des britiſchen Reiches als Herrſcher Abſchied genommen. Es iſt wohl kaum übertrieben, wenn gefagt wird, daß in dieſer Stunde nahezu die geſamte Bevölkerung Englands vor den Lautſprechern ſtand, um jetzt den König ſelbſt zu hören, nachdem bisher nur die Regierung, das Par⸗ lament und die Preſſe geſprochen hatten. In den Theatern, in den Lichtſpielhäuſern und überall da, wo größere Men⸗ ſchenmengen verſammelt waren, ſpielten ſich während der Uebertragung bewegte Szenen ab, und vielfach brachen die Zuhörer in Tränen aus. Auf Schloß Windſor, von wo aus Eduard VIII. ſeine Abſchiedsanſprache hielt, hatte König Georg VI. am glei⸗ chen Abend zu Ehren ſeines Bruders ein Eſſen gegeben, an dem ſich die Mitglieder der königlichen Familie, dar⸗ unter die Königinmutter Mary, beteiligten. Beim Ver⸗ laſſen von Windſor bereitete die Bevölkerung dieſes eng⸗ liſchen Reſidenzſtädtchens dem ſcheidenden Monarchen einen herzlichen Abſchied. Die letzte Anſprache Die Rundfunkanſprache des ſcheidenden engliſchen Königs Eduard VIII. wurde von Schloß Windſor aus über ſämtliche Sender des britiſchen Weltreichs und die eines großen Teiles der anderen Staaten verbreitet, ſo daß etwa hundert Millionen Menſchen ſeine Rede gehört haben dürften. Der Rundfunkanſager leitete die Anſprache mit folgenden Worten ein:„Hier iſt Schloß Windſor, Seine Königliche Hoheit Prinz Eduard.“ Der ehemalige König verſicherte zunächſt ſeinen Bru⸗ der, den Herzog von Pork, der ihm auf den Thron gefolgt iſt, ſeiner Ergebenheit und führte dann u. a. aus: „Sie alle kennen die Gründe, die mich dahin gebracht haben, auf den Thron zu verzichten, aber ich möchte, daß alle verſtehen, daß ich bei der Faſſung meines Entſchluſſes das Land und das Empire nicht vergeſſen habe, dem ich 25 Jahre hindurch als Prince of Wales und ſpäterhin als König zu dienen verſucht habe. Sie müſſen mir glauben, wenn ich Ihnen ſage, daß ich es als unmöglich empfunden habe, die ſchwere Bürde der Verantwortung weiter zu tragen und die Pflichten als König ſo zu erfüllen, wie ich es mit Hilfe und Unter⸗ ſtützung der Frau, die ich liebe, gern getan hätte. Und Sie alle ſollen wiſſen, daß die Entſcheidung, die ich getroffen habe, meine eigene— ganz allein die meine geweſen iſt. Es war eine Angelegenheit, in der nur ich allein urteilen konnte. Der einzige andere Menſch, der aufs engſte mit dieſer Eutſcheidung zuſammenhängt, hat bis zum letzten Augen⸗ blick verſucht, mich zu einer anderen Entſcheidung zu über⸗ reden. Ich habe dieſe ſchwerſte Entſcheidung meines Le⸗ bens nur unter dem einzigen Geſichtspunkt getroffen, was letzten Endes für alle das beſte ſein würde. Die Entſcheidung iſt mir weniger ſchwer geworden, weil ich ſicher wußte, daß mein Bruder mit ſeiner langen Erfahrung in den öffentlichen Angelegenheiten dieſes Landes und mit ſeinen guten Eigenſchaften imſtande ſein würde, meinen Platz ohne Unterbrechung oder Schaden für Leben und Gedeihen des Empire zu übernehmen. Ihm iſt großer Segen dadurch widerfahren, daß ihm, wie ſo vielen von Ihnen, etwas vergönnt war, was mir nicht vergönnt war, ein glückliches Heim mit Frau und Kin⸗ dern. Während dieſer ſchweren Tage bin ich von meiner Mutter und meiner Familie getröſtet worden. Die Miniſter der Krone und insbeſondere der Premierminiſter Baldwin haben mich immer mit viel Ehrerbietung behandelt. Niemals hat zwiſchen mir und ihnen und zwiſchen mir und dem Parlament ein Verfaſſungsſtreit be⸗ ſtanden. Außerdem hätte ich, der ich in den verfaſſungstreuen Tra⸗ ditionen meines Vaters aufgewachſen bin, niemals eine ſolche Entwicklung zugelaſſen. Immer, ſolange ich Prince of Wales war, und ſpäter, als ich den Thron inne hatte, bin ich überall und wohin ich auch auf meinen Reiſen durch das Empire kam, von allen Schichten des Volkes mit größter Herzlichkeit aufgenommen worden. Dafür danke ich von ganzem Herzen. Ich gebe nun alle meine öffentlichen Aemter ab und loge meine Bürde nieder. Es mag einige Zeit vergehen, ehe ich in mein Heimat⸗ land zurückkehre. Aber ich werde immer das Schickſal des britiſchen Volkes und des Empire mit großem Intereſſe verfolgen. Und ſollte ich mich in der Zukunft einmal als ſchrichter Bürger im Dienſte Seiner Majeſtät befinden, ſo werde ich nicht verſagen. Und nun haben wir alle einen neuen König. Ich wünſche ihm und Ihnen, ſeinem Volke, aus vollem Herzen Glück und Wohlſtand. Gott ſegne Sie alle! Gott erhalte den König!“ Königsproklamation in London Eidesleiſtung Georgs VI. vor dem Staatsrat. Im St.