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Dezember 1936 I die Neuſcher in aller Welt. Weihnachtsanſprache des Stellvertreters des Führers. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, ſprach am Heiligabend um 21 Uhr im Rundfunk zu den deutſchen Volksgenoſſen im Auslande und in der Hei⸗ mat. Er führte u. a. aus: Zum vierten Male dringt am Heiligen Abend des Weihnachtsfeſtes eine deutſche Stimme durch den Aether und ſucht die Deutſchen überall auf der Welt. Größer und größer iſt die Zahl derer draußen geworden, die dieſe Stimme hören. Wir wiſſen hier zu Hauſe, daß Ihr alle, wo immer Ihr heute ſein mögt, ob Glück oder Not bei Euch ſind, ob Euch das Gaſtland zur zweiten Heimat wurde, ob Segen Eure Arbeit krönt, ob Ihr ſchwer um Eure Exiſtenz kämpft, ob Ihr zufrieden auf die Frucht Eures Schaffens blicken könnt oder ob Euer Schickſal hart iſt— wir wiſſen, daß es kaum einen deutſchen Menſchen gibt, der ſich nicht beſonders und gerade heute nach ſeinem Deutſchland ſehnt Unſer Glück liegt nicht in materiellen Gütern, ſondern es erfüllt uns von innen durch das Bewußtſein, daß wir als Volk unſere Pflicht uneigennützig getan haben vor dieſer Generation und vor kommenden Generationen. Wir haben unſer Können und unſere Kraft eingeſetzt, um den Organismus des deutſchen Volkes weiter zu erneuern, die deutſche Arbeit weiter aufzubauen und dem Volk und ſeinem Schaffen Schutz zu geben durch den deutſchen Sol⸗ daten. Er ſichert uns den Frieden allein durch ſein Vorhan⸗ denſein. Auch in dieſer Stunde hören mit ihren Volksgenoſſen daheim und draußen viele deutſche Soldaten dieſen Wor⸗ ten zu, und ſie hören auch das Bekenntnis, für das dieſe feierliche Stunde weihevoller Anlaß iſt. Sie hören das Be⸗ kenntnis, daß das deutſche Volk in der Sicherung des Frie⸗ dens für ſich und die Welt eines der erſtrebenswerteſten Ziele menſchli: Anſtrengungen ſieht und daß es als größ⸗ ten Wunſch den Wunſch an das Schickſal empfindet, es möge den bedrängten Völkern Friede werden. Umſo inniger hegt es dieſen Wunſch, als gerade im zu Ende gehenden Jahre die Bedrohung des Friedens der Welt durch den Bol⸗ ſchewismus zugenommen hat. Adolf Hitler hat uns Deutſchen anſtelle des bolſchewiſti⸗ ſchen Zerſtörungswillens, der uns bedrohte, ein wahrhaft keligiöſes Aufbauideal gegeben und wir hier in der Heimat wollten, wir könnten Euch zeigen, wie es wirkſam geworden iſt: Wie die Schlote einſt brachliegender Werke wieder rauchen, wie der Bauer über neugewonnenes Land den Pflug zieht; wir möchten Euch die Schiffe zeigen, die auf Stapel liegen oder ſchon erſtanden, um unter der Hakenkreuzflagge den freundlichen Beziehungen der Völker zu dienen. 5 Wir alle haben den Wunſch, Ihr möchtet hier bei uns einmal nicht nur die großen Feierkage des Volkes, den 30. Januar, den 1. Mai, den Parteitag oder den Erntedanktag, erleben, ſondern beſonders auch jene Tage der nationalen Gemeinſchaft, der„Nationalen Solidarität“, in denen das Volk, vom Prominenten bis zur Maſſe der Unbekannten ſammelnd und gebend am Werke iſt für die wirtſchaftlich Schwachen— für die, deren Kraft nicht mehr ausreicht zu voller Arbeit und zum Erwerb ihres Brotes. Ihr ſollt e. Stolz erleben, mit dem jeder einzelne ſeine Büchſe ſchwingt und jeder gibt! Denn es gibt jeder, weil er ſich nicht ausgeſchloſſen fühlen will von der Gemeinſchaft dieſes Volkes! Und gerade auch derjenige, der am wenigſten hat, ja der, dem ſelbſt das Win⸗ terhilfswerk ſein Weihnachtsfeſt vorbereitet hat, gerade der gibt von dem Allerwenigſten, das er beſitzt, ſein Opfer, weil in dieſem Opfer ſein Anteil liegt am Gemeinſchafts⸗ leben, an der Gemeinſchaft, die ihn hält und ſtützt. Wir haben für dieſe innere Verwandlung unſeres Vol⸗ les gekämpft, und wir werden weiter dafür kämpfen— ein geneſenes Volk iſt der Lohn unſeres Kampfes. 5 In dieſer Gemeinſchaft gedenken wir heute am Heiligen Abend ganz beſonders herzlich all der Deutſchen, die auf ſchweren Poſten draußen für Deutſchland ſtehen und ihre Pflicht für Deutſchland erfüllen. Und wir gedenken in Trauer der ſieben Deutſchen, die ſich nicht mehr in den Schutz der deutſchen Macht zu begeben vermochten und ihr Leben laſſen mußten, nur weil ſie Deutſche waren. So wie wir nicht ver⸗ geſſen Wilhelm Guſtloff. der auf ſeinem Poſten blieb, ob⸗ wohl es ihm zur Gewißheit geworden war, daß die Feinde des neuen Deutſchlands ſeinen Tod beſchloſſen hatten, der auf ſeinem Poſten blieb, bis er ſeine Treue mit dem Leben be⸗ zahlte. 9 Wir wollen zugleich aber auch nicht vergeſſen, uns an ⸗ erkennend ſener Gaſttänder unſerer Volksgenoſſen draußen zu erinnern. die in einem wachſenden Verſtändnſs für das untikommuniſtiſche und damit kulturerhaltende Wirken der Rsdup in Deutſchland es den Deufſchen draußen nicht er⸗ ſchweren, ſich zu den neuen Ideen der Heimaf und zu der Organiſgtion zu bekennen die dieſe Ideen krägk. Ich weiß, wie viele Gedanken der Liebe überall, wo der Lichterbaumbrennt, in deutſchen Menſchen mehr noch als ſonſt das Deutſchtum zum Bewußtſein kommt — daß zum Bewußtſein kommt die Liebe zu der Heimat, deren innerſtes Weſen dieſes Heimatfeſt hat werden laſſen. ch weiß, wie die Herzen derer heute nacht höher schlagen, die dieſes Weſen der Heimat meiſt unbewußt mit ſich hin⸗ ausgetragen haben in die Weite der Fremde, oder die Herzen derer, die ihr Deutſchtum in ſich wieder entdeckten, s neu aufbrach, weil Deutſchland zu einem ſchöneren und ſtolzeren Deutſchland geworden als ie zuvor. an dieſem deutſcheſten aller Feſte hin⸗ und widergehen. Ich weiß, daß Meine deutſchen Volksgenoſſen! Wir alle, die wir lit⸗ ten unter dem Zuſammenbruch des Deutſchland von einſt, die wir litten unter der Entbehrung, unter der Schmach, unter der Ohnmacht, unter der Not, die über unſere Heimat gekommen war, wir können das Feſt der Deutſchen nicht vorübergehen laſſen, ohne in tiefſter Dankbarkeit des Man⸗ nes zu gedenken, der das neue Deutſchland, das Deutſchland unſerer Liebe, unſerer Hoffnung und unſeres Stolzes wer⸗ den ließ— des Mannes, der mit einer Hingabe ſonder⸗ gleichen über dieſem Dentſchland und über dem Wohl und Wehe ſeiner Kinder herinnen und draußen wacht, deſſen Leben aufgeht in der Sorge um Deutſchland. And wir können zugleich nicht Weihnacht feiern, ohne von ganzem Herzen dem Höheren zu danken, der den Deutſchen in ſchwerſter Not ihren Führer ſandte und ſo ſichtbarlich ſeinen Segen gab. Wir bitten zugleich den göttlichen Lenker der Welten, daß er auch im kommenden Jahre dem Führer und ſeinem Volke ſeinen Segen ſchenken möge. Wir wollen ihm zugleich verſprechen, uns ſeines Segens würdig zu erweiſen. * 7* 7* Die Weihnachtsfeier des Führers 1100 alte Kämpfer bei Adolf Hitler. München, 27. Dez. Der Adjutant des Führers, SA⸗Ober⸗ gruppenführer Brückner, war es, der im Jahre 1930 zum erſten Male in München eine gemeinſame Weihnachtsfeier der älteſten und treueſten Kämpfer der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung anregte. Seit dieſem Heiligabend des Jah⸗ res 1930 verlebt nun der Führer Jahr um Jahr traditio⸗ nell die Mittagsſtunde des 24. Dezember inmitten ſeiner alten Münchener Garde. So hatten auch in dieſem Jahre wiederum Obergruppenführer Brückner und der Adjutant von Gauleiter Wagner, SS⸗Obergruppenführer Höflich, zu⸗ ſammen mit der Münchener Frauenſchaft diesmal im Lö⸗ wenbräuſaal den alten Kämpfern in München— es hatten ſich über 1100 eingefunden— eine wunderſchöne Weih⸗ nachtsſtunde bereitet. Der Dank an Adolf Hitler fand ſeinen ſichtbaren Ausdruck in der Begeiſterung, mit der der Füh⸗ rer begrüßt wurde. Wie immer richtete der Führer eine kurze, von Herzen kommende und zu Herzen gehende An⸗ ſprache an ſeine alten Mitkämpfer, in der er insbeſondere einen Rückblick auf das vergangene Jahr gab und die Auf⸗ gaben der Zukunft ſkizzierte. Immer wieder wurden ſeine Worte von toſendem Beifall unterbrochen, der ſich am Schluß zu einem minutenlangen Jubelſteigerte. Als die 1100, längſt nachdem der Führer den Saal ver⸗ laſſen hatte, mit ihren Geſchenken heimwärts gingen, hatten ſie das ſtolze und beglückende Gefühl, daß die ſchönſte Freude dieſes Weihnachtsfeſtes ihnen wieder die Stunde mit dem Führer war. Generaloberſt v. Geeckt 7 Berlin, 28. Dezember. Am Sonntagnachmittag veeſtarb nach kurzer Krankheit ganz unerwartet Generaloberſt a. D. Hans v. Seeckt. Hans von Seeckt, der am 22. April 1866 in Schleswig geboren wurde, hat ſich im Verlauf ſeiner glänzenden ſol⸗ datiſchen Laufbahn im Frieden und im Kriege, in den glück⸗ lichen und erfolgreichen Zeiten des alten Reiches und in den Zeiten ſchweren Niedergangs große