Das ſtatt⸗ funk; rzäh⸗ Flegie älder eſter⸗ 22.00 15.15 mmt, Kon⸗ Be⸗ f dem n die 15 Land⸗ u Er achts⸗ ö Funk- Unſer ungen avier⸗ Erſcheint täglich, mu Ausnahme der Sonn- und ges. Feiertage Bezugspreis: Monatlich WE. 40, duech die Poft Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter angeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatz Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhl. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Deuck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 37. Jahrgang Montag, den 11. Januar 1937 Nr. 8 Lägenfeld zug gegen Deulſchland. Durchſichtige Machenſchaften der bolſchewiſtiſch und jüdiſch f beeinflußten Auslandspreſſe. Berlin, 11. Januar. Ein neuer ſchlagartig einſetzender Lügen⸗ und Hetzfeldzug der ausländiſchen, insbeſondere der franzöſiſchen Preſſe ver⸗ anlaßt die deutſchen Zeitungen, gegen dieſes verbrecheriſche Treiben Stellung zu nehmen und den Lügenwuſt in ſeiner ganzen Anwahrhaftigkeit und Bösartigkeit zu kennzeichnen. Der„Völkiſche Beobachter“ greift zunächſt eine der letz⸗ ten Tendenzlügen auf, die man ſich in Paris über angebliche deutſche militäriſche Beſtrebungen in Spaniſch⸗Marokko aus⸗ gedacht hat, und ſagt u. a.: Wer die Methoden der Pariſer öffentlichen„Meinungsbildung“ kennt, wüßte allerdings, daß etwas Derartiges kommen mußte. Man hat in einzelnen Krei⸗ ſen in Paris aber keinerlei Intereſſe daran, daß die Dis⸗ kuſſion über Spanien in eine ruhigere Atmoſphäre übergeht. Es wäre jenen Wegelagerern der internationalen Politik zu viel Ehre angetan, wenn man alle ihre Lügen der letzten Wochen aufzählen würde. Heute ſind es die friſch entdeckten Putſch⸗ pläne Deutſchlands in Marokko, die dem alten Zweck dienen ſollen, vor allem aber England von einer weiteren ruhigen Beurteilung des Spanien⸗Konflikts abhalten und verhindern ſollen, daß die Weltöffentlichkeit endlich das Gefühl einer Entſpannung bekommt. Wir glauben unſererſeits nicht, daß man in London die Rolle eines Nervenarztes zu ſpielen gedenkt. Die„Börſenzeitung“ bringt ebenfalls eine groteske Blü⸗ tenleſe deutſchfeindlicher Meldungen vom ſpaniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz. Darin wird den armen franzöſiſchen Zeitungsleſern erzählt, vor Madrid ſtänden ganze deutſche Armeen und drei Viertel der ſpaniſchen Verwaltung auf der Seite des Generals Franco ſeien in deutſchen Händen. Ferner werde Deutſchland beginnen, Marokko militäriſch zu beſetzen, um die dortigen Erzgruben in ſeinen Beſitz zu bringen. Um das Bild abzurunden, würden Nachrichten über Zwiſtigkeiten un⸗ ter den leitenden Männern Deutſchlands, über bevorſtehende Kabinettsumbildungen uſw. bald hier, bald dort, in der wegen ihrer Unzuverläſſigkeit zu trauriger Berühmtheit gelangten ö Pariſer Preſſe erzählt. Hierzu ſagt das Blatt: Je höher in der Welt die Woge der Verwirrungen anſteigt, die durch die Initiative des Bolſchewismus und durch die Schuld ge⸗ wiſſer mit ihm ſympathiſierender Demokratien entſtanden ſind, umſo lauter pflegen die Parolen zu erſchallen: Deutſchland iſt an allem ſchuld, mit Deutſchland ſteht es überhaupt faul— Deutſchland muß bekämpft werden! Wir Deutſchen laſſen uns durch ſolche Machenſchaften umſo weniger in der Verfolgung unſeres Weges beirren, als wir die i er und ihre Urheber kennen, und weil wir ſeit Beginn der ſpaniſchen Unruhen ja genau verfolgen können, wie die Träger der Hauptſchuld, die Einmiſchungsmächte Sowjetrußland und Frankreich, im⸗ mer umſo lauter über Deutſchland und Italien ſchrien, je dichter die ſowjetruſſiſchen Dampfer und die ſüdwärts rollenden franzöſiſchen Munitions⸗ und Materialzuge einander folgten. Man wollte eben nach der Parole Haltet den Dieb!“, den Blick der Oeffentlichkeit ablenken ſowohl von den von vornherein unternommenen deutſch⸗italieniſchen Be⸗ mühungen um klare Abriegelung des ſpaniſchen Brandherdes als auch von der eigenen Anterſtützung der roten Beſtie in Spanien. Die„Eſſener Nationalzeitung“ ſchreibt zu dem neuen Lügenfeldzug u. a.:„Keine 24 Stunden, nachdem Deutſch⸗ land durch ſeine Antwortnote erneut den Willen zum Entge⸗ genkommen und zur Zuſammenarbeit offenbart hat, bricht eine neue Lügenflut herein. Diesmal iſt der Ausgangspunkt Paris. Die franzöſiſche Preſſe behauptete friſchweg, Deutſch⸗ land halte Spaniſch⸗Marokko beſetzt. Das Dritte Reich beab⸗ ſichtige, dieſes Fauſtpfand in die Wagſchale zu werfen, wenn es um die Löſung des deutſchen Kolonialanſpruches gehe. Deutſchland habe angeblich dort Regimenter gelandet. Deutſch⸗ land baue in Spaniſch⸗Marokko Kaſernen für Truppen und Deutſchland wolle in Ausnützung des ſpaniſchen Bürgerkrieges dieſe ausländiſchen Beſitzungen für ſich liquidieren. Wir glauben nicht, daß ſich einflußreiche engliſche Politiker hier⸗ durch beeinfluſſen laſſen, weil ſie beſſer unterrichtet ſind, aber beabſichtigt iſt eine Vergiftung der engliſchen öffentlichen Meinung, die ſehr deutlich erkannt hat, daß der deutſche Standpunkt in der Freiwillenfrage viel einleuchtender und auch ehrlicher iſt, als die franzöſiſche Einſtellung. Zur Widerlegung dieſer Lügen ſtellen wir nunmehr erneut feſt, daß Deutſchland und Italien ſchon mehrfach ausdrück⸗ liche Erklärungen abgaben, wonach ſie ſich jeder Einſchrän⸗ kung der Hoheit der ſpaniſchen Nationalregierung in Spanien und den ſpaniſchen Beſitzungen widerſetzen müſſen. Die An⸗ verſehrbarkeit der geſamten ſpaniſchen Beſitzungen iſt gerade von dieſen beiden Staaten, im Gegenſatz zu Sowjetrußland, das aus dem roten Spanien eine Filiale der Sowjetunion gemacht hat, immer wieder betont worden.“. Das Verhältnis zum Völkerbund Abſchluß der Danzig⸗polniſchen Beſprechungen. 55 Danzig, 11. Jan. Die Preſſeſtelle des Senats teilt mit: Völterb u udgen die über das Verhältnis Danzigs zum Bötieh Präsidenten Greiſer und Staatsrat Dr. 1 5 90 pol dier 8. und„ La⸗ n polniſcher Seite geführt wurden, ſind b 5 haben zu einem poſitiven Einen e e Boykott gegen Schmeling Neue Judenhetze in New Nork gegen Deutſchland. Die New⸗Norker Blätter veröffentlichen in großer Aufmachung einen Aufruf der„Anti⸗Nazi⸗Liga“ zum Boykott gegen den Kampf um die Weltmeiſterſchaft, der zwiſchen Schmeling und Braddock für den 3. Juni an⸗ geſetzt iſt. Die„Anti⸗Nazi⸗Liga“, eine Organiſation jüdi⸗ ſcher Hetzer gegen Deutſchland unter Führung des berüch⸗ tigten Samuel Untermeyer, behauptet, der amerikaniſche Gewerkſchaftsverband und 1200 jüdiſche Frauenorganifa⸗ tionen des ganzen Landes würden ſich dem Boykott an⸗ ſchließen. Der Boykott ſoll durch Rundfunk, Preſſe, Anzeigen, Reklame, mit Plakaten, Rundſchreiben und unter Einſatz einer Flüſterpropaganda, alſo mit Hilfe aller auszudenken⸗ den Lügen und Verleumdungen durchgeführt werden, um den Kampf auch von der finanziellen Seite her zu erſchüt⸗ tern. Ihrer unverſchämten Aufforderung fügt die Liga die Drohung zu, ſie würde gegen alle zukünftigen Ver⸗ anſtaltungen des Madiſon Square Garden und gegen das Rew⸗Norker Hippodrom den Boykott erklären, falls die Direktion den Kampf ſtattfinden laſſe. Die Vertreter der Liga entblödeten ſich nicht zu erklären, Schmeling ſei eine „Ware“, und ſie würden die„Nazis“ verhindern,„von dieſer Ware zu profitieren“ und die Weltmeiſter⸗ ſchaft für ihre Zwecke zu mißbrauchen. Braddocks jüdiſcher Manager Joe Gould ſoll erklärt haben, ſolange der Boykott in Kraft ſei, werde Braddock ungeachtet des Kontraktes nicht gegen Schmeling kämpfen. Oberſt Kil Patrick, der Präſident des Madiſon Square Garden, lehnte vorerſt ab, ſich zu äußern. Es iſt nun die Frage, ob ſich die Veranſtalter ein⸗ ſchüchtern laſſen. Der Kampf würde wahrſcheinlich auch ohne Juden genügend Zuſchauer anziehen, um den finan⸗ ziellen Erfolg zu ſichern. Der Boykott wird offenbar in der Annahme in Szene geſetzt, daß Schmeling die Weltmeiſterſchaft gewinnt. Er drückt den ganzen Haß, die ohnmächtige Wut und den Neid des New⸗Yorker Judenpöbels aus, der einſehen mußte, daß ein Boykott der deutſchen Waren erfolglos blieb. Dieſer Pöbel ſieht ſeine eigenen politiſchen Vor⸗ ausſagen tauſendmal Lügen geſtraft und weiß nun nichts 91 als ſein Mütchen an dem deutſchen Boxer zu ühlen. Spanien nach dem Muſter der Sowjets Erſchütternde Berichte über Recht⸗ und Geſetzloſigkeit. Ein Bericht der Londoner„Times“ zeigt mit erſchrek⸗ kender Deutlichkeit, wie die von den Roten beherrſchten Teile Spaniens bolſchewiſiert worden ſind und wie in ihnen Anarchie und Rechtloſigkeit herrſchten. Die rote Sol⸗ dateska führt die rote Flagge als ihr offizielles Fah⸗ nentuch, die Internationale iſt ihre„Hymne“. Vom „General“ bis zum