⸗James⸗Palaſt, dem älteſten der Königsſchlöſſer Londons, trat am Sonnabendmittag der Geheime Staats⸗ rat zuſammen, um die Proklamation des Königs Georg VI. vorzunehmen. Zu dieſem feierlichen Staats⸗ akt verſammelten ſich die dreihundert Mitglieder des Geheimen Staatsrats, dem alle führenden Perſönlichkeiten des politiſchen, wirtſchaftlichen, kirchlichen und geiſtigen Lebens Englands angehören. Sämtliche Mitglieder er⸗ ſchienen in prunkvoller Hofuniform bzw. in ihren mittel⸗ alterlichen Amtstrachten. Kurz vor 12.30 Uhr verließ der König in der Uniform eines Admirals ſeine Wohnung, um ſich zur Sitzung des Geheimen Staatsrats zu begeben. Eine große Menſchenmenge begrüßte den neuen König mit ſtürmiſchem Jubel. Sofort nach Ankunft des Königs im Thronſaal wurde die feierliche Proklamation des neuen Monarchen vorgenommen. Nach althergebrachter Form„erklären und prokla⸗ mieren die Mitglieder des Geheimen Staatsrat einſtimmig — Georg VI. iſt, dem wir aus vollem Herzen und iñ demütiger Zuneigung Treue und ſtändigen Gehorſam ſchwören“. Die Mitglieder des Thronrates leiſteten dar⸗ auf Georg VI. ihren Treueid, womit die eigentliche Sitzung des Thronrates begann. Die erſte Amtshandlung des neuen Königs war die übliche Erklärung an dieſen Rat. Darauf verpflichtete ſich Georg VI., für die Sicherheit der Kirche von Schottland zu ſorgen. Um drei Uhr nachmittags erfolgte dann die feier⸗ liche Ausrufung des neuen Königs auf den vier Plätzen Londons, wie ſeinerzeit bei der Proklamie⸗ rung Eduards VIII. Sie vollzog ſich in dem hiſtoriſch feſtgelegten Rahmen unter Mitwirkung aller Herolde und Träger der mittelalterlichen Wappenämter. Der heutige Montag, der 41. Geburtstag König Georg VI. wird im * geſamten Weltreich als Staatsfeiertag begangen. gef 0 gang Feierlicher Staatsakt im britiſchen Weltreich Gleichzeitig mit dieſer hiſtoriſchen Sitzung in London begann auch im ganzen britiſchen Weltreich unter dem Donner von 21 Salutſchüſſen der gleiche feierliche Staats⸗ akt. Als erſtes proklamierte Neuſeeland den neuen König. Der Generalgouverneur und das neuſeeländiſche Kabinett leiſteten bereits um 3 Uhr MEz3. den Treueid auf den neuen König. Etwa um die gleiche Zeit erfolgte die Proklamation in Queensland. Hier hatte die Beſatzung des deutſchen Kreuzers„Emden“ Geleg enheit, die feierliche Proklamation des Königs mit zu erleben. Unmittelbar nach dem Staatsakt flaggte das Schiff über die Toppen und feuerte zu Ehren des neuen Königs einen Salut von 21 Schüſſen. Vor Queensland hatte die Beſatzung des deutſchen Kreuzers„Emden“ Gelegenheit, die feierliche Prolla⸗ mation des Königs mit zu erleben. Unmittelbar nach dem Staatsakt flaggte das Schiff über die Toppen und feuerte zu Ehren des neuen Königs einen Salut von 21 Schüſſen. Eduard der Achte— Herzog von Windſor König Georg VI. verlieh ſeinem Bruder, dem freiwillig vom Thron geſchiedenen König Eduard VII., Titel und Rang eines Herzogs von Windſor. Chronik des Tages In der Akademie für Deutſches Recht in Berlin trat der neugegründete„Ausſchuß für das Recht des geiſtig Schaffenden“ in Anweſenheit des Reichsminiſters Dr. Frank zu ſeiner erſten Tagung zuſammen. In Begleitung des Reichsinnenminiſters Dr. Frick be⸗ ſichtigte der ungariſche Innenminiſter von Kozmg ver⸗ ſchiedene Einrichtungen der deutſchen Polizei in der Reichshauptſtadt. Auf dem Oberſalzberg S A.- und 953.⸗Führerkorps beim Führer. Oberſalzberg, 14 Dezember. Nach der kürzlich erfolgten Verabschiedung des Reichs⸗ geſetzes für die deutſche Jugend und im Zuſammenhang mit dem neuen großen Aufgabengebiet, das der Führer ſeiner SA mit der Organiſakion und Durchführung der Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele geſtellt hat, lud der Führer die zu ihrer gemeinſamen Arbeitstagung in Berch⸗ tesgaden verſammelten SA⸗ und HJ⸗Führer, an der Spiße Stabschef Viktor Lutze und Reichsfügendführer Baldur von Schirach, als ſeine Gäſte zu ſich auf den Oberfalzberg. Dieſer Beſuch beim Führer bildete den Höhepunkt und 5 ſchluß der gemeinſamen Arbeitstagung von SA und 98. Inmttten der winterlichen Bergwelt des Berchtesga⸗ dener Landes verbrachte das SA- und HJ⸗Führerkorps einige herrliche Stunden mit dem Führer. So geſtaltete ſich der Führerappell zu einem bleibenden Erlebnis, das der tiefen Verbundenheit aller Gliederungen der Partei mit ihrem Führer aufs neue Ausdruck gab. * Der Herausgeber des Fluttenbuches geſtorben. In Hamburg verſtarb im 79. Lebensjahre Korvettenkapitän a. D. Bruno Weyer. 30 Jahre gab er in J. F. Leh⸗ manns Verlag in München das heute noch erſcheinende, von ihm 1900 begründete„Taſchenbuch der Kriegsflotten“ heraus, das auf der ganzen Welt Verbreitung findet. Er war ein tapferer Seemann und erwarb ſich als einer der Herolde der jungen deutſchen Flotte große Verdienſte um die werdende deutſche Seemacht. Abſchaffung des Generalgouverneurs in Irland. Im iriſchen Landtag wurde das Geſetz, das die Abſchaffung der Stellung des Generalgouverneurs und die Einſchrän⸗ kung der Befugniſſe des Königs von England bei allen inneren Maßnahmen des Freiſtaates Irland vorſieht, mit 79 Stimmen gegen 55 angenommen. Deutſch⸗tſchechiſches Abkommen verlängert Berlin, 14. Dez. Bei den Verhandlungen des deutſchen und des tſchechoſlowakiſchen Regierungsausſchuſſes, die in der Zeit vom 30. November bis 12. Dezember 1936 in Ber⸗ lin ſtattfanden, iſt eine Einigung darüber erzielt worden, daß die beſtehenden vertraglichen Abmachungen über den deutſch⸗tſchechiſchen Waren- und Zahlungsverkehr vorläufig unverändert weiter angewendet werden Es iſt jedoch für Ende Januar 1937 eine weitere Tagung der Re- gierungsausſchüſſe in Ausſicht genommen, bei der die Frage der Regelung des beiderſeitigen Warenverkehrs im Jahre 1937 erneut behandelt werden ſoll. Die Abmachungen über den Reiſeverkehr, die am 31. Dezember 1936 ablaufen, ſind vorläufig um ein wei⸗ teres Viertelſiahr bis zum 31. März 1937 verlängert wor⸗ den. Der 