Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textte il 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblat Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 37. Jahrgang Dienstag, den 19. Januar 1987 Gemeinſame Abwehr Die Reiſe Görings nach Rom hat natürlich in der di⸗ plomatiſchen Welt Europas große Aufmerkſamkeit erregt, und es iſt bei der Einſtellung eines großen Teiles der ausländiſchen Preſſe ſelbſtverſtändlich, daß wieder allerlei geflüſtert wurde über deutſch⸗italieniſche Pläne, beſonders im Zuſammenhang mit Spanien. Mit der ihm eigenen Deutlichkeit hat nun Generaloberſt Göring in einer Rede vor der deutſchen Kolonie in Rom zu den brennen⸗ den Fragen der europäiſchen Politik Stellung genommen und die gemeinſame Abwehr als Ziel der Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Deutſchland und Italien bezeichnet. Immer deutlicher, ſo ſagte er u. a., ſehe man die roße Frage, die Europa in zwei Lager ſcheide: Entweder Aufbau, Ordnung, Zucht und Glauben, oder Untergang und Vernichtung im Blutrauſch des Bolſchewismus. So wie die Heimat dem Sowjetſtern unſer ſtrahlendes Haken⸗ kreuz als Zeichen des Glaubens entgegenſtellt, ſo hat in Italien ein großer Mann von unſagbarer Bedeutung die Stunde der Gefahr richtig erkannt. Die Nationen werden ſich ſcheiden müſſen in ſolche, die jener Blutfackel von Moskau folgen, und ſolche, die ihr Land vor dem Abgrund bewahren wollen. Man kann ein Land gegen Kanonen und Flugzeuge ſchützen, nicht aber gegen das unſichtbare Gift des Bolſchewismus. Da nützen keine Feſtungen, keine Flugzeuge, keine Armeen, da nützt nur der Glaube an das eigene Volk, da nützt nur die ſtarke Führung. Es iſt ganz foren an daß, wenn Notzeiten anbrechen, man orgſam um ſich blickt, wo Freund und wo Feind iſt. Wir wiſſen, daß in Italien eine Bewegung von der gleichen Grundlage wie unſere beſteht mit einem Mann, der unſerem Führer ſo ähnlich iſt an Kraft, an Einſatz⸗ bereitſchaft und im Dienſt an ſeinem Volk, daß hier zwei Völker ſind, die ſich beide zu gleichen Idealen bekennen und darum auch die gleichen Ziele haben. Wenn man erſt dieſe tiefere Wahrheit erkannt hat, dann werde ſich Volk zu Volk finden in gemeinſamer Abwehr gegen die ge⸗ meinſame Gefahr. Den Lügen über deutſche Soldaten in Marokko und über angebliche Abſichten Deutſchlands und Italiens iſt nun auch General Franco energiſch entgegengetreten. In einer Unterredung mit einem Korreſpondenten der fran⸗ zöſiſchen Agentur Havas ſtellte er einleitend feſt, daß es keinen deutſchen Soldaten in Spaniſch⸗Marokko gebe.„Ich habe,“ ſo ſagte er,„ein formelles Dementi zu der angeb⸗ lichen Landung von deutſchen Truppen oder Freiwilligen in unſeren nordafrikaniſchen Beſitzungen gegeben. Zufäl⸗ ligerweiſe trifft es zu, daß es noch nie ſo wenig deutſche iviliſten in dieſem Gebiet gegeben hat wie augenblick⸗ lich. Bei jedem unſerer Siege verſtärkt ſich der Feldzug von falſchen Nachrichten oder Lügen. Dieſer war beſonders gewaltig eingeleitet. Das iſt eine beunruhigende Tatſache, denn ſie beweiſe, bis zu welch einem Grad die Nerven Europas geſpannt ſind, da man blindlings dieſer Fabel Glauben geſchenkt hat. Weder heute noch geſtern iſt es je⸗ mals die Frage für die nationale Regierung geweſen, auch nur eine Parzelle des der Nation gehörenden Gebiets ab⸗ zutreten. Ich verfolge mit aufmerkſamem Auge die Propaganda, die die Roten in verſchiedener Form in allen Ländern näh⸗ ren. Ich war über den Preſſefeldzug wegen der deutſchen Landung unterrichtet, ebenſo wie ich weiß, daß ein anderer Preſſefeldzug, der der nationalen Regie⸗ rung feindlich iſt, in Nordamerika vorbereitet wird. Die Welt möge ſich beruhigen. Nicht wir werden den europäi⸗ ſchen Frieden gefährden.“ Auf die Frage des Havasvertreters über den inter⸗ nationalen Charakter des ſpaniſchen Krieges er⸗ klärte General Franco:„Der internationale Charakter un⸗ ſeres Krieges iſt nicht unſere Schuld. Wir haben ihn we⸗ der gewollt noch gewünſcht. Wir kämpfen, und wir wer⸗ den bis zum endgültigen Siege kämpfen, nur um die ſchlechten Kräfte des Kommunismus aus unſerem Lande zu verjagen. Gerade wegen unſerer ungeſchminkten Haltung beweiſen gewiſſe Nationen uns ihre Freundſchaft. Wir wünſchen nur, unſer Vaterland wiederauf übauen, indem wir den Kommunismus niedertreten. eutſchland und Italien, jedes in ſeiner Art, haben den gleichen Kampf geführt. Das iſt das ganze Geheimnis ihrer Sym⸗ pathie für uns. Mit Ausnahme einer Handvoll von Frei⸗ willigen, die regelrecht in unſere Fremdenlegion eingetre⸗ ten ſind, ſind es Spanier, die für ihren Glauben und für ihr Vaterland fallen. Diejenigen, die bei uns fallen, ſind nicht im Ausland mit Hilfe von hohen Prämien angewor⸗ ben worden, die mit Gold bezahlt wurden, das aus den Kaſſen Spaniens geſtohlen war.“ Franco wandte ſich ferner gegen die Behauptungen der roten Propaganda, daß ſeine Truppen nie Gefan⸗ 8 e machten. Mit Ausnahme der Mörder, die Grauſam⸗ eiten begangen hätten, blieben alle Gefangenen und Ueber⸗ läufer am Leben und würden mit Vorſicht in den neuen Staat eingeſchaltet.„Wir werden,“ ſo fuhr Franco fort, „den Krieg militäriſch gewinnen. Das künftige Spanien wird geeint und frei ſein.“ „Daily Mail“ ſchreibt in einem Kommentar dazu, daß in Zuſammen hervorgerufen häkten. General Franco habe Moskau aber Lügen geſtraft, indem er erklärt habe, daß das nationale Spanien weder jetzt noch in Zukunft auch nur einen Fuß breit ſpaniſchen Bodens au irgendjemanden abtreten würde Hitler und Muſſolini hätten außerdem auf das deutlichſte ihrer Anſicht Ausdruck taſtbarkeit Spaniens zu achten Beide ſeien ferner entſchloſ⸗ ſen, die Errichtung eines Sowfetſtagtes in Spanien nicht die enen über Deutſchland und Italien ang mit Spanien eine Spannung in Europa gegeben, die Unan⸗ . Bau bei dieſer Feier der Arbeit vereinigte. ſchlechten La zu dulden. Während Franco ein„Spanien für die Spa⸗ nier“ fordere, kämpften die ſpaniſchen Bolſchewiſten für ein Spanien für die Sowjets. In Mord, Terrorismus und wilder Gewalttätigkeit habe Spanien ſchon von den bitte⸗ ren Früchten roter Herrſchaft gekoſtet. Adolf⸗Hitler⸗ Schulen Die neuen nationalſozialiſtiſchen Schulen.— Ein weil⸗ reichender, gewaltiger Auftrag für Ns DA und 93. München, 18. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat folgende Verfügung erlaſſen: „Nach Vortrag des Reichsorganiſationsleiters der NSA p und des Jugendleiters des Deutſchen Reiches ge⸗ nehmige ich, daß die neuzuerrichtenden nationalſozialiſti⸗ ſchen Schulen, die gleichzeitig als Vorſchulen für die na⸗ kionalſozialiſtiſchen Ordensburgen gelten ſollen, meinen Namen tragen. Adolf Htler.“ Zu der n des Führers geben die beiden Reichsleiter Dr. Ley und Baldur von Schirach, wie der Reichspreſſedienſt erfährt, folgende Erklärung ab: Der Führer hat auf Grund eines von uns gemeinſam ausgearbeiteten Plans die obige Verfügung über die Adolf⸗Hitler⸗Schulen der NSDAP erlaſſen. NSA und HJ haben damit einen neuen gewaltigen Auftrag erhalten, der weit über dieſe Zeit hinaus in die ferne Zukunft reicht. Nähere Einzelheiten über die Adolf⸗Hitler⸗Schulen werden heute noch nicht veröffentlicht. Wir teilen jedoch, 1 15 Unklarheiten zu vermeiden, die folgenden Grundſätze mit: 1. Die Adolf⸗Hitler⸗Schulen ſind Einheiten der 93 und werden von dieſer verantwortlich geführt. Lehrſtoff, Lehrplan und Lehrkörper werden von den beiden ge⸗ nannten Reichsleitern reichseinheitlich beſtimmt. 2. Die Adolf⸗Hitler⸗Schule umfaßt ſechs Klaſſen. Die Aufnahme erfolgt im allgemeinen mit dem vollendeten 12. Lebensjahr. 3. Aufnahme in die Adolf-⸗Hitler⸗Schulen finden ſolche Jun⸗ gen, die ſich im Deutſchen Jungvolk hervor⸗ ragend bewährt haben und von den zuſtändigen Hoheitsträgern in Vorſchlag gebracht werden. 4. Die Schulausbildung in den Adolf-Hitler⸗Schulen iſt u n⸗ entgeltlich. 5. Die Schulaufſicht gehört zu den Hoheitsrechten des Gauleiters der NSDAP. Er übt ſie entweder ſelbſt aus oder übergibt die Ausübung dem Gauſchulungsamt. 