Being * 1 70 1 Jia ug ele en N GCC giect b I Anu neues zsg 1 Hof ed wg 5 inv ng spa ic Cu Koni gute 519 gap baz uebod junge Tun gule d W Erſcheint täglich, mit Ausnahme den Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. E Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 1 le Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblat Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüſchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdlez Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. XII. 36 1140 37. Jahrgang Freitag den 22. Januar 1987 9 2 Lautere Wirtſchaftsgeſinnung Ehrengerichtsordnung für die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft. Berlin, 21. Januar. Bereits in dem Erlaß über die Reform der Organiſa⸗ tion der gewerblichen Wirtſchaft hatte der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Schacht angekündigt, daß eine Ehrenge⸗ richtsbarkeit für den geſamten Bereich der gewerblichen Wirtſchaft eingeführt werden ſollte. Ein Ausſchuß der Reichswirtſchaftskammer unter Leitung des Rechtsanwalts Graf von der Goltz wurde mit der Ausarbeitung von Vor⸗ ſchlägen beauftragt. Nunmehr hat der Reichswirtſchaftsmi⸗ niſter Dr. Schacht die Reichswirtſchaftskammer angewieſen, die von ihm gebilligte Ehrengerichtsordnung durch Auf⸗ nahme in die Satzung der Gliederungen der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft in Kraft zu ſetzen. Die neue Ehrengerichtsordnung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft geht davon aus, daß alle Unternehmen und geſetz⸗ lichen Vertreter von Unternehmen die Pflicht haben, An⸗ ſtand und Sitte des ehrbaren Unternehmers zu wahren und ſich durch ihr Verhalten der Achtung würdig zu zeigen, die der Beruf und die Zugehörigkeit zur Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft erfordert. Sträfliche Verletzungen dieſer Pflichten ſollen durch die Ehrengerichte geahndet werden. Dem Ehrengerichtsverfah⸗ ren können ſich auch ſonſtige, in verantwortlicher Stellung in gewerblichen Unternehmungen tätige Perſonen ſowie Geſchäftsführer von Kammern, Gruppen und Verbänden, die nicht Beamte ſind, unterwerfen. Als Gerichte erſter Inſtanz entſcheiden die bei den 18 Bezirkswirtſchaftskammern eingerichteten Ehrenge⸗ richte, und zwar in der Beſetzung von einem Vorſitzenden, der die Fähigkeit zum Richteramt und wirtſchaftliche Kennt⸗ niſſe haben muß, und mindeſtens zwei Beiſitzern aus den Kreiſen der gewerblichen Wirtſchaft. dem Verfahren, für das im weſentlichen die Beſtimmungen der Strafpro⸗ zeßordnung gelten ſollen, geht ein Vorverfahren vor⸗ aus, in dem die eingehenden Anzeigen auf ihre Stichhaltig⸗ keit vorgeprüft werden. Das Verfahren endigt mit Frei⸗ ſpruch, Einſtellung oder Verurteilung. Es ſind vier Ehrenſtrafen vorgeſehen, nämlich Warnung, Verweis, Geldbuße und zeitweiſe oder dauernde Aberkennung der Fähigkeit, Aemter in der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft oder des Verkehrs zu bekleiden. Bei den Geldbußen wird der Gedanke des Entwurfs zum neuen Strafgeſetzbuch verwirklicht, daß ſogenannte Tages⸗ bußen feſtgeſetzt werden, deren geldliche Höhe unter freier Berückſichtigung der perſönlichen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe des Täters zu bemeſſen iſt. Gegen die Entſcheidung des erſtinſtanzlichen Urteils kann unter beſtimmten Vorausſetzungen Beru⸗ fung eingelegt werden. Sie geht an den Ehrengerichtshof der deutſchen Wirtſchaft, der bei der Reichswirtſchaftskam⸗ mer errichtet iſt. Er entſcheidet in einer Beſetzung von einem Vorſitzenden und vier Beiſitzern. Die Ehrengerichtsbarkeit der gewerblichen Wirkſchaft tritt nicht in Konkurrenz zu den ordenklichen Gerichten oder zu den bereits beſtehenden Parkeigerichten und ſozialen Ehrengerichten des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeik. Auch für Weltbewerbsſtreitigkeiten bleibt die Zu⸗ ſtändigkeit der ordentlichen Gerichte, und zwar ſowohl hin⸗ ſichtlich der zivilrechtlichen Anterlaſſungsklage wie auch der ſtrafrechtlichen Verfolgung des unlauteren Wellbewerbs un⸗ ungetaſtet beſtehen. Dieſen Zielen dienen beſondere Beſtimmungen des Entwurfs über die Abgrenzung der neuen Ehrengerichts⸗ barkeit gegenüber den übrigen Gerichten. Dagegen fallen die bei den Induſtrie⸗ und Handelskammern auf freiwil⸗ liger Grundlage eingerichteten Ehrengerichte, deren Erfah⸗ rungen bei der Ausarbeitung des Entwurfs ſtark berückſich⸗ tigt worden ſind, fort. Die Einführung einer kaufmänniſchen Ehrengerichts⸗ barkeit entſpricht nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen, die ins⸗ beſondere in der erſten Zeit nach dem Umbruch mit Nach⸗ druck vertreten worden ſind. Damals iſt von der alsbaldigen Einführung im Hinblick auf den unfertigen Zuſtand der neuen Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft abgeſehen worden Nunmehr gibt die jetzt durchgeführte Reform der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft die Möglichkeit, dee Grundſätze für den geſamten Bereich der gewerbli⸗ chen Wirtſchaft zu verwirklichen. Es darf erwartet werden, daß die nunmehrige Jeſtſet⸗ ſchaf der Grundlagen dazu beitragen wird, laukere Wirt chafksgeſinnung, wie ſie das Dritte Reich von allen in der Wirkſchaft tätigen Perſonen verlangt, zu fördern und ein⸗ deutige Ehrbegriffe zu einem weſenklichen Beſtandteil des Wirkſchaftslebens zu machen. Der Führer antwortet Eden a Berlin, 22. Januar. Bekanntlich hat ſich der engliſche Außenminiſter Eden in ſeiner Rede am 19. Januar insbeſondere mit Deulſch⸗ land beſchäftigt. Wie der„Völkiſche Beobachter“ erfährt, hat ſich der Führer und Reichskanzler die Beantwortung dieſer Rede, ſoweit ſie auf Deutſchland Bezug hat, ſelbſt voubehalten. 1 82 9„5 Nr. 18 Schacht 60 Jahre alt Am 22. Januar vollendet ein Mann ſein 60. Lebens⸗ jahr, deſſen Name weit über die Grenzen Deutſchlands be⸗ kanntgeworden iſt. Seit 1923 mit einer nur formellen Un⸗ terbrechung von drei Jahren im Dienſte des Reiches, iſt Schachts Name aus der Geſchichte der deutſchen Wirtſchaft nicht mehr wegzudenken. Da nach der Machtergreifung der Führer in die Reihe der Männer, die am Aufbau des Drit⸗ ten Reiches ein geſchichtliches Verdienſt haben, auch Schacht ſtellte, iſt ſein 60. Geburtstag für uns Anlaß, ſeiner Arbeit zu gedenken. Dies um ſo eher, als die Perſönlichkeit des Mannes und die Eigenart ſeiner Aufgabe dem Reichsbank⸗ präſidenten manchmal die einmütige Anerkennung ſeiner Arbeit im Volke verſagt haben und auch ſeine Tätigkeit im neuen Reich, ſo ſchreibt der Wirtſchaftspolitiſche Dienſt, dem dieſe Zeilen entnommen ſind, von Mißdeutungen nicht freiblieb. Die eigentliche berufliche Entwicklung, die Schacht den Ruf eines Kenners und Könners im Wirtſchaftsleben er⸗ werben ließ, begann um die Jahrhundertwende in der „Zentralſtelle für Vorbereitung von Handelsverträgen“ in Berlin. Die Berührung mit der Politik tritt wieder relativ in den Hintergrund, als er im Jahre 1903 als Leiter der wirtſchaftsſtatiſtiſchen Abteilung der Dresdner Bank ſeine erfolgreiche Laufbahn als Bankſpezialiſt beginnt. Dieſe Ar- beit führt ihn im Weltkriege in die Bankabteilung des Deutſchen Generalgouvernements in Belgien und darauf auf den Poſten des leitenden Vorſtandsmitglieds der Na⸗ tionalbank. Im November 1923 in das Amt eines Reichs⸗ währungskommiſſars berufen, übernimmt er wenige Tage nach dieſer Berufung die Reichsbank. In jener Zeit hat er ſeine eigentliche Aufgabe zum Kampf gegen die Repara⸗ tionslaſten gefunden. Daß das damalige offizielle Deutſch⸗ land Schacht dieſen Dienſt nicht nur nicht dankte, ſondern ihn an der Erfüllung ſeiner Pflicht ſogar hinderte, gehört wohl zu den traurigſten Erfahrungen im Leben des Reichs⸗ bankpräſidenten. Trotzdem hat er, als er 1930 von ſeinem Amte zurücktreten mußte, nicht aufgehört, die Waffen in dieſem Kampfe weiterzuführen. In der Zeit zswiſchen 1930 und der Machtergreifung hat er durch Publikationen, durch Reiſen in das Ausland und nicht zuletzt durch die Tuch⸗ fühlung mit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung die Stel⸗ lung ausgebaut, aus der er nach der Berufung durch den Führer den Kampf abermals vortragen konnte. Die deutſche Auslandsverſchuldung, die 1930 auf 27 Milliarden Reichsmark angewachſen war, iſt ſeit der Macht⸗ ergreifung um rund 8 Milliarden Reichsmark verringert worden. Und dies iſt die Arbeit eines Mannes, der über die Erhaltung der Kreditfähigkeit des Reiches mit den Augen des Kaufmannes wacht. Handelspolitiſch wird Schachts Name immer mit dem„Neuen Plan“ verbunden »leiben als dem Mittel der deutſchen Außenhandelspolitif, ich der veränderten Situation in der Welt anzupaſſen. Der Schöpfer des„Neuen Plans“ hat niemals Zweifel darüber zelaſſen, daß er die„Organiſierung“ des Außenhandels le⸗ diglich für eine Maßnahme der Notwehr hält. Was dann der Finanzmann Schacht beim Aufbau der jungen Wehr⸗ macht hat mithelfen können, wird ihn immer mit der Ge⸗ ſchichte der deutſchen Wehrmacht verbinden. 