chſen nicht Herz der deEs⸗ )hend⸗ ſein ſehr Weſtmark will die Erſcheint täglich, mit Ausnatzme der Sonn- and gef. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Nis. 1,40, durch bie Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 50 Tages- und finzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhi, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 * 37. Jahrgang Mittwoch, den 13. Januar 1987 Nr. 10 Zerſtörtes Nänkeſpiel Die Erklärung Adolf Hitlers gegenſtber dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter in Berlin, in der der deutſche Friedens⸗ ſtandpunkt erneut zum Ausdruck kommt, wird in London mit Genugtuung und Erleichterung begrüßt. In großer Aufmachung wird in der Preſſe der Inhalt der gegenſeiti⸗ gen Verſicherungen unter dem Leitwort„Entſpannung“ wiedergegeben. Im allgemeinen ergänzen die Berichte aus Paris das Bild, denn auch aus dieſen Pariſer Berichten geht hervor, daß nunmehr auch an der Seine eine Beruhi⸗ gung eingetreten iſt. Einige franzöſiſche Zeitungen verſu⸗ chen freilich immer noch, Mißſtimmung und Anzufrieden⸗ heit zu ſäen und den Eindruck der ſpontanen Friedens⸗ erklärung abzuſchwächen. So kann die Zeitung„Oeuvre“ zwar nicht leugnen, daß die franzöſiſchen Amtsſtellen die Erklärung Hitlers mit Befriedigung aufgenommen haben, wie auch der„Petit Pariſien“ erklärt, daß die Zuſicherun⸗ gen, die Hitler perſönlich und unter ſolchen Umſtänden ge⸗ geben habe, natürlich große Bedeutung haben und daß ſie ſowohl in Paris als auch in London ſtarken Eindruck ge⸗ macht hätten.„Oeuvre“ verſucht aber trotzdem, den Ein⸗ druck dieſer Erklärung abzuſchwächen, indem es von einem Druck redet, der erfolgreich von London und Paris aus⸗ geübt worden ſei— Im allgemeinen iſt jedoch auch der Inhalt der Pariſer Zeitungskommentare auf das Leitwort„Entſpan⸗ mung“ abgeſtellt. Große Ueberſchriften laſſen erkennen, daß in einer Reihe von Pariſer Schriftleitungen unter dem Eindruck der Unterredung ein Umſchwung zur Beſin⸗ nung eingetreten iſt. In der Hauptzeile der Ueber⸗ ſchriften weiſen die Zeitungen meiſtens ſachlich auf die Worte des Führers hin. In Unterüberſchriften geben ſie den Inhalt der entſprechenden Erklärung des franzöſiſchen Botſchafters wieder. Der„Jour“ beſtätigt, daß die Erklä⸗ rung Hitlers im franzöſiſchen Außenminiſterium tiefe Ge⸗ nugtuung hervorgerufen habe. Man ſehe in dieſer Erklä⸗ rung ein ermutigendes Vorſpiel zu Verhandlungen, die vielleicht im kommenden Frühjahr aufgenommen werden könnten.„Petit Journal“ ſpricht davon, daß die Unter⸗ redung unbeſtreitbar dazu beigetragen habe, wenn nicht zu einer Befriedigung, ſo doch zu einer Entſpannung zu führen. 1 Allch ber„Excelſior erklart, man fel Imi Bud Oorſuhy über den Eindruck der Entſpannung ſehr erfreut, der durch die deutſch⸗franzöſiſche Unterhaltung hervorgerufen wor⸗ den ſei. Das Blatt Leon Blums, der„Populaire“, ſagt, die Bedeutung der Unterredung zwiſchen Adolf Hitler und dem franzöſiſchen Botſchafter könne niemand entgehen. Freilich, fügt die Zeitung hinzu, es ſei zu früh, von einer tatſächlichen Entſpannung zu reden, aber man könne nicht . daß man ſich auf eine Entſpannung hin orien⸗ iere. Zurückhaltend urteilt die rechtsgerichtete Zeitung „L Ordre“. Schon in der Ueberſchrift bringt das Blatt zum Ausdruck, Deutſchland habe Frankreich eine„kalte Duſche“ verſetzt. In dem Kommentar wird zwar darauf hingewieſen, daß die Unterhaltung zwiſchen Adolf Hitler und dem franzöſiſchen Botſchafter Francois⸗Poncet ſehr herzlich geweſen ſein ſoll. Die Zeitung kann es ſich jedoch nicht verſagen, die Vermutung einzuflechten, Berlin habe durch eine ſolche Erklärung lediglich Zeit gewinnen wollen. Der ſchärfſte Hetzer der letzten Tage, der Außenpoli⸗ tiker des„Echo de Paris“, verſucht gleichfalls die Wirkung der freundſchaftlichen Unterredung zwiſchen dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter und Adolf Hitler abzuſchwächen. Er be⸗ merkt nämlich, daß Francois⸗Poncet für ſeine Zuſicherung keine beſondere Anweiſung erhalten habe. Schließlich verſteigt er ſich noch zu der Drohung, Frankreich würde nicht zögern, entſprechende Maßnahmen zu ergreifen, wenn Deutſchland dazu Grund gebe. Er macht alſo den Verſuch, die bisherigen Verdächtigungen Deutſchlands fortzuſetzen. Hiergegen wendet ſich ausdrücklich das amtliche engli⸗ ſche Reuterbüro, das die Pariſer Meldungen dementiert, wonach der franzöſiſche Botſchafter in Berlin Deutſchland in Zuſammenhang mit Spaniſch⸗Marokko eine formale Warnung habe zuteil werden laſſen. Wie Reuter demgegen⸗ über klarſtellt, hatte der franzöſiſche Votſchafter beim Di⸗ plomatenempfang am Montag Gelegenheit, mit dem Kanzler zu ſprechen. Dies habe er wahrgenommen, um eine Zuſicherung zu geben und auch eine zu erhalten, wonach die Unverſehrtheit Spaniens und Spaniſch⸗Marokkos ge⸗ achtet werden wird. Vom deutſchen Standpunkt aus kann es jeden⸗ falls nur begrüßt werden, daß die klare und offene Sprache der Erklärungen über die Integrität ſpaniſchen Ge⸗ bietes den unverantwortlichen Panikgerüchten über die ſpa⸗ niſche Marokko⸗Zone ein Ende bereitet hat. Gedenken der Gaarbefreiung Eine Stunde der jungen Nation. Berlin, 12. Jan. Der 13. Januar 1935 iſt der Schick⸗ ſalstag der deutſchen Saar. Der ung 8 . die unbeirrbare Treue, das mutige Bekenntnis und die 9 Opferbereitſchaft unſerer Saardeutſchen gaben an die⸗ em Tage die Wünſche und Berechnungen aller Gegner des eiches zunichte gemacht, Dieſem Ehrentag der chen woch„Stunde der jungen Nation“ am Mitt⸗ fachen unar 1937, wieder in die Erinnerung zu⸗ ie deutſchen Rei d i jungen Nation“ am 4 landſender um 20.45 . en die„Stunde der i 20.15 Uhr, der Deutſch⸗ r. Generaloberſt Görings 44. Geburtstag Der Glückwunſch des Führers.— Wachſtandarke„Feld- herrnhalle“ grüßt ihren neuen Chef. Berlin, 12. Januar. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ſtand zu ſei⸗ nem 44. Geburtstag im Mittelpunkt einer Fülle von Ehrungen, die ihm aus allen Volkskreiſen zuteil geworden ſind und erneut den Beweis für die große Volkstümlich⸗ keit erbrachten, der er ſich als einer der engſten Mitarbei⸗ ter des Führers erfreut Der Führer hat ſeinem alten Mitkämpfer und erſten SA⸗Führer perſönlich ſeine herz⸗ lichſten Glückwünſche ausgeſprochen. Der Miniſterpräſident nahm zunächſt die Glückwünſche ſeines Stabes entgegen und wohnte dann am Reichsluft⸗ fahrtminiſterium dem Aufziehen der Wache ſeines Regi⸗ ments bei. Gegegen Mittag erſchien der Stabschef der SA, Viktor Lutze, in Begleitung faſt ſämtlicher Obergruppen⸗ und Gruppenführer und Amtschefs der oberſten SA⸗Füh⸗ rung zur Gratulation. Der Stabschef machte ihm offiziell Mitteilung von der vom Führer vollzogenen Ernennung zum Chef der Wachſtandarte„Feldherrnhalle“. SA⸗Obergruppenführer Göring, in deſſen Begleitung ſich Staatsſekretär Körner und Miniſterialdirigent Dr. Gritz⸗ bach befanden, hielt ſodann an die über 1000 Mann ſtarke Abordnung der Wachſtandarte, die im Garten des Mini⸗ ſteriums Aufſtellung genommen hatte, eine Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Die hohe Auszeichnung, die der oberſte SA⸗Führer mir ſoeben verliehen hat, rechne ich zu den höchſten, die mir überhaupt zuteil werden konnten. Bei dem ſtolzen Namen. der Standarte denken wir zurück an jenen düſteren No⸗ vembermorgen, da unſere SA⸗Kameraden, damals unter meiner Führung, gegen die Gewehre der Reaktion mar⸗ ſchierten. Es war mir dabei durch die Vorſehung vergönnt, für unſeren Führer und für unſere herrliche Bewegung auch mein Blut zu geben. Ihr tragt nun den ſtolzen Na⸗ men jenes unvergeßlichen geſchichtlichen Ereigniſſes, da ſich unſere Adler zum erſtenmal ſiegreich durchrangen.“ Dann ſchritt SA⸗Obergruppenführer Göring die Fron⸗ ten ab und nahm vor dem Haus der Flieger in der Prinz⸗ Albrecht⸗Straße den Vorbeimarſch ab. Mit beſonderer Genugtuung nahm Miniſterpräſident Generaloberſt Göring die ö Glückwünſche ſeiner engeren Mitarbeiter. 