6. Nach erfolgter Reifeprüfung ſteht dem Adolf,⸗Hitler⸗ Schüler jede Laufbahn der Partei und des Staates offen. Ein Richtfeſt in Berchtesgaden mit dem Führer.— Verbindungsſtelle der Reichskanzlei. Berchtesgaden, 19. Januar. Der Führer wohnte in Berchtesgaden dem Richtfeſt des dort im Bau befindlichen Dienſtgebäudes für Zwecke der Reichskanzlei bei. Das Feſt fand in engerem Rahmen unter Beteiligung der örtlichen Gliede⸗ rungen der Partei und der Behörden, der am Bau 1 5 5 tigten Arbeiter und Architekten ſowie unter lebhafteſter An⸗ teilnahme der Berchtesgadener Bevölkerung ſtatt. Zu der Feier hatte ſich mit dem Staatsſekretär Dr. Lammers an fanden eine Reihe von Beamten der Reichskanzlei einge⸗ unden. Nach dem launigen Richtſpruch des Poliers hielt Staats⸗ ſekretär Dr. Lammers eine kurze Anſprache, in der er auf den Sinn des Baues hinwies, der 9 5 beſtimmt iſt, bei Aufenthalten des Führers in Berchtesgaden eine Ver⸗ bindungsſtelle der Reichskanzlei aufzuneh⸗ men, da der Führer immer im Dienſt iſt, ob Werktags, Feiertags oder im Urlaub. In der anſchließenden Feierſtunde im Saal des Hotels „Zum goldenen Bären“, in der Staatsſekretär Dr. Lam⸗ mers allen am Bau Beteiligten für ihre Arbeit und Lei⸗ ſprag dankte, ergriff der Führer ſelbſt das Wort; er prach zu den Bauarbeitern als ein ſelbſt aus 11575 Reihen Hervorgegangener über Sinn und Inhalt unſeres Schaf⸗ 5 für die deutſche Nation. Dieſem Schaffen ſei auch das erchtesgadener Haus der Reichskanzlei beſtimmt. Alle, gleichviel an welcher Stelle ſie ſtehen, dienten dem großen Werk, ob ſie an dieſem Bau arbeiten oder in ihm wirken. Es war eine Stunde engſter kameradſchaftlicher Zu⸗ ſammengehörigkeit, die den Führer mit den Männern vom „Berlin. Der Führer hat eine Anzahl von Beförderungen höherer Offiziere in Heer und Marine ausgeſprochen. Wien. Einen eindringlichen Appell zur Beſeitigung der e des Arbeitsmarktes richtete auf einer Ta⸗ Rot in Salzburg der Staatsſekretär für Arbeiterfragen, ott, an die maßgebenden Stellen. Er erklärte, daß trotz des Steigens der Geſamtproduktion die Zahl der Arbeits⸗ loſen leider geſtiegen ſei. Nr. 15 Göring in Neapel Begeiſterte Kundgebungen. Rom, 19. Januar. Neapel ſtand am Montag ganz im Zeichen des Be⸗ ſuchs des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring, der von Rom aus dort im Sonderzug eintraf, Schon von den frühen Morgenſtunden an bot die mit den deutſchen und ita⸗ lieniſchen Farben feſtlich geſchmückte Stadt ein farbenpröch⸗ tiges Bild. Am Bahnhof Mergellina und längs der Stra⸗ ßen zur Piazza Plebiſeito bildete eine nach Zehntauſenden zählende Menge Spalier. Miniſterpräſident Göring und ſeine Gemahlin ſowie der Prinz Philipp von Heſſen wurden auf dem Bahnſteig vom Oberbürgermeiſter von Neapel, vom Oberſtkommandierenden des Wehrkreiſes von Neapel, vom Präfekten von Neapel ſowie von den Spitzen der dor⸗ tigen Zivil- und Militärbehörden empfangen. Beim Ver⸗ laſſen des Zugs erklangen die deutſchen und italieniſchen Nationalhymnen, während eine Ehrenkompagnie mit prä⸗ ſentiertem Gewehr die militäriſchen Ehren erwies. Vom Bahnhof aus fuhr Generaloberſt Göring, von der Bevölkerung immer wieder jubelnd begrüßt, längs der prachtvollen Meerpromenade zum Hotel Exzelſior. Beim Denkmal des Generals Diaz ließ Generaloberpt Göring die lange Wagenkolonne halten und grüßte den graßen italie⸗ niſchen Heerführer mit erhobener Rechten. Auch hier wur⸗ den Generaloberſt Göring von der begeiſterten Menge, die durch Schwingen von Hakenkreuzfähnchen ihrer beſonderer Sympathie ſichtbaren Ausdruck verlieh, jubelnde Ovationen dargebracht, die am Hotel Excelſior ihren Höhepunkt er⸗ reichten, als ſich der Gaſt des ſtalieniſchen Kronprinzen im⸗ mer wieder der begeiſterten Menge vom Balkon aus zei⸗ gen mußte Seine Aufforderung an die Menge, ein Hoch auf ihren Duce auszubringen, wurde mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall beantwortet. Dieſe Kundgebungen deutſch'italieniſcher Freundſchaft verſtärkten ſich noch, als ſich der Miniſterpräſident⸗anſchlie⸗ ßend zur Piazza Plebiſceito begab, wo ihn der italieniſche Kronprinz und die Kronprinzeſſin im Königspalaſt zum Eſſen erwarteten. Nach den Nationalhymnen brach hier eine nach Tauſenden zählende Menge in begeiſterte Heilrufe auf den Führer, den Duce, Deutſchland und Göring aus, für die Generaloberſt Göring immer wieder mit dem Deut⸗ ſchen Gruß dankte. Ueber den außerordentlich feſtlichen Empfang des Mi⸗ niſterpräſidenten Generaloberſt Göring in Neapel ſind noch folgende Einzelheiten zu berichten: Um die Mittagsſtunde, als die deutſchen Gäſte eintra⸗ fen, war halb Neapel auf den Beinen. Der Wagenverkehr in den meiſten Straßen war geſperrt. Es waren unzählige Maueranſchläge mit rieſigen Aufſchriften wie„Heil Hit⸗ ler“,„Heil Göring“,„Heil Deutſchland“,„Es lebe die deutſche Luftwaffe“,„Der Faſchismus grüßt Gö⸗ ring“,„Es lebe der Nationalſozialismus“,„Es lebe der Fa⸗ ſchismus“ und„Es lebe Deutſchland“,„Es lebe Italien“, e lebe der König“,„Es lebe Muſſolini“ angebracht wor⸗ en. Auf dem Bahnhofsplatz hatten über 6000 Angehörige der faſchiſtiſchen Jugendverbände und der Miliz Aufſtel⸗ lung genommen. Auf dem Bahnſteig hatten ſich die ganze Generalität, die Admiralität von Neapel, die Spitzen der Partei, der zivilen und militäriſchen Behörden ſowie der deutſche Generalkonſul und die Vertreter der Ortsgruppen⸗ leitungen zur Begrüßung eingefunden. Beim Ausgang des Bahnhofs ſtand die deutſche Kolonie mit HJ und BDM. Die Gäſte aus dem Reich wurden hier mit ſtürmiſchen Heil⸗ rufen begrüßt, und Frau Göring konnte die prächtigen Blumenſträuße kaum faſſen, die ihr von deutſchen und ita⸗ lieniſchen Freundeshänden übereicht wurden. Auf der Fahrt zum Hotel und zum Kronprinzenpalais wurden Miniſter⸗ präſident Göring und ſeine Gemahlin neuerlich von Hun⸗ derttauſenden umjubelt. Ein überwältigendes Bild bot der rieſige Platz vor dem Kronprinzenpalais, wo wieder 100 000 Menſchen die Auf⸗ fahrt miterleben wollten. Es wurden Zehntauſende von Ha⸗ kenkreuzfahnen geſchwenkt und Sprechchöre ließen un⸗ abläſſig die Rufe erklingen:„Hitler, Hitler“,„Duce, Duce“, „Göring, Görin 85 bis der Generaloberſt ſchließlich mit ſeiner Gemahlin in Begleitung des Kronprinzen und der Kronprinzeſſin auf dem Balkon erſchien, um die brauſenden Huldigungen der Bevölkerung entgegenzunehmen. Unter den unermüdlichen Zurufen mußten die Gäſte und ihre Gaſtgeber nicht weniger als fünfmal auf den Balkon treten, um erhobenen Armes für die Ovationen zu danken, wäh⸗ rend die Nationalhymnen Deutſchlands und Italiens im⸗ mer wieder über den weiten Platz erklangen. Nach dem Frühſtück machten die deutſchen Ehrengäſte eine Rundfahrt durch Neapel und Umgebung, um ſich dann um 6 Ühr abends auf dem von der italieniſchen Re⸗ Sa zur Verfügung geſtellten Torpedobootsjäger nach a pri einzuſchiffen, wo ſie auf Einladung des Kronprin⸗ zen von Italien einige Ruhetage verbringen werden. Zwei Altenteiler erſchlagen.— Hof angezündek. Wien, 19. Jan. In der ſteiriſchen Ortſchaft Sonnberg an der Mur wurde ein furchtbares Verbrechen aufgedeckt. In den Brandruinen eines Gehöfts, das auf einſamer Ber⸗ c liegt, wurden wei völlig verkohlte Leichen ge⸗ unden. Der unter dem Verdacht des Mordes verha ete Be⸗ itzer des Anweſens hat bereits geſtanden, die beiden in dem Gehöft auf Altenteil lebenden Perſonen erſchlagen zu ha⸗ ben. Um die Spuren des Verbrechens zu verwiſchen, habe er das Gehöft in Flammen geſetzt. 8 — Himmlers Dank Der Tag der Polizei ein voller Erfolg. Berlin, 19. Januar. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Heinrich Himmler, veröffentlicht nach dem„Tag der Deut⸗ ſchen Polizei“ folgenden Dankesaufruf: „Der Tag der Deutſchen Polizei war in ideeller und in finanzieller Hinſicht ein voller Erfolg. Sowohl die Gebe⸗ freudigkeit der Bevölkerung, die damit ihre enge Verbun⸗ denheit zum neuen deutſchen Polizeikurs zum Ausdruck brachte, als auch die von der Polizei ſelbſt aus eigenen Mitteln an das Winkerhilfswerk abgeführten Spenden ſind ein Beweis nationalſozialiſtiſcher Tatgeſinnung! Das end. gültige Geſamtergebnis der Sammlungen ſtellt nach den mir vorliegenden Teilmeldungen einen ſchönen Beitrag für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes in Ausſicht. Aber auch den zweiten Teil der ihr geſtellten Auf gaben hat die deutſche Polizei an ihrem Ehrentage gut ge⸗ löſt. Sie hat mit einer Fülle von Einfällen dem deutſchen Volk einen belehrenden Einblick in die Viel⸗ ſeitigkeit ihre verantwortungsbewußten Tätigkeit gegeben, und ſie hat ſich an dieſen beiden Tagen manchen ehrlichen Kameraden und Helfer neu gewonnen. Das Ergebnis des Tages der Deutſchen Polizei erfüllt mich deshalb mit Freude, da ich feſtſtellen konnte, daß das deutſche Volk ſich mit ſeiner Polizei wahrhaft verbunden fühlt und ihre Aufgaben als die ihm ſelbſt geſtellten an⸗ zuſehen beginnt. Ich ſpreche daher allen Angehörigen der deutſchen Po⸗ lizei, die, jeder an ſeinem Platz, zu dieſen Erfolgen beige⸗ tragen haben, meine Anerkennung aus.“ Die deutſchen Wehrpflichtigen im Ausland Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat die Erfaſſung der deutſchen Staatsangehörigen im Ausland für den aktiven Wehrdienſt und Reichsarbeitsdienſt im Jahr 1937 durch Anordnung geregelt. Es werden im Frühjahr 1937 durch die deutſchen Konſularbehörden erfaßt: die wehrpflichtigen deutſchen Staatsangehörigen im Ausland, die dem Ge⸗ burtsjahrgang 1917 angehören. Die Wehrpflichtigen dieſes Geburtsjahrganges können vom 1. April 1938 bis zum 30. September 1938 zum Reichsarbeitsdienſt und vom 1. Ok⸗ tober 1938 ab zum aktiven Wehrdienſt herangezogen wer⸗ den. Die Wehrpflichtigen des Geburtsjahrganges 1916, die im Sommerhalbjahr 1937 ihre Arbeitsdienſtpflicht noch nicht erfüllen, können ebenfalls vom 1. April 1938 bis 30. Sep⸗ tember 1938 zum Reichsarbeitsdienſt und vom 1. Oktober 1938 ab eum aktiven Wehrdienſt herangezogen werden. Deulſche Gaar⸗Feier in Newyork Treuebekennknis zu Heimat und Führer. Etwa 2000 deutſche Volksgenoſſen und amerikaniſche Freunde folgten dem Aufruf der großen deutſchen Verbände Newyorks und begingen feſtlich die dritte Wiederkehr des überwältigenden Abſtimmungsſieges an der Saar. Generalkonſul Dr. Borchers wies in ſeiner Feſtrede zu⸗ nächſt auf die von einer gewiſſen amerikaniſchen Preſſe gegen das Dritte Reich geſchürte Hetze hin und er⸗ klärte u. a.: Ebenſo wie die deutſchen Volksgenoſſen an der Saar in 15jähriger Knechtſchaft der deutſchen Heimak treu verblieben, ſo werden keine Hetzen und Drangſale von Boy⸗ kott⸗ und Unterdrückungsfeldzuͤgen es vermögen, unſere Treue zur deutſchen Heimat und zum Führer zu erſchüttern. Wenn auch ein großer Teil der amerikaniſchen Preſſe die Hetze gegen das Dritte Reich immer wieder erneuert, ſo wird der geſunde Menſchenverſtand in der Mehrzahl des amerikaniſchen Volkes eines Tages Deutſchland berſtehen und dieſes Verſtändnis wird den Sieg über die Hetzer da⸗ vontragen. Dr. Borchers ſchloß mit dem Hinweis, daß die am 3 0. Januar in Newyork ſtattfindende Feier der Reichserneuerung den Hetzern klarmachen werde, daß nicht nur das deutsche Volk unter Adolf Hitler vor der Welt geeint daſtehe, ſondern auch das geſamte Newyorker Auslandsdeutſchtum. Die fabrisierte Kriſe Garvin warnt England vor Ueberrumpelung. London, 18. Januar. In einem bemerkenswerten Artikel im„Obſerver“ nimmt Garvin zu den aktuellen Problemen der europäi⸗ ſchen Politik Stellung. Nach dem erneuten Hinweis, daß Spanien heute keine internationalen Gefahren in ſich bergen würde, wenn die ſpaniſchen Roten nicht von An ang an von Sowjetrußland ermutigt worden wären, tritt der Verfaſſer zunächſt dem Mißbrauch der auch im In⸗ land falſch verſtandenen Redensart„Kanonen an⸗ 5 von Butter“ entgegen. Wenn Eden kürzlich er⸗ klärt habe, daß England Butter entſchieden Kanonen vor⸗ ziehe, ſo müſſe einmal feſtgeſtellt werden, wie dieſe Redens⸗ art urſprünglich gelautet habe. Rudolf heß habe ſeinerzeit weder geſagt noch gemeint, daß Kanonen an ſich der Butter vorgezogen werden müß⸗ ten. Rudolf heß habe lediglich betont, daß eine größere Si⸗ cherheit er e ſei, und daß im Intereſſe dieſer Si⸗ cherheit Opfer gebracht werden müßten. Dieſes Argumenk, 2 erklärt Garvin, ſef völlig verſchieden von der enkſtellen⸗ en Nachahmung dieſes Ausſpruches. Der friedliche Ausgang des Jahres 1937 hänge von der Entſchloſſenheit Englands ab, weder durch franzöſiſche Alarmnachrichten noch durch ſowjetruſſiſche Propaganda ſich in einen unnötigen Krieg über die ſpaniſche Frage verwik⸗ keln zu laſſen. Die Berichte über Marokko ſeien ein Schul⸗ beiſpiel dafür, wie der nächſte Krieg ausbrechen könne. Es habe ſich um eine fabrizierte Kriſe gehandelt. Man möge ſich die ganzen Vorkommniſſe zur Warnung dienen laſſen, damit die britiſche Regierung und die britiſche Preſſe nicht eines Tages bei irgend einer anderen Angelegenheit durch„antideutſche Halluzinationen und Manöver in Paris oder Moskau überrannt würden“. Andernfalls könne es infolge einer Täuſchung oder vielleicht ſogar infolge einer Lüge zu einem Krieg kommen. Was den Beſuch Görings in Rom e ſo müßte daran erinnert werden, daß weder e and noch Italien irgendwelche dee Anſprüche in Spanien ſtellten und daß ſich dieſe beiden Staaten ledi 8 Jeſtſetzung der Sowjekruſſen in Spanien oder einem Teil dieſes Landes widerſetzten. Deutſchland und Jaljen würden ſich völlig aus Spanien zurückziehen, ſobald die ſowjekruſſiſche und 1 ſiſche Einmiſchung aufhöre. In Spanien ſelbſt werde nur en Entſcheidung zu einem dauerhaften Frieden ren. Der große Betrug Zur„Naturaliſierung“ von 100 000 bolſchewiſtiſchen Söldlingen. Rom, 19. Januar. Unter der Ueberſchrift„Der große Betrug“ brandmarkt „Giornale d'Italia“ in einer redaktionellen Note die von den Bolſchewiſten von Valencia angekündigte„Naturaliſierung“ von über 100 000 ausländiſchen„Freiwilligen“. Dieſer Be⸗ trug ſei, ſo erklärt Gayda, unter den Augen Europas ge⸗ ſchehen, unnötig zu ſagen, daß dieſe Maßnahme jegliche ernſt gemeinte internationale Politik zunichte mache, die darum bemüht ſei, dieſe Auseinanderſetzung auf ihre na⸗ tionalen Grenzen zu beſchränken. Es ſei klar, daß dieſe„Naturaliſierung“ nur eine Farce ſei, nichts anderes als eine falſche Fahne, unker der man in betrügeriſcher Veiſe die heimlich nach Spanien imporkierten Menſchen verſtecken wolle. Man wolle damit die Durchfüh⸗ rung des ehrlichen Vorſchlages Italiens und Deutſchlands zur Jurückziehung aller ausländiſchen Freiwilligen im vor⸗ aus zunichte machen. Die franzöſiſche Kammer habe dieſen Vorſchlag, der das beſte Dokument für die Nichkeinmiſchung und die internalionale Loyalität ſei, abgelehnt. Heure werde er, ſoweil er die bolſchewiſtiſchen Horden betreffe, von Va⸗ lencia abſolut wirkungslos gemacht. Der neue Schritt habe jedoch nicht das Ziel, die augen⸗ blickliche Lage der ſpaniſchen Bolſchewiſten, wie ſie durch die reichliche Truppenzufuhr aus Frankreich und Sowjetrußland geſchaffen worden ſei, zu kriſtalliſieren. Zugleich werde da⸗ mit auch eine Tür geöffnet für den weiteren Zuſtrom von bolſchewiſtiſchen Söldlingen.„Denn es würde genügen, wenn ſich dieſe neuen„Freiwilligen“ vor dem Grenzübergang einen Paß des bolſchewiſtiſchen Spa⸗ nien verſchafften, um dank dieſer automatiſch erfolgenden Naturaliſierung durch Valencia jeder nur denkbaren inter⸗ nationalen Kontrolle aus dem Weg gehen zu können. Man brauche nicht hinzuzufügen, daß dieſe„Nakurali⸗ ſierung“ nur eine Maske ſei, denn kein einziger dieſer„na⸗ turaliſierken“ Bolſchewiſtenknechte denke ernſtlich daran, länger auf ſpaniſchem Boden zu bleiben, als dies nach ſei⸗ nem Konkrakt und ſeiner Löhnung vorgeſehen ſei. Bei Kriegsende würden dieſe„nakurdlifterken Spanier“ dorthin zurückkehren, woher ſie gekommen ſeien, um ihre eigene Na⸗ kionalität wieder zurückzuerlangen und ſich über die inker⸗ nationale Nichteinmiſchungspolitik luſtig zu machen. Es ſei demnach, ſo folgert Gayda, nicht mehr als billig, daß die gleichen Maßnahmen auch von der na⸗ tionalen Regierung von Burgos angewandt werden. Mit der Bloßſtellung dieſes Manövers habe man die engliſche Regierung darauf aufmerkſam machen wollen. Der lobenswerte Verſuch der engliſchen Regie⸗ rung, die Ausdehnung der Auseinanderſetzung in Spa⸗ nien auf Europa zu verhindern, werde durch dieſe gegen⸗ ſätzliche und neue Initiative ſicherlich ſchwer getrof⸗ fen. Franzöſiſcher Zerſtörer bombardiert Von einem Flugzeug angegriffen. Paris, 19. Jan. 1 wird mitgeteilt: „Der franzöſiſche Torpedobootszerſtörer„Maille⸗Breze“ iſt in den ſpaniſchen Gewäſſern bei Zan Sebaſtian von einem Flugzeug angegriffen worden. Das Flugzeug hat ſechs Bomben abgeworfen, ohne jedoch den Torpedobooks⸗ zerſtörer zu kreffen. Die Nationalität des Flugzeriges konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Weitere ergän⸗ zende Mitteilungen werden erwartet.