fon. ſer⸗ ang, ine. bei tand Nr. 23(2. Blatt). Neckar Bote Donnerstag, 28. Januar 1937 Gtudium für das Lehramt Aufnahmen in die Hochſchule für Lehrerbildung. Die nächſten Aufnahmen in die Hochſchule für Lehrer⸗ bildung in Karlsruhe erfolgen zum Winterſemeſter 1937, das am 20. Oktober 1937 beginnt. Zu dieſem Zeitpunkte können Abiturienten und Abiturientinnen das Studium für das Lehramt an Volksſchulen und das Studium für das wiſſenſchaftliche oder künſtleriſche Lehramt an Höheren Schu⸗ len beginnen. Die näheren Aufnahmebeſtimmungen für die Abiturientinnen ergehen im Frühjahr 1937. Darin wird auch der Zeitpunkt für die Einreichung der Geſuche angegeben werden. Bis dahin können Geſuche von Frauen um Auf⸗ nahme in die Hochſchule für Lehrerbildung zum Winterſeme⸗ ſter 1937⸗38 noch nicht entgegengenommen werden. Männ⸗ liche Bewerber, die im Jahre 1937 das Studium für eines der genannten Lehrämter beginnen wollen, können ſich ſofort bis zum 15. Februar 1937 um Aufnahme zum Winter⸗ ſemeſter 1937⸗38 bewerben. Bei der Aufnahme werden in erſter Linie Bewerber Bewegung angehören. Der Nachwuchs des deutſchen Lehrer⸗ Die zweijährige Ausbildung für den Volksſchuldienſt gehört weiterhin zu den ausſichtsreichſten Stu⸗ diengängen unſerer Abiturienten. Alle geeigneten Schul⸗ amtsbewerber werden alsbald nach Abſchluß ihres Studiums im Schuldienſt beſchäftigt werden. Die Bewerber werden nach Bedarf von dem Hochſchuldirektor zur Vorſtellung und zur Aufnahmeprüfung geladen und im Einvernehmen mit dem Miniſterium des Kultus und Unterrichts aufgrund der vorliegenden Zeugniſſe, ihrer körperlichen, muſikaliſchen und techniſchen Vorbildung ſowie ihrer Eignung für den Lehrer⸗ beruf ausgewählt. Ob in Ausnahmefällen von der Forderung hinreichender muſikaliſcher und turneriſcher Vorbildung über⸗ haupt abgeſehen werden kann, wird erſt am Schluß der Auf⸗ nahme entſchieden. Studium für das Lehramt an Höheren Schulen. In die Hochſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe wer⸗ den im Herbſt 1937 gleichzeitig Bewerber aufgenommen, die beabſichtigen, das Studium für das wiſſenſchaftliche oder künſtleriſche Lehramt an Höheren Schulen zu beginnen. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß ſich kein Abiturient mehr an einer Univerſität, einer Techniſchen Hochſchule oder an einer Kunſthochſchule in der Abſicht einſchreihen laſſen kann, ſpäter eine Prüfung für das wiſſenſchaftliche oder künſtleriſche Lehramt in Baden abzulegen, wenn er nicht vorher zwei Semeſter an der Hochſchule für Lehrerbildung ſtudiert hat. Die Anwärter und Anwärterinnen für das wiſſenſchaftliche oder künſtleriſche Lehramt verbringen daher künftig die bei⸗ den erſten Semeſter ihres mindeſtens achtſemeſtrigen Studiums an der Hochſchule für Lehrerbildung. Ausbildung der Landwirtſchaftslehrer. Im Frühjahr d. J. beginnt an der Hochſchule für Lehrer⸗ bildung in Karlsruhe in Karlsruhe ein pädagogiſcher Aus⸗ bildungsgang für Landwirtſchaftslehrer nach Maßgabe der vom Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung unterm 29. Januar 1936 erlaſ⸗ ſenen Grundbeſtimmungen für die pädagogiſche Ausbildung er Landwirtſchaftslehrer an den Hochſchulen für Lehrerbil⸗ dung. Die Meldungen zum pädagogiſchen Ausbildungsgang ſind ſpäteſtens bis zum 1. März 1937 bei der Unter⸗ richtsverwaltung des Landes einzureichen, in dem der An⸗ tragſteller ſeinen Wohnſitz hat. Deulſch⸗öſterreichiſcher Wirtſchaſtsverkehr Ankerzeichnung von Vereinbarungen für 1937. Berlin, 28. Januar. Botſchafter von Papen und Staatsſekretär für Aeuße⸗ res Dr. Guido Schmidt haben am Millwoch gemeinſam mit den beiden Delegationsführern Dr. Clodius und Ge⸗ ſandten Dr. Wadlner Vereinbarungen für den Wirtſchafts⸗ verkehr zwiſchen den beiden Staaken für das Jahr 1937 unterzeichnet. Somit ſind die Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich, die nach einer kurzen Ta⸗ gung im Monat Dezember am 11. Januar 1937 wieder aufgenommen worden waren, abgeſchloſſen. Es iſt Einvernehmen darüber erzielt worden, daß der Wirtſchaftsverkehr wechſelſeitig im Verhältnis zum Gefamt⸗ volumen des Jahres 1936 beträchtlich erhöht werden ſoll. Da bei den gegebenen Verhältniſſen eine ſolche Ausweitung nur bei Aufreckterhallung des reibungsloſen Zahlungsver⸗ kehrs he beigeführt werden kann, war es notwendig, die Intenſität der gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen in einem beſtimmten Rahmen zu halten. 5 In der Richtung Oeſterreich—Deutſches Reich betref⸗ fen die zuſätzlichen, bedeutenden Steigerungen zunächſt die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, wobei in erſter Linie die größeren Gruppen Schlachtvieh, Zucht⸗ und Nutzvieh, ſowie Pferde, ferner Butter, Käſe, Milch und Rahm Berückſichtigung fanden. Auch für die Holzwirtſchaft ſind beträchtliche Zuſatzkontingente und zwar deſonders für Nadelſchnittholz, Eiſenbahnſchwellen ſowie für Langholz und Schleifholz vorgeſehen. In der induſtriellen Gruppe betreffen die zuſätzlichen Kontingente Lieferungen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, ferner eine ganze Reihe ver⸗ ſchiedener anderer induſtrieller Artikel, für deren Berück⸗ ichtigung ein beſonderes Intereſſe der öſterreichiſchen In⸗ uſtriekreiſe gezeigt wurde. 