Tel Nr. 6(2. Blatt). Freitag, 8. Januar 1937 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeilgeſchehen. Die Feiertage ſind vorüber, und wir ſtehen ſchon ganz in der Werktagsarbeit des Jahres 1937. Wir ſind in das neue Jahr eingetreten voll Zuverſicht und Hoffnungsfreude „Ueber dem Geſpött und Gerede der anderen wird wieder ſtehen dienationalſozialiſtiſche Tat. Das Bekennt⸗ nis zu ihr ſei das feierliche Gelöbnis an dieſer Jahres⸗ wende.“ Das deutſche Volk hat dieſe Worte aus dem Neu⸗ jahrsaufruf ſeines Führers verſtanden. Es hat ſofort in den nächſten beiden Tagen ſeine Opferbereitſchaft erneut unter Beweis geſtellt und ſich damit zur nationalſozialiſtiſchen Tat bekannt. Der Verkauf der eiſernen Roſe durch SA, SS und NS zugunſten des Winterhilfswerks war ein durchſchla⸗ gender Erfolg. Und nun bringt der kommende Sonntag, 10. Januar, den erſten Eintopfſonntag dieſes Jahres. Ueber die Bedeutung dieſer Einrichtung braucht nicht mehr viel geſagt zu werden. Wir alle kennen ſie und wir alle haben ſie liebgewonnen. Sie iſt eine eindrucksvolle Bekun⸗ dung des nationalen Gemeinſchaftsgefühls, deren materiel⸗ ler Ertrag gleichzeitig eine weſentliche und daher beſonders wichtige Beiſteuer zur großen Winterhilfsaktion bedeutet. Auch der erſte Eintopfſonntag 1937 muß gleich allen ſeinen Vorgängern ein glänzendes Ergebnis bringen. Das deutſche Volk wird ſeine Pflicht tun und wird opfern, getreu dem oben zitierten Führerwort, daß das Bekenntnis zur natio⸗ nalſozialiſtiſchen Tat feierliches Gelöbnis des ganzen Volkes El. * Deutſchland hat in den letzten Tagen zwei hochverdiente alte Soldaten verloren, deren Namen in die Geſchichte ein⸗ gehen werden: dem Generaloberſten von Seeckt, der noch im alten Jahr nach kurzer Krankheit verſtorben iſt, folgte am Montag dieſer Woche Admiral Behncke in die Ewigkeit nach. Wenn es den Mächten, die ſich nach dem für uns unglücklichen Ausgang des Weltkrieges als die Sieger fühlten und in dieſer Stimmung das Verſailler Dik⸗ tat aufgeſetzt haben, nicht gelungen iſt, die Wehrmacht des deutſchen Volkes und ſeinen Wehrwillen völlig zu zerſchla⸗ gen, ſo iſt das in allererſter Linie das Verdienſt des Ge⸗ nerals von Seeckt und des Admirals Behncke. Seeckt hat die Reichswehr organiſiert, die nach dem Verſailler Macht⸗ ſpruch nicht mehr als 100 000 Mann zählen und die wich⸗ tigſten Waffen überhaupt nicht führen durfte. Admiral Behncke hat die Reichsmarine neu begründet, ebenfalls ge⸗ hemmt durch die Zwangsbeſtimmungen von Verſailles, die die Anzahl der Schiffe, ihre Bewaffnung und die Zahl der Mannſchaften genau vorſchrieben. Was die beiden Männer unter ungeheuren Schwierigkeiten geſchaffen haben, hat ſehr bald die Bewunderung der ganzen Welt gefunden. Und— ſo grotesk es auch klingen mag— die Franzoſen haben da⸗ mals die Notwendigkeit ihrer Rieſenrüſtung und ihrer Be⸗ feſtigungsanlagen immer wieder mit dem Hinweis auf die vortreffliche deutſche Land⸗ und Seemacht begründet. Heute ſind, dank der tatkröftigen Entſchlußkraft des Führers, die Feſſeln von Verſailles abgeſtreift. Die deutſche Wehrmacht kann ſich ſo entfalten, wie es die Sorge für die Sicherheit des Reiches erheiſcht. Aber unvergeſſen werden die Männer bleiben, die in ſchwerſter Zeit allen Widerſtänden von innen und außen zum Trotz die kleine, aber einſatzbereite deutſche Reichswehr aufbauten und damit wichtigſte Vorarbeit für die Jetztzeit geleiſtet haben. Außenpolitiſch geſehen hat das alte Jahr in einer wenig friedvollen Stimmung geſchloſſen. Daran hat bis jetzt auch das neue noch nicht viel geändert. Der Moskauer Bol⸗ ſchewismus iſt es, der die Unruhe in die europäiſche Politik getragen hat, und dauernd bemüht bleibt, dieſe Un⸗ ruhe auch weiterhin zu ſchüren Die moskowitiſchen Macht⸗ haber haben ſich die ſchönen ſpaniſchen Lande ausgeſucht, um von dort den Bolſchewismus in die übrigen Länder Weſteuropas zu tragen. Daß ſie in Spanien auf den erbit⸗ tertſten Widerſtand der national eingeſtellten Kreiſe geſto⸗ ßen ſind, hat ſie nicht abgehalten, ihren