5 d. h. der leitenden Männer der ihm unterſtehenden Mini⸗ ſterien und Behörden, die ſich unter Führung des Staats⸗ ſekretärs der Luftfahrt General der Flieger Milch verſam⸗ melt hatten, und vieler Kriegskameraden entgegen, unter denen ſich auch der Amtschef im Reichsluftfahrtminiſterium Oberſt Udet, befand. Berge von Telegrammen häuften ſich unter Blumen und Blüten und den verſchiedenſten Gaben. Es waren dar⸗ unter viele Zeichen rührender Anhänglichkeit zu ſehen, die dem Miniſterpräſidenten in Form von ſchlichten Glück⸗ wunſchſchreiben und kleinen Gaben mitten aus dem Volk dargebracht wurden. Obergruppenführer Brückner über⸗ reichte dem Miniſterpräſidenten ein Gemälde des Führers. Das Geſchenk der SA, das Stabschef Lutze überbrachte, be⸗ ſtand aus einem Becherſervice, 15 t aus Mangal, einem im Rahmen des Vierjahresplanes erzeugten Leicht⸗ metall. Reichsminiſter Dr. Goebbels ließ durch ſeinen per⸗ ſönlichen 5 Minifterialrat Hanke zuſammen mit einem Handſchreiben ein transportables undfunkgerät überreichen. Aus dem Ausland haben u. a. der italieniſche Staats⸗ chef Miniſterpräſident Muſſolini und der ungariſche Mi⸗ W Daranyi telegraphiſch des Geburtstages ge⸗ dacht. Glückwunſch des Führers an Reichsleiter Roſenberg. Berlin, 13. Jan. Anläßlich des 44jährigen Geburtsta⸗ ges von Reichsleiter Alfred Roſenberg überſandte der Füh⸗ rer ihm folgendes Telegramm:„Lieber Pg. Roſenberg! Zu Ihrem Geburtstage ſende ich Ihnen, meinem alten Mit⸗ kämpfer, die aufrichtigſten Glückwünſche. Mögen auch die kommenden Jahre Ihrer Arbeit vollen Erfolg bringen. Ihr Adolf Hitler.“ Generalleutnant a. D. Frhr. Thumb von Neuburg 7 Im hohen Alter von 82 Jahren ſtarb in Stuttgart Generalleutnant a. D. Marx Frhr. Thumb von Neuburg. Geboren in Karlsruhe, trat er 1875 ins Heer ein und kam bereits im Jahre 1884 als Leutnant zum damaligen Württembergiſchen Dragonerregiment Königin Olga. Nach vorübergehender Verſetzung ins Dragonerregiment Nr. 26 kam er wieder zu den Olgadragonern, wurde Eskadronchef im Dragonerregiment 26, dem er weiterhin als Major beim Stab angehörte. Im Jahre 1908 erfolgte ſeine Ernennung zum Kommandeur des Dragonerregiments Königin Olga Nr. 25. Mit der 27. Kavalleriebrigade rückte er als Gene⸗ ralmafor ins Feld, wurde aber bald darauf Kreischef im damaligen Generalgouvernement Belgien. Frhr. Thumb von Neuberg, der als Generalleutnant bei Kriegsende verabſchie⸗ det wurde, war einer der älteſten und verdienteſten Offiziere der alten württembergiſchen Armee. 5 Kundfunkanſprache des Jugendführers. Berlin, 13. Jan. Wie der deutſche Rundfunk mitteilt, wird Baldur von Schirach am Freitag, 15. Januar, in der Zeit von 19,40 bis 20 Uhr über alle deutſchen Sender zur —— 4 b Heimbeſchaffungsaktion der deutſchen Jugend ſprechen. Der Appell der GA⸗ Gruppenführer Die nakionalſozialiſtiſchen Kampfſpiele. Berlin, 12. Januar. Im Standartenſaal der Adjutantur des Stabschef fand der erſte Appell der Führer der SA⸗Gruppen und Amts⸗ chefs der oberſten SA⸗Führung ſtatt. Der Stabschef teilte eingangs die von der SA aus Anlaß des Geburtstages des erſten Führers der SA aus dem Jahre 1923, des SA⸗ Obergruppenführers und Generaloberſten Hermann Gö⸗ ring, vorbereitete Ehrung durch die SA mit. In ſeinen weiteren Ausführungen umriß Stabschef Lutze die vom Führer der SA übertragene Durchführung der Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele. Mit dem 30. Ja⸗ nuar, dem Tage der nationalen Erhebung, iſt der am 9. November 1923 angetretene Marſch zur Durchführung des erſten Teils des nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauungs⸗ kampfes, der Uebernahme der Führung des deutſchen Staates und Volkes als Abſchluß dieſer erſten Etappe des ſymboliſchen Marſches anzuſehen. Damit werden fuͤr die Zukunft, erſtmalig am diesmaligen 30. Januar, Beförde⸗ rungen und Ernennungen auf dieſen Tag und den 9. No⸗ vember feſtgelegt. Gleichzeitig beginnt die SA im ganzen Deutſchen Reich in allen Einheiten in feierlicher Form die⸗ ſen Tag der Erneuerung und des Beginns eines neuen Kampfabſchnitts unter Einbeziehung von erſtmalig durch⸗ geführten Kampfſpielen einer jeden Formation unter ſich. Wie einſt die Olympiſchen Spiele der Griechen in ihren anfänglichen Formen eine ausübende Art ihrer Lebens⸗ anſchauung waren, die ſie u. a. in ihren Tempelhöfen ab⸗ hielten, ſo werden auch die NS-Kampfſpiele für die Zu⸗ kunft zu einer ſich immer mehr erweiternden Feier des Nationalſozialismus werden. Auf dem Fundament der weltanſchaulichen Vertiefung der SA wird dieſe körperliche Erziehung und Ertüchtigung erſt ihrem wahren Sinn und Zweck zugeführt. Mit der 51 187 des neugeſchaffenen Hauptamtes Kampfſpiele wurde Obergruppenführer Kaſche, Führer der SA⸗Gruppe Niederſachſen, beauftragt. Kampf gegen die Staatsfeinde Verwarnung bei erſtmaligen Sündern. In der„Deutſchen Juſtiz“ gibt Miniſterialdirektor Dr. Crohne vom Reichsjuſtizminiſterium einen Ueberblick über die Strafrechtspflege 1936. Während einzelne Sondergerichte jede Biertiſchſchimp⸗ ferei als Kapitaldelikt anſahen, pflegten andere noch ſo nie⸗ derträchtige und gemeingefährliche Verleumdungen zu ba⸗ gatelliſieren. Auf dieſem Gebiet einen tragbaren Ausgleich zu ſchaffen und hier hemmend, dort anregend zu wirken, war eine der umfangreichſten Arbeiten der politiſchen Straf⸗ nechtspflege Im Frühjahr mußte durch beſondere Verfü⸗ gung gegen die vielfach herrſchende Auffaſſung vorgegan⸗ gen werden, die Beſchimpfung leitender Perſönlichkeiten in Staat oder Partei grundſätzlich lediglich als perſönliche Be⸗ leidigungen zu werten. Im übrigen iſt immer wieder der im Reichsjuſtizminiſterium von Anfang an betonte Grundſatz wiederholt worden, ein Grundſatz, der in einer kürzlichen. Rückſprache unſeres Miniſters auch vom Führer ausdrück⸗ lich gebilligt wurde, es ſollte bei erſtmaligen Sün⸗ dern grundſätzlich von einem Strafverfahren abgeſehen werden und eine Verwarnung genügen, außer wenn es ſich um beſonders niederträchkige Verdäch⸗ tigungen oder unbelehrbare Staatsfeinde handle; dagegen ſollten rückfällige Greuellügner grundſätzlich verfolgt werden, außer wenn die Zeit und Ge⸗ legenheit der Aeußerung, der Zuſtand des Schuldigen und ſeine ſonſtige zuverläſſige Haltung eine nochmalige Ver⸗ warnung genügend e ließen. Die Heimtückeſachen waren ſeit 1935 in einer dauernden Zunahme begriffen; es ſcheint ſo, als ob der Herbſt 1936 den Kulminakionspunkt bedeutet hat und ſeitdem ein leichtes Abnehmen eingetreten iſt. Immerhin iſt dieſe Beobachtung noch zu jung, um aus ihr feſte Schlüſſe ziehen zu können. Zu einer ernſten Gefahr haben ſich allmählich die In⸗ ternationalen Bibelforſcher herausgebildet. Während man ſie zunächſt als eine harmloſe Geſellſchaft re⸗ ligiöſer Wirrköpfe betrachtete, die in einer wörtlichen, un⸗ oder mißverſtandenen Bibelauslegung ihr Lebensziel ſuch⸗ ten, haben ſie ſich jetzt zu einer umfangreichen, nicht mehr nur aus jenſeitsnahen Greiſen beſtehenden Organiſation herangebildet, die in ihrem Kampf gegen die Wehrfähigkeit, die lege gegen die Grundſätze des Dritten Reiches hochpolitiſche Bedeutung gewonnen hat, immer mehr ein Sammelbecken ſtaats feindlicher Elemente bildet und bald zu einer getarnten Abzweigung des Kom⸗ munismus entwickeln wird. Im Dezember ſind den Staats⸗ anwaltſchaften die neueſten Forſchungen über die Interna⸗ tionalen Bibelforſcher mitgeteilt worden mit der ſtrengen Anweiſung, insbeſondere gegen die Funktionäre alle nach der Schutzverordnung vom 28. Februar 1933 gegebenen Strafmöglichkeiten voll auszunutzen, bis neue ſtrafgeſetzliche Beſtimmungen gegeben werden. Wien, 13. Jan. Im Zuge der Neuorganiſation des italieniſchen Auslandsdienſtes iſt der bisherige Preſſebei⸗ rat an der italieniſchen Geſandtſchaft in Wien, E. Mo⸗ reale, als Generalkonſul nach Baltimore verſetzt worden. 1 Schiffsuntergang. N London, 13. Januar. An der Nordoſtküſte Schott⸗ lands lief ein finniſches Motorſchiff an einen Felſen und ſank. Von den 39 Perſonen an Bord ertranken 32. ö Pariſer Eingeſtändniſſe Der organiſierte Waffenſchmuggel nach Rok⸗ Spanien. Paris, 12. Januar. Das„Echo de Paris“ macht folgende konkrete Angaben über den Waffenſchmuggel nach Spanien: Ein Verkreter der Komintern beſitzt in Marſeille ein Büro und beſchäf⸗ tigt ſich mit dem Ankauf von Waffen und Munition für Rechnung der Internationalen Roten Hilfe. Der ſpaniſche Dampfer„Cala Llonga“ hat mit einer Ladung Lebensmit- tel und Kanonen den Hafen von Marſeille mit Beſtimmung Barcelona verlaſſen. In 2 0e liegen die beiden ſpani⸗ ſchen Dampfer„Vincente la-Roda“ und„Piedad“, die nach Uebernahme ihrer Ladungen ebenfalls nach Barcelona auslaufen werden. Auf dem franzöſiſchen Bahnhof Latour⸗de⸗Carol iſt ein Eiſenbahnwagen mit Silber eingetroffen, das der anar⸗ chiſtiſche Ausschuß von Puigcarda an eine Bank in Tou⸗ louſe verkauft hat. Zuſammenſtöße im roten Bilbao Wie Havas aus Bayonne meldet, berichteten Flücht⸗ linge, die Anfang der Woche mit dem Aviſo„Epinal“ aus Bilbao kamen, daß es im roten Bilbao zwiſchen baskiſchen Separatiſten und Bolſchewiſten zu blutigen Auseinanderſetzungen gekommen ſei. Hierbei ſeien über 200 Perſonen getötet worden. 