3 Erfolg einſetzen wird.“ der Gräfin für dieſe, heikle Aufgabe geeigneter, Nr. 292(2. Blatt). Montag, 14. Dezember 1936 Sieg der Genoſſenſchaftsidee Der 71. Deutſche Genoſſenſchaftstag, der am 11. De⸗ zember in Berlin abgehalten wurde, ſtand im Zeichen der organiſatoriſchen Wandlung, die durch den Einbau des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes in die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft, durch ſeine Anerkennung als Pflichtverband und als oberſte Prüfungsinſtanz für alle gewerblichen Genoſſenſchaften und ſchließlich durch die Ernennung eines Präſidenten in der Perſon Dr. von Ren⸗ telns an Stelle der bisherigen Führung durch die Anwalt⸗ ſchaft gekennzeichnet iſt. 5 f Er ſtand aber auch im Zeichen einer inneren Wand⸗ lung, deren Notwendigkeit und Bedeutung von allen Red⸗ nern des Tages betont wurde. Denn, wenn Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht feſtſtellte, daß die Genoſſen⸗ ſchaftsidee altes deutſches Erbgut iſt und daß die Grundſätze des Geſamtwohls, der Gemeinnützig⸗ keit, der Selbſthilfe und der Selbſtverwaltung ſowie die Betonung des Wertes der Perſönlichkeit unmittelbar den Anſchauungen und der Willensrichtung des neuen Staa⸗ tes entſprechen, oder wenn Dr. von Renteln ſagte, daß der Genoſſenſchaftsgedanke, wenn er auch in der Blütezeit des Liberalismus groß würde, keineswegs liberaliſtiſch ſei, weil er ja gerade aus einer antiliberaliſtiſchen Geiſtes⸗ haltung erwuchs, ſo gelten dieſe Feſtſtellungen eben nur für den Genoſſenſchaftsgedanken, wie ihn der Natio⸗ nalſozialismus ſieht. Der Unterſchied zu dem vom Wirtſchaftsmaterialismus überwucherten Genoſſenſchafts⸗ gedanken der Vergangenheit liegt in der viel weiteren Faſſung des Gemeinſchaftsgedankens. Solange dieſer Gemeinſchaftsgedanke nur die Gemeinſchaft einer Gruppe zur beſſeren Behauptung im Konkurrenzkampf bedeutete, mußte ihm der Nationalſozialismus die Berech⸗ tigung ſeiner Gemeinnützigkeitsforderung beſtreiten. Für ihn bedeutet„Gemeinſchaft“ immer„Volksgemeinſchaft“ und„Wirtſchaft“ immer„Volkswirtſchaft“. Der Erklärung des erſten Präfidenten des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, daß er die Aufgaben des Ge⸗ noſſenſchaftsweſens immer nur im Rahmen der geſamten Volkswirtſchaft ſehen werde, kommt daher eine entſchei⸗ dende Bedeutung zu. Damit iſt der der Genoſſenſchafts⸗ idee zugrunde liegende Gemeinſchaftsgedanke endgültig von dem Ballaſt befreit, der ſeine Wirkſamkeit bisher ein⸗ engte. Wenn man bedenkt, wie Großes trotz dieſer Be⸗ hinderung ſchon geleiſtet wurde, ſo kann man ungefähr ermeſſen, welche neuen Wirkungs möglichkeiten ſich nun nach der endgültigen, Befreiung der Genoſſenſchaftsidee aus den Feſſeln eines zu eng gefaßten Gemeinſchafts⸗ gedankens ergeben werden. Neue Wirkungsmöglichkeiten heißt neue Aufgaben. Sie wurden in reicher Fülle aufgezeigt. Die große Ziel⸗ ſetzung gab Reichsbankpräſident Dr. Schacht in ſeinen Worten:„Wenn ich jetzt Herrn Dr. von Renteln die Ge⸗ ſamtleitung des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes über⸗ gebe, ſo tue ich dies in dem Bewußtſein, ihm ein in allen Teilen geſundes Inſtrument der gewerblichen Wirtſchaft anvertrauen zu können, und in der Gewißheit, daß er, geſtützt auf einen erfahrenen Mitarbeiterſtab, dieſes In⸗ ſtrüment für den Aufbau von Wirtſchaft und Staat mit Im einzelnen wies Dr. Schacht auf die neuen Mög⸗ lichkekten der Entwicklung für das Handwerk hin, die durch die Lieferungsgenoſſenſchaft bei der Einſchal⸗ tung des Handwerks in die großen Aufgaben der Arbeits⸗ beſchaffung und ſeine gebührende Berückſichtigung bei öffentlichen Aufträgen gegeben ſind, Er betonte weiter die doppelte Bedeutung der Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten, einmal für die Kapitalbildung durch Erfaſſung vie⸗ ler einzelner Sparbeträge und Kreditoren und zweitens für den genoſſenſchaftlichen Kreditverkehr und die Verſor⸗ gung des Handwerks mit den erforderlichen Betriebsmit⸗ teln. Gerade dafür ſind ſie infolge ihrer Zuſammenſetzung aus den verſchiedenſten Berufen und ihrer weitgehenden örtlichen Dezentraliſation beſonders geeignet. Auch in den Worten des Reichskommiſſars für die