Verdienſte um das Vaterland erworben. Nachdem er auf Grund ſeiner hervor⸗ ragenden militäriſchen Fähigkeiten, die bereits früh Beachtung und Anerkennung gefunden hatten, in der preußiſchen Armee von Stufe zu Stufe aufgeſtiegen war, wurde er im Jahre 1913 zum Chef des Generalſtabs des 3. Armeekorps er⸗ nannt. Im Weltkrieg fiel Seeckt, der am 9. März 1915 Genere! bschef der 11. Armee wurde, zunächſt die bedeu⸗ tungsvolle Aufgabe zu, den Plan zur Durchführung des Feldzuges gegen Serbien aufzuſtellen. Er wurde im Jahre 1916 zum Generalmajor ernannt; im Juli des gleichen Jahres erfolgte ſeine Ernennung zum Chef des Ge⸗ neralſtabs der Heeresgruppe des öſterreichiſchen Erzherzog⸗ Thronfolgers Karl. Auch auf dieſem verantwortungsvollen Poſten entwickelte Seeckt ſein hervorragendes ſtrategiſches Können, dem ein weſentliches Verdienſt an der erfolgreichen Abwicklung der ſchwierigen Operationen gegen den zahlen⸗ mäßig überlegenen und erbittert kämpfenden Gegner im Oſten zuzuſprechen iſt. Am 2. Dezember 1917 wurde Seeckt zum Chef des Generalſtabs des türkiſchen Feldheeres berufen, eine Stellung, der ſich der vielſeitig begabte Gene⸗ ral ebenfalls in jeder Beziehung gewachſen zeigte. Am 5. November 1918 vollzog er ſeinen Rücktritt, zögerte aber nicht, ſich ſeinem Vaterland in den nun folgenden Jahren der Not und Verwirrung weiterhin zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Er wurde am 10. Januar 1919 Chef des Generalſtabs des Oberkommandos Nord, am 24. November 1919 Chef des Truppenamtes im Reichswehrminiſterium und in März 1920 Befehlshaber des Reichswehrgruppenkommandos 1 (Berlin). Am 5. Juni 1920 wurde Generalleutnant v. Seeckt Chef der Heeresleitung. Es iſt das unvergeßliche Verdienſt Seeckts, in dieſer Zeit eines äußeren Chaos aus den in zahlreiche Freikorps zersplitterten Trümmern der ſtolzen alten Armee die deutſche Reichswehr herausgeführt zu haben. Das kleine Berufsheer, das hier in ſtiller und harter Arbeit geſchaf⸗ fen wurde, war beſtimmt, den Kern des heutigen deutſchen Volksheeres zu bilden, das Adolf Hitler durch die Wieder⸗ herſtellung der deutſchen Wehrhoheit begründet hat. Es war ein weiter und ſchwerer Weg, der hier begangen worden iſt und deſſen Ziel anderthalb Jahrzehnte zuvor fürwahr nie⸗ mand von uſts abſehen konnte. Mik der Reichswehr hat Seeckt —.— die Grundlage geſchaffen, auf welcher der nationalſozialiſtiſche Staat militäriſch aufbauen konnte. Ungefähr ſieben Jahre hindurch arbeitete er am Aufbau und Ausbau dieſes in ſei⸗ ner Art ganz hervorragenden und vorbildlichen Inſtrumentes, in dem zugleich die beſten Ueberlieferungen des alten Hee⸗ res beſchloſſen waren, bis er Anfang Oktober 1926 auf Grund von Differenzen mit dem damaligen Reichswehrmini⸗ ſter Geßler von ſeinem Poſten zurücktrat. Seeckt hat ſich auch als Militärſchriftſteller einen Namen gemacht. Seine Werke„Gedanken eines Sol⸗ daten“,„Die Zukunft des Reiches“,„Moltke, ein Vorbild“ und ſeine im November 1932 erſchienene Abhandlung„Die Reichswehr“ fanden außerordentlich große Beachtung und An⸗ erkennung. Während ſeiner kurzen Zugehörigkeit zum Reichs⸗ tag hat Generaloberſt von Seeckt ſtets eine Regierungsbetei⸗ ligung der NSDAP. gefordert.— Im Frühjahr 1935 kehrte er von einer langen Chinareiſe nach Deutſchland zurück. Die chineſiſche Regierung verlieh ihm ſpäter einen ihrer höchſten Orden. Zu ſeinem 50. Militärjubiläum am 4. Auguſt 1935 und an ſeinem 70. Geburtstag am 22. April 1936 wurden dem Gründer der deutſchen Reichswehr dankbare Ehrungen der Nation dargebracht; der Führer und Oberſte Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht ernannte ihn zum Ehef des Infanterieregiments 67 in Spandau. Noch kurz vor ſeinem Ableben hatte Generaloberſt von Seeckt in voller Geſundheit im Kreiſe ſeiner Soldaten auf einer Weihnachts⸗ feier geweilt. Voller Trauer ſteht das deutſche Volk an der Bahre dieſes verdienten Mannes, dem es ſoviel zu dan⸗ ken hat. Der Führer an Frau von Seeckt Berchtesgaden, 28. Dez. Der Führer und Reichskanzber hat an die Gattin des verſtorbenen Generaloberſten vom Seeckt folgendes Telegramm gerichtet:„Ew. Exzellenz bitte ich anläßlich des ſchweren Verluſtes, der Sie und das ganze deutſche Volk getroffen hat, meine aufrichtigſte Teilnahme entgegennehmen zu wollen. Der Generaloberſt von Seeckg wird in unſerer Geſchichte als großer Soldat weiterleben.“ Geſellſchaft für Tauſchgeſchaſte Austauſch zwiſchen Deutſchland und den britiſchen Dominien und Kolonien. London, 27. Dezember. Wie„Daily Expreß“ meldet, haben zwei führende Ban⸗ ken der Londoner City zwei Geſellſchaften gegründet, die als Makler für den Tauſch von Waren zwiſchen Deutſchland und den britiſchen Dominien und Kolonien auftreten ſollen. Ziel und Zweck der beiden Geſellſchaften ſei, einen Austauſch der verſchiedenen Warengattungen zu bewerkſtelligen. Die Banken ſeien gewillt, große Kredite für die Durchführung des Planes zur Verfügung zu ſtellen. Das Blatt fügt hinzu, daß es ſich im vorliegenden Falle um eine rein kommerzielle Transaktion handle. Botſchafter von Ribbentrop werde im Stande ſein, über den Tauſchplan in Berlin bereits Mittei⸗ lung machen zu können. Wie weiler verlautet, führe die neue Firma, die unter Mitwirkung der Anglo Foreign Securitis Corp. gegründet wurde, den Namen„Compenſation Brokers Ltd.“. Der Plan finde die Billigung der Bank von England und der bri⸗ tiſchen, ſowie der deutſchen Regierung. Nach dem„News Chronicle“ habe ſich auch das amerikaniſche Schatzamt mit Tauſchgeſchäften mit Deutſchland einverſtanden erklärt. Ein bolſchewiſtiſcher Aebergriff Der deutſche Dampfer„Palos“ beſchlagnahmk. Berlin, 27. Dezember. Amklich wird mitgeteilt: Nach eingegangenen Nachrich⸗ ken haben rote ſpaniſche Seeſtreitkräfte den deulſchen Damp⸗ fer„Palos“ der Oldenburg-Porkugieſiſchen Dampfſchiff⸗ fahrks-Geſellſchaft außerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer in der Nähe von Bilbao beſchlagnahmt und nach Bilbao ein⸗ gebracht. Der Dampfer befand ſich auf der Fahrt von Hamburg über Rotterdam nach ſpaniſchen Häfen. Die Ladung beſteht nach einwandfreien Feſtſtellungen weder aus mittelbarem noch unmittelbarem Kriegsmaterial. Die notwendigen Maßnahmen zur Freilaſſung des Dampfers ſind eingeleitet. Es wird erwartet, daß vor In⸗ krafttreten dieſer Maßnahmen die roten Machthaber ſich dazu verſtehen werden, den völlig unberechtigt aufgebrach⸗ ten Dampfer mit unverſehrter Ladung und den drei an Bord befindlichen Paſſagieren freizulaſſen. Schweiz anerkennt das italieniſche Imperium. Die ſchweizeriſche Geſandtſchaft in Rom erhielt den Auftrag, der italieniſchen Regierung zur Kenntnis zu bringen, daß der Schweizeriſche Bundesrat die italieniſche Souverä⸗ nität über das äthiopiſche Gebiet anerkenne und demzu⸗ folge das genannte Gebiet als zum Konfülarkreis gehörig betrachte, das der Geſandtſchaft direkt unterſtellt ſei. Die Mitteilung erfolgte durch den ſchweizeriſchen Geſandten Dr. Rüegger an den italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano. 5 „Deutſch⸗däniſches Warenverkehrsabkommen. Die ſeit Mitte November ſchwebenden deutſch⸗däniſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen ſind durch den Abſchluß eines Warenverkehrsablommens für das Jahr 1937 beendet worden. Der Warenverkehr zwiſchen beiden Ländern wird ſich im kommenden Jahr etwa auf der gleichen Höhe wie im Jahre 1936 entwickeln. Die Neufahrsempfänge beim Führer Im kommenden Jahr am Montag, den 11. Januar. Berlin, 28. Dezember. Führer und Reichskanzler hat für die üblichen Neujahrsempfänge im kommenden Jahre Montag, den 11. Januar, beſtimmt. An dieſem Tage wird der Führer und Reichskanzler um 12 Uhr mittags im„Hauſe des Reichsprä⸗ ſidenten“ in der hergebrachten feierlichen Form zur Entgegen⸗ nahme und Erwiderung ihrer Glückwünſche die hier beglau⸗ bigten ausländiſchen Boklſchafter, Geſandten und Geſchäfts⸗ träger in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, empfangen. Vorher wird der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht die Glückwünſche 5 entgegennehmen, als deren Vertreter der Der der Wehrmacht Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, der Oberbe⸗ fehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Rae⸗ der und der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, ſich beim Führer melden werden. Ferner wird der Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert die Glück⸗ wünſche der Bevölkerung der Reichshauptſtadt darbringen. Am gleichen Vormittag findet auch der traditionelle Emp⸗ fang einer Abordnung der Halloren beim Reichsoberhaupt ſtatt. Für die militäriſchen Ehrenbezeugungen wird während ieſer Zeit eine Ehrenkompanie des Heeres mit Muſik im Ehrenhof des„Hauſes des Reichspräſidenten“ aufziehen. Nach Abſchluß der Empfänge wird der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht vom Balkon der Reichskanzlei aus den Vorbeimarſch der Ehrenkompanie abnehmen. 