Rr. 15(2. Blatt). nechar Bote Dienstag, 19. Januar 1937 5 54,65 5 6 beitsführer Krichbaüm, ſelbſt ehemaliger Schüler de Wal⸗ 4 2 arbeitsführer Krichbaum, ſelbſt ehemaliger Schüler der . Lebensvoller Organismus Bewäfſern und Entwäſſern Siegener Kulturbauſchule, berichtete, daß 0 einem Vor⸗ 1 N Statiſtiſcher Beweis für das politiſche Führungsrecht Fragen des Naturſchutzes und der Kulturbautechnik. 8 Ewe 270 0 en a törk er Paee 5 In vielen Teilen Deutſchlands wird der Boden heute nicht für eine ausreichende Bewäſſerung des Bodens Siche⸗ Das Hauptorganiſationsamt der Reichsorganiſa⸗ von Grund aus umgeſtaltet. Viel tiefer als es je die Pflug⸗ rung geſchaffen iſt. a ö 33,5 tionsleitung der NSDAP. hat eine Reihe von ſtatiſtiſchen ſchar gekonnt, greift der Spaten des Arbeitsdienſtmannes Die Ausführungen von Oberſtarbeitsführer Krich⸗ (TG Feſtſtellungen getroffen, die von ebenſo großer hiſtoriſcher in die Erde, um dem Moorboden gutes Kulturland, der baum leiteten die Beratungen auf das wichtige Nachwuchs⸗ 5 5 wie politiſcher Bedeutung ſind. Heide Aecker abzugewinnen. Die Reichsautobahnen legen[problem über. Er bat nämlich die Studierenden der An⸗ Wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz] gewaltige Schneiſen durch die Landſchaft und geben ihr ſtalt, doch ihre beruflichen Kenntuſſſe im Rahmen des 2 mitteilt, wurde errechnet, daß von den am 1. Januar 1935 in ihrer Eigenart ein ganz neues Bild, ähnlich wie einſt[ Reichsarbeitsdienſtes zu verwerten, wo jeder tüchtige erg) lebenden Parteimitgliedern 129 000 vor dem 14. Septem- der Bau von Eiſenbahndämmen das Geſicht der deutſchen[ Kulturbautechniker gutes Fortkommen findet. Direktor irls⸗ ber 1930, dem erſten entſcheidenden Siegeszug der Partei,[Landſchaft vielfach verändert hat. Dieſe Umwälzungen[ Dr. Breitenbach teilte in dieſem Zuſammenhang mit, daß und 849 000 vor dem 30. Januar 1933 in die NSDAP. eingetreten ſind. In dieſen Zahlen ſind 7600 bzw. 64 000 Frauen enthalten. 5 0 Daß die NSDAP. mit Recht den Ehrentitel der Deut⸗ f ſchen Arbeiterpartei führt, beweiſt die Feſtſtellung, daß allein ſchon unter den Parteigenoſſen, die vor dem hat 14. September 1930 in die NS DAP. eintraten, nicht weni⸗ iten ger als 63 v. H. Arbeiter, Angeſtellte und Bauern waren. api⸗ Der Reſt verteilt ſich auf Handwerker, freie Berufe, Be⸗ nen amte uſw. Und daß die nationalſozialiſtiſche Partei nicht iegt nur eine junge Bewegung war, ſondern dies auch 74,9 geblieben iſt, das beweiſt eine Erhebung aus der Gegen⸗ Zut⸗ wart. Die Altersſtufen in der Parteigenoſſenſchaft ver⸗ nen teilten ſich im Jahre 1931 altersmäßig: Alter 18-30 eine Jahre 37,6 v. H., 3140 Jahre 27,6 v. H., 41—50 Jahre ren 19,6 v. H., über 50 Jahre 14,9 v. H. eich Die Bedeutung dieſer Zahlen wird uns lebendig, pre⸗ wenn wir uns etwa den Altersaufbau der inzwiſchen ver⸗ und floſſenen Sozialdemokratiſchen Partei betrachten. Die ün⸗ Mitglieder der SPD. verteilten ſich im Jahre 1931 alters⸗ mäßig: Alter 1830 Jahre 19,3 v. H., 31—40 Jahre kite 95 55 5 41—50 Jahre 26,5 v. H., über 50 Jahre 26,8 v. H. 75 Wie der SPD. von der Jugend her die Kraft ver⸗ ah ſiegte, ſo iſt die RS DAP. ein lebensvoller Organis⸗ ark mus, der auf der breiten Plattform jugendlicher Be⸗ geiſterung und Mitarbeit ein feſtes Fundament beſitzt. 5 Dabei ſind in den angeführten Zahlen der Partei die Mil⸗ lionenmaſſen der HJ.⸗Mitglieder, die bekanntlich aus 33 Altersgründen meiſt erſt beim Ausſcheiden aus der Hitler⸗ ache 9905 Parteimitglieder werden, nicht mit in Rechnung 0 2 och Zur Jugend in der Partei ſtoßen die alten Front⸗ ühe 0 1 daten: trotz der vielen jüngeren Jahrgänge in der ung Partei, die 1914— 1918 noch nicht kriegspflichtig waren, inne ſind über. aller Parteimitglieder che Kriegsteilnehmer. Nicht weniger als zwei Drit⸗ fig tel aller über 30 Jahre alten Parteigenoſſen haben im den großen Krieg im Schützengraben ihre Pflicht getan. Eine des wahrhaft imponierende Feſtſtellung, wenn man bedenkt, lig daß das Durchſchnittsalter der Frontgeneration heute 10 ſchon über dem 40. Lebensjahr liegt! 