en S5 o 1 nee eee 88 rr Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich tz 40, durch die Poſt Mk 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.-Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 37. Jahrgang le Beilagen: Der Familienfreund, Juſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uh Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Duck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seczenheim, Zähringerſtraße Rr 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 36 1140 Samstag, den 30. Januar 1987 Zum Jahrestag der Machtübernahme— Anfer Dank! Der 30. Januar wird als Tag der Machtübernahme durch Adolf Hitler immer ein bedeutſamer nationaler Ge⸗ denktag für Deutſchland bleiben. Der 30. Januar 1937 aber hat darüber hinaus noch eine beſondere Bedeutung: er ſchließt die erſten vier Jahre des Dritten Reichs ab und damit jenen Zeitabſchnitt, den ich der Führer nach der Machtübernahme vom deutſchen olk erbeten hatte, um die dringlichſten Aufräumungsar⸗ beiten zu leiſten. „Gebt mir vier Jahre Zeit“— hat der Fühhrer damals geſagt. Jetzt ſind dieſe vier Jahre vorüber und es liegt das, was in dieſem Zeitabſchnitt geſchaffen worden iſt, klar vor den Augen der Nation. In allen Bereichen des örtlichen und ſtaatlichen Lebens wurden unermeßliche Fortſchritte erzielt. Allgemein ſtaats⸗ politiſch, wirtſchaftspolſtiſch und kulturpolitiſch— auf der ganzen Linie iſt es aufwärts und vorwärts gegangen. Das deutſche Volk ſtellt dies am heutigen Gedenktag ſtolz und bewundernd feſt und ſein heißer Dank gilt dem Führer, der dieſes Werk geſchaffen hat. Gewiß gehörte und gehört zum guten Gelingen des deutſchen Neuaufbaues das Zuſammenwirken aller Volksgenoſſen. Aber es bleibt des Führers unvergängliches Verdienſt, daß er das deutſche Volk zu einheitlichem Den⸗ ken und Handeln zuſammenſchweißte, daß er es zur Volks⸗ gemeinſchaft erzog, daß er dieſem Volke das hohe Ziel der nationalen Wiedergeburt geſteckt und es erfüllt hat mit je⸗ nem felſenfeſten Glauben, ohne den ein Erfolg nicht möglich geweſen wäre. Deshalb geht alles, was in dieſen Jahren an großen, ja ewaltigen Dingen geſchaffen worden iſt, letztlich auf den Führer zurück. der unermüdlich anfeuerte, der überall, wo es nötig war, helfend und fördernd eingriff, der die deut⸗ ſchen Menſchen zu begeiſtern wußte, der aus einem nieder⸗ gedrückten, verzweifelken Volke wieder eine ſtolze, ſelbſtbe⸗ wußte und zukunftsgläubige Nation gemacht hat. Ausländiſche Blätter haben dies„Das deutſche Wunder“ genannt. In der Tat: Wenn man die Zuſtände vom Ja⸗ nuar 1933 mit den heutigen vergleicht, möchte man an ein Wunder glauben. Denn vier Jahre ſind im geſchichtlichen Werden und Geſchehen ja nur eine verſchwindend kurze Zeitſpanne, aber unendlich viel iſt in dieſer Zeit geleiſtet worden: es iſt ein völlig neues Deutſchland ent⸗ 979 01 Ein neues Reich nicht nur, ſondern auch ein neues olk. Vielleicht empfindet der Einzelne, der dies alles mit⸗ erlebte, die völlige Umwandlung noch gar nicht in ihrer anzen Größe. Aber ausländiſche Beobachter, die vor der Machtergreifung die Zuſtände bei uns kannten, dann in ihre Heimat zurückkehrten und jetzt wiederkamen— dieſe ſcharfen und ſehr kritiſchen Beobachter alſo ſtellen feſt, daß man das Deutſchland von heute mit jenem von damals gar nicht vergleichen könne, ſo anders und ſo viel beſſer ſei alles geworden! Und trotz alledem iſt die deutſche Wiedergeburt kein „Wunder“. Sondern das Produkt friſcher Tatkraft und eiſerner Diſziplin eines Volkes, das ſich um ſeinen Führer geſchart hat und ihm grenzenlos und felſenfeſt vertraut. Am Gedenktag der nationalen Erhebung aber erneuert das deutſche Volk dieſes Vertrauen. Und ſtattet dem Führer Dank ab durch die Tat. Durch das Gelöbnis nämlich, daß alle ihre Pflicht auch weiterhin tun werden, damit auch der vor einiger Zeit verkündete neue Vierjahres⸗ plan durch das Zuſammenwirken des ganzen Volkes zum Siege geführt werde. Das iſt wohl die ſchönſte Feier dieſes national bedeut⸗ ſamen Tages! Stolze Bilanz Vier Jahre Zeit hat der Führer nach der Machtüber⸗ nahme zur Durchführung der allerdringlichſten Aufgaben gefordert. Jetzt iſt dieſe Friſt abgelaufen. Eine Würdigung oder auch nur eine genaue Aufzählung von dem zu geben, was in dieſen vier Jahren geſchaffen worden iſt, würde den Rahmen eines e weit überſteigen— man müßte ein dickes uch ſchreiben. Wir können daher nur die allerwichtigſten Ereigniſſe diefer ta⸗ tenfrohen Jahre erwähnen. Als Adolf Hitler die Macht übernahm, war das deutſche olk in unzählige politiſche und weltanſchauliche Gruppen und Grüppchen zerſplittert, die ſich untereinander mit einer Verbiſſenheit bekämpften, als handele es ſich nicht mehr um Angehörige des gleichen Volkes Und die Reichseigheit ſtand zwar auf dem Papier, konnte ſich aber in vielen Fäl⸗ len nicht durchietzen, weil die Länder, auf ihre„Eigenſtaat⸗ lichkeit“ pochend, ihre beſondere Politik machten. Es mußten daher zunächſt die Einigkeit des Volkes und die Einigkeit des Reichs hergeſtellt werden. Das erſte Geſetz, das Adolf Hitler forderte, war das Ermächtigungsgeſetz vom 24. März 1933. Damit erhielt die egie rung dieſenige Macht, die ſie zu raſchen Entſcheidun⸗ gen befähigte. Am 7. April 1933 erſchien das Reichsſtatt⸗ haltergeſetz, am 30. Januar 1934, dem erſten Jahres⸗ tage der Machtergreifung, das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches folgke. Die Länderhoheit ging nun auf das Reich über, die Länderparlamente würden aufgehoben. Die Juſtiz wurde Reichsangelegenheit, andere wichtige Reſ⸗ ſorts wurden in Perſonalunion mit den preußiſchen Mini⸗ ſterien gebracht, am 2. Mai 1935 erfolgte der wichtige Schritt der Uebernahme der Polizei durch das Reich, die Realſteuern wurden im Verlaufe des letzten Jahres durch Reichsrecht geregelt. Die Gemeinden erhielten durch die deutſche Gemeindeordnung eine einheitliche Verfaſſung und Aufſicht. In den allerletzten Tagen hat das Reichskabinett noch weitere Geſetze verabſchiedet, die als neue Bauſteine zum völligen Einheitsſtaat zu werten ſind: das Reichsbeamten⸗ geſetz, das an die Stelle der jetzigen 17 Länderbeamtenge⸗ ſetze kritt und das auch die RSD A als Trägerin des Staatsgedankens in das Geſetz einbaut. Das neue Geſetz über den Uebergang von bisher preußiſchen Gebietsteilen an Hamburg und umgekehrt, löſt eine Frage, die ſchon ſeit Jahrzehnten dringlich war, aber in der Syſtemzeit wegen der parlamentariſchen und bürokratiſchen Hemmungen nicht bewältigt werden konnte. Gleiches gilt von den übrigen Grenzbereinigungen, inſonderheit auch von der Zuteilung des bisher oldenburgiſchen Birkenfeld zu Preußen. Es verſtand ſich ganz von ſelbſt, daß nach dem Hin⸗ ſcheiden des allverehrten Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg(2. Auguſt 1934) Adolf Hitler als Führer und Reichs⸗ kanzler zum Staatsoberhaupt ausgerufen wurde. Das Volk hat in glänzender Abſtimmung dieſe neue Form eines deut⸗ ſchen Führerſtaates einhellig gebilligt. Die alten politiſchen Parteien waren inzwiſchen längſt verſchwunden. Teils waren ſie— vorab die marpiſtiſchen— von Staats wegen aufgelöſt worden, teils hakten ſie ſich ſelber für aufgelöſt erklärt, weil ſie ſahen, daß„ihre Zeit erfüllet war.