8 Wenn trotz der Bemühungen des Reichsbankpräſiden⸗ len, offenſichtliche Irrtümer über ſeine Einſtellung zu den die Zeit bewegenden Fragen aus dem Wege zu räumen, eine Perſon im Wirtſchaftspolitiſchen Geſpräch auch um⸗ tritten iſt, ſo kann über etwas im deutſchen Volk doch nur eine Meinung herrſchen. Für ihn und ſeine Arbeit hat es immer nur ein Ziel gegeben. und das iſt Deutſchland! 22 Weltbild— M. Zum 60. Geburtstag Dr. Hjalmar Schachts Dr. Schacht in ſeinem Arbeitszimmer im Reichsbank⸗ gebäude. Neueſte Aufnahme des Reichswirtſchafts⸗ Daß der Wirtſchaftsmann Schacht ſich dabei auf dem Wege zur Errichtung dieſes Zieles zu der Führung Adolf Hitlers gefunden hat, iſt für das deutſche Volk beſonders wertvoll. Hjalmar Horace Greely Schacht iſt am 22. Januar 1877 in Tingleff(Schleswig) als Sohn des Kaufmanns William Schacht und ſeiner Ehefrau Conſtanze, geborene Freiin von Eggers, geboren. Er beſuchte in den Jahren 1886 bis 1895 die Gelehrtenſchule des Johanneums in Ham⸗ burg und ſtudierte anſchließend in Berlin, München, Leip⸗ zig, Paris und Kiel Germaniſtik und Nationalökonomie; 1899 promovierte er in Kiel zum Doktor phil. Nach Be⸗ endigung ſeiner Studien entwickelte er eine vielſeitige praktiſche und wiſſenſchaftliche Tätigkeit. Der Führer an Schacht Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichsbanz⸗ präſidenten Dr. Schacht nachfolgendes Glückwunſchſchreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Dr. Schacht! Zu Ihrem 60. Ge⸗ burtstag ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus. Ich gedenke dabei mit Anerkennung und Dank der großen Verdienſte, die Sie ſich in Ihrem langjährigen Wirken als Reichsbankpräſident um die Erhaltung der deutſchen Währung und in den letzten Jahren durch Ihre Arbeit als Leiter des Reichs- und preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſteriums um die Ordnung und den Ausbau der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft erworben haben. Ich wünſche von Herzen, daß Ihnen auch fernerhin perſönliches Wohler⸗ gehen und weitere erfolgreiche Arbeit im Dienſte des deut⸗ ſchen Volkes beſchieden ſeien. Mit deutſchem Gruß! Ihr Adolf Hitler.“ Drei Hjalmar Schacht⸗Sliftungen Aus Anlaß des 60. Geburtstages des Reichsbankpräſi⸗ denten und Beauftragten Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schacht hat das Reichsbankdirektorium drei Stiftungen in der Geſamthöhe von zwei Millionen Reichsmark begründet. Die Stiftungsurkunde hat folgenden Wortlaut: „In dem Wunſche, der Verbundenheit von Führung und Gefolgſchaft der Reichsbank ſichtbaren Ausdruck zu ge⸗ ben, dem Manne zu danken, der als einer der beſten ſeines Volkes in ſchwerer Zeit ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt hat, und ſeinen Namen einem Werke zu verbinden, das im Sinne ſeines Schaffens und entſprechend der Tradition der Reichsbank dem Nutzen des Ganzen dienen ſoll, hat das Reichsbankdirektorium be⸗ ſchloſſen, zu Ehren des Reichsbankpräſidenten Dr. Hjalmar Schacht und zum bleibenden Gedächtnis ſeines Wirkens an⸗ läßlich ſeines 60. Geburtstages drei Stiftungen zu begrün⸗ den, die den Namen Hjalmar⸗Schacht⸗S portſtiftung, Hjalmar⸗Schacht⸗Ferienheimſtiftung und Hjal⸗ mar⸗Schacht- Ausland ſtipendium tragen ſollen.“ Der„Emden“ ⸗Beſuch in Japan Der Kaiſer empfängt den Kommandanken. Tokio, 22. Januar. Am Donnerstag empfing der Kaiſer von Japan den Kommandanten der„Emden“, Lohmann, und Fregat⸗ tenkapitän Liebetanz in der hiſtoriſchen Phönixhalle des Kaiſerlichen Palaſtes. Der deutſche Botſchafter von Dirckſen ſtellte die beiden Oder und den Marineattache Wenneker dem japaniſchen Kaiſer vor, der d. deutſchen Offiziere mit ſehr freundlichen Worten begrüße und ſich nach dem Befinden der„Emden“-Mannſchaft erkundigte. Kommandant Lohmann ſprach dem fapaniſchen Kaiſer ſeinen Dank für den ihm am Abend zuvor überreichten Orden aus und gab ſeinem und der geſamten Beſatzung Dank für die herzliche Aufnahme in Japan Ausdruck. In politiſchen Kreiſen und in der geſamten Preſſe findet die Ehrung der deutſchen Offiziere große Beachtung. Während des Feſtes, das zu Ehren der Beſatzung des Kreuzers„Emden“ veranſtaltet wurde, überreichte Marine⸗ miniſter Nagano Kommandant Lohmann und Kapitän Liebetanz den Orden zum heiligen Schatz. In ſeiner An⸗ ſprache gab Marineminiſter Nagano ſeiner be⸗ ſonderen Wertſchätzung der wiedererſtandenen ſtarken deut⸗ ſchen Flotte Ausdruck und ſprach von ſeiner und des japa⸗ niſchen Volkes Freude über das deutſche Nationalgefühl. Kommandant Lohmann dankte für die Aufnahme der„Emden“ in Japan und die ihm und ſeinen Kamera⸗ den zuteil gewordene Ehrung. In ſeiner Anſprache ging er auf die ce Haltung des Marineminiſters während der Londoner Flottenkonferenz ein, durch die ſich Nagano die Herzen aller deutſchen Seeleute erobert habe. Komman⸗ dant Lohman gab der Hoffnung Ausdruck, daß das deutſch⸗ japaniſche Abkommen die Freundſchaft zwiſchen der deut⸗ ſchen und japaniſchen Flotte vertiefen möge. Die Tradition der Schutztruppe Berlin, 22. Jan. Am 5. Februar findet in Wandsbek⸗ Jenfeld bei Hamburg die Traditonsüber abe der ehemali⸗ en Kaiſerlichen Schutztruppe von Deulſch⸗Oſtafrita durch eneral von Lettow⸗Vorbeck an das 2. Bataillon Infan⸗ terie-Regiment 69 ſtatt. Alle ehemaligen Oſtafrikaner mit ihren Angehörigen werden aufgefordert, an der Tradi⸗ tionsübergabe, die auf dem Kaſernenhof des obengenannten miniſters und Reichsbankpräſidenten, der am 22. Januar a 5 60 Jahre wird. 3 Bataillons ſtattfindet, teilzunehmen. Der Antergang der„Welle“ Der Opfertod der Beſatzung. Kiel, 21. Jan. Zu dem Untergang des Verſuchsſchif⸗ fes„Welle“ werden von zuſtändiger Stelle noch folgende Einzelheiten mitgeteilt: Der Segelſchoner„Duhnen“ der SA⸗Gruppe Nord⸗ mark war bei einer Ausbildungsreiſe am Freitag, den 15. Januar, abends bei normaler Wetterlage bei 1 den Riff im Nordoſten der Inſel Fehmarn auf Grund geraten. Auf ſein Notſignal wurde das Verſuchsſchiff „Welle“, das ſich in der Lübecker Bucht befand, durch die Marineſtation der Oſtſee zur Hilfeleiſtung eingeſetzt. Am nächſten Tag traf der Schlepper„Fairplay 10“ an der Un⸗ fallftelle ein, und beide Schiffe verſuchten, die geſtrandete „Duhnen“ abzuſchleppen. Der Verſuch mißlang, da das Waſſer inzwiſchen gefallen war. Im Verlauf des 17. Ja⸗ nuar(Sonntag) trat Wetterverſchlechterung ein, und der ſehr hart aus Südoſt wehende Wind ſteigerte ſich am Montag zum Sturm mit Schneetreiben. Auf„Fairplay 10“ brach die Ankerkette, und da gleichzeitig die Schlepptroſſe in die Schraube kam, ſtran⸗ dete der manövrierunfähig gewordene Schlepper etwa 100 Meter neben der„Duhnen“. Dem Rettungsboot von Puttgarden gelang es am Montag morgen, in zwei⸗ maligen, unter größten Schwierigkeiten durchgeführten Fahrten Teile der Beſatzung der„Duhnen“ zu bergen; es mußte aber wegen weiterer Wetterverſchlechterung ſeine Rettungsverſuche einſtellen. Das Verſuchsſchiff„Welle“ blieb als Signalübermitt⸗ ler zwiſchen der Rettungsſtation Puttgarden und dem ge⸗ ſtrandeten Schiff in der Nähe, erhielt jedoch am Montag abend auf Grund der weiteren Verſchlechterung des Wet⸗ ters die Weiſung, Schutz unter Land zu ſuchen. „Welle“ hat dieſen Befehl kurz nach Erhalt um 22,15 fun⸗ kentelegraphiſch beſtätigt. Noch um 23 Uhr wurde beim funkenkelegraphiſchen Anruf der„Welle“ feſtgeſtellt, daß, bei ihr Störungen in der FT⸗Station eingetreten waren. Zwiſchen 2 und 3 Uhr morgens(am 19. Januar) wurde das Schiff noch von Marienleuchte geſichtet. Etwas Außer⸗ ewöhnliches wurde zu dieſem Zeitpunkt an dem