Preisbildung, Gauleiter Wagner, kam der Gedanke der entſcheidenden Bedeutung der weiteren Faſſung des Ge⸗ meinſchaftsgedankens für das Genoſſenſchaftsweſen zum 9 N N 048 8 l Ausdruck. In ſeinen grundſätzlichen Ausführungen über die mit ſeinem Aufgabenkreis zuſammenhängenden Fra⸗ gen betonte er, daß ihm die Aufgabe geworden ſei, dafür zu ſorgen, daß das geſamte Preisbild in Deutſchland in ſich ſo gehalten iſt, daß es in einer beſtimmten Beziehung zu den Lebensmöglichkeiten ſteht, auf denen die meiſten Schichten des deutſchen Volkes aufbauen und beſtehen. In dieſer Arbeit können die Träger der gewerblichen Genoſ⸗ ſenſchaften einen großen Beitrag leiſten. Wenn ſie in ihrer Tätigkeit mit dem geringſtmöglichen wirtſchaftlichen, auf ſich ſelbſt bezogenen Nutzen in der Lage ſind, ſo zu wirken, daß der Verbrauch und der tägliche Bedarf unter vernünf⸗ tigen, von der Geſamtheit zu tragenden Preiſen geſichert iſt, wird damit nicht nur eine Arbeit vollbracht, die in den Rahmen des Ringens unſerer Zeit hineinpaßt, ſondern gleichzeitig ſind damit die Genoſſenſchaften ein ſchwer— wiegendes Regulativ, das irgendwelche Auswüchſe im ernſtlichen Ausmaß verhindert. — Der Arbeitseinſatz im November 800 6000 Arbeitsloſe weniger als im November 1935. Mit dem Fortſchreiten der winterlichen Jahreszeit gin— gen, wie es in dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ bermittlung und Arbeitsloſenverſicherung mitgeteilt wird. die Beſchäftigungsmöglichkeiten in den Außenberufen zu⸗ rück Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen bei den Arbeitsäm— tern nahm im November um 121 000 zu; ſie ſtieg damit auf 1197000. Im Vorjahre betrug ſie am gleichen Stichtag noch faſt 2 Millionen. ö Die allgemeine wirtſchaftliche Belebung hat inzwiſchen zu einem weitgehenden Abbau der Arbeitsloſigkeit in den überwiegend konjunkturbeſtimmten Berufen geführt. Sie hat aver auch dazu beigetragen, daß der ſaiſonübliche An⸗ ſtieg der Arbeitslosigkeit in den Außenberufen in dieſem Jahr ſpäter und langſamer in Erſcheinung tritt. Von der Geſamtzunahme der Arbeitsloſigkeit um 121 000 entfallen auf die ſaſſonabhängigen Berufe 88 000 oder 72,5 v. H. Darunter waren das Baugewerbe (einſchließlich der Bauhilfsarbeiter) mit 62 000, die Land⸗ wirtſchaft mit 10000 und die Induſtrie der Steine und Er— den mit 7000 vertreten Gemeſſen an dem anhaltend gu⸗ ten Beſchäftigungsſtand ſind die Freiſetzungen als gering— fügig zu bezeichnen Der Anſtieg in den übrigen, mehr kon⸗ zunkturabhängigen Berufen um 33 000 hat ſeine Urſache im allgemeinen nicht in geringeren Beſchäftigungsmöglichkei⸗ ten in dieſen Berufen, ſondern in der Rückkehr aus berufsfremder Arbeit. Großenteils handelt es ſich hierbei um Kräfte, die in ihrem Beruf nicht mehr voll einſatzfähig ſind. Auch in der bezirklichen Verteilung der Zu nahme der Arbeitsloſigkeit kommt ihr rein ſaiſonmäßiger Charakter zum Ausdruck. In den ſechs weſtlichen Lan⸗ desarbeitsamtsbezirken(Nordmark, Niederſachſen, Weſtfa⸗ len, Rheinland, Heſſen, Südweſtdeutſch⸗ sand), in denen die Witterung die Außenarbeiten länger ermöglicht, war bei einem Beſchäftigungsſtand von 8,2 Millionen im November nur eine Zunahme um 71 000 Arbeitloſe zu verzeichnen. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger der Reichsanſtalt ſtieg um 67000 auf 668 000, die Zahl der an⸗ erkannten Wohlfahrtserwerbsloſen geringfügig um 3000 auf 151000. Die Zahl der Notſtandsarbei⸗ ter wurde entſprechend dem leichten Rückgang der freien Beſchäftigung leicht verſtärkt Sie nahm um 5600 zu und beträgt jetzt 87 100. Die Zahl der gemeindlichen Für⸗ ſorgearbeiter nahm im gleichen Zeitraum um 1 400 ab. Ein Weihnachtsgruß der Heimat Onkel Emil und mein alter Schulkamerad Franz woh⸗ nen ſchon lange nicht mehr in unſerer Stadt. Onkel ging als junger Mann auswärts in Stellung, wo er nicht nur beruf⸗ lich Fortſchritte machte und zu Ehren kam, ſondern auch ſich verliebte, verlobte und verheiratete und in das Geſchäft der Schwiegereltern eintrat. Und heute iſt er da ſchon Mitin⸗ 5 eee haber. Franz ging zur Hochſchule und iſt heute Ingenieur an einem großen Werk im Induſtriegebiet des Weſtens. Es ſind nicht die einzigen aus