8 i i Endlich konnte Vorſorge für eine Verbeſſerung der Verrechnung im deutſch⸗öſterreichiſchen Filmgeſchäft ſowie für Zahlungen für geiſtige Leiſtungen(Urhebertecht und Autorengebühren) getroffen werden. Im Rahmen der Abmachungen ſind auch mit Bedacht⸗ nahme auf die ungeſtörte Abwicklung des Zahlungsverkehrs 55 Vereinbarungen über den Reiſeverkehr getroffen wor⸗ Für induſtrielle Artikel ſind Steigerungsmögli keiten in verſchiedentlicher Weiſe vorgeſehen abr Rieß konnten in die Abmachungen verſchiedene größere Kompen⸗ ſationsverträge und ſonſtige Geſchäfte eingebaut werden. Neben den erwähnten Regelungen iſt auch eine Zuſatz⸗ vereinbarung zum geltenden Handelsvertrag vom Jahre 1930 zuſtandegekommen, durch die dieſer Vertrag in zoll⸗ tarifiſcher Beziehung einige Ergänzungen und Aenderun⸗ gen erfahren ſoll. i Schließlich ſieht das neue Abkommen die Bildung von Regierungsausſchüſſen vor. Die neuen Vereinbarungen ſol⸗ len am 1. Februar d. J. in Kraft geſetzt werden. Die Deutſche Reichsbahn 1936 Erhöhte Verkehrs⸗ und Betriebsleiſtungen. Berlin, 28. Januar. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn hielt eine ordentliche Sitzung ab.— Zu Beginn der Tagung wurde die Neuwahl des Präſidiums und der Ausſchüſſe vorgenom⸗ men. Es wurden einſtimmig zum Präſidenten des Ver⸗ waltungsrats der Staatsſekretär im Reichsverkehrsminiſte⸗ rium Koenigs und zum Vizepräſidenten Frhr. v. Schröder, Köln, wiedergewählt. In ſeinen Beratungen beſchäftigte ſich der Verwaltungs⸗ rat zunächſt mit der Jinanzlage der Deutſchen Reichsbahn. Die Geſamtbetriebseinnahmen des Jahres 1936 belaufen ſich nach den bisher vorliegenden vorläufigen Ergebniſſen auf 3978 Mill. Mark; davon ſind 1068 Mill. durch den Perſonenverkehr, 2634 Mill. Mark durch den Güterverkehr und 276 Mill. durch ſonſtige Einnahmen aufgebracht. Die egen das Vorjahr erhöhten Verkehrs- und Betriebslei⸗ bangen bedingten größere Aufwendungen für die Betriebs⸗ führung, ſowie für die Unterhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen und Fahrzeuge. Erfreulicherweiſe iſt es ge⸗ lungen, das Ausmaß der Ausgabenſteigerung niedrig zu halten. Infolgedeſſen wird es vorausſichtlich möglich ſein, die Betriebsrechnung mit einem Ueberſchuß abzuſchließen, der annähernd ausreicht, um die Ausgaben der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung einſchließlich der notwendigen Rück⸗ lagen und Rückſtellungen abzudecken. Der Verwaltungsrat nahm von der Geſchäftslage und der Tätigkeit der Tochtergeſellſchaften und Zweigunterneh⸗ mungen der Deutſchen Reichsbahn Kenntnis. Die Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr (RD) hatte im Jahre 1936 als Hauptaufgabe die Aus⸗ landswerbung für die in Deutſchland veranſtalteten Olym⸗ piſchen Spiele. Der große Ausländerbeſuch der Olympi⸗ ſchen Winter⸗ und Sommerſpiele hat gezeigt, daß die um⸗ fangreiche Reiſewerbung der R/W erfolgreich war. Bei der Mitropa ſind die Einnahmen im Jahre 1936 gegen⸗ über 1935 im Speiſewagenbetrieb um 9,4 Prozent, die Schlafwageneinnahmen um 7,6 Prozent geſtiegen. Beim Mitteleuropäiſchen Reiſebüro(mER) iſt der Geſamtumſatz in den erſten neun Monaten des lau⸗ fenden Geſchäftsjahres um 0,4 Prozent gefallen. Ddieſer Rückgang iſt verurſacht durch den geringen Abſatz an Kre⸗ ditbriefen und Reiſeſchecks. Vergleicht man die beiden Jahre ohne Kreditbrief- und Reiſeſcheckverkehr, ſo iſt eine Stei⸗ gerung von 10,5 Prozent zu verzeichnen. Der Verwaltungsrat befaßte ſich ferner eingehend mit ſozialen Fragen der Gefolgſchaft und erkannte dabei die beſonderen Leiſtungen aus Anlaß des Weihnachts- und Neujahrsverkehrs an. Wie im ſonſti⸗ gen öffentlichen Dienſt erhöht die Reichsbahn für kinder⸗ reiche Arbeiterfamilien den e 0 für das fünfte und folgende Kind auf mindeſtens 10 Mark im Monat. Um den in der Bahnunterhaltung tätigen Arbeitern höhere Verdienſtmöglichkeiten zu geben, wird vom 1. März bis 31. Oktober eine Stunde über Zeitarbeit zugelaſſen mit dem üblichen Ueberſtundenzuſchlag. Der Verwaltungsrat ließ ſich endlich über die Wertig⸗ keit und Leiſtungen des Güterwagenparks der Deutſchen Reichsbahn eingehend unterrichten. Er gab ſeine Zuſtim⸗ mung zu weiteren Beſchafffungen der Reichsbahn, ſoweit dazu ſich die Möglichkeit ergibt. Der Verwaltungsrat er⸗ örkerte ausführlich die Aufgaben der Deutſchen Reichsbahn im Rahmen des Vierjſahresplans und die Auswir⸗ kungen der derzeitigen Rohſtofflage auf ihre Beſchaffungs⸗ und Erhaltungswirtſchaft, ſowie auf die Lage im Neubau. Erfolg des Tages der Polizei. 4,07 Millionen Reichsmark aufgenommen. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei gibt das bisher vorliegende Geſamtergebnis des„Tages der deutſchen Polizei 1937“ dekannt. Die am„Tag der deutſchen Polizei“, am 16. und 17. Januar 1937, durchgeführten Sammlungen für das Win- terhilfswerk des deukſchen Volkes haben bis auf einige noch ausſtehende Ergänzungsmeldungen den Betrag von 4070 067,90 Mark erbracht. Dieſes Ergebnis iſt ein Beweis für die Volksverbun⸗ denheit der Polizei ebenſoſeyr aber auch für die ſtete große Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes. Es iſt beſonders hoch zu werten, da das deutſche Volk bereits am 3. und 4. Ja⸗ nuar aus eigener Kraft ein Opfer für die notleidenden Volksgenoſſen gebracht hatte. Von dieſer Geſamtſumme ha⸗ ben die Angehörigen der deutſchen Polizet, deren Geſamt⸗ ſtärke augenblicklich auf rund 127000 Mann beziffert wird, 350 000 Reichsmark neben ihren laufenden Leiſtungen für das Winterhilfswerk aus eigenem Können aufgebracht. 99 500 Kinder hatte die Polizei an dieſem Tage beſonders zu Gaſt geladen neben der Zahl der regelmäßig während des Winterhalbjahrs verpflegten Kinder. Wenn dem Appell der Polizei für das Winterhilfswerk ſo freudig Folge geleiſtet wurde, ſo liegt darin die Anerkennung für den unbekannten Polizeimann, der an irgendeiner Stelle ſtill und unbeachtet ſeine Pflicht tut und bereit iſt, wenn der Dienſt es fordert, Leben und Geſundheit für die Gemeinſchaft zu opfern. Bei der Würdigung dieſes Erfolges muß auch der gu⸗ ten Mitarbeit der Träger der Oeffentlichkeit, Preſſe, Rund⸗ funk und Film, gedacht werden, die ſich in großem Maße 15 52 5 Dienſt des„Tages der deutſchen Polizei“ geſtellt haben. 