Schutz ſuchenden Fahrzeug nicht beobachtet. Am Dienstag vormittag wurde der Chef des Schul⸗ verbands der Sperrſchule, der mit drei Minenſuchbooten in Heiligenhafen lag, in See geſchickt, um„Welle“ ab⸗ zulöſen. Als„Welle“ nicht gefunden wurde, ſuch⸗ ken die Boote und der Flottenbegleiter„F 6“ die Weſtküſte der Inſel Fehmarn und die Wege nach Kjelsnor und der Marstal⸗Bücht ab Schneeſturm und ſehr geringe Sicht er⸗ ſchwerten die Sucharbeit in höchſtem Grad. Trotzdem wurde ſie bis Mitternacht fortgeſetzt. Am Mittwoch morgen begann bei Hellwerden die planmäßige Abſuchung des Fehmarn⸗Beltes, der Kieler Bucht und der Blet⸗Eingänge durch alle verfügbaren Fahr⸗ zeuge der Flotte und des Stationskommandos ſowie des Flugzeugs des Luftkreiskommandos 6. Um 10,30 Uhr wurde das Wrack der„Welle“, deſſen Maſte etwa vier Meter über Waſſer raglen, 10 Seemeilen weſtlich von Fehmarn, nördlich der Hohwachk⸗Bucht, durch das Verſuchsbool„Nautilus“ gefunden. In kameradſchaftlicher Einſatzbereitſchaft für die in See⸗ not befindliche Beſatzung des Segelſchoners„Duhnen“ und des Schleppers„Jairplay 10“ hat in kreuer ſeemänniſcher Pflichterfüllung die geſamte Mannſchaft der„Welle“, 25 brave Seeleute mit ihrem Kommandanten, de mveutnant zu See(E.) Bühning, den Tod in den Wellen gefunden. Der Untergang des ſo prächtig gebauten Schiffs(die „Welle“ war ein früherer Fiſchdampfer und hat ſelbſt in der Nordſee ſchwerſte Stürme überſtanden) wird wohl mie voll aufgeklärt werden können Man denkt unwillkürlich an den Untergang der„Elbe 1“, bei dem eine Reihe heſonders ungünſtiger Umſtände, über die der Menſch keine Macht beſitzt, zuſammengewirkt haben, um ein als unkenterbar geltendes Schiff zu vernichten. Die Beſatzung der„Fairplay 10“ konnte am Diens⸗ tag nachmittag krotz ſchlechter Wetterlage durch das ſee⸗ männiſch hervorragend geführte Beiboot des Minenſuch⸗ boots„M 126“ geborgen und die an der Unfallſtelle ein⸗ getroffene„Falrplay 14“ abgegeben werden. Das Beiboot ing auch bei dem geſtrandeten Segelſchoner„Duhnen“ ängsſeits, doch wollte deſſen Beſatzung an Bord blei⸗ ben; ſie wurde, wie bereits gemeldet, Mittwoch nachmit⸗ tag von dem Rettungsboot der Station Puttgarden von. Bord genommen, nachdem ruhiges Wetter eingetreten war. Bei dem Verſuchsſchiff„Welle“ handelt es ſich um den 1916 gebauten Fiſchdampfer„Von der Goltz“. Nach dem Krieg mußte er an England ausgeliefert werden, wo er unter dem Namen„Star of Eve“ fuhr. Er wurde aber von einer Bremer Firma zurückgekauft und 1927 von der Kriegsmarine übernommen. Er erhielt den Namen„Grille“, den er bis zur Indienſtſtellung des Aviſo„Grille“ behielt. Seine Waſſerverdrängung betrug 470 Tonnen. Beileid des Führers Der Führer und Reichskanzler hat an den Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, nachſte⸗ hendes Telegramm gerichtet: „Mit tiefer Trauer erhalte ich die Nachricht von dem Untergang des Verſuchsbootes„Welle“ und dem Tode ſei⸗ ner Beſatzung. Ich ſpreche Ihnen und der Kriegsmarine meine herzlichſte Teilnahme an dem ſchweren Verluſt aus und bitte Sie, den Hinterbliebenen der bei ihrer tapferen Rettungstat ums Leben gekommenen Kameraden mein tief empfundenes Beileid zu übermitteln; 15 Opfer wird als Beiſpiel treuer Kameradſchaft in der Geſchichte der See⸗ fahrt weiterleben.“ 10 000 Mark für die Hinterbliebenen. Die vom Führer und Reichskanzler ins Leben gerufene Stiftung„Opfer der Arbeit auf See“ hat für die Hinter⸗ bliebenen der bei dem Untergang des Verſuchsboots „Welle“ umgekommenen 0 1 einen Betrag von 10 000 Mark zur Verfügung geſtellt. s wird gebeten, etwaige . e Spenden i das Konto der„Stiftung für Opfer er Arbeit auf See“ bei der Reichskreditgeſellſchaft Berlin W'y 8, einzuzahlen. Tagesbeſehl an die SA Stabschef 8 hat aus Anlaß des Unterganges des Verſuchsbootes„Welle“ einen Tagesbefehl an die SA er⸗ laſſen, in dem es u. a. heißt: „SA⸗Männer! 25 Angehörige der deutſchen Kriegs⸗ marine haben in kameradſchaftlicher Einſatzbereitſchaft bei dem Rettungsvorhaben den Seemannstod gefunden. Mit den Kameraden der deutſchen Kriegsmarine und den Ange⸗ hörigen der Toten trauert die geſamte SA um den ſchwe⸗ ren Verluſt und ich ordne deshalb an: Sämtliche Dienſt⸗ gebäude der SA ſetzen am Tage der Beiſetzung die Flaggen balbſtock.“ 5 Politiſches Allerlei Deutſchfeindliche Hetzbläkter in Bulgarien verboten. Die bulgariſche Regierung hat die beiden üblen Emi⸗ grantenblätter„Pariſer Tageszeitung“ und„Neuer Vor⸗ wärts“ für das ganze Gebiet des Königreiches verboten. Wenn auch die bulgariſchen Leſer dieſer beiden Hetzblätter an den Fingern abzuzählen waren und eigentlich nur Ju⸗ den und einige unentwegte Marxiſten die Bezieher waren, ſo ſtellt doch das Verbot eine Geſte dar, die den guten freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Bulgarien entſpricht. Tſchechiſcher Kredit für rumäniſche Rüſtungen. Nach einer amtlichen Mitteilung wurden die ſeit einer Woche geführten Verhandlungen mit einer rumäniſchen Abordnung über die Gewährung beſtimmter Kreditbedin⸗ gungen für rumäniſche Rüſtungszwecke abgeſchloſſen. Auf Grund eines Rahmenabkommens wird die rumäniſche Re⸗ gierung mit einzelnen tſchechoflowakiſchen Firmen eine Reihe von Zuſatzverträgen vereinbaren. Ueber die Höhe des von der Tſchechoſlowakei den Rumänen eingeräumten Kredits liegen noch keine Mitteilungen vor. Brüſſel. Trotz der Entſchließung des Kongreſſes der Ge⸗ werkſchaften für die Wiederaufnahme der Arbeit iſt am Donnerstag in den verſchiedenen Streikgebieten noch keine Beſſerung eingetreten. Nanking. Nachdem jetzt auch der letzte Deutſche, Walſe⸗ mann, Sianfu verlaſſen hat, kann die Räumung der Stadt von den Ausländern als abgeſchloſſen angeſehen werden. „Gtreſa iſt toi“ Achſe Berlin— Rom neues Elemenk europäiſcher Politik. Mailand, 21. Januar. Die norditalieniſche Preſſe nimmt zu den verſchiedentlich aufgetauchten Gerüchten über eine Wiederherſtellung der Front von Streſa und zu dem Gerede über neue Vierer⸗ paktpläne Stellung. Der Mailänder„Corriere della Sera“ ſchreibt, es ſei klar, daß die Front von Streſa nicht wieder gebildet wer⸗ den könne, weil ſie tot ſei. Wie könne man heute ernſtlich eine Formel in Kraft ſetzen wollen, die durch den böſen Willen anderer jedes realen Inhalts entblößt worden ſei? Die politiſche und diplomatiſche Lage ſei heute vielfach ver⸗ ſchieden von der vor vier Jahren. Der europäiſche Friede dürfe nicht denſelben Kräften anvertraut werden, die ſo viel dazu getan hätten, ihn in der letzten Vergangenheit aufs Spiel zu ſetzen. Die Keali⸗ kät der Stunde ſei das neue Element der europäiſchen Po⸗ litik: die Achſe Berlin—Rom und das italieniſch⸗engliſche genkleman agreement. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ erklärt, Italien gehe nicht nach Genf; es wiſſe nicht, wann es dorthin zu⸗ rückkehren werde, auf keinen Fall, ſolange die Genfer Ver⸗ ſammlung nicht jedes Ueberbleibſel einer Tafari⸗Vertretung ausgemerzt habe. Dann werde man jedoch— ganz un⸗ verbindlich geſprochen— das Weitere ſehen. Appell zur Großzügigkeit An England in der Frage der deutſchen Kolonien. London, 21. Januar. Zu der Erörterung über die Rückgabe der deutſchen Kolonien, die Francis W. Hirſt durch eine Zuſchrift im „Daily Telegraph“ ausgelöſt 8 hat Hirſt ſelbſt noch einmal Stellung genommen. Der konſervative Abgeordnete Sir Henry Page⸗Croft hatte eine Rückgabe deutſcher Kolo⸗ nien abgelehnt, unter anderem auch mit der Begründung, daß die Frage der Kolonien nichts mit der Spannung in Europa zu tun haben könne. Demgegenüber betont Hirſt, daß es darauf zwei Antworten gebe, nämlich eine poli⸗ tiſch⸗pſychologiſche und eine wirtſchaftliche. Hirſt ſagt, er ſei ſicher, daß man in der deutſchen Na⸗ tion beſonders das Unrecht empfinde, das ihr dadurch angetan wurde, daß Deutſchland ſeiner Kolonjen beraubt wurde. Die Behandlung Frankreichs nach der Schlacht von Waterloo ſei ganz anders, viel edelmütiger und viel klüger geweſen. Die zweite Antwort beziehe ſich auf die Wirtſchaftspo⸗ litik und die Wirtſchaft. Bis 1932 ſei England zwar ein Freihandelsſtaat geweſen, der in allen Kolonien die Politik der offenen Tür verfolgt habe; Frankreich hingegen habe durch ein ſtarkes Vorzugszollſyſtem ein koloniales Mono⸗ pol geſchaffen. Aber ſogar