letzten„Rekruten“ herunter tragen die Angehörigen der Milizen den roten Stern an ihren Mützen. Eine führende Rolle in der Ausbildung der Mi⸗ lizen wird der Internationalen Brigade, beſtehend aus „Freiwilligen“ aus allen Teilen der Welt, beigemeſſen. Raub von Eigentum, beginnend bei ſtaatlichen und Privatgebäuden bis herunter bis zur Ernte auf dem Felde, dem entſchädigungsloſen Eindringen in Wohnun⸗ gen, der Plünderung von Geſchäften und Banken unter dem lächerlichen Vorwand von Requirierungsbefehlen oder ſogar nur mündlicher Aufträge irgendwelcher ſelbſt⸗ gewählter„Behörden“, iſt das Recht. Die„Gefangenen des Volkes“ würden vor einem„Volkstribunal“ durch das Volk„ermordet“. Gerechtigkeit und Recht ſeien ganz ver⸗ ſchwunden. Zwei wichtige„revolutionäre Maßnahmen“, beide im Gegenſatz zur früheren Verfaſſung, werden bereits in vie⸗ len Teilen durchgeführt. Dabei handelt es ſich um die Wegnahme von Grund und Boden und die Kollektivie⸗ rung. Allein in der Provinz Badajoz hatten ſeinerzeit 60 000 Rote die Güter von 3000 Grund beſitzern aufgeteilt, von denen viele getötet wurden. Im„Daily Expreß“ ſchildert der Atlantikflieger Bert Acoſta ſeine Erlebniſſe als Flieger bei den Roten. Er ſagt, daß in den von den Roten beherrſchten Gebieten völlige Verwirrung herrſcht. Jede Organiſation iſt unabhängig von der anderen, alle aber ſind bewaffnet, alle nehmen Verhaftungen vor und ordnen Hinrichtungen an. Die einzige ſichtbare i iſt die der Sowjet⸗ ruſſen. Ueberall, wo ein roter Söldner oder ein ſowjetruſſiſcher Laſtwagen auftauchte, war er ein Teil eines wohlorgani⸗ ſierten Ganzen, das inmitten örtlicher hoffnungsloſer Ver⸗ wirrung Befehle durchführte. a Die Sowjetruſſen haben, ſo erklärt Acoſta u. a. weiter, von Anfang an genau gewußt, was ſie wollten. Sie haben die Spanier um nichts gefragt. Alles, was ſie brauchten, haben ſie bis zur letzten Kleinigkeit ſelbſt mitgebracht. Alles iſt ſowjetruſſiſch, ausgenommen der Grund und Boden, auf dem ſich die Bolſchewiſten bewegen. Bert Acoſta beziffert die Zahl der ſowjetruſſiſchen Flug⸗ zeuge, die zur Zeit ſeiner Rückkehr aus Spanien dort kämpften, auf 200 mit ſowjetruſſiſchen Piloten und Mecha⸗ nikern. 5 „Einmiſchung unerläßlich“ Zyniſche Frechheiten Moskaus. Ein Bericht des Korreſpondenten der„Morning Poſt“ aus Riga zeigt deutlich, wie wenig Moskau ſich an die Nichteinmiſchungsbedingungen zu halten beabſichtigt, und daß es alles tun wird, um die Bolſchewiſierung Spaniens auch weiter zu fördern. Moskau lehne, ſo heißt es in dem Bericht, die Ant⸗ worten Deutſchlands und Italiens auf den engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Schritt in der Freiwilligenfrage ſcharf ab und begründe dieſe Haltung damit, daß britiſche, franzöſiſche und ſowjetruſſiſche Freiwillige ſowie Kriegsgerät„für die Aufrechterhaltung der Demokratie in Spanien un⸗ erläßlich ſeien“. In Moskau werde ſchon jetzt allgemein erklärt, 1190 die Sowjetregierung ohne Rückſicht auf das, was ſie viel⸗ leicht verſprechen müſſe, nicht einen einzigen Soldaten zu⸗ rückrufen oder ein einziges Maſchinengewehr oder Ge⸗ ſchütz zurückholen werde. Die Sowjetregierung ſei außer- dem überzeugt davon, daß Frankreich ebenſo handeln werde. Aus dem Bericht des Korreſpondenten der„Morning Poſt“ geht weiter hervor, daß Moskau London dle Rolle zudenke, Aus ſchüſſe einzuberufen und den Austauſch von Noten zu beſorgen, während Sowfel⸗ rußland und Frankreich„praktiſche Maß⸗ nahmen“ durchführen würden. Giegreiche Angriffe bei Madrid Vordringen im Weſten und Nordweſten der Stadt. Salamanca, 11. Januar. Der Sonderberichterſtatter des Du meldet: Die Ope⸗ rationen der nationalen Truppen an der Madrider Front wurden erfolgreich forkgeſetzt. Der nationale Heeresberichl aus Salamanca meldet die Beſetzung der unmittelbar an der Stadtgrenze liegenden Punkte Cueſta de las Perdicos und Cerro del Aguila. die Kommuniſten wurden in den vorangegangenen Kämpfen vernichtend geſchlagen und flüchteten in der Kichtung auf Fuencarral. „Die nationalen Truppen erbeuteten drei ſchwere und einen leichten Sowjettank, umfangreiches Material, zahl⸗ reiche Ma 1 5 ſowie einen Kleider⸗ und Lebens⸗ mitteltransport. Im Abſchnitt Las Rozas griffen die Bol⸗ ſchewiſten mit drei Bataillonen an, um ihre verlorenen Stellungen wieder zu gewinnen, wurden aber blutig ab⸗ gewieſen. Auch die nationale Südarmee meldet die erfolgreiche Fortſetzung ihrer Operationen im Abſchnitt von Ronda, wobei ſie den Bolſchewiſten große Verluſte an Menſchen und Material zufügte. Die Südarmee beſetzte das Dorf Iguele. 5 Die fünfte Diviſion berichtet, daß bei Aragon bolſchewi⸗ ſtiſche Gegenangriffe zurückgewieſen wurden. Bei Luftkämp⸗ fen wurden zwei bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. 427 400 Freiwillige aus Frankreich Offizielle Angaben des„Echo de Paris“. Paris, 11. Januar. „Echo de Paris“ bringt, wie das Blatt ſelbſt ſagt, offi⸗ ziell anzuſehende Angaben über die Anzahl von Freiwilli⸗ gen, die in Frankreich angeworben und über die franzöfiſch⸗ ſpaniſche Grenze nach Barcelona und von dort an die Ma⸗ drider Front geſchickt worden ſind. Am 4. Januar, ſo ſchreibt das Blatt, trafen 300 Freiwillige in Perpignan ein, von/ wo ſie nach Katalonien weiterbefördert wurden. In Pork BVendres kamen an Bord des franzöſiſchen Dampfers„El Kankara“ 21 Eingborene an, die in Oran angeworben wurden. Man habe in Perpignan auch amerikaniſche Frei⸗ willige angekroffen, die mit der„Normandie“ nach Europa gekommen waren. Der größte Teil der Freiwilligen wurde jedoch von der kommuniſtiſchen Partei in den verſchiedenen franzöſiſchen Departemenks angeworben. Nach Berichten aus zuſtändigen Kreiſen belaufen ſich bisher die Anwerbun⸗ gen auf insgeſamt 47 400 Mann, Dieſe verteilen ſich wie folgt auf die einzelnen Departements: Paris und Amge⸗ bung 9500 Franzoſen, 3000 Italiener, 200 Deutſche(es kann ſich nur um Emigranten handeln. Die Schriftlg.), 500 Bel⸗ gier und 400 Serben und Tſchechoflowaken, im Departemenk Pas de Calais und anderen nordfranzöſiſchen Provinzen 3000 Franzoſen, 3100 Belgier, 1100 Italiener, 3060 Englän⸗ der, 250 Serben, Polen und Tſchechoſlowaken, in den an⸗ dern franzöſiſchen Departements rund 25 000 Mann ver. ſchiedener Nakionglität, insgeſamt 47 400 Mann. Raum ohne Volk Menſchenleere Gebiete in den engliſchen Dominions. Der frühere Miniſterpräſident von Kanada, Bennett, richtete über den Rundfunk den dringenden Appell an die engliſche Bevölkerung, den Dominions Menſchen zu ſchicken. Er wandte ſich dabei vor allem an die Arbeits⸗ loſen. Bennett wies darauf hin, daß in den Dominions einſchließlich der Eingeborenen⸗Bevöllerung etwa 27 Mil⸗ lionen Menſchen wohnen, das ſeien etwa ½8 der Welt⸗ bevöllerung, während die Dominions gebietmäßig tatſäch⸗ lich ungefähr, der geſamten Erde ausmachten. Bennett, der kürzlich eine Rundreiſe durch alle Dominions gemacht hat, erklärte weiter, daß er immer daran habe denken müſſen, welche Verlockung dieſe menſchenleeren Gebiete für übervölkerte Länder ſein müßten. 1 Die Begründung des Churer Arteils Tötung mit Vorbedacht angenommen. Die Irage der Hintermänner wurde vom Gericht nicht geklärk. Baſel, 11. Januar. Die 50 Folioſeiten umfaſſende Begründung zum Urteil im Frankfurter⸗Prozeß iſt den beteiligten Parteien zuge⸗ ſtellt worden. Sie beginnt mit einer ſehr ausführlichen Dar⸗ legung des ganzen Tatbeſtandes der Ermordung Wilhelm Guſtloffs am 4. Februar 1936 unter Anführung aller ein⸗ zelnen Angaben des Mörders ſelbſt, namentlich in den erſten, aber auch in den ſpäteren Verhören uſw. Im we⸗ ſentlichen handelt es ſich hierbei um Dinge, die auch in der mehrtägigen Prozeßverhandlung im Dezember in Chur in aller Breite bereits behandelt worden ſind. Aufgrund der Feſtſtellungen der Vorunterſuchung er⸗ wähnt die Urteilsbegründung die Frage, ob die Tat Frank⸗ ee als Mord im Sinne des Bündneriſchen Strafge⸗ ſetzes zu bewerten ſei. In eingehenden Darlegungen Frankfurter die Tat lange vorher geplant und beſchloſſen habe, ebenſo wie ſeine Vorbereitungen zur Ausführung auf längere Zeit zurückgingen. Schon aus dieſem Grunde muß daran feſtgehalten werden, ſo erklärt die Urteilsbegründung, 9 es eine Tötung mit Vorbedacht, mit Ueberlegung, mit beſonnener Ueberlegung ſei. Das Gericht hält an der Auffaſſung feſt, daß nach dem Material der Vorunterſuchung Frankfurter keine Hinter⸗ männer gehabt habe.