8— 5 Angenutzte Metalle Verordnung über Anbietungspflicht. Berlin, 27. Jan. In der letzten Zeit wurde feſtgeſtellt, daß größere Mengen von Platin, Silber, Kupfer, Blei Nickel, Zinn und Zink ſich in Form von Roh⸗, Halbfertig⸗ und Bruchware in Privathand befinden. Dieſe edlen und unedlen Metalle gehen damit einer nutzbringenden und zweckentſprechenden Verarbeitung verloren. Um die ord⸗ nungsmäßige Verwendung dieſer Metalle ſicherzuſtellen wird in der 8. Anordnung zur Durchführung des Vier⸗ jahresplanes vom 26. Januar 1937 beſtimmt, daß Perſo⸗ nen, die über Roh⸗ und Halbfertigware, einſchließlich Bruüchware dieſer Metalle verfügen, ohne ſie gewerbsmä⸗ ßig zu bearbeiten, zu verarbeiten oder zu handeln, dieſe bis zum 15. Februar 1937 der zuſtändigen Ueber⸗ wachungsſtelle anzubieten haben. Zuwiderhandlungen ge⸗ gen diese Beſtimmungen werden nach der zweiten Verord⸗ nung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 5. November 1936 mit Gefängnis und Geldſtvafe beſtraft. Gremänderu gen im Niesbahndirektionsbezirk Karlsruhe. Die Reichsbahnditektiin Ludwigshafen wird im Laufe dieſes Frühjahrs aufgelöſt. Bereits auf 1. Februar geht ein Teil des Netzes, und zwür die Strecken Bezirks⸗ grenze bei Maxau⸗Wörth(Pfalz)— Winden(Pfalz; — Bergzabern. Reichsgrenze bei Berg(Pfalzy— Wör th(Pfalz) und Reichsgrenze bei Kapsweyer— Winden(Pfalz) in den Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe über. Auf 1. April werden die übrigen Strecken des Bezirkes Ludwigshafen zum weitaus größeren Teil an die Reichsbahndirektion Mainz und zum geringeren Teil an die Reichsbahndirektion Saarbrücken übergehen. Auf 1. April gehen aus dem Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz die Strecken Mannheim— Käfertal und Mannheim — Neckarſtadt bis Mannheim— Waldhof in den Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe über. Einen weiteren Zuwachs erhält dieſe am 1. April dadurch, daß die reſtliche Strecke der Murgtkalbahn Schönmünzach— Freudenſtadt (ausſchl.) aus dem Bezirk der Reichsbahndirektion Stuttgart übergeht. Hingegen wird auf den gleichen Zeitpunkt die bis⸗ her dem Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe angehö⸗ rende Strecke Oſterburken— Würzburg(ausſchl.) nebſt den abzweigenden Seitenſtrecken dem Bezirk der Reichs⸗ bahndirektion Stuttgart angegliedert. P Trauerfeier für die Be⸗ ſatzung des Kriegsma⸗ rine⸗Verſuchsbobtes „Welle“. Auf dem Garniſon⸗ friedhof in Kiel, wo die Beiſetzung der 15 bisher geborgenen To⸗ ten des in ſchwerem Schneeſturm unterge⸗ gangenen Verſuchsboo⸗ tes„Welle“ im Beiſein von Generaladmiral Raeder erfolgte, grüßt Stabschef Lutze die Männer der„Welle“. Sie haben bei der Ret⸗ tungsarbeit für den Segelſchoner„Duhnen“ die Kameradſchaft zwi⸗ ſchen Wehrmacht und SA. mit ihrem Tode be⸗ ſiegelt. Weltbild(M). eee— 3 66 „Ja, der Führer vergißt uns nicht WöHW.⸗Gutſcheine für mehr als 17 Millionen RM. f Auf der Geſchäftsſtelle meiner NSV.⸗Ortsgruppen⸗ amtsleitung war ich Zeuge folgender Begebenheit: Ein altes Mütterchen kam mit einem WHW.⸗Gutſchein des ver⸗ angenen Jahres. Sie habe damals krank gelegen, ſo agte ſie; der Schein ſei ihr dann abhanden gekommen und nun habe ſie ihn wiedergefunden. Es ſei doch ſchade um den Schein und anſchaffen müſſe ſie ſich für den Winter noch vieles. Die Sonderhilfen des 30. Januar Als die Frau hörte, daß der Schein ſchon lange wertlos ſei, machte ſie ein bekümmertes Geſicht. Doch als ihr gleich darauf mitgeteilt wurde, daß das Winter- hilfswerk am 30. Januar, ebenſo wie im Vorjahr, Gut⸗ ſcheine im Werte von einer Mark zum Bezug von Lebens⸗ mittel und Bekleidung verteilen und dabei auch an ſie denken würde, freute ſie ſich ſehr und ſagte:„Ja, der Führer vergißt uns nicht!“ Whw.⸗Kohlengutſchein zum J Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution am 30. Januar 1937 Die Frau war gegangen und mein Ortsgruppenamts⸗ leiter erzählte:„Die wirtſchaftliche Lage der Bevölke⸗ rung hat ſich in den letzten Jahren ganz erheblich gebeſ⸗ ſert. Das können wir, die wir in vorderſter Front der NSV.⸗Arbeit ſtehen, am beſten ermeſſen.“ Arbeitsloſe haben wir kaum noch zu betreuen; faſt nur alte Leute und Kleinrentner kommen noch zu uns, und die meiſten von ihnen ſagen:„Es fehlt uns an dieſem oder jenem, es geht uns aber nicht ſchlecht.“ 5 Kleider Wäſche, Schuhe Ich habe noch nie einen Gutſchein geſehen, unter⸗ brach ich ihn, können Sie mir einen ſolchen zeigen? Ge⸗ wiß! Sehen Sie hier— und dann erklärte mir mein NSV.⸗Ortsgruppenamtsleiter, was es mit dieſen Schei⸗ nen auf ſich hat:„Das Winterhilfswerk verteilt anläßlich des 4. Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion zuſätzlich 17,1 Millionen Reichsmark in Form von Gutſcheinen an ſolche Volksgenoſſen, die eine der⸗ artige Unterſtützung nötig haben. Die Verteilung der Scheine beginnt am 30. Januar. Jeder Bedürftige, der einen Gutſchein bekommt, darf ihn entweder beim Kauf von Lebensmitteln oder von Kleidern. Wäſche und Schu⸗ hen in den einſchlägigen Geſchäften in Zahlung geben. Wenn der Wetreute es jedoch verſäumt, den Schein bis zum 15. Februar einzulöſen, iſt er verfallen.“ Wann ſind die Scheine gültig? Und wie kommen die Geſchäfte zu ihrem Gelde? fragte ich weiter.„Die Geſchäfte haben die Scheine ſpä⸗ teſtens am 28. Februar den Banken, öffentlichen Spar⸗ kaſſen, Girokaſſen, Stadtbanken, Kommunalbanken, land⸗ wirtſchaftlichen und gewerblichen Genoſſenſchaften zur Ab⸗ rechnung einzureichen. Dort wird den Geſchäftsinhabern bei der Auszahlung ein kleiner Prozentſatz für das Win⸗ terhilfswerk abgezogen; den Lebensmittelgeſchäften vier, den Kleidergeſchäften 6 Prozent des Wertes. Wie Sie übrigens ſehen, ſind die Geſchäftsinhaber durch den Vor⸗ druck auf der Rückſeite der Gutſcheine unterrichtet und geben durch Unterſchrift oder Firmenſtempel ihre Einwil⸗ ligung dazu. Die Geſchäfte und Kaſſen haben weiterhin darauf zu achten, daß die Gutſcheine den Stempe 1 der Dienſtſtelle des WHW tragen, denn ohne dieſen Stempel ſind die Scheine ungültig und werden von der Reichsleitung des Winterhilfswerkes nicht eingelöſt.