ellen eren mme oder ons⸗ iger. iein⸗ der chen⸗ Tat⸗ cher⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mam breite mm-Zeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 19 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Voſtſcheck⸗Konto: Kaelscuhe 78439. 97 Jahrgang E für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt ole Beilagen: Der Familtenfreund, JUluſtriertes Unierballungsblatt die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſthrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdſe Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 Mittwoch den 27. Januar 1987 Nr. 22 ie W355 5 5 Wichtige Reichsgeſetze Deutſches Beamtengeſetz und Reichsdienſtſtrafordnung.— Geſetz über Groß- Hamburg und andere Gebietsbereini⸗ gungen.— Geſetz über Aktiengeſellſchaften und Kommandit⸗ geſellſchaften. Berlin, 27. Januar. Das Reichskabinekt verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Dienstag zunächſt das Deutſche Beamtengeſetz und in Ju⸗ 7 0 ang hiermit die Reichsdienſtſtrafordnung. Durch as in faſt nunmehriger zweijähriger Arbeit zum Ab⸗ ſchluß gebrachte Beamkengeſetz kritt nunmehr ein einheitli⸗ ches Beamtenrecht an die Stelle von 17 verſchiedenen Re⸗ gelungen, und zwar ſowohl für die Reichs-, Landes und Gemeindebeamten, wie auch für die Beamten der Körper⸗ ſchaften des öffentlichen Rechts. Durch dieſes Geſetz lebt die beſte Tradition des alten Berufsbeamtentums wieder auf durch die Schaffung eines Treueverhältniſſes zum Führer im Gegenſatz zu der Wei⸗ marer Geſetzgebung, die den Beamten auf die Verfaſſung verpflichtete. Die NS DA wird in das Geſetz eingebaut als Folge der unlöslichen Verbundenheit zwiſchen Staat und Partei und als Trägerin des deutſchen Staatsgedan⸗ kens. Das Geſetz tritt am 1. Juli 1937 in Kraft. Durch die neue Reichsdienſtſtrafordnung wird ebenfalls eine Bereinheitlichung des Dienſtſtrafverfahrens und der Kaen gegenüber der heuligen Buntſcheckigkeit hergeſtellt. Das neue Geſetz ſieht im Gegenſatz zu dem bis⸗ herigen Reichsbeamtengeſetz ein Wiederaufnahmeverfahren vor bei Urteilen, die 115 dem 1. Januar 1930 rechtskräf⸗ kig e ſind. Auch dieſes Geſetz kritt am 1. Juli 1939 in Kraft. Schließlich verabſchiedete das Kabinett ein Geſetz über Aktiengeſellſchaften und Kommandik⸗ geſellſchaften auf Aktien, nach welchem die Form der Aktiengeſellſchaft nur für große Kapitalgeſellſchaften, nämlich für ſolche mit über eine hal⸗ ben Million Grundkapital in Zukunft in Frage kommt. Für die beſtehenden Aktiengeſellſchaften wird die Mindeſt⸗ grenze auf 100 000 Mark feſtgeſetzt. Mehrſtimmaktien ſind in Zukunft grundſätzlich verboten. Die Geſchäftsführung der Aktiengeſellſchaft liegt ausſchließlich beim Vorſtand, deſßen Verantwortung und Autorität verſtärkt werden. Die Tan⸗ tiemen ſollen in angemeſſenem Verhältnis ſtehen zu den freiwilligen ſozialen Leiſtungen der Geſellſchaften. Die Zahl der Aufſichtsratsmitglieder wird nach der Höhe des Grundkapitals geſtaffelt. Die nächſte Siung des Reichskabinetts findet am Samstag, den 30. Januar, aus Anlaß der vierten Wieder. kehr des Tages der Berufung des Kabinetts Hitler ſtatt. Das Geſetz Groß⸗Hamburg Alkong und Wandsbeck mik Hamburg zuſammengeſchloſſen. Lübeck⸗Eutin, Cuxhaven und Birkenfeld kommen zu Preu⸗ ßen, Wiihelmshaven zu Oldenburg. Das Geſetz über Groß⸗Hamburg und andere Gebiets⸗ bereinigungen, das das Reichskabinett am 26. Januar ver⸗ abſchiedete, hat folgenden Wortlaut: Arkikel 1. Groß⸗ Hamburg. § 1. Auf das Land Hamburg gehen von Preußen über: a) die Stadtkreiſe Altona und Wandsbeck; b) der Stadtkreis Harburg⸗Wilhelmsburg; c) die Gemeinden Bergſtedt, Bill⸗ ſtedt, A Duvenſtedt, Hummelbüttel, Lemſahl⸗Mel⸗ lingſtedt, ohbrügge, Poppenbüttel, Rahlſtedt, Saſel, Steilshoop, Wellingsbüttel; d) die Gemeinde Lokſtedt; e) die Gemeinde Cranz; f) die Gemeinden Altenwerder, Fin⸗ kenwerder, Fiſchbeck, Frankop, Gut Moor, Kirchwerder, Langenbeck, Marmſtorf, Neuenfelde, Neugraben, Neuland, Rönneburg, Sinſtorf, ſowie die rechts der Elbe gelegenen Teile der Gemeinde Over; g) der Wohnplatz Kurslack in Achterſchlag. 2. Auf das Land Preußen gehen von Hamburg über: a) die Stadt 1 unter Eingliederung in den Land⸗ kreis Herzogtum Lauenburg; b) die Gemeinde Groß⸗Hans⸗ dorf und Schmalenbeck unter Eingliederung in den Land⸗ kreis Stormarn; c) die Stadt Cuxhaven und die Gemein⸗ den Berenſch und Arenſch, Gudendorf, Holte und Spangen, Oxſtedt, Sahlenburg unter Eingliederung in den Landkreis Land Hadeln. § 2. Die im§ 1 Abſatz 1 genannten Gemeinden wer⸗ den mit der Stadt Hamburg und den beim Land Hamburg verbleibenden Gemeinden zu einer Gemeinde zuſammenge⸗ e ſie führt die Bezeichnung„Hanſeſtadt Ham⸗ 1 1 7 5 8 3. Die Aufſicht über die Gemeindeangelegenheiten führt der Reichsminiſter des Innern, ſoweit es ſich um An⸗ gelegenhetten von finanzieller Bedeutung handelt, im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen. § 4. Die Verfaſſung und Verwaltung des Landes und der Hanſeſtadt Hamburg regelt der Reichsminiſter des In⸗ nern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Füh⸗ rers, dem Reichsminiſter der Finanzen und dem Beauf⸗ tragten für den Vierjahresplan. e 8 5. Bis zum Inkrafttreten des§ 2 kann der Reichs⸗ miniſter des Innern die Aufſicht über die Gemeindeangele⸗ genheiten der beim Lande Hamburg verbleibenden Gemein⸗ den ſowie der im§ 1 Abſatz 1 genannten Gemeinden auf den Reichsſtatthalter übertragen. Artikel 2: Andere Gebietsbereinigungen. 6. 1. Das Land Lübeck mit Ausnahme ſeiner im Lande Mecklenburg gelegenen Gemeinden Schattin und Utrecht geht auf das Land Preußen über. ö 2. Es werden zugeteilt die Stadt Lübeck als Stadtkreis dem Regierungsbezirk Schleswig und die Gemeinden Dü⸗ chelsdorf, Sierksrade, Behlendorf, Hollenbeck, Albsfelde, Gieſensdorf, Harmsdorf, Nuſſe, Poggenſee, Ritzerau, Groß⸗ Schretſtaken, Klein⸗Schretſtraken und Tramm dem Land⸗ kreis Herzogtum Lauenburg. 8 Der Stadtkreis Wilhelmshaven(ohne Wohn⸗ dee Eckwarderhörn) geht von Preußen auf das Land Ol⸗ denburg über und wird mit dem Stadtkreis Rüſtringen zu⸗ jammengeſchloſſen. 5 e 2. Der Wohnplatz Eckwarderhörn geht von Preußen auf das Land Oldenburg über und wird in die Ge Butjadingen, Amt Weſermarſch, eingegliedert. § 8. 1. Der Oldenburgiſche Landesteil Birkenfeld geht Der Stadtkreis führt den Namen Wik⸗ 5 2. Der Oldenburgiſche Landesteil 1 vorgenommen: . e e auf das Land Preußen über und bildet einen Landkreis in der Rheinprovinz. f l Lübeck geht auf das Land Preußen über und bildet mit den bisher lübiſchen Gemeinden Kurau(lübiſchen Anteils), Diſſau, Krumbeck f und Malkendorf den Landkreis Eutin im Reg.-Bez. Schles⸗ ö wig. 8 Zwiſchen Preußen, Mecklenburg und dem bisher lübiſchen Landgebiete wird folgende Gebietsbereinigung 1. Auf Preußen gehen von Mecklenburg über: a) Ge⸗ meinde Roſſow und Roſſow⸗Gut, Gemeinde Netzeband ö mit Dovenſee, Druſedow und Grüneberg, Gemeinde Schön⸗ berg mit Doßkrug— ſämtlich bisher zum Landkreis Va⸗ ren gehörig— unter Eingliederung in den Landkreik Oſt⸗ prignitz Reg.⸗Bez. Potsdam. Die Nation hört den Führer Richtlinien zur Durchführung des Volksempfangs am 30. Januar. Berlin, 26. Januar. Zur Durchführung des in dem Aufruf des Reichsmini⸗ ſters für Volksaufklärung und Propaganda vom 26. Ja⸗ nuar 1937 angeordneten Volksempfanges der Rede des Füh⸗ rers am 30. Januar ergehen an die Betriebe die nachfol⸗ genden näheren Richtlinien: 1. Wie aus dem veröffentlichten Programm vom 30. Ja⸗ nuar erſichtlich, iſt der Beginn der Abgabe der Regie⸗ rungserklärung durch den Führer und Reichskanzler auf Samstag, den 30. Januar, 13 Uhr, feſtgeſetzt. Die Ueber⸗ tragung wird vorausſichtlich bis gegen 16 Uhr dauern. 2. In ſämtlichen Betrieben der Wirtſchaft iſt in dieſer Zeit der Gemeinſchaftsempfang für ſämtliche Betriebstätigen ſicherzuſtellen, ſoweit nicht zwingende ſtaatspolitiſche Gründe entgegenſtehen. Betriebsführer und Gefolgſchafts⸗ mitglieder ſind alſo in dieſer Zeit geſchloſſen am Laut⸗ ſprecher zu verſammeln. 3. Die Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder ſolcher Betriebe, die aus techniſchen Gründen einen eigenen Ge⸗ meinſchaftsempfang nicht bewerkſtelligen können, hören die Uebertragung in den öffentlichen Empfangsſtäkten der NSDAP oder des Gaſtſtättengewerbes, der Lichtſpiel⸗ häuſer oder in benachbarten Betrfeben. 4. Um auch den Volksgenoſſen, die in den offenen Ver⸗ kaufsſtellen des Einzelhandels und des Handwerks tätig ſind, die Möglichkeit zu geben, die Uebertragung der Füh⸗ rerrede am 30. Januar gemeinſchaftlich zu hören, bleiben während der Sendezeit von 13 bis 16 Uhr alle Verkaufsſtellen geſchloſſen. Die Verbraucherſchaft iſt durch die Preſſe darauf auf⸗ merkſam gemacht, bei ihren Einkäufen darauf Rückſicht zu nehmen, daß am 30. Januar in der angegebenen Zeit die offenen Verkaufsſtellen geſchloſſen ſind. Die Deutkſche Aröeitsfronk. Reichswirtſchaftskammer. Verkaufsruhe am 30. Januar Zwiſchen 13 und 16 Uhr. Berlin, 27. Januar. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hat zum 30. Ja⸗ nuar folgenden Aufruf erlaſſen: i „Um auch den Millionen Volksgenoſſen, die im Einzel⸗ handel kätig ſind, die Möglichkeit zu geben, die Uebertra⸗ gung der Keichskagsſihung am 30. Januar zu hören, ſollen während der Sendezeit zwiſchen 13 und 16 Uhr alle Ein⸗ zelhandelsbekriebe geſchloſſen bleiben. die Kaufleute ſind aufgefordert, Gemeinſchaftsempfänge für ihre Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder durchzuführen, bezw. mit ihren Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern an einem öffentlichen Lautſprecher oder in einer Gaſtſtätte die Uebertragung anzuhören. Die Kunden und Verbraucher werden gebeten, ihre Einkäufe demenkſprechend einzurichten.“ 5 Aufhebung von Einfuhrbeſchränkungen in der Schweiz. Der Schweizer Bundesrat hat verſchiedene Einfuhrbe⸗ ſchränkungen aufgehoben; ſie betreffen Waren aus rund 20 Tarifpoſitionen des Gebrauchszolltarifs und zwar u. a. Poſamenten, Kunſtwolle, Schweißblätter, Hoſenträger, Trockenplatten, verſchiedene Werkzeugformen, vergoldete und verſilberte Gegenſtände, Oelfeuerungsappargte, Reiß⸗ zeuge, Zeicheninſtrumente aus Holz, fotografiſche Appa⸗ kel aus Leder und Binden für Verbandszwecke. rate, Kinematographen und ähnliche Apparate, Reiſearti⸗ 2 eee Das Gebot der Stunde Wenige Tage vor dem Ablauf des vierten Jahres der nationalſozialiſtiſchen Regierung iſt in der Außenpolitik mit der Ueberreichung der deutſchen Antwortnote in der ſpani⸗ ſchen Freiwilligenfrage ein Ereignis zu verzeichnen, das bei gleich gutem Willen der übrigen Beteiligten ſehr wohl als geeignet zur Klärung der Lage anzuſprechen iſt. Mit Recht hebt der„Völkiſche Beobachter“ hervor, daß die Reichsregierung auch mit ihrer neuen Note den Beweis lie⸗ fere, daß es Deutſchland nicht darauf ankomme, mit einem Schlag hundert Probleme zu regeln, ſondern daß es in Berlin als das Wichtigſte angeſehen werde, das ſobald wie möglich zu tun, was getan werden müſſe und getan werden könne. Obgleich es außerordentlich bedauerlich iſt, ſo ſagt der„Völkiſche Beobachter“, daß die Frage, was mit jenen Zehntauſenden geſchehen ſoll, die bereits zur Unterſtützung der ſpaniſchen Bolſchewiſten auf allen möglichen Wegen nach Spanien gelangt ſind, noch immer nicht angeſchnitten wor⸗ den iſt, ſieht die Reichsregierung doch keine Schwierigkeit, erſt einmal jedenfalls den weiteren Freiwilligenſtrom abzu⸗ ſtoppen. Vorausſetzung dafür iſt natürlich die gleiche Bereitwilligkeit in gewiſſen anderen Hauptſtädten, an der leider immer wieder neue Zweifel geäußert werden müſſen. Wenn ſchon das Verhalten der Regierung Blum, von Mos⸗ kau gar nicht zu reden, bei der Einbringung ihres Vollmach⸗ tengeſetzes Grund zu berechtigten Einwänden gegeben hat, ſo muß jene Tatſache noch bedenklicher ſtimmen, daß un⸗ berührt von allen Reden vor Kammer und Senat noch immer der rote Strom über die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze ungehindert weiterrauſcht. Auf jeden Fall würden die noch durchzuführenden Verhandlungen über eine wirkliche Akti⸗ vierung der Freiwilligenfrage erheblich leichter ſein, wenn man in Paris ſich dazu verſtanden hätte, eine eindeutige Haltung herbeizuführen. An dem in der deutſchen Antwort ausgedrückten eindeutigen Willen, der ohne Zweifel auch in Italiens Entgegnung feſtzuſtellen iſt, wird es nicht liegen, wenn wiederum eine Friſt verſtreichen ſollte, bis das erſte Ziel erreicht iſt, das notwendig erſcheint In der„Berliner Börſenzeitung“ heißt es: Mit dieſer Note hat die deutſche Regierung wiederum einen neuen ſichtbaren Beweis ihrer friedfertigen Geſinnung und ihres aufrichtigen Willens zur Zuſammenarbeit mit den anderen am Nichteinmiſchungsabkommen beteiligten Mäch⸗ ten geliefert. Wir hoffen, daß dies beſonders in London richtig gewürdigt wird. Nun hat der Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß das Wort. Dabei wird es ſich ja heraus⸗ ſtellen, ob die platoniſche Bereitſchaft dieſer oder jener Re⸗ gierung praktiſch realiſterbar iſt. Es ſpricht jedenfalls nicht gerade für den guten Willen der anderen, daß der bereits in der deutſchen Note vom 7. Januar nachdrücklich aus⸗ geſprochene Appell zur Zurückziehung ſämtlicher in Spa⸗ nien bereits kämpfender Ausländer bisher ungehört ver⸗ hallt iſt. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſtellt feſt: Die neue deutſche Note zur Freiwilligenfrage, die wie⸗ derum gleichzeitig und im gleichen Geiſte mit der itolieni⸗ ſchen abgefaßt iſt, iſt ein nochmaliger Beweis dafür, daß die antibolſche wiſtiſchen Mächte Europas alles zu tun entſchloſſen ſind, um, ſo viel an ihnen liegt, zur Löſung des ſpaniſchen Problems beizutragen. Die anderen Mächte brauchen nunmehr nur die gleichen Maßnahmen zu treffen wie Deutſchland und Italien. Gelilnlnln er inner Lokal Anzelger! de erung aus:„Jetzt muß England handeln“. Das Blatt ſchreibt: Die deutſche Regierung hat mit der Note über die Frage der Freiwilligen einen neuen Beweis dafür geliefert, daß das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland zu jedem Schritt im Sinne des Frie⸗ dens bereit iſt, bei dem auf die Mitwirkung anderer Mächte gerechnet werden kann. Es wäre nunmehr Sache der eng⸗ liſchen Regierung, endlich auf den einzigen, wirklich alle Befriedungsmaßnahmen umfaſſenden Vorſchlag Deutſch⸗ lands und Italiens einzugehen, nämlich jeglichen Menſchen in Spanien, der ſich nicht im Auguſt 1936 dort aufhielt, wie⸗ der zu entfernen und damit die einſejtige Unterſtüzung des Bolſchewismus in Spanien durch ſowjetruſſiſche Truppen und franzöſiſche Freiwillige zu unterbinden und den Grund⸗ ſatz, Spanien den Spaniern!“ wirklich durchzusetzen. Die Antwortnote der Reichsregierung ſtellt nach der Formulierung des„Berliner Tageblatts“ die kon⸗ ſequente, logiſche Weiterführung der Haltung dar, die Deutſchland zuſammen mit Italien in der Erörterung der Freiwilligenfrage, ja, des geſamten Nickteinmiſchungs⸗ problems, von Anfang an eingenommen hat. Beſonderes Ge⸗ wicht hat der Punkt 4 der deutſchen Antwortnote erhalten. Es iſt in der Tat befremdlich, daß jener für die Zurückfüh⸗ rung der ſpaniſchen Dinge auf einen gerechten Stand ent⸗ ſcheidende Vorſchlaa Deutſchſands bisher jangriert worden iſt. Die Antwort der Reichsregierung unterſtreicht die Be⸗ deutung dieſes Punktes und legt damit noch einmal unan⸗ fechtbar und unmißdeutbar Zeugnis dafür ab, daß es Deutſchlands ernſtlicher Wille war und iſt, die Entſcheidung über Spanien den Spaniern zu überlaſſen. Faſſen wir die Bedeutung der deutſchen Antwort in einigen wenigen Sätzen zuſammen, ſo dürfen wir ſagen: Die Reichsregierung zeigt den einzigen Weg, der noch gang⸗ bar iſt, um jede Nichteinmiſchung zu verhindern Sie deutet vor allem nochmals auf die von England immer noch nicht beachtete Frage der bereits in Spanien befindlichen aus⸗ ländiſchen„Freiwilligen“ hin Was nutzt es, wenn nur der weitere Zuzug unterbunden wird und die Söldner Moskaus in Spanien werden von den Bonzen in Valencia„natura⸗ liſiert“ und nicht zum Abtransport dieſer Söldner gezwun⸗ gen, dann iſt die von London erſtrebte Löſung indirekt eine Unterſtützung der Roten in Spanien. Das Echo der deutſchen Antwort Freundliche Aufnahme in England. London, 26. Januar. Die deutſche Antwort auf die letzte britiſche Note in der Freiwilligenfrage findet in der engliſchen Preſſe eine recht freundliche Aufnahme Dasſelbe gilt für die italieniſche Note. Die Blätter begrüßen es insbeſondere, daß Deutſchland und Italien Geſetzesmaßnahmen vorbereitet haben, um die Ent⸗ ſendung von Freiwilligen nach Spanien zu verhindern. falls andere Staaten dasſelbe tun, wenn eine allgemeine Verein⸗ barung erzielt wird. Als nächſten Schritt erwartet man jetzt in London die Einberufung des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes, um den Plan für die Kontrolle der ſpaniſchen Einfuhr⸗ ſtellen anzunehmen. Andererſeits wird die Wichtigkeit der wiederholten deutſchen und italieniſchen Forderung, daß die bereits in Spanien befindlichen Freiwilligen und Agenten zurückgezogen werden ſollen, in London immer noch nicht voll gewürdigt. Die Blätter ſtellen ſich auf den Standpunkt, daß dieſer Vorſchlag zurzeit„nicht als vordringlich“() be⸗ handelt werden könne. „Daily Mail“ ſchreibt, daß die Nichteinmiſchung auf Grund der deutſchen und der italieniſchen Note nunmehr als eine ſofort durchführbare Politik erſcheine. An Hand dieſer Antwort ſollte es jetzt dem Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß möglich ſein, einen Plan auszuarbeiten, der die wei⸗ tere Entſendung von Freiwilligen nach Spanien verhindert. Die ſowjetruſſiſche Antwort ſei die am wenigſten befriedi⸗ gende von allen. Die„Times“ bezeichnet die beiden Antworten als er⸗ mutigend und glaubt, daß es jetzt keine große Verzöge⸗ rung mehr geben werde, bis ein Abkommen über die Haupt⸗ richtlinien eines wirkſamen Syſtems getroffen werden könne. Die Zurückziehung aller bereits in Spanien befindlichen ausländiſchen Kämpfer wäre eine ideale Löſung. Ihre Durchführbarkeit könne jedoch erſt nach Prüfung der ge⸗ nauen Vorſchläge feſtgeſtellt werden, die Deutſchland und Italien vorlegen würden. Auch in Parts günſtiger Eindruck Nur„Oeuvre“ treibt weiter Brunnenvergiftung. Paris, 26. Jan. Die deutſche und die italieniſche Ant⸗ wortnote werden von der Pariſer Preſſe günſtig beurteilt. Der Genfer Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ erklärt, in der Umgebung des Außenminiſters Delbos lege man die deutſche und die italieniſche Antwort als eine Annahme des Freiwilligenverbots und der Kontrolle ohne Vorbedingun aus. Der Eindruck ſei ausgeſprochen gut.