in jenen Tagen des Freihan⸗ dels hätten führende britiſche Imperialiſten wie der ver⸗ ſtorbene Howard Vincent immer erklärt, daß der Handel der Flagge folge Man müſſe auch zugeben— auch die⸗ jenigen, die nicht zur Schule von Sir Henry Page⸗Croft gehörten—, daß ſehr bedeutende wirtſchaftliche Porteile von Regterungsaufträgen uſw. an Fabrikanten und Kauf⸗ leute einer Nation herrührten, deren Regierung ein tro— piſches Gebiet verwalte. Wenn es ſchließlich wahr ſei, daß die Mandaksgebieie von keinem Wert für Deutkſchland ſeien, müſſe es ebenſo wahr ſein, daß ſie für jeden anderen auch wertlos ſeien. Gerade das aber würde ein guter Grund ſein, großzügig zu ſein, wenn ein ſolcher Akt der Großzügigkeit(der England nichts koſten würde) dazu beitragen würde, ein neues Zeit⸗ alter des Friedens, gegenſeikigen guten Verſtehens und der allgemeinen Abrüſtung in Europa herbeizuführen. Lärm im japaniſchen Anterhaus a Das Parlament durch Erlaß vertagt. Tokio, 22. Januar. Im Gegenſatz zum Oberhaus, das die Erklärungen d Minſſterpräſſdenten, des Außenminiſters und des 1 55 miniſters mit Ruhe aufnahm, unternahm im Abgeordne⸗ tenhaus die Seiyukai Partei einen lärmenden Vor⸗ ſtoß und begleitete die Rechenſchaftsberichte der Miniſter mit Zwiſchenrufen. Der Vertreter dieſer Partei, Hamata, a beſonders den Kriegsmimiſter Terauchi an und oe⸗ gauptete, daß die Reform der Wehrmacht entgegen der An⸗ ſicht des Kriegsminiſters noch lange nicht durchgeführt wor⸗ en ſei, da der Einfluß des Militärs auf die Politik gegen⸗ wärtig ſtärker denn je ſei. Eine Entgegnung des Kriegs⸗ miniſters führte zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß mit Hamata. Nach Abſchluß der Debatten im Abgeordnelenhaus wurde eine e abgehalten. iniſterprälſtdent Hirota hielt darauf dem Kaiſer Vorkrag. Kurz darnach wurde durch Extrablätter bekanntgegeben, daß das Parla- ment auf Vorſchlog des Kabinetts und mit Genehmigung des ftaiſers auf drei Tage vertagt worden iſt. Als Begrün⸗ dung hierfür wird von den Bläktern der ſcharfe Jufam⸗ menſtoß zwiſchen dem Kriegsminiſter und dem Vertreter der Seiyukei genannt. a Malaga und Moskau Befehl: Malaga muß gehalten werden! Salamatica, 21. Januar. Die nakionalen Truppen ſetzen ihre Operationen in der Provinz Malaga erfolgreich fort. Selbſt die bolſchewiſti⸗ ſchen Sender müſſen eing⸗ſtehen, daß die Lage ernſt iſt. Im Auftrag Moskaus ſtellte Moſes Roſenberg an den Bolſche⸗ wiſtenhäuptling Largo Caballero die Forderung, Malaga mit Aufbietung der letzten Kraft zu halten. Der öſtlich von Malaga gelegene Mittelmeerhafen Almeria wurde von nationaliſtiſchen Fliegern bombar⸗ diert. Auf der Höhe von Taragona konnte ein bolſchewiſti⸗ ſcher Handelsdampfer durch Torpedoſchuß beſchä⸗ digt werden, ſo daß er die Fahrt unterbrechen mußte. Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Sala⸗ manca meldet weitere Erfolge der nationalen Truppen an der Malagafront. Im Abſchnitt Marbella konnten die na⸗ tionalen Truppen nach heftigen Feuergefechten ihre Front ausrichten und die Bolſchewiſten aus einigen Stellen ver⸗ treiben. In den Bergen kam es zu Zuſammenſtößen mit einigen dorthin geflüchteten bolſchewiſtiſchen Horden, die von den nationalen Truppen verſprengt wurden. Die Bolſchewiſten hatten mehrere Tote. Bombenangriffe nationaler Flugzeuge Von der Madrider Front wird gemeldet, daß natio⸗ nale Flugzeuge die bolſchewiſtiſchen Truppenſammelplätze Valdemeria, Villalba und Collado Villalba bombardiert haben. Sie richteten eine verheerende Verwirrung und gro⸗ en Materialſchaden an. Durch ein Bombardement der bol⸗ ſchewiſiſchen Stellungen an der Madrider Stadtgrenze ge⸗ rieten am Königspalaſt zwei Gebäude in Brand. Kurzmeldungen Berlin. Die Meiſtbegünſtigungsklauſel für die Einfuhr deutſcher Waren nach Togo und Kamerun iſt bis zum 20. April verlängert worden. 5 a Berlin. Am Donnerstag erſtattete Prof. Dr. Grimm dem Reichsminiſter für Volksauklärung und Propaganda Dr. Goebbels über ſeine Tätigkeit im Churer Mordprozeß Noricht Wertvolle Kunſtſchätze zerſtört Schloß im Hultſchiner Ländchen niedergebrannt. Troppau, 22. Jan. Auf Schloß Krawarn im Hult⸗ ſchiner Ländchen brach ein Brand aus, der das wertvolle Gebäude bis auf die Grundmauern einäſcherte. Lediglich die Schloßkapelle blieb erhalten. Zehn Feuerwehren be⸗ mühten ſich vergeblich, das Feuer niederzukämpfen. In den weitläufigen Schloßanlagen, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter dem Freiherrn Georg Rudolf Eichen⸗ dorff errichtet worden ſind, waren in den letzten Jahren zwei ſtaatliche Schulen untergebracht. Von der Einrichtung des Schloſſes konnte nur ein Teil in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden wird auf über zwei Millionen tſche⸗ choflowakiſche Kronen beziffert Unter den zerſtörten Kunſt⸗ ſchätzen ſollen wertvolle Fresken und ein koſtbares Oelge⸗ mälde von Adolf von Menzel, das Friedrich den Großen darſtellt, ſein. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht er⸗ mittelt. Exploſion in engliſchem Bergwerk.— Sieben Toke. London, 22. Jan. In einem Kohlenbergwerk in der ſähe von Cheſterfield ereignete ſich eine Exploſion. Sieben Arbeiter wurden getötet und eine Anzahl wurde verletzt. Es handelt ſich anſcheinend um eine Kohlenſtaubexploſion. Kommuniſtenzentrale in Kärnten Geheimdruckerei in einer Höhle. Wien, 22. Jan. Ein ganz großer Schlag iſt den Kärnt⸗ ner Sicherheitsbehörden gelungen. Dieſer Tage wurde die illegale Zentrale der Kärntner Kommuniſten in Klagen⸗ furt ausgehoben. Zahlreiche Perſonen, darunter ein ehe— maliger Beamter der Landesregierung, wurden verhaftet. Der größte Erfolg der Aktion war die Entdeckung der Geheimdruckerei, nach der man ſchon ſeit Jahren fahndete, da in ihr der„Kärntner Bolſchewik“ hergeſtellt wurde, Die illegale Druckerei war mit der denkbar größten Vorſicht in einem unterirdiſchen Raum in der Ortſchaft St. Jakob auf der Heide angelegt. Der Zugang führte durch einen mey⸗ rere Meter tiefen Brunnenſchacht. Von dort aus gelangte man wieder durch einen unterirdiſchen Stollen in einen betonierten Raum In dieſer künſtlichen Höhle fanden die Gendarmen eine 600 Kilo ſchwere Druckpreſſe, über 200 Kilo Lettermaterial, ein Maſchinengewehr, zahlreiche Ge⸗ wehre und Munitig⸗ Anfall eines polniſchen Schiffs Prerow(Darß), 21. Jan. Zur Rettung der Beſatzung eines polniſchen Hochſeefiſchkutters bei Prerow werden fol⸗ gende Einzelheiten gemeldet: Der 800 Tonnen große pol⸗ niſche Herings⸗Logger„Mewa u 8“ ſtrandete in der Nacht fol Mittwoch bei Südoſtſturm auf einer Sandbank an der üdlichen Darß⸗Spitze. Das Schiff kam vom Fiſchfang in holländiſchen Gewäſſern und war mit 500 Tonnen Herin⸗ gen auf dem Wege nach Gdingen, kam aber bei dem Un⸗ wetter von der Richtung ab und wollte am Darß Schutz ſuchen. Vom Leuchtturm Dorſſer Ort aus wurde der Un⸗ fall bemerkt und Hilfe herbeigerufen. Kurze Zeit darauf erſchienen die Bergungsdampfer„Hertha“ und„Seeadler! Die„Hertha“ begann ſofort mit Verſuchen, den geſtrande. ten Fiſchdampfer freizubekommen, konnte aber bis zum 5 Eintritt der Dunkelheit nichts 51 955 Die Beſatzung der „Mewa n 8“ wurde daher von dem Rettungsboot der Sta⸗ tion Prerow übernommen und nach Prerow gebracht. Weitere Opfer des Sturmes a Finniſcher Dampfer geſcheikert.— 26 Mann erkrunken. Oslo, 21. Jan. Der furchtbare Sturm an der Weſt⸗ und Südküſte hat ein weiteres Opfer gefordert: der finni⸗ ſche Dampfer„Savonmaa“ iſt auf der Höhe von Landoe in der Nähe von Mandal geſcheitert. Die 26 Mann ſtarke Beſatzung hat den Seemannstod gefunden.. Die Bahn zwiſchen Bergen und Oslo konnte infolge der ſtarken Schneeverwehungen den Betrieb noch nicht wieder aufnehmen Es iſt damit zu rechnen, daß bis Mon⸗ tag der Verkehr auf dieſer Strecke ruht. Die Stadt Stavan? ger iſt durch Schnee und Sturm vollſtändig von der Um. welt abgeſchnitten. Die Schiffahrt an der norwegiſchen Süd⸗ und Weſtküſte iſt eingeſtellt worden.. 14 irnt⸗ die gen⸗ ehe; iftet. der dete, Die t in auf meh⸗ nigte inen die N 200 Ge⸗ Badiſche Chronik Zimmern b. Grünsfeld.(Ein Jahr ohne Todes⸗ Fälle.) Im Jahre 1936 waren in der Gemeinde Zim⸗ mern keine Todesfälle zu verzeichnen. Man muß ſchon faſt 300 Jahre in den Standesamtsregiſtern zurückblättern, um die gleiche Feſtſtellung für ein anderes Jahr machen zu Können. E Helmſtadt b. Mosbach.