8 1 5 = 5 1 2 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage N 8 no I el enblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Bezugspreis: Monatlich Mk. 40, durch die Poft Mk. 1.60, age u 3 9 Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uh . im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 1555 2 3 2 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpröchen 1 An 3 e i genpr eiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., für Mannheim⸗Seckenheim Deuck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle] 2 im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlick 1 Mr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr 8 und Umgebung. 5 für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle 15 Fernſprecher Rr. 47216. Poftſcheck⸗Ronto: Karlsruhe 78439. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O.⸗A. XII. 36 1140 e 1 Dienstag, den 5. Januar 1987 r 37. Jahrgang Das Mittelmeerabkommen. „Triumph des Realismus und der Vernunft“. London, 4. Januar. Das engliſch⸗italieniſche Mittelmeerabkommen wird von der Mehrzahl der Londoner Blätter freundlich begrüßt. Im Leitartikel drückt der„Daily Telegraph“ ſeine Be⸗ friedigung darüber aus, daß die zwiſchen beiden Regierun⸗ gen ausgetauſchten Verſicherungen die Urſachen möglicher Mißverſtändniſſe und diplomatiſcher Spannungen beſeitig⸗ ten. Die Verpflichtung, die gegenwärtige Lage in allen Tei⸗ len des Mittelmeeres aufrechtzuerhalten, müſſe die Be⸗ ſorgniſſe über die italieniſche Politik zerſtreuen. Englands eigene Bekundung, daß es im Mittelmeer keinen gehiets⸗ mäßigen Ehrgeiz habe, ſei rein formal, da auch die wildeſte Einbildung England einen derartigen Wunſch nicht unter⸗ ſtellen könne Englands Intereſſe im Mittelmeer beſtehe le⸗ diglich in dem Wunſch der Bewegungsfreiheit eimer Schiff⸗ fahrt. In England, ſo fährt der„Daily Telegraph“ fort, werde keine Neigung beſtehen, in das Abkommen mehr hineinzulegen, als es tatſächlich beſtätige. Die„Times“ beſchäftigt ſich in ihrem Leitartikel ein⸗ gehend mit der Entſtehungsgeſchichte der Vereinbarung, weil dieſe zur Bewertung des Abkommens unumgänglich ſei. Die Mittelmeerſpannung, die jetzt gütlich beſeitigt ſei, ſei nicht, ſo betont das Blatt, britiſchen Urſprungs geweſen. Die britiſche Regierung treffe für das, was geſchehen ſei, kein Tadel. Niemals ſei das britiſche Reich in auswärtigen Angelegenheiten einiger geweſen als im Oktober 1935. Der Völkerbund ſei für das britiſche Reich eine unerläß⸗ liche Realität, weil er die Garantie für ein gemeinſames Prinzip ſei. Unter der Ueberſchrift„Eine glückliche Wiedervereini⸗ gung“! ſchreibt die konſervative„Morning Poſt“, daß es in der diplomatiſchen Geſchichte der letzten Jahre wenige Er⸗ eigniſſe gebe, die ſo vorbehaltslos begrüßt zu werden verdienten wie das italieniſch-engliſche Abkommen. Kein anderer Faktor habe ſo ſehr zu der gegenwärkigen Notlage in der internationalen Politik beigetragen wie die Vielheit der Pakte, deren fromme Formel und großartige Phraſeologien lediglich Argwohn und Feindſchaft zwiſchen den Nationen hervorgerufen hätten. Das vorliegende Ab. kommen gehöre nicht zu dieſen Pakten. Es ſei ein Triumph des Realismus der Vernunft. Die liberale„News Chronicle“ und der„Daily Herald“, das Blatt der Labour Party, äußern ſich völlig abweichend von den Stellungnahmen der übrigen Blätter und ſprechen von angeblichen italieniſchen Freiwilligenkransporten nach Spanien, um ihre ablehnende Haltung zu begründen. Die Achſe Rom Berlin Noch größere Bedeutung durch das Miktelmeerabkommen. Rom, 4. Januar. Zu dem engliſch⸗italieniſchen Abkommen ſckpeibt die „Gazetta del Popolo“, Frankreich ſuchte zuerſt am Ab⸗ kommen teilzunehmen und es nachher zu ſabotieren. Aber beides iſt ihm nicht gelungen, weil Italien und England nicht eine Abenteurerpolitik betreiben wie Frankreich im In⸗ und Ausland unter dem Einfluß Moskaus, ſondern 3 als ſolidariſches Ziel die Erhaltung des Friedens verfolgen. f Nach dem offiziöſen„Popolo d'Italia“ liegt die Haupt⸗ ſache des Abkommens in der gegenſeitigen Achtung der Intereſſen der beiden Länder im Mittelmeer. Sie beſtän⸗ den in der Notwendigkeit der freien Durchfahrt in dieſem Meer, das zu ihren Imperien führe. Auf Grund ſeines Charakters und ſeiner Aufgabe ver⸗ leihe das Abkommen von Rom dem herzlichen Einverneh⸗ men der italieniſch-deutſchen Zuſammenarbeit größeren Wert und Wirkſcenkeit. Die uchſe Kom— Berlin ſtütze ſich bent auch auf das Mittelmeer⸗Abkommen zwiſchen den bei⸗ en Großmächten, die in dieſem Meer die größten und un⸗ miktelbarſten Intereſſen beſäßen. Miniſterpräſident Göring dankt Berlin, 5. Jan. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring 5 zum Neujahrstage wiederum Glückwünſche aus dem n⸗ und Auslande in ſo reichem Maße erhalten, daß es ihm zu ſeinem Bedauern nicht möglich iſt, die Glückwünſche im einzelnen zu erwidern. Der Miniſterpräſident ſpricht allen, die zur Jahreswende ſeiner ſo freundlich gedacht haben, ſeinen Dank aus und er⸗ widert die Neujahrswünſche auf das herzlichſte.. . eee reer. Oeſterreich— eine Reichsſendung der HJ Die„Stunde der jungen Nation“ am Mittwoch, den 6. Januar, ſteht unter dem Thema„Oeſterreich— Land und Volk“. Die Hitlerjugend will in ihrer Reichsſendung der geſamten deutſchen Jugend und der deutſchen Hörer⸗ ſchaft innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen das wirk⸗ iche Oeſterreich der Gegenwart erſchließen. Die ganze ung ſpielt ſich nur auf reichsdeutſchem Boden ab. Zwi⸗ den Szenen hört man öſterreichiſche Volksmuſik, aber Weener vr eres bung auch Mozart und Haydn Sämtliche Reichsſender übertra⸗ nzeige gen die„Stunde der jungen Nation“ am 6. Januar ab zreiſe, 20,15 Uhr, während der Deutſchlandſender ſie ab 20,45 Uhr Nüöãů bringt. 5 5 gen c i 8—. 8 8. Gegen die rote Seeräuberei Deutſcher Dampfer beſchoſſen.— Gegenmaßnahmen durch den Kreuzer„Königsberg“. Berlin, 4. Januar. Der Kreuzer„Königsberg“ hat den roten ſpaniſchen Dampfer„Marta Juquera“ an der nordſpaniſchen Küſte aufgebracht. Nach neuen Nachrichten iſt eine weitere 1 Ver⸗ letzung deutſchen Hoheitsrechtes durch rote ſpaniſche Be⸗ wachungsfahrzeuge an der ſpaniſchen Nordküſte feſtgeſtellt worden. Der Kapitän des Dampfers„Pluto“ meldet, daß das Schiff am 20. Dezember 21 Seemeilen nördlich von Bilbao von zwei großen roten Fiſchdampfern durch Beſchie⸗ ßung angehalten worden iſt und zwei Stunden zur Kurs⸗ änderung auf Bilbao gezwungen wurde. Hieraus geht hervor, daß die roten Machthaber in Spanten ſchon ſeit längerer Zeit ihren Seeſtreitkräften Weiſung erteilt haben gegen deutſche Handelsſchiffe vorzu⸗ gehen und zwar offenbar auch dann, wenn ſie ſich weit außerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer befinden. Dies beſtätigt ferner, daß der deutſche Dampfer„Palos“ gleich⸗ falls weit außerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgrenze aufge⸗ bracht worden iſt, was von den roten Machthabern be⸗ kanntlich abgeleugnet wird. Englands Spanienpolitik Eine ernſte Warnung Garvins. Im„Obſerver“ weiſt Garvin darauf hin, daß die gegen⸗ wärtige britiſche Politik gegenüber Spanien ſtarke Geſah⸗ ren in ſich berge, weil England auf das falſche Pferd ſetze. Die ſchwierige Lage in Spanien führe dazu, daß alle jene Elemente in England ermutigt würden, die aus einer merk⸗ würdigen Miſchung von Gründen in ihrem Herzen den Triumph der internationalen Roten wünſchten. Der Vor⸗ marſch der Nationaliſten auf Madrid ſei durch die Verteidi⸗ gung dieſer Stadt, die im großen Umfange mit ſowiet⸗ duſſiſcher Ausrüſtung und franzöſiſcher Helfe erfolge, unter⸗ brochen worden. Die Parteigänger ſogenannter Volksfron⸗ ten glaubten aus dem gegenwärtigen Stillſtand vor Madrid die Niederlage der Nationaliſten in Spanien vorauszuſehen. Sie glaubten ferner, daß ſo etwas wie eine fortſchrittliche Linke in Spanien herauskommen werde und daß das Land ſchließlich nicht durch eine kommuniſtiſch⸗anarchiſtiſche Al⸗ lianz beherrſcht werden würde. Demgegenüber ſei ſeſtzu⸗ ſtellen, was ſich auch immer ereigne, könnten die verbün⸗ deten Roten niemals gewinnen. In Valencia ſei der wahre Herr der Kamarilla, die ſich „Regierung“ nenne, Moſes RKoſenberg, der Sowjetbotſchaf⸗ ker. Dieſe Tatſache ſei aktenkundig. Die Extremiſten ſeien eine Miſchung widerſpruchsvoller Minderheiten, die