„Exeelſior ſchreibt, es beſtehe der Eindruck, daß man jetzt nicht mehr weit von dem allgemeinen Verbot der Freiwilligenentſen⸗ dungen nach Spanien entfernt ſei. Auch die in Genf weilende berüchtigte Außenpolitikerin des„Oeuvre“ muß den guten Eindruck der deutſchen und der italieniſchen Antwortnote verzeichnen, ſetzt jedoch gleich⸗ eitig ihre üble Brunnen vergiftung fort, indem ſie ſagt, die beiden Noten verfolgten den Zweck,„Zeit zu gewinnen“. Sie erklimmt dann einen neuen Gipfelpunkt rer ſattſam bekannten lügneriſchen Verleumdungen dur die groteske Behauptung, daß ſich„Göring und Muſſolini“ über die Notwendigkeit der Entſendung von 80 000 Mann nach Spanien geeinigt hätten. Madam Tabouis beweiſt da⸗ mit erneut, daß ihr jeder, auch der ſtärkſte Blödſinn recht iſt, wenn er ihr nur dazu dienen kann, das finſtere Werk internationaler Verhetzung fortzuſetzen. g Der Widerhall in Italien. Mailand, 26. Jan. Die Antwortnoten Deutſchlands und Italiens zur ſpaniſchen Freiwilligenfrage nehmen in der norditalieniſchen Preſſe den erſten Platz ein. Die Turiner „Stampa“ ſtellt feſt, die italieniſche und die deutſche Ant⸗ wortnote eröffneten den Weg zu einer loyalen europäiſchen Zuſammenarbeit. Das Blatt lenkt die Aufmerkſamkeit Lon⸗ dons beſonders auf den Paragraph 2 der Note, in welchem darauf hingewieſen wird, daß die Maßnahmen zur Abſtop⸗ ung des Freiwilligenzuſtroms u. a. an die Bedingung einer ortgeſetzten wirkſamen Ueberwachung der anderen indirek⸗ ten Einmiſchungsform geknüpft werden müſſen. Der„Popolo d'Italia“ erklärt, die italieniſche Antwort lege erneut die klare und loyale Haltung der Regierung in Rom zu den Nichteinmiſchungsfragen dar. Italien erwarte, daß die anderen intereſſierten Regierungen ſich verpflichte⸗ ten, entſcheidende Maßnahmen zu treffen. Die Einbürge⸗ rung von Nichtſpaniern würde ganz offen die internationa⸗ len Maßnahmen über die Nichteinmiſchung ſabotieren und die Lage zugunſten einer der ſtreitenden Parteien verän⸗ dern. Italien trete für eine ſtrenge und vollkommene Nicht⸗ einmiſchungspolitik ein, die wirkſam und unparteiiſch im In⸗ tereſſe Spaniens und Europas überwacht werden müſſe. Die deutſche Geefahrt in Trauer Nachruf zum Untergang des Dampfers„Uhlenhorſt“ Hamburg, 27. Jan. Die Abſchnittsleitung Elbe des Amts Seefahrt der Auslandsorganiſation der NSDAP er⸗ läßt zum Untergang des Fiſchdampfers„Uhlenhorſt“ einen Nachruf, in dem es heißt: „Noch tief erſchüttert von den ſchweren Schickſalsſchlä⸗ gen, welche die deutſche Seefahrt in den vergangenen Mo⸗ naten erlitt, im Augenblick, da die Ehrenſalven über den Gräbern der gebliebenen Kameraden vom Verſuchsboot „Welle“ noch in uns nachklingen, erreicht uns abermals die Kunde vom Untergang eines deutſchen Schiffs. Der Fiſch⸗ dampfer„Uhlenhorſt“ der„Nordſee“ Deutſche Hochſeefiſche⸗ rei AG. iſt ein Opfer der orkanartigen Stürme der letzten Tage geworden. Seine aus 12 Mann beſtehende Beſat⸗ zung fand den Seemannstod. Die nationalſozialiſtiſche deutſche Seefahrt trauert mit den hart betroffenen Hinterbliebenen um ihre Kameraden. Die vom Führer geſchaffene Stiftung für„Opfer der Ar⸗ beit auf See“ hat ſich ſofort der Hinterbliebenen angenom⸗ men und wird die ihres Ernährers durch das unerbittliche Schickſal Beraubten vor materieller Not ſchützen. Die Teil⸗ nahme des ganzen Volkes ſoll ihnen beweiſen, daß dieſes Volk die Größe des Opfers erkennt und würdigt, das deur⸗ ſche Seeleute ihrem Volk brachten. Das deutſche Volk trauert mit den Hinterbliebenen um die faſt 200 Opfer des Meeres, die in den Stürmen dieſes Winters von uns geriſſen wurden.“ Beileid der Auslandsorganiſation. Anläßlich des Untergangs des Fiſchdampfers„Uhlen⸗ horſt“ telegraphierte der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDaAp Gauleiter Bohle an die Deutſche Hochſee⸗ fifcherei AG.„Nordſee! in Cuxhaven: Tief erſchüttert habe ich Kenn nis von dem Verluſt Ihres Dampfers„Uhlenhorſt“ erhalten und ſpreche ich Ihnen ſowie den Angehörigen der Ein bedeutſamer Gedenktag „Gazefta Polfka“ zum Jahrestag der deutſch-polniſchen Verſtändigung. Warſchau, 26. Januar. Dem Jahrestag der deutſch⸗polniſchen Verſtändigung von 1934 wibmet die„Gazetta Polſka“ ihren Leitaufſatz. Das Blatt unterſtreicht, daß die Regelung der deutſchpol⸗ niſchen Beziehungen der Größe und dem Willen der bei⸗ den Staatsmänner Joſef Pilſudſki und Adolf Hitler zu verdanken ſei. Der wahre Staatsmann unterſcheide den Schein von der Wirklichkeit und habe auch den Mut, ſeinem eigenen Volk zu ſagen, daß es im eigenen Intereſſe die bisherigen außenpolitiſchen Methoden ändern müſſe. Seit dem für die deutſch⸗polniſchen Beziehungen epochalen Da⸗ tum ſei zwar erſt die kurze Zeit von drei Jahren verſtri⸗ chen, aber ſie habe dafür genügt, daß die öffentliche Mei⸗ nung beider Länder die Entſcheidung der Führer ange⸗ nommen und moraliſch ratifiziert habe. Polen müſſe wachſam an der Stärkung ſeiner morali⸗ ſchen und materiellen Kräfte arbeiten. Ohne irgend einer fremden Lehrmeinung nachzujagen, müſſe Polen für gute Beziehungen mit ſeinen Nachbarn ſorgen. Es nehme keine allgemeinen und unklaren Verpflichtungen auf ſich und be⸗ wahre den beſtehenden Bündniſſen Treue. Wie bei den Hexenprozeſſen Die„anſteckende Krankheit“.— Engliſche Einſicht. London, 27. Januar. Das unverminderte Intereſſe der engliſchen Oeffentlich⸗ keit an dem Moskauer Radek⸗Prozeß, der ein Schulbeiſpiel für die Moskauer Sitten und Gebräuche iſt, ſpiegelt ſich in ſpaltenlangen Berichten und Artikeln der geſamten engli⸗ ſchen Preſſe deutlich wider. Während ſonſt ja häufig die Neigung vorhanden iſt, ſo zu tun, als ob der Moskauer Bolſchewiſtenſtaat ohne weiteres in die Gemeinſchaft euro⸗ päiſcher Nationen hineinpaſſe, beginnt man jetzt, wenig⸗ ſtens vorübergehend, nachdenklich zu werden. In ihrem Leitaufſatz erklärt die„Times“, daß ſie den in Moskau angewandten Methoden völlig verſtändnis los ge⸗ genüberſtehe. Der eigentliche„Prozeß“ habe bereits vor fünf Mo⸗ naten im Hauptquartier der GPU begonnen. Noch vor Be⸗ ginn des Scheinprozeſſes ſei die Schuld 1 Gefan⸗ genen der Oeffenklichkeit mitgeteilt worden. er ganze Prozeß ſei widerwärktig. Die Anklage enthalte eine Fülle verwirrender Wider; ſprüche. Das Seltſamſte an der ganzen Geſchichte aber ſei das Verhalten der Angeklagten ſelbſt. Die Atmoſphäre in Moskau könne lediglich mit den Hexenprozeſſen des 15. und 16. Jahrhunderts verglichen werden. Als eine für die ganze Prozeßführung bezeichnende Tatſache ſtellt die„Times“ die Ausſagen Radeks hin, der erklärt habe, daß er für das Vorhandenſein ſämtlicher Zerſtörungszen⸗ tren moraliſch verantwortlich ſei, ſogar derjenigen, von de⸗ nen er nichts wiſſe. Stalin und ſeine Geſinnungsgenoſſen verſuchten, ſich jetzt freie Hand zu verſchaffen, um innerhalb der von Le⸗ nin geſetzten Grenzen das Schickſal Rußlands zu geſtalten. Die Methoden jedoch, deren ſie ſich bedienten, könnten nicht abſcheulicher und von einer unglücklicheren Wirkung auf die Meinung anderer Länder ſein, wo man dentlichen Regime()) entwickle. In einer Zuſchrift an die„Times“ erklärt Sir Frede⸗ rie Hamilton, der Moskauer Prozeß ſei nicht geeignet, das auch im Intereſſe der Abrüftung liegende internationale Vertrauen herzuſtellen. Angeſichts der kommuniſtiſchen Methoden ſei es wohl verſtändlich, wenn die Nachbarn Sowjekrußlands den Kommunismus nicht als eine Weltanſchauung, ſondern als eine anſteckende Kraukheit bezeichneten, gegen die man ſich durch