(93 Jahre alt gewor⸗ den.) Der älteſte Bürger und Altveteran, Philipp Sche⸗ menau, iſt im Alter von 93 Jahren zur großen Armee heim⸗ gegangen. 40 Jahre war er an der Reichsbahn tätig und über den Krieg tat er wieder Dienſt, als die wehrfähigen Bahnbedienſteten einberufen wurden, () Baden⸗Baden.(Tagung.) Wie man hört, find die nächſte Landesverbandstagung des Philateliſten in Baden⸗Baden ſtatt. (=) Immendingen.(Eigenartiger Anfall.) Als ſich einige Knaben auf einem zugefrorenen Nebenarm der Donau vergnügten, kam ein Schüler aus Bachzimmern ſo zu Fall, daß ihm ein Schilfrohr die linke Hand völlig durch⸗ bohrte und erſt im Krankenhaus auf operativem Wege ent⸗ fernt werden konnte. Kraftwagen von Güterzug erfaßt. Karlsruhe, 21. Jan. Beim Bahnhof Windſchlaeg in der Nähe von Offenburg durchbrach am Abend ein Perſonen⸗ kraftwagen die geſchloſſene und beleuchtete Schranke. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive eines Leerwagen⸗ ugs erfaßt und beiſeite geſchleudert, worauf er ſofort in Frand geriet. Der Kraftwagenführer konnte ſich mit Verletzungen und Brandwunden aus dem brennenden Wagen retten, wäh⸗ rend eine mitfahrende Frau in den Flammen umkam. Durch den brennenden Kraftwagen enkſtand in einem Leer- güterwagen ein Jeuer, das durch Bahnhofs⸗ und Jugper⸗ ſonal gelöſcht wurde. Die Lokomotive des Güterzugs wurde beſchädigt. f det Reichsbundes der F 5 le f 8 9 1 05 Am D rstag vollendete Frau Karoline Kruß Wi in Kiktersburg ihr hundert⸗ ſtes Lebensjahr. Die Greiein iſt von erſtaunlicher Rüſtigkeit und beſitzt ein außerordentlich gutes Gedächtnis. Von fünf Geſchwiſtern lebt noch eine jetzt 81jährige Schweſter in Mannheim. Zum zweiten Male verheiratet, konnte Frau Kruß 1916 die Goldene Hochzeit feiern. Zwei Jahre ſpäter iſt ihr Mann, 78jährig, geſtorben. Seitdem hat das alte Mütterlein eine liebevolle Heimſtätte bei Tochter und Schwie⸗ gerſohn, den Maurerseheleuten Udri, gefunden. In ihrem ganzen Leben iſt Frau Kruß, die heute noch ohne Brille lieſt, nie ernſtlich krank geweſen. An ihrem Jubelfeſt ſcharten ſich vier Generationen um die Hunderkjährige, die ſelbſt ſechs Töchtern das Leben geſchenkt hat. Vor dem Hauſe der Jubilarin fand Donnerstagabend eine Feier ſtatt. Abſchluß des Kreisbauerntages Freiburg. O Freihurg. Den Abſchluß des Kreisbauerntages bildete Die außerordentlich ſtark beſuchte Großkundgebung in der Städtiſchen Feſthalle unter Teilnahme von Vertretern des Staates, der Stadt, der Partei und ihrer Formationen. Nach Begrüßungsworten des Kreisbauernführers Straub ſprach Kreisleiter Glas von Emmendingen, der an die Bau⸗ Ern appellierte, nie zu vergeſſen, daß Adolf Hitler den Bau⸗ ernſtand wieder zu Ehren gebracht habe und alles zu tun, um die Ernährung des deutſchen Volkes aus der eigenen Scholle zu ſichern. Oberbürgermeiſter und Gauamtsleiter Dr. Kerber betonle, daß durch den Wandel der Geſinnung Städ⸗ ter und Ländler einem Ziel jetzt dienen: der Größe und dem Glück unſeres Volkes. Landesbauernführer Engler⸗Füßlin führte aus: Als deutſche Bauern müſſen wir erkennen, daß wir im Nährſtand Diener des geſamten Volkes ſind. Das iſt das Entſcheidende; nicht die Preisfeſtſetzung. Bürgermeiſter und Ortsbauernführer müſſen Hand in Hand miteinander arbeiten. Wir Bauern ſind Streiter und Kämpfer für den Nährſtand des Volkes geworden. Der Redner hielt dann einen Rückblick auf die früheren Zeiten, erinnerte an das Große, das Reichsbauernführer Darre geſchaffen und der Führer ſeit dem 30. Januar 1933 für die Bauern getan habe. Wir alle, ſo ſchloß er, wollen unſere Pflicht tun. Mit Mut und Kraft an die Arbeit gehen, damit nach vier Jahren uns Lob und Anerkennung zuteil wird: Alles für Deutſchland. Original⸗Roman von M. Herzberg. 51 Er ging die ganze weite Strecke bis zur Heldburgſchen Villa mit und lud beim Abſchiednehmen Rudolf herzlich ein, ihn baldigſt auf ſeinem Gute zu beſuchen. Auch er habe ein ergiebiges Hochwaldrevier. Leider ſei es ihm verſagt, die Da⸗ men bet ſich zu ſehen, weil ihm die Hausfrau fehle. Dabei ſah er Irene bedeutungsvoll an. Es wurde ihm augenſchein⸗ lich ſchwer, ſich von ihr zu trennen. Und als er dann endlich gegangen, hinterließ er bet Rudolf und Marianne die Ueberzeugung, daß er ſein Herz an Irene verloren, und daf es nur einer leiſen Andeutung von ihre bedürfe, ihn zum Geſtändnis ſeiner Liebe und zu einem Eheantrag zu bringen. 5[Auf Irene hatte er nur einen flüchtigen Eindruck ge⸗ macht. Ein anderer beherrſchte ſie und ihr Herz. And in der Nacht, welche ſie ſchlaflos verbrachte, rief ſie ſich die Ereig⸗ niſſe des Abends, rief ſie ſich den Geliebten, jedes ſeiner Lieder, ſeiner Worte ins Gedächtnis zurück, und ſie fühlte wieder, daß ſie es nicht ertragen könnte, ihn mit jener Frau verbunden zu ſehen, und daß ſie Mittel und Wege finden müſſe, dem zu entfliehen. Drei Tage lang hatte Lydia ihre Zimmer nicht verlaſſen. vierten erſchien ſie wieder zum Mittagsmahle der b Sie ſah ſehr elend aus. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen und das ohnehin ſtets blaſſe Ge⸗ ſicht war unheimlich bleich geworden. Auch in ihrem Anzug machte ſich eine Veränderung bemerkbar. Anſtatt der ſonſti⸗ gen, faſt grotesk wirkenden, kniekurzen Röckchen trug ſie ein verhältnismäßig einfaches, bis auf die Füße reichendes Kleid, welches ſie zwar älter erſcheinen ließ, aber feiner, vornehmer wirkte als jene. „Ihr etwas ſcheuer Gruß war von Mutter und Sohn mit ſtummem Kopfnicken beantwortet worden. Stumm wurde auch die Mahlzeit eingenommen. Selbſt nachdem der auf⸗ wartende Diener das Zimmer verlaſſen, wechſelten Graf und räfin nur wenige belangloſe Worte miteinander, mit Ly⸗ Schloß Greifensfein Aus den Nachbargauen Ludwigshafen(Beim Einfahren ein es Pfer⸗ des verunglückt.) Im Stadtteil Frieſenheim iſt ein 73. Jahre alter Kohlenhändler beim Einfahren eines Pfer⸗ des tödlich verunglückt. Der Händler führte das am Tage vorher gekaufte Pferd am Kopfe, wobei dieſes aus unbe⸗ kannter Urſache plötzlich ſcheute. Bei ſeinen Bemühungen dasſelbe zu halten, fiel er zu Boden und geriet unter die Räder des nachfolgenden unbeladenen Wagens. Er wurde ait ſo ſchwer verletzt, daß ſein Tod unmittelbar darauf eintrat. Landau.(Verbrühungstod eines Kindes.) In Sondernheim fiel das zweijährige Kind des Gaſtwirtes⸗ Albert Dick in einem unbewachten Augenblick in eine Wanne mit heißer Waſchbrühe. Die ſofortige ärztliche Hilfe konnte nichts mehr ausrichten. Das Kind ſtarb alsbald an den erlitttenen Verletzungen. Landau.(2 5000 Mark Steuerſtrafe!) Der Jude Albert Mayer aus Niederhochſtadt wurde vom Fi⸗ nanzamt Landau wegen Einkommenſteuerhinterziehung mit einer Geldſtrafe von 25000 Mark belegt. 5 e Iggelheim.(Die Vermißten aufgefunden.) Die als vermißt gemeldeten Rudolf Buchäcker aus Iggelheim und die Martha Leibig aus Geinsheim konnten durch die Gendarmerie Germersheim gefaßt werden. Sie wurden in das dortige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Einſatz der Motorbrigade Südweſ⸗ Das NS. im Verkehrserziehungsdienſt. — Stuttgart. Wie an anderer Stelle mitgeteilt, hat der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei Himm⸗ ler in einem Runderlaß an alle Polizeibehörden ſeine Ver⸗ einbarungen mit dem Korpsführer des NSKK., Hühnlein, über den Einſatz des NSKK. im Verkehrserziehungsdienſt bekanntgegeben. Angeſichts der Tatſache, daß die Motoriſie⸗ rung des Verkehrs im Dritten Reich einen ungeahnten Auf⸗ ſchwung getan, dagegen aber Verſtändnisanpaſſung und Ver⸗ kehrsdiſziplin zurückgeblieben und in Zuſammenhang damit die Verkehrsunfälle verhältnismäßig höher ſind, als in an⸗ deren verkehrsreichen Ländern, bedeuten dieſe Vereinbarungen einen außerordentlichen Fortſchritt in der Sicherung des Ver⸗ kehrs. Das NS KK. hat als Parteigliederung, zu deren Auf⸗ gabenbereich die Förderung des motoriſierten Verkehrs ge⸗ hört, einen verankwortungsvollen Ehrendienſt erhalten. Be⸗ kanntlich tritt am Samstag, den 23. Januar, der VEd. im ganzen Reiche und auch im Bereich der Motorbrigade Südweſt in Aktion. Wie überall, ſind auch in dieſem Bereich, in Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Karlsruhe, Freiburg, Kon⸗ ſtanz und Würzburg, in den letzten Monateß die ſogenann⸗ ten Verkehrserziehungstrupps gebildet worden, die theoretiſch und praktiſch durch die Verkehrsfahrzeuge der Polizei und des NSKK. geſchult wurden, und zwar im Bereich der Motor⸗ brigade Südweſt über 300 Mann. Oberführer Emminger, der Führer der Motorbrigade Südweſt, ſchließt ſeinen Befehl über den Einſatz der Ver⸗ kehrserziehungstrupps mil den Worten: „Der Korpsführer erwartet, daß die Führer und Mann⸗ ſchaften des RSKK., die für dieſe ehren⸗ und verantwor⸗ tungsvolle Aufgabe eingeſetzt werden, mit Takt, Sachkenntnis und Eifer ihren Dienſt tun“. — Höfen, Kr. Biberach.