ſich zu⸗ ſammengetan hätten, um zu zerſtören und Widerſtand zu ieiſten. Falls ſie gewinnen, würden ſie ſich bald gegenſei⸗ tig den Hals abſchneiden. Eine bittere Fehde würde zwiſchen den Anarchiſten und Kommuniſten ausbrechen, die wieder in Staliniſten und Trotzkiſten geſpalten ſeien. In Spanien werde es nur ein nationales Spanien oder gar kein Spa⸗ nien geben. Britiſche Konſervative, die ſich— Golt ſei's ge⸗ klagt— weigerten, das zu ſehen, ſeien vom inkernatio aalen Kommunismus getäuſcht, oder ſeien deſſen Werkzeuge. Dieſe politiſche Beurteilung werde auch durch die mili⸗ täriſche Lage geſtützt. In drei Vierteln Spanieas hätten die Nationaliſten die Initiative, ihre Ausſichten würden ſich beſſern, wenn das Wetter milder werde. Zwar ſei die Aufgabe für die Nationaliſten nicht leicht, aber ſie würden ein nationales Spanien wieder herſtellen. Die fremde Einmiſchung in Spanien habe von Seiten der Sowfetmacht und der Komintern begonnen. Die üble Vorzeichen aufweiſende Regierung Blum in Frankrelch, die mit Händen und Füßen an Sowjetruß⸗ land gebunden ſei, ſei dieſem Vorgehen gefolgt. Wenn Eng⸗ land ſich mit Paris in dieſer Angelegenheit zu ſehr ver⸗ binde, ſo ſchiene das nichts weniger denn eine Ver ⸗ vücktheit für die britiſche Politik zu ſein; es ſei auch ſehr unklug. Eine ſolche Politik gehe gegen die ſundamen⸗ talen Intereſſen des britiſchen Reiches und gegen den all⸗ gemeinen Frieden. Der ermordete Botſchaftsſekretär Die Leiche verſtümmelt aufgefunden.* Brüſſel, 4. Januar. Die„Libre Belgique“ veröffentlicht aufſehenerregende Einzelheiten über den Tod des 1 An Diplomaten Ba⸗ ron Jaques de Borchgrave, der in Ausübung ſeiner Tätig⸗ keit als erſter Sekretär der belgiſchen Botſchaft in Madrid von den roten Horden ermordet worden iſt. g Aus den Einzelheiten, die das Blatt mitteilt, ergibt ſich einwandfrei, daß der belgiſche Diplomat auf die ſcheußlichſte Weiſe ermordet worden iſt. der Körper, der erſt nach un⸗ a langwierigen und ſchwierigen Bemühungen unter Mitwirkung von Beauftragten der belgiſchen Regierung in der Gemeinde Fuencaral im Norden von Madrid aufge⸗ funden wurde, war bis zur Ankenntlichkeit verſtümmell. Ausweispapiere waren nicht mehr vorhanden. Als einzigen Anhaltspunkt für die Identifizierung fand man in dem Anzug des Ermordeten den Namen der belgiſchen Firma, von der der Anzug ſtammte. Der Ermordete war der Sohn des belgiſchen Botſchafters beim Heiligen Stuhl in Rom. 5 Nr. 3 „An eine ganz beſtimmte Adreſſe“ Gegen Moskaus Pläne in Katalonien. Rom, 5. Januar. Nach Veröffentlichung des Wortlauts der dender, Bie liſchen Mittelmeer⸗Erklärung und des entſprechenden Brief⸗ wechſels zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter und dem engliſchen Botſchafter wird das Abkommen in der römiſchen Abendpreſſe von Montag nochmals ſehr eingehend beſpro⸗ chen. Dabei befaſſen ſich die Leitartikel hauptſächlich mit der Bedeutung der Klauſel über den ſtatus quo in Bezug auf die ſowjetruſſiſchen Einflüſſe und Abſichten auf der Pyre⸗ näen⸗Halbinſel, während in den Auslandsberichten haupt⸗ ſächlich die faſt allgemein zu beobachtende Genugtuung über die italieniſch-engliſche Verſtändigung hervorgehoben wird. Der Direktor der halbamtlichen„Giornale d'Italia“ weiſt nochmals auf die grundlegende Bedeutung der allgemeinen Mittelmeerprobleme für die Intereſſen der beiden Länder wie auch ganz Europas hin und betont, daß die Auslegung der knappen und klaren Worte der italieniſch⸗engliſchen Er⸗ klärung in mühevollen diplomatiſchen Beſprechungen bis ins einzelne feſtgelegt wurde. die Unantaſtbarkeit der im Mittelmeer⸗Raum beſtehenden Staaten, Beſitzungen und Intereſſen ſchaffe zugleich eine neue Garantie für alle Mik⸗ telmeer⸗Staaten, die auch auf den Fall Spanien eine konkrete Anwendung finde. Eine Aenderung des bis⸗ herigen Beſitzſtandes Spaniens komme weder für Italien noch für England in Betracht. Von italieniſcher Seite werde Spanien nichts weggenommen. Litwinow⸗Finkel⸗ ſtein, der das Gegenteil behaupten wolle, erfahre damit ein neues deutliches Dementi. „Tribung“ und„Lavoro Faſciſta““ nehmen in dieſem Zuſammenhang ſehr beſtimmt gegen die ſowjetruſſiſchen Pläne in Katalonien Stellung. Die Gefahr für den ſta⸗ tus quo im Mittelmeer liege, ſo ſchreibt der Direktor der „Tribunae, ausſchließlich in der widerrechtlichen Einmi⸗ ſchung Sowjetrußlands in Spanien, für die we⸗ der wirtſchaftliche noch geſchichtliche Gründe angeführt wer⸗ den könnten. Wenn einmal die nationalen Truppen Francos Herren Spaniens geworden ſeien, würde ſich zweifellos der ganze role Widerſtand in Katalonien zuſammenballen, wo bereits der Anſatz für einen ſowjetruſſiſchen Staat unter der direk⸗ ten Konkrolle Moskaus vorhanden ſei. Obgleich die italie⸗ niſch-engliſche Berſtändigung gegen keine andere Macht ge⸗ richtet ſei, bilde ſie doch eine Warnung, die an eine„ganz beſtimmte Adreſſe“ gerichtef ſei.„Wer Ohren hat zu hören, der höre.“ „Lavoro Faſeiſta“ weiſt mit Nachdruck darauf hin, daß die Achtung der nationalen Unverſehrtheit Spaniens Italien ein erhöhtes Recht auf die von ihm immer vertretene Anſicht gebe, daß man nämlich verhin⸗ dern müſſe, daß zerſetzende, von außen kommende Kräfte die Freiheit und Einheit Spaniens vergewaltigen.„Spanien, ganz Spanien, den wahren Söhnen Spaniens“, das ſei die Loſung des faſchiſtiſchen Italien, das alſo keiner⸗ lei Hintergedanken territorialer Art habe, aber der Feſt⸗ ſetzung Moskaus in Spanien ſchärfſten Widerſtand entge⸗ genſetzen werde. Keine Verhandlungen Mit Mördern und Käubern. Salamanca, 5. Januar. Der Direktor der früheren Madrider Rechtszeitung„In⸗ formaciones“ wendet ſich in einem in der nationalen Preſſe Spaniens erſchienenen Artikel mit großer Schärfe gegen die Verſuche gewiſſer ausländiſcher Politiker, zwiſchen den bei⸗ den in Spanien kämpfenden Parteien eine„Verſöh⸗ nung“ herbeizuführen. Das Weltjudentum, ſo heißt es in dem Artikel, das den Ueberfall auf das ſpaniſche Volk organiſiert habe, aber jetzt ſeine Bemühungen geſcheitert ſehe, beabſichtige nunmehr auf dem Weg über die See era und den Völkerbund zu retten, was zu retten ſei. Kein Menſch habe Mitleid gehabt, als gehnkauſende nationalgeſinnter Spanier hingeſchlachtet, zahlreiche Häuſer verbrannt und privates öf⸗ fentliches Vermögen geſtohlen wurden. Die von Moskau bezahlten„Friedensengel“ in Genf hätten jetzt zuſammen mit der Regierung Blum und den jüdiſchen Finanzgrößen der City die Weltpreſſe zur Inter⸗ vention in Spanien mobil gemacht. Man wage es ſogar, eine Volksabſtimmung vorzuſchlagen. Eine derartige Zu⸗ mutung ſei ungeheuerlich. 5 Das 9 Spanien lehne es aus innerſter Aeber⸗ zeugung ab, mil Mördern und Räubern zu verhandeln oder 1 Die ausländiſchen Regierungen, die mik olchen Gedanken ſpielten, kümmerten ſich beſſer um ihre 8 Angelegenheiten, als 0 in die ſpaniſchen Verhälk⸗ niſſe einzumiſchen und mit beleidigender Anverfrorenheit von einem Waffenſtillſtand oder einer Volksabſtimmung zu reden. Meuterei in Barcelona? Azang will nach Valencia überſiedeln. London, 5. Januar. Wie die„Times“ aus Barcelona meldet, ſind auf An⸗ weiſung der katalaniſchen Machthaber die Anführer der ſo⸗ genannten„5 Kolonne von Barcelona“ verhaftet worden. Die erhafteten werden beſchuldigt, eine Reihe von Plänen vorbereitet zu haben, um„eine Landung nationaliſtiſcher Streitkräfte an der katalaniſchen Küſte zu erleichtern“. Wie ferner berichtet wird, ſind in Montjuich ſechs To⸗ desurteile vollſtreckt worden Azana ſoll beabſichtigen, dem⸗ nächſt von Barcelona nach Valencia zu überſiedeln. 8 Der Vormarſch der Nationalarmee Ein franzöſiſcher Major unter den gefallenen Roten. Salamanca, 4. Januar. Nach mehrtägiger Operationspauſe erfolgte auf dem linken Flügel der Madrider Front ein erfolgreicher Vor⸗ marſch der nationalen Truppen. Laut Heeresbericht des Oberſten Vefehlshabers in Salamanca wurde der Gegner im Frontabſchnitt bei Boadilla del Monte hinausgeworfen. Der Landgewinn umfaßt Villafranca del Caſtillo, ein Gebiet nördlich von Romanillos und Manilla. Die Nationaliſten erbeuteten zwei ſchwere Sowjettanks mit eingebautem Kleinkalibergeſchütz, Maſchinengewehre, Karabiner, Laſtwa⸗ gen und Perſonenautos. Die Roten hatten hohe Verluſte. Unter den Toten war ein franzöſiſcher Major, der eine Tankabteilung befehligte, und zahlreiche Franzoſen, die ſämtlich dem Internationalen Bataillon angehörten. Die Truppen der Südarmee ſäuberten das eroberte Gebiet der Provinz Jagen und ſtießen dabei auf 207 Lei⸗ chen von Kommuniſten, mit überwiegender Mehr⸗ heit Ausländer, beſonders Franzoſen. Ihre Beute in den letzten Tagen betrug 50 Maſchinengewehre, zehn Ma⸗ ſchinenpiſtolen. 