die Schaffung eines ſtarken Kordons ſchützen müſſe. Tuchatſchewſkis Adjutant verhaftet Aufſehenerregende Feftnahme im Moskauer Generalſtabs⸗ gebäude. Kopenhagen, 26. Januar. In Forkſetzung der Verhaftungen, die den Ausſagen der Angeklagten im Moskauer Theakerprozeß folgen, iſt— wie eine Warſchauer Meldung der„Politiken“ beſagt— in Mos⸗ kau auch Kapitän Smuty, der Adjutant des ſtellvertretenden Kriegsminiſters und engſter Mitarbeiter, feſtgenommen worden. Die Verhaftung Smutys, der Ukrainer und ein Freund des Generals Putng iſt, erfolgte unter dramatiſchen Um⸗ ſtänden im Gebäude des Generalſtabes durch eine Abtei⸗ lung Feldgendarmen unter Leitung eines GPll⸗Kommiſ⸗ ſars. Kriegsminiſter Woroſchilow hatte anſchließend an die⸗ ſen Vorgang, der im Generalſtab ungeheures Aufſehen er⸗ regte, eine dreieinhalbſtündige Beſprechung mit ſeinem Stellvertreter, Marſchall Tuchatſchewſki, in Gegenwart des Chefs der GP, Jeſchow. Roter Mordterror in der Schweiz Chaux de Fonds(Kanton Neuenburg), 26. Jan. Kom⸗ muniſten überfielen Angehörige der„Nationalen Jugend“ Geuneſſe Nationale), die ſich zu einem Vortrag des Alt⸗ bundesrates Muſy über das Thema„Warum der Kommu⸗ nismus für die Schweiz unmöglich iſt“ im Gemeindeſaal verſammelten. Schon vor Beginn des Vortrags war es zu kommuniſtiſchen Ausſchreitungen gekommen, wobei mehrere Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Die Polizei mußte eingreifen und von Tränengasbomben Gebrauch machen. 121. Perſonen wurden durch Pflaſterſteinwürfe ver⸗ Wie ſich ſpäter herausſtellke, hat der kommuniſtiſche Terror auch ein Todesopfer gefordert. Bei der Rüßktehe in das heim der an Nationale wurde deren Leiter, der Arzt Bourquin aus beuß de Fonds, von Kommuniſten überfallen. Noch 1 ihm Hilfe gebracht werden konnte, verſchied er. Dr. Bourquin war Mitglied der Liberal-kon. ſervativen Partei des Kankons Neuenburg. Starke Schneefälle in Oberitalien. Mailand, 27. Jan. Spät, aber mit umſo größerem Un⸗ eſtüm, iſt nun auch in Norditalien der Winter eingekehrt. Aus zuhlreichen Städten der oberitalieniſchen Tiefebene werden ausgiebige e gemeldet. Mailand iſt voll⸗ kommen eingeſchneit. Die Gartenanlagen mit den unter der Schneelaſt ſich biegenden Bäumen zeigen ein winterliches Bild, wie man es ſonſt meiſt nur in nördlicheren 1 8 tapferen Beſatzung mein aufrichtiges Beileid aus. ſieht. 5 in Turin, Verona, Trieſt und Fiume iſt viel Schnee gefallen. gehofft und geglaubt habe, daß Rußland ſich zu einem or⸗ Kurzmeldungen Deutſcher Fiſchdampfer verſchollen Seit 17. Januar überfällig.— 12 Seeleute erkrunken Cuxhaven, 26. Jan. Seit dem 17. Januar iſt der Cux⸗ havener Fiſchdampfer„Ahlenhorſt“ der„Nordſee“ Deutſche Hochſeefiſcherei Bremen-Cuxhaven AG. überffällig. Da in der Zwiſchenzeit von dem Jiſchdampfer keine Meldung eingetroffen iſt, muß leider, wie die Reederei mitteilt, mit dem Tokalverluſt des Schiffes gerechnet werden. Am 5. Januar war der Dampfer unter Führung von Kapitän Meier zum Fiſchfang auf die Nordſee ausgelau⸗ fen. Die Dauer einer Fangreiſe beträgt gewöhnlich 12 Tage. Leider beſteht keine Ausſicht mehr, daß die 12 Mann ſtarke Beſatzung gerettet worden iſt. Großfeuer in Berlin Feuerwehrmann ködlich verunglückt.— Fünf Menſchen über Sprungtuch und Leiter gerettet. Berlin, 26. Jan. Dienstag morgen um 5.45 Uhr brach in der Berliner Innenſtadt in einem Hauſe der Friedrich⸗ ſtraße ein Großfeuer aus. Beim Erſcheinen der Feuerwehr ſtand bereits der Dachſtuhl in hellen Flammen. Vier Men⸗ ſchen, die im Schlaf überraſcht worden waren, mußten den Abſprung in die Tiefe auf das bereitgehaltene Sprungtuch wagen; eine weitere Perſon konnte über eine Leiter ge⸗ rettet werden. Einer der Abgeſprungenen erlitt ſchwere Verletzungen. Die grimmige Kälte behinderte die Löſchar— beiten empfindlich, denn das aus zwölf Rohren gleichzeitit verwendete Waſſer war im Nu gefroren. Nachdem fün mechaniſche Leitern angelegt waren, drangen Feuerwehr⸗ männer, größtenteils mit Rauchſchutzgeräten, in das Haus⸗ innere ein. Ein Feuerwehrmann, der ohne Gerät hineinge⸗ ſtürmt war und ſich zu weit vorgewagt hatte, ſank plötz⸗ lich leblos zuſammen. Kameraden ſchafften den Verunglück⸗ ten ſofort ins Freie, wo man feſtſtellen mußte, daß er in⸗ zwiſchen einer ſchweren Rauchvergiftung erlegen war. Ge⸗ gen neun Uhr war das Feuer eingekreiſt. Der durch das Feuer und die Waſſermengen angerichtete Schaden iſt be⸗ trächtlich. An der Brandſtätte waren u. a. der Reichsführer Sc und Chef der deutſchen Polizei, Himmler, der Chef der Ordnungspolizei, Generalleutnant Daluege, erſchienen. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht ermittelt werden. Das Bahngleis iſt kein Fußweg. Bei Kilometer 9,3 der Nebenbahn Cham—Kötzing, zwiſchen Chamerau und Möltach, wurde eine 8ejährige Witwe von einem Zug über⸗ fahren und getötet. Die Frau hatte den Bahnkörper als Weg benützt. 5 N 20 Grad Kälte in Oſtpreußen Friſches und Kuriſches Haff zugefroren. Königsberg, 26. Jan. Der ſeit mehr als 14 Tagen an⸗ haltende ſtrenge Froſt ohne Schnee, eine für Oſtpreußen ungewöhnliche Wikterungserſcheinung, hat in den beiden letzten Tagen außerordentlich zugenommen. Treuburg mel⸗ det, daß hier wie im ganzen Oſten der Provinz 20 Grad unter Null gemeſſen wurden. Nicht nur zahlreiche Binnengewäſſer, ſondern auch das Friſche und Kuriſche Haff ſind vollſtändig zugefroren. Sturm und Kälte in Dänemark Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, behin/ ern Südoſtſturm und Eis von neuem den Verkehr in Däne⸗ mark, der nach den ſchweren Schneeverwehungen der ver⸗ gangenen Woche erſt dieſer Tage wieder in Gang gekom⸗ men war. In einer Reihe von Fjorden ſtaut ſich das Packeis bis zu fünf Meter Höhe, was eine vollſtändige Lahmlegung des Schiffsverkehrs zur Folge hat. Im Guldborgſund blieb der deutſche 10 000⸗Tonnen⸗ Dampfer„Weſtſee“ auf der Fahrt nach Nyköbing einen halben Tag im Eis ſtecken, bis er von einem däniſchen Eisbrecher befreit wurde. Die Beſatzungen von ſechs Fi⸗ ſcherbooten, die im Limfjord feſtgefroren waren, wurden im Augenblick höchſter Gefahr von einem Rettungsdamp⸗ fer freigemacht. Sandſchak⸗Einigteng geſcheitert Eine Erklärung Küſchli Aras. London, 27. Jan var. Der kürkiſche Außenminiſter Dr. Rüſchti Aras teilte dem Genfer Reuter⸗Vertreter mit, daß er gezwungen ſei, die Verhandlungen über den Alexan⸗ drette⸗Konflikt mit Frankreich abzubrechen, obwohl mit Ausnahme der Sprachenfrage über alle anderen Punkte Einigkeit erzielt worden ſei. Reuter fügt hinzu, daß die Meinungsverſchiedenheiten in der Sprachenfrage unüber⸗ brückbar zu ſein ſcheinen, da die Türkei als Amtsſprache für den Sandſchak ausſchließlich die türkiſche Sprache ver⸗ lange. Vormarſch an der Malaga⸗Front Drei weitere Ortſchaften eroberk. Salamanca, 26. Januar. Der Sonderberichterſtakter des D berichtel: Wie der nakionale Heeresbericht meldet, wurde an der Madrider Front ein bolſchewiſtiſcher Gegenangriff auf die am Vor⸗ kag eroberten Stellungen im Abſchnitt Aranjuez blutig zu⸗ rückgewieſen. Die Offenſive an der Malaga⸗Front wurde er⸗ folgreich fortgeführt. Die nationalen Truppen eroberten die drei Ortſchaften Ayon, Jornez und Jayeng und ſäuberten das Gelände, das bis 15 Kilometer ſüdlich von Alhama de Granada gelegen iſt. Die hier ſtehenden Landhäuſer waren von den Bolſchewiſten vor ihrer Flucht in Brand geſteckt worden. Im Beſitz eines kommuniſtiſchen Anführers wur⸗ de aus Kirchen geſtohlene Kunſtgegenſtände ge⸗ unden. Wie weiter bekannt wird, hat die letzten erfolgreichen Operationen am Frontabſchnitt Aranjuez wieder Gene⸗ ral Varela befehligt, der infolge einer Verwundung mehrere Wochen im Hoſpital zubringen mußte. Starker Regen und Wind geſtalteten den nationalen Angriff äußerſt ſchwierig. Die Mannſchaften ſtanden teilweiſe bis zu den Knien im Waſſer. Laſtwagen, auf denen Geſchütze transportiert wurden, blie⸗ ben im Schlamm ſtecken. Trotzdem wurden ſämtliche von der Heeresleitung geſteckten Ziele erreicht. Der Gegner, der in Anbetracht des ungünſtigen Wetters keinen Angriff er⸗ wartete, wurde überrumpelt. Die Bedeutung dieſer Opera⸗ tionen liegt darin, daß die von Madrid nach Albacete füh⸗ * rende Hauptverkehrsſtraße, die für Truppen⸗ und Verpfle⸗ gungstransporte zwiſchen dem nördlichen und dem ſüdlichen Bolſchewiſtenhaufen große Bedeutung hat, nunmehr von den nationalen Truppen beherrſcht wird. —— Badiſche Chronik Sockenheim.