(Kuh blutig geſtrie⸗ gelt.) Ein beiſpielloſer Fall von Tierquälerei ereignete ſich letzte Woche in einem hieſigen landwirtſchaftlichen Betrieb. Als der Bauer den Stall betrat, entdeckte er zu ſeinem Schrecken, daß einer ſeiner Kühe das Blut an der Seite und den Hinterbeinen herunterlief Die Unterſuchung er⸗ gab, daß der mit der Pflege der Tiere beauftragte Schwei⸗ zer die Kuh blutig geſtriegelt hatte, ja daß Stücke der Haut weggeſchabt waren. Zur Aufnahme des Tatbeſtandes wur⸗ den ſofort die zuſtändigen Bezirksbehörden und der Tier⸗ ſchutzverein verſtändigt. Das Gefolgſchaftsmitglied, das aus böswilliger Abſicht eine ſolche ſchamloſe Tierquälerei beging, verdient eine empfindliche Strafe. Außer der Schädigung fremden Eigentums iſt in dieſem Tun ein Verſtoß gegen die Ernährungsſicherheit des deutſchen Volkes zu erblicken. — Göppingen.(Bei Waldarbeiten tödlich verletzt.) Im Wald auf der Markung Hohenſtaufen er⸗ eignete ſich ein tödliches Unglück. Der Hirſchwirt Karl Seitz von e wurde beim Holzfällen ſchwer getroffen, ſodaß er mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Kreis⸗ krankenhaus eingeliefert werden mußte. Dort iſt er an den Folgen geſtorben. dia aber kein einziges. Sie fühlte, daß ſie verurteilt, ver⸗ dammt war, und daß es für ſie abzureiſen hieß, bevor man ihr mit deutlichem Hinweis die Gaſtfreundſchaft kündigte. Oh, nur das nicht, nur das nicht! Sie wollte, ſie konnte ihn nicht verlaſſen, ihn, zu dem, ſeit ſie ihm in Breslau ent⸗ gegengetreten, eine glühende, übermächtige Liebe ihr wie ein Fieber ins Blut gefahren und alle Faſern ihres Seins er; griffen. Um Gernots willen war ſie bereit, ſich zu demütigen bis in den Staub und ſeiner und ſeiner Mutter Verzeihung zu erflehen. In ihren eignen Augen war ihr Vergehen nicht ſo groß, daß es ſich nicht wieder gutmachen ließe. Die Gedanken kreiſten hinter ihrer Stirn, während ſie ſtill vor ihren Tellern ſaß, deren Inhalt ſie kaum berührte. Dann und wann glitt unter ihren geſenkten Lidern ein Blick zu Gernot himüber, vergeblich ſich mühend, in ſeinen ern⸗ ſten, verſchloſſenen Zügen zu leſen. Doch in denen ſeiner Mutter glaubte ſie ein Schwanken, eine nachgebende Milde zu entdecken und vermittels ihrer Hilfe beſchloß ſie, Gernot wieder zu verſöhnen. Kaum hatte er das Eßzimmer verlaſſen, ſo warf ſich Lydia neben dem Stuhl der Gräfin auf die Knie, und ihren Kopf in deren Schoß drückend, brach ſie in Tränen aus. Ein Weilchen ließ die Gräfin ſie, ohne ſich zu rühren, gewähren; darauf erſuchte ſie ſie aufzuſtehen. „Nicht eher. bis du mir verziehen haſt,“ ſchluchzte die junge Frau.„Ich habe mein Unrecht eingeſehen und bereue es, und mehr kann ich doch beim beſten Willen nicht tun!“ „Und damit ſei ſeine Wirkung aus der Welt geſchafft, meinſt du,“ entgegnete die Gräfin ſtreng.„Durch dein un⸗ moraliſches Ausſehen und Betragen haſt du nicht nur dir, ſondern auch uns, deinen Verwandten, auf die es mit zu⸗ rückfällt, einen unauslöſchlichen Makel aufgedrückt. Derglei⸗ chen iſt man von einer geborenen Gräfin Harrach zu Greifen⸗ ſtein bisher allerdings nicht gewöhnt geweſen!“ „Man weiß ja nicht, daß ich das bin, Tante! Gott ſei Dank, daß ich dich bat, es zu verſchweigen. Für die Torhet⸗ ten einer, ſozuſagen namenloſen ausländiſchen Nichte kann man weder dich noch Gernot verantwortlich machen.“ „Ausländiſch oder nicht! Eine Verwandte, die in ſo ſchamloſem Koſtüm vor der Eeſellſchaft auf einem Tiſche gleich einer Bacchantin tanzt, ſchändet nicht nur ſich, ſondern Prinz Karnevals Einzug. Die Orxtsſängerſchaft Seckenheim hat ſich für dieſes Jahr zum Einzug des Prinzen Karneval das zugkräfkige Motto ausgewählt:„Wer nicht lieht Wein, Weib und Geſang, der bleibt ein Narr ſein Leben lang“. Dieſes Motto wahr und lebendig zu machen, iſt die Aufgabe der Ortsſängerſchaft im Rahmen hübſch dekorierter Räume im Seckenheimer Schloß. Punkt 8,11 Uhr zieht der Prinz mit ſeinem Gefolge in ſein Schloß ein. Zwei Kapellen ſpielen zum Tanz auf. Während im großen Saal nur getanzt, werden im Bier⸗ keller zwei bekannte Humoriſten mit Unterſtützung e ner Stimmungskapelle pikantes bieten und bei Pfiſterer⸗ Starkstrom und Seckemer Bockwerſcht einen ſchönen Abend erleben laſſen. Für Tanzmüde hat man im oberen kleinen Schloßſaal ſchöne Lauben eingebaut, damit ſie ſch bei Likör und Sekt und ſchöner Salonmuſik wieder erholen können. So macht auf dieſe Art die Ortsſängerſchaft das Motto wirklich war. Von der ganzen Umgebung haben ſich ſchon viele Gäſte angemeldet. Sie werden alle in ihren bunten Heimattrach en erſcheinen, um den Prinz bei ſeinem Einzug feſtlich zu empfangen. Das Feſtkommitee hat für die ſchönſten und originellſten Paare und Einzel⸗ masken ſchöne Preiſe ausgeworfen. Wer alſo dieſes Jahr den großen Sängermaskenball beſucht, kommt beſtimmt auf ſeine Rechnung. Es muß daher morgen Abend die Parole ſein: Auf ins Schloß nach Seckenheim, bei den Sängern wirds gemütlich ſein! Man beſorge ſich im Vorverkauf eine verbilligte Karte. * Darlehen für Gebändeinſtandſetzungen. Die Badi che Landesk edi anſtalt für Wo nungs bau in Karlsruhe gewährt auch im laufenden Jahre wieder Darlehen für die Ausführung von dringend notwendigen großen Inſtandſetzungsarbeiten an Wohnungsgebäuden. Als ſolche Arbeilen gelten: Erneuerung des Verputzes und Anſtriches am Aeußeren, Neuanſtlich von Treppeg⸗ häuſern, Dachinſtandſetzungen, Einrichlungen der eleltr. Beleuchtung einſchl. Hausanſchluß, Einrichtung von Hei⸗ zungsanlagen, Anſchluß an die Entwäſſerung, Schönheits⸗ reparaturen ſind ausgeſchloſſen. Antragsvordrucke und nähere Auskunft im Amtsgebäude II„Pfälzer Hof“, Zimmer 58. a U Glimpflich abgegangen. Beim Einbiegen nach dem Bahnhofsplatz geriet ein Laſtkraftwagen auf der naſſen Fahr⸗ bahn ins Schleudern, wodurch die aus einem 20 Zentner ſchweren Dampfſtrahler beſlehende Ladung ins Rutſchen ge⸗ riet und auf die Fahrbahn ſtürzte. Glücklicherweiſe wurden bei dieſem Vorfall Perſonen nicht verletzt. Die Beſeitigung des Dampfſtrahlers nahm längere Zeit in Anſpruch.— Die Zahl der Verletzten bei ſechs Verkehrsunfällen betrug zwei, wovon eine nach einem Krankenhaus gebracht werden mußte. Beſchädigt wurden acht Fahrzeuge. U Stuhlbeine als Waffen. In einer Wirtſchaft in der Innenſtadt gerieten nachts einige der Gäſte in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Zwei der Streitenden ſchlugen mit Stuhlbeinen auf einen wefteren Beteiligten ein, der hier⸗ durch Verletzungen erlitt. Die Polizei ſtellte die Ruhe wieder her und verbrachte die Täter in den Notarreſt.— In einer der letzten Nächte hat ein Aubekannter in der Gartenſtadt mutwilligerweiſe die Glasglocken von drei Straßenlaternen zertrümmerk.— Sechs Radaumacher gelangten in der Nacht zur Anzeige. Gedenktage 0 23. Januar. 1840 Der Phyſiker Ernſt Abbe in Eiſenach geboren. 1883 Der Zeichner und Maler ſtav Dore in Paris geſt, 1930 Bildung der erſten Landesregierung mit einem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Miniſter(Frick) in Thüringen. Sonnenuntergang 16.53 Mondaufgang 13.24 Sonnenaufgang 8.22 Monduntergang 5.26 auch das Haus, in dem ſie Gaſt iſt. Wer hat dich denn übri gens dieſen abſcheulichen Tanz gelehrt?“ „Niemand, Tante. Im ſpaniſchen Mexiko banzt man all. gemein ſo. Ich habe es oft geſehen und nachgeahmt; ich hab' ein Talent dafür.“ „Kein Wunder, daß bei ſolchen Neigungen ſich deine Sit ten lockerten!“ „Ich will mich ja beſſern, teure Tante, ſet nur wieder 4 7 „Schließlich ſind die Verhältniſſe, unter denen du da lebteſt, mit an deiner Verwahrloſung ſchuld, armes Kind!“ lenkte die Gräfin bereits etwas ein. 8 Lydia ergriff die Gelegenheit, ihre Sache mit Eifer zu fördern. „Ja, Tante, ſie und die Grauſamkeit meines Vaters, die mich in ihnen zu verharren zwang.