, Erſcheint täglich, mu Ausnahme der Sonn- und ge, Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt mongtl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltunge blatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpröchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 Fernſprecher Rr. 47216. Poftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 37. Jahrgang Mittwoch, den 6. Januar 1937 Nr. 4 Deutſche Volkskunde Errichlung einer Arbeitsgemeinſchaft unter Leitung Alfred Roſenbergs. Berlin, 5. Januar. Angeſichts der ſtändig wachſenden Bedeutung der Volks⸗ kunde für die Schulungs- und Erziehungsarbeit der Partei haben die Reichsleiter Darre, Hierl, Himmler, Roſenberg und von Schirach, die durch ihre Arbeitsgebiete an volks⸗ kundlichen Fragen unmittelbar Anteil nehmen, folgende Ver⸗ einbarung getroffen: 1. Um eine ſtändige Zuſammenarbeit auf volkskundli⸗ chem Gebiet zu gewährleiſten, haben die Reichsleiter Darre, Hierl, Himmler, Roſenberg und von Schirach eine Arbeits⸗ gemeinſchaft für deutſche Volkskunde gegründet. 2. Die Arbeitsgemeinſchaft ſieht ihre Aufgabe in der Abwehr der weltanſchaulichen Gegner des Nationalſozia⸗ lismus auf dem Gebiet der volkskundlichen Forſchung und der praktiſchen Volkskundearbeit ſowie in der Beratung aller an volkskundlichen Fragen intereſſierten Parteidienſt⸗ ſtellen. Dieſe Aufgabenſetzung läßt ſowohl die eigenen Pla⸗ nungen, Aufgaben und Arbeiten der einzelnen Dienſtſtellen und Organiſationen wie die abſolute Verantwortlichkeit ihrer Führer unangetaſtet. 3. Der Arbeitsgemeinſchaft gehören an Hauptamtslei⸗ ter SS⸗Brigadeführer Dr. Reiſchle als Beauftragter des Reichsbauernführers Reichsminiſter Darre und des Reichs⸗ führers SS Himmler, Generalarbeitsführer Decker als Be⸗ auftragter des Reichsarbeitsführers Hierl, Oberbannführer Brennecke als Beauftragter des Reichsjugendführers von Schirach und Hauptſtellenleiter Dr. Ziegler als Beauftragter des Reichsleiters Roſenberg. Die Arbeitsgemeinſchaft wird geleitet vom Beauftragten des Führers für die Ueberwa⸗ chung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, Reichsleiter Roſenberg. Die genannten Reichsleiter begrüßen die Entſendung von Beauftragten weiterer an volkskundlichen Fragen in⸗ tereſſierten Dienſtſtellen in dieſe Arbeitsgemeinſchaft. 4. Die Arbeitsgemeinſchaft errichtet zur Durchführung ihrer Aufgaben Sachreferate; die Leitung dieſer Referate liegt in den Händen von Hauptſtellenleiter SS-⸗Oberſturm⸗ führer Dr. Matthes Ziegler, Leiter der Hauptſtelle„Welt⸗ anſchauliche Informationen“ beim Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und welt⸗ anſchaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, Verlin W'ß35, Margaretenſtraße 17, Fernruf B 2, 9541. Im Zuſammenhang mit dieſer Vereinbarung Reichsleiter Roſenberg folgendes bekannt: „Im Einvernehmen mit den Reichsleitern Darre, Hierl, Himmler und von Schirach habe ich in die von mir gelei⸗ tete Arbeitsgemeinſchaft für deutſche Volkskunde als Sach⸗ bearbeiter berufen für das Referat Schulung SS⸗Haupt⸗ ſturmführer Dr. Hans Strobel, Stabsamt des Reichsbauern⸗ führers, für das Referat Feiergeſtaltung Generalarbeits⸗ führer Dr. Will Decker, für das Referat Volkstumsarbeit Dr. Karl Haiding, Kulturamt der Reichsjugendführung, für das Referat Wiſſenſchaft Dr. Karl Heinz Henſchke, Refe⸗ rent beim Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, und für das Referat Preſſe und Schrifttum Dr. Ernſt Otto Thiele, Leiter der Landesſtelle Kurmark für Volksforſchung.“ Deutſchlands Recht auf Kolonien Lord Elibank für Löſung der Kolonialfrage. London, 5. Januar. Das Oberhausmitglied Lord Elibank ſetzt ſich in einer Zuſchrift an die„Times“ für eine ſofortige Löſung der Ko⸗ lonialfrage ein. Er beſtreitet zwar die Berechtigung der wirtſchafclichen Argumente, die mit der deutſchen Kolonialforderung in Ver⸗ bindung gebracht worden ſeien, hält aber nichtsdeſtoweniger eine Löſung dieſer Frage für notwendig, weil Deutſchland mit Recht der Anſicht ſei, daß es nicht als einzige Macht des Vorrechtes beraubt ſein dürfe, Kolonien zu beſitzen Man vertrete auch in den Dominien die Auffaſſung, daß irgendeine Löſung dieſer Frage gefunden werden müſſe und daß es eine Torheit wäre, ſich der Gefahr eines neuen europäiſchen Kriegs auszuſetzen. Während Lord Allan of Hurtwood die Einſetzung eines internationalen Ausſchuſſes vorgeſchlagen hatte, empfiehlt Lord Elibank die Beſtellung eines Ausſchuſſes, der ſich lediglich aus Vertretern der Ko⸗ lonialmächte zuſammenſetzt. Lord Elibank ſetzt ſich dann für eine Rückgabe von Togo und Kamerun ein und meint, daß Neuſeeland, falls hierdurch der europäiſche Friede gewahrt werden önne, keine 5 7 5 Einwände gegen die Rückgabe Sa⸗ moas und Auſtralien keine Einwände gegen die Rückgabe Neu⸗Guineas erheben werden. Vielleicht gelinge es auch, Japan zu überreden, einige Inſeln im Stillen Ozean wieder zurückzugeben. Lord Elibank verweiſt ferner auf Holländiſch Neu⸗Guinea, das noch in weitem Ausmaß er⸗ 0 ſei, und meint, daß auch Portugal hel⸗ en könne. gibt Trauerparade und Beiſetzung am Freitag. Die Ueberführung des verſtorbenen Admirals Behncke nach Lübeck zur Marienkirche wird am Donnerstag, den 7. Januar, in aller Stille erfolgen. Die Trauerparade, Ueber⸗ führung und Beiſetzung findet am 8. Januar, 13 Uhr, im Erbbegräbnis der Familie Behncke in Lübeck ſtatt. Zum Tode von Admiral Behncke Der Mitſchöpfer der neuen Reichsmarine. Berlin, 5. Januar. In den Abendſtunden verſtarb nach kurzer, ſchwerer Krankheit der frühere Chef der Marineleitung, Admiral Paul Behncke. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine widmet verſtorbenen Admiral folgenden Nachruf: Am 4. Januar verſchied im 71. Lebensjahr Admiral Paul Behncke, Ritter des Ordens Pour le mérite. Mit ihm geht ein Führer von uns, der durch das Weſen und Wirken ſei⸗ ner klaren und lauteren Perſönlichkeit ſeinen Namen in die Geſchichte der Kriegsmarine eingetragen hat. Vornehm im Denken, unbeirrbar im Zielerkennen und Zielſetzen, gradlinig und folgerichtig im Handeln, kühn im Wagen, ſteht der Mitarbeiter des Großadmirals v. Tirpitz, der Führer des Spitzengeſchwaders in der Skagerrak⸗ Schlacht, der Seebefehlshaber bei der Eroberung der bal⸗ tiſchen Inſeln, der Mitſchöpfer und Vorkämpfer der Reichs⸗ marine, vor unſeren Augen. In ſtolzer Trauer ſenkt die Kriegsmarine ihre Flaggen an der Bahre dieſes Führers der Marine, dieſes ritterlichen Seemanns und vorbildlichen Soldaten. Raeder, Generaladmiral Dr. h. c., Oberbefehlshaber der Kriegsmarine.“ * dem Der verſtorbene Admiral a. D. Paul Behncke war am 13. Auguſt 1866 in Süſel(Fürſtentum Lübeck) als Sohn eines Landwirts geboren. Sein Name iſt ſchon vom Welt⸗ krieg her allen Deutſchen wohlbekannt. Zu Beginn des Kriegs hatte Behncke den wichtigen Poſten eines ſtellvertre⸗ tenden Admiralſtabschefs inne. Im Jahre 1915 wurde ihm als Konteradmiral die Führung des 3. Geſchwaders über⸗ tragen, das aus den acht neueſten Großkampfſchiffen der damaligen Flotte beſtand. Als Chef dieſes Geſchwaders nahm er an der Seeſchlacht am Skagerrak teil und wurde durch eine feindliche Granate ſchwer verwundet. Im März 1917 hatte Behncke als Vizeadmiral ausſchlaggeben⸗ den Anteil an der Eroberung der baltiſchen Inſeln. Durch ſein überraſchend ſchnelles Eintreffen am Moonſund ver⸗ 2 er das Ausweichen der ruſſiſchen Flotte, wobei as ruſſiſche Linienſchiff„Slawa“ vernichtet wurde. Für dieſen Erfolg wurde er mit dem Pour le mérite ausgezeich⸗ net. Im September 1918 übernahm Behncke nach dern Rück⸗ tritt des Admirals Capelle die Leitung des Reichsmarine⸗ 1018 Mit Ausbruch der Revolution erhielt er ſeinen Ab⸗ ied. Im September 1920 trat Behncke erneut in den aktiven Dienſt und übernahm den Poſten des Chefs der Ma⸗ rineleitung, den er bis zum Jahre 1924 bekleidete. Ungeheures hat Admiral Behncke in jenen trüben Jahren der Syſtemzeit für den Neuaufbau der Flotte geleiſtet. Er bemühte ſich erfolgreich, die kleine Streitmacht, die Deutſch⸗ land auf Grund des Verſailler Diktats verblieben war, aus dem politiſchen Tageskampf herauszulöſen und ihr den Geiſt einer faſt gänzlich verloren gegangenen Tradition wieder⸗ zugeben. Nach ſeiner endgültigen Verabſchiedung übernahm Admiral Behncke die Leitung der Deutſch⸗Japa⸗ niſſche Geſellſchaft und erwarb ſich hierbei große Verdienſte um die Feſtigung der freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen Deutſchland und Japan. Als Anerkennung für ſeine Tätigkeit auf dieſem Gebiet wurde ihm am 8 Mai 1936 vom Kaiſer von Japan der Orden der aufgehenden Sonne 1. Klaſſe verliehen, eine Ehrung, die nur ſelten Nichtjapanern zuteil wird. Der Admiral hat wegen ſeines lauteren Charakters in ganz Deutſchland hohe Wertſchätzung und Verehrung ge— noſſen. Sein Tod reißt wiederum eine Lücke in die Zahl der Männer, die im Weltkrieg Großes für ihr Vaterland ge⸗ leiſtet und in der Nachkriegszeit ungebrochen am Wieder⸗ aufbau der deutſchen Wehrgeltung gearbeitet haben. * Beileid des Führers und Reichskanzlers Berlin, 5. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat an die Gattin des verſtorbenen Admirals Behncke folgendes Telegramm gerichtet:„Zu dem ſchweren Verluſt, den Sie durch das Hinſcheiden Ihres Herrn Gemahls erlitten haben, ſpreche ich Ihnen meine herzliche Teilnahme aus Die hohen Verdienſte, die der Dahingeſchledene ſich in Krieg und Frie⸗ den um ſein Vaterland, insbeſondere um den Neuaufbau der Reichsmarine, erworben hat, werden im deutſchen Volke unvergeſſen bleiben Adolf Hitler.“ Der Stellvertreter des Führers der NSDAP, Reichsmi⸗ niſter Heß, hat der Gattin des verſtorbenen Admirals Behncke folgendes Telegramm geſandt;„In tiefer Betrübnis über das Hinſcheiden Ibres Gatten bitte ich Sie, meines tiefen Mitgefühls verſichert zu ſein. Admiral Behncke wird fortleben als einer der hervorragendſten deutſchen Seeoffi⸗ ziere, der in Unternehmungen und Entſcheidungen von weltgeſchichtlicher Bedeutung ſein großes Können erfolgreich einſetzte und der ſo hervorragenden Anteil hat am Aufbau unſerer neuen Kriegsmarine Die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung dankt ihm inſonderheit daß er ſeine Erfahrungen und ſeine bewährten Kräfte in den Dienſt der Betreuung des Auslandsdeutſchtums geſtellt hat und mitwirkte, die Bande zwiſchen Auslandsdeutſchtum und Heimat eng zu ge⸗ ſtalten Ich werde ihn perſönlich ſtets in Erinnerung behal⸗ 1 als einen Mann von außergewöhnlich vornehmen Cha⸗ rakter.“ 4 ——————— Moskau zieht die Fäden Moskaus Rolle in Spanien kommt, wie die„Times“ aus Barcelona meldet, deutlich in einem Streitfall zum Aus⸗ druck, der vorerſt durch die Ausmerzung der P. O. U. M.(Par⸗ tido Obrera de Unificacion Marxiſta), einer kommuniſtiſchen Parteigruppe, zur Umbildung der katalaniſchen Kamarilla, die ſich„Regierung“ nennt, geführt hat. Die P. O. Uu M er⸗ klärt, daß die Umbildung auf Befehl Moskaus voll⸗ zogen worden ſei. Moskau habe auch die Anweiſung gege⸗ ben, die Partei mit denſelben rückſichtsloſen Methoden zu vernichten, die in Sowjetrußland gegen die Trotzkiſten an⸗ gewandt worden ſeien. Der„Times“-Korreſpondent ſchreibt, daß Katalonien entſprechend dieſen Enthüllungen alle ſeine politiſchen Be⸗ fehle von Moskau entgegennehme unter der Drohung, die Sowjets würden Katalonien ohne Waffen und Munition laſſen, wenn ihren Anweiſungen nicht Folge geleiſtet werde. Das Programm der Kollektivierung, ſo fährt die„Times“ fort, ſei dort bereits ſo weit vorgeſchritten, daß Katalonien als der erſte kommuniſtiſche Staat in Weſt⸗ europa bezeichnet werden könne. Auch in Frankreich werden immer wieder Stim⸗ men laut, die den ausſchlaggebenden Einfluß der Sowjet⸗ union auf die Gegner Francos kennzeichnen. So führt die Pariſer Zeitung„Figaro“ den hochfahrenden Ton, den man in Valencia Deutſchland gegenüb anſchlägt, mit Recht auf den Einfluß Moskaus zurück. Sowjetrußland ſehe nicht ohne Vergnügen die Wendung der Ereigniſſe. Man dürfe nicht vergeſſen, daß nach Anſichten der beſten Sachkenner das diplomatiſche Spiel Moskaus darin beſtehe, andere zum Sturmbock zu machen. Im Fernen Oſten ver⸗ ſchärfe es den e e e Gegenſatz, um Japan nach dem Süden abzulenken, und in Europa arbeite es ähnlich. Das ſei im übrigen ein durchaus klares Spiel. Man müſſe es nur ſehen können. Trotz dieſer richtigen Erkenntnis kann es ſich„Figaro“ freilich wieder einmal nicht verſagen, einen Seitenhieb gegen Deutſchland zu führen. Dann aber wendet er ſich mit aller Deutlichkeit dagegen, daß Frankreich mit den Kommuniſten und Anarchiſten von Valencia und Barcelona gemeinſa⸗ mes Spiel mache. Mit ihnen habe Frankreich nichts zu tun. Dort gebe es keine„legale Regierung“ mehr, es gebe keine ſpaniſche Demokratie. Alle dieſe Fiktionen ſeien erledigt. Umſo ſchlimmer ſei es, daß es in Frankreich und ſo⸗ gar innerhalb der Volksfrontmehrheit extremiſtiſche Elemente gäbe, die in der ſpaniſchen Angelegenheit nur den Sieg ihrer revolutionären Abſichten fähen. Die franzöſiſche Oef⸗ fentlichkeit in ihrer Geſamtheit aber folge ihnen nicht. Die franzöſiſchen Intereſſen mit der Sache der Dritten Inter⸗ nationale zu verbinden, ſei verbrecheriſch. Im Hinblick auf die Zwiſchenfälle in den ſpaniſchen Ge⸗ wäſſern und auf Grund ganz beſonders guter Informatio⸗ nen ſchreibt das große franzöſiſche Morgenblatt„Matin“, Moskaus Plan gehe dahin, aus den ſpaniſchen Ereigniſſen Nutzen zu ziehen, um in Weſteuropa eine„gefährliche Zone“ zu ſchaffen, die einen europäiſchen Streitfall ent⸗ ſtehen laſſen könnte. Die Ausſichten für eine Entſpannung auf Grund der Nichteinmiſchungsvorſchläge entſprächen in keiner Weiſe den Wünſchen der Leiter Sowjetrußlands, und 5 in dem Augenblick, wo ſie ſich gezwungen ſähen, dieſe orſchläge(wenn auch unter Vorbehalt) anzunehmen, komme — wie aus Zufall— der Zwiſchenfall mit dem deutſchen Dampfer„Palos“. Hierzu ſchreibt der„Matin“ weiter: Mit einer unver⸗ gleichlichen Haſt wendete der bolſchewiſtiſche Jude Roſen⸗ berg ſeinen Einfluß in Valencia auf, damit dieſes bei den baskiſchen Machthabern darauf dringe, die Angelegenheit nicht auf freundſchaftliche Weiſe beizulegen. Der Vertreter der Sowjets in Bilbao, Tumanoff, erhielt gleiche Anwei⸗ ſungen Die Basken wollten gerade, und zwar auf Grund von aus dem Ausland kommenden Mäßigungsratſchlägen, eine Regelung Treffen, die zu einer Entſpannung geführt hätte, als bei Tumanoff zwei Sonderkuriere von Moſes Roſenberg namens Bergmann und Waſilieff im Flugzeug eintrafen, die ihm geheime Anweiſungen Roſen⸗ bergs brachten, auf Grund deren er bei den baskiſchen Machthabern erreichte, daß ein Teil der Ladung und der Paſſagier des deutſchen Dampfers„Zalos“ feſtgehalten wurden. Nachdem Moskau in Bilbao einen wichtigen Punkt erreicht hatte, beſchloß es, die Lage im Kantabriſchen Meer bis zum letzten auszunutzen, um zu erreichen, daß auch noch das Mittelmeerbecken zur„gefährlichen Zone“ gezählt würde. Gleichzeitig gab Moskau dem Kapitän der Sowjet⸗ marine, Jukoff, Be ehl, die Operationen gegen deutſche Schiffe zu leiten. Die Roten in Valencia ordneten die Ver⸗ ſchärfung der Repreſſalien gegen die deutſchen Schiffe an, indem ſie ſomit den weiteren Befehlen Moſes Roſenbergs gehorchten. Rumänien begrüßt den bulgariſch⸗ jugoflawiſchen Freund⸗ ſchafkspakt. In einer Mitteilung der vumäniſchen Agentur„Orient Rador“ wird betont, daß die Nachrichten über den bevor⸗ ſtehenden Abſchluß eines bulgariſch⸗jugoflawiſchen Freund⸗ ie in Bukareſt mit Sympathie aufgenommen wor⸗ en ſeien Die jugoſlawiſche Regierung habe die rumäniſche Regierun von dem Paktplan unterrichtet und emäß Artikel 2 des Balkanpakts um ihre Zuſtimmung 8 die mit Freuden gegeben worden ſei. Im übrigen verweiſt man in Bukgreſt darauf, daß ja auch der bulgariſch⸗türkiſche Freundſchaftspakt vom Jahre 1925 als mit dem Balkan⸗ Pakt vereinbar erklärt worden iſt. Erklärung des Prinzen Bernhard f Mißzbilligung von Unkerſtellungen. Den Haag, 5. Januar. Der Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros in den Niederlanden hatte eine Unterredung mit dem Prinzen Bernhard zur Lippe⸗Bieſterfeld, in deren Verlauf der Prinz folgende Mitteilung machte: „Was den ſogenannten Flaggenzwiſchenfall gelegent⸗ lich des deutſch-holländiſchen Fußballwettſpiels im Haag am 23. Dezember 1936 anbelange, bei dem im übrigen der Prinz perſönlich überhaupt nicht anweſend war, erklärte er, es ſei für ihn ſelbſtverſtändlich, daß er als gebürtiger Deut⸗ ſcher es niemals gutheißen werde, daß die Hoheitszeichen des Deutſchen Reiches in irgendeiner Form herabgemindert bzw. das deutſche Nationalgefühl verletzt werde. Im übri⸗ gen verurteile er alles, was die guten freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen Holland und Deutſchland in irgend⸗ einer Weiſe trüben könnte.