5 5 Bei dieſen außerordentlich aufſchlußreichen Erhebun⸗ 38 gen wurde auch ein Teilgebiet der Parteiarbeit unterſucht: nge die Ortsgruppen⸗Mitgliederverſammlun⸗ 518 gen, in denen bekanntlich ſich das Schwergewicht der 40, Parteiſchulungsarbeit konzentriert. Es wurde feſtgeſtellt, nge daß im Verlauf von ſechs Monaten im Reichsgebiet die 300 geſamte Parteigenoſſenſchaft in insgeſamt nicht weniger nd als 105000 Ortsgruppen-Mitgliederverſammlungen erfaßt worden iſt. n Aus all dieſen Zahlen ſpricht mehr als Statiſtik. Sie ſind ein Spiegel der Jugendkraft, des Kämpfergeiſtes und Arbeitswillens der Partei. Und darüber hinaus ein Be⸗ weisſtück des Rechtes der politiſchen Führung der Nation, die Adolf Hitler der NS DAP. als Aufgabe übertragen hat. Denke daran, daß Dein Opfer für das WSH W. einem Volks genoſſen zukommt, dem es noch g nicht vergönnt iſt, ſo viel glück⸗ ö liche Stunden zu beſitzen, wie g Du ſie täglich erlebſt⸗ Schloß Greifensfein Original⸗Koman von M. Herzberg. 48 Durch das Blätterwerk der Palmen gedeckt, verwandte Lydia keinen Blick von den beiden. Neid und Eiferſucht verzehrten ſie, die verhaßte Rivalin als den gefeierten Mit⸗ telpunkt der Geſellſchaft, und Gernot ſo in ihrem Anſchauen verſunken zu ſehen, während ſie ſelbſt unbeachtet und unver⸗ mißt, ja, völlig vergeſſen von ihm, im Hintergrunde blieb. Eine aufſchäumende Wut packte ſie plötzlich, ein raſendes Verlangen, Irene auszuſtechen, zu übertrumpfen, die Be⸗ wunderung der Gäſte und vor allen Dingen die Gernots von ihr ab auf ſich zu lenken. Aber womit? Es mußte etwas Außergewöhnliches, Zwingendes, etwas Unwiderſtehliches ſein, um ſolch jähen Wandel zu bewirken. 5 Und ſie beſaß eine ſo unſehtbor erobernde Waffe, eine, die ſinnliche Leidenſchaft der Männer aufwühlende Bega⸗ Lung, die ſich ihr auf den Bühnen Mexikos ſtets ſiegreich er⸗ risſen, die ſie aber hier, in Ereiſenſtein, bisher wohlweislich eng geheim gehalten. Jetzt aber ſprengten die zügellos ausbrechenden Cewal⸗ zen ihrer Inſtinkte, der blinde Haß und Neid auf die Ri⸗ zalin, die tolle Sucht, ſich an ihr zu rächen, Gernot für ſich i entflammen, alle Feſſeln der klugen Vorſicht und Beſon⸗ 1 nheit. Und Irene gab unbe Lydias verrücktem Tun Sie hatte als drittes und letztes Vortrag ſchenden jubelnden Jagdabſchluß, Liſzts„Zweite ungariſche Rhapſodie“ gewählt, dieſe ſtürmiſchen, von feuriger Glu umlodernden Maygarenklänge. 5 0 Als deren erſte zündende hielt es Lydia nicht länger. kleinen runden, goldfüßigen Marmortiſche inmitten der ten Arme über dem Kopf bewegend, als ob in ihnen die AKaſtagnetten klapperten, führte ſte mit virtuoſer Meiſter⸗ haben ſelbſtverſtändlich alle die in Sorge verſetzt, die die Natur der deutſchen Landſchaft ſchützen wollen, die bei ſo großen Veränderungen des Bodens auch Aenderungen im Klima, im Leben der Tierwelt und damit ſchließlich auch im Leben des deutſchen Landvolkes befürchten. Die Natur⸗ ſchutztagung im Herbſt 1936 hat dieſen Gedanken ſtarken Ausdruck verliehen. ü Daß man ſich aber gerade in der Leitung des Reichs⸗ autobahnbaus der Verantwortlichkeit gegenüber der deut⸗ ſchen Landſchaft voll bewußt iſt, haben nicht nur die Aus⸗ ſtellungen gezeigt, in denen die fertigen und die geplanten Autobahnen in Bildern und Modellen gerade auch nach ihrer landſchaftlichen Wirkung dargeſtellt werden. Kürz⸗ lich erſchien auch in der Zeitſchrift„Deutſche Technik“ ein Aufſatz„Die Verſteppung Deutſchlands“, der von dem Ge⸗ ſtalter der deutſchen Autobahnen, Dr. Seifert, ſtammt. In dieſer Arbeit wurde beſonders davor gewarnt, die deut⸗ ſchen Aecker in weite baumloſe und ſtrauchloſe Gefilde zu verwandeln, die nur noch dem Nutzen und immer wieder dem Nutzen dienen müßten. Größere Waldſtreifen wie auch einzelne Baumgruppen