Verſuch fortzuſetzen. So kam es zu dem blutigen Krieg auf ſpaniſchem Boden. Jetzt iſt die ſchon mehrfach angekündigte Offenſive der Truppen der nationalen ſpaniſchen Regierung in Gang ge⸗ kommen. Die Erfolge der nationalen Truppen können nicht mehr beſtritten werden. Sogar die Londoner Blätter geben in ihren Kommentaren zu, daß die Dinge in Spanien nun eine entſcheidende Wendung zugunſten der nationalen Re⸗ gierung nehmen. Von den ſchlimmſten internationalen Aus⸗ wirkungen waren die Uebergriffe der roten Seeſtreitkräfte. Wenn ein rotes Kriegsſchiff einen harmloſen deutſchen Frachtdampfer beſchlagnahmt und trotz aller deutſchen Pro⸗ keſte einen Teil ſeiner Ladung und einen Fahrgaſt zurück⸗ hält, ſo iſt das einfach Seeräuberei, gegen die ſich zu weh⸗ ren Deutſchland nicht nur berechtigt, ſondern geradezu ver⸗ pflichtet ift. Es war deshalb ſelbſtverſtändlich, daß Deutſch⸗ land durch ſeinen Kreuzer„Königsberg“ Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Man muß anerkennen, daß das Ausland dieſe deutſchen Gegenmaßnahmen im allgemeinen ſachlich und verſtandig aufgenommen hat. Offenſichtlich hat man auch draußen eingeſehen, daß das Vorgehen der roten Seeſtreit⸗ kräfte gegen einen friedlichen deutſchen Dampfer ein glatter Völkerrechtsbruch war. Es iſt freilich nicht abzuſehen, welche Verwicklungen noch eintreten können, wenn die Roten in Spanien ſich weitere Herausforderungen zuſchulden kom⸗ men laſſen. ſeitens der Moskauer Drahtzieher vor. Man kann deshalb nur wünſchen, daß der Endſieg der nationalen Regierung dieſen ganzen Schwierigkeiten bald ein Ende macht. Mitt⸗ lerweile haben ſa auch andere Staaten böſe Erfahrungen mit den bolſchewiſtiſchen Machthabern in Spanien gemacht: ein belgiſcher Diplomat, der ſchon ſeit einer Reihe von Ta⸗ gen vermißt wurde, iſt, wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, in Spanien von dem roten Geſindel in geradezu beſtialiſcher Weiſe umgebracht worden Gleichzeitig kommt die Meldung von der Ermordung fünf enge Flieger, deren Rück⸗ reiſe nach Frankreich von den Roten auf dieſe Weiſe ver⸗ hindert wurde. Aber nach wie vor verkehren die weſteuro⸗ päiſchen Regierungen mit der Organiſation der Maſſenmör⸗ der in Valencia und nach wie vor behandeln die weſteuxo⸗ päiſchen Regierungen dieſes Geſindel als„Regierung“, ge⸗ ſtehen ihnen ſomit jene volle Gleichberechtigung zu, die man Deutſchland über ein Jahrzehnt lang verweigert hat. Auch lare Verhältniſſe ſchaffe. 2 dafür, daß Du Dich mit ſauberem Getwiſſen an n Offenbar liegen dahingehende Anweiſungen wird der Sieg der nationalen Regierung hoffentlich den ſonnkäglichen Mitlagstiſch jetzen kannſt. f 12 11770 Eine Entſpannung der internationalen Lage bedeutet der Abſchluß des engliſch⸗italieniſchen Abkom⸗ mens über das Mittelmeer. Vorbedingung für das Zu⸗ ſtandekommen dieſes Abkommens war, daß England die Er⸗ oberung Abeſſiniens durch Italien anerkannte. England hat dieſe Anerkennung zwar formell noch nicht ausgeſprochen, aber es hat durch die Umwandlung ſeiner Geſandtſchaft in Addis Abeba zu erkennen gegeben, daß es Abeſſinien nicht mehr als ſelbſtändigen Staat betrachtet. Damit war die Bahn frei geworden für die Einigung über die ſtrittigen Mittelmeerfragen. In Frankreich war man über die eng⸗ liſch⸗italieniſche Vereinbarung verſchnupft, weil man Frank⸗ reich nicht zugezogen hat.(Die franzöſiſche Regierung hätte ein ſolches Abkommen zu Dreien natürlich gerne geſehen, weil ſie es leicht gegen Deutſchland hätte ausdeuten kön⸗ nen!) Wir in Deutſchland begrüßen das Abkommen mit Ge⸗ nugtuung, weil wir darin einen Beitrag zur Befriedung Europas ſehen. Und die Befriedung Europas iſt bekannt⸗ lich eines der vornehmſten Ziele der deutſchn Außenpolitik. Bodenſtändige Pferdezucht 1. Hengſthanptkörung in Baden 1937. () Sinsheim. Im Kampf um die erfolgreiche Durch⸗ führung der Erzeugungsſchlacht ſteht auch unſere Pferdezucht mit an erſter Stelle. Mit der Verkündung des neuen Tier⸗ zuchtgeſetzes im vergangenen Jahr wurden gerade auch den Pferdezüchtern Richtlinien