Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mu. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60 in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- zeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 19 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Pofßtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1 ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatz Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. XI. 36 1130 86. Jahrgang Montag, den 21. Dezember 1986 Die deutſche Kolonialfrage Die deutſchen Kolonialmethoden waren ausgezeichnet. 5 Der frühere engliſche Kolonialminiſter Amery er⸗ klärte in Birmingham, der einzige Weg einer befriedigen⸗ den Löſung des deutſchen Kolonialproblems beſtehe darin daß Deutſchland ſich mit allen Nationen Europas, die Nahrungsmittel und Rohſtoffe herſtellten, und beſonders mit den Nationen zuſammenſchließe, die größere Kolonial- reiche beſäßen, als ſie entwickeln könnten, und die nur zu gern an Deutſchland verkaufen würden, falls Deutſchland ihre Erzeugniſſe denen aus Nord⸗ und Südamerika gegen⸗ über mit Vorzug behandele. Deutſchland habe keinerlei Anſpruch auf irgendwelche fremden Gebiete. Es würde das Ende des britiſchen Reiches bedeuten, wenn Kolonien größeren Umfanges fortgegeben würden. 5 In einer Zuſchrift an die„Times“ erklärt der eng⸗ liſche Oberſt. Meinertzhagen, daß der pſychologiſche Wunſch Deutſchlands nach Kolonien verſtärkt werde durch die be⸗ leidigende Art, in der man Deutſchland die Kolonien ge⸗ nommen habe. Der Verfaſſer tritt nachdrücklich der Verſailler Schuld⸗ behauptung entgegen, daß Deutſchland unfähig ſei, Kolonien zu bewirtſchaften, und erllärt, er wiſſe aus ſeiner langjährigen Erfahrung in Afrika, daß die deutſchen Kolonialmethoden ausgezeich⸗ net und den engliſchen Methoden in keiner Weiſe unter⸗ legen geweſen ſeien. 8 Es ſei eine beklagenswerte Unwiſſenheit, wenn immer wieder geſagt werde, daß Deutſchland alle Rohſtoffe, die es brauche, von den engliſchen Kolonien erhalten könne. Deutſchland müſſe auch imſtande ſein, für ſeine Rohſtoffe in Reichsmark zu bezahlen. Und ſchließlich müſſe England die heuchleriſche Lehre fallen laſſen, daß es Kolonien nicht zurückgeben könne, ohne die Wünſche der Einwohner berückſichtigt zu haben. Habe England jemals einen einzſgen Eingeborenen ges fragt, ob er von England beherrſcht zu werden wünſche? Habe es ſich nach den Wünſchen irgendeines deutſchen Ein⸗ geborenen im Jahre 1919 erkundigt? Englands gegen⸗ wärtige unerklärliche Untätigkeit in dieſer Angelegenheit müſſe verhängnisvoll werden. Einigung England— Italien Keine gegenſüätzlichen Intereſſen im Mittelmeer. Nach einer Meldung in der engliſchen„Daily Mail“ iſt zwiſchen England und Italien eine grundſätzliche Eini⸗ gung erzielt worden. Es wird hinzugefügt, daß in den Beſprechungen zwi⸗ ſchen Eden und Botſchafter Grandi gute Fortſchritte ge⸗ macht worden ſeien und daß man hoffe, Anfang nächſten Jahres in Rom und London eine gemeinſame Verlaut⸗ barung zu veröffentlichen, in der die Uebereinſtimmung der beiden Regierungen dahingehend zum Ausdruck ge⸗ bracht werde, daß die Intereſſen Englands und Italiens im Mittelmeer nicht zueinander in Widerſpruch ſtünden und daß der Status quo aufrechterhalten werden müſſe. Außerdem werde die Verlautbarung klar machen, daß ſich die Mittelmeer⸗Einigung nicht gegen dritte Mächte richte. Alle ſchwebenden Fragen zwiſchen England und Ita⸗ lien ſeien bei den in Gang befindlichen Beſprechungen getrennt behandelt worden. So werde beiſpielsweiſe in der Frage der Anerkennung der Eroberung Aethiopiens durch Italien ein individuelles Problem geſehen. In dieſer Frage ſei, wie verlaute, eine befriedigende Rege⸗ lung getroffen. Auch ein Abkommen mit Frankreich? Die Agentur Stefani verzeichnet in Pariſer politi⸗ ſchen Kreiſen umlaufende Vermutungen, nach denen Frankreich, das ſtändig über die italieniſch⸗engliſchen Mit⸗ telmeerverhandlungen auf dem Laufenden gehalten wor⸗ den ſei, die Abſicht habe, ſeinerſeits mit Italien ebenfalls ein zweiſeitiges Mittelmeerablommen abzuſchließen. HJ⸗Gammlung ein voller Erfolg Der abſchließende höhepunkt am Jonnkag. Berlin, 21. Dezember. Der Goldene Sonntag hat der großen vorbildlichen Sammelaktion der Hitler Jugend im Reich und in Berlin den abſchließenden Höhepunkt gebracht. 70000 Angehörige der Gliederungen der HJ waren an dieſem Tage in der Reichshauptſtadt eingeſetz. Auf faſt allen großen Plätzen gäben nachmittags Muſik⸗ und Sehen darunter auch mehrere Schalmeienkapellen, Standkonzerte. Nach den am Abend in der Zentrale der Hitler⸗Jugend aus den meiſten Bezirken vorliegenden Abſchlußmeldungen kann das Ergebnis als hervorragend bezeichnet werden: die Abzeichen ſind im Durchſchnikt zu mehr als 90 v. H. abgeſetzt worden. i f e Einen großen Erfolg hat auch die am Samsta abend auf dem Potsdamer Platz und auf dem Wittenbergplatz ſo⸗ wie an anderen Stellen durchgeführte Sammlung des Stabes der Gebietsführung gehabt, an der ſich ſämtliche Abteilungsleiter mit dem Obergebietsführer an der Sbige N Es ſind hierbei 15 000 Abzeichen verkauft wor⸗ en. Dr. Ley an ſeine Mitarbeiter Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley erläßt folgenden Aufruf: 5 All meinen Mitarbeitern der Reichsorganiſationslei⸗ tung der NSDAP. und des Zentralamtes der Deutſchen Arbeitsfront, ſowie allen politiſchen Leitern, Waltern und Warten im Reich wünſche ich ein frohes W̃ e i h⸗ nachts feſt und ein glückliches Neujahr. Vor allem begrüße ich die Männer der Werkſcharen, denn dieſer nationalſozialiſtiſche Gedanke, daß die Werk⸗ ſchar der aktive und lebendige Kern der Betriebsgemein⸗ ſchaft ſein muß und damit der nationalſozialiſtiſche Stoß⸗ trupp in den Werkſtätten und Kontoren, hat ſich im ver⸗ gangenen Jahr überall ſiegreich durchgeſetzt. Der Wahl⸗ ſpruch der Werkſchar lautet:„Der Führer hat immer recht!“ eee. Die Rüſtungen der Tſchechoſlowakei 8 Enthüllungen über das Abkommen Prag— Moskau. Das rechtsgerichtete ungariſche Wochenblatt„Virradat“ beſchäftigt ſich erneut mit dem geheimen Militärablommen zwiſchen Sowjetrußland und der Tſchechoſlowakei und be⸗ handelt jetzt die Rüſtungen der Tſchechoflowakei, die auf ein Höchſtmaß gebracht werden ſollen. Außer dem ſtehen⸗ den Heer von 180 000 Mann wird eine Reſervearmee auf⸗ geſtellt werden, in der die geſamten Jugend- und Bürger⸗ verbände in einem einzigen, ſchon im Frieden mit Waffen ausgerüſteten ſogenannten bürgerlichen Verband zuſam⸗ mengefaßt werden. Da die im wehxrpflichtigen Alter ſtehende dieuſttaugliche männliche Bevölkerung der Tſchechoflowakei auf 2 650 000 Mann veranſchlagt wird, wird berechnet, daß die Tſchechoſlowakei 34 Infanterie⸗ Diviſionen und 34 Kavallerie⸗Diviſionen mobil machen könne. Außerdem würden dann immer noch 600 000 bis 700 000 Mann zur Verfügung ſtehen. alſo mit 40 bis 44 Infanterie⸗Diviſionen teilnehmen. Die eigentlichen militäriſchen Abmachungen zwiſchen Sopwjetrußland und der Tſchechoſlowakei zerfallen in Ab⸗ kommen über das Zuſammenwirken der Luft⸗ waffe und der Landſtreitkräfte der beiden Län⸗ der. Das Luftabkommen ſieht zunächſt eine gegen⸗ ſeitige Unterſtützung in der Luft im Kriegsfalle in all⸗ gemeiner Form vor. Weiter ſoll das Kriegsmaterial nach Möglichkeit vereinheitlicht werden. Andere Beſtimmungen betreffen die Anlage von Flugſtützpunkten in der Tſchecho⸗ ſlowakei. Die Linie Prag— Moskau ſoll durch Militär⸗ flieger mit Militärflugzeugen beflogen werden. Dem Zuſammenwirken der Landſtreitkräfte ſind drei Vereinbarungen gewidmet. Dieſe ſehen u. a. vor: Wechſelſeitiges Kennenlernen der beiden Heere im Frie⸗ den, Ausbau der Verkehrsverhältniſſe in Ruthenien und in der Ukraine und ſchließlich gegenſeitige Unterſtützung mit Kriegsmaterial. Weiter iſt u. a. die Vereinheitlichung der Ausrüſtung der beiden Heere vorgeſehen. Frankreichs führende Nolle Ausdrücklich wurde vereinbart, daß die verbündeten franzöſiſch⸗tſchechiſch⸗ſowjetruſſiſchen Luftſtreitkräfte auf tſchechiſchem Gebiet unter einheitlichem franzöſiſchen Be⸗ fehl arbeiten ſollen. „Virradat“ ſtellt hierzu ausdrücklich feſt, daß bereits im Juli 1936 bei den Luftübungen in Weſtböhmen und Südmähren abwechſelnd tſchechiſche und ſowjetruſſiſche Offiziere die Führung übernahmen, während die oberſte Leitung in franzöſiſchen Händen gelegen habe. Beamtenterror gegen Blum Poliziſtendemonſtrationen.