(Vorbild nationalſozialiſti⸗ cher Gemeinſchaftsarbeit.) Den Beweis, daß auch unter verhältnismäßig geringem Kostenaufwand mittels Ge⸗ meinſchaftsarbeit beim Bau eines Heimes Vorbildliches ge⸗ leiſtet werden kann, erbrachte die Stadt Hockenheim berefts im Jahre 1935. Das Hockenheimer Jungvolk hatte bis dahin ſeine Heimatabende in einem Schulraum abgehalten. Nachdem man von der urſprünglichen Abſicht, dem Jungvolk ein leerſtehendes altes Gebäude zu überlaſſen, abgekommen war, wurde der Stadkbaumeiſter mit dem Entwurf eines Bau⸗ planes beauftragt. Auf einen Aufruf hin ſtellte nahezu die geſamte Hockenheimer Handwerkerſchaft einen Teil ihrer Ar⸗ beitskraft und ⸗zeit unentgeltlich in den Dienſt der guten Sache. 5340 Arbeitsſtunden wurden insgeſamt unentgeltlich aufgewendet, um den Bau des Jungvolkheimes erſtehen zu laſſen. Das Hockenheimer Jungvolkheim gehört zu den ſchön⸗ ſten Heimſtätten der badiſchen HJ. Unglücksfälle auf der Reichsautobahn.— Ein Toter. Heidelberg. Auf der Reichsautobahnſtrecke Heidel⸗ berg Bruchſal ereigneten ſich an der gleichen Stelle durch Glatteis zwei Unfälle, von denen der eine tödlich verlief. In einer Kurve bei Walldorf(km 91,5) fuhr ein mit drei Perſonen beſetzter Frankfurter Perſonenkraftwagen auf der linken Seite der Autobahn, weil dort noch beſſer geſtreut war. Ein neben dem Fahrer ſitzender Mann aus Frankfurt hielt dieſe Art des Fahrens für gefährlich und griff deshalb ins Steuerrad, um den Wegen weiter nach rechts zu leiten. Hierbei kam der Wagen jedoch durch das Glatteis ins Schleu⸗ dern und ſtürzte die drei Meter hohe Böſchung hinunter. Da⸗ bei erlitt gerade der Mitfahrer, der die Veranlaſſung zur Aenderung der Fahrtrichtung gab, einen Schädelbruch und war ſofort lot. Es handelt ſich um den Kraftfahrer Eugen Becker aus Frankfurt. Die beiden weiteren Mitfahrer blieben unverletzt.— An derſelben Stelle ſtürzte dann nachts der mit 62 Läuferſchweinen beladene Lieferwagen eines Weinheimer Viehhändlers um. Dabei wurde aber nie⸗ mand verletzt und auch von den Schweinen kam keines ums Leben. Ein anderer Lieferwagen nahm ſpäter die Tiere mit. Der Sachſchaden iſt in dieſem Falle aber beträchtlich und dürfte ſich auf ungefähr 1300 Mark belaufen. (=) Donaueſchingen.(Tödlicher Betriebsun⸗ fall.), In der Fürſtlich⸗Fürſtenbergiſchen Brauerei ereig⸗ nete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Der in der Brauerei beſchäftigte ledige Schloſſer Edmund Brugger war auf einer Leiter mit Schweißarbeiten beſchäftigt. Beim Abwiegen einer abgeſchweißten Konſole bekam er das Aebergewichk, ſtürzte von der Leiter und erlitt ſchwere Verletzungen. Auf dem Transport ins Krankenhaus iſt der Verunglückte geſtorben. 1 Heidelberg.(Heiratsbetrüger verurteilt.) Wegen Heiratsbekrugs ſtand der 29 jährige Willi Kyntſchel aus Schönebeck in Schleſien vor dem Heidelberger Schöffen⸗ gericht. Er hatte im Laufe des letzten Jahres mit einem Mäd⸗ chen aus Heidelberg ein Verhältnis begonnen und ihm durch Verſprechen der Heirat und unter der Vorſpiegelung, ein Geſchäft gründen zu wollen, insgeſamt 1500 Mark abge⸗ ſchwindelt. Als er ſchließlich von der Braut nichts mehr holen konnte, hatte es der Angeklagte noch beim Schwiegervater verſucht, jedoch mit dem Erfolg, daß Anzeige gegen ihn er⸗ ſtattet wurde. Der Angeklagte wurde wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt. Schulungskurs der Betriebsgemeinſchaft„Leder“. Y Oberbühlertal. Hier fand eine Schulungstagung der Baubetriebsgemeinſchaft„Leder“ ſtatt. Ueber 60 Betriebsfüh⸗ rer und Betriebsobmänner badiſcher lederverarbeitender und herſtellender Betriebe waren zuſammengekommen, um be⸗ kannte Führer aus Staat, Parkei und Wirtſchaft über wich⸗ tige Probleme zu hören. U. a. ſprach der Treuhänder der Arbeit, Pg. Dr. Kimmich, über ſein Aufgabengebiet, Pg. Merk MdR. vom Reichsnährſtand über die Ernährungs⸗ grundlage des deutſchen Volkes und der ſtellv. Führer der Wirtſchaftsgruppe Leder, Freudenberg, über die Lage der Lederinduſtrie. Oberregierungsrat Emmele ſprach über Arbeitsſchutz. Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Pg. Stei⸗ ger hielt die Schlußanſprache. Die Betriebsführer brachten zum Ausdruck, daß ſie alle ihre Meiſter in dieſe Schulungs⸗ kurſe der DAF. ſchicken wollten, die ſie für unbedingt wert⸗ voll halten und erklärten ſich bereit, die Koſten dafür zu übernehmen.. *. (), Bruchſal.(Scheuerbrand.) In der zum Gaſt⸗ haus„Adler“ gehörenden Scheuer brach auf noch ungeklärte Weiſe ein Brand aus, der die Scheuer in kurzer Zeit ein⸗ äſcherte. Die umliegenden Anweſen waren ſtark bedroht. Griesheim b. Offenburg.(Wirtſchaftsgebäude abgebrannt.) Kurz nach 16 Uhr entſtand in der Scheuer des Heinrich Breithaupt ein Brand. Wegen Großfeuergefahr wurde die Weckerlinie Offenburg ſofort alarmiert, die nach einer Viertelſtunde auf dem Brandplatz erſchien und den Hauptbrandherd bekämpfte, während die Ortsfeuerwehr den Schutz der Nachbargebäude übernahm. Trotz aller Bemühun⸗ gen, die über eine Stunde in Anſpruch nahmen, konnte nicht verhütet werden, daß das Oekonomiegebäude mit ſeinen Ernte⸗, Heu⸗ und Strohvorräten ein Raub der Flammen wurde. Das Vieh wurde in Sicherheit gebracht. Die Brand⸗ urſache ſteht noch nicht feſt. Markelfingen.(Der Farren im M ühlb ach.) Ein Zuchtfarren entriß ſich beim Verlaſſen des Sprungſtandes der Führung des Farrenhalters. Dabei ſtürzte das 17 Zent⸗ ner ſchwere Tier in den Mühlbach, aus dem es infolge der zu hohen Ufermauer nicht mehr herauskonnte. Nach längeren emühungen konnte der Farren an einer niedrigeren Ufer⸗ ſtelle aus ſeinem wohl etwas kalten Bad herausgeholt werden. Kappelwindeck.(Vermißter aufgefunden.) Nach eifriger Suche wurde der ſeit Samstag vermißte 78. jährige, ſtark an Arterienverkalkung leidende, Landwirk Joſef Brommer von hier im Walde nur mit dem Hemde bekleidet aufgefunden. Der alte Mann hatte ſich offenbar verirrt und entkleidet in der Annahme, er ſei zu Hauſe. (-) Donaueſchingen.(Arme Landwirtefami⸗ lien ſchwer geſchädigt.) Das Schöffengericht verhan⸗ delte in zweitägiger Sitzung gegen den wegen Betrugs und anderer Delikte viermal vorbeſtraften Dr. Hanky. Dem An⸗ geklagten wurde in 21 Fällen Betrug, Unterſchlagung und Untreue vorgeworfen. Es handelte ſich in ſämtlichen Fällen um Selbſtentſchuldungsverfahren von bäuerlichen Betrieben des Amtsbezirkes Donaueſchingen, wovon er die Gelder un⸗ terſchlagen hat. 20 arme Landwirtsfamilien wurden ſchwer geſchädigt. Der Geſamtbetrag der Veruntreuungen beläuft ſich auf 4850 Mark. Zur Verhandlung waren 31 Zeugen und acht Sachverſtändige geladen. Das Arteil lautete auf zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis. 1000 Mack Geldſtrafe gelten durch einen Teil der Unterſuchungshaft als abgegolten. Gegen den Angeklagten wird noch Verbot der Berufsaus⸗ Abung als beratender Volkswirt und Treuhänder auf die Dauer von fünf Jahren ausgeſprochen. 6 Aus den Nachbargauen „Leberwurſt mit Ahr⸗Champignons“. Ahrweiler. Die Edelpilzzuchtgenoſſenſchaft neue Wurſterzeugniſſe herausgebracht. Die erſte iſt eine handelsgängige Leberwurſt, die mit Champignonwürfeln durchſetzt iſt. Die gleiche Einlage wird einer Hausmacher⸗ wurſt gegeben und eine dritte Sorte kommt mit Champig⸗ nonextrakt heraus. Die neuen Wurſtſorten werden zunächſt von den Metzgern der Stadt Ahrweiler hergeſtellt, ſie kön. nen jedoch auch von ausmärtigen Metzgern auf den Markt gebracht werden. Die bisher in Sachverſtändigenkreiſen durchgeführten Proben haben ergeben, daß es ſich um be⸗ ſonders ſchmackhafte neue Wurſtſorten handelt. i Walldürn.(Ehrung einer Neunzigjähri⸗ gen.) Der 90jährigen Maria Katharina Gaukel wurden zu ihrem Geburtstage reiche Ehrungen zuteil. Unter den Gratulanten iſt vor allem auch die Stadtgemeinde zu nennen, die ein namhaftes Geldgeſchenk überreichen ließ. hat drei — Leonberg.(Verkehrsſtörung durch Glatt eis.) Der Omnibus, der vor 7 Uhr in Leonberg nach Stuttgart wegfahren ſollte, kam nur bis zum oberen Marktplatz. Da ein Weiterkommen wegen des Glatteiſes nicht möglich war, drehte er um 8.30 Uhr wieder um. — Hehringen.(An den Folgen eines Motor- radunfalles geſtorben.) Der Kreisſugendwalter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Albert Riedt, ſtarb im Kreiskrankenhaus Oehringen an den Folgen eines ſchweren Motorradunfalls. Am Samstag nachmittag auf dem Heim⸗ wege von Oehringen nach Unterſteinbach begriffen, kam Pg. Riedt mit ſeiner Beiwagenmaſchine an einer Kurve kurz vor Baierbach an einer glatten Stelle ins Rutſchen und wurde gegen einen Telegraphenmaſt geſchleudert. — Obernheim, Kr. Spaichingen.((Von einer Tanne geſtürzt.) Der verheiratete Maurer Joſef Gehring ver⸗ unglückte beim Tannenzapfenbrechen, indem er von einer Tanne 12 Meter herunterfiel. Aus Zufall kam Sabinus Gehring in den Waldteil und fand den Schwerverletzten unter der Tanne liegen. Er veranlaßte ſofort, daß er nach Hauſe befördert wurde. Der Arzt ſtellte ſchwere Verletzun⸗ gen an der Wirbelſäule feſt und ſorgte für die Ueberfüh⸗ rung in die Klinik nach Tübnigen. — Geislingen a. St.