“ Anarchiſten gegen Bolſchewiſten Krach unter den Madrider Banditen. Salamanca, 18. Januar. Die immer ſtärker werdende Feindſchaft zwiſchen den bolſchewiſtiſchen Machthabern und den Anarchiſten in Ma⸗ drid geht deutlich aus einem Rundfunkaufruf des Anarcho⸗ ſyndikaliſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes(CR) an die Ma⸗ drider Bevölkerung hervor, der ganz offen zum„Angehor⸗ am“ gegen die bolſchewiſtiſchen Gewalthaber auffordert. a Die Einwohner werden„angewieſen“, den Anordnun⸗ gen des bolſchewiſtiſchen„Wohnungsausſchuſſes“, der im Dienſte Moskaus ſteht, keine Folge zu leiſten, ſondern ſich an die CRT⸗Vertretungen zu wenden, damit dieſe, wenn nötig unter Anwendung von Gewalt, die„Spionage der bolſchewiſtiſchen Agenten“ unterbinden können. Bei der von den roten Anführern aller Schattierungen bis aufs Blut gepeinigten Bevölkerung findet dieſer anar⸗ chiſtiſche Lockruf ebenſowenig Gehör wie die bolſchewiſtiſchen „Anordnungen“. Vom roten Wahn geheilt Ehemaliger franzöſiſcher Kommuniſt berichtet. Paris, 18. Januar. Die Franzöſiſche Volkspartei veranſtaltete in Nizza eine Kundgebung und führte bei dieſer Gelegenheit ein neues Mitglied ein, das bisher der Kommuniſtiſchen Partei ange⸗ hört hatte und ſoeben aus Spanien zurückgekehrt iſt, wo es auf Seiten der Roten an der Madrider Front gekämpft hat. Als man ihn angeworben 56 ſo erklärte der vom Kom⸗ munismus geheilte Franzoſe, habe man ihm eine Anwer⸗ bungsprämie, einen feſten Lohn und eine Unterſtützung von 15 Franken täglich für ſeine Mutter verſprochen. leber Marſeille ſei er mit verſchiedenen anderen„Freiwilligen“ an Bord eines roten Dampfers nach Valencia gekommen und von dort aus unmittelbar an die Madrider Fru ge⸗ ſchickt worden. Dort habe er e müſſen, daß die ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten ſtets in den hinteren Stellungen bleiben, wäh⸗ rend die ausländiſchen Söldner allein dem Angriff der Na⸗ kionaliſten ausgeſetzt waren. Nach einer Verwundung habe er nach Frankreich zurückkehren wollen, aber man habe ihm die Erlaubnis verweigert. Schließlich habe er den franzöſi. ſchen Kommuniſtenhäupkling ien getroffen, der ihm als Enklohnung für ſeinen Z3ökägigen Aufenthalt in den roken Schützengräben dende 10 franzöſiſche Franken(1.16 Mark) ausgehändigt habe. Mit verſchiedenen anderen Franzoſen habe er dann be⸗ ſchloſſen zu fliehen und nach ren. Dieſer Beſchluß habe aber erſt zu Weihnachten in die Tat umgeſetzt werden können, da jeder, der bei einem Fluchtverſuch ertappt werde, ſofort erſchoſſen werde. rankreich zurückzukeh⸗ Kurzmeldungen Der ermordete Kraftoroſchkenfahrer Der Täter ein Kommuniſt.— Raſche Sühne. 1 Berlin, 19. Jan. Die furchtbare Bluttat an dem 31. jährigen Kraftdroſchkenfahrer Erich Hegeholz aus Birkenwerder, der am Morgen des 2. Weihnachtsfeierta⸗ ges in ſeinem Wagen erſchoſſen und beraubt aufgefunden wurde, iſt noch in deutlicher Erinnerung. In mühſeliger Kleinarbeit gelang es, den Ring um den Täter, den nun⸗ mehr erſt 22jährigen Hans Stollenwerk, ſo zu ſchließen, daß er und ſeine Geliebte, die 32 Jahre alte Meta Schröder, überraſchend am 31. Dezember feſtge⸗ nommen werden konnten. Dank der vorbildlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Ju⸗ ſtiz und Polizei hatten ſich bereits am 23. Tag nach der Tat Stollenwerk wegen Raubmords, Diebſtahls und unbefug⸗ ten Waffenbeſitzes, die Schröter wegen Anſtiftung zu Raubmord, Hehlerei und Begünſtigung vor dem Berliner Schwurgericht zu verantworten. Der Angeklagte Stollenwerk, der mit ſeinem fahlen, verlebten Geſicht bedeutend älter als 22 Jahre ausſieht, iſt wegen Fahrraddiebſtahls vorbeſtraft. Mit 16 Jahren in der Fürſorgeanſtalt, bot er ſich und die übrigen Fürſorge⸗ zöglinge, die„völlig unter ſeinem Einfluß ſtanden“, der Kommuniſtiſchen Partei in Düſſeldorf als„Mit⸗ kämpfer“ an. Das Schreiben war mit„Heil Moskau“ un⸗ terzeichnet. Trotz ſeiner Vorſtrafen fand er in Holland eine Stellung, wo er etwa 100 Gulden in der Woche verdiente, Nach vier Monaten wurde jedoch ſein Paß in Cleve einge⸗ zogen, weil ſich herausgeſtellt hatte, daß er kommuniſtiſchez Material über die Grenze geſchmuggelt hatte. Er erhielt aber bald wieder eine gut bezahlte Stellung in Cleve, was ihn nicht hinderte, Diebſtähle zu begehen. Der Vorſitzende kam ſodann auf die gegenſeitigen Be⸗ ziehungen der beiden Angeklagten zu sprechen, die ſich Ende 1935 kennengelernt hatten. Nachdem ſie in nähere Bezie⸗ hungen zueinander getreten waren, beſchloſſen ſie zu hei raten. Aufſchlußreicher Bericht der Wiener Polizei. Wien, 18. Jan. Die Wiener Polizei legt der Oeffent lichkeit einen Rechenſchaftsbericht über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr ab. Dieſe Bilanz iſt inſofern von aller größtem Intereſſe, als ſie zeigt, daß der weitaus größte Teil der Perſonen, die ſich wegen betrügeriſchen Banke⸗ rotts, Deviſenſchiebungen uſw. ſtraffällig gemacht haben, Juden waren. Faſt jeder dieſer bezeichnenderweiſe erſt vo wenigen Jahren nach Oeſterreich aus dem Oſten Zugewan— derten beſaß einen von der ehemaligen marxiſtiſchen Stadt verwaltung ausgeſtellten Heimatſchein, ſehr viele hat ten auch einen Taufſchein. So wieſen ſich beiſpielsweiſt die Juden Naftali, Szajo, Iſfrael und Eva Rotkopf, Esriel und Littl Seifert, die ſich umfangreicher Deviſenſchiebun gen ſchuldig gemacht hatten, als Chriſten aus Ihre Brief aber waren hebräi ch geſchrieben. Für die verſchiedenen Valutenbezeichnungen wählten ſie Decknamen in jiddiſchet e Der„Beſuch eines elfjährigen Bochers“ hieß, daß 1100 Schilling im Anrollen ſeien. Zwiſchen Wien, Zürich, Berlin und Part arbeitete die Familie Weinberg. Sie verſchoben Bank noten fein zuſammengelegt in kleinen Paketen als Muſter ohne Wert. Auch ſie waxken offtziell öſterreichiſche Staatz bürger, ebenſo wie die Moſes Löffelſtiel, Herſch Fink, Chaim Mechl Mehl, Oſias Riebler und die vielen ande ren Oſtjuden, die jetzt für ihre Gemeinheiten büßen. Angeſichts dieſer ſich ſtändig häufenden Fälle jüdiſchen Betrügereien fordert die„Reichspoſt“ eine ſofortige Ueber prüfung der früheren Einbürgerungen von Eindringlingen aus dem Oſten, die ſeinerzeit nur aus parteipolitiſchen Mos tiven von den Marxiſten vorgenommen wurden. Biſchof gegen die Juden Sittliche Verfallsesſcheinungen in Paläſtina! London, 19. Jan. Der Königliche Ausſchuß zur Unter ſuchung der ſtändigen Unruhen in Paläſtina hielt naß einer Meldung aus Jeruſalem ſeine letzte öffentliche Sitz zung ab. Der griechiſch⸗katholiſche Biſchaf Hajjar aus Haift ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es in Paläſtina kein! nationale Heimſtätte der Juden gebe, ſondern nut eine jüdiſche R eligio n. Die ſogenannte Heimſtättz der Juden ſtehe daher nicht auf einer nationalen, ſondern auf einer religiöſen Grundlage. 1 Der Biſchof klagte ſodann über die ſiktlichen und mo raliſchen Verfallserſcheinungen, die durch die jüdiſchen Neuankömmlinge in Paläſtina hervorgerufen worden ſeien Der marxiſtenfreundliche britiſche Rundfunk. Die„Daily Mail“ ſetzt durch Veröffentlichung von Zu, ſchriften ihre Angriffe auf den britiſchen Rundfunk wegen ſeiner marxiſtenfteundlichen Haltung fort. Beſonders il tereſſant iſt dabei das Schreiben von Gerard Sandemaß zu der Art, wie der britiſche Rundfunk über den Krieg i Spanien berichtet. Unverblümt ſagt dieſer Mann, der ſeig ganzes Leben zu Spanien in wirtſchaftlichen Beziehungen 1 8 hat, welchen Schaden England bereits durch di arteinahme des Rundfunks für die ſpaniſchen Bolſchew⸗ ſten erlitten hat. Dem Rundfunk wird vorgeworfen, daß e Nachrichten, die den Nationalen ſchaden können, mit Be geiſterung verbreite, während er Tatſachenberichte üben Grauſamkeiten der Bolſchewiſten ſorgfältig unterdrüch worden ſeien. 