7 7.* Für die Erhaltung des Friedens Schlußanſprache des amerikaniſchen Botſchafters auf der Friedensſicherungskonferenz. Der USA.⸗Botſchafter Weddell, der auf der Schluß⸗ ſitzung der Interamerikaniſchen Friedensſicherungskonfe⸗ renz in Buenos Aires an Stelle des erkrankten Stgats⸗ ſekretärs Hull für die Vereinigten Staaten von Amerika ſprach, pries zu Beginn ſeiner Ausführungen die Ergeb⸗ niſſe der Konferenz. Er konnte dabei aber nichts Konkre⸗ teres angeben, als daß ſich ganz Amerika bereiterklärt habe, bei drohender Kriegsgefahr gemeinſam Beratungen ab⸗ zuhalten.„Der Krieg“, ſo erklärte er u. a. dann,„iſt nicht ein Werk Gottes, ſondern ein Verbre chen der Men⸗ ſch en. Wenn die Völker bisher Kriege geduldet haben, o iſt es jetzt unmöglich geworden, ſie noch länger zu dulden. Die Werkzeu ge der Zerſtörung ſind ſo verheerend in ihrer Wirkung geworden, daß ein Kompro⸗ miß nicht länger möglich iſt. Es iſt unmöglich, die Krieg⸗ führung menſchlich zu geſtalten.“ Er hoffe, ſo führte er weiter aus, daß die Welt ſich ein Beiſpiel an der Friedensſolidarität des amerikaniſchen Kontinents nehmen werde. Amerika, das wolle er nachdrücklich betonen, habe nicht die Abſicht, ſich von der übrigen Welt abzuſondern und einen Erdteil der Selbſigenügſamkeit zu bilden.„Wir planen nicht, um unſeren Erdteil eine Chineſiſche Mauer zu er⸗ richten, und wir wollen die Zuſammenarbeit aller Völker für die Erhaltung und Verewigung friedlicher und geſun⸗ der Verhöltniſſe.“ Prinz Bernhard leiſtete den Treueid. Auf dem Maliefeld fand die feierliche Vereidigung des Verlobten der Kronprinzeſſin Juliana, Prinz Bern⸗ hard zur Lippe⸗Bieſterfeld, ſtatt, der vor einiger Zeit durch die Königin zum Leutnant zur See 1. Klaſſe, Hauptmann der niederländiſchen Wehrmacht und Rittmeiſter des königlich⸗niederländiſchen Heeres ernannt worden war. Nach Eintreffen der Königin und der Kronprinzeſſin legte Prinz Bernhard den Eid vor dem Kommandanten des Feldheeres, Generalleutnant von Roell, Vizeadmiral Kurijs und Generalmajor des niederländiſch⸗indiſchen Heeres, de Jong, ab. Nach der Eidesleiſtung richtete Generalleutnant von Roell eine Anſprache an den Prinzen, in der er auf die Bedeutung des Eides hinweis und beſonders hervorhob, daß die Ernennung des zukünftigen Prinzgemahls zum Offizier aller Teile der holländiſchen Wehrmacht die innere Verbundenheit dieſer Wehrmacht und die Einheit des über vier Erdteile ſich erſtreckenden 70-Millionen⸗Imperiums verdeutlichen ſolle. Schloß Greffensfein Original⸗Koman von M. Herzberg. Gernot hatte ſeine Mutter über die Breslauer Ver⸗ handlungen natürlich auf dem laufenden erhalten, ihr auch berichtet, daß er der Erbin Erklärungen und Rechenſchaft über den von ihm bereits verbrauchten Teil ihres Vermö⸗ gens abgegeben, daß ſie indeſſen dieſer für ihn ſo ſehr pein⸗ lichen und wichtigen Angelegenheit, feinen geſchäftlichen Auseinanderſetzungen und Klarlegungen, nicht die gebührende Aufmerkſamkeit gewidmet, ſondern leicht darüber hinweg⸗ gegangen ſei. Auch ſeine Verſicherungen, daß er ſeine Schul⸗ den an ſie voll und ehrlich abtragen bemüht ſein werde, wenn ſie ihn auch für viele Jahre hinaus zu harter Arbeit zwängen, und daß er, ſobald er dazu imſtande, mit Raten⸗ Zahlungen beginnen wolle, habe ſie mit ein paar freundlichen Worten abgetan. Dies ſei durchaus nicht nach ſeinem Sinne geweſen und keinesfalls werde er es dabei bewenden laſſen. Trotzdem er ihr für dieſe, ihrerſeits ſo gut gemeinte Behand⸗ lung ſeiner Verpflichtungen gegen ſie Dank wiſſe, ſei es für ihn Ehrenſache, daß Lydia gründliche Kenntnis von ſeinen Abrechnungen nähme, und wenn ſie beide in Ruhe in Grei⸗ fenſtein wären, würde er die nächſte Gelegenheit ergreifen, ſie ernſtlich dazu zu veranlaſſen.— Ueber die Perſönlichkeit Lydias hatte Gernot deiner Mutter, trotz deren wiederholten Drängens, faſt nichts ge⸗ ſchrieben. Abſichtlich enthielt er ſich jeder Schilderung über ſie, um die Gräfin ganz neutral und unbeeinflußt ſich ihre eigene Meinung, ihr eigenes Urteil bilden zu laſſen, ſie weder ür noch gegen Lydia einzunehmen. Ohne es zu beabſichtigen, tte er dadurch die Spannung ſeiner Mutter auf die Erbin bis zum äußerſten geſteigert. Und nun ſollte endlich heute ihre brennende Neugier befriedigt werden. Ueber dem allen war der Lenz in Greifenſteins Fluren eingezogen, und die beiden, im erſten Stock des alten Schloſ⸗ ſes belegenen, von Lydia zu bewohnenden Gemächer, deren enſter auf den Park hinausgingen, boten Ausſicht auf die m erſten hellen Maigrün prangende Frühlingsherrlichkeit. Wie es ſich für die Tochter des Grafen Eberhard gebührte, hatte die Gräfin ihr dieſe ſchönſten, eleganteſten Gaſtzimmer Chaos in Not⸗Spanien Kommuniſtenführer von Anarchiſten niedergeſchoſſen. Der rote Rundfunkſender Union Radio teilt mit, daß anarchiſtiſche Milizen auf der Landſtraße Madrid Va⸗ lencia einen Ueberfall auf den„Ernährungskommiſſar“ von Madrid, Yagud, verübt haben. Pagud, der gleich⸗ zeitig Mitglied des Roten Verteidigungskomitees ſowie der Führer der kommuniſtiſchen Jugend iſt, erlitt lebens⸗ gefährliche Schußverletzungen. In Valencia iſt eine Verlautbarung ausgegeben wor⸗ den, in der heftig gegen die„fortgeſetzten Uebergriffe un⸗ kontrollierbarer Milizen“ proteſtiert und dieſen ſofortige Auflöſung angedroht wird. Hilfstruppen Francos unter den Militärgeſetzen In dem in Burgos erſcheinenden Staatsanzeiger ver⸗ öffentlicht die ſpaniſche Nationalregierung eine Verord⸗ nung, durch die ſämtliche Hilfstruppen der nationalen Be⸗ wegung den Militärgeſetzen unterſtellt werden. Im ein⸗ zelnen wird angeordnet, daß das Kommando über die Milizabteilungen Offizieren des Heeres übertragen wird und daß die Hilfsſtreitkräfte nur Infanterie⸗ und Kaval⸗ lerieformationen ſtellen können. Der Ordnungsdienſt in den eroberten Ortſchaften richtet ſich nach den Vorſchriften der Guardia Civil. In den von der Nationalregierung geſchaffenen Unteroffizierſchulen wird einer beſtimmten Anzahl von Mitgliedern der Freiwilligenverbände das Ausbildungsrecht gewährt. Große Beule Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Salamanca meldet, daß rote Flieger über Badajoz und Merida Bomben abgeworfen haben. Ein Soldat und 18 Zivilperſonen wurden getötet, 21 Ziviliſten, 1 Offizier und 6 Soldaten wurden verwundet. Im Heeresbericht wird ferner ein Ueberblick über die Beute gegeben, die die natio⸗ nalen Truppen während der letzten Operationen im Front⸗ abſchnitt Villa Real gemacht haben. Erbeutet wurden 325 Gewehre, 25 Maſchinengewehre, 2 Kleinkaliberkanonen, 1 Panzerauto, 300 000 Schuß Munition, 1000 Granaten, 2000 Handgranaten und 3 Laſtwagen. Ferner wird nach⸗ träglich bekannt, daß die Truppen der Südarmee bei der Einnahme von El Carpio noch drei 10,5⸗Zentimnter⸗Ge⸗ ſchütze, mehrere Laſtwagen und ein Panzerauto erbeuteten. General Queipo de Llano berichtete in ſeiner Rundfunk⸗ anſprache im Sender Sevilla über die Erfolge der natio⸗ nalen Truppen. Er teilte dann mit, daß er von unter⸗ richteter Seite Mitteilungen erhalten habe, wonach in den roten Mittelmeerhäfen nach wie vor große Mengen ſowjetruſſiſchen Kriegsmaterials eintreffen. Auch die ſowjetruſſiſchen Truppentransporte halten an. Der General erklärte, daß Frankreich Sowjet⸗ rußland nicht nachſtehe. Er wies hierbei auf die von der franzöſiſchen Zeitung„Echo de Paris“ mitgeteilten Flug⸗ zeuglieferungen an die Bolſchewiſten hin, die trotz der Der 77 42 7— 177 2 Moskauer Göldlinge in Jugoflawien Aufdeckung einer neuen kommuniſtiſchen Organiſation. Nach einer amtlichen Verlautbarung iſt in Jugo⸗ ſlawien neuerdings eine kommuniſtiſche Organiſation aus⸗ gehoben worden, in deren Mittelpunkt der Führer des linken Flügels der ehemaligen Landwirtepartei, Dr. Dra⸗ goljub Jowanowitſch, ſtand. In der amtlichen Mitteilung heißt es, daß der Haupt⸗ ausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei Jugoflawiens, der ſich im Ausland befindet, nach der im Vorjahr erfolgten Aufdeckung eines kommuniſtiſchen Organiſationsnetzes in Jugoflawien wiederum eine Anzahl von illegalen Partei⸗ funktionären mit der Aufgabe nach Jugoflawien geſchickt habe, die Reorganiſation der illegalen Parteiorganiſatio⸗ nen durchzuführen. Einige ſolcher Organiſationen ſeien auch ſchon in verſchiedenen Orten aufgedeckt worden. Die