gegeben, die in ihrer Durchführung ein bodenſtändiges Pferd zur Aufzucht bringen ſollen, das ſowohl in der Körperverfaſſung als auch in der Leiſtung einen vollwertigen Typ darſtellt. In dieſem Geſetz wurde auch die Beſtimmung verankert, daß alle Vatertiere in Sam⸗ melkörungen gekört werden müſſen und eine Einzelkörung in Zukunft ausgeſchloſſen iſt. Im Vollzug dieſer Tatſache hat ſich die Landesbauernſchaft Baden, Abteilung Köramt, entſchloſſen, dieſe Sammelkörung für Hengſte dem Badiſchen Pferdeſtammbuch zu übertragen und die Hauptkörung den Hengſtgattungen entſprechend an drei verſchiedenen Körorten vorzunehmen. Für Schwarzwälder Hengſte des Pinzgauer Schlages findet die Hauptkörung am 21. und 22. Januar 1937 in Freiburg i. Br. im Artillerie⸗Depot ſtatt, für Warmbluthengſte des denburger Schlages am 8. und 9. Januar 1937 in der Viehmarkthalle in Offenburg. Für Kaltbluthengſte rheiniſch⸗deutſchen Schlages wurde dieſe Hauptkörung zum erſtenmal in Sinsheim⸗Elf. durchge⸗ führt; ſie geſtaltete ſich dank der vor allem durch die Ge⸗ meinde Sinsheim geleiſteten Vorarbeiten zu einem vollen Er⸗ folg. Bereits am erſten Tag ſetzle der Auftrieb der Hengſte aus dem ganzen unterbadiſchen Zuchtgebiet ein. Am Abend fanden ſich Hengſthalter und Pferdezüchter zu einem Kamerad⸗ ſchaftsabend im Stadtparkſaal zuſammen. Die eigentliche Hauptkörung wurde am folgenden Tag auf dem Nobert⸗Wagner⸗Platz durchgeführt. Von den 52 vorgeführten Hengſten wurden 40 wiedergekört(davon 3 ab⸗ gekört) und 9 friſch gekörk(davon 1 nicht gekört und 1 für ein Jahr zurückgeſtellt). Geſundheits⸗, Nähr⸗ und Haltungs⸗ zuſtand waren mit wenigen Ausnahmen zufriedenſtellend. Bei der gleichzeitig vorgenommenen Hufbeſchlagsprüfung konnten Hufpflege und Beſchlag im allgemeinen als gut anerkannt werden. Die Körkommiſſion legte bei der Körung ſchärfſte Maßſtäbe an, denn nur dadurch wird es möglich ſein, im Lauf der Jahre den gewünſchten Hengſttyp aufzuziehen. Die Molkerelwirtſchaft in Baben () Karlsruhe. Aus den Ergebniſſen der letzten amtlichen Molkereierhebung geht die bemerkenswerte Tatſache hervor, daß es dank der fortſchreitenden Marktregelung in der deut⸗ ſchen Milchwirtſchaft gelungen iſt, die von den Molkereien zur Verarbeitung oder zum Weiterverkauf aufgenommene Milchmenge von 11,7 Milliarden Liter im Jahre 1934 auf 13 Milliarden Liter im Jahre 1935 zu ſteigern. Dieſe Erhöhung der Milchanlieferung iſt umſo bedeutſamer, als die Milcherzeugung im Jahre 1935 mit 23, Milliarden Liter nicht ganz ſo groß wie im Vorjahr(28,7 Milliarden Liter) war. Die Ausdehnung des Molkereiweſens iſt in den einzelnen Teilen Deutſchlands ſehr verſchieden. Die Zu⸗ nahme der Milchanlieferung erhöhte ſich am ſtärkſten in Württemberg(plus 47,8 v. H.), in Schleſien, Thüringen, Heſſen⸗Naſſau und Weſtfalen.— In Baden ſtieg wie all⸗ gemein im Reich die Milchlieferung an die Molkereien von 225,8 Millionen Liter im Jahre 1934 auf 244, Millionen Liter im Jahre 1935. Da die Zahl der Molkereibetriebe im gleichen Zeitraum in Baden von 72 auf 59 zurückging, ver⸗ mehrte ſich die je Betrieb angelieferte Milchmenge von 8 187000 Liter auf 4 140 000 Liter. Der Milchlieferkreis Badens erſtreckte ſich auf 88 804 Kuhhalter mit 274 808 Kühen. Von der Geſamtlieferung an die badiſchen Molkereien wurden 116,6 Millionen Liter als Friſchmilch abgeſetzt, wäh⸗ rend 127,6 Millionen Liter Vollmilch verarbeiket wurden. Die Buttererzeugung hat in Baden ebenfalls eine ſtarke Zu⸗ nahme erfahren, und zwar ſtieg ſie von 45703 Tonnen im Jahre 1934 auf 5455 Tonnen im Jahre 1935. Der Anteil der Markenbutter hieran ſteigerte ſich von 3845 Tonnen auf 5046 Tonnen im Jahre 1935. An Quark und Käſe wurden in Baden herzeſtellt: 51 Tonnen Hartkäſe, 663 Tonnen Weichkäſe, 163. Tonnen Speiſequark und 915 Tonnen Quark zur gewerblichen Verwendung. Das Reichsfeuerwehr⸗Ehrenzeichen Durch eine vom Reichsinnenminiſter Dr. Frick unter⸗ zeichnete Verordnung wird, wie das Nd meldet, zur An⸗ erkennung von Verdienſten im Feuerlöſchweſen ein Reichs⸗ feuerwehr-Ehrenzeichen geſchaffen. Die erſte Klaſſe wird Mitgliedern anerkannter Berufs⸗ oder Freiwilliger Feuer⸗ wehren und ſonſtigen Perſonen verliehen, dis ſich im Feuerlöſchweſen beſondere Verdienſte erworben haben. Außerdem wird die erſte Klaſſe verliehen für beſonders mutiges Verhalten bei der Bekämpfung von Bränden. Die zweite Klaſſe wird Mitgliedern einer anerkannten Berufs⸗ e Feuerwehr verliehen, die nach dem 1. Mai 1936 ihr 25. Dienſtjahr als Feuerwehrangehörige voll⸗ enden. Das Reichsfeuerwehr⸗Ehrenzeichen ſtellt en Flam⸗ menkreuz auf weißem Grunde dar, das in der Mitte das Hakenkreuz trägt und mit der Umſchrift ver⸗ ſehen iſt:„Für Verdienſte im Feuerlöſchweſen“. Das Ehren⸗ zeichen wird auf der linken Bruſtſeite getragen. Es wird im Namen des Reichsminiſters des Innern vom Chef der deut⸗ ſchen Polizei verliehen. Der Beliehene erhält ein 5 zeugnis. Das Ehrenzeichen bleibt nach dem Tode des In⸗ habers im Beſitz der Hinterbliebenen. Ehrenvolle Niederlage Jußballänderſpiel der Hochſchulmannſchaften. Das dritte Fußball⸗Länderſpiel der Hochſchulmannſchaf⸗ ten von Deutſchland und England, das am Don⸗ nerstag vor 3000 Zuſchauern im Wembley⸗Stadion bei London vor ſich ging, wurde von den Briten knapp mit 1:0 (1:0) Toren gewonnen. Die deutſche Mannſchaft kann mit dieſem Ergebnis vollauf zufrieden ſein, wenn auch ein Un⸗ entſchieden ihrer wirklich guten Geſamtleiſtung näherge⸗ kommen wäre. Das Spiel, das bei ſchönſtem Sonnenſchein ausgetra⸗ gen, aber im Fluß durch einen heftigen Wind empfindlich geſtört wurde, begann mit dem Anſtoß der Engländer, die ſofort einige Angriffe auf das deutſche Tor unternahmen. Einen ſcharfen Weitſchuß des Halbrechten Goodyear mei⸗ ſterte Bonk mühelos. Im Gegenſtoß arbeitete ſich Breindl fein durch, er paßte den Ball zu Gäßler, der Münchner wurde im letzten Augenblick aber vom engliſchen Verteidi⸗ ger Straſſer im Strafraum gelegt. Der Schiedsrichter gab den an und für ſich fälligen Elfmeter nicht. In der Folge 1 ein beſtechendes Stürmerſpiel. Und b 0 ißler, der eine feine Aktion mit Bom⸗ benſchuß abſchloß, ſo daß Reed im engliſchen Tor ſein gan⸗ zes Können aufbieten mußte, um den Ball zu halten. Die äfti nunmehr den Bonk immer auf dem Poſten. Die wohl beſte Torge⸗ legenheit für die Deutſchen hatte dann der Linksaußen Pryſſock, der aus vollem Lauf unerhört hart ſchoß und Reed nur mit viel Glück den Ball noch unter der Latte in Sicherheit bringen ließ. Wenig ſpäter hatte auch Lindemann mit einem Weitſchuß kein Glück. Die Angriffe der Engländer hatten nicht den nötigen Zuſammenhalt und zumeiſt waren es Einzelvorſtöße, die unternommen wur⸗ den. Ein ſolcher führte auch unverhofft und Sekunden vor dem Pauſenpfiff durch den Linksaußen Collins, der aus kurzer Entfernung ſchoß, zum einzigen und entſcheidenden Tore des Spiels. Nach der Pauſe ſpielten die Engländer weit beſ⸗ ſer als vorher, ſo daß die deutſche Elf alles zur Abwehr auf⸗ bieten mußte. Nur der wirklich hervorragenden Arbeit Bonks war es ſchließlich zu danken, daß die gefährlichſten engli⸗ ſchen Stürmer Collins, Goodyar und Edelſton nicht ein weiteres Mal erfolgreich ſein konnten. Unſere Mannſchaft kam in dieſer Zeit wenig zum Zuge Erſt nach langen und bangen Minuten konnte Pryſſock in einem ſchneidigen Lauf allein durchbrechen. Die günſtige Gelegenheit vergab jedoch der Offenbacher Lindemann, der den Flankenball über die Latte hob. Dann rannten die Engländer erneut gegen das deutſche Tor an, ſo daß Bonk im Verein mit Simon und Vogel kaum einen Augenblick zu Atem kamen. Kurz vor Schluß ſetzten die deutſchen Spieler zu einem ſchönen End⸗ ſpurt an, der aber nichts einbrachte. Weltbild(M). Zum Vierlünder⸗Boxturnier im Sportpalaſt. Am Borturnier des Berliner Polizei⸗Sportvereins am 8. Januar nehmen Vertreter von Italien, Ungarn, Oeſter⸗ reich und Deutſchland teil. Unſer Bild zeigt die beiden deutſchen Teilnehmer Tralſt(Schwergewicht) und, den Mittelgewichtter Campe(links) beim Sparringstraining Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 7. Jan. Notierungen unverändert. Mannheimer Kleinviehmarkt v. 7. Jan. Auftrieb: 4 Kälber, 22 Schafe, 40 Schweine.