— Dies ſoll aber die letzte Spur von dort geweſen ſein. Und ſie wird ſich ver⸗ wiſchen laſſen. Es wird Gras auch über mein Vergehen wachſen, teure Tante; es überlebt ſich ja alles! Sollteſt di wieder mal Geſellſchaft haben, ſo werde ich ihr fern blei⸗ ben. Mein Betragen wird dir keinen Anlaß mehr zum Ta⸗ deln geben, das verſpreche ich dir! Das verpönte Koſtüm habe ich in Stücke geriſſen. Ich will alles, alles tun, dami du mir verzeihſt. Laß mich nur nicht von neuem heimatlos werden, laß mich bei euch bleiben! Du weißt, daß ich Gernot von ganzer Seele liebe, trotzdem ich ihn erzürnte, daß ich tief unglücklich wäre, wenn er mir nicht vergäbe, wenn ich mich wieder von ihm trennen müßte. Hilf du mir ihn ver⸗ ſöhnen; ich beſchwöre dich, hilf du mir!“ flehte Lydia unten abermaligen heißen und aufrichtigen Tränen. Die Gräfin fühlte ihren Groll ſchwinden. Die Sache war nun doch leider einmal paſſiert und nicht mehr unge ſchehen zu machen, und wenn ſie Lydia noch wochenleng grollte, Letzten Endes hatte die Jagdgeſellſchaft, abgeſehe von dem ſehr liberal denkenden und diskreten Doktorehepgar, glücklicherweiſe blos aus unverheirateten Herren beſtanden, die ja eine Frau nie ſo hart verurteilen wie ihre Geſchlechts⸗ genoſſinnen. Und ſchließlich wollte ſie es ja mit Lydia keines⸗ falls zum Aeußerſten kommen laſſen. 3 Haortſehung folgt) 1 Würdige Heime für die Mannheimer Jugend. und Erziehung der geſamten jungen Nation übertragen worden. Eine weſentliche Vorausſetzung zur Erfüllun dieſer Aufgaben ſind geeignete Räume, Räume für die kammern kennt, in denen die Hitler⸗Jugend zum Teil Der Hitler⸗Jugend iſt vom Führer die Schulung Erfüllung Verwaltung, Schulung und Durchführung, des Staats⸗ jugendtages. Wer die Keller, Winkel und lichtloſen Dach⸗ Unterkunft gefunden hat, der weiß, daß die Frage der Heimbeſchaffung für die HJ eine der vordringlichſten Aufgaben iſt. Keller und Räume ohne Tageslicht ſind ebenſowenig geeignete Heime für die HJ wie Villen oder Wirtſchaften. Die Stadtverwaltung hat ſich dieſer Kenntnis nie verſchloſſen und iſt der HJ, ſoweit wie irgend möglich fördernd und helfend beigeſprungen. Das dringendſte Bedürfnis nach der Machtübernahme war die Errichtung eines geeignelen Verwaltungsgebäudes für die verſchiedenſten Organiſationen, die überall zer⸗ ſtreut im Stadtgebiet ihre Büros hatten, für welche die HJ eine unverhältnismäßig hohe Miete aufbriggen mußte. Mit einem Aufwand von 105000 RM. wurde die alte Dragoner⸗Kaſerne um⸗ und ausgebaut. Hier hat die HJ die erforderlichen Geſchäftszimmer erhalten. Das Haus trägt heute den Namen„Schlage lerhaus“ zur Er⸗ innerung an den deutſchen Freiheitshelden der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung. Im Jahre 1936 hat die Stadtverwaltung, einem lange gehegten Wunſche der Jugend entſprechend, den Bau einer neuen Jugendherberge mit einem Aufwand von 135000 RM. begonnen. Die Herberge, die für etwa 100 Jugendliche Raum bietet, wurde an einer der ſchönſten Plätze Mannheims, an der Stefanien⸗ promenade im Schloßpark mit herrlichem Blick auf den Rhein, errichtet. Sie wird in wenigen Wochen eingeweiht und für Mannheim werben. Jeder, der in dieſer vorbild⸗ lichen Herberge einmal übernachtet, wird draußen von dem ſchönen Mannheim künden. i Für 1937 hat ſich die Stadt die Schaffung von 4 Heimen für die HJ vorgenommen. Dadurch wird die dringendſte Raumnot der HJ in verſchiedenen Stadt⸗ teilen behoben. Der Bau dieſer Heime wird ohne Ge⸗ ländekoſten uſw. rund 200000 RM. koſten. Als eine der erſten deutſchen Städte legte Mannheim ſeine Päne zur Genehmigung in Berlin vor. Sie ſind inzwiſchen genehmigt worden und mit dem Bau wird alsbald be⸗ gonnen werden können. Aber noch bleibt viel zu tun. Es fehlen der heute noch die Einrichtungsgegenſtände für die Heime und ich bitte, den Bannführer unterſtützen zu wollen, wenn er in den nächſten Wochen bei der Mannheimer Bürgerſchaft anklopft und um Hilfe und Unterſtützung bittet; denn die Heime müſſen, der Bedeutung der Be⸗ wegung entſprechend, würdig ausgeſtattet werden. Alles kann die Stadt nicht übernehmen. Wenn aber alle Bür⸗ ger zuſammenſtehen, wird es nicht ſchwer fallen, die Ein⸗ richtung für die Heime zu beſchaffen. Ich bitte ferner der Jugend, die ſich verſchiedentlich aus eigener Kraft Heime geſchaffen hat, weitgehendſt entgegenzukommen und Verſtändnis für die Raumnot zu zeigen. Heil Hitler! Renninger, Oberbürgermeiſter Baracken und Kellerlöcher können und dürfen keine Heime für die Jugend ſein. Bewerber um öffentliche Aufträge „Ich verſichere, ein guter Staatsbürger zu ſein. Der Reichsminiſter der Finanzen hat im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und preußiſchen Wirtſchaftsminiſter und dem Arbeitsminiſter angeordnet, daß die Unternehmer bei Bewerbungen um öffenkliche Aufträge neben der Beibrin⸗ gung einer Beſcheinigung des Finanzamts nur noch die eigene Erklärung dahin abzugeben haben, daß ſie ihren ſonſtigen öffentlichen, insbeſondere ſozialpolitiſchen Ver⸗ pflichtungen nachkommen. Die Beibringung von Beſcheini⸗ gungen anderer Stellen, auch der Treuhänder der Arbeit, iſt demnach nicht mehr erforderlich. Der Bieter hat in Zu⸗ kunft mit ſeinem Angebot folgende eigenhändig unterſchrie⸗ bene Erklärung einzureichen: „Ich erkläre hiermit, daß ich meinen geſetzlichen Pflich⸗ ten zur Zahlung der Landes- und Gemeindeſteuern, der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung und zur Reichsver⸗ ſicherung ſowie meinen Verpflichtungen aus den Tariford⸗ nungen, der Betriebsordnung und dem Schwerbeſchädig⸗ tengeſetz ordnungsmäßig nachkomme. Ich bin mir bewußt, daß eine wiſſenklich falſche Abgabe der vorſtehenden Er⸗ klärung meinen Ausſchluß von weiteren Leiſtungen und Lieferungen wegen Unzuverläſſigkeit zur Folge hat.“ Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Mitteldeutſchland erklärt dazu: Sobald mir bekannt würde, daß trotz dieſer Erklärung die Beſtimmungen aus der Ta⸗ rifordnung, der Betriebsordnung oder dem Schwerbeſchä⸗ digtengeſetz nicht erfüllt werden, bin ich gehalten, davon der auftraggebenden Stelle Mitteilung zu machen, damit die Aufträge widerrufen werden. Ferner werde ich die Schul⸗ digen wegen Nichteinhaltung der tariflichen Beſtimmungen zur Rechenſchaft ziehen. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schweinemarkt v. 21. Jan. Der Auftrieb betrug: 600 Ferkel, 338 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 14, über ſechs Wochen 14 bis 23, Läufer 23 bis 30 Mark. Marktverlauf: mittel. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 21. Jan. Alle No⸗ tierungen unverändert. Mannheimer Wochenmarkt v. 21. Jan. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4 bis 5, Salatkartoffeln 12; Wirſing 8 bis 12; Weißkraut 5 bis 8; Rotkraut 8 bis 12; Blumenkohl, St. 40 bis 45; Rosenkohl 20 bis 28; Gelbe Rüben 6 bis 8; Rote Rüben 7 bis 10; Spinat 25 bis 28; wiebeln 8 bis 9; Schwarzwurzeln 20 bis 30; Endivienſalat, t. 5 bis 25; Feldſalak 80 bis 100; Oberkohlraben, St. 5 bis 10; Rettich, St. 5 bis 30; Meerrettich, St. 10 bis 60; Suppengrünes, Peterſilie, je Bſchl. 4 bis 8; Schnittlauch, Bſchl. 8 bis 10; Aepfel 28 bis 80; Birnen 20 bis 50; Zitronen, St. 5 bis 6, Bananen, St. 5 bis 10) Markenbut⸗ der 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; f Erzieherinnen des Volkes Die Kindergärten der NSV. Die NS.⸗Volkswohlfahrt hat im Rahmen des Hilfs⸗ werkes„Mutter und Kind“ in großem Umfange die Ein⸗ richtungen von Kindertagesſtätten betrieben. Bei der Wei⸗ terentwicklung und Vertiefung aller Aufgaben dieſes Hilfswerkes iſt mit einem weiteren Ausbau der ſozial⸗ pädagogiſchen Arbeit zu rechnen. Und ebenſo hat die NSV. mit dem Aufgreifen dieſes Aufgabengebietes die Ver⸗ pflichtung übernommen, der ſozialpädagogiſchen Arbeit einen weiteren Rahmen und einen anderen Inhalt zu geben. Zur Zeit unterhält die NSV. etwa 2000 Dauerkinder⸗ gärten, in denen 3545 Fachkräfte beſchäftigt ſind. Neben dieſen Dauereinrichtungen beſtehen während der Sommer⸗ monate Erntekindergärten, die zur Entlaſtung der Land⸗ frau und zur körperlichen Ertüchtigung der Landkinder in großem Umfange beitragen. Allein dieſe Aufzählung zeigt die verſchiedenartigen Arbeitsmöglichkeiten für die ſozialpädagogiſchen Kräfte in der NS.