283 Gewehre ausländiſcher Herkunft, 283 Kiſten mit Handgranaten, 100 000 Schuß Munition, Gas⸗ masken und drei Laſtautos mit noch nicht geſichtetem Kriegsmaterial Angeſichts des unaufhaltſamen Vormarſches der nationalen Truppen wird die Zahl der überlau⸗ fenden Rotmilizen täglich größer. Die Nationaliſten ſchoſſen drei zweimotorige Rotflug⸗ zeuge ab und verloren über Madrid einen Beobachter. 20 000 Gewehre aus Holland Die Zuſtände bei den Roten. „Echo de Paris“ meldet, daß eine Sendung von nicht weniger als 20000 Gewehren für die ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten aus Rotterdam und Amſterdam über die franzöſiſch⸗ ſpaniſche Grenze befördert worden iſt. Das Blatt berichtet weiter, daß die roten ſpaniſchen Flieger, die vor mehreren Wochen zur Ausbildung nach Frankreich gekommen ſind, täglich über dem Flugplatz von Meaux Bombenabwürfe üben. Gleichzeitig veröffentlicht die Zeitung eine Meldung über die Lage in Barcelona und Valencia, die von Tag zu Tag ſchwieriger werde. In Barcelona habe man in der vergangenen Woche zahlreiche Wohnungen von Ausländern geplündert, darunter auch acht Wohnungen von Franzoſen. Beſonders bezeichnend iſt die Tatſache, daß die ausländiſchen Diplomaten, wie„Echo de Paris“ berichtet, ſchon ſeit langem ihren Kurier ⸗ dienſt ſeingeſtellt haben, um den immer mehr zu⸗ nehmenden Verletzungen des Kuriergeheimniſſes zu entge⸗ hen. Der geſamte Kurierdienſt werde nur noch von Kriegs⸗ ſchiffen beſorgt Die Ermordungen in Valencia wür⸗ den ununterbrochen fortgeſetzt. Täglich fielen etwa 60 bis 100 Opfer der roten Bande zum Opfer. Neuer Transport britiſcher Marxiſten. London, 4. Jan. Wie die„Daily Mail“ meldet, wird am kommenden Freitag von Glasgow ein neuer Traus⸗ port britiſcher Marxiſten nach Spanien abgehen, um dort auf Seiten der Roten zu kämpfen. Die Rekrutierung iſt von der ſchottiſchen Kommuniſtiſchen Partei organiſiert worden. Sowjetdampfer aufgebracht London, 5. Jan. Wie Reuter aus Gibraltar berichtet wird, iſt der ſowjetruſſiſche Dampfer„Komileß“ von Fiſch⸗ kuttern der Regierung Franco in der Straße von Gibraltar angehalten und nach Ceuta gebracht worden. Das Schiff hatte 3400 Tonnen Kriegs material für die rote Re⸗ gierung in Valencia geladen. Das ſpaniſche Gold in Frankreich Paris, 5. Jan. Wie das„Journal des Debats“ berich⸗ tet, beabſichtigt man vor allem in Senatskreiſen, der fran⸗ e Regierung nahezulegen, ſie möge das von den ſpaniſchen Bolſchewiſten nach Frankreich verſchobene Gold der Bank von Spanien ſicherſtellen, denn durch die Ver⸗ wendung dieſes Goldes für Rechnung der ſpaniſchen Roten gerate Frankreich in eine ſehr ſchiefe Lage. 77 Kurzmeldungen Rotfrontgeneral vor dem Kriegsgericht. Wie der„Petit Pariſien“ mitteilt, wird der rote ſpa⸗ niſche General Martinez Monje wegen der andauernden Niederlagen der roten Streitkräfte in dem von ihm befeh⸗ ligten Abſchnitt vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Marxiſtiſcher Jugendkongreß will verſenkten Dampfer 5 erſetzen. Der bolſchewiſtiſche Sender Union⸗Radio in Madrid teilt mit, daß auf der Schlußſitzung des marxiſtiſchen Ju⸗ gendkongreſſes eine Geldſammlung eröffnet worden ſei, um den Bolſchewiſten das von einem Kriegsſchiff der ſpaniſchen Nationalregierung an der Levanteküſte verſenkte Schiff zu erſetzen. Völlig frei erfunden. In einem Teil der eſtniſchen Preſſe wurde vor einigen Tagen eine Taß-Meldung aus Stockholm wiedengegeben, nach der Deutſchland von Eſtland die Genehmigung zum Erwerb beſtimmter Ländereien an der eſtniſchen Küſte ver⸗ langt habe. Die Meldung, die übrigens von der eſtniſchen Regierung bereits dementiert wurde, iſt völlig frei erfun⸗ den. Abſprung aus einem Flugzeug. London, 5. Jan. Wie aus Brüſſel berichtet wird, hat der britiſche Staatsangehörige Mac Wenner aus London Selbſtmord begangen, indem er aus dem Flugzeug ſprang, das den Dienſt zwiſchen Köln und London verſieht. Mac⸗ Wenner hat ſich anſcheinend aus einer Höhe von 1000 Meter zwiſchen der Stadt Haſſelt und der Maas, 40 Kilometer nördlich von Lüttich, aus dem Flugzeug geſtürzt. Sein Feh⸗ len wurde bemerkt, als die Maſchine in Brüſſel landete, London. Die Zahl der Flugzeuge der einzelnen Ge⸗ ſchwader ſoll aus organiſatoriſchen Gründen zum Teil bis zu 50 v. H. vermehrt werden. Paris. Der radikalſozialiſtiſche Kandidat und frühere Miniſter Lamoureux wurde mit knapper Mehrheit vor dem e Kandidaten zum Abgeordneten ge⸗ wählt. Rio de Janeiro. Der braſilianiſche Außenminiſter Ma⸗ cedo Soares erklärte ſeinen Rücktritt. 5 Trauriges Ende eines Schulausflugs. Santiago de Chile, 5. Jan. Der Sonntagsausflug einer Schule aus Santiago nahm ein trauriges Ende. Bei der Ueberfahrt über den Maipo⸗Fluß kippte ein Boot um. Fünf Schulkinder ertranken. Zwei weitere, bei denen die Wiederbelebungsverſuche Erfolg hatten, mußten in ſchwerkrankem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht wer den. . 27 1. Juden, überall Juden! Natürlich auch im Jinanzweſen der Sowjetunion. Mosktu, 5. Januar. Die Sowzjeipreſſe veröffenklicht eine Verordnung, wo⸗ nach beim Volkskommiſſariat für Finanzen der Ads SR ein „Rat“ beſtehend aus 105 leitenden Perſönlichkeiten der ſow⸗ jetruſſiſchen Finanzverwaltung gebildet worden iſt. Eine Durchſicht der veröffentlichten Familien-, Vor- und Vaters⸗ namen der Mitglieder dieſes„Rates“ ergibt, daß unter ihnen nicht weniger als 42 Zuden()) ſind. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß gerade die wichtigſten Poſten im Finanzwe⸗ ſen der Sowjetunion von den Söhnen des„auserwählten Volkes“ beſetzt ſind. So iſt z. B. Stellvertreter des Volkskommiſſars für Finanzen der Jude Ruwin Jacobſohn Lewin, Leiter der Sowjetbank der Jude Salomon Lazarus⸗ ſohn Kruglikow, Leiter der Abteilung für Rüſtungs⸗ finanzierung iſt der Jude Kagaman(Kohen), des Fi⸗ nanzkommiſſariats für die Ukraine der Jude Rekis, Chef der Abteilung für Sparkaſſen und Kredite im Finanskom⸗ miſſariat iſt der Jude Rubin, der Abteilung für Steuer⸗ einnahmen der Jude Salomon Tamarkein, Cyef ber Abteilung für Finanzierung der Schwerinduſtrie iſt der Jude Schaur in. Die Leiter der Finanzverwaltung in den größten Gebieten der Sowjetunion(wie Leningrad, Fer⸗ ner Oſten, Orenburg, Nordgebiet, Tſchernigow, Twer u. a. mehr) ſind faſt ausnahmslos Juden, ebenſo die Direktoren der meiſten Filialen der Staatsbanken und Spezialbanken. 2— banken, die ihr Hirn durchtobten und Pläne auf Plän, 6 O rel 8 S 81 II ſchmiedeten, welche ihre ungewöhnliche Energie geſtalten und Original⸗Koman von M. Herzberg. 35 Sehr eingehend, wie etwas nie Geſehenes, Fremdes muſterte Lydia jedes Möbelſtück, jeden Gegenſtand dieſes jungfräulichen Wohngemaches, als wären ihr ſeit fünfzehn Jahren alle dieſe Dinge aus dem Gedächtnis geſchwunden. Mit gleicher Aufmerkſamkeit verfuhr ſie im angrenzenden Schlafzimmer, welches verſchwenderiſche Vatergüte mit noch eingehenderem Verſtändnis den Wünſchen eines einzigen geliebten Kindes angepaßt. Weiß, die Farbe der Unſchuld und Jungfräulichkeit, war hier der Grundton. Weiß waren die reizenden Möbelchen, Schränke, Waſchtiſch uſw. Weiße Seide, Mull und Spitzen bildeten das Material zu den Fen⸗ ſtervorhängen; ſie umſpannten auch den Toilettentiſch und das weiße Metallgitter des Bettchens. Und über letzterem grüßte ſie die Bleifſtiftſkizze von Gernots Hand. Lydia ſtand davor und ſchaute ſie prüfend lange an. „Du Törin, du wahnſinnige Törin, daß du eine ſolche Heimat, daß du einen gräflichen Gatten hingegeben für einen windigen, armen Schauſpieler!“ flüſterte ſie dem Bilde zu, als ſpräche ſie zu ſich ſelbſt. Darauf hob ſie es von der Wand, ſetzte ſich mit ihm vor den Toilettenſpiegel und verglich ſich aufmerkſam mit ihm, während ein rätſelhaftes Lächeln ihre Lippen kräu⸗ ſelte. „Am liebſten vernichtete ich dich, du Lydia von damals!“ raunte ſie dem Bilde wieder zu.„Die Klugheit aber gebeut, dich zu laſſen, wo du biſt.