(Das eigene Kind er⸗ würgt.) In Altenſtadt hat ein 29 Jahre altes Mädchen ihr zwei Monate altes Kind in einem Anfall von religiöſem Wahn durch Erwürgen getötet. Am 18. November 1936 brachte das in Altenſtadt im Dienſt ſtehende, 1908 geborene Mädchen ein Kind zur Welt, deſſen Vater ein in Süßen verheirateter Mann iſt, der bereits ſieben Kinder hat. Seit⸗ her hatte ſich das Mädchen über ihr Unglück immer mehr in ſeeliſche Erregung hineingeſteigert und iſt einem ge⸗ wiſſen religiöſen Wahn verfallen. In dem Glauben, ihr Kind vor der Hölle retten zu können, ging ſie hin und er⸗ würgte es. ** Naſſau.(Wegen 1 Mark) Vor einiger Zeit wurde ein Mann aus Singhofen von einem jungen Mann, der mit ihm auf dem Weg heimwärts war, in der Dunkel⸗ heit bei Bergnaſſau plötzlich überfallen und ſeiner Barſchaft von einer Mark beraubt. Der Täter war bald ermittelt und erhielt jetzt vom Gericht für ſeinen Raub eineinhalb Jahre Gefängnis zudiktiert. Gießen.(-Wütende Kuh.) Auf der Landſtraße Großen—Buseck—Beuern wurde eine Kuh, die von einem Viehhändler nach Beuern gebracht werden ſollte, plötzlich wild. Das raſende Tier ging gegen ſeinen Begleiter los, der nach wiederholten Bändigungsverſuchen ſchließlich ſo⸗ gar ſeine Rettung in der Flücht auf einen Baum ſuchen mußte, während das tobende Tier wutentbrannt um den Baum rannte. Einige Kraftwagen, die in dieſem Augenblick die Landſtraße paſſierten, mußten vor dem tobenden Tier ebenfalls halten und ſich dann verziehen, ebenſo wurden andere Paſſanten am Weitergehen gehindert. Schließlich beruhigte ſich das tobende Tier und trollte ſich heimwärts ſeinem Stall zu. N Trier.(An den Richtigen geraten.) Ein 16mal vorbeſtrafter Mann aus Waldenburg(Schleſien) war durch die Leichtſinnigkeit eines ſchleſiſchen Bauern in den Beſitz eines Wechſels über rund 500 Mark gekommen. Damit kaufte er einen Radioapparat, der über 300 Mark koſtete, und ließ ſich noch 170 Mark ausbezahlen. Mit dem Radio⸗ apparat verſchwand er nach Trier. Beim Verſuch, den Ap⸗ parat zu verkaufen, geriet er an einen Kriminalbeamten. Der Beamte kaufte den Apparat und bat den Verkäufer, mit ihm in ſeine Wohnung zu kommen, um den Kaufpreis in Empfang zu nehmen. Der Gauner machte große Augen, als er plötzlich vor dem Trierer Polizeipräſidium ſtand. Er wurde verhaftet. Birkenfeld.(Folgen eines Kaminbrandes.) In Allenbach brach in einem Anweſen ein Kaminbrand aus, dem man jedoch keine größere Bedeutung zumaß. Deshalb ließ man ihn ausbrennen. Am anderen Tage ſtürzte plötzlich ein Zimmerbalken, der noch brannte, in das immer. Der entſtehende Zimmerbrand konnte bald ge⸗ löſcht werden. Wäre der Balken aber des Nachts in das Zimmer geſtürzt, wäre ein großes Unheil nicht zu ver⸗ hüten geweſen. Antweiler.(Teiler griff Treiber an.) Bei der Treibſagd auf Sauen in der Nachbargemeindejagd Blin⸗ dert ereignete ſich ein aufregender Vorfall. Als die Trei⸗ ber ein Stück Schwarzwild in einem eingekreiſten Dickicht aufgetrieben hatten, ergriff dieſes nicht die Flucht, ſondern kam geradewegs auf einen der Treiber zu, überrannte die⸗ ſen und griff dann den nächſten Treiber an. Der Mann wurde von den Hauern des Keilers erheblich am Bein ver⸗ letzt. — Ludwigsburg.(motorräder fuhren aufein⸗ ander.) Ein ſchwerer Unfall, bei dem drei Perſonen ſchwere Verletzungen erlitten, ereignete ſich in der Vorderen Schloßſtraße. Dort fuhr ein die abſchüſſige Straße herunter⸗ kommender Motorradfahrer auf ein anderes Motorrad auf, das er überholen wollte, wobei beide Fahrer und ein Beifahrer ſo ſchwer verletzt wurden, daß ſie ins Kreiskran⸗ kenhaus verbracht werden mußten. Alle drei haben kom⸗ plizierte Beinbrüche und andere Knochenbrüche erlitten. . Vollſtreckung eines Todesurteils. 8 Dresden, 26. Jan. Die Juſtigpreſſeſtelle Dresden teilt mit: Am 26. Januar iſt der am 19. April 1895 geborene Arthur Riedel aus Dresden hingerichtet worden, der am 4. Dezember 1936 vom Schwurgericht in Freiberg wegen Mordes und ſchweren Raubes zum Tode verurteilt worden war. Riedel hatte am 25. Oktober 1935 den 66 Jahre alten Viehagenten Ewald Rösler aus Dresden in der Nähe von Oſtrau ermordet und eines Geldbetrags von 3000 Mark und ſeiner Wertſachen beraubt. a 8 Lalcale Naud cliaũ Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim.(General⸗ verſammlung.) Der Kleingärtnerverein Mhm.⸗Secken⸗ heim hielt am Samstag, den 23. ds. Mts. ſeine ſehr gut beſuchte Generalverſammlung im Gaſthaus„Zum Stern“ ab. Der Stadtgruppenleiter der Kleingärkner, Herr Fritz, der Stadtgruppenkaſſier, Herr Weſtphal, der Schriftwart, Herr Deckert, der Stadtgruppen⸗Schulungs⸗ leiter, Herr Wolf und der Bücherreviſor, Herr Kobold, waren erſchienen. Nach der Vorführung eines Films, Die Schönheit der Kleingärten“ durch Stadtſchulungsleiter Wolf konnte der Vereinsleiter Herr die Erſchienenen be⸗ grüßen und der Toten im verfloſſenen Jahr gedenken, Der durch den Vereinsleiter Herr erſtattele Geſchäfts⸗, ſowie der von Kaſſier Weber erſtattete Kaſſenbericht zeigten, daß auch im verfloſſenen Jahre die Vereinsarbeit eine ſehr reiche und auch erſprießliche war. Der Re⸗ viſionsbericht des Herrn Bücherreviſor Kobold war ein ſehr erfreulicher. Dem Kaſſier konnte nicht nur Ent⸗ laſtung erteilt, ſondern auch vom Kaſſier und Stadt⸗ gruppenleiter der größte Dank ausgeſprochen werden für ſeine Arbeit. Der Stadtgruppenleiter Fritz beſtätigte den Vereinsleiter von neuem. Nachdem die neuen Vereins⸗ unterleiter belannt gegeben waren, ſchloß gegen halb 12 Uhr der Vereinsleiter die Verſammlung mit einem„Sieg Heil auf den Führer. 25 7 8 7* Die Schließung der Städtiſchen Betriebe erfolgt mit Rückſicht auf die große Rundfunkrede des Führers am 30. Januar 1937 bereits um 12 Uhr. Die ſtädt. Kaſſen bleiben an dieſem Tage ab 11 Uhr geſchloſſen. Die Theaterkaſſe ſchließt erſt ab 12 Uhr und die Kaſſe des Straßenbahnamtes nur während der Dauer der Führerrede. 5 Kleine Mitteilungen. Ob es nun Frühling wird? Zwei muntere Maikäfer ließ uns geſtern Herr G. Volz auf den Redak⸗ tionstiſch krabbeln. Er fand die jedenfalls allzu frühen Frühlingsboten nicht etwa beim graben in der Erde. ſondern ſie tummelten ſich geſtern in der warmen Sonne munter auf dem Erdreich herum. Ein kleines Hühnerei. Anſere Hühner erfreuen uns manchmal mit übergroßen Hühnereiern, manche bringen es ſogar auf 100 Gramm und noch mehr. Ein Huhn des Karl Raule, Siedlung, erlaubte ſich aber einen beſonderen Scherz und legte ihm ein Eichen von ſage und ſchreihe kaum 10 Gramm. Hoffentlich erlaubt es ſich, beſonders da es doch ein Huhn und nicht ein Hühnchen iſt, weil es gerade Faſtnacht iſt, nicht noch mehr ſolche Scherze. * N 16 Verletzte durch Glatteis. Wie vorauszuſehen war, hatte das Glatteis auf den Straßen zahlreiche Verkehrs⸗ unfälle zur Folge. Obwohl der einzelne Fahrer im Bewußt⸗ ſein dieſer Gefahr von ſich aus alles getan haben dürfte, was in ſeinen Kräften lag, ließ es ſich jedoch nicht verhin⸗ dern, daß ſich insgeſamt 18 Verkehrsunfälle ereigneten. Be⸗ ſonders groß war die Zahl der Verletzten. Von den 16 Verletzten mußten 14 nach Krankenhäuſern gebracht werden. Beſchädigt wurden ſieben Fahrzeuge, von denen zwei abge⸗ ſchleppt werden mußten. Auch wurde ein Baum durch ein ſeitlich rutſchendes Kraftfahrzeug umgeriſſen. Einem geſtürz⸗ ten Pferd mußte die Feuerlöſchpolizei wieder auf die Beine helfen. Zahlreich waren auch die Stürze der Radfahrer. Beſonders gefährlich war das Befahren der Friedrichsbrücke durch die Nadfahrer, da dieſe dort in verſchiedenen Fällen in Gefahr gerieten, von den nachfolgenden Straßenbahnwagen überfahren zu werden. Von den 18 Verkehrsunfällen haben ſich auf der Reichsautobahn zwei ereignet. In einem Falle mußte der Verkehr in Richtung Mannheim bei Viernheim umgeleitet werrden. Es war ein Tag voller Gefahren ſo⸗ wohl für die Fahrzeuge als auch für die Fußgänger, von denen ebenfalls einige zu Schaden kamen. Oer Anterricht an Faſtnacht An die Aufſichtsbehörden und Leiter der ihm unterſtell⸗ ten Schulen richtete der Miniſter des Kultus und Unterrichts folgenden Erlaß:„Der Faſtnachtsdienstag iſt jeweils ſchul⸗ frei. Soweit an einzelnen Orten alte Faſtnachtsbräuche oder ſonſtige größere öffentliche Faſtnachtsveranſtaltungen maßgeb⸗ licher Stellen es erfordern, kann anſtelle des Faſtnachtsdiens⸗ tags der Faſtnachtsmontag oder aber der Nachmittag des Faſtnachtsmontags und der Nachmittag des Faſtnachtsdiens⸗ tags unterrichtsfrei gegeben werden. In dieſem Fall haben ſich die Schulbehörden der am Ort befindlichen Schulen wegen einheitlicher Regelung der Anterrichtsfreigabe zuvor gegen⸗ ſeitig ins Benehmen zu ſetzen. Für Aſchermittwoch jeden Jah⸗ res kann der Unterrichlsbeginn gemäß den kirchlichen Bedürf⸗ niſſen auf 10 Uhr feſtgeſetzt werden. Im Deutſch⸗ oder Ge⸗ ſchichtsunterricht ſind unter Verwertung der heimatkundlichen Darſtellungen die hiſtoriſchen Faſtnachts⸗ und Aſchermittwochs⸗ bräuche zu behandeln. Im übrigen iſt den Schülern zu eröff⸗ nen, daß bei aller Fröhlichkeit ein geſittetes Betragen von ihnen erwartet wird und insbeſondere ein Umhertollen nach Einbruch der Dunkelheit und in Wirtshäuſern ſtreng ver⸗ boten iſt.