5 / erer, Erſcheint täglich, it Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis liſte Ar. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 37. Jahrgang Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Nr 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Secke heim, Ha ptſtr. 120.— D.⸗A. I. 37 1150 Montag, den 1. Februar 1987 Die ſruße ihrorrele Feierliche Erklärung des Führers vor dem Deutſchen Reichstag Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen aus Anlaß des vierten Jahrestages der nationalen Erhebung ſtand die feierliche Sitzung des Reichstages in der Krolloper. Wie die Feſtſtraße und der Königsplatz hatte auch die Ta⸗ gungsſtätte des Reichstages reichen Feſtſchmuck angelegt. Das Portal war mit Tannengrün und roter Tuchverklei— dung zu einer Ehrenpforte umgeſtaltet. Zwiſchen den Fen⸗ ſtern wallten lange Hakenkreuzbanner herab, gekrönt von dem Reichshoheitszeichen. Trotz der ſcharfen Kälte hatten ſich auf dem Königsplatz, und insbeſondere vor der Kroll— oper ſchon um 11 Uhr, als die Anfahrt der erſten Abgeord⸗ neten begann, viele Berliner eingefunden, die Zeuge des großen Tages ſein wollten. Geſpannte Erwartung liegt auf allen Geſichtern, als jetzt im Ehrenhof der Reichskanzlei die Wache unter Gewehr tritt. Dann brauſt ſtürmiſcher Jubel auf, als der offene Wagen des Führers auftaucht und langſam in die Wilhelmſtraße ein⸗ biegt. Brauſende, nicht enden wollende Heilrufe grüßen den Führer und ſeine Begleitung und pflanzen ſich als eine Welle der Begeiſterung auf dem Wege durch die Wilhelmſtraße fort. Aus 12 Feldküchen der NSW., von denen jede weit über 500 Liter Faſſungsvermögen hat, werden Fleiſch⸗ brühe und Tee verabreicht. Darüber hinaus bieten die auf der ganzen Feſtſtraße zahlreich aufgeſtellten Koksöfen auch weiterhin Gelegenheit zum Aufwärmen. Eine Ehren⸗ hundertſchaft der Leibſtandarte mit aufgepflanztem Bajo⸗ nett iſt vor dem Haupteingang zur Krolloper aufmarſchiert. Die Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger der frem⸗ den Staaten werden von dem Chef des Protokolls, NSskck.⸗Brigadeführer von Bülow⸗Schwante, empfangen und in ihre Loge geleitet. Im Sitzungsſaal und auf den Tribünen beherrſcht das bunte Tuch der Uniformen der Formationen der Bewegung ſowie der Wehrmacht das Bild. Die künſtleriſche Ausſchmückung des Sitzungsſagales hat unter Leitung des Reichsbeauftragten für künſtleriſche Formgebung, Profeſſor Schweitzer, eine Aenderung erfah⸗ ren. Hinter dem Präſidentenſtuhl prangt jetzt auf roter Beſpannung das neue Reichshoheitszeichen, deſſen Adler eine Flügelſpannweite von 11 Metern aufweiſt. Die Tagesordnung Die Tagesordnung der Reichstagsſitzung umfaßte vier Punkte. Da es ſich um die erſte Sitzung dieſes Reichstages nach der Neuwahl handelt, mußte zunächſt die Konſtituierung und die Wahl der Präſidenten erfolgen. Außerdem ſtand vor der Erklärung der Reichsregierung, die der Führer und Reichskanzler abgab, das Ermächti⸗ gungsgeſetz auf der Tagesordnung. Reichstagsſitzungen ſind im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land— anders als in der Syſtemzeit— eine Angelegenheit des ganzen Volkes geworden. Das gilt im beſonderen Maße von der heutigen Sitzung am vierten Jahrestag der Macht⸗ übernahme durch den Nationalſozialismus. Am Lautſprecher iſt heute jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau Zeuge dieſer wichtigen Stunde und bekundet damit die engſte Ver⸗ bundenheiten zwiſchen Führer und Volk. Alle Mitglieder des Reichskabinetts ſind an⸗ weſend. Die Spannung hat ihren Höhepunkt erericht und alle Augen richten ſich auf die Tür, durch die der Führer kommen muß. Von dem nahen Königsplatz hört man bereits die toſenden Heilrufe, die das Nahen des Füh⸗ rers künden. Als der Führer vor der Krolloper ein⸗ trifft, präſentiert der Ehrenſturm der Leibſtandarte das Gewehr. In Begleitung des Reichsführers SS. Himmler und ſeiner perſönlichen Adjutanten Sel.⸗Obergruppen⸗ führer Brückner und SS.⸗Gruppenführer Schaub ſchrei⸗ tet Adolf Hitler die Front der Formation ab. Am Ein⸗ gang begrüßt der Reichstagspräſident Generaloberſt Gö⸗ ring den Führer und geleitet ihn in den Reichstag, wo die Abgeordneten, ebenſo wie die Männer auf den Re⸗ gierungstribünen ſtehend mit erhobenen Rechten das Reichsoberhaupt erwarten. Geleitet vom Reichstagspräſi⸗ denten Göring und gefolgt von den Reichsminiſtern Heß und Dr. Frick nimmt der Führer in der erſten Reihe der Regierungstribüne Platz. Ihm zur Seite ſitzt der Stell⸗ vertreter Reichsminiſter Rudolf Heß. f Neichstagspräfident Göring eröffnet dann die erſte