2 Die Erklärung zur Marokkofrage Der Worklaut der Havas⸗Mitteilung. Paris, 12. Januar. Havas veröffentlichte folgende Mitteilung: Gelegentlich des diplomatiſchen Empfanges in Berlin am Montag ver⸗ ſicherte Reichskanzler Hitler dem franzöſiſchen Botſchafter, daß Deutſchland nicht die Abſicht habe, noch jemals gehabt habe, die Integrität Spaniens oder der ſpaniſchen Beſitzun⸗ gen in irgendeiner Form anzutaſten. Der franzöſiſche Botſchafter verſicherte im Namen ſei⸗ ner Regierung, daß Frankreich feſt entſchloſſen ſei, die In⸗ tegrität Spaniens und das Statut von Spaniſch⸗Marokko im Rahmen der beſtehenden Verträge zu achten. Francois⸗Poncet bei Delbos. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois⸗Poncet, iſt am Dienstag vormittag in Paris eingetroffen, wo er bis Ende der Woche bleiben wird. Der Botſchafter wurde gleich nach ſeiner Ankunft von Außenminiſter Delbos empfangen. Es gibt nichts zu verbergen Der franzöſiſche Militäraktachee kann ganz Spaniſch⸗ Marokko bereiſen. Nach einer Unterredung, die der franzöſiſche Konſul in Tetuan mit dem ſpaniſchen Oberkommiſſar Beigbeder hatte, 0 dem franzöſiſchen Militärattachee in Tanger, Hauptmann uiſet, von den ſpaniſchen Marokkobehörden ein unbeſchränk⸗ ter Geleitſchein ausgeſtellt worden, mit dem er frei die ganze ſpaniſche Marokko⸗Zone einſchließlich Melilla und Ceuta bereiſen kann. Auch Portugal weiſt die Lügen zurück Die phankaſtiſchen Pariſer Falſchmeldungen. Paris, 12. Januar. Wie erinnerlich, befand ſich unter den Falſchmeldungen der Madame Tabouis im„Oeuvre“ am Sonntag auch die Behauptung, in Funchal auf Madeira habe man eine leb⸗ hafte Tätigkeit deutſcher Ingenieure feſtgeſtellt. Ferner hat dieſe Berichterſtatterin von deutſchen Organiſatoren auf den Kapverdiſchen Inſeln phantaſiert. Von deukſcher Seite ſind dieſe unverankwortlichen Lü⸗ gen bereits energiſch dementiert worden. Nunmehr ſtellt auch die portugieſiſche Geſandtſchaft in Paris die in den letzten Tagen erſchienenen Meldungen über eine angebliche deutſche Durchdringung der Kapverdiſchen Inſeln und Ma⸗ deiras auf das entſchiedenſte in Abrede. Ein Ruhetag vor Madrid An der Front von Madrid herrſchte Ruhe. Nach dem Heeresbericht des Hauptquartiers in Salamanca machten die K iſten nur bei Las Roſas und Majadahonda einen ſchchechen Verſuch, ihre verlorenen Stellungen zurückzuer⸗ obern. Sie wurden aber blutig abgewieſen. Die nationalen Truppen eroberten vier ſowjetruſſiſche Panzerwagen. Das gleiche Schickſal ereilte die roten Streitkräfte im Abſchnitt von Soria, als ſie bei Algora mit ſowjetruſſiſchen Tanks angrif⸗ fen. Auch hier mußten ſie ſich unter ſchiveren Verluſten zu⸗ rückziehen. Die Truppen der Südarmee machten bei Pedro Abad einen Erkundungsvorſtoß, wobei zwölf Kommuniſten getötet wurden. In einer Ergänzung zum obigen Heeresbericht teilt das Hauptquartier in Salamanca mit, daß die nationalen Trup⸗ pen nach achttägigen ununterbrochenen Operationen einen Ruhetag hatten Sie richteten die Frontlinien aus und widmeten ſich der Säuberung des eroberten Geländes. Die Gegenangriffe der Kommuniſten, die nur ſehr ſchwach ſind, beweiſen die Mutloſigkeit der Roten, die ſchon von vornherein von der Erfolgloſigkeit ihrer Unternehmungen überzeugt ſind. Hinzu kommt, daß die roten Streitkräfte bei Madrid in einem der Zeit für Angriffshandlungen denkbar ungünſtigen Gelände liegen. Ein Vorſtoß auf die nationalen Stellungen bei Villa Nueva del Pardillo koſtete ihnen 37 Tote, drei Maſchinengewehre, einen Mörſer und über 50 Gewehre, während die nationalen Truppen nur drei Ver⸗ wundete zu beklagen haben. Die Kommuniſten richteten von El Pardo aus ihre Ar⸗ tillerie auf Aravaca. Im Abſchnitt Caſa del Campo— Univerſitätsſtadt— fiel kaum ein Schuß. Dies iſt ein Be⸗ weis dafür, daß die geplante Entlaſtung der nationalen Stellungen in der Univerſitätsſtadt durch die Erweiterung der Front erreicht iſt. Ein anderer Erfolg iſt die Tatſache, daß täglich eine Kone Zahl nicht nur Spanier, ſondern auch internationaler Kommuniſten überlaufen. In einem erober⸗ ten Schützengraben der Roten wurde ein Frontbefehl gefun⸗ den, in dem auf„gegenſeitigen Diebſtahl unter Mannſchaf⸗ ten und ſtändige Diebſtähle aus Lebensmittel⸗ und Ausrü⸗ ſtungslagern“ Bezug genommen wird. Die Täter werden mit Erschießen bedroht. Die erſtaunlich niedrige Moral unter den Bolſchewiſten wird außerdem immer wieder durch die Ueberläufer beſtätigt. wakiſchen Preſſe hin, derzufolge in den Gabotage der Freiwilligenfrage? In Valencia wird neue Verwirrung geſtiftet. London, 12. Januar. Nach einer Reutermeldung aus Valencia wird gegen⸗ wärtig von den Bolſchewiſten der Entwurf einer Verord⸗ nung zur Naturaliſierung von Ausländern geprüft. Die Bolſchewiſten ſcheinen mit der Fertigſtellung der Verordnung große Eile zu haben, weil drei„Miniſter“ mit der Aus⸗ arbeitung ihrer Einzelheiten beſchäftigt ſind. Der Entwurf ſoll ſchon der nächſten Sitzung der bolſchewiſtiſchen Macht⸗ haber vorgelegt werden. Daß mit der Naturaliſierung der Ausländer die Abſicht verfolgt wird, die Freiwilligenfrage vollſtändig zu verwirren und ihre Löſung zu vereiteln, be⸗ darf kaum einer Erwähnung. Die Anterminierarbeit Moskaus Organiſation kommuniſtiſcher Sturmkorps in der Tſchecho⸗ ſlowakei? Berlin, 12. Januar. Der„Völkiſche Beobachter“, der vor einigen Tagen die Enthüllungen des ungariſchen Blattes„Magyarſag“ über die enge Zuſammenarbeit zwiſchen Moskau und Prag wie⸗ dergegeben hatte, weiſt auf eine in den 0 in der tſchechoflo⸗ renzgebieten kom⸗ muniſtiſche Sturmkorps organiſiert würden. Ihre Uniform, ganz ſoldatiſch, ſei dunkelgrau und habe auf dem linken Aermel einen roten Lappen. Bei den Uebungen werde be⸗ ſonderes Gewicht auf Wurfübungen gelegt, wie ſie für das Werfen von Handgranaten und Bomben in Frage kämen. Der„Völkiſche Beobachter“ zitiert in dieſem Zuſammen⸗ hang die Prager chriſtlich⸗ſoziale„Deutſche Preſſe“, die dem Miniſter Erwin Zajicek naheſteht und als Prager Regie⸗ rungsblatt zu werten ſei. Die„Deutſche Preſſe“ ſchreibe zu den Uebungen der erwähnten Sturmkorps;:„Es iſt alſo eine ganze kommuniſtiſche Armee in der Tſchechoſlowakei im Werden begriffen— denn was in den Grenzgebieten ge⸗ ſchteyt, wird ſicher auch in allen Gegenden in gleicher Weiſe durchgeführt. Die Pläne liegen offen zutage, denn die Be⸗ richte von Spanien ſind noch zu friſch, wenn man ſchon die Geſchichte Sowjetrußlands vergeſſen hätte. Und doch ſcheint man ſolche Unternehmungen nicht als ſtaatsfeindlich anzu⸗ ſehen, ſondern eher als eine berechtigte Entwicklung des Fortſchritts, weil es den Gottesleugnern offenbar gelungen iſt, das bisher mit dem Stehlen, Rauben und Morden ver⸗ bundene Odium zu beſeitigen. Wer aber wie der geweſene Präſident Azang das Heranreifen ſolcher dunklen! Pläne unter ſeinen Schutz nimmt, der muß dann zuſehen, wie ſein Vaterland mit den Trümmern der koſtbarſten Kulturgüter und mit dem Blute ſeiner edelſten Bürger bedeckt wird. Die Reue kommt dann zu ſpät.