— Empörung der Poſtbeamten. Intranſigeant“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift „Zeichen der Zeit“ eine Betrachtung, die ein bezeichnendes Licht auf die politiſchen Verhältniſſe in Paris wirft. Es wird berichtet, daß ſich dieſer Tage in den Straßen von Paris ein Zug von Poliziſten gebildet hat, um Léon Blum Forderungen zu unterbreiten. Man erzählt, daß der Miniſterpräſident anderweitig beſchäftigt war. Aber man hatte alle Mühe, die Poliziſten zu überreden, mit ihren Forderungen nach Hauſe zu gehen, ohne daß ſie Blum ge⸗ ſehen hatten. Andere Beamte gehen noch weiter. Die Beamten des Haupttelegraphenamtes haben an den„Genoſſen Blum“ ein Schreiben gerichtet. Sie ſind„beunruhigt“, weil ſie gezwungen ſind, Telegramme zu befördern, die ihrer An⸗ ſicht nach geeignet ſind,„die Lebensverteuerung zu be⸗ günſtigen“, ohne daß die Dienſtſtellen des Innenminiſte⸗ riums davon in Kenntnis geſetzt werden. Sie ſind „empört“ über Preſſetekegramme, die faſchiſtenfreundliche Nachrichten enthalten und„wiſſentlich die Zwiſchenfälle in der Arbeiterſchaft entſtellen“. Das Haupttelegraphenamt, ſo erklären ſie, müſſe vor allem der Volksfront zur Verfügung ſtehen. ö Die Regierung iſt, ſo ſchließt der Bericht, auf unver⸗ antwortliche Stellen übergegangen, die handeln wollen, wie ſie es für gut befinden. Noch ſind ſie bereit, Forde⸗ rungen zu ſtellen; aber wenn man nicht acht gibt, wird bald die Stunde kommen, in der ſie ſich an die Stelle der geſetzmäßigen Regierung ſetzen, und dann erleben wir die völlige Anarchie. eee Freimaurer waren es. Die Logen unterſtützen den roten Terror in Spanien. Es iſt nicht leicht, über die Umtriebe der Freimaurerei authentiſches Material beizubringen. Die Freimaurerei agiert hinter dichten Nebelſchleiern. Es gibt aber Momente, wo ſie gezwungen iſt, den Schleier etwas zu lüften, ſo jetzt eben in Spanien. Es iſt bekannt, daß in der Regel nur vermögende und einflußreiche Leute der„Ehre“ teilhaftig werden, als„Brüder“ Aufnahme zu finden. Solche Leute ſind aber in den Augen des„Proletariats“ nichts anderes als verhaßte„Bourgeois“. Auch in Spanien muß das die Maſſe der Roten, die natürlich von der engen Verfilzung ihrer„Führer“ und Drahtzieher mit der Freimaurerei nichts weiß, empfunden haben. Jedenfalls hielt es die ſpaniſche Freimaurerei für nötig, den Beweis zu erbrin⸗ gen, daß ſie den marxiſtiſchen Maſſen freundlich geſonnen ſei. In der Zeitung„ABC“, Ausgabe Madrid, vom 20. Oktober d. J., die, wie alle Blätter im roten Gebiet, von bolſchewiſtiſchen Arbeiterräten herausgegeben wird, findet ſich nachfolgende Erklärung: „die augenblickliche Lage Spaniens iſt ſo außerordent⸗ lich und tragiſch, daß wir uns gezwungen ſehen, unſer übliches Schweigen zu brechen. Die ſpan iſche Frei⸗ maurerei iſt völlig, total und abſolut auf der Seite der Volksfront, auf der Seite der legalen Regierung und gegen den Faſchismus.“ . Man traut ſeinen Augen nicht, wenn man im folgen⸗ den lieſt, die Freimaurerei ſei bekanntlich immer„gegen die Konzentration des Kapitals und der Produltionsmittel, gegen den Großgrundbeſitz, gegen jedes Privileg und jeden Vorteil, der nicht aus Arbeit, Intelligenz, eigener Kraft und perſönlichem Verdienſt erwachſen iſt“.„Zeugnis davon geben die unzähligen Freimaurer, die an allen Schlacht⸗ lronten mitkämpfen; die vielen, die in der Verteidigung führende Stellungen einnehmen, auf militäriſchen, poli⸗ tiſchen, Arbeits⸗ und Organiſationspoſten. Zeugnis für unſerxe fetzige Erklärung logen ah dia aer ee bruch der faſchiſtiſchen Regierung ſofort auf ſeiten de legalen Regierung ſtellten. Verrräter an der Freimaurere ſind diejenigen, die nicht ſo handeln.“ In einer anderen Tageszeitung„El Dia Grafico“, Barcelona, Nr. 6246 vom 15. Oktober, führen die Frei maurer eine noch offenere Sprache:„Dank der weiſen Vorausſicht der Freimaurer war ein großer Teil der Kommandos in der Guardia civil und der„Guardia de aſalto'(von der Republik eigens ge⸗ ſchaffene Polizeitruppe) ſchon vor dem 18. Auguſt in den Händen zuverläſſiger Republikaner. Frei⸗ maurer waren es, die erreichten, daß der größte Teil der Kriegsſchiffe ſich auf die Seite der Volksfront ſtellte und die aufſtändiſchen Offiziere gefangenſetzte. Freimaurer waren die Flieger, die ſich an die Spitze unſerer Luftflotte ſellten. Die Führer unſerer meiſten Heeres⸗ abteilungen ſind Freimaurer. Freimaurer ſind in der Mehrzahl diejenigen, die in der Preſſe, auf dem Rednerpodium, vor dem Mikrophon das Feuer in Glut halten. Freimaurer auch die, welche den Sieg in der Etappe() vorbereiten helfen. Freimaurer endlich jene, die im Auslande(9 ſich einſetzen, daß die Neutralität auf⸗ gegeben wird.“ Tatſächlich traf die freimaureriſche Regierung Azana nach den Februarwahlen Maßnahmen, um das Heer und die Verwaltung zu„ſäubern“. Spaltenlang veröffentlichte das Amtsblatt Liſten von Namen von verſetzten oder ver⸗ abſchiedeten Offizieren und Beamten, an deren Stellen „ſichere“ Leute traten. „Freimaurer waren es, die— ein Selbſtzeugnis der Freimaurer über ihre enge Zuſammen⸗ arbeit mit dem Bolſchewismus, ihre ſyſtematiſche Vor⸗ bereitung und Unterſtützung der roten Terrorherrſchaft, wie es offener und zyniſcher nicht gedacht werden kann. Die beiden Erklärungen in„ABC“ und„El Dia Grafico“ ſind Dokumente, die die bekannte internationale Verfilzung von Judo⸗Bolſchewismus und jüdiſch geleiteter Frei⸗ maurerei einwandfrei beweiſen. Die Beſchlüſſe von Buenos Aires Empfehlung eines Verbandes der amerikaniſchen Staaten Buenos Aires, 21. Dezember. Die Interamerikaniſche Friedenskonferenz hielt eine weitere Vollſitzung ab, in der insgeſamt 23 Ausſchußvor⸗ ſchläge angenommen wurden. Der bedeutſamſte Entſchluß iſt eine Empfehlung zum Zuſammenſchluß in Form eines amerikaniſchen Staatenverbandes. Die Gründung eines ſolchen Verbandes ſoll auf die Tagesordnung der 8. Kon⸗ ferenz in Lima geſetzt werden. Der Vertreter Coſtaricas, Dr. Manuel Gimenez, er⸗ klärte u. a. zu dem Vorſchlag, daß. der Völkerbund nicht das erwarkete Ideal 5 geworden ſei. Krieg habe Völker gegeißelt, ohne daß der große Organismus Mittel gehabt hätte dies zu verhindern. Der Redner fragte, welchen Glauben die kleinen Nationen noch zu einer Einrichtung haben könnten, die nicht im⸗ ſtande ſei, ſie zu ſchützen? 55 5 Die Konferenz nahm ferner den Vorſchlag auf Ab⸗ ſchluß eines Abkommens zur Erfüllung und Erweiterung der zwiſchen amerikaniſchen Staaten beſtehenden Verträge und zu ihrer Angleichung an. Weitere Beſchlüſſe betreffen ein Abkommen zur Orientierung des Unterrichts im Sinne des Friedensgedankens und die Förderung der kulturellen Beziehungen. 2 eee 116 15 1 1 . Warnung vor Kundenfang Kundenliſten nur gültig auf Grund des Haushalts⸗ nachweiſes. Das Vorgehen einiger übereifriger Firmen veranlaßt den Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel, allgemein nochmals darauf hinzuweiſen, daß die von ihm angeordnete Kundenliſte ab 1. Januar 1937 nur Gültigkeit hat, wenn die Eintragung auf Grund des Haushaltsnachweiſes erfolgt. Der Haushaltsnachweis wird in dieſen Tagen aus⸗ gegeben, ſo daß die Eintragung in die Kundenliſte 10 zweckmäßigſten in den Tagen zwiſchen Weihnachten und Neujahr beim Kaufmann erfolgt. Es wird noch einmal dringend vor jedem Verſuch des Kunde nfangs 998 warnt, da ſich dieſer zum Nachteil nicht nur des Be⸗ triebes, ſondern auch des einzelnen Verbrauchers aus⸗ wirken muß. Die Einzelhandelsgeſchäfte haben das ihnen zuſtehende Butterkontingent auf Grund der Anordnung vom 24. November 1936 ordnungsgemäß ihrer Kundſchaft zuzuteilen. Jeder neu hinzu kommend 6 Kunde wird für die bisherigen Butterbezieher zum Nachteil, da eine Erhöhung der Kontingente für einen erweiterten Kundenkreis naturgemäß nicht in Betracht kommt. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Fach⸗ gruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel, hat ſich bereits ge⸗ nötigt geſehen, gegen einige Firmen, welchen gewiſſe Ver⸗ ſtöße nachgewieſen wurden, einzuſchreiten. Wie wird der Feiibezug geregelt? Es beſtehen vielfach noch Unklarheiten über die künf⸗ tige Fettbezugsregelung. Hierzu erfährt der„Zeitungs⸗ dienſt des Reichsnährſtandes“ folgendes: 1. Der Lebensmitteleinzelhandel führt Kundenliſten nur für Butter. Da nicht beabſichtigt ift, die Butterlieferungen an die einzelnen Geſchäfte nach Maß⸗ gabe der bei ihnen eingetragenen Kunden neu feſtzuſetzen, wird den Verbrauchern ſehr empfohlen, ſich bei ihrer bis herigen Bezugsquelle in die Kundenliſten eintra⸗ gen zu laſſen. f 2. Das Fleiſcherhandwerl führt Kundenliſten für Schweinefett, Speck und Talg. 3. Der Verkauf von Speiſeölen, Speck, Schweineſchmalz, Kokosfett und Marga⸗ rine, Mittel- und Spitzenſorte, im Lebensmitteleinzel⸗ handel iſt an Kundenliſten nicht gebunden. 5 5 4. Die Bezugs berechtigten von Konſum⸗ margarine können in jedem beliebigen Geſchäft ihren Bezugsſchein abgeben und ſich damit ihren Anſpruch auf Belieferung mit Margarine ſichern. Der Herder⸗Preis an Agnes Miegel verliehen. In der Königsberger Unverſität fand die feierliche Verleihung des Johann⸗Gottfried⸗Herder⸗Preiſes an die Dichterin 8 Dr. Agnes Miegel ſtatt. Die Feier der Verleihung am To⸗ destage Herders wurde durch Szenen aus dem Herder⸗ ſchen Oratorium„Die Kindheit Jeſu“ eingeleitet. Dann nahm der Rektor der Albertus⸗Univerſttät, Profeſſor 1 55 Gerullis, die erſtmalige Verleihung des Herder-Preiſes por. Dieſex wird als Teilpreis der Nohann⸗Wolfgang⸗ Vtech Derurtrtrung N 2 ſchrifttumslammer für eine beſondere künſtleriſche Lei⸗ ſtung im Rahmen des preußiſch⸗baltiſchen Volkstums ver⸗ liehen. Geheimrat Theodor Wiegand f. Berlin, 21. Dez. In Dahlem verſchied Geheimer Regie⸗ zungsrat Dr. Theodor Wiegand, preußiſcher Staatsrat, Mitglied der preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften und Präſident des Archäologiſchen Inſtituts des Deutſchen Rei⸗ ches, im 72. Lebensjahr. Handelsſchulſchiff„Deutſchland“ in Montevideo. Montevideo, 21. Dez. Das Handelsſchulſchiff„Deutſch⸗ land“ lief am Sonntag zu einem vierzehntägigen Beſuch im Hafen von Montevideo ein. Die deutſche Kolonie mit dem Geſandten an der Spitze hieß das Schiff im Hafen herzlich willkommen. Schloß Greifenstein Original⸗Roman von M. Herzberg. Kaum eine Stunde ſpäter ſtieg er vor dem Schloſſe ar und begab ſich nach Gernots Arbeitszimmer, aus welchem ihm nach ſeinem Anklopfen ein lebhaftes„Herein“ entgegen ſcholl Der Freund ſaß, eine Zigarre rauchend, vor ſeinem Schreibtiſch über die Abrechnungen gebeugt, die ihm ſein Rentmeiſter kurz zuvor gebracht. Er erhob ſich bei Rudolfs Eintritt, reichte ihm die Hand, bot ihm gleichfalls eine Zi garre an und lud ihn ein, auf dem neben dem Schreibtiſch befindlichen Seſſel Platz zu nehmen. 5 Damit wickelte er den Band, den er mitgebracht, aue 51 Umhüllung und legte ihn neben ſich auf den Schreib ⸗ iſch. „Was bringſt du mir denn da für einen alten Schmö⸗ ker?“ fragte Gernot lächelnd und griff danach, aber Rudolſ legte ſeine Hand darauf. „Er hängt mit meiner Nachricht zuſammen,“ ſagte er ernſt und fuhr dann fort:„Du erzählteſt mir ſeinerzeit, daß nach dem Tode deines Oheims ein Teſtament nicht vorhanden geweſen, nicht wahr?“ „Ich erzählte es dir nicht nur, Rudolf, ſondern das Nichtvorhandenſein eines Teſtaments war Tatſache,“ entgeg⸗ nete der Graf mit leichter Ungeduld. „Graf Eberhard hat aber doch eins gemacht, Gernot. Zu ihrer und unſerer grenzenloſen Ueberraſchung und Beſtür⸗ zung entdeckte meine Schweſter geſtern in der Bibliothek in der hinterſten Buchreihe eines der oberſten Regalfächer, die⸗ ſen Band.“ Damit ſchlug er ihn auf und legte ihn vor Gernot hin.„Lies, was auf dem inneren Oeckel hier ge⸗ ſchrieben ſteht!“ Der Graf las es, und ſein gebräuntes, männlich ſchönes Antlitz wurde blaß bis in die Lippen. „Allmächtiger Gott! So habe ich zu Unrecht von dem E ahucider. der.-Jich-AnitesfB ef or TN HUN. Wird Nanking das Löſegeld zahlen? Der Gouverneur der Bank von China in Sianfu. Nanking, 21. Dezember. Der Generaldirektor der Bank von China, Sung, flog am Sonntag von Loyang nach Sianfu ab, wo er am Nach⸗ mittag eintraf. In einem am Samstag von Loyang abge⸗ ſandten Brief forderte Sung Tſchanghſueliang auf, Tſchiang⸗ kaiſchek freizulaſſen. Gleichzeitig gab er darin der tiefen Enttäuſchung des ganzen Landes über die verhinderte zum Wochenende erwartete Ankunft Tſchiangkaiſcheks in Nan⸗ king Ausdruck.. 8 g Nankingtruppen beſetzten nach heftigem Gefecht die Ort⸗ ſchaft Huaſchien an der Eiſenbahnlinie Tunkwan— Sianfu. Zwei Bataillone der Tſchanghſueliang⸗Truppen wurden ent⸗ waffnet. 8 a Das Telegramm der Mongolenführer, in dem nach der Gefangennahme Tſchiangkaiſcheks die Einſtel⸗ lung des Kampfes gegen die Provinzialregierung von Sui⸗ huan angeordnet wurde, wird von der chineſiſchen Preſſe als Vernebelungsverſuch bezeichnet, in deſſen Schutz neue An⸗ griffe auf Suiyuan vorbereitet wurden. Anſcheinend werde von intereſſierter Seite verſucht, das Intereſſe wenigſtens teil⸗ weiſe von den Vorgängen in Sianfu abzulenken und vor allem den Einſatz der in Suiyuan ſtehenden ſtarken Regie⸗ rungstruppen gegen den mit den Kommuniſten verbündeten Tſchanghſueliang zu verhindern. 85 8—— Angriff auf Singapore Britiſche Manöver im Fernen Oſten. N Der britiſche Flottenſtützpunkt Singapore wird Ende Januar Mittelpunkt eines großen Manövers der Luft⸗, Land⸗ und Seeſtreitkräfte im Fernen Oſten ſein. Den Manöverplänen liegt ein Angriff der in Ching stationierten engliſchen Flotte unter Admiral Sir Charles Little auf Singapore zugrunde. 5 Es ſoll der theoretiſche Nachweis erbracht werden, daß der Flottenſtützpunkt, der in den letzten beiden Jahren unter einem gewaltigen Koſtenaufwand erheblich ausgebaut wurde, imſtande iſt, jedem Angreifer zu trotzen. e Die am Fuße der Halbinſel Malakka gelegene Feſtung Singapore iſt für den Schutz der britiſchen Handels⸗ wege nach Auſtralien, Neuſeeland und China 1 lich wichtig. Die Geſamtkoſten für den Aurea. des Flottenſtützbunktes wurden auf 20 Millionen Pfund be⸗ ziffert. Kurzmeldungen Vierfacher Mord und Selbſtmord Rätſelhafte Schreckenstat eines Arztes. Siegen, 21. Dez. In Wilnsdorf(Kreis Siegen) tötete der dort praktizierende Arzt Dr. Graes durch Repolverſchüſſe ſeinen Mitarbeiter, den 31ljährigen Arzt Dr. Schneider, ſeine elffährige Tochter Inge und ſeine im Alter von fünf und acht Jahren ſtehenden Söhne Joachim und Jürgen und brachte ſich ſelöſt durch einen Schuß in den Kopf ums Leben. Dr. Graes war um 21 Uhr von einem Krankenbeſuch zurückgekehrt und bat kurz darauf ſeinen Mitarbeiter Dr. a Mes defence ru ch Beide hatten eine längere Unterredung. Als nach 23 Uhr Dr. Schneider heimfehren und gerade ſeinen Wagen beſteigen wollte, gab Dr. Graes plötzlich zwei Revolverſchüſſe auf ihn ab. Schwerverletzt brach Dr. Schneider zuſammen. Dr. Graes begab ſich dann ins Haus zurück und gab hier auf ſeine be⸗ reits ſchlafenden drei Kinder mehrere Schüſſe ab, um darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt zu richten. Das Motiv der Blut⸗ tat konnte noch nicht einwandfrei geklärt werden. Autobahn von Halle bis Bayreuth. Das 37 Kilometer lange Schlußſtück der Reichsautobahnſtrecke von Eiſenberg bis Schleizer Seenplatte wurde in Betrieb genommen. Damit iſt die Möglichkeit geſchaffen, auf einer durchgehen⸗ den Strecke von 215 Kilometer Länge von Halle über Leipzig bis Bayreuth zu gelangen. 