und Hecken bilden für das Auge Ausruhpunkte und Abwechſlung; wichtiger aber iſt ihr Einfluß auf die Bodenbewäſſerung und damit auf das Klima, weil Bäume und Sträucher das Waſſer im Boden zuſammenhalten. Das Beiſpiel Nordamerikas iſt eine Warnung für Deutſchland, nicht den gleichen Raubbau am Walde zu begehen. Wie die Naturſchutztagung vor einer rückſichtsloſen Fluß⸗ und Bachbegradigung warnte, weil dieſe dem Boden ebenfalls zuviel Waſſer entzieht, wies auch Dr. Seifert auf die Gefahr der Flußlaufveränderungen hin. Mit dieſen Fragen mußten ſich notwendig vor allem diejenigen auseinanderſetzen, die jene Arbeiten am deut⸗ ſchen Boden planen und techniſch durcharbeiten, die Kultur⸗ bautechniker. Auf der Tagung des Vereins ehemaliger Kultur⸗ und Wieſenbauſchüler, die wie in jedem Jahr in den letzten Dezembertagen in Siegen ſtattfand, wurden die Notwendigkeiten und Vorzüge der Flußbegradigung und die Gefahr einer Verſteppung deshalb eingehend durch⸗ geſprochen. Die wirtſchaftlichen Forderungen, denen der Kulturtechniker zu dienen hat, wenn er den Boden für die Landwirtſchaft verbeſſert, wenn er Trinkwaſſeranlagen für Dörfer ſchaffen, wenn er ſtädtiſche Abwäſſer für die Düngung nutzen ſoll, laſſen ſich oft nur ſchwer mit den Forderungen des Naturſchutzes in Einklang bringen. Man müſſe eben bei allen Entwürfen die Gutachten des Reichs⸗ nährſtandes, des Heimatſchutzes und oft auch noch einer Fiſchteichkommiſſion einholen, bevor die Arbeiten in An⸗ griff genommen werden dürften, war die gemeinſame Auf⸗ faſſung. Kreiskulturbaudirektor i. R. Heinemann gab Dr. Seifert inſofern vollkommen recht, als das Waſſer in ſehr vielen Fällen viel zu raſch und damit zu wenig genutzt dem Meer zugeleitet werde. Es kommt nicht, wie man vielfach früher annahm, nur darauf an. Sümpfe zu entwäſſern, ſondern auch darauf, für die ſtändige Bewäſſerung des kultivierten Landes zu ſorgen, weil es durch die Entwäſſerungsanlagen oft viel zu trocken wird. Selbſtverſtändlich iſt auch, daß man über⸗ all für Baumgruppen und Hecken ſorgen muß, ſchon um den Vögeln Ruhe- und Niſtmöglichkeiten zu geben, denn die Vögel ſind die natürlichen Feinde zahlreicher Schäd⸗ linge, die ſonſt die Kulturpflanzen im Boden befallen. Der Direktor der Siegener Kulturbauſchule, Dr. Breitenbach, faßte die Grundſätze für die Melioriſation von Sümpfen uſw. dahin zuſammen:„Keine Bewäſſerung ohne Ent⸗ wußt ſelbſt das Zeichen zu sſtück, zum rau⸗ Takte raketengleich aufſtiegen, 4 Wie ein Pfeil ſchoß ſie aus der Palmenniſche hervor, f Ein kurzer Anlauf, ein Sprung, und ſie ſtand auf einem der Gäſte. Die mit den blitzenden Schlangenſtangen geſchmück⸗ wäſſerung“, iſt früher das Motto geweſen,„keine Ent⸗ f wäſſerung one Bewüſſerung“ muß es heute heißen. Oberſt⸗ lichen Beſucherzahl von 250000 Menſchen pro Tag. In zahlloſe Anfragen nach Kulturbautechnikern mit ab⸗ geſchloſſener Ausbildung vorliegen, die nur zum kleinſten Teil befriedigt werden können. Wo vier bis fünf Techniker gefordert werden, kann die Schule meiſt nur einen nach⸗ weiſen. Allerdings ſei es auch bedauerlich, daß viele Studierende nicht mehr die Prüfung als„Kulturbau⸗ meiſter“ ablegten. Dieſe Meiſterprüfungen werden ſeit 1844 abgenommen und bilden den regelrechten Abſchluß der Ausbildung. Zur ſtaatlichen Anſtellung werden ſie allerdings ſeit einigen Jahren nicht mehr vorausgeſetzt. Wer aber den vollen Studiengang durchgemacht habe, in dem etwa nur ein Sechſtel den rein landwirtſchaftlichen Fächern und fünf Sechſtel vielſeitige techniſche und mathe⸗ matiſche Kenntniſſe vermitteln, der habe ein umfaſſendes Wiſſen, das ihn befähigt, Gutes im Dienſte des deutſchen Volkes zu leiſten. Eltern! Setzt Euch für die Heime Eurer Zugend ein. . 