“ Wh. ⸗Gutſchein zum 4. Fahrestag der nationalſozialiſtiſchen Repalution um 30. Januar 1937 Segen bande diet Bohlsghändſer del an i der dzech das wa i Nei elt aten it et Sulgen ge C Bens en Bones 057 Wehen 7. 2 Sölſcheiges und geae n 8 8. Reanuüngsgehütze in zone von ls keichs geen Fase des ihe i 50 big Steinkohle 8 zig Iteinkohlen dan ſtusga hela 8 nd nicht zu eiten klachſtbian Aen und dae on eine Föhienſüdter e Sagte deten werden, Abernagung des ö iet it Sedo Fboßiegh nder ertran dieß fonaſpie dees Zutſehelges wis ar 918 kfohlengskſorgung des wi feng legten Zedingg 101 5 8 12 N gen Findend an 14 7 5 8 Ber Foßſenhsndier got 5 1401 . e . Det, et e 8 8 . 3 e 5 a e a bi ate 5 Dor i nen güngabep len züſtsadigeg heigeuppenfanrung des id 5 Gegen eis Weriguitung s zun uten nee pla des me a;; J)) 8 Westgttung odor ſaniſtigs Feeheleng ede den Rlärz 1937 dei e „„ ins . Noeur Porderſeite 8 3 ö . . A 88 — zusammengeſeſtoſſenen Ft zwar geordnet nach ſtücke. Stempel Die Krſtattung des Gegenhertes dieſes Sut⸗ ſcheines erfolgt nach nözug don(dz so, fur dos Wid bis ſpütenens zum ss. Februgr des bel alten Zahlſelten der in der Reichsgruppe Vanden“ 10 keditingünte(Fangen, ſtentuchen Spurkoſſen, Siroßgſten Sirozentralen, Sindtbanken, Kommuüualbantzen, lichen und gewerblichen Senoſſenſchaſtenz. Boweſt mehr als ſos Sutſetſeine abgeueſert werden, ſind dleſe zu ſe ſod Sies zu dündeln, und 1. Sutſchelnen über deradſolgte Lebenomittel, 2. Suiſchemnen üer gergbfoigte Hepleldungs Die Fahlſtellen führen die eingeiöſten Sulſcheiue un ihre Zentralſtelſen ah weiche die endgüttie Ro rechnung mit der Relchsfügrung des Winter⸗Hilfs⸗ Wertzes des Deutſchen Dolkes Jose? vornenmen Reſchsbeauftrugter für das Weide i 4 91 Ich berflchere hiermit, gegen dieſen 0 Butſchein Eebeuszmittel veradfolgt zu gaben, und bin miteinem Rozug von 4 v. g, für das Wivd⸗ Einderſtanden, Fiempel oder handſchriftliche irmengagabe iändwirtſchaft⸗ Ich Lerſichers hiermit, gegen dieſen Gulſchein 5 Bekleidungsſtücke verübfolgt zu ſſahen. und bin kun einem Fpzug deu s v. g, fur das Wow ein Herganden 5 5 5 a Stempel oder handſcheiſtuche Kirmenungabe Schloß Greifenstein Original⸗ Roman von M. Herzberg. 38 Ihre Stimme bebte, und ſie küßte die Hand der Grä⸗ fin innig, doch mit eiskalten Lippen. * In der darauffolgenden Nacht ſchien der Vollmond herr⸗ lich über Park und Schloß. Graf Gernot, der ihn ſehr liebte, ließ ihn durch die unverhüllten Fenſter in ſein Schlafzim⸗ mer dringen. Ihn ſtörte nicht das ſilberne Licht, welches ſo mild das Gemach erhellte; denn er ſchlief in der Regel feſt und traumlos. In dieſer Nacht aber wurde er von einer ſonderbaren Viſion heimgeſucht. 5 5 5 Ihm war, als ob eine graue Fledermaus in ſein Zim⸗ mer flöge, an ſein Bett ſchwebe und einen heißen Kuß auf ſeinen Mund drücke, wobei eine Träne aus ihren Augen, die in hellem Blau, wie die Lydias ſchimmerten, auf eine Wange fiel. So deutlich fühlte er den Kuß und den heißen Tropfen auf ſeinem Geſicht, daß er davon erwachte. Ver⸗ wundert und verwirrt blickte er um ſich. Huſchte da nicht ein grauer Schatten aus der Tür? 1 Er ſtand raſch auf, ging hinaus in den langen, däm⸗ merigen Gang und ſchaute, nun völlig wach, ſcharf zur Rech⸗ ten und zur Linken desſelben. Allein, da war nichts zu hören und zu ſehen. Er hatte doch wohl nur lebhaft ge⸗ träumt! Aber merkwürdig, ſeine Wange war noch feucht von jener Träne. Konnte das bloße Einbildung zein? Er ſcholt ſich einen Phantaſten, legte ſich ſchleunigſt wieder nieder und ſchlief traumlos bis zum Morgen. * Die Gräfin hatte der Jungfer der jungen Witwe anbe⸗ fohlen, dieſe am Morgen unbehelligt ſchlafen zu laſſen und nicht eher in ihrem Schlafzimmer zu erſchemen, bis ihr ge⸗ klingelt würde und das Mädchen gehorchte. Als Lydia indeſſen während des ganzen Vormittags unſichtbar blieb, wurde die Gräfin unruhig und beſchloß, ſelbſt zu ihr zu gehen. Die Arme hatte ja geſtern abend zu elend ausgesehen; vielleicht war ſie kränker geworden und ihrer pflegenden Hilfe bedürftig. Riickſeite Leiſe klopfte ſie an ihre Schlafzimmertür. Aber drin⸗ nen regte ſich nichts. Nach mehrmaligem ſtärkeren vergeb⸗ lichen Pochen wollte die Gräfin eintreten. Doch die Tür erwies ſich als verſchloſſen. Energiſch rüttelte ſie nun an der Klinke und rief laut: „Ich bin es, Lydia! Mach' auf! Mittag!“ Es folgte keine Antwort, und nun wurde der Gräfin angſt, und ſie eilte zu ihrem Sohn hinüber, welcher eben vom Felde heimgekehrt war. Haſtig berichtete ſie ihm von Lydias auffallend ſchlechtem Ausſehen geſtern und ihrem jetzigen vergeblichen Rufen an deren verſchloſſener Schlaf— zimmertür. „Sie liegt vielleicht in Ohnmacht oder ihr iſt ſonſt etwas zugeſtoßen!“ befürchtete ſie bange. Gernot ging mit der Mutter zu Lydias Schlafzimmer und prüfte das nur leichte Schloß der Tür. In weiſer Vor⸗ ſicht vermied er, die Dienerſchaft mit der Sprengung des⸗ ſelben zu beauftragen, ſondern, kräftig und gewandt, gelang es ihm nach kurzem Verſuche allein die Tür aufzubrechen. Taktvoll wartete er draußen, indeſſen die Gräfin eintrat. Sie fand das Zimmer leer, das Bett unberührt. Voller Schrecken rief ſie ihren Sohn jetzt auch herein. Im Wohn⸗ zimmer daneben war die Geſuchte ebenfalls nicht. Unwillkürlich fiel dem Grafen der ſonderbare Traum der Nacht ein, und er wußte, daß er Wirklichkeit geweſen, und daß ihn die Scheidende zum Abſchied geküßt. Aber warum war ſie gegangen, und warum ſo heimlich gegangen? Mutter und Sohn ſtanden vor einem Rätſel. Die Gräfin beſann ſich nachträglich auf einige wichtige geſtrige Anzeichen. Das verſtörte Ausſehen der jungen Frau erhielt jetzt tiefere Bedeutung; ſie brachte es in Ver⸗ bindung mit dem Beſuch des Mexikaners. Auch deſſen über⸗ haſtete Abreiſe gab ihr zu denken und der feierliche, innige Dank und Handkuß Lydias zur„guten Nacht“. Sie hatte indeſſen nicht viel geachtet, weil das Nichtchen in letzter Zeit ja immer ſo dankar, liebevoll und beſcheiden geweſen.