Unterſuchung habe weiter ergeben, daß zwiſchen den Kom⸗ muniſten und dem Linkspolitiker Dr. Dragoljub Jowa⸗ nowitſch ein Abkommen über eine gemeinſame Arbeit zu⸗ ſtande gekommen ſei. Dieſe Arbeit, die eine illegale kom⸗ muniſtiſche Aktion zum Ziele hatte, habe auch ſchon be⸗ gonnen. Gegen alle Perſonen, die mit dieſer Aktion im Zuſammenhang ſtehen, werde nach dem Geſetz vorgegangen werden. ausgewählt und ſte noch mit friſchen Blumen, koſtbaren Nippes, neumodiſchen, ſeidenen Möbeln, Kiſſen, Parfüms und allem ſonſtigen, einer jungen, vornehmen Dame ange⸗ nehmen und unerläßlichen Luxus ausſtatten laſſen. Außerdem war eines der anſtelligſten Schloßſtubenmädchen von ihrer vorzüglichen Kammerjungfer für den Dienſt der Erbin ge⸗ ſchult worden. Auf ihres Sohnes militäriſche Pünktlichkeit konnte ſich ſeine Mutter unbedingt verlaſſen. Kurz vor ſechs Uhr don⸗ nerte denn auch das gräfliche Automobil durch das Parktor und ſtoppte gleich darauf vor dem geöffneten Hauptportal des impoſanten alten Schloſſes. Wenige Minuten ſpäter klopfte es an der Tür des kleinen Empfangsſalons, in wel⸗ chem die Gräfin des Gaſtes harrte, und Gernot trat mit ſei⸗ ner Kuſine über die Schwelle. Die Gräfin traute ihren Augen nicht. Lydia? Dies ſchmächtige, ſönchen im neumodiſchen, außerordentlich kurzen, die ſchlan⸗ ken Unterſchenkel in ſchwarzſeidenen Florſtrümpfen frei zeigenden Mantelkleid von ſandfarbiger Gabardine mit brei⸗ ter, blauer Stickerei, ſollte eine dreißigjährige Frau ſein? Ihre ſehr hellblauen Augen indeſſen, die unter der Kappe von roſtbraunem Tagalſtroh mit ſeitlich hochſtehender Seiten⸗ kokarde, aus dem, die ſchmale Stirn umkränzenden, kurzen, ſchwarzen Lockenhaar hervorſchauten, waren reif und klug und widerſprachen der Kindlichkeit des nicht gerade ſchönen, aber pikanten Geſichtchens, deſſen fremdartigen Reiz große goldene Ohrreifen noch erhöhten. Die kaum mittelgroße, zartgebaute Geſtalt, die ſie und ihr Sohn gewaltig überragten, wirkte eigenartig und apart, das mußte die Gräfin zugeben; aber ſie hatte ſich die Tochter des alten feudalen, ſtolzen Standesherrn doch ganz anders vorgeſtellt. s„Hier bringe ich dir Lydia, Mutter!“ ſagte Gernot, ſie bei der feinbehandſchuhten Linken nehmend und der Gräfin zuführend. f a f Einen Augenblick ſchien es, als ſcheute erſtere vor der großen, majeſtätiſchen Erſcheinung zurück, die ſie mit durch⸗ dringendem Blicke muſterte; im nächſten Augenblick jedoch kam ſie lächelnd näher. „Seien Sie willkommen im Schloſſe Ihrer Väter, Ihrer alten Heimat, liebe Lydia“, begrüßte e die Gräfin und Das war alſo geradezu kindlich wirkende Per⸗ Tſchiangkaiſchek freigelaſſen Anerwartete Verſöhnung mit Tſchanghſueliang. Nanking, 27. Dezember. Marſchall Tſchiangkaiſchek traf im Flugzeug au Militärflugplatz in Nanking ein. Eine Stunde pate 11 auch Tſchanghſurliang auf dem Flugplatz von Nanking an In einer Ansprache, die Tſchiangkaiſchek unmittelbar vor dem Abflug aus Sianfu an Tſchanghſueliang und General Yanghuchen, einen Unterführer Tſchanghſueliangs der bei der Feſtſetzung Tſchiangkaiſcheks eine einflußreiche Rolle zeigte, richtete, ſtellte er feſt, daß die Beiden nun⸗ mehr ein notwendiges Verſtändnis für die Wohlfahrt der Nation zeigten und von ihren Verſuchen, beſondere Forderun⸗ gen zu ſtellen, abgegangen ſeien. Sie hätten ſich aus ſeinem Tagebuch überzeugen können, daß er nur die Wohlfahrt der Nation angeſtrebt habe, jedoch nichts gegen ſie plante Da ſie nunmehr bereit ſeien, ihre eigenen Fehler zu berich⸗ tigen, ſeien ſie berechtigt, weiterhin ſeine Untergebenen zu bleiben. Iſchanghſueliang hat nach der Ankunft in Nanking in einem Brief an Tſchiangkaiſchek die Bereitwilligkeit ausgeſprochen, eine Strafe über ſich er⸗ gehen zu laſſen. Er erklärt, daß ſein Vorgehen und ſeine eichtſinnigkeit zum Vergehen des Angehorſams und der iſzipli führte, worüber er ſich' im tiefſten ſchäme. Wenn die Belange des Landes es verlangten, werde er auch den Tod nicht ſcheuen. Nach einer Meldung aus Peiping hat es dort ſtar⸗ kes Befremden ausgelöſt, daß die Truppen der Zentralregie⸗ rung angewieſen wurden, ſich aus der Schenſi⸗Provinz zurück⸗ zuziehen. Auf die Nachricht von der Rückkehr Tſchiangkaiſchefz hin, durchzogen große Menſchenmaſſen die Stadt Peiping, die Hochrufe auf Tſchiangkaiſchek und Niederrufe auf die Kom⸗ muniſten ausbrachten. Studenten ſtürmten das Hauptquartier einer radikalen Organiſation. Auch General Sungcheyuan ſprach ſich energiſch gegen ein Paktieren mit den Kommuniſten aus. 8 9 5 Iſaiplinloſigkeit Kurzmeldungen Anfall beim Rangieren eines Güterzuges. Eſſen, 27. Dez. Am Sonntagfrüh fuhr im Bahnhof Eſſen⸗ Nord ein Güterzug beim Rangieren gegen einen Prellbock. Der Zug beſtand aus Großraumgüterwagen, die mit Koks beladen waren. Die Druckkraft der ſchweren Wagen, durch die Auffahrt auf den Prellbock plötzlich gehemmt, hob den Tender der Lokomotive hoch und klemmte das Lokomotibo⸗ perſonal zwiſchen Tender und Lokomotive feſt. Bedauer⸗ licherweiſe kamen hierbei der Lokomotivführer und der Heizer au Tode. i Berlener Kraftdroſchkenfahrer ermordet. Berlin, 27. Dez. Am Morgen des zweiten Weihnachts⸗ feiertages wurde in dem Veltener Ortsteil Hohenſchöpping eine furchtbare Bluttat entdeckt. Forſtbeamte fanden auf einem Waldwege den Berliner Kraftdroſchkenfahrer Erich Hegeholz aus Birkenwerder in ſeinem Wagen erſchoſſen auf. Da außer dem Ehering Wertſachen nicht vorgefunden wur⸗ den, liegt höchſtwahrſcheinlich Raubmord vor. Die Taxen⸗ uhr wies einen Fahrpreis von 28,80 Mark auf. Die Ermitt⸗ lungen der Berliner Mordkommiſſion haben ergeben, daß Hegeholz aus allernächſter Nähe durch einen Schuß in den Hinterkopf getötet worden iſt. Der Regierungspräſident in Potsdam hat für die Aufklärung der Bluktat 1000 Mark Be⸗ lohnung ausgeſetzt. Der belgiſche Geſchäftsträger teilte dem italieniſchen Außenminiſter den Beſchluß der belgiſchen Regierung mit, die belgiſche Geſandtſchaft in Addis Abeba durch ein Ge⸗ neralkonſulat zu erſetzen. Wie der Marinekorreſpondent des Daily Telegraph“ meldet, wird das neue japaniſche Flottenbauprogramm— das größte ſeit 1921— einen Koſtenaufwand von 66 Mil⸗ lionen Pfund erfordern. Noch ein Flugzeugabſturz in ASA Bet Dallas(Texas) ſtürzte kurz nach dem Aufſtieg zu einem Verſuchsflug ein Paſſagierflugzeug ab. Zwei Be⸗ ſatzungsmitglieder ſowie drei Fluggäſte, darunter der Ge⸗ neraldirektor der Flugzeuggeſellſchaft, der die verunglückte Maſchine gehörte, wurden getötet.— Dieſer Unfall iſt der fünfte, von denen die amertikaniſche Luftfahrt inner⸗ halb ganz kurzer Zeit betroffen wurde. ſtreckte ihr die Hand entgegen, welche jene, ſich verneigend, ergriff.„Wir ſind einander leider unbekannt geblieben, doch hoffe ich, daß wir uns jetzt näher kennen und lieben lernen werden“, fügte ſie verbindlich hinzu. „Ich hoffe es auch, verehrte Tante. Zugleich erbitte ich Ihre Nachſicht bei etwaiger Vernachläſſigung oder Nicht⸗ beachtung der Ihnen geläufigen, mir aber ungewohnt ge⸗ wordenen Formen unſeres Standes; ich muß mich erſt wieder in ihnen zurechtzufinden ſuchen“, entgegnete ſie in etwas ausländiſch klingendem Deutſch. f „Das iſt nur zu begreiflich. Jedwede Abſolution ſei Ihnen im voraus erteilt und jeder erbetene Rat gern ge⸗ währt“, antwortete die Gräfin freundlich. „Dafür bin ich Ihnen aufrichtig dankbar“, lächelte Lydia, ihre hübſchen, kleinen Zähne zeigend. 5 „Und nun laſſen Sie mich Sie in Ihre Zimmer gleiten, in die ſogenannten Rubensgemächer mit den Originalgemäl⸗ den des berühmten alten Meiſters. Sie erinnern ſich ihrer doch?“ „Wir ſollte ich nicht! widerung. 5 Gernot öffnete den Damen zuvorkommend die Tür. Seine Mutter wollte dem Gaſt den Vortritt laſſen, doch dieſe wich zurück mit einem beſcheidenen:„Nach Ihnen, verehrte Tante!“ 5 So ging denn die Gräfin voran, und draußen im brei ten Gange ſchritten ſie beide nebeneinander her. In ihrem Wohnzimmer angelangt, in das man bereits ihren großen, neuen Rohrplattenkoffer getragen, umfing Lydia mit raſchem Blick die gediegene Pracht der Ausſtatkung, die in ihrem vor Alter dunkel gewordenen, reichgeſchnitzten Mobiliar 5 wunderbar mit den Rubenſchen Wandgemälden harmonzerke, und denen die, auf Veranlaſſung der Gräfin dazwiſchen 9 5 geſtellten modernen kleinen ſeidenen Sofas und Seſſel, 1 goldfüßigen Tiſchchen mit ihrem zierlichen Ausputz, den Vaſen, Blumen uſw. eine geniale und heitere Note— wie ſchön haben Site es mir hier gemacht, liehe Lane! Ich erkenne das alte ernſte Gemach kaum wieder! rief 8 enthuſtaſtiſch aus. i N Ganz gewiß!