1 Höchſtbetrag für den einzelnen Reiſen⸗ den wird ab 1. Januar 1937 auf 350 Mark herabgeſetzt. Reichsautobahn an der Nuhr Eröffnung der erſten Teilſtrecke. . Die erſte Teilſtrecke der Reichsautobahn im Nuß gebiet wurde mit einer ſchlichten Feier im engen 7 der Beteiligten, der Oberſten Bauleitung Eſſen, der Die beiter und Unternehmer, dem Verkehr übergeben. e ſoeben fertiggeſtellte Teilſtrecke beginnt in der Geme 115 Breleſch id im Landkreis. Hüſſeldonf metz durchläuft das Stadtgebiet Mülheim ⸗Ruhr, du det ſchneidet das Gebiet der Stadt Duisburg und ente im Stadtgebiet Oberhauſen. Trotz ihrer e mäßigen Kürze von 17,3 Kilometern ſtellt ſie wegen es beſonderen 1 Schwierigkeiten ein 58 Stück der großen Weſt⸗Oſt⸗ Line Köln—Düſſeldorf—Ruhr gebiet Hannover Berlin dar. 3 — und eines Herzeus, daß der hohe und mächtige Prinz Albert Frederik Arthur George nun durch Gottes nade unſer einziger müchtiger Lehnsherr als König ee . ere tn err Blutbad in Katalonien 300 Separatiſten von den Anarchiſten ermordet. Wie das„Echo de Paris“ meldet, herrſcht in Kata⸗ lonien der rote Terror von Tag zu Tag in immer ſtär⸗ lerem Ausmaß. 300 Anhänger der ſeparatiſtiſch⸗katala⸗ niſchen Partei„Eſtat Catalais“ ſeien von Mitgliedern der Iberiſchen Anarchiſten⸗Vereinigung erſchoſſen worden, weil ſie angeblich gegen das„neue anarchiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsſyſtem“ gearbeitet hätten. Unter den Opfern habe ſich auch der vor kurzer Zeit auf Veranlaſſung der Anarchiſten von Companys abgeſetzte Polizeichef von Barcelana befunden. Moskaus Pläne in Spanien Elend ſoll nach Spanien übertragen werden. Salamanca, 14. Dezember. Ueber die Abſichten Sowjetrußlands und die Gründe, die Moskau bewogen haben, ſo unſagbares Elend durch die Unterſtützung und Lieferung von Waffen und Muni⸗ tion und die Geſtellung ſowjetruſſiſcher„Freiwilliger“ für die ſpaniſchen Bolſchewiſten nach Spanien zu bringen, gab der nationale Rundfunk Valladolid einen Bericht, der ſich auf abſolut zuverläſſiges Material ſtützte. Darnach hat Moskau in Spanien ſolange geſchürt und gehetzl, bis es zu den furchtbaren Ereigniſſen der letzlen Zeit kam, um dann dort im Trüben fiſchen zu können. Moskaus Plan, der ſchon lange bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet war, ſieht nach Beendigung der Wirren und nach dem errungenen„Sieg“, wie es ſich die Juden in Moskau gedacht haben, in Spanien eine regelrechke„Ji⸗ liale“ Sowjetrußlands, die durch ſowjekruſſiſche Techniker aufgebaut werden ſollte. Mit der Nationalflagge! Fowjetruſſiſche U-Boote karnen ſich. London, 14. Dezember. Die engliſche Regierung hat eine Note der ſpaniſchen Nakionalregierung erhalten, in der mitgeteill wird, daß auf Grund genauer Informationen eine Anzahl ſowjel⸗ tuſſiſcher U-Boote, die in der Nähe von Mallorca operie⸗ ren, die Flagge der ſpaniſchen Nationalregierung führen. Wie die Valencia⸗Bolſchewiſten mitteilen, wurde das rote U⸗Boot„C III“ auf der Höhe von Malaga torpediert und verſenkt. Von der 47köpfigen Beſatzung ſeien außer dem Kapitän nur zwei Matroſen gerettet worden. Wieder Bürgerkrieg in China Marſchall Tſchiangkaiſchek ee gefangen; geſetzt. Nanking, 14. Dezember. Die Nanking⸗RAegierung hat den jungen Marſchall Tſchanghſueliang, den Sohn des früheren Oberkomman⸗ dierenden der Mandſchurei, aller ſeiner Aemtker enthoben, da er in einem Aundtelegramm alle chineſiſchen Behörden zum Aufſtand gegen den Marſchall Tſchiangkaiſchek, den Präſidenten des Keichsvollzugsamtes und Oberkommandie⸗ tenden der Nanking⸗Truppen aufgefordert hat. Tſchangh⸗ ſueliang, der die chineſiſchen Truppen in der Hrovin Shenſi befehligt, hal den Marſchall Tſchiangkaiſchek, der ſich in der Hauptſiadt der Provinz Shenſi, Sianfu, aufhielt, ſo⸗ wie eine Anzahl hoher chineſiſcher Perſönlichkeiten, dar⸗ unter den Innenminiſter, die Wehrkreiskommandeure der Provinz Jukien und des Gebietes von Honan, Hupen und Shenſi, gefangen geſetzt. Erſte Kämpfe Der Kommandeur der Wuſung⸗Garniſon in Schanghai, General Yangfu, berichtete, daß auf den Stadtmauern Sianfus rote Fahnen wehen und daß in der Nähe der Stadt die erſten Kämpfe zwiſchen Truppen Tſchanghſue⸗ langs und Streitkräften des Befriedungskommiſſars der 5 5 Shenſi, der Nanking die Treue halte, ausgebrochen eien. Tſchiangkaiſchek tot? Nach einem ſpät nachts eingetroffenen Bericht des ja⸗ paniſchen Botſchafters in Nanking, gawagoe, der ſich augenblicklich in Schanghai befindet, ſoll Tſchiangkaiſchek nicht mehr am Leben ſein. a 5 Eine Beſtätigung dieſer Mitteilung liegt noch nicht vor. Auch hier Moskau! Das Rundkelegramm Tſchanghſueliangs, mit dem er die chineſiſchen Behörden zum Abfall von Nanking auffor⸗ derte, enthielt auch die Forderung nach einem Bündnis mit Sowſetrußland und die Aufnahme der Kommuniſten in die Kuomintang. Dieſe e ee beſlätigen die Vermutung, daß der Schritt Eſchanghſueliangs auf Befehl der Kominkern erfolgte. Bereits Mitte November ſickerte aus Sianfu durch, daß Tſchanghſueliang ein willenloſes Werkzeug der Kommuniſten geworden ſei und ſeine Truppen mit der Roten Armee ſich anbiederten. Die Beziehungen zu Kommuniſtenkreiſen, die bereits im vorigen Jahr auf⸗ genommen wurden, wurden derart eng, daß chineſiſche