Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Me 40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter aßgeyolt monetl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite am-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt o. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr 68. Verantwortlick für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 37. Jahrgang Donnerstag, den 7. Januar 1987 Weltwirtſchaftsbilanz 1936 Während des Jahres 2936 iſt die weltwirtſchaftliche Ent⸗ wicklung noch günſtiger verlaufen, als man zu Beginn des Jahres vermuten konnte. Der Auftrieb hat an Stärke noch gewonnen; die Induſtrieproduktion nahm weiter zu; ſogar der Welthandel hat ſich fetzt etwas ſtärker belebt, und die Kreditmärkte ſind weiter flüſſig. Ein beſonderes Kennzeichen der Entwicklung im Jahre 1936 iſt es, daß die Preiſe ziem⸗ lich raſch geſtiegen ſind. Gerade in den Ländern, in denen ſchon vorher Produk⸗ tion und Umſätze ſich ſchnell erhöhten, hat die Aufwärtsent⸗ wicklung angehalten oder ſich ſogar noch beſchleunigt. In anderen Ländern zeigt die Wirtſchaft jetzt wenigſtens An⸗ ſätze zur Belebung Das gilt beſonders für einige überſeeiſche Rohſtoffgebiete, die noch vor einem Jahre wirtſchaftlich ſtagnierten. So hat ſich die Wirtſchaftslage in China trotz politiſcher Unruhen gebeſſert, nachdem durch die Neuord⸗ nung der zerrütteten Währungsverhältniſſe die Voraus⸗ ſetzungen dafür geſchaffen waren. Auch in Britiſch⸗Indien und Niederländiſch⸗Indien hat ſich die Wirtſchaft von dem langjährigen Druck wieder etwas entlaſtet. Ende 1936 gibt es faſt kein Land, in dem ſich die Wirtſchaft nicht wenigſtens deutlich belebt hätte. Nur dort, wo— wie vor allem in Frankreich— politiſche und wirtſchaftspolitiſche Unruhe ſehr groß iſt, konnte ſich eine Erholung noch nicht durchſetzen. In einigen Ländern(Deutſchland, England, Schweden, Auſtralien, Union von Südafrika, Italien. Japan u. a.) iſt praktiſch Vollbeſchäftigung erreicht. In Deutſchland macht ſich bereits Facharbeitermangel geltend. In England, das von den großen Induſtrieländern nach Deutſchland den höchſten Beſchäftigungsſtand hat, iſt die Zahl der echten Arbeitsloſen noch mindeſtens doppelt ſo 15 wie in Deutſchland. Erſt jüngſt hat ſich die allgemeine ufmerkſamkeit wieder den troſtloſen Zuſtänden in den Elendsgebieten von Südwales und einigen Teilen Nord⸗ englands zugewandt. Um 55 Abhilfe zu ſchaffen, reichte die bisherige engliſche Wirtſchaftspolitik nicht aus, da ſie ſich damit begnügt hat, die Vorausſetzungen für umfangreiche Inveſtitionen zu ſchaffen, ohne Ork, Maß und Art der In⸗ veſtitionen zu beeinfluſſen. Zwar hat ſich der Charakter des engliſchen Wirtſchaftsauftriebs im Verlauf des letzten Jahres dadurch etwas gewandelt, daß der ſtaatliche Einſatz ſtärker geworden iſt. Der private Wohnungsbau, der ſo lange die ſtarkſte Konjunkturſtütze war, hält ſich kaum auf dem er⸗ reichten hohen Stanb, die induſtriellen Inveſtitionen aber nehmen erheblich zu, und hierin prägt 1 5 letzt der ſtaatliche Eingriff aus; denn ein großer Teil dieſes induſtriellen Aus⸗ baues dient der Aufrüſtung. Am deutlichſten tritt dies in der hohen Produktion der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie zutage. Auch am Wohnungsbau beteiligt ſich die öffentliche Hand jetzt ſtärker; außerdem ſoll der Straßenbau gefördert wer⸗ den. Entſcheidende Hilfe für die Notſtandsgebiete iſt hier⸗ von indes nicht zu erwarten, denn die Wirtſchaftslage die⸗ 15 Gebiete iſt vor allem von der Höhe ihrer Ausfuhr(be⸗ onders Kohle und Baumwollwaren) abhängig. Zwar nimmt auch der Auslandsabſatz von Kohle und Baumwollwaren wieder etwas zu, jedoch beſteht kaum Ausſicht, daß die Ausfuhrproduktion dieſer Induſtriezweige jemals wieder ſo groß ſein wird, um annähernd ſo viel Menſchen zu beſchäf⸗ tigen wie früher. Nur Verlegung von neuen Induſtrien in dieſe Gebiete, allmähliche Umſiedlung der dafür geeigneten Arbeiter in andere Wirtſchaftszweige und eine Einfuhrpo⸗ litik, die auch die Ausſichten für die Ausfuhr beſſert, können Abhilfe ſchaffen. Die Beſeitigung dieſer Arbeitsloſigkeit iſt ein Sonderproblem. Im übrigen ſtößt der engliſche Auf⸗ ſchwung an die Grenzen, die durch die vorhandenen Produk⸗ tionskapazitäten und Arbeitskräfte gezogen ſind. Facharbei⸗ termangel, lange Lieferfriſten, Vernachläſſigung des Aus⸗ fuhrgeſchäftes ſind Kennzeichen dieſer Lage. Anders als in Deutſchland aber, das eine Politik der Preis⸗ und Lohnſtabi⸗ lität verfolgt, äußern ſich dieſe Spannungen der Binnen⸗ wirtſchaft in Preis⸗ und Lohnerhöhungen. Im engliſchen Währungsſyſtem ſind Rückwirkungen dieſer Erhöhungen auf den Kurs des Pfundes unvermeidbar. Tatſächlich hat die engliſche Währungspolitik die Unſicherheit nach der Abwer⸗ tung des franzöſiſchen Frane und den etwa gleichzeitig auftretenden jahreszeitlichen Druck benutzt, um das Pfund von neuem um ungefähr 3 v. H. fallen zu laſſen. Da die Wirtſchaftslage in einigen wichtigen Ländern bereits die Merkmale des Hochſtandes trägt, könnte gefragt werden, ob bald ein Rückſchlag zu befürchten ſei Die Frage wäre indes zu verneinen; denn der lähmende Glaube an den automatiſchen Konjunkturzyklus iſt wohl überall geſchwun⸗ den und beſtimmt kaum noch das Handeln derer, die für das Wirtſchaftsgeſchick verantwortlich ſind. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, welch große Bedeutung die ſtaatliche Förderung für den Gang der Wirtſchaft hat. Das heißt aber, daß wohl nirgends die Regierung einem Wirtſchaftsrückſchlag tatenlos zuſehen würde. Wo die ſtaat⸗ liche Führung die Wirtſchaft nicht ſo entſchloſſen lenkt wie in Deutſchland, ſondern die private Initiative ſtärker den Umfang der Inveſtitionen beſtimmt, dort werden allerdings früher oder ſpäter wirtſchaftliche Schwierigkeiten auftreten. Faſt ebenſo gewiß iſt aber, daß der Staat eingreifen wird, um den Rückgang zu mildern und frühzeitig zu beenden. Es iſt bezeichnend, daß Dänemark und Norwegen den Bank⸗ diskont erhöht haben, um Ueberſteigerungen der Inveſtitio⸗ nen zu bremſen, um damit ſchon 5 die Rückſchlagsgefahr 1 mindern Mag dieſe Gefahr auch für die Zukunft drohen, vorerſt iſt überall— und gerade in letzter Zeit infolge der 5 r 0 das 1 5 Neuanlagen noch hoch, daß für die nächſte Zeit ſtärkere Rückſchläge nicht zu 90 ſte Zeit f ſchläge nicht — Berlin, Nom und Prag Deutſchlands bedeutſame Rolle im Donauraum. Rom, 7. Januar. Die römiſchen Blätter veröffentlichen auszugsweiſe eine Unterredung des tſchechoflowakiſchen Außenminiſters Krofta mit einem Vertreter der Agenzia Stefani. Krofta betonte zunächſt, daß die engliſch⸗italſeniſche Verſtändigung auch von Seiten der Tſchechoſlowakei mit Befriedigung zur; Kenntnis genommen worden ſei, weil es in ihrem Intereſſe liege, ſowohl mit Italien als auch mit England zuſammen⸗ zuarbeiten. Bezugnehmend auf ſeine letzte Kammerrede erklärte er, man habe in der Tſchechoſlowakei mit Befriedigung feſtge⸗ ſtellt, daß Ungarn ein einſeitiges Vorgehen in der Frage der Rüſtungsgleichberechtigung nicht beabſichtige. Er ſei überzeugt, daß man eine befriedigende Löſung finden werde, die das mitteleuropäiſche Gleichgewicht nicht ſtöre Natürlich, ſo belonke Krofta, werde hierbei viel von der italieniſchen Politik abhängen, deren Wiederannäherung an Deutſchland die mitteleuropäiſche Zuſammenarbeſt erleich⸗ tere. Denn niemand habe jemals beabſichtigt, Italien oder Deutſchland von ihren Intereſſen in Mitteleuropa abdrän⸗ gen zu wollen. Es ſei nicht unangebracht, daran zu er anern, daß der kſchechoflowakiſche Miniſterpräſident Hodza in ſei⸗ nem Donauplan gerade die Juſammenarbeit mit Italien und Deutſchland als unerläßlich notwendig für jede Löfung der mitteleuropäiſchen Frage gefordert habe. Im weiteren Verlauf der Unterredung erklärte Krofta, die Beziehungen zwiſchen Berlin und Prag ſeien in gün⸗ ſtiger Entwicklung begriffen, ſo daß man daraus Gutes für die Zukunft erhoffen könne. Die Hochzeitsfeier in Holland Ein Ehrenabend als Auftakt. Den Haag, 6. Januar. Die offiziellen Veranſtaltungen der Hochzeitsfeierlichkei⸗ ten der Kronprinzeſſin Juliana und des Prinzen Bernhard zur Lippe⸗Bieſterfeld nahmen mit einem glanzvollen Ehren⸗ abend im Hauſe der Künſte und Wiſſenſchaften ihren An⸗ fang. Dem Feſtabend wohnten die Königin, das