— Die junge Witwe konnte übrigens nicht weit ſein; denn ihre ſämtliche Garderobe hing unverſehrt im Schrank. Nur „ Kleid und der grauſeidene Kapuzenmantel fehlten. Gernot kehrte mit der Mutter in ſein Arbeitszimmer zurück, ließ ſich den Kaſtellan kommen und fragte den Mann, Es geht ſchon auf ob das Schloß, wie ſtets, auch geſtern nacht ordnungsmäßig zugeſperrt geweſen. 1 „Jawohl, Herr Graf.“ „Es hätte alſo niemand hinausgekonnt?“ 5 „Aus den Hauptportalen vorn nicht, aber—“ hier zö⸗ gerte der Kaſtellan. „Aber?“ wiederholte ſein Herr, ihn zum Reden auf⸗ fordernd. a „Durch die Seitenpforte im Park wäre es nöglich ge⸗ weſen.“ 5 „Dieſe wird doch abends ebenfalls geſchloſſen „Jawohl. Aber der Herr Graf weiß, daß ſie tagsüber unverſchloſſen iſt, weshalb auch der Schlüſſel ſo lange von innen ſtecken bleibt. Geſtern abend, als ich ſie zuſchließen wollte, fehlte auf einmal der Schlüſſel. Ich meinte, er wär herausgefallen und ſuchte eine ganze Weile danach, fand ihn jedoch nicht. Ich wollte es noch dem Herrn Graf melden; aber der Herr Graf kehrten erſt ſpät heim, da vergaß ich es. Es hatte ja auch keine Gefahr. In Greifenſtein gibt es Gott ſei Dank keine verbrecheriſchen Eindringlinge; außerdem umkreiſt ja der Wächter mit den Wachthunden während der ganzen Nacht das Schloß und den Park.— Heute früh nun gehe ich zur Seitenpforte, um von neuem nach dem Schlüſſel zu ſuchen; da ſteckt er zu meiner Verwunderung wieder im Schloß.“ „Sie hätten mir ſofort davon berichten müſſen!“ rügte en Graf ſtreng.„Jede, auch die geringſte Unregelmäßigkeit 9 70 muß mir auf der Stelle gemeldet werden, verſtonden?“ „Jawohl, Herr Graf,“ ſagte der Kaſtellan kleinlaut. Er hatte die Meldung abſichtlich unterlaſſen, weil er 8 Verweis wegen ſeiner Fahrläſſigkeit gefürchtet, und Gernot durchſchaute das wohl. „Der Wächter iſt vermutlich längſt nach Hauſe gegan⸗ gen?“ fragte er dann. a 8„Jawohl, Herr Graf.“ „Schicken Sie nach ihm; ich möchte ihn ſprechen.“ Und der Mann beeilte ſich, aus dem Geſichtskreis ſeines Herrn zu kommen. Eine halbe Stunde darauf ſtand der Wächter, ein bereits älterer Kriegsbeſchädigter, vor dieſem. „Ich wollte Sie fragen, Kunz, ob Sie heute nacht irgend⸗ etwas Verdächtiges bemerkt haben?“ f (Fortſetzung folgt.) 0 . 1937 Nr. 4 Dor Paughreif fett nur an der Seite die dem Mind Rauhreif entſteht ſtets nur bei Nebel und zwar zeigt 1 7 5 NTeller zungen ch ſah nichts als dicken ſchwache 7 U WMallen und Wogen Stuhl, und ich fiel und fiel und deſſen Nebel. uenvineg sebuvß use uueg ueſpvg iu cpi engem ueg uv gun zhezeb oed ind gunen L usbihluse ueufel aun 16 Hazel zac)“ neuf unen rc neue iu 2 igel„aach zoa— nv uenoangupzea gjegz zehv z0a Uellvg gun ung usul dn b aun anlva nonupzea 11g Und p ug za queuupfl eiſ len„ueilpinguv Inzg uns leu ret eee eee e ebenen eee eee ie zog guvulenzs“: iptech z uf zm apa Sil eng aun mog sequellpct use pou en ode Go epd ne uch bog se zb— gun suelliatech uss 820 Jie spd icptu sb zb en enen een e eee bioavß eee eee ien en eee Gequefof abc 910 suv aupc ode daun pen deere;„inc „— ch meleid uda svanſe dane gun diupg tego naa een deen age dee een e eu wege Invavg e eee e ee e na eue Inzg z“ uo T ute ⸗Baoleg cinen u pio augen„apa uege e eee e ee eee e ee 0 denubebfues„piu se ante een eech e eue r usheienbzeg nor dora aue zn com dane uapgcpphg usgen ue 82 uuegz“ aul epic g meg Inv sb ein eig ueuuublne e i e ee Ind ne inu unebp ace dag ein vcplpang di uueg bunggduch zoa gap uf Sfcpoz 5„on“ Ackun g ui em vjoav enge ae„ende ee ec eee bub ec“ Kplpl n eibval„eln en uenvl meg“ lech scapbilaz ur beißt inch ound ouch „onehsig siv use ue! nd robzusa szpaolpzcß sed zehvanegß gun sequig seule aunulzogz siv dpnleg obulnyg sappzuel each genalueg gv ng flanvich uesvaze ne zac Ju og I sa gui“ „eng Museu bean gun pee eee eee eee eee“ anaqvg iq ae ueber ee eee nue; eur bebzu ao gg Anu“ ue enen ee en ec e ben in ne ehen ee eee eee e mech eig uebunmmunleg eig ga go 10 ends 8“ bpoh uenvagz dig vos bfoavy „ug ne ene mec een eee e cee Au ee ee“ ue ien eee eee ee“ „ell nd uso bound ou aehben ioc siv beuoad uda sn oy Icpzu a0 dig 8— Anu ⸗4euuv su svig gun bojcpnagz uszeſun fezhoc nc“ ick euvb uoganm dbng spfoavz Uduugz ng ueguvg wvuvg un eg eberleg quiz z&elun gun pzu zcqn nech svar us zin en s neden ug ueecgolte eguplun ei“ ve eee eic„nv oi uegog sog daa“ Cuejoqzea pnagpozg) „usgqvh igviuvzea zac uecpiol uueute ne ogunzch eiecus z Luv po cpi ue— uleczegnv gun üefguvmegz Aeiſppu usual u eg eueren chiackleg uecprei bre“ Ufeopg ueanvland muse ne gunzcb ug Hobnea vjoavy „ Usuunleg ne ꝛnavg ine cpo sv gung uiehv zu uueg geicpan! e eee er eh er“ ed bug eie u Injg sg Aa enen ee ene e eee e ne“ „ Uellvnefun unzog se gun“ Rol vjoaoß ahn!