und ausländiſche Kominternvertreter ſich in Sianfu heimli aufhielten und die Berater Tſchanghſueliangs wurden. Auch die Nanking⸗Regierung war hinter die Fäden Tſchanghſue⸗ langs gekommen und plante Gegenmaßnahmen, die die Umzingelung der unzuverläſſigen Truppen Tſchanghſue⸗ tangs durch 50 ausgewählte Regimenter der Nanking⸗ egierung unter dem Kommandeur der erſten Diviſion Hu Tfungnan durchführen ſollten. Die Entſchloſſenheit, mit der alle Gegenaktionen durch⸗ 9 50 wurden, ſteht im Widerſpruch mit der weichlichen alkung Tſchanghfueliangs, ſo daß man daraus ſchließt, daß die wirkliche Führung geſchulte Kräfte der Komintern nommen haben. Japaniſche Kreiſe in Nanking erklären, daß die Kwan⸗ tung⸗Armee ſchon vor einem halben Jahr von den Ver⸗ handlungen Tſchanghſueliangs mit Moskau durch Ver⸗ mittlung chineſiſcher Kommuniſtenführer unterrichtet wor⸗ den ſei. Die Japaner wollen zunächſt die weitere Entwick- lung abwarten. ir Kekordlaſt eines Poſtflugzeuges. Ein in London nach Auſtralien geſlartete 9 beförderte eine Rekordlaſt an Weihnachtspoſt: rund 70 000 Briefe und Poſtkarten. Der Rekord des letzten Jahres war eine Laſt von rund 50 000 ſolcher Weihnachtswünſche. 2 gen werden. 5 . gaciakel atte, erſchlug mit einem ſchweren Beil nachein⸗ Badiſche Chronik Badiſche Fremdenverkehrszahlen. ) Karlsruhe. Eine Ueberſicht über die Beſucherzahlen für die Monate April bis September 1936 von 40 bedeu⸗ tenderen badiſchen Heilbädern, Luftkurorten und ſonſtigen Fremdenplätzen ergibt wiederum die eindeutige Feſtſtel⸗ lung einer Zunahme in dieſem Jahr gegenüber dem glei⸗ chen Zeitraum des Vorjahres Es betrug für dieſe 40 Orte die Geſamtzahl der angekommenen Fremden 919 543 mit 3.724 209 Uebernachtungen. 1935 beſuchten 839 602 Gäſte dieſe Orte in den Monaten April bis September und brachten 3 181047 Uebernachtungen. Die Zunahme des Ausländeranteils an dieſen Zahlen iſt noch größer: Die 178 371 Ausländer ergaben 612 864 Uebernachtungen in dieſem Jahr, während es 1935 in den gleichen Monaten 136 555 Ausländer mit 453 919 Uebernachtungen waren. Den größten Ausländerbeſuch wies auch in dieſem Jahr Heidelberg mit 56 425 ausländiſchen Gäſten auf. Beim Vergleich der Uebernachtungen der Ausländer ſteht aber Baden⸗Baden mit 209 844 Uebernachtungen an der Spitze. Im Oktober ſind in 40 wichtigen badiſchen Fremdenplätzen 81 291 Fremde angekommen, das ſind 4,4 Prozent mehr als im Oktober 1935, bei den Ausländerankünften beträgt die Zunahme ſogar 13 Prozent.— In Konſtanz ſind im Monat November 3418 Fremde abgeſtiegen, darunter 198 Ausländer. Die Geſamtzahl der Uebernachtungen war 5128, darunter 295 Uebernachtungen von Ausländern. Die Konſtanzer Jugendherberge verzeichnete 80 Gäſte. Die Bo⸗ denſeefähre hat 6396 Kraftfahrzeuge, 4056 Fahrräder, 195 ſonſtige Beförderungsſtücke und 28 773 Perſonen überge⸗ ſetzt und damit den Verkehr des letztjährigen Vergleichs⸗ monats faſt erreicht. (). Pforzheim.(Knabe als Handtaſchenräu⸗ ber.) In der Friedenſtraße iſt eine Frau von einem 10 bis 12 Jahre alten Jungen überfallen und ihrer Handtaſche mit Gewalt beraubt worden. Die Taſche enthielt verſchiedenes Bargeld und ſonſtige Kleinigkeiten. Der jugendliche Täler konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Freiburg.(Gartenbautagung.) Hier fand eine zahlreich beſuchte Gartenbautagung für die Kreisbauernſchaf⸗ ten Freiburg, Müllheim und Wolfach ſtatt, die in Fach⸗ ſchaftsberatungen und Vollverſammlung zerfiel. Bei der letz teren ſprach Landesfachwart Schroth vom Gartenbauwirk⸗ ſchaftsverband über die Erzeugungsſchlacht im Gartenbau. Als zweiter Redner behandelte Geſchäftsführer Frick des Gar⸗ tenbauwirtſchaftsverbandes„Die Marktordnung im Garten⸗ bau“. Diplomgartenbauinſpeltor Weyl⸗Karlsruhe berichtete eingehend über die Betriebsbeſichtigungen, deren im ganzen 550 ſtattgefunden haben. Im Ganzen genommen ergaben die Betriebsbeſichtigungen ein erfreuliches Reſultat, zu den beſtge⸗ führten gehören die Freiburger. 2 Villingen.(Rege Siedlungsbautätigkeit.) Im Jahre 1936 hak das Siedlungswerk in Villingen bedeut⸗ ſame Fortſchritte gemacht, wie aus folgender Ueberſicht her⸗ vorgeht: In der Südſtadt wurden errichtet: 28 Kleinſiedler⸗ ſtellen der DA F., 30 Reichsheimſtätten der Gagfah, 24 Eigen⸗ heime der Handwerkerbaugeſellſchaft und eine Anzahl Häu⸗ ſer privater Bauliebhaber. Auch für das kommende Jahr ſind größere Pläne zum weiteren Ausbau des Siedlungs⸗ weſens gemacht. Die Gagfah beabſichtigt weitere zehn Reichs⸗ heim⸗Siedlungsſtätten und der SA. ⸗Reſerveſturm ebenfalls eine Siedlung zu errichten. Aus den Nachbargauen Autounglück in der Pfalz Zwei Todesopfer. Haupkſtuhl, 14. Dezember. In der Nacht ereignete ſich am weſtlichen Ausgang des Orkes ein ſchweres Aukounglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Als Skandartenführer Metz⸗Kalſerslau⸗ tern um 2 Uhr nachts die Anfallſtelle paſſierte, bemerkle er in einem Acker neben der Straße einen umgeſtürzlen Kraftwagen, deſſen Scheinwerfer brannten und deſſen Mo⸗ kor noch lief. Als er nachſah, fand er den Aukofahrer Emil Becker, Pächter der Schloßmühle Zweibrücken, an der hin⸗ teren Stoßſtange mit einer klaffenden Kopfwunde kot auf. Sein Begleiter, der Schuhmacher Fritz Seebach aus Zwei⸗ brücken, lag unweit des Vorderrades mit einem ſchweren Schädelbruch. Er wurde in das Krankenhaus Landſtuhl eingeliefert, wo er ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. 