“ — Aeberzählige Gegenſtände des Hausrates. Man ſollte ſie nicht zwedlos in Winkeln herumſtehen laſſen, wo ſie verſtauben und verderben, ſondern zum Verkauf in der Zeitung anbieten. Manchem iſt dadurch Gelegenheit gebo⸗ ten, billig zu einem notwendigen Gegenſtand zu kommen, der für einen anderen überflüſſig und unnütz geworden iſt. Man gewinnt durch den Verkauf Platz in Kammer oder Keller und verdient noch ein paar Batzen dazu. Eine kleine Anzeige hilft ſicher einen Käufer finden. — Die Zwiebel. Die Zwiebel gehört zu ben vielge⸗ ſchmähten, oft verkannten, dabei aber wertvollſten Gewächſen. Sie iſt namentlich in rohem Zuſtand ſehr vitamireich und wirkt darmdesinfizierend. Ein mit Butter beſtrichenes Korn⸗ brot mit feingehackten Zwiebeln beſtreut, ſtellt in der an Friſchgemüſen armen Zeit ein wertvolles, ſchmackhaftes und zugleich wohlfeiles Frühſtück dar. Gedenktage 27. Januar. i 1521 Eröffnung des Reichstages in Worms. f 5 1751 Der Komponiſt Wolfgang Amadeus Mozart in Salz⸗ burg geboren. 2 1775 Der Ghiloſoph Friedrich Wilhelm von Schelling zu Leonber 950 25 gebdren.. zoktlieb Fichte in Berlin geſt. 1814 Der Philoſoph Johann Kampf dem Vereinstheaterkitſch! Wir bringen nachſtehend im Auszug Gedanken aus einer Betrachtung von Willy Kuhnt, die ſich in der„Volksbühnenwarte“, dem Mitteilungsblatt der Reichsfachſtelle für Volksbühnenſpiele, findet. Der Kampf gegen die kitſchige Verwendung der Sym⸗ bole der Bewegung, der Nation und des Staates zur Her⸗ ſtellung von Handelswaren hat den Erfolg gehabt, daß die Zahl der Beanſtandungen erheblich zurückgegangen iſt. Neuerdings zeigt ſich aber auf einem anderen Gebiete eine Erſcheinung, die eine Warnung nötig macht. Auf Grund der Anordnung des Reichsminiſters für Volksauf⸗ klärung und Propaganda Dr. Goebbels iſt am 15. 3. 1935 das nichtberufliche Theaterſpiel wieder freige⸗ geben worden. Das Reichstheatergeſetz, die Durchführungs⸗ verordnungen und Anweiſungen enthalten die Beſtimmun⸗ gen, die von den Vereinen beachtet werden müſſen, wenn ſie ihre Tätigkeit ungehindert ausüben wollen. Nun glau⸗ ben geſchäftstüchtige Vereinstheater⸗-Verlage, daß es wie⸗ der an der Zeit wäre, ihre fabrikmäßig am laufenden Bande hergeſtellten„Theaterſpiele“ den Vereinen anprei⸗ ſen und zuſenden zu können Uebelſtes Senſationsbedürfnis, Verlogenheit des Stoffes und Sentimentalität der Sprache halten ſich in ſolchen Stücken die Waage. Als„heitere“ Spiele ſind albernſte Stücke an der Tagesordnung. Eine große Rolle ſpielen wieder die„Militärhumores⸗ ken“, die ſogar gänzlich unverändert als altbewährt an⸗ geboten werden. Kriegsſtücke werden angeprieſen, deren unechte Sprache und Atmoſphäre jeden Frontkämpfer und jede Frau, die zu Hauſe den Krieg erlebte, abſtoßen und empören müſſen. Und es gibt leider immer noch Vereine, die einen ſolchen Kitſch zur Aufführung bringen, trotz ſteter Be⸗ ratung durch die Reichsfachſtelle. Erkennen ſie denn nicht die höchſt bedenkliche Nebenwirkung eines ſolchen ſchlechten Vereinstheaters: Entfremdung des Publikums vom guten Berufstheater beſonders in kleinen Städten und auf dem Lande! Denken dieſe Vereine denn gar nicht daran, daß ſie durch Aufführung ſolcher kitſchigen Stücke nicht die ge⸗ ringſte Mitarbeit am Aufbau unſeres heutigen Kultur⸗ lebens leiſten, daß ſie ſelbſt einem erneuten Verbot und viel⸗ leicht ſogar ihrer Auflöſung entgegenſteuern? Macht euch doch endlich davon frei, genug Zeit zur Beſinnung habt ihr doch gehabt! Eine Entſchuldigung, daß für die Vereins⸗ bühne geeignete Stücke in ausreichender Zahl nicht vorhan⸗ den ſeien, gibt es nicht. Es iſt außerordentlich zu bedauern, daß darüber immer noch geschrieben werden muß und daß die ſaubere Arbeit leiſtenden Vereine dieſe Ermahnungen immer wieder leſen müſſen. Letztere mögen aber daraus erkennen, daß die Zahl der Unbelehrbaren immer noch ſehr groß iſt, und daß die Erziehungsarbeit einmal doch zu Ende geführt werden muß. Sollte ſie bei ſolchen unbelehrbaren Vereinen vergeb⸗ lich geleiſtet ſein, dann bleibt nichts anderes übrig, als ſie ſch ſelbſt zu überlaſſen. Ob ſie dann ihre unproduktive Be⸗ chäftigung aber noch lange ausüben werden, erſcheint jetzt ſchon ſehr zweifelhaft. Willſt du dich vergiften? Lebensmittel müſſen kühl und luftig aufbewahrt wer⸗ den. Beim Kauf von Marinaden in Büchſen uſw. darf man nicht vergeſſen, daß es ſich um leicht zerſetzliche Fiſchwaren handelt, ſchemt der ſorgſamen Hausfrau etwas bei ihrem Einkauf nicht zu ſtimmen, ſo ſoll ſie von der weiteren Ver- arbeitung abſehen und die Ware ſofort zur nächſten Polizei⸗ dienſtſtelle bringen. Dort wird ein polizeiärztlicher Sachver⸗ ſtändiger mit der Unterſuchung betraut, ſodaß ſowohl dem Verkäufer wie dem Verbraucher ſein Recht werden kann. Nichts iſt mehr zu verurteilen, als ohne weiteres dem Gewerbetreibenden und der Ware die Schuld zu geben. Man hat alle Veranlaſſung, vorher zu prüfen, ob im Haushalt wirklich nichts verſäumt worden iſt. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, daß man Le⸗ bensmittel zu ſich nimmt, an denen keinerlei Veränderun⸗ gen ſichtbar ſind, und daß man doch erkrankt. In dieſem Falle müſſen, wenn irgend möglich, Reſte der betreffenden Speiſe aufgehoben werden, damit die Urſachen der Erkran⸗ kung feſtgeſtellt werden können. Es iſt jedoch nicht angebracht, nun überängſtlich zu werden und bei jedem Eſſen an den Gifttod zu denken. In ganz Berlin mit ſeinen 4,2 Millionen Einwohnern bei⸗ ſpielsweiſe wurden 1933 nur vier Fälle von Erkrankungen feſtgeſtellt, die durch ſogenannte Fleiſchvergifter hervorge⸗ rufen waren. In keinem dieſer Fälle traf den Verkäufer oder Herſteller der Ware die Schuld.— Die Lebensmittel⸗ polizei iſt auf die rege Mitarbeit der Bevölkerung ange⸗ wieſen. Nichts iſt ihr lieber, als vorbeugend eingreifen zu können. Drum mache man ihr ſofort Mitteilung, wenn mit dem Eſſen etwas nicht zu ſtimmen ſcheint. Jasnacht oder Faſtnacht? „Faſtnacht“ verrät der Kalender. Von den erſten„Faſt⸗ nachtsbräuchen“ und peranſtaltungen berichten in dieſen Tagen alle Zeitungen,„Faſtnacht“ meint gemeinhin der Gebildete ſagen und ſchreiben zu müſſen;„Faſtnacht“ ſteht in Wörterbüchern und Nachſchlagewerken und der Setzer⸗ lehrling hält es vielleicht für einen Schreibfehler, wenn einmal im Aufſatz„Fasnacht“ ſtatt„Faſtnacht“ Die für einſchlägig geltenden wiſſenſchaftlichen Werke be⸗ richten meiſt, daß„Faſtnacht“ eben bringen dafür mittelalterliche Belege wie„vaſtnaht“ und erſcheint. „Faſtennacht“ wäre, „Nebenformen“ wie etwa„vasnaht“. Aehnlich ſoll das ſpätmittelalterlich feſtſtellbare vaſchanc, aus dem ſich unſer „Faſching“ entwickelt haben dürfte, einen„Faſtenumzug“, „Faſtgang“ zum Ausdruck bringen. Und doch gibt die Frage nach Herkunft und Bedeutung des Wortes einiges zu den⸗ ken! Wie ſo oft— und es ſei einmal ganz dahingeſtellt, unter welchen weltanſchaulichen Einflüſſen dies geſchah— iſt hier der ſchriftdeutſche Ausdruck als mangelhafte Ueber⸗ tragung aus der Volkssprache entſtanden. Und die ſogen. mundartlichen„Nebenformen“, die man im Volke für die „Faſtenacht“ kennt, die Ausdrücke wie Fasnet, Foſanocht, Faſlabend uſw. ſind nicht etwa verſtümmelte oder„abge⸗ ſunkene“ Abwandlungen des ſchriftdeutſchen Wortes, ſon⸗ dern ſind das Urſprüngliche und bringen den Ur⸗ ſinn des Wortes auch noch unverfälſcht zum Ausdruck. Denn nichts in ihnen deutet— ebenſo wenig wie im alten Vas⸗ naht und vaſchane— auf eine Beziehung zum(eirchlich verordneten) Faſten hin! Hat ja ſchließlich doch der ganze Inhalt und Brauch der heutigen Faſtnacht auch nichts mit dem Faſten zu tun; vielmehr ſtammen dieſe Feſte im Vor⸗ frühling aus heidniſcher Ueber lieferung, nicht zuletzt daraus einwandfrei hervorgeht; daß ſie von was der frühen Kirche in Germanien verboten und mit hoher Strafe bedroht wurden. Auch die Bezeichnung„nacht“ für das Feſt(vergl. Weihnachten) weiſt auf den germaniſchen Urſprung hin. Was ſoll nun aber die„Faſtnacht“ bedeuten? Es gibt ein altes deutſches Wort„vaſelen“, das im Mif⸗ telhochdeutſchen in der Bedeutung von„gedeihen“,„fruch⸗ ten“ vorkommt, zuſammenhängt mit mhd. vaſen= ge⸗ deihen, ſich fortpflanzen, Wurzel ſchlagen und heute noch in Zuſammenſetzungen wie Faſelvieh(Zuchtpieh), Faſelſchwein Guchtſchwein) oder auch in volkstümlichen Ausdrücken wie „faſſeln“ bezw.