(In Deutſchland wird bekanntlich in dieſem Punkt aufgrund unſerer Kenntnis der jüdiſchen Ma⸗ chenſchaften eine andere Auffaſſung vertreten.) Das primäre Motiv ſei für Frankfurter die Situation des verbummelten Studenten geweſen, der keinen Ausweg mehr ſah als den Selbſtmord und dann im Zuſammenhang hiermit auf den Gedanken kam, eine Bluttat zu begehen. Aus dieſem Grunde wird auch dem von der Verteidigung vorgelegten Material über die Behandlung der Juden in Deutſchland kein ent⸗ ſcheidendes Gewicht für die Beurteilung der Tat Frankfur⸗ ters beigelegt. Somit ergäbe ſich für das Gericht das Vor⸗ liegen von Mord und weiterhin aus den gleichen Erwägun⸗ gen heraus, daß dieſe Dinge nicht weſentlich als Milderungs⸗ grund in Betracht kommen können. Als mildernd ſei zu er⸗ wähnen, daß Frankfurter nicht vorbeſtraft ſei, und die Tat⸗ ſache, daß er ſofort nach Begehung der Tat ſich ſelbſt der Polizei ſtellte. Das Gericht könne dagegen der Verteidigung nicht folgen, wenn dieſe die Tat entſcheidend auf eine aus gerechter Urſache entſtandene heftige Gemütsbewegung ab⸗ ſtellen möchte. Die Begründung kommt dann auf die Vernehmungen von Bekannten Frankfurters in Bern zu ſprechen und darauf, daß gewiſſe deutſche Zeitungen, aus denen Frankfurter ſeine „Anregungen“ gezogen haben will, im Handel garnicht zu⸗ gänglich waren uno an den Orten, wo er zu verkehren pflegte, auch nicht auslogen. Eutgegenzukreten ſei ſodann mit aller Enkſchiedenheit dem Verſuch des Täters ſelbſt, ſeine Tat ſo darzuſtellen, als hätten ſeine angeblichen„Gemütsbewegungen“ ſich auch darauf erſtreckt, daß er nicht habe mit anſehen können, daß„Nazi⸗ Agenten“ wie Guſtloff uſw. die„Luft verpeſten“ und ſtaat⸗ lichen Einrichtungen und ſogar die ſtaatliche Exiſtenz der Schweiz„gefährden“ und bedrohen. Die Schweizer Behörden beanſpruchten vorderhand noch ſelbſt und ganz allein für ſich das Recht, in ihrem Lande die Ordnung aufrechtzuerhalten und auch, wenn nötig, Ordnung zu ſchaffen gegen Auslän⸗ der, die das Gaſtrecht mißbrauchken. Zudem habe der Er⸗ mordete als Privatmann eine untadelige Führung gezeigt und nach den Akten ſei nicht erwieſen, daß ex in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Leiter der Landesgruppe Schweiz der NSDAP. 500 den„Landesintereſſen abträgliche Tätigkeit entfaltet“ habe. Strafverſchärfend wirke andererſeits zu Laſten Frank⸗ furters die Bösartigkeit und Gefährlichkeit des Willens, die ihn zur Tat beſtimmte und weiter die Beharrlichkeit, Dreiſtig⸗ keit und Grauſamkeit, die er bei der Verübung an den Tag gelegt habe. Aus allen dieſen Erwägungen ergebe ſich für das Ge⸗ richt, daß das vom Amtskläger beantragte Strafmaß von 18 Jahren Zuchthaus ſowohl den Milderungsgründen wie den Strafverſchärfungsgründen Rechnung trage. wird feſtgeſtellt, daß Schon die Darſtellung des Tatbeſtandes läßt erkennen, daß der erſt in der in dieſer Begründung es a Schloß Greffellsteln Original⸗Roman von M. Herzberg. 40 „Du ſtörſt mich niemals, geliebtes Kindl Ich freue mich immer, wenn du zu mir kommſt.“ Gernot beugte ſich über ihre Hand, ſie dankbar zu küſ⸗ ſen, und fuhr fort: „Die Sache, um die es ſich handelt, hat nämlich Eile. nein Förſter berichtet mir über gewaltigen Schaden, welchen die nun ſeit einigen Jahr⸗a nicht mehr abgeſchoſſenen, ſich zu förmlichen Rudeln vermehrten Rehböcke anrichten. Sie ſchleichen ſich nachts auf die Wieſen und in die ungen Saa⸗ ten und verheeren ſie auf das ſcheußlichſte. Es ſind zahlreiche Klagen darüber von den betreffenden Beſitzern und Bauern eingelaufen, und wir müſſen ſchleunigſt Abhilfe ſchaffen. Da wir hier auf dem Rittergut aber nur vier weidgerechte Männer ſind, außer mir bloß noch Heldburg, der Förſter und der Jäger, und ich bei der Menge der Tiere, die eigentlich noch notwendigen Berufsjäger aus Sparſamkeitsrückſichten micht zuziehen reſpektive anſtellen kann, ſo gedenke ich, an be⸗ kannte Gutsbeſitzer Einladungen zu einer Jagd auf Rehböcke ergehen zu laſſen. Man wird ihnen gern Folge leiſten, weil leidenſchaftliche Jäger unter ihnen ſind, und die Schonzeit für anderes Wild ſie zur Untätigkeit verurteilt. Ich ſelbſt würde dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen. Ein⸗ mal würden mir die ſchädlichen Tiere an einem einzigen Tage abgeſchoſſen werden und zweitens kann ich mich auf dieſe Weiſe für die im Winter angenommenen Jagdeinla⸗ dungen ohne allzu große Umſtände abfinden. Neben dem Kreisarzt beabſichtige ich noch ungefähr ein Dutzend Herren Hherzubitten.“ „Gar keine Damen, Gernot? Lydias wegen hätte ich etwas weibliche Jugend gern mit dabei gehabt. In der Ein⸗ förmigkeit hier, und nach ſo viel Trübem, was ſie erlebte, wäre ihr ein bißchen heitere Geſelligkeit wohl zu gönnen.“ „Wenn es angeht, kannſt du ſpäter, im Sommer, ein Gartenfeſt, einen ländlichen Ball oder ähnliches veranſtalten, Mutter. Augenblicklich möchte ich zu nichts mehr als dem notwendigſten raten. Uebrigens werden ein paar Damen auch enthaltenen „TT eee e Hauptverhandlung von Frankfurter gemachte Verſuch, ent⸗ gegen ſeinem Geſtändnis vor der Polizei nunmehr ſeine Mordabſichten zu beſtreiten, auf das Gericht keinen Eindruck emacht hat. Deutlich ſtellt das Urteil feſt, daß wohl über⸗ egter Mord und nicht bloßer Totſchlag vorliegt. Ebenſo wird die Zurechnungsfähigkeit Frankfurters bejaht. Von beſonderem Intereſſe ſind die Ausführungen über die ſtrafmildernden und ſtrafverſchärfenden Umſtände der Tat. Das in Graubünden geltende Strafgeſetzbuch vom 8. Juli 1851 ſieht nämlich in viel weiterem Maße als dies im deutſchen Recht der Fall iſt, die Berückſichtigung ſtrafmil⸗ dernder, aver auch ſtrafverſchärfender Umſtände vor, und läßt auch bei Mord die Annahme mildernder Umſtände zu. Als ſtrafverſchärfend wird zunächſt hervorgehoben die Größe der entſtandenen Rechtsverletzung, beſtehend in der Vernichtung des Lebens eines Menſchen, der zudem in der Vollkraft ſtand und deſſen Verluſt demnach für die hinter— bliebene Witwe, ganz abgeſehen vom ſeeliſchen Schmerz, auch ſonſt entſprechend ſchwere nachteilige Folgen hat. Als ſtrafmildernd wird andererſeits die bisherige Unbeſtraftheit des Täters anerkannt und die Tatſache, daß er ſich der Po⸗ lizei ſtellte. Das Gericht lehnt aber ganz entſchieden die Behauptung der Verteidigung ab, daß Frankfurter infolge der Juden⸗ geſetzgebung in Deutſchland in einer aus gerechter Urſache entſtandenen heftigen Gemütsbewegung gehandelt habe. Der Paragraph 50 Ziffer 3 des Strafgeſetzbuches von Graubünden beſtimmt nämlich, daß mildernde Umſtände auch dann vorliegen, wenn der Täter die Tat in einer aus gerechter Urſache entſtandenen heftigen Gemütsbewegung begangen hat. Auf dieſe Beſtimmung hatte ſich der Vertei⸗ diger berufen, als er eineinhalb Tage dem Gericht Greuel⸗ propaganda über Deutſchland vortrug. Damit iſt durch das Urteil feſtgeſtellt, daß dieſe Verteidigung völlig geſcheitert iſt und der ganze Greuelvortrag der Verteidigung rechtlich unerheblich war und nur zu politiſchen Zwecken ge⸗ macht wurde. Wörtlich ſagt das Urteil hierzu:„So betrachtet verliert alſo dieſes von der Verteidigung in den Vordergrund ge⸗ ſtellte Problem der Judenverfolgung in Deutſchland jeden irgendwie auf die Beurteilung des an ſich recht klar und offen zutagegebrachten Verbrechens entſcheidend einwirken⸗ den Einfluß.“ Noch ſchärfer weiſt das Urteil die Behaup⸗ tung Frankfurters zurück, daß er durch die Ermordung Guſtloffs„der Schweiz einen Dienſt habe erweiſen wollen“. Das Urteil ſtellt hierzu feſt, daß die Schweizer Behörden vorderhand noch ſelbſt und ganz allein das Recht für ſich beanſpruchen, in ihrem Lande Ordnung zu halten, und es ubſe hinzu:„Der Schweiz hat Frankfurter mit ſeiner ver⸗ abſcheuungswürdigen, feigen Tat jedenfalls alles andere als einen Dienſt erwieſen, wie er anfänglich es darzuftellen ſich erdreiſtet hat.“ Wie ſchwer das Gericht die Tat Frankfuxters verurteilt, ergibt ſich ſchließlich aus folgender abſchließenden Feſtſtel⸗ lung der Urteilsbegründung:„Strafverſchärfend wirkt an⸗ dererſeits für Frankfurter die Bösartigkeit und die Gefähr⸗ lichkeit des Willens, die ihn zur Tat beſtimmte und ſodann die Beharrlichkeit, Dreiſtigkeit und Grauſamkeit, die er bei der Verüvung an den Tag gelegt hat.