5 Die bisherigen Ermittelungen haben ergeben, daß lh Becker auf der Heimfahrt nach Zweibrücken befand un mit ſeinem Kraftwagen ungefähr 100 Meter vor der Un⸗ fallſtelle aus unbekannter Urſache ins Schleudern kam. Das Auto prallte ſchließlich gegen einen Baum und wurde in einen Acker geſchleudert. Die beiden Inſaſſen flogen da⸗ bei aus dem Fahrzeug. 8 — Langenau, Kr. Ulm.(Tödlich verunglückt.) Johs. Häußler von hier verunglückte auf ſeiner Arbeits⸗ ſtelle tödlich. Der Verunglückte war in der Nähe von Ried⸗ heim bei Kiesarbeiten beſchäftigt. Neun Opfer eines Rohrbruchs. In der Nacht zum Sonnabend ereignete ſich in Mün⸗ chen ein ſchweres Unglück, das ſieben Menſchenleben for⸗ derte. Vermutlich durch Bruch einer Rohrleitung ſtrömte in drei Anweſen in der Winzererſtraße in großen Mengen Gas aus. Die Bewohner dieſer Häuſer wurden im Schlafe überraſcht. Neun Perſonen fanden den Tod. Weitere ſechs Perſonen erlitten Vergiftungen. Bei den vom Unglück Be⸗ troffenen handelt es ſich durchweg um Perſonen, die Erd⸗ geſchoßwohnungen innehatten. Schlittenfahrt in den Tod Drei Knaben ertrunen In Aichau bei Feuchtwangen(Mittelfranken) ver⸗ gnügten ſich drei Knaben in der Nähe des Feuerweihers mit Schlittenfahren. Dabei ſauſte der Schlitten in raſcher Fahrt über das Eis des Weihers und brach ein. Die drei Knaben gingen unter und ertranken, da niemand Zeuge des ſchrecklichen Unfalls war. Die Leichen konnten gebor⸗ 1 Ehemann erſchlägk Frau 77 muitz, 14. Dez. In Geringswalde ſpielte ſich in der e Bluttat ab. Der Invalide Rudolf Lange, einem Zimmer ſeiner Wohnung bis 12 ander ſeine 34jährige Ehefrau und ſeine beiden Töchter im Alter 8 12 95 Jahren. Seine beiden Söhne in Alter von 13 und 10 Jahren ließ er unbehelligt! tach Ausfüh⸗ rung der Tat ſtellte ſich Lange ſelbſt der Polizei. Anſchei⸗ nend handelte er in einem Zuſtand von Geiſtesgeſtörtheit. Lalealę Ruud schrali Der ſilberne Sonntag. In der Natur war er allerdings nicht zu erkennen, trüb und regneriſch war der Tag. Im Hinblick auf den Kohlenverbrauch ſind ſoſche Temperaturen nicht zu ver⸗ achten, aber im Hinblick der Schaufenſter mit Winter⸗ ſachen, beſonders in Pelzmänteln, hält die Zeit keinen Schritt. Auch unſeren Winterſportlern dürfte vor Weih⸗ nachten wenig Hoffnung auf Winterſportmöglichteiten ge⸗ geben ſein. Nachdem nun für unſere Geſchäftswelt der ſogenannte „Guckſonntag“ zum Wegfall kam, war der geſtrige Sonn⸗ tag gleich ein Hauptlag. Insbeſondere war der Verkehr nach der Stadt recht lebhaft und die zahlreichen Sonder⸗ züge waren alle gut beſetzt. Am hieſigen Orte bewegte ſich der Einkauf in etwas ruhigeren Bahnen; man wartet hier gerne bis kurz vor dem Feſt. Zwar iſt dies nicht richtig, denn jetzt iſt noch die Auswahl größer und der Geſchäftsinhaber kann ſeine Kundſchaft aufmerkſamer bedienen. In den Vormittagsſtunden wurde die letzte Eintopf⸗ ſammlung des alten Jahres durchgeführt. In Mannheim fand in ſechs Sälen gemeinſames Eintopfeſſen ſtatt, Zu denen ſich tauſende von Volksgenoſſen eingefunden hatten. Am Nachmittag veranſtalleſen der To. 98 in der Turnhalle und der Tbd.„Jahn“ im„Kaiſerhof“ eine Nikolausfeier. Bei Muſik, Geſang und Weihnachts⸗ aufführungen hat Knecht Rupprecht den Kleinen eine ſichtliche Freude bereitet. Abends fand im„Bad. Hof“ eine öffentl. Verſamm⸗ lung der Deutſchen Chriſten, Ortsgr. Seckenheim, ſtatt, wobei Stadtpfarrer Kölli⸗Freihurg in faſt 2ſtündiger Rede die gegenwärtige kirchliche Lage behandelte. Der Beſuch war gut. Im Jugendheim St. Agnes brachten abends die beiden kath. Kinderſchulen ihre We hnachtsſpiele zur Auf⸗ führung. Im kindlichen Spiel brach en ſie in feiner Weise ihre Weihnachtsträume und ihr Weihnachtsſehnen zum Ausdruck. Für unſere Sportanhänger war geſtern wieder aller⸗ hand los und der Beſuch der ſportlichen Veranſtaltungen war ein guter. Nikolausfeiern im Turnverein 98. 5 Einem alten Brauche entſprechend hat der hieſige To. 98 geſtern Nachmittag in ſeinem Vereinsheim eine Nikolausfeier veranſtaltet. Die Kinder des Vereins waren in Begleitung ihrer Eltern ſo zahlreich erſchienen, daß der Saal voll beſetzt war. Der ſtellvertrelende Vereinsführer Hetzel begrüßte die Erſchienenen mit entſorechen em Hu⸗ weis auf die Feier. En von den Kindern ſelbſt be⸗ ſtrittenes Programm, beſtehend in Reigen, Liedern, Kla⸗ viervorträgen ſowie Advents⸗ und Weihnachtsſpielen mit Luſt und Liebe ausgeführt, gab der Feier einen ſtim⸗ mungsvollen Inhalt. Mit einer allgemeinen Beſcherung der Kinder, die viel Freude auslöſte, fand die von den Kindern mit lebhafter Anteilnahme aufgenommene Ver⸗ anſtaltung einen ſchönen Abſchluß. im Turnerbund„Jahn“. Es iſt für die Schüler und Schülerinnen des Vereins immer ein beſonderes Ereignis, wenn am Jahresſchluß der Nikolaus kommt und ſeine Rechenſchaft fordert. Es mögen ca. 100 Kinder geweſen ſein, die am geſtrigen Abend zur Beſcherung gekommen waren. Der Kai erhof⸗ Saal war gefüllt von den Eltern und Angehörigen, die dem üblichen Spiel der Kinder mit Intereſſe folgten. Es