prinzliche Brautpaar ſowie die hohen ausländiſchen Gäſte des Königs⸗ hauſes, unter ihnen der Herzog von Kent als Vertreter des engliſchen Königshauſes, bei. Die Reſidenzſtadt Den Haag giencht einem Meer von Fahnen, Girlanden und Blumen, unter denen die Häuſer⸗ fronten faſt verſchwinden, und vor allem am Abend bietet die Stadt bei der festlichen Beleuchtung der geſamten In⸗ nenſtadt einen Anblick don märchenhafter Schönheit. Seit Tagen ſchon hat ſich bie Einwohnerzahl der Reſidenz ver⸗ doppelt. Man wagt ſich kaum vorzuſtellen, welches Gedränge in den Straßen am Hochzeitstage ſelbſt herrſchen wird, wenn alle zehn Minuten ein Sonderzug einläuft. Den Ehrenabend eröffnete ein Willkommensgruß an das Brautpaar, dem ſich der Brautchor aus Lohengrin, in deut⸗ ſcher Sprache von dem Chor der Geſellſchaft zur Förderung der Tonkunſt geſungen, anſchloß Holländiſche und deutſche Volkslieder aus verſchiedenen Jahrhunderten leiteten über zu einem Ballett, das von der Tanzgruppe Darza Collin ein⸗ ſtudiert wurde. In der Pauſe hielten die Königin und das prinzliche Brautpaar Cercle. Nach den Vorführungen kam es zu lebhaften Huldi⸗ gungen für das Brautpaar, die Königin und die Mutter des Prinzen Bernhard. So war denn der Ehrenabend ein ſtimmungsvoller Auftakt der Feſtlichkeiten, an denen das ganze Holland begeiſtert Anteil nimmt. Hochzeitsamneſtte Anläßlich der Hochzeitsfeier der Kronprinzeſſin Juliana und des Prinzen Bernhard zur Lippe⸗Bieſterfeld hat die Königin von Holland einer großen Anzahl von Verurteilten völlige bezw. teilweiſe Amneſtie gewährt. Unter dieſe Am⸗ neſtie fällt auch eine Reihe von See denen ihre Geld⸗ bezw. Freiheitsſtrafen erlaſſen werden. Wie aus Niederländiſch⸗Indien gemeldet wird, bezieht ſich dieſe Amneſtie auch auf die noch ihre Strafzeit ver⸗ büßenden 12 Meuterer vom Panzerſchiff„Sieben Provinzen“ und auf eine große Anzahl von zu langen 5 verurteilten Eingeborenenangehö⸗ rigen der niederländiſch-⸗indiſchen Flottenabteilung. Glückwunſch des Führers an die Königin von Holland. Berlin, 7ꝗ Jan. Der Führer und Reichskanzler hat Ihrer Majeſtät der Königin der Niederlande zur Vermählung Ihrer e Hoheiten der Kronprinzeſſin Juliana und des Prinzen Bernhard telegraphiſch ſeine Glückwünſche übermittelt. Staatspreis für Maler und Bildhauer 1936. Berlin, 7. Jan. Der Wettbewerb um den Großen Staats⸗ preis der Akademie der Künſte für Maler und Bildhauer iſt entſchieden worden. Der Große Staatspreis für Maler wurde Joſef Pieper⸗Düſſeldorf und der für Bildhauer Fritz Cremer ⸗ Berlin verliehen. Danzig. Die ſeit längerer Zeit zwiſchen Danzig und Polen geführten Verhandlungen über die Ausnutzung des Danziger Hafens haben zu einem Abſchluß geführt. Dabei iſt zunächſt das Protokoll vom 18 September 1933 bis zum 31. Dezember 1939 verlängeit worden. 9 den wi Nr. 5 Gtadtpräſident von Berlin Berlin, 6. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 5. Januar 1937 den bisherigen Staatskommiſ⸗ ſar Dr. Julius Lippert zum Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſidenten der Reichshauptſtadt Berlin ernannt. Dr. Lippert wurde am 9. Juli 1895 in Baſel geboren. Er beſuchte die deutſche Schule in Genua, bis er nach Wies⸗ baden auf das Gymnaſium kam. Bei Beginn des Weltkrie⸗ ges meldete er ſich als Kriegsfreiwilliger und wurde bei der Tankſchlacht bei Cambrai als Führer eines Infanteriege⸗ ſchützzuges ſchwer verwundet. Bereits im Jahre 1921 ſchloß er ſich der Deutſch⸗Völkiſchen Freiheitsbewegung an und arbeitete zunächſt als Handelsredakteur und ſpäter als poli⸗ tiſcher Redakteur im Deutſchen Tageblatt. Zwei Jahre ſpä— ter trat er in die Reihen der nationalen Freiheitsbewegung ein und nach ihrer Neugründung in die NSDAP. 1927 wurde er vom Gauleiter Dr. Goebbels in die Schriftleitung des„Angriff“ berufen und im Jahre 1929 in das Berliner Stadtparlament gewählt. Da er als langjähriger Führer der nationalſozialiſtiſchen Stadtverordnetenfraktion mit den Ver⸗ hältniſſen und der Verwaltung Berlins beſtens vertraut war, wurde er im März 1933 zum Staatskommiſſar beim Oberbürgermeiſter der Stadt Berlin und ſpäter zum Staats⸗ kommiſſar(Oberpräfident) der Stadt Berlin ernannt. Ueber acht Millionen Rundfunkteilnehmer. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich hat am Jahresende 1936 die achte Million überſchritten; ſie betrug am 1. Januar 1937 8 167 957. Im Laufe des Mo⸗ nats Dezember iſt eine Zunahme von 230050 Teilnehmern (2,9 v. H.) eingetreten Unter der Geſamtzahl am 1. Januar befanden ſich 572 498 gebührenfreie Anlagen. Politiſches Allerlei Zur Erinnerung an die Januarwahl 1933 jn Lippe⸗Detmold. Zur Erinnerung an djſe hiſtoriſchen Januarwahlen 1933 in Lippe⸗Detmold finder in der Zeit vom 16. bis 19. Ja⸗ nuar dort ein Erinnerungstreffen ſtatt. Im Verlauf dieſes Treffens werden die Parteigenoſſen Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsleiter Alfred Roſenberg und Reichsminiſter Ruſt ſprechen. In den Flughallen in Detmold ift am 17. Januar eine Großkundgebung vorgeſehen. Die VBerjudung von Handel und Handwerk in Polen. Die Zentrale der jüdiſchen Darlehenskaſſen gibt in einer beachtenswerten Verlautbarung den ſtarken jüdiſchen Ein⸗ fluß im Handel und im Handwerk Polens unumwunden zu. Darnach ſind 11 v. H. der geſamten Bevölkerung in der Stadt Warſchau und in den 11 zentralen, öſtlichen und ſüd⸗ lichen Wojwodſchaften des Landes Juden. Der Handel in dieſen Wojwodſchaften iſt jedoch zu 52 v. H. in jüdiſchen Händen. Auch das Handwerk befindet ſich in Polen zum großen Teil in jüdiſchem Beſitz. Der Anteil ſchwankt nach den jüdiſchen Angaben zwiſchen 30 v. H. in der Wojwod⸗ ſchaft Krakau und 79 v. H. in der Woſwodſchaft Poleſien. Die Rekrutierungsſchwierigkeiten in England. Das engliſche Kabinett wird ſich in ſeiner nächſten Sit⸗ zung mit einem Plan des baue ee Duff Cooper zur Beſeitigung der Rekrutierungsſchwierigkeiten befaſſen. Der militäriſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ meldet, daß der Plan u. a eine Erhöhung dre Löhnung vorſieht, ferner Maßnahmen für eine Ausbildung, die den dienenden Sol⸗ daten eine leichtere Rückkehr in das Zivilleben ermöglichen ſolle, und ſchließlich für die Einheiten im Londoner Bezirk die Errichtung moderner Exerzierhallen. Sprechverbot gegen kommuniſtiſchen Hetzer. Die Polizei von Harlem hat gegen den kommuniſtiſchen Schriftſteller Jef Laſt, der auf Veranlaſſung des übelberüch⸗ tigten Ausſchuſſes„Hilfe für Spanien“ vor einer marxiſti⸗ ſchen Verſammlung in Harlem ſprechen ſollte, Sprechverbot erlaſſen. Die Harlemer Polizei begründet dieſe Maßnahme mit der Tatſache, daß Jef Laſt Angehöriger der roten ſpa⸗ niſchen„Armee“ geweſen iſt In dieſem Zuſammenhang hat er die niederländiſche Staatsangehörigkeit verloren, da nach niederländiſchem Geſetz das Eintreten in fremde Heere ohne königliche Bewilligung zum Verluſt der Staatsangehörigkeit führt. Kein unbeſchränktes Wahlrecht für die Eingeborenen. Die Bürgermeiſter von 120 algeriſchen Städten hatten ſich unter dem Vorſitz des rechtsſtehenden Bürgermeiſters von Oran, Abbe Lambert, im Rathaus von Oran verſam⸗ melt. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand ein von Staats- miniſter Violette in der franzöſiſchen Kammer eingebrachter Geſetzentwurf, durch den den Hane ere der nordafri⸗ kaniſchen franzöſiſchen Kolonie unbeſchränktes Bürgerrecht und insbeſondere das Wahlrecht zugeſtanden werden ſoll. In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung wurde energiſcher Proteſt gegen dieſe Vorlage erhoben. Die Vor⸗ lage ſei geeignet, neue ſchwere Unruhen in Algerien her⸗ vorzurufen und weiter den alten Raſſenhaß von neuem an⸗ zufachen. Es wird in der Entſchließung eine Geſetzesvorlage he durch die den Eingeborenen ein beſchränktes f re 10 und eine parlamentariſche Vertretung zugeſtan⸗ . rd, ſowie eine Art Ehrenbürgerrecht für diefenigen Eingeborenen, die ſich um das franzöſiſche Vaterland beſon⸗ ders verdient gemacht hätten. Dieſe ſollen dann einen noch vom Parlament zu beſchließenden Titel erhalten„Eingebo⸗ rener franzöſiſcher Stagksbürger“ Die extremiſtiſchen Kreiſe Algeriens haben die Gelegenheit benutzt, um wieder einmal in Oran Zwiſchenfälle hervorzurufen. Den roten Mördern entronnen Der dritte Offizier der„Pluto“ berichtet über das Abenkeuer mit den ſpaniſchen Bolſchewiſten. Bremen, 7. Januar. Ueber die Aufbringung des Neptun⸗-Dampfers„Pluto“ durch rote ſpaniſche Fiſchdampfer im Golf von Biscaya am 20. Dezember 1936 veröffentlicht die„Bremer Zeitung“ einen Augenzeugenbericht des 3. Ingenieurs des Dampfers, Gerhard Ripper, in dem es u. a. heißt: „Wir befanden uns auf der Reiſe von Paſajes nach Ferrol und ſtanden ungefähr 20 Seemeilen nordöſtlich von Bilbao. Ich war gerade beim Bau einer für unſer beſchei⸗ denes Seemannsweihnachtsfeſt beſtimmten Teufelsgeige be⸗ ſchäftigt, als plötzlich die Pfeife des von der Brücke in den Maſchinenraum führenden Sprachrohrs ertönte und mir je⸗ mand ins Ohr rief:„Könnt Ihr nicht ein wenig ſchneller drehen? Wir werden von einem bewaffneten Fiſchdampfer verfolgt!