Nr. 18(2. Blatt). Freitag, 22. Januar 1937 Nundfunk⸗Piraten NSgi. Die Uebergriffe der bolſchewiſtiſchen Kreuzer in den ſpaniſchen Gewäſſern gegen friedliche deutſche Han⸗ delsſchiffe waren ein draſtiſcher Beweis für die Tatſache, daß das Piratentum keineswegs der mittelalterlichen Ver⸗ gangenheit angehört, ſondern unter der Fahne der Kom⸗ intern ſeine neue Blütezeit gefunden hat. Doch nicht von der„naſſen“ Art der roten Piraten ſoll die Rede ſein, ſon⸗ der von ihren kontinentalen Kollegen in Moskau, Straßburg, Baſel und anderswo. Sie pflegen eine moderne, aber nicht minder üble Art der Piraterei. Ihr Element iſt nicht das Meer, ſondern der Aether. Sie haben die eiſerne Nähe der Geſchützrohre mit der behaglichen Wärme der Rundfunkſenderäume ver⸗ tauſcht. Sie tragen keine Stahlhelme, ſchießen nicht mit Pulver, ſind„gut bürgerlich“ gekleidet, bezeichnen ſich ſelbſt als Friedensboten, ſind aber trotzdem nicht minder unheil⸗ ſtiftende, zerſtörende und verachtenswerte Genoſſen als ihre Piratenbrüder zur See. Verſuchen die Seepiraten in frem⸗ den Gewäſſern mit brutaler Gewalt unter Bruch von Recht und Geſetz auf fremdes Gut Hand zu legen, ſo ſehen die anderen ihre Aufgabe darin, in den Hoheitsbe⸗ reich des inneren Friedens anderer Na⸗ tionen auf dem Aetherwege einzudringen und mit eben⸗ ſo brutalen Mitteln wie ihre Kollegen zur See, durch Lüge und Hetze auf Seelenraub zu gehen. Seit Jahren verſucht der Moskauer Sender in allen Sprachen der Welt in den inneren Frieden anderer Völker einzudringen und durch ſeine bolſchewiſtiſchen Hetz⸗ . die Arbeiterſchaft aller Nationen aus ihren olksgemeinſchaften zu reißen. Seit 1933 vergeht kein Tag, an dem nicht der Moskauſender das neue Deutſchland mit Kübeln von Schmutz bewirft und durch jüdiſche Emigran⸗ ten die nationalſozialiſtiſche Bewegung beſchimpft. Die deutſche Reichsregierung hat mehrfach Gelegenheit genom⸗ men, in energiſchen Proteſten die Einſtellung dieſer Sen⸗ dungen zu fordern. Trotzdem hat der amtliche Sender der Regierung der Sowjetunion fortgefahren, ſich durch ſeine politiſchen Sendungen in die inneren Angelegenheiten des deutſchen Volkes zu miſchen. Die überwältigenden Vertrauenskundgebungen des deutſchen Volkes für den Führer in den großen Abſtim⸗ mungen der letzten Jahre aber waren ſtets der glänzende Beweis, daß die dunklen Pläne der Moskauer Rundfunk⸗ piraten an der inneren Sauberkeit des deutſchen Volkes geſcheitert und ihre propagandiſtiſchen Giftpfeile an der weltanſchaulichen Geſchloſſenheit des neuen Reiches abgeprallt ſind. So tief bedauerlich im Sinne des Weltfriedens die Moskauer Hetze iſt, zu befürchten hat das neue Deutſchland dieſe offenſichtlich ungeſchickte und plumpe Propaganda nicht. Man fühlt geradezu, daß dort Juden am Werk ſind, die viel zu wenig vom deutſchen Weſen verſtehen, um auch nur eine einigermaßen kungsvolle Propaganda treiben zu können. Wir wiſſen: Der deutſche Arbeiter ſchaltet ohnehin aus, wenn zufällig einmal Moskau im Lautſprecher zu hören iſt. Die Lügen ſind zu plump, die Tendenz und die Wut zu offenſichtlich, als daß ſie die deutſche Wahrheit antaſten könnten. Wir hätten deshalb wegen des Moskauer Senders allein beſtimmt gar nicht zu dieſem Thema Stellung ge⸗ nommen, wenn nicht andere europäiſche Sender angefan⸗ gen hätten, die hetzeriſchen Methoden des amtlichen Sow⸗ jetſenders zu übernehmen. Man hatte gehofft, daß der Straßburger Sender nach Erledigung der Saar⸗ frage ſeine Aufgabe darin geſehen hätte, angeſichts ſeiner Lage an der Grenze zwiſchen dem Deutſchen Reich und Frankreich der Verſtändigung dieſer beiden Staaten und ihrer Völker zu dienen. Das mindeſte jedoch, was man im Hinblick auf den auch von franzöſiſcher Seite oft genug ausgeſprochenen Wunſch nach Verſtändigung erwarten mußte, war, daß der Sender, wenn er ſchon nicht aktiv für das Verſtändigungswerk eintrat, die kraſſe Hervor⸗ kehrung der Gegnerſchaft und Hetze vermieden hätte. Dieſe Hoffnung war um ſo eher berechtigt, als der Führer wenige Monate nach der Saarbefreiung am 21. Mai 1935 in einer großen Friedensrede vor dem Reichstag eindringlich vor weiterer internationaler Hetze gewarnt und geeignete Maßnahmen gefordert hatte,„um der Vergif⸗ tung der öffentlichen Meinung der Völker in Wort und Schrift, Film und Theater vorzubeugen“, Dieſer von höch⸗ ſter Stelle ausgeſprochene deutſche Wunſch und Vorſchlag nach einem Ende der üblen Hetzmethoden iſt beim Straß⸗ burger Sender auf ſchlechten Boden gefallen. Der Straßburger Rundfunk iſt immer mehr eine Z u⸗ fluchtsſtätte jüdiſcher Emigranten aus dem Reich geworden, die natürlich jede Gelegenheit zur Hetze gegen das Deutſche Reich benutzen. Die Tagesberichterſtat⸗ kung wimmelt von Falſchmeldungen über Hungersnöte, Unſtimmigkeiten, Arbeitskonflikte, Maſſenverhaftungen im Deutſchen Reich und derartiger Dinge mehr. Lüge und Verleumdung find für den Straßburger Sender zu einer zwar ſehr ſchmutzigen, aber planmäßig angewandten poll⸗ kiſchen Waffe geworden. Das Ziel iſt, über den Rhein hin⸗ aus auf die ſüdweſtdeutſche Bevölkerung zu wirken und den dort vom Nationalſozialismus geſchaffenen ehrlichen deutſchen Arbeitsfrieden zu ſtören. Auch hier ſind die piratenhaften, Unfrieden ſtiftenden Bemühungen in ihrer Wirkung auf die deutſche Bevölke⸗ rung beſtimmt erfolglos. Dennoch iſt an die franzö⸗ ſiſche Regierung in allem eindeutigen Ernſt die Frage zu richten, ob ſie es weiterhin dulden wird, daß der Straßbur⸗ ger Sender in dieſer deutſchfeindlichen, weit jenſeits von allem Verſtändigungswillen ſtehenden Emigrantenhetze fort⸗ ahren will. Was würde Frankreich ſagen, wenn die eichsſender Köln, Frankfurt oder Mühlacker einen ebenſolchen Nachrichtendienſt in franzöſiſcher Sprache unterhalten würden? Wir hätten es beſtimmt leichter und brauchten auch nicht ſo krampfhaft nach Mel⸗ dungen über Unruhen, Skandale uſw. zu ſuchen. Der traurige Ruhm, in der Bekämpfung des Deutſchen Reiches in vorderſter Front zu ſtehen, hat den Baſler Sender ebenfalls nicht ruhen laſſen. Die Zeitſchrift eines ſchweizeriſchen vaterländiſchen Verbandes hat vor we⸗ nigen Tagen der Regierung ernſte Vorhaltungen gemacht und ſie gefragt, wie lange ſie noch den zunehmenden ko m⸗ muniſtiſchen Ein eus auf den Baſler Sender dulden wird. Der jüdiſche, aus dem Deutſchen Reich emigrierte Kommuniſt Wilhelm Herzog hält dort augenblicklich eine Vortragsreihe. Warum duldet die Schweiz, daß im einem Rundfunkſender, deſſen Ausſtrahlungen in den Südweſten des Deutſchen Reiches hineinreichen, jüdiſch⸗ dürf wir⸗ narpnumiſtiſche Emigranten ihr hetzeriſches Werk treiben en 5 5 Das Beſtreben, den Rundfunk in den Dienſt der roten Weltrevolution zu ſtellen, ſcheint auf eine zentrale Anweiſung der Komintern aus Moskau zu⸗ rückzuführen zu ſein. Dieſe Vermutung liegt um ſo näher, als vor einigen Tagen in der britiſchen Preſſe deutlich auf den ſtarken marxiſtiſchen Einfluß im britiſchen Rundfunk hingewieſen und dieſe Behauptungen durch zahlreiche Beweſſe erhärtet wurden.„Daily Mail“ warf der britiſchen Rundfunkgeſellſchaft vor, daß kaum irgendeinmal ein Programm frei von marxiſtiſchen Einflüſſen ſei. Aller⸗ dings hat der britiſche Rundfunk niemals den Verſuch ge⸗ macht, etwa durch deutſche Sendungen in das politiſche Hoheitsgebiet des deutſchen Volkes einzugreifen. Solange dies nicht der Fall iſt, werden die Zuſtände beim britiſchen Rundfunk, ſo aufſchlußreich ſie für uns ſind, daher eine innere Angelegenheit Englands ſein. Mit ganzer Schärfe wenden wir uns gegen die⸗ ſes Rundfunk⸗Piratentum nach Moskauer Vorbild! Nicht weil wir furchtſam ſind. Lügen haben bekanntlich kurze Beine, und Lächerlichkeit iſt immer noch der beſte Tod, auch für jüdiſche Emigranten in Moskau, Straßburg oder Baſel. Trotzdem werden wir nicht auf eine Gegenwehr verzichten! Falls man auf der Gegenſeite zu Piratenwaffen greift, wird man uns zwingen, zum Schutz der Ehre des deutſchen Volkes mit noch ſchwere⸗ rem Geſchütz zu antworten, nicht nur den roten Piraten zur See mit unſerem Kreuzer„Königsberg“, ſondern auch den Rundfunkpiraten. Wir würden es dabei nicht nötig haben, zur Lüge zu greifen wie unſere Gegner. Die Wahrheit über manche dunklen Dinge jenſeits der Grenze, im Land der Staviſky⸗Skandale z. B., würde, in franzöſiſcher Sprache überſetzt, auf richtiger Wellenlänge, zur richtigen Zeit, recht peinlich wirken können. Kameradſchaft der Straße Der Verkehrserziehungsdienſt des NSA. Berlin, 21. Januar. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei gibt in einem Runderlaß an alle Polizeibehörden ſeine Vereinbarungen mit dem Korpsführer des NSKK, Hühn⸗ lein, über den Einſatz des NSKK⸗Verkehrserziehungsdien⸗ ſtes bekannt. Dieſer Verkehrserziehungsdienſt iſt aus be⸗ ſonders geſchulten Führern und Männern des NS für das geſamte Reich geſchaffen. Seine Aufgabe iſt die Be⸗ lehrung und Erziehung der Verkehrsteilnehmer bei ver⸗ kehrswidrigem Verhalten im Einzelfall auf der Straße. Die Männer des NSKK⸗Verkehrserziehungsdienſtes ſind mit ſogenannten„Verkehrserziehungsblocks verſehen, die Merkblätter mit zwei wichtigen Verkehrsregeln enthalten. Der Verkehrserziehungsdienſt beſchränkt ſich auf die Beachtung dieſer vom Reichsführer SS und Chef der deut⸗ ſchen Polizei herausgegebenen Verkehrsregeln, und zwar in erſter Linie auf das vorſchriftsmäßige Verhalten an Straßenkreuzungen und Einmündungen Gorfahrt) und auf das richtige Ueberholen. Nach dem Kunderlaß des Chefs der deutſchen Polizei ſtehen den im Verkehrserziehungsdienſt eingeſetzten Füh⸗ rern und Männern des Ns keine polizeilichen Befug⸗ niſſe zu. Sie ſind jedoch berechligt, jeden Berkehrsteilneh mer anzuhalten, der ſich vorſchriftswidrig verhält. Die eingeſetzten Führer und Männer ſind mit Bruſt⸗ ſchildern und Anhalteſtäben ausgerüſtet, die mit dem Hoheitszeichen des NSKK ſowie der Aufſchrift„NS⸗ KK⸗Verkehrserziehungsdienſt“ verſehen ſind. Die Bruſt⸗ ſchilder tragen fortlaufende Nummern, ſo daß die Namen der Träger jederzeit durch die zuſtändige Einheit des NS⸗ KK ermittelt werden können. Verkehrsteilnehmer, die ſich den Belehrungen des NS. KK⸗Verkehrserziehungsdienſtes unzugänglich erweiſen oder ſich dieſen widerſetzen, zeigen, daß ſie nicht gewillt ſind, ſich in die notwendige Gemeinſchaft der Verkehrsteilnehmer auf der Straße einzufügen. In dieſen Fällen iſt ein polizel⸗ liches Einſchreiten in der Regel geboten. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei macht allen Polizeibehörden und ihren Organen die engſte und kameradſchaftlichſte Zuſammenarbeit mit dem Ver⸗ kehrserziehungsdienſt des NSKK zur Pflicht. Praktiſch wird dieſer Einſatz ſo in Erſcheinung treten, daß die für ihr Amt beſonders geſchulten Angehörigen des Korps zu zweit jeden Verkehrsteilnehmer, der gegen die Vorſchriften verſtößt— auch Fußgänger, Rad⸗ fahrer uſw.— anhalten und ihm ſachlich, ohne Schul⸗ meiſterei, klarmachen, welchen Fehler er begangen hat. Die Zeit des Einſatzes wird ſich nach den örtlichen Verkehrsver⸗ hältniſſen richten; in Betracht kommen vor allem der Samstag und der Sonntag. Wenn auch, formal⸗ rechtlich 1 die NSKK⸗Männer keine Polizeibefug⸗ niſſe haben, ſo darf doch von jedem erwartet werden, daß er ihren Weiſungen nachkommt. Das Anhalten erfolgt durch einen rotumrandeten Anhalteſtab mit einer Signalſcheibe, die mit dem Po⸗ lizeiſtempel verſehen iſt. Die mündliche Unterrichtung des Verkehrsfünders wird ergänzt durch Ueberreichung eines Verkehrserziehungsblattes, das zwölf Hauptregeln enthält. Ihnen vorangeſtellt iſt der Leitſatz:„Auf den deutſchen Straßen herrſcht nicht das Recht des Stärkeren, ſonder Verkehrsgemeinſchaft. Nimm auf andere Verkehrsteilneh⸗ mer die Kückſicht, die Du für Dich ſelbſt erwarkeſt!“ Nach Abſchluß des Aufbaues des Verkehrserziehungs⸗ dienſtes iſt die die Schaffung einer motoriſierten Hilfspolizei in Ausſicht genommen, die außerhalb der Städte zur Unterſtützung der Verkehrsgendarmerie ein⸗ geſetzt werden ſoll. Die Kameradſchaft der Skraße zu ſchaffen, iſt national ſozialiſtiſche Aufbauarbeit am deukſchen Verkehr! Dieſer Aufbauarbeit widmen ſich nun in ehrenamtlichem Dienſt außerhalb der eigenen Berufsarbeit die Männer des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahr⸗Korps. Das NSKK arbeitet nicht erſt ſeit heute an dieſer ſo wichtigen Ver⸗ kehrserziehung. Vergeſſe niemand, daß die NSKK⸗Männer für die große Aufgabe einer Erhöhung der Verkehrsſicherheit ihre freie Zeit opfern und daß ſie ohne jedes Entgelt in Wind und Wetter für dieſes hohe Ziel arbeiten werden, getreu der Parole des Korps„Treu, opferwillig und einſatz⸗ bereit!“. Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, Alles hilſt mit! Vom Ernährungswerk des deutſchen Volkes Wenn der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Hermann Göring, der NS. ⸗Volks⸗ wohlfahrt die Einrichtung und Durchführung des Ernährungs⸗ hilfswerkes im Rahmen des Vierfahresplanes übergab, ſo ſtellt dieſe neue große Aufgabe an die Organiſation der NS.⸗Volkswohlfahrt neue Pflichten und damit wird die NS.⸗ Volkswohlfahrt gleichzeitig zur verantwortungsvollen Mit⸗ arbeit an der erfolgreichen Durchführung des Vierfahrespla⸗ nes herangezogen. So groß und vielſeitig die einzelnen Aufgabengebiete der NS.⸗Volkswohlfahrt bis zum heutigen Tage waren, ſo hat ſie aber durch ihre bisher geleiſtete Arbeit ganz eindeutig be⸗ wieſen, daß ſie in der kurzen Zeit ihres Beſtehens wirklich wertvolle Arbeit im Dienſte der Volkswohlfahrt geleiſtet hat. Mit der Durchführung des Winterhilfswerkes durch die ſtS.⸗Volkswohlfahrt als größte Aufgabe wurde der ganzen Welt der Beweis erbracht, daß das ganze deutſche Volk in einmütiger Geſchloſſenheit bereit iſt, für ſeine in Not befind⸗ lichen Volksgenoſſen zu ſorgen, und ſo wurde das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes überhaupt zum größten ſozialen Hilfswerke aller Zeiten. Das Ernährungshilfswerk des deutſchen Volkes als neue große Aufgabe der NS.⸗Volkswohlfahrt fordert die Erfaf⸗ ſung und Verwertung ſämtlicher bis jetzt nicht in Deutſchland geſammelten Küchen⸗ und Nahrungsmittelabfälle. Dieſe Ab⸗ fälle werden zu einer zuſätzlichen Schweinemast verwandt, und nur auf dieſem Wege iſt die Möglichkeit geboten, aus eigener Kraft den Mangel an Futtermitteln, der ſich beſon⸗ ders in der Fettverſorgung bemerkbar macht, zu decken. Wenn man bedenkt, daß aus den bis zum heutigen Tage in Deutſch⸗ land nicht verwerteten Lebens- und Nahrungsmittelabfällen, bei minimalſter Berechnung, zuſätzlich eine Million Schweine gemäſtet werden können, ſo ſteht jeder einzelne Volksgenoſſe ganz deutlich, wieviel wertvolles Gut uns durch die Nicht⸗ erfaſſung der Abfälle in der vergangenen Zeit verloren gegangen iſt. Am eine Million Schweine züchten und mäſten zu kön⸗ nen, benötigen wir, um die nokwendige Futtermittelmenge bereitſtellen zu können, eine Anbaufläche von ungefähr 65 000 Hektar Ackerland, welches uns aber bei Auswertung der Küchenabfälle für weitere wichtige Gewinnung von Nahrungs⸗ mitteln zur Verfügung ſteht. Die NS.⸗Volkswohlfahrt als durchführende Organiſation des Ernährungshilfswerkes arbei⸗ tet in engſter Zuſammenarbeit mit den deutſchen Stadtgemein⸗ den und aber auch mit den Dienſtſtellen des Reichsnährſtan⸗ des. Die deutſchen Stadtgemeinden leiſten in erſter Lime die tätige und finanzielle Mithilfe bei der Bereitſtellung der Fahrzeuge und der Einrichtung der Großmäſtereien, wäh⸗ rend es auf der andern Seite Aufgabe des Reichsnährſtandes iſt, dem Ernährungshilfswerke mit Rat und Tat in allen e Fragen der Schweinemäſterei zur Verfügung zu ehen. Den örtlichen Verhältniſſen entſprechend, d. h. ob Stadt⸗ oder Landbezirk, wird eine verſchiedene Art der Verwertung vorgenommen. In den Großſtädten bis zu den Mittelſtädten wird die Einſammlung der Küchenabfälle mit einer zu dieſem Zwecke beſonders zu ſchaffenden Fuhrorganiſation vorgenom⸗ men und die Verwertung in eigens erſtellten und ſelbſt betrie⸗ benen Schweinemäſtereien vorgenommen. Im Gegenſatz zu dieſer Art von Verwertung kommt in den kleineren Städ⸗ ten und Gemeinden ein anderes Syſtem, der ſogenannte Patenſchweinbetrieb, zur Durchführung.. Anabhängig von der Verwertung der Abfälle iſt in jedem Falle die Aufgabe, die die deutſche Hausfrau durch das Ernährungshilfswerk geſtellt bekommen hat. In jeden Haushalt wird eine Merktafel kommet und zwar in Ge⸗ ſtalt eines Glückſchweines, auf welcher genau vermerkt iſt, welche Küchenabfälle getrennt aufzubewahren, und täglich in den aufgeſtellten Sammeleimer zu bringen ſind. Gleichzeitig gibt aber auch die Merktafel darüber Auskunft, welche Arteſt von Abfällen für das Schweinefutter nicht geeignet und in den Kehrichteimer zu ſchütten ſind. Für den Hausſam⸗ meleimer wird ein einheitliches Muſter geſchaffen, das nicht nur aus heimiſchen Rohſtoffen hergeſtellt wird, ſondern auch allen Anforderungen der