61 zaggeb Nie, 27 Luv aue uuem qu ul Bog i eg e Fong een e ß 1 3533 asd 1105 Ugra! angvd 55 Udbunjanbhs ogpoge led ui uvul ava ang 905 0 Diaa ves unsgs 1 9 22 3 A iii pazuzeseg re und ges. Feiertage e Poft Mk. 1.80. Erſcheint täglich, mit Bezugspreis: Monatlich x 51 in der Geſchäftsſtelle am Schalter a5 oudtl. Mk. 1.26 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite um- zelle 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachlzſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poftſchech⸗Konto: Karlstuhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 37. Jahrgang 0 26 6, „Neues europäiſches Konzert Wie man ſich in England die politiſche und wirtſchaftliche Neuregelung Europas denkt. London, 28. Januar. Der engliſche Plan für eine Hand in Hand gehende po—⸗ litiſche und wirtſchaftliche Neuregelung in Europa wird in einem Leitaufſatzder„Times“ erneut aufgegriffen und ausführlich beleuchtet. Das Blatt ſchreibt, daß ein ſolcher Plan natürlich nicht mit einem Schlage erzielt werden könne, ſondern ſchrittweiſe aufgebaut werden müſſe. Zuerſt handele es ſich darum, das Nichteinmiſchungsſyſtem für Spanien zu vollenden. Als nächſtes müßten neue Me⸗ thoden in Weſteuropa geprüft werden, für die Bel⸗ gien den Weg gezeigt habe. Das letzte Stadium, das eine gegenſeitige Toleranz zwiſchen Moskau und Berlin, eine Einſchränkung der Komintern und eine Rüſtungsver⸗ einbarung umfaſſe, könne nicht ohne eine allgemeine Betei⸗ ligung an einem umfaſſenden Vertrag vollendet werden, nämlich der Völkerbundsſatzung, wenn dieſe auch revidiert, umgeſchrieben und neu ausgelegt werden müſſe. Das neue Haus könne und müſſe in einzelnen Teilen ge⸗ plant werden, aber es werde als ein einziges Ganzes ſte⸗ hen oder fallen. Für all dies habe der Führer ſelbſt einen Grundplan bereits aufgeſtellt. Die Liſte der Wieder⸗ aufbaumaßnahmen ſei zwar ungeheuer verwickelt, aber kein Land könne ſich von der gemeinſamen Aufgabe fernhalten und vermuten, daß es von den Folgen unberührt bleiben würde. Wenn dies unmöglich wäre, dann würde auch der Frieden auf die Dauer unmöglich ſein. Unter der Ueberſchrift„Ueber die Grenzen hin⸗ über“ weiſt das Blatt zunächſt auf die ungünſtige Auf⸗ nahme der letzten Rede Edens in Deutſchland hin, die ſo ausgefallen ſei, als ob Eden energiſche Feindſeligkeiten gegenüber Deutſchland empfohlen hätte, anſtatt, wie er es getan habe, ein Angebot der Befriedung und Zuſammen⸗ arbeit zu machen. Die Aufnahme der Blum ⸗Rede ſei etwas beſſer ausgefallen. Der engliſche Außenminiſter jedoch werde es ſein, an den Hitler einen Teil ſeiner Rede am kom⸗ menden Samstag richten werde. Die bloße Vermutung, daß Hitler möglicherweiſe einen neuen Schritt zum Frieden tun werde, habe bereits einige nervöſe Journaliſten in Frankreich zu der üblichen Suche nach neuen Verwicklungen veranlaßt, mit denen ſie ſich ſelbſt und ihre Leſer in Schrecken ſetzen wollten. Nichts ſei jedoch gewiſſer, als daß eine gemeinſame Grundlage in Europa auch jetzt noch vorhanden ſei. Die Annahme, daß es dieſe Grundlage nicht gebe, wäre das⸗ ſelbe, als wenn man in Europa mit einem neuen Krieg rechnen würde. Auch die Ereigniſſe in Spanien zeigten, daß der„nächſte Krieg“ keſneswegs un vermeid⸗ lich ſei. Mit der Zeit werde es immer klarer, daß die ſpaniſchen Schwierigkeiten nur durch die Spanier ſelbſt gelöſt werden könnten. Eng⸗ land erinnere ſich nicht nur an die Lehren, die es ſeinerzeit aus ſeiner Intervention in Sowjetrußland gezogen habe, ſondern auch an die Entſchloſſenheit, mit der es die Ein⸗ miſchungsverſuche im Rheinland und in anderen Teilen Deutſchlands nach dem Kriege abgelehnt habe. Was falſch und zwecklos in Deutſchland geweſen ſei, könne nicht richtig und praktiſch in Spanien ſein. Ein ſtar⸗ kes und unabhängiges Spanien liege in engliſchem und ohne Zweifel auch allgemeinem Intereſſe. Aber die Stärke eines Landes könne nicht erborgt werden. England ſei entſchloſſen, ſich nicht an einer neuen„heiligen Alllanz“ zu beteiligen, die anderen Ländern ihre Politik diktieren wolle Ein ſolches Verfahren führe zur Revolution, würde den Marxiſten in die Hand ſpielen und Europa für den Bolſchewismus vorbereiten. Werbung um Deutſchlands Mitarbeit Die britiſche Weigerung, 17 an einem Krieg der Welt⸗ anſchauungen zu beteiligen, ſei einer der A piogt der Demokratie. Es handele ſich aber nicht um eine bloße Ver⸗ neinung, ſondern um einen Teil eines poſitiven Aufrufes zur Zuſammenarbeit durch einen Staat, der gleicherweiſe die faſchiſtiſche und die kommuniſtiſche Weltanſchauung ab⸗ lehne. Zuſammenarbeit erfordere nach engliſcher Auffaſ⸗ ſung nicht, daß irgendeine Nation ihr Recht opfere, ihre Politik nach eigener Ueberlieferung und Notwendigkeit zu verfolgen. In anderer Hinſicht bedeute die Zuſammenarbeit ein Programm und Syſtem zwiſchen Mächten, die freie Hand hätten, eine Neuregelung anzunehmen oder abzu⸗ lehnen. Deutſchland eh dieſe Früchte, und die Be⸗ auptung, daß Deutſchland aufgefordert werde, ſeine Frei⸗ eit für ein Linſengericht auszuhandeln, ſei ein Witz der elt. Man biete Deutſchland nicht„Konzeſſionen“ oder„Be⸗ ae de an, ſondern einen Anteil an einer wirt⸗ chaftlichen Partnerſchaft, die, wie alle Vereinbarungen, die Teilhaber gegenſeitig verpflichten würde, Ane zu tun oder nicht zu tun. Das Blatt weiſt auf die Aeußerung Edens 05 daß eine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit und die po⸗ itiſche Befriedung Hand in Hand gehen müßten, und knüpft daran die Frage, ob dies etwa eine erniedrigende Forderung auf Aufgabe des Vierjahresplanes ſei. Die Gegenſeitigkeit des Handelns müſſe jedem Land das Maß der Organiſation erlauben, das es für die Selbſt⸗ verteidigung für notwendig erachte. Aber es ſei klar, daß ſie niemals ein Land umfaſſen könne, das die gegenſeitige wirtſchaftliche Abhängigkeit in irgendeiner Form als Knechtſchaft oder Bedrohung der Sicherheit betrachte. Gleichzeitig könnten leicht Mißverſtändniſſe hervorgerufen werden, wenn man es unterlaſſe, zwiſchen dem wirtſchaft⸗ —— . — ͤ—œZ—PUꝑꝛ Dages · und Anzeigenblatt ole Detlagen: Der Familtenfreund, Juſtriertes Unterholtungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— O.-A. XII. 36 1140 Freitag, den 29. Januar 1937 lichen und dem politiſchen unterſcheiden, obwohl beide eng verbunden ſeien. Auf wirtſchaftlichem Gebiet werde eine Ausdehnung des internationalen Handels nach gleichen und vereinbarten Bedingungen das Verhandlungsziel ſein. Zur Wiedererörterung gehörten die Rohſtoffkontrolle und die wirtſchaftlichen Beweisgründe für die kolonjale Forderung, wie ſie Dr. Schacht vorgebracht habe, Gleichzeitig werde auf dem politiſchen Gebiet der natürliche und endgültige Beweis des Erfolges die Sta⸗ biliſierung der Rüſtungen ſein. Ein unſinniges Wettrüſten fördere gerade das Unſicherheitsgefühl, aus dem es ent⸗ ſpringe. Solange die Rüſtungen nicht eingeſchränkt wür⸗ den, könne das Vertrauen nicht Wurzel faſſen, und damit würden auch die Vorausſetzungen für eine wirtſchaftliche Vereinbarung fehlen. Was für einen wirtſchaftlichen Fort⸗ ſchritt könne es ohne Vereinbarung geben? Was für politi⸗ ſche Sicherheit ohne Rüſtungsgarantien? Deutſchland habe am meiſten zu gewinnen, indem es wieder in das euro⸗ päiſche Konzert eintrete und es damit neu begründe. Diejenigen, die dieſer Anſicht ſeien, hätten ſedoch die be⸗ ſondere Verpflichtung, ſich nicht in Allgemeinheilen über die nakionalſozialiſtiſche Geiſteshaltung zu ergehen, ſondern zu verſuchen, ſich in die deutſche Auffaſſung von Europa ein⸗ zufühlen und vor allem davon Abſtand zu nehmen, dieſen oder jenen Verzicht als eine Vorbedingung für eine Kon⸗ ferenz zu fordern. In erſter Linie ſei eine Vereinbarung zwiſchen Deutſchland, Frankreich und England uner⸗ läßlich für ein neues europäiſches Konzert. Dieſes Konzert könne aber nur auf Wirklichkeiten wiederaufgebaut werden. Hierzu gehöre die traditionelle deutſche Theſe, daß kein an⸗ derer Staat, der ſich in die Lage Deutſchlands verſetzen könne, bereit ſein würde, Verpflichtungen eines neuen Ver⸗ trages einzugehen, ſolange das franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Bündnis und der ſowjetruſſiſche Pakt mit der Tſchechoflowakei immer noch in voller Kraft ſeien. Dieſe Pakte ſeien daher unvereinbar mit einer freien politiſchen Regelung. Dieſe Pakte aber, meint die„Times“ darauf, ſeien vorhanden, weil es keine ſolche Regelung gegeben habe, und jede Regelung müſſe ſie hinfällig machen. Es wäre jedoch ein großer Fehler, wenn man vermuten würde, die Pakte durch Anklagen, Druckmaßnahmen und Gewalt brechen zu können. Die Staatskunſt werde ſich nicht damit zufrieden geben, auf Rechten, Ungerechtigkeiten und Verantwortungen herumzureiten, ſondern ſie werde das Ziel und die Mittel abzumeſſen haben. Wie aber könnten die erwähnten Gent beſeitigt werden, und wie könnte ein natürliches Gleichgewicht im Oſten und Weſten wiederher⸗ geſtellt werden? Die Antwort laute: durch einen unter ge⸗ wiſſen Bedingungen erfolgenden Austauſch von neuen Garantien, die den Pakten keine Möglichkeit des Fortbe⸗ ſtehens laſſen. Herangehen an den Frieden zu Neue Friedensrede des Führers Wiederum ſteht die Welt vor einem geſchichtlichen Er⸗ eignis. Am 30. Januar, dem Erinnerungsktage der Ret⸗ kung Deutſchlands durch den Nationalſozlalismus, hat der Führer den Keichstag einberufen, um eine grundſätzliche Erklärung abzugeben. Die ganze Welt lenkt ihre Blicke heute ſchon nach Ber⸗ lin und erwartet mit Intereſſe die Führerrede. Das geſamte deutſche Volk nimmt an dieſem Tage in nerſten Ankeil an den geſchichtlichen Ereigniſſen. Aus die. J 195 Grunde hat Reichsminiſter Dr. Goebbels auch Gemein⸗ chaftsempfang angekündigt. Es ergeht an die geſamte Bevölkerung Badens der Appell, am kommenden Samskag an dem Rundfunkemp⸗ fang keilzunehmen. 5 Die Gaſtſtättenbeſitzer werden gebeten, in ihren Wirt⸗ ſchaftslokalen die Ueberkragung aufzunehmen. Die Bevölkerung wird gebeten, am 30. Januar in der Zeit von 13 bis 16 Uhr möglichſt auf die Einkäufe zu ver⸗ zichten, damit auch den Angeftellten die Teilnahme am Ge⸗ meinſchafksempfang ermöglicht wird. i f Noch vor wenigen Jahren kümmerte ſich kein Staaks⸗ mann der Welt um Deutſchland. heute aber blickt eine Welt auf den Führer. Dieſe Tatſache verpflichtet uns, den hiſtoriſchen Stunden unſere arößte Aufmerkſamkeil zu ſchenken. Die Parole für den 30. Januar heißk: Jeder Volksgenoſſe hörk den Jührer! 5 Gauß topagandaleitung der NSDAP. Reichsleiter⸗ und Gauleitertagung An Vorabend des 30. Januar. Berlin, 29. Januar. Die Reichspreſſeſtelle der NS DAP teilt mit: Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hält heute eine Reihe von Einzelbeſprechungen ab, die am Don⸗ nerstag bereits begonnen haben und in deren Verlauf ſämtliche Gauleiter der Ns DA p diejenigen polikiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen, die für die Bevölke⸗ rung ihres Gaues von Belang ſind, dem Stellvertreter des Jührers vortragen. Dieſen Einzelbeſprechungen folgt am Freitagnachmittag eine Tagung der Keichsleifer und Gau eiter, in der der Skellverkreter des Führers und der Keichsorganiſalions⸗ leiter der N Ap, Dr. Ley, das Wort ergreifen werden. Anſchließend werden die Reichs⸗ und Gauleiter ſowie eine Anzahl anderer führender Männer der Partei den Vorabend des 30. Januar in kameradſchaftlichem Beiſam⸗ menſein mit dem Stellvertreter des Führers verbringen. — Wem mene Nr. 24 Befriedigung in Danzig Endlich Herr im eigenen Hauſe. Danzig, 29. Januar. Der Genfer Ratsbeſchluß in der Danziger Frage, der, wenn auch erſt nach langen Kämpfen und mit den in Genf üblichen Berklauſulierungen endlich die inneren Hoheits⸗ rechte der Danziger Regierung auf der Grundlage der un⸗ mittelbaren danzig⸗polniſchen Vereinbarungen anerkennt, iſt in Danzig allgemein mit Genugkuung aufgenommen worden. 5 So ſchreibt der nationalſozialiſtiſche„Danziger Vorpo⸗ ſten:„Genf hat— in der dieſer Einrichtung gemäßen Form— der Regierung der Freien Stadt Danzig endlich nach langem Druckſen beſtätigt, daß ſie eine wirkliche Re⸗ gierung iſt, die eines Vormundes nicht bedarf. Es will ſchon etwas heißen, daß in dem Bericht des Dreierkomi⸗ tees— wenn auch verklauſuliert— zugegeben wird, daß es nicht die ſelbſtperſtändliche Aufgabe des Völkerbundes ſein kann, ſich in innere Vorgänge der Freien Stadt Dan⸗ 0 einzumiſchen und ſich als richterliche Inſtanz zu füh⸗ en. Die Querulanten haben mit dieſem Spruch ihren Rechtsanwalt verloren. Damit ſind alle Vorausſetzungen gegeben, daß die Regierung und die nationalſozialiſtiſche Bevölkerung den noch zu ernennenden Hohen Kom miſ⸗ ſar mit offenen Armen empfangen und keine Hindernis⸗ Meter mehr dafür vorfinden, ihn als Beſtandteil des Rechtsverhältniſſes der Freien Stadt Danzig zum Völker⸗ bund und darüber hinaus als ein Element der Rechtsgrund⸗ lage der Danziger Eigenſtaatlichkeit überhaupt zu betrach⸗ ten.“ de Graaf lehnt ab Der holländiſche Vizeadmiral de Graaf, der für den Poſten des Völkerbundskommiſſars in Danzig vorgeſehen war, hat dem Völkerbundsſekretariat mitgeteilt, daß er nicht in der Lage ſei, dieſen Poſten anzunehmen. d Wachſende Erkenntnis in der Judenfrage Bemerkenswertes Wiener Gerichtsurteil.— Der Raſſegedanke. Das Wiener Zivillandesgericht hat ein Urteil gefällt, das von grundſätzlicher Bedeutung iſt, weil zum erſtenmal in Oeſterreich die Verſchiedenheit der Raſſen— es handelt ich um einen Reichsdeutſchen und eine Jüdin— als Ehe⸗ cheidungsgrund anerkannt wurde. Der Mann hatte dis Scheidung mit der Begründung verlangt, daß die Bluts⸗ fremdheit ſich im Laufe der Zeit bis zur unüberwindlichen Abneigung geſteigert habe. Das Gericht gab der Klage au. ſtatt. In der ſehr intereſſanten Begründung des Urteils heißt es, die Raſſeforſchung der letzten Zeit ſei zu bedeu⸗ tenden Ergebniſſen gekommen. Die Verſchiedenheit zwiſchen Deutſchen und Juden beſtehe unzweifelhaft. Dieſer Raſſe⸗ unterſchied ſei nicht nur an der äußeren Erſcheinung, ſon⸗ dern vor allem auch in der anderen Art des Charakters, des Geiſtes und der Seele feſtſtellbar. Neinungen und Ab⸗ neigungen ſeien andere. Die verſchiedene Art der Stel⸗ lungnahme zum Leben ſelbſt müſſe daher in einer eheli⸗ chen Gemeinſchaft beſonders ſchwer empfunden werden. Arierparagraph bei Studentenorganiſation in Krakau. Eine der größten Rechtsſtudentenorganiſationen in Kra⸗ kau hat mit 321 gegen 55 Stimmen die Einführung des Arierparagraphen beſchloſſen. Dieſe Krakauer Studenten⸗ organiſation hat ſich ſomit als erſte polniſche Organiſation die Grundſätze des Arierparagraphen zu eigen gemacht. Jüdiſche Frechheiten und die rechte Ankwork. Dieſer Tage hat ſich die Unjon öſterreichiſcher Juden ein wahres Muſterſtück an jüdiſcher Frechheit geleiſtet. In einer Ausſchreioung für den Poſten des Betriebsleiters des Elektrizitätswerkes der Stadt Melk waren u. a. ein guter Leumund und chriſtliche Geſinnung verlangt worden. Dar⸗ 190 proteſtierte die jüdiſche Union unter Berufung auf an⸗ eblich verbriefte Rechte der völligen ſozialen Gleichſtellung. ewiſſermaßen als Sprecher der Behörden klopft die „Reichspoſt“ den Juden nun gründlich auf die Finger un⸗ ter Hinweis darauf, daß es das gute Recht einer rein katho⸗ liſchen Stadt wie Melk ſei, einen chriſtlichen Eleklrotechni⸗ ker ſtatt ausgerechnet einen jüdiſchen anzuſtellen. Niemand käme von katholiſcher Seite auf den abſurden Gedanken, ſich etwa um einen Poſten zu bewerben, den blelleicht die isrgelitiſche Kultusgemeinde ausſchriebe. Zum Schluß ver⸗ bittet ſich die„Reichspoſt“ einen Ton, der die irrtümliche Meinung aufkommen laſſen könne, daß der Landeshaupt mann von Niederöſterreich eine Art Exekutivorgan des jü⸗ diſchen Vereins ſei. f Südafrika wehrt ſich gegen Judeneinwanderung. Das Geſetz zur Einſchränkung der Einwanderung wurde vom Parlament der Südafrikaniſchen Union in dritter Leſung behandelt. Miniſterpräſident General Hertzog erklärte dazu, daß der ſtarke Zuſtrom von Juden und die damit ſteigende Erregung im Lande gegen die Juden die Veranlaſſung zu dem Geſetz gegeben habe. Die Regierung von Südafrika ſei außerdem vor der Gefahr gewarnt worden, von unliebſamen