“ Das deutſche Volk ſtand und ſteht einig und geſchloſſen hinter ſeinem Führer. Am 1. Mal 1933 feierte Deutſchland erſtmals den nationalen Feiertag, in ſtarker Betonung als eines Feſtes der Arbeit. Das Geſetz zum Schutze der nationalen Arbeit iſt die geſetzliche Feſtlegung der Rechte und der Pflichten aller Schaffenden im Vater⸗ lande. Es fielen die Hochburgen des marxiſtiſchen Klaſſen⸗ kampfes und die Deutſche Arbeitsfront wurde die macht⸗ volle Säule aller ſchaffenden Deutſchen, das Winterhilfs⸗ werk der großartige Ausdruck nationaler Solidarität. Mit Rieſenſchritten gelang die Ueberwindung der Arbeitsloſig⸗ keſt. Stolz ziehen die Reichsautobahnen ihre Linien durch das Reichsgebiet und ſtolze Bauten in den großen Städten, Siedlungen, Kanäle und neue Induſtriewerke reden die machtvolle Sprache des Aufbaus. Gleichzeitig und nicht minder zielbewußt vollzog ſich der Neubau des Bauerntums, als des Grundpfeilers der Na⸗ tion. Das Reichserbhofgeſetz hat den Bauern vor der Ge⸗ Zum vierjährigen Beſtehen der nationalſozialiſtiſchen 25 Reiches. Weltbild(M). Vierfahresplanes herangehen. Nr. 25 ſergeburt ier Jahre Drittes Neich— Das deutſche Volk dankt ſeinem Führer dahr gerettet, von der Scholle weichen zu müſſen. Der Reichsnährſtand iſt das ſelbſtverwaltende Organ des Land⸗ volkes und zugleich der Treuhänder der Volksernährung. Die Erzeugungsſchlachten wurden Markſteine des bäuer⸗ lichen Einſatzes für die Geſamtheit und das alljährliche Erntefeſt auf dem Bückeberge wurde zu einer Feier, an dem das ganze Volk freudigen Herzens teilnahm. Damit ſind wir ſchon im Bereiche des wirtſchaft⸗ lichen Neuaufbaues. Es iſt darüber noch einiges zu ſagen. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt von über 7 Millio⸗ nen heruntergedrückt worden auf unter eine Million und es herrſcht heute bereits ein empfindlicher Mangel an be⸗ ſtimmten Facharbeitern. Die deutſche Eiſen⸗ und Metall⸗ induſtrie und das Baugewerbe ſind in höchſtem Grade be⸗ ſchäftigt, die deutſche Seeſchiffahrt wurde aus einem ge⸗ radezu hoffnungsloſen Zuſtand herausgeführt, neue, ſtolze Schiffe wurden gebaut und es liegt heute— im Gegenſatz 1 Frankreich und England— keine einzige Tonne deuk⸗ ſchen Schiffsraumes mehr auf. Die deutſche Landwirtſchaft hat die Brotverſorgung eines Volkes von 67 Millionen Köpfen ſichergeſtellt und auch die übrige Ernährung erfolgt zum größten Teil aus eigener Scholle und das alles auf einem Raum, der durch das Verſailler Zwangsdiktat um zwei fruchthare landwirtſchaftliche Ueberſchußgebſete kleiner geworden iſt. Auf allen Gebieten der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft ſind die Beſchäftigten⸗ und die Produktionsziffern ſtark geſtiegen. Und daß der allgemeine Wohlſtand zugenom⸗ men hat, zeigt das Anwachſen der Sparkaſſeneinlagen, zeigt aber auch die Zunahme des Verbrauchs zweier ſo bedeuten⸗ der Maſſenkonſumartikel wie Bier und Tabak. Inzwiſchen ſetzt ſich unter Miniſterpräſident Hermann Göring der neue Vierjahresplan in Gang, der uns die eigene Rohſtoffbaſis bringen und auch auf dieſem Gebiet die Unabhängigkeit herſtellen wird. Ein gigantiſcher Plan und ein herrliches Ziel! Nur im Reiche Adolf Hitlers, das jede Kraft erfaßt und alle Energien entfaltet, iſt ein ſolches Programm mög⸗ lich und durchſetzbar. Ein Ehrenplatz in dieſer Aufzählung aber gebührt den Maßnahmen des Führers, 0 die er dem deutſchen Volke ſeine nationale Ehre und die Hleichberechtigung unter den übrigen großen Völkern und Staaten wiedergab: die Wie⸗ derherſtellung der Wehrhoheit und der vollen Souveränktät des Reichs durch das Abſtreifen der letzten Feſſeln von Ver⸗ ſailles. Jetzt haben wir wieder die allgemeine Wehrpflicht, nicht zu Zwecken einer Eroberung, ſondern zum Schutze unſerer Grenzen. Jetzt haben wir keine entmilitariſterle Zone am Rhein mehr, ſondern können, wie jeder andere ſouveräne Staat, über die Belegung unſerer Gebiete mit Truppen ſelbſt entſcheiden, ebenſo wie wir uns auch das Recht genommen haben, unſere Wehrmacht ſo auszugeſtal⸗ ten, wie wir das im Intereſſe der Landesverteidigung für nötig halten. Auch die ausländiſche Kontrolle über die deut⸗ ſchen Ströme beſteht nicht mehr— wir ſind wieder Herr im eigenen Hauſe geworden. Unſere Aufzählung kann, wie ſchon eingangs betont, nicht erſchöpfend ſein. Noch vieles wäre zu erwähnen. Vor allem, was auf kulturpolitiſchem Gebiete geſchehen iſt: Ver⸗ enen e des Schulweſens und Ueberführung der ge⸗ amten Jugenderziehung, ſoweit ſie außerhalb des Eltern⸗ auſes und der Schule erfolgt, auf die Hitlerjugend. So⸗ dann die Gründung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit ihren vielfältigen Einrichtungen zur Geſtal⸗ tung der Freizeit aller Schaffenden und die NS Kultur⸗ gemeinde, die die geiſtigen Güter der Nation auch den nicht mit Glücksgütern geſegneten Volksgenoſſen erſchließt. So iſt es eine ſtolze Bilanz, die ſich ſchon aus dieſer un⸗ vollſtändigen Aufzählung ergibt. Fügen wir noch hinzu, daß dieſer gewaltige Umbruch im Innern auch die Stellung des Reichs nach außen verſtärkt hat: die Zeit, die Deutſch⸗ land nur Objekt der Außenpolitik anderer Mächte war, iſt vorüber. Wir haben unſer Anſehen wiederhergeſtellt, und die draußen rechnen wieder mit uns. Die deutſch⸗polniſche Verſtändigung, das Flottenabkommen mit England, das Abkommen mit Oeſterreich, die deutſch⸗italieniſche Freund⸗ ſchaft— das alles ſind außenpolitiſche Erfolge des Dritten Reiches und zugleich wertvolle Beiträge zur Befriedung Europas. a Am Ende des vierten Jahres nach der Machtübernahme läßt ſich ſagen, daß der Führer ſein Versprechen nicht nur eingelöſt, ſondern weit darüber hinaus, Gewaltiges für Reich und Volk geleiſtet hat. So können wir mit Zuverſicht an die Bezwingung der gewaltigen Aufgaben des neuen „Mögen Jahrtaufende vergehen, ſo wird man nie von Heldentum reden und ſagen dürfen, ohne des deutſchen Heeres des Weltkrieges zu gedenken. Dann wird aus der Vergangenheit heraus die eiſerne Front des grauen Stahlhelms ſichtbar wer⸗ den, nicht wankend und nicht weichend: ein Merk⸗ mal der Anſterblichkeit. Solange aber Deutſche leben, werden ſie bedenken, daß dies Söhne ihres Volkes waren.