“ Noch einen letzten Blick warf ſie auf die Zeichnung, auf die Umriſſe eines hübſchen ovalen Geſichtchens, unter deſſen kurzlockigem Stirnhaar ein paar ſchwärmeriſche, etwas ſchwer⸗ mütige Augen blickten. Dann hing ſie es wieder über das Bett, verließ das Gemach und huſchte eilig und lautlos, wie ſie gekommen, über die, ihre leiſen Tritte noch dämpfen⸗ den, dicken Teppiche der Gänge und Treppen zurück in die von ihr jetzt bewohnten Räume. Dort barg ſie den Mantel wieder im Schrank, kleidete ſich vollſtändig aus und legte ſich ins Bett, um noch ein paar Stunden zu ſchlafen. Je, doch gelang ihr dies nicht. Zu maſſenhaft waren die Ge⸗ Beim Mittagsmahl ſpäter erzählte ſie dem Grafen von ihrem Beſuche in ihrer einſtigen Wohnung und daß ſie die 5 von ſeiner Hand in Augenſchein genommen hätte. „Na, und findeſt du dich ähnlich?“ erkundigte er ſich. „Ja, ganz ſo, wie ich mit zwölf Jahren war.“ »Ich habe die Skizze auch geſehen, kann aber darauf keine Spur von Aehnlichkeit mit dir entdecken,“ bemerkte die Gräfin. „Natürlich nicht, Tante! Erſtens haſt du mich zals Kind nicht gekannt, und dann verwandeln achtzehn Jahre Men⸗ ſchen oft bis zur Unkenntlichkeit, beſonders wenn man in⸗ 1 5 ſo viel durchgemacht hat wie ich“, verſetzte Lydia ruhig. „Ich will es nicht beſtreiten. Du ſollteſt dich aber jetzt malen laſſen!“ ſchlug die Gräfin vor. In der Bildergalerie des Geſchlechts fehlt dein Bild als Letzte der direkten Ab⸗ kömmlinge der Harrachs zu Greifenſtein.“ „Es mag weiter fehlen! Ich bin keine Freundin von Familienbildern und Traditionen, verwahrloſt auch in der Hinſicht, liebſte Tante,“ ſagte Lydia unbekümmert um deren vorwurfsvollen Blick.„Ihr habt mich ja jetzt in Perſon 5b A 85 91 3 0 haben, wie ihr wollt. Laß dir des⸗ ſalb an Gernots Zeichnung genügen; ich ſchätze ſie höher als das vollendetſte Bild von Künſtkerhand. N „„Sehr ſchmeichelhaft für mich, Kuſinchen. Trotzdem bleibt ſie ein primitives Machwerk. Ich fühlte das ſchon da⸗ mals und hatte mir feſt vorgenommen, zu den nächſten Ferien meinen Malkasten mit nach Greifenſtein zu nehmen, um dein Lockenköpfchen wenigſtens in Aquarellfarben zu ver⸗ ewigen. Es kam jedoch leider nicht dazu, weil du, bekannter⸗ maßen, die Ferienwochen der beiden folgenden Jahre auf ärztlichen Rat mit deiner Erzieherin in Pyrmont zubrin⸗ gen mußteſt.“ 5 „Sehr zu meiner Enttäuschung, Vetter! Ich beſchwor Papa vergebens, mich in Greifenſtein zu laſſen, damit wir uns wiederſehen könnten! Er war unerbittlich.“ „Weil für deine Eeſundheit beſorgt. D tehe ich, daß auch ich ſehr enttäuſcht darüber war.“ 0 Wels 1 If Das Auto unterm Chriſtbaum. In Neudorf bet Aſchaffenburg fuhr ein Kraftwagen mit ſolcher Wucht ge⸗ gen ein Haus, daß eine Ecke des Gebäudes eingedrückt wurde und der Kühler des Kraftwagens unter einen in dem Haus befindlichen Chriſtbaum zu ſtehen kam. Bei dem Unfall wurde ein Hauseinwohner ſchwer verletzt. Das Fahr⸗ zeug wurde vollſtändig zertrümmert. I Langgeſuchter Verbrecher erſchoſſen. Bei einem Re⸗ viergang ſtellte ein Polizeibeamter in Gelſenkirchen einen von drei Staatsanwaltſchaften geſuchten Schwerverbrecher, der beim Erſcheinen des Beamten flüchtete und ſich auf einem Dachboden verſteckte. Als ihm der Beamte folgte, griff der Burſche zur Piſtole und legte auf den Beamten an; der Schuß ging jedoch nicht los. Gleichzeitig hatte aber auch der bedrohte Beamte von der Schußwaffe Georauch gemacht. Der Verbrecher wurde getroffen und auf der Stelle getötet. i Großes Schadenſeuer in Baſel. Im Magazingebäude der Spielwaren⸗Großfirma Riva u. Kunzmann in Baſel ſtellte man Brandgeruch feſt. Als ein Poliziſt eine Zu⸗ gangstür aufdrückte, kam eine dichte Rauchwolke hervor, worauf knallartig der lange, mit Faſtnachtslarven und Dekorattonsmaterial für Vergnügungsanläſſe gefüllte La⸗ gerraum in Flammen ſtand Die Feuerwehr hatte längere Zeit zu tun, bis das Feuer auf ſeinen Herd oeſchränkt wer⸗ den konnte. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 50 000 Schweizer Franken. Es fällt um ſo mehr ins Gewicht, als in einigen Wochen in Baſel bereits Faſtnacht gefeiert wurd, und die Beſtände bis dahin nicht mehr ergänzt werden können. Man vermutet, daß der Brand durch einen im Magazin ſtehenden Ofen entſtanden iſt. 4 80 000 franzöſiſche Franken geraubt. Einem Klei⸗ dergeſchäft in Mülhausen i. E ſtatteten Einbrecher einen unliebſamen Beſuch ab Ohne das Schloß welentlich zu be⸗ ſchädigen, erbrachen die Diebe einen großen Kaſſenſchrank, aus dem ſie 75000 Franken raubten; außerdem grachen ſie eine Geldkaſſette auf, die 5000 Franken enthielt. Die Einbrecher entkamen unerkannt. 4 Millionenſchaden durch Großfeuer. Die Gerberei Sa⸗ luſe in Rybnik wurde durch ein Großfeuer vernichtet, das in dem Chemikalienlager entſtanden war. Ein heftiger Wind trug die Flammen bald auf die anderen Gebäude. Die zu Hilfe eilenden zehn Feuerwehren aus Rybnik und Umgebung ſtanden dem wütenden Element machtlos gegen⸗ über. Sämtliche Fabrik- und Lagerräume der Gerberei mit allen Rohſtoffen und Maſchinen wurden ein Opfer der Flammen. Der Sachſchaden beträgt etwa 1,5 Millionen Zloty. Bei den Löſcharbeiten wurde ein Arbeiter ſchwer verletzt. Eine große Schenkung Mellon ſchenkt ſeinen Kunſtbeſitz dem amerikaniſchen Volke. Waſhington, 4. Jan. Präſident Rooſevelt veröffentlicht einen Briefwechſel mit dem Milliardär, Andrew Mel⸗ hon, dem früheren amerikaniſchen Botſchafter in London und ehemaligen Schatzamtſekretär, aus dem hervorgeht, daß dieſer ſeine Gemäldeſammlung, eine der wertvollſten und nach Anſicht der Kunſtkenner vielſeitigſten Privatſammlun⸗ gen der Welt, dem amerikaniſchen Volk ſchenken will. Mellon hat ſich erboten, in Waſhington nach bereits fer⸗ tiggeſtellten Plänen des bekannten amerikaniſchen Architek⸗ ten John Kuſſell Pope eine Gemäldegalerie auf eigene Ko- ſten errichten zu laſſen, die ſeine Sammlung beherbergen und ſpäter weitere Gemälde erwerben ſoll, um Waſhingkon eines Tages, wie der Stifter hofft, zu einer großen Kunſt⸗ ſtadt zu machen. Die Koſten der Galerie, die den Namen „Nationale Kunſtgalerie“ erhalten ſoll, werden auf 8 bis 9 Millionen Dollar geſchätzt. Einige der Meiſterwerke aus der Mellon-Sammlung ſtammen aus der Eremitage Galerie, die die Sowjetregierung an Mellon verkaufte; darunker be⸗ findef ſich von Eycks„Mariä Verkündigung“, Die Samm⸗ lung enthält ferner mehrere Bilder von Raphael, darunter die„Madonna“ aus dem Hauſe Alba, für die Mellon 1166 000 Dollar bezahlt hak. Der Geſamkwerk der Samm⸗ lung beträgt etwa 19 Millionen Dollar. Präſident Rooſevelt hat die Stiftung angenommen, deren endgültige Rechtsgültigkeit nur noch von der Ratifizierung durch den Kongreß abhängt. Tſchanghſueliang begnadigt Nanking, 4. Jan. Die Nankinger Zentralregierung hat beſchloſſen, Tſchanghſueliang, der von einem Sonderkriegs⸗ gericht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden war, zu begnadigen. „Wenn wir in den betreffenden zwei Jahren eben⸗ falls wochenlang zuſammen geweſen und uns noch inniger aneinander geſchloſſen hätten, ſo wäre ich, durch deinen ſtärkeren nachhaltigeren Einfluß auf mich, gegen die un⸗ heilvolle Reigung Walent vielleicht gefeit geweſen,“ ſagte Lydia nachdenklich, unwiſſentlich dem Gedankengang des ver⸗ ſtorbenen Grafen folgend.„Alles, alles wäre dann anders gekommen! Jetzt bleibt mir nur Bitterkeit und Reue.“ Sie ſeufzte ſchmerzlich. „Das ſind unfruchtbare Quälereien, Kuſinchen!“ er⸗ munterte Gernot ſie mitleidig.„Vergiß die trübe Vergan⸗ genheit; noch haſt du eine Gegenwart und Zukunft!“ Lydia richtete ſich auf, und ihre elegiſche Stimmung jäh mit übermütiger Laune wechſelnd, rief ſie luſtig: 5 f„Ja, du haſt recht. Die Gegenwart iſt mein, iſt unſerk Sie ſoll leben! Proſit, Gernot! Proſit, Tante!“ 3 Und ſie trank ihnen beiden zu und hielt Gernot dar⸗ nach das geleerte Weinglas hin. Nachdem er es noch drei⸗ mal gefüllt, warnte er lächelnd: f „Du wirſt einen Spitz kriegen, Kuſinchen!“ „Ausgeſchloſſen! Ich kann rieſig viel vertragen, kann Flaſchen austrinken, ohne beſchwipft zu ſein!“ prahlte ſie, vom Weingenuß rot und erregt.„Biſt du ein feſter Trin⸗ ker, Gernot?“ fragte ſie darauf ſcherzhaft. „Ich weiß es nicht, da ich Freund Bacchus ſtets nur mäßig zu huldigen pflege.“ 8 5 „Wollen wir eine Probe anſtellen und einmal um die Wette trinken?“ rief ſie ausgelaſſen.„Ich glaube, ich trinke dich unter den Tiſch. Was gibſt du, wenn ich gewinne?