Elementen überflutet zu werden. Der Innenminiſter beſtritt, daß das Geſetz ſich ausſchließlich gegen die Juden richte. Sonntag Wiederhoſung der Führertede Berlin, 28. Jan Alle deutſchen Sender, mit Ausnahme des Deutſchlandſenders wiederholen die Reſchstagsrede des Führers vom 30. Januar am Sonntag, den 31. Januar, in der Zeit von 11 bis 14 Uhr. i 8. Die Freiwilligen in Spanien Britiſche Erwiderung auf die Ankworten. London, 29. Januar. Die britiſche Regierung hat ihre diplomatiſchen Ver⸗ treter in Berlin, Paris, Rom, Liſſabon und Moskau be⸗ auftragt, den Regierungen dieſer Länder mitzuteilen, daß be mit Freuden aus den Antworten auf ihre Note vom 9. anuar entnimmt, daß in den verſchiedenen auf Spanien bezüglichen Fragen ein weiteres Maß von Uebereinſtim⸗ mung erreicht worden iſt. 5 Die britiſche Regierung bringt dabei zum Ausdruck, daß keinerlei Widerſpruch gegen die Anregung eingegangen ei, wonach der Notenwechſel dem Nichteinmiſchungsaus⸗ chuß übergeben werden ſoll mit dem Erſuchen, einen Zeit⸗ punkt für das gleichzeitige Inkrafttreten des Freiwilligen⸗ verbotes feſtzuſetzen, ſobald ein allgemeines Uebereinkom⸗ men über den Kontrollplan erzielt worden iſt, und zwar, bevor der Kontrollplan in Kraft geſetzt iſt. 3 britiſchen Bolſchafter in Berlin und Rom ſind dar⸗ über hinaus erſucht worden, feſtzuſtellen, daß die britiſche Regierung der Erörterung des Vorſchlages zuſtimmt, die bereits in Spanien befindlichen ausländiſchen Teilnehmer un den Kämpfen in Spanien zurückzuziehen. Kampf Aller gegen Alle Ein Artikel der in Varcelong erſcheinenden Zeitung „Batalla“, des Organs der ſogenannten„marxiſtiſchen Einheitsfront“, kennzeichnet erneut das Chaos und die wachſenden Gegenſätze, die im Lager der Gegner der ſpa· niſchen National⸗Regierung immer mehr zu einem Kampf Aller gegen Alle zu führen ſcheinen. Das märxiſtiſche Blatt bringt ſeine kiefe Enktäuſchung über die Folgen der ſowjetruſſiſchen Einmiſchung in Spa⸗ nien unverhüllt zum Ausdruck und wendet ſich in heftigen Worten gegen die Diktatur Stalins, von der es ſagt, daß ſie Verbrechen erzeuge wie alle Schreckensherrſchafken. Zum Schluß des Arkikels wird das ſpaniſche Volk aufgerufen, ſich ſtets vor Augen zu halten, wozu der ſowpetruſſiſche Terror führe. Gegen die Streikhetzer Abwehrbewegung gegen die kommuniſtiſchen Schürer. Newyork, 28. Juni. Wie aus Flint(Michigan) gemeldet wird, nimmt die Abwehrbewegung gegen die kommuniſti⸗ ſche Streikhetze mehr und mehr zu. Eine Gruppe von Ar⸗ beitswilligen drang in das Zimmer eines Hotels in der Umgebung der Stadt ein, wo die Leiter des Streiks in der Automobilinduſtrie eine Beſprechung abhielten und ent⸗ führte zwei der Streikhetzer. Nachdem die Poltzei ihre Be⸗ freiung erwirkt hatte, nahm ſie ſechs Streikführer in Si⸗ Sch hen und beförderte ſie nach Saginaw⸗Stadt. Die Schutzhäftlinge waren unter ſtarker Bewachung kaum in einem Hotel untergebracht worden, als ſich ſchon eine große Menſchenmenge anſammelte und eine drohende Haltung gegen ſie einnahm. n Die Polizei ſah ſich ſchließlich veranlaßt, die Streikfüh rer in einem Kraftwagen nach Flint zu überführen. Unter lauten Verwünſchungen der Menge gegen die kommuniſti⸗ ſchen Hetzer begann die Fahrt. Außerhalb der Skadtgren ze fuhr der Wagen gegen einen Pfeiler und ſtürzte um. Da⸗ bei wurden vier der Inſaſſen ſchwer und einer leicht ver⸗ letzt. Der ſechſte Wageninſaſſe wird vermißt. Man nimmt an, daß er entweder geflohen oder enkführk worden iſt. Faſt eine Million Obdachloſe Rieſige Hochwaſſerſchäden in Us A. N Newyork, 28. Jan. Die Zahl der Obdachloſen in den Ueberſchwemmungsgebieten der elf Stagten des mittleren Weſtens betrug am Mittwoch abend über 900 000. Die Höhe des Schadens wird weit über 400 Millionen Dollar geſchätzt. Die Jahl der Token ſteigt ſtändig. Der Leiter des Ge⸗ ſundheitsamtes in Louisville(Kentucky) gab bekannt, daß allein im Hochwaſſergebiet von Louisville über 900 Tote zu beklagen ſind. Die Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Flut wurden durch ſchönes Wetter begünſtigt. Hinzu kam, daß in einigen Kaen am Ohio das Hochwaſſer ein wenig fiel. Die Aufräumungsarbeiten dürften allerdings nach Abzug des Waſſers mehrere Monate dauern. Am Unterlauf des Miſ⸗ ſiſſippi wird der höchſte Stand des Hochwaſſers erſt in vier Tagen erwartet. Schloß Greffensfein Original⸗Roman von M. Herzberg. 39 „Nicht daß ich wüßte, Herr Graf! Es hielt wohl ſo ge⸗ gen Einſen ein fremdes Auto auf der Landſtraße unweit dem Parkpförtchen; aber es iſt ſchon manchmal vorgekom⸗ men, daß einer der uns nächſten Gutsbeſitzer nachtens per Auto reiſte und wegen einer Grund und Boden halten mußte. Deutlich war es gar nicht mal zu erkennen; denn der Mond war untergegangen, und ehe ich dazu kam ſauſte es ſchon davon. Nee, Herr Graf, 'n Auto iſt nichts Verdächtiges nicht!“ „Sie mögen recht haben,“ ſagte der Graf, und entließ den Mann, nun ſeiner Sache ſicher. Irene war, wie ſtets, ſo auch heute vormittag durch das während der Tageszeit unverſchloſſene Seitenpförtchen des Parks in die Bibliothek und an ihre Arbeit gegangen. Zu ihr drang keine Kunde von dem, was ſich oben im Schloſſe ereignete, und ſo erfuhr ſie nichts von der Flucht der Frau Walent, um ſo weniger, weil Graf und Gräfin es vermie⸗ den hatten, die Dienerſchaft zu Mitwiſſern derſelben zu machen. Als ſie dann aber zu Tiſche gegangen, empfingen ſie ganz aufgeregt mit der Nachricht. Rudolf und Marianne Gernot hatte ſie dem Freunde telephoniſch mitgeteilt. Das junge Mädchen, ſechs Uhr nachmittags gebunden— war nicht ſehr erſtaunt darüber. dieſes unerträglich, ja, Sehr peinlich und kleinen Panne auf unſerem durch ihre Verſprechen noch bis ſie hatte die Stunde geſtern noch im Beiſein der Geängſtigten nach der Bibliotheks⸗ und auf der ihres Armbandes, alſo doppelt, feſtgeſtellt— Etwas Aehnliches hatte ſie erwartet; denn es war nicht anzunehmen geweſen, daß die Schuldige ruhig und untätig bis zu dem Zeitpunkt im Schloſſe verharren würde, um ſich vor allen als Betrügerin enklarven zu laſſen. Hatte ſte doch ſelbſt beteuert, daß ihr tödlich ſein würde. Irene fühlte durch die Flucht der Frau ſogar eine gewiſſe Erleichterung. Bei der, ihrer Ueberzeugung nach ungeheuchelten, echten Verzweiflung derſelben über die Entdeckung ihres Betrudes hatte ſie Grauſigeres, einen möglichen Selbſtmord gefürchtet. ſchwer war es Irene aber, bis ge⸗ 93 Katholiken erſchoſſen! Wegen Verweigerung von Goktesläſterungen. Salamanca, 28. Januar. Ein zu den nationalen Truppen übergelaufenes Mit⸗ 1 der bolſchewiſtiſchen Banden berichteke, daß in der ka⸗ alaniſchen Oriſchaft Cervera vor kurzem ein Geiſtlicher und 94 katholiſche Studenten von den Bolſchewiſten erſchoſſen worden ſeien, weil ſie ſich weigerten, Goktesläſterungen auszuſprechen! Wie dem„Jour“ aus Bayonne gemeldet wird, ſollen Ueberläufer der bolſchewiſtiſchen Miliz erklärt haben, daß die Lage in Madrid verzweifelt ſei. Die Anforderung von Lebensmitteln durch den Oberhäuptling der bolſchewiſtiſchen Horden ſei von Valencia mit der Antwort:„Auch bei uns fehlt es an Lebensmitteln!