106 Jahre alt geworden. In Heeke im Kreiſe Berſen⸗ brück ſtarb zehn Tage vor Vollendung ſeines 106. Ge⸗ burtstages Georg von dem Felde, der zu den älteſten Einwohnern Deutſchlands zählte. „Nicht zu Unrecht, Gernot. Da ein Teſrament nicht ge⸗ funden wurde, mußte man annehmen, daß keins gemacht Worden. da dein Oheim ſeine Tochter für tot erklart! 1 1 warſt du der rechtmäßige Erbe,“ beſchwichtigte ihn Rudolf. „Es iſt wie in einem Roman,“ ſagte der Graf, den Kopf in die Hand ſtützend, düſter.„Nachdem man nach dem Tode meines Oheims das Schloß faſt umgekehrt auf der Suche nach einem Teſtament und nichts entdeckt, findet es ſich jetzt nach einem Jahre! Uebrigens erwähnte ich dir ja ſchon, daß mir damals der alte Kaſtellan berichtete, daß man ihy in der Bibliothek inmitten von Büchern tot am Boden lie⸗ gend aufgefunden. Darunter mußte alſo doch auch dieſes geweſen ſein. Warum nur entdeckte man ſeine Inſchrift nich eher? And wie kam es in ſein verhängnisvolles Verſteck?— Schade, daß ich die Kaſtellansleute und meines Oheims Die⸗ ner nicht darum befragen kann! Ich entließ erſtere, weil ſie ſich für ihr Amt nicht eigneten und kenne ihren jetzigen Auf⸗ enthalt nicht, und der Diener erhielt auf ſeinen Wunſch und meine Empfehlung Stellung bei einem auswärtigen Diplomaten.“ Gernot verſchwieg, daß er jenem alten Ehepaar und dem Diener ſeines Oheims ein anſehnliches Legat aus dem ererbten Vermögen ausbezahlt, ſolches für ſeine Pflicht hal⸗ laſſe weil der Verſtorbene dafür keine Verfügung hinter⸗ aſſen. „Das Teſtament, obgleich ſehr kurz gefaßt, ſcheint voll⸗ ſtändig korrekt zu ſein, meinſt du nicht auch?“ bemerkte Ru⸗ dolf, noch immer einen Zweifel erhoffend. „Es fehlt nichts, weder Ortsangabe, noch Unterſchrift, noch Datum, iſt ſomit unanfechtbar. Aber wäre es das auch nicht, ich würde es dennoch anerkennen.“ „And die Folgen, Gernot?“ ſagte Rudolf ſeufzend. „Die Folgen??“ wiederholte er herb.„Meine Kuſine Lydia, die rechtmäßige Erbin, wird kammen, ihr Vermögen verlangen, und weil ich ihr den von mir verbrauchten bedeu⸗ tenden Teil desſelben nicht erſetzen kann, werde für viele Jahre, wenn nicht für immer, ihr Schuldner bleiben müſſen. Siehſt du, Rudolf, das iſt das einzige, was mich wirklich unglücklich macht! Der Verluſt des Geldes an ſich. der eventuelle Fortzug von hier, die drohende Armut, wie⸗ Vermögen Beſitz genommen und verbraucht!“ rief er qual⸗ voll aus. gen leicht gegen die demütigende Ausſicht, mich zu dieſer Schuld, Gewiſſensſchuld, bekennen zu müſſen. a. Feſtnahme eines Hochſtaplers mit Millionenvermö⸗ gen. In einem vornehmen Warſchauer Hotel wurde der 42⸗ jährige amerikaniſche Staatsbürger Sycowfki verhaftet, der ſich als Induſtrieller und Beſitzer von Goldgruben ausge⸗ geben hatte. Es iſt ein ſehr bekannter Großbetrüger, der in den verſchiedenſten Großſtädten Europas ſein Unweſen trieb. Bei ihm wurden Dokumente gefunden, aus denen hervorgeht, daß er auf einer Londoner Bank ein Guthaben von einer Million Pfund Sterling und in Pariſer Banken mehr als 20 Millionen Gold⸗Franken beſitzt. Da man ihm in Warſchau nichts vorwerfen konnte, wurde er über dle Grenze geſchoben, wobei er ſelbſt die Koſten für ein von ihm gemietets Flugzeug zahlte. Schwieriges Rettungswerk. Bei ſchwerem Weſtſturm und hoher See gelang es dem Rettungsboot der Station Nidden(Memelland), in mehrſtündiger Rettungsfahrt mit dem Ruderboot, die aus vier Mann beſtehende Beſatzung des auf der Barre vor Nidden geſtrandeten und ſinkenden däniſchen Dreimaſtſchoners„Amager“ zu bergen. Die Station Nidden, die von der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger betreut wird, verfügt über kein Motorrettungsboot. Die Rettung der däniſchen Seeleute bedeutet bei der zwei Seemeilen entfernt gelegenen Stran⸗ dungsſtelle eine außerordentliche Leiſtung. Ein neuartiges Muſikinſtrument. In der Akademie von Athen führte der griechiſche Dirigent und Mitglied der Akademie von Athen, Mitropulos, ein neuartiges Muſik⸗ inſtrument vor. Der Erfinder dieſer Inſtruments iſt der blinde Künſtler Evangelos Tſamurtzis, der wegen ſeines muſikaliſchen Talents ſehr geſchätzt wird und bereits meh⸗ rere Muſikinſtrumente erfunden hat. Das neue Inſtru⸗ ment, das den Namen„Polycordon“ führt, wurde mit größtem Beifall aufgenommen. Es hat die Form einer Harfe und kann gleichzeitig als Klavier und als Harfe geſpielt werden. 5. s ib Ehedrama. Dieſer Tage ſchüttete ein Mann ſeiner von ihm getrennt lebenden Frau in deren Wohnung in Bochum nach kurzem Wortwechſel einen Waſſerkeſſel mit heißem Waſſer über den Körper, während die Frau ihrem Mann mit einem Stockeiſen mehrere Schläge über den Kopf verſetzte. Beide mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Der Mann wurde jetzt in das Polizeigefängnis eingeliefert. a Gelddiebſtahl auf einem Poſtamk. Im Schalterraum der Fraumünſterpoſt in Zürich hatten zwei Bankangeſtelltg größere Geldſendungen zu expedieren. Einer der Ange⸗ ſtellten befand ſich mit ſeiner Sendung am Einzahlungs⸗ ſchalter der Poſt, als ſein Kollege hinzutrat und ſeinen Um⸗ ſchlag, der 37000 Franken in Banknoten enthielt, auf das Schalterbrett ſtellte mit der Bemerkung, der Kollege möge auf das Geld aufpaſſen, da ei in der Zwiſchenzeit noch an einem anderen Schalter eine Beſorgung zu machen habe. Allem Anſchein nach hat aber der erſtere, da er mit ſeinen Obliegenheiten zu ſtark beſchäftigt war, dieſe Bemerkung nicht gehört, und als der Mann zurückkehrte, fand er zu ſeinem Schrecken das Geld nicht mehr vor. ib Katzen retten den Viehbeſtand. In Wallis(Schweiz) retteten zwei Katzen durch ihr jämmerliches Geſchrei einen ganzen Viehbeſtand. Durch ein tagelanges Regenmetter kamen gewaltige Waſſermaſſen zu Tal, die in der Nacht unbemerkt in einen Viehſtall einbrachen. Der Bauer, der ahnungslos ſchlief, wurde durch das ſämmerliche Geſchret ſeiner Katzen, die im Stalle ſchliefen, aufgeweckt, und als J 1 Alt gad in- dan Stall eintrat ſtand das Waſſer ſchon Miekerhöch Stkundenlange Bemühungen waren notwendig, um die verängſtigten Tiere aus dem Stall zu bringen. Ohne die Katzen wäre der ganze Viehbeſtand er⸗ trunken. E Fünf Todesopfer eines Raſenden. Wie aus Pitts⸗ burgh berichtet wird, erſchoß dort ein 70 jähriger Po⸗ lizeibeamter ſeinen 53jährigen Schwiegervater, deſſen Ehe⸗ frau, zwei weitere Frauen und einen 19jährigen Jungen. Das Motiv der Tat ſoll in Eiferſucht gegen ſeine 40 Jahre jüngere Ehefrau zu ſuchen ſein. In der Werft von Monfalcone bei Trieſt iſt das Tauchboot„Vebella“ vom Stapel gelaufen. Der Reichsſtudentenführer ernannte den Reichs haupt⸗ ſtellenleiter Maehner⸗München zum Beauftragten für Diſziplinar⸗ und Ehrenſachen des NS. ⸗Studentenbundes. König Georg VI. hat den Rang eines Großadmirals, eines Generalfeldmarſchalls und eines Marſchalls der Luft⸗ waffe angenommen. „Das ſind übertriebene und unbegründete Ehrbegriffe, Gernot!“ proteſtierte Rudolf lebhaft, obwohl er dieſe Ge⸗ 5 des Freundes den Seinen prophezeit und erwartel hatte. Gernot ſchüttelte den Kopf. „Meine arme Mutter wird es ebenfalls hart treffen, bemerkte er nach einer Pauſe ſchmerzlich.„Nach kurzem, behaglichem Leben und Wohlſtand ſoll ſie wieder in die früheren drückenden Verhältniſſe zurückverſetzt werden.— Hingegen hoffe ich dich, mein lieber Kerl, und den tüchtigen Inſpektor, hier, mit euren Dienſtleuten in euren Stellungen belaſſen zu können. Soviel, als für euch zum Leben gehört, wird ſich wohl doch noch vom Rittergut und Vorwerk heraus⸗ wirtſchaften laſſen, denke ich.