2 CTT „Die Welt von morgen“ Die Pläne für die Weltausſtellung von New Pork 1939. Amerika hat ſich wieder einmal zum Ziel geſetzt, der Alten Welt den Rang abzulaufen. Am 30. April 1939 ſoll am 150. Gedenktag der Ausrufung George Waſhing⸗ tons zum erſten Präſidenten der USA. auf Long Island die größte und ausgedehnteſte Ausſtellung der Menſch⸗ heitsgeſchichte eröffnet werden. Es handelt ſich um ein Unternehmen, bei dem als Leitmotiv die„Welt von mor⸗ gen“ den Architekten und Ausſtellern vorſchwebt. Man will gewiſſermaßen der Menſchheit auf techniſchem und auch auf hygieniſchem Gebiet einen Blick in die Zukunft geben— auf der Grundlage der neueſten Errungenſchaf⸗ ten, die bis zum Jahre 1939 erzielt wurden. Das Ausſtellungsgebiet wird fünf Kilometer lang ſein und ſich von der Fluſhing⸗Bucht bis zu den Kew Gar⸗ dens erſtrecken. Eine Bodenfläche von 1216 Morgen wird bebaut werden. Die Ausſtellungskoſten dürften nach einem Voranſchlag 125 Millionen Dollar betragen. Man er⸗ wartet 50 Millionen Beſucher. Um ſofort mit den Vor⸗ arbeiten beginnen zu können, wird eine Anleihe in Höhe von 27,5 Millionen Dollar aufgelegt. Die Erdarbeiten begannen im Dezember 1936, die Bauarbeiten werden im April 1937 beginnen. Alle Konſtruktionsarbeiten müſſen bis zum 1. Januar 1939 vollendet ſein. Die Anlagen werden ſo großzügig ausgeführt, daß zur gleichen Zeit 800 000 Menſchen in der Ausſtellung weilen können. Dabei rechnet man mit einer durchſchnitt⸗ jeder Stunde können 160 000 Perſonen mit Automobilen, Omnibuſſen, Zügen, Untergrundbahnen und Flugzeugen ſowie Luftſchiffen nach Long Island gebracht werden und, durch jene neuen Eingänge in die Ausſtellung hinein⸗ ſtrömen. 5 2 Man ſieht vor, die ganze Ausſtellung nach vier Hauptgruppen einzuteilen, und zwar nach Gütererzeu⸗ gung, Bequemlichkeit, Wohlfahrt und Unterhaltung und Vergnügen. Dieſe letztere Abteilung iſt für Amerika die größte Senſation und nach europäiſchen Begriffen von ungewöhnlicher Wichtigkeit. Man wird hier den gewal⸗ tigſten Vergnügungspark aufbauen, der jemals in der Welt aufgerichtet wurde— wobei New Pork ſchon heute den größten Wert darauf legt, die Gewißheit zu haben, daß von jener Weltausſtellung 1939 wenigſtens der Vergnü⸗ aungspark als Dauereinrichtung übrigbleibt. FPFPPFPPCPCPPbPCTCPCTFTPTPbTDTCTCTGTCCTVTCTbTCTCTbTCTbTbTbTbTbTbVbFVPFPVFVFVFVUVUVUFUVCVUVVUVVVVVVVVV ſchaft und wilder Grazie auf der runden kleinen Platte einen leidenſchaftlichen Tanz auf, der nach und nach immer zügelloſer, toller wurde und ſchließlich in einen bacchanti⸗ chen Taumel überging. Wirr umflogen die gelöſten kur⸗ zen, ſchwarzen Locken das glühende Geſichtchen mit den funkelnden hellblauen Sphinxaugen. Sprachlos, ſtarr, blickten die Gäſte auf dieſes Schau⸗ ſpiel, das ſich ihnen ſo gänzlich unerwartet hier bot. Die Erfahrenen unter ihnen wußten, ſo tanzte keine Dilettantin. Dies kleine pikante, leidenſchaftverzehrte und ſehr verführe⸗ riſche Teufelchen hakte wohl ſchon viele Male vom Podium der Ballettbühne aus Männern die Sinne entflammt und die Köpfe verdreht.— a Ein rauſchender Akkord beendete die Rhapſodie und auch den Mänadenkanz auf dem Marmortiſche. Mit einem Satz war Lydia wieder unten, umringt von den jüngeren Her⸗ ren, beſonders ihren beiden Verehrern, und von ihrem Bei⸗ fall überſchüttet; die älteren hielten ſich zurück, Geſchmei⸗ chelt, kokett, ließ ſie ſich ein Weilchen huldigen. Dann ent⸗ ſchlüpfte ſie. Es trieb ſie, ihren Sieg über die Rivalin, über den Geliebten auszukoſten. Triumphierenden, herausfor⸗ dernden Blickes näherte ſie ſich Irene, welche, ſich mit ihren Verwandten unterhaltend, am Flügel ſtand. 5 „Ich ſpreche Ihnen für Ihre vorzügliche Begleitung zu meinem Tanze volle Anerkennung aus,“ ſagte ſie mit lächeln⸗ der Herablaſſung zu dem jungen Mädchen. e g„Ich habe nicht für Sie, ſondern für die Geſellſchaft geſpielt, gnädige Frau,“ war die ruhige Antwort.. „Das ändert nichts an der Tatſache, daß Sie die Muſik zu meinem Tanze machten, den ich ebenfalls nicht für die Geſellſchaft, ſondern eigens Ihretwegen aufführte,“ verſetzte Lydia höflich. 