“ Das Gericht hatte über die Tat Frankfurters zu urteilen, und war dabei auf das Material beſchränkt, das in der Vor⸗ unterſuchung zuſammengetragen war. Demgemüß iſt es in der Frage der Hintermänner zu dem Ergebnis gekommen, daß nach Lage der Sache anzunehmen ſei, daß Frankfurter die Tat allein ausgeführt habe und nicht bewieſen ſei, daß er Hintermänner gehabt habe. a Feuchtwanger„Hofdichter⸗ in Moskau Nach einer amtlichen Moskauer Meldung wurde der berüchtigte, aus Deutſchland emigrierte bolſchewiſtiſch⸗ jüdiſche Schreiberling Lion Feuchtwanger von Stalin in Privataudienz empfangen. Feuchtwanger, der die in Mos⸗ kau in deutſcher Sprache erſcheinende kommuniſtiſche Lite⸗ raturzeitſchrift„Das Wort“ herausgibt, hält ſich ſchon ſeit einigen Wochen in Moskau auf. Nach dem Abfall von André Gide, der nach der Ver⸗ öffentlichung ſeines Buches„Rückkehr aus der Sowjet⸗ union“ von der ſowjetruſſiſchen Preſſe genau ſo heftig an⸗ gegriffen wird, wie er früher verherrlicht wurde, hält die Sowjetpreſſe nach einem neuen„Hofdichter“ des Bolſche— wismus Ausſchau. Es ſcheint, daß der Jude Feucht⸗ wanger, der in Moskau ſchon wiederholt öffentlich aus ſeinen Werken geleſen hat, dieſe Rolle ſpielen ſoll. Kreisarztes ſchließen. Sie zählen nicht als eigentliche Gäſte, werden aber doch die etwas einſeitige Herrengeſellſchaft beleben, dich, die Wirtin, entlaſten und auch für Lydia angenehme Geſellſchaft ſein,“ erklärte er gelaſſen. „Ich bezweifle letzteres,“ entgegnete die Gräfin entſchie⸗ den.„Wenn wenigſtens das Mädchen wegbliebel Ich glaube, ſie iſt Lydig unſympathiſch.“ „Ich glaube kaum?“ meinte er erſtaunt. „Sie hat es mir angedeutet. Und für dich wäre es auch beſſer, ſie käme nicht,“ fügte ſie in Gedanken hinzu. „Ich kann mich an Lydias Abneigung nicht kehren,“ ent⸗ gegnete Gernot faſt heftig.„Fräulein Heldburg allein aus⸗ ſchließen, hieße nicht nur ſie, ſondern auch ihren Bruder beleidigen. Du blickſt durch Lydigs Brille, ſonſt würdeſt du, die ſo meiſterhaft Takt und feine Formen Beherrſchende, einen ſolch unmöglichen Gedanken weder hegen noch mir zu⸗ muten.“ Die Gräfin biß ſich auf die Lippen. Sie ſah ein, daß ihr Eifer für Lydias und ihre eigene Sache ſie zu weit getrieben. „Mag ſein, daß du recht haſt,“ gab ſie kleinlaut zu.„Bei uns Frauen unterjocht zuweilen das Gefühl die beſſere Ein⸗ ſicht.“ „Auch wo man nicht liebt, ja ſelbſt wo man haßt, ſollte man doch gerecht ſein,“ belehrte er ſie freundlich und fuhr dann in anderem Tone fort.„Wir ſchweifen ganz von unſerem eigentlichen Thema ab.— Es handelt ſich zunächſt um das Jagdeſſen, Mutter. Zum zweiten Frühſrück könnteſt du uns allerlei belegte Brötchen, Eier, Schinken, Wein und Bier in die Waldzelte ſenden oder zu Wagen ſelbſt bringen, wie das ſo üblich iſt. Abends aber müßte eine reichhaltige und zweck⸗ mäßige Tafel die Jagdteilnehmer für den anſtrengenden Tag Keller.“ Kurzmeldungen Faſching wird nicht eingeſchränkt Keine Verbotsvorſchriften für den 30. Januar.— Große polſtiſche Veranſtaltungen. Berlin, 11. Januar. Eine Dienſtſtelle der Reichspropagandaleitung der NS.⸗ DAP. hatte in einem Aufruf das Gaſtſtättengewerbe aufge⸗ fordert, am 30. Januar entſprechend der Würde des Tages keine Faſchingsperanſtaltungen abzuhalten. Da in dieſem Jahre infolge der Kürze der Faſchingszeit die Faſchingsein⸗ nahmen des Gaſtſtättengewerbes ſchon an ſich gegenüber den Vorjahren beeinträchtigt werden und darüber hinaus der 30. Januar in dieſem Jahre auf einen Samstag, alſo einen Haupteinnahmetag des Gaſtſtättengewerbes fällt, außerdem für den 30. Januar bereits zahlreiche mit bedeutenden Koſten verbundene Verpflichtungen von großen Gaſtſtätten eingegangen worden ſind, hat der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda verfügt, daß keine Einſchränkung von Faſchingsveranſtaltungen am 30. Januar erfolgen ſoll. Es können alſo am 30. Januar Faſchingsveranſtaltungen un⸗ gehindert abgehalten werden. Es wird ſelbſtverſtändlich am 30. Januar im Verlaufe des Tages in großen politiſchen Veranſtaltungen der Würde und Bedeutung des Tages in ausreichendem Maße Rechnung getragen werden. Das Programm für den 30. Januar wird in Kürze bekanntgegeben. Lawine erfaßt Skildufer Neuer Unfall im Allgäu. d Wie die Bergwacht⸗Rettungsſtelle Mittelberg im All⸗ gäu des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenvereins berichtet, ſind zwei Deutſche und ein Engländer auf der Abfahrt von der Gündli⸗Spitze von einer Lawine verſchüttet wor⸗ den. In ſtundenlanger mühevoller Arbeit konnten ſich die beiden Deutſchen herausarbeiten. Sie machten ſich ſofort auf die Suche nach dem verunglückten Engländer namens Paynter, den ſie aber trotz ſtundenlanger größter Bemühungen nicht finden konnten. Auf die Nachricht von dem Unglück ſtiegen ſofort drei Bergführer und vier Rettungsleute der Rettungsſtelle Mittelberg an den Ort des Unglücks auf, mußten aber wegen des außerordentlich heftigen Schneeſturms und dem in dem ganzen Gebiet tobenden Unwetter wieder um⸗ kehren. Eine neue Expedition hat ſich auf die Suche be⸗ geben. Eine Spende Or. Fricks Der Reichs⸗ und Preußiſche Innenminiſter Dr. Frick hat der Deutſchen Bergwacht in München für die in Zu⸗ ſammenarbeit mit der Wehrmacht hervorragend organi⸗ ſierte Rettungstat ihrer opferbereiten Mitglieder in der Watzmann⸗Oſtwand Dank und beſondere Anerkennung ausgeſprochen und zum Erſatz des bei der Bergung zu Verluſt gegangenen Geräts einen Sonderzuſchuß von 3000 Mark geſtiftet. Lawinenunglück in der Schweiz Acht Perſonen ums Leben gekommen. Luzern, 11. Jan. Am Sonntag vormiktag wurde eine größere Geſellſchaft der„Vereinigung der Naturfreunde von Luzern“, die ſich auf einem Skiausflug auf den Bri⸗ ſen ſüdlich des Vierwaldſtätter Sees befand, von einer La⸗ wine verſchüttet. Nur ein Teilnehmer konnte bis jetzt lebend eborgen werden. Acht Perſonen müſſen als verloren gelten. his zum Nachmittag konnten erſt zwei Leichen ausgegra⸗ ben werden. Zuſammenſtoß in der Themſe.— Sieben Tote.— FJiſch⸗ dampfer auf Felſen aufgelaufen. London, 11. Jan. In der Mündung der Themſe kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem franzöſiſchen Fiſchdampfer„Notre Dame de Lourdes“ und dem engli⸗ ſchen Dampfer„Theems“. Der franzöſiſche Dampfer ſank. Sieben Mann ſeiner Beſatzung ertranken. Das Rettungs⸗ boot von Margate lief auf, um ſeine Hilfe anzubieten; es mußte aber unverrichteter Dinge zurückkehren.— Vor der Inſel Islay(Hebriden) geriet der Fiſchdampfer„San Se⸗ baſtian“ auf einen Felſen. Der Kapitän und acht Seeleute wurden gerettet, nier Matroſen des Fiſchdampfers er⸗ tranken. entſchädigen. Dieſe herzurichten, wird natürlich deine Auf, gabe ſein. Was die Güte, die Reihenfolge der Speiſen uſw., überhaupt die ganze Technik des Feſteſſens anbelangt, kann ich mich, wie ich wohl weiß, unbedingt auf dich verlaſſen. Aber der Koſtenpunkt! Die Ausgaben für das Mahl müſſen begrenzt ſein; ich habe leider jetzt ſehr zu rechnen. Der Zweck meines heutigen Kommens war deshalb, dich zu bitten, mir einen ungefähren Preisüberſchlag zu machen. Viel über tau⸗ ſend Mark kann ich nämlich für die Geſchichte nicht auswer⸗ fen,“ ſchloß er mit einem leichten Seufzer. 5 „Wie kommt das, mein Sohn?“ fragte die Mutter, ſich aufrichtend, ſehr beruhigt.„Haſt du unnzorhergeſehene Zah⸗ lungen gehabt, die dich ſo ängſtlich rechnen laſſen müſſen?“ „Nein, nein. Ich will eben nur ſparen, wo ich kann. Du weißt ja auch, daß ich es muß, Mutter.“ 5 „Ja gewiß. Aber ich argwöhne hier etwas Neues, Un⸗ erwartetes, was du mir aus liebevoller Sohnesrückſicht ver⸗ ſchweigen willſt, Gernot. Vertraue dich mir an, mein teures Kind,“ bat ſie mit Innigkeit.„Deine Mutter teilt freudig alle Sorgen mit dir!“ 1 „Nun denn, der Verkauf des Getreides will nicht ſo glatt vonſtatten gehen, wie Heldburg und ich gehofft. Die Käu⸗ fer, die erſt eine Anzahlung leiſteten und den Kauf unter Vorbehalt abſchloſſen, befürchteten bei der anhaltenden Dürre eine Mißernte. Dies ungewöhnlich heiße trockene Frühjahr, in dem der Regen nun ſchon ſeit vielen Wochen vergebli auf ſich warten läßt, droht in der Tat die Felder, das junge Korn zu verdorren. Ich hoffe ja, daß der Himmel ein Ein⸗ ehen haben und bald das rettende Naß, nach welchem die Aecker lechzen, herniederſenden wird. Eher aber wollen 1 Getreidehändler nicht zahlen, und deshalb heißt es bis dahin mit dem Vorhandenen haushalten, das begreifſt du doch, liebe Mutter, nicht wahr?