“ 3„Solche Späße, liebe Lydia—“ begann die Gräfin ta⸗ Ind. „Schicken nicht für dich und ſo weiter,“ fiel dieſe lachend zin, 1 Tante, ich vergaß wieder einmal, daß ich nicht mehr im Zigeunerlager von Mexiko, ſondern im Schloſſe zu Greifenſtein bin.“ 5 Sie ſprang dann ſchnell, nach ihrer Art, in buntem Wechſel zu den verſchiedenſten Geſprächsthemen über, bei keinem verweilend, von jedem ſozuſagen nur den Schaum naſchend, und geriet, vom reichlichen Weingenuß geſchürt, in ſprudelnde Laune, mit ihrem ſchillernden Temparament- ihrer rückſichtsloſen, aber reizvollen Keckheit die Gräfin und auch Gernot unterhaltend und feſſelnd.—— 1 3——* 8 ITorbekung — 0 8 8 ere ſenheim.) Badiſche Chronik J Eberbach.(Tödlicher Sturz vom Wa en.) In Schönbrunn war die neun Jahre alte Lore Boch mit einem Nachbar aufs Feld gefahren. Unterwegs fiel das Kind ſo unglücklich vom Wagen, daß ihm das eine Rad über den Rücken ging. An den inneren Verletzungen iſt da⸗ Mädchen nun im Eberbacher Krankenhaus 9 71 659 9 UI Wiesloch.(Schweinfurth⸗ Gedenktafel.) Die Stadtgemeinde Wiesloch gedachte aus Anlaß des 100. Ge⸗ burtstages des bekannten Afrikaforſchers Georg Schweinfurth durch Anbringung einer Gedenktafel am Stammhauſe Fried⸗ richſtraße 2 ihres großen Sohnes. Im Rahmen einer ſchlich⸗ ten Feier hat am Sonntag die Enkhüllung ſtattgefunden. (), Diehkheim b. Wiesloch.(Sundertjährige.) An⸗ ſerer 100jährigen Geburtstagsjubflarin Frau Kath. Rauſch geb. Oberdorfer wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. Das Er⸗ eignis war ein Feſttag für die ganze Gemeinde. Die größte Freude erfuhr die ehrwürdige Greiſin durch das von einer Ehrengabe begleitete Glückwunſchſchreiben des Führers. Bür⸗ germeiſter Layer überbrachte die Glückwünſche der Staats⸗ regierung, der Kreisleitung und der Gemeinde. Miniſter⸗ präſident Köhler ſandte ebenfalls ein Glückwunſchſchreiben nebſt Ehrengabe. (J Elſenz b. Bruchſal.(Scheuer abgebrann t.) Die Scheuer des Joſef Limberger iſt ſamt Futtervorräten und Gerätſchaften ein Raub der Flammen geworden. Die Brand⸗ urſache konnte noch nicht ermittelt werden. ()., Meiſenheim.(Dr. Spindler verläßt Mei⸗ Amtsbürgermeiſter Dr. Spindler, der acht Jahre lang das Amt Meiſenheim leitete, wurde in gleicher Eigenſchaft nach St. Goar verſetzt. Bis zur Wiederbeſetzung der Stelle vertritt der neuernannte 1. Amtsbeigeordnete Albert den Bürgermeiſter. () Vöhrenbach.(Unglück in der Kurve.) Ein tödlicher Autounfall ereignete ſich in Vöhrenbach. Ein von Villingen kommender Nürnberger Perſonenkraftwagen geriet bei der ſcharfen Kurve am Ortseingang bei dem ſtarken Ge⸗ Chronik tödlicher Anglücksfälle. Mosbach. Seinen Verletzungen erlegen iſt nach er⸗ folgter Operation der 25jährige Metzger Menger aus Lohr⸗ bach, der bei einem Streik mit dem Lehrer Woll aus Diedes⸗ heim von dieſem durch Schüſſe verletzt worden war. ( Waibſtadt. Das zweijährige Kind des Schweinehänd⸗ lers Hermann Roſter ſtürzte in einem unbewachten Augen⸗ blick vom zweiten Stock der elterlichen Wohnung in den Hof. Das Kind iſt alsbald an den Folgen der ſchweren Verletzungen, die es dabei erlitt, geſtorben. (J. Münchwejer. Die 35jährige Ehefrau des Dorfmül⸗ lers Wilhelm Hoh ſtürzte vom Heuboden in die Scheuer und erlitt dabei ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß ſie bald mach dem Anfall ſtarb. Wehr. Der Landwirt Gottlieb Kaiſer war auf dem Heuboden beſchäftigt, wo er wahrſcheinlich infolge eines Fehl⸗ tritts in die Tiefe ſtürzte und mit ſchweren Verletzungen bewußtlos liegen blieb. Im Krankenhaus Schopfheim iſt der Verunglückte geſtorben. (—) Radolfzell. Der 183jährige Rudolf Grieſer wollte hier mit ſeinem Leiterwagen unmittelbar hinter einem Laſt⸗ auto die Straße überqueren. Er wurde dabei von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenauto er⸗ faßt und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald im Krankenhaus geſtorben iſt. 5 s 8 Kreis⸗Geflügel⸗ und Kaninchenſchau. Eberbach. Der Kleintierzuchtverein Eberbach veranſtal⸗ tete in der Turnhalle eine große Kreis⸗Geflügel⸗ und Kanin⸗ chenausſtellung, die mit über 300 Tieren aus den Bezirken Eberbach, Mosbach, Adelsheim, Wertheim— 141 Nummern Geflügel, 49 Nummern Tauben und 148 Nummern Kanin⸗ chen— beſchickt wurde. Zahlreiche Züchter des Ausſtellungs⸗ gebietes konnten mit Ehrenpreiſen ausgezeichnet werden. Eine Sonde chau zeigte die vielfachen Verwendungsmöglichkeiten des Kaninchenfells und die Verwendung des Fleiſches. Die Aufklärungsſchau„Kampf dem Verderb“ belehrte über die nutzbringende Verwertung von Haushaltabfällen für die Klein⸗ tierhaltung. fälle der Straße über die Böſchung und überſchlug ſich. Dabei ſtürzten die beiden Inſaſſen aus dem Wagen. Einer derſel⸗ ben kam mit leichteren Verletzungen davon, während der an⸗ dere, ein 26jähriger Mann aus Nürnberg, einen Schädel⸗ bruch erlitt und nach kurzer Zeit verſchieden iſt. () Durlach.(Motorradzufſammenſtoß.) Abends erfolgte auf der Stupfericherſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Krafträdern. Beide Fahrer erlikten ſtarke Riß⸗ und Schnittwunden. Die Schuld an dem Unfall dürfte den einen Fahrer treffen, weil er unter erheblicher Wirkung geiſtiger Getränke ſtand und nicht mehr in der Lage war, ſein Fahr⸗ zeug ſicher im Verkehr zu führen. Furtwangen.(Vom Ziegel getroffen.) Noch verhältnismäßig gut abgelaufen iſt hier ein Unfall, wie er nicht alle Tage vorkommt. Als eine Frau auf dem Gehweg am Adolf⸗Hitler⸗Platz des Weges ging, fiel ihr plötzlich vom Dach eines Hauſes ein Ziegel auf den Kopf. Sie erlitt eine ziemlich erhebliche Kopfverletzung. Schopfheim.(Folgenſchwerer Motorradun⸗ fall.) Auf der Hauptſtraße Schopfheim—Gündenhauſen er⸗ eignete ſich abends gegen 6 Uhr ein ſchweres Verkehrsunglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein 27jähriger Motorradfahrer aus Nordſchwaben bei Schopfheim mit So⸗ zius fuhr den auf dem Wege nach Schopfheim befindlichen 22jährigen Fritz Wagner ſo ſtark an, daß dieſer zu Boden geſchleudert wurde und ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß der Too nach kurzer Zeit eintrat. Die beiden Motorradfahrer kamen mit dem Schrecken davon. Die ſofort angeſtellten Er⸗ mittlungen ergaben ein Verſchulden des Motorradfahrers, der auch ziemlich ſtark angetrunken war. Bis zur endgültigen Klä⸗ rung der Sachlage wurde der Schuldige in Haft genommen. (—) Säckirgen.(Intereſſanter Münzfund.) In der Umgebung der Stadl wurde ein Broncegeldſtück gefunden, das auf der Vorderſeite das Bild des weſtrömiſchen Kaiſers Honorius(um 400 n. Chr.) zeigt, während auf der Rück⸗ ſeite zwei Signifers(Fahnenträger) mit der kaiſerlichen Stan⸗ e in der Mitte abgebildet ſind. Aus den Nachbargauen Neuſtadt a. d. Weinſtr.(Lebensmüde.) Nachts hat ſich eine Ehefrau erſchoſſen. Der Grund zur Tat ſoll in Fami⸗ lienzwiſtigkeiten zu ſuchen ſein.— In Pirmaſens wurde der 57jährige ledige Heinrich Klesmann mit Vergiftungserſchei⸗ nungen ins Krankenhaus eingeliefert. Er ſtarb dort, ohne noch einmal zu Bewußtſein gekommen zu ſein. Der Verſtor⸗ bene hatte in letzter Zeit ſehr oft über ſtarke Kopfſchmerzen geklagt. Man vermutet, daß Krankheit der Grund ſeiner Selbſtentleibung geweſen iſt.— In Homburg(Saar) erſchoß ſich ein 32jähriger Einwohner. Als Grund wird Liebeskum⸗ mer angenommen. Wiesbaden.(Opfer des Verkehrs.) Auf der Platter Straße an der Weggabelung zur Fiſchzucht, verlor der Führer einer Zugmaſchine die Gewalt über das Fahr⸗ zeug und ſtürzte in einen Graben. Der Führer, der 38jäh⸗ rige Max Sturze aus Iſerlohn, wurde gegen das Steuerrad gedrückt und erlitt ſchwere Quetſchungen.— Ecke Dotzheimer Straße und Kaiſer⸗Friedrich⸗Ring kam es zu einem Juſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Auto und einem Motorradfahrer. Dabei wurde ein Paſſant zu Boden geworfen und ſchwer am Kopf verletzt. Auch ein Fahrgaſt erlitt Verletzungen. Fulda.