“ Rudolf ſah ihn voll inniger, dankbarer Teilnahme an. „Wenn du fort von hier gehſt, Gernot, mag ich auch nicht bleiben. Aber ſieh doch nicht ſo ſchwarzl Du rechneſt ſchon ſo beſtimmt mit den traurigen Umwälzungen hier. Es iſt ja doch noch gar nicht bewieſen, daß deine Kuſine noch exiſtiert. Du ſagteſt einmal, daß die Gattin deines Oheims, ihre Mut⸗ ter, an der Schwindsucht geſtorben ſei. Sehr oft vererbt ſich das auf die Kinder. Es iſt alſo fehr möglich, nein, ſogar wahr⸗ ſcheinlich, daß die Tochter, noch dazu bei dem ſo veränderten mangelhaften und unſteten Leben, führen mußte, auch verſtorben iſt. Und dann verbleibt dir das Vermögen und dadurch auch die Heimat,“ tröſtete Rudolf, dem die männliche, tapfere Faſſung des Freundes mehr zu Herzen ging, als es mutloſe Klagen getan hätten. „Lydia war allerdings nur ein zartes Mädchen, welches vielleicht den Keim der mütterlichen Krankheit in ſich trug. Aber wir dürfen mit Möglichkeiten nicht rechnen, Rudolf, eines Menſchen, noch ren, obwohl ich deine Beweggründe, du lieber Kerl, aner⸗ kenne und würdige. Eigentlich empfinde ich Genugtuung darüber, daß mein Oheim noch in letzter Stunde zur Ein⸗ ſicht kam und das ſchwere Unrecht, welches er ſeiner Tochter natürlich und geſetzlich zuſtehenden Vermögens fühnte. 1 (Tortiekung folat i Ereers u erer — Ae 6 468. Menn Babdiſche Chronik Heidelberg.(Unfall mit Todesfolge.) Der in Schriesheim auf einer Bauſtelle verunglückte ledige 29jäh⸗ rige Maurer Alois Brand aus Leutershauſen iſt im Kran⸗ kenhaus Heidelberg ſeinen Verletzungen erlegen. i Eberbach.(Schule wegen Grippe geſchloſ⸗ ſen.) Die Grippeepidemie, die zurzeit in der Stadt Eberbach und beſonders auch unter den Schülern der Volksſchule ſehr ſtark verbreitet iſt, gab der Schulleitung Veranlaſſung die Schule ab ſofort zu ſchließen. 5 Die Preſſe⸗ und Propagandaarbeit der DA. (). Karlsruhe. In der Zeit vom 12. bis 17. Dezember waren in Oberbühlertal die Kreispreſſe⸗ und die Kreispropa⸗ gandawalter der Deutſchen Arbeitsfront unter Leitung der Gauabteilungsleiter Roß und Stutz zu einer Arbeitstagung verſammelt. Drei Tage wurden dazu verwendet, den Dü. Propagandiſten neues Rüſtzeug für die kommende Arbeit zu geben. Führende Männer aus Partei und Staat ſprachen zu den DAF.⸗Waltern, ſo u. a. Landesſtellenleiter Adolf Schmid, die Reichsamtsleiter Hans Biallas und Otto Geiger ſowie Reichskulturwalter Franz Moraller. Außerdem hörken die Tagungsteilnehmer verſchiedene Referate aus den Arbeits⸗ gebieten der DAF. Amfaſſende Ausſprachen fanden ſtatt, um die in der praktiſchen Arbeit auftretenden Tagesfragen ein⸗ heitlich zu klären. Zu einem beſonderen Erlebnis wurde eine Abendfeier, geſtaltet von einer jungen Künſtlertruppe der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die den Rahmen zur Rede des Reichskulturwalters Moraller gab. Verkehrserziehung in den Schulen. () Karlsruhe. Da von den badiſchen Schulen teilweiſe immer noch mangels anderer Möglichkeiten während der Schulpauſen und für den Turn⸗ und Sportunterricht öffent⸗ liche Plätze und Straßen benützt werden müſſen, hat der Mini⸗ ſter des Innern mit dem Miniſter des Kultus und Anter⸗ richts folgende Vereinbarung getroffen:„Der Aufenthalt von Schülern auf Straßenabſchnikten in den Schulpauſen oder zur Durchführung ſportlicher Uebungen iſt verboten. Wo Straßen ausnahmsweiſe für dieſe Zwecke in Anſpruch genom⸗ men werden müſſen, iſt bei der zuſtändigen ſtaatlichen Polizei⸗ behörde zu veranlaſſen, daß während der Unterrichtszeit und der Schulpauſen ſowie für die Dauer der ſportlichen Uebun⸗ gen das Straßenſtück geſperrt und der Verkehr umgeleitet wird. Hauptverkehrsſtraßen dürfen nicht benutzt werden.“ () Pforzheim.(Tödlicher Sturz.) In den Abend⸗ ſtunden fiel eine 70jährige Frau eine Steintreppe hinunter und erlitt einen Schädelbruch und zwei Unterarmbrüche. Der Tod trat auf der Stelle ein. () Pforzheim.(40 jähriges Dienſtjubiläum.) Dieſer Tage beendete Reichsbankdirektor Walz ſein 40. Dienſt⸗ jahr im Dienſte der Reichsbank. Im Auftrage des Reichs⸗ hankpräſidenten Dr. Schacht hat der Reichsbankjuſtiziar, Amtsgerichtsdirektor Krauß, bei einer von den Beamten und Angeſtellten der Reichsbank veranſtalteten Feier dem Jubilar ein perſönliches Glückwunſchſchreiben des Führers und Reichs⸗ kanzlers übermittelt, in dem der Dank für die in ſo langer Zeit erfolgreich geleiſteten Dienſte ausgeſprochen wurde. In einem weiteren Handſchreiben des Reichsbankdirektoriums hat auch Präſident Dr. Schacht ſelbſt ſeine und des Reichsbank⸗ direktoriums aufrichtigen Glückwünſche ausgeſprochen. Oberwolfach.(Selbſtmord.) In einem Anfall von Schwermut hal ſich der im Frohnbachtal wohnhafte Bächlebauer Rainmund Dieterle erſchoſſen. Im Frühjahr war ſein Anweſen abgebrannt. O Freiburg.(Hochſchul nachricht.) Der n. b. a. o. Profeſſor Dr. Arnold Ciſſarz iſt am 1. Dezember 1936 aus seiner Stellung als Aſſiſtent am Mineralogiſchen Inſtitut der Aniverſität Freiburg ausgetreten, um ein Referat beim Gene⸗ ralſachverſtändigen des Vierjahresplanes in Berlin zu über⸗ nehmen. Zur Beachtung für alle Betriebsfuhrer! Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland gibt bekannt: In immer ſteigendem Um⸗ fange gehen Anträge und Anfragen bei meinen Dienſtſtellen ein, die mir zeigen, daß die Bekanntmachungen in meinen „Amtlichen Mitteilungen“ nicht mit der erforderlichen Auf⸗ merkſamkeit verfolgt werden. Neben Tarifordnungen und den einſchlägigen Geſetzen und Verordnungen ſowie allen wich⸗ ligeren Bekanntmachungen ſozialpolitiſcher und ſozialrechtlicher Art werden in den„Amtlichen Mitteilungen des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland“ „ auch insbeſondere Bekanntmachungen veröffentlicht über Form, Inhalt und Verfahren, die bei Anträgen einzuhalten ſind. Werden ſie nicht beachtet, ſind Rückfragen unvermeidlich. Sie belaſten aber nicht nur meine Dienſtſtellen in überflüß⸗ ſiger Weiſe, ſondern verzögern vor allem auch die Erledigung der oft dringlichen Anträge der Betriebe. Es liegt daher im Intereſſe jedes Betriebsführers, die„Amtlichen Mitteilun⸗ gen“ ſtets zu leſen und ſich ſo über alle wichtigen Veröffent⸗ lichungen auf den Gebieten meines Zuſtändigkeitsbereiches immer auf dem laufenden zu halten. Die„Amtlichen Mitlei⸗ lungen“ erſcheinen am 1. und 15. jeden Monats und ſind durch die Poſt zu beziehen. Papierballons mit Brennſtoffantrieb verboten. Diurch Polizeiverordnung vom 3. November 1936 hat der preußiſche Minister des Innern bei Strafvermeiden die Herſtellung, den Vertrieb und das Steigenlaſſen von Papier⸗ ballons mit Brennſtoff⸗ oder Kerzenantrieb verboten. Der Anlaß hierzu war, daß im laufenden Jahr mehrfach Papier⸗ ballons, bei denen durch Brennſtoff oder Kerzen der Auf⸗ trieb herbeigeführt war, aufgefunden worden ſind. Wenn auch die Papierhüllen aus ſchwerbrennbar gemachtem Papier beſtanden, ſo ſtellt doch die zur Warmlufterzeugung erforder⸗ che Wärmequelle, die dieſen Ballonen mitgegeben wird, eine große Gefahr dar. Nicht nur Wald⸗ und Wieſenbrände können hierdurch entſtehen, auch Exploſionen auf Tankhöfen und in ſeuergefährlichen Betrieben ſind zu befürchten.— Unterm 16. Dezember 1936 hat das Badiſche Ministerium des Innern für das Land Baden ein gleiches Verbot erlaſſen, das im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt zur Veröffent⸗ chung gelangt. 1 rivalmüſiklehrerprüfung 1937. Im März und April— findet in Karlsruhe eine ſtaatliche Priwatmuſik⸗ lehrerprüfung nach Maßgabe der Verordnungen des Mini⸗ ſteriums des Kullus und Anterrichts vom 19. April 1928 und vom 25. Auguſt 1936 ſtatt. Meldungen zu dieſer Prü⸗ fung ſind bis ſpäteſtens 15. Januar 1937 unter Beifügung der in Paragraph 3 der Verordnungen über die Privatmuſik⸗ lehrerprüfung bezeichneten Angaben, Nachweiſe und Zeugniſſe an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts einzureichen. Augen, dünne Lippen, ſt eine Narbe, er trägt Hut, braune Halbſchuhe, führt ein Herrenballonrad mit verchromten Felgen und Streifen mit ſich. Nicht ſelten übernachtet er in den Notarreſten der Gemeinden, mit der Vorſpiegelung, daß ihm auf ſeiner Ur⸗ laubsreiſe das Geld ausging. Bei Auftreten wolle ſeine Feſtnahme veranlaßt werden. Aus den Nachbargauen Oggersheim.