“ war die ſchnelle Er⸗ OGortſezung fe gt i S e konnte der 40 jähr. älteſte aktive Sänger Gg. ſowie die Sänger Karl Gimber und Lalcale Nuudocuau Nach drei Feſttagen. Wiederum gehört Weihnachten, das Dichter und Künſtſer uns ſtets in Eis und Schnee eingehüllt darſtellen in das Reichder Fabel. Seit dem ſtrengen Winter 1928⸗29 ſind unſere Winter ſchneearm geworden. Der Winterſport war dieſe Weihnachten noch ſchlechter auszuüben. Im Odenwald und im Taunus waren überhaupt ke ne Sport⸗ möglichkeiten, während auf den höchſten Bergen des Schwarzwaldes nur mäßiger Winterſport getrieben werden konnte. So war es nicht wunderlich, daß die neuen Skier und Schlitten wieder in die Ecke geſchoben wurden und die blanken Schlittſchuhe, die eben das Chriſtkind ſchnell noch gebracht hat, wehmütig wieder eingepackt wurden. Aeber die drei Feiertage hatte ndie Kinder Gelegen⸗ heit genug, ſich dem Spiel mit den neuen Dingen hin⸗ zugeben, die das Chriſtlind gebracht hat. Für die Er⸗ wachſenen war reichlich Zeit, die üblichen Fami ienbe uche zu machen oder eine Weihnachtsreiſe zu unternehmen. Beſonders konnte bei der Reichsbahn in dieſem Jahr ein ſtarler Reiſeverkehr feſtgeſtellt werden. Während den Fe ertagen hielten die Vereine weder ihre Weihnachtsfeiern ab, die überall ſich eines gulen Beſuches erfreuen konnten. Die Gotteshäuſer waren während den Weihnachts⸗ fejertagen überfüllt und die Gottesdienſte trugen hoch⸗ feierlichen Charakter. * Den 80. Geburtstag kann morgen Dienstag der Landwirt Georg Söllner, Freiburgerſtr. 26 begehen. Der Hochbetagte kann ſich trotz ſeines hohen Alters noch im häuslichen Betriebe betätigen und iſt auch geiſtig noch rüſtig. Anſere beſten Wünſche für den ferneren Lebens— abend. 8 Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt morgen Dienstag nachm. 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. Weihnachtsfeiern in den Vereinen. Der Männergeſangverein 1861 verſammelte ſeine Mitglieder und Freunde am 1. Feiertag in ſeinem Lokal zur Weihnachtsfeier, zu der er ein auserleſenes Programm aufgeſtellt hatte. Der Vereinsführer, Herr K. Frey, be⸗ grüßte die Erſchienenen, die den anſchl eßenden Chören, Rezitationen uſw. mit großem Intereſſe folgten. Be⸗ ſondere Erwähnung verdient die Aufführung des Weih⸗ nachtsſtückes„Stille Nacht“, das die Entſtehung dieſes Liedes im Jahre 1818 durch den Pfarrer J. Moor und Lehrer Franz Gruber behandelt, die durch die Herrey A. Haug und H. Bauer eindrucksvoll dargeſtellt wurden. Die Darſteller ernteten daher auch reichen, verdienten Beifall; der Eindruck, den das Stück hinterließ, war groß. Der Vereinsführer nahm Veranla ſſung, den aktiven Mit⸗ gliedern, die im vergangenen Jahre kene Probe ver⸗ ſäumt hatten, als Ehrung das Sängerglas zu überreichen. Zwei hübſche Luſtſpiel⸗Einakter von Glückſtein,„De Herreausflug mit Dame“ und„Die Weinprobe“, ließen echte Pfälzer Fröhlichkeit auflrommen, zumal auch die Darſteller ihr Beſtes gaben. Auch die Sänger ſelbſt ernteten unter der bewährten Slabführung ihres Diri⸗ genten Bauſenhard verdienten Beifall; das Quartet mit ſeinem„Friſch weg“ mußte ſich zu einer Wiederholung bequemen. Dieſe Weihnachtsfeier zeigte aufs Neue, daß im Verein echtes deutſches Sängerleben pulſiert, Der acht. war dicht beſetzt. Auch eine Gabenverloſung fehlte nicht. * Der Turnverein 1898 hat am 1. Weihnachtsfeiertag ſeine Mitglieder und Freunde zu ſeiner Weihnachtsfeier in ſein Vereinsheim eingeladen. Die Feier wurde mit dem mit Klavier und Violine begleiteten Kinderchor „Stille Nacht“ ſtimmungsvoll eingeleitet. Den Gedanken, wie wir heute Weihnachten betrach en und ee leben, gab der Vereinsführer Hetzel in treffenden Worten Ausdruck. Um⸗ rahmt war die Anſprache mit einem wirkungsvoll vor⸗ getragenen Sprechchor der Jugend des Vereins„Weih⸗ nachten 1936“, ſowie Muſikvorträgen von Frl. Bitſch (Klavier), Ernſt Kolzenburg(Violine) und Geſang mit Reigen der Schülerinnen. In der Pauſe nahm der Vereins⸗ führer Anlaß, den Leitern und Leiterinnen der Turner und Turnerinnen, Schüler und Schülerinnen ſowie der Spielabteilung, für ihre opferfreudige und uneigen⸗ nützige Arbeit im Dienſte deutſcher Volksgeſundung, Dank und Anerkennung auszusprechen und bedachle ſie mit einer kleinen Gabe. Der zweite Teil des Abends war der Unterhaltung gewidmet und die theatraliſchen Darbie ungen von Mit⸗ gliedern des Vereins mit viel Geſchick, Anpaſſungs⸗ fähigkeit und guter Auffaſſung geſpielt, fanden großes Intereſſe und lebhaften Beifall. Alle Mitwirkenden haben ihr Beſtes zum Gelingen beigetragen. Fügen wor noch bei, daß ein reich ausgeſtatteter Gabentempel viele Beſucher mit ſchönen Gewinnen bedachte, dann darf man wohl ſagen, daß alle Besucher von dem Gebotenen befriedigt waren. * Der Geſangverein„Sängerbund“ veranſtaltele am 1. Weihnachtsfeiertag nach zweijähriger Anterbrechung ſeine Weihnachtsfeier im„Schloß“. Schon lange vor Beginn der Veranſtaltung war der große Schloßſaal überfüllt. Nach einem flott geſpielben Marſch durch Mannheimer Berufsmuſiker gab der Verein mit dem Chor„Weihnachtsglocken“ den feſtlichen Auftakt zu dem reichhal iſen Programm. Nach ei er kurzen Begrüßungs⸗ anſprache trug der Verein den weihevollen Chor„Weihe des Ge angs“ vor. Inmitten die er weihnach Uch⸗feſt ichen Stimmung nahm der Vereinsführer die Ehrungen vor. Für 25 jähr. aktive Mitgliedſchaft und für die Seltenheit Lines 500 Hoigen Probenbeſuchs für die Jahre 1932—1936 konnte der Sänger Karl Keller be onders geehrt wircen. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenmitglied ernannt un) erhielt die ſilberne Ehrennadel. Für 100 do igen 8 . gezeichnet werden. Met einem Seg Heil auf den Führer 0 f das deulſche Lied und den beiden Na icna liedern ſchloß die Ehrung. Nun brachte die Muſilkapelle ih ee weihnachtlichen Weiſen zum Vortrag, während die Loſe für den reichhalligen Gaben tempel reſt ichen Abſatz ſanden. erhielt. So Der zweite Teil brachte die mit großer Spannung erwartete Schauſpieloper„Precioſa“ von Karl Maria von Weber. Hier bot die Spielſchar des Vereins ſehr gute Leiſtungen und der wohlverdiente ſtürmi che Befall der Beſucher bewies, daß dieſes Schauspiel alle Erwartun⸗ gen übertraf. Der Sängermarſch beſchloß die überaus ſchön verlaufene Weihnachtsfeier. Der Turnerbund„Jahn“ feierte ſeine diesjährige Weihnachtsfeier am zweiten Feiertag im„Kaiſerhof“, die einen ſehr zahlreichen Beſuch aufzuweiſen hatte. Der Vereinsführer, Herr B. Schmich, fand herzliche Be⸗ grüßungsworte, die die richtige Feſtſtimmung einleite len. In bunter Reihenfolge wechſelten Muſikſtücke, heitere Vor⸗ träge uſw. ab; ein kurzer, aber umſo eindrucksvollerer Vorſpruch erntete reichen Beifall. Das Weihnachtsſtück „Großvaters Weihnachtsgrippe“ wurde ſehr wirkungs⸗ voll dargeſtellt und verfehlte ſeinen Eindruck nicht, wäh⸗ rend das Luſtſpiel,„Polterers erſte Liebe“ wahre Lach⸗ ſtürme hervorrief. Auch h'er konnten die Darſte er enen vollen Erfolg buchen. Kreisamtsleiter Stalf nahm nun nach einer kurzen Anſprache Ehrungen vor und dankte beſonders auch dem Vereinsführer für ſeine raſtloſe Arbei Den Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft mit Ehren⸗ nadel konnte Herrn Valentin Heierling überreſcht werden; die Ehrennadel des Turnkreiſes Mannheim wurde den Herren Ad. Spieß, Th. Schreck, Wilh. Kettner, E. Eder, J. Eder, A. Fedel, H. Friedel, G. Hagel, J. Hirſch, M. Kegel, A. Pfiſterer, G. Sauer, Ph. Schreck, Ph. Kettner und V. Tranſier verliehen, während für 25 jähr. Mitgliedſchaft Herr A. Rieſenacker eine Vereinsurlunde beging auch in dieſem Jahre der Turnerbund „Jahn“ mit ſeinen Mitgliedern und Freunden das Weih⸗ nachtsfeſt in einem würdigen Rahmen, der die enge Verbundenheit der Mitglieder mit ihrem Verein bewies. Mit der Verlegung der Dienſträume des Finanz⸗ amts Mannheim⸗Neckarſtadt nach D 3, 15/16 hat keine Vereinigung des Amtes mit dem Finanzamt Mannheim⸗ Stadt ſtattgefunden. Das Finanzamt Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt beſteht nach wie vor weiter. Einzahlungen für das Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt ſind auf das Poſt⸗ ſcheckkonto Karlsruhe Nr. 78845 und nicht auf das Nr. 1460(Finanzamt Mannheim⸗Stadt) zu richten. Badiſche Chronik Verbeſſerungen im Jahresfahrplan 1937.38. Die Internationale Fahrplan⸗ und Wagenbeiſtellungs⸗ konferenz in Montreux hat für den Jahresfahrplan 193738 eine Reihe wichtiger Verbeſſerungen im internationalen Eiſenbahnverkehr beſchloſſen, von denen eine ganze Anzahl auch für Frankfurt und das Rhein Main⸗Ge⸗ biet weſentlich günſtigere Reiſemöglichkeiten bringen. So werden die bisher 1 55 Heidelberg und Mann⸗ heim⸗Mainz⸗Eſſen verkehrenden D⸗Züge 203 und 204 im Sommerabſchnitt über Mannheim und Stuttgart hinaus bis und ab München gefahren. Gleichzeitig werden ihre Flügelzüge D 404/D 403 Mainz⸗Frankfurt zu einer neuen Saiſon⸗Verbindung Eſſen⸗Frankfurt⸗Paſſau⸗Wien ausgebaut. Frankfurt ab 10.50 Uhr, Wien⸗Weſt an 22,05 Uhr. Wien⸗Weſt ab 8,00 Uhr, Frankfurt an 19,18 Uhr.