Haltbarkeit und Sauberkeit entſpricht, und als Behälter des Ernährungshilfswerks beſon⸗ ders zu zeichnen iſt. Wenn die Beſchaffung dieſes Sammel⸗ eimers Sache des Hausbeſitzers ſein ſoll, ſo ſoll damit der ſichtbare Beweis erbracht werden, daß auch der Hausbeſit⸗ zer einen beſcheidenen Beitrag zum Vierfahresplan leiſtet. Beim Patenſchweinbelrieb erhalten die Bauern vom Er⸗ nährungshilfswerk ein oder mehrere junge Schweine zur Maſt ur Verfügung geſtellt, und ihre Aufgabe iſt es nun, mit en ihnen gelieferten Abfällen die Fütterung und Mäſtung der Tiere zu übernehmen, welche dann nach erfolgter Maſt dem Ernährungshilfswerk zurückgegeben werden. So tragen auch unſere Bauern durch ihre freiwillige Mitarbeit dazu bei, das Ernährungshilfswerk zu einem Erfolge zu bringen Am wirklich wertvolle Arbeit leiſten zu können, iſt es aber auch notwendig, daß jeder Einzelne eigennützige oder gewinnſüchtige Intereſſen bei der Verwertung gleich zu Be⸗ ginn ausſchaltet. Aus dieſem Grunde ſteht auch die Rentabi⸗ lität der Einrichtungen nicht an vorderſter Stelle, ſondern es iſt Pflicht eines jeden einzelnen Volksgenoſſen mitzuhelfen, daß wir unſere deutſche Ernährungswirlſchaft durch die tak⸗ kräftige Mitarbeit in dieſem Werke weitgehendſt unterſtützen. Ueberall im n Reiche ſind die Vorbereitungen in vollem Gange, und wir richten daher heute ſchon an unſere Hausfrauen den Ruf, ſich bereitzuhalten, um dann zur gege⸗ benen Zeit die neue Aufgabe zu übernehmen und durchzufüh⸗ ren, ſo wie es im Intereſſe des ganzen Volkes und der Siche⸗ rung ſeines Lebens notwendig iſt. f Marktberichte (Ohne Gewähr.) Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 20. Jan. Weizen Feſt⸗ preisgeb. W 13 21,10, Wü 16 21,40, Wü 19 21,80, W 20 22; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 17,40, R 15 17,70, R 18 18,10, 19 18,30; 20 J Type 812, Feſtpreisgeb. W'e13 29,05, W' 18 29,15, 19 29,15, W 20 29,50; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 18 23,30, N 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60, b. 4 16 10,90, W 19 14,10, W 20 11,20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. N 12 9,95, R 15 10,15, R 18 1040 R 19 10,50, Treber 14; Heu 5 bis 5,50, drahtgepr. 5,40 bis 5,90; Weizen⸗ und Rog⸗ genſtroh 2,40 Mark. 5 55 5 — Anſer Speiſekalender Früher, als die Speiſekammern und Vorratskeller noch ihrem Namen Ehre machten, war es ſelbſtverſtändlich, daß im Winter zumeiſt„Schweinernes“ mit Kohl oder Hülſen⸗ früchten auf den Tiſch kam, daß die Gutsfrau im Mai die Butterbrote dicker ſchmierte als im Dezember und daß ſie im Januar ihre paar Eier zuſammenhielt. Sie blieb taub, wenn ihr Sehnſüchte nach Rührei vorgetragen wurden und ſagte bloß:„In vier Wochen könnt ihr davon ſo viel haben wie ihr wollt.“ Erſt ſeit die Kühlhallen die Grenzen der„Saiſon“ ver⸗ wiſcht haben, ereignet es ſich, daß die ſtädtiſche Hausfrau entrüſtet iſt, wenn ſie zu manchen Zeiten die Zahl der Eier einſchränken muß und wenn ihr, z. Beim Juni, nicht unerſchöpf⸗ liche Mengen von Schweinekoteletts zur Verfügung ſtehen. Unſer Staat bemüht ſich heute in jeder Weiſe, auf⸗ klärend bei den Wirtſchaftsſorgen zu wirken. Es kann aber gar nicht oft genug wiederholt werden, wann die Hausfrau dieſes und wann ſie jenes Fleiſch oder Fett bevorzugen ſoll. Keine ſparſame Hausfrau wird, wenn es reichlich Erd⸗ beeren gibt, nach Pflaumen auf dem Markt herumlaufen oder in den Zeiten, wenn die Zweige der Pflaumenbäume beinahe brechen, Geld für Treibhauserdbeeren ausgeben. Was ſollen wir alſo der Reihe nach im Jahr eſſen? Die Vorſehung hat es im allgemeinen recht gut eingerichtet: von November bis April gibt es viel Schweinefleiſch in jeder Form, ganz abgeſehen von den ſchönen fetten Gänſen und dem Wild aller Art. Im Mai werden dann Schweine⸗ ſpeck und Schmalz von der köſtlichen friſchen Grasbutter ab⸗ gelöſt. Und ohne gerade den Vegetariern mehr als anderen das Wort reden zu wollen— aber Spargel, Schoten und alles junge Gemüſe ſchmecken mit Rührei ebenſo herrlich wie mit Koteletts. Eine kurze Zeit, in der der Fleiſchgenuß eingeſchränkt wird, iſt dem Körper nur dienlich. Junge Hähnchen oder ein Rehſchlegel munden in dieſer Zeit als Sonntagsausnahme