(Fünf Verletzte bei einem Autoun⸗ fall) Der Perſonenkraftwagen eines Fuldaer Autober⸗ treters, von einer Frau geſteuert, geriet in der Frankfurter Straße beim Ueberholen von Radfahrern ins Schleudern und prallte gegen einen Straßenbaum. Die fünf Inſaſſen des Wagens wurden mit erheblichen Verletzungen in das Landeskrankenhaus eingeliefert. a Großfeuer im Erziehungsheim Das Wirtſchaftsgebäude niedergebrannk. Stutigarti, 4. Jan. In den Abendſtunden brach in dem großen Wirtſchaftsgebäude des Erziehungshe'ims„Wil⸗ helmspflege“ in Plieningen Feuer aus, das ſich ſchnell ausbreitete und an den Futter- und Kohlenvorräten reiche Nahrung fand. Trotz tatkräftigen Eingreifens der örtlichen Wehr konnte das Gebäude nicht mehr gerettet werden. Es iſt bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Dabei wur⸗ den auch die landwirtſchaftlichen und ſonſtigen Geräte ver⸗ nichtet und auch ein Teil des Federviehs und der Schweine. Das Großvieh konnte noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Als die Wehren aus Stuttgart und Vaihingen am Platz erſchienen, hatte das Feuer bereits auf den Dachſtuhl des Schulgebäudes übergegriffen und bedrohte auch das Wohngebäude, in dem etwa 80 Knaben und Mädchen des Heims untergebracht ſind. 23 000 Zentner Flachs vernichkek. Schwäb. Gmünd. In dem größten Lagerſchuppen der Flachsverwertungsſtelle Schwäb. Gmünd brach ein Brand aus, deſſen Arſache bis zur Stunde noch nicht geklärt iſt. Bei dem leicht entzündbaren Material war es begreiflich, daß das Feuer mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff, ſodaß krotz des ſofortigen und tatkräftigen Einſatzes der Feuerwehr der Schuppen ſelbſt nicht mehr gerettet werden konnte. So verbrannten in kurzer Zeik ungefähr 23 900 Zeniner Flachs, deſſen Sachwerk einſchließlich der vernſch⸗ keten Gebäulichkeiten nach vorläufiger Schätzung 100 120 000 Reichsmark beträgt. Angeſichts der dolkswirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung der eigenen Faſerſtoffgewinnung muß aber der Schaden noch viel höher eingeſchätzt werden. Bekanntlich iſt die Flachsverwertungsſtelle Schwäb. Gmünd erſt vor einigen Jahren hierher verlegt worden und auch der abgebrannte Schuppen, der etwa 80—100 Meter lang war, iſt vor noch nicht langer Zeit errichtet worden. Es liegt die Veimutung nahe, daß es ſich hier um fahrläſſige oder ſogar um vorſfätzliche Brandſtiftung han⸗ delt, ein Umſtand, der, wenn er zuträfe, der Wirtſchafts⸗ abotage gleichkame und nach den neuen Beſtimmungen ſchwer geahndet werden müßte. Inzwiſchen hat ſich die Staatsanwaltſchaft des Falles angenommen und eine Ver⸗ haftung vorgenommen. Der Geſchäftsbetrieb ſelbſt er⸗ leidet durch den Brandfall keine Unterbrechung. Zwei Bergſteiger in Bergnot Bis zu den Hüften im Schnee.— Keine Rettung möglich. Berchtesgaden, 4. Jan. Zwei Münchener Bergſteiger, der 19 Jahre alte Franz Frey und ſein gleichnamiger Vet⸗ ter, der 21 Jahre alt iſt, unternahmen in dieſen Tagen tro mehrfacher Warnung den wahnſinnigen Veriuch einer Win⸗ terdurchkletterung der Watzmann-Oſtwand. Am Neulahrs⸗ lage ſtiegen ſie in die Wand ein. Infolge des Wetterſturzes gerieten ſie am Sonntag in Bergnot. Sie können weder vor⸗ wärts noch rückwärts, da ſie bis zu den Hüften im Neu⸗ ſchnee waten müſſen Eine Rettung in abſehbarer Zeit iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen Die einzige Hilfe, die ihnen in ihrer bedrängten Lage augenblicklich geboten werden könnte, iſt der Verſuch, mit Hilfe eines Flugzeuges ahnen Lebensmittel, Wäſche uſw zuzuwerfen. Auch das iſt außerordentlich ſchwierig, denn die beiden Beraſteiger be⸗ inden ſich auf einem ſchmalen Gratvorſprung, wo nur eine kleine ebene Fläche iſt, ſo daß wenig Wahrſcheinlichket be⸗ ſteht, daß die abgeworfenen Stücke nicht in die Tiefe ſtürzen. Einem Flugzeug der Luftſport⸗Landesgruppe 14 iſt es am Montag um 16 Uhr gelungen, die beiden in Not gera⸗ tenen Bergſteiger in der Watzmann⸗Oſtwand mit Lebens⸗ mitteln und Decken zu verſorgen Das Flugzeug konnte bis auf 50 Meter zu den Bergſteigern herunterſtoßen und fünf Pakete mit Lebensmitteln, Decken und Ausrüſtungs⸗ gegenſtänden abwerfen, die ſämtlich in der Nähe der beiden jungen Leute niederfielen. Ein Paket und eine wollene Decke landeten ſogar unmittelbar neben den Ver⸗ unglückten, die ſich am Leben befinden, aber anſchel— nend ſehr erſchöpft ſind. Man konnte deutlich beobach— ten, wie ſie verſuchten, an die Pakete heranzukommen. Inzwiſchen wird verſucht, durch eine Rettungsexpedi⸗ tion der Deutſchen Bergwacht den beiden Verunglückten von oben her näherzukommen. Ob der Verſuch gelingt, iſt noch unſicher. 5 Raubmord in der Neufahrsnacht. — Leutkirch. Am letzten Tag des alten Jahres wurde in Leutkirch die 85 Jahre alte Frau Crescencia Rösle von dem 23 Jahre alten Anton Greiß ermordet. Greiß hatte am 31. Dezember abends das Haus, in dem die Ermordete wohnte, betreten, da in der Scheuer der Ermordeten die Eltern des Täters einen Haſenſtall hatten. Als er die Ha⸗ ſen gefüttert hatte, fahndete er nach Geld und wurde dabei von der alten Frau überraſcht Greiß erdroſſelte ſie, raubte 47 Mark und fuhr am Abend nach Ravensburg, wo er am Neujahrsmorgen verhaftet wurde. Von dem geraubten Geld hatte er nur einen kleinen Teil verbraucht. Die Türplakette für Januar Hoch über die Welt hinaus rag der ſymboliſche Adler des Winterhilfswerkes ins Licht. Die größte Friedenstat der Welt iſt das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Es durchbricht wie der ſymboliſche Adler auf der neuen Haus⸗ türplakette des Winterhilfswerkes für den Monat Januar 1937 das Dunkel und ſtößt kraftvoll empor in eine ſtolze Zukunft. Auch die neue Monatstürplakette iſt im künſtleriſchen Sechsfarbendruck hergeſtellt. Sie wird nun an allen Haus⸗ türen den brennenden Lichterbaum auf den Dezemberpla⸗ ketten ablöſen. Wir alle aber gehen ins neue Jahr mit der Zuverſicht, daß das Winterhilfswerk, die größte Friedens⸗ tat der Welt, mit dazu beitragen möge, die Gemeinſchaft in unſerem Volke weiter zu vertiefen und der Welt die Augen f öffnen über das Wollen und die Arbeit des neuen Deutſchland im Geiſte des Friedens und der Verſtändigung. Beim Weihnachts⸗Preisſchießen des Kriegerbundes Ilvesheim errangen Schützen der K. K. S.⸗Aht. der hie⸗ ſigen Kriegerlame adſchaft fol ende Peiſe: Beim Bal⸗ ſchießen ſtehend freihändig: Mich. Treiber, 2. Emil Friedel jun., 4. Preis. Beim Ringſcheibenſchießen(5 Schuß liegend freihändig): Karl Wetzel mit 51 Ring 2., Emil Friedel jun. mit 55 Ring 7., Mich. Treiber mit 59 Ring 10., Erwin Spannagel mit 55 Ring 12., Emil Friedel 23., Albert Bühler, 28. Preis. a UI Ein frecher Fahrraddieb. Ein in Seckenheim wohnen⸗ der junger Mann erſtattete dieſer Tage die Anzeige, daß ihm ſein Fahrrad geſtohlen worden ſei. Als das entwendete Fahrrad kurz darnach wieder aufgefunden wurde, konnte durch die Polizei feſtgeſtellt werden, daß das gleiche Rad im Sommer dieſes Jahres bereits einem anderen Radfahrer ge⸗ ſtohlen worden war. Wie die weiteren Feſtſtellungen ergaben, hat der nunmehr Beſtohlene ſeinerzeit dieſes Fahrrad ſelbſt entwendet. Der freche Fahrradmarder wurde feſtgenommen und in das Gefängnis eingeliefert. Fußgä. v. lebensgefährlich verletzt. Nachts geriet ein älterer Mann beim Ueberqueren der Humboldtſtraße in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens, von dem er ange⸗ fahren und zu Boden geſchleudert wurde. Hierbei erlitt der Fußgänger einen Schädelbruch und brach außerdem den rech⸗ ten Anterſchenkel. Der lebensgefährlich Verletzte wurde von dem Kraftwagenführer nach dem Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht. Ob bei dem Verletzten Alkoholeinwirkung vorlag, muß die Blutunterſuchung ergeben.— Die Zahl der Ver⸗ kehrsunfälle iſt hier in vergangener Woche gegenüber 14 der Vorwoche auf 21 geſtiegen. Verletzt wurden 15 Perſonen und beſchädigt 18 Kraftfahrzeuge, drei Straßenbahnwagen und vier Fahrräder. Drei der Unfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrer zurückzuführen. Zum Koc ⸗Gaſtſpiel Groaſſer. Bei der Kunde, daß Groaſſers deutſche Variete⸗ Bühne in unſeren Ort kommt, haben ſich viele gefragt was wird uns Groaſſer dieſes mal beſcheren. Iſt es möglich, daß das vergangene Programm an Güte über⸗ boten werden kann? Nun, der Beweis wird bald erbracht werden. Ein Blick auf die Programmſolge, und in die Poeſſekritiken, flößt ſchon allerhand Reſpekt ein. Da wären die 3 Rol⸗ leiys mit ihrem phänomalen Luftgymnaſtikakt, ein Glanzſtück,das in unſerem Ort ſicherlich großes Staunen erregen wird. Viſäiona, die Lichttömi zin begibt ſich auf eine 10 Minuten⸗Reiſe um die Erde. Senta und Mar⸗ gat betätigen ſich in muſikali chen Extrabaga zen. Per zellos zeigen equilibr ſti che Springakte, die ein Zeugnis vollendeter Körperbeherr chung ſind. Selbſtve ſtändlich wir duns Meiſter Groaſſer auch in das Zauberreich wobei neue verflüffende Illuſſionen die Beſucher zum Nachdenken zwingen werden. Die 3 Soundys mit i rer muſikaliſchen Actraktion wer en ohne Zweifel Höhe unt des Abends werden. Die Preſſekeit'ken aus allen Groß⸗ ſtädten wie Hamburg, Leipzig, Breslau, München, Dres⸗ den, Magdeburg und Wien ſind überzeugend und viel⸗ verſprechend. Nur noch wenige Tage trennen uns von dem großen Beeilen Sie ſich daher und ſichern Sie ſich eine Karte bei den Amtswaltern der Deutſchen Arbeilsfront oder Donnerstag auf dem Geſchäftszimmer, Freiburgerſtr. 