“ Mittelſtation hinaufge⸗ ſtürmt und die Maſchine mehr ausgelegt war eins. Der Fiſchdampfer befand ſich etwa drei Seemeilen hinter uns und machte alle Anſtalten, uns einzuholen. Wir konnten lei⸗ der trotz guter Gläſer nicht ausmachen, welche Flagge der mit einem Geſchütz und zwei Maſchinengewehren bewaffnete Dampfer führte. Als er bemerkte, daß wir ihm fortliefen, ſetzte er eben⸗ falls alles daran, uns einzuholen. Dann plötzlich donnerte ſein Geſchütz los und eine Waſſerfonkäne ſtieg ungefähr 40 Meter an Backbord neben uns auf. Das war das Stopp⸗Warnungszeichen, wel⸗ ches uns der Dampfer vorſetzte und vor dem wir ja nicht mehr ausrücken konnten. Auf allen Lippen lag dieſelbe Frage: Iſt es ein Roter oder ein Nationaler? Dann konnten wir ſeine vollkommen verrückte Flagge zu unſerem größ— ten Schrecken als rote ausmachen. Ein kypiſches Verbrechergeſicht, welches beſtimmt mehr Zuchthausjahre als Dampferfahrzeit aufweiſen kann, rief in gebrochenem Engliſch einige Fragen herüber:„Haben Sie nicht unſere Flaggen geſehen? Haben Sie Benzin an Bord? Woher kommen Sie, wohin fahren Sie?“ Wir konnten ſeine Fragen ruhig beantworken, da wir ja vollkommen neutrale Ladung halten. Während uns der rote Fiſchdampfer umkreiſte, war ſeine 8,8⸗Zentimeter⸗Kanone dauernd auf unſeren Frachtdampfer gerichtet. Sonderbarerweiſe gab man uns keine weiteren Orders, ſondern lag längsſeits und wartete ſcheinbar auf J nähere Inſtruktionen von Land. Schließlich kam ein zweiter bewaffneter roter Fiſchdampfer näher. Während dieſer Zeit beobachteten wir, wie man auf dem erſten roten Dampfer zwei Brieftauben hoch⸗ ließ, von denen die eine das Schiff nicht verlaſſen wollte und ſich wieder auf der Antenne niederließ. Um nicht etwa das Tier mit der vermuteten Meldung in unſere Hände gelan⸗ gen zu laſſen, knallte ein rotes Beſatzungsmitglied es kur⸗ zerhand mit einer Schußwaffe herunter. Schon gleich nach Erkennen der Flagge verſuchte unſer Funker mit größter Energie unſerer kleinen Station einen deutſchen Kreuzer zu bekommen. Es war aber voll⸗ kommen unmöglich, da der Fiſchdampfer ſofort ſeinerſeits dazwiſchenfunkte. Wir mußten unſere Telegramme blind⸗ lings in den Aether ſenden mit der Hoffnung, daß irgend⸗ ein deutſches Schiff unſere kümmerliche Stimme hörte. Als der zweite rote Hilfskreuzer längsſeits kam, wechſelten beide Piratenſchiffe einige Signale, und vom erſten rief eine an⸗ ſcheinend den Kommandanten vorſtellende, mit einem blau⸗ weiß karierten Sweater bekleidete Verbrechertype in Engliſch folgenden Befehl herüber:„Folgen Sie mir mit vol⸗ ler Fahrt nach Bilbao und ſtoppen Sie ſofort Ihren Funk⸗ verkehr.“ Wir mußten nun hübſch artig folgen, allerdings nicht mit„voller Fahrt“, wie der Rote es wünſchte, ſondern nur mit halber Kraft, da wir doch noch bis zum Einbruch der Dunkelheit auf irgendeine Rettung hofften. Etwa 5 See⸗ meilen von der Hafeneinfahrt von Portugalete, dem Vor⸗ hafen von Bilbao, forderte der uns folgende rote Dampfer durch Morſelichtzeichen auf ſofort zu ſtoppen und rief dann hinüber, daß wir beidrehen und zum Hafen von La Coruna dampfen ſollten. Bei uns an Bord war man vollkommen ſprachlos und glaubte zunächſt falſch verſtanden zu haben. Wir bekamen aber dann zum zweitenmal die gleiche Order. Welche Freu⸗ denſtimmung dieſer Befehl nun bei uns vom Kapitän eis zum Schiffsſungen auslöſte, iſt kaum zu beſchreiben. Unſer guter alter Dampfer„Pluto“ lief dann lange nicht mehr ſo gut und ſchnell wie am Abend des 20. Dezember 1936, als es hieß: Der roten Mordbubenhand entkommen und in die Freiheit zurück! Uns war noch bekannt geworden, daß in allernächſter Zeit ein Angriff der Nationaliſten auf Bilbao einſetzen ſollte, und man wäre kaum mit uns glimpflich umgeſprun⸗ gen. Die Urſache unſerer Freilaſſung iſt uns bis heute noch nicht bekannt. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird wohl ein deutſches Kriegsſchiff im Anmarſch geweſen ſein und hat ſo die unverſchämte Hoheitsverletzung der Roten im allerletzten Augenblick zunichte gemacht. Go werben die Bolſchewiſten 1000 Dollar für Abſchuß eines Flugzeugs. Newyork, 6. Januar. Die Morgenblätter des Hearſt-Konzerns veröffentlichen aufſehenerregende Mitteilungen über die Art und Weiſe, wie ſich in Newyork die Agenten der ſpaniſchen Bolſchewi⸗ ten breitmachen. Ein amerikaniſcher Staatsangehöriger, er Newyorker jüdiſche Rechtsanwalt Samuel Shacter, be⸗ müht ſich darum, den Roten in Spanien Flugzeugpiloten zuzuführen. Der Jude Shacter machte, ſo melden die Blät⸗ ter, dem Flugzeugführer Ray Colton der ein amerikaniſches Wetterbüro leitet, ein ſchriftliches Angebot, das 1500 Dollar monatlich und 1000 Dollar für den Abſchuß jeder Maſchine des nationalen Spanjen vorsah. Ein anderer Flieger, der mit drei amerikaniſchen Piloten einen Monat im Dienſt der Roten geſtanden hat, ſagt an gleicher Stelle aus, daß ſeine und ſeiner Kameraden Anweroung ebenfalls durch Shacter erfolgt ſei Er weiſt ferner darauf hin, daß die Sowfets die treibende Kraft hinter dem roten Aufſtand in Spanien ſeien. Sie ſtellten die Führung der Milizen die Flugzeuge, Tanks, Maſchinengewehre uſw. Der Flieger fährt wörtlich fort: „Nicht Offiziere des roten Spanien, ſondern Sowſek⸗ offiziere leiten die Operationen der Roten. Ausweiſe, die nur mit einem Stempel des roten Spanien verſehen ſind, gelten nicht ſo viel wie ſowjetruſſiſche Ausweiſe.“ Kanonenfutter der Bolſchewiſten Den Angehörigen der„Internationalen Brigade“ gehen die Augen auf.— Wie die Hunde behandelt. Paris, 6. Januar. Ein Berichterſtatter des Pariſer„Journal“ in Spanien hatte Gelegenheit, mit einem Franzoſen zu ſprechen, der einige Wochen bei den Roten an der Front von Huesca ge⸗ kämpft hat und dann zu den Nationaltruppen übergelaufen iſt. Dieſer ehemalige Angehörige der„Internationalen Bri⸗ gade“ gab eine anſchauliche Schilderung, in welch geradezu unglaublicher Weiſe die ausländiſchen Söldner von den ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten behandelt und ausgenützt werden. Im einzelnen berichtete der Franzoſe, er ſei mit 200 anderen Ausländern bereits 24 Stunden nach ſeiner Ankunft in Barcelona an die Front geſchickt worden. Dort ſeien die Ausländer 21 Tage hintereinander im Schützengraben ge⸗ laſſen worden. Es gebe keine Möglichkeit zu ſchlafen, und von eſſen könne keine Rede ſein. Wie die 4 würden die Ausländer von den Rolmili⸗ 95 behandelk. Eſſen, ſchlafen und waſchen gebe es nur für ie ſpaniſchen Bolſchewiſten, aber nicht für die andern. Dieſe würden ausſchließlich als Sturmtrupps und ſtets an den ge⸗ fährlichſten Punkten verwendet. Aus dem Bericht des Mannes geht weiter hervor, daß die Ausländer der„Internationalen Brigade“ von den eigenen Bundesgenoſſen dauernd mit dem Tode bedroht wer⸗ den und daß ſie damit rechnen müſſen, erſchoſſen zu werden, wenn ſie ihre primitivpſten Rechte geltend ma⸗ chen oder wenn etwas ſchief geht. Er erzählt, am vergange⸗ nen Samstag ſei von den Roten ein Angriff vorbereitet worden. Dabei habe man den Leuten von der„Internatio⸗ nalen Brigade“ erklärt, daß man nur auf ſie rechne. Als ſie aber zu eſſen verlangten, wurde ihnen geantwortet, wenn ſie Huesca einnähmen, könnten ſie alles plündern. Damit wollten ſich die Ausländer nicht zufrieden geben und proteſtierten gegen die Behandlung. Daraufhin erſchien ein Offizier der roten Milizen und erklärte, jeder, der ſich wei⸗ gere zu marſchieren, werde ſofort ſtandrechtlich erſchoſſen. Als dann der Befehl zum Angriff ausgeführt wurde, machten die Nationaltruppen