meinem Jugendkreis, die anderwärts eine neue Heimat fanden. Beruf oder Neigung, Zufall oder beſondere Umſtände haben viele in die Ferne geführt. Aber die wenigſten von ihnen haben deshalb unſere liebe Stadt, die Heimat ihrer Jugend, vergeſſen. Wenn irgendwo draußen im Reich ſich zwei treffen, die hier auf⸗ gewachſen ſind, iſt die Freude groß und es gibt ein langes Fragen und Plaudern, was aus dieſem und jenem gewor⸗ den ſej und wie es jetzt zu Hauſe ausſehe und wann jeder zuletzt einmal wieder hier geweſen ſei. Denn die Fremde kann uns zur neuen Heimat werden, aber niemals lieber werden als die Stadt, als der Gau, wo wir jung waren. In das ſchönſte Hochdeutſch, ja in fremde Sprache, klingt plötzlich Anklang von Mundart hinein, wenn die Erinne⸗ rung über uns kommt und frohe Sehnſucht weckt und un⸗ ſere Sprache färbt. Und wenn wir Weltenwanderer wer⸗ den, als Kaufleute oder Techniker oder Künſtler, wir blei⸗ ben doch immer Bürger jener Stadt, die unſere erſte Hei⸗ mat war, die immer unſere Heimat bleibt. In wenigen Tagen knüpfen zum Feſte wieder hun⸗ derte Briefe die Verbindung zwiſchen denen, die zu Hauſe blieben und jenen, die in die Welt hinauszogen, bringen Berge von Paketen denen, die in der Ferne eine zweite Hei⸗ mat fanden, den Gruß der alten Heimat, Beſonderheiten örtlicher Prägung, würzigen Wohlgeſchmack überlieferter Familienrezepte, Bilder von lieben Verwandten und alten Freunden. Und aus der Fremde ergießt ſich ein gleicher Strom zu uns, Bilder vor allem, die uns zeigen, ſollen, wie unſere einſtigen Kameraden jetzt ausſehen, wie ſie wohnen, was ſie treiben, und zu den Bildern manche Gabe, die eine Beſonderheit ihres Gewerbes oder ihres neuen Wohnbe⸗ zirkes iſt, oder ſolche, die uns zeigen ſoll, wie gut der Ab⸗ ſender unſere beſonderen Liebhabereien im Gedächtnis be⸗ halten hat, wenn auch viele Stunden Bahnfahrt jetzt zwi— ſchen uns liegen, viele Jahre oder gar Jahrzehnte ver⸗ gangen ſind, ſeit dieſe Liebhabereien uns gemeinſame Freude waren. Gerade darauf kommt es ja an, daß trotz der langen Trennung der Beſchenkte merken ſoll, daß die Gabe nicht einfach gekauft, ſondern mit Bedacht und Verſtändnis ge⸗ rade für ihn ausgeſucht wurde, um ihm eine beſondere Freude zu ſein, eine Freude, die ſo groß nur deshalb ſein kann, weil der Geber verſtand, was dem Empfänger be⸗ ſonders liebe Ueberraſchung ſein würde. Man ſage nicht, daß das ſo ſchwer ſei. Am Nächſtliegenden gehen wir oft vorbei. Wie wird ſich Onkel Emil freuen, wenn er eine hübſche Aufnahme von ſeinem Vaterhaus vor und nach dem Umbau, der eben faſt vollendet iſt, bekommen wird. Mag auch heute längſt ein anderer Name auf dem Firmenſchild ſtehen, es bleibt doch ſein Vaterhaus. Franz bekommt von mir ein kleines Album von Aufnahmen und Poſtkarten un⸗ ſerer alten Schule und der Plätze, wo wir uns als Jungens herumgetrieben haben, abſchließend mit einem Bild des alten Gaſthauſes und ſeinem einfachen kleinen Saale, wo wir die erſte Tanzſtunde hatten. So bekommt jeder von meinen Freunden, der jetzt nicht mehr hier wohnt, eine kleine Gabe, die ihm Stütze der Erinnerung an Heimat und Jugend ſein ſoll. Die größte Ueberraſchung aber ſoll dann für einige ſein, daß ſie wieder laufend Bericht bekommen über das, was bei uns vorgeht und unſer Städtchen bewegt. In einer rheiniſchen Stadt haben ſie voriges Jahr mit Erfolg den Verſuch gemacht, dafür zu werben, daß Bürger dieſer Stadt auswärtigen Freunden, die dort geboren ſind, einen halb⸗ oder ganzjährigen Bezug der Heimatzeitung zu Weihnach⸗ ten ſchenken. Der Erfolg hat unter anderem darin beſtan⸗ den, daß eine ganze Reihe von Leuten, die viele Jahre lang die alte Heimat nicht mehr aufgeſucht hatten, im Sommer dorthin reiſten, und daß andere, die draußen zu Geld ge⸗ kommen waren, Aufträge dorthin legten, die für die Ar⸗ beitslage ſehr ins Gewicht fielen. So werde ichs auch ma⸗ chen! Und wenn Onkel Emil erſt wieder unſere Zeitung lieſt, wird er auch endlich mal wieder zu Beſuch kommen. Darauf freuen wir uns alle ſchon! Schloß Greifenstein 5 8 Original Roman von M. Herzberg. Eine andere aber käm dahinter, und das war die Gräfin. N, 1 Ihr Sohn, der ſonſt immer militäriſch pünktliche, kam