2. Die Nachfrage iſt derart ſtark, daß in Kürze mi ei em ausverkauften Saal zu rechnen iſt. Eine Wiederholung iſt vollkommen unmöglich. — Zum Flaggenerlaß vom 7. Dezember. Es ſind Zwei⸗ fel darüber entſtanden, ob der Runderlaß vom 7. Dezem⸗ ber 1936 über die Auslegung des Verbots des Paragra⸗ phen 4 des Blutſchutzgeſetzes auch dann Anwendung findet, wenn in einem Miethaus u. a. auch jüdiſche Mieter woh⸗ nen. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern gibt daher bekannt, daß der Flaggenerlaß auf Fälle dieſer Art keine Anwendung findet. Das Flaggenveroot trifft viel⸗ mehr nur die Wohnungsinhaber, in deren Haushalt ein Jude lebt. — Ungeeignete Warenverſchlußmarke. Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs ſchreibt: In Nord⸗ weſtdeutſchland wird ſeit einiger Zeit eine Warenverſchluß⸗ marke mit der Abbildung eines Hakenkreuzes und dem Text „Deutſche Ware, deutſcher Geiſt, deutſchen Kaufmann ehr⸗ lich preiſt“ vertrieben. Der Vertrieb und Gebrauch einer derartigen Marke muß im nationalſozialiſtiſchen Staat als unerwünſcht bezeichnet werden. Der deutſche Geiſt und das Hakenkreuz ſind jedem Deutſchen heilige Begriffe Es geht nicht an, dieſe mit Verſchlußmarken zu verbinden, die dazu beſtimmt ſind, zerſtört und achtlos beiſeite geworfen zu wer⸗ den Der Gebrauch ſolcher Marken zeugt mithin von einer mangelnden Achtung gegenüber der Nakion. Es iſt alſo an⸗ gebracht, von dem Verttieb und Gebrauch dieſer Marken Abſtand zu nehmen. 55 i — Einführungstermin der Werkſtatt⸗Wochenbücher: 1. März 1937. Der Reichsſtand des deutſchen Handr„ hat vom Reichserziehungs⸗ und Reichswirtſchaftsminiſte den Auftrag erhalfen der Eigenart der handwerklich Betriebe entſprechende⸗ Werkſtatt⸗Wochenbücher feſtz Das Handwerk erblickt in einem ſolchen Buch. Reichsſtand erklärt, ein Erziehunagsmittel von höc deutung einzig und allein zugunſten des Lehrlinas, aber ein Konkrollmittel für rationelle Lehrſmasorbei gunſten des Lehrberrn Als Termin für die Einführu der 1. März 1937 in Ausſicht genommen. 5 . t 3 5. Akademiekonzert am 11. und 12. Januar 1937. Hans Weis bach als Gaſtdirigent. Bruckner 8. Sinfonie. Das 5. Akademiekonzert ſteht auf dem Namen nur eines ſchaffenden Muſikers und auf nur einem ſenner Werke: auf Anton Bruckner und ſemner 8. Sinfonie. Was ſo etwas an Mannigfaltigkeit ener üblichen Spiel⸗ folge zu vermiſſen iſt, wird doppelt wieder hereingeholt durch die Wucht und Einheitlichkeit des Eindruckes. Wieder iſt es Generalmuſikdirektor Hans Weisbach als Gaſt⸗ Gaſtdirigent, der damit denſelben Willen zur Monu⸗ mentalität bekundet, wie ſeinerzeit, als er ein ganzes Akademiekonzert auf den Namen Bachs und deſſen„Kunſt der Fuge“ ſtellte. Bruckner wurde faſt ein Fünfziger, bis ſeine Kunſt einer weiteren Oeffentlichkeit bekannt wurde. Seine 8. und vorletzte Sinfonie— die 9. blieb unvollendet— in C⸗Moll ſchrieb er etwa 1890. Sie trägt die Zu⸗ eignung„Sr. K. u. K. Majeſtät Franz Joſeph J in tiefſter Ehrfurcht gewidmet.“ Bruckner ſchuf in ſeinem Leben nicht viel Werke, die wenigen aber ſind von einem unerhörten inneren und äußeren Format. Vielleicht liegt gerade darin der Grund, daß Bruckners Kunſt noch längſt nicht in dem Grade volkstümlich iſt, der ihrer einfachen Größe zukommt. Es ſei beſonders auf die Einführungs⸗ ſtunde hingewieſen, die am vorhergehenden Sonntag, den 10. Januar 1937, vormittags 11,30 Uhr, in der Hoch⸗ ſchule für Muſik, A 1, 3, ſtattfindet. Vortrag: Dr. Fr. Eckart, muſikaliſche Beiſpiele: Adalbert Skocic. Der Sternenhimmel im Januar 5 Im Januar können wir das Längerwerden der Tage 1 85 deutlich beobachten. Es geht erſt langſam, aber dann geht es immer ſchneller; zuerſt iſt es jeden Abend immer ungefähr eine Minute mehr, um die ſich der Son⸗ nenuntergang verzögert, während der Sonnenaufgang noch gleichbleibt. Aber zu Ende des Monats ſind es ſchon rund 45 Minuten, um die am Abend uns das Sonnenlicht länger leuchtet, und rund 25 Minuten, um die uns die Lichtbringerin morgens früher erſcheint. Am 6. Januar ſteht die Sonne in Erdferne, das heißt, ihr Erdabſtand beläuft ſich dann auf 151 Millionen Kilo⸗ meter; am 20. tritt ſie in das Zeichen des Waſſermannes oder durchläuft den 300. Grad der Ekliptik. Von den Planeten ſieht man Merkur bei Monats⸗ anfang zwanzig Minuten am Abendhimmel; am 9. wird er unſichtbar, und Ende Januar ſieht man ihn eine Vier⸗ telſtunde lang am Morgenhimmel. Venus iſt Abendſtern; man kann ſie bei Monatsanfang in der Abenddämme⸗ rung ungefähr 374 Stunden lang, bei Monatsende vier Stunden lang beobachten. Mars geht am Monatsanfang um 1.45 Uhr auf und um Monatsende um 1.20 Uhr. Jupiter wird erſt gegen Monatsende für kurze Zeit am Morgenhimmel ſichtbar; Saturn iſt in der Abenddämme⸗ rung zu ſehen und geht Monatsanfang gegen 22 Uhr, Monatsende um 21.20 Uhr unter. Der Mond ſteht am 4. Januar im Letzten Viertel, am 12. Januar iſt Neu⸗ mond, am 19. Januar Erſtes Viertel und am 26. Januar Vollmond. Von den Fixſternen ſind im Norden zu ſehent der Große Bär, der Kleine Bär, zwiſchen beiden der Drache. In der Milchſtraße Deneb im Schwan, im Horizont Wega in der Leier. Im Süden ſind zu beobachten: Orion mit Beteigeuze nud Rigel. Im Südſüdoſten ſteht der hellſte Fixſtern Sirius. Ueber Orion in der Milchſtraße Kapella im Fuhrmann. Rechts oberhalb vom Stier mit Aldebaran und dem Sternhaufen der Plejaden. Im Weſten iſt in der Milchſtraße Kaſſeiopeig zu ſehen, unter ihr, nach Oſten zu, Perſeus, nach Weſten hin Andromeda, daran anſchließend der untergehende Pegaſus. Volkstum und Heimat Es iſt kein Zufall— ſchreibt„Die Landgemeinde“—, daß in der ganzen Sparkaſſenarbeit die Gedanken von Volkstum und Heimat ſehr ſtark anklingen. Heimatliebe und Heimatbewegung ſind letzten Endes die Grund⸗ gedanken geweſen, die vor Jahrzehnten zur Errichtung von Sparkaſſen führten. Die deutſchen Sparkaſſen haben nicht nur in der Geld⸗ und Kreditwirtſchaft als ſolcher grundlegende Forderungen des Nationalſozialismus ver⸗ wirklicht, ſondern auch auf kulturellem Gebiet große Lei⸗ ſtungen aufzuweiſen, die dem Geiſt der neuen Zeit ent⸗ ſprechen. Das deutſche Volk erlebte ſtets dann ſeine Blüte⸗ zeiten, wenn in ihm der Gemeinſinn und echtes Volks⸗ tum lebendig waren. In unſerem Sparkaſſenweſen ſteckt viel von dieſer gemeinſchaftbildenden Kraft, es ift ein einziges Bekenntnis zum deutſchen Volkstum. Die Jagd im Januar Mit dem Jahresſchluß trätt das weibliche Rehwild im ganzen Reichsgebiet in die Schonzeit, ebenſo Wildenten und der Dachs. Die Landesjägermeiſter für Bayern und Württemberg haben aber für ihre Jagdgaue die Schußzeit für Wildenten bis 15. Januar 1937 verlängert. Im Hochgebirge und ſeinen Vorbergen hat auch das weibliche Rotwild im Januar Schonzeit, während es im übrigen Reichsgebiet geſchoſſen werden darf. Der erſte Mo⸗ nat im neuen Jahr ſteht mehr als die Vormonate im Zei⸗ chen der Hege. Der Jäger muß mit allen Mitteln beſtrebt 0 ſein Wild gut durch den Winter zu bringen. Seine eidmannsehre und das Geſetz verpflichten ihn dazu. Im Laufe des Januar beginnt die Ranzzeit des 8 5 und der een das Sprengen aus dem Bau ſo⸗ wie die Riegeljagden liefern noch manchen guten Balg aufs Brett. Die Sauen rauſchen 95 und treten in dieſer Zeit oft in Revieren auf, wo ſie früher kaum gefährtet wurden. Jeder Neuſchnee wird deshalb vom Jäger ſehr begrüßt und bietet Gelegenheit, auf Fuchs und Sauen zu jagen. Obwohl der Haſe noch bis zum 15. Januar geſchoſſen werden darf, ſoll man den Abſchuß, wie„Der Deutſche Jäger“, München, mitteilt, im Januar nur noch mäßig ausüben, da die Ha⸗ en bei milder Witterung bereits an die Vermehrung den⸗ en. Die Futterſtellen und die ſtark begangenen Wechſel ſind beſonders gut zu beaufſichtigen. Gerade in der Notzeit bil⸗ den Schlingenſteller und wildernde Hunde eine ernſte Ge⸗ fahr für unſer Wild. Auch auf die Kräher iſt beſonders zu achten, die die bei hoher Schneelage hilflos gewordenen Fa⸗ Wa und Rebhühner in nicht geahnter Weiſe dezimieren nnen. Sonne: Aufgang 8.10, Untergang 16.01 Uhr. Mond: Aufgang 1.08, Untergang 11.08 Uhr. r 3 RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Bau⸗ ernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Welter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Mittwoch, 6. Januar: 9.30 Wo ſollen unſere Kinder ſpielen?; 15.30 Fehde, Fehdel, Hörſpiel; 17.50 Zehn Minuten Deutſch, Katechis⸗ mus für Sprachſünder; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 19.45 Frauenbriefe auf Reiſen; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Schubert⸗Zyklus; 22.15 Triebſtoffe des Lebens; 22.30 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik; 24 Der fliegende Holländer, Oper von Richard Wagner. Donnerstag, 7. Januar: 9.30 Wenn eine Speiſe angebrannt iſt... praktiſche Winke; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 15.30 Hör⸗ bericht aus dem Hauſe der NS.