einen Gegenſtoß. Sofort gingen die Mitglieder der Rotmilizen in voller Flucht zurück und überließen den angeworbenen Ausländern die Verteidigung der Stellung. Erſt als der Kampf zu Ende war, kamen ſie zurück. In ihrer Wut über den mißglückten Angriffsplan erſchoſſen ſie dann noch feige acht Angehörige der„In⸗ ternationalen Brigade“. Er will ſeine verblendeten Landsleute aufklären Am Schluß ſeiner Meldung erklärt der Berichterſtakter des„Journal“, der übergelaufene Franzoſe habe ihm gegen⸗ über den Wunſch geäußert, nach Paris zurückzukehren, um ſeine verblendeten Landsleute über die wahren Zuſtände bei den Roten in Spanien aufzuklären und ihnen beizubringen, daß ſie dort nicht die Republik verteidigten, ſondern ledig⸗ lich die Inkereſſen der Bolſchewiſten und die Sache Sowjet⸗ rußlands. Immer mehr Rote laufen über Die nationalen Truppen ſäuberten das an den letzten beiden Tagen eroberte Gelände, wobei laut Heeresbericht des nationalen Hauptquartiers 627 tote Rotmilizen, grö ß⸗ tenteils Ausländer, ſowie umfangreiches Kriegs⸗ material geborgen wurden. Es liefen insgeſamt 250 kommu- niſtiſche Söldner über. Die Ueberläufer benutzten die kopf⸗ loſe Flucht der roten Truppen, ſich zu verſtecken, um ſich dann den Nationaliſten zu ergeben. Sie berichteten, daß die moraliſche e auch der internationalen Kolonne beſonders nach den letzttägigen plinloſtak kalaſtrophal erſchüktert ſei und allgemeine Diſzi⸗ plinloſigkeit beldſche⸗ Hunderte roter Milizen krügen ſich mit dem Gedanken überzulaufen. Auch bei Cerro de Los An- geles liefen, vom Maſchinengewehrfeuer der Kolen verfolgt, 995 Rotmilizen über, von denen drei erheblich verletzt wur⸗ en. And doch immer noch Freiwillige Das„Echo de Paris“ berichtet über weitere Freiwilli⸗ gen⸗ und Waffentransporte nach dem roten Spanien So ſind am letzten Sonntag erneut 2000 Freiwillige von Per⸗ pignan aus nach Katalonien abgereiſt, um die Internatio⸗ nale Brigade zu verſtärken. In Perthus wurden in der Zeit vom 20. bis 31. Dezember genau 1306 Marxiſten gezählt, die die Grenze nach Spanien überſchritten. Darunter be⸗ fanden ſich 166 Engländer. In Port⸗Vendres, der kleinen franzöſiſchen Hafenſtadt an der franzöſiſch⸗katalaniſchen Py⸗ renäengrenze, ſind 77 Freiwillige, die aus Oran und Algier kamen, für Spanien e Ueber die franzöſiſche Grenzſtadt Cerbere wurden am 29. Dezember 30 ſowjet⸗ ruſſiſche Fliegerabwehrkanonen nach Spanien hineinbeför— dert. Eine weitere Sendung Flakgeſchütze, ebenfalls aus Sowjſetrußland ſtammend, wurde am 31. Dezember in St, Jean de Luz mit Beſtimmung nach Spanien gezählt. Der nationale Sieg bei Madrid Der außerordentliche Erfolg der nationalen Truppen bei Madrid in den letzten Tagen läßt ſich erſt heute nac Be⸗ kanntwerden der 1 richtig abſchätzen. Die Volſche wiſten verloren drei Tanks und etwa 1000 Mann. Das Ziel des Angriffs, die Straße nach La Coruna zu. und Escorial abzuſchneiden, wurde erreicht. a „Die Bolſchewiſten haben nun keine Straßenverbindung mehr zwiſchen Escorial und Madrid, ſondern ſind auf das wegeloſe Guadarrama⸗Gebirge angewieſen. Ebenſo ſind die im Gebirge ſtehenden bolſchewiſtiſchen Truppen des Gene⸗ rals Mangada von der Straße abgeſchnitten. Damit iſt die Umfaſſung Madrids von der Weſtſeite her praktiſch vollſtän⸗ dig geworden. Die neue Lage brachte ferner eine beträcht⸗ liche Verkürzung der nationalen Front mit ſich. Als die bolſchewiſtiſche Verteidigung unter dem An⸗ 1 10 der nationalen 0 zuſammenbrach, verſuchten ranzöſiſche und ſowjetruſſiſche Offiziere durch Revol⸗ verſchüſſe die Fliehenden vergeblich zum äußerſten Wi⸗ derſtand zu zwingen. Die roten Horden ſammelten ſich trotz⸗ dem erſt im Fort von Villafranca del Caſtillo wieder, wo ſie 11 15 ingekre 10 8 5 55 den ſich den nationa⸗ en Truppen ergeben. Unter den Gefangenen befanden ſi vier franzöſiſche Offiziere. 8 8 Der Erfolg des Angriffs wird in militäriſchen Kreiſen in erſter Linie der ſorgfältigen Feuervorbereitung zuge⸗ ſchrieben. Artillerie und zahlreiche Bombenflugzeuge hatten die bolſchewiſtiſchen Stellungen ſturmreif gemacht. Es hatte 5 dabei um den größten Angriff von Bomben⸗ lu 9 50 ugen gehandelt, der im Kampf gegen die ſpani⸗ 5 olſchewiſten bisher im freien Gelände durchgeführt wurde. Amerikaniſche Hyänen Rieſenverkrag eines Munitionsmaklers mit den ſpaniſchen Bolſchewiſten. Waſhington, 6. Januar. Wie nunmehr bekannk wird, hat das Skaatsdepartemenk dem Munitionsmakler Dineley aus San Franzisko insge- ſamt 19 Ausfuhrlizenzen für Kriegsmaterial nach dem token Spanien erteilk. Dineley gab als Empfänger Felix Ordas, den Vertreter der ſpaniſchen Bolſchewiſten in Mexiko an. Die Lieferungen ſollen nach Balencia gehen. Preſſevertretern er⸗ klärte Dinedey, ſein Vertrag lauke auf Geſamilieferungen im Werte von neun Millionen Dollar, darunter 10 55 Gas- masken. Er beziehe das Material von der„Conſolidated In⸗ duſtrieco“, einer Strohfirma für amerikaniſche Munilions⸗ lieferanten, die bereits vor mehreren Monaten mit der Herſtellung des ktriegsmaterials begonnen hätte. Beamte des Staatsdepartements lehnten eine Erklärung zu Meldungen, wonach die ſpaniſchen Bolſchewiſten in den Vereinigten Staaten eine große Geldſumme hin⸗ terlegt haben, um die Kriegsmaterialverſchiffungen zu finanzieren ab. Gleichzeitig gab das Staatsdepartement bekannt, daß der Makler CEuſe bereits am Montag ſeine Ausfuhrlizenzen dem Newyorker Zollinſpektor vorgezeigt und begonnen habe, ſchnellſtens ſeine Flugzeuge und Motoren auf den im New⸗ horker Hafen liegenden Dampfer„Mar Cantabrico“ zu ver⸗ laden. Cuſe, der die Ladung ſchnellſtens aus dem Hafen herausbringen will, ehe der Kongreß die Ausfuhr verhin⸗ dert, hat mit Hochdruck arbeuen laſſen. Beamte des Außen⸗ miniſteriums erklärten, daß man dem Schiff, wenn es ſich nach der Unterzeichnung des Ausfuhrverbotes durch den Präſidenten noch innerhalb der Dreimeilenzone befinden ſollte, ein Küſtenwachtboot nachſchicken könnte, um es an⸗ zuhalten. Eine Ausfallſſraße nach Weſten Sowjetrußlands ſtrategiſche Skraßenbauken. Warſchau, 7. Januar. Nach einer Meldung des„Maly Dziennik“ aus Moskau ſoll die große, ſtrategiſch äußerſt wichtige Ausfallſtraße von Moskau an die weſtliche Grenze der Sowjetunion im Jahre 1937 beendel werden. Die Straße wird von politiſchen Gefangenen gebaut. Auf ihr ſollen mehrere Kolonnen nebeneinander fahren kön⸗ nen. Eine Abzweigung dieſer Autoſtraße führt nach der lettiſchen Grenze in Richtung auf Dünaburg, eine andere Abzweigung zur polniſchen. Im letzten Jahr ſeien 250 Kilometer der Straße fertiggeſtellt worden. Volkszählung als propagandaaktion „Ergebniſſe“ werden ſchon vorweggenommen. Moskau, 7. Jan. Am 6. Januar wurde im geſamten Ge⸗ biet der Sowjetunion eine allgemeine Volkszählung durch- geführt. Auf nachdrückliche Anordnung der Kommuniſtiſchen Partei Sowjetrußlands iſt dieſe Zählung von der bolſchewi⸗ ſtiſchen Preſſe, vom Rundfunk und mit anderen Propa⸗ gandamitteln in wochenlanger Agitationsarbeit vorbereitet worden. Die Zählung ſoll nämlich nach den Wünſchen der Moskauer Machthaber den Beweis für die„gewaltige Ent⸗ wicklung“ in Sowjetrußland unter dem kommuniſtiſchen Regime erbringen. Neben den üblichen Feſtſtellungen über Alter, Geſchlecht und Beſchäftigung werden bei der Zählung auch Erhebun⸗ gen über Mukterſprache, Religion und Kenntniſſe im Leſen und Schreiben angeſtellt Schon jetzt wird deutlich, mit wel⸗ chen Ergebniſſen die Sowjetbehörden technen wollen, näm⸗ lich mit einer ſtarken Zunahme der ſtädtiſchen Bevölkerung auf Koſten der ländlichen, mit weiterem Rückgang der Zahl der Einzelbauern, und ſchließlich mit einem ſenſationellen Rückgang der Anhänger chriſtlicher oder anderer religiöſer Bekenntniſſe So verrät die„Prawda“ bereits vor der Durchführung der Zählung, daß die Anzahl der Anhän⸗ ger 52 5 religiöſen Bekenntniſſes„ſehr unbeträchtlich“ ſein werde. Kurzmeldungen Paris. Nach den Großwäſchereien werden in Paris nun⸗ mehr auch die Großmolkereien beſtreikt? Für das Wochen⸗ ende droht ein Generalſtreik der Kraftdroſchkenfahrer. Der Streik in ASA 40 000 Auko⸗Arbeiter ſtreiken. Newyork, 6. Jan. Der Ausſtand in der amerikaniſchen Kraftwageninduſtrie hat zwei weitere Anlagen von der Ge⸗ neral Rotors Company erfaßt, ſo daß jetzt insgeſamt 40 000 Arbeiter im Streik ſtehen. 