— Ferner 384 Läufer, 23 bis 32 Mark; 551 Ferkel, bis ſechs Wochen 8 bis 14, über ſechs Wochen 14 bis 23 Mark. Marktverlauf: ruhig. * 4 Mannheimer Wochenmarkt v. 7. Jan. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,3 bis 5, Salatkartoffeln 10 bis 125 Wirſing 7 bis 105 Weißkraut 5 bis 8; Rotkraut 7 bis 10 Blumenkohl, St. 10 bis 50, Roſenkohl 25 bis 28; Karot⸗ ten, Bſchl. 7 bis 8: Gelbe Rüben 6 bis 10 Rote Rüben 7 bis 10; Spinat 20 bis 25; Zwiebeln 8 bis 107 Schwarz⸗ wurzeln 20 bis 30; Endripienſalat, St. 5 bis 30, Feldſalat 60 bis 120; L erkohlraben, St. 5 bis 20; Tomaten 60 bis 80; Suppengrünes, Peterſilie, je Bſchl. 4 bis 8; Schnittlauch Bſchl. 8 bis 10; Aepfel, 15 bis 48; Birnen 15 bis 40% ¼ Zitronen 4 bis 7; Bananen, St. 5 bis 12; Markenbutten 160; Landbutter 140 bis 142 Weißer Käſe 25 bis 30, Eier, St. 10 bis 1 8 8 i Franifürter Schlachtviehmarkt v. 7. Jan, Auftrieb: 107 Rinder, darunter 11 Ochſen, 9 Bullen, 73 Kühe, 14 Färſen; ferner 664 Kälber, 222 Schafe, 316 Schweine. Preiſe: Ochſen 45, 41, 36; Bullen 43, 39; Kühe 42 bis 43, 36 bis 39, 7 bis 33, 20 bis 25; Färſen 44, 40, 35; Kälber 86 bis 65, 42 bis 55, 2 bis 40, 30 bis 37; Lämmer, Hämmel, is 35, 48, 43 bis, 38 bis 42, Schafe 38 bis 40, 30 bis 20 bis 40; Schweine 52,5, 52,3, 32,5, 51,5, 48,5, 48,5, 52,5, 50 bis 50,5. Marktverlauf: AA-Tiete über Notiz Groß⸗ vieh und Schweine zugeteilt; Kälber mittelmäßig, ausverkauft; Hämmei und Schafe lebhaft, ausverkauft. — Die Frau und ihre Welt Ein ſtummes Kindermädchen Mag während des erſten Vierteljahres das Kleinkind die Mutter durch viel Schlaf und ruhige Beſchäftigung mit ſich ſelbſt erfreuen, ſo erwachen doch im zweiten Viertel⸗ jahr die kleinen Lebensgeiſter in höherem Maße. Das Kind wälzt ſich im Bettchen hin und her, ſtrampelt ſich bloß, liegt auf ſtatt unter der Decke, befreit ſich mit un⸗ vorſtellbarer Geſchicklichkeit von ſeinen Windeln und den hübſchen Bettſchuhchen, und ſogar die wollenen Höschen liegen neben dem Bett auf der Erde. Alle Augenblicke wird die junge Mutter bei ihrer Arbeit nervös und kommt gelaufen: Das Kind wird ſich erkälten! Und hun⸗ dertmal werden die Schuhchen wieder übergeſtreift. Es iſt eben ſchwer, wenn man ein lebhaftes, geſundes Kind und keine Haushaltshilfe oder Aufſichtsperſon hat! Schaffen wir uns zur eigenen Beruhigung und im Intereſſe der Geſundheit des Kindes ein ſtummes Kinder⸗ mädchen an, einen Strampelſack, den wir mit geringſter Mühe ſelbſt herſtellen können. Als Material dient jeder weiche, warme und waſch⸗ ſowie kochfeſte Stoff, der nicht verfilzt. Alſo Flanell und Flauſch für die kühle Ueber⸗ gangszeit, Baumwolle mit dünner, wärmender Auflage auf der Innenſeite für die warme Jahreszeit. Wir brauchen zwei Stoffſtücke von etwa 40 Zenti⸗ meter Breite und 60 Zentimeter Länge, oder ein ganzes Stück von 80 Zentimeter Breite, das zuſammengefaltet wird. Kein Schnitt, nur dieſe gradlinigen Teile. Die Stoffſtücke werden aufeinandergelegt, wobei eine der beiden Schmalſeiten ſauber zugeſteppt wird und auch die beiden Längsſeiten zugenäht werden bis auf 20 Zenti⸗ meter vom oberen Rand der zweiten Schmalſeite ent⸗ fernt. Die nun verbleibende Kante— alſo obere Schmal⸗ ſeite und Seitenteile, 20 Zentimeter lang— wird mit einem Bandſtreifen ſauber eingefaßt. Damit iſt der Strampelſack eigentlich fertig. Die Schlitze links und rechts werden durch einen flachen Knopf und eine Schlinge am oberen Rand verſchließbar gemacht. Man läßt die Teile ſo weit übergreifen, als der kindliche Körper es verlangt, doch muß reichlich Bewegungsfreiheit ver⸗ bleiben. Wächſt der Umfang des Kindes, ſo kann man jederzeit leicht den Knopf verſetzen. In der Mitte vorn wird am oberen Rand ebenfalls ein flacher Knopf be⸗ feſtigt, darauf wird ein feſtes, waſchbares Band geknöpft, das über die Schultern des Kindes gelegt wird, und hinten durch eine flache Schlinge am oberen Rand des Strampelſackes gezogen iſt. Der Strampelſack iſt