“ 1 „Und wie, mein Sohn! Gott gebe, daß der Regen nun K endlich kommt; ich habe ihn auch ſchon längſt im geheimen Wegen des Jagdmahles darfſt du ganz be⸗ ruhigt ſein. Es wird weniger koſten als du dafür feſtſetzteſt Mamſell hat ver⸗ herbeigeſehnt. und doch allen Anforderungen genügen. a ſchiedene Vorräte und unter ihnen mancherlei Delikateſſen 55 Feinſchmecker in der Speiſekammer, und von der letzten inſendung lagert das meiſte auch noch unverbraucht im i i(Fortſetzung folgt) 2 1 3 Badiſche Chronik Flughafen Karlsruhe—Baden⸗Baden Erweiterung und Ausbau der Anlagen. () Karlsruhe. Es ſind jetzt rund 25 Jahre her, daß auf dem ehemaligen Karlsruher Exerzierplatz die erſten Flug⸗ verſuche umernommen wurden. Der Aufſchwung des Flug⸗ weſens nach dem Kriege und die Entwicklung der Fluglinien unber ſchließlicher Leitung der Deutſchen Lufthanſa brachten den Karlsruher Flughafen, der im Jahre 1920 an eine der erſten Luftpoſtlinſen Baſel— Karlsruhe— Frankfurt a. M. an⸗ geſchloſſen war, eine immer ſtärkere Flugverkehrsentwicklung, auch dadurch hervorgerufen, daß der nahe Flughafen Baden⸗ Baden ſeit etwa zwei Jahren von der Deutſchen Lufthanſa micht mehr angeflogen wird. Die Bäderſtadt hat dafür zu⸗ ſammen mit der Deutſchen Lufthanſa eine Kraftwagenverbin⸗ dung mit dem Karlsruher Flugplatz eingerichtet. Dieſer dient damit zugleich den Verkehrsbedürfniſſen der Weltbadeſtadt und erſcheint im internationalen Verkehr unter der Bezeich⸗ nung„Flughafen Karlsruhe-—Baden⸗Baden“. Neben dem öffentlichen Luftverkehr hat ſich auf dem Karlsruher Flugplatz ſchon ſeit langem die private Sportflie⸗ gerei entwickelt. Schon in den Jahren vor der nationalen Erhebung nahmen ſporthegeiſterte Karlsruher— vor allem alte Kriegsflieger und Angehörige der Techniſchen Hochſchule — einen beachtlichen Mokoecflugbetrieb mit Schulung auf. Dieſe wurde dann ſpäterhin von der Karlsruher Ortsgruppe des Deutſchen Luftſportverbandes wahrgenommen und es entwickelte ſich daraus eine der wenigen Reichsſportfliegtzſchulen, die dem Reichsſportführer unterſteht. Sie beſteht ſeit 1. März und hat ansehnliche Erfolge erzielt. Sie dient, wie auch die wenigen anderen in Deutſchland, z. B. in Rangsdorf, Biele⸗ Fel F ehliaselig Dor ec hil dung iniler Sport⸗ flieger und es iſt zu hoffen, daß ſie immer größeren Zuzug luftſportbegeiſterter Frauen und Männer aus ganz Deutſch⸗ land erhält. Dieſem ſtetigen Anwachſen der Fliegerei in Karlsruhe konnten die urſprünglichen Anlagen des Flugplatzes nicht mehr genügen. Zunächſt wurde ein Teil des den Platz um⸗ gebenden Waldes niedergelegt, und es entſtanden dann ver⸗ ſchiedene neue Gebäulichkeiten, ſo eine Flugzeughalle, ein neues Verwaltungs⸗ und Abfertigungsgebäude, eine Kraftwagen⸗ unterſtellhalle. Im Bau begriffen iſt weiter das neue Schul⸗ und Verwaltungsgebäude der Neichsſporkfliegerſchule. Im Verwaltungsgebäude iſt außerdem eine neue Gaſtſtätte mit Dachgarten im Bau. FFF UI Eberbach.(Die Straße iſt kein Spielplatz.) Zwei fünf⸗ und ſiebenjährige Knaben ſpielten nachmittags auf der Neckartalſtraße bei der oberen Einfahrt zum Sägewerk Zimmer Nachf. Obwohl ein aus Eberbach kommender Per⸗ ſonenkraftwagen aus Worms rechtzeitig Signal gab, ſprang einer der Jungen über die Straße und wurde von dem Auto angefahren. Mit einer Gehirnerſchütterung mußte der Junge ins Bezirkskrankenhaus eingeliefert werden. Lebensge⸗ fahr beſteht glücklicherweiſe nicht. Abſchluß des Kreisbauerntags in Mosbach. i Mosbach. Die Haupttagung des Kreisbauerntages der Kreisbauernſchaft Mosbach wurde fortgeſetzt. Im erſten Referat ſprach der Vorſitzende des Badiſchen Milchwirtſchafts⸗ verbandes, Mayer. Er konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß in Baden in den letzten Jahren eine bedeutende Mehrerzeugung an Milch feſtzuſtellen ſei. Ferner behandelte er die Ausgleichsabgabe und die Milchleiſtungskontrolle. Oberlandwirtſchaftsrat Mader hob die Bedeutung der Reichs⸗ bodenſchätzung für eine gerechte Verteilung der Steuern, wie für eine planvolle Bodennutzung und die Flurbereini⸗ gung hervor. Die Marktordnung als die Grundlage der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik behandelte Hauptabtei⸗ lungsleiter 3, Rudolph. Neben der Haupttagung fanden noch verſchiedene Sondertagungen ſtatt, von denen die der Verteilerfachſchaften, der Genoſſenſchaften, der Landfrauen, der Forſtfachwarte und der Jugendwarte zu nennen ſind. — Den Höhepunkt des Kreisbauerntages bildete eine große Kundgebung in der Markthalle, in der Landesbauern⸗ führer Engler⸗Füßlin ſprach. Nach Begrüßung der etwa 2000 Beſucher durch Kreisbauernführer Brenner wies Kreisleiter Seuft auf die Bedeutung des Vierjahresplanes hin, und forderte zu tatkräftiger Mitarbeit auf. Lebhaft be⸗ grüßt trat dann der Landesbauernführer an das Mikrofon. Er gab ſeiner Freude über den trotz des ſchlechten Wetters guten Beſuch Ausdruck, in welchem er den Beweis der ein⸗ ſatzfreudigen Zuſammenarbeit aller Volksgenoſſen erblicke. Der Redner gab dann einen Ueberblick über die Entſtehung des Reichsnährſtandes und ſeine Organiſation. Er zeigte die zur Sicherung des deutſchen Bauernkums getroffenen Maßnahmen auf und befaßte ſich dann mit den das deutſche Volk zurzeit beſchäftigenden Tagesfragen und den ſich daraus für das deutſche Bauerntum ergebenden Notwendigkeiten. Auch dem Bauern ſeien im Rahmen des Vierjahresplanes große Auf⸗ gaben geſtellt, zu deren Verwirklichung der Landesbauernfüh⸗ rer das Landvolk aufri ä? 8 8 Frecher Raubüberfall.— Der Täter gefaßt. Engen. In dem bekannten Ausflugsort Talmühle bei Engen wurde ein frecher Raubüberfall verübt. In der gleich⸗ mamigen Wirtſchaft war die Frau des Gaſtwirts Hall allein zu Hauſe, als ein Fremder in die Wirtſchaft kam, Bier be⸗ ſtellte und veſperte. Im Verlauf der Unterhaltung mit der Wirtin erfuhr der Gaſt, daß dieſe allein zu Hauſe war. Als ſeine Frage, ob ſie ihm 50 Mark wechſeln könne, von der Wirtin bejaht wurde, erhob ſich der Fremde, ging auf die Frau zu und ſchlug auf ſie ein. Die Wirtin ſetzte ſich zur Wehr und es gelang ihr, die Tür nach der Straße zu errei⸗ chen. Als ſie dort um Hilfe rief, würgte ſie der Unhold. Dann ſprang er in die Gaſtſtube zurück, raubte dort die Kaſſe mit 50 Mark und ergriff die Flucht. Die Gendarmerie von Engen nahm ſofort, zuſammen mit NSKK.⸗Männern die Verfolgung des Täters auf, der in einem nahegelegenen Wäldchen geſtellt und feſtgenommen werden konnte. Der Geldbetrag konnte ihm wieder abgenommen werden. Die Wirtin hat durch die Mißhandlung Verletzungen im Geſicht, am Kopf und am Hals davongetragen. * ( Pforzheim.(Grober Unfug.) In der Nacht zwiſchen 10 und 12 Uhr warf auf dem Vohndef in We dingen ein Mann aus dem Schnellzug dem Fahrdienſtleiter einen Zettel folgenden Inhalts zu: f brecher im Zug. Bitte Pforzheimer Polizei benachrichtigen.“ Der Inhalt dieſes Zettels wurde ſofort an die Poliseidireklion „Detektiv Wolbert, Ver⸗ tergegeben, die ihrerſeits die entſprechenden Maßnahmen Beim Einlaufen des Schnellzugs wurde die Suche erbrecher aufgenommen; ſie blieb ergebnislos. Es chließlich heraus, daß die Polizei genarrt wor⸗ den war. ter wurde alsbald ergriffen und erhielt für leinen groben Anfug 14 Tage Gefängnis Aus den Nachbargauen Mitteilung der Erdbebenwarte Stuttgart. Stuttgart, 10. Jan. Die Erdbebenwarte Stuttgart teilt mit: Am Samstagabend wurde von den Inſtrumenten der württembergiſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßſtetten ein ſchweres Nahbeben aufgezeichnet. In Stutt⸗ gart traf die erſte Vorläuferwelle um 20.14, 46 Uhr ein und die zweite um 20.15,36 Uhr. Danach betrug die Herdentfer⸗ nung von Stuttgart rund 400 km. Der Herd des Erdbebens ließ ſich nach den Stuttgarter Aufzeichnungen allein nicht ge⸗ nau ermitteln, da die erſte Vorläuferwelle ſehr ſchwach war. Der Herd liegt jedoch eher in öſtlicher oder weſtlicher als in nördlicher oder füdlicher Richtung von Stuttgart. Als Herdgegend käme am eheſten das Gebiet der Oſtalpen und dann erſt das der franzöſiſchen Weſtalpen in Frage. e Marburg.(Verleumderiſche Beleidigung.) Im November richtete ein älterer Kirchhainer Einwohner ein Schreiben an den Oberpräſidenten, worin er u. a. zum Ausdrück brachte, daß der Bürgermeiſter der Stadt Kirch⸗ hain eine Anzeige gegen einen dortigen— inzwiſchen ge⸗ ſtorbenen— Beamten„gedrückt“ habe. Dieſer Vorwurf bedeutete eine ſchwere Beleidigung des Bürgermeiſters und hatte eine Anklage gegen den Briefſchreiber zur Folge. Vor dem Schöffengericht verſuchte der Angeklagte ſeiner Rede⸗ wendung einen anderen Sinn zu geben, hatte aber damit keinen Erfolg. Es ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte ſeit Jahren einen Sammelpunkt für die Unzufriedenen in Kirch⸗ hain bildet, dieſen„Ratſchlägen“ erteilt und bereits 1934 einmal in Schutzhaft genommen werden mußte. Der als Zeuge verenommene Bürgermeiſter bekundete, daß eine Re⸗ gieruüngskommiſſion die Stadtkaſſe einer Nachprüfung unterzogen habe, dort aber keinerlei Verfehlungen des ver⸗ ſtorbenen Beamten feſtſtellen konnte. Nach den Ausführun⸗ gen des Vertreters der Stgatsanwaltſchaft ergab die Be⸗ weisaufnahme, daß dem Bürgermeiſter nicht der geringſte Vorwurf bezüglich einer Verletzung ſeiner Amtspflichten zu machen iſt. Das Gericht erkannte wegen verleumderiſcher Beleidigung auf vier Monate Gefängnis. Gimmeldingen. In den Straßengraben ge⸗ fahren.) Auf der Straße zwiſchen Gimmeldingen und Hil⸗ debrandseck verlor ein Gaſtwirt aus Ludwigshafen in einer Kurve die Gewalt über ſeinen Kraftwagen. Das Auto riß zwei Randſteine um und fuhr dann in den Straßengraben. Der Fahrer mußte in ſchwer verletztem Zuſtand in das Krankenhaus verbracht werden. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Mußbach.(Von einer Zugmaſchine überfah⸗ ren.) Der 25jährige Schloſſer Richard Bardua iſt einem gräßlichen Unfall zum Opfer gefallen. Wie jeden Tag begab er ſich mit ſeinem Fahrrad zu ſeiner Arbeitsſtelle nach Neu⸗ ſtadt. An der Völkerſchen Gutsverwaltung wurde er von einer Zugmaſchine, die drei Anhänger mit ſich führte, über⸗ fahren. Die Räder gingen dem Unglücklichen über beide Beine. Von einem Privatkraftwagen wurde er in das Krankenhaus überführt, wo er in bedenklichem Zuſtand dar⸗ niederliegt. Sehr wahrſcheinlich müſſen die Beine ampu⸗ tiert werden. Münſterappel.(Wieder auf freiem Fuß.) Die unter ſchwerem Verdacht des Mordes in Unterſuchungshaft genommene Witwe Johanna Rudolf geb. Klein ſowie der Witwer Karl Schuck wurden wieder auf freien Fuß ge⸗ ſetzt. Die Unterſuchung der Leiche ergab, daß der Tod des tödli chverunglückten Albert Rudolf auf den Sturz von der Scheune zurückzuführen iſt. Glanmünchweiler.(Beide Beine abgefahren.) Am Bahnhof ereignete ſich ein ſchrecklicher Unglücksfall. Der 19 jährige Arbeiter Ludwig Weber von hier wollte ſich wie gewöhnlich zu ſeiner Arbeitsſtelle nach Ramſtein begeben. Er ka manſcheinend etwas zu ſpät zur Bahn und wollte noch auf den bereits fahrenden Zug ſpringen, geriet dabei unter die Räder, wobei ihm beide Beine abgefahren wurden. Hirſchgarten Johanniskreuz aufgelöſt. Johanniskreuz. Seit langem ſchon war als ein Mißſtand empfunden worden, daß ſich das im freien Walde lebende Rotwild nach dem Hirſchgarten Johanniskreuz zog und gro⸗ ßen Flurſchaden verurſachte. Um dieſen Mißſtand zu beſei⸗ tigen, wurde nunmehr der Hirſchgarten Johanniskreuz auf⸗ gelöſt. Die darin befindlichen Tiere kamen teilweiſe in das Rotwildgatter des Modenbacherhofes bei Ramberg, zum an⸗ deren Teil nach Württemberg. Auch Transatlantik⸗Flugbootverkehr von Frankfurt aus? * Frankfurt a. M. Ueber Deutſchland im Weltluftver⸗ kehr wird am 5. Februar das Vorſtandsmitglied der Deut⸗ ſchen Lufthanſa, Direktor Freiherr von Gablenz, im Phy⸗ ſikaliſchen Verein ſtetheen Freiherr von Gablenz hat an den Verſuchsflügen teilgenommen, die die Lufthanſa im Herbſt vergangenen Jahres über den Atlantik nach Nord⸗ amerika a hat, wobei er ſelbſt teilweiſe das Steuer der Flugboote geführt hat. Im Frühjahr werden weitere Verſuͤchsfahrten durchgeführt als Vorbereitung für den künftigen Transatlantikflugdienſt nach USA, der wahr⸗ ſcheinlich— wie bereits der Flugdienſt na chSüdamerika— von Frankfurt aus ſeinen Ausgang nehmen wird. Bad Kreuznach.(Ein ſchlimmer Streich) Bei einem Bäckermeiſter wurde bei einem kleinen Einkauf ein alter 50-Markſchein aus der Vorkriegszeit in Zahlung ge⸗ eben. Der Schwindel wurde erſt ſpäter entdeckt. Die Polizei onnte den Betrüger jedoch ſchnell erwiſchen. Es handelt ſich um einen 14jährigen Jungen, der den wertloſen Schein bei dem Bäcker losgeworden war. Bis auf einen geringen 8 der für. ausgegeben worden war, konnte dem Geſchädigten das Geld zurückgegeben werden. A Armenrecht für ehemaligen Generaldirektor. Der frühere Generaldirektor der Vereinigten Elektrizitätswerke AG, Krone, hatte gegen das Urteil des Landgerichts in Dortmund Berufung beim Oberlandesgericht in Hamm ein⸗ gelegt. Dem Antrage Krones, ihm für die Durchführung der 1 a b andlung ebenfalls das Armenrecht zu ge⸗ währen, hat das Oberlandesgericht ſtattgegeben. i Wildernde Hunde in einer Schafherde. Vor kurzem drangen bei Solingen wildernde Hunde in eine Hürde, in der eine mehrhundertköpfige Schafherde verweilte, ein. Die zum Teit hochtragenden 1 toben panikartig nach allen Seiten auseinander und entflohen 0 T. in die Wupper⸗ berge und ⸗Wälder. 15 Schafe wurden von gegriffen und ſchwer geriſſen. a „ak Im Kleinen Walſerkal vermißt. Vermißt wird der Zajährige Student der Tech ee Fer ⸗ i Januar nach Oberſt. dorf gefahren iſt und in Begleitung eines fen Se 5 dinand Baum aus Gerolſtein, der am 1. Name nicht bekannt iſt, im Kleinen Walſertal Skitouren unternehmen wollte. Er wollte am 4. Januar wieder in München ſein, iſt aber bis heute nicht zurückgekehrt. den Hunden an. über die Fra en der Der geſtrige Sonntag, Der zweite Sonntag des neuen Jahres brachte endlich nach einer Reihe trüber, regneriſcher Tage einmal wieder einen trockenen Sonntag. Die Sonne ſtrahlte am Himmel nnd wenn auch ab und zu ein ſcharfer Nordoſt blies, ließ man ſich doch nicht abhalten, ſeinen lang entbehrten Spaziergang ins Freie zu machen. Dementſprech end war auch der Ausflugsverkehr recht lebhaft, beſonders der nahen Bergſtraße zu. 5 In den Vormittagsſtunden ſah man die Männer des WHW durch die Straßen ziehen, die raſch mit ihrer Sammlertätigk eit zum Eintopfgericht fertig waren. Hoffen wir, daß auch dieſer Eintopfſonntag in ſeinem Geſamt⸗ Ergebnis die früheren übertrifft. In Mannheim ſelbſt war beim Eintopfeſſen Großbetrieb. Das große Soldatentreffen im Roſengarten führte auch viele alte Soldaten aus Seckenheim nach Mannheim. Dieſes Treffen der jungen und alten Wehr⸗ macht, durchgeführt vom Bezirks⸗ und Kreisverband Mannheim im Landesverband Kurpfalz des Deutſchen Reichskriegerbundes, bewies die enge Verbundenheit der jungen und alten Wehrmacht. An jedem Tiſch ſah man neben den alten Soldaten des Weltkrieges Angehöeige der jungen Wehrmacht und auch die noch lebenden Alt⸗ veteranen von 1870—71 waren erſchienen. Die An⸗ ſprachen wurden von Darbietungen umrahmt, an denen ſich das Muſikkorps des Infanterieregiments 110 beteiligte. 8 5 Groaſſer⸗Abend durch NSG Kraft durch Freude. Der Groaſſer⸗Abend am letzten Samstag war ein voller Erfolg der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude.“ Bereits ein halbe Stunde vor Beginn der Veranſtaltung war der Schloßſaal ſchon beſetzt. Dies iſt ſicher ein Zeichen dafür, daß die„Kraft durch Freude“⸗Abende auch in Seckenheim ſchon einen ſehr guten Ruf haben. Das Programm wurde unter der humorvollen Füh⸗ rung des in Seckenheim nicht mehr unbekannten Zauber⸗ künſtlers Groaſſer abgewickelt. Da kamen zuerſt„Drei Ralleigs“„die mit ihrem Luftgymnaſtik und Zahnkraft⸗ Akt überraſchtenn. In Finny Joſen lernte man eine lem⸗ peramentvolle Tänzerin kennen. Ihre vier Tänze, ein Walzer, einn Stepp, dann als Kavalier aus der guten alten Zeit und zuletzt als munteres, goldiges Bauern⸗ mädel, entzückten immer wieder. Durch die virtuoſe Be⸗ herrſchung verſchiedenſter Inſtrumente boten Senta und Margit muſikaliſche Extravaganzen. Durch ihre friſche Vortragsweiſe von Liedern und Schlagern aus Operetten Tonfilmen hatte ſich Anta Berger in die Herzen ge⸗ ſungen. Mit un verminderter Spannung folgte alles dem Zauberkünſtler Groaſſer, deſſen verblüffende Verwand⸗ lungskünſte von Anfang bis Ende immer wieder in Er⸗ ſtaunen ſetzte. Freimütig wie er nun wär, hat er ſeine Künſte zur Nachahmung vorgemacht, doch dürfte kaum einer ſeine raffinierten Tricks erlernt haben. Ein equi⸗ briliſtiſcher Springakt, gezeigt von den„Drei Perzellos“ verblüffte. Innmitten plaſtiſcher Landſchaftsbilder von großer Schönheit, erſchien„Viſiona“ die Lichtkönigin, mit der eine Reiſe um die Erde in zehn Minuten mit⸗ erlebt wurde. Als Abſchluß kamen dann die„Drei Soundys“ mit ihrer humoriſtiſchen Muſikal⸗Attraktion. Die muſikaliſche Unterhaltung und Unterma ung beſorgte unermüdlich die Kapelle Ganter. Die NS⸗Geme nſchaft „Kraft durch Freude“ darf des Dankes aller ſicher ſein, durch das ſtete Bemühen für wenig Geld auch die Volks⸗ genoſſen auf dem Lande durch erſtklaſſige Veranſtal⸗ lungen zuſammengeführt zu haben. s Ehepaar und vier Kinder gasvergiftet. Mannheim, 11. Jan. In einem Hauſe der Mannheimer Anterſtadt haben der 35jährige Johann Weber und ſeine 2 jährige Ehefrau ſich und ihre vier Kinder im Alter von acht, fünf und drei Jahren ſowie elf Monaten durch Leucht⸗ gas vergiftet. Alie ſechs Perſonen wurden einige Stunden ſpäter durch die Polizeſ tot vorgefunden. Die entſetzliche Tat iſt von den Eheleuten Weber mit großer Ueberlegung vorbereitet und durchgeführt worden, was aus einem hinterlaſſenen Briefe und aus der Tatſache her⸗ vorgeht, daß in dem Familienſtammbuch der Sonntag als Datum des Ablebens aller ſechs Familienmitglieder eingetra⸗ gen wurde. Die Ehegatten haben offenbar in Uebereinſtim⸗ mung gehandelt. Sie verſuchten zuerſt, das eigene Schlaf⸗ zimmer und dann dasjenige der Kinder abzudichten. Dieſen Plan haben ſie aufgegeben, um dann Matratzen in der Küche auszubreiten und ſämtliche Tür⸗ und Fenſterritzen mit Pa⸗ pierſtreifen zu überkleben. Um 6 Uhr früh wurde die Familie Weber von Hausbewohnern noch gehört, Flurnachbarn wur⸗ den um 9 Uhr auf das ſtarke Ticken der Gasuhr aufmerkſam und holten die Polizei herbei, welche die Tür zur Weber'ſchen Wohnung aufbrechen ließ. Die Beamten fanden die vier Kinder, drei Mädchen und einen Knaben, ſowie zu beiden Seiten die Eltern, bereits kot vor. Ein Verſchulden dritter Perſonen iſt nach der Sachlage ausgeſchloſſen. Aeußere materielle Not ſcheidet demnach als Grund der entſetzlichen Tat wohl aus. Die Motive zu ihr dürften vielmehr in rein perſönlichen Verhältniſſen, vor allem des Familienvaters, zu ſuchen ſein.