beſonders gut. Vom Juli bis in den Herbſt hinein iſt die„Saiſon“ des Hammelfleiſches, für das eine gute Hausfrau ſo viel Zubereitungen hat, daß die Ausrede: man könne nicht immerzu Hammel geben, keine Geltung hat. Im Oktober und November kommt das meiſte Rindfleiſch auf den Markt. Und dann fängt, wie geſagt, das Schweinefleiſch wieder an. Kälber aber werden in beſchränktem Umfange das ganze Jahr über geſchlachtet. Und was es immer gibt, das ſind Fiſche. Man weiß doch: der Genuß von Fiſchen macht klug. Sie enthalten Phosphor in einer chemiſchen Verbindung, wie ſie beſonders gut vom menſchlichen Körper aufgenommen wird und einem vom Arzt bei Abſpannung in teurer Pillenform ver- ordnet wird. Nun hört man manche Frau ſagen:„Ja— ich gäbe ſchon gern Fiſche, aber das Zurechtmachen iſt ſo unbequem.“ Das war früher wohl ſo. Heute läßt man ſich den Fiſch vom Händler zurechtmachen, während man das Wurzelzeug einkauft, Manche Frauen ſagen auch:„Mein Mann hat es nicht gern, wenn die Wohnung nach gebratenem Fiſch riecht.“ Man braucht ihn ja nicht zu braten. Das koſtet überdies noch Fett! Man dämpft ihn mit wenig Waſſer, viel klein geſchnittenem Wurzelzeug und einem Stückchen Butter in feſtverſchloſſenem Topf, auf einem Heber, ſo daß er nicht anſetzen kann, zwei bis drei Pfund, in 20 bis 30 Minuten. Wer es nicht kennt, ahnt gar nicht, wie köſtlich der Fiſch ſo zubereitet ſchmeckt, und die Brühe in der er gedämpft iſt, iſt ein„Gedicht“ an Soße. Was der Monat an Gemüſen bringt, das ſieht die Hausfrau auf jedem Markt. Das braucht nicht extra geſagt zu werden. Im übrigen iſt das Geheimnis eines guten Wirtſchaftens, das zu wollen, was man gerade bekommt— nicht umgekehrt. L. P. Kinder, die ſtottern Beinahe alle kleinen Stotterer ſind nervöſe Kinder, und darum ſpricht man von einem„nervöſen“ Stottern, wobei man zeitig eingreifen muß, um es zu heilen. Die Eltern dürfen ſich nicht ihrer Aufgabe entledigen, indem ſie ſagen:„Das beſſert ſich von ſelbſt“ oder:„wenn ſie groß ſind, werden ſie ſich bemühen und von ſelbſt darauf bedacht ſein, es zu unterlaſſen“. Zu den kleinen Stotterern muß man immer ruhig und langſam ſprechen, ſie nicht nach⸗ ahmen; vermeiden, daß ſie mit andern Kindern, die eben⸗ falls ſtottern, umgehen, denn ſie ahmen, ohne es zu wiſſen, einander nach. Zuweilen iſt es ſogar gut, das Kind für einige Zeit aus der Familie zu entfernen und es einer milden, aber doch willensſtarken Obhut anzuvertrauen. Man muß gut darauf achten, daß das Kind nicht ausgelacht wird Es muß ihnen Mut eingeſprochen und die Verlegen⸗ heit, die ſolchen Kindern eigen iſt, bekämpft werden. Das Kind muß lernen, die Worte langſam Silbe für Silbe aus⸗ zuſprechen. Nach und nach lehrt man es ganze Sätze. Es kann vorkommen, daß dieſes Gebrechen mit den Jahren ſich beſſert, doch ſehr oft behalten die Kinder es in ſpäteren Jahren bei Die Eltern und die Lehrer müſſen ſich hier alle Mühe geben, dieſen Sprachfehler e W Flecke— und ihre Beſeitigung i Zunächſt: ein ſogenanntes„Aniverſalfleckmittel“, wie es in vielen Geſchäften und auf Jahrmärkten angeprieſen wird, gibt es nicht, da Flecke durch die verſchiedenartigſten Subſtanzen hervorgerufen ſein können und deshalb auch unterſchiedlich behandelt werden müſſen. Ganz allgemein iſt zu ſagen, daß man Flecke nie alt werden laſſen ſoll; ſie erleiden an der Luft beim Trocknen, Waſchen, Bügeln uſw Veränderungen, die ihre Entfernung erſchweren Ferner muß man vor der Behandlung feſt⸗ ſtellen, woraus der Fleck beſteht und um welches Gewebe es ſich handelt Dann erſt kann man das richtige Ent⸗ fleckungsmittel auswählen. Man unterſcheidet davon drei Klaſſen: Abſorptionsmittel, Löſungsmittel und Bleichmittel. Abſorptionsmittel ſind Kreide, kohlenſaure Magneſia, Füllererde. Mehl und ähnliche Wenn man ſie über den friſchen Fleck ſchichtet und vorſichtig darauf verreibt, ſo ſaugen ſie die den Fleck verurſachende Subſtanz auf, die dann durch Abbuͤrſten entfernt wird.