⸗Volkswohlfahrt. Neben dem fachlichen Können der einzelnen Kindergärtnerinnen oder Jugendleiterinnen muß ſelbſtverſtändlich beſonderer Wert auf ihre perſön⸗ liche Haltung und Einſatzbereitſchaft für die Volksgemein⸗ ſchaft gelegt werden. Je ſchöpferiſcher die einzelnen Lei⸗ terinnen der Kindertagesſtätten ihre Arbeit nach national⸗ ſozialiſtiſchen Grundſätzen geſtalten, deſto mehr wird es gelingen, die Kindertagesſtätten der NSV. zu wichtigen Erziehungsfaktoren zu machen. Bei dem ſtarken Bedarf an Kräften für dieſes Arbeits⸗ gebiet kommt es vor allen Dingen darauf an, den erforder⸗ lichen Nachwuchs ſicherzuſtellen. Die Ausbildung in den Kindergärtnerinnen⸗Seminaren, die aus einer vergan⸗ genen Zeit herausgewachſen iſt, kann den neuen Aufgaben der Kindergärtnerinnen nicht mehr ganz gerecht werden. Es kommt jetzt darauf an, eine neue Kindergärtnerin und Jugendleiterin heranzuziehen und gleichzeitig eine neue Form der Ausbildung überhaupt zu finden. Die NS. iſt ſelbſt Träger einiger Ausbildungsſtät⸗ ten, in denen, mit Genehmigung des Reichserziehungs⸗ miniſteriums, neue Wege für die Ausbildung beſchritten werden. Es kommt darauf an, die richtige Verbindung von Theorie und Praxis zu finden und die Kindergärt⸗ nerinnen für ihre ſpäteren erzieheriſchen, geſundheitlichen und kulturpolitiſchen Aufgaben zu befähigen. Beſonderer Wert wird daher in den Ausbildungs⸗ ſtätten auf die Gemeinſchaftserziehung und Bildung der Perſönlichkeit gelegt. Das Wohnen in den angeſchloſſenen Kameradſchaftsheimen iſt daher für die Schülerinnen für einen Teil der Ausbildung Pflicht. Soweit kein Kamerad⸗ ſchaftsheim für das Seminar zur Verfügung ſteht, werden die Schülerinnen zu mehrwöchigen Schulungslagern zu⸗ ſammengezogen. Die Kameradſchaftsheime haben enge Fühlung zu den Gliederungen der Bewegung, insbeſon⸗ dere zum Bund Deutſcher Mädel und zur NS.⸗Frauen⸗ ſchaft. Die Schülerinnen ſollen während ihrer Ausbil⸗ dungszeit auch zu Führerinnen dieſer Organiſationen er⸗ zogen werden. Ein großer Teil unſerer Kindergärtnerin⸗ nen ſteht heute ſchon gleichzeitig als Führerin im ört⸗ lichen BDM. oder in der aktiven Arbeit der NS.⸗Frauen⸗ ſchaft. Die Ausbildung ſoll die Mädel ja gleichzeitig für ihren ſchönſten und verantwortungsvollſten Beruf als Hausfrau und Mutter erziehen und befähigen. Die Ausbildung als Kindergärtnerin oder Hortnerin dauert zwei Jahre. Für die Aufnahme in den Seminaren ſind folgende Bedingungen zu erfüllen: a) Vollendetes 18. Lebensjahr; b) Schlußzeugnis eines Lyzeums oder einer anerkannten neunklaſſigen Mittelſchule bzw. der Nachweis einer gleichwertigen Bildung(ſchulwiſſenſchaft⸗ liche Prüfung für ſozialpädagogiſche Seminare). e) Haus⸗ wirtſchaftliche Vorbildung: Frauen⸗ oder Haushaltsſchule oder Betätigung in der Familie. d) Nachweis der Zu⸗ gehörigkeit zum BDM. oder zur NS.⸗Frauenſchaft oder der Ableiſtung des Frauenarbeitsdienſtes. e) Aerztliches Geſundheitszeugnis. Für die Ausbildung als Jugendleiterin gilt ſinn⸗ gemäß dasſelbe. S Zur Zeit beſtehen folgende NSV.⸗Se⸗ minare für Kindergärtnerinnen: Das Reichsſeminar der NS.⸗Volkswohlfahrt, Steinatal bei Ziegenhain, Bezirk Kaſſel(Gau Kurheſſen). Ausbildung als Kindergärtnerin und Hortnerin.— Die Maria⸗Keller⸗Schule, Soziale Frauenſchule der NS.⸗Volkswohlfahrt, Thale(Harz)(Gau Magdeburg-⸗Anhalt).— Das ſozialpädagogiſche Seminar der NS. Volkswohfahrt Königsberg /Oſtpr.(Gau Oſt⸗ preußen). Ausbildungslehrgang für Jugendleiterinnen. Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen.— Die national⸗ ſozialiſtiſche Frauenſchule für Volkspflege, Stettin, Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Straße 4(Gau Pommern). Ausbildungslehrgang für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen. Die Aufnahme erfolgt im April jedes Jahres. Nähere Auskunft erteilen die zuſtändigen Gauamtsleitungen der NSV. und die Seminare ſelbſt. H. V. Steuerſenkung— durch Obſtbäume Finanzfragen der kleineren Gemeinden. Bei einem Ueberblick über die Finanzlage der Gemein⸗ den, insbeſondere der kleinen, die ſich im allgemeinen erfreu⸗ lich gebeſſert hat, weiſt die„Landgemeinde“ darauf hin, daß neben den Realſteuern die Bürgerſteuer immer mehr an Be⸗ deutung im Rahmen der Gemeindefinanzen gewinne. Wäh⸗ rend es 1933 noch 12 565 Gemeinden gab, die die Bürger⸗ ſteuer nicht erhoben, belief ſich dieſe Anzahl 1936 nur noch auf 5611. Das gehe teilweiſe zurück auf die Ueberlegung, daß für die Gemeinden, wenn ſie die Bürgerſteuer mit einem niedrigen Satz erheben, die Berechtigung der Kreisumlage weſentlich günſtiger iſt, als wenn von der Erhebung der Bür⸗ gerſteuer abgeſehen wird. Weiter iſt aus dem Geſamtüberblick auch der Hinweis auf die finanzielle Bedeutung der Han d⸗ und Spann⸗ dienſte von allgemeinerem Intereſſe. Konnten doch die Ge⸗ meinden mit einer Einwohnerzahl bis 500 durch Inanſpruch⸗ nahme dieſer Dienſte durchſchnittlich 13 v. H. ihrer Geſamt⸗ ausgaben, in Oſtpreußen und in der Rheinprovinz ſogar 17 bis 18 v. H. decken. Einzelne Gemeinden waren im laufenden Rechnungsjahr in der Lage, ihre Steuern zu ſenken—, weil ſie im Verfolg einer vorſorglichen Gemeindepolitik ſo viel Obſtbauman⸗ pflanzungen an öffentlichen Wegen oder auf einem ihnen gehörenden anderen Grundſtück vorgenommen hatten, daß die Erträge jetzt einen erheblichen Teil der Aus⸗ gaben decken. * — Ein Ordnungsſtrafgeſetzbuch. Im Zuſammenhang mit dem neuen Strafgeſetzbuch, der neuen Strafverfah⸗ rensordnung und dem neuen Strafvollſtreckungsgeſetz wer⸗ den einige andere Geſetze vorbereitet, die ſie ergänzen ſol⸗ len. Unter ihnen ſind beſonders wichtig ein die großen Ge⸗ ſetze umfaſſendes Einführungsgeſetz, das das geſamte Ne⸗ benſtrafrecht des Reiches und der Länder an das neue Recht anpaſſen ſoll, ein ganz neu aufzuſtellendes Ordnungs⸗ ſtrafgeſetzbuch, das an die Stelle des ſogenannten Ueber⸗ tretungsſtrafrechts des alten Strafgeſetzbuches und der Nebengeſetze treten wird, das Jugendſtrafrecht und das Strafregiſterrecht. Die Vorarbeiten für dieſe Geſetze ſind im Gang und zum Teil weit vorgeſchritten. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 23. Januar, 14.30 Uhr: Schülermieke C: Napoleon oder die hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe.— 20 Uhr: Miete C 14 und 2. Sondermiete C 7: Die verkaufte Braut. Oper von Friedrich Smetana. 5 Sonn ta g, 24. Januar, 14 Uhr: Für die NS. ⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 145 bis 147, 271, 281 bis 283, 371 und Jugendgruppe Mannheim, Nr. 1 bis 700, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 6002 ſtapoleon oder die hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe.— 20 Uhr: Miete H 15 und 1. Son⸗ dermiete H 8: In neuer Inſzenierung: Der Evan⸗ gelimann. Oper von Wilhelm Kienzl.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 25. Januar, 19 Uhr: Miete A 14 und 2. Son⸗ dermiete A 7: Fauſt 1. Teil, von Goethe. Im neuen Theater im RNoſengarten: Sonntag, 24. Januar, 20 Uhr: Der Ekappenhaſe. Luſtſpiel von Karl Bunje. Montag, 25. Januar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 120, 264 bis 265, 301 bis 309, 336 bis 338, 342 bis 347, 351 bis 353, 359, 502 bis 510, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E, freiwillig, Nr. 1 bis 700: Die Entführung aus dem Serail. Komiſche Oper von W. A. Mozart. ö Verſammlungs⸗ Kalender. VCC Sängerbund. Heute Freitag abend Probe. Gammel⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkeuſegenoſſenſckaſt Beſtellungen auf Saatgerſte und Saathafer, Kali, Amoniak, Superphosphat, Nitrophoska, Kallkſtickſtoff, Torf und Saatkartoffeln werden im Lager entgegen⸗ genommen. D Zimmer und Küche zu mieten geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. ſũt die größte daa ie Aensfuft Bauhandwerker (nach Eier, St. 10 bis 14. 0 er Wit vorgeschrieb. städt. Muster) 3 zu haben A di Windau in der e dae waagikswanncs ears Ab heute Freitag bis Montag stellt sich unser groß gewordener Mannb. Künstler WIIIy Birgel vor. jedes weitere Wort wäre überflüssig, es handelt sich hier um einen Ufa-Spitzenfilm H pALASI. H „„ e e r r — 4— 2— 2 227 —— 2 5 — 2 2 8 EF A ere — M n 2 292 12 9 292 er 69 22. er