war auch wirklich wieder ſehr nett, was die Kleinen an unbefangenem natürlichem Spiel boten. Da war es nach einer ſchönen ſinnvollen Einleitung das Thea ber⸗ ſtüccchen„Der Adventsſtern“, das ſehr wirkungsvoll war. Dann 2 heitere Sachen„Meckermann und Mucherich“ und„Die Heinzelmännchen“. Hier löſte das drollige Spiel der Kleinen und Kleinſten herzliches Lachen aus. Im erſten Falle wurden zeilgenöſſiſche Nörgler treffend ver⸗ ulkt, während im zweiten Stück die Heinzelmännchen ihr Weſen treiben. Nach einem Wechnachtsreigen und einer ermahnenden Anſprache des Vereinsehrenvorſitzen⸗ den Heierling kam der langerſehnte Nikolaus und teilte ſeiue Gaben aus. Das ganze Programm war noch um⸗ rahmt von Muſikſtücken und Geſang und hat den beſten Eindruck hinterlaſſen. * Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt heute nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus augeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Aus⸗ weis und Kontrollkarten ſind vorzulegen. * Groaſſer kommt wieder nach Seckenheim. Wie wir erfahren, hat die heiige Ortsgruppe der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ auf 9. Januar 1937 den bekannten Artiſten und Jongleur Groaſſer verpflichtet. Herr Groaſſer hat mit ſeiner Truppe ſchon einmal im vorigen Winter bei überfülltem Schloß⸗Saal ſeine Künſte gezeigt. Viele Volksgenoſſen konnten damals keine Entrittskarben mehr bekommen. Herr Groaſſer wird diesmal mit einem vollſtändig neuen Programm aufwarten. Die Auszahlungen der privaten Lebensverſicherun⸗ gen. In den erſten neun Monaten 1936 haben die 58 pri⸗ vaten Lebensverſicherungsunternehmungen Auszahlungen an Verſicherte oder deren Hinterbliebene in Höhe von rund 300 Millionen RM. vorgenommen. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres iſt ein gewiſſer Rückgang feſtzuſtellen der vermutlich auf einen beſſeren Sterblichkeitsverlauf zurückzuführen iſt. Die Vergleichsziffern des Jahres 1934 wurden dagegen übertroffen. N — Anmeldung von FIlurſchäden. Flurſchäden, die aus Anlaß militäriſcher Uebungen entſtanden ſind, werden nach dem Geſetz über die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 6. 4. 1935 und der Ausführungs⸗ verordnung des Herrn Reichspräſidenten vom 28. 9. 1025 vergütet. Die Flurſchäden ſind möglichſt ſofort, ſpäteſtens aber innerhalb vier Wochen nach eingetretener Beſchädi⸗ gung anzumelden. Die Anmeldung muß enthalten: K blatt und Parzellennummer des beſchädigten G f Diſtriktsbezeichnung, Flächeninhalt, Aufwuchsart, Größe der beſchädigten Fläche, eden e und Wert, bei Obſtbaumbeſchädigungen außerdem: Obſtſorte, Zahl und Alter der beſchädigten Bäume, Feld⸗ und Orks⸗ gerichte ſind zur Entgegennahme von Anmeldungen zu⸗ ſtändig. Deuiſche Junghausgehilfin! Meldet euch zum 4. Reichsberufswettkampf 8 Deutſchen Jugend 1937! Keine von uns darf fehlen bei dieſer freiwilligen Leiſtungprüfung. Jede beweiſt durch die ilnahme am RBW, daß ſie ſich zum Führer der Tei und ſeinem Werk bekennt. Unſere Parole, die uns alle verpflichtet, heißt: Unabhängigkeit durch Arbeit und Leiſtung. Teilnahmeberechtigt ſind: 1. Alle in der Berufsausbildung(Lehrverhältnis) ſtehende Mädel im Alter von 15—23 Jahren, 2. alle übrigen berufs⸗ tätigen Mädel im Alter von 15— 21 Jahren. Anmeldun⸗ gen zum RBW bis ſpäteſtens 21. Dez. 36, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 4—6 Uhr in L 4, 15, 4. Stock, Zimmer 7, Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Die deutſchen Hausfrauen bitten wir, ihren Jung⸗ hausgehilfen die Teilnahme am Reichsberufsweltlampf zu ermöglichen und ſie zur Anmeldung zum RBWK aufzufordern. 5 5 3 Die Deutſche Arbeitsfront Reichsfachgruppe Hausgehilfen. 2 Anmeldungen für den kampf werden angenommen: Nahrung und Genuß: Hermann Groh, Mannheim, P. 4, 4/5; Textil und Bekleidung: Jakob Neubert, Mannheim, P 4, 4. Holz: A. Winkler, Mannheim, P 4, 4/5. Eiſen und Metall: Ph. Schwechheimer, Mann⸗ heim, T 5, 12. Chemie: Adam Lerch, Mannheim, P 4, 4,5. Druck und Papier: Karl Großhans, Mann⸗ heim, P 4, 4/5. Verkehr und öffentl. Betriebe: Ph. Meiſter, Mannheim, P 4, 4/5. Banken und Verſicherun⸗ gen: E. Niemeyer, Mannheim, C 1, 10. Freie Bel ufe: W. Hofmeiſter, Mannheim, P 4, 4/5. Leder: J. Neu⸗ bert, Mannheim, P 4, 4/5. Handel: Gottfried Goebel, Mannheim, L 15, 15. Friſeure: G. Gutfleif ch, Mann⸗ heim, Q 2, 13. Kindergärtnerinnen: Frau Dr. RNochol, Mannheim, Fröbelſeminar, Schloßgarten. Geſundheit: Dr. Ferd. Gaa, Mannheim, L 4, 15. Hausgehilfen: Anne Hagner, Mannheim, L 4, 15. Reichsberufswett⸗ Weihnachtsadzeichen des Winterhilfswerkes Am 18., 19. und 20. Dezember werden von der HF. die Weihnachtsabzeichen zum Verkauf angeboten. Es handelt ſich um zehn verſchiedene Figürchen aus Holz, die ſich mit ihrer luſtig bunten Bemalung ſehr gut als Schmuck für den Weihnachtsbaum eignen. Als Motive finden wir Engel, Zwerge mit Blumen und Laternchen, ein tanzendes Mädchen, einen Skiläufer, das Sterntalerkind und Kinder, die auf dem Monde, auf Sternen und Kometen reiten. Der Geſamtauftrag beläuft ſich zunächſt auf 14 Millionen Ab⸗ zeichen. Die Abzeichen werden aus Sperrholz hergeſtellt, das aus deutſchem Buchenholz angefertigt wurde. Bei der Zuteilung der Arbeitsaufträge wurden wirt⸗ ſchaftlich ſchwer ringende Gebiete beſonders berückſichtigt: Hermsdorf⸗Kynaſt(Schleſien), Olbernhau im Erzgebirge, das uns noch durch das letztjährige Weihnachtsabzeichen („Olbernhauer Reiterlein“) in Erinnerung iſt, und zum erſten Male die Hohe Eifel. Gerade in der Eifel ſtellt der Auftrag des WH W. einen ſehr beachtlichen Verſuch zur Beſſerung der Lage der Eifelbauern dar, die ausſchließlich auf die armſeligen Erträgniſſe eines ſehr kargen Bodens angewieſen ſind. Daher löſte der Auftrag der WHW.