1 Warſchau. In den ruſſiſchen Emigrantenkreiſen in Po len findet in Zuſammenhang mit der lebhaften Sowfel agitation für eine Rückkehr febherer Weißgardiſten in ih altes Vaterland unter Verſprechung einer weitgehende Amneſtie der Brief eines ruſſiſchen Rückwanderers 9 Beachtung, der die Behandlung dieſer Leute ſchildert. nama⸗Kanal, doch wurde der Verkehr gicht geſtört. Zu Bagger wurden für die Reinigung des Kanals eigeſeßt. 1 m 31. aus erta⸗ unden eliger nun⸗ zu alte feſtge⸗ 1 Ju⸗ r Tat befug⸗ 9 3 rliner d eine ziente. einge⸗ tiſcheg Bezie⸗ 1 hei⸗ effent, it im aller 6 5 t. Zanke⸗ haben, ſt vor ewan⸗ Stadt e hat sweiſe Es riel febun⸗ Brief denen diſchet , daß arts Bank Nuſtet taats⸗ Fink, ande⸗ iiſcher leber ingen Mo⸗ Badiſche Chronik Badiſche Staaksanleihe von 1927. () Karlsruhe. Der badiſche Miniſter gibt un Staats- anzeiger bekannt: Die Ausloſung der Schuldverſchreibungen der zu 4,5 v. H. verzinslichen badiſchen Staatsanleihe von 1927 unterbleibt im laufenden Jahr. Die zur planmäßigen Heimzahlung auf 1. Februar 1937 erforderlichen Schuld⸗ verſchreibungen im Geſamtbetrag von 1079 000 Mark ſind Durch freihändigen Ankauf erworben worden. „Nochmals Fall Gchülle“ In den Bericht„Nochmals Fall Schülle“ in 5 geſtrigen Ausgabe hat ſich leider ein Fehler eingeſchli⸗ chen. Es muß ſelbſtverſtändlich richtig, wie unſere Leſer ja wohl auch aus dem Sinn der folgenden Sätze ge⸗ merkt haben, heißen:„Es iſt abſolut wahr, daß Hans Schülle der Diözeſanjungſcharführer für Baden war!. Wir geben nachfolgend den ganzen Abſatz nochmals wieder: 1. Es iſt abſolut wahr, daß Hans Schülle der Diözeſan⸗ jungſcharführer für Baden war. Das ergibt ſich ſchon daraus, daß beiſpielsweiſe die Anſchrift eines von dem Pfarrer G.⸗Mannheim⸗Waldhof an Schülle gerichteten Briefes lautet:„An den Dibßzeſan⸗ Jungſcharführer Oberkirch“. Die Weglaſſung des Namens beſagt eindeutig, daß es in der ganzen Erzdiözeſe nur einen Jungſcharführer gegeben hat. Ein Rundſchreiben des Schülle an ſeine Unterführer trägt den Kopf:„Jungſchar, Erzdiözeſe Freiburg“. Wenn es weiter in der Erklärung heißt, Schülle ſei vor etwa zwei Jahren rund ſechs Monate in der Diözeſan⸗Führerſchaft der katholiſchen Jungſcharen„tätig“ geweſen, muß im In⸗ tereſſe der Wahrheit feſtgeſtellt werden, daß Schülle nicht nur irgendwie„tätig“, ſondern der tatſächliche Füh⸗ rer war. Wenn er nur ſechs Monate„tätig“ geweſen iſt, ſo nicht deshalb, weil er vielleicht, wie aus der Formulie⸗ rung der Erklärung geſchloſſen werden könnte, aus freiem Entſchluß die Führerſchaft niedergelegt hätte, oder weil dies von der kirchlichen Obrigkeit veranlaßt worden wäre, ſondern weil ihm von ſtaatswegen das Hand⸗ werk gelegt werden mußte. Schülle hat ſich übrigens auch noch im Prozeß als„Diözeſan⸗Jungſcharführer“ be⸗ Zeichnet. unſerer * Mannheimer Schachklub badiſcher Mannſchaftsmeiſter. () Karlsruhe. Nach einer Begrüßung durch den ſtell⸗ vertretenden Verbandsleiter Th. Weißſinger-Karlsruhe ſtellten ſich die Mannſchaften des Mannheimer Schachklubs und der„Alia“ Freiburg zum Endkampf um die badiſche Vereinsmeiſterſchaft. Um Hängepartien tunlichſt zu ver⸗ meiden, wurde eine fünfſtündige Spielzeit vereinbart, die natürlich hohe Anforderungen an die Spieler ſtellte. Frei⸗ burg erzielte den erſten Sieg an Brett 8, es folgten aber Nen Gegenpunkte für Mannheim an Brett 4 und 5. Ein emis an Brett 9 änderte nichts an dem vorläufigen Er⸗ gebnis. Allmählich verſchafften ſich die zum Teil routinier⸗ teren Mannheimer trotz des eifrigen Gegenſpiels Ober⸗ waſſer. Mannheim gewann an Brett 2 und auch das 6. und 10. Brett konnten die ſchon anfangs beſtehenden Aus⸗ ſichten für Mannheim verwirklichen. Damit war der Kampf entſchieden. Die Freiburger haben tapfer gekämpft; das Endergebnis 4,5:2,5 iſt ein wenig zu hoch. Der Mann⸗ heimer Schachklub hat jedoch verdient die erſte Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft in Baden erungen. Einzelaufſtellung: (Mannheim erſtgenannt): 1. Heinrich 1— Blum; 2. Dr. Ruchti 1— Kunitzky; 3. Müller/— Bender; 4. Dr. Meyer 1— Bähr; 5. Fleißner 1— Kopp; 6. Beck 1— Kortmann; 7. Ohr/— Marſchall; 8. Dr. Schandalik 0— e 9. Zettelmayer/— Sorkin; 10. Blümmel 1— Ernſt. — Haslach im Schwarzwald,(Gegen einen Baum gefahren.) Auf der Straße Steinach Haslach fuhr der Kraftwagenführer Pluſt⸗Schiltach auf offener Strecke gegen einen Baum. Dabei wurde dos zweieinhalbjährige Kind des Fahrers, das ſich mit ſeiner Mutter im Auto be⸗ fand, getötet und die Frau ſchwer verletzt, während der Lenker ſelbſt mit leichteren Verletzungen davonkam. Schwäbiſch⸗Alemanniſches Narrentreffen. Elzach. Das Städtchen Elzach hält viel auf ſeine eigen⸗ artige urwüchſige Faſtnacht. Es hat ſchon manches närriſche Feſt in ſeinen hiſtoriſchen Mauern erlebt, und Tauſende und Abertauſende haben dieſen Heimatort echt alemanni⸗ ſchen Faſtnachtsbrauchtums über die Tage des Prinzen Karneval beſucht. Doch noch ſelten hat man ein solches Treiben und ein ſolches farbenfrohes und faſtnachtliches Bild geſehen wie am vergangenen Sonntag, dem Haupt⸗ tage des ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Narrentreffens, das un⸗ ter der Letiung bewährter ſachkundiger Mitarbeiter einen glänzenden Verlauf nahm. Am Samstaa berrſchte bereits eln lebhaftes Treiben in den Straßen der Narrenſtadt. Hunderte von Perſonen aus dem Elztal und viele andere Gäſte waren anweſend, um dem Setzen des Narrenbaumes der Stockacher Zunft beizuwohnen. Nach Einbruch der Dunkelheit ſtieg dann der impoſante Fackelzug, während deſſen die einzelnen Zünfte und Gruppen nacheinander auf einer Tribüne inmitten des Ortes im Scheinwerferlicht erſchienen, um durch Lautſprecher Aufklärung über ihre Geſchichte zu geben.— An dem Begrüßungsakt im Bur⸗ gerhofſaal konnten wegen des engen Raumes nur Abord⸗ nungen der einzelnen Zünfte teilnehmen. Die Waldshuter Zunft überreichte dem Kreisleiter von Emmendingen Glas, Dem früheren Zunftmitglied, die Ehrenmitgliedsurkunde⸗ Die Stockacher Narrenzunft ehrte den um das Faſtnachts⸗ zunftweſen ſehr verdienten Elzacher Künſtler Erwin Krumm durch die feierliche Ueberreichung des hohen Kuonyordens. Während dieſes Feſtaktes herrſchte in den übrigen Gaſtſtätten feöhliches Maskentreiben, das bis in die frühen Morgenſtunden des Sonntags anhielt. Der vom herrlichſten Sonnenſchein begünſtigte Feſtſonntag ſah dann am Nachmittag ein Gewoge von mehreren taufſend Men⸗ ſchen, die mit großem Inkereſſe den farbenprächtigen ein⸗ en Feſtzug an ſich vorüberziehen ließen.— Große Beachtung fanden auch die Kunſtausſtellungen, ſo Erwin Krumms auf ſeinem maleriſch gelegenen„Finken⸗ 7 oberhalb Elzachs, wie auch die Sammlungen im Rathaus. Die Vielfalt und Urwüchſigkeit all der von Vor. väterzeit übernommenen Narrenſikten und Bräuche konn⸗ ten nirgends unmittelbarer und vollſtändiger erlebt und ſtudiert werden als auf der ſonntäglichen Geſamtſchau der alten alemanniſch⸗ſchwäbiſchen Zünfte, bei der mehrere tauſend Mitwirkende in ihren hochintereſſanten und charak⸗ teriſtiſchen Narrenkleidern Brauchtum gezeigt haben.* jene und Faſtnachtskoſtümen ibr Aus den Nachbargauen U Schlierſtadt.(Rehe im Dorf.) Dieſer Tage kamen aus der Richtung Seckach fünf Rehe in unſeren Ort ge⸗ ſtürmt. Eines der Tiere rannte einen ſteilen Abhang hin⸗ unter gegen ein Haus und brach ſich das Genick. Oedsbach bei Oberkirch.