“ Kommuniſtiſcher Aufmarſch bei Sianfu Maſſenflucht der Bevölkerung. Schanghai, 12. Januar. Die Lage in der Provinz Schenſi ſoll ſich immer beunru⸗ higender geſtalten. Der Bevölkerung habe ſich ſtarke Ner⸗ voſität bemächtigt, zumal alle Verbindungen mit der Außenwelt 1 ſeien. Es habe eine Maſſenabwan⸗ derung in die öſtlichen Nachbarprovinzen von Schenſi ein⸗ beſetzt. Da der Eiſenbahnverkehr unterbrochen ſei, würden die Flüchtlinge von etwa 200 Autobuſſen befördert, die je⸗ doch der gewaltigen Inanſpruchnahme nicht gewachſen ſeien. Trotzdem könne man feſtſtellen, daß öſtlich von Sian⸗ fu ſchon weite Gebiete von der Bevölkerung vollſtändig ge⸗ räumt ſeien. Ferner wird berichtet, daß die Truppen Yanghutſchengs drei Verteidigungslinien ausgebaut hätten. Die Stein⸗ brücken über den Flüſſen ſeien von ihnen zerſtört und durch Holzbrücken erſetzt worden, die im Notfall raſch abgebro⸗ chen werden könnten. Es hätten bereits kleinere Zuſam⸗ menſtöße zwiſchen dieſen Truppen und Abteilungen der Nankinger Zentralregierung ſtattgefunden. Vanghutſcheng habe anläßlich einer großen Truppen⸗ ſchau in Sianfu ſein Bündnis mit den Kommuniſten be⸗ kanntgegeben. Wenige Tage ſpäter ſei der Stabschef des kommuniſtiſchen Anführers Maotſetung in Sianfu zur Or⸗ Se der bolſchewiſtiſchen Propaganda eingetroffen. chließlich gibt der Korreſpondent Mitteilungen wieder, de⸗ nen zufolge in Shanyuan in der Nähe von Sianfu 40 000 Mann bolſchewiſtiſcher Truppen eingetroffen ſeien. Arwalonomaden in Siam Ein degenerierter Volksſtamm entdeckt. Bangkok, 12. Januar. Die Expedition Dr. Bernatzik, die drei Monate verſchol⸗ len war, iſt nach Nan, der alten Königsſtadt der Laos in Nord⸗Siam, zurückgekehrt. Die Expedition hatte den Verſuch unternommen, die„Ka Tong Luang“, ein ſagenhaftes, wiſ⸗ ſenſchaftlich unbekanntes Urvolk, das die faſt unüberſehba⸗ ren gebirgigen Urwälder Nord⸗Siams bewohnen ſollte, auf zufinden. Die einzige verwertbare Kunde über dieſes Volk ſtammt von einem ſchwediſchen Forſtingenieur, der vor meh⸗ reren Jahren auf eine wandernde Gruppe geſtoßen ſein ſoll. Seit dieſer Zeit fehlt jede Nachricht von dieſem Volk.„Pht Tong Luang“, das heißt„Geiſter der gelben Blätter“, wer⸗ den dieſe unbekannten Menſchen nach den alten vertrockne⸗ ten Windſchirmen benannt, die hie und da von Jägern an⸗ getroffen wurden. Das Ehepaar Bernatzik ſtieß, von nur wenigen Trägern begleitet, tief in das Innere des Urwaldes vor, der die ſtei⸗ len Gebirge zwiſchen Siam und Anam beſetzt. Nach vier⸗ wöchiger, mühſeliger Fußwanderung durch die pfadloſe Wildnis, nach wiederholten Mißerfolgen und Schwierigkei⸗ ten mit Trägern und Prooiantverſorgung iſt es den For. ſchern tatſächlich gelungen, mit vier aus mehreren Mitglie⸗ dern beſtehenden Ka Tong Luang⸗Horden zuſammenzukref⸗ fen und mit ihnen e zu leben. Gs ſcheint feſtzu⸗ 7 5 daß es ſich bei den Ka Tong⸗Luan um die spärlichen eſte einer mongoliſchen Urraſſe handelt, die eine eigene Sprache ſpricht. Die Ka Tong Luang können weder zu den Negritos noch zu den Pygmäen gezählt werden. Sie ſind die weitaus primitivſten Menſchen, die Bernatzik während ſeiner zahlreichen Forſchungsfahrten angetroffen 905 Da die benachbarten höher kultivierten Völker die Ka Tong Luang als vogelfrei betrachten und nach ihnen ſchie⸗ ßen wie auf Wild, iſt es erklärlich, daß die Nomaden nie⸗ mals ihre ſchützenden Urwälder verlaſſen. Andererſeits iſt nicht nur der Menſch, ſondern auch der Tiger ihr bitterſter Feind, der, wie jener dazu beiträgt, die lezten Reſte dieſer vielleicht ſeltſamſten Urwaldnomaden zu vernichten. Kurzmeldungen Der Sohn des deutſchen Botſchafters in Paris ködlich ver⸗ unglückt. Paris, 13. Jan. Botſchafter Graf Welczek und Gräfin; Welczek ſind nach Deutſchland gereiſt, wo ihr Sohn, der in; einem ſchleſiſchen Reiterregiment diente, tödlich verunglückt iſt. Todesurteil vollſtreckt. Kiel, 12. Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle am Oberlandesge⸗ richt Kiel teilt mit: In Altona wurde der 1913 geborene Otto Krepp aus Altona hingerichtet, der am 13. Juni 1936 vom Schwurgericht in Altona wegen Mordes, ene Raubes, widernatürlicher Unzucht, Sittlichkeitsverbrechens, Kuppelei und Diebſtahl zum Tode und zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von acht Jahren ſowie zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Krepp 1805 in der Nacht vom 3. zum 4. März 1935 in ſeiner ohnung in Altona den 48 Jahre alten Schiffszimmer⸗ Bin Dibbern ermordet und ſeiner Habſeligkeiten eraubt. Geheimnisvolles Verbrechen Drei Perſonen erſchoſſen. Berlin, 13. Januar. Als der 27jährige Adolf g. gegen 6 Uhr früh in ſeine Wohnung im Berliner Norden kam, fand er in der Küche ſeine 27jährige Ehefrau Eliſabeth und im angrenzenden Zimmer ſeinen 34jährigen Schwager Hans G. und ſeinen Freund, einen 50jährigen Fritz Sch. mit tödlichen Bruſtſchüſſen in Blutlachen am Boden lie⸗ gend auf. Die Mordkommiſſion ſtellte feſt, daß Fritz Sch. noch eine Mehrladepiſtole in der Hand hakte, aus der aller Wahrſcheinlichkeit nach die kodbringenden Schüſſe abgege⸗ ben worden ſind. Der Ehemann erklärte, daß er zuſammen mit ſeiner Frau, ſeinem Schwager und den ihm befreundeten Sch. am ſpäten Abend ein Lokal beſucht habe. Nachts zwiſchen 1 und 2 Uhr habe er ſich dann von den anderen getrennt und allein noch mehrere Gaſtſtätten aufgeſucht, während ſeine Frau mit den beiden Männern in die Wohnung zu⸗ rückkehrte. Die Mordkommiſſion iſt mit der Aufklärung die⸗ ſes geheimnisvollen Verbrechens beſchäftigt. Stockholm. König Guſtav V. eröffnete unter den her⸗ kömmlichen feierlichen Formen im Weißen Saal des Schloſſes mit einer Thronrede den neuen Schwediſchen Reichstag. London. Zum Nachfolger Ralph Bigrams, des Leiters der Europa⸗Abteilung im Foreign Office, iſt William Strang auserſehen, der ſich beſonders in Moskau und Bel⸗ grad ausgezeichnet hat. Rom. Der italieniſche Propagandaleiter Alfieri hat ſich in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des Internationalen Autorenverbandes zu einem Kongreß nach Paris begeben. Rom. Auf der Werft von Monfalcone iſt in Gegen⸗ wart des ſiameſiſchen Geſandten das ſechſte Torpedoboot der von Siam in Auftrag gegebenen Neuner⸗Serie vom Stapel gelaufen. — 1 Die engliſchen Truppen in Paläſtina. Wie aus Jeruſalem berichtet wird, werden vorläufig acht Bataillone der britiſchen Truppen, und zwar voraus⸗ ſichtlich bis zum Junj d. J., in Paläſtina verbleiben. Sie werden auf die ſtrategiſchen Punkte Paläſtinas verteilt, Der Oberkommandierende über die britiſchen Truppen in Paläſtina, Generalleutnant Dill, hat, wie verlautet, Pläne ausgearbeitet, die es geſtatten ſollen, im Notfall mit den ihm verbliebenen Truppen das geſamte Land in Schach zu halten. Die ikalieniſchen Kaſſeſchutzbeſchlüſſe. „Tevere“ widmet einen Leitartikel„Raſſe und Impe⸗ rium“ den Miniſterbeſchlüſſen über den Raſſenſchutz. Er wendet ſich dabej gegen den vom„Giornale d'Italia“ ge⸗ machten Unterſchied zwiſchen ehelicher und außerehelicher Verbindung von Weißen und Schwarzen. Dadurch werde gleichſam die Ehe mit Farbigen als ein minder ſchwerer Verrat der Raſſe und als eine geringere Verletzung der Staatsbürgerwürde hingeſtellt. Dagegen erklärte„Tevere“, die Ehe mit Farbigen ſei eine ungeheure Entartung und werde niemals geduldet werden. Schneeſtürme in Bulgarien Bisher fünf Tote. Sofia, 13. Jan. Die heftigen Schneeſtürme, die in den letzten Tagen über ganz Bulgarien wüteten, haben überall ſchwere Störungen verüurſacht und auch Menſchenopfer ge⸗ fordert. Da die Stürme am zweiten orthodoxen Weihnachts⸗ tage nach ſchönſtem Sonnenwetter am Vortage einſetzten, überraſchten ſie zahlreiche Ausflügler in den Bergen. Ueberall mußten Rettungskolonnen eingeſetzt wer⸗ den, um die zahlreichen in Bergnot geratenen Perſonen zu bergen. In Philippopel hat der Sturm über 100 elektriſche Ma⸗ 575 umgeriſſen, ſodaß die Licht⸗ und Kraftſtromverſorgung er Stadt völlig unterbrochen wurde und die meiſten Fa⸗ briken eines großen Induſtriebezirks ihren Betrieb ſtill⸗ legen mußten. Das im Mittelbalkan liegende Städtchen Sevplejevo iſt von der Außenwelt ganz abgeſchnit⸗ ten. Die Bevölkerung wurde zur Nothilfe aufgerufen und in Arbeitstrupps eingeteilt, um zunächſt die Ausgangs⸗ ſtraßen der Stadt freizulegen und die Lebensmittelzufuͤhr ſicherzuſtellen. In Sevlejevo und Gabrovo ſind fünf Perſonen durch Erfrieren umgekommen. Man befürchtet indeſſen, daß ſich die Zahl der Todesopfer weſentlich erhöhen wird, da über die Lage in den meiſten Gebirgsgegenden, in denen die Stürme beſonders ſchlimm gehauſt haben, noch keine näheren Berichte vorliegen. ö Entführter Knabe ermordet Trotz 28 000 Dollar Löſegeld. Newyork, 12. Jan. In der Nähe von Everett im Staate Waſhington wurde im Schnee die furchtbar verſtümmelte. und unbekleidete Leiche eines Knaben gefunden. Die Ver⸗ mutung der Polizei, daß es ſich um den vor zwei Wochen entführten 10jährigen Sohn des Arztes Mattſon aus Ta- coma handelt, wurde durch ſofort herbeigerufene Verwandte. f des Arztes beſtätigt. Die Leiche lag in der Nähe der Land ſtraße und war offenbar kurze Zeit vor der Auffindung auf einem Auto in das Gelände geſchleift worden. 