— Zu den Löſungs⸗ mitteln zählen außer Waſſer Stoffe, wie denaturierter Spiritus, Benzin. Azeton, Chloroform und Tetrachlor⸗ L Die Frau und ihre Welt köhlenſtoff, der beim Einatmen Vergiftungserſcheinufgen hervorrufen kann. Bleichmittel entfernen leicht mit dem Fleck auch die Farbe des Stoffes, greifen bei zu ſtarker Konzentration ſogar die Faſer an. Sie ſind deshalb ſehr vorſichtig zu verwenden. Mit das bekannteſte Bleichmittel iſt Eau de Javelle, weiter übermanganſaures Kali. Für Baumwoll-, Leinen⸗ und Seidenſtoffe benutzt man ſtarke Oxalſäure oder Zitronenſaft. Waſſerſtoffſuperoxyd bleicht ebenfalls ſehr gut, wenn es vorher mit einigen Tropfen Salmiakgeiſt verſetzt iſt. Es greift Baumwolle und Leinen auf die Dauer an und muß daher unmittelbar nachher aus⸗ geſpült werden. Die ausgedehnteſte Anwendung findet das Natriumhypoſulfit, mit dem ſich beſonders leicht Farbflecke entfernen laſſen. Nun die Rezepte: Blut: Nur mit kaltem oder lauwarmem Waſſer, das etwas Salmiakgeiſt enthält, auswaſchen, bis der Fleck hellbraun ge⸗ worden iſt. Dann heiß nachwaſchen. Sonſt mit Waſſerſtoff⸗ ſuperoxyd zu bleichen Fette und Oele: Mit Waſſer und Seife waſchen oder mit Füllererde, Talkum oder dergleichen behandeln. Letzte Reſte mit Kohlenſtofftetrachlorid. Benzin, Benzol oder Chloroform herauslöſen. Kaffee: Mit Waſſer und Seife auswaſchen und an der Sonne trocknen laſſen. Eventuell Benutzung eines Bleichmittels. Friſche Flecke aus etwa 0,5 Meter Höhe mit kochendem Waſſer begießen 5 Tee: Mit kochender Borax⸗ oder beſonders ſtarker Seifen⸗ löſung waſchen. Alte, ſchwerer entfernbare Flecke mit über⸗ manganſaurem Kali oder Eau de Javelle bleichen. Gründliches Anfeuchten mit Zitronenſaft und Trocknen an der Sonne. Rotwein: Bei friſchen Flecken Anwendung eines Ab⸗ ſorptionsmittels. Dann in kochendes Waſſer legen. Mit Zitronenſaft beträufeln, mit Seifenwaſſer, darauf mit klarem Waſſer nachſpülen. Schokolade und Kakao: Mit kaltem Waſſer und Seife aus⸗ waſchen. Hartnäckige Flecke durch Eau de Javelle(nur bei Baumwolle und Leinen!) beſeitigen. Sonſt mit Holzgeiſt, dem etwas Salmiakgeiſt zugeſetzt wird, entflecken. Bei nicht waſch⸗ baren Stoffen zuerſt ein Fettlöſungsmittel anwenden, dann mit Waſſerſtoffſuperoxyd nachbleichen. 5 Eier: Niemals mit heißem Waſſer behandeln! Kaltes oder lauwarmes Waſſer mit Seife benutzen. Nach dem Trocknen mit einem Fettlöſungsmittel nachbehandeln. Obſt: Bei weißen oder farbechten Geweben den Stoff über eine Schüſſel ſpannen und aus etwa einem halben Meter Höhe kochendes Waſſer darauf gießen. Dann eventuell mit Zitronen⸗ ſaft befeuchten und in heller Sonne liegen laſſen. Wird der Fleck durch kochendes Waſſer grau oder blau, mit verdünnter Eſſig⸗ oder Oxalſäure anfeuchten. Oelfarben und Firniſſe: Auswaſchen mit Waſſer und ſehr viel Seife. Anfeuchten mit Salmiakgeiſt und Beſpritzen mit Terpentin. Den ſo behandelten Stoff aufrollen und 15 bis 20 1 11 liegen laſſen. Darauf mit Waſſer und Seife aus⸗ waſchen. Schmutz: Trocken ausbürſten dann mit Seifenwaſſer und Holzgeiſt oder denaturiertem Spiritus waſchen. in der Kopfhaut befind- 5 lll. „ ichen Talgdrüsen. Abhilfe schafft regelmäßige Pflege des Kopfes mit milden Mitteln, die kein Hlkali und keine Kalkseife im Haar zurücklassen, also mit SCHWARTKOE Gegen Schuppen besonders zu empfehlen: Schwarzkopf-Schaumpon Sorte Teer zu 20 Pfennig Schwarzkopf- Extra- Zart mit Kräuterbad 30 Pfennig Wenn Ihr Haar zu schnell fettig wird, dann beruht das auf Uberreizung der Für unſere Kleinen Im Winter und in den Uebergangsmonaten empfiehlt es ſich, ſtets darauf zu achten, daß die Kleinen warm an⸗ gezogen ſind. Selbſtgearbeitete Wollſachen ſind beſonders praktiſch, denn ſie verbinden das 8 Nützliche mit dem Angenehmen, 0 N wärmen ausgezeichnet und ſehen 66 2 immer freundlich aus, vor allem, 2 wenn das Material bunte Wolle f 5 iſt, mit der man ſtrickt oder ſtickt. Leichnung Schmitz 81 1. Kleinmädchenkleid, deſſen runde Paſſe vorn in der Mitte geknöpft und mit bunten Blumen beſtickt wird. 2. Marmes Höschen aus dunklem Tuch mit ſeitlichem Knopfverſchluß, dazu ein kleiner Pullover, der am Hals mit einer Kordel zuſammengehalten wird 3. Schlupfanzug aus blauer Wolle geſtrickt mit luſtigen bunten Streifen und Retßverſchluß. Die Temperatur unſerer Nahrung Die Temperatur unſerer Speiſen und Getränke übt einen großen Einfluß auf unſere Zähne und den Zuſtand unſerer Mund- und Kehlhöhle, ſowie auf den Magen aus. Wieviel