(Kind im Waſchgefäß ertrun⸗ ken.) Zwei Kinder einer in der Schnabelbrunnengaſſe woh⸗ nenden Familie waren abends von der Mutter kurze Zeit unbeaufſichtigt gelaſſen worden. Das eine Kind ent⸗ fernte offenbar von einem abgedeckten Waſchgefäß den Dek⸗ kel und das einjährige Mädchen fiel in das Gefäß hin⸗ ein und ertrank. ie alsbald angeſtellten Wiederbele⸗ bungsverſuche waren ohne Erfolg. Frankenthal.(Zuchthaus für Abtreibung.) Am letzten Tag der 6. ordentlichen Tagung des Schwur⸗ gerichts Frankenthal ſtand die 26jährige Ehefrau Martha Hertel geb. Renzhammer aus Ludwigshafen vor den Ge⸗ ſchworenen, die ſich wegen gewerbsmäßiger Abtreibung zu verantworten hatte. Die Angeklagte, die ſich ſeit 15. Ok⸗ tober in Unterſuchungshaft befindet, übte ihr ſchändliches Gewerbe vier Jahre lang, von 1932 bis 1935, in Ludwigs⸗ hafen und Oggersheim aus und nahm Abtreibungshand⸗ lungen an ſich ſelbſt ſowie an ſieben weiteren Frauen vor. Sie nahm dafür Beträge nach beſtimmten Sätzen, die teilweiſe die Höhe von 30 Mark erreichten. Das Schwur⸗ gericht kannte für dieſen gemeinen Schädling an der Volksgeſundheit keine Milde und ſprach eine Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von drei Jahren zwei Monaten aus, an der die Unterſuchungshaft mit neun Wochen zur Anrechnung kommt. Außerdem wurden der Angeklagten die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aber⸗ kannt. Landau.(Den Verletzungen erlegen.) Der 42 Jahre alte Samenhändler Albrecht Haag, der auf der Heimfahrt nach Dohrbach auf dem ſogenannten Impflin⸗ ger Stich von einem Motorradfahrer von rückwärts an⸗ gefahren wurde, wobei er ſchwere Verletzungen davon⸗ trug, iſt geſtorben. Er hinterläßt eine Witwe und drei minderjährige Kinder. Worms.(Erpreſſer gingen in die Falle.) Wegen Erpreſſungsverſuchs wurden zwei Männer aus Worms feſtgenommen, die einem Wormſer Geſchäftsmann brieflich mitteilten, daß ſie gegen ihn wegen angeblicher ge⸗ ſchäftlicher Verfehlungen Strafanzeige erſtatten würden, falls er nicht auf ihre Bedingungen— Zahlung einer grö⸗ ßeren Geldſumme— eingehe. Als das Geld durch einen Mittelsmann in der Wohnung des e d ab⸗ ſeholt werden ſollte, wurde dieſer Mittelsmann und nach 1 Fahndung auch die Haupttäter feſtgenommen. Worms.(Handtaſchendiebin gefaßt.) Im Wormſer Dom wurden in den letzten Monaten zahlreichen Perſonen, die dort zur Beichte gingen, die Handtaſchen und andere Gegenſtände geſtohlen. Nun iſt es gelungen, die dreiſte Diebin auf friſcher Tat zu ertappen und feſtzuneh⸗ men. Es handelt ſich um ein 17jähriges, in Worms bedien⸗ ſtetes Mädchen aus Pfeddersheim. Es konnten ihr bisher zehn Handtaſchen⸗ und Geldbörſendiebſtähle nachgewieſen werden, die ſie etwa ſeit Auguſt dieſes Jahres in Worm⸗ ſer Kirchen begangen hat. Friedberg.(Motorradfahrer tödlich ver⸗ unglückt.) Abends ſtieß auf der Kaiſerſtraße ein Perſo⸗ nenwagen mit einem Motorradfahrer zuſammen. Der Mo⸗ torradfahrer trug dabei ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er am folgenden Vormittag im Krankenhaus dieſen erlegen iſt. Doppelmord aus verſchmähter Liebe Nagold, 21. Dez. In der Nacht ſind in Ebhauſen(Kreis Nagold) in ihrem Wohnhaus die 76jährige Witwe Katharina Guhl und ihre Enkelin, die 20jährige ledige Wilma Guhl, durch Erſtechen ermordet worden. Der Verdacht richtete ſich von Anfang an auf den bisherigen Geliebten der ermordeten Wilma Guhl, den ledigen 24jährigen Helmut Kuch aus Karlsruhe. Wie aus Briefen hervorgeht, ſcheint er aus ver⸗ ſchmähter Liebe gehandelt zu haben. Die ermordete Wilma Guhl, die ein zwei Monate altes Kind von Kuch beſitzt, hatte ſich von dem Mann zurückge⸗ zogen. Daraufhin hatte Kuch ſie wiederholt bedroht und ihr auch angekündigt, er werde ſich das Leben nehmen. Kuch konnte in Karlsruhe ergriffen werden. Schnittwunden. Ob er ſich dieſe bei der Ermordung der Frauen oder ſpäter beigebracht hat, als er, wie er ausſagte, Selbſtmord begehen wollte, ſteht noch nicht feſt. Neuerbaute Mühle niedergebrannt. Katzweiler, 21. Dez. Die große, neuerbaute Schafmühle iſt einem Großfeuer zum Opfer gefallen. Der Brand wurde um 6 Uhr früh in den oberen Stockwerken bemerkt. Das Feuer griff ſo raſch um ſich, daß das ganze Gebäude in kurzer Zeit in hellen Flammen ſtand. Die Feuerwehren von Katzweiler und Hirſchhorn waren dem verheerenden Element gegenüber machtlos und mußten ſich auf die Rettung der Nebengebäude beſchränken. Die Feuerwehr von Kaiſers⸗ lautern war mit zwei Löſchzügen und Motorſpritzen zu Hilfe geeilt. Gegen halb 9 Uhr war die Hauptgefahr beſei⸗ tigt. Die Mühle iſt vollſtändig ausgebrannt. Auch der Dach⸗ ſtuhl des Wohngebäudes wurde vernichtet. Trier.(Gewiſſenloſer Autofahrer) Auf der Koblenzer Straße war vor etwa 10 Tagen ein 56jähriger Mann von einem Auto angefahren und tödlich verletzt worden. Der Autofahrer machte ſich davon und kümmerte ſich nicht um den Verletzten. Es iſt gelungen den Täter zu ermitteln und ihn auch nach anfänglichem Leugnen zu überführen. Er wurde dem Amtsgericht in Trier vorge⸗ führt, das Haftbefehl gegen ihn erließ. Er hatte einige Der goldene Sonntag. In dichten Nebel eingehüllt, trüb und unfreundlich, zeigte ſich der geſtrige Sonntag. Der Verkehr nach der Stadt war im allgemeinen gegenüber dem letzten Sonn⸗ tag mäßig. Dafür hatte die hieſige Geſchäftswelt mehr zu tun, hielt doch die Witterung manchen von der Stadt ab. Der Winterſportverkehr, der eigentlich jetzt einsetzen ſollte, war in Anbetracht des milden Wetters gleich Null. Während in der Ebene bei nebligem Wetter die Tem⸗ peraturen etwas ſanken, herrſchte im Gebirge faſt früh⸗ lingshaftes Wetter, ſodaß faſt nirgends Sportmöglich⸗ eiten beſtanden. Na chdem bisherigen Verlauf des De⸗ zembers iſt zu ſchließen, daß wir es wiederum mit einem milden Winter zu tun haben. Ein alter Bauernſpruch ſagt:„Dezember veränderlich und lind, iſt der ganze Winter wie ein Kind“, „Die Hitlerjugend, die geſtern den ganzen Tag einſatz⸗ bereit für das W HW zur Verfügung ſtand, führte mit vollem Erfolg die Reichsſtraßenſammlung durch. * Die Krippenausſtellung im Jugendheim St. Klara erfreute ſich eines überaus guten Beſuches. Die Aus⸗ ſtellung zeigte wirklich feine und künſtleriſche Krippen, in deen deutſches Empfinden und deutſche Formſprache zum Ausdruck kamen. Heute Montag nachmittag wird nochmals die Ausſtellung für Jedermann geöffnet ſein. E In der evang. Kirche fand am Nachmittag die Weih⸗ nachtsfeier der Kinderſchule ſtatt. Bei eintrelender Dunkelheit wurde an den Planken von der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP ein öffent⸗ ches Liederſingen und Weihnachtskonzert veranſtaltet. Das Wetter war jedoch nicht geſchaffen, fröhliche Weih⸗ nachtsſtimmung hervgrzurufen. Amſomehr dürfte heute abend in der Schulturnhalle bei der Kinderbeſcherung die weihnachtliche Stimmung vorherrſchen. * Weihnachtsfeier in der Blindenanſtalt Ilvesheim Alljährlich, kurz vor Weihnachten, ehe die Zöglinge zu den Eltern während der Feiertage beurlaubt werden, verſammelt ſich die Gemeinde der Blindenanſtalt zu einer gemeinſamen Weihnachtsfeier. Erwartungsfreudig ſchlagen dann die Herzen der Buben und Mädels und es kann kaum der Augenblick erwartet werden, bis das Zeichen zur Beſcherung gegeben wird. .Der Leiter der Anſtalt, Direktor Liebig, begrüßte die zahlreichen Gäſte, unter denen als Vertreter des Bezirksamts Landrat Dr. Veſenbeckh anweſend war. Der brennende Lichterbaum verſinnbildliche die Seemſucht des Menſchen nach Licht und Wärme. Seit 2000 Jahren werde die chriſtliche Heilspredigt gepredigt, daß Geben ſeliger denn Nehmen ſei; im heutigen Deutſchland ſei dieſe Mahnung in die Tat umgeſetzt worden. Auch für die Schüler und Schülerinnen der Blindenanſtalt haben wieder opferfreudige Menſchen zuſammengewirkt, damit den Kindern der Weihnachtstiſch gedeckt werden konnte. Ihnen ſei auch beſonders gedankt. Nach der kurzen