„ef ⸗panles Pnackluſc usleig saves jd fenivg ng a0 015“ Abi oenoauv gun uoecckig eig inv G gig capo „usgebeß nova dunuuung daelun zum uepg sfvuleiu— 1g obo cp gun gqvgeb uegeaneznu usch gage ue bn cpo equvanzeg dppu sech aim ushpg And eee een een ne une ee e bu el usbval ne sun duho Ag uvzeb se nd fear lpuulch“ ige Hunbonne za sah ien 1 guenden eeene aon un dap edi„epi unzpoe gun“ „ue ien n lee e en lc usbönzz uezelun ueinvaf zi uellvf usbonuvog Ag snog dunappaessdo r did nd gba usgvlne papog ad snd uam siv udp uehpvleß uezjogz ug sn oi aan gv eee e e enen eee“ ener een e e„enen ͤ neus loan sun ur piace Uecpigu aeg ng une uallnu ueeeg aden Sig feifpg nc“ „udavg cpig obnobzegn opc leiagz ausbuvlebuv zg 1B J kao Pliko mene n ee neu ene e nen e eng ae ehe bn een e: unu“ e ebe„bunu ueuuple ie ueu nc⸗ Uupbag usbofch ns Loc sv ag Speibgo dane ene e 11 dpeuddva ois„se Juul a Capua ov bg „uecdanq geſeb szuzuueg ui ucavg ohe abe ⸗uv uda ia oe enen een eg een usb ne zv un sun auh ng ug Aae uspoasbunz ⸗nogog ol ulsg uda sun na gg gezavarke Afar Ueqpg us ee ine ehe ehen ehe eee een un ze nc Ae na ora ep bg nr en se uur 68“ auehele ane each uv gapbulaiz gun quellpzregeu elle neue inv n ion een„eee ene ei“ e en ehen„ unbnlaag ane ocaelgz due uv uenvm— uupg gun aguvlaoa udbiqoeme ne agp rue eg c sb Seſeia ol ibn 8— pfiozv glebaogz“ Tee ede; ue eil uebupgz na usbunl zd agen 5 Mae; bon na gya Jeu jcknvggegn uvm oagnlze pl z10 vn cep b ue ebe er ne er“ een dehoachinpa n ene en e e eng„een eee eee 0. aun vu— al oba une cpu jogckongß z Jumo“ le vjozog vag vc Cbungohog at) Jap gegsid ua upuazg nn Ser eee 9 16 u Der bene e eee e een be ee ee ene e eee Jilenepſeg aun Sundeaun nod i eee e eee n eee eee ee e eee 27 dla 85 18 ob. ue lever Ul! 8 i deines deec r ee e eee er ine schie e ane Fun eee e ee epo u Sunpengzezun zb Ango ⸗aubi 8 zemuaugß „ neee dee eee aivau sg— Rylloce= usfcpei Tallvanelg 6 zobvogß uedieg oi— zn 8 e ni d vans ig duo s„ das Jdc 8 cod H„push aamumunze zee sn uebunlgilngz uva sꝛdueges I Aunzuangz sva u. nezlie n enlgenun 0„eunzvm N. 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Und wenn eine ganze Welt ſich dagegen ver⸗ 1 1 beeinträchtigt. Wenn Karola wirklich recht mit N 8 ſchwören wollte, ich werde mich nicht beirren laſſen.“ „Mein Himmel, Armgard!“ rief Karola jetzt, beſtürzt über dieſen leidenſchaftlichen Ausbruch ihrer jungen Schwä⸗ gerin und in dem dunklen Bewußtſein, doch vielleicht zu weit gegangen zu ſein und das Gegenteil von dem Beab⸗ ſichtigten erreicht zu haben.„Wer verlangt denn, daß du dich nicht an Bernfried wenden ſollſt, wo er doch nun das Amt dazu übernehmen muß nach der Teſtamentsbe⸗ ſtimmung von Gert? Ich wollte dir nur freundſchaftlichſt die Gefahren zeigen, die damit verbunden ſind, denn in jedem Falle mußt du auch rein äußerlich vor Gert be⸗ ſtehen können. Wir alle haben noch nicht die Hoffnung aufgegeben, daß er noch am Leben iſt,“ fügte ſie mit ſchmerzlichem Tonfall hinzu,„und wenn er wiederkehrt, darf kein Schatten auf dich fallen. Er muß dich wieder⸗ finden, wie er dich verlaſſen hat.“ Höre auf, höre auf! wollte Armgard aufſchreien, aber kein Ton kam aus ihrer zuſammengeſchnürten Kehle, und Karola fuhr auch unentwegt fort: „Darum mußt du auch dem Urteil der Welt Rechnung tragen und eine Maßnahme treffen, die dich mit einem Schlage aus deiner mißlichen Lage befreit. Du brauchſt nur eine ältere Dame ins Haus zu nehmen, dann biſt du allen Mißdeutungen überhoben und ſtehſt nicht mehr ein⸗ ſam und ſchutzlos da. Wenn du ſelbſt keine geeignete Per⸗ ſon weißt, will ich dir gern behilflich ſein.“ „Während der letzten Worte ihrer Schwägerin war Armgards Erregung abgebbt. Sie hätte ihr jetzt ins Ge⸗ ſicht lachen mögen, aber ſie lächelte nur. „Du ſorgſt dich wirklich zuviel um mich, liebe Karola, und dazu— unnötigerweiſe,“ nahm ſie nun wieder ruhig das Wort.„Ich brauche dieſen Schutz nicht, denn ich bin mir ſelbſt Schutz genug. Bemühe dich alſo nicht, denn es wäre vergebens. Ehe ich mir eine— Ehrendame, eine Oberhofmeiſterin, die meine Schritte, Blicke und Worte bewachen ſoll, ins Haus nehme, eher— eher verlaſſe ich ſelbſt Cronegg.“ „Ah!“ machte Karola verblüfft und auf dieſen Ausgang nicht vorbereitet.„Ich glaubte, auf mehr Verſtändnis bei dir zu ſtoßen,“ entgegnete ſie kalt und ihren Anmut nur mühſam beherrſchend,„aber du haſt ja nie auf unſere gut⸗ gemeinten Ratſchläge und Warnungen hören wollen, was mich um ſo mehr ſchmerzt, als wir nur dein und deines Kindes Beſtes im Auge haben. Setze dich alſo auch weiter⸗ hin Mißdeutungen aus, wenn du ſie ſo gering bewerteſt, daß du dir nichts aus ihnen machſt. Vielleicht kommt es dir ſpäter doch noch zum Bewußtſein, daß ich recht hatte, und dann weißt du, wo du mich finden kannſt. Meiner Hilfe biſt du in jedem Falle ſicher.“ Armgard zwang ſich zu einem liebenswürdig höflichen Lächeln. „Gewiß, Karola, ich weiß ja, wie es gemeint iſt,“ er⸗ widerte ſie etwas zweideutig. Karola erhob ſich jetzt, um ſich zu verabſchieden, und Armgard nötigte ſie nicht zum Bleiben. Sie war froh, die⸗ ſer peinvollen Auseinanderſetzung überhoben zu ſein. Am liebſten hätte ſie offen und ehrlich vor Karola bekannt, wie es um ſie ſtand. Das Geheimnis drückte ſie, und den⸗ noch ſchloß ein gewiſſes Etwas ihr die Lippen. Nicht die Furcht vor der zu erwartenden Entrüſtung ihrer Schwä⸗ gerin, hinter der ſich doch nur die Enttäuſchung über ihre eigenen geſcheiterten Pläne verbergen würde, hielt ſie da⸗ von ab, ſondern allein der innere Druck, der ſie hinderte, frei und offen vor aller Welt ihre Liebe zu bekennen. „Noch bin ich ſelbſt nicht frei, noch ſchreckt mich jeder Hin⸗ weis auf Gert,“ dachte ſie mit Bangen. Und gerade Karo⸗ las, gewiß nicht in liebevoller Abſicht hervorgebrachten Beſorgniſſe hatten die Sehnſucht nach einem ſtarken männ⸗ lichen Schutz, nach einem Geborgenſein in treuer Liebe ſtärker in ihr emporquellen laſſen. Welchen Beweggründen auch ihrer Schwägerin Tun entſprungen ſein mochte, der Wahrheit ihrer Worte in gewiſſer Hinſicht konnte ſie ſich trotzdem nicht verſchließen. Wenn Bernfried jetzt auch das Recht hatte, bei ihr ein⸗ und