leicht und weit, wärmt, ohne das Kind zu behindern und zu erhitzen und läßt keine Decke und keine ſonſtigen Beklei⸗ dungsſtücke vermiſſen. Für den Winter empfiehlt es ſich, einen ſolchen Strampelſack zu ſtricken— in einfachen rechten Maſchen oder Netzpatentmanier— und dem Kind bei Ausfahrten anzuziehen. Das iſt geſünder und zweckmäßiger als die ganze umſtändliche und durchaus nicht ſichere„Ver⸗ packung“ in Strümpfchen und Schuhchen und Hoſen. Eßt deutſches Leinöl! In pielen Gegenden unſeres Vaterlandes und auch in vielen Familien iſt Leinöl zur Verwendung für unſere Speiſen wenig bekannt und wird auch oft vollkommen ab⸗ gelehnt. Indes— hat man ſich nur erſt an ſeinen kräfti⸗ gen, würzigen Geſchmack gewöhnt, dann mag man es nicht mehr im Haushalt miſſen. Durch den allgemeinen Leinanbau iſt nun natürlich auch unſere Ernte an Leinſamen, der uns das Leinöl liefert, geſtiegen, und wir ſollen uns daran gewöhnen, Leinöl oft und reichlich zu gebrauchen; denn dann entlaſten wir den Fettmarkt, der von ausländiſchen Fetten beliefert werden muß. Haben wir uns noch nicht an den Geſchmack gewöhnt, dann verſuchen wir es natürlich zuerſt mit geringen Men⸗ en, und wir werden ſehen, es wird ſchon bald munden. ir müſſen eben das Vorurteil, daß nur geſchmackloſes Oel gut ſei, überwinden. Wir ſind in den letzten Jahr⸗ ehnten durch das geſchmackloſe Erdnußöl verwöhnt. Keltere Hausfrauen werden ſich aber entſinnen, daß wir früher viel Mohn⸗ und Bucheckernöl gebrauchten, das auch 1 5 ſchmeckte. Beſonders kräftig war auch das Rübböl, as ſogar erſt mit einer Zwiebel zuſammen ausgekocht wer⸗ den mußte, damit der ſtrenge Geſchmack verloren ging. Wie verwenden wir nun Leinöl? Das einfachſte iſt, daß man ſich etwas Oel auf einen Teller gießt, Salz darauf ſtreut und nun Brot, Weißbrot oder Pellkartoffeln eintaucht. Eine Taſſe heißen Kaffees mundet gut dazu. Es kann auf dieſe Art zum Frühſtück oder zum Abendbrot genoſſen werden. g Miſchen wir weißen Käſe mit reichlich Leinöl und nach Geſchmack mit einer gehackten Zwiebel und eſſen Pell⸗ kartoffeln dazu, dann haben wir für fleiſchloſe Tage ein Mittag⸗ oder auch ein Abendeſſen. Kaffee mundet auch hierzu gut. Zum Kartoffelſalat und zu grünem Salat eignet es ſich natürlich auch gut. Der Kartoffelſalat muß dann aber möglichſt kalt hergerichtet werden— Zum Backen von Puffern iſt Leinöl hervorragend Wir bereiten dann den Pufferteig auf folgende Weiſe: Die rohen Kartoffeln wer⸗ den en und in ein Tuch getan und feſt ausgedrückt. Sie kommen in eine Schüſſel, und man gießt nun ſo viel Buttermilch, wie man Waſſer abgepreßt hat, zu den Kar⸗ toffeln. Mit 1—2 Eiern, einigen Löffeln voll Mehl, Salz und einer geriebenen Zwiebel wird der Teig glatt ge⸗ rührt. Das Oel läßt man in der Pfanne zum Kochen kommen und gibt dann den Teig zu kleinen runden Puf⸗ fern hinein, die auf beiden Seiten goldgelb gebacken wer⸗ den. Sie müſſen möglichſt immer friſch aus der Pfanne auf den Tiſch kommen, damit ſie knuſperig bleiben. Das abgepreßte Waſſer bekommen die Tiere in ihren Trank, denn es enthält wertvolle Kartoffelſtärke. Auch Pfannkuchen können in Leinöl gebacken werden. Iſt da der Geſchmack noch etwas ungewohnt, dann ver⸗ miſcht man das Leinöl zur Hälfte mit Schweineſchmalz oder anderem Oel. Bratkartoffeln oder Mehlſchwitze für jedes Gemüſe können mit Leinöl oder halb Oel— halb Schmalz zu⸗ bereitet werden. N N 2 Wir ſehen alſo, daß wir unſer deutſches Leinöl viel⸗ ſeitig in der Küche gebrauchen können, und wir ſollen nur ohne Vorurteil an ſeinen Verbrauch herangehen, denn es iſt außerdem unſerm Körper auch noch geſundheitlich ſehr zuträglich. F. Boschann 2 Der Weg des Tannenbaums Wenige Tage noch, dann wandert der Tannenbaum, der uns ſo hoch erfreute, als Brennholz in den Ofen oder man ſtellt ihn in die Gartenecke, wo er als kahler Beſen in Näſſe und Kälte verkommt. Warum eigentlich? Hat er das verdient? Freilich, wir können ihm das Leben nicht wiedergeben, das die Axt ihm nahm, aber es liegt in un⸗ erer Hand, ihn noch weitere Freude ſpenden