5 33 i „Sie ſprechen in Rätſeln, gnädige Frau,“ entgegnete Irene, ſie groß anſehend.„ 5 a f„Die Löſung wird ſich Ihnen bald zeigen, mein Fräu⸗ lein!“ 5 55 a i 5 5 Sie nickte ihr ſpöttiſch zu und ging. Mehr und verletzen⸗ der mit ihr zu reden, wie ſie eigentlich gewollt, verhinderte die Gegenwart ihrer Verwandten. Sie lachte ſpitzbübiſch, — frieden mit ihrem Erfolg, welcher das Spiel Irenes ver⸗ Hagelt und dieſe ſelbſt in den Hintergrund gedrängt hatte. empfangen. Zu ihrem Erſtaunen war er unter den erſten, geweſen. und ſeine Hand ergreifend, ſchaute ſie triumphierend, höchſten holden Lohn erheiſchend und erwartend, zu ihm auf. der ſie traf, war eiſig, vernichtend. Jäh zerſtörte er ihren Hagren zurückwarf, überkam ſie die wahnſinnigen Steiches. zahlreiche Greiſe, die er noch im allgemeinen friſch, muß ſich aber a mehrere Kilometer zurück. In einem ande Jetzt hieß es für Lydia, den höchſten, ſeligen Triumpf genießen, den begeiſterten Beifall, das ſüße Lob Gernots zu ſie überſchwenglich feiernden Bewunderern ihres Tänzes nicht Suchend ſchickte ſie ihre hellblauen Späher aus. Da kam er vom Divan ſeiner Mutter herüber, mit der er eben einige leiſe Worte gewechſelt. Sie ſchritt auf ihn zu, 5 Aber er entzog ihr ſchroff ſeine Hand, und der Blick,. eitlen Wahn; ſie erſchauerte unter ihm und erwachte. Wie im Schwindel ſtrich ſie mit der bebenden Hand über ihre Stirn, und ſich bei den ihr gefolgten, ſie von neuem um⸗ drängenden jungen Herren mit plötzlichen heftigen Kopf⸗ ſchmerzen entſchuldigend, flüchtete ſie aus dem Saale in ihr Schlafzimmer. 5 5 8 1 Diort vor dem Spiegel, den das drohende Greifenſteiner Wappen krönte und der ihr verſtörtes Bild mit den wirren ganze Tragweite ihres Und nun ſchüttelte ſie wieder die Angſt vor kommendem 5 Unheil. Ihre Hände krallten ſich in ihr Haar und aufſtöh⸗ nend ſank ſie in die Knie, ihr Geſicht in die Polſter des Seſſels wühlend. Als ſie es nach graumer Zeit wieder er⸗ hob, hatte es, wie immer nach ſolchen Anfällen, ſeine Jugend und Farbe verloren, war grau und alt. 33 * . Das Land der Aralten. In Transkaukaſien gibt e⸗ über 100 Jahre alt ſind. F von ihnen ind noch geſund, beweglich und In einem Dorf in Transkaukaſien iſt der Aelteſte e Jekum Schoua. Obgleich er bereits 157 Jahre ſtützen. Täglich geht er in den Bergen 2 Schatz Tſchukbar, der 126 Jahre alt iſt. g Ausſehen kann man ihm nur 60 Jahre geben.. „„ 8. e 3 Winterfahrt in die Dolomiten Von H. G. von Wilmowski. Was, nach den Dolomiten willſt du? Ausgerechnet ins Ausland? Kannſt du nicht auch bei uns dein vieles Geld ausgeben?“ Wenn er wüßte, mit wie wenig ich auskommen muß! Ausland? Iſt es wirklich Ausland geworden unſer herrliches Südtirol? Nach Staatsrecht wohl, nicht aber ſeiner Weſensart und ſeiner Geſchichte nach. Dies ver⸗ ſchloſſene Gebirgsvolk, das in harter Arbeit ſein Brot verdienen muß, iſt im Herzen deutſch geblieben. Deutſch in ſeiner Liebe zur Natur und deutſch in ſeinem Gemüt. Schon auf der Bahnfahrt das Grödner Tal hinauf merkte ich dies. Junge Burſchen und Mädels fuhren aus den Dörfern zum Skilaufen in die Berge. Genau wie bei uns, zum Wochenende. Hinein in die tiefverſchneiten Berge, zu denen die roten Felſen en ſeltſames Gegenſtück bilden. Mit wohlklingender Stimme ſangen ſie Heimatlieder, Berglieder, Schneelieder, bei denen auch die Liebe nicht zu kurz kam. Lieder, aus denen Heimatgefühl, deutſches Gemüt und deutſcher Humor klingt, in rauher, aber herzlicher Art. Wir fühlten uns ſofort wieder heimiſch. Trotz der italieniſchen Grenz⸗ kontrolle kurz vorher. Was kam da alles für fremdes Volk durch die Wagen gelaufen. Zollbeamte, Gendarmen, Militär. Fremdartig muten ſie an, iſt es Rinaldo mit ſtolzer Hahnenfeder am Hut, oder Napo eon mit ſeimem Dreiſpitz, iſt das Cicero mit der ſchwungvoll über die Schulter geworfenen Toga oder ein Offizier der Feſtungs⸗ truppe? Immer höher ſchraubt ſich die Bahn in un⸗ zähligen Windungen. Schwere Laſt war ſie gewohnt; denn ſie war im Kriege gebaut, Munition heranzuſchaffen zur nahen Front, die die Marmolata überquerte. Dort ſind auch noch die Ueberreſte aus der furchtbaren Zeit zu ſehen, Anterſtände, Stacheldrähte, Granattrichter, ſoweit nicht der alles gleichmachende Schnee die Wunden der Berge überdeckt. In Chriſtina herrſcht mächtige kaum die nächſten Häuſer ſind zu ſe ſchon gar nicht. Zwei Stunden Aufſtieg Alſo Felle unter die Bretter, Luken dicht(Taſchen zu), und hinaus in die weiße Wüſte, in Reihe dem Führer nach, den Kopf gegen den eisigen Oſtwind gewandt, ror⸗ wärts, immer vorwärts. So ſieht alſo der Dolomiten⸗ winter aus, wenn die Sonne nicht ſcheint. Das fängt ja gut an. Doch in der Hütte ſind wir geborgen. In der gemütlichen, holzgetäfelten Gaſtſtube umfängt uns woh⸗ lige Wärme. Eine leicht angefrorene Naſenſpitze wird mit 5 Schneetreiben, hen, die Berge bis zur Hütte; 5 Schnee gerieben, bis das Blut ſtarker Grog und die Die Hütte, 2039 m, das wieder zirkuliert, ein Stimmung iſt wieder vorhanden. gehörte früher der Regensburger Sanktton des D. O. A. B. Dann beſchlagnahmte ſie der ſtalieniſchen Staat und teilte ſie der Florenzer Sank⸗ tion des italieniſchen Alpenvereins zu. Seitdem heißt ſie nicht nicht mehr„Regensburger Hüte“ ſondee n„Ri⸗ fugio die Firenze“. Bewertſchaſtung durch Bewohner des Grödner Tals, tadellos ſauber, Verpflegung einfach glän⸗ zend, faſt zu gut für Tourenläufer. Im Raum natürlich das Bild von Muſſolini und vom Königspaar; deng das iſt Vorſchrift, ebenſo wie das Paakat„Beſtemmiare vietato“(Fluchen verboten). Man findet ſich mit dem Italieniſchen ſo langſam zurecht, nur vor zwei Türen „Signore“ und Signori“ ſtand ich ratlos und bin natür⸗ lich falſch gelaufen. Am nächſten Morgen ein Blick aus dem faſt zu⸗ geſchneiten Fenſter; Sonne und dann die Berge ringsum, ſtolz und ſchweigend, die roten Zacken erhaben gegen den Himmel gereckt. Da gibt es kein Halten mehr. Hinaus, hinauf auf weichen Neuſchnee, unter tief verſchneiten Zir⸗ beln, über weite Flächen. Das„Spuren“ ſtrengt an, abwechſelnd übernimmt jeder einmal die Spitze. Die Sonne brennt, ein Kleidungsſtück nach dem andern ver⸗ ſchwindet im Ruckfſack. Zuletzt das Hemd. Wohlluend wikkt die Wärme auf die blaſſe Haut, die in Wenigen Tagen eine indianergleiche Färbung erhält. Doch Vorſicht dabei, am Oel nicht ſparen, die Strahlen wirken doch anders, als im Sommer beim Paddeln. Herrlich die Ausſicht über das weile Land, Berg reiht ſich an Berg, Felsnadel an Felsnadel, blauer Him⸗ mel darüber, ganz winzig klein die Hütte drun en. U. d nun die Abfahrt. Einer nach dem andern läßt ſich in ſauſender Fahrt hinabgleiten, über die weit ausgedehnten Almen, auf denen im Sommer ſich das Vieh tummelt. In wundervollen Bogen laſſen ſich die Mulden ausfahren die Abhänge gehts im Schuß herunter, der friſche Schne⸗ ſtiebt, ein paar Stürze ſind unvermeidlich. Doch ſie nehmen einem nicht das Hochgefühl, der Erdenſchwere entbunden zu ſein, faſt einem Vogel gleich über weiße Wolken zu gleiten. In wenigen Minuten iſt die Hütle wieder berreicht, die uns von oben ſo fern ſch en. Die Tage vergehen im Fluge, immer neue Schön⸗ heiten ſchenktt uns der Winter, Rauhreif auf allen Bäumen, herrlich glitzern die Kriſtalle in der Sonne, doch ſchnell verſchwinden ſie wieder. Das Bächlein, das ziemlich ſtark aus dem Felſen ſprudelt, bietet herrliche „Snapshots“, wie es ſich durchzwängt durch hoch mit Schnee beladenes Felsgeröll. Dann geht es weiter, wieder den ſchweren Ruckſack auf den Buckol, zunächſt hinab nach Plan und hinauf nach dem Sellajoch. Dort empfängt uns auch eine gaſtliche Hütte, doch größer und moderner als die Regensburger. Wir ſind nicht mehr allein, leb⸗ hafter Sportverkehr iſt hier. Es gibt hier ja auch ganz andere Möglichkeiten, Touren zu laufen, nach der Ro⸗ della, die ſich wie eine Nafe über die Dolomitenſtraße