5 Die Familie Mattſon hatte in der vergangenen Woche 28 000 Dollar an die Entführer gezahlt, ohne daß die Ver⸗ brecher das Kind vereinbarungsgemäß freigaben. Dieſer brutale Entführungsmord, der dem Verbrechen an dem Kinde Lindberghs äußerſt ähnlich iſt, hat in ganz Amerika ungeheure Empörung hervorgerufen. N Sie teilt. i in läne den 9 zu npe⸗ Er ge⸗ cher erde erer der re und a N 7 5 f die Gebäude, mehren den dieſen Wunſch einmal erfüllen. Badiſche Chronik () Wer kann Angaben machen? Vermißt wird ſeit 7. Januar 1937 in Bruchſal der ledige Kaufmann Robert Haſelwander, geb. am 7. Februar 1913 in Bruchſal. Er iſt vermutlich nervenkrank. Beſchreibung: 1,68 m groß, ſchlank, dunkelbraune Haare, bartlos, längliches, geſundes Geſicht, linker Fuß etwas verkürzt, daher hinkender Gang, linkes Ellen⸗ bogengelenk ſteif. Kleidung: graue Sporthoſe, dunkelgrauer zweireihiger Mantel, blauer Rock, grauer Pullover, dunkel⸗ graue, geſtreifte Hoſe, ſchwarze Schnürſchuhe und Sporthemd. Sachdienliche Mitteilungen ſind an die nächſte Polizei⸗ oder Gendarmerieſtation erbeten. Heidelberg.(Die Wünſchelrute in der Hei⸗ liggeiſtkirche.) Dr. Waldemar Hoenninger und Wün⸗ ſchelrutengänger Direktor Herbſt ſuchten mit der Wünſchel⸗ rute die Heiliggeiſtkirche ab. Sie ſtellten feſt, daß außer den bereits bekannten Hohlräumen(Grüften) noch weitere vor⸗ handen ſind, ſo neben der Gruft mit den Gebeinen und un⸗ ter dem jetzigen Altar. Außerdem wurde der ganze Ver⸗ lauf der früheren Kirchenmauern, der romaniſchen und der gotiſchen feſtgelegt. Die anweſenden Bauleiter zeichneten die Angaben der Wünſchelrute auf. Heidelberg.(Flammentod einer Greiſin.) In Ziegelhauſen hat ſich ein entſetzlicher Unglücksfall ereignet. Die dort in der Hirtenaue wohnende 83jährige Frau M. Schwab kam dem Herdfeuer mit den Kleidern zu nahe, ſo daß ſie ſchwere Brandwunden erlitt. Die alte Frau ſchleppte ſich noch an den in der Nähe des Fenſters ſtehenden Küchen⸗ ſchrank, welcher auf der dem Herde entgegengeſetzten Seite bereits durch die brennenden Kleider Feuer fing, das aber durch den zurückkehrenden Sohn gelöſcht werden konnte. Die alte Frau ſtarb alsbald. Mosbach.(Vermißt.) In Werbach wird die Ehe⸗ frau des Landwirts Julius Vogel ſeit etwa 14 Tagen ver⸗ mißt. Am Tauberufer iſt ein Mantel gefunden worden, von dem feſtgeſtellt werden konnte, daß er der Vermißten gehört. Hettingen b. Buchen.(Zur großen Armee.) Im Alter von 87 Jahren iſt Landwirt Franz Anton Henn, der als gelber Dragoner den Feldzug 1870⸗71 mitmachte, ge⸗ ſtorben. Frau mit dem Beil erſchlagen Die Bluttat von Kronau vor Gericht. () Karlsruhe, 13. Jan. Das Karlsruher Schwurgericht verurteilte den 52jährigen Friedrich Moch aus Kronau, der nach Paragraph 51 Abſ. 2 als vermindert zurech⸗ nungsfähig anzuſehen iſt, wegen Totſchlags zu vier Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. Gleichzeitig wurde die Unterbringung des gemeingefährlichen Angeklagten in einer Heil⸗ oder Pflegeanſtalt angeordnet. Der Angeklagte hatte am 7. Mai v. J. in Kronau zwiſchen 11 und 12 Uhr mittags in ſeinem Hofe, der zugleich der Hof der benachbar⸗ ten Familie Erbrecht war, die 54jährige Ehefrau Roſa Er⸗ brecht mik einem Holzbeil erſchlagen. Schon ſeit längerer Zeit beſtand zwiſchen dem Angeklagten und der Ehefrau Roſa Erbrecht eine feindſelige Stimmung, die auf kleinliche Urſache zurückzuführen war: Moch hatte ſich öfters darüber geärgert, daß die Kinder der Familie Erbrecht vor ſeinem Hauſe ſpiel⸗ ten und laut dabei waren. Er hat wiederholt die Frau be⸗ droht und ſogar einmal die Aeußerung gebraucht, es werde noch Blut fließen; er hat auch von Totſchlagen geſprochen. Seit jener Zeit lebte die Frau in beſtändiger Angſt vor dem Angeklagten. Als an dem Unglückstage die Frau mit einem 10 Wochen alten Kinde auf dem Arm an der Treppe vor⸗ beiging, hat der Angeklagte ohne die geringſte Veranlaſſung, ohne Wortwechſel und ohne, daß er gereizt worden wäre, mit dem Beil auf die Frau losgeſchlagen und vorſätzlich dieſe beſtialiſche Tat verübt. (. Pforzheim.(Wechſelfälſcher verurteilt.) Der Mitinhaber der inzwiſchen in Konkurs geratenen Firma Wolff u. Trautz in Bretten, Hermann Wolff, ein bereits vor⸗ beſtrafter Wechſelfälſcher, erhielt wegen des gleichen Verbre⸗ chens unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten bei Einrechnung einer zu verbüßenden Gefängnisſtrafe von 10 Monaten, die ihm die Strafkammer Karlsruhe zudiktiert hat. Wolff hat in Zahlung gegebene Wechſel in höhere Beträge abgeändert und in einem Fall die Unterſchrift des Bezogenen gefälſcht. Zwei Wechſel, die bereits bezahlt waren, gab Wolff weiter. Rheinfelden.(Starke Bautätigkeit.) Das ver⸗ gangene Jahr brachte in Rheinfelden vor allem dem Bauge⸗ werbe wieder einen neuen Auftrieb. Neben der Stadt war vor allem die private Initiative ſehr rege. Zudem hatte die Ae Induſtrie zur Vergrößerung und Verbeſſerung der Anlagen große Aufträge zu bergeben. Hierbei fällt beſon⸗ ders ins Auge der große Erweiterungsbau bei der Alu⸗ miniuminduſtrie. Von privater Seite wurden insgeſamt 31 neue Ein⸗, Zwei⸗ und Dreifamilienhäuſer erſtellt, während der Bau von fünf Achtfamilienhäuſer durch die Aluminium⸗ induſtrie für die neu hinzugezogenen Familien der Werk⸗ angehörigen zurzeit im Gange iſt. Damit iſt der immer noch herrſchende Wohnungsmangel noch nicht behoben, und ſo geht denn die Stadt demnächſt an den Bau von 45 weiteren Siedlerſtellen heran. „ Dörlinbach.(Fuß abgeſchlagen.) Im Stein⸗ bruch bei Bleichheim löſte ſich ein Stein und traf einen 25⸗ jährigen Arbeiter aus Dörlinbach ſo unglüclich, daß der rechte Fuß oberhalb des Knöchels abgeſchlagen wurde. Der Fuß mußte in der Chirurgiſchen Klinik Freiburg abgenommen werden. Die badiſchen Neubauern in Schleſien Mit welch unbeugſamem Arbeitswillen und ſtaunenswer⸗ tem Erfolge unſere in Schleſien angeſiedelten badiſchen Neu⸗ bauern ſich eine neue Leiſtungsgrundlage ſchaffen, konnten wie⸗ derum mehrere badiſche Bauernführer durch ihren Beſuch in dem ſchleſiſchen Siedlungsgebiet feſtſtellen. Dieſe badiſchen Neubauernfamilien haben ihre Betriebe in muſterhafter Ord⸗ mung und entwickeln ſie, wetteifernd mit ihren ſchleſiſchen Nachbarn, immer mehr. Sie pachten Land zu, erweitern N 5 Tierbeſtand, ſchaffen neue Stall⸗ und Scheuerräume und legen neuzeitliche Düngerſtätten an. Aeberall herrſcht Sauberkeit, ein Zeichen dafür, daß die Ar⸗ beit der Frauen den Leiſtungen der Männer würdig zur Seite ſteht. Eine reiche Kinderſchar belebt dieſe jungen Dorf⸗ ſchaften. Alte Mitkämpfer des Führers, Träger des en Ehrenzeichens der Partei, ſind in ihr zu finden. 9 Landvolk bewährt ſich auch hier auf der neuen 8 ühlt ſich in der öſtlichen Grenzmark ſchon hei⸗ miſch, A ihm die Bebauung eines geſegneten Stückes deut⸗ ſcher Erde zum Lebensinhalt geworden iſt. Nur den Moſt ihres Heimatlan s vermiſſen die Badener noch. Aber die bereits gepflanzten Obſtbäume und Hausreben werden auch Aus den Nachbargauen Wackernheim.(Fernlaſtzug in Flammen.) Ge⸗ gen 15 Uhr geriet auf der Straße zwiſchen Wackernheim und Nieder⸗Ingelheim ein Fernlaſtzug, der neues Möbel geladen hatte, in Brand. Die Feuerwehr aus Wackernheim wurde zur Hilfeleiſtung herangeholt. Während die Ladung gerettet werden konnte, brannte der Wagen bis auf die Eiſenteile nieder. Durch die Hitze, die der Brand verurſachte, ſchmolzen die Telefonleitungen am Straßenrand. Elsheim.(Das Mäufeneſt im Radioapparat) Ein Einwohner entdeckte in ſeinem Rundfunkgerät, als es nicht mehr recht funktionierte, ein Mauſeneſt, das aus lauter Papierſchnitzeln beſtand. Die Maus, die ſich bei den warmen Radioröhren recht wohl gefühlt hatte, entkam mit einem kühnen Sprung. — Neckarſulm.