5 8 Ras Imru nach Italien unterwegs. Rom, 7. Jan. Wie zahlreiche andere Würdenträger des ehemaligen Abeſſinien hat ſich jetzt auch Ras Imru, der ſich erſt vor wenigen Wochen unterworfen hat, nach Italien begeben. Litauens Beziehungen zu Polen. Auf der Jahresverſammlung des Tautininkai⸗Verban⸗ des(Regierungspartei) in Kowno, an der 440 Vertreter aus allen Teilen des Landes, die geſamte Regierung, der Staatspräſident und Armeeführer teilnahmen, hielt Mini⸗ ſterpräſident Tubelis eine große Rede. Mit allen ſeinen Nachbarn habe Litauen, ſo erklärte er dabei, im vergange⸗ nen Jahr in freundſchaftlichen Beziehungen gelebt oder habe dieſe Beziehungen freundlich geſtalten können mit Ausnahme von Polen Aus ganz unverſtändlichen Grün⸗ den habe im beſetzten Wilna-Gebiet eine Verfolgung und Unterdrückung des litauiſchen Elements durch die Polen ein⸗ geſetzt, wie ſie bislang in der Geſchichte noch nicht vorge⸗ kommen ſei. Es ſei daher Pflicht, alles zu tun, die ſchwere Lage der Litauer im Wilna⸗Gebiet zu erleichtern. In Tokio blühen die Pflaumenbäume. Tokio, 7. Jan. Japan ſteht unter dem Einfluß von ſtar. ken warmen Luftſtrömungen aus dem ſüdlichen Pazifik, die ein für dieſe Jahreszen ganz ungewöhnliches ſommerliches Wetter brachten Die Temperatur iſt um 15 Grad höher als normal, und die Thermometer ſtiegen bis auf 20 Grad. In den Vororten von Tokio blühen die Pflaumenbäume. Alle Einwohner der Hauptſtadt haben die Fenſter weit aufge⸗ riſſen und die Heizung abgeſtellt. Nach 5 Vororteg 5 Jeder eine wahre Völkerwanderung eingeſetzt. will die blühenden Bäume ſehen 4,71 Meter; durch Blodiſche Chronik Zum Kreisbauerntag in Heidelberg U Heidelberg. Wie bereits gemeldet, tritt am 11. und 12. Januar in Heidelberg der erſte Kreisbauerntag der neu⸗ gebildeten Kreisbauernſchaft Heidelberg zuſammen. Die Tage erſcheinen günſtig gewählt, weil die Zuſammenlegung der bis⸗ herigen vier Kreisbauernſchaften Heidelberg, Mannheim, Weinheim und Wiesloch damit jetzt vollzogen iſt. Sitz iſt Heidelberg, Kreisbauernführer iſt Pg. Bechtold, während der frühere Heidelberger Kreisbauernführer Schank die Leitung der Kreishauptabteilung 3 übernommen hat. Der Kreisbau⸗ erntag wird mit ſeinen Vorträgen und Berichten nicht nur den Teilnehmern der einzelnen Verſammlungen ein genaues Bild von der Arbeit des Reichsnährſtandes geben, die dann auch durch den Vierjahresplan noch wichtiger geworden iſt, ihnen alſo das Rüſtzeug für die neuen Aufgaben vermittelt, ſondern ſie ſoll auch der ſtädtiſchen Bevölkerung neue und enge Verbundenheit mit dem Landvolk bekunden. Dazu dienen nicht zuletzt die öffentlichen Abſchlußkundgebungen und ein großer Heimatabend in der Stadthalle am zweiten Tag. Zum Programm der Tagung ſei noch folgendes be⸗ merkt: Die Tagung beginnt am Montag, den 11. Januar, vormittags 9 Uhr in der Turnhalle am Klingenteich mit einer Eröffnungskundgebung, bei der Kreisbauernführer Bech⸗ told, Kreisleiter Seiler(Heidelberg) und Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus ſprechen werden. Von 10 Uhr ab folgen dann bis abends die einzelnen Sitzungen der Hauptabteilung 1 und 2 und am zweiten Tag(12. Januar) vormittags der Hauptabteilung 3. Nachmittags ſchließen ſich Sondertagun⸗ gen der Verteilerfachſchaften, der Genoſſenſchaften, der Land⸗ frauen, der Gefolgſchaftsmitglieder, der Landjugend und der Forſtfachwarte an. Bei der Abſchlußkundgebung in der Stadt⸗ halle um 4 Uhr nachmittags ſprechen u. a.: Kreisleiter Roth⸗ Mannheim und Landesbauernführer Engler⸗Füßlin. Der um 19.30 Uhr beginnende Heimatabend in der Stadthalle bringt neben muſikaliſchen und ſportlichen Darbietungen auch die Aufführung des Heimatſtückes„Unter dem Bund⸗ ſchuh⸗-Banner“ von Cornel Serr durch die Heimat⸗ Ipielgemeinſchaft Ladenburg. Am Steuer eingeſchlafen. UI Seidelberg. Auf der Reichsautobahnſtrecke Heidel⸗ berg Bruchſal fuhr in der Nacht ein Fernlaſtzug, deſſen Fah⸗ rer eingeſchlafen war, nach rechts über die Fahrbahn hinaus und fiel die glüclicherweiſe an der fraglichen Stelle nur einen Meter hohe Böſchung hinab. Dabei wurde die geſamte, aus zwölf gefüllten Weinfäſſern beſtehende Ladung von den Fahrzeugen heruntergeſchleudert. Der Anhängerwagen er⸗ litt Beſchädigungen. Der Schaden iſt nicht unbeträchklich. Glänzendes Ergebnis der WHW.⸗Sammlung der badiſchen Hitler-Jugend. (J) Karlsruhe. Die WHW.⸗Sammlung der badiſchen Hitler⸗Jugend vom 18. bis 20. Dezember 1936 hatte einen alle Erwartungen übertreffenden Erfolg. Ihr Ergebnis be⸗ trug 128 654,93 Mark. Gegenüber dem Vorjahre mit 87 939,74 Mark iſt das ein Mehrbetrag von 40 715,19 Mark. Das ſind über 46 Prozent. Verlegung der Gebiets⸗Skiwettkämpfe der HJ. (J, Karlsruhe. Die ursprünglich auf 9. und 10. Januar angeſetzten Gebiets⸗Skiwettkämpfe der Hitler-Jugend des Ge⸗ biets Baden in Neuſtadt(Schwarzwald) mußten infolge der ungünſtigen Schneeverhältniſſe auf den 16. und 17. Januar verlegt werden. * i(I) Pforzheim.(Erhängt.) In ſeiner Wohnung an der Wurmbergſtraße hat ſich ein 37fähriger Mann erhängt. Die Tat dürfte in geiſtiger Umnachtung geſchehen ſein. () Ittersbach b. Pforzheim.(Unfall im Walde.) Der verheiratete Kar! Wilhelm Gegenheimer von Ittersbach iſt beim Holzfällen ſchwer verunglückt. Es wurde ihm ein Oberſchenkel völlig zerquetſcht. (). Durlach.(Wer kann Angaben machen 7) Vermißt werden in Durlach ſeit 3. Januar mittags das Lehr⸗ mädchen Johanna Amann, geb. 9. Oktober 1920 in Durlach und die Hausangeſtellte Edith Glittenberg, geb. 8. April 1921 in Elberfelo. ( Leutersheim b. Kehl.(Oekonomiegebäude abgebrannt.) Im Anweſen der Küferswitwe J. Keck brach in den Mittagsſtunden aus noch unbekannter Urſache Feuer aus, dem das Oekonomiegebäude ſamt Vorräten zum Opfer fiel. Das Vieh und der größte Teil der Fahrniſſe konnten gerettet werden. Offenburg.(Hinterziehung der Monopol⸗ abgabe.) Das Schöffengericht hat den Küfer Gg. Baum⸗ ſtark aus Durbach wegen Hinterziehung der Branntweinmono⸗ polabgabe rechtskräftig verurteilt zu einer Geldſtrafe von 3824 Mark, zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten und zu einer Werterſatzſtrafe von 742 Mark. Die beiden Geld⸗ ſtrafen und zwei Monate der erkannten Freiheitsſtrafe gel⸗ ten durch die Unterſuchungshaft als verbüßk und bezahlt. Die Brennereieinrichtung, ein Holzfaß mit Zuckermaiſche und eine Korbflaſche mit 31 Liter Weingeiſt werden eingezogen. (—) Aeberlingen.(Von der Böſchung geſtürzt.) Das achtjährige Söhnchen des Maurers Wolfensperger fiel beim Spielen eine ſechs Meter hohe Böſchung hinab und blieb bewußtlos auf dem Bahndamm liegen. Im Krankenhaus wurde neben Gehirnverletzungen ein komplizierter Schädelbruch feſtgeſtellt. Der Zuſtand des Knaben, der ſofort operiert werden mußte, iſt bedenklich. Der Bodenſeewaſſerſtand 1936 Am 1. Januar 1936 zeigte der 1 5 einen Stand von 3,20 Meter; durch ſtarke Regengüſſe egann er ſchon am 12. Januar mit 3,27 Meter zu ſteigen, bis 16. Januar auf 3,66 Meter Hierauf trat gleichmäßiges Fallen ein; am 2. März ſtand er auf 3,01 Meter und erreichte am 26. März mit 2,82 Meter den niederſten Waſſerſtand. Nun ſtieg der See täglich um 0 f 1 und erreichte am 9. Juli f tarke Regenfälle erhielt er nun unge⸗ heuren Zufluß; der Pegel beiße am 11. Juli 4,84 Meter, am 12 Juli 4,96 Meter, am 13. Juli 5,06 Meter und am 8. Juli 5,18 Meter, Hierauf fiel er bis zum 28. Juli auf Meter; fünf einfallende Regentage ließen ihn noch⸗ anſchwellen, ſodaß er erſt am 4. en höchſten Stand erreichte. Die heißen Tage vom 25. ſt bis 3 September brachten ein tägliches Fallen von Zentimetern Am 26. September ſtand er auf 3,72 ſtieg dann infolge Regenwetters bis 29 Septem- auf 4,00 Meter, worauf bis Jahresſchluß ges Abnehmen einſetzte. Am 1. Januar des and er auf 2,84 Meter. Der Waſſerſtand nd niedriger als vor einem Juhr. nals ein g neuen J war alſo bedeute uguſt mit 5,20 Me⸗ Aus den Nachbargauen Darmſtadt.(„Die Nachtluft bekam ihm ſo gut“.) Ein ſchwerer Junge hatte ſich vor der Großen Strafkammer zu verantworten; der 52jährige Peter Allmann von Darmſtadt, der ſchon 25 Jahre ſeines Lebens in Ge⸗ fängniſſen und Zuchthäuſern zubrachte, und der wegen 30 neuer Diebſtähle angeklagt iſt. Der Angeklagte konnte nichts liegen ſehen, ohne es mitzunehmen: Brötchen, Milch und andere Lebensmittel, Haſen, auch eine feine Lederjacke oder Wäſche. Er ſei faſt ſtändig nachts unterwegs geweſen, be⸗ kundete ſeine Frau als Zeugin, und habe geſagt, die Nacht⸗ luft bekomme ihm ſo gut. Der Angeklagte, der übrigens bei der Fahrt ins Gericht einen Ausbruchsverſuch aus dem Gefängniswagen gemacht hatte, leugnete ſchlankweg alles, nachdem er in der Vorunterſuchung keilweiſe geſtändig war. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten auf eine Zucht⸗ hausſtrafe von ſechs Jahren und zehn Jahre Ehrverluſt und ordnete außerdem ſeine Sicherungsverwahrung an. Sprendlingen.(Zwei getaufte„Feuermelder“.) Einen zweifelhaften Spaß erlaubten ſich zwei Männer in der Neujahrsnacht. Sie klopften an einem Hauſe und riefen dem Hausbewohner zu:„In Eurem Häuschen brennt es!“ Ganz erſchrocken ſuchte der Aufgewachte das Haus ab, konnte aber keine Brandſtelle entdecken. Trotzdem ergriff er einen Eimer voll Waſſer, ſchlich mit dieſem um die hintere Haus⸗ ſeite und überraſchte die noch immer Klopfenden mit einem tüchtigen Guß Waſſer. ** Frankfurt a. M.(Hartnäckige Lebensmüde) Eine in mittleren Jahren ſtehende Frau ſprang in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht in den Main. Sie wurde jedoch von einigen Männern, die den Vorfall beobachtet hatten, wieder an Land gebracht. Als ſie wieder etwas zu ſich gekommen war, verſuchte ſie wiederholt ſich loszureißen, um wieder in das Waſſer zu ſpringen. Sie wurde ſchließlich der Polizei übergeben, die für ihre Unterbringung in einem Krankenhaus ſorgte. — Neckarſulm.(Gefährliches Spiel.) Ein 13 Jahre alter Junge in der Marienſtraße ſpielte mit ſeinem Freund. Er ſtand unter der Haustüre und ſein Freund machte ſich an einem Luftgewehr zu ſchaffen. Er wollte ſeine Kunſt beweiſen, zielte auf ſeinen Freund und traf ihn unter das rechte Auge. Der bedauernswerte Junge wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht, wo er unter Hinzuzie⸗ hung eines Heilbronner Arztes operiert werden mußte. — Ul.(Schwerer Autounfall.) Auf der Staats⸗ ſtraße Ulm— Geislingen ereignete ſich in der Nähe von Dorn⸗ ſtadt ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſt⸗ kraftwagen und einem Perſonenkraftwagen. In dem dichten Nebel überſah der aus Richtung Geislingen kommende Per⸗ ſonenwagenführer einen vor ihm in der gleichen Richtung fah⸗ renden Laſtwagen und fuhr mit voller Kraft auf den Anhän⸗ ger des Laſtzugs auf. Der Personenwagen wurde vollſtändig zertrümmert. Ein im Zuſammenhang mit dieſem Anfall verbreitetes Gerücht, es ſeien dabei zwei Menſchen ums Leben gekommen, entſprach zum Glück nicht den Tatſachen. — Schrozberg Kr. Gerabronn.(Betrüger gefaßt) In Könnbronn gab ſich ein zugereiſter junger Mann als Beamter der Reichsbankdienſtſtelle Stuttgart aus und er⸗ klärte, er müſſe 25 000 Mark an Beſitzer von Anleihe-Ab⸗ löſungen ausbezahlen. Zu dieſem Zwecke müſſe er die Nummern der Zinsſcheine kontrollieren; wenn die Num⸗ mern mit den von ihm vorgezeigten Zinsabſchnitten über⸗ einſtimmten, könne er einen größeren Betrag ausbezahlen. Die Nummern ſtimmten natürlich nie, da er nur einige Zinsabſchnitte von den Zinsverbilligungsaktien für Bau⸗ zuſchüſſe bei ſich hatte. Wenn nun die Nummern nicht ſtimmten, erklärte er, er müſſe eine Kontrollgebühr von fünf Mark erheben. Ob er mit dieſem Trick Erfolg hatte, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, denn in Könnbronn faßte gleich der erſte, den er hereinlegen wollte, Verdacht und holte die Polizei. Inzwiſchen war er bei einer Witwe in Könnbronn und ließ ſich die Anleihe-Abſchnitte vorle⸗ gen. Als er mit der Beſitzerin verhandelte, kam der Schutz⸗ mann und verlangte einen Ausweis von ihm. Der Mann erwiderte, er brauche keinen Ausweis. Darauf nahm ihn der Schußmann feſt und verbrachte ihn in den Ortsarreſt nach Schrozberg. Bei Prüfung ſeiner Papiere ſtellte ſich heraus, daß er ein vielfach wegen Betrugs u. ä. vorbeſtraf⸗ ter Gauner aus Sachſen war. Laſtkraftwagen von Lokomokive erfaßt. Kaſſel, 6. Jan. Der Beſitzer und Fahrer emes Laſtkraft⸗ wagens, der Autoſchloſſer Heinrich K aus Deute, wollte die Gleiſe der Kleinbahn Grifte— Gudensberg an einem unbe⸗ ſchrankten Wegübergang in dem Augenblick überqueren, als auf dem Gleis eine leerfahrende Lokomotive herannahte. Es kam zu einem Zufammenſtoß, bei dem der Laſtkraft⸗ wagen zertrümmert und K. getötet wurde. A Von einem Schrank erſchlagen. In Arnſtorf fiel dem Knecht Ludwig Hartl, der 61 Jahre alt iſt, ein Schrank ſo unglücklich auf den Körper, daß er ſchwer verletzt wurde und im Krankenhaus bald darauf ſtarb. zb Volksſchädlinge. Wegen Betruges am Winterhilfs⸗ werk ſind in Bad Kiſſingen zwei Geſchäfte geſchloſſen wor⸗ den. Ein an beiden Geſchäften angebrachtes Schild trägt folgende Inichrift:„Die Betrüger der beiden Geſchäfte ſind in Haft genommen worden Der eine von ihnen zahlte an Arbeitslohn für die Anfertigung von Hemden 14 Pfennige und berechnete dem Winterhilfswerk 72 Pfennige. Der an⸗ dere lieferte dieſe Hemden mit 50 und Unterröcke mit 80 Prozent Gewinn“ Ab Ein Tobſüchtiger im D. Zug. Im D⸗Zug Wien München erlitt ein Mitreiſender plötzlich einen Tobſuchtsan⸗ fall. Er zertrümmerte die Fenſter ſtürzte ſich auf die Fahr⸗ gäſte, zog die Notbremſe und konnte erſt nach vieler 1 5 überwältigt werden. Er wurde gefeſſelt und in den Dien 2 wagen gebracht. Auf dem Bahnhof in Linz nahm ein Ret⸗ tungswagen des dortigen Krankenhaufes den Bedauerns⸗ werten auf. Auf bisher ungeklärte Weiſe gelang es dann dem gefährlichen Kranken nachts das Krankenhaus zu ver⸗ laſſen. Mit einem Meſſer bewaffnet raſte er die Straßen entlang und verletzte 12 Perſonen. darunter 3 ſchwerer. Nach längerer Verfolgung konnte der Raſende ſchließlich überwältigt und in eine Iſolierzelle gebracht werden. Ab Blutige Familientragödie. Eine grauenhafte Bluttat ereignete ſich in Hamburg. Der 28 Jahre alte Adolf Ball, der mit jeinen Eltern in der Deſeniß⸗Straße wohnt, über⸗ fiel plötzlich ſeine Mutter und brachte ihr mit einem Raſier⸗ meſſer ſo ſchwere Verletzungen bei, daß ſie ſogleich nach der Ueberführung ins Krankenhaus ſtarb. Dem Vater, der ſei⸗ ner Frau zu Hilfe kommen wollte, brachte er ebenfalls Schnittwunden bei Der Täter ſtürzte ſich dann aus dem Fenſter der im zweiten Stock gelegenen Wohnung. Er wurde als Gefangener in das Lazarett des Unterſuchungsgefäng⸗ niſſes eingeliefert. Frühling im Januar Ein milder Weſt⸗ und Südweſtwind weht augenblick— lich in Südweſtdeutſchland. Die Temperaturen liegen durch— ſchnittlich zwiſchen 7 und 9 Grad Wärme, ſodaß man glau⸗ ben könnte, der Frühling ſtehe unmittelbar vor der Tür. Es iſt für die Jahreszeit, die ſetzt Schnee und Eis brin⸗ gen müßte, viel zu warm, übrigens ein ausgesprochen un⸗ geſundes Wetter, wie die zahlreichen Erkälkungskrankhei⸗ ten, vor allem aber die immer noch ziemlich verbreitete Grippe, beweiſen. Draußen in der Natur hak man durch⸗ aus den Eindruck, als ob der Vorfrühling beginne. Die Weiden tragen Kätzchen und die Erlen haben ihre Blüten⸗ räupchen angeſetzt. Ganz dick angeſchwollen ſind die Knoſ⸗ pen des Holunders und des Flieders. In manchen Gärten läuten die erſten Schneeglöckchen und an manchen Stellen ſieht man die ſchönen weißen Blütenſterne der Chriſtroſe. Die Landwirte und Gärtner ſind über das augenblickliche Wetter keineswegs erfreut. Wohl ſparen die Gärtner das Brennmaterial bei der Beheizung ihrer Treibhäuſer, aver das Land draußen ſollte jetzt tüchtig durchfrieren, damit der Boden gar wird. Außerdem vernichtet ein kräftiger Froſt viel Ungeziefer und pflanzliche und tieriſche Schäd⸗ linge, an denen in den letzten Monaten kein Mangel war. Zu der Schneckenplage kamen ziemlich viel Mäuſe, die ſich bei der warmen Witterung ihres Lebens freuen. Den jun⸗ gen Saaten, die in dieſem Winter weniger kräftig ſind als in anderen Jahren, da ſehr ſpät geſät wurde, könnte ein ſtarker Schneefall nichts ſchaden. Und dann müßte Froſt kommen, ſo wie man ihn vom Januar erwartet nach der alten Bauernregel:„Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen“. Aber vorläufig ſcheinen die Ausſich⸗ ten dafür noch recht mäßig zu ſein! Auf der Straße vom Tode ereilt. Vermutlich in⸗ folge eines Schlaganfalles brach auf der Schienenſtraße ein in Sandhofen wohnender älterer Mann bewußtlos zuſam⸗ men. Im Städtiſchen Krankenhaus, wohin der Bewußtloſe⸗ gebracht wurde, konnte nur noch der inzwiſchen eingetretene Tod feſtgeſtellt werden.