(Tod durch Unglücks⸗ fall.) Wie die Ermittlungen ergaben, iſt Georg Knapp auf dem Heimwege in der Dunkelheit offenbar von der Straße abgekommen, über die Böſchung hinunter in den Waſſergraben geſtürzt und ertrunken. Man hat auch das urſprünglich vermißte Geld, das der Verunglückte bei ſich trug und bei dem Sturz zweifellos aus der Taſche heraus⸗ gefallen iſt, gefunden. Vom Maskenball in den Tod. Worms, 19. Jan. Früh zwiſchen 4 und 5 Uhr ereig⸗ nete ſich auf der Landſtraße Lorſch—Bürſtadt ein Ver⸗ kehrsunglück, das ein Todesopfer forderte. Der 23 Jahre alte Sohn Franz des Bürſtädter Landwirts Tremmel fuhr mit ſeinem Motorrad, von einem Lorſcher Maskenball kom⸗ mend, mit ſolcher Wucht auf ein in gleicher Richtung fah⸗ rendes Fuhrwerk auf, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Er erlitt einen Schädelbrüch; außerdem war ihm die Lenk⸗ ſtange des Motorrades in den Leib gedrungen. Als So⸗ ziusfahrer befanden ſich die etwa in gleichem Alter ſtehen⸗ den Peter Dütſch und Jakob Rick auf dem Kraftrad. Sie kamen mit leichteren Verletzungen davon. Die Geliebte erſchoſſen Pirmaſens. Auf dem Heimweg von einer Faſchings⸗ veranſtaltung erſchoß nach 3 Uhr früh der 19jährige Emil Stock ſeine Geliebte, die 17 Jahre alte Elſa Agne. Der Täler, der ſich freiwillig der Polizei ſtellte, gab an, daß er mit ſeinem Revolver hautiert„ wobei ſich plötzlich ein Schuß gelöſt hatte, der das Mädchen in den Kopf kraf. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß die Agne auf dem Trans- port ins Krankenhaus ftarb. Stock wurde in Haft genom⸗ men und ins Gefängnis eingeliefert. Bahnhöfe Ifm.⸗Sporkfeld und Lufthafen Rhein⸗Main. Frankfurt a. M. Am 1. Februar 1937 werden, wie die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. mitteilt, die Bahnhofsnamen Frankfurt a. M.⸗Goldſtein und Mitteldick geändert. Der Bahnhof Goldſtein erhält den Namen Frank⸗ furt a. M.⸗Sportfeld, der Bahnhof Mitteldick den Namen Lufthafen Rhein-Main. 0 Hanau.(9000 Mark unterſchlagen.) Wegen Untreue in Tateinheit mit Unterſchlagung wurde von der Großen Strafkammer Hanau der 37 Jahre alte Hans Neidhardt, der als Verwaltungsſekretär bei der Stadtver⸗ waltung Gelnhauſen tätig war und die Sachbearbeitung für die Angeſtellten⸗ und Invalidenverſicherung zu verſe⸗ hen hatte, zu 2 Jahren Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Unterſuchungshaft wurde angerechnet da der Angeklagte geſtändig geweſen iſt. Die Verfehlungen ſind in den Jahren 1930 bis 1936 verübt worden und ha⸗ ben darin beſtanden, daß Neidthardt Beitragsmarken aus Verſicherungskucten herausgelöſt und wieder verwendet hat u. a. m. Auc dieſe Weiſe ſind nach und nach etwa 9000 Mark unterſchlagen worden. 7 Roßdorf.(Su Gefängnis verurteilt) We⸗ gen Angebots eines Apparates zur Empfängnisverhütung hatte ſich ein Einwohner vor dem Schöffengericht in Darm⸗ ſtadt zu verantworten. Der Angeklagte hielt ſich auf ſeine angebliche Vaterlandsliebe etwas zugute, weil er nur ihm bekannte Familien aufgeſucht habe, die ſchon viele Kinder hätten; auch habe er ſeiner Firma gegenüber ſeine Pflicht erfüllen müſſen. Die Angabe, nur im Bekanntenkreis ſeine Ware empfohlen zu haben, ſtimmte nicht. Der Angeklagte wurde zu einer Gefängnisſtrafe von einem halben Jahr verurteilt. Alzey.(200 Liter Benzin geſtohlen.) Inner⸗ halb kurzer Zeit wurde jetzt in der Umgebung der dritte Tankſtelleneinbruch verübt. Die Tankſtelleneinbrecher, die ſchon zweimal in Ensheim nachts am Werk waren und in Alzey einen Einbruchsverſuch machten, haben jetzt die Tank⸗ ſtelle Stutzmann in Flomborn aufgebrochen und 200 Liter Benzin geſtohlen. Außerdem nahmen ſie aus dem Oeltank Del mit, und zwar anſcheinend in ſolcher Menge, daß der Oelbehälter überlief. Die Gendarmerie konnte die Oelſpur bis zum Friedhof verfolgen. Wachenheim.(Zwei Arbeiter in einen Schacht geſtür zu.) Bei der Bohrung eines Waſſer⸗ ſchachts für die Friedelsheimer Waſſerpumpe brachen bei der Einſetzung eines neuen Bohrers zwei Bretter. Zwei Ar⸗ beiter, die ſich nicht mehr in Sicherheit bringen konnten, fie⸗ len in den ſchon 15 Meter tiefen Schacht. Nach Befreiung aus ihrer mißlichen Lage wurden ſie in das Wachenheimer Bürgerhoſpital verbracht. Die Verletzungen ſind glücklicher⸗ meiſe nicht lebensgefährlich. Kandel.(Tödlicher Sturz.) Der 15jährige Auguſt Metz ſtürzte aus dem Fenſter des zweiten Stockwerks der elterlichen Wohnung und zog ſich dabei ſchwere Verletzungen des Rückenmarks zu, an deren Folgen er im Bezirkskran⸗ kenhaus Kandel ſtarb. Feuer in der Zuckerfabrik Cannſtatt — Stuttgart. Im Sacklager der Zuckerfabrik Cannſtakt brach am ſpäten Nachmittag ein Großfeuer aus, das ſich mit großer Geſchwindigkeit ausdehnte. Drei Löſchzüge der Feuerwehr bekämpften den Brand, der nach etwa zwei Stunden eingekreiſt und um 21 Uhr im weſenklichen ge⸗ löſcht war. Der Entſtehungsherd lag in der Sackwäſcherei. Das leicht brennbare Material hatte die ſchnelle Ausbreitung des Feuers derart begünſtigt, daß dieſes beim Eintreffen der Wehr bereits alle drei Stockwerke erfaßt hatte. Angeſichts des Umfangs des Feuers wurde auch ein Löſchzug der Freiwilligen Feuerwehr olarmiert. in dieſen Mannſchaf⸗ ten kam noch die Werksfeuerwehr. Glücklicherweiſe waren die übrigen Teile des Gebäudes und eine an dieſe ange⸗ baute ſichert. Sonntagnachmittag und am Montagmorgen aus der Oſtſee kommenden, in den Kieler Hafen und in den Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Kanal 1 Schiffe und Fahrzeuge zeigen ſtarke Vereiſung Die 19 in der Küſtenfahrt, die nach Oſtſeehäfen beſtimmt ſind. haben in geſchutzten Stellen im ohnung durch Brandmauern und Eiſentüren ge⸗ ab Oſtwind und Froſt behindern die Schiffahrt. Die am Kieler Hafen Schutz geſucht Eine durch den Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Kanal von England kommende polniſche Fiſchereiflot⸗ tille von ſieben Schiffen wurde durch ſtarken Oſtwind ge⸗ zwungen, an geſchützter Stelle im Holtenauer Außenhafen vor Anker zu gehen, um beſſeres Wetter abzuwarten. 1 Lalcale Ruud ocliaũ Volksgemeinſchaſt im Kleinen Wenn wir von Volksgemeinſchaft ſprechen, ſo denken wir gemeinhin an die Bluts⸗ und Volksgenoſſenſchaft im Reich und außerhalb ſeiner Grenzen und ſind froh und glücklich in dem Bewußtſein, endlich zu dieſer Gemeinſchaft zuſammengewachſen zu ſein. Allzugern aber ſehen wir dies als eine vollzogene Tatſache an und meinen, nun ſei alles gut und ſchön; und wenn wir dann noch monatlich unſere Pfundſpende abliefern und die Plaketten erwerben, ſo meinen wir, unſerer Pflicht der Volksgemeinſchaft gegenüber in vollem Umfange Genüge getan zu haben. Wie aber ſteht es mit dem Beweis volkskameradſchaftlicher Geſinnung dem nächſten Nachbarn gegenüber, dem wir täglich begegnen? Fehlt da oft nicht ſehr viel, manchmal alles? Du gehſt in deinem Sonntagsrock ſpazieren. Auf der Straße fährt da ein altes Mütterchen vorbei, das irgendwo einen Zentner Kartoffeln erhalten hat und ſich mühſam den anſteigenden Weg entlang quält. Gewiß, du möchteſt ganz gern hilfreiche Hand leiſten, aber der neue Rock und die Menſchen, die das ſehen würden. Genug, du haſt viele, viele„Aber“ zur Hand. Zuletzt ſiehſt du ſchnell fort und be⸗ ſchwichtigſt die Stimme deines Gewiſſens damit„nichts ge⸗ ſehen zu haben“. Oder dein Nachbar erkrankt, die Frau geht täglich in die Fabrik und kann ſich nicht viel um die Kinder kümmern. Wie wäre es, wenn du ſie an deinen Tiſch laden würdeſt? Wie wäre es, wenn du dich daran machen würdeſt, den kleinen Garten umzugraoen, damit er nicht verwilderte Du hörſt irgendein übles Gerücht, das ein Klatſchmaul dem anderen weiterträgt. Es geht wider deinen Nachbarn. Haſt du es dir nicht ganz gern und willig angehört und vielleicht gar ein wenig Schadenfreude empfunden? Wie wäre es, wenn du das nächſte Mal ſolch einem Klatſchmaul eine kleine Vorleſung über„Volksgemeinſchaft“ hallen würdeſt? Ach, es brauchen nicht einmal immer Worte zu ſein, ein Händedruck, der Verſtehen und Mitgefühl bekundet, iſt oft genug Ausdruck des Zuſammengehörigkeitsgefühls. Kurz und gut, es gibt immer und übekall Möglichkeiten, wahrhaftiger Volksgenoſſe zu ſein. * Generalverſammlung im Tbd.