⸗ Reichsführung gerade hier helle Freude und Begeiſterung aus. Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften. Bei drei Ver⸗ kehrsunfällen, die ſich durch Nichtbeachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften ereigneten, wurde eine Perſon verletzt und fünf Fahrzeuge zum Teil ſtark beſchädigt. 31 Verkehrsſünder wurden bei Verkehrskontrollen angezeigt oder gebührenpflich⸗ tig verwarnt. An 32 Führer von Kraftfahrzeugen wurden Vorfahrtsſcheine ausgegeben, weil ihre Fahrzeuge wegen tech⸗ niſcher Mängel beanſtandet wurden. 2 Aus dem 0 e i Oeiratsſchwindler und Betrüger verurteilt. Wegen Betrugs und Anterſchlagung ſtand der 45jährige Roman Zimmermann aus Randegg vor dem Mannheimer Schöf⸗ fengericht. Der Angeklagte hatte im Laufe der Jahre Schul⸗ den auf Schulden gehäuft, hatte immer ein Loch zugeſtopft und das andere aufgemacht. 1933 hatte er bereits 3145 Rm. Schulden, die er zum größten Teil auf die Krankheit ſeiner Frau ſchob, die im gleichen Jahr ſtarb. Seit dem Tode ſei⸗ ner Frau ſtieg die Schuldenlaſt auf das Doppelte. Seine Be⸗ hörde warnte ihn wiederholl und verlangte von ihm ein Schuldenverzeichnis, das er aber nie beibrachte. Trotzdem er⸗ hielt er 833 Rm. Beihilfe, damit er ſich ſanieren könne, aber alles war vergebens. Der Angeklagte bediente ſich in der Folge mehrfach ſeiner Beamteneigenſchaft, um Darlehens⸗ ſchwindeleien zu begehen. Trotz ſeiner vielen Schulden für Lebensmittel, Miete, uſw. an den verſchiedenſten Orten, mietete er ſich eine Vierzimmerwohnung, ohne die nötigen Möhel zur Ausſtattung der Wohnung zu beſitzen. Die Miete in Höhe von 240 Rm. blieb er ſchuldig. Einem Wirt gab er für ein Darlehen von 20 Rm. einen Volksempfänger zum Pfand, der ihm noch nicht einmal gehörte. Das tollſte Stück leiſtete er ſich mit ſeiner Heiratsſchwindelei. Unter der Vor⸗ ſpiegelung, daß er ſie heiraten wolle, vorher aber ſeine Schul⸗ den bezahlen müſſe, veranlaßte er eine ſeit Jahren erwerbs⸗ loſe Büroangeſtellte zur Hergabe von Erſparniſſen in Höhe von 1245 Rm. Das hinderte ihn aber nicht, zur ſelben Zeit ein anderes Verhältnis anzufangen, bei dem er 90 Nm. zerbte“. Das Urteil lautete auf anderthalb Jahre Gefängnis. Betrunkener Kraftwagenführer. Ein unter erheblicher Einwirkung von Alkohol ſtehender Führer eines Sattelſchlep⸗ pers wurde in der Innenſtadt feſtgenommen. Das Fahrzeug wurde abgeſchleppt und ſichergeſtellt. Dem verantwortungs⸗ loſen Fahrer wurde der Führerſchein abgenommen. 0 Gemeingefährlicher Verbrecher geſucht. Schon häufig iſt vor einem Großbetrüger und gemein⸗ gefährlichen Verbrecher namens Otto Preller aus 3 wei⸗ brücken in den Tageszeitungen gewarnt worden. Auch im Rundfunk, und zwar durch alle deutſchen Sender, iſt auf ihn hingewieſen worden. Trotzdem fallen noch viele auf ihn her⸗ ein. Preller hat ſich überall als Steuer⸗ und Vollziehungs⸗ beamter ausgegeben. Dabei nannte er ſich Theiſinger, Kör⸗ ner, Werner, Wengerter und neuerdings auch Müller. Er tritt gewandt und ſicher auf und behauptet, im Auftrag des Finanzamts oder der Steuerkaſſe zu kommen und die rück⸗ ſtändigen Steuern nachprüfen und einkaſſieren zu müſſen. In einigen Fällen hat er auch vorgeſpiegelt, im Auftrag des Bürgermeiſteramts zu kommen, um rückſtändige Miete einziehen zu müſſen. In der Hauptſache ſucht er ältere Frauen, die Hausbeſitzerinnen ſind, in deren Wohnungen auf. Er verſtand es dort geſchickt, den Beamten zu ſpielen und erhebliche Beträge zu erſchwindeln. Preller iſt in Frankfurt, Kaſſel, Hamburg, Eſſen, Magdeburg, Dresden, Halle, Köln, Bremen, Nürnberg, Hanau, Stuttgart, Wiesbaden, München, Bielefeld und Ludwigshafen aufgetreten und hat dort überall mit Erfolg„gearbeitet“. Er iſt etwa 1,70 Meter groß, ſchlank, hat blaugraue Augen, dünnes, grau meliertes Haar, iſt bartlos, trägt vielleicht auch kleinen Stutzbart, hat ſchmale, gradlinige Naſe. Er trug blaugrauen Anzug, hellgrauen Schnitthut mit dunklem Band, gelbliche Schuhe. Zeitweiſe trägt er eine Brille oder einen Kneifer mit Goldeinfaſ⸗ ſung und ein Bändchen des Eiſernen Kreuzes. Die Polizei bittet alle Volksgenoſſen mitzuhelfen, damit dieſer Verbre⸗ cher unſchädlich gemacht wird. &— Gedenktage 14. Dezember. g 1546 Der Aſtronom Tycho Brahe in Knudſtrup geboren. 1799 George Waſhington, Begründer der Unabhängigkeit Nordamerikas, in Mount Vernon geſtorben. 1849 Der Komponiſt Konradin Kreutzer in Riga geſtorben. Winterſonnwendfeier der SA. Reichsſendung am 21. Dezember um 23 Uhr. Die SA., die gerade in den letzten Monaten mit einer großen Veranſtaltungsreihe„Kampfdichter leſen aus eige⸗ nen Werken“ in ganz Deutſchland an die breite Oeffent⸗ lichkeit getreten iſt, hat auch mit revolutionärem Geſtal⸗ tungswillen die Formung des altdeutſchen Lichtfeſtes der Winterſonnenwende in Angriff genommen. Außer den in allen Standorten der SA. gemeinſam mit den Werkſcharen ſtattfindenden Feiern am flammenden Holzſtoß in der Nacht des 20. Dezember, woran ſich die geſamte Bevölke⸗ rung beteiligen wird, bringt die Oberſte SA.