“ 5 5 Adolf Hitler. Der vierte Jahrestag Tagesbefehl des Stabschefs Lutze an die SA. NSf. Berlin, 30. Januar. Stabschef Lutze hat folgenden Tagesbefehl an die SA erlaſſen: Männer der Sturmabteilungen! Mit dem 30. Januar 1937 geht für die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung wiederum eine Zeitſpanne zu Ende, die 12 Monate Kampf und Arbeit, Erfolg und Sieg in ſich ſchließt. Der 30. Januar wird in der deutſchen Geſchichte immer der Tag ſein, an dem das deutſche Volk, rückblickend und Ausſchau haltend, neue Kraft verſpürt zu neuer Arbeit und neuem Kampf: Der Tag. an dem der Führer in die Reichs⸗ kanzlei einzog und ſeine Sturmabteilungen mit hartem Schritt und ſoldatiſchem Geiſt durchs Brandenburger Tor in ein neues Deutſchland marſchierten. Männer der SA! Für uns, die wir dieſen Tag vor vier Jahren durch jahrelangen Kampf, durch Opfer an Gut und Blut, treu an der Seite des Führers marſchierend, ermög⸗ lichten, bedeutet ſeine jährliche Wiederkehr eine beſondere Verpflichtung. Für uns iſt der 30. Januar 1933 der Beginn einer Zeit, in der vollendet werden muß, was der Führer einſt mit wenigen Getreuen begann. Er iſt für uns der Beginn einer Zeitrechnung, die dem Kampf und der Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſieghaften Ausdruck verleiht. Mit dem 30. Januar 1933 war der Kampf in der Oppo⸗ 1 885 zu einem volksfremden und korrupten Syſtem been⸗ et, und der Kampf um die Vollendung unſeres Wollens be⸗ ann. 5 Wir feiern dieſen Tag! Feiern ihn als den Beginn eines neuen Kampfjahres! Und wir bekennen uns jährlich an dieſem Tage erneut zu dem alten Geiſt der Sturmabteilungen, zum Geiſt der deut⸗ ſchen Revolution! Wir bekennen uns an dieſem Tage zu unſeren ermorde⸗ ten Kameraden in der Standarte Horſt Weſſels, zu ihrem Kampf und ihrem Opfer! Und wir bekennen uns zu unſerer unverbrüchlichen Treue zum Führer und zum Einſatz für ihn und ſeine Idee! Mit dieſem Bekenntnis im Herzen marſchieren wir auch in das fünfte Jahr der nationalſozialiſtiſchen Erhebung, ge⸗ ſtählt im Opfer, gehärtet im Kampf und mit der Gewißheit, daß auch das vor uns liegende Jahr uns als die Sturmab⸗ teilungen finden wird, die mit Entſchloſſenheit und eiſer⸗ nem Willen dem Führer ſchon ſo manchen Kampf ſiegreich beſtehen halfen. Dieſes Gelöbnis an den Führer, meine Kameraden, verbinde ich mit dem Dank an Euch für die Arbeit des hin⸗ ter uns liegenden Kampfjahres. Ich weiß, daß Ihr dieſen Dank nicht beanſprucht, daß für Euch in der Erfüllung der freiwillig übernommenen Verpflichtung zum Kampf ſchon die Anerkennung liegt. Ich weiß, daß Euch der Grundſatz: 1 ſein als ſcheinen!“ in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. 5 Und deshalb weiß ich auch, daß Ihr mit Freude und Stolz an die Arbeit des vor uns liegenden Kampfjahres ge⸗ hen werdet. Unſer Weg heißt: Einſatz, Opfer, Kampf und Sieg für Adolf Hitler! Unſer Ziel iſt des Führers Ziel: Das ewige Deutſchland! Feier der Londoner Deutſchen London, 29. Jan. Der Tag der vierten Wiederkehr der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung wurde von der deut⸗ ſchen Kolonie Londons mit einer großen feſtlichen Veranſtal⸗ tung begangen. Nach dem Einmarſch der Fahnen unter den Klängen des Badenweiler Marſches gab der ſtellvertretende Landesgruppenleiter der NS DA für Großbritannien und Irland, Karlowa, einen Ueberblick über die Leiſtungen, die der Nationalſozialismus in den vier Jahren ſeit der Macht⸗ ergreifung vollbracht habe. Der Amtsleiter in der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP. Konteradmiral g. D. Menche, überbrachte die Grüße des Gauleiters Bohle und des Landesgruppenleiters Bene an die deutſchen Volksge⸗ noſſen in London. Der deutſche Geſchäftsträger Geſandter Wörmann teilte in ſeiner Schlußanſprache mit, daß der dienſtlich verhinderte Botſchafter von Ribbentrop es be⸗ dauere, nicht ſelbſt bei der Feier anweſend ſein zu können. Im Rahmen der Feier wurde eine erfolgreiche Sammlung für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes veranſtaltet. Kopenhagen, 29. Jan. Die däniſche Oeffentlichkeit wird Gelegenheit haben, die große Rede des Führers in der be⸗ vorſtehenden Reichstagsſitzung mit anzuhören. Der Staats⸗ rundfunk kündigt an, daß er die Erklärung übertragen wird. Anſchließend wird vom Preſſedienſt noch ein Ueberblick über die Rede in däniſcher Sprache gegeben werden. Wie groß das allgemeine Intereſſe an der bevorſtehenden Reichstags⸗ ſitzung in Berlin iſt, geht auch aus den vielen Meldungen hervor, die die Blätter in den letzten Tagen über den wahr⸗ ſcheinlichen Inhalt und die Bedeutung der Führerrede brachten. Auszeichnung deutſcher Künſtler Titelverleihungen zum 30. Januar. Berlin, 30. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat zum 30. Januar auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda namhafte deutſche Künſtler mit der Verleihung eines Titels 2 Pee Es wurden verliehen der Titel Generalmuſikdi⸗ rektor den beiden erſten ſtaatlichen Kapellmeiſters des Deutſchen Opernhauſes in Charlottenburg Karl Dammer und Arthur Rother, ſowie dem erſten Geſchäftsführer des 7 Philharmoniſchen Orcheſters Kapellmeiſter Hans v. Benda. Den Titel Profeſſor erhielten die Komponiſten Max Doniſch und Arno Rentſch, der 1. 50 Albert Speer, der Reichsbeauftragte für künſtleriſche Formgebung Zeich⸗ ner Hans Schweitzer, der Bildhauer Kurt Schmidt⸗Ehmen, der e Carl Froehlich, der Pianiſt Wilter Gie⸗ ſeking und der techniſche Direktor am Deutſchen Opernhaus 05 Hemmerling. Den Titel Kammerſänger erhielten die Opern⸗ ſänger Anton Baumann, Michael Bohnen, Eduard Kandl, Eyvind Laholm, Water Ludwig, Gotthelf Heinrich Piſtor, Hans Reinmar und Willi Wörle vom Deutſchen Opernhaus, ſowie Ludwig Weber von der Staatsoper München. Den Titel Kammerſängerin erhielten die Opern⸗ ſängerinnen Eliſabeth Friedrich, Elſa Larcen, Margret Pfahl und Luiſe Willer vom Deutſchen Opernhaus, ſowie Sabine Offermann von der Staatsoper Hamburg. Politiſches Allerlei Glückwünſche für Prinz Auguſt Wilhelm. Der Führer und Reichskanzler ſandte anläßlich des 50. Geburtstages des Prinzen Auguſt Wilhelm nachſtehendes Telegramm:„Mein lieber Parteigenoſſe Prinz Auguſt Wilhelm! Zu Ihrem 50. Geburtstag ſende ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Ich gedenke dabei mit aufrichti⸗ gem Dank Ihrer ſteten opferbereiten Arbeit für Bewegung und Staat.“ Um die Vereinigung Nord und Südirlands. Der Miniſterpräſident des Jriſchen Freiſtaates, de Valera, hatte, wie ſeinerzeit berichtet, während ſeines kürzlichen Aufenthalts in London der engliſchen Regierung Vorſchläge für die Veveinigung von Nord- und Südirland zu einem einzigen Staatsgebiet gemacht. In einer Rede in Belfaſt wandte ſich nun der nordiriſche Innenminiſter Ba⸗ tes energiſch gegen dieſe Beſtrebungen, die er als einen Skandal bezeichnete. Englands Bergbau fordert Ausfuhrunkerſtützung. Der beratende Ausſchuß der engliſchen Bergwerksbeſit⸗ zer und der Bergarbeiter überreichte dem Bergbauminiſter eine Forderung auf ſtaatliche Ausfuhrunterſtützung für den engliſchen Kohlenhandel. Der Ausſchuß ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß der Kohlenhandel in England nur kon⸗ kurrenzfähig bleiben könne, wenn er eine Ausfuhrunter⸗ ſtützung erhalte. * 4 2 2. Die Staatsführung in Japan General Hayaſhi mit der Kabineltsbildung bekrauk. Tokio, 29. Januar. Der Kaiſer von Japan betraute auf Vorſchlag des Für⸗ ſten Saionji den früheren Kriegsminiſter General Hayaſhi mit der Bildung des neuen Kabinelts. Die Armee wird für das neue Kabinett den Chef des militäriſchen Erzie⸗ hungsweſens, General Sugiyama, als Kriegsminiſter zur Verfügung ſtellen. Wie die Agentur Domei berichtet, teilten die Militär⸗ kreiſe mit, daß ſie an das neue Kabinett folgende Forde— rungen ſtellen: 1. Der Schwerpunkt ſeiner Tätigkeit muß in der Stärkung der Landesverteidigung liegen. 