“ erledigt worden. Bauernzorn gegen die bolſchewiſtiſchen Peiniger Eine weitere Meldung des gleichen Blattes beſagt, die bolſchewiſtiſchen Machthaber in Valencia, deren Ueberſied⸗ lung nach Barcelona übrigens nicht mehr lange auf ſich warten laſſen werde, hätten angeordnet, daß alle Bauern, die nicht dreiviertel ihrer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe abliefern, ohne weiteres erſchoſſen werden. Dieſe Maßnahme habe zur Erhebung der bis aufs Blul gepeinigten Bauern geführk. Bei Juſammenſtößen mit der Miliz ſeien in den letzten Tagen 114 Bauern getötet und 327 verletzt worden. Moskau befahl den Mord Belgien verlangt Sühne für Borchgraves Tod. Brüſſel, 29. Januar. Die katholiſche Anfrage im Senat über die Haltung der Valencia⸗Bolſchewiſten in der Angelegenheit der Ermor⸗ dung des Barons de Borchgrape wurde auf Wunſch des Außenminiſters Spaak bis zur nächſten Woche vertagt. Der Außenminiſter glaubt erſt dann alle Unterlagen in Hän⸗ den zu haben, um dem Senat reſtloſe Auffklärung geben zu können.. Ueber die Ermordung des belgiſchen Diplomaten ver⸗ öffentlicht die Antwerpener„Metropole“ am Donnerstag aufſehenerregende Einzelheiten, die ſie aus ſicherer Quelle erhalten haben will. Danach ſoll der Tod des jungen Bot⸗ ſchaftsſekretärs weniger auf das Konto der undiſziplinier⸗ ten Horden in Spanien als vielmehr auf das Konto der GPll in Moskau zu ſchreiben ſein. „Der Hinrichtungsbefehl für Baron de Borchgrave“ erklärt das Ankwerpener Blakt,„ſtammt aus den geheimen Büros der bolſchewiſtiſchen Internationale in Moskau. Die ſpaniſchen Bolſchewiſten wollten und konnten ſich nicht dem von der Sowjelmeute beſchloſſenen Mord widerſetzen, da ſie gefügige Diener der 3. Internationale in ihrem eigenen Lande ſind. Baron de Borchgrave iſt als pflichibewußler Ehrenmann und unbefleckter Held im Dienſte ſeines Landes ums Leben gekommen. Die belgiſche Oeffentlichkeit wird ſich nicht eher zufriedengeben, bis dieſe ruchloſe Tat der roten Horden reſtlos aufgeklärt und geſühnt iſt.“ Stalin wütet weiter Im April der dritte Theaterprozeß. Warſchau. 28. Januar. Nach einer über Riga nach Warſchau gelangten Mos⸗ kauer Meldung wird im April ein dritter Theaterprozeß gegen angebliche Trotzküſten in Moskau eröffnet werden. Auf der Anklagebank werden der Chefredakteur der „Isweſtija“, Bucharin, der bisherige Militärattachee der Sowjietbotſchaft in London, Pukna, der Adjutant des Marſchalls Tuchatſchewſki, Smut, der frühere Außen⸗ miniſter der Ukraine und Sowjetgeſandte in Paris, Ra⸗ kowſki, einer der nächſten Freunde Lenins, Ryko w, und eine Reihe weiterer alter Bolſchewiſten Platz nehmen. Eine Moskauer Pat-⸗Meldung beſtätigt die ſchon ge⸗ meldete Verhaftung des Zarenmörders uad bekann⸗ ten Bolſchewiſten Deleborodow, dem die Beteiligung an il⸗ legalen Organiſationen, die gegen die Regierung arbeite⸗ ten, vorgeworfen wird. Weiker meldet die Pat aus Moskau, daß die Schwe⸗ ſter und die Tochter Trotzkis in Krasnojarſk ver⸗ aftet worden ſeien. Die Schweſter Trotzkis war die erſte Frau des erſchoſſenen Bolſchewiſten Kamenew. müſſen. In ihrer großen Gewiſſenhaftigkeit glaubte ſie ſich indeſſen auch zu letzterem verpflichtet. 5 Nach Tiſch ging ſie auch wieder nach Greifenſtein hin⸗ über und arbeitete fleißig bis kurz vor ſechs Uhr, klingelte dann dem noch ſtets zu ihrer Verfügung in der Nähe wei⸗ lenden Gehilfen und ſandte ihn hinauf ins Schloß mit dem Auftrage, die gräflichen Herrſchaften zu fragen, ob ſie ſie in einer wichtigen Angelegenheit empfangen möchten. Der kehrte unmittelbar danach mit der Nachricht zurück, daß ſie oben im kleinen Salon der Gräfin, erwartet würde. Aeußerlich beherrſcht und ruhig, doch mit ſtark klopfen⸗ dem Herzen, trat Irene auf ein kräftiges„Herein“ des Gra⸗ fen in das Zimmer, wo er und ſeine Mutter ihrer harrten. Sie verneigke ſich, und man bat ſie, Platz zu nehmen. Gleich darauf begann ſie: f „Frau Gräfin, Herr Graf, ich komme, Ihnen die Mit⸗ teilung zu machen, daß ich geſtern nachmittag um dieſe Zeit, während ich in der großen deutſchen Bibliothek arbeitete, unfreiwillige Zeugin eines Geſpräches wurde, welches Frau Walent in ſpaniſcher Sprache, deren ich kundig bin, mit dem zu Beſuch gekommenen Mexikaner im kleinen Bücherſaal nebenan führte, wohin ſie ſich beide vor dem Platzregen ge⸗ flüchtet. Durch dieſes Geſpräch erfuhr ich, daß Frau Walent nicht die Tochter des verſtorbenen Grafen Eberhard und beſſen rechtmäßige Erbin, ſondern eine, der gleichfalls ver⸗ ſtorbenen, echten Frau Lydia Walent ähnlich ſehende Schau⸗ ſpielerin und Freundin derſelben, welche nachträglich deren Witwer geheiratet hat. Als Vertraute und Pflegerin der lungenleidenden, wirklichen Erbm, kam ſie zur nötigen Kenntnis der hieſigen Verhältniſſe, und ſich durch die Fär⸗ bung ihres urſprünglich blonden Haares der echten Lydia noch ähnlicher machend, hat ſie es dann unternommen, ſich für die rechtmäßige Erbin auszugeben.“ n Irene machte eine Pauſe, und die Gräfin fand nach ihrer förmlichen Erſtarrung die Sprache wieder. „Allmächtiger Gott!“ rief ſie, die Hände zuſammenſchla⸗ gend, faſſungslos aus.„Das iſt ja undenkbar, unglaublich, unmöglich! Eine Betrügerin, dieſe Lydia, die monatelang bei uns gelebt, an unſerem Tiſche gegeſſen und als Nichte weniger zeigte. und Kuſine gehegt und geliebt worden iſt? Kannſt du das faſſen, Gernot 2 Was ſagt du bloß dazu? wandte ſie ſich an ihren Sohn, der faſt ebenſo beſtürzt war wie ſie, es aber „Gelbſt Zuchthäuslern ein Schrecken“ London, 28. Jan. Der engliſche Kriegsminiſter Duff Cooper kam in einer Rede in London auch auf den Mos⸗ kauer Theaterprozeß zu ſprechen, wobei er darauf hin! wies, daß die Männer, die jetzt in Moskau vor Gericht ſtänden, führende Rollen in der bolſchewiſtiſchen Revolu⸗ tion geſpielt hätten. Wörtlich ſagte der Miniſter dann:„Je. den Tag legen dieſe Männer, über denen der Schatten des Todes hängt, Geſtändniſſe von Verbrechen ab, die nicht nur die Inſaſſen unſerer Zuchthäusler, ſondern auch die Inſaſſen unſerer Irrenhäuſer in Beſtürzung und Schrecken verſetzen würden. Ein ſehr hervorragendes Mit⸗ glied der Kommuniſtiſchen Partei Sowjetrußlands, da jahrelang Direktor der Süd⸗Ural⸗Eiſenbahn war, hat friſch und frei geſtanden, daß es 3500 Eiſenbahnatten⸗ tate während ſeiner Amtstätigkeit in Gang geſetzt habe. Können wir dieſe Dinge überhaupt glauben? Können wir uns vorſtellen, daß ein ſolcher Verbrecher in der Welt vor⸗ handen ſein kann?“ Kurzmeldungen Die Adolf⸗Hitler⸗Schulen Berlin, 28. Jan. Der Reichsjugendpreſſedienſt meldet: Die wirtſchaftspolitiſchen Referenten der Gebiete der HJ, die, gegenwärtig in München tagen, trafen in Bad Reichenhall ein, wo der Reichsjugendführer zu ihnen im Saal des Rathauſes ſprach. Baldur von Schirach, der aus An⸗ laß der HJ⸗Schimeiſterſchaften in Bad Reichenhall weilt, benutzte die Gelegenheit, um ſeine Mitarbeiter über die Er⸗ ziehungsgrundſätze aufzuklären, die er im Rahmen der vom Führer gegründeten Adolf-Hitler⸗Schulen zu verwirklichen gedenke. Die kommenden Schulen der Partei ſeien gegen⸗ über der Vergangenheit keine reformierende Bewegung, ſondern der Beginn einer Revolution der Erziehung. Dr. Ley und er, ſo kündigte der Reichsjugendführer an, wür⸗ den bald die Oeffentlichkeit darüber unterrichten. 5 Die Feuerſchiff⸗Tragödie Der Spruch des Seeamts zum Untergang von„Elbe J.“ Hamburg, 29. Jan. Das Seeamt Hamburg verhandelte am Donnerstag unter großer Anteilnahme der Heffentlich⸗ keit über den Untergang des Feuerſchiffs„Elbe!“, bei dem am 27. Oktober 1986 15 brave deutſche Seeleute den Tod in den Wellen fanden. Am Abend verkündete das Seeamt Hamburg ſchließlich folgenden Spruch: „Der Anfall iſt auf das Zuſammenkreffen von ungün⸗ ſtigen Umſtänden zurückzuführen. Nach dem Bericht von Augenzeugen muß er erfolgt ſein in einer orkanartigen Bö, in der der Wind von Weſtfüdweſt nach Nordweſt auf⸗ ſchoß. Das E hat unter der Einwirkung des außerge⸗ wöhnlichen Elbſtroms ſchwer zur See gelegen und iſt dann infolge einiger raſch aufeinander folgenden brechenden Grundſee gekenterk. Mängel an der Bauart, Einrichkung, Ausrüſftung und Bemannung hat die Anterſuchung nicht er⸗ geben. Es muß angenommen werden, daß das Schiff vor dem Unfall ungünſtige Belaſtungsverhältniſſe aufwies. Dieſer und andere Unfälle haben gezeigt, daß es er⸗ forderlich iſt, daß jeder Schiffsführer mit den Grund⸗ fätzen der Stabilitätslehre unbedingt vertraut 10 muß. Die Maßnahmen nach dem Unfall entſprachen der age. Starke ODiskonterhöhung in Frankreich Paris, 29. Jan. Die Bank von Irankreich hat am Don⸗ nerskag ihren Diskonkſatz, der ab 15. Oktober 1936 2 v. 9. betrug, um 2 b. H. auf 4. v. 5. heraufgeſetzt Ferner iſt der 5. 105 für Vorſchüſſe auf Wertpapiere von 3,5 auf 5 v. und der Zinsſatz für 30-Tage⸗Kredite von 2 auf 4 v. H. erhöht worden. 