auszugehen,— der Verwal⸗ ter, wie die Gutsbeamten hatten bereits erfahren, daß die Todeserklärung und Teſtamentseröffnung ſtattgefunden hatte,— ſo fühlte ſie es doch an heimlichen Blicken ihrer Umgebung, daß man ihrem Verkehr mit dem Grafen eine andere Bedeutung beimeſſen könnte die ſie in ein fal⸗ 175 Licht ſtellte. Das war keine angenehme Zugabe zu dem Glück in ihrem Herzen, im Gegenteil, es wurde ſtark ihren Behauptungen hatte, daß man in der Nachbarſchaft darüber ſpräche, ſo wäre es am beſten geweſen, ſie machte dem ein Ende. Andererſeits brachte es ſie vielleicht in eine noch ſchlimmere Lage. Wie würden die böſen Zungen, allen voran die Karolas, erſt läſtern, wenn ſie wüßten, was ge⸗ ſchehen war! Freilich, ſie fragte wenig nach dem Arteil anderer, wenn es vor ihrem eigenen Gewiſſen beſtand, aber gerade das war es ja, was ſie noch immer quälte und ſie zu keinem Entſchluß kommen ließ. Der Schatten wollte noch immer nicht ſchwinden. Wenn ſie 10 jemand hätte anvertrauen, ſich ihr Herz freiſprechen können! Aber die einzige, zu der ſie es tun konnte, war die Mutter, und die weilte fern. Dergleichen läßt ſich auch nur Auge in Auge und von Mund zu Mund ſagen. Geſchriebenes erſetzt die perſönliche Ausſprache nicht. Bernfried, dem ſie ſonſt in allen Dingen vertraute, ſchaltete hier ganz aus; denn hier⸗ in konnte ſie nur ein anderes Frauenherz verſtehen. And wie ſie in ihrer Ratloſigkeit und ihrem Verlangen nach ſolchem Herzen ſuchte, da hatte ſie es auch ſchon gefunden. Es zog ſie zu jener Frau, die zu ihr geſagt hatte:„Komm zu mir, wenn dich etwas quält und bedrückt, was nur zwi⸗ ſchen Frauen ausgetragen werden kann,“ zu der gütigen, verſtändnisvollen Mutter des geliebten Mannes, die ihr eine zweite Mutter werden wollte. Es war ihr, als wenn ihr dort allein Rat und Troſt werden ſollte. 10 Kabi te Anderen Tages fuhr Armgard nach Burgsdorf. Bern⸗ fried war nicht zu Hauſe und das war ihr lieb, denn ſie wollte heute nut zu ſeiner Mutter. Gräfin Johanna empfing ſie wie immer mit herzli⸗ cher Freude über ihren Beſuch. Sie ſah ſchon jetzt in ihr die Tochter und nahm warmen Anteil an dem, was dieſe betraf, So wurde es Armgard nicht ſchwer, ihr offen und rückhaltlos anzuvertrauen, was ſie bedrückte und be⸗ kümmerte. „And nun ſage mir, liebe Mutter, was ich tun ſoll,“ ſchloß ſie endlich,„gib mir einen Rat, hilf mir!“ „Mein liebes Kind,“ ſanft ſtrich Frau Johanna über Armgards Wangen.„Was du mir eben geſagt haſt, iſt zu natürlich und begreiflich, um mich in Verwunderung zu ſetzen. Du liebſt Bernfried, möchteſt ihm gern ange⸗ hören, aber es ſind noch Hemmungen da, die dich quälen und die Karola durch ihre Auslegungen noch verſchärft hat. Was ſoll ich dir nun raten? Wird mein Rat, trotz allen guten Willens, unparteiiſch zu urteilen, nicht doch etwas ſelbſtſüchtig ausfallen? Wenn ich dir ſage: Mache allen Gerüchten und Mißdeutungen ein Ende, quäle dich nicht länger mit Vorwürfen und unnötigen Gedanken, ſondern komm zu uns nach Burgsdorf in den ſichern Schutz eines Mannes und einer Mutter, die dich von Herzen lie⸗ ben', wirſt du mir nicht entgegenhalten, daß ich nur an Bernfried und mich denke?“ 5 „Mutter, nein, nein!“ rief Armgard und ergriff die Hand der gütigen Frau.„Das denke ich nicht! Aber darf ich dieſem lockenden Rat folgen, muß ich nicht fürchten, daß Bernfried darunter leiden wird, wenn man ſeine Frau verleumdet?“ „Nein, mein Kind, das haſt du nicht zu fürchten, ent⸗ gegnete Johanna mit einem feinen Lächeln.„Ein Mann ſetzt ſich leichter über das Urteil der Leute hinweg, und glaubſt du. Bernfried würde es zulaſſen, daß ſich auch nur die geringſte Nachrede an ſeine Frau heranwagt?“ 5 ſihn glückliches Leuchten ging nun über Armgards eſicht. g „Wie du zu tröſten verſtehſt, Mutter!“ ſagte ſie mit einem innigen Blick zu der Aelteren.„Als ich hierherkam, war ich ſo verzagt und mutlos, und nun erſcheint mir alles ſo einfach und— als wär das Glück ſo leicht zu faſſen— man muß es nur recht erkennen.“ „Ja, mein Kind,“ erwiderte die Gräfin,„und—— mache Bernt glücklich— er verdient es.“ „Bernt!“ Mit einem Ruck ſprang Armgard auf und eilte Bern⸗ 11 55 entgegen, der eben das Zimmer ſeiner Mutter be⸗ rat. Er ſchloß ſie in die Arme und küßte ſie. „Armgard— welche Ueberraſchung!“ Sie machte ſich aus ſeinen Armen frei und ſah ihn mit ſtrahlenden Blicken an. (Fortſetzung folgt.) Von Erich Leuchner. Der Mann mit dem nervöſen Geſichtszucken ſprang plötzlich vom Stuhl und rannte durch den Warteraum nach dem Bahnſteig, in deſſen Halle ſoeben der fällige Schnell⸗ zug hereindonnerte. „Mein Herr,— Ihr Paket!“ Er hörte es nicht. Da nahm ich die Rolle vom Tiſch, an dem er mir ge⸗ genübergeſeſſen hatte, und lief ihm nach, aber der ſeltſame Menſch war nicht mehr zu ſehen. Peinlich berührt, mich des fremden Gegenſtandes nicht entledigen zu können, dachte ich eine Weile nach, was zu tun wäre, und ſchon wollte ich mich wieder nach dem War⸗ teſaal begeben, um die Rolle der neutralen Obhut des Schankpächters anzuvertrauen, als ein furchtbarer Lärm mich plötzlich wieder zurückriß und ich— erwachte. Verwundert blickte ich um mich— ich hatte nur ge⸗ träumt, denn ich lag in meinem Bett— und meine Wir⸗ tin klopfte. Dieſes Klopfen hatte eben nur in meinen Traum hin⸗ eingeſchallt und ich war daran geweſen, zu glauben, daß der Lärm auf dem Bahnſteig von einem Unglück her⸗ rühre. Vielleicht, daß ſich gar der merkwürdige Fremde aus Verzweiflung über irgeendwelches Mißgeſchick vor den heranbrauſenden Schnellzug geworfen habe. „Anſinn!“ ſagte ich mir und rief:„Herein!“ Da ſteckte die gute Frau den fleiſchigen Kopf durch die Türſpalte und meinte:„Na, aber— ich bekam es ſchon mit der Angſt zu tun. Ein Herr möchte Sie mal ſprechen.