Magenleiden und wie manch ſchlechter Zahn ſind die Folgen vom fortwährenden Genuß von zu warmen Speiſen und Getränken. Auch vielerlei Störungen im Nervenſyſtem und des Geſundheitszuſtandes im allgemeinen können daraus ent⸗ ſtehen. Man ſoll die Speiſen und Getränke genießen in der Temperatur, die ſich nur wenig von unſerer Blut⸗ und Körperwärme unterſcheidet. Gegen dieſe Regel wird in vielen Haushaltungen geſündigt, beſonders durch das Trinken von heißem Kaffee oder Tee. Dieſe Getränke werden möglichſt heiß in die Taſſe ge⸗ goſſen; das bißchen kalte Milch(beim Kaffee iſt es meiſt noch heiße Milch) kühlt die Getränke nicht genügend ab, damit ſie ſofort ohne Schaden genoſſen werden können. Mit anderen Getränken, Punſch, Glühwein, Kakao uſw., geht es ebenſo. Mit der Suppe, die als Uebergang zur feſten Nahrung betrachtet werden kann, iſt es dasſelbe; ſie wird meiſtens zu warm genoſſen. Wenn die Suppen gebunden und fett ſind, bleiben ſie von ſelbſt länger warm. Kochend wird die Suppe in die Terrine getan, dann der Deckel darauf und ſo auf den Tiſch gebracht. Und möglichſt heiß wird ſie dann auch gegeſſen. Vor zu heißem Eſſen und Trinken kann nicht genug gewarnt werden— es iſt dies ein Ruinieren von Gaumen, Magen und Eingeweiden! Kurz geſagt Reinigung von ſilbernen Beſtecks. Nachdem man die Beſtecks abgeſpült hat, lege man ſie eine Viertelſtunde in warmes Kartoffelwaſſer und ſpüle gut nach. Meiſt iſt ein Putzen hinterher nicht mehr nötig. Sonſt verwende man Silberſeife hierzu. *. Milchtöpfe kann man mittels rohen Kartoffelſchalen entſäuern. Es genügt, ſie wöchentlich einmal mit rohen Kartoffelſchalen auszukochen, um ſie keimfrei zu erhalten. *. Wer Wände oder Decken in ſeiner Wohnung neu ſtreichen läßt, denke an den Schutz des Fußbodens vor Malerſchmutz! Wo eine dicke Lage Sägeſpäne und darüber noch eine Schicht Filzpappe den Boden bedeckt, hat man hinterher keinen Aerger mit dem Reinemachen.- *. Zerbrechliches Geſchirr wird ſehr geſchont, wenn man das Anſatzrohr des Waſſerhahnes, an dem man viel Geſchirr anſchlägt, mit einem Gummiſchlauchſtück verlängert und umkleidet. 5 Kunſtſeide darf immer nur feucht und von links, und zwar mit mäßig heißem Eiſen geplättet werden. a. Wachstuchdecken ſehen unanſehnlich aus, wenn die Ecken durchgeſtoßen ſind Man hilft dieſem Uebel ab, wenn man die ſchlechte Stelle herausſchneidet, in derſelben Größe ein neues Wachstuchſtück ſchneidet, in die entſtandene Oeffnung einpaßt und mit gutem Klebſtoff ein Stück Lein⸗ wand dahinterklebt. . Fliegenſpuren auf Metall werden mit Hilfe eines Breies aus Petroleum und Zigarrenaſche beſeitigt. Für die Küche Bayeriſche Leberſuppe Ein halbes Pfund Leber wird gut gewäſſert und klein ehen Dann ſchwitzt man eine geſchnittene Zwiebel und ehl in Fett an, gibt die Leberſtücken hinein und läßt alles gut anbraten. Danach wird mit ſo viel kaltem Waſſer ab⸗ gelöſcht, wie zur Suppe notwendig iſt, nach Geſchmack ge⸗ ſalzen und gepfeffert und durchgekocht. Vor dem Auftragen ſtreut man viel feingehackte Peterſilie hinein und ſerviert die Suppe mit geröſteten Semmelſchnitten. Gekochte grüne Heringe mit Kaperntunke Man ſchneidet grüne Heringe in Filets und läßt ſie in Salzwaſſer gar ziehen. Sodann hebt man ſie behutſam her⸗ aus, legt ſie in einer Schüſſel gut aus und übergießt ſie mit Kaperntunke. Als empfehlenswerte Beigaben nennen wir Salzkartoffeln, ſowie Salat aus roter Bete oder Saſzgurken. Kartoffelpuffer Etwa zwei Pfund rohe geſchälte Kartoffeln werden ge⸗ rieben und durch ein reines Tuch gedrückt, ſo daß keine Flüſſigkeit mehr darin bleibt. Man vermiſcht die Kartoffeln alsdann mit zwei aufgeweichten, in Milch aufgekochten Brötchen, tut weiterhin etwa 40 Gramm Mehl, Salz und zwei Eier dazu und vermengt alles. Wie Eierkuchen bäckt man dann die Maſſe zu Kartoffelpuffern. Sauerkrautauflauf Wie üblich bereitet man Sauerkraut und Kartoffelbre! zu. Sodann werden das Sauerkraut und der Kartoffelbre! abwechſelnd in eine Auflaufform geſchichtet und im Bratrohrt genügend lange gebacken Zum Schluß kommen einige Scheiben Speck hinein(in Streifen geſchnitten), über die man das ausgebratene Fett gießt. 8 Schafft Heime für die Hitlerjugend. eee eee,. i . Sa 085