0 Af Engliſcher Schlepper gekenterk. Der engliſche Schlep⸗ per„Toxteth“ kenterte auf dem Merſey⸗Fluß bei Liverpool. Vier Mann der Beſatzung kamen ums Leben. Ab Engliſches Schiff geſtrandet. Der engliſche Dampfer „Terneuzen“ iſt infolge des ſtarken Sturms an der portu⸗ ieſiſchen Küſte in der Nähe von Setubal geſtrandet. In zondon iſt man über das Schickſal von Schiff und Beſat⸗ zung ſehr beſorgt. „Erzählen Sie uns zunächſt gefälligſt, ſoweit es Ihr Gedächtnis zuläßt, den genauen und vollſtändigen Inhalt des mitangehörten Geſpräches!“ erſuchte er Irene. Sie tat es und verſchwieg nicht die geringſte Einzel⸗ heit desſelben.. „Und warum haben Sie uns, wie es Ihre Pflicht ge⸗ weſen wäre, nicht ſofort die Kunde gebracht, damit man die Betrügerin, welche unterdeſſen, wie Sie wohl durch Ihren Bruder erfahren haben werden, geflohen iſt, noch rechtzeitig hätte faſſen können?“ fragte die Gräfin zornig, nachdem das junge Mädchen geendet. „Weil ich ihr auf ihr inſtändiges Flehen verſprochen, erſt nach vierundzwanzig Stunden ihren Betrug aufzu⸗ decken. Als ſie in den großen Saal kam, um die Schreib⸗ utenſilien zur Ausſtellung des erpreßten Schecks zu holen und ſich mir gegenüberſah, und ich ihr ſagte, daß ich Spa⸗ niſch verſtände und alles mitangehört, da beſchwor ſie mich in wilder Verzweiflung unter heißen Tränen, ihr dieſe Friſt zu gewähren, und nach langem Sträuben willigte ich ein, fagte Irene, ſo gelaſſen ſie es vermochte, die Berechtigung des Vorwurfs der Gräfin anerkennend. 3 „Das war ſehr unklug gehandelt!“ entgegnete dieſe heftig.„Durch die Ermöglichung ihrer Flucht haben Sie der Perſon Vorſchub geleiſtet und ſich gewiſſermaßen mit— „Vorſicht, Mutter!“ Laß dich doch nicht zu Unbeſonnen⸗ heiten hinreißen!“ unterbrach ſie warnend ihr Sohn.„Ich dächte, wir ſind Fräulein Heldburg vor allen Dingen zu Dank verpflichtet. Die Entlarvung der Schuldigen iſt ihr Verdienſt. Wenn ſie nicht unermüdlich eifrig jeden Nachmit⸗ tag, ſo auch geſtern, in unſerem Intereſſe bis ſpät in der Bibliothek gearbeitet und die ſpaniſche Sprache bei ihrem Vater erlernt hätte, wäre der Betrug nicht entdeckt worden. „Und ich behaupte trotzdem, daß die lange Geheimhal⸗ tung des Tatbeſtandes von großem Uebel war. ben Sie denn nicht daran gedacht, daß die Perſon die ihr zugeſtan⸗ dene Friſt benutzen könnte, um das erſchlichene Vermögen abzuheben, da ſie, ſolange ihr Betrug der Bank nicht 0 meldet, noch frei darüber verfügen kann, und damit an ihrem Spießgeſellen nach Amerika abdampfen? Kam Ihnen dieſer ſo naheliegende Gedanke wirklich nicht?“ fragte die Gräfin rückſichtslos. gen Abend noch, ſelbſt den Ihrigen gegenüber ſchweigen zu ** 8 1 Gortſetzung folgt) ö Aus Badiſche Chroni! Die HJ am 30. Januar (J). Karlsruhe. Gebietsführer und Obergauführung Ba⸗ den geben bekannt: Am 30. Januar 1937 feiern wir den vierten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Es wird hiermit angeordnet, daß die Angehörigen der Hitler⸗ jugend(5 J., BdM., DJ. und IM.) an dieſem Tage Ani⸗ form zu tragen haben. * Gebiet Baden zum Reichs⸗Sliwettkampf der HJ. bereit. Vom 27. Januar bis 2. Februar 1937 findet in Bad Reichenhall die Austragung der zweiten Reichs⸗Skimeiſterſchaft der HJ. ſtatt. Die beſten Kämpfer bei dieſen Reichs⸗Skiwett⸗ kämpfen nehmen an der Ausſcheidung der kommenden Winter⸗ ſportkämpfe der Gliederungen der NSDAP. in Nottach⸗ Egern teil. Die 30 Mann ſtarke Mannſchaft des Gebietes Baden verließ bereits Karlsruhe, um ſich an dieſen zweiten Reichs⸗Skiwettkämpfen der HJ. zu beteiligen. Für die Mann⸗ ſchaft des Gebietes Baden ſind dieſe Reichs⸗Skiwettkämpfe ehr bedeutend, da es gilt, den Wanderpreis, der bei den letzt⸗ jährigen Reichs⸗Sliwektkämpfen errungen wurde, erfolgreich zu verteidigen. Die badiſche Mannſchaft ſetzt ſich aus HJ. Kameraden aus Freiburg, Neuſtadt, Furtwangen und Todt⸗ nau zuſammen. Rudi Cranz, der urſprünglich an dieſen Wettkämpfen teilnehmen ſollte, iſt leider verhindert. Beſtimmt wird aber ſein jüngerer Bruder Harro Cranz mit dabei ſein. Gautag 1937 vom 16. bis 18. April Großkundgebung und Sondertagungen. () Karisruhe, 29. Jan. Der Gau Baden der NSDAP. hält in dieſem Frühjahr wieder einen großen Gautag ab, für den als Zeitpunkt der 16. bis 18. April feſtgeſetzt wurde. Für die Großkundgebung auf dem Hochſchulſtadion am 18. April und die Sondertagungen der Gliederungen haben füh⸗ rende Männer der Bewegung aus dem Reich ihr Erſcheinen zugeſagt. Den Auftakt bildet eine Feſtaufführung im Staatsthea⸗ ter am Freitag, den 16. April. Der Samstag, 17. April, iſt ausgefüllt mit Sondertagungen aller Gliederungen. Der Sonntag, 18. April, beginnt mit einer Tagung der Kreisleiter oder ſämtlicher Hoheitsträger. Am 12 Uhr mittags tritt die SA. zu einem Appell auf dem Hochſchulſtadion an. Den Höhepunkt bildet dann die große öffentliche Kundgebung unter Beteiligung ſämtlicher Gliederungen auf dem Hochſchul⸗ ſtadion, dem ein Marſch durch die Stadt und Vorbeimarſch ſämtlicher Formationen folgt. Damit ſchließt der Gautag 1937 ab. Mit den umfangreichen organiſatoriſchen Vorarbeiten iſt bereits begonnen. Die Geſamtleitung liegt in Händen des Gauorganiſationsleiters, Pg. Kramer. Gefängnis für ein betrügeriſches Ehepaar. () Karlsruhe. Nach mehrſtündiger Verhandlung verur⸗ teilte das Schöffengericht wegen forkgeſetzten verſuchten und vollendeten Betrugs ſowie wegen Vergehens gegen Paragraph 1 Abſ. 1 des Heimtückegeſetzes den 57jährigen Franz Kall aus Baden⸗Baden zu anderthalb Jahren Gefängnis und ſeine mitangeklagte Ehefrau Maria Kall zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis. Die Angeklagten betrieben in Baden⸗ Baden ein ſogen. aſtrologiſches Inſtitut und deuteten denen, die zu ihnen kamen, Charakter und Zukunft aus Handlinien, Geſtirnen und Kopfform ſowie aus den Karten. Mehrere Zeugen, die die Angeklagten aufſuchten, wurden von ihnen in übler Weiſe hereingelegt. Ein Landwirt aus der Bühler Gegend lieh ihnen auf ihre falſchen Vorſpiegelungen hin nach⸗ einander 630 Mark. Einer Frau, deren Mann in einer Ir⸗ renanſtalt untergebracht iſt, wurde verſprochen, die Angeklagte könne dank ihrer guten Beziehungen ihren Mann befreien. Sie unternahmen auf Koſten der Frau eine Reiſe nach Ber⸗ lin, um angeblich in dieſer Sache in der Kanzlei des Führers vorzuſprechen. Der Frau wurden 450 Mark abgeknöpft, ein anderer Zeuge um mehrere hundert Mark geſchädigt. In zwei Fällen blieb es beim Betrugsverſuch. Neben dieſen be⸗ trügeriſchen Handlungen haben ſich die Angeklagten auch gegen das Heimtückegeſetz vergangen, indem ſie im Frühjahr v. J. gegenüber mehreren Zeugen Aeußerungen gebrauchten, die ge⸗ eignet maren, dae Anſeken des Reichas, der Regierung und Nationaltheater Mannheim „Der Kaub der ſchönen Helena“. Man geht ohne große Anſprüche ins Theater, wenn man einen Schwank ſehen will; man weiß, daß es da im⸗ mer allerlei Verwirrungen, aber keine Probleme zu lösen gibt. So iſt es auch mit dem„Raub der ſchönen Heleng von Toni Impekoven und Carl Mathern, der zurzeit im Mannheimee Nationaltheater gegeben wird. So läßt man ſich denn von dem ausgelaſſenen Spiel auf der Bühne gerne anſtecken und faſt zwei Stunden lang in heiterer Laune halten, die ſich in allen Arten des Lachens, vom verſtänd⸗ nisinnigen Schmunzeln bis zum ſchallenden Gelächter, äußert. Das iſt der richtige Schwank für die Faſtnachtszeit, und er wird ſicher in den nächſten Wochen das Zugſtück ilden. Ueber den Inhalt darf nicht viel verraten werden, da ja die Entwirrung der verſchlungenen Fäden ein Haupt⸗ moment der Spannung bei einem Schwank iſt. So viel ſei nur geſagt, daß es ſich nicht etwa um eine Veräppelung der gliechiſchen Helden,. um den Titel eines Ro⸗ mans handelt, der die äußere Urſache einer Verlobung und all' der Verwirrungen iſt, von denen das Stück lebt Im übrigen ſind alle die bekannten Beſtandteile eines Schwan⸗ ks gut gemiſcht und mit einigen neuzeitlichen Beigaben wie Radio, Lift, Dreh ür uſw. verſehen.. Die Aufführung war flott und mitreißend. Das war ſo etwas für die komiſchen„Kanonen“ des Enſembles. Heini Handſchuhmacher war ganz beſonders in ſeinem Element und half dem geſprochenen Wort mit dem ganzen Schatz ſeiner Geſten und ſeiner Mimik nach Die öſtlichſte Figur war Hermine Zlegler, die als Adele von Opitz großartig„ſandrockte“. Zum Schießen, wie ſie ſich von dem herriſchen Mannweib zur ſchmelzend Lieben⸗ den wandelt! Klaus W. Kraufe ſtellte mit ſeiner fei⸗ nen Charakteriſierungskunſt den ehrbaren Ehemann Ro⸗ bert Moeller auf die Bretter, Eliſabeth Stieler ſeine reichlich energiſche, aber auf Träume hereinfallende Gattin Den Onkel aus Uruguay gab in rauhem, aber gerz⸗ lichen Ton Hans Becker, der auch die Regie führte. Auch die anderen Rollen waren gut beſetzt. 