(Unfali and Führerflucht) Auf der Straße Heilbronn—Neckarſulm hielt ein Laſtzug aus der Gegend von Mergentheim, weil ſein Fahrer bei einer Reparakur in Heilbronn die Kühlerhaube zu ſchließen ver⸗ geſſen hatte. Als er gerade wieder einſteigen wollte, wurde er von einem von Neckarſulm herkommenden Perſonenwa⸗ gen erfaßt und unter den Laſtzug geschleudert, wobei er einen Unterſchenkelbruch davontrug. Der Fahrer des Per- ſonenwagens fuhr, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, weiter. Seine Kinder nachts fortgejagt. Langen⸗Brombach i. O. Ein Einwohner lebte im Streit mit ſeiner Frau und von dieſer, die ihm die Sorge um die drei Kinder überließ, getrennt. Er war den ganzen Tag über auf Arbeit, die Kleinen waren infolgedeſſen ohne Pflege und Aufſicht. Darum ſchickte er den neunjährigen Sohn eines Tages im September mit der Mitteilung zur Mut⸗ ter, ſie ſolle kommen und nach den Kindern ſehen, ſonſt ſchicke er alle drei zu ihr. Erſt nach Mitternacht kam er an dieſem Tag zurück, war auch noch angetrunken, und als er ſah, daß die Frau nicht dageweſen war, entſchloß er ſich zu einem unüberlegten und rohen Schritt. Er befahl den bei⸗ den Kindern, einem Dreijährigen und einem Sechsjährigen, nachdem er ſie geweckt hatte, ſich anzukleiden und jagte ſie in die dunkle Nacht; ſie ſollten zur Mutter gehen. Dort kamen ſie weinend und frierend an. Der Mann wurde jetzt vom Schöffengericht Darmſtadt wegen Kindesausſetzung zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt. Juwelenraub in Frankfurt Der geheimnisvolle Telefonanruf. Frankfurt a. M., 12. Januar. In dem Geſchäft eines Juwelenhändlers am Kleinen Kornmarkt wurde ein frecher Einbruch verübt, bei dem Ju. welen und Goldſachen im Werte von etwa 20 000 Mark geſtohtlen wurden. Ueber den Hergang der Tat keilt die Polizei folgendes mit: Der Juwelenhändler pflegt des Abends nach Geſchäfts⸗ ſchluß die wertvollen Stücke aus ſeinem Beſtand in einem Koffer mit nach Hauſe zu nehmen Dies hatte er auch am vergangenen Samstag getan. Als er Montagmorgen ge⸗ gen 9.30 Uhr ſein Geschäft betrat, wurde er kurz danach zu einem Nachbarn an den Fernſprecher gerufen. Es meldete ſich eine Frau, die dem Juwelier mitteilte, daß ein für den Nachmittag in Ausſicht genommenes Geſchäft noch nicht zuſtande kommen könne. Die Frau hielt den Juwelenhänd⸗ ler einige Zeit am Telefon feſt, indem ſie um verſchiedene Auskünfte bat. Als der Juwelier nach einigen Minuten in ſeinen La⸗ den zurückkam, fand er die Ladentür offen ſtehen. Sie war von einem Unbekannten mit einem Nachſchlüſſel geöffnet worden, der noch im Schloß ſteckte. Im Laden fehlte der Koffer, den der Händler auf die Theke geſtellt hatte. In dem Koffer befanden ſich u. a.: 15 Armbänder; 20 Herren⸗Bril⸗ lantringe; 35 Damen-Brillantringe, eine Broſche mit 11 Brillanten; eine alte Schleifen⸗Broſche, maſſiv Platin und mit 42 Brillanten; 4 Colliers mit Brillanten; 5 Kravattennadeln mit Brillanten und Perlen; 10 Damen⸗ und Herrenarmbanduhren; 5 Herren-⸗Ringe, 1 mit Lapis bezw. Turmalin oder Topas; 12 zee ierte Siegelringe; 10 goldene Herrenuhrketten; 1 einſeitige Panzeruhrkette von 67 Gramm. Die Frau, die den Juwelier angerufen hatte und der Täter ſind ohne Zweifel Komplizen, die die Tat von lan⸗ ger Hand vorbereitet haben. Beide waren ſchon am Sams⸗ kag in dem Juweliergeſchäft, wo die Frau zwei Damen⸗ Brillantringe zum Kauf anbot. — heilbronn.[Todesſturz.) Ein Bürger ſtürzte von der zum erſten Stock ſeines Hauſes führenden Treppe und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der Verletzte iſt kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus geſtorben. Motorrad gegen Möbelwagen.— Zwei Toke. — Reichenbach a. J., Kr. Göppingen. Der Motorrad⸗ fahrer Albert Roos aus Aichſchieß, der als Beifahrer den G. Lamparter aus Reichenbach bei ſich hatte, fuhr abends auf einen vor einem Gaſthaus ſtehenden Möbelwagen auf, Wie es zu dieſem Zuſammenſtoß kam, iſt noch nicht reſtlos geklärt, zumal der parkende Möbelwagen beleuchtet war. Es wird vermutet, daß der Lenker des Motorrads von einem ihm entgegenfahrenden Perſonenkraftwagen geblen⸗ det wurde und infolgedeſſen den Möbelwagen nicht recht⸗ eisig erblickte. Doch ſoll nach einer Ausſage des Landjägers as Auto vorſchriftsmäßig abgeblendet haben. Die beiden Motorradfahrer erlitten bei dem Aufprall auf den Möbel⸗ wagen ſo 6 175 Verletzungen, daß Lamparker ſofort tot war und Albert Roos Unmittelbar darauf verſchied. Omnibus über die Böſchung geſchleudert „Murnau, 12. Jan. Auf der Straße München— Gar⸗ miſch⸗ Partenkirchen hat ſich unweit von Murnau ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall ereignet. Ein in Richtung München fahrender Reiſeomnibus aus Mittenwald, der 24 Angehö⸗ rige einer Berliner Reiſegeſellſchaft beförderte, wurde auf der vereiſten Straße von der Fahrbahn abgedrängt, über⸗ rannte zwei e und wurde dann auf der linken Straßenſeite über die Böſchung geſchleudert, wobei der ſchwere Wagen ſich zweimal überſchlug. Zwei Inſaſſen, ein Herr und eine Dame, wurden ſchwer verletzt, weitere neun Fahrgäſte kamen mit Prellungen, Schnittwunden, Schlüſſelbein, oder Rippenbrüchen davon. Alle elf Verun⸗ glückten wurden in das Krankenhaus nach Murnau einge⸗ liefert. i. i Von einer Lawine verſchüktet. Mänchen, 11. Jan. Die A e Mittelberg be⸗ richtet, dag zwei Deutſche und ein Engländer auf der Fahrt von der Gü f den. Die zwei Deutſchen konnten ſich herausarbeiten, der Engländer konnte nach langem Suchen nur noch als Leiche geborgen werden.. i a f ündli⸗Spitze von einer Lawine verſchüttet wur⸗ oder von Seitenwegen, ſowie durch ſonſtige Maßnahmen be⸗ Nachprüfungen der Kraftfahrlehrer für dringend erw Fähigkeit der Erziehung zu diſziplinier % 55 Mannheim im Januar. Karnevaliſtiſcher Auftaklt.— Die Plantenerweſteriung wird fortgeſetzt.— Obſtbaumpflege in den Vorbörten. Kaum haben wir einen Rückblick auf das verfloſſene Jahr geworfen, da bringt das neue Jahr wieder neue Aufgaben ig Hülle und Fülle. Soweit ſie das öffentliche Leben angehen, treten ſie zunächſt in heiterer Form vor uns; es gilt, die wenigen Wochen bis zum Faſtnacht⸗ dienstag auszunützen, damit der Bedarf aft Rärriſcher Betätigung zu ſeinem Recht komme. Die erſten karne⸗ valiſtiſchen Veranſtaltungen haben bereits ſtattgefünden und brachten volle Häuſer und glänzende Erfolge. So wie der„Feurio“ und die anderen Karnevalberene haupk⸗ ſächlich in der Innenſtadt wirken, könnten ſtatürlich die Vororte nicht mit, aber auch bei uns werden die Vereine und Gaſtwirte, ſo werden hier in Seckenheim die vek⸗ einigten Sänger in den Räumen des Schloſſes mit Liſtein großen Maskenball unter dem Motto:„Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang, der bleibt ein Nark ſein Leben lang“ am 23. Januar den nmärriſchen Auftakt bringen und nicht verſäumen, in entſprechend kleinerem Rahmen die Faſtnacht zu ihrem Recht kommen zu laſſen, wenn wir auch am Faſtnachtſonntag„in die Stadt“ müſſen, um den großen Zug zu ſehen. * Bei all dieſen heiteren Dingen wird der Ernſt des Lebens nicht vergeſſen. Im letzten Jahr konnten große Arbeitsmaßnahmen zu Ende geführt werden, andere harren der Fertigſtellung. So iſt der zweite Planken⸗ durchbruch zwiſchen Börſe und Rheinſtraße in vollem Gange. Das Quadrat E 5 iſt nun ganz niedergelegt, und in kurzer Zeit kommt E 6 an die Reihe. Dieſes letztere Quadrat wird nicht ganz niedergeriſſen, vie mehr bleibt die alte katholiſche Hoſpitalkirche erhalten. Hinter ihr wird der Neubau des katholiſchen Altersheims er⸗ richtet, das von einem Grüngürtel umgeben wird. Für das Quadrat E 5 iſtbekanntlich das Techniſche Rathaus vorgeſehen, in dem alle bisher in verſchledenen Gebäuden verteilte techniſchen Aemter der Stadtverwaltung ihre bleibende Stätte finden. Hand in Hand mit der Ver⸗ breiterung dieſes Plankenteils ſchreitet die Verbreiterung und Gradlegung einiger Querſtraßen. Bezüglich der Sa⸗ nierung des F 7⸗Quadrats ſind ebenfalls Pläne in arbeitung. 