zu laſſen. Und gar nicht ſo ſchwer iſt das. Gefiederte Gäſte haben einmal in ſeinen Zweigen gewohnt und ihr Neſt gebaut, ſo ſoll er noch einmal die gleichen Gäſte empfangen, indem er zum Futterbaum wird. Man ſiedet Rindertalg und vermiſcht es mit Sonnen⸗ blumenkernen, Ebereſchen⸗, Wachholderbeeren uſw. Die noch flüſſige Maſſe ſtreicht man auf die Baumzweige, wo ſie zwiſchen Nadeln und Zbweiglein ſchnell erſtarrt. Schon iſt der Vöglein Weihnachtsbaum fertig. Stellt man ihn dann in den Garten oder auf den Hof, ſo wird bald ein buntes Leben und Treiben in ihm ſein. Das Futter hält ſich lange, wenn man den Schnee immer wieder abſchüttelt. Am ſchnellſten wird das neugierige und kecke Volk der Meiſen ſich einſtellen. Wie geſchickte Turner bewegen ſie ſich zwiſchen den nahrhaften Zweigen und zeigen ſich in aller⸗ lei poſſierlichen Stellungen. Wenn man Glück hat, wird man ab und zu auch ein Rotkehlchen beobachten können. Täglich werden alte und neue Gäſte erſcheinen, und das Gan e iſt immer wieder eine Quelle der Freude, beſonders für die Kleinen, die der Weihnachtsbaum der Vöglein nicht minder beglücken wird als der Lichter⸗ baum des heiligen Abends. Naſſes Schuhzeug Ein trockener Fuß iſt die Hauptbedingung für die Ge⸗ ſundheit des Menſchen. Um Erkältungen vorzubeugen, ſollten Schuhe immer waſſerdicht ſein. Die mit Leinöl⸗ firnis eingeriebenen Sohlen werden vollkommen wider⸗ ſtandsfähig gegen Näſſe. Das naſſe Oberleder trockne man mit weichem Papier aus und ſtelle die Schuhe an einen warmen Ort(aber nicht auf oder an den Ofen), wo ſi langſam gänzlich trocken werden müſſen. Das übertrocknete Schuhwerk reibe man dann mit an⸗ gewärmtem Rizinusöl ein, wodurch das Leder weich und geſchmeidig bleibt. Die Feuchtigkeit im Innern des Schuhes wird durch einen künſtlichen Leiſten behoben, den man folgendermaßen herſtellt: Ausrangierte, aber heile Strümpfe ſtrahlende werden mit Sägeſpänen vollgeſtopft, 0 daß der Strumpf die Form eines Stiefels bekommt. Dieſen vorher an⸗ gewärmten Leiſten ſchiebt man in den Schuh. Die Feuchtig⸗ keit dringt in die Sägeſpäne und der Schuh trocknet auch im Innern vollkommen aus. Der künſtliche Leiſten muß für ſpätere Verwendung wieder gut getrocknet werden. ——ͤP— kœ«æncdddeydckkKk«:*?˙;— ũ n 0 P4540* Zum Winters port Die meiſten Frauen werden bereits im Herbſt für ihre Winterſportgarderobe geſorgt haben. Manche allerdings entſchließen ſich erſt im letzten Augenblick zu einer Fahrt in die ſchneebedeckten Berge. Dann iſt Not am Mann; denn die Garderobenfrage muß in ziufriedenſtellender Weiſe gelöſt werden. Für dieſe Nachzügler ſeien hier einige Tips gegeben. f„ Bunte Farben in der Kleidung find beſonders zu empfehlen, da ſie einen guten Kontraſt zum Weiß der Schneefelder bilden. Ein kleiner Pullover mit paſſenden Wollhandſchuhen und Socken iſt ſchnell geſtrickt Man wähle die Farben abſtechend zu einer einfachen blauen oder braunen Hoſe(lange Norwegerform oder Knicker⸗ bocker). Die Stoffinduſtrie bringt außerdem in dieſem Jahr beſonders gefällige Muſter rn Flanell für Skibluſen, die man unter der einfachen warmen Jacke trägt, deren Motiv an Tiroler Trachten erinnert Sehr geeignet ſind die Jacken, an denen Achſelſtücke aus Leder zum Tragen der Skier und Stöcke angebracht ſind. ungerollt mit dem Griff nach unten in den Schrank. Anſere Schneiderecke Vom richtigen Bügeln Das Bügeln iſt ſchlechthin das A und O der Schneiderei. Hier eine Reihe von Ratſchlägen über das richtige Bügeln der verſchiedenen Stoffarten: Am Glanz zu vermeiden, bügelt man Wolle von links über einem feuchten Tuch. Zuvor müſſen allerdings die Wollſtoffe dekatiert werden, d. h. die Stoffs müſſen gegen Waſſerflecke unempfindlich gemacht werden. Ebenfalls von links wird reine Seide gebügelt. Will man rechts bügeln, ſo legt man zweckmäßigerweiſe Seiden⸗ papier auf die Seide. Das Eiſen darf nicht übermäßig heiß ſein. Kunſtſeide darf man beim Bügeln natürlich nicht an⸗ feuchten. Auch darf das Eiſen nicht zu heiß ſein. Dagegen kann Baumwolle einige Hitzegrade