„„ 1 3 Zum Kreisbauerntag in Heidelberg. (Abſchlußkundgebung.) Wie ſchon mitgeteilt, findet am Ende des J. großen Kreisbauerntages der Kreisbauernſchaft Heidelberg am Dienstag, den 12. Jan., 16 Uhrbeginnend im großen Saal der Stadthalle eine öffentliche Abſchlußkundgebung ſtatt, zu der alle Volks⸗ genoſſen in der Stadt von d dem Inteneſſe, als zum erſten Male der Landesbauernführer Pg. Engler⸗Füß in, M.d.R. in Heidelberg von der großen Oeffenklichleſt r Ernährung unſeres Volkes und be 1175 ie hohen Aufgaben des deutſchen 0 1 zweiten Vierjahresplan ſprechen wird. Neben dem Landesbauernführer wird, wie ſchon mit⸗ geteilt, auch der Kreisleiter Pg. Roth des Kreiſes Mann⸗ heim das Wort ergreifen.„ ͤ Ü M Anſchließend an die Abſchlußkundgebung, di 1 17.30 Uhr beendet ſein wird, findet als h N anſtaltung des Kreisbauerntages der bereits bekannt ge gebene große Heimatabend ſtatt. Auch hierzu ſind alle Bevölkerunngskreiſe eingeladen. 3 5 2 4 7 27 4 Freiwillige für die Luftwaffe —— Meldeſchluß am 15. Januar. 5 Am 15. Januar 1937 läuft die Friſt für die Meldung als Freiwilliger für die Luftwaffe zum Eintritt im Herbſt 1937 ab. Wer ſich bis jetzt noch nicht gemeldet hat, muß ſein Eintrittsgeſuch ſofort einreichen bei einem Trup⸗ penteil derjenigen Waffengattung, bei der er dienen will. Dafür kommen in Frage alle Truppenteile der Flieger⸗ truppe, der Flakartillerie, der Luftnachrichtentruppen und des Regiments„General Göring“. Geſuche, die nach dem 15. Januar eingehen, können nicht mehr berückſichtigt werden. Aus dem Gerichtssaal i Zuchthaus und Gefängnis für geriſſene Betrüger. Höchſt ſeltſame Scheck⸗ und Wechſelgeſchäfte brachten den 43. Hie cer Julius Lörch aus Mannheim, den 33jährigen Otto tz aus Heidelberg und den 64jährigen Ludwig Schmitz aus Ludwigshafen auf die Anklagebank des Mannheimer Schöf⸗ fengerichts. Utz betrieb eine Hundewäſcherei. Einem Pen⸗ ſionär verkaufte er nun einen Hund, den dieſer mittels Scheck bezahlen wollte. Der Käufer ſtellte alſo einen Scheck über 60 Mark aus, der allerdings vordatiert war, doch wußte ſich der Kaſſier des Utz, der bereits 17mal vorbeſtrafte Lörch, zu hel⸗ fen, denn er machte den Scheck zu Geld, ohne jedoch ſeinem Meiſter etwas davon abzuliefern. Den wegen des unrichtigen Datums zu Proteſt gegangenen Scheck ließ ſich Lörch vom Ausſteller durch einen neuen erſetzen, ſo daß L. zweimal 60 Mark erhielt. Utz mußte den Verluſt tragen. Eigenartige Schickſale erlebten zwei Schecks, welche die drei Angeklagten zu Geld zu machen ſuchten. Auch hier arbeiteten ſie mit un⸗ ſauberen Mitteln, ſo daß, als ſie ſchließlich einen Dummen gefunden hatten, dieſer die Zeche zu bezahlen hatte. Das Ge⸗ richt verurteilte Lörch zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jah⸗ ren und 100 Mark Geldſtrafe; letztere gilt für zwei Monate Zuchthaus, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt an⸗ geſehen werden. Außerdem wurden L. die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf drei Jahre aberkannt. Utz erhielt ein Jahr ſechs Monate, Schmitz ſechs Monale Gefängnis. 5 Die Notlage der Binnenſchiffahrt Die verſchiedenen Maßnahmen zur Beſſerung der Lage. In der Univerſität Frankfurt am Main ſprach Staats⸗ ſelretär Koenigs vom Reichs⸗ und Preußiſchen Ver⸗ kehrsminiſterium über die Maßnahmen zur Bekämpfung der Notlage der Binnenſchiffahrt. Auf den mitteldeutſchen und öſtlichen Waſſerſtraßen ſind Frachtenausſchüſſe errichtet worden, die die Auf⸗ gabe haben, die wichtigſten Frachten in den Staudard⸗ beziehungen der Binnenſchiffahrt zu ſtabiliſieren. Die Kleinſchiffer, die in Mitteldeutſchland nahezu zwei Drittel des geſamten Kahnraumes beſitzen, wurden in öffentlich⸗rechtlichen Schifferbetriebsverbänden zuſammen⸗ Heſchlsſſen. Sonderbeſchäftigungen, welche ſich die Klein⸗ ſchiffer durch langfriſtige Mietverträge mit Reedern, Spediteuren oder Großverfrachtern geſichert hatten, wur⸗ den gelöſt, damit eine gleichmäßige Beſchäftigung aller Kleinſchiffer möglich wurde Der Kleinſchifſer laun ſeinen Kahnraum nur über die Schiffermelde⸗ ſtellen abgeben. Damit der Schifferbetriebsverband, der für die Beſchäftigung ſeiner Mitglieder verantwortlich iſt, dieſe Verantwortung tragen kann, hat er mit dey Reedern Verträge abgeſchloſſen, die den Kleinſchiffern einen an⸗ gemeſſenen Anteil an dem geſamten anfallenden Ladungs⸗ gut ſicherſtellen. Die Reeder haben ſich bereit erklärt oder ſind geſetzlich verpflichtet worden, ſolche Verträge abzu⸗ ſchließen. Die Reeder auf der Oder miiſſen die Transporte zu 72 v. H., die Reeder auf den märkiſchen Waſſerſtraßen zu 78 v. H. durch Kleinſchiffer aus⸗ führen laſſen. Ueber die Frachtfeſtſetzungen und die Siche⸗ rung der Kleinſchiffer hinaus ſind die Reeder auf der Elbe zu einer Vereinigung zuſammengeſchloſſen, welche auch innerhalb der Reedereien eine gleichmäßige Beſchäf⸗ tigung der Reedereibetriebe regelt. Auf den weſt⸗ deutſchen Kanälen und auf der Weſer hat eine gleiche Notlage wie auf den übrigen Waſſerſtraßengebieten nicht beſtanden. Die Verhältniſſe auf dem Rhein liegen inſofern ſchwierig, als die deutſche Flagge dort mit der hollän⸗ diſchen, der belgiſchen, der franzöſiſchen und der ſchwei⸗ zeriſchen Flagge in Wettbewerb ſteht. Der Anteil der deutſchen Rheintonnage an der geſamten Rheinflotte be⸗ trägt etwa ein Drittel. Die Ordnung der Schiffahrtsver⸗ hältniſſe auf dem Rhein muß ſich deshalb auf den deutſchen Anteil an der Rheinflotte beſchränken. Die Kleinſchiffer (Partikuliere) ſind ebenſo wie auf den anderen Strom⸗ gebieten zu einem Schifferbetriebsverband zuſammen⸗ geſchloſſen. Der Verband hat ſeine Mitglieder verpflich Kahnraum nur über ſeine Meldeſtellen und nur zu Frach⸗ ten abzugeben, welche der Verband feſtſetzt. Deutſchland führt Mit 7937 907 Hörern an der Spitze der Rundfunkländer. Wir ſind gewohnt, jeden Monat von der Deutſchen Reichspoſt die Zahl der Rundfunkhörer zu erfahren und haben mit Freude feſtſtellen können, daß dieſe Zahl ſtän⸗ dig wächſt. Nun liegen zwei Zahlen vor, die einen auf⸗ ſchlußreichen Vergleich ermöglichen. In Deutſchland betrug am 1. Dezember 1936 die Zahl der Rundfunkhörer 7937 907; für den gleichen Tag liegt die Zahl der Rundfunkhörer in England vor, und ſie be⸗ trägt 7898 770. Damit hat Deutſchland im Wettkampf um die Zahl der Rundfunkhörer, der zuletzt überhaupt nur noch zwiſchen Deutſchland und England ausgetragen wurde— alles, was hier geſagt wird, gilt nur für Europa, die anderen Kontinente bleiben außer Betracht— um die höchſte europäiſche Hörerziffer mit einem Plus von rund 40 000 Hörern den Vorſprung. Der engliſche Rundfunk iſt um ein Jahr älter als der deutſche Rundfunk, dadurch hat England ſchon einen Vorteil gehabt, es hatte auch einen Vorteil dadurch, daß in der Rieſenſtadt London, deren Einwohnerſchaft einen erheblichen Bruchteil des eng⸗ liſchen Volkes ausmacht, ſich eine ungewöhnlich hohe Hörerzahl zuſammenballte. England hat von allem An⸗ fang an dieſen Vorſprung gewahrt und hat die Führung behalten bis auf die Zeiten vom Januar 1929 bis Juni 1931, in der es von Deutſchland überflügelt wurde. Es war für Deutſchland zweifellos eine Konjunkturerſchei⸗ nung; der Rundfunk der vergangenen Zeit hatte nicht die innere Kraft, die Hörerſchaft auf die Dauer zu feſſeln und neue Anhänger zu gewinnen. Deutſchland fiel von ſeinem erſten Platz zurück und verlor immer mehr, bis der Umbruch auch den Umſchwung auf dem Gebiet des Rundfunkweſens in Deutſchland brachte. Mit über einer Million Hörern war Deutſchland Anfang 1933 England gegenüber im Rückſtand, um dann, nach der Machtüber⸗ nahme, in ſteilem Aufſtieg den Verluſt einzuholen, gut⸗ zumachen, und aus dem