⸗Führung in Zuſammenarbeit mit dem Kulturkreis der SA. am Tage des Sonnwendfeſtes, dem 21. Dezember, eine Rundfunkfeier über alle deutſchen Sender. Die von SA.⸗ Standartenführer Gerhard Schumann geſchriebene Dich⸗ tung, die der Muſikreferent der Oberſten SA.⸗Führung vertonte, wird nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, um 21 Uhr gebracht, ſondern um 23 Uhr ſich an die Volksgenoſſen in allen Gauen wenden. Weihnachtsgabe für SA.⸗ und GG.⸗Männer Reichsleiter Amann hat dem Stabschef mitgeteilt, daß der Zentralverlag der Partei zur cherung bedürftiger SA.⸗Kameraden zu Weihnachten einen Betrag von 150 000 Reichsmark zur Verfügung ſtellen könne. In einem zwei⸗ ten Schreiben an den Reichsführer SS Himmler, teilte Reichsleiter Amann mit, daß der Zentralverlag zur Be⸗ ſcherung bedürftiger SS.⸗Kameraden einen Betrag von 50.000 RM. zur Verfügung ſtellen könne. ., Weihnachtstannenmarkt Es gibt einen ſehr beliebten und auch ſehr poetiſchen Vergleich für den Weihnachtstannenmarkt: Man ſpricht davon, daß„der Wald in die Stadt kommt“. Und wirklich erweckt der Raum eines weiten freien Platzes, wenn er weithin mit grünen Tannenbäumen bedeckt iſt, die in höl⸗ zernen Ständern zu kleinen und größeren Gruppen bei⸗ einanderſtehen, den Eindruck eines Tannenwaldes, beſon⸗ ders dann, wenn man mitten in ihm ſteht und nichts ſieht von den Häuſern rings umher. Beginnt es dann gar noch zu ſchneien, und ſtehen die Bäume bald weiß überrieſelt, dann iſt die Täuſchung vollkommen, als befinde man ſich irgendwo tief in einem geheimnisvoll verzauberten Mär⸗ chenwalde. Und auch die Menſchen, die dick vermummt und weiß verſchneit im Flockengeſtiebe wie Geiſter in ihm hin und her gehen, gehören zu dem Märchen des winterlichen Waldes und ſtören weder ſein Geheimnis noch ſeine Ver⸗ ſunkenheit. Es iſt noch gar nicht lange her, daß in Deutſchland der erſte grüne Weihnachtsbaum ſeine Kerzen leuchten ließ, in den erſten Jahren des 17. Jahrhunderts ſoll es geſchehen ſein. Von dieſem erſten Chriſtbaum aber ging ein wunder⸗ ſames Strahlen aus! Dieſer Glanz, aus grünen, duften⸗ den Tannen aufleuchtend, drang tief in die Herzen der Menſchen hinein und zog immer mehr Gemüter in ſeinen Bann, ſo daß jedes Jahr mehr Chriſtbäume aus den Wäl⸗ dern geholt und in den Stuben feierlich entzündet, mit Lichterglanz und grünen Zweigbreiten zur wunderſamen, beſeligenden Kunde vom Leben wurden. Denn nichts anderes wollte urſprünglich das Entzünden der Kerzen bezeugen als dieſes, daß die dunkle Zeit nun abermals überwunden ſei und die Sonne wieder heraufſchwebe auf ſteigender Bahn. Nicht mehr wurden jetzt die Nächte mit jeder Nacht länger und tiefer. Mit jedem Tage fortan würde die Sonne ein wenig früher über der Erde aufgehen und ein wenig länger auf ihr verweilen. An das neu heraufſteigende Leben denken wir— bewußt oder unbe⸗ wußt—, gehen wir nun über den Weihnachtstannenmarkt. „„.ãõã6 ͤAdddddãã ͤ ͤãͥããã ĩͤ dé d v [ Verſammlungs⸗ Kalender. Fuß ballvereinſaung. Heute findet in der„Turnhalle“ hier die erſte völkiſche Ausſprache für alle Sporkler des Bezirkes ſtatt. Anſere Akliven tref en ſich pünkt⸗ lich um 7.45 Uhr im Vereinslokal zur gemein⸗ ſamen Teilnahme. Tbd.„Jahn“. Heute abend halb 8 Uhr treffen ſich ſämt⸗ liche Handballſpieler im„Kaiſerhof“ zum gemein⸗ ſamen Beſuch der pölkiſchen Ausſprache, die um 8 Uhr in der Turnhalle des Ty. 1898 ſtattfindet. Wer nicht erſcheint, kann im Jahre 1937 an keinem Handballſpiel teilnehmen. Mehrere verſenkbare Näh- maschinen fabrikneu, teilweiſe leicht beſchädigt, billig z. verkaufen. Steinbach, Ein unvergeblicher Film! Rähmaſch.⸗Vertr. Mannheim Ein einzigartiges Erlebnis! 8 Heute Montag Abend letzte Vorstellung. Inſerieren 5. woůwìbringt 3. SGewinn! Taglohn-Eeitel für Bauhandwerker (lach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote“ Palast. ——— . VJ Ias der err hrauch Oberhemden gute Dessins, . 3.90, 3.25 Oberhemden Ia. Qualitäten .. 7.50, 6.25 Oberhemden Popeline, in schönen Must. .. 8. 0, 7.90 snorthemden mit fest. Krag. .. 4.65, 3.75 Sporthemden mit fest. Krag. Strapaz.-Qual. .. 5.90, 4.90 Is VJ e 6 junge Hühner zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. muß billig ſein und Kinder ⸗Schal verloren von Hauptſtraße bis Meßzircherſtr. Hnsatzuhemden gute Qualität .. 2.85, 1.80 Abzugeben in der; 1 Bergeſſen bie die Weihrachtswerbung nicht! Geſchäftsſt. d. Bl. NSV⸗ Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Dienstag, den 15. Dezember erfolgt die Sammlung von Weihnachtspaketen. Spielwaren, Konfekt, Nüſſe, Aepfel uſw. durch die Reichsnährſtandsjugend. In Anbetracht des edlen Zwecks zur Erfreuung be⸗ dürftiger Kinder zu Weihnachten bitten wir um zahlreiche Spenden und um Bereithaltung der Gegenſtände. — odo dwododd wood Vir a Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Neclear- Bote- Druclietei. Ae ä—— — 7. 1 e eee e . ͤͤ ͤ ͤVVVVVVTTTTTT 2.„