0 Vor kurzem hat in Neckarau die erſte Bezirksverſamm⸗ lung der Gartenbauvereine ſtattgefunden. Ein lange ge⸗ planter Zuſammenſchluß iſt damit auf Anordnung des Reichsnährſtandes Wirklichkeit geworden. Vereinsführer Wahl⸗Neckarau leilet den Bezirksverein, ſein Stellvertreler iſt Heitzmann⸗Käfertal. Neckarau, Käfertal, Seckenheim und die meiſten anderen Stadteile waren in der Verſamm⸗ lung vertreten, in der bekanntgegeben wurde, daß in engſter Verbindung mit dem Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchs⸗ garten in Ladenburg und der Städt. Gartenbauverwal⸗ tung die Obſtpflanzer künftig eine gründliche und viel⸗ ſeitige Schulung erfahren. Gegenwärtig ſind eintägige Lehrkurſe über Obſtbaumpflege im Gang, mit denen alle Orte des Kreiſes Mannheim erfaßt werden. Auch die Mannheimer Vororte ſind in dieſe Lehrgänge ein⸗ bezogen, die für Seckenheim, Feudenheim und Wallſtadt am 19. Januar in Ilvesheim ſtattfinden, für Käfertal, Sandhofen und Neckarau am 21. Januar in Neckarau und für Friedrichsfeld und Edingen am 25. Januar in Neckar⸗ hauſen. Alle Obſtpflanzer ſind zur unentgeltlichen Teil⸗ nahme eingeladen und können ſich an den betreffenden Tagen an den Rathäuſern in Ilvesheim, Neckarau und Neckarhauſen vormittags 9 Uhr einfinden. Die notwen⸗ digen Geräte ſind mitzubringen. 5 mp. Die Wochenbilanz: Ein Toter, elf Verletzte. Die Zahl der Verkehrsunfälle in Mannheim hat ſich in vergan⸗ gener Woche von 21 der Vorwoche auf 26 erhöht. Eine Perſon wurde getötet und elf erlitten Verletzungen. Der an 23 Kraftfahrzeugen, ſechs Fahrrädern und einem Stra⸗ ßenbahnwagen entſtandene Sachſcha den iſt beträchtlich. Einer der Anfälle iſt auf Trunkenheit des Fahrers, die übrigen ſind auf Anvorſichtigkeil ſowie Nichtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. Zuchthaus wegen Raſſenſchunde. Wegen Raſſenſchande hatte ſich der 24jährige Anton Joſef Wild gruber aus Mann⸗ heim vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Mannheim zu verantworten. Der Angeklagte unterhielt mit einer 13 Jahre älteren füdiſchen Witwe ein Verhältnis, das er auch nach Inkrafttreten der Nürnberger Geſetze nicht aufaab. Der Oberſtaatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr fünf Monaten, ſowie Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren. Das Arteil lautete auf eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr zwei Monaten. Ein Monat der Unterſuchungshaft wird angerech⸗ net. Die Koſten fallen dem Angeklagten zur Laſt. — Warnlichtanlagen der Reichsbahn. Die guten Erfolge, die mit der Sicherung der Wegübergänge durch Warnlich⸗ ter erzielt worden ſind, haben die Deutſche Reichsbahn ver⸗ anlaßt, weitere Warnlichtanlagen aufzuſtellen Im ganzen ſind jetzt 137 Anlagen dieſer Art im Betrieb, weitere 10 zur Ausführung genehmigt. Zur beſſeren Kennzeichnung ſind bislang rund 1800 Kreuzungen von Reichsſtraßen mit Reichebahnſtrecken mit Wegebaken verſehen worden. Die Ausſtattung aller beſchrankten Reichsſtraßenübergänge mit. Scheinwerferleuchten und beſſer ſichtbaren Schrankenbehän⸗ gen iſt in die Wege geleitet. Auch wird die Beleuchtung der übrigen nach der Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsordnung zu beleuchtenden Wegübergänge nach und nach verbeſſert. An einer weiteren größeren Anzahl von Wegübergängen wurde die Fernbedienung durch örtliche Bedienung erſetzt. In den Jahren 1933 bis 1936 find 1493 Wegübergänge in Schie⸗ nenhöhe durch e von Unter⸗ und Ueberführungen ſeitigt worden. E Kraftfahrlehrer werden nachgeprüft. Ein Erlaß des Reichsverkehrsminiſters an die Landesregierungen wei darauf 155 daß die Gruppe Kraftfahrlehrer ewe lte. Der Miniſter erklärt ſich damit einverſtanden ie höheren Verwaltungsbehörden nach eigenem ſolche Nachprüfungen anordnen, um feſtzuſt Fahrlehrer den notwendigen Anforderungen den. Zu dieſen Anforderungen rechnet der * τ Gefahren des Eiſes Mit des Winters Schönheit ſind auch die Gefahren für g und alt aufgezogen. Alljährlich fordert der zugefrorene Weiher, der Teich und der See oder der vereiſte Bach ſeine Opfer. Es muß daher immer wieder auf die Gefahren auf⸗ merkſam gemacht werden, die ein zu frühzeitiges Betreten des Eiſes, ſo z. B. bei Tauwetter und beſonders, wenn man allein iſt, mit ſich bringt. Nicht eindringlich genug können die Kinder vor dieſer Gefahr gewarnt werden. Wer im Eiſe eingebrochen iſt, ſchwebt in Lebensgefahr. Das kalte Waſſer erſchwert ſeine Bewegungen. Hat je⸗ mand das Unglück, im Eis einzubrechen, ſo gilt als erſter Ratſchlag, die Arme weit auszubreiten, damit ſie ihm einen Halt gewähren, um nicht unter die Eisdecke zu ge⸗ raten. Hilfe bringt man im Eiſe Eingebrochenen durch Zu⸗ reichung von flachen Brettern, langen Stangen uſw., auch durch ein Seil oder eine Leine, die mit einer Schlinge ver⸗ ſehen ſein muß, Iſt Derartiges nicht vorhanden und ſo die Baue de Hilfe notwendig, dann verſuche man, auf dem auche in die Nähe der Einbruchſtelle zu kriechen. Bei brü⸗ chigem Eis muß natürlich auch der Retter ſehr vorſichtig ſein und beim Kriechen ein Brett als Unterlage benützen. Wohl die ſchwierigſte Art der Rettung iſt die durch Tauchen unter die Eisdecke. Dieſen Weg der 1 darf man nur wagen, wenn man angeſeilt iſt. Iſt die Rettung des Verun⸗ glückten gelungen, ſo bringe man dieſen nicht in einen warmen Raum, ſondern zunächſt in ein kaltes Zimmer. Um die Gefahr, die jede Eisfläche in ſich bergen kann, richtig zu erkennen, muß man wiſſen, wann das Eis trägt. Eine Eisdecke von zwei bis drei Zentimetern iſt für einen Erwachſenen noch zu ſchwach und nicht tragfähig. Erſt bei fünf bis ſechs Zentimetern Dicke darf das Eis betreten werden. Sorglos anvertrauen kann man ſich einer Eis⸗ decke von acht Zentimetern. Hat ſich eine Eisdecke von zehn bis zwölf Zentimetern Dicke gebildet, wird ſchon das Be⸗ fahren mit leichteren Fuhrwerken möglich. Sportliches. Die badiſchen Meiſterſchaften im Geräteturnen. Offenburg. Die Durchführung der badiſchen Meiſter⸗ ſchaften im Geräteturnen hat die Offenburger Turngemeinde von 1846, welche gleichzeitig ihre 90 jährige Weihefeier be⸗ geht. Die turneriſchen und feſtlichen Veranſtaltungen entfallen auf den 16. und 17. Januar. Die beſten Turner Badens werden ſich in Offenburg treffen. Auch die Turnerinnen nehmen wieder teil, ſo daß ganz hervorragende Könnerinnen in Offenburg turneriſche Höchſtleiſtungen zeigen. Auch die Olympiaſieger Beckert⸗Neuſtadt und Stadel⸗Konſtanz ſind ge⸗ meldet. 5 5. Wuelle und führt wieder nach Unterſtmatt zurück, wo ſich eine zweite Schleife anfügt. Falls es die Schneeverhältniſſe er⸗ lauben, wird auch der Gaulanglauf— um 3 km auf 18 km erweitert— dieſelbe Strecke nehmen. Der Start zum Langlauf des Nordkreiſes iſt auf 9 Uhr für alle Klaſſen ſowie Wehrmachtsangehörige angeſetzt. Die Jungmannen haben wie immer eine 5 km lange Strecke zu überwinden. Der Sprunglauf auf der neuen Ochſenſtallſchanze beginnt 13.30 Uhr. a 3 8 2780 g Skiſport im Nordſchwarzwald. ö ö Wie bereits im Vorjahr werden auch diesmal in Baden die Kreiswettläufe getrennt in Lang⸗ und Sprunglauf ſowie Tor⸗ und Abfahrtslauf durchgeführt. Der erſte Teil der Wetkläufe, nämlich Lang⸗ und Sprunglauf, kommt nun am 24. Januar in den drei badiſchen Kreiſen zum Aus⸗ trag. Die Wettläufe des Kreiſes Nord in Anterſtmatt intereſſieren beſonders, da auf dem gleichen Gelände am 80. und 31. Januar die Gaumeiſterſchaften aus⸗ etragen werden. Die Wettläufe des Kreiſes Nord am 24. Benunt ſollen eine Art„Generalprobe“ für die Gau⸗ meiſterſchaften darſtellen. Start und Ziel des Langlaufes befinden ſich in Unterſtmatt. Die Strecke geht durch die kleine Mur, quert den„Ochſenſtall“, überwindet den nörd⸗ lichen Ausläufer der Hornisgrinde an der Eutin⸗ Neues aus aller Welt i Zwei Laſtautkos im Nymphenburger Kanal. In München ſtießen beim Ueberholen zwei in gleicher Rich⸗ tung fahrende Laſtkraftwagen zuſammen, verhängten ſich und ſtürzten in den neben der Straße fließenden Nymphen⸗ burger Kanal. Die 9 blieben unverletzt; einer von ihnen ſtand unter Alkoholeinfluß. ab Hund wütet im Schafſtall. Nachts brach im Hof eines Bauern in Nörting bei Kirchdorf, in welchem der Nörtinger Schäfer ſeine Schafe untergebracht hatte, ein Hund ein. Er richtete ein Blutbad unter den verängſtigten Tieren an, die ſich teilweiſe in ihrer Todesangſt ſelbſt er⸗ drückten, andere wieder erſtickten oder wurden ſchwer ver⸗ letzt. Im ganzen wurden in der Frühe des anderen Tages 73 Tiere kot aufgefunden. Ein paar Schafe mußten noch geſchlachtet werden. 