aämlich in letzter Zeik wiederholt verſpätet zum. Mittags- wahle. Während mehrerer Tage ſah ſie darüber hinweg, ver⸗ lor dann aber die Geduld und fragte eines Mittags, an dem es beſonders ſpät wurde, ehe der Graf erſchien, ſeinen 5 merdiener, ob er nicht wüßte, wo ſein Herr ſei, und erhielt enn dieſem prompt zur Antwort, daß er ihn vor ungefähr ener Stunde mit Fräulein Heldburg nach dem Vorwerk zu habe gehen fehenn i e 5 Dieſe Auskunft rief den Argwohn der Gräfin wieder 1 1 den Plan. Sie paßte nun ſcharf auf und machte die Ent⸗ deckung ſeiner täglichen Begleitgänge. Zornerfüllt Hieb 5 es jetzt für die höchſte Zeit, einzugreifen, um noch größeres Unheil zu verhüten. Aber, um Gernot nicht aufmerkſam und ſtörriſch zu machen, ſollte es keinesfalls durch ſie direkt ge⸗ ſchehen. Er durfte nichts davon erfahren. Von dem Mäd⸗ chen mußte die Wandlung älsgehen, von ihr mußten die ge⸗ . 0 d de halb mußte fährlichen Spaziergänge eingeſtellt werden. Desha 5 e von drikter Stelle auf ſie eingewirkt werden, und! dem kleinen Sa* Haste e ordnete, reiche dunkelbraune Hac in das Empfangszimer, in wel das Stubenmädchen e harrte weiterer Mitteilung, übe der alleinige Grund des heuti Bienſtoorenſpiegel weh einiat glälten e ſie hinauf hme Gaſt durch eführt worden war. Die Gräfin begrüßte die junge Frau außerordentlich freundlich und händigte ihr eine beträchtliche Summe für die vorerwähnte Lehrerfamilie ein. Marianne dankte ihr und zeugt davon, daß dies nicht en Besuches ſei. Die Gräfin, welche ihre Spannung wohl bemerkte, ſteuerte denn auch, allerdings auf diplomatiſchem Umwege, dem eigentlichen Zwecke ihres Kommens zu. „Um Ihnen, der Vielbeſchäftigten, 5 den zeitraubenden Weg zu mir zu erſparen, überbrachte ich ſelbſt Ihnen das Geld für Ihre Schützlinge. And weil wir nun gerade ſo nelt und ungeſtört beieinander ſind, liebe Frau Heldburg, möchte ich die Gelegenheit dazu benutzen, noch etwas anderes mit Ihnen zu beſprechen, etwas ſehr Notwendiges und Wichtiges, zugleich aber auch Schwieriges und Heikles, welches beſonders zarter und vorſichtiger Behandlung bedarf.“ Nachdem ſie auf dieſe Weiſe ihren feinen Feldzug einge⸗ leitet, machte ſie eine leine Pauſe, die der armen Marianne Nervoſität vermehrte, und ſetzle dann, die funge Frau mit ihren ſtrengen, blauen Augen ſcharf fixierend, hinzu: „Es betrifft nämlich Ihre Schwägerin.“ Kaum hatte ſie Irene erwähnt, ſo erriet Marianne auch ſchon, worauf ſie hinauswollte⸗ „Haben Sie ihr etwas vorzuwerfen, Frau Gräfin?“ frogte ſie, ſich zur Verteidigung Irenes aufpichtend. „„Behüte, nein, nicht das geringſte!“ beeilte ſich dieſe, die junge Frau zu beſchwichtigen, und fuhr dann lauernd fort: „Aber hat ſie Ihnen geſagt, daß ſie ſich täglich von Graf Ger⸗ not heimbegleiten läßt?“ „Nein,“ entgegnete Marianne, nun wirklich betroffen, „davon weiß ich nichts“. i „Gibt Ihnen dieſe Verſchwiegenheit nicht viel zu den⸗ N„. N .„Ich kann ſo raſch nicht entſcheiden, ob ihr überhaupt eine Bedeutung beizumeſſen iſt,“ wich Marianne aus. Gereizt und ungeduldig ſprach die Gräfin nun ganz ohne AUmſchweife:. ö das ſauber ge⸗ „Fräulein Heldburg iſt nicht nur ein geſcheites, ſondern ganz unbeſtreitt tbar auch ein ſehr ſchönes Mädchen, und es iſt nur zu natürlich, daß Graf Gernot, der, wie die meiſten jun⸗ gen Herren, für Frauenſchönheit ſehr empfänglich und hier in der ländlichen Einſamkeit von anderem gebildeten weib⸗ lichen Verkehr ganz abgeſchnitten iſt, ihr, ohne ſich etwas da⸗ bei zu denken, den Hof macht und ihr vielleicht Dinge ſagt, die er gar nicht ernſt meint, die ſie aber vielleicht ſo auffaßt, die ihr den Kopf verdrehen und ſie an irgendwelche Abſichten ſeinerſeits, die durchaus nicht exiſtieren, glauben machen könnten.“ Marianne ſchwieg dazu. Sie war anderer Meinung wie die Gräfin, wenn ſie ſich des Grafen Benehmen Irene gegen⸗ über, ſeine von echter Leidenſchaft erfüllten Blicke vergegen⸗ wärtigte. Daß Irene auch ihn, den ſchönen, ſtattlichen und edelherzigen Mann liebte, war anzunehmen; ſie würde wohl ſonſt kaum ſeine tägliche Begleitung geduldet haben. Daß ſie ſie ihr verſchwiegen, ließ gleichfalls darauf ſchließen. „Um einen ſolchen fälſchlichen Glauben bei der jungen Dame zu verhüten,“ knüpfte die Gräfin an ihren eben voll⸗ endeten Satz an,„wollte ich Sie, im eigenſten Intereſſe der⸗ ſelben bitten, ihr die Sache richtig vor⸗ und klarzuſtellen.