5 „ Wer einmal herzhaft lachen will, der laſſe ſich durch dieſen Schwank und vor allem ſeine tolle, übermütige Dar⸗ ſtellung erheitern. Cornel Serr. Mosbach.(Erſtellung eines Jugendhei⸗ mes.) Wie der erſte Beigeordnete der Stadt Mosbach, Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP. Wilhelm Staab, anläßlich der Arbeitstagung der Wettkampfleiter des Reichberufswettkamp⸗ fes mitteilte, hat die Stadt in ihrer letzten Ratsherren⸗Sit⸗ zung beſchloſſen, ein Jugendheim zu erſtellen. 00 Pforzheim.(Die vereiſte Kurve.) In der ver⸗ eiſten Anterreichenbacher Kurve geriet der Anhänger eines Laſtkraftwagens ins Schleudern und verurſachte einen Zu⸗ ſammenſtoß mit einem Perſonenkraftwagen, in dem ein Ehe⸗ paar ſaß. Der 31jährige Schuhmachermeiſter Chriſtian Wohl⸗ gemuth aus Monakam erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb im Pforzheimer Krankenhaus, während ſeine Frau mit leichteren Verletzungen davonkam. 8(J) Ettenheim.(Als Bürgermeiſter berufen.) Der ſeither als Ratſchreiber in Ettenheim tätige Ortsgrup⸗ penleiter der NSDAP., Stauch, wurde als Bürgermeiſter der Stadt Renchen berufen. In ſeiner Eigenſchaft als Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP. hat er ſich um den Aufbau der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Ettenheim beſondere Ver⸗ dienſte erworben. 8 0 Rheinsheim b. Bruchſal.(Fränkiſche Gräber.) Die Zahl der aufgefundenen fränkiſchen Gräber in dem Ge⸗ lände der Kiesverſorgung⸗AG. hat ſich ſeit März 1935 auf über 35 erhöht. Teils ſind es Kriegergräber, teils aber weib⸗ liche Beſtattungen mit Beigaben an Perlen und Bronzeſchmuck, Waffen uſw. Hier ſtand einſt eine bedeutende fränkiſche Sied⸗ lung aus der Zeit der Völkerwanderung. () Kleinſteinbach b. Durlach.(§ J.⸗ Heim.) Im Rahmen der Heimwerbung der HJ. wurde auch in der Ge⸗ meinde Kleinſteinbach ein Werbeabend durchgeführt, der den Erfolg hatte, daß die Gemeinde in allernächſter Zeit die Beratungen über die Erſtellung eines HJ. ⸗Heimes aufneh⸗ men wird. Freiburg.(Selbſttötun g.) In Kreuzkopfwald wurde ein junger lediger Mann aus Freiburg erhängt auf⸗ gefunden.— Eine 50 jährige Witwe von Freiburg hat ſich in ihrer Wohnung vergiftet. l i Aus den Nachbargauen Folgen der Unterhaltspflichtverletzung. Kaiſerslautern. Der Oberbürgermeiſter keilt mit: Der Kaufmann W. aus Kaiſerslautern, der Vater eines unehe⸗ lichen Kindes iſt, entzieht ſich ſchon ſeit Jahren der Unter⸗ haltspflicht für ſein uneheliches Kind. Trotz Unterſtützungs⸗ aufforderungen und trotz Warnungen vor den Folgen der Unterhaltungspflichtverletzung ſorgte er nicht für ſein Kind und ſuchte ſich mit allen Schikanen der Unterhaltspflicht be⸗ harrlich zu entziehen. Während er für ſein Kind nichts üb⸗ rig hatte, gab er für ſich in Wirtſchaften und Kaffees viel Geld aus. Auf Betreiben des Städtiſchen Wohlfahrtsamtes hier wurde nun W. wegen Verletzung der Untechaltspflicht vor den Feiertagen in Schutzhaft genommen und bergan⸗ gene Woche in das Konzenkrationslager Dachau auf ein Jahr eingeliefert. Dieſer Foll möge den Vätern von ehe⸗ lichen und unehelichen Kindern, die ſich bisher böswillig der Unterhaltspflicht entzogen haben, zur letzten War⸗ nung dienen. Landau.(Sittlichkeits verbrecher verur⸗ teilt.) Der 1877 geb. Georg Huber aus Steinſeld erhielt von der Strafkammer des Landgerichtes Landau wegen zweier Sittlichkeitsvergehen gemäß Paragraph 1754 RSt⸗ GB. ein Jahr und drei Monate Gefängnis. — Beſigheim.(Tod auf der Straße) Der etwa 30 Jahre alte Gottlob Schaaf aus Mundelsheim wurde an der Straße Beſigheim—Ottmarsheim tot aufgefunden. Schaaf wurde vermutlich unterwegs von einem Unwohlſein befallen und ſetzte ſich deshalb auf ein Steinlager am Stra⸗ ßenrand. Ein Hertzſchlag muß dann dem Leben des jungen Mannes ein vorzeitiges Ende bereitet haben. — Lorch, Kr. Welzheim.(Vom Laſtwagen getö⸗ tet.) Vor dem Bahnübergang von Schorndorf her wurde der 87jährige Witwer Heinrich Kieſel von dem Anhänger eines Stuttgarter Laſtwagens überfahren und getötet. Der Verunglückte hatte verſucht, einen Perſonenwagen anzu⸗ halten und um Mitnahme zu bitten. Dabei geriet er in einen direkt hinter dem Perſonenwagen anfahrenden Laſt⸗ wagen, deſſen Anhänger ihm beide Beine abdrückte. Der Tod trat alsbald ein. Den Führer des Laſtwagens trifft keine Schuld. — Schramberg.(Epileptikerin fällt ins Schaufenſter.) In der Adolf⸗Hitlerſtraße erlitt eine etwa 60 Jahre alte Frau, als ſie zum Einkaufen gehen wollte, einen epileptiſchen Anfall. Die Bedauernswerte ſtürzte dabei ſo unglücklich, daß ſie in das große Schaufen⸗ ſter eines Lebensmittelgeſchäftes fiel; dabei zog ſich die Frau ſo zahlreiche ſchwere Schnittwunden am Hals und im Geſicht zu, daß ſie blutüberſtrömt ins Krankenhaus eingeliefert wurde. 5 ö — Wurzach.(Ein lebens gefährliches Spiel zeug.) Wie gefährlich Schußwaffen in der Hand von Kin⸗ dern werden können, beweiſt wieder ein Vorfall, der ſich hier ereignete. Etliche ſchulpflichtige Buben vergnügten ſich im Ried mit dem Bau einer Hütte. Dabei wurde auch ein altes, federkrankes Terzerol, Kaliber 6 mm, ausprobiert. Da der Hahn an dem verbrauchten Terzerol nicht mehr in Ordnung war,(öſte ſich ein Schuß, als die Jungen dicht beieinander ſtanden und traf den 12 Jahre alten Helmut Hohl, Sohn des Schmiedmeiſters Hohl, in die Bruſt. Trotz ſeiner ſchweren Verletzung konnte ſich der Angeſchoſſene noch nach Hauſe und zum Arzt begeben, wo er ſofort durch⸗ leuchtet wurde. Der Arzt ſtellte feſt, daß die Bleikugel dicht neben dem Herzen ziemlich tief in die Lunge eingedrungen und dort ſtecken geblieben war. Die Verletzung des Jungen muß als lebensgefährlich betrachtet werden. Lawinenunglück im Kleinen Walſertal. 0 ünchen, 29. Jan. Im Kleinen Walſertal ereignete ſi am Socha Paß 5 Lawinenunglück. Eine Gruppe von acht Perſonen geriet bei der Abfahrt über eine Steilſtufe auf ein Schneebrett, das zwei von ihnen in die Tiefe riß. Einer konnte ſchon nach kurzer Zeit von ſeinen Begleitern lebend geborgen werden. Der andere Verſchüttete wurde ſpä⸗ ter von einer Hilfsmannſchaft nach harter Arbeit aufgefun⸗ den. Zwei Stunden lang durchgeführte Wiederbelebungs⸗ verſuche blieben ohne Erfolg. Der Tote iſt der 24jährige Kaufmann Joſef Steffeck aus Pforzheim. Beſatzung eines geſtrandeten Dampfers gerettet. f Kiel, 28. Jan. Die geſamte Beſatzung des ſüdöſtlich von Gjedſer i geſtrandeten Dampfer „Taube“ iſt durch den Dampfer„Heinrich Grammerstorf gerettet worden.