ſchiebt, oder zum Langkoſel;„Saſſo Lunge“ mit neuem Namen. Herum um ſeine verharſchten und vereiſten Felſen oder quer hinüber durch Scharte, die in ſteilem Anftieg in Spitzkehren erklettert ſein will, deſſen romantiſches Felſental aber auch den Lohn des Schweißes bringt. Am ſchönſten iſt doch der Sellaſtock in ſeiner Abgeſchloſſenheit, ſeiner Rauhheit und auch Gefährlich⸗ keit. Früh noch im Morgengrauen geht es auf Felſen hinaus, das breite Tal— Val de Laſties— zieht ſich lief hinein. Dann geht es ganz ſtell hinauf an lawinen⸗ gefährlichen Hängen. Da nützen einem die Breſter Nichts, alſo abſchnallen und. Stufe für Stufe hinaufklimmen, zur Vorſicht am Seil geſichert. Immer höher, immer enger werden die Felſen, fünf Stunden ſchon ſind wir geſtiegen. Endlich liegt die Bamberger Hütte vor uns; aus dem Hochplateau ſtreckt ſich uns nun die Boe⸗Spitze entgegen. Nach kurzer Raſt an der Hütte geht es ohne Brelter hinauf auf den Gipfel, der aber auch erſt erklettert ſein will. Endlich ſind wir oben in 3151 m Höhe, eiſiger Wind läßt uns trotz der Mittagſonne faſt erſtarren, doch die Ausſicht ſſt unbeſchreibbar ſchön. Unter uns liegt der mächtige Sellaſtock, vor uns die heiß⸗ umkämpfte Marmolata. Mit Intereſſe zeigt uns der Führer den gesprengten Gipfel des Col di Lana, auf dem viel Blut gefloſſen iſt. Nur ſchwer iſt der Führer zu ver⸗ ſtehen, da der Sturm ſeine Worte in Fetzen reißt, ſchnell noch einige Aufnahmen der unvergeßlichen Bergeindrücks, dann geht es wieder hinab. An windgeſchützter Hütten. wand gibt es Stärkung; denn die Abfahrt ſteht unz bevor, die in dem ſchwierigen Gelände alle Aufmerkſam⸗ keit und nicht weniger Kraft erfordert, als der Aufſtieg. Zuerſt geht es eine ſteile, enge Felſengaſſe hindurch, wegen Lawinepgefahr in großen Abſtänden. Dann öffnet ſich das Mitktagstal,„Val de Mesdi“, zu beiden Seiten bilden die Felſen Türme, zwiſchen die Lawinen in Menge hiedergepraſſelt ſind. Weit dehnt ſich das Tal nach Norden, doch mit Genuß laſſen ſich die weiten Flächen ohne Hindernis ausſchwingen und in kurzer Zeit iſt der gewaltige Höhenun erſchied beguem durchfahren. Doch noch einige Stunden erfordert der Heimweg, da wir um die Sellagruppe herum müſſen, vorbei am Grödner Joch und wieder hinauf über den Paß. (Aus dem ſoeben erſchienenen„Südtiroler Bilder- buch“, Verlag Grenze und Ausland, Berlin W.) Kellerlöcher?— Nein, HJ⸗Heime! 1932. An den hohen Häuſerfronten einer engen und dumpfen Großſtadtſtraße entlang eilen im Halbdunkel einige Geſtalten. In regelmäßigen Abſtänden verſchwinden ſie in die, gähnenden Höhlen gleichen Haustore, um nach einigen Augenblicken wieder aus dem Dunkel aufzutauchen und weiterzuhaſten. Unter dem Arm oder in ihren Män⸗ teln verborgen tragen ſie Flugblätter, die ſie in die Brief⸗ kaſtenſchlitze oder in die Türen hineinſchieben. Eine Zeitlang können ſie ſich unbehelligt ihres Auftrages entledigen.— Plötzlich ſchrillt irgendwoher ein ſcharfer Pfiff, gleichſam als Echo erſcheinen wie auf Verabredung unvermittelt Köpfe in den Fenſtern, die Straße, bis jetzt nahezu men⸗ ſchenleer, belebt ſich überraſchend. Die Flugblattverteiler werden Gegenſtand der Aufmerkſamkeit, ihre Verfolgung wird aufgenommen. Sie müſſen der Uebermacht weichen. Auf dem ſchnellſten Wege ſuchen ſie durch enge Seitenſtra⸗ n einen Ausgang in einen belebteren Stadkteil, um dort rgendwo unterzutauchen. In einer Kellerwohnung treffen be unbehelligt ein, zum Glück vollzählig. Hier, wo ſie bis⸗ er noch unentdeckt vor dem roten Geſindel blieben, kom⸗ men ſie regelmäßig zuſammen. Eine kleine Hakenkreuz⸗ fahne, einige aus Zeitungen ſtammende Bilder, ein roh ezimmerter Tiſch mit Kiſten als Stühle bilden die ganze inrichtung eines Kameradſchaftsheimes der itlerjugend in einem der roteſten Viertel der Stadt. Mit Stolz aver nennt es jeder von ihnen„unſer Heim“. Das waren die erſten Heime der Hitlerjugend. Von dieſen Kellerlöchern, einſt