2. Neben dem Kabinett muß ein Zentralrat geſchaffen werden, der unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten ſteht. 3. Das par⸗ lamentariſche Syſtem und die Wahlordnung müſſen einer Reform unterzogen werden. 4. Das Kabinett und die Staatsführung muß unabhängig von den politiſchen Par⸗ teien ſein. Dem neuen Kabinett ſollen nur Männer mit neuen Gedanken angehören, die ſich für die Erneuerung des Staates überzeugt einſetzen. 5 Der mit der Kabinettsbildung beauftragte General Hayaſhi iſt 61 Jahre alt. Er war ſeinertzeit in Frankreich in beſonderer Miſſion verwendet worden und dann als Mit⸗ glied der japyaniſchen Abordnung in Genf tätig geweſen. Im Jahre 1934 wurde er als Kriegsminiſter ins Kabinett berufen. Er trat von ſeinem Poſten im Herbſt 1935 anläß⸗ lich des Attentat des Oberſtleutnants Aizawa zurück. 12 Todesurteile beantragt Der letzte Akt des Moskauer Juſtiztheaters. Moskau, 29. January. Sowjetſtaatsanwalt Wyſchinſki beantragte im Mos⸗ auer Theaterprozeß für alle 17 Angeklagten die Todes⸗ ſtrafe durch Erſchießen. In ſeiner vorausgegangenen fünf⸗ ſtündigen Anklagerede faßte er lediglich die hauptſächlichen Zwecktheſen der bolſchewiſtiſchen Propaganda, die den wah⸗ ren Beweggrund dieſer ſchauerlichen Juſtizkomödie bilden, noch einmal zuſammen. Hierbei kehrten die gegen Deutſch⸗ 1 und Japan gerichteten ungeheuerlichen Ausfälle wie⸗ er. „Unſer Prozeß zeigt,“ ſo erklärte Wyſchinſki in zyni⸗ ſcher Scheinheiligkeit,„wie tief die Trotzkiiſtiſchen Banditen, Mörder, Spione und Halsabſchneider geſunken ſind.“ Auf⸗ fällig iſt, wieviel Zweifelsfragen über die Ordnungsmäßig⸗ keit des Gerichtsverfahrens der Staatsanwalt abwehrer möchte. So fragte er u. a.:„Wo ſind Beweiſe, wo Doku⸗ mente, wo ſichtbare Spuren des Komplotts?“ Und beant⸗ wortet dieſe Fragen, daß es deren gar nicht bedürfe, denn es handle ſich um eine Verſchwörung, da genügten Ge⸗ ſtändniſſe und Indizien. Darnach kam die„Verteidigung“ zu Wort. Während im Schauprozeß des vorigen Jahres alle Angeklagten auf eine Verteidigung„verzichteten“, laſſen ſich diesmal drei Angeklagte, die allerdings nicht zu den„Hauptverſchwö⸗ rern“ gerechnet werden, verteidigen. Die Anwälte, die ſich alle Theſen der Anklage zu eigen machen mußten, geben ſich überhaupt nicht die Mühe, irgend einen Punkt der Be⸗ weisführung in Frage zu ziehen oder die Todeswürdigkeit der Verbrechen ihres Klienten zu bezweifeln. Wenn ſie nichtsdeſteweniger Gnadengeſuche für ihre Klienten vor⸗ bringen, ſo iſt das nur eine leere Geſte. Wie immer ſtellt den theatraliſchen Schlußeffekt des Schauprozeſſes das ſogenannte Schlußwort der Angeklag⸗ ten dar. Dieſe wiederholen in einem auf Maſſenwirkung benechneten propagandiſtiſchen Ton die Grundtheſen dieſes Theaterprozeſſes. Die Reihe der üblichen Selbftbezichtigun⸗ gen beginnt Pfatakom der ſich der„abſcheulichen faſchiſtl⸗ ſchen Hefe der Trotzkfiſtiſchen Konterrevolution“ zurechnet, ſich einen gemeinen kriminellen Verbrecher nennt und er⸗ klärt, daß er ſetzt nicht mehr„Trotzkiſſt“ ſei. Radek, der ages nächſter das Wort nimmt, ſetzt ſich ſtärker in Szene und ſucht Piatakows Geſchichte rhetoriſch und politiſch zu über⸗ bieten. 13 Todesurteile. In der Moskauer Prozeßkomödie wurde am Sams⸗ tag früh das Urteil gefällt. 13 Angeklagte wurden zum Tode verurteilt. Der beſannte früheſe Volkskommifſſar Radek und 2 weitere Angeklagte erhielten 10 Jahre, ein Angeklagter 8 Jahre Gefängnis. — Halten die Dämme? Beſſerung im amerikaniſchen Hochwaſſergebiet. Newyork, 29. Jan. Die Lage im Ueberſchwemmungsge⸗ biet hat ſich infolge des weiteren Rückgangs des Ohiofluſ⸗ us erheblich Phioftuß Zwiſchen Pittsburgh und Martins⸗ 100 fen der Ohiofluß ſogar unter den Flutſtand. Die Ob⸗ achloſenzahl nahm allerdings zu und beträgt jetzt üher eine Million. Die genaue Zahl der Toten dürfte nie feſtgeſtellt werden können. In Louisville wurden ganze Bogtsladun⸗ gen Leichen geborgen. Der Flutſachverſtändige der Bundes⸗ wetterwarte erklärte, das Schlimmſte im Ohisctal ſei letzt vorüber. Der Leiter des Bundesgeſundheitsdienſtes gab be⸗ kannt, es ſei jetzt genügend Typhuslymphe in die Flutge⸗ biete verſandt, um über eine Million zu impfen. 5 5 Opfer der Meeresſtürme Ueberall Schiffsunfälle. Der ſchwere Sturm, der in den letzten Tagen auf den Meeren herrſchte, hat eine ganze Reihe von Schiffsunfäl⸗ len verurſacht. Wir verzeichnen darüber folgende Meldun⸗ gen: Bremen. In der Nacht ſtrandete bei Borkum der rund 1900 Bruttoregiſtertonnen große Tankdampfer „Oliver? der Hamburger Oelfirma J. Schindler. Der auf der Heim. reiſe von Newyork befindliche Schnelldampfer„Europa“ verſucht, die Beſatzung des geſtrandeten Schiffes zu bergen. Paris. Wie an der Atlantikküſte hat ſich auch an der franzöſiſchen Mittelmeerküſte ein Sturm aufgetan, der vor allem die Gegend von Nizza heimſuchte. Die Eröffnung der Karnevalsveranſtaltungen mußte um einen Tag ver⸗ ſchoben werden. Viele Uferſtraßen ſtehen unter Waſſer. Die Rhone und ihre Nebenflüſſe führen Hochwaſſer. Auch an der nordafrikaniſchen Küſte bei Rabat und Tanger iſt das Meer entfeſſelt. Die Bahnhofsanlagen im Hafen von Tan⸗ ger ſind von den Waſſermaſſen zerſtört worden. Der Sach. chaden wird auf eine Million Franken geſchätzt, Liſſabon. Der holländiſche Dampfer„Jonge Jacobus“ iſt 20 Meilen weſtlich der Berlengas⸗Inſeln(Weſtküſte Por⸗ tugals) geſunken. Die Beſatzung konnte von dem holländi⸗ ſchen Dampfer„Achilles“ gerettet werden. Dabei wurde ein Matroſe des„Achilles“ über Bord geſpült und ertrank.— der SOS⸗Rufe geſandt hat, hat 100 Fahrgäſte an Bord. Vergebliche Nettungsverſuche Vie Tragödie des Dampfers„Olifer“. Bremen, 29. Jan. Wie bereits gemeldet, war auch der Schnelldampfer„Europa“ an die Unfallſtelle des Hambur⸗ ger Tank⸗Motorſchiffes„Olifer“ geeilt. Der Kapitän der „Europa“ ſchildert im folgenden die verzweifelten Verſuche, die Beſatzung des untergegangenen Schiffes zu bergen. An der Unfallſtelle herrſchte voller Sturm Grad Kälte und ſehr hoher, kurzer und kabbliger See. Kurz vor Durchoruch des Tageslichts ſah man auf der„Europa! voraus ein Flackerfeuer. Gleich darauf bemerkte man auch ſchwache Umriſſe eines Schiffes, das bereits im Sinken be⸗ griffen war. Gleichzeitig mit der„Europa“ hielten der Dampfer„Hamburg“ der Hamburg⸗Amerikalinie und ein kleiner holländiſcher Dampfer auf die Unfallſtelle zu. Von der„Europa“ wurde dann ein kreibendes Boot geſichtet. Unter ſchwierigen Manövern gelang es, das treibende und bereits voll Waſſer geſchlagene Boot längsſeits zu ſe⸗ hen. Darin befanden ſich drei Männer, die ſo erſchöpft wa⸗ ren, daß Beſatzungsmitglieder der„Europa“ in das Boot hinunterſpringen mußten, um die Geretteten anzuſeilen, Die drei Geretteten ſind: der Zweite Offizier Beyer und die Matroſen Pritscens und Barnwater. Kurz darauf ſah man einen Mann im eiſigen Waſſer auf ſeiner Schwimmweſte treiben, der anſcheinend