— In der Abſicht, aus dem Leben zu ſcheiden, brachte ſich nachts auf dem Horſt⸗Weſſelplatz ein in der Schwetzingerſtadt wohnender junger Mann mit einer Piſtole einen Schuß bei. Der lebensgefährlich Verletzte wurde nach einem Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Diebesgeſellſchaft wandert ins Gefängnis. Wegen zahlreicher Diebſtähle wurde ein in der Neckarſtadt⸗Nord woh⸗ nendes, übel beleumundetes Ehepaar ſowie der Bruder der Frau feſtgenommen und in das Gefängnis verbracht. 65 — Abblenden auf der Landſtraße. Jeder Kraftfahrer kennt die Gefahren, die auf nächtlicher Fahrt durch das grelle Licht eines entgegenkommenden Fahrzeugs entſtehen. Die Nürnberger Polizei will jetzt den Kampf gegen das Blenden auf der Landſtraße aufnehmen. Verkehrsfünder, die nicht oder nicht rechtzeitig abblenden, werden künftig mit einer neuen Einrichtung des Polizeipräſidiums Nürn⸗ berg⸗Fürth, dem Beleuchtungsprüfſtand, Bekanntſchaft ma⸗— chen. Die jetzt in Betrieb genommene Einrichtung iſt eine der erſten dieſer Art in Deutſchland. Sie dient ſowohl der polizeilichen Prüfung von Fahrzeugbeleuchtungen wie auch der genauen photometriſchen Ermittlung der Beleuchtungs⸗ ſtärke von Kraftfahrzeugſcheinwerfern. Fahrzeuge, die den Beſtimmungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung nicht ent⸗ ſprechen, werden repariert und mit richtigen Beleuchtungs⸗ vorrichtungen auf die Straße geſchickt. Der Wagen, der ein⸗ mal durch den Prüfſtand gegangen iſt, wird niemand mehr auf der Landſtraße blenden. — Wenn die Ehefrau leichtſinnig pumpl. Das Preußiſche Oberverwaltungsgericht hat in einem Diſziplinarverfahren (Aktenzeichen J D 44/36) einem Beamten als Schuld an⸗ gerechnet, daß er das leichtſinnige Schuldenmachen keiner Ehefrau nicht verhindert habe. Das Schuldenmachen an ſich ſei nach der ſtändigen Diſziplinarrechtſprechung nicht ſtraf⸗ bar, ſondern nur ein ſolches, das durch Art, Zweck oder Dauer qualifiziert wird, alſo entweder unehrenhaftes oder leichtſinniges oder fortdauerndes Schuldenmachen Der an⸗ geſchuldigke Ehemann habe, ſei es aus Liebe zu ſeiner Frau oder mangelnder Charakterſtärke, nicht frühzeitig und nach⸗ drücklich genug durchgegrifſen und insbeſondere erſt nach Einleitung des Dienſtſtrafverfahrens(bei dem dieſer Tatbe⸗ ſtand nur einen Teil bildet) die Entziehung der Schlüſſel. gewalt erwogen. Er hätte ſich aber nach Anſicht des Ge⸗ richts klarmachen müſſen, daß durch die Schulden nacherei ſeiner Ehefrau mittelbar Kredit und Anſehen der Beani⸗ tenſchaft in der etwa 80 000 Einwohner umfaſſenden Stadt geſchädigt werden mußten. Niſimöglichkeiten beim Obſtbaumverſchnitt Die Freibrüter ſuchen Aſtquirle. Herbſt und Winter ſind die Zeiten des Obſtbaumver⸗ ſchnittes. Doch werden dieſe Obſtpflegemaßnahmen viel zu wenig dazu benutzt um den Singvögeln Neſtunterlagen zu bieten. Für die Höhlenbrüter iſt hinreichend geſorgt, um die Brutmöglichkeiten der Freibrüter ſteht es dagegen bedeutend ſchlechkter Sie ſind immer auf den Aſtquirl oder die Aſtgabel angewieſen, wenn ſie ihr Neſt bauen wollen. Zu ihnen gehören Buchfinken, Amſeln, Grasmücken und Heckenbraunelle, um die wichtigſten Freibrüter zu erwäh⸗ nen. Man kann beim Beſchneiden der Baume und Sträu⸗ cher leicht darauf abzielen durch den Schnitt eine Aſt⸗ quirlung hervorzurufen, ſo daß einzelne Austriebe an wa⸗ gerechten Aeſten oder Spitzäſten eine fingerartige Quirlbil⸗ dung erhalten. Es getiche oft ſchon, daß zwei Aeſte gabel⸗ förmig die Quirlung bilden. Sehr leicht iſt die Anlage bei den Aepfelbäumen, wo die Waſſenreiſer(Klebäſte) oft in ganzen Büſcheln hervorſchießen. Hier laſſe man drei bis dier Stummel ſtehen, in denen die Freiorüter Neſtunter⸗ lüge er„ er im übrigen dieſen ſehr um Niſtmöglichkeiten verle⸗ genen Vögeln helfen will, der reiße die alten Neſter heraus aus den Auen und Gabeln, denn die Singvögel bauen immer wieder neu und beziehen nicht, wie die Höhlenvrü⸗ ter oder Raubvögel ein und dasſelbe Neſt Jahr für Jahr. Wo daher ein altes Neſt ſich befindet, geht eine Niſtgele⸗ genheit für die freibrütenden Singvögel verloren. Be⸗ ſonders verdient machen können ſich um den Vogelſchutz die Wärter der Wegebauverwaltungen, die man jetzt die Land. ſtraßenbäume ſtutzen ſieht. Gerade bei der e der% Chauſſeebäume beliebten Linden und Ahorne iſt das ausſchlagende Reiſigmaterial ſehr zahlreich das leicht. durch entſprechenden Verſchnitt zu wertvollen Neſtaaler lagen geformt werden konn. g Wir fordern den deulſchen Arbeitsmenſchen. Aus der Tätigkeit der Arbeitsſchule der DA Mannheim. Wenn wir den neuen Vierjahresplan, den der Führer auf dem Parteitag der Ehre 1936 verkündele, reſtlos gewinnen wollen, ſo müſſen wir erſt die Menſchen haben. Die Menſchen für den Vierjahresplan müſſen wirtſchaften. Dem Führer ſeine Soldaten der Arbeit zur Durchführung des Vierjahresplanes zu geben, das iſt unſer Auftrag und heiliger Wille.“ 1 55 Worte ſind ein Zitat aus der Rede von Dr. Ley, die er auf der Kundgebung des Ar utes für Berufs⸗ Helle und Betriebsführung der DA im Oktober in Berlin gehalten hat. Die Arbeitsſchule der DAß in Mannheim verſucht ſeit nunmehr 3. Jahren dieſer Auf⸗ gabe gerecht zu Werde. Während Wir in der vergangenen Zeit in den Menſchen nicht mehr wie irgendeine Machine ſahen, hat ſich heute nunmehr die nationalſoz aliſtiſche Idee reſtlos deen Die Ausbildung der Arbeiter wurde ſo ſpezialiſiert,— ſowelt überhaupt noch von einer 1 zung geſprochen werden ko; me,— daß der eitze ne Arbeiter nur noch für irgendein Spezialgebiet beſtimmte Handgriffe verrichten brauchte. Immer mehr wurde der einzelne Volksgenoſſe Hilfsarbeiter und die marxiſtiſchen und liber a iſti chen Auf aſ ungen haben dazu beigetl a zen, daß die Maſſe der ungelernten Arbeit er immer größer wurde. Die Folgen dieſer Methoden können wir heute überall feſtſtellen. Auf der einen Seite ſehen wir noch immer eine Anzahl ungelernter Erwerbsloſer und auf der anderen Seite ein ausgeſprochener Mangel an guten Facharbeitern. Es iſt daher kein Zufall, daß die Arbeitsſchule der 8 die dieſem Uebel abhelfen ſollte, in den letzten 3. Jahren eine der rart ige Ent wicklung mitgemacht hat Im Nahe 1936 haben insgeſamt über 11000 Volksgenoſſen die Arbeitsgemeinſchaften und Lehrgänge der Arbeits S ſchule beſucht. Dabei ſind die kaufmänniſchen Berufe mit ca. 6000 Teilnehmern, beſonders in volks⸗ und betriebs⸗ wirtſchaftlichen Arbeitsgemeinſchaf ten und e Wie Buchhaltung, Rechnen, Kurzchrift, Moſchinenſchreiben, Fremdſprachen, l eine Reihe von Spezia larbe its⸗ gemeinſchaften wie Einzelhandel, Verkehrsgewerbe, Banben und Verſicherungsgewerbe vertre en. Als nächſte Gruppe folgt dann der in Mannheim ſtark vertretene Beruf des Metallwerkers mit insgeſamt rund 3000 Le die ſich insbeſondere auf Schloſſer, Dreher, Schweißer. Elektrizitätswerker, Kraftfahrer uſw. verteilen. Die Schulung des Handwerks iſt im abgelaufenen Berichtsjahr beſonders ſtark angewachſen. Nahezu 2000 Lehrlinge, Ge⸗ ſellen und Meiſter aus dem Handwerk haben in der Arbeitsſchule an Lehrgängen und Vorträgen teilgenom⸗ men. Dann folgen die Berufe in Nahrung und Genuß⸗ mittelinduſtrie, das Baugewerbe, das Verkehrsgewerbe, Ingenieure und Techniker, Chemiewerker und zum Schluß das graphiſche Gewerbe. Neben der Erkenntnis, daß diejenigen Arbeitskame⸗ raden, die ihre Arbeitskraft richtig und vollwertig ein⸗ ſetzen können, ihren Arbeitsplatz in der großen. Gemein⸗ ſchaft aller Schaffenden ſtets behaupten, wurde der Wiſle zur höchſten und beſten Leiſtung auch dadurch gef ſtärkt 1 die 110 Qualitäts⸗ und Wertarbeit wieder ihren lten Platz eroberte. Es gilt heule nicht allein Suez a iſt 5 ſeinem Beruf zu ſein, ſonde n nur umfaſſende Be ufs⸗ kenntnis geben die Gewähr für wirklich brauchbare Leiſtungen. Die ungeheure raſche Entwicklung der Technik, der Wirtſchaft überhaupt verlangt von jedem Einzelnen oft mehrmals in ſeinem Leben eine Umſtel lung, de er nur dann bewältigen kann, wenn er das ganze Gebiet ſeines Beurfes beherrſcht und nicht nur nebenbei von den Dingen eine Ahnung hat. Es iſt notwendig, daß her insbe ſondere Fehler der Vergangenheit aufzuheben ſind. Wie e 1 erfordert eine Wehrwirtſchaft, daß in No ze ten die