„Heinrich Grammerstorf“ befand ſich auf der Reiſe von Kiel nach 1 ee Der Dampfer kehrte mit den Geretteten nach dem Kieler Hafen zurück und ließ ſie durch einen Lotſendampfer an Land bringen. ſtandene Sachſchaden iſt Lalcale uud ocliaũ Später Wintereinbruch. Nun hat über Nacht Frau Holle den Winter angezeigt. Die winterliche Witterung, die ſeit 10 Tagen im Oſten des Reiches anhält, hat nun den reſtlichen Teil des europäiſchen Kontinents über⸗ flutet. Durch Einbruch ſüdweſtlicher Luftmaſſen kam es zu ſtarken Schneefällen, die noch in verminderter Form anhal⸗ ten werden. Heute ſind Feld und Fluren in ein richliges Winterparadies verwandelt. Unſere Jugend hat nun den Schlitten hervorgeholt und macht fleißig vom Schlitten⸗ fahren Gebrauch. Auch für den größeren Winkterſport dürfte nun die gute Zeit angebrochen ſen. Nicht zu ver⸗ geſſen iſt, daß dieſer Wintere nbruch nun auch das Ver⸗ kaufsgeſchäft in Winter⸗Sportartikeln belebt hat. Die Kaſſe des hieſigen Gemeindeſekretariats iſt mor⸗ 1 ab 11 Uhr geſchloſſen, die Büros ab hr. Werbeveranſtaltung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübung für die Sporthilfe. Der Kreis Mannheim des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübung hatte auf geſtern abend die dem Reichs⸗ bund angehörende Sportvereinen von Seckenheim, Il⸗ vesheim und Friedrichsfeld zu einer Wecbeveranſtaltung für die Sporthilfe in die Turnhalle des hieſigen To. 98 eingeladen. Neben dieſen Vereinen waren auch die hie⸗ ſigen Parteiformationen und ſonſtige Volksgenoſſen er⸗ ſchienen, ſodaß über 400 Perſonen den Saal füllten. Für die Kreisleitung begrüßte der Fachamtsleiter für das Turnen, Stalf⸗Neckarau, die Erſchienenen, insbeſon⸗ dere auch den Ortsgruppenleiter Raule. Er ſchilderte kurz den Entwicklungsgang der Leibesübung in Deutſchland von Jahn bis heute; dabei betonend, daß heute über 50.000 Vereine mit mehr als 6 Mill. Menſchen pralt ſch Leibesübung treiben. Ueberall würde heute Leibesübung gepflegt und gefördert. Vor allem auch beim Militär und der KdF. Zweck des Abends ſei Aufklärung über die Sporthilfe und Verwendung des Sportgroſchens zu ſchaffen. Anterſtützt und erläubert durch Lichtbilder zeigte er einen Einblick in die Heilſtätte Hohenlychen in Pom⸗ mern, in der die in Ausübung ihres Sportes verun⸗ glückten Volksgenoſſen geeigne e Behandlung und Pflege finden und ſo von den erlittenen Schäden wieder geheilt werden.— Im zweiten Teil des Abends gelangte dann ein Film von der Olympiade in Berlin zur Vorführung, der nochmals all die bekannten Bilder von den Wekk⸗ kämpfen ſowohl im Stadion im Reichsſportſeld wie auf dem Waſſer in Grünau und Kiel und dem Turnen auf der Dietrich Eckard⸗Bühne vor dem Auge der Be⸗ ſucher erleben ließ. Zum Schluſſe gab Stalf noch der Hoffnung Ausdruck, daß die geſprochenen Worte und aufgeführten Bilder ihren Zweck erreichen und dadurch das Intereſſe an der Leibesübung veiſtärkt, gefördert und geweckt haben möchten. Mit dem ſingen der beiden Nationalliedern fand der wirkungsvoll und anregend ver⸗ laufene Abend einen ſtimmungsvollen Abſchluß. * Operettenabend in Ilvesheim. Der Geſangverein„Aurelia“ Ilvesheim wird am kommenden Sonntag abend im kath. Vereinshaus noch⸗ mals die mit großem Erfolg aufgeführte volkstümliche Operette„Das Mädel von Neckarſtrand“ zur Auf⸗ führung bringen. Dieſe Operette von Lenz und Liebe, Leid und Freud, durchwürzt von köſtlichem Humor, hat bei den Aurelianern eine gute Pflegeſtätte gefunden, wie die Erſtaufführung zur Genüge bewie en hal. Scher wird die Zweitaufführung noch beſſer werden, ſodaß diejenigen, die das erſtemal keinen Platz bekommen haben, doppelt auf ihre Koſten kommen, zumal der Ein rittspreis ein äußerſt geringer im Verhältnis zum Gebo enen iſt; aber auch viele Beſucher der Erſtaufführung werden ſich den ſeltenen Genuß nicht entgeſen laſſen und nochmals erſcheinen. Die Aufführung beginnt wieder abends 8 Uhr. * Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gibt bekannt: Der Ke. raus am Faſtnachtdienstag im Ro en⸗ garten in Mannheim wird dieſes Jahr zu verbilligten Eintrittspreiſen durchgeführt und zwar von der Koc. Einige Karten zu RM. 1.30(einſchl. Enlaßgebühr und. Garderobe) ſind noch zu haben beim Ortswalt, Raſtatter⸗ ſtraße 21 und bei Friſeur Volk, Hauptſtraße. I Araufführeng am Nationaltheater. Das Schauſpiel des Nationaltheaters bereitet die Uraufführung von„Bau⸗ ern und Propheten“, dem Erſtlingswerk des Pfälzer Schrift⸗ ſtellers Robert Oberhauſer vor. Die Inſzenierung liegt in den Händen von Helmuth Ebbs. i OéG.⸗Zug gegen Laſtkraftwagen. Beim Einfahren nach dem Bahnhofsplatz ſtieß der Motorwagen eines OE. Zuges gegen den Anhänger eines von rechts kommenden und mit Steinen beladenen Laſtkraftwagens. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß der Anhänger umſtürzte und der Motor⸗ wagen der OEG. aus den Schienen gehoben wurde. Der ent⸗ beträchtlich. Dieſer Verkehrsunfall hatte eine größere Menſchenanſammlung zur Folge. Während der Aufräumungsarbeiten, die längere Zeit in Anſpruch nah⸗ men, mußte der Verkehr entſprechend umgeleitet werden. Die Schuld dürfte den Führer des Oe. Zuges treffen, weil er den von rechts kommenden und auf einer Hauptverkehrs⸗ ſtraße ſich befindlichen Laſtkraftwagen das Vorfahrtsrecht nicht einräumte, .—— 8 2 3 Gedenktage 5 3 0. Januar.. 5 1781 Der Dichter Adalbert von Chamiſſo auf Schloß Bon⸗ court in der Champagne gebaren. 1815 Der Dichter Karl Gerok in Vaihingen a. d. Enz geboren. 1871 Uedertritt der franzöſiſchen Oſtarmee in die Schweiz. 1889 Kronprinz Rudolf von Oeſterreich in Mayerling geſt. 1933 Adolf Hitler wird Reichskanzler. 1934 877 1 über den Neuaufbau des Reiches(Uebernahme der Länderhoheiten auf das Reich). Sonnenaufgang 8,12 Sonnenuntergang 17,05 Mondaufgang 22,08 Monduntergang 8,56 Kein Verkauf 30. Januar zwiſchen 13 u. 16 Uhr. Um auch den Millionen Volksgenoſſen, die im Einzel⸗ handel tätig ſind, die Möglichkeit zu geben, die Ueber⸗ tragung der Reichstagsſitzung am 39. Januar zu hören, ſollen während der Sendezeit zwiſchen 13 und 16 Uhr alle Einzelhandelsbetriebe gechloſſen bleiben. De Kauf⸗ leute ſind aufgefordert, Gemeinſchaftsempfänge für ihre Gefolgſchaftsmitglieder durchzuführen bezw. mit ihrer Ge⸗ folgſchaft an einem öffentlichen Lautſprecher oder in einer Gaſtſtätte die Uebertragung anzuhören. Die Verbraucher⸗ ſchaft ſei auch an dieſer Stelle darauf hingewieſen, bei ihren Einkäufen auf dieſe Geſchäftsſchließung des Einzel⸗ handels Rückſicht zu nehmen. Kein Verderb in der Speiſekammer Unſauberkeit, Feuchtigkeit, Schimmelbildung, dumpfe Luft, Wärme, Unordnung und Ungeziefer ſind die mannig⸗ fachen Urſachen des Verderbs in unſeren Vorratsräumen. Wir müſſen alſo defür ſorgen, daß die Speisekammer ſtets gut durchlüftet, kühl und frei von Feuchtigkeit et. Durch das Einſetzen von Fliegengaze iſt eine gute Durchlüftung gewährleiſtet, gleichzeitig werden Fliegen und ſonſtiges Un⸗ geziefer an dem Eindringen in die Speiſekammer verhin⸗ dert. Wärme oder Helligkeit kann durch Anbringen von Fenſterläden behoben werden, Feuchtigkeit wird beſeitigt, indem man Aetzkalk in Schalen aufſtellt; Aetzkalk zieht die Feuchtigkeit an und muß natürlich von Zeit zu Zeit er⸗ neuert werden. Der Raum der Speiſekammer ſoll durch Regale über⸗ e aufgeteilt ſein, gut in Ordnung und ſauber gehal⸗ en werden. Speiſereſte in den Ecken fördern Fäulnis und Schimmel, und locken das Ungeziefer(Ratten, Mäuſe, Flie⸗ gen) herbei. Dann kann nur das Aufſtellen von Fallen dem Uebel abhelfen, oder der Raum wird mit Areginal vergaſt, wenn ſich Speckkäfer uſw. zeigen. Um unſere Vorräte, vor allem das Eingemachte, vor Licht zu ſchützen, bringen wir blaue Verdunkelungsvor⸗ hänge am Speiſekammerfenſter und vor den Einmachrega⸗ len ans. Vor allem müſſen die Vorräte einer ſtändigen Kontrolle unterzogen werden. Milch wird für kürzere Zeit richtig aufbewahrt, indem man ſie im Eisſchrank oder unter laufendem Waſſer kalt⸗ tellt oder abkocht. Durch das Abkochen werden die Milch⸗ äurebakterien getötet, die Milch kann nicht mehr ſauer werden. Butter muß kühl, dunkel und verſchloſſen aufgehoben werden, da ſie unter der Einwirkung von Luft, Licht un) Wärme ranzig wird. Leichte Spuren des Verderbs kann man noch beſeitigen, indem man die Butter in Waſſer, dem etwas doppelkohlſaures Natron beigegeben iſt, auswäſcht Für kürzere Zeit werden kleiner Buttermengen am beſten in dem ſogenannten„Butterkühler“ aufbewahrt. Für eine längere Aufbewahrung kocht man Butter aus. Auf dieſe Weiſe erhalten wir Bütterſchmalz, das ausgiebiger und be⸗ deutend länger haltbar iſt. Größere Mengen Butter ind Butterſchmalz bewahrt man am zweckmäßigſten in Stein⸗ töpfen auf, gießt etwas Salzwaſſer oben auf und bindet den Topf zu. — Welche geldlichen Aufwendungen ſind mit der Offi- zierlaufbahn verbunden? Gegenüber vielfach umlaufenden irrigen Meinungen über die geldlichen Aufwendungen. die mit der Offizierlaufbahn verbunden ſind, weiſt das Reichs⸗ kriegsminiſterium darauf hin, daß die Uebernahme eines Bewerbers von der Sicherſtellung eines beſtimmten Kapi⸗ tals ſelbſtverſtändlich nicht abhängig gemacht wird. Alle derartigen Gerüchte entbehren jeder Grundlage. Gefordert wird lediglich, daß für die erſte