“ „Was ſoll ich ihr denn ſagen? fragte Marianne beklom⸗ men, vor der Peinlichkeit und Schwierigkeit einer derartigen Unterredung mit Irene bangend. „Fräulein Heldburg iſt darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie, wenn ſie ferner ſo häufig mit Graf Gernot geſehen wird, nicht nur in das Gerede der Leute, ſondern auch in den Verdacht kommt, ihre Netze auszuwerfen, um ſich den reichen Grafen und Majoratsherrn einzufangen,“ ſagte die Gräfin nun im Befehlston und mit verletzender Deutlichkeit, „Um Gotteswillen, Frau Gräfin! Ein ſtolzer Charakter, wie der Irenes, iſt erhaben über einen ſolchen Verdacht. Ich bin überzeugt, daß ſie auch nicht im Traume an die Möglich⸗ keit einer Vereinigung mit Graf Gernot denktl Sie tun ihr ſchweres Unrecht!“ verteidigte Marianne ſie empört. „Bah, ſie iſt ſchließlich auch nur eine Evastochter, die Reichtum und eine neunzackige Krone zu ſchätzen weiß,“ meinte jene verächtlich. e f 5 „Wenn Sie ſie kennten, würden Sie nicht ſo urteilen!“ widerſprach Marianne mit Wärme.(Fortſetzung folgt)) Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seckenheim 1— Viernheim I 3:0 98 Seckenheim II— Friedrichsfeld 1:3 98 Seckenheim J. Igd. Ladenburg 3:0 98 Seckenheim II. Igd. Rheinau 2:4 Klarer als der Spielverlauf iſt der Sieg. Viern⸗ heim zeigte wirklich anſprechendes Können und Secken⸗ heim verdankt den Sieg nur den beiden erzielten Ueber⸗ raſchungserfolgen in den erſten Minuten des Spiels. Scheerer⸗Neckarau zeigte eine ſehr gute Leiſtung. Seine Entſcheidungen waren klar und zielbewußt. Die zahlreichen Zuſchauer konnten mit ſeinen Leiſtungen zufrieden ſein. K Der Spielverlauf war zweckentſprechend wenig⸗ Eine vorgenom⸗ ſtens für die Seckenheimer Mannſchaft. mene. Umſtellung in der Mannſchaftsbeſetzung ſelbſt wirkte ſich vorteilhaft aus. Würthwein II auf Rechts⸗ außen zeigte Eifer und uneigennütziges Spiel und das iſt ſchon etwas wert. Sponagel auf dem rechten Läufer⸗ poſten deckte konſeguent ſeinen Flügel und ſchaffte der Mannſchaft dadurch ein gutes Rückgrat. Die erſte Halbzeit lief ein Spiel, das ſich ſehen laſſen konnte. Viernheim mit Elan bei der Sache war dem Titelverteidiger eben⸗ bürtig und nur den durchdachten Angriffen der Secken⸗ heimer war es zu verdanken, daß die Partie gar bald nach Beginn für den Platzverein entſchieden war. Die Seckenheimer Mannſchaft ſpielte kurz nach Anſtoß den eigenen Sturm ſchön frei. Würthwein II geht mit Steil⸗ vorlage ab, gibt kurz zu Seitz und blitzſchnell iſt durch den Mittelſtürmer ein mehr als ſchönes Tor erzielt. Gleich darauf erzielt Gropp durch wunderbaren Straf⸗ ſtoß Nr. 2 und damit hat das Spiel ſchon den kämpferiſchen Reiz verloren. Seckenheim fühlte ſich als Sieger und legte ſich ſichtlich Reſerve auf. Daß da⸗ durch die Gäſte etwas Gleichgewicht gewonnen. war eine ſelbſtverſtändliche Tatſache. So war das Spiel eben eine Abhandlung des üblichen Spielgeſchehens.— Die zweite Halbzeit war in gleicher Weise, bis Mack auf ſchöne Hereingabe von links noch ein drittes Tor erzielte und damit den Endſieg ſicher ſtellte. Seckenheim hatte ein ſehr gutes Schlußtrio, hier war ſo gut wie nichts auszurichten. Die Läuferreihe tat ihre Pflicht, wenn auch Würthwein J ncht in gewohn⸗ ter Verfaſſung war. Im Sturm ſpielte man zu eigen⸗ nützig; lediglich Würthwein II machte eine rühmliche Ausnahme. Unter Beachtung der Einzelleiſtungen wurde genügend geſpielt. Viernheim hatte einen unſicheren Torwächter, aber zwei ſehr gute Verteidiger. In der Läuferreihe war der Mittelläufer gut. Seine Aſſiſtenten links und rechts ſchwach. Der Sturm iſt harmlos— lediglich die beiden Außenſtürmer zeigten ſolides Können. Als Ganzes konnte das Spiel gefallen und hatte nicht den Charakter eines Punkteſpieles, wenn man die erſten Spielminuten in Abzug bringt. ch Handball der Kreisklaſſe. Stadtſportverein Mannheim 1— Tbd.„Jahn“ J 3:13 Tbd.„Jahn“ II— Reichsbahn Mannheim III 9:4 Tbd.„Jahn“ Igd.— Germania Mannheim Igd. 12:3 Siege auf der ganzen Linie hatte die Handball⸗ abteilung des Tbd.