“ „Ein Herr?— Wie ſieht er aus?“ „Nun— groß und hager, dann hat er einen ſo ſtechen⸗ den Blick und ſchüttelt immer mit dem Kopfe, als wenn er halb verrückt wäre.“ „Wie meinen Sie?“ fragte ich etwas nachdenklich.„Er ſchüttelt immer ſo mit dem Kopf?“—„Ja.“ „Das iſt doch aber merkwürdig! Wiſſen Sie, ich habe eben— na, führen Sie, bitte, den Herrn ins Wohnzim⸗ mer. Und er möchte etwas warten. Ich muß mich doch erſt anziehen. Uebrigens, was will er denn eigentlich?“ „Das will er Ihnen ſelbſt ſagen.“—„Nanu!“ Meine Wirtin hatte inzwiſchen mein Zimmer verlaſ⸗ 55 und ich erhob mich eiligſt. Die Geſchichte erſchien mir och etwas komiſch. Ich hatte doch eben von einem Men⸗ ſchen geträumt, gleichfalls von ſechent Statur und hager, 5 war, vor allen Dingen dieſes nervöſe Kopfzucken. Ich muß zugeben, bei dieſem übereinſtimmenden Ver⸗ gleich wurde mir unwillkürlich etwas ſeltſam zumute. Einen Zuſammenhang zwiſchen Traum und Wirklichkeit herzuſtellen und daran zu glauben, war doch ſonſt nie meine Sache, aber hier konnte ich nicht um das Zugeſtänd⸗ nis herum, daß der Beſucher, den mir meine Wirtin ſo⸗ eben beſchrieben hatte, auf Grund der Aehnlichkeit mit dem Manne, der mein Träumen beſchäftigte, mit dieſem irgendwie in Beziehung ſtehen müßte. Ich werde alſo wohl den Mann, der mich erwartet, in meinem Leben ſchon ge⸗ ſehen haben, dachte ich, und heute nacht habe ich eben nur von ihm geträumt, ſagte ich mir zu meiner weiteren Be⸗ ruhigung. Aber, was will er überhaupt von mir? Wäh⸗ rend ich ſo darüber nachdachte und mich bemühte. die Fä⸗ den dieſes Zufallsſpieles zu entwirren, hatte ich meine Toilette beendet und trat ins Nebenzimmer. Aber wie vom Donner gerührt prallte ich zurück. Er war es— von dem ich geträumt hatte. Ich fühlte, wie mir das Blut nach dem Herzen ſchoß, und noch ehe ich Zeit hatte, mich zu einer formellen Be⸗ grüßung zu ſammeln, kam der andere auf mich zu und ſagte ohne ein Wort des Grußes: „Haben Sie keine Furcht! Ich weiß zwar alles, aber ich bin nicht gekommen, um Sie zur Rechenſchaft zu ziehen.“ Alſo, er hatte meine Erregung gemerkt. Aber was ſprach er da von Rechenſchaft? Ich hatte das beſtimmte Gefühl, in der letzten Zeit nichts begangen zu haben, wo⸗ für ich zur Rechenſchaft hätte gezogen werden können, höch⸗ ſtens, wenn ich ganz ehrlich ſein wollte,— aber nein, da⸗ konnte ja nicht ſein. And ich gab mir einen Ruck und faßte meinen Beſucher feſt ins Auge. „Was wünſchen Sie denn von mir?“ ſtieß ich hervor Da zerriß ein ſtummes, gräßliches Hohnlachen die ſtei⸗ nerne Ruhe ſeines immerhin ſchon widerwärtigen Geſich tes. Er legte die Handfläche an den Mund und neigte ſic zu meinem Ohr: „Das werden Sie ſchon erfahren,“ flüſterte er mir zu Ich wich entſetzt zurück. ö „Ja!“ ſagte er heiſer und holte umſtändlich eine Pa pierrolle aus der inneren Manteltaſche. Ich dachte nicht anders, als es ſollte ſich unter mir di Erde öffnen. Es war dieſelbe Rolle, die ich heute Nacht it jenem merkwürdigen Traum in der Hand gehabt hatte ohne ſie dem Beſitzer wiedergeben zu können. Dieſelbe Rolle, die der Mann als Gertruds Begleiter früher ein mal getragen hatte! i Kalter Schweiß brach mir aus den Poren und in mei⸗ nem Kopfe warfen ſich die Gedanken ſchmerzzuckend wit zerbiſſene Schlangenleiber durcheinander. Schon ſah ich die Schrecken der nächſten Minuten auf mich zukriechen, do durchbrach die eiſige Stimme des Fremden nochmals die unheilvolle Stille. „Hier!“ ſagte er und übergab mir die Rolle. Zum Donnerwetter, was ſoll das alles?“ ſchrie ich ihm entgegen. f „Hier finden Sie alles, aber ich nehme Ihnen Ihr Wort ab, daß Sie die Papiere nicht vor Ablauf von zwei Stunden leſen. Das andere— ſagen— Sie— ſich ſelbſt!“ Seine Stimme ſenkte ſich dabei von Wort zu Wort und erſtarb in einem heiſer aufgurgelnden Laut. Währenddeſſen war er ganz langſam an mir vorbei⸗ gegangen— bis zur Tür, lauernd wie ein Raubtier, das ſeine Beute beſchleicht. Nur in ſeinen Augen wogten jetzt die Gluten des Haſſes und, in ihnen gehärtet, traf mich ſein Blick wie ein gezückter Dolch. 15 Dann griff er hinter ſich, unſicher, taſtend. Endlich fand er die Klinke und in dieſer Stellung öffnete er die Tür. Noch ein Blitz aus ſeinem Auge. Die Tür 1040 ſich. Ich war allein. Ein ſchwerer Atemzug ſtieg mir aus der Bruſt. Ich legte die Rolle auf den Tiſch und wartete. e Es war die zehnte Vormittagsſtunde. Alſo um zwölf Uhr—! dachte ich ſo bei mir. Aber warum durfte ich nicht gleich den Inhalt der Papiere ken⸗ nenlernen? Aber ich hatte ja mein Wort gegeben und ließ die Rolle unberührt. N Träge ſchlichen die Minuten vorüber und unverwandt hing mein Blick an der Ahr. Da endlich holte der Regulator über dem Sofa zum Schlage aus und zwölf ſchwere Schläge fielen wie klin⸗ gende Kugeln in mein zermartertes Gehirn. Da ſprang ich auf und löſte mit zuckenden Fingern die Verſchnürung. Die Rolle entblätterte ſich und heraus fiel das Bild einer jungen, wunderhübſchen Frau. 12 „Gertrud!“ ſchrie ich auf und ſank auf den Stuhl zu⸗ rück. Dann las ich in eckigen Schriftzügen die Worte: „Mein Herr! Ich weiß alles. Sie ſind es, der mir meine Braut entzogen hat. Wenn Sie dieſe Zeilen leſen, hat al⸗ les ein Ende: meine ehemalige Braut, das Vergehen ihrer Abtrünnigkeit und— ich. Ihre Strafe aber ſoll in dem Gedanken liegen, daß Sie mich von meiner Rache hätten abhalten können, wenn Sie die Ihnen übergebene Papier⸗ rolle gleich nach meinem Fortgange erbrochen hätten.“ „Gertrud!“ ſchrie ich nochmals auf und brach vollends in mich zuſammen. 5 1 Noch einmal flatterten meine Gedanken auf wie zer⸗ ſchellte Sturmvögel, dann glitt es von mir ab wie ein letz⸗ tes Kraftgefühl vor dem Tode. Meine Arme ſanken an mir herunter und mit aller Gewalt zoa mich etwas vom