— Die Verbindung Berlin⸗Frankfurt⸗Baſel⸗Gotthard⸗Mailand⸗ Rom⸗Neapel wird ab 22. Mai 1937 dadurch weſentlich ver⸗ beſſert, daß die Züge 54/173 Baſel⸗Mailand beſchleunigt werden und Anſchluß an neue Schnelltriebwagenzüge Mailand⸗Bologna und Boloana⸗Rom⸗Neapel erhalten. In Mailand werden die Anſchlüſſe nach Venedig und Genua⸗ Ventimiglia verbeſſert.— D 1 Baſel⸗Frankfurt⸗Berlin wird in Baſel um einige Minuten ſpäter gelegt, um wichtige An⸗ ſchlüſſe aus der Schweiz und Italien aufzunehmen. Au Karlsruhe verkehrt er im alten Plan. Die Verbindung Mailand⸗Gotthard⸗Baſel⸗Frankfurt⸗Berlin wird um 30 Mi⸗ nuten verbeſſert. Der Zug geht künftig erſt 17.20 Uhr in Mailand ab(bisher 16,50 Uhr) und erfährt unterwegs eine weſentliche Beſchleunigung. Die Straßen- und Waſſerbauämter. Nach einer Neuordnung des badiſchen Staatsminiſte⸗ riums werden die Waſſer⸗ und Straßenbauämter Em⸗ mendingen und Raſtatt aufgehoben. Die bisherigen Waſſer⸗ und Straßenbauämter führen künflig die Bezeich⸗ nung„Straßenbauamt“ mit Ausnahme der Aemter Kon⸗ ſtanz, Waldshut und Tauberhiſchofsheim, die„Straßen⸗ und Waſſerbauamt“ genannt werden. Die bisherigen Kulturbauämter führen künftig die Bezeichnung „Kultur- und Waſſerbauamt“. Das Kultur⸗ und Waſſer⸗ bauamt Lörrach wird nach Waldshut verlegt. In Adelsheim und Konſtanz werden Kultur⸗ und Waſ⸗ ſerbauämter neu errichtet. Aus dem Badiſchen Geſetz, und Verordnungsblatt. Das Badiſche Geſetz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 43) enthält Verordnungen des Staatsminiſteriums über die Neueintei⸗ lung der Bezirksverwaltung des Waſſer⸗ und Straßen⸗ baues und der Landeskultur; des Miniſters des Innern zur Aenderung der Verordnung über die Kaminfegerunter⸗ ſtützungskaſſe; über Papierballons mit Brennſtoffantrieb; die Gebühr für Abhör der Gemeinderechnungen; über Maßnahmen gegen Waffenmißbrauch; des Finanz: und Wirtſchaftsminiſters über die Dienſtbücher der Schiffs⸗ mannſchaft auf deutſchen Rheinſchiffen. 82273 Km Reichsſtraßen in Baden Während die Landſtraßen früher nach dem Hauptträger der Bau⸗ und Unterhaltungslaſt als Staats-, Bezirks⸗ oder Gemeindeſtraße bezeichnet wurden, unterſcheidet man nach der Neuregelung des Straßenwefens heute neben den Reichsautobahnen die Reichsſtraßen, Landſtraßen erſter Ordnung und Landſtraßen zweiter Ordnung. Um einen Ueberblick über das vorhundene Straßennetz und über die Auswirkung der Neueinteilung zu bekommen, wurde auf Veranlaſſung des Generalinſpektors für das deutſche Stra⸗ ßenweſen im Frühjahr 1936 die erſte allgemeine Erhebung über Länge und Ausbauzuſtand der deutſchen Landſtraßen durchgeführt. Ihre endgültigen Ergebniſſe liegen nunmehr vor. Danach waren am 31. März 1936 im Deutſchen Reich(ohne Berlin) 212 133 Km. befeſtigte Reichs- und Landſtraßen vorhanden und zwar 41 080 Km. Reichsſtraßen, 83 948 Km. Landſtraßen erſter Ordnung und 87 105 Km. Landſtraßen zweiter Ordnung. Im Gebiet des Landes Baden wurde ein befeſtigtes Straßennetz von insgeſamt 8273.3 Km. ermittelt. Davon waren 1640,9 Km. Reichsſtraßen, 3035,9 Km. Landſtraßen .———. ³àà—Ä4ꝛ— ⁵i]knn—-— ͤ—ö———— erſter Ordnung und 3596,5 Km. Landſtraßen zweiter Ord⸗ nung. Von den Reichsſtraßen entfielen in Baden 129 Km. oder 7,8 Prozent auf Ortsdurchfahrten, die von den Ge⸗ meinden unterhalten werden müſſen; bei den Landſtraßen erſter Ordnung ſind nur 2,87 Prozent und bei den Land⸗ ſtraßen zweiter Ordnung 1,55 Prozent Ortsdurchfahrten. Neben der Feſtſtellung der Straßenlänge wurden auch Erhebungen über den Ausbauzuſtand der Reichs⸗ und Landſtraßen hinſichklich der verſchiedenen Fahrbahndecken angeſtellt. Für die Straßen Badens ergab ſich dabei, daß von den Reichsſtraßen mehr als dreiviertel, nämlich 77,35 Prozent Schotterdecken mit Oberflächenſchutz hatten und 6,27 Prozent Kleinpflaſterdecken. Bei den Landſtraßen er⸗ ſter Ordnung ergibt ſich ein weniger günſtiges Bild. Hier finden ſich in Baden noch 25 Prozent einfache Schokter⸗ decken. Der Hauptteil aber(68,6 Prozent) auch der Stra⸗ ßen erſter Ordnung hatten Schotterdecken mit Oberflächen⸗ ſchutz. Die Landſtraßen zweiter Ordnung waren zu 77,9 Prozent nur mit einfachen Schotterdecken und zu 20 Pro⸗ 915 mit Schotterdecken und Oberflächenſchutzſchicht ver⸗ ſehen. Nach den vom Statiſtiſchen Reichsamt der Zahlenauf⸗ ſtellung beigegebenen Erläuterungen iſt damit zu rechnen. daß ſich die Unterſchiede im Ausbauzuſtand der deutſchen Reichs⸗ und Landſtraßen noch vergrößern werden, da bei den Reichsſtraßen im beſonderen das Beſtreben beſteht, zu Bauweiſen überzugehen, die zwar in der Anlage mehr ko⸗ ſten, deren Unterhaltung aber billiger iſt. SA⸗Männer der Gruppe Kurpfalz! Gruppenführer Luyken erläßt folgenden Tagesbefehl: SA⸗Männer der Gruppe Kurpfalz: Hell leuchten zur Stunde der Sonnenwendfeier unſere Sturmfahnen in die deutſche Zukunft. Feſt und geſchloſſen ſtehen unſere Reihen, allein beſeelt von dem Willen, daß der ſieghafte SA-⸗Geiſt — der lodernden Flamme gleich— rein und unverfälſcht ſei und bleibe. Stolz dürft Ihr am Jahresende zurückblicken auf die geleiſtete Arbeit an Euch und auf Eure treue Pflichterfül⸗ lung. Der Führer ſelbſt ſprach in Berchtesgaden Euch An⸗ ankennung und Dank aus, indem er ſeine SA mitten hin⸗ einſtellte in ſein großes Aufbauwerk: das iſt die Formung des neuen deutſchen Menſchen und damit des ewigen na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchlands. Er hat die SͤA berufen, bis in alle Zukunft hinein den deutſchen Mann im kämp⸗ feriſchen SA⸗Geiſt an Körper und Seele geſund und wehr⸗ haft zu erhalten. SA⸗Geiſt ſoll jährlich auf den Reichspartei⸗ tagen in Nürnberg die nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele geſtalten. Eure Leiſtung, Eure Hingabe und Euer Vorbild ſoll dabei Richtung geben und Anſporn ſein. SA⸗Männer! Die SA dankt nicht mit Worten. Sie dankt mit der Tat. Durch höchſte Pflichterfüllung und in freiwilliger Hingabe zur beſten Leiſtung wird— wie bis⸗ her— die Gruppe Kurpfalz dem vom Führer gezeigten und geſtellten Ziel entgegenſtreben. Mit dieſer Forderung an jeden einzelnen von Euch ver⸗ binde ich meine herzlichſten Wünſche an Euch und Eure Ein⸗ heiten für das kommende Jahr und die kommende Arbeit. Gleichzeitig müſſen dieſe Wünſche jedoch auch mein Ab⸗ ſchiedsgruß ſein. Durch Befehl des Stabschefs bin ich mit Wirkung vom 1. 1. 1937 von der Führung der Gruppe Kurpfalz enthoben und zur Führung der Reichsführerſchule der SA in die Oberſte SA⸗Führung berufen worden. SA⸗Männer und ⸗führer! Ich danke Euch allen für die mir bewieſene treue Gefolgſchaft und Kameradſchaft. Mit Freude und mit Stolz durfte ich zweieinhalb Jahre Euer Gruppenführer ſein und Euch den uns vom Führer geſtell⸗ ten Aufgaben entgegenführen. Haltet mit gleicher Treue und in unverbrüchlicher Pflichterfüllung in Eurer ſchönen Heimat die Fahne hoch. „Nichts für uns, alles für Deutſchland und zur Ehre des Führers! Dem Führer Sieg⸗-Heil!“ 489 Jahre Mosbacher RNatsherrnweck Erinnerung an Pfalzgraf Otto J. Am 29. Dezember wird die Stadt, einer alten Ueber⸗ lieferung folgend, des Pfalzgrafen Otto J. und ſeiner Gemah⸗ lin Johanne gedenken. Gegen Abend findet in der Friedhof⸗ kapelle eine ſchlichte Gedenkſtunde ſtatt, an die anſchließend bei einer weltlichen Feier— der Ratsherrnweck gereicht wird. Mancher mag vielleicht zuerſt dieſen alten Brauch nicht ver⸗ ſtehen. Doch das Ratsherrnweckeſſen zu Mosbach hat ſeine Tradition. Als Amerika noch nicht entdeckt war und die Welt ein grundſätzlich anderes Bild bot als heute, ſchritten die Mosbacher Stadtväter ſchon zur Kirche und Kapelle, um den Wunſch ihres erſten fürſtlichen Regenten, Pfalzgraf Otto J. und ſeiner Gemahlin, zu erfüllen. Im Jahre 1447 ſtiftete dieſer zu ſeiner und ſeiner Ahnen Gedächtnis für alle Zeiten eine Seelenmeſſe, deren Beſuch Bürgermeiſter und Ratsherren zur Pflicht gemacht.„Damit aber der Stadtrat zu dieſem Begängnis und Opfer umſo fleißiger und ergötz⸗ licher erſcheinen möge, ſo wollen wir dem Schultheiß zwei Pfründweck— deren 28 von einem Malter Dinkel und einem Simri Korn gebacken— und jedem Ratsherrn einen Weck gehen. So oft aber das Stift(gemeint war das Julia⸗ nenſtift) in einem oder dem anderen Punkt ſäumig würde, ſoll dasſelbe dem Bürgermeiſter zur Strafe 10 Malter Korn erlegen und dieſelben zur Stund unter die gemeinen Leut verteilt werden.