„Jahn“ am geſtrigen Sonmlag zu verzeichnen. Alle Mannſchaften gewannen ganz überlegen ihre Spiele. Bei der 1. Mannſchaft war das Halbzeit⸗ ergebnis noch ſehr knapp, dann überfuhren ſie aber den Tabellenletzten mit einem Torſegen, der nichts mehr zu wünſchen übrig ließ, trotzdem die Mannſchaft nur mit 10 Mann ſpielte. Die 2. Mannſchaft errang ſich in dieſer Runde die erſten Punkte. Die Jugendmannſchaft ſetzte ihre Siegesſerie fort und behauptet ſich damit weiter⸗ hin an der Spitze der Tabelle. Aus der Ringerabteilung des Tbd. Jahn. Tu. Rſp. Feudenheim— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 12:9 Der zweite Kampf der Ringerabteilung am ver⸗ gangenen Sonntag, der noch bedeutend ſchärfer als der erſte war, endete mit einem ganz knappen Geſamtſie von Feudenheim. S. Mannſchaft hielt ſich dabei ganz ausgezeichnet, wenn man berückſichtigt, daß infolge fehlens eines Schwergewichtlers ſämtliche Leute in einer höheren Klaſſe ringen mußten. Zu Siegen kam S. durch Sch. Klumb, Wilh. Volz und Gg. Klumb. Nachſtehend die Ergebniſſe: Heckmann F.— Schnabel S. 3 Pkt. f. Ries F.— Seitz S. 3 Pkt. f. Feudenheim Benzinger F.— Gg. Klumb S. 3 Pkt. f. Seckenheim Uhrn F.— Feuerſtein S. 3 Pkt. f. Feudenheim Eſchelbach F.— Eſchelbach S. 3 Pkt. f. Feudenheim Sprem F.— Sch. Klumb S. 3 Pkt. f. Seckenheim Hecker F.— W. Volz S. 3 Pkt. f. Seckenheim Feudenheim Ilvesheim führt weiter. Alemannia Ilvesheim— Amicitia Viernheim 3:1 Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiele. in Genua: Italien— Tſchechoſlowakei 20 in Paris: Frankreich— Jugoflawien 1:0 in Brüſſel:„Rote Teufel“— Ungarn aus Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt: FSW Frankfurt— F 03 Pirmaſens 1 Sportfreunde Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 4 SV Wiesbaden— Kickers Offenbach 0: Boruſſia Neunkirchen— Union Niederrad ar Wormatia Worms— FW Saarbrücken 0 Gau Baden: 5 SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim 1 Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— 1. SSV Ulm VfB Stuttgart— SV Göppingen 1 Sportfreunde Eßlingen— Sc Stuttgart 25 Union Böckingen— Stuttgarter Kickers 4 Gau Bayern: 1860 München— Wacker München 1 VfB Ingolſtadt-Ringſee— Bayern München 3 Sp⸗Vgg Fürth— 1. Fe Nürnberg 2 Be Augsburg— Fe 65 Schweinfuͤrt 1 Gau Mittelrhein: SV Beuel— Mülheimer SV VfR Köln— Sp⸗Vg Sülz 07 Kölner EfR— Bonner FV Rhenania Würſelen— Kölner SC 99 Sp⸗Vg Andernach— Tura Bonn Gau Nordheſſen: Niederzwehren— VfB Friedberg Boruſſia Fulda— Fe Hanau 93 Kurheſſen Marburg— Kewa Wachenbuchen 5B Waldhof— 1. J“ Pforzheim 111. Obwohl der SV Waldhof im Kampf gegen den 1 Fe Pforzheim ſeine ganze techniſche Ueberlegenheit ausſpielte, und im Feld, von den Anfangsminuten abgeſehen, ſtets klar tonangebend war, mußte er dem Gegner einen wert⸗ vollen Punkt überlaſſen Die Goldſtädter lieferten das er⸗ wartete gute Spiel und ſtützten ſich auch diesmal wieder vor allem auf eine ganz großartige Hintermannſchaft, die zwar dem gegneriſchen Skurm faſt ein Dutzend Eckbälle geſtattete, aber nur einen zählbaren Treffer. Nonnenmacher im Tor war ganz ausgezeichnet, auch der kleine Oberſt konnte glänzend gefallen, während in der Läuferreihe diesmal vor allem Schmidt durch ein famoſes Außenläu⸗ ſerſpiel auffiel. Neuweiler wurde ſchon nach einer halben Stunde verletzt, war zeitweilig draußen und konnte ſpäter nur noch eine Statiſtenrolle ſpielen. Umſo höher muß der Erfolg Pforzheims gewertet werden! Im Sturm(wo Burkhardt anſtelle von Müller rechtsaußen ſpieltel) war Fiſcher der überragende Mann, aber Mitkelſtürmer Wünſch konnte auch ſehr gut gefallen. Bei Waldhof fehlten Schwen— der und Lehmann, aber mit Ausnahme von Siffling 3 der am rechten Flügel ſtürmte hatte die Elf die gleiche Be⸗ ſetzung wie am Vorſonntag gegen VfR. Rein ſpieleriſch waren die Mannheimer, wie ſchon erwähnt, den Gäſten überlegen, aber der Sturm konnte ſich gegen die gute und oft auch zahlreiche gegneriſche Abwehr einfach nicht zur Geltung bringen Pforzheim hatte einen guten Start und ſchoß ſchon nach neun Minuten durch den Linksaußen Große, der von Wünſch fein eingeſetzt worden war, das Führungstor Waldhof