„faſeln“ für vermehren auftritt.(„Unreht Gut faſelt nicht“.) Die Grundbedeutung hängt alſo mit dem Begriff der Fruchtbarkeit zuſammen. Die Zeit der Fas⸗ nächte, Faſenächte oder Faſelnächte war ja von Anfang an die Zeit im Jahre, in der alle Natur zu neuer Fruchtbar⸗ keit erwacht, in der ſich das neue Leben entfaltet und neue trühlingshafte Lebenskraft ſich auszuwirken beginnt.Natür⸗ lich iſt dieſe Zeit nicht auf einen einzigen Tag beſchränkt, und das ganze Fasnachtsbrauchtum verteilt ſich doch auch heute noch auf mehrere Wochen. Auch die kirchliche Einrich⸗ tung eines einzigen Faſtenbeginntages vermochte die Feſt⸗ zeit nicht zu beſchränken. Die unſerer volkseigenen Ueberlieferungswelt entſprun⸗ genen Fasnachtsbräuche bringen in ihren Sinnbil⸗ dern und Handlungen das Erlebnis des neuen, erwachen⸗ den Lebens klar genug zum Ausdruck und ſtellen auch den Menſchen und ſeine Lebensgeſtaltung in eine klare Be⸗ iehung zu der ewig gültigen Ordnung der Natur, wobei e Lebensfreude und Daſeinsbejahung freilich im Gegen⸗ atz zu den kirchlichen Vorſchriften des Faſtens und der Enthaltung zu ſtehen kommen. Unter dieſer Betrachtungs⸗ weiſe erhielte auch unſer„Faſching“, das alte„vaſchanc“ eine überzeugendere Erklärung:; es entſtand nicht aus einem Umzug zum„Faſten“, wohl aber aus einem im Zei⸗ chen des„Gedeihens“ ſtehenden Flurumgang, dem altüber⸗ lieferten germaniſchen Bittgang über die Fluren, zum Gruß und zum Segen der Saat. Und wieder in enger Ver⸗ bindung zum menſchlichen Lebensſchickſal und Lebensſegen, leben die ſinnbildlichen Züge ſolch alter Umgänge ja auch in den heutigen Fasnachtszügen noch fort! Jedenfalls entſpricht die Bezeichnung„Faſtnacht“ we⸗ der dem Sinn noch dem Inhalt des Feſtes, noch ſeiner volksſprachlichen Ueberlieferung.„Faſtnacht“ iſt ein fahr⸗ läſſig oder abſichtlich verfälſchter Begriff und die Zeugniſſe der Mundarten, der eigentlichen Sprache des Volkes, ver⸗ langen geradezu nach einer Bereinigung, nach einer Wie⸗ dergutmachung zur unverfälſchten Fasnacht! Dr. H. Strobel. Denke daran, daß Dein Opfer für das WH W. einem Volks⸗ genoſſen zukommt, dem es noch nicht vergönnt iſt, ſo viel glück⸗ liche Stunden zu beſitzen, wie Du ſie täglich erlebſt. 8 SEchnupfen „Schon wieder erkältet! Ich merke es— ein Schnup⸗ n Es iſt zum Verzweifeln! Aber Dich ſehe ich nie ver⸗ chnupft. Wie machſt Du das bloß?“— Mein Freund lä⸗ chelt.„Sehr einfach! Ich ſetze mich nie einem ſtarken Tem⸗ peraturwechſel aus. Wenn ich erhitzt bin, ziehe ich mich nicht leicht an oder öffne gar meinen Mantel. Wenn ich aus heißem Raum in die Kälte hinaustrete, beachte ich den gleichen Grundſatz. Für den Fall aber, daß ein Witte⸗ rungsumſchlag eintritt, ſorge ich dafür, daß mein natür⸗ licher Schutzpanzer, nämlich die Haut, gut und ungeſtört arbeitet.— Ich pflege meine Haut durch alltägliche kühle Ganzwaſchungen oder Duſchen, mit denen ich eine leichte Bürſtenmaſſage verbinde. Außerdem lege ich Wert auf zweckmäßige Ernährung, eſſe viel Obſt und Gemüſe jeder Art. Grünkohl zum Bef⸗ ſpiel iſt ein Idealgericht für den Winter. Selbſtverſtändlich meide ich die Nähe offenſichtlich Erkälteter. Verfalle ich aber trotzdem einmal einer Erkältung, ſo greife ich, ſobald ich die allererſten Anzeichen verſpüre, zu Profeſſor Biers berühmtem Mittel: ein Glas Waſſer trin⸗ ken, dem ein Tropfen Jodtinktur beigegeben iſt. Das hilft ausgezeichnet, aber— es muß rechtzeitig geſchehen!“ Luftveränderung „Luft veränderung!“ hatte der Arzt zu Fritzens Vater geſagt, als der Junge über Kopfſchmerzen klagte. Luftveränderung? Alſo in den Ferien raus aus der Stadt An einem nebligen Januarmorgen verließ das Groß— ſtadtkind in dem pommerſchen Dorf den Bummelzug. Ver⸗ gebens ſchaute es ſich nach einem Wagen um; als keiner da war, machte ſich der Junge auf den Weg. Ein ziemliches Ende— zehn Kilometer! Ein kalter Wind fuhr über das Land, fegte durch Baum und Strauch. Zwei gute Stunden währte der Marſch, ſperrweitoffen ſtand das Tor, als unſer kleiner Großſtädter am Ziele war. Trauliche Wärme umfing ihn in der Wohnſtube.„Na, da biſt Du ja!“ Onkel ſtreckte dem Jungen die Hand hin. Ahn, hat der einen Griff!' Franz und Lieſel, die Kinder des Bauern machten neugierige Geſichter. Mutter tiſchte auf, und ein Weilchen ſpäter ſtand die dampfende Kohlſuppe auf dem Tiſch. Als Fritz ſo nebenbei bemerkte, im Winter gebe es auf dem Lande wohl nicht viel zu tun, da ſchlug der Onkel eine 1 5 Lache an:„Nichts tun, das ſollſt Du gleich erleben! m Garten ſind die Obſtbäume noch nicht in Ordnung, Kin⸗ der! Und da wir nun ein paar Hände mehr in der Wirt⸗ ſchaft haben...“ Onkel blinzelte zu Fritz hinüber,„da wol⸗ len wir nachholen, was wir bisher nicht ſchafften! Tauſend⸗ undein Schädling halten dort ihren Winterſchlaf, aber es gibt tauſendundein Mittel, um ſie zu bekämpfen: Inſekten⸗ eier unſchädlich zu machen, die an Stamm, Aeſten und Zweigen auf den Sommer warten. Geht ihnen mit Obſt⸗ baumkarbolineum zu Leibe, geht auch gegen die Blutlaus an, der man während des Sommers in den Baumkronen ſchwer beikommen kann. Und mancherlei anderes überwin⸗ terndes Eigelege wartet dort auf Euch, auch Kaninchen und Mäuſe, die auf Nahrungsſuche gehen und die Obſtbäume benagen!“ Schon am erſten Tage gingen die Kinder fleißig an die Arbeit, und als es Abend war, 19 10 Fritz todmüde auf das Bekt. Morgens wurden für die Rakten Gifkköder ausgelegt, Und der Onkel hatte ſo eine Art immer etwas Neues zu er⸗ finden, um Schäden zu verhüten, die Arbeit intereſſant zu machen, die Tage im Fluge vergehen zu laſſen. Eigentlich tat es dem Fritzen leid, als die Großſtadt ihn rief, mi ihrem Aſphalt, ihren toten Mauern. Und zwei leuchtende Augen ſchauten aus roſigem Geſicht den Vater an, als Fritz wieder daheim war: Luftver änderung! Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 27. Januar, 14 Uhr: Schülermiete A: Na⸗ poleon oder die hundert Tage. Drama von Chr. D. Grabbe.— 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 106, 401 bis 404, 416 bis 418, 431, 432 bis 434, 438, 451 bis 452, 501 bis 502, 521 bis 523, Gruppe F Abt. 815 bis 817 und Gruppe B: Der Evangelimann. Oper von Wilh. Kienzl. Donnerstag, 28. Januar, 20 Ahr: Miete D 13 und 1. Sondermiete D 7: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. 5 Freitag, 29. Januar, 20 Uhr: Miete F 13 und 1. Son- dermiete F 7 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 111 bis 112: Wie es euch gefällt, Luſtſpiel von Shakeſpeare. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme am Heimgang unseres lieben Entschlafenen sagen wir auf richtigen Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Fichtl für seine trostreichen Worte am Grabe, der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, dem Evangelischen Männerverein, der Schreinerinnung Mannheim, sowie für die vielen Blumen- spenden. Familie Kollnig. Mannheim-Seckenheim, 27. Januar 1937. Gene strapaslerfähige 0801 für Straße. Spor und Beruf 2.50, 3.75, 4.5.75 6.75, 7.50, 9.11. Regen-Loden-Mänte] haufen Sie billlg Elage Ringel — —— „zum fecar ia! . Donnerstag früh , Sohlachtfest Von 9 Ahr ab Wellfleiſchm Kraut Hierzu ladet freundlichſt ein Auguſt Vogler. Morgen 0 3, Aa Mannheim 1 Treppe — Plänzen Kein Laden neben Neugebauer Poller im Ausſchnitt, — Bedarfsartikel Schla cht 2 aller Art empfiehlt ziege Th. Theurer Schuh⸗ n batſen gefucht z. Lederhandlung Villingerſtr. 12. —————— VBerſammlungs⸗ Kalender. To. 98(Sandballabteilung). Heute Mittwoch Training. — Morgen Donnerstag Filmvorführung in der Turnhalle.— Alle Freiburgfahrer müſſen das Fahr⸗ geld von 7 RM. bis Freitag in der Turnhalle abgegeben haben. Wer ein Mittageſſen will, muß 1 RM. mehr bezahlen. i Zähringerſtr. 69. Gammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Perkt ufegenoſſenſchaft. a Mitglieder, welche ſich in unſere Butterliſte eintragen laſſen wollen, werden gebeten, den Haushaltsnachweis im Laufe dieſer Woche bei uns abzugeben. Beſtellungen auf Saatgerſte und Saathafer, Kali, Amoniak, Superphosphat, Nitrophoska, Kallſtickſtoff, Torf und Saatkartoffeln werden im Lager entgegen⸗ genommen. Leder⸗Handſchuh gef, verloren geg. v. Kloppenh.⸗Str. b. ⸗„Deutſcher Hof“ Abzugeben Hanf, Kloppenh.⸗Str. 89 — Tüchtiges Mädchen in kl. Haushalt (J Kind) f. tagsüber geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Miſt gegen Stroh einzutauſchen. Meersburgerstr. 40, Filmfreunde] Heute Mittwoch Abend eine große Ueberraschung! Wir zeigen in einmaliger Aufführung den großen Luis Trenker Fim: Das Geheimnis von Zermatt ODer Sohn der weißen Berge). Schönes Beiprogramm. 1 Palast