“ So ſchrieb Otto J. in der Stiftungs⸗ urkunde. Bis zur Reformation wurde alljährlich der Wille des frommen Pfalzgrafen eingehalten. Als aber die Klöſter auf⸗ gehoben wurden, gingen ihre Verpflichtungen auf die Stift⸗ ſchaffneien über. So kam es auch, daß der Bürgermeiſter und der Rat im Jahre 1652 bei der Regierung Beſchwerde er⸗ hoben, da der Stiftſchaffner nicht gewillt war, den Wecken zu 1 1 liefern. Dieſe Beſchwerde muß von Erfolg geweſen ſein, denn im Jahre 1832 quittierten die Ratsherrn dem Stift 8 Gul⸗ den und 24 Kreuzer für den Ratsherrnweck. 1887 löſte das Stift für immer die Verpflichtung ab, indem es 360 Mark auf der Sparkaſſe für den Ratsherrnweck einbezahlte. Der Ratsherrnweck und die Gedenkſtunde wurden weitergefeiert; 14,40 Mark ſtanden fortan zur Verfügung. Da der Krieg, es kam die nichts. Durch freiwillige Spenden erſtand ſie 1930 wieder und wird ſeitdem regelmäßig gefeiert. Einen Wandel indeſſen hat das Ratsherrnweckeſſen in den drei letzten Jahren er⸗ fahren. Nach der kirchlichen Gedenkſtunde verſammeln ſich nicht mehr nur die Ratsherrn, ſondern die ganze Ge⸗ meinde, vor welcher der Bürgermeiſter über die Arbeiten Inflation und die Stiftung zerfloß in und die Zukunftspläne der Skadtgemeinde ſpricht. Zum Schluß erhält jeder Ratsherr ſeinen Weck mit„vorgeſchrie⸗ benem Gewicht“. Baden im Jahresſpiegel 1936 Ein in der deutſchen Geſchichte denkwürdiges Jahr geht zu Ende. An der Spitze aller Ereigniſſe der verfloſſenen zwölf Monate ſteht die Wiederherſtellung der vollen Reichs⸗ hoheit über alle deutſchen Gebiete. Helle Begeiſterung und ſtolze Freude flammten auf, als am 7. März die Kunde von der kühnen Tat des Führers in alle Welt hinausdrang, die Deutſchland von den letzten Fußangeln des unheilvollen Ver⸗ ſailler Gewaltfriedens befreite. Was man ſolange ſchmerzlich vermiſſen mußte und ſehnlichſt herbeiwünſchte, ging endlich in Erfüllung: in friedlicher Miſſion, einzig zum Schutze deſſen, was der deutſche Bauer und Arbeiter ſchafft, zogen deutſche Soldaten in die Lande am Rhein. Als dann der Führer zur Wahl aufrief, da gab es keinen Zweifel, daß das deutſche Volk ſich einig und geſchloſſen hinter ihn ſtellte. Die badiſche Gau⸗ und Grenzlandhauptſtadt ſah Adolf Hitler eam 12. März in ihren Mauern. Während des dreiwöchigen Wahlkampfes rauſchte eine einzige Welle des Jubels und der Dankbarkeit über die deutſchen Lande hin⸗ weg. Wie freute man ſich in Baden, als auch einer der ver⸗ trauleſten Mitkämpfer des Führers, Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring, vor vielen Tauſenden in der Karlsruher Markthalle den letzten Appell abhielt. Am Wahlkampfe im Gau Baden beteiligten ſich ferner der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Rudolf Heß, der in Mannheim die Be⸗ deutung der großen Stunde unterſtrich, Reichserziehungsmini⸗ ſter Ruſt, der in Pforzheim, Freiburg und Konſtanz ſprach, und Reichsjugendführer Baldur v. Schirach, der in Baden⸗ Baden das Wort ergriff. Der 29. März brachte dann den einzig daſtehenden Sieg Adolf Hitlers und ſeiner Bewegung, wobei feſtgeſtellt werden darf, daß das Grenzlandvolk am Oberrhein wie alle anderen deutſchen Gaue ein glänzendes Zeugnis der Treue und Einſatzbereitſchaft abgegeben hat. Von 1604 538 abgegebenen Stimmen fielen 1 579 128 dem Führer zu. Partei, Volk und Staat. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt auch 1936 von Er⸗ folg zu Erfolg geſchritten. Bei allen Anläſſen zeigte ſich die engſte Verbundenheit von Partei, Staat und Wehrmacht. Das ganze Voll aber folgt gern und willig jedem Ruf des Führers, mitzuhelfen an dem gigantiſchen Werk des Wieder⸗ aufbaues unſeres lieben deutſchen Vaterlandes. Die freudige Anteilnahme an allen Veranſtaltungen der Parteigliederungen beweiſt die Sieghaftigkeit der nationalſozialiſtiſchen Idee, die⸗ ſes ſtarken Kraftquells, der uns mit froher Zuverſicht arbeiten und an die glückliche Zukunft Deutſchlands glauben läßt. Wir erinnern uns an dieſer Stelle der großen Tage der SA. Brigade 54 in Freiburg am 22. und 23. Auguſt, ſowie des Aufmarſches der Zehntauſend vor Stabschef Lutze und Reichsſtatthalter Robert Wagner im Univerſitätsſtadion, fer⸗ ner der Karlsruher Arbeitstagung des SS.⸗Abſchnittes 19 am erſten Dezemberſonntag in Anweſenheit des Chefs des SS.⸗Hauptamtes Berlin, SS.⸗Obergruppenführer Heiß⸗ mayer. Die nationalen Gedenktage haben auch im Herzen der Grenzlandbevölkerung tiefſte Wur⸗ zeln geſchlagen, und unvergeſſen ſind die Helden, die als Sol⸗ dat im Weltkrieg und als Kämpfer der Bewegung in der furchtbaren Nachkriegszeit für Deutſchland geblutet haben.— Ueber die Erinnerung an den hiſtoriſchen 30. Januar 1933 hinaus hatte dieſer Tag für die Breisgauhauptſtadt Freiburg beſondere Bedeutung. Er war dem Gedenken der am 17. März 1933 von Marrxiſten erſchoſſenen Polizeibeamten Weber und Schelshorn gewidmet, denen vor dem Hauſe, in dem ſich die Mordtat abſpielte, ein Mahnmal errichtet wurde. Reichsſtatthalter Robert Wagner hielt die Weiherede. Große Empörung packte das deutſche Volk, als einige Tage ſpäter Wilhelm Guſtloff von den Kugeln des ruchloſen Mörders Frankfurter tödlich getroffen wurde. Am Tage der Beiſetzung(13. Februar) haben auch im Gau Baden, ſo in der Karlsruher Feſthalle und auf dem Freiburger Münſter⸗ platz, von Tauſenden beſuchte Trauerkundgebungen ſtattgefun⸗ den. Zum 13. Mal jährte ſich am 26. April der Todestag unſeres Albert Leo Schlageter, deſſen Grab und Denkmal im Wieſentalſtädtchen Schönau zu einem vaterländiſchen Wallfahrtsort geworden iſt. Wiederum zogen die Formationen und Tauſende von Volksgenoſſen hinauf zur Erinnerungsſtätte, um eine nächtliche Feterſtunde zu halten und um dem Sprecher, SA.⸗Gruppen⸗ führer Ludin, zu geloben, die vorbildliche Treue des von Franzoſen erſchoſſenen aufrechten deutſchen Mannes zum Leit⸗ ſtern allen Handelns zu machen. Die Trauer um die 29 Todesopfer des Unglücks an der Beſenfelder Steige bei Freudenſtadt fand Ausdruck, als man in Mannheim den 27 Männern vom dortigen SA.⸗Sturm 45171 das letzte Geleite gab, nachdem bei dem Trauerakt im Nibelungenſaal Stabschef Lutze im Namen des Führers und für die ganze SA. dem Schmerze um die Heimgegan⸗ genen Ausdruck gegeben und Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner die Anleilnahme von Badens Regierung und Volk bekundet hatte. Das Kampfiahr 1936 erhielt ſeinen Auftakt Mitte Januar durch eine Großkund⸗ gebung der NSDAP. im überfüllten Bühnenſaal des Kur⸗ hauſes Baden⸗Baden. Es ſprach Miniſterpräſident Walter Köhler, der erklärte: Wir wollen die lebendige Fühlung mit dem Volke, um zu zeigen, daß wir dieſelben geblieben ſind. Am Abend des 28. Januar folgte eine Beamtengroß⸗ kundgebung in Karlsruhe. Mehr als 3500 Beamte und führende Männer der Partei, ihrer Gliederungen und des Staates, insgeſamt etwa 4000 Perſonen, füllten den weiten Feſthalleſaal. Auch die Miniſter Dr. Wacker und Pflaumer hatten ſich eingefunden. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner hielt eine mit ſtürmiſchen Zuſtimmungskundgebungen begleitete Rede über das Thema:„Wir wollen ein Volk werden!“ Anfang April erhielt der Gau Baden den Beſuch des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley, der in feierlicher Sitzung im großen Saale des ehemaligen Landtages die Anwärter für die Ordensburgen der Partei ausmuſterke. Auch der badi⸗ ſche Gauleiter und Reichsſtatthalter war zugegen. Am 20. April, dem Geburtstag des Führers und Reichs⸗ kanzlers, erlebten wir in den wieder bezogenen Friedensgar⸗ giſonen zum erſten Male das ſeit 17 Jahren erſehnte mili⸗ käriſche Schauſpiel einer Parade. Etwas Neues war natür⸗ lich auch der Einzug der Rekruten im Spätjahr. Wir haben ein Volksheer und ſind ſtolz darauf. In ihm lebt die Tradition der alten ruhmreichen Armee. Es liegt im Weſen der Bewegung, daß die Partei und ihre Glie⸗ 1 durch planmäßige Propaganda in ununterbrochener Folge Aufklärungs⸗ und Schulungsarbeit leiſten. Die SA. hat im Laufe des Jahres bei verſchiedenen Gelegenheiten ihre Aufgabe als welkanſchauliche Kerntruppe herausgeſtellt. Von großer Bedeutung war der Führerappell der SA.⸗Gruppe Südweſt in Stuttgart am 26. April mit den grundſätzlichen Ausführungen von Alfred Roſenberg, Reichskulturwalter Franz Moraller, Reichsſtatthalter Murr, Miniſterpräſident Mergenthaler und Miniſterpräſident Wal⸗ ter Köhler. An dieſer Stelle ſei auch erwähnt, daß die allmonatlichen Appelle des SA.