mehr ver⸗ tragen. Vor dem Bügeln feucht anſtreichen. Samt bügelt man am beſten zu zweit vollkommen in der Luft. Knitter entfernt man raſch durch Dampf, ein zerdrücktes Samtkleid hängt man für einige Zeit in die heiße Badeſtube(dann gut trocknen laſſen). Das Annähen von Knöpfen Stets näht man Knöpfe locker an, umwickelt ſie mehr⸗ mals, damit ſie nicht abreißen und das Knopfloch be⸗ ſchädigen. Um einen richtigen Sitz(namentlich bei Druck⸗ knöpfen) zu erzielen, näht man am beſten erſt die obere Hälfte feſt, drückt feſt an und gibt acht, daß der untere Teil nicht verrutſcht. * Bei kleinen Falten und Kniffen im Kleide verlohnt es ſich oft nicht, das Bügeleiſen heiß zu machen. Hier hilft meiſtens ein erhitztes breites Meſſer, das man als Bügel benutzt. Praktiſch und einfach Harzflecke aus Samt laſſen ſich mit dem nicht feuer⸗ gefährlichen Benzinoform⸗Tetrachlorkohlenſtoff entfernen. . Schmutzige Photographien kann man mit einem in Spiritus getauchten Wattebauſch abwiſchen, ſie werden voll⸗ ſtändig klar danach. . Sengflecke in Plüſchmöbeln werden mit einer Miſchung von Spiritus und Waſſer zu gleichen Teilen behandelt. *. Regenſchirme trocknen am beſten in halber Spannung. Ferner läßt ſich Roſtbildung leicht durch Oelen der Stangen⸗ gelenke verhindern. Beim Aufbewahren ſtelle man Schirme * Verroſtetete Meſſerklingen bedeckt man dicht mit Scheiben von roher Zwiebel und läßt ſie ſo einen Tag liegen. Danach reibt man ſie mit einem in Putzpulver getauchten Kork ab, bis auch die dunklen Flecken im Stahl verſchwunden ſind. *. Blumenvaſen zeigen nach längerem Gebrauch einen trüben Belag Dieſen beſeitigt man, indem man die Vaſe mit einer dünnen Salzſäurelöſung füllt, die man über Nacht wirken läßt. Andern Tags wird die Vaſe ausge⸗ ſchwenkt und dann mit Waſſer ausgeſpült. Für die Küche Salzſtangerln Aufs Nudelbrett kommen: 60 Gramm Butter, 120 Gramm Mehl, 15 Gramm in ein wenig Milch gelöſte Hefe und ein Eiweiß. Nachdem der Teig fein verarbeitet iſt, formt man dünne feine Stängelchen, beſtreicht ſie mit Ei⸗ gelb, ſtreut Salz und Kümmel darauf und bäckt ſie lichtgelb. Käſeſtangerlun Aufs Nudelbrett kommen: 60 Gramm Butter, 60 Gramm geriebener Parmeſan⸗ oder Emmentaler Käſe, 100 Gramm Mehl. Nachdem der Teig verarbeitet, eine Stunde geruht hat, rädelt man ihn in ſchmale dünne Streifen, beſtreicht dieſe mit Ei und beſtreut ſie mit Kümmel und bäckt ſie ſchön gelb. Cedernbrot Der Schnee von zwei Eiern wird mit 275 Gramm Zucker und dem Saft von zwei Zitronen eine viertel Stunde gerührt. Dann kommen 275 Gramm geſchälte geriebene Mandeln und etwas Mehl unter die Maſſe, welche eine Stunde ruhen muß. Die Maſſe wird ausgerollt halbrund ausgeſtochen und auf dem Wachsblech gebacken, gleich nach dem Herausnehmen glaſiert. Glaſur: Zitronenſaft mit Zucker dick verrührt. Schokolade⸗Makronen g Man miſcht auf dem Backbrett und wellt aus: 4 Kilo⸗ gramm geriebene Mandeln, Kilogramm Zucker, 150 Gramm Schokolade, zwei Eier, zwei Eidotter, ſchneidet die Maſſe in längliche Streifen oder formt Makronen. Glaſur: Der Schnee von einem Ei wird mit Zucker dick gerührt und Vanille zugeſetzt. a Butter⸗Ausſtecherle Bröſele und zerknete gut: zwei Eigelb, 210 Gramm Mehl, 140 Gramm Butter, 70 Gramm Zucker Nachdem der Teig ein bis zwei Stunden in der Kälte geruht hat, ſticht man Formen aus und beſtreicht ſie mit Eigelb und beſtreut ſie mit gehackten Mandeln Hierauf bäckt man auf einem butterbeſtrichenen Blech Das Abgeriebene einer Zitrone ſowie den Saft einer halben Zitrone oder Vanille kann man auch in den des geben. Fiſchſülze: Die Fiſchſtücke werden in Salzwaſſer gar⸗ gekocht. Die Fiſchbrühe wird mit Zitronenſaft oder Eſſig pikant abgeſchmeckt. Auf einen Liter Brühe rechnet man 16 Blatt in etwas heißer Brühe aufgelöſte Gelatine. In eine kalt ausgeſpülte Form gießt man etwas Fiſch⸗ brühe und läßt ſie erſtarren. Nun legt man die Form mit e und Fiſchſtücken aus, bis ſie voll iſt, gießt den Reſt der noch flüſſigen, aber etwas abgekühlten Brühe darüber und läßt ſie über Nacht erſtarren. * —