„Jahn“. Mit der am vergangenen Samstag getätigten Haupt⸗ verſammlung ſchloß wiederum ein Jahr akrioſter Veens⸗ tätigkeit mit beachtlichen Erfolgen. Sie eröffnele gleich⸗ zeitig vermöge der vorliegenden Berichte eine gerade Perſpektive richtungweiſend für die künftige Haltung und Aufgabe des Vereins. Der Vereinsführer Schmich eröffnele die Verſammlung mit der Begrüßung der über⸗ aus zahlreich erſchienenen Mitglieder und dem Hinweis auf die erhöhte Bedeutung der Leibesübungen im neuen Jahr. Nach dem Liede„Turner auf zum Streite“ folgte eine Minute ſtillen Gedenkens für die Gefallenen des großen Krieges, der Gefallenen um Deutſchlands Freiheit und um die Toten des Vereins. In ſeinem Bericht ſchilderte der Vereinsführer kurz die allgemeine Lage des Vereins und des R. f. L., während dec Schrift⸗ führer nochmals kurz alle Veranſtaltungen und Er s olge des Vereins vor Augen führte. Dem Be icht des Ka ſen⸗ Warts iſt zu entnehmen, daß ſich die Kaſſe in geordne em Rahmen bewegt und die Mitgliederzahl ganz echebl ch geſtiegen iſt. Die Tätigkeitsbe iche der Fachwarte zeigten von reger Betätigung innerhalb der einze nen Abtei ungen des Vereins. Ehrenvorſitzender Helerling erteilte hierauf dem Vereinsführer mit ſeinem Stab in anerkennenswerlen und herzlichen Worten für die opferfreudige Tätigkeit Entlaſtung. Ebenſo die Kaſſenprüfer dem Ka ſenwart. Einſtimmig entſchloß man ſch dann zur Wiederwahl des bisherigen Vereinsführers Bruno Schmich, der darauf ſeine Mitarbeiter wie folgt beſtimmte: In den Führerſtab: Stell vertretender Vereinsführer und Dietwart Wili Häußler; Obecturnwart Peter Koger; 1. Schriftführer Auguſt Eder; Kaſſenwart Auguſt Scherer; Leiber der Frauenableitung Hermann Schüß e.; Jus end⸗ leiter Emil Koger. i Vereinsführerring: Sämtliche Mitglieder des Führer⸗ ſtabes; 2. Schriftführer Ph. Volk; 1. Turnwart Adam Spies; 2. Turnwart Auguſt Keller; Sportwart Anton Ruf; ſtellvertr. Spielwart Hermann Eder; Schüler lurn⸗ wart Josef Koger; Leiterinnen der Schülerinnen Mar e Heierling, Suſanne Walter; Zeugwart Albert Volk. Beiſitzer: Wilh. Hirſch, Ludwig Schreck, Aug. Schreck, Hch. Schreck, Hermann Eder J, Karl Kreutzer, R. Braun. Turnausſchuß: Oberturnwart, ſämtliche Turn⸗ und Fachwarte, Dielwart, Schriftführer, Zeugwart und Vor⸗ turner Paul Koger, Karl Kreutzer, Walter Feuerſtein, Hermann Ruf, Artur Scherer, Wilh. Keller, Ludwig Schreck, Peter Ruf. Aelteſtenrat: Vereinsführer, Oberturnwart Diet⸗ wart, Leiter der Frauenabteilung. Beiſetzer: J an Kegel, Peter Ruf, Valt. He ereing, Marlin Kegel, Marein Eber, Ludwig Schreck, Wilh. Hirſch. Ausgeſchieden aus dem Mitarbeiterſtab ſind verſchie⸗ dene Mitglieder wegen Arbeitsüberlaſtung, denen der Vereinsführer ſeinen Dank ausſprach. Der kommende Haushaltsplan fand allgemeine Bil⸗ ligung. Unter Verſchiedenes fanden verſchledene Ver⸗ anſtaltungen Erwähnung, die in Bälde durchgeführt werden ſollen, u. a. der Vereinsball am 30. Januar, die Faſtnachtveranſtaltungen, die kommenden Run denkämpfe und das Schauturnen, das in die Zeit nach Oſtern verlegt wurde. Der Vereinsführer ſchloß die Verſammlung mit einem„Sieg Heil“ auf Führer, Volk und Turnerei und dem Lied„Ein Ruf iſt erklungen“. U Folgen der Trunkenheit. In der Nacht mußte wegen Trunkenheit einem auswärtigen Kraftfahrzeugführer der Führerſchein abgenommen und das Fahrzeug ſichergeſtellt werden. Einem Radfahrer, der betrunken auf ſeinem Rad fuhr und den Verkehr gefährdete, wurde das Fahrrad ab⸗ genommen und ſichergeſtellt. 8 8 Weniger Verkehrsunfälle. Gegenüber der Vorwoche iſt die Zahl der Verkehrsunfälle in der vergangenen Woche etwas geringer geweſen. Neun Perſonen wurden verletzt, jedoch waren Menſchenleben nicht zu beklagen. Der an 19 Kraftfahrzeugen und 4 Fahrrädern entſtandene Sach⸗ ſchaden hält ſich in mäßigen Grenzen. 5 4 Sorgen um den Berufsnachwuchs Bedarf an Lehrlingen ſofork anmelden. Die Zahl der im Frühjahr 1937 zur Schulentlaſſung kommenden Jugendlichen iſt infolge des Geburtenrückgangs kleiner als die Zahl der Jugendlichen des Entlaßjahrgangs 1936. Schon im Frühjahr 1936 war es nicht möglich, für einzelne Berufszweige den nötigen Nachwuchs zu beſchaf⸗ fen. Vor allem war dies in ſolchen Berufen der Fall, in denen die einzelnen Betriebsführer und Meiſter die Ein⸗ ſtellung ihrer Lehrlinge von der im Frühjahr 1936 ein⸗ ſetzenden Geſchäftslage abhängig machten und daher die Meldung der Lehrſtellen erſt im März und April beim zuſtändigen Arbeitsamt einreichten. Eine ſolche Meldung iſt um mindeſtens zwei Monate zu ſpät, weil der größte Teil der zur Verfügung ſtehenden Jugendlichen um dieſe Zeit unter normalen Verhältniſſen bereits vermittelt iſt. Die Beſchaffung und Heranbildung tüchtigen Berufs⸗ nachwuchſes iſt für jeden Berufsſtand eine Angelegenheit von ſo großer Tragweite, daß die Entſcheidung über die Einſtellung von Lehrlingen nicht von der jeweiligen Ge⸗ ſchäftslage abhängig gemacht werden darf. Der Geſchäfts⸗ gang iſt ſtets gewiſſen Schwankungen unterworfen. Wer alſo die Ausbildung des Berufsnachwuchſes von der Ge⸗ ſchäftslage abhängig machen wollte, könnte überhaupt keine Lehrlinge mit 3—4jährigem Lehrvertrag einſtellen, da er den Geſchäftsgang nie auf eine Zeit von 3—4 Jahren vor⸗ ausbeſtimmen kann. Die Lehrlingsausbildung muß auf einer ſichereren, vor allem ſtetigeren Grundlage aufgebaut ſein, als auf der der jeweiligen Geſchäftslage. Sie muß getragen ſein, einer⸗ ſeits von dem Vertrauen in die deutſche Wirtſchaft, daß ſie die Ausbildung von Lehrlingen auch in kleinen Be⸗ trieben auf Jahre hinaus ermöglichten und andererſeits von dem Verantwortungsbewußtſein gegenüber der Zu⸗ kunft des beruflichen Nachwuchſes, das jeden Lehrmeiſter verpflichtet, an der Erziehung der Jugend zur beruflichen Tüchtigkeit mitzuwirken. Es liegt nun im Intereſſe der deutſchen Geſamtwirt⸗ ſchaft, wie im Intereſſe jedes Betriebsführers, daß der vorausſichtliche Bedarf an Lehrlingen für das Frühjahr 1937 möglichſt umgehend beim zuſtändigen Arbeitsamt ge⸗ meldet wird, damit dieſes eine planmäßige Berufslenkung der Jugend vornehmen kann. Land jahr, Landͤhilſe, Landdienſt Zwiſchen Landjahr, Landhilfe und Landdienſt wird häufig nicht richtig unterſchieden. Das Land jahr iſt die ſteriün verankerte Einrichtung des Reichserziehungsmini⸗ teriums, die 14jährige ſchulentlaſſene Jungen und Mädel auf die Dauer von acht Monaten in Lagern zufammen⸗ lub Dieſe Jugend wird von der Schule aus durch eine uswahlkommiſſion für das Landjahr beſtimmt. Sie iſt aus ſozial ungünſtigen Gebieten, muß aber erbgeſund und leiſtungsfähig ſein. In den Lagern wird die Juͤgend welt⸗ anſchaulich geſchult und muß einige Stunden am Tage dem Bauern bei der Arbeit helfen. Das Landjahr ſtellt deshalb für den Landdienſt der Hitlerjugend den beſten Nachwuchs. Die Landhilfe wurde von der Reichsanſtalt eingeſetzt. Hier wurden jugendliche Arbeitsloſe in die e lichen Betriebe direkt vermittelt. Der Land dienſt der Hitlerfugend, der in immer ſteigendem Maße ausgebaut und in dieſem Jahre gegenüber 1936 verdoppelt werden ſoll, hat nur inſofern etwas damit zu tun, als ſein Einſatz beim techniſchen Verkehr mit den Arbeitsämtern noch die Bezeichnung„Landhelfer⸗Gruppeneinſatz“ trägt. Gportliches. Die badiſchen Gerätemeiſterſchaften Karl Stadel(Konſtanz) Sieger. Die am 16. und 17. Januar in Offenburg durchge⸗ 5 1 5 dritten badiſchen Meiſterſchaften im Geräteturnen rachten neben einem vollen ſportlichen auch einen großen Publikumserfolg. Neben der TG Offenburg von 1846, die gleichzeitig ihr 90jähriges Beſtehen feierte, hatten ſich die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden alle Mühe gegeben, um die zur erfolgreichen Durchführung der Kämpfe not⸗ wendigen Vorausſetzungen zu ſchaffen. Die Wettkämpfe, an denen 33 Turner, 11 Turnerinnen, 8 Altersturner und zum erſtenmal eine große Zahl Jugendlicher teilnahmen, begannen bereits am Samstag nachmittag im Turnſaal der Oberrealſchule. Gauoberturnwart Schweizer (Mannheim) bezeichnete dieſe Meiſterſchaftstage als beſon⸗ ders bedeutungsvoll. Dann ſetzten an den verſchiedenen Ge⸗ räten die Ausſcheidungskämpfe ein. Die Pflichtübung ſtellte höchſte Anforderung an die Kämpfer. Die Turner hatten einen Neunkampf, die Turnerinnen und älteren Turner einen Siebenkampf zu beſtreiten. Bei den