noch Lebenszeichen von ſich gab. Die„Europa“ ſetzte ſofort ein Boot aus. In der hohen ſchweren Brandungsſee gelang es trotz größter Anſtrengungen aber nicht, den Mann noch le, bend zu bergen. Von der Kommandobrücke der„Europa“! wurden desauf noch zwei weitere Leichen und viele Wrack⸗ ſtucke gesichtet. Wegen der hohen See war es jedoch nicht möglich, die Leichen zu bergen. Außerdem ſchwebte das eigene, bereits halb voll Waſſer geſchlagene Rektungsbook und mit ihm ſeine elfköpfige Beſatzung in ſchwerſter Ge⸗ fahr. Unter ſchwierigen Manövern mit Hilfe des Dampfers „Hamburg“ gelang es ſchließlich, die Beſatzung des eigenen Bootes der„Europa“ an Bord zu holen. Das Boot ſelbſt mußte im Stich gelaſſen werden. Emden, 29. Jan. Am Oſtende der Inſel Rottum ſtran⸗ dete ein Motorſchiff. Die Bergungsdampfer„Albatros“ und „Spiekeroog“ ſind an der Unfallſtelle und verſuchen, dus Schiff abzuſchleppen. Das geſtrandete Fahrzeug iſt ſtark vereiſt, ſo daß der Name noch nicht erkannt werden konnte Weiter iſt zu melden, das die 150 Tonnen große Mo- torjalk„Seehund“, Schiffer Heinrich Janſſen⸗Norden, die querab von der Norddeicher Hafeneinfahrt nach Juiſt zwi⸗ ſchen Eis feſtſitzt, die Notflagge zeigte. Es wird angenom⸗ men, daß der Beſatzung der Proviant ausgegangen itt. An Bord befindet ſich außer der Beſatzung auch die Frau des Schiffers. Von Norddeich aus ſollte verſucht werden, über das Eis an das Schiff zu gelangen. Ob dieter Verſuch geglückt iſt, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Ei 1 15 Nähe liegen noch zwei holländiſche Dampfer im ziſe feſt. „Aquitania“ im Sturm beſchädigt 50 Paſſagiere verletzt. Newyork, 29. Jan. Wegen der ſtarken Stürme auf dem Atlantik lief der Cunard⸗Dampfer„Aquitania“ mit 36 Stunden Verſpätung im Newyorker Hafen ein. Der Damp⸗ fer geriet am vorigen Samstag abend in den heftigen Sturm, der mit 90 Stundenmeilen regiſtriert wurde. Das Schiff wurde an der Steuerbordſeite von einer über haus, hohen Großwelle getroffen und legte ſich ſtark auf die Seite, Viele Fenſter und ein Teil der Deckaufbauten wurden be⸗ ſchädigt. Gegen 50 Paſſagiere erlitten leichte Verletzungen. a Eishilfsdienſt der Lufthanſa Inſeln und Halligen vom Eis eingeſchloſſen. Huſum, 29. Jan. Das Eis im nordfrieſiſchen Wakten⸗ meer hat ſeit einigen Tagen die Inſeln und Halligen völ⸗“ lig vom Wattenmeer abgeſchloſſen. Nach den Inſeln Föhr und Amrum ſind keine Schiffsverbindungen mehr möglich ſo daß man auf Flugverbindungen angewieſen ſein wird. Mittwoch wurde zum erſtenmal eine Flugverbindung zwi⸗ ſchen Pellworm und Huſum hergeſtellt. Ein Flugzeug der Lufthanſa unternahm drei Flüge, auf denen Poſtfachen und bei fünf „Der braſilianiſche Ozeandampfer„Santos“ treibt in ſtarkem Sturm hilflos auf die portugieſiſche Küſte zu. Der Dampfer, Paſſagiere befördert wurden. Die Flugdauer für die etwa f 25 Kilometer lange Strecke beträgt 10 Minuten. Am don, nerstag konnte die Strecke Pellworm—Huſum wegen ber erneut auftretenden ſtürmiſchen Südoſtwinde nicht beflogen werden. Am Freitag wurde der Eishilfsdienſt auch don Wilhelmshaven nach Wangeroog und Spiekeroog aufge⸗ nommen. Auf der Inſel Spiekeroog befinden ſich zurzeit über 100 Schulkinder, für die bei anhaltendem Froſt die Lebensmittel nicht ausreichen. Sollte der Oſtwind noch länger anhalten, ſo werden in den näckſten Tagen auch die übrigen an der oſtfrieſicchen Küſte gelegenen! eln Langeoog, Juiſt, Borkum und Nos derney angeflogen. 5 eren — 2 ee So e — 3 G SSS SES AU Ses Se Se S a h 1* Badiſche Chroninß (), Bühl.(Todesſturz eines Kindes.) verunglückt iſt in Eiſental das Kind des Arbeiters Eckerle, als es zuſammen mit anderen Kindern auf einem Karren ſpielte. Es ſtürzte ſo unglücklich herab, daß es an den erlit⸗ tenen ſchweren Verletzungen ſtarb. Tödlich Freiburg.(Stiftung eines Gelehrten.) Der im letzten Herbſi verſtorbene Freiburger Philoſoph Julius Schultz hat dem Freiburger Botaniſchen Inſtitut ſeine bota⸗ niſchen Sammlungen vermacht. Es handelt ſich um ein mit außerordentlicher Sachkenntnis und Sorgfalt durch viele Jahre hindurch bearbeitetes Herbarium, das eine ſorgſame Auswahl mitteleuropäiſcher Pflanzen ſowie ſolche des Mittel⸗ meergebiets von den zahlreichen Reiſen des Verſtorbenen enthält. Hornberg.(Tödlicher Sturz vom Baum.) Ein 26jähriger Gärtner, der mit dem Ausputzen der Obſt⸗ bäume beſchäftigt war, erlitt einen epfleptiſchen Anfall und ſtürzte vom Baum. Dabei wurde er ſo ſchwer verletzt, daß Er im Krankenhaus ſtarh. 1 () Waldshut.(Schwurgerichtsta gung.) Die erſte Schwurgerichtstagung im neuen Jahr beginnt in Walds⸗ hut am I. Februar. Unter den ſechs zur Aburteilung kom⸗ menden Straffällen befindet ſich der Brand in Aitern bei Schönau, dem am 25. Juni 1936 fünf Gebäude zum Opfer fielen. Ferner wird eine Brandſtiftung aus dem Jahre 1930 in Bonndorf ihre gerichtliche Sühne finden. Daneben ſteht der verſuchte Mord an einem zwei Jahre alten Kind zur Ver⸗ Handlung. (—) Waldshut.(Der Kreisbauerntag.) Anter großer Beteiligung fand der Kreisbauerntag ſeinen Abſchluß. Wie am erſten Tage, ſo ſprachen wieder verſchiedene Redner der Kreisbauernſchaft. Hauptabteilungsleiter 3 Rudolph be⸗ antwortete in ſeinen Ausführungen über die nationalſozialiſti⸗ ſche Marktordnung die Frage, warum eine Marktordnung not⸗ wendig iſt. In ſeinem Vortrag wies er darauf hin, daß der deutſche Raum für ein 70⸗Millionen⸗Volk zu klein und zu eng iſt. Anſere wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe zwingen uns zu einer richtigen und gerechten Verteilung aller Lebensmittel. Bei dieſer Verteilung muß aber unbedingt auf die Kaufkraft der Minderbemittelten Rückſicht genommen wer⸗ den. Die Marktordnung wird und muß ſich zum Nutzen des ganzen Volkes auswirken. Der Höhepunkt des Kreisbauern⸗ tages war die Abſchlußkundgebung. Nach der Eröffnung durch Kreisbauernführer Portulazi und eine kurze Anſprache von Kreisleiter Rauch ergriff Hauptabteilungsleiter J. A. Roth in Vertretung des verhinderten Landesbauernführers das Wort. Er wies darauf hin, daß dieſer Kreisbauerntag ein Markſtein in der Entwicklung des Vierjahresplanes im Kreis Waldshut ſei und gab die Richtlinien für die landwirtſchaft⸗ liche Entwicklung für die Zukunft nochmals bekannt. Er for⸗ derte die Anweſenden zur vollen Mitarbeit auf, um das ge⸗ ſteckte Ziel zu erreichen. Neue HJ⸗Heime in Baden Die erſten Erfolge der Heimbeſchaffungsaktion. Kaum iſt die Heimbeſchaffungsaktion zu Ende, da tref⸗ fen auch ſchon die erſten Erfolgsmeldungen der badiſchen Banne ein. Ueberall iſt der Wille zu verzeichnen, der Hitler⸗ jugend gemäß ihrer großen Erziehungsaufgaben Heime zu ſchaffen. Viele badiſche Städte haben ihre reſtloſe Mitarbeit zugeſagt und auch die kleinſten Gemeinden mit wenigen Mitteln wollen nicht zurückſtehen, mitzuhelfen, ihrer Ju⸗ gend ein würdiges Heim zu bauen. So ſind wir heute in er Lage, einige vorbissliche Städte und Gemeinden in der Oeffentlichkeit bekanntzugebeen, die bereits ihre volle Zu⸗ ſage zum Bau von HJ⸗Heimen gegeben haben. Im Bann 112 haben die Städte