“ Der Prinz fuhr dann fort:„Da ich den Eindruck bekom⸗ men habe, daß das Spielen des alten Soldatenliedes Lippe⸗ Detmold zu irrtümlichen Auffaſſungen ſowohl in der deut⸗ ſchen wie auch in der holländiſchen Oeffentlichkeit geführt hat, habe ich mein Büro gebeten, dafür zu ſorgen, daß in Zukunft niemals in meiner Gegenwart dos Lippe⸗Detmold⸗ Lied geſpielt werde, damit unter keinen Umſtänden irgend⸗ wie die Vermutung aufkommen könnte, als ob ich dieſes Lied als Erſatz für die deutſchen Nationalhymnen erachte.“ „Bei der Uebermittlung des oben erwähnten Wunſches ſei eine im übrigen nicht von ihm gewünſchte Form gewählt worden, die bedauerlicherweiſe zu Unterſtellungen geführt habe, durch die der Prinz ſelbſt aufs tiefſte betroffen ſei. Er hänge mit Liebe an ſeinem alten Vaterland, dem er ſo viel zu danken habe Selbſtverſtändlich bringe ſein neues Amt in Holland, mit dem er gleichzeitig niederländiſcher Staats⸗ angehöriger geworden ſei, für ihn die eindeutige Verpflich⸗ tung mit ſich, der Königin und dem holländiſchen Volk in voller Loyalität zu dienen. Jede Verbeſſerung der Bezie⸗ hungen zwiſchen item neuen Vaterland und ſeinem alten deutſchen Vaterland liege ihm, wie es ihm jeder gute Hol⸗ länder und jeder gute Deutſche nachempfinden müſſe, ſehr am Herzen.“ Damit iſt dieſer Streitfall zur Zufriedenheit und Ge⸗ nugtuung, wie wir hoffen, für beide Seiten erledigt. Feſtesfreude in Holland Das ganze Land feiert das Brautpaar. Amſterdam, 5. Januar. 2 Der Sonderberichterſtatter des DNB meldet: Holland hat in dieſen Tagen ein feſtliches Gewand ange⸗ legt. Vom Regierungsſitz im Haag und der Hauptſtadt Am⸗ ſterdam aug fang bis hinunter zum kleinſten Dörfchen wehen die rot⸗weiß⸗blauen und Orangefahnen, ziehen ſich Girlanden an den Häuſerfronten entlang, leuchten die Ini⸗ tialen der Kronprinzeſſin Juliana und ihres Bräutigams, des Prinzen Bernhard zur Lippe⸗Bieſterſeld, deren Vermäh⸗ lung am 7. Januar ſtattfindet. Die einmütige Anteilnahme wird au chnicht getrübt durch die politiſchen Meinungsver⸗ 1— bei der letzten Wahl gab es nicht weniger als 54 Parteien. An ſich iſt der Holländer kein Freund des Feſtefeierns. Er iſt ſparſam und ſehr häuslich und zieht es vor, auch die wenigen offiztellen Feſttage mit ſeiner Familie und ſeinen Freunden in ſeinem Heim zu verbringen. Im eh. hang mit dem feſtlichen Ereignis im Königshaus lebt Hol⸗ land bereits ſeit dem 19. Dezember in Hochzeitsſtimmung. An dieſem Tage nahm das Feſtprogramm für deſſen Durch⸗ führung nicht weniger als 13 große Ausſchüſſe und ein Ehrenkomitee mit dem Präſidenten der Erſten Kammer der Generalſtaaten, Baron de Vos van Steedwijk, an der Spitze, verantwortlich zeichneten, ſeinen Anfang. Mit Ausnahme der Weihnachts- und Neujahrstage gab es Tag für Tag Konzerte, Feſtvorſtellungen, Fackelzüge, Aufmärſche, turne⸗ riſche und ſportliche Wettbewerbe Sängerchöre und Huldi⸗ gungszüge der holländiſchen Jugend. Dichter, Komponiſten Und Maler behandelten das bevorſtehende ue Ereignis. In den Buchhandlungen ſind umfangreiche Werke über die e Juliana und Prinz Bernhard, ihr Leben und die eſchichte ihrer Geſchlechter erſchienen. In vielen Filmthea⸗ tern iſt ein Filmſtreifen mit den Ereigniſſen, an denen das königliche Haus teil hatte, zu ſehen; dieſer Film erfreut ſich eines ſolchen Zuſpruchs, daß er bis um Mitternacht, eine für das ſolide Holland recht ungewöhnliche Zeit, laufen muß. Im ganzen Land gibt es kaum ein Schaufenſter, in dem nicht das Bild des Brautpaares, mit Orangeblümchen und eflaggen umkleidet, zu ſehen iſt. Es gibt ſchlechterdings nichts, was nicht mit dem e und der bevorſtehenden Hoch⸗ eit in Zuſammenhang e worden iſt. Iſt der Gegen⸗ ſtand zu klein, um die Bilder beider bringen zu können, ſo werden wenigſtens die Anfangsbuchſtaben verwendet Man findet ſie auf allen möglichen und unmöglichen Gegenſtän⸗ den, auf Bonbons, Zigarettenetuis, Halstüchern, Geldbörſen, Brleſtaſchen und Taſchentüchern, ſelbſt auf Bierdeckeln und den Milchflaſchen. Die Wappen beider Häuſer findet man in allen Größen, ebenſo Plaketten mit Reliefbildniſſen des Brautpaares. Die franzöſiſche Anleihe Außenminiſter Beck vor dem Sejm. 8 Warſchau, 5. Januar. Der polniſche Sejm trat zuſammen, um das Geſetz über die franzöſiſche Anleihe zur Stärkung der polniſchen Rü⸗ ſtungen anzunehmen. lee Beck führte bei dieſer Gelegenheit u. a. aus, daß der Zweck der beabſichtigten Anleihe klar ſei Damit der Friede kein leeres Wort bleibe, ſeien zwei Bedingungen erforderlich: Erſtens: Die Aufrich⸗ tigkeit in den Abſichten des Staates, der dieſes Wort in ſein politiſches Programm ſchreibt, und zweitens die unerläßliche Kraft. um dem politiſchen Programm Polens die gehörige Achtung bei den andern zu ſichern. Seit 1921, dem Jahr, in dem Polens vertragliche Be⸗ ziehungen zu Frankreich begannen habe Europa viel Illu⸗ ſionen und Enttäuſchungen erlebt Gerade jetzt ſei die Le⸗ benskraft der Beziehungen zwiſchen Warſchau und Paris durch den Beſuchsaustauſch zwiſchen General Gamelin und Marſchall Rydz⸗Smigly bekundet worden. Zwiſchen der polniſchen Regierung und der franzöſiſchen Regierung be⸗ ſtehe völlige Uebereinſtimmung weft daß das polniſch⸗franzöſiſche Bündnis angeſichts günſtiger Vorſchläge oder Verhandlungen Gufrechter pate werden müſſe Er habe die Möglichkeit 15 0 dieſe Sache mit ſeinem fran⸗ öſiſchen Kollegen Delbos aufzuklären, und denke in erſter inie an die ſchon im Zuge befindlichen Vertragsverhand⸗ lungen zwiſchen den Weſtmächten, wodurch möglicherweiſe die alten Locarnoverträge erſetzt werden ſollen. Ganz Eine letzte deutſche Warnung Befriſtete Aufforderung an die rolen Machthaber in Valencia. Berlin, 5. Januar. Der Admiral der deutſchen Seeſtreitkräfte in den ſpani⸗ ſchen Gewäſſern hat über den Kreuzer„Königsberg“ folgen⸗ den Funkſpruch an die roten Machthaber in Valencia ge⸗ richtet: „Nachdem nunmehr die beiden Dampfer„Aragon“ und „Marta Juquera“ von deutſchen Seeſtreitkräften beſchlag⸗ nahmt worden ſind, wird nochmals die Auslieferung des Paſſagiers und der Reſtladung des Dampfers„Palos“ gegen Freigabe der beſchlagnahmten ſpaniſchen Dampfer gefordert. Sollte binnen drei Tagen, bis zum 8. Januar um 8 Uhr vormittags, die Auslieferung nicht erfolgt ſein, werden die Dampfer und ihre Ladungen non der deutſchen Regierung unter Abrechnung mit der von ihr anerkannten ſpantſchen Regierung verwertet werden. Falls Wiederholung eines Piratenaktes gegen deulſche Handelsſchiffe erfolgen ſollte, wird die deutſche Regierung genöligt ſein, weitere Maßnah⸗ men zu ergreifen.“ Der Mord an Baron de Borchgrave Empörung der belgiſchen Preſſe. Brüſſel, 6. Jan. Die belgiſche Preſſe beſchäftigt ſich wei⸗ terhin eingehend mit dem Mord an dem belgiſchen Diplo⸗ maten Baron de Borchgrave. Uebereinſtimmend wird von verſchiedenen Blätern feſtgeſtellt, daß Baron de Borchgrave in Ausübung ſeiner dienſtlichen Tätigkeit ums Leben gekom⸗ men iſt; er war ſeit September in amtlicher Eigenſchaft der belgiſchen Geſandtſchaft in Madrid zugeteilt und leitete ſeit Anfang Dezember praktiſch die Geſchäfte der Botſchaft, er ſtand alſo einwandfrei unter diplomatiſchem Schutz. Es ſteht auch feſt, daß er auf der Beſichtigungsreiſe, auf der er von den Roten offenbar in eine Falle gelockt und auf ſcheußliche Weiſe umgebracht worden iſt, einen Kraftwagen benutzte, der die diplomatiſchen Kennzeichen trug. Daß es ſich bei dem Verſchwinden des belgiſchen Diplo⸗ maten um ein vorſätzlich ausgeführtes Verbrechen der roten Horden handelt, unterliegt für die Mehrzahl der belgiſchen Zeitungen ebenfalls keinem Zweifel, wenn auch die amt⸗ liche Darſtellung die Frage offen läßt. Seit einigen Wochen hat eine wachſende Anzahl belgi⸗ ſcher„Freiwilliger“, die ſich— in den meiſten Fällen durch die Vermittlung des Generalſekretärs der belgiſchen Sozia⸗ liſtiſchen Partei, Delvigne,— für die roten Milizen hatten anwerben laſſen, ſei es aus Enttäuſchung nicht gehaltener materieller Verſprechen, ſei es aus Reue oder aus Ekel über die Verhältniſſe, die ſie bei den Bolſchewiſten angetroffen haben, ſich entſchloſſen, wieder nach Belgien zurückzukehren, Wo es möglich war, flüchteten ſie ſich zuerſt nach Madrid in die belgiſche Bokſchaft, und der rote Mob warf nun, wie die der Regierung nahe⸗ ſtehende„Independence Belge“ zugeben muß, der belgiſchen Botſchaft vor, daß dieſe Flüchtlinge, die von den Roten als Deſerteure angeſehen werden, dort beherbergt würden. Die Kommuniſten