Uniformbeſchaffung uſw. bei der Beförderung des Fahnenjunkers zum Leutnant ein Be⸗ trag von 800 Mark zur Verfügung ſtehen muß. Berück⸗ ſichtigt man, daß vom Zeitpunkt des Entſchluſſes eines Va⸗ ters, ſeinen Sohn Offizier werden zu laſſen, bis zu deſſen Beförderung zum Leutnant dreieinhalb Jahre bezw. vom Tage der Einſtellung eines Fahnenjunkers bis zu ſeiner Beförderung zum Leutnant zweieinviertel Jahre vergehen, ſo iſt weitgehend die Möglichkeit geſchaffen, während dieſer Zeitſpanne dieſen Betrag durch entſprechende Rücklagen aufzubringen. Sonſtige Forderungen geldlicher Art werden bei der Offizierlaufbahn nicht geſtellt. Erwünſcht iſt nur, daß der Fahnenjunker einen monatlichen Zuſchuß von etwa 20 Mark erhält. — Auskunft über Einheitswerke. In Ergänzung frühe⸗ rer Erlaſſe hat der Reichsfinanzminiſter angeordnet, daß auch dem Beauftragten für Grundſtücksfragen beim Schaß⸗ amt der Deutſchen Arbeitsfront Auskünfte über Einheits⸗ werte von Grundſtücken koſtenlos zu erteilen ſind. Aeberlieferte Tracht iſt kein Faſchingskoſtüm Losgelöſt ſein vom Alltag, iſt die Parole für den Fa⸗ ſching. Niemandem wird es daher einfallen, ſein Bürokleid zu einem Koſtüm für den Faſching zu machen. Es wird auch ſelten der Handwerker dort, wo er noch an der alten Zunftkleidung feſthält, dieſe zur Koſtümierung benutzen. Es muß einmal etwas anderes ſein, Gold, Silber und viele Orden, närriſche Mützen und Kappen trägt man jetzt einmal mit Freude. Genau ſo ſteht es auch mit der Bauerntracht, die keinesfalls von den Bauern ſelbſt zum Faſchingskoſtüm gemacht wird. Wenn ſo von den Trägern altüberlieferter, aber heute noch lebendiger Trachten die Tracht ſelbſt als Faſchingskoſtüm abgelehnt wird, iſt es unverſtändlich, warum dann die Stadt dieſe Trachten doch wieder aufgreift und ſie als Faſchingskoſtüm benutzt. Wie oft traf man zu jedem Faſching oder auch auf den Koſtümfeſten den „Sepp'!l“, der mit ſeinen kurzen, nicht ganz echten„Wild⸗ ledernen“ und dem grünen Hütchen glaubte, einen beſon. ders originellen Eindruck zu machen. War es nicht doch Mangel an Phantaſie, der hier zum Ausdruck kam? Kein ehrendes Zeugnis für den Träger! Zum Faſching wollen wir Prinzen und Fürſten ſehen, Maharadſchas oder auch 5 Lumpen. Wieviele Möglichkeiten eröffnen ſich da! Warum müſſen wir dazu unbedingt das Ehrenkleid, das Arbeitskleid oder die Tracht als Narrenkoſtüm benutzen— warum eine ſolche Geſchmackloſigkeit? Natürlich wäre auch hier jede Engherzigkeit wiederum geeignet, den Spott des erlauchten Narrenkreiſes hervorzurufen. Niemand ſoll daran gehindert werden, z. B. als Karikatur irgendeiner beſtimm⸗ ten Sache zu erſcheinen. Aber nur die Karikatur wirkt; iſt das Koſtüm allzu ſtilecht, muß es ernüchternd ſein für die anderen. Marktberichte (Ohn Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 28. Jan. Wieſenheu loſe 5 bis 5,50 Luzernekleeheu 5,50 bis 6; beide Notierungen echöht mit Genehmigung des Preiskommiſſars für Baden. Alle anderen Notierungen unverändert. Mannheimer Kleinviehmarkt v. 23. Jan. Der Auftrieb betrug 43 Schweine; ferner 600 Ferkel und 389 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 14, über ſechs Wochen 14 bis 23, Läufer 23 bis 30 Mark. Marktverlauf: mittel. e Gewähr) Mannheimer Wochenmarkt v. 28. Jan. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4 bis 5; Salatkartoffeln 12 bis 13; Wirſing 8 bis 15; Weißkraut 5 bis 8; Rotkraut 8 bis 12; Blumenkohl, St. 20 bis 35; Roſenkohl 20 bis 25; Gelbe Rüben 6 bis 8; Rote Rüben 7 bis 10 Spinat 25 bis 30; Zwiebeln 8 bis 10; Schwarzwurzeln 20 bis 30; Endivienſalat, St. 10 bis 25; Feldſalat 80 bis 100; Ober⸗ kohlraben, St. 5 bis 10; Rettich, St. 5 bis 30; Meerrettich, St. 10 bis 60; Suppengrünes, Peterſilie, je Bſchl. 4 bis 8; Schnittlauch, Bſchl. 8 bis 10; Aepfel 28 bis 60; Birnen 20 bis 50; Zitronen, St. 5 bis 6; Bananen, St. 5 bis 10; Markenbutter 160; Landbutler 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, St. 9,50 bis 13,25. S „ Frauffurter Schlachtviehmarkt v. 28. Jan. Auftrieb: 917 Kalber, 163 Schafe, 545 Schweine. Preiſe: Kälber 58 bis 65, 45 bis 55, 40, 30 bis 10; Lämmer, Hämmel— 48 bis 48, 40 bis 45; Schafe 32 bis 39 Schweine— 52,5 5 758 19 K 89 C5 1 8 8 i 48,5, 525 50 bis 50,5. Marktverlauf: A. Tiere über Notiy Kälber mittelmäßig, ausverkauft; Häm⸗ mel und Schafe langſam, Ueberſtand. n Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: reitag, 29. Januar, 20 Uhr: Miete F 138 und 1. Son⸗ 8 dermſete F 7 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 111 bis 112: Wie es euch gefällt. Luſtſpiel von Shakeſpeare. Samstag, 30. Januar, 19 Uhr: Feſtvorſtellung zum Tag der Machtübernahme durch die nationale Regierung: Miete B 15 und 1. Sondermiete B 8: Lohengrin, von Richard Wagner.. a Sonntag, 31. Januar, 20 Uhr: Miete C 15 und 1. Sondermiete CE 8 und für die NS.⸗Kulkurgemeinde Ludwigshafen, Abt. 491 bis 492, 904 bis 909: Zum erſten Male: Der Campiello. Oper von Ermano Wolf⸗Ferrari.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben) n). Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 29. Januar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 159, 230 bis 232, 259, 261 bis 263, 339 bis 341, 519 bis 529, 341 bis 5705 581 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1 bis 700: Die Fledermaus. Operette von Joh. Strauß. Sonntag, 31. Januar, 20 Uhr: Der Etappenhaſe, Luſtſpiel von Karl Bunje. 3 gimner⸗ edle 8 30. Januar Volksgenoſſen, die im Beſitze von Nadio-Anlagen ſind, hören am 30. Januar die Volksgenoſſen, Friedensrede des Führers und ermöglichen jedem der keinen Radio beſitzt, den Zutritt in ihre Wohnung, damit jedermann Gelegenheit geboten iſt, die große Kundgebung anzuhören. Von den hieſigen Gaſtſtättenbeſitzern erwarte ich, daß die Ueber⸗ tragung von 13-16 Uhr aufgenommen wird. N. G. D. A. P. Br da U Orts gruppenpropagandaleiter: E. Marzenell. Gewſe⸗ Könſerven Erbſen, Bohnen, Karxotten, D Steinpilze, ö. Pfifferlinge, billig wie nie 1 empfiehlt: 3. Würhnen e Gem Gemüſe, Dae Faſen ee. Spargel, Waren helfen paren! Jetał 8 Konserven! Gemüse Erbsen 5 8 1 Kilodose—.52 Schnittbohnen 5 5 1 Kilodose—,55,— 48 Brechbohnen 5 1 Kilodose—.58, Karotten, geschn. 9 3 1 Kilodose—.34 Junge Erbsen 5 5 1 Kilodose—.60 —.50 „ Haushalt-Gemüse mit getr. Erbsen 1 Kilodose—.38 Brechspargel o. K. 5 1 Kilodose 1. Pflaumen 25 1 Kilodose 60.— Aprikosen, getr., schöne, hells 250 gr 860 3% Rabatt mit Ausgahme weniger auf 1. 3. od. J. 4. zu mieten geſucht. Zu erfrag. in der Geſchäftsſt. d. Bl. Für kleinen Geſchäftshaushalt wird ehrliches, intelligentes Madchen geſucht. Richt unter 18 Jahre. Eintritt per 15. 2. oder 1. 3. Hauptſtraße 153. Inſerieren bringt Gewinn! J Verſammlungs⸗ Kalender. Fuß ball vereinigung. zur üblichen Zeit. Das Training fällt aus. Heute abend Spielerverſammlung. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Samstag, den 30. Januar 1937, abends 8 Uhr, findet Vereins- Ball im„Kaiſerhof“ ſtatt. g Unſere Mitglieder mit engſten Angehörigen ſind hierzu freundlich eingeladen. Einladung! unſer traditioneller Der Veteinsführer. Das lehrt uns Wenn Frauen regieren wollen, hört der Spaß auf? ——— Im Gegenteil! Oa fängt er erſt an! Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſfenſchaft. Mitglieder, welche ſich in unſere Butterliſte eintragen laſſen wollen, werden gebelen, den Haushaltsnachweis im Laufe dieſer Woche bei uns abzugeben. Beſtellungen auf Saatgerſte und Saathafer, Kali, Amoniak, Superphosphat, Nitrophoska, Kalkſtickſtoff, Torf und Saatkartoffeln werden im Lager entgegen⸗ genommen. Morgen iſt under Lager von 12 bis 4 Ahr geſchloſſen. Weiberregiment. Der Hschkröbliche Afa⸗Film bringt Karnevalſtimmung! Sonntag Mittag 3 Ahr Jugendvorſſellung: Das Geheimnis von Zermatt. Auæũge Joggen, Mosen N Winter- Schluß- Verkauf groge Mannheim, 8 1, 6(Steſte St.) Kaffee heute friſch vom Nöſter, empfichlt Zweck üößige Kunden Wetbilh durch die Zeitungs onzeig ſenkt die Waren ⸗Preiſz weil durch die Zeitungsanzeige größerer Amſatz erzielt wil Jakob Würthw ein. z r ß. ñꝙ d ⁊ñ d r ß de