nahm langſam das Spielgeſchehen in die Hand, kam aber erſt kurz vor der Pauſe, als Pforz⸗ heim nur zehn Mann im Feld hatte, durch Schneider, der eine Flanke Sifflings 3 einköpfte, zum Ausgleich. SB Wiesbaden— Kickers Offonbach 021. Unter den 2000 Zuſchauern dieſes Spieles ſah man auch die Niederräder Mannſchaft, die auf der Fahrt nach Neun⸗ kirchen bereits in Mainz die Reiſe wegen Glatteis abbre— chen mußte. Erwartungsgemäß konnten die Offenbacher den Neuling zum erſten Male in der diesjährigen Ver⸗ bandsrunde auf eigenem Platze bezwingen. Dennoch ſpricht es für die Kurſtädter, daß ſie zu Hauſe die Vorrunde un⸗ geſchlagen beenden konnten. Das Spiel war anfangs ver⸗ teilt Die Einheimiſchen waren etwas mehr im Angriff, dann aber fanden ſich die Offenbacher und kamen beſſer ins Spiel. Kurz vor der Pauſe erzielten ſie durch den Halbrechten Staab auf Flanke des Rechsaußen Keck den Führungstreffer. Nach der Pauſe nahmen die Kurſtädter die bisher in der Mitte ſpielenden Schulmeyer und Hom⸗ bach 2 wieder auf die Flügel. Damit wurde das Spiel des Neulings weſentlich gefährlicher, aber die Offenbacher Hin⸗ termannſchaft konnte alle Angriffe abwehren, ſo daß es bei dem knappen Offenbacher Sieg blieb. Damit ſind die Kickers der Wormatia, die diesmal nur unentſchieden ſpielte und gegen die Kickers noch ein Spiel zurückliegt, be⸗ e auf den Ferſen. Beſt(Höchſt) war dem Spiel ein auter Leiter. * O do-A Y do d OÖ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 14. Dezember, 19.30 Uhr: Miete A 10 und 2. Sondermiete A 5 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 230 bis 232: 2. Gaſtſpiel Willy Birgel als„Geßler“ in Wilhelm Tell. Schauſpiel von Schiller. Dienstag, 15. Dezember, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 124 bis 126, 136 bis 144, 236 bis 238, 261 bis 266, 291, 356, 359, 390 bis 398, 508 bis 510, 518 bis 520, 528 bis 530, 548 bis 550, 558 bis 560, 568 bis 570, 598 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Napoleon oder die hundert Tage. Drama von hr. Grabbe. Mittwoch, 16. Dezember, 15 Uhr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Karl Klauß.— 19 Uhr: Miete M 10 und 2. Sondermiete M 8: 3. Gaſtſpiel Willy Birgel als„Mephiſto“ in Fauſt 1. Teil, von Goethe.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). Donnerstag, 17. Dezember, 20 Uhr: Miete D 10 und 2. Sondermiete D 5 und für die NS. ⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 501 bis 502: Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wagner. Freitag, 18. Dezember, 20 Uhr: Miete F 9 und 1. Son⸗ dermiete F 5: Die Dorothee. Operette von Her⸗ mann Hermecke, Muſik von A. Vetterling. Samstag, 19. Dezember, 19.30 Uhr: Miete C 11 und 1. Sondermiete C 6 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 451 bis 452: Napoleon oder die hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe. Sonntag, 20. Dezember, 11.30 Uhr: Carl Maria von Weber, zum 150. Geburtstag des Komponiſten.— 15.30 Uhr: Frau Holle. Weihnachtsmärchen von Wal⸗ ter Oſterſpey, Muſil von Karl Klauß.— 20 Uhr: Miete B 11 und 1. Sondermiete B 6 und für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 381 bis 383: Luiſe Mil⸗ ler. Oper von G. Verdi.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). FFPFPFPbC0T0é0T00TbTbTbTbTbTbTbTPTGT0TCTbTbTbTbTbb Jeder erhöht ſein Opfer im Weihnachtsmonat Handball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt: SV 98 Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen Ingobertia St. Ingbert— MSW Darmſtadt 155 55 Schwanheim— Germania Pfungſtadt 555 TV Haßloch— FS Frankfurt 12:4 Gau ZSaden: Sc Freiburg— SV Waldho 755 92 9 9210 Ketſch 5 2. 