umgaben— nach den Mitteilungen desſelben Blattes— die belgiſche Botſchaft mit einem mehr oder we⸗ niger geheimen Ueber wachungsdienſt, der ſich na⸗ mentlich gegen Baron de Borchgrave richtete. Baron de Borchgrape ließ ſich jedoch dadurch nicht davon zurückhalten, mit ſeinen zahlreichen Landsleuten an der roten Front in Verbindung zu bleiben, um ihnen, ſoweit er es konnte, zu helfen. Die„Independence Belge“ glaubt, daß er auf einer Beſichtigungsfahrt an die Front von den Roten in einen Hinterhalt gelockt und umgebracht worden iſt. Die öffentliche Meinung in Belgien, ſoweit ſie von der marxiſtiſchen Preſſe nicht im unklaren gehalten wird, fordert von der Regierung eine ſtrenge Unterſuchung und ein ener⸗ giſches Auftreten gegenüber den ſpaniſchen Bolſchewiſten. Verſchiedene Blätter drohen mit dem Abbruch der diplomaliſchen Beziehungen zu den roten Machthabern,„da es— wie die„Nation Bel⸗ ge“ ſchreibt— ſich immer mehr als ein von Berufsverbre⸗ chern regiertes Chaos“ erweiſe. Das Blatt der Rex⸗Bewegung„Le Pays Reel“ fragt ſarkaſtiſch, an wen die Note des Außenminiſters Spaak, auf die in der amtlichen Darſtellung Bezug genommen wird, eigentlich gerichtet ſei: an die Kommuniſten, an die Anarchi⸗ ſten oder an die ſowjetruſſiſchen Generäle, die die„Interna⸗ tionale Brigade“ befehligten?„Niemals,“ ſo ſchreibt De⸗ grelle,„ſei in Europa der Angehörige einer Botſchaft auf ſolche Weiſe ermordet worden, wie es bei Baron de Borch⸗ grave der Fall ſei. Für eine zehnmal weniger grauſame Beleidigung habe ein anderes Land als Belgien auf der Stelle die diplomatiſchen Beziehungen mit Madrid abgebro⸗ chen und Repreſſalien ergriffen.“ Der rexiſtiſche Abgeordnete Legros teilte in der Preſſe mit, daß er die Regierung über die Notwendigkeit eines ſo⸗ fortigen Abbruches der diplomatiſchen Beziehungen mit den ſpaniſchen Bolſchewiſten interpellieren werde. Kommuniſtiſche Wühlarbeit Geheimverſammlung in Amſterdam ausgehoben. Amſterdam, 5. Jan. Der Amſterdamer Polizei gelang es, in der Wohnung eines bekannten holländiſchen Kommuniſten im Oſten Amſterdams in der Nacht eine kommuniſtiſche Geheimverſammlung auszuheben. An der Verſammlung haben auch ſieben aus Deutſchland emigrierte Kommuniſten teilgenommen, die ſich ſchon ſeit längerer Zeit in Holland aufhielten. Es iſt bekannt, daß die Agenten Moskaus, die ihre Wühlarbeit in Deutſchland ſeit der Machtübernahme nicht mehr fortſetzen können, das Feld ihrer Tätigkeit zu einem uten Teil nach Holland verlegt haben. Da die bolſchewiſti⸗ ſchen Hetzer zumeiſt Ausländer ſind hatte die Amſterdamer Fremdenpolizei ihr Treiben ſchon ſeit einiger Zeit beobach⸗ tet. Dabei ſtellte ſie feſt daß die kommuniſtiſchen Drahtzie⸗ her ſich illegal in Holland aufhalten und dort von ihren Parteigängern 55 Kenntnis der Behörden beherbergt wer⸗ den Dank dem ſchnellen Zugreifen fielen der Polizei zahl⸗ reiche Beweiſe über die Zerſetzungsarbeit der Kommuniſten in die Hande Außer Propagandaſchriften und Aufzeichnun⸗ gen wurde auch ein Fame sapparat beſchlagnahmt. „Telegraaf“ meldet in dieſem Sen ehen die Po⸗ lizei ſei der Ueberzeugung, daß ſie jetzt eine Reihe von lang⸗ geſuchten unerwünſchten Ausländern gefaßt habe. Engliſcher Jiſchdampfer überfällig. i London, 6. Jan. Der in Hull beheimatete Fiſchdampfer „Collingwood“ iſt ſeit 48 Stunden überfällig. Das Fahr⸗ zeug hat eine Beſatzung von 18 Mann. Kurzmeldungen 1 Werden ſie ſich durchkämpfen? Die Klettecer in der Watzmann⸗Oſtwand. ö Berchtesgaden, 5. Jan. Die beiden Münchener Bergſtei⸗ ger Frey, die ſich in der Watzmann⸗Oſtwand in Bergnot befinden, ſind nach Beobachtungen von Dienstag um 13 Uhr ſeit dem Verlaſſen ihres Biwaks unentwegt weitergeſtiegen. Sie hatten bis dahin etwa die Hälfte der Strecke vom letz⸗ ten Biwak bis zum Gipfel zurückgelegt. Ihr zähes Weiter⸗ kämpfen wurde aber langſamer, obwohl die Schneeverhält⸗ niſſe nicht ungünſtig zu ſein ſcheinen. Entſcheidend iſt, ob es ihnen gelingt, einen Durchſtieg zu finden, den ſie mit ihren Kräften noch bewältigen können. Welche Maßnahmen die um 10 Uhr auf dem Südſpitz⸗ gipfel geſichtete Rettungsmannſchaft, die in Stärke von zehn Mann von der Wimbachgrieshütte aufgebrochen iſt, inzwi⸗ ſchen unternommen hat, läßt ſich von St. Bartholomä aus ſchwer feſtſtellen, da ſich inzwiſchen das Wetter verſchlechtert hat und die Südſpitze faſt ſtändig in Nebel eingehüllt war. Außer acht erſtklaſſigen Münchener Kletterern gehören der Bergungsmannſchaft der Obmann der Rettungsſtelle Berch⸗ tesgaden, Joſef Aſchauer, und der Berchtesgadener Berg⸗ ſteiger Joſef Kurz an. Zum Gedenken Houſton Steward Chamberlains. Der Reichserziehungsminiſter hat angeordnet, daß am 9. Januar an allen deutſchen höheren Schulen des 10. Todestages von Houſton Steward Chamberlain in wür⸗ diger Form gedacht wird. In dem Erlaß wird u. a. darauf hingewieſen, daß H. St. Chamberlain, der„Seher des Drit⸗ ten Reiches“, durch ſeine in aufopfernder Arbeit errunge⸗ nen Forſchungen und unermüdlichen Mahnungen auf kul⸗ turellem und politiſchem Gebiet dem großen nationalſoziali⸗ ſtiſchen Umbruch weſentlich den Boden habe bereiten helfen. Ehrenamtliche Milglieder des Volksgerichtshofs. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner folgende ehrenamtliche Mitglieder des Polksgerichtshofs auf die Dauer von fünf Jahren ernannt: Den SA⸗Obergruppenführer Böckenhauer in München, den SA⸗Gruppenführer von Hörauf in München, den SA⸗Bri⸗ gadeführer Bunge in München, den SA Brigadeführer Hauer in Stuttgart, den SA⸗Oberführer Kaul in Berlin, den Major der Schutzpolizei Meyßner in Berlin. den Major der Schutzpolizei Heske in Königsberg i. Pr., den Major der Schutzpolizei von Grolmann in Berlin und den NSKK⸗ Oberführer Paul in Freiberg i. Sa. Ehemaliger Rolfronk⸗Kaſſierer wegen Kaſſenſchande verurteilt. Hamburg, 5. Jan. In einem Prozeß gegen den 34 Jahre alten Bernhard Kettenhauſen, einen ehemaligen Gaukaſſie⸗ rer des Rotfrontkämpferbundes, erkannte die Große Straf⸗ kammer des Hamburger Landgerichts wegen Verbrechens gegen das Geſetz zum Schutz des deutſchen Blutes und der deülſchen Ehre auf eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren. Schon in der Zeit, als er kommuniſtiſcher Funktionär war, unterhielt Kettenhauſen intime Beziehungen zu einer ge⸗ ſchiedenen Frau, die Jüdin iſt. Als er im April 1936 nach Verbüßung einer Gefängnisſtrafe, die er wegen Vorberei⸗ tung zum Hochverrat erhalten hatte, aus der Strafhaft ent⸗ laſſen wurde, wurde er ausdrücklich auf die Nürnberger Geſetze hingewieſen. Trotzdem ging Kettenhauſen noch am Tage ſeiner Strafentlaſſung in die Wohnung und nahm die Beziehungen wieder auf. Waſſereinbruch auf Zeche„Eliſabethenglück“. Haktingen, 6. Jan. Auf der Zeche„Eliſabethenglück“ in Durchholz bei Hattingen wurden im Flöz„Waſſerbank“ durch einen plötzlichen Waſſereinbruch zwei Hauer von den ein⸗ dringenden Fluten überraſcht. Es gelang ihnen nicht mehr, ſich zu retten, ſo daß ſie ertranken. Die Bergungsarbeiten wurden ſofort aufgenommen. Weitere Gefolgſchaftsmitglie⸗ der ſind nicht gefährdet. Bei den tödlich Verunglückten han⸗ delt es ſich um zwei Familienväter von denen einer erſt vor drei Tagen nach achtfähriger Erwerbsloſigkeit wieder in Ar⸗ beit gekommen war. Die Bergbehörde ſowie Vertreter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Bergbau weilten an der Unglücks⸗ ſtelle und leiteten die Rettungsmaßnahmen. Große Floktenparade zur Königskrönung. Im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten wird König Georg VI. von England am 20. Mai von der Höhe ven Spithead eine große Flottenparade abnehmen, an der die geſamte britiſche Heimatflotte mit etwa 50 Einheiten aller Klaſſen teilnehmen wird Vorausſichtlich werden ſich auch ein Teil der britiſchen Mittelmeerflotte und einige Kriegs⸗ ſchiffe der britiſchen Dominien an der Parade beteiligen. Der engliſche Kriegsminiſter bei Daladier. Der engliſche Kriegsminiſter Duff Cooper weilte nach Berichten aus Paris S1 einem privaten Beſuch in der fran⸗ zöſiſchen Hauptſtadt. uff Cooper habe die Gelegenheit be⸗ Rutzt, Kriegsminiſter Daladier einen Beſuch abzuſtatten.