⸗Frauenſchaft; 17.45 Was iſt denn los mit meiner Brille..., kulturgeſchichtliches Ge⸗ ſpräch; 18 Konzert; 19 Kleine Abendmuſik, Schallplatten; 19.45 Echo aus Baden; 20.10 Marionetten-Theater, bunte Muſik; 21.30 Szenen aus„Der Barbier von Sevilla“ von Roſſini; 22.30 Unterhaltungskonzert. Freitag, 8. Januar: 9.30 Sendepauſe; 10 Auf zum frohen Wettbewerb, Kampf dem Schaden und Verderb, Hörſzene; 10.30 Sende⸗ pauſe; 15.30 Der Winter iſt ein rechter Mann, Spiel für unſere Kinder; 17.45 Zwiſchenprogramm; 18 Aus aller Welt, Schallplatten; 19.15 Erſtes Offenes Liederſingen 1937; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 Konzert; 21 Grabbe⸗Zyklus; 22.30 Muſik zur Nacht. Samstag, 9. Januar: 9.30 Sendepause; 10 Ein Leben für Deutſchland, Feier⸗ ſtunde; 10.30 Sendepauſe; 15 Wenn Frau Holle die Erde beſucht, Hörfolge; 15.30 Das Jahr 1936— ein Jahr der körperlichen Erziehungsarbeit der Hitlerjugend; 15.45 Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Ton⸗ bericht der Woche; 18.30 Drum grüß' ich dich mein Badner Land.. Soldatenliederſingen; 19 Schlager⸗Inventur, Schallplatten; 20.10 Der Weg in die Welt, 800 Jahre deutſche Weltwanderung, Hörfolge; 21.10 Wie es euch ge⸗ fällt; 22.30 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt: Mittwoch, 6. Januar: 9.30 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.40 Landfunk; 15.15 Sendepauſe; 16 Kammermuſik; 16.30 Unterhaltungs⸗ konzert; 17.30 Oberweſel am Rhein, die alte Winzer⸗ und Schifferſtadt, Hörbild; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frank⸗ furt; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Tanzende Flocken, luſtige Uebertragung; 22.30 Chormuſik; 23. Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik; 24 Der fliegende Holländer, von Richard Waaner. Donnerstag, 7. Januar: 9.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Landfunk; 15.15 Kinderfunk; 17.30 Ein Philoſoph als Dichter: Hans Künkel; 17.45 Bücherfunk; 18 Blaskonzert; 19 Kammermuſik; 19.45 Funkbericht von der letzten Viertelſtunde des Studen⸗ ten⸗Fußballſpiels England— Deutſchland; 20.10 Abend⸗ konzert; 22.30 Tanzmuſik. Freitag, 8. Januar: 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Landfunk; 15.15 Die kleine Garniſon, Funkbild; 17 Klaviermuſik; 17.30 Die wahre Volksſchweſter, Zwiegeſpräch; 17.50 Das gute Rezept, allen empfohlen, die es angeht; 18 Muſik zum Feierabend; 19 Tanz⸗ muſik; 20.10 Schubert⸗Konzert; 21 Aus dem Grabbe⸗Zyklus: Don Juan und Fauſt; 22.30 Muſik zur Nacht. Samstag, 9. Januar: 8.30 Auf zum Staatsjugendtag; 8.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.40 Landfunk; 15.15 Wir bemerken dazu.., einiges über landwirtſchaftliche Berufe; 15.30 Be⸗ ſuch auf dem Heiligenberg, BdM.⸗Mädels in einer Führerin⸗ nenſchuke; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Militärkon⸗ zert; 19.30 Wochenſchau; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Großes Konzert; 22.20 Sportſchau; 22.30 Nachtmuſik. Die Reichsbank am Jahresſchluß Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Dezember 1936 hat in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage um 752,2 auf 6108,0 Millionen Mark zugenommen. Demgegen⸗ über betrug der Zuwachs zur Kapitalanlage im Vorjahre 639,6 Millionen Mark. Die ſonſtigen Aktiva haben um den erheblichen Betrag von 75,28 Millionen Mark abgenom⸗ men, was zum größten Teil auf Rückzahlungen des dem Reich eingeräumten Betriebskredites zurückzuführen iſt. Schließlich muß bei dem Vergleich mit der vorjährigen Ent⸗ wicklung berückſichtigt werden, daß diesmal der Jahres⸗ ſchlußtermin inſofern beſonders ungünſtig lag, als auf den Neujahrstag gleich wieder ein Samstag fiel und an dem auf einen Donnerstag fallenden Jahresſchluß ſowohl er⸗ hebliche Lohnſummen als auch ſonſtige Mittel für die folgen⸗ den drei Tage beſchafft werden mußten. Dementsprechend ſind an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 346,8 und an Scheidemünzen 50,3 Millionen Mark in den Verkehr abgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich am Jah⸗ resſchluß auf 6967 Millionen Mark gegen 6570 in der Vor⸗ woche, 6639 Ende November und 6384 Ende 1935. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände ſind um 0,3 auf rund 72,1 Mil⸗ lionen Mark geſtiegen. Im Nationaltheater: Mittwoch, 6. Januar, 15 Ahr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Karl Klauß.— 20 Uhr: Miete H 13 und 1. Sondermiete H 7: Die Entführung aus dem Serail. Kom. Oper von Mozart. Donnerstag, 7. Januar, 20 Uhr: Miete A 11 und 1. Sondermiete D 6: Napoleon oder die hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe. Freitag, 8. Januar, 20 Uhr: Miete F 10 und 2. Son⸗ dermiete F 5: Richelieu. Schauspiel von Paul Joſeph Cremers. Samstag, 9. Januar, 14.30 Uhr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Kark Klauß.— 19 Uhr: Miete A 12 und 2. Sondermiete A 6: Lohengrin, von Richard Wagner. Sonntag, 10. J.„ 15 Uhr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Karl Klauß.— 20 Uhr: Miete C 13 und 1. Sondermiete C 7: Die Dorothee. Operette von Hermann Her⸗ mecke, Muſik von A. Vetterling.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Im Neuen Theater im Roſengarten: Mittwoch, 6. Januar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung Mannheim: Der Etappenhaſe. Luſt⸗ ſpiel von Karl Bunje. Samstag, 9. Januar, 20 Uhr: Der Etappenhaſe. Luſtſpiel von Karl Bunfe. Sonntag, 10. Januar, 20 Uhr: Einmaliges Tanzgaſtſpiel Mary Wigman.(Eintrittspreiſe 0,50 bis 4 Mark). Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Dreikönig. Dienstag: 5—7 Uhr Beicht. Mittwoch: 6 Uhr erſte Meſſe, 7 Uhr zweite Meſſe. 9.30 Uhr feierliches Hochamt mit Predigt und Segen. 1.30 Uhr Corporis Chriſti Bruder chaft mit Segen. 5 Uhr Krippenfeier mit Opfergang und Kinder⸗ ſegnung. NSV⸗Ortsgruppe Seckenheim. Die Sammlung der Pfundſpende findet vom 5.—7. Januar ſtatt. Amtliche Bekanntmachungen Einige der Sab Mauren Näf. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe maschinen Mannheim waren bezw. werden aller Syſteme fällig ſpäteſtens am: werden repariert, 5. Januar 1937: die von den Räh res Zürn Arbeikgebern an den Lohn⸗ und„Bad. Hof⸗ 5 Gehaltszahlungen im Dezember 1936 einbehaltene Bürgerſteuer. oder Tel. 23493. zu verkaufen. 0 lleorg Röſer. 8. Januar 1937: die Gebäude⸗ ſonderſteuer für Dezember 1936. 11. Januar 1937: die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer vom älteren 7500 Sten 115 Schnell Verkaul, dee Schnell vermietet 11. Januar 1937: die bis dahin fällig werdende Bergnügungs⸗ ſteuer. 11. Januar 1937: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. f An dieſe Zahlungen wird erinnert. weiser hierzu ist as Teitungs-Inserat! Wird eine Zahlung nicht rech ist alles, was die große Oeffentlichkeit wisse soll.— Der schnellste billigste und beste Weg- ——.. ͤ——.. Verſammlungs⸗ Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend Turnſtunde, wozu insbeſon⸗ dere ſämtliche Jugendturner zu erſcheinen haben. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene wangsvollſtreckung zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. neclaae- dote· Deũclecei.