Anſprache des Direktors wurde von den Kindern die Weihnachtslegende dargeſtellt, wie ſie in ihrer ſchlichten Einfachheit nicht rührender gedacht werden kann. Weihnachtslieder mit Orgelbegle tung ver⸗ banden die einzelnen Bilder. Da folgten die Hirten auf dem Felde dem Stern, der ſie zur Krippe führte; ſie brachten dem Kinde ihre beſcheidenen Gaben dar, einer ſpielte ihm auf der Hirtenflöte vor, weil er ſonſt nichts zu geben hatte. Dann ſtellten ſich die drei Könige aus dem Morgenlande ein mit ihren reichen Spenden. And ſo wickelte ſich Bild für Bild der uns allen ſo wohlbekannten Weihnachtsgeſchichte ab. Als nach der Beendigung des Spieles der Direktor ſeine Schutzbefohlenen befragte, ob ſie nun ihr Weih⸗ nachtsgeſchenk in Empfang nehmen wollten, gab es ein allgemein freudiges Ja. Nun ging es in den oberen Stock wo in zwei Sälen die Gaben für jedes einzelne Kind, deren vorher ausgefüllter Wunſchzettel nach Mög⸗ lichkeit erfüllt wurde, ausgebreitet lagen. Feberhafte Freude lag in allen Geſichtern, als ſie endlich das, außer ihren Geſchenken, mit Gebäck und Süßigkeiten gefüllte Körbchen in Händen hatten. Ein Zehnjähriger betaſtete freudeſtrahlend das kleine Rennauto und horchte genau beim erſten Aufziehen; ein anderer probierte zuerſte die neue Mütze auf, ein dritter begann gleich in dem dicken Buch zu leſen, das in Blindenſchrift irgendeine Lieb⸗ lingsgeſchichte enthielt und ein Wecker mit ſeinem kräf⸗ tigen Geraſſel erfreute einen Größeren. Die Mädchen. nahmen ſich mit gleichem Eifer ihrer Puppen an. So herrſchte unter dem Weihnachtsbaum in der Blinden⸗ anſtalt kaum weniger Freude als irgendwo bei der Be⸗ ſcherung in einer Familie. Die Stadt⸗ und Feuerwehr⸗ kapelle Ladenburg hatte ſich indeſſen auch eingeſtellt und ſpielte im Gang draußen ihre frohen We hnachtslieder. Man konnte ſo richtig feſtſtellen, daß auch die blinden Kinder begeiſterungsfähige kleine Menſchen ſind, ob ſie auf der Bühne mit großer Hingabe die Geſchichte der heiligen Nacht ſpielten, oder ob ſie hernach droben vor ihren Geſchenken ſtanden und ihrer Freude freien Lauf ließen. Für die Gäſte aber war die Feierſtunde ein inneres Erlebnis. Mordverſuch auf der Landſtraße Mannheim. Eine Hausangeſtellte, die mit ihrem Fahr⸗ rad von Neuoſtheim über den Flugplatz in Nichtung Nangier⸗ bahnhof fuhr, wurde abends gegen 9.15 Uhr auf der Land⸗ ſtraße von einem ſie übecholenden Radfahrer mit einem Dolchmeſſer in den Rücken geſtochen und gefährlich verletzt. Dem Täter gelang es, in der Dunkelheit zu entkommen, als einige Perſonen auf die Hilferufe herbeieilten. Der Täter, der die Hausangeſtellte vom Flugplatz bei Neuoſtheim aus eine längere Strecke verfolgt hatte, wird wie folgt beſchrieben: Etwa 17 Jahre alt, 1,70 m groß, kräftig, dunkelblonde zurückgekämmte Haare, bone e trug grau⸗weiß geſprenkelten Anzug ohne Mantel und ohne Kopfbedeckung. i 5 11 Schüler vermißt. Vermißt wird felt 18. Juli n Mannheim der Volksſchüler Werner Rieger,. 23 Auguſt 1922 in Schwetzingen. f 8 vermißte Knabe ſich bei einem Bauern im Allgäu aufhält. 8————————— Es wird vermutet, daß dr Tageszwerg und Nachirieſe Am 21. Dezember wandert unſere Erde durch den Punkt der Ekliptik, der Markſtein iſt für die Winterſonnen⸗ wende. Der nördliche Polarkreis fällt völlig in die Schat⸗ tenſeite, und auf der nördlichen Halbkugel liegt von den Parallelkreiſen das kleinere Stück innerhalb der Licht⸗ grenze. Hier iſt darum der kürzeſte Tag und die längſte Nacht, und am Nordpol beginnt die zweite Hälfte der ſechsmonatigen Winternacht. Die Zeit der Winterſonnenwende gab ſchon unſeren Uraltvordern Gelegenheit zum Feſtefeiern, die nicht immer mit der Sonnenwende zuſammenfielen. Abweichend von den Tatſächlichkeiten glaubte das deutſche Landvolk zum Teil, daß die Sonnenwende auf St. Luzia fiele(25. Dezember nach dem Julianiſchen, der 13. Dezember nach dem heu⸗ tigen Kalender). Im Geltungsbereich des griechiſch⸗ortho⸗ doxen Kalenders tritt die Winterſonnenwende tatſächlich am 9. Dezember ein, während das Landvolk auch heute noch dort teilweiſe der Meinung iſt, daß dies am 12. De⸗ zember, an St. Spiridion, der Fall ſei. Dieſem Volksglau⸗ ben entſprang eine Reihe von Volksſprüchen, die ſich in die Jetztzeit hinübergerettet haben. Auffallend allerdings iſt die Tatſache, daß die römiſche Kirche auf den Winterſonnwendtag als den kür⸗ zeſten Tag des Jahres das Feſt des„ſpätgläubigen Aßoſtels Thomas“ gelegt hat. Zutreffend iſt darum der Volksvers: „Albanus(21. 6.) hat den längſten Tag, Sankt Thomas die längſte Nacht vermag; Benediktus(21. 3.) und Thekla macht(23. 9.) Den Tag ſo lang als gleich die Nacht.“ Auch der norditalieniſche Spruch trifft den Nagel auf den Kopf:„St. Thomas kehrt den Tag um.“ Auf den 21. Dezember iſt der in Deutſchland und der in Holland be⸗ kannte Preisſpruch gemünzt:„Gefriert es am kürzeſten Tag, fällt das Korn im Preiſe. Iſt das Wetter gelind, ſteigt der Preis geſchwind.“ 5. 3 2 Faſt alle Bräuche der Thoömas⸗ nacht, die als Jaubernacht gilt, ſtammen aus vorchriſtli⸗ chen Zeiten, da man um die Winterſonnenwende den Göttern Opfer darbrachte und eigene Feſte feierte. In man⸗ chen Gegenden herrſchte früher der Aberglaube, daß jedes Jahr in der Thomasnacht der hl. Thomas in einem feurigen Wagen durch die Lüfte ſauſe, auf die Kirchhöfe komme und alle Toten, die im Leben ſeinen Namen trugen, ſegne, weshalb ſie aus ihren Gräbern herauskommen müßten. Gleichzeitig betete man in den Häuſern das„Thomas⸗Ge⸗ det“ damit der Heilige den Toten recht günſtig geſinnt werde. Zweifellos entſtand dieſer Brauch aus den alten Glauben, daß in der Thomasnacht die„Wilde Jagd“ durch die Lüfte fährt. Dieſer Glaube wurzelte noch im 17. und 18. Jahrhundert ſo feſt im Volk, daß man allen Ernſtes überzeugt war, manche Menſchen würden von der wilden Jagd mit fortgeführt. Im Böhmerwald zieht St. Thomas ähnlich wie der hl. Nikolaus im weißen Bart und Bi⸗ ſchofsmütze durch das Dorf und ſammelt kleine Gaben. Es war auch alter Brauch, daß man das Vieh mit geweihtem Salz beſtreute, um es vor den Angriffen der in der Tho⸗ masnacht umhergeiſternden böſen Dämonen zu ſchützen, und auch aus dem gleichen Grund verſchloß man Fenſter und Türen beſonders feſt. Die Mädchen wenden in der Thomasnacht verſchiedene Orakel an, wie Blet⸗ oder Wachs⸗ gießen, wobei die erhaltenen Formen als Handwerkszeug des zukünftigen Geliebten gedeutet werden. Im Allgäu war es Sitte, daß der Bauer in der Thomasnacht in Seifen⸗ waſſer blies; aus den Ueberreſten der zerplatzten Blaſen deutete man die Zukunft. Der hl. Thomas, im Volksmund mit dem Beinamen „der Ungläubige“, weil er zuerſt nicht an die Auferſtehung des Heilandes glauben wollte, ſoll nach dem Tode des Herrn als Verkünder des Evangeliums bis nach Perſien und Indien gekommen ſein. In der Stadt Mailapur bei Madras erlitt er den Märtyrertod. * »Die Dichtung„Sonnenwendfeier“ im Deutſchland⸗ ſender. Der Deutſchlandſender bringt am Montag, dem 21. Dezember, von 23.00 bis 23.45 Uhr eine Dichtung von Gerhard Schumann„Sonnenwendfeier“ mit Muſik von Erich Lauer. Die Veranſtaltung wird durchgeführt vom Chor⸗ und Muſikzug der SA.⸗Wachſtandarte„Feldherrn⸗ halle“, Sturmbannführer Menzel hat die muſikaliſche Lei⸗ tung, die Spielleitung Hellmuth Hanſen. 