— Der engliſche Außenminiſter Eden iſt nach Beendigung ſei⸗ nes Weihnachtsurlaubes nach London zurückgekehrt. Lokomolive rammt einen Perſonenzug. Paris, 5. Jan. Im Bahnhof Saargemünd fuhr eine Lokomotive auf den 5 Saargemünd— Bitſch auf. Dabei wurden 20 Reiſende verletzt, von denen vier ins Krankenhaus verbracht werden mußten. f Paris. Das franzöſiſche Kriegsmaxineminiſterium teilt mit, daß der Vizeadmiral Cambon, Stellvertretender Ad⸗ miralſtabschef, in einem Pariſer Krankenhaus geſtorben iſt. Paris. Für alle Wäſchereien iſt der Generalſtreik ange⸗ ordnet worden; die Arbeiter fordern eine erneute Erhöhung des Lohnes um 15 v. H. und die 40⸗Stunden woche. Sofia. Anläßlich des Weihnachtsfeſtes, das in Bulga⸗ rien am 5. Januar beginnt, wurden auf Grund eines könig⸗ lichen Gnadenerlaſſes 389 Häftlinge, die ſeinerzeit von den Zivilgerichten verurteilt worden waren, aus den Gefängniß⸗ ſen entlaſſen. Anhaltender Bandenterror bei Jeruſaſem Jeruſalem, 5. Jan Die Straßenräubereien auf den gro⸗ ßen Ueberlandſtraßen dauern nach wie vor an. Zu Beginn der Woche ereigneten ſich erneut zwei leberfälle. In einem Falle wurde in einem Gefecht mit der Polize: ein Räuber erſchoſſen. Die Bande hatte eine Steinbarrikede errichtet und bereits acht Kraftwagen aufgehalten und ausgeplündert, als ſie von der Polizei überraſcht und ſoſort unſer Maſchinen⸗ gewehrfeuer genommen wurde. e 3 Badiſche Chronik f der neue Behördenſtil. Für die Bemühungen dev Behörden im Dritten Reich, in jeder Hinſicht vorbildlich zu ö ö ſein, iſt auch die Geſchäftsanweiſung für die Büros der ö Reichshahn⸗Ausbeſſerungswerke bezeichnend, die die Haupt⸗ 25 151 verwaltung der Reichsbahn ſoeben bekanntmacht. Es heißt ühr darin, u. d., daß alle Berichte uſw. deutlich, aber gedrängt 9 5 und in gutem Deutſch abzufaſſen ſind. Breiter und ge⸗ tz⸗ N ſchraubter Ausdruck wird abgelehnt; Fremdwörter und 55 Wiederholungen ſind zu vermeiden Beſcheide ſollen höflich ill und beſtimmt ſein, wobei beſondere Höflichkeitswendungen 85 Rur ſparſam unter Vermeidung von Häufungen zu verwer⸗ „ ten ſind. Die Kurzſchrift iſt im inneren Dienſtverkehr mög⸗ lichſt zu gebrauchen. Als Aktenſchrift kommt ſie nicht in 5 Frage. itz⸗ 1.—— hn 15 Zwiſchen Konſtanz, Tüſit und Königsberg. erk Wie alljährlich, ſo haben auch dieſes Jahr die ſüdweſt⸗ lr. ö lichſte Garniſon Konſtanz und die nordöſtlichſten Garniſonen der i Tilſit und Königsberg lelegrafiſche Neujahrsglückwünſche aus; ch⸗ getauſcht. rg⸗ N 5 II Heidelberg.(La ſtwagen rammt O. E. G.) Ge⸗ gen 12 Uhr ſtieß in der Maaßſtraße beim Nebenbahnhof am Wieblingen ein Mannheimer Laſtkraftwagen mit einem Fern⸗ des Zug der O. E. G. zuſammen. Der Sachſchaden beträgt etwa ü 2000 Mark. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld an auf dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des Laſtkraftwagens, 1155 Da er die Lichtſignale der Bahnanlage nicht beachtete. ge⸗ Weinheim.(Die nichtbeachtete Wunde.) Ein ul⸗ Landwirt von Oberliebersbach zog ſich an der Hand eine ge⸗ ali⸗ ö ringfügige Verletzung zu, die er weiter nicht beachtete, bis die en. Hand anſchwoll. Er wurde in die Klinik nach Heidelberg ver⸗ bracht, wo ihm die Hand abgenommen würde. Da Starr⸗ 3 krampf hinzutrat, iſt der Mann, Vater von ſieben Kindern, 952 ö geſtorben. des I Schwetzingen.(der Strafe entzogen) Im Rt: Ketſcher Rheinwald wurde ein 67 Jahre alter Mann aus den Wiesloch erhängt aufgefunden. Vermutlich wollte ſich der zri⸗ Mann durch ſeinen Freitod der Verbüßung einer Reſtſtrafe rer entziehen. un, Ei Hüngheim.(Ehrenpatenſchaft.) Der Führer or und Reichskanzler hat bei dem neunten Kind der Eheleute 1 Joſef Keilbach, Schuhmachermeiſter in Hüngheim, einem Kna⸗ = ben, die Ehrenpatenſchaft übernommen. Außer einem herzlich 5 gehaltenen Glückwunſchſchreiben an die Eltern ließ der Führer ö eine Ehrengabe mit 50 Mark überweiſen. 5 E Ilmſpan.(Stun z vom Scheuergebälk.) Der 1 bei Georg Fiſcher hier bedienſtete Joſef Bauer ſtürzte vom hre 1 Scheuergebälk, wobei er ſchwere innere Verletzungen davon⸗ ſie⸗ trug. Er wurde in bewußkloſem Zuſtand mit dem Tauber⸗ af⸗ 5 biſchofsheimer Sanilätsauto in das Luitpoldkranken aus nach ns Würzburg verbracht. Infolge Gehirnerſchütterung iſt der . 3 Zuſtand des Verunglückten ſehr ernſt. bar,() Bühl.(Von einem Baumſtamm tödlich ge, getroffen.) Der 20 Jahre alte Sohn Karl Meier war ch am Zimmernplatz in Neuweier mit Holzfahren beſchäftigt. rel. Zwiſchen 4 und 5 Uhr fiel infolge der ſchlechten Wege der ent⸗ wit Buchenholzſtämmen beladene Langholzwagen um. ger 4 Meier wurde von einem Baumſtamm derart unglücklich am getroffen, daß er einen Darmriß davontrug. Ein Autofah⸗ hmm rer fand den Verunglückten und veranlaßte ſeine Ueber⸗ 5 5 ins Baden-Badener Krankenhaus, wo er ſeinen 1 chweren Verletzungen erlegen iſt. Der Fall iſt umſo trau⸗ 2 riger, als der Vater des Verunglückten einen Schlaganfall 5 erlitt und der ältere Bruder zurzeit beim Militär ſeiner A Dienſtpflicht genügt, Karl Meier ſomit der Ernährer der irh Familie war. 158() Pforzheim.(Unfall mit Todesfolge.) Am ten 19. Dezember iſt ein 50jähriger Mann auf dem Buckenberg lie⸗ 1 von einer fünf Meter hohen Mauer heruntergefallen. Der an- Verunglückte iſt jetzt im Städtiſchen Krankenhaus ſeinen bir Verletzungen erlegen. Ar⸗() Bahl.(Obermeiſtertagung der Blechner der 1 und Inſtallateure.) Hier fand unter dem Vorſitz des „ Bezirksinnungsmeiſters Otto Schmidt(Karlsruhe) eine Ober⸗ i meiſtertagung des baoiſchen Blechner⸗ und Inſtallateurhand⸗ 4 werks ſtatt. Man beſchäftigte ſich hauptſächlich mit den Auf⸗ 94 gaben, die dem Handwerk durch den Vierjahresplan geſtellt 88 5 ind. Ferner wurde die Frage der richtigen Kalkulation be⸗ nig handelt. Dazu dienen umfaſſende Schulungsmaßnahmen und 15 5 die Einführung einer Pflichtbuchführung. 1225 7(=) Stockach.(Knapp am Tode vorbei.) Wäh⸗ uch rend ein junger Mann von hier im elterlichen Haufe ein Bad gs nahm, füllte ſich das Badezimmer mit Gas, da die Ofen⸗ 1. klappe geſchloſſen war. Als auf den Ruf der Mutter keine Antwork erfolgte, drang man durch die eingeſchlagenen Fen⸗ ſter in den Baderaum. Es gelang, den ſchon Bewußtloſen im letzten Augenblick zu retten. Der raſch herbeigeholte Arzt ſtellte eine ſchwere Gasvergiftung feſt, (dd) Haslach b. Oberkirch.(Großfeuer im Rench⸗ tal.) Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache entſtand in den zuſammengebauten Oekonomiegebäuden der Brüder Leo und Friedrich Hund ein Großfeuer, das ſich ſchnell ausbreitete. In kurzer Zeit ſtanden Scheuern und Stallungen in hellen Flammen, die auch auf das Nachbarhaus des Schmiedemei⸗ ſters Wilhelm Hund über⸗uareifen drohten. Durch das kat⸗ kräftige Eingreiſen der Löſchmannſchaften von Haslach und Alm bei Oberkirch ſowie der herbeigeeilten Oberkircher Motor⸗ ſpritze konnte. an letzten verhindert werden. Auch gelang es, die Wohnhäuſer, die vollkommen geräumt waren und durch Waſſer und Feuer ſchwer beſchädigt wur⸗ den, vor der völligen Zerſtörung zu bewahren. Landrat Sander, der ſofort aus Offenburg herbeigeeilt war, über⸗ wachte perſönlich die Löſcharbeiten. Der durch das Großfeuer „ Schaden iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. 5 JJC VVV 6. Januar. ie Jungfrau von Orleans, Jeanne d' Arc, in Dom⸗ emy geboren. Dresden geboren. i n 5 von Stein, Goethes Vertraute, in Eiſenach 1936 Panz Sonnenaufgang ndaufgang eingeleitet. preußiſche Major Ferdinand von Schill in Wilms⸗ Aus den Nachbargauen Schifferſtadt.(Kind in der Dunggrube er⸗ ſtickt.) Das zweijährige Söhnchen von Michael Eckrich in der Horſt⸗Weſſel⸗Siedlung ſtürzte nachmittags in die Dung⸗ 1 5 und ertrank. Die Grube war nicht genügend abge⸗ eckt. Pirmaſens.(50 0⸗Mark⸗ Gewinn.) Kaum begann hier der Verkauf von Glücksloſen für die Arbeitsbeſchaffung, da fiel auch ſchon der erſte größere Gewinn einer Helferin eines hieſigen Arztes in den Schoß. Sie ſaß am letzten Tag des Jahres in einer Wirtſchaft, kaufte ein Los und ge⸗ wann 500 Mark. Für ſie hat das Jahr 1936 wahrhaftig einen ſchönen Abſchluß gefunden. Beerfelden.(Sägewerk niedergebrannt) Wieder mußte die Feuerwehr zur Bekämpfung eines Bran⸗ des in einem Sägewerk ausrücken, nachdem im Verlauf des Herbſtes das Sägewerk Weber in Beerfelden und die Holzſchneiderei in Ober-Heimbrunn niedergebrannt ſind. Diesmal war es das Sägewerk Gerbig in Hetzbach. Die Feuerwehren mußten ſich auf die Rettung der Wohnge⸗ bäude und der Maſchinen beſchränken; das Werk wurde ein Raub der Flammen. Der Hetzbacher Werkführer erlitt durch eine herabgefallene Starkſtromleitung ſchwere Brano⸗ wunden an einer Hand. Auko gegen Holzfuhrwerk.