62 Weinheim— VfR Mannheim TSV Oftersheim— TV Ettlingen Gau Württemberg: Tbd Göppingen— TV Cannſtatt 10: Eßl 7 1 9— TW Altenſtadt E linger SV— Stuttgarter Kickers i TSV Süßen— KSV Zuffenhauſen 117 Hockey Neben den Freundſchaftsſpielen im Hockey war das Wiederholungsſpiel der Vorſchlußrunde um den Eichen⸗ ſchild der Frauen in Berlin. Hier ſtanden ſich Baden und Brandenburg zum zweiten Male gegenüber. Baden ſiegte überraschend mit 3:2 Toren und trifft nun im Endſpiel auf den Schildverteidiger Nordmark. Die erſte Begegnung zwi⸗ ſchen Baden und Brandenburg endete bekannklich vor Wo⸗ chen in Heidelberg trotz Verlängerung torlos. Rugby Im Rugby ſind die ſüddeutſchen Meiſterſchaftskämpfe zu erwähnen. Sc Frankfurt 1880 ſchlug Eintracht Frank⸗ furt 11:3 und wurde damit erneut Südpeſt⸗Gaumeiſter. In Baden beſiegte SC Neuenheim den Heidelberger Rg im letzten Spiel, aber RG Heidelberg hat noch die Möglich⸗ keit, mit Neuenheim auf gleiche Höhe zu kommen. Ringen Im Ringen wurden die ſüddeutſchen Meiſterſchafts⸗ kämpfe fortgeſetzt. Der Weltergewichtsringer Fritz Schäfer (Schifferſtadk) weilte in Baſel, wo er bei einem internatid⸗ nalen Turnier die Schweizer Rieder und Groh nach 4 bezw. 3,5 Minuten entſcheidend beſiegte. Enders(Kuhbach), der am gleichen Turnier teilnahm, mußte im Mittelge⸗ wicht durch den ſchweizeriſchen Meiſter Gogel eine Punkt⸗ niederlage hinnehmen. Winterſport Ein vielſeitiges Programm gab es im Winterſport In Köln wurde die neue Eisbahn eingeweiht. Die deutſchen Olympiaſieger Maxie Herber⸗Ernſt Baier wur⸗ den ſtark gefeiert. 10 Rudi Cranz ſiegt am Feldberg. Der Winterſportbetrieb im Schwarzwald einem Torlauf der Univerſität Freiburg im Zaſtlerloch am Feldberg eröffnet. Man darf dieſen Start recht verhei⸗ ßungsvoll bezeichnen, denn obwohl bisher nur geringe Möglichkeiten zu einem intenſiven Training beſtanden, oe⸗ teiligten ſich rund 45 Läufer und Läuferinnen an dieſem Rennen. Die Organiſation lag in den Händen von Chriſtel Cranz, die den Skilehrbetrieb an der Freiburger Univerſt⸗ tät leitet. Wegen der ſchlechten Schneeverhältniſſe mußte auf die zuerſt vorgeſehene Strecke verzichtet und eine neue abgeſteckt werden, die mit zwanzig Toren beſpickt war und etwa 150 Meter Gefälle aufwies. Als Erſte ging Chriſtel Cranz außer Konkurrenz über die Strecke. wurde mit Max Schmeling hat bei den Newyorker Verhandlungen ſein Ziel doch noch erreicht. Weltmeiſter Braddock und ſeine Vertreter haben endlich den Vertrag unterzeichnet. Für Braddock ſieht der Kampfvertrag ein Verbot, gegen Ide Louis zu kämpfen, vor Im Long⸗Island⸗Stadion ſoll der Kampf am 3. Juni ausgetragen werden. Handelsteil Behauptet Nach einem ruhigen Verlauf der ganzen Börſenwoche zeigte die Berliner Aktien börſe am Wochenſchluß eine verhältnis⸗ mäßig feſte und widerſtandsfähige Grundſtimmung. Nur einige Spitzenwerte, wie Siemens und Ilſe, waren weiter abge⸗ 1 Der Montanmarkt war im allgemeinen nur wenig erändert. Am Rentenmarkt ſetzte ſich ebenfalls die feſte Tendenz durch. Umſchuldungsanleihe der Gemeinden ſtieg auf 89,85, Reichsaltbeſitzanleihe erholte ſich auf 115,75. Am Geldmarkt blieben die Sätze für Tagesgeld mit 3 bis 3½ Prozent unverändert. Am Devi ſenmarkt wurde eine weitere Abſchwächung der ſpaniſchen Währung an den Auslandsbörſen gemeldet, Deviſenkurſe. Belga(Belgien) 42,07(Geld) 42,15(Brief), dän Krone 54,46 54,56, engl. Pfund 12,195 12,225, franz. Fran⸗ ken 11,60 11,62, holl. Gulden 135,41 135,69, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,29 61,41, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14. ſchwed. Krone 62,87 62,99, ſchweiz. Franken 57,17 57,29, ſpan. Peſeta 20,48 20.52, tſchech. Krone 8,761 8,779, amerikan. Dollar 2,488 2,492. Was kocht die ſparſame Hausfrau? Montag: Einlaufſuppe, Käſemakkaroni, Tomatenſoße; abends: Zwiebelfleiſch(Reſte vom Sonntag), Kartoffeln; Dienstag: Tomalenſuppe, Bayriſchkraut, Salzkartof⸗ feln, Dürrfleiſch; abends: Gebratene Makkaroni, Salat; Mittwoch: Kartoffelſuppe, Weckauflauf und Vier⸗ fruchtmarmeladentunke(verbilligte Marmelade); abends: Krautſalat, grüne Kartoffeln; Donnerstag: Grießſuppe, gebackene Leber, Kartof⸗ felſchnee, Salat; abends: Bismarckheringe, Schalenkarkoffeln; Freitag: Bohnenſuppe, Fiſchgulaſch, Salzkartoffeln; abends: Milchgraupen mit gedörrten Zwetſchgen; Samstag: Lauchſuppe, gebratene Wurſt, Kartoffel⸗ ſchnitze, Rotrübenſalat; abends: Geröſtete Kartoffeln, verſchie⸗ dene Salate; Sonntag: Grünkernſuppe, Rotkraut, Rindsrollen, Kar⸗ toffeln; abends: Kalte Rindsrolle, Kartoffelſalat. Rezepte: Wedckauflauf: 400 Gramm alte Wecke, dreiviertel Liter Magermilch, 50 Gramm Butter oder Margarine, 100 Gramm Zucker, 2 bis 3 Eier, 125 Gramm Sultaninen,