Pflicht⸗ übungen der Turner konnte gleich nach Beginn damit ge⸗ rechnet werden, daß der zu den größten Hoffnungen be⸗ rechtigende Bruder des Olympiaſiegers Willi Stadel, Karl Stadel, erſter Anwärter auf den Titel war. An Reck, Barren, Pferd und beim Pferdekürſprung lauteten die Wertungen 19,25, 19, 19,25 und 19,75, ſodaß er mit einem Vorſprung von vier Punkten vor dem Zweiten, Kippert (Villingen) den erſten Tag beſchließen onnte. Bei den Pflichtübungen der Turnerinnen zeigte ſich, daß das Reck, das an die Körperbeherrſchung und Gewandtheit die größten Anforderungen ſtellt, für die meiſten Turnerinnen noch manche Schwierigkeiten bietet, zumal auch die vorgeſchriebenen Uebungen nicht gerade leichte waren. So konnte an dieſem Grät eigentlich nur Edinger⸗Gonda(Heidelberg) mit einer ſchönen fehlerfreien Uebung gefallen. Die ſchwierige Leiſtungsprobe, die die Alterskurner zu beſtehen hatten, wurde überraſchend gut abſolviert. Leider mußte der Vorjahresſieger Endres (Mannheim) infolge Verletzung ausſcheiden, ſodaß in die⸗ ſem Jahre der Titel an Aupperle(Pforzheim) fiel, der am Reck und bei den Pflichtübungen die höchſte Punktzahl erreichen konnte. Der Siebenkampf der Altersturner war bereits am Somstag erledigt. Zu den Entſcheidungskämpfen, die den Höhepunkt der Meiſterſchaftstage bildeten, war am Sonntag nachmittag die Offenburger Stadthalle bis auf den letzten Platz beſetzt. Wie bei den Pflichtübungen zeigten die Olympiaſieger Deckert und Willi Stadel, die mit großem Beifall begrüßt wurden, auch bei der Kür außer Wektbewerb ihre große Kunſt. Dabei konnte man feſtſtellen, daß gerade Stadel ſeit den Olympiſchen Spielen in Berlin ſein Können außeror⸗ dentlich verbeſſert hat. Bei den Turnern hatte der vorfäh⸗ rige Sieger Iſele(Heidelberg) großes Pech. Bereits am Samstag ſtürzte er beim Abgang vom Reck und zog ſich eine Armverletzung zu, die ihn bei der Kürübung am Sonntag behinderte und auf den achten Platz zurückwarf. Sieger und badiſcher Meiſter im Geräteturnen wurde Karl Stadel(Konſtanz) mit 170,65 Punkten. Bei den Frauen gab es inſofern eine Ueberraſchung, als die mit den be⸗ ſten Ausſichten in den Kampf gehende Heidelbergerin Edinger⸗Gonda mit ein 2 9 Punkt Unterſchied von ihrer Vereinskameradin Kilger auf den zweiten Platz ver⸗ wieſen wurde. Im übrigen konnte der TV 46 Heidelberg die erſten drei Plätze bei den Frauen belegen. Die Ergebniſſe: a Turner: 1. Karl Stadel(Konſtanz) 170,65 P., 2 Kippert(Villingen) 166,65 P., 3. Anna(Mannheim) 164,68 P., 4. Kaiſer(Tenningen) 164,45 P., 5. Eſchwei(Wein⸗ heim) 163,15 P., 6. Gäng(Mannheim) 162,45 P., 7. Wal⸗ ter(Weinheim) 160,35 P., 8. Iſele(Heidelberg) 158,4 P., Turnerinnen: 1. Kilger(Heidelberg) 128,9 P., 2. Edinger⸗Gonda(Heidelberg) 128,8 P., 3. Volk(Heidel⸗ berg) 117,9 P., 4. Lach(Mannheim) 113,5 P.,5. Störk (Kippenheim) 112 P. Artern e:! Aupperle(Pforzheim) 133,5 P., 2. Ebel(Mannheim⸗Neckarau) 128,5 P., 3. Weigel(TG Heidelberg) 127,5 P., 4. Faiſt(Villingen) 124,5 P., 5. Rothardt(Oberhauſen) 124 P. Jugendturner: 1. Roth(Villingen) 93,5 P., 2. Kley(Heidelberg) 93,25 P., 3. Pfitzenmeyer(Heideloerg) 99 P., 4. Kippenberger(Bruchſal) 90,5 P., 5. Batz(Karls⸗ ruhe) 87,75 P. Handelsteil Die Reichsbank Mitte Januar Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Januar hat ſich die Entlaſtung des Noteninſtituts auch in der zweiten Monatswoche weiter kräftig fortgeſetzt. Die geſamte Kapi⸗ talanlage der Reichsbank iſt um 207,5 auf 5166,5 Millionen Mark zurückgegangen. Auf der Linie der Entlaſtung liegt auch die Entlaſtung der Giroguthaben um 43,3 auf 774,9 Millionen Mark, die durch ein Anſteigen der privaten Gut⸗ haben bedingt iſt, während die öffentlichen abgenommen haben. Andererſeits haben jedoch die ſonſtigen Aktiven eine erhebliche Zunahme um 91,1 Millionen Mark erfahren, was größtenteils auf eine Inanſpruchnahme des dem Reich eingeräumten Betriebskredits zurückzuführen iſt. Entſpre⸗ chend dieſen Veränderungen ſind an Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen 130,7 und an Scheidemün⸗ zen 30,6 Millionen Mark aus dem Verkehr abgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich Mitte Januar auf 6370 Millionen Mark gegen 6532 Millionen Mark in der Vorwoche, 6502 Millionen Mark Mitte Dezem⸗ ber und 5808 Millionen Mark Mitte Januar vorigen Jah⸗ res. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände ſind um 31000 Mark auf 72,5 Millionen Mark geſtiegen. 1 Mannheimer Großviehmarkt vom 18. Januar. Aufge⸗ trieben: 140 Bullen, 90 Ochſen, 170 Rinder, 333 Kühe, zu⸗ ſammen 733 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche ſtanden 94 Tiere mehr zur Verfügung. Die Zuteilung er⸗ olgte bei unveränderter Hüchſtnotiz kontingenkgemäß. Och⸗ en 42 bis 45, Bullen 40 bis 43, Rinder 41 bis 44, Kühe 40 bis 43 Pfennig. Der Kälbermarkt hatte eine Beſchickung mit 689 Tieren erfahren, Der reichliche Auftrieb ließ eine Veränderung des Marktbildes gegenüber der Vorwoche nicht zu. Bei langſamem Geſchäft unveränderte Höchſtnotiz 56 bis 65 Pfennig. Am Schweinemarkt bewegte ſich der Auftrieb mit 2382 Tieren faſt auf der gleichen Höhe der Vorwoche(2343). Bei einer Höchſtnotiz von 52,5 Pfennig, welche unverändert iſt, erfolgte die Zuteilung im Rahmen der Kontingente. Amtliche Preiſe für je 50 Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen vollfleiſchig 42 bis 45, ſonſtige 38 bis 41, Bullen junge vollfleiſchige 40 bis 43, Kühe junge vollfleiſchige 40 bis 43, ſonſtige 34 bis 39, fleiſchige 28 bis, 33, Färſen ausgemäſtet 41 bis 44, vollfleiſchig 38 bis 40, Kälber beſte Maſt 56 bis 65, mittlere 42 bis 55, geringe 30 bis 40, Schweine über 300 Pfund 52,5, 270 bis 300 Pfund 52.5, 240 bis 270 Pfund 52,5, 200 bis 240 Pfund 51,5, 160 bis 200 Pfund 48,5. N erSpe-Maree 8 erSpe- Relief 5 cd. 95 em blelt, Ntr. 1.85, 180 Crepe- Reversible ca. O5 em breſt, itt. 2.90, 2.65 Cloque Sir die Nonfir mation! cs. O5 em breit, Ntr. 3.50, 2.90 cs. 95 em breit, tr. 3.28, 2.85 * PLAN N EN.-bendkreg, AN Nannheims Fechgeschöft für Kleiderstoffe, Weibweren fertige Wösche, Trikotegen, Strumpfwaren etc. Fir die Nonfir mation! erespe-Satin ce, Hs em breit, it. 4.78, 3.80 Köper-Samte florfeßt, ca. 7Oem br. tr. 4. 75 3.50 Baue Anzugstoffe e, Leb do eptete e. 80, 8.90(f Honfirmanden-Mäsche, Mandschuke, Strümpfe, Taschentücher usw. C.... ẽ ꝗõx! r J Verſammlungs⸗Kalender. C ͥ dddddddddddGGßGGßGGGpGppdpGdGGpdGpccpcccccccccccccccccccccccccccccc/ ß Fuß ballvereinigung. Dieſe Woche findet kein Training ſtatt. Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Geckenheim. Im Laufe dieſer Woche müſſen ſämtliche Obſtbäume ausgeputzt und abgekratzt werden, die Feldhüter ſind angewieſen, ſämtliche Säumigen zur Anzeige zu bringen. Hummiflen pe liefert in jeder Größe Druckerei des„Neckar-Bote“. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Aebungsplan. Montags: 6—7 Uhr: Schülerinnen 8—10 Uhr: Turnerinnen Dienstags: 6—7 Uhr: Schüler 5 : Jugendturner und Turner, Ringer 6—7 Uhr Schülerinnen 8—10 Uhr: Turneripmen Donnerstags: 8—10 Uhr: Frauen Freitags: 6—7 Uhr: Schüler 7—8 Uhr: Handballer 8—10 Uhr: Jugendturner und Turner, Ringer Samstags: 8.30—10 Uhr: Männer Der Vereinsführer aaaaggaanaagacgagnagaunaamguaaggmg unden, 1 , InrGlaunt un dit Z urunſt Verlobungs⸗ Marien Vermaͤhlungs-Rarlen gratulalions- Marlen Besuchs-Narten Ratten für geschentzioeche werden schnellsfens angeferiigi Nectar Bole-Dructerei. Den. 3 5 das ſind Stunden, die unnötiger⸗ weiſe am Waſchfaß zugebracht werden! Würde jede Hausfrau wiſſen, wie ſehr ſie ſich die Waſch⸗ arbeit durch richtiges Einwel⸗ chen verkürzen kann, ſo hätte ſie es leichter und hätte gleichzeitig weniger Ausgaben.—Laſſen Sie doch Henko die Arbeit tun! Hen⸗ ko löſt über Nacht allein durch Einweichen allen feſthaftenden Schmutz und erleichtert dadurch das Waſchen ganz erheblich. in de: iſt Euer ur 1 nenseiss gau Dlesen neuen gewaltigen Kriegsfilm zeigen wir nur 2 Tage Heute Dienstag und morgen Mittwoch je abends 8 Uhr. Morgen Mittwoch Nachmittag 5 Uhr i ug end- Vorstellung. NAI ASI. ER reer.