5 I Als Leiche aus der Lawine geborgen. Der 18jährige Kunſtſchloſſer Januaris Kopp, der durch eine Staublawine am Reithergraben bei Seefeld verſchüttet worden iſt, wurde nach mehrſtündiger Suche als Leiche geborgen. ab 69 Jahre auf Krücken. Dieſer Tage begeht in Fuchs⸗ mühl(Bayer. Oſtmark) der Schneidermeiſter Georg Rahn in guter Geſundheit ſeinen 72. Geburtstag. Rahn iſt ſeit ſeinem dritten Lebensjahr links gelähmt, ſodaß er ſein gan⸗ zes Leben auf Krücken durchwandern mußte. Doch hat er ſeinen Humor nicht verloren. ib Kartoffelernte im Januar! In den erſten Januar⸗ tagen erntete der Landwirt Jakob Bambach in Hoppſtäd⸗ ten(Nahe) mehrere Zentner Kartoffeln, die ſogar die im Herbſt geernteten an Größe übertrafen. Die Kartoffeln wurden erſt Ende Juni verſuchsweiſe in einem Acker aus⸗ gelegt, auf dem Korn wegen großer Bodenfeuchtigkeit nicht aufgegangen war. Ab Treibjagden auf gefährlichen Hund. Seit mehreren Monaten ſetzte in Emmerich ein herrenlos ſich herumtrei⸗ bender ungemein ſtarker Hund Kleintierzüchter in Schrek⸗ ken. Der verwilderte Hund, der von einem Rheinſchiffer losgelaſſen war, würgte Kaninchen und Federvieh, ſtahl Wäſche von der Leine und zerriß ſie und richtete ſonſt noch mancherlei Unheil an. Einmal gelang es dem Hund, in ein Haus einzudringen. Er war gekade im Begriff, mit mächti⸗ gem Satz auf das Bettchen zu ſpringen, in dem das Kind der Familie ſchlief, als er noch rechtzeitig verſcheucht wer⸗ den konnte. Mehrere Treibjagden blieben erfolglos. Durch Zufall gelang es nun, den Hund unſchädlich zu machen, als er in einem Stall ſchlief. Ab Den Vater erſchlagen. Einen furchtbaren Ausgang nahm in Niederkrüchten(Rheinland) ein Streit, der zwi⸗ ſchen einem Vater und ſeinem Sohn ausgebrochen war. Der Sohn brachte ſeinem Vater mit einer Brechſtange ſo ſchwere Verletzungen bei, daß der Tod kurze Zeit darauf eintrat. A Das Auge einer Toten. Ueber das Gelingen einer Operation, die bisher ſchon oft ohne Erfolg verſucht wurde, berichtete der Leiter der Univerſitätsklinik in Genf. Es iſt ihm gelungen, einen Blinden durch Ueberpflanzung der einer Toten entnommenen Hornhaut ſehend zu machen. Der Patient litt an einer Entartung der Hornhaut, die keine Lichtſtrahlen zu der geſunden Netzhaut zuließ. Profeſſor Franceschetti entnahm nun den Augen eines kurz zuvor ge⸗ ſtorbenen Mädchens ein Stück der Hornhaut und ver⸗ ana ſie auf das Auge des Blinden. ang. A Frau erdroſſelt aufgefunden. Im Gierather Forſt bei B.⸗Gladbach wurde eine Frau im Alter von 25 bis 30 Jahren tot aufgefunden. Wie feſtgeſtellt werden konnte, iſt die Frau mit einem ſtarken Bindfaden erdroſſelt worden. Die Leiche hatte ein Herrentaſchentuch als Knebel im Munde. Bisher konnten die Perſonalien der Ermordeten noch nicht feſtgeſtellt werden. Ab Auf der Spur eines weiteren Mordgehilfen. Die Po⸗ lizei von Metz hat einen jugoſlawiſchen Staatsangehörigen unter dem Verdacht verhaftet, ein Mitglied jener Terror⸗ bande zu ſein, die an der Ermordung des Königs Akexan⸗ der von Jugoſlawien während ſeiner Reiſe in Marſeille beteiligt geweſen war. r Eingriff ge⸗ ab Bon Kommuniſten verſchleppr. Im königlichen Pa⸗ laſt zu London ging ein Telegramm einer engliſchen Mut⸗ ter ein, worin ſie den König anfleht, ihr behilflich zu ſein, ihren 17jährigen Sohn aus den Händen der Kommuniſten zu erretten, die ihn zur Reiſe nach dem roten Spanien ver⸗ leitet und abtransportiert hatten. Bei ſeinen Abſchiedswor⸗ ten habe der Junge durchfühlen laſſen, daß ihm vom Lon⸗ doner Kommuniſtenverband auferlegt wurde, ſeiner Mut⸗ ter ſeine düſtere Beſtimmung vorzuenthalten. 170 000 Streikende in Amerika Schwere Zuſammenſtöße in Flint. Newyork, 12. Januar. Nicht weniger als 170 000 Mann ſtreiken zurzeit in den verſchiedenen amerikaniſchen Induſtriezweigen und in der Schiffahrt. Bei der General Motor Company iſt dle Geſamkzahl der Arbeiter und Angeſtellten, die durch dien Ausſtand arbeitslos wurden, jetzt auf 112 000 geſtiegen, da mehrere Werke des Konzerns wegen Materialmangels ſtill⸗ gelegt werden mußten, ſo die Jiſherbody⸗ Werke in Pon⸗ kica und Lanſing. Andere Betriebe kündigten Betriebsein⸗ ſchränkungen an. In Flint(Michigan) kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Streikenden vor den Fiſherbody-Wer⸗ ken, bei denen es mehrere Verletzte gab. Die Polizei ging mit Tränengasbomben vor. 13 Streikende wurder ver⸗ letzt. Der einzige Erfolg, den die Polizei bis Mitternacht erzielte, beſtand darin, daß ſie die Heizung der Fabrikräum⸗ lichkeiten abſtellen konnte. Die Streikenden bewarfen die Polizei mit Flaſchen, Eiſenſtücken und ſchweren Schrauben, ſodaß auch zwei Polizeibeamte verletzt wurden. Sie verſuch⸗ ten ferner, die Wirkung der Tränengasbomben mit Waſ⸗ ſerſtrahlen aus Feuerlöſchſchläuchen zu bekämpfen. Dem Kampfe wohnte eine tauſendköpfige Zuſchauer⸗ menge bei. Während der Angriffe der Polizei trafen auß dem Schauplatz auch der Gouverneur des Staates Michi⸗ gan, der Kommandeur der Nationalgarde und der Chef der Staatspolizei ein. Die Polizei hält die Belagerung der Werke aufrecht und wartet auf die Lieferung von neuen Tränengasbomben, da ihr Vorrat verbraucht iſt. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 13. Januar, 19.30 Uhr: Miete M 13 und 1. Sondermiete Mü 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 571 bis 577: Uraufführung: Mo⸗ liere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Donnerstag, 14. Januar, 20 Uhr: Miete D 12 und 2. Sondermiete D 6, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291 bis 293, 391 bis 393: Tosca. Oper von G. Puccini. Freitag, 15. Januar, 20 Uhr: Miete F 11 und 1. Sondermiete F 6, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 384 bis 386: Luiſe Miller. Oper von G. Verdi. Samstag, 16. Januar, 19.30 Uhr: Miete G 12 und 2. Sondermiete G 6, ferner für die NS.⸗Kulkurgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 266: Die Dorothee. Ope⸗ vette von Hermann Hermecke, Muſik von A. Vetterling. Sonntag, 17. Januar, 18 Ahr: Miete E 13 und 1 Sondermiete E 7: Siegfried, von Richard Wagner. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 18. Januar, 20 Uhr: Miete H 14 und 2. Sondermiete H 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 221 bis 223: Moliere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 15. Januar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 121 bis 141, 160, 260, 354 bis 356, 360, 509 bis 510, 529, 549 bis 550, 560, 569 bis 570, 589 bis 597, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Der Etappen⸗ haſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim Einladung. Samstag, den 16. Januar 1937, abends 8 Uhr, findet unſere Haupłlrer sammlung mit folgender Tagesordnung im„Kaiſerhof“ ſtatt: 1. Berichte; 2. Neuwahl; 3. Verſchiedenes. Unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mit⸗ glieder ſind zu zahlreichem Beſuch freundlich eingeladen. Der Vereinsführer. Gammel⸗Anzeiger kur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkoufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf perlkalkſtickſtoff, Torfmull und Torfſſtreu zum Abholen an der Bahn werden in unſerem Lager entgegengenommen. Brennholz⸗Verſteigerung. Die Waldgenoſſenſchaft Grenzhof ver⸗ ſteigert am Freitag, den 15. Januar, vor⸗ mittags 9 Ahr, in der Wirtſchaft von Kaſſer in Grenzhof zu günſt. Zahlungsbedingungen Unler neuer Teilung! 180 Ster forl. Brennholz mehrere hundert forl. Wellen und Stangen ſowie einige Forlenabſchnitte. Hulgemechler, Krüluger! Zimmer junger ann ang Küche goſuchl per 1. März zur Ausbildung als Spezialarbeiter] oder 1. April ä d. Bl. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. B zu mieten geſucht Inserieren 5 Zu erfragen in der bringt Gewinn!] Geſchäftsſt. d. Bl. 3 2 Burſchen⸗- p. Stück 4 10.—, z. verkaufen. Räh. Zähringerstr. 37, part. WV Tisch, 2 Stühle, 1 Hoecker, nicht astrein bPllor 128. 2. Buffet, großes Modell, neuzeitlich im Ausſchnitt, 8 sowie morgen Donnerstag je abends 8 Uhr zeigen wir den herrlichen Luis Trenker- Film: Der yerlorene Qoꝛgellailiadis Die neue Geschäftsleitung Wird das Unternehmen so führen, dab zu den vielen zufriedenen àſten Kunden täglich neue SeWonnen werden- durch interessante Warenangebote, durch Vofteilnefte Preise und durch eine mustergültige Bedienung. 2 Stühle u. Hocker 1 38.. 3. Büffet m. 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