Wertheim und Mos⸗ bach den Bau von Heimen zugeſagt, im Bann 110 die Ge⸗ meinden Helmſtadt, Walldorf und Eppelheim; Eberbach ſtellt der HJ ein gemeindeeigenes Haus zur Verfügung. Im Bann 171(in Mannheim) wird in der nächſten Zeit mit dem Bau mehrerer Hg⸗Heime begonnen, und zwar am Herzogenriedpark, am Erlenhof, an der Kreuzung an e eee und am Almenhof Das eim am Herzogenriedpark wird wohl mit ſeinen acht gro⸗ ßen Räumen und ſeiner ganz günſtigen Lage an einem Sportplatz und der Hauswartewohnung und ferner der Ein⸗ richtung mit Brauſen das ſchönſte dieſer vier Heime wer⸗ den. Gleichzeitig haben Schwetzingen und Ilvesheim ihre Gilage zum Bau eines HJ⸗Heimes gegeben. Im Bann 172 will die Stadt Pforzheim der HJ die für ſie notwendigen Heime erſtellen, ebenfalls Heidelsheim. Die Gemeinde Ober⸗ grombach ſtellt ein Haus der Gemeinde zur Verfügung. m Bann 109 werden die Gemeinden Blankenloch, Wol⸗ fartsweier und Kleinſteinbach an den Bau von HJ⸗Heimen gehen. Im Bann 111 bauen die Stadt Achern und die Ge⸗ meinde Oberſaßbach der HJ Heime. Vom Bann 170 wird uns gemeldet, daß die kleine Gemeinde Bodersweiler(1200 Einwohner) der HJ ein Heim erbauen will. Der Bann 169 meldet, daß die Städte Villingen und Lahr den Bau von HJ⸗Heimen planen. Vom Bann 113 erhalten wir die Mit⸗ teilung, daß die Gemeinden Krozingen, Kenzingen, Elzach, Sexau und Balingen mit dem Bau von HZ⸗Heimen be! ginnen wollen. Im Bann 142 iſt die Gemeinde Maulburg und im Bann 114 die Gemeinde Owingen bereit, der H ein Heim zu bauen. Im Bann 140 hat am vergangenen Sonntag die Gemeinde Oefingen bereits ein Heim einge⸗ weiht, das der Jugend dieſer Gemeinde in ihrer Aufgabe vollauf Rechnung kragen wird. Wir ſehen aus dieſen Meldungen, daß überall in unſerem Lande die Gemeinden darangehen, die für die HJ ſo wich tigen und notwendigen Heime zu ſchaffen. Wir werden über die näheren Erfolge dieſer Heimbeſchaffungsaktion noch eingehend berichten. Schafft Heime für die Hitlerjugend. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Selbſtmord einer Fünfzehn⸗ flährigen.) Im Bahnhof Bobenheim wurde die Leiche eines etwa 15jährigen Mädchens aufgefunden. Nach den Er⸗ hebungen ließ ſich das Mädchen von einem Zuge überfahren. Ludwigshafen.(die Bahnſchranke durchbro⸗ chen.) Am Freitag kurz nach 8 Uhr durchbrach ein von Landau kommender Lieferwagen den weſtlichen Schranken⸗ baum der rechtzeitig geſchloſſenen Schranke des Reichsſtra⸗ ßenübergangs zwiſchen Knöringen und Landau. Der Lie⸗ ferwagen wurde leicht, die Schranke ſtark beſchädigt. Worms.(Jugendliche Ausreißerinnen.) Ein 16jähriges, in Worms bei ſeinen Eltern wohnhaftes Mädchen hatte ſich unerlaubt von zu Hauſe entfernt. Es wurde nun in Begleitung eines jungen Mannes in Mannheim betroffen, in Verwahrung genommen und von den Angehörigen ab⸗ geholt.— Ein 17jähriges Mädchen, das ſich ſchon längere Zeit in Worms und Umgegend ziel⸗ und mittellos umherge⸗ trieben und die ihm zugewieſene Arbeit verweigert hatte, wurde aufgegriffen und dem Jugendamt zur Einleitung von Erziehungsmaßnahmen zugeführt. — Wildbad.(Eine Hirſchkuh als Kur gaſt.) Den Beſuchern des Kleinenzhofes ſchloß ſich auf dem Heim⸗ weg die dort aufgezogene Hirſchkuh an. Als ſich die Spa⸗ ziergänger den Häuſern näberten. verſuchten ſie das Tier in den Wald zurückzufagen. Nicht viel ſpäter aber kam die Hirſchkuh die Olgaſtraße herunterſpaziert und ſtellte ſich auf dem Adolf⸗Hikler⸗Platz etwa an der Stelle auf, wo fonſt der Verkehrspoliziſt ſeinen Platz hat. Von einem früher im Kleinenzhof Bedienſteten wurde ſie alsdann in Gewahrſam genommen und der Kleinenzhofwirt hierüber vecſtändigt. deſſen Kinder ſie wieder mit nach Hauſe nahmen. Blankenheim.(Der„Geiſter zug“) Eine in der Geſchichte des rheiniſchen Karnevals einzig daſtehende Er⸗ ſcheinung iſt der„Geiſterzug“ in Blankenheim. Schon ſeit mehr als 300 Jahren— in der Stadtchronik iſt er bereits im Jahre 1613 erwähnt— beſteht dieſe eigenartige Kar. nevalsveranſtaltung, die weit über die engeren Heimat⸗ grenzen hinaus bekannt iſt und Jahr für Jahr viele Neu⸗ gierige aus dem ganzen Eifelgebiet anzieht. Faſt die ganze Ortsgemeinſchaft nimm an dem Geiſterzug teil. Phantaſti⸗ ſche Verkleidungen der Teilnehmer geben dem bei Fackel⸗ ſchein durch die Straßen ziehenden Zug ſein Gepräge. Ge⸗ führt von dem als Karnevalsprinzen auf ſchwarzem Roß daherreitenden„Obergeiſt“ geht es hinauf zur Burg, wo ſich der Zug der Geiſter auflöſt. Der„Geiſterzug“ bildet den Auftakt des Karnevals in Blankenheim. Auch in die⸗ ſem Jahre wird dieſe eigenartige Veranſtaltung viele Be⸗ ſucher in den reizvollen Ort an der Ahrquelle führen. 3 602 000 Liter Saar⸗Wein 1936. Saarburg. Nach dem Ernteergebnis an der Saar im Herbſt 1936(763 Hektar genutzte Weinbaufläche) beträgt das Ergebnis der Weinernte 3 602 000 Liter und ſteht da⸗ mit höher als das der Obermoſel innerhalb des Kreiſes Saarburg, die ein Ergebnis von 2 9091 000 Liter aufzuwei⸗ ſen hat. Denn(Ahr).(Kind halb erfroren aufgefun⸗ den.) Aus Furcht vor Strafe hatte ſich das 10 Jahre alte Kind einer Familie nachmittags aus dem Elternhaus enk⸗ fernt. Alles Suchen blieb vergebens. Endlich fand man das Mädchen am anderen Morgen in einer Scheuer eines Nach⸗ barhauſes. Es hatte ſich hier ausgezogen und zum Schlafen niedergelegt, Es war nahezu bewußtlos, und Geſicht und Füße waren ſtark geſchwollen. Schneeſtürme in Nordbayern Bezirk von der Welt abgeſchnitten.— Zug eingeſchneil. Vohenſtrauß, 29. Jan. Schneeſtürme hatten im Bezirk Vohenſtrauß große Verkehrsſtörungen im Gefolge. Der ganze Bezirk war wie von der Welt abgeſchnitten. Den gan⸗ en Tag über war jeder Zugverkehr vollſtändig eingeſtellt. azu verkehrte auf allen Poſtautolinien keines der Autos, wie auch kein Privatauto in dieſe Gegend hereinkommen konnte. Nach Tännesberg war auch der Telefonverkehr in⸗ folge verſchiedener Störungen unterbrochen. Mittels Schlit⸗ ten wurde die Poſt nach und aus dem Vohenſtraußer Ge⸗ biet befördert. Gegen 21.30 Uhr blieb der Nebenbahnzug 11 Wald⸗ kirchen—Haidmühle zwiſchen Altreichenau und Frauenberg im Schnee ſtecken. Der Zug war bis 7 Uhr morgens noch nicht freigelegt. Alle Anſtrengungen der Reichsbahn zur Freilegung der Strecke, wobei außer zahlreichen Arbeitskräften auch eme moderne Schneeſchleuder eingeſetzt wurde, waren bisher bei dem herrſchenden ungeheuren Sturm vergeblich. Die Straße zwiſchen Weiden und Vohenſtrauß wurde durch Wehrmacht, Arbeitsdienſt und NS in fahrbaren Zu⸗ ſtand gebracht. Am gleichen Tag hat die Reichsbahn begon⸗ nen, mit neun bahneigenen und vier Privatlaſtwagen die lebenswichtigen Güter, insheſondere das zurückgehaltene Stückgut ſowie die für die bei der Porzellanfabrik in Vo⸗ henſtrauß zur Aufrechterhaltung des Betriebes dringend benötigten Kohlen und Rohſtoffe abzufahren. Um den durch die Schneeverwehungen der letzten Tage im Kreis Vohenſtrauß lahmgelegten Verkehr, insbeſondere auf der Eiſenbahnſtrecke Weiden— Vohenſtrauß—Eslarn wieder freizumachen, wurde durch Gauleiter Wächtler eine Hilfsaktion eingeleitet. Wehrmacht, SA, Arbeitsdienſt und 1 8 werden gemeinſam die Schneeverwehungen beſei⸗ igen. ai Mit dem Schlips in die Transmiſſion geralen. Als der Bauer Stiegler in der Einöde Furchbauer bei Geiſen⸗ 935 mit landwirtſchaftlichen Arbeiten beſchäftigt war, fam er Sjährige Enkel mit dem Schlips dem Tveibriemen des Rohölmotors zu nahe und wurde von dieſem erfaßt und ſo fürchterlich zugerichtet, daß der Tod ſofort eintrat. 