beſter deutſcher Arbeiterjugend die einzige Heimſtätte überhaupt, weil ſie wegen ihrer Ueberzeugung zu Hauſe nicht gelitten, ja bedroht und miß⸗ handelt wurden, ſtrömte der Geiſt der Kameradſchaft, einer fanatiſchen Gemeinſchaft hinaus, die bereit war, das Letzte u geben, um der jungen nationalſozialiſtiſchen Bewegung Nen Sieg zu erkämpfen und das ganze Volk unter der Fahne der deutſchen Jugend zu einen. Die deutſche Revolution wurde gewonnen und mit ihr hat ein neuer Abſchnitt der Geſchichte ſeinen Anfang genom⸗ men. Der Jugend Adolf Hitlers wurden damit gleichzeitig neue Aufgaben geſtellt. Aufgrund unſerer ſtaatlichen Aner⸗ kennung 5 85 wir uns das Mitbeſtimmungsrecht an der Erziehung der geſamten deutſchen Jugend erwirkt, Um den hieraus e Anforderungen gerecht zu werden, iſt es unerläßlich, daß uns zur Erfüllung unſerer Verpflich⸗ tungen die entſprechenden Möglichkeiten gegeben werden. In den vergangenen Jahrzehnten gingen die Gemein⸗ den daran, Bauten zu errichten, um ihren Bürgern Gele⸗ genheit zu gemeinſamen Zuſammenkünften bei irgendwel⸗ chen Anläſſen zu geben. Die Zweckmäßigkeit oder der Er⸗ folg— vom Blickpunkt einer gemeinſchaftsbildenden Idee oder Ausrichtung geſehen— möge dahingeſtellt bleiben; mit anderen Worten: dieſe an ſich erfreulichen und aner⸗ kennenswerten Anfänge eines Gemeinſchaftsdenkens waren Schöpfungen ihrer Zeit, ſie konnten nicht zu einem über dem bindend und klaſſenbefangenen Geſichtswinkel ſtehen⸗ den, bindenden Element werden, weil die politiſchen Vor⸗ ausſetzungen fehlten. In der im Nationalſozialismus geeinten deutſchen Ju⸗ gend wurden dieſe Bedingungen Wirklichkeit. Daher wird Hedanken der Gemeinſchaft Gel⸗ ſie auch äußerlich dieſem tung und Ausdruck verſchaffen, wenn ſie in der kommen⸗ den Zeit in jedem Dorf, in jeder Stadt ihre neuen Ge⸗ meinſchaftsräume errichten will. Dieſe neuen Heime der Hitlerjugend ſollen in ihrem Stil unſerer Haltung entſpre⸗ chen und der Landſchaft, in der ſie erſtehen, angepaßt ſein. Wohl wird der Geiſt der Kampfzeit in den neuen Heimen der HJ unverfälſcht weiterleben, wohl werden wir nie vergeſſen, daß unſere Bewegung aus den alten Sturmloka⸗ len der SA, den erſten beſcheidenen HJ⸗Heimen hervorge⸗ gangen und groß geworden iſt. Wir müſſen aber auch gleichzeitig die Möglichkeit ha⸗ ben, unſer großes Erziehungswerk weiterzuführen und zu vollenden. Was wir heute erreicht haben, iſt die Frucht jahrelangen Ringens— das deutſche Volk iſt eines Wil⸗ lens, eine Nation des inneren Friedens, der Ordnung, der Sauberkeit, der Disziplin, der anſtändigen Geſinnung ge⸗ worden. Sollen dieſe tragenden Pfeiler des Nationalſozialis⸗ mus von Beſtand ſein, muß die Ausrichtung der Jugend auf dieſer Grundlage vollzogen werden. Dazu aber ſind Heime erforderlich, die ſchon rein äußerlich dieſen Notwen⸗ digkeiten Rechnung tragen und würdige Erziehungsſtätten nationalſozialiſtiſcher Jugend darſtellen. So wie die Monumentalbauten des Dritten Reiches als ſtolze Zeugen eines großen Volkes erſtanden ſind, ſo ſollen die Heime der Hitlerjugend— in ihrem Rahmen— als ünvergängliche Denkmale einer großen Zeit kommenden Geſchlechtern überliefert werden. Zur Heimbeſchaffung der HJ Geleitwort des Gauleikers und Reichsſtatthalters. Die Hitlerjugend bereitet unſere Jugend auf ihre ſchwe⸗ ren Lebensaufgaben vor. Wir können ihr dabei behilflich ſein, indem wir ihr die nöligen Räume für die Ausbildung zur Verfügung ſtellen. Parkei, Skagtsverwaltung, Gemein⸗ den und Wirkſchaft 10 en die Pflicht, in weitgehendem Maße die Koſten dafür aufzubringen. Opfer, die für die Jugend gebracht werden, ſind kauſendfältige Saat für die deutſche Zukunft. Ich erwarke, daß der Gau Baden ſich einmükig hinter ſeine Jugend ſtellt. Der Gebietsführer wolle mir zum Jahres ſchluß Meldung über den Erfolg det Heimbeſchaffung machen. Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtakthalter in Baden e