8 5 Auch unſere Friſeure haben einen Weihnachtswunſch! Wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen iſt, ſind die Friſeurgeſchäfte über Weihnachten wie folgt geöffnet: Am Donnerstag, den 24. Dezember bis 18 Uhr und am Samstag, den 26. Dezember von 8— 11 Uhr. Da kurz vor Feſttagen bei den Friſeuren viel zu tin iſt, bitten ſie, das Haarſchneiden wenn möglich anfangs der Woche vornehmen zu laſſen, damit am letzten Tage die Arbeit nicht zuſammenkommt und jeder Kunde auf⸗ merkſam bedient werden kann. Der Friſeur, der durch ſeine Arbeit mit dem Kunden am engſten verbunden iſt, freut ſich auch, den Artikel dem Kunden zu geben, der zur weiteren Körperpflege dient. Beſcherung für 3 Millionen Kinder Volksweihnachtsfeier im ganzen Reich. Seit vielen Wochen ſind die Vorbereitungen für die großen Volksweihnachtsfeiern am 21. Dezem⸗ ber, in welchen den Kindern der vom Winterhilfswerk be⸗ treuten Volksgenoſſen eine beſondere Weihnachtsfreude bereitet werden ſoll, im Gange. Frauenſchaft, Bd M. und Hitler-Jugend ſind im Verein mit den Helfern des Win⸗ terhilfswerkes und den Propagandaleitern der NSDAP. unermüdlich damit beſchäftigt, die Geſchenke für die Kinder unſerer ärmſten Volksgenoſſen bereitzuſtellen. Im ganzen Reiche werden rund 23 000 Weihnachts⸗ feiern ſtattfinden, in welchen etwa drei Millionen Kindern beſchert wird. Alle politiſchen Leiter und ehrenamtlichen Helfer des Win⸗ terhilfswerkes ſowie die führenden Perſönlichkeiten von Pärtei und Staat werden an den Feiern teilnehmen. Da⸗ mit wird vor der Weltöffentlichkeit dokumentiert, daß das ganze deutſche Voll zu dieſer Stunde mit den Kin⸗ dern ſeiner ärmſten Volksgenoſſen gemeinſam Weihnach⸗ ten feiert. Beginn der Rundfunkübertragung um 18.35 Ahr. Es wird darauf hingewieſen, daß die Uebertragung der Weihnachtsfeier aus dem Saalbau Friedrichsheim 18.35 Uhr beginnt. Nach dem Geſang eines Weihnachtsliedes, wel⸗ ches übertragen wird, ſpricht um 19.05 Uhr der Reichspro⸗ pagandaleiter Parteigenoſſe Dr. Goebbels. Die Ueber⸗ tragung iſt 19.15 Uhr beendet. Jutelligenz nach Wärmegraden „Feuer rinnt mir durch Mark und Bein!“ hören wir bei Mozart. Bei dem Gedanken an Großes und Schönes durchläuft Wärme den Körper. Es bedarf aber nicht ſolcher Augenblicke, damit im Körper Wärme entſtehe; bei jedem geiſtigen Vorgang wird Wärme erzeugt. Dr. Girad aus Chicago hat dies durch ſeine neueſten Forſchungen ermittelt. Grundlegend war zunächſt die Konſtruktion eines neuen, elektriſchen Thermometers, das ſo fein arbeitet, daß es Unterſchiede von 0,00075 Grad anzeigt. An einem operierten Tier wurde die„Kugel“ dieſes Thermometers im Gehirn angebracht, wo ſich die zu unterſuchenden gei⸗ ſtigen Vorgänge abſpielen. So wurde der Sehvorgang unterſucht und das Thermometer dabei an die Unter⸗ fläche des Vorderhirns gelegt. Das Auge des Tieres wurde nun kräftig belichtet, und ſchon konnte man bis in die„Sehſphäre“ des Gehirns hinein entlang der Seh⸗ nervenbahn eine Temperaturerhöhung um 1/100 Grad feſtſtellen, die nach einigen Minuten wieder verſchwand. Das gleiche konnte man bei der Ueberprüfung der Taſt⸗ empfindung beobachten. Man drückte die Pfote des Tie⸗ res heftig gegen den Boden, und ſogleich zeigte das Thermometer einen Temperaturanſtieg an der ſeitlichen Hirnoberfläche, wo die Taſtempfindungen zum Bewußtſein gelangen. Die Temperaturerhöhung im Gehirn beruht zu einem Teil auf vermehrtem Blutzufluß, denn jeder Teil des Körpers, der arbeitet, wird beſonders reichlich mit Blut verſorgt; zum anderen Teil iſt die Wärmeerzeugung aber direkt auf die Vorgänge zurückzuführen, die ſich hier⸗ bei in den einzelnen Nervenzellen abſpielen. Die Bedeutung dieſer Verſuche liegt darin, daß ſie uns einen Weg zeigen, durch den wir vielleicht Klarheit über die rätſelhaften Vorgänge bei geiſtiger Tätigkeit er⸗ langen können. 2 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 21. Dezember, 20 Uhr: Für die NS. ⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 121 bis 123, 127 bis 135, 148 bis 147, 544 bis 550, 584 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 700, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1 bis 600: Die verkaufte Braut. per von Friedrich Smetana. Dienstag, 22. Dezember, 20 Uhr: Miete H 11 und 12 Sondermiete H 6: Spatzen in Gottes Hand. Luſtſpiel von Edgar Kahn und Ludwig Bender. Mittwoch, 23. Dezember, 20 Uhr: Miete M 11 und 1. Sondermiete M 6: Zum letzten Male: Spatzen in Gottes Hand. Luſtſpiel von Edgar Kahn und Lud⸗ wig Bender. Donnerstag, 24. Dezember, 16 Uhr: Außer Miete: Frau Holle. Weihnachtsmärchen von Walter Oſter⸗ ſpey, Muſik von Karl Klauß. Freitag, 25. Dezember, 18.30 Uhr: Außer Miete: Zum erſten Male: Die Frau ohne Schatten. O5 von Richard Strauß.(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben). Samstag, 26. Dezember, 15 Ahr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Kart Klauß.— 20 Uhr: Außer Miete: Madame Buk⸗ terfly. Oper von G. Puccini.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). f Sonntag, 27. Dezember, 14.30 Uhr: Für die Gefolgſchaft des Stahlwerk AG. Mannheim: Wilhelm Tell. Schauſpiel von Schiller.— 20 Uhr: Miete A 11 und 1. Sondermiete A 6 und für die NS.⸗Kulkurgemeinde Mannheim, Abt. 351 bis 354: Die verka uf te Braut. Oper von Friedrich Smetana.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 28. Dezember, 19 Uhr: Miete G 10 und 2. Sondermiete G 5 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 160, 260, 554 bis 560, 605 bis 607: Die Frau ohne Schatten. Oper von Rich. Strauß. Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 21. Dezember, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 221 bis 229, 261 bis 266, 361 bis 370, 504 bis 507, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Spatzen in Gottes Hand. Luſtſpiel von Edgar Kahn und Ludwig Bender. Freitag, 25. Dezember, 20 Uhr: Freier Verkauf: Der Etappenhaſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Samstag, 26. Dezember, 20 Uhr: Freier Verkauf: D Etappenhaſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Sonntag, 27. Dezember, 20 Uhr: Freier Verkauf: Etappenhaſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. NSV⸗Ortsgruppe Seckenheim. Lebensmittelausgabe. am Dienstag, den 22. und Mittwoch, den 23. Dezember. Dienstag, den 22. Dezember: Gruppe A vorm. von 8—9 Uhr Gruppe B vorm. von 9—11 Uhr Gruppe C nachm. von 1—3 Uhr Gruppe D nachm. von 3— 4.30 Uhr Mittwoch, den 23. Dezember: Gruppe E vorm. von 8 9.30 Uhr Gruppe F vorm. von 9.30—11 Uhr Vor der Ausgabe ſind im Rathaus, Zimmer I. Kohlen⸗Gutſcheine abzuholen, wobei der Ausweis ab⸗ geſtempelt wird. Die Ausgabezeiten müſſen wegen Verſchiedenhe lt der Ausgabe ſtreng eingehalten werden. Wir verweiſen auf den Aushang am Nathaus. Holzausgabe findet erſt nach den Feiertagen ſtatt. Zeit wird bekanntgegeben. Zur Beachtung unſerer werten Kundſchaftl Infolge der 3 Feiertage(Weihnachten) find unſere Friſeur⸗Geſchäfte geöffnet: Donnerstag, 24. Dezember(Heiliger Abend) bis 18 Uhr(6 Uhr). Samstag, 26. Dezember, von 8—11 Uhr. Am erſten Feiertag und am Sonntag, 27. Dez, ſind unſere Geſchäfte nicht geöffnet. Denken Sie beim Einkauf ihrer Toilettenartikel ſtets an ihren Friſeur. Friſeur⸗Innung Mannheim Bezirk Seckenheim. Ufa ana maonagagagaamen acnhanhnahlaganngh He Willy 85 gel letzte Vorstellung. ſtattfindenden in dem Film stärksten Formats: 0 um zahlreiche Beteiligung Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Zu der heute abend 7 Uhr in der Schulturnhalle Weihnachtsfeier der NS O Ap. ſind die Mitglieder der Ortsbauernſchaft mit der Bitte Jede haus fran ſagt einmal: eingeladen. Der Ortsbauernführer. ute Montag 8 Uhr Zu Weihnachten faſt neu, eſchäftsſt. d. 1 Kinematograph bill. zu verkaufen. Tlasclie lein S 0 in bekannter Güte, div. Liköre, Schaumweine, ere iſt mein Meal! Hierzu ladet freundlichſt ein . 5 3 Kirsch- und Zwetschgenwasser. 125 Rechnungen Albert Noll, Weinhandlung. 85 15 1 9 ee e.—̃— Mictschaft„Bad. Hof“. Wirlſchaft„Pfälzer Hof““ Jum Kaiſerhof. Polster- Heute Morgen Morgen waren Montag Abend Dienstag früh Dienstag früh Chaiſelong., ver⸗ i a ſtellb. ab 4 21.50 liefert Soſlachtfest, Schlachtfest Sellachtfest. J g., deen Von 20 Ahr ab Von 9 Ahr ab Von 9 Ahr ab aufl., ab 4 42.— und Größe Wellfle iſch ete. Wellfleiſch m. Kraut Wellfleiſchm Kraut Möhel⸗Meiſel 8 Oterzu ladet freundlichſt ein J. Möll. Otto Zürn. Hierzu ladet freundlichſt ein Adam Gropp. Mannheim, E 3, 9. Ehestandsdarlehen. Neckar-Bote- Druckerei 5 5——— r» 22. Ser ———ñ—— 1 PCC