100 000 Grippekranke in Polen. Ungemein ſtark tritt die Grippe auch in Polen, beſonders in Warſchau, auf Nach den aus ärztlichen Kreiſen ſtammenden Angaben ſind mehr als 100 000 Perſonen von der Krankheit betroffen Alle Krankenhäuſer ſind überfüllt. Lolcale euudociiaũ 50 Jahre Cäcilienverein Seckenheim. Morgen Sonntag nachmittag findet anläßlich des 50 jährigen Jubiläums des Cäcilienvereins in der kath. Kirche eine große kirchenmuſikaliſche Feier ſtatt. Der Jubelkirchenchor führt neben anderen Chören und Liedern die große Meſſe in C op. 169 von dem bekannten und bedeutenden Komponiſten Rheinberger auf. Es handelt ſich hier um ein großes Werk für Chor und Orcheſten. Außer dem Kirchenchor wirkt noch das Streichorcheſter der Regimentskapelle des J. R. 110 Mannheim mit. Die Feſtpredigt hat der hochw. Herr Kurat Kaltenbrunn⸗ Mannheim übernommen. 5 Seinen 79. Geburtstag kann am morgigen Sonntag Herr Adam Reger, Meersburgerſtraße 27 feiern. Unſere beſten Wünſche. Operettenabend in Ilvesheim. Wie bereits berichtet. wird morgen Sonntag abend durch den Geſangverein „Aurelia“ die hübſche Operette„Das Mädel vom Neckarſtrand“ zum zweitenmal gegeben werden. Die e ſt⸗ malige Aufführung konnte ſchon einen vollen Erfolg buchen. Wir zweifeln nicht, daß bei dem niedrigen Preis auch morgen wieder ausverkauft wird. Man ſichere ſich rechtzeitig eine Karte. Siehe auch Anzeige. 2. Orcheſterkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Thoater. Am Dienstag, den 2. Februar, findet um 20 Uhr im Harmonie aal das 2. Orcheſteronzert der Städt. Hoch⸗ ſchule für Muſik und Theater ſtatt. Die muſikaliſche Leitung haben Richard Ellinger, Sigfrid Franz, Her⸗ bert Lemme und Arthur Voos(Dirigentenklaſſe Ras⸗ berger). Soliſten ſind: Richard Ellinger(Klaſſe Oehler), Karl Schumm(Klaſſe Kergl), Willy Englert(Klaſſe Müller). Die Vortragsfolge enthält Mozart's berühmtes Klavierkonzert in d⸗moll, Haydns bekanntes Cellokonzert und das Violinkonzert in E⸗Dur von Joh. Seb. Bach. Außer der Uebernahme des inſtrumentalen Begleitparts ſpielt das Hochſchulorcheſter ein Choralvorſpiel von Joh. Seb. Bach in Bearheikung für Streicher von Max Reger und als hieſige Erſtaufführung„Anakreon“, Suite für Streichorcheſter, von Walter Niemann. — Obſtbaumpflege nicht vergeſſen. Dem Verderb iſt der Kampf angeſagt, gleichzeitig gilt es auf der anderen Seite, die Erzeugung bis zur Grenze des Möglichen zu ſteigern, Im Hinblick auf dieſe Aufgabe iſt alles zu kun, den Ertrag der Obſtbäume ſo groß und ſo hochwertig zu geſtalten, wie dies irgend erreichbar iſt. Hierzu gehört die Bekämpfun aller pflanzlichen und tieriſchen Obſtbaumſchädlinge durch Bürſten und Reinigen aller Obſtbäume. Die Baumkronen ſind ſachgemäß zu lichten und von allen dürren Aeſten zu befreien. Alle dürren und abgängigen Obſtbäume ſind zu beſeitigen und aus den Obſtanlagen zu entfernen. Filmſchau Das Palaſttheater brachte geſtern einen überaus luſtigen, volkstümlich⸗ſaftigen Bauernfilm„Waeiber⸗ regiment“ der durch ſeine urwüchſige Handlung de Zu⸗ ſchauer im Sturm gewinnt. Zauberhaft ſchöne winzer⸗ liche Stimmungsbilder aus einem kleinen, reizvoll ge⸗ legenen Bayerndörfchen geben dem Film das beſte Milieu. Man erlebt hier einmal mehr, wie im„Eheſtreil“, den Kampf der Geſchlechter in einer liebenswürdig heiteren Form, einmal von der vergnügten und humorvollen Seite geſehen. Weibliche Sch'äue und männl cher Trotz, Humor und Liebe, Witz und Liſt, Kartoffellnödel und Zacherlbräu, Wettkegeln und Tanzvergnügen— das alles iſt eingefangen in ſaftigſter Bayernſtimmung, durch⸗ woben von fröhlichen Melodien, überſtrahlt von ſchönſtem blau⸗weißen Himmel— das iſt„Weiberregiment“. Die Darſteller ſind ausgezeichnet. Heli Finkenzeller in der Hauptrolle als Rosl vollbringt ſchöne Leiſtung; doch auch die anderen Rollen liegen in beten Händen Der Film iſt am beſten geeignet, jeden Beſucher in luſtige Stimmung zu verſetzen und kann deshalb nur empfohlen werden. Gr. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 6. Sonntag nach Weihnachten; 31. Januar 1937. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Parrer Fichtl. 5 12.30) Uhr Kindergotesdie ſt. Pa rer Fichtl. l 1 Ahr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. 2— 2.30 Uhr Bücherausgabe. 5 Montag Nachmittag: Evang. Gemeinde ugend IIa. Montag Abend: Evang. Gemeindejugend 1 1 Dienstag Nachmittag: Evang. Gemeinde ugend II b. Dienstag Abend: Nähabend des evang. Frauenbundes. Vortrag. g Dienstag Abend 8 Uhr: Probe des Kirchenchors. Gottesdienſt⸗Ordnung in ber kath. Kirche. Serage imae. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht.. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Kommunionfeier der Frauen und Mütter. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt ö 2.30 Uhr Kirchenmufikaliſche Andacht aus Anlaß der 50-Jahrfeier des Kirchenchors. Mariä Lichtmeß. 5 Dienstag: 6 Uhr Gemeinſchaſtsmeſſe zu Ehren Mariä Hilf.— 7. Ahr hl. Meſſe(Mütterre rein; 8. Uhr abends Aufnahmeſeler der Mütter mit Pre⸗ digt, Prozeſſion und Segen. Donnerstag: 5— 7 Uhr Beicht.. f Freitag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt. 8 Uhr abends hl. Stunde. e 2 8 S men bekommt viele gute Waere für wenig Geld im Winter-Schluſ- Verkauf * ANN Nennheims Fachgeschäft für Kleiderstoffe, Welbwefen Fertige Wäsche, Trikotsgen, Strumpfweten etc. Se LANE-bei, — 8,7 Milliarden Vermögen der Sozialverſicherung Unter dem Titel„Die deutſche Sozialverſicherung 1935 mit einem Blick auf das Jahr 1936“ hat das Reichsverſiche⸗ rungsamt jetzt den Jahresbericht veröffentlicht. Dieſer bringt über die geldliche Lage sämtlicher Zweige der Sozialverſiche⸗ rung eine eingehende Darſtellung, aus der u. a. hervorgeht, daß ſich die Beitragseinnahmen aller Zweige der Sozialverſicherung im Jahre 1935 mit Ausnahme der Ar⸗ beitsloſenverſicherung auf 2,96 Milliarden beliefen. Ein⸗ ſchließlich der Vermögenserträgniſſe und der ſonſtigen Einnah⸗ men ergab ſich eine Geſamteinnahme von 3,39 Mil⸗ liarden Reichsmark, denen Geſamtausgaben von 2,91 Mil⸗ liarden gegenüberſtanden. Das Vermögen der Verſiche⸗ rungsträger ſtand Ende 1935 mit 5,7 Milliarden Reichsmark zu Buch. Dank des Kunſthand werks Ehrengeſchenk der Goldſchmiede für Dr. Goebbels. Berlin, 30. Jan. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing eine Abordnung der Deutſchen Geſellſchaft für Goldſchmiede⸗ kunſt e. V., beſtehend au den Herren Juwelier Wilm, W. Hamel und Dr. Werner. Im Namen des Präſidiums ſprach Herr Wilm, der Gründer der Geſellſchaft, Dr. Goebbels ſei⸗ nen Dank für die tatkräftige Förderung des deutſchen Kunſt⸗ handwerks aus und überreichte dem Miniſter unter Hinweis auf die Bedeutung des Tages der nationalen Erhebung ein Ehrengeſchenk der Goldſchmiedekunſt. Durch dieſes Kunſtwerk in Gold wolle man Dr. Goebbels vor Augen führen, auf welcher Höhe die deutſche Goldſchmiedekunſt heute ſtehe. Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm das Ehren⸗ geſchenk mit Worten des Dankes und der Anerkennung an. Die Margarinebezugsſcheine Verlängerung der Gültigkeitsdauer. Berlin, 29. Jan. Nach den Beſtimmungen der Reichs⸗ regierung werden bekanntlich von den Fürſorgebehörden beſondere Margarinebezugsſcheine ausgegeben, um den Volksgenoſſen mit geringem Einkommen den Bezug von Konſummargarine zu ſichern. Da die Scheine vielfach erſt in der zweiten Januarhälfte ausgegeben worden ſind oder auch jetzt noch ausgegeben werden, bat der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter angeordnet, daß der Januarbe⸗ zugsſchein für Konſummargarine auch für Februar gültig bleibt. Die Bezugsberechtigten können daher den Januar⸗ i des Bezugsſcheins auch noch im Februar verwen⸗ en. Dagegen iſt die Gültigkeitsdauer des Januarabſchnitts der Reichsverbilligungsſcheine für Speiſefette nicht verläa⸗ gert worden, weil Reichsverbelligungsſcheine ſchon ſeit lan⸗ ger Zeit ausgegeben werden und die Bezugsberechtigten daher die Scheine rechtzeitig erhalten haben. Steigende Ziffern im Neckarverkehr. Im Neckarverkehr hat die beſonders ſeit der Eröffnung der Großſchiffahrt auf der Kanalſtrecke eingetretene Ver⸗ kehrsſteigerung auch im Jahre 1936 angehalten. So iſt der Geſamtverkehr auf 4 Mill. Tonnen im Berichtsjahre angewachſen, während im Vorjahre 0,7 Mill. Tonnen und im Jahre 1934 0,35 Mill. Tonnen gezählt wurden. Ausge⸗ baut zur Großſchiffahrt iſt die Neckarſtraße bekanntlich von Mannheim bis Heilbronn; gegenwärtig iſt das zweite Teil⸗ ſtück Heilbronn— Plochingen in Arbeit. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 30. Januar, 19 Uhr: Feſtvorſtellung zum Tag der Machtübernahme durch die nationale Regierung: Miete B 15 und 1. Sondermiete B 8: Loheng rig, von Richard Wagner. Sonntag, 31. Januar, 20 Uhr: Miete C 15 und 1. Sondermiete C 8 und für die NS. ⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 491 bis 492, 904 bis 909: Zum erſten Male: Der Campiello. Oper von Ermano Wolf⸗Ferrari.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben) Montag, 1. Februar, 20 Uhr: Miete E 14 und 2. Son⸗ dermiete E 7: Moliere ſpielt. Komödie von Hang Kyſer. Dienstag, 2. Februar, 15 Uhr: Schülermiete C: Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wagner, — 20 Uhr: Miete A 15 und 1. Sondermiete A 8, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt, 121 bis 123: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Tom Impekoven und Carl Mathern. Mittwoch, 3. Februar, 20 Uhr: Miete M 14 und 2. Son⸗ dermiete M 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 160, 260, 360: Zum erſten Male: Der Campiello. Oper von Ermano Wolf«⸗Ferrari. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwo ch, 3. Februar, 20 Ahr: Für die NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Mannheim: Der Nau b der N ſchönen Helena. Schwank Toni J 1 Helena. ank von Toni Impekoven und Car! Mathern.— 5 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen und für die überaus zahlreichen Kranz und Blumenspenden sagen wir hiermit innigsten Dank. Familie Engelhardt. Umzugshalber bill zu verkaufen: Gpeiſe⸗ Zimmer (Eiche geſchnitzt ſchwarz). „ 300.— Staub⸗ ſauger 4 15.— Näheres in der Geſchäftsſt. d. Bl. Schöne 2 Zimmer⸗ Wohnung an Brautleute zu vermieten. Adreſſen an die G.eſchäftsſt d. Bl. [ Verſammlungs⸗ Kalender. 9 Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe Sängerbund. Beſonderer Umſtände wegen findet die Probe des Männerchors morgen Sonntag nachmittag 1 Uhr ſtatt. Es wird um voltzähliges und vor allem pünktliches Erſcheinen gebeten. Fußballvereinigung 98. Die Spiele in Hemsbach fallen morgen aus.— Die B⸗Jugend ſpielt um 10 Uhr in Edingen. „Liedertafel“ Mannheim⸗Oeckenheim. Heute abend 8 Uhr Probe. Anſchließend Heneralver sammlung. „Sierzu ſind unſere aktiven, paſſiven und Ehren⸗ mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen ein⸗ geladen. Der Vereinsführer. Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim. (Hand ballabteilung.) Morgen Sonnbag Verbandsſpiel gegen Sportklub Freiburg J. Abfahrt 6 Uhr per Omnibus an der Turnhalls. 1.45 Uhr Tv. 98 Igd.— Kurpfalz Neckarau Igd. Die Spielleitung. N. B. Lokal in Freiburg„Untere Lindenbrauerei Heitzler“. Deutſche Chriſten! Am Mittwoch, 3. Februar, abends 8 Uhr findet im Saal des Gaſthauſes„Zum Löwen“ ein Vortrag von Pfarrer Fröhlich ⸗ Petersberg ſtatt, über das hochwichtige Thema: Die Entſcheidungsſtunde der Kirche. Unſere Mitglieder und Freunde der Bewegung ſind herzlich eingeladen. Von unſeren Mitgliedern erwarten wir vollzähliges Erſcheinen. Die Gemeindegruppenleitung. Gesangverein„Aurelia“ Ilvesheim. 0 f NMorgen Sonntag Abend 8 Uhr f im Kathol. Vereinshaus Ilvesheim 0 8 Zur Aufführung gelangt die Volksoperette: „Das Mädel vom Neckarstrand“ in 3 Akten von Carl Siber und Willi Webels. NMusik von Max Vogel. Ym.⸗Semenhgeim. Morgen Sonntag Nachmittag finden folgende Handball⸗Verbandsſpiele im Mörtel ſtatt: 3/2 Uhr 2. M.— Kurpfalz Reckarau, 2. M. 3 Uhr 1. M.— Kurpfalz Reck rau 1. M. Zum Beſuche ladet freundl. ein Die Spielleitung. Auf zum Kappeowed in de Ochse! Alle Frauen, alle Männer, . Alle Freunde, alle Gönner, . Sollen heute lustig sein 722 Bei Pfisterer Bier und Pfälzer Wein. Frobsinn wird es bei uns geben, Lustigkeit und heit'res Leben. Drum feich wer kann um Urlaub ei 185 Mannheim, den. e Kaufvertrag ve 212001 WAN N HEIN FU.... 5 TRMHAUS Ns 8 dexeiehnong „eis: Cesemtgteſs 3 Und nix wie in de Ochse nei. Wir starten heute Samstag 20.11 Uhr. Geschwister Neudeck. 3 Zimmer⸗ wohnung Geſchäftsſt. d. Bl. zu mieten geſucht. bringt Zu erfrag. in der Gewinn! Koch, Tanz Es ladet freundlichst ein Main⸗Neckarbahn Friedrichsfeld Morgen Sonntag ab Uhr Familie Jak. Koch. edc Auf der Alm dle gibt's kei Sun! Der hiesige Turnverein 1898 veranstaltet seine diesjährigen Insfen⸗Büälle in sämtlichen nach obigem Motto festlich geschmückten und orientalisch beleuchteten Räumen seiner Turnhalle am Samstag, den 6. und Dienstag, 9. Februar. Aead. Prämiierung sämtlicher Einzel- und Gruppenmasken. Sonntag, 7. Februar: Kindler-Maskenkränzchen. Zu allen Veranstaltungen ladet Alt und Jung ein. N Das Komitee. — — Wedddddddddcddddamddddamimammamdmdamdndedet 5 ennemmmdememddmnddmmanmmmemmadd Ein eigenes Heim auf eigener Scholle ist eines der schönsten Ziele. Durch zähes Sparen läßt es sich erreichen. Nur sofort mul man damit beginnen, denn jede neue Einlage und jede Zinsen- Gutschrift bringt Dich dem Ziele näher. parte e. G. m. u. H., Mannheim-Seckenheim Bank und Sparkasse— Gegr. 1881. Lindicher Meditverein Seckenhein Preisſiſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, riften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. 4 ee E U„ AA Ee e e Zier SS SSC