— Ein Toler. Hanau. In Klein⸗Steinheim ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Der 70 jährige Metzgermeiſter Grüneweld aus Klein⸗Auheim befand ſich mit ſeinem Perſonenwagen auf der Fahrt nach Klein⸗Auhenn. Kurz vor Groß Steinheim fuhr ſein Auto mit einem Langholzfuhrwerk zuſammen, Grünewald wurde in ſchwerverletztem Zuſtand ins Hanauer Krankenhaus ein⸗ geliefert, wo er ſtarb. Das Auto wurde total zertrümmert. Im Nebel in einem Weiher ertrunken. * Holzappel. Der 49jährige Bergmann Karl Groß aus Hornhauſen benutzte auf dem Heimweg von ſeiner Ar⸗ beitsſtätte einen Abkürzungspfad. der an einem Weiher vor⸗ beiführt. Im Nebel geriet er in den Weiher und kam ums Leben. Man fand ſeine Leiche aufrecht im Waſſer und Schlamm ſtehend; die eine Hand hielt einen Aſt umklam⸗ mert, der aber doch nicht zum Helfer wurde, weil ein Herzſchlag anſcheinend den Tod herbeiführte. Mainz.(Rohlengas vergiftung.) Eine 47 jährige Frau in der Kartäuſerſtraße in Mainz erlitt infolge des Aus⸗ ſtrömens von Kohlengas eine ſchwere Kohlengasvergiftung, die ihre Ueberführung in das Krankenhaus notwendig machte. Elsheim(Rhh.).(Aus der Besatzungszeit.) Der Winzer Karl Laufersweiler fand, als er ſeinen Weinverg hackte, eine gefüllte franzöſiſche Granate, welche von der Gendarmerie abgeholt und ſichergeſtellt wurde. Drei Schiffsunfälle auf dem Rhein. Bingen. Als der Schraubenſchleppdampfer„Schür⸗ mann 1“ auf der Bergfahrt durch das„Wilde Gefährt“(un⸗ terhalb Bacharach) kam mußte er wegen eines entgegen⸗ kommenden Talſchleppzuges ſcharf nach der rechten Seite ausweichen. Dabei lief der Anhängkahn„Eintracht“ aus dem Ruder und fuhr feſt.— Bei der Talfahrt des franzö⸗ ſiſchen Schraubendampfers„Klingenthal“ riſſen in der Höhe der Wipper die Schleppſeile von zwei Ladekähnen, die in⸗ folgedeſſen auf den Lorchhäuſer Grund aufliefen. Der Schleppzug drehte auf der Höhe von Bacharach auf. Mit zweiſtündiger Verſpätung setzte er ſeine Fahrt nach Salzig fort, nachdem in der Zwiſchenzeit die Schiffe freigemacht worden waren.— Als der Schraubendampfer„Koblenz“, mit drei Kähnen im Anhang zu Berg fuhr, lief unterhalb der Krausaue ein Kahn aus dem Ruder und erlitt Leckage, Eine Dampferpumpe legte ſich zur Seite, um das einge⸗ drungene Waſſer wieder herauszubefördern. ** Frankfurt a. M.(nadioapparat aus einem Betrieb geſtohlen.) Ein Unbekannter ſtahl nachts aus einem Betrieb in der Bahnhofsgegend einen Radio⸗ apparat„Stemens Volksempfänger Nr. L. 2 273 045“, Der Apparat war für die Belegſchaft des Betriebes zum Ge⸗ meinſchaftsempfang und zum Hören während der Pausen beſtimmt Da der Apparat der Belegſchaft zugute kam, iſt der Diebſtahl beſonders verwerflich Die Polizei bittet da⸗ her um rege Mitarbeit der Volksgenoſſen Selbſtverſtändlich ſichert die Kriminalpolizei vertrauliche Behandlung der ihr zugehenden Mitteilungen zu. ** Marburg(Aus dem Fenſter geſprungen.) In der Biegenſtraße ſprang eine Frau wahrſcheinlich m⸗ folge eines Nervenzuſammenbruchs aus dem Fenſter. Schwerverletzt wurde ſie der Marburger Klinik zugeführt, wo ſie geſtorben iſt. Kleinbahnzug verunglückt Auf einen abgerollten Wagen aufgefahren. Erfurt, 5. Jan. Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahn⸗ direktion Erfurt mitteilt, fuhr zwiſchen den Bahnhöfen Bad Frankenhauſen und Eſperſtedt ein Kleinperſonenzug auf einen auf freier Strecke ſtehenden Perſonenwagen, der in⸗ Der Perſonenwagen wurde bei dem Zuſammenſtoß zertrümmert und aus dem Gleis gehoben. Die Lokomotive des Kleinperſonenzuges ſtürzte um, der Packwagen entgleiſte. Lokomotivführer, Heizer und ein Schaffner ſowie 16 Reiſende des Zuges wurden leicht ver⸗ legt. 50 Reiſende konnten nach ärztlicher Unterſuchung die Reiſe fortſetzen. Die Aufräumungsarbeiten wurden 1 855 5 1 Omnibus vom Zug erſaßt 1 Toter, 13 Verletzte. Mainz, 5. Jan. Die Reichsbahndirektion Mainz teilt mit: Früh 5,30 Uhr wurde auf dem bewachten Bahnüber gang der Landſtraße 1. Ordnung an der Stelle 13,08 Kilo- meter der Strecke Mainz Darmſtadt bei N Schönauerhof ein mit Arbeitern beſetzter Perſonenomnibus von dem Leerzug 4704 erfaßt und zur Seite geſchleuderl. Von den etwa 30 1 e wurden insgeſamt 13 verletzt, darunter ſieben ſchwer. Einer der Verunglückten, der Arbei⸗ ter Peter Klingler aus Gräfenhauſen bei Darmſtadt, iſt im Stadtkrankenhaus Mainz ſeinen Verletzungen erlegen. Bei dem Transport handelt es ſich um auswärts woh⸗ nende Leute, die an ihre Arbeitsſtelle nach Rüſſelsheim ge⸗ fahren wurden. 8 a f lockſtelle Schönauerhof N wegen erkehrs den richtigen A ſtarken Stra 0e zum Schließe nder Schranke verpaßt hat. muß. Derartige folge des Gefälles aus dem Bahnhof Bad Frankenhauſen abgerollt war, auf. fen, die die Arbeitslöhne auſ der Bauſtelle mit 40 Prozent der Blockſtelle rechnet. Die Baugenehmigungsbehörden ſind erſucht worden, zeigepflicht beim Arbeitsamt hinzuweiſen. 5— 0 Der Unfall 1 darauf e daß der Schran⸗ kenwärter der 1115 bt hat. ſtimmten S n 5 Faſtnachtszeit vor der Tür In der Silbveſternacht, als das neue Jahr unter Glok⸗ kengeläute und Böllerſchüſſen ſeinen fröhlichen Einzug hielt, trat zunächſt ganz unbemerkt, aber mit fröhlichem Schmun⸗ zeln der Karneval mit in die Türe. Doch ſeine Becheiden⸗ heit hält nicht lange vor Zunächſt klimpert er nur ganz leiſe mit einem Glöcklein, aber bald wird ſein Schellen⸗ geläute lauter, Gefolgſchaft erheiſchend, und ſteigert ſich im⸗ mer mehr zu ungebundenem Frohſinn. Wenn der Faſching des Jahres 1937 uns zum Tanz auffordert, ſo werden wir ihm kein grämliches Geſicht ſchneiden, ſondern ihn herzlich willkommen heißen. Gerade weil wir alle unsere Kräfte anſpannen müſſen, um das Werk zu vollenden, das ſo wunderbar begonnen wurde, gerade weil Beruf und Pflichtenkreis unſere vollſte Hin⸗ gabe erfordern, brauchen wir auch ein Reſervoir, aus dem wir immer wieder neue Kräfte ſchöpfen können, brauchen wir Entſpannung, brauchen wir Frohſinn, brauchen wir Freude Der Foſchmg iſt keine überflüſſige Angelegenheit für Narren und Nichtstuer, wie griesgrämige Philiſter ihn 15 hinſtellen möchten, ſonſt hätte er ſich nicht durch ahrhunderte ſo tief im Volksbrauch eingewurzelt. Er iſt aus dem geſunden Inſtinkt der Volksseele emporgewachſen, aus dem uralten Geſetz, das auf den Werktag den Sonn⸗ tag folgen läßt; denn cer arbeitet ſoll nicht nur eſſen, ſon⸗ dern auch fröhlich ſein. Auch der Gedanke, daß viele unſerer Volksgenoſſen durch den Faſching Arbeit und Brot finden und viele Arweige der Wirtſchaft eine Belebung erfahren, wird uns veranlaſſen, dem Rufe des Karnevals zu folgen. Keiner, der dies tut, vergibt ſich etwas! Im Gegenteil, er trägt auch ſein Teil bei am Aufbau des neuen Staates. * Fortbildungsſchulpflichtige, deren Eltern, Arbeits⸗ oder Lehrherren, werden auf die im heutigen Anzeigen⸗ teil veröffentlichte Bekanntmachung des Stadtſchul amtes Mannheim hingewiesen. Elternabend der Sitlerjugend. Am kommenden Sonntag abend 8 Ahr veranſtaltet die Gef. 29/171 Seckenheim in der Turnhalle des To. 1898 einen Eſtern⸗ abend, der das geſamte Wirken und Weſen der Hitler⸗ jugend zum Ausdruck bringen ſoll. Im Mittelpunkt dieſer Feier ſteht das neuartige Theaterſtück„Hitlerſugend im Kampf“, das den ungleichen Kampf der Hitler ugend gegen Kommunismus und Reaktion ins rechte Licht rückt. Verſchönert wird der Abend durch Lieder und Gedicht⸗ vorträge der Hillerjugend und einiger Mu ſikſtücke, die das Bannorcheſter zu Gehör bringen wird. Somſt kommt auch die Pflege, die die HJ den Ledern und der Muſik angedeihen läßt, zum Ausdruck. Der Bannfüh er wird die Ziele und Aufgaben der Hitlerjugend um e ßen, wäh⸗ rend der Gefolgſchafts⸗ und Standortführer die Be⸗ grüßung vornimmt und in einer Schlußanſprache noch einige kurze Geleitworte den Kame aden und deren Eltern auf den Weg gibt. So ſoll der Abend über den Rahmen eines Elternabends hinauswachſen und ein Mei ſeiſtein werden auf dem Wege der hie igen Gefolgſchaft und dieſe aneifern zu weilerer Pflichterfüllung und Treue gegenüber ihrem Führer und dem ganzen Volk. Der Eintritt iſt denkbar niedrig gehalten, ſodaß jedermann Gelegenheit gegeben iſt, den Elternabend zu beſuchen. E 8 U Verkehrsunfall mit Todesfolge. Im Krankenhaus verſtarb ein 68jähriger Schuhmachermeiſter, welcher am 30. Dezember abends im Luiſenring von einem Perſonenkraft⸗ wagen angefahren worden war. [ Sahlreiche Berkehrsſünder. Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich zwei Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon ſo erheblich verletzt wurde, daß ſie nach einem Krankenhaus gebracht werden mußte. Ferner wurden bei vorgenommener Veskehrskontrolle insgeſamt 61 Ver⸗ kehrsteilnehmer gebührenpflichtig verwarnt und Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt. i 0 — Bewerbungsgeſuche um Beamtenſtellen. Vom Ober⸗ kommando des Heeres wird mitgeteilt: In letzter Zeit häu⸗ fen ſich die Fälle, daß bei Heeresdienſtſtellen beſchäftigte Angeſtellte unter Umgehung des Dienſtweges auf Grund der von ihnen bisher geleiſteten Dienſttätigkeit die Ueber⸗ führung in den Heeresbeamtendienſt nachſuchen obwohl ſie weder Verſorgungsanwärter ſind noch den Anforderungen entſprechen, die für die einzelnen Beamtenlaufbahnen nach den Reichsrichtlinien gefordert werden müſſen Da die ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen der Anſtellungsgrundſätze ſowie die Reichsrichtlinien für die Laufbahnen der Reichsbeamten bindend ſind, ſind derartige Anträge zwecklos, zumal mit Rückſicht auf die ſchwierige Verſorgungslage bei Beſetzung von Stellen des unteren ſowie des einfachen und gehobenen mittleren Dienſtes in erſter Linie auf die noch nicht unter⸗ gebrachten Verſorgungsanwärter zurückgegriffen werden nträge von Angeſtellten, die unter Um⸗ gehung des Dienſtweges hierher gelangen, werden künftig nicht mehr bearbeitet werden Im übrigen wird bemerkt daß Perſonen im Vertragsverhältnis genau ſo verdienſtvoll am Aufbau der Wehrmacht mitarbeiten können wie Per⸗ ſonen im Beamtenverhältnis. — Anzeigepflicht bereits bei 12 500 Mark Baukoſten. Seit dem 1. Dezember müſſen private Bauvorhaben, die mehr als 5000 Mark, und öffentliche Bauvorhaben, die mehr als 25 000 Mark Arbeitslöhne an der Bauſtelle erfordern, den Arbeitsämtern angezeigt werden. Infolge der gebietlichen Verſchiedenheiten der Lohnankteile hat das preußiſche Finanz⸗ miniſterium für Preußen eine einheitliche Regelung getrof⸗ der Baukoſten annimmt. In Preußen ſind danach alle pri⸗ vaten Bauvorhaben, die über 12 500 Mark Baukoſten ver⸗ urſachen, grundſätzlich anzeigepflichtig. Die Koſtengrenze der anzeigepflichtigen Behördenbauten wird mit 63 000 Mark er⸗ die Durchführung des Vierjahresplanes in dieſer Richtung zil ſichern und bei Erteilung der Baugenehmigung dem Bau wenn es ſich um ein anzeigepflichtiges Bauvorhaben haf durch einen ſchriftlichen Vermerk im Bauſchein auf die 2 Verlüngerung der Friſt zur Anmeldung der ternahverkehr verwendeten Kraftfahrzeuge. Der und Preußiſche Verkehrsminiſter hat die 1936 ablaufende Friſt für die Anmeldun nahverkehr verwendeten 5 ö 19 1 5 N „Parken“ und„Halten“ Auf die Zeitdauer kommt es nicht an. Daß falſch geparkt wird, weil viele Kraftfahrer ſich über den Unterſchied von„Parken“ und„Halten“ nicht klar 5 oder die Verkehrszeichen nicht kennen, und ſich darüber ann mehr oder weniger lebhafte Unterhaltungen(es kommt eben immer aufs Temperament an) zwiſchen Kraftfahrer und Polizeibeamten entſpinnen, kann man täglich beobachten. In Göttingen ergab kürzlich eine Verkehrskontrolle, daß 90 v. H. aller Kraftfahrer die Verkehrszeichen nicht oder nur teilweiſe kannten. Parken iſt jegliches Aufſtellen von Fahrzeugen zum Zwecke der vorübergehenden Aufbewahrung. Halten dagegen iſt das Aufſtellen von Fahrzeugen aus⸗ ſchließlich zum Zwecke unmittelbaren Ein⸗ oder Ausſteigens, Be- oder Entladen des Fahrzeugs. Es ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, daß es keinerlei zeitliche Wertung für das Halten gibt. Es iſt alſo völlig irrig, an⸗ en wie es viele Kraftfahrer aber tun, daß das Auf⸗ tellen eines Fahrzeugs zum Zwecke der Aufbewahrung an einer Parkverbotsſtelle bis zu 15 Minuten als„Halten“ ge⸗ wertet wird, alſo ſolange nicht ſtrafbar iſt. Wenn ein Fahrer ſein Fahrzeug verläßt, um z. B. ſchnell einen kleinen Zigarreneinkauf zu erledigen, ſo parkt er ſein Fahrzeug. Und wenn ſich eine Dame hinterm Steuer weg mit einer auf dem Bürgerſteig ſtehenden Freundin unterhält, ſo gehört das ebenfalls unter die Rubrik„parkende Fahr⸗ zeuge“. Ob dieſe Unterhaltung zwei Minuten währt, oder zwanzig Minuten, ſpielt dabei keine Rolle. Parkverbote und Halteverbote werden entſprechend die⸗ ſen Unterſchieden auch durch verſchiedene Zeichen umriſſen. Park verbote werden angezeigt durch weiße, rotumran⸗ dete Scheiben mil rot durchſtrichenem ſchwarzen P. De erbole dagegen werden durch blaue, rotumran⸗ dete Scheiben mit diagonalem rotem Streifen gekennzeichnet. Wichtig iſt es für jeden Fahrzeugführer, zu wiſſen, daß laut Reichs⸗Straßenverkehrs⸗Ordnung das Parken und Halten 55e 1—5 beſondere Kenntlichmachung grundſätzlich ver⸗ oten iſt: 1. An engen Straßenſtellen und in ſcharfen Straßenkrüm⸗ mungen. 2. Auf Gleiſen von Schienenbahnen. 3. In einer geringeren Entfernung als zehn Meter vor oder hinter Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen; die Entfernung wird von der Ecke an gerechnet, an der die Fahrbahnkanten zuſammentreffen. 4. In einer geringeren Entfernung als fünf Meter vor oder hinter den Halleſtellenſchildern öffentlicher Verkehrs⸗ mittel. 5. An Verkehrsinſeln. 6. Vor Ein⸗ und Ausfahrten von Grundſtücken. 7. Auf der mittleren von drei getrennten Fahrbahnen einer Straße. Wie zu erſehen, ſind die Begriffe des Parkens und Hal⸗ tens und ebenſo die anderen Verkehrsbeſtimmungen in der Reichs⸗Straßenverkehrs⸗Ordnung klar und unmißverſtändlich umriſſen. Eintopfgerichte der Gaſiſtätten Die Vorſchrift für den 10. Januar. Berlin, 5. Jan. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſt⸗ ſtätten und Beherbergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den vierten Eintopfſonntag am 10. Januar dieſes Jahres folgende vier Eintopfgerichte für die Gaſt⸗ ſtätten vorgeſchrieben ſind: 1. Weiße Bohnenſuppe mit Wurſt⸗ oder Fleiſcheinlage, 2. Eintopf von Sauerkraut mit Schweinefleiſch, 3. Fiſcheintopfgericht nach eigener Wahl, 4. Vegetariſcher Gemüſetopf. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für Gaſt⸗ ſtätten. ö Keine Arbeitsvertragsbrüche! Gegen rechtswidrige Löfung des Arbeitsverhälkniſſes. Vielfach haben Gefolgſchaftsmitglieder innerhalb der konjunkturbegünſtigten Gewerbe und in der Landwirtſchaft unter Bruch des Arbeitsvertrages ihre Arbeitsſtelle vor⸗ zeitig verlaſſen. Dadurch wurde ein ordnungsmäßiger Ar⸗ beitseinſatz gefährdet. In einer Siebenten Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplans ſind deshalb Beſtim⸗ mungen über die Verhinderung rechtswidriger Löſung von Arbeitsverhältniſſen erlaſſen worden. Hiernach kann in der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft, dem Baugewerbe, der Ziegel— induſtrie und in der Landwirtſchaft vom Unternehmer im Falle einer unberechtigten vorzeitigen Löſung des Arbeits— verhältniſſes durch das Gefolgſchaftsmitglied das Arbeits— buch bis zu dem Zeitpunkt zurückbehalten werden, in dem die Beschäftigung im Falle einer ordnungsmäßigen Lö⸗ ſung des Arbeitsverhältniſſes enden würde. Zum Schutz der Gefolgſchaftsmitglieder gegen eine mißbräuchliche Zurückbehaltung des Arbeitsbuches iſt vorgeſehen, daß im Streitfall die ſofortige Rückgabe des Arbeitsbuches durch einſtweilige Verfügung des Arbeits— gerichts angeordnet werden kann. Arbeitsbeſchaffung für den Baumarkt. Zur Bau⸗ marktbelebung und zur weiteren fort chreitenden und ver⸗ ſtärklen Arbeitsbeſchaffug für das Bau andwe k iſt de Bauſparkaſſe Deutſche Bau⸗ und Sledelungsgemeinſchaft (DBS) in Darmſtadt wieder mit einer Da clehensverge⸗ bung in Höhe von RM. 1 007 0700.— zur Eeſtel ung und Entſchuldung von 99 Eigen ſeimeg herausge ommen. Die Geſamtſumme der Darlehensverge bungen di ſer Bau⸗ ſparkaſſe ſteigt damtt auf über 73 Millionen Reich sma. k zur Erſtellung und Entſchuldung von über 6500 Eigen⸗ heimen. ———— Briefmarkenfreunde, Vorſicht! Warnendes Beispiel für Leichtgläubige. Berlin, 5. Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Zu beſonderer Vorſicht für alle Briefmarkenfreunde und händler ſollte eine demnächſt zur Verhandlung kommende Strafſache gegen einen gewiſſen Karl Sp. mahnen, der 15 mehrerer Gefängnisſtrafen jahrelang einen außerordentlich U ee Handel mit Briefmarken getrieben hat. Er kündigte teils unter ſeinem, teils unter falſchem Namen öffentlich an, daß er Briefmarken in jeder Menge ankaufe und verkaufe. In erſtaunlich großer Zahl gingen ihm dar⸗ aufhin Briefmarkenſendungen und Barbeträge ein, ohne daß ein Einſender vorſichtig genug geweſen wäre, über Perſon und Ruf des Geſchäftspartners vorher eine Auskunft ein⸗ zuholen. Die leichtgläubigen Einſender ſahen weder Brief⸗ marken noch Geld wieder. Beſondere Beachtung und Vorſicht gebietet der Brief⸗ marken⸗Handel mit dem Ausland. Auf Grund der baeſtehen⸗ den Deviſenvorſchriften ſind derartige Briefmarkengeſchäfte mit dem Ausland ohne weiteres vielfach nicht zuläfig So iſt eine Deviſengenehmigung bei allen Briefmarkentauſchgeſchäften mit dem Ausland erforderlich, bei denen Geldforderungen verrechnet werden, 3. B. ſtets dann, wenn bei dem Tauſch der Katalogwert der einzelnen Briefmarken zugrunde gelegt wird. Ueber Einzel⸗ heiten gibt der Runderlaß Nr. 157 der Reichsſtelle für De⸗ viſenbewirtſchaftung vom 29. Oktober 1936 Aufſchluß, deſſen Beachtung insbeſondere den Briefmarkenhändlern in ihrem eigenen Intereſſe dringend zu empfehlen iſt. Allgemeines Intereſſe verdient dieſer Erlaß insbeſondere durch die darin enthaltene Warnung, nur geſtempelte kursfähige Briefmarken als Zahlungsmittel ins Ausland zu verſenden. Keineswegs iſt es zuläſſig, Zahlungen an das Ausland ohne weiteres durch Einſendung von Briefmarken zu leiſten. Halte ein und denke nach: Wo kannſt Du noch dem WSH W. ein Opfer bringen?. Aus dem Gerichtsſaall Frankenthal.(Schwere Verbrechen geſühnt. Mit einem ungewöhnlich großen Sündenregiſter hatte ſi der 39 Jahre alte Alois 1 5 aus Neuſtadt a. d. Weinſtraße vor dem Landgericht Frankenthal zu verantworten. Der Angeklagte wurde 1923 wegen Sittlichkeitsperbrechens zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt und befindet ſich ſeit 28. Juli 1936 wiederum in Unterſuchungshaft, weil er in acht ſelbſtändigen Fällen unzüchtige Handlungen an min⸗ derjährigen Kindern vorgenommen hat. Sechs Fälle gehen auf den Sommer 1934 zurück, als dieſer Unhold im Heide⸗ brunnertal bei Neuſtadt ſein gefährliches Unweſen trieb und in den beiden übrigen Fällen, die in das Jahr 1935 und 1936 zu verlegen ſind, war der Tatort Neuſtadt. In hemmungsloſer Weiſe ging dieſer Wüſtling vor und ver— darb die Kinder von Grund auf. Er iſt eine Gefahr für die heranwachſende Jugend, und die Auswirkungen ſeiner zahl⸗ reichen Verbrechen können gar nicht überſehen werden. Das Urteil lautete auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von drei Jah- ren, an denen die Unterſuchungshaft mit fünf Monaten ab⸗ gerechnet wird. Außerdem wurde Fortdauer der Unter⸗ ſuchungshaft angeordnet. Todesfahrt im geſtohlenen Auto VBerwegene Aukodiebe vor Gerichl. Koblenz, 6. Jan. Am 10. September unternahmen drei junge Koblenzer Leute eine Schwarzfahrt, bei der einer von ihnen den Tod fand. Die Unterſuchung des traurigen Falles ergab, daß die drei jungen Leute monatelang Schwarz⸗ fahrten unternommen 31 wobei ſie auch gelegentlich Diebſtähle ausführten. In dieſer Sache hatten ſich der 19⸗ jährige G. Kneip und der 18jährige A. Schmitt, beide aus Koblenz, vor Gericht zu verantworten. An den Sommer. und Herbſtabenden trieben ſie ſich in den Straßen umher, und wo ſie ein Auto vorfanden, ver⸗ ſtanden ſie es, in raffinierter Weiſe die Wagentüren zu öffnen und loszufahren. Wenn der Brennſtoff ausging, lie⸗ ßen ſie den Wagen einfach ſtehen und verſchwanden. Meiſt wurden die Wagen in beſchädigtem Zuſtand wieder vorge⸗ funden. Vielfach waren die von den Beſitzern im Wagen zurückgelaſſenen Sachen wie Kleidungsſtücke, Aktentaſchen uſw. geſtohlen. Eines Abends unternahmen ſie bei ihren Fahrten eine große Reihe von Einbrüchen in die verſchie⸗ denſten Verkaufsbuden. In raſender Fahrt ging es nach Zolch im Kreiſe Mayen, wo ſie angeblich ein Mädchen tref⸗ fen wollten. Die Schwarzfahrer trafen das Mädchen jedoch nicht an und begaben ſich auf die Rückfahrt. Inzwiſchen war 13155 Nebel aufgekommen. Alle drei hatten keinen Führer⸗ chein, und der ſpäter tödlich Verunglückte, der am wenig⸗ ſten Ahnung von der Fahrerei hatte, ſaß am Steuer. In der Nähe von Polch fuhr das Auto in ſauſender Fahrt in eine Kurve und im nächſten Augenblick raſte der Wagen gegen einen Baum. Das Gericht erkannte wegen fortgeſetzten ſchweren und einfachen Diebſtahls, wegen Sachbeſchädigung und Führer⸗ flucht auf je 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Zeitſchriften und Bücher. „Lachen iſt geſund“ von dieſer Deviſe ausgehend, bringt die„Neue J. Z.“, die ſchöne Tiefdruckil uſtrierte, jetzt jede Woche eine Seite der luſtigen Emmerich Huber⸗ Zeichnungen. In liebenswürdiger Weiſe führt uns der bekannte Zeichner⸗Humoriſt unſere kleinen und großen Schwächen vor Augen; erhellt unſere Geſich er und löſt ein verſtändnisvolles Schmunzeln aus. Mit i ren Ala en Tiefdruckbildern zeigt die Neue Illuſtrierte Zei ung all 5. was in der Welt vorgeht; bringt ſtets packende Artibel⸗ ſerien, ſehr ſpannende Romane und Kurgeſchichlen, Neues von Bühne und Film, Rätſel⸗, Schach⸗ und Skat⸗Ecke und noch mancherlei Unterhaltung und Zerſt euung. Die „Neue J. Z.“ iſt für 20 Pfg. überall erhältlich. der Stadt Mannheim. Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. 7. 1918, die allgemeine Fort⸗ bildungsſchule betr., find Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Voltksſchule zum Beſuche VBerſammlungs⸗Kalender. 3 Erſcheinen gebeten. Schach⸗Vereinigung. Heute Mittwoch Spielabend. a To. 98. Heute abend 8 Uhr Turnſtunde der Turnerinnen. Wegen Wichtigkeit der Sache wird um volzzähliges und Tante der Fortbildungsſchule verpflichtet. Durch ſtatutariſche Beſtimmung kann auch die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen auf drei Jahre ausgedehnt werden. Laut Ortsſtatut vom 19. März 1955 iſt die Fortbildungs⸗ ſchulpflicht der Mädchen in Mann⸗ heim von Oſtern 1923 ab auf Heute abend 8 Uhr im„Deutſchen Hof“. Landjugend, Mhm.⸗GSeckenheim. gener alver sammlung abzurufen. Ortsjugendwart. drei Jahre ausgedehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren ſind verbunden, die in ihrer Obhut ſtehenden, zum Be⸗ ſuche des Fortbildungsunterrichts verpflichteten Kinder zur Teil⸗ nahme an demſelben anzumelden und ihnen die zum Beſuche des⸗ ſelben erforderliche Zeit zu ge⸗ währen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Dienſt⸗ mädchen, Lehrlinge uſw., die von auswärts hierher kommen, ſind ſo⸗ fort anzumelden, ohne Rüchſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten, ader nur verſuchs⸗ oder in der Feſthalle eine nehmen. Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Dienstag, den 14. Januar, findet in Heidelberg Großkundgebung der Kreisbauernſchaft Heidelberg ſtatt. Es ſpricht Landesbauernführer Engler⸗Füßlin. Be⸗ ginn nachmittags 2 Uhr. Es iſt Pflicht eines jeden Bauern, daran Teil zu „Die enigen Mitgl leder, die einen unentgeltlichen ein⸗ tägigen Buchführungskurſus mitmachen wollen, haben ſich bis heute abend beim Ortsbauernführer anzumel el. Ilvesheim, 6. Januar 1937. 8. 5—— —— Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe gute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin Frau Anna Vögele Ww. geb. Heller, Rosenwirtin nach kurzer schwerer Krankheit zu sich in die Ewigkeit Familie Robert Schmich Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause, Rennstraße 92 aus statt. —:::—.....—— BFB P ——— im Ausſchnitt, Bedarfsartikel aller Art empfiehlt Th. Theurer Schuh⸗ u. Lederhandlung Zähringerſtr. 69. Sehr ſchöne Kreſſen a. d. Gewächshaus In tiefer Trauer: 5 11 5 Ludwig Vögele Ger g Kätchen u. Hans Vögele. Stichtenoth. Madchen (17-20 Jahre) zum 1. 2. 1937 in Bäckerei geſucht probeweiſe aufgenommen ſind. Stadtſchulamt. eeeeeitimsttttnmnssttdastuntntt tt Wieder zurück! Krankenbehandlungen werden wie bisher fortgesetzt. Bestellungen nimmt entgegen K. Laborgne Bühlerstr. 1 a. Hermann Stoll Magnetopath und Naturheilkundiger eee emden nene Abe umunm uuns Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, 6 Vereine und Private nötigen 5 85 Oruckſachen in gediegener 0 und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Neckar- Bote- Druckerei Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang meines lieben Bruders sagen Allen herzlichsten Dank Mhm.-Seeckenheim Zu erfragen in der Geſchäfisſt. d. Bl. immer und Kuche von jg. Ehepaar geſucht. 0 Zu erfragen in der ) Goeſchäftsſt. d. Bl. Georg Fiedler ſechnel verkauft und Angehörige. und vermieret große Oeffentlich⸗ 6. Januar 1937. Karlsruhe — Der einfachſte billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Zeulungsinſerall iſt alles, was die 1 5 keit wiſſen ſoll. ö 4 — 5 gelle? ee K f 1 1 1 ö