Arbeitsmenſchen an berſchi edenen Stell en einſatz zfäh ig ſind. Während früher der Schulent aſſene üb erhau t keine Möglichkeit hatte, ſeine beruflichen Kenntniſſe auf dem laufenden zu halten bezw. zu erwe 1 0 hat die Arbeits⸗ ſchule der DA dieſen Mangel behoben. Heute hat jeder Volksgenoſſe, gleichgültig ob er Hilfs 9 Facha bei⸗ ter, Buchh alter, Prokutiſt oder Direktor iſt, die Möglich⸗ keit, durch dauerndes Arbe ten an ſich ſelbſt im Krei e von Arbeitskameraden ſeine Leiſtungsfäbigkeit und ili ſeine Einſatzfähigkeit für die Volksgemeinſchaft auf dem höchſten Stand zu halten. Es iſt ganz ſelbſtve e ſtändlich daß in den e und Lehrgängen der Arbeſtsſchule die Pflege einer Arbe itsgeſinnung, wie ſie durch den Nationalſozialismus geſchaff en wurde, enen be onde den Rahmen einnimmt. In Zuſammenar beit mit den ör! ichen Schulen(Handels ſchule, Ge werbeſchule, Inge nieurſchule) und der Praxis f es gelungen, neben erſten Fach euten auch weltanſchaulich einwandfreie Lehrkräfte zu gewinnen. Die eingeſetzten pädagogischen Le fer ſorgen dafür, daß der Stoff na ch-ä a o iche! Ge icht punk en nich ig. mittelt wird. Bei oben beſte ßenden Al'ers⸗ und Wiſſe unterſchieden iſt dies gewiß nicht leicht. Die Arbessſchute der DA hat daher eine Bezatungsſtelle geſchafſen, die jedem zur. ſteht und ihn in ſemer ber uche! Ausbildung bezw. Weiterentwickung betreut und be ät. Zu Beginn des Winterhalbjahres haben z. B. täglich 2—300 Vg. diede Beratungsſtelle aufgeſucht. Daraus geht hervor, welch ungeheure Arbeit bei dem jetzigen Umfang geleiſtet werden muß. Im Einvernehmen mik den Betriebsführern und den Betriebszel enob! eut. n werden auch beſonders befähigte Arbeitskameraden durch Er⸗ mäßigung oder Freiſtellung von der Kursgebühr geför⸗ derk. Die DA wird mdt allen Mitieln dafür ſorgen, daß in Zukunft in Verbindung mit dem Arbeitsamt jeder Arbeitskamerad, der ſich bemüht, ſeine Leiſtung zu ſtei⸗ gern, in den einzelnen Betrieben auch dichtig eingeſetzt wird. Eine planmäßige Weiteren twickung und Förde ung iſt daher keine Privatſache des Einzelnen mehr, ſondern ſie iſt Verpflichtung gegenüber der Gemeinſchaft. Zeitſchriften und Bücher. Die Einkommenſteuer. Was jeder davon wiſſen muß. Von Steuerinſpeltor Dr. W. Sinzig. 6. Auflage. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.25.— Es iſt die Pflicht jedes einzelnen, ſich über die weſentlichſten Grund⸗ züge der neueſten Steuerbeſtimmungen zu unterrichten. Durch das Studium die es Bändchens werden un⸗ erwünſchte Auseinanderſetzungen mit den Steue behörden vermieden und häufig beſtehende Unklarheiten behoben. Da erfährt man u. a., welche Vorausſetzungen vor 5 15 müſſen, um eke dente e zu wer er un) ſo manches andere Wiſſenswerte. Durch die zahlreichen Beiſpie e und die gemeinverſtändliche Darſtellung wird jeder Nutzen aus dieſer Schrift ziehen können. Jedem S'euerpflichtigen kann daher das praktiſche Bändchen, das unter den Steuerſchriften der volks tümlichen Sammlung„Hilf Dir 8 erſcheint, 5 en werden. 0 dafür, daß Du Dich mit ſauben Gewiſſen an den ſonntäglichen Mittagstiſch ſetzen kannſt. Ib. 1— 8 3 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 7. Januar, 20 Uhr: 5 e 0 Napoleon oder die hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe. Freitag, 8. Januar, 20 Uhr: Miete F 10 und 2. Son⸗ dermiete F 5: Richelieu. Schauſpiel von Paul Joſeph Cremers. Samstag, 9. Januar, 14.30 Uhr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Karl Klauß.— 19 Uhr: Miete A 12 und 2. Sondermiete A 6: Lohengrin, von Richard Wagner. Sonntag, 10„ 15 Uhr: Frau Holle. Weih⸗ nachtsmärchen von Walter Oſterſpey, Muſik von Kart Klauß.— 20 Uhr: Miete C 13 und 1. Sondermiete doro hee Operette von Hermann Her⸗ mecke, Muſik von A. Vetterling.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Im Neuen Samstag, 9. Januar, 20 Uhr: Luſtſpiel von Karl Bunje. Sonntag, 10. Januar, 20 Uhr: Einmaliges Tanzgaſtſpiel Miete A 11 und 1. Theater im Roſengarten: Der Etappenhaſe. Mary Wigman.(Eintrittspreiſe 0,50 bis 4 Mark). Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Die Feſtſetzung und Erhebung b) für pie übrdden Vororte in den be⸗ J . Perlite betr. Liſten ſind für die Berechnung der 9 5 f 1 Beiträge maßgebend, welche von Die Zählungollſten über den den Tierbesitzer zur Deckung der Beſtand an Rindvieh und Tieren Viehſeuchen⸗Entſchädigungen ent⸗ des Pferdegeſchlechts(Pferde, Eſel, richtet werden müſſen. Mauleſel, Maultiere) liegen vom Anträge auf Berichtigung der 7. bis einſchließlich 20. Januar 1937 Liſten ſind innerhalb obiger Auf⸗ a) für die Altſtadt Anſchlleßt ich legefriſt vorzubringen. Waldhof im Rathaus N 1, Mannheim, 4. Januar 1937. Zimmer Rr. 164, Der Oberbürgermeiſter. Verſammlungs⸗Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend 8 Uhr Turnſtunde der Tur⸗ nerinnen. Wegen ganz wichliger Sache müſſen ſämt⸗ liche Turnerinnen anweſend ſein. Fußballvereinigung. Morgen abend wie üblich Training, wozu alle Aktiven erwartet werden. Anſchließend Spielerverſammlung.— Das Po balſpiel am kom⸗ menden Sonntag findet hier ſtatt, weil Brühl Platzſperre hat. „Sängerbund“ Mannheim⸗Seckenheim . Am Sonntag, den 10. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet in unſerem Vereinslokal zum„Schloß“(Neben⸗ zimmer) unſere diesjährige Hcuuup versammlung ſtatt. Hierzu paſſive werden alle Ehrenmitglieder, altive und . freundlichſt eingeladen. Der Vereinsführer. Ortsgruppe Seckenheim der Deutſchen Bau⸗ u. Siedlungsgemeinſchaft e. G. m. b. H. Darmſtadt veranſtaltet Samstag, den 9. Januar 1937, abends 8 Uhr im„Reichsadler“ emen öffentlichen Aufklärungs⸗Vortrag über das Thema: Wie bringe ich es zu einem Eigenheim und wie mache ich es ſchuldenfrei? Eintritt frei! Jedermann iſt willkommen. Bis jetzt ſind vergeben durch die DBS: Ueber 6500 Darlehen im Betrag von mehr als 73 Millionen Reichs⸗ mark, auf unkündbarer Grundlage. Sammel⸗Anzeiger Tur für Mitalieder der Landw. Ein- u. Verkeufsgenoſſenſchaſt Beſtellungen auf Perlkalkſtickſtoff, Torſmull und Torſſtreu zum Abholen an der Bahn werden in unſerem Lager entgegengenommen. ö Uhr Rathaus. A Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir hiermit innigsten Dank. Besonderen Dank der Schwester Franziska für ihre liebe- volle Pflege, Soldaten, spenden. der Kameradschaft ehemaliger sowie für die Kranz- und Blumen- Karl Müller u. Frau. Mhm.-Seckenheim, 7. Januar 1937. A——— 5 J „5555S b —.—— ä—— Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem mich so schwer betroffenen Verluste meines lieben guten Mannes, sowie für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen und für die vielen Kranz- und Blumenspenden spreche ich meinen innigsten Dank aus. Frau Marg. Roth Wtw. Mhm.-Seckenheim, 7. Januar 1937. Ortsbauernſchaft Mhm.⸗ Seckenbein Heute abend 8 Uhr 5 Verſammlung im„Pfälzer Hof“. Tagesordnung: Kreisbauerntag Heidelberg Verſchiedenes. Landfrauen Seckenheims! 1. Kreis bauerntag der Kreisbauernſchaft Heidelberg. Am 12. Januar findet in Heidelberg, Brauerei Ziegler, von 13— 14.30 Uhr eine öffentliche Sonder⸗ tagung der Landfrauen ſtatt. Ich bitte um 85 Be ei igung. Apahrt 11.50 J. V.: Ortsabteilungs eiterin. * 7 Werden schnellstens angefertigt in Druckarbeiten der Druckerei des Neckar-Bote. Taclohg. lat Bauhandwerker i (nach vorgeschrieb. städt. Muster) zu haben in 1 Druckerei des Neckar- Bote. a Für den Eintopf Huugtag empfehle: Sauerkraut ½ ks 12 Pfg. Salzbohnen, abgebrüht „ 2 kg 22 Pfg. Erbſen, geſchälte 0 ½ kg 26 u. 32 Pfg. Bohnen, weiße 0 ½ kg 20 Pfg. Linſen ½ ke 34. 30, 4 Pfg. Knorirs Eintopfgericht 8 Würfel 10 Pfg. Maggis Eintopfgericht 5 Würfel 15 Pfg. Vorderſchinken, gekoch 125 gr 43 Pfg. Mädchen (17 20 Jahre) zum 1. 2. 1937 in Bäckerei geſucht Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Näh- ma schinen aller Syſteme werden repariert, Näh res Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel, 23498. Eier⸗Schnittnudeln ½ kg ab 44 Pfg. Eier⸗Maßkkaroni Eier⸗Spaabetti Hörnchen, Spätzle Suppenteige Miſchobſt 2 kg 82 u 66 Pfg. Pflaumen, getrocknet ½ ks 60 u. 50 Hg. Gemüſe⸗ und Obſt⸗Konſerven Deutſcher Weißwein offen, Liter 60 Pfg. Deutſcher Notwein offen, Liter 55 Pfg. 30% Rabatt. Heute blutfriſcher Kablian und File V. Goldbarſch 3 empfiehlt! J. Mürtzwein —— Inſerieren bringt Gewinn!