⸗Gruppenführers Ludin im Rundfunk Zeug⸗ nis vom Anteil der SA. am kulturellen Schaffen geben. Mitte Mai fand eine Führertagung des Gaues Baden der NSDAP. in der Reichsſtatthalterei ſtatt, der zum Zeichen des kameradſchaftlichen Einvernehmens und der engen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Wehrmacht und Partei zwei Offiziere als Gäſte beiwohnten. Im Juni führte der Reichsarbeitsdienſt einen Großſtaf⸗ fellauf vom Bodenſee bis Heidelberg durch, wo auf der Feierſtätte„Heiliger Berg“ die von ihm geſtaltete Gau⸗Son⸗ nenwendfeier ſtattfand mit Gebietsführer Kemper als Redner. Zum Reichsparteitag hatte der Gau Baden wiederum eine ſtarke Mannſchaft nach Nürnberg geſchickt. Bereits am 23. Auguſt ſetzte ſich die Marſcheinheit 21 Baden der Hitlerjugend mit den Bann⸗ fahnen vom Karlsruher Schloßplatz aus in Bewegung. Ge⸗ bietsführer Kemper und ſtellverkretender Gauleiter Röhn ga⸗ ben den 55 badiſchen Hitlerjungen ein letztes Geleitwort mit auf den 300 km langen Weg. Anfangs September folgte dann der Generalappell der Reichsparteitagsteilnehmer ans dem Gau Baden dor dem Reichsſtatthalter Roberl Wagner, ebenfalls auf dem Schloß⸗ platze. Es marſchierten 1600 Mann der NS.⸗Gliederungen und 1500 Männer vom Reichsarbeitsdienſt des Arbeits⸗ gaues 27. Am 27. September ſprach der Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter in der Reichsſtatthalterei zum badiſchen Führerkorps über die Winterarbeit. Es war der Auftakt zur Gaukultur⸗ woche und die Ankündigung des Propagandafeldzuges gegen Judentum und Bolſchewismus, der am 11. Oktober im An⸗ ſchluß an eine Arbeitstagung der Politiſchen Leiter und ſämtlicher Vertreter der NS.⸗Formationen in Offenburg durch Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner ſelbſt mit einer Rede eröffnet wurde. Im Zeichen der„Eiſernen Noſe“ 4. Reichsſtraßenſammlung am 2. und 3. Januar. Berlin, 28. Dezember. Am 2. und 3. Januar wird ſich die Millionenorganiſa⸗ tion der Deutſchen Arbeitsfront mit der 4. Reichsſtraßenſamm⸗ lung in den Dienſt des Winterhilfswerks 1936⸗37 ſtellen. Als Anſteckabzeichen gibt es die„Eiſerne Noſe“, die in der Kunſt⸗ gießerei Gleiwitz OS. der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Hüt⸗ ten⸗AG. und in der Kunſtgießerei Harzgerode im Harz her⸗ geſtellt worden iſt. Neun Millionen ſolcher Abzeichen ſind in Harzgerode, weitere ſechs Millionen in Gleiwitz⸗OS. ange⸗ fertigt worden. Der Gußeiſenverbrauch ſtellt ſich insgeſamt auf 500 Tonnen. Beide Betriebe konnten auf Grund dieſes großen Auftrages einer großen Anzahl von Arbeitsloſen mehrere Monate hindurch Beſchäftigung geben, in Gleiwitz z. B. 70 Mäunern und Frauen für ſieben Monate. An der durch die Wanderausſtellung„Gegen den Welt⸗ feind Nr. 1“ wirkſam unterſtützten Aktion beteiligten ſich als außerbadiſche Redner u. a. die Parteigenoſſen Frankenführer Julius Streicher, Pfarrer Münchmeyer, Prinz Auguſt Wil⸗ helm, der Adjutant des Führers Obergruppenführer Brückner und Dreher⸗Ulm. Zuletzt ſprachen die Rei sfrauenführerin Scholtz⸗Klink und Reichskulturwalter Moraller. Am 12. Oktober erhielt die Landesſtelle Baden deg Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda den Beſuch des Reichsminiſters Dr. Goebbels. Die Hitlerjugend hat bei wiederholten Anläſſen Ausſchnitte ihrer vielſeitigen weltanſchaulichen kulturellen und körperlichen Erziebunasarbeit gezeigt. Das Volk nimmt freudig teil an ihren Feierſtun⸗ den, an ihrem Singen und Muſtzieren, wie auch an ihren ſportlichen Uebungen, er verfolgt geſpannt den Verlauf des Reichsberufswettkampfes, der in dieſem Spätjahr vom Reichsſtatthalter zum vierten Mal feierlich eröffnel wurde und im Zeichen des Vierjahresplanes ganz beſondere Bedeutung erlangt hat. Am Reichsberufswettkampf 1935⸗36 nahmen 50 000 Jungen und Mädels aus Baden teil, darunter 13 500 aus der Bauernjugend. Der BdM. konnte auf ſeinen Führerinnentagungen im Juli und Dezember die Reichsreferentin Trude Bürkner begrü⸗ ßen. Die Führung des Bd M.⸗Obergaues 21 ging im Dezem⸗ ber in die Hände der langjährigen Partei⸗ und Kampfgenoſ⸗ ſin Hilde Kraft über. Schließlich ſei auch an dieſem Platze nochmals auf dis große Morgenfeier der Karlsruher Hitlerjugend am Sonntag, 20. Dezember, hingewieſen, die ein eindrucksvolles Bekenntnis zu Volk und Reich war und die dreitägige Sammelaktion der HJ. zugunſten des Winterhilfswerkes in der würdigſten Weiſe ausklingen ließ. 2* 4 Neues aus aller Wel A Elektriſche Maſchine im Münchener Sauptgahnhof entgleiſt. Nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektſon verurſachte die auf einer betriebswichtigen Weiche erfoigte Entgleiſung einer elektriſchen Zuglokomotive im Münchener Hauptbahnhof beträchtliche Störungen im Zuglauf. a Acht Biſamratten gefangen. Fiſchermeiſter Petzinger hat in einem großen Teil der ſüdlichen Ortſchaften des Be. zirkes Ebersberg(Bayern) mit großem Erfolg die Be⸗ kämpfung der Biſamratte durchgeführt Dieſer Tage konnte der tüchtige Fänger neuerdings acht der gefährlichen Rat⸗ ten erlegen. Damit hat er in dieſem Jahre an die 80 Las aer gefangen. Brand unter dem Potsdamer platz Großfeuer auf der Bauſtelle der Nord Süd- S-Bahn. Berlin, 28. Dezember. Auf der Bauſtelle der Nord Süd- S- Bahn unker dem Potsdamer Platz unmittelbar vor dem früheren Palaſt⸗ Hotel entſtand am Sonntagabend um 18 Uhr ein Groß⸗ feuer. Auf Veranlaſſung des Oberbranddirekkors Wagner wurde der 10. Alarm gegeben. An der Brandſtelle erſchien während der Bekämpfung des Brandes Keichsminiſter Dr. Goebbels und Miniſterpräſident Göring. Als vorſorgliche Schutzmaßnahme wurde die Gaszufuhr durch die Hermann⸗Göring⸗Straße und Voß⸗Straße abge⸗ ſtellt; weiter wurde das frühere Palaſt⸗Hotel ſowie das Wertheim⸗Haus an der Ecke Voß⸗ und Hermann⸗Göring⸗ Straße geräumt. Dieſe Vorſichtsmaßregeln waren vorben⸗ gender Natur. Nach dreiſtündiger fieberhafter Arbeit der Berliner Feuer⸗ wehr konnte die Gefahr der Ausbreitung des Großfeuers in der Bauſtelle der Nord⸗Süd⸗S⸗Bahn als beſeitigt ange⸗ ſehen werden. Erſt nach zweiſtündigen Bemühungen war es möglich, in den Schacht vorzudringen. Im Laufe des Abends wurde der Alarm auf Stufe 19 erhöht und ſämtliches Sauer⸗ ſtoffgerät angefordert. Mit den Sauerſtoffapparaten be⸗ kämpften die Feuerwehrmänner in dem Schacht unter Ein⸗ haltung aller Vorſichtsmaßregeln den Brand, während ſich die Männer auf der Straße durch Schutzgeräte gegen die dichten Rauchſchwaden ſchützten. Ueber 20 Schlauchleitungen ſtärkſten Kalibers waren eingeſetzt, um das Feuer, das in der Hauptſache in der doppelten Holzverſchalung wütete, zu löſchen. Anterſtützt wurde die Arbeit durch den zum erſten⸗ mal erfolgten Einſatz des neuen Befehlswagens der Berliner Feuerwehr, der mit Lautſprechern ausgerüſtet iſt. Mit der Hauptwache war eine Funkverbindung hergeſtellt. Für Men⸗ ſchenleben beſtand keine Gefahr. Im Laufe des Abends trafen an der Brandſtelle noch Reichsverkehrsminiſter von Eltz⸗Rübenach, der Generaldirek⸗ tor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, Obergrup⸗ penführer von Jagow und der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Görlitzer ein. Es wurde eine Verpflegungsſtelle eingerichtet, die vor allem die Wehrmänner mit heißen Ge⸗ tränken verſah. 5 Bald nach Ausbruch des Brandes ſetzten die Nachfor⸗ ſchungen über die Urſache des Schadenfeuers ein. Gegen 10 Uhr abends war die Macht des Feuers voll⸗ kommen gebrochen. Der vorzüglichen Zuſammenarbeit der Beamten der Gas⸗ und Elektrizitätswerke, der Techniſchen Nothilfe, der Polizei und vor allen Dingen der Feuerwehr, war es zu verdanken, daß der Brandherd nicht größer 1 Die Oberleitungen der Straßenbahnen wurden h nach Bekanntwerden des Großfeuers ſtromlos gemacht un ein Teil der unterirdiſchen Kabel wurde durch Umſchaltung entlaſtet. Achtung! 5 Achtung! Anfänger-Kurs fur Huandharmenika! Der Anfängerkurs beginnt morgen Oenstag Abend 7 Ahr im Lokal„Zur Roſe“ in Ilvesheim. Es wird in diadoniſch und chromaliſch(Klavierharmonika) Unterricht erteilt. Ferner werden Klub aufgenommen. noch VBiolinſpieler in den * Alles Röhere erfahren Sie morgen Dienstag oder bei Oskar Hammann, Ilvesheim, Ningſtr. 198. Einige „Zum Lamm“. Mehrere 8 Morgen verſenkbare 0 8 Dienstag früh Näh- nde. much a Schlachtfest. maschinen vage Bon o ahr ab fubrianen gegen Gemarkung Wellfleiſch. . Feudenheim, Hierzu ladet freundlichſt ein teilweiſe Ilvesheim Peter Lenz Wtw. leicht beſchädigt, oder Wa uſtadt billig z verkaufen.] zu vertauſchen. Tüchtiges, zuverl. Cummi- Steinbach, Näheres 2 e dee, eee. enn Mannheim 5 9 5 69. Mädchen efert Sehweteingerstr. 109 C Druckerei Inſerieren Zu erfragen des 2 E bringt Gewinn!] Ettlingerſtr. 27.] Neckar⸗Bote 2 5 1 Heute Montag Abend 8 Uhr letztmals das schöne Pfogramm! K