Weniger ein Mehr zu ſchaffen. Nun iſt es aber nicht ſo, daß Deutſchland auf dem Gebiet des Rundfunks ſchon die„Sättigungsgrenze“ er⸗ reicht habe. Auch hier iſt wieder ein Vergleich mit Eng⸗ land ſehr lehrreich. Die Deutſche Reichspoſt und die Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft ergänzen ihre allgemeine Statiſtik über die Zahl der deutſchen Rundfunkhörer gelegentlich durch Einzelſtatiſtiken; in ihnen wird z. B. feſtgeſtellt, wie der Rundfunk ſich auf Stadt und Land verteilt, welche Berufsgruppen die höchſten Zahlen der Hörer ſtellen, wie der Rundfunk ſich landſchaftlich verteilt uſw. Die Unter⸗ ſuchungen gehen aus von dem Begriff der„Rundfunk⸗ dichte“, der dadurch zuſtande kommt, daß man die Zahl der angewendeten Empfangsgeräte in Beziehung ſetzt zu der Zahl der Haushaltungen eines beſtimmten Bezirks. Hätte jede Haushaltung ein Empfangsgerät, ſo wäre da⸗ durch die„Sättigungsgrenze“ erreicht, in der Theorie we⸗ nigſtens. Denn in der Praxis zeigt es ſich, daß ſehr wohl eine Haushaltung mehr als ein Gerät haben kann, und ſei es auch nur ein Koffer⸗Gerät neben dem normalen Empfangsgerät, das man auf den Sonntagsausflügen mitnimmt. So gibt es in Berlin z. B. ſchon Bezirke, in denen die Rundfunkdichte über 100 beträgt, d. h. in denen hundert Haushaltungen mehr als 100 Empfangsgeräte beſitzen. Damit iſt die„Sättigungsgrenze“ in der Praxis überſchritten.. Aber das ſind natürlich Ausnahmen. In Wirklichkeit iſt die„Sättigungsgrenze“ durchaus noch nicht erreicht, und im Geſamtdurchſchnitt aller deutſchen Reichspoſt⸗ Direktionsbezirke betrug die Rundfunkdichte im Frühjahr vorigen Jahres 42, wozu zu ſagen iſt, daß die Dichte in den Städten im allgemeinen ſtärker war als auf dem Lande, und in den Städten die Zahl zwiſchen 40 und 68 (Stuttgart) Empfangsanlagen auf 100 Haushaltungen ſchwankt. Nun wieder zur, Vergleich mit England: Ge⸗ meſſen an England, müßte Deutſchland nicht 8 Millionen, ſondern ungefähr 11,5 Millionen Hörer haben, und wenn man in dieſem Fall noch die Vereinigten Staaten zum Vergleich heranziehen wollte, könnte die Zahl der Hörer noch größer ſein, denn in Amerika entfallen auf 100 Haus⸗ haltungen 74 Empfangsgeräte. Auf alle Fälle, Deutſchlands führende Stellung im europäiſchen Rundfunk wird ſo leicht nicht mehr zu er⸗ ſchüttern ſein. Gewinnauszug 4. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeulſche(274. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten; Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2. Ziehungstag In der heutigen 9. Januar 1937 Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen 25000 NL. 33814 10000 Re. 1488 114975 481 3000 RM. 148 2000 Ri. 98503 217636 270274 311952 2 Gewinne zu 4 Gewinne zu 2 Gewinne zu 8 Gewinne zu 16 Gewinne zu 1000 RM. 28321 23489 132869 149089 175109 185901 270688 318222 24 Gewinne zu 800 NM. 135607 24 0 6233 7505 13873 78963 134659 186393 228792 265593 279085 322581 343079 42 Gewinne zu 500 RM. 19253 83600 123554 133562 145262 179894 180333 183253 185588 211161 220974 232536 239558 297079 816989 328626 379784 380955 388765 390960 399333 156 Gewinne zu 400 RD. 1095 6583 13705 15918 35530 41713 45829 48423 48947 55888 55972 65448 69658 74739 80190 84791 88276 80191 94634 106098 109773 112666 114018 120485 123645 124308 130180 130200 132686 136432 136592 149075 152050 154465 155496 165442 172513 173382 173712 177533 181379 189080 208331 213500 214365 215874 216220 231665 243180 246287 251386 269354 269920 271258 271800 278754 279833 299657 304212 307581 307872 319534 312894 315021 315145 317855 323188 327439 831185 335974 342253 350350 351812 357474 368636 377929 392086 397730 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen 2 Gewinne zu 3000 RM. 323283 2 Gewinne zu 2009 RM. 274938 16 Gewinne zu 1000 RM. 18616 211401 222366 238433 288767 309312 367103 394001 e zu 800 RM. 20673 91910 112798 126460 263480. 60 Gewinne zu 500 Rt. 3510 4417 59645 66330 78380 81933 195158 114899 141459 1513891 155424 189547 189530 210879 214577 229531 225033 244658 253867 276607 277283 303866 324176 331425 343517 351871 352551 355037 389919 394693 194 Gewinne zu 400 NI. 1181 2351 2499 19000 22666 28084 27699 383718 33764 34280 37951 48193 64390 85978 61691 63291 67888 69463(2035 73648 74058 78355 79188 833860 91326 100876 108825 112158 121373 122008 127509 129480 131795 133979 134941 135894 137676 145674 154955 155490 161798 165235 173027 177883 178208 184839 187219 200909 202805 202683 203644 298477 213118 217128 218323 224093 238908 242512 243137 248443 256816 257087 257162 268054 269841 271841 283721 286775 288131 306315 310150 311880 314509 322359 323143 328953 331214 332115 335552 337284 337974 342815 344883 347932 847936 357447 359797 365762 368837 382009 388949 396227 397641 397823 398514 398561 398952 Die Ziehung der 5 Klaſſe der 48. Preußiſch⸗Süddeutſchen(274. Preuß.] Klaſſen⸗Lotterie findet vom 9. Februar bis 15. März 1937 ſtatt. Mannheimer Theaterſchau 8 Im Nationaltheater: Montag, 11. Januar, 19 Uhr: Miete B 13 und 1. Sondermiete B 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 367 bis 370: Fauſt 1. Teil, von Goethe. Dienstag, 12. Januar, 20 Uhr: Miete A 13 und 1. Sondermiete A 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe. Sondermiete M 7, ſerner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 571 bis 577: Uraufführung: Mo⸗ liere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Donnerstag, 14. Januar, 20 Uhr: Miete D 12 und 2. Sondermiete D 6, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Oper von G. Puccini. Freitag, 15. Januar, 20 Uhr: Miete F 11 und 1. von G. Verdi. Samstag, 16. Januar, 19.30 Uhr: Mieke G 12 und 2. Mannheim, Abt. 261 bis 266: Die Dorothee. Ope⸗ rette von Hermann Hermecke, Muſik von A. Vetterling⸗ Sonntag, 17. Januar, 18 Uhr: Miete E 13 und 1. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Sondermiete H 7, ferner für die NS.⸗Kulkurgemeinde Mannheim, Abt. 221 bis 223: Moliere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 15. Januar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulkurge⸗ meinde Mannheim, Abt. 121 bis 141, 160, 260, 354 569 bis 570, 589 bis 597, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Der Etappen⸗ haſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. r!!! ᷣͤ v] y pp ̃⁊ᷣͤ... [Verſammlungs⸗ Kalender. 7CCCCcCCCCCTCCTCCßͥß ͤ ͤwvbbbbdbõbdbõbõõdß/// ccc Schach vereinigung. Heute abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ (Nebenzimmer) Schachabend. Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Die Fahrkarten zum morgigen Kreisbauerniag nach Heidelberg müſſen heute abend zwiſchen 6—“ Uhr im Büro der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft abgeholt werden. Ahfahrt 11.40 Uhr ab Reichsadler, Rückfahrt 24 Uhr ab Heidelberg. i Sammel⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkoufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Perlkalkſtickſtoff, Torfmull und Torfſtreu zum Abholen an der Bahn werden in unſerem Lager entgegengenommen. Hir drucii Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Necitar- Bote- Druciterei. Wirtschaft„prinz Max“. Morgen Dienstag früh Schlachtfest. Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein a Ernſt Wolf Wtw. Inserieren bringt Gewinn! 1 inter Kiles wern dedtfene n 08 des i—!.!!! Achtung! Luftſchutzſchule! Am Donnerstag, 14. und Freitag, 15. Jan. beginnen zwei neue Luftſchutzkurſe. Alle diejenigen, die noch keinen Kurſus beſucht haben, wollen ſich an einem der genannten Tage im Nebenzimmer Zur Pfalz“ einfinden. In Frage kommen alle ſchulentlaſſenen weiblichen Perſonen und alle männlichen Perſonen im Alter von 14—18 und über 45 Jahren, ſoweit ſie nicht von der Polizei oder vom 1 Reichsheer erfaßt ſind.. NSV⸗Ortsgruppe Seckenheim. Morgen, den 12. Januar 1937 werden auf Zimmer Nr. 1 des Nathauſes 8 Kchlen gutscheine an die Gruppe AF ausgegeben. Ausgabezeiten: Gruppe 8 u. B von ½9 9 Uhr 3„5 „ E 1 23 1 a 3 5 344 Die Zuteilung erfolgt nach dem Bedürftigenſtand vom 22. 12. 1936. Fürſorgeempfänger erhalten keine Gutſ cheine. Mannheim, Abt. 361 bis 363: Napoleon oder dis Mittwoch, 13. Januar, 19.30 Uhr: Miete M 13 und 1. Mannheim, Abt. 291 bis 293, 391 bis 393: Tos ca. Sondermiete F 6, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 384 bis 386: Luiſe Miller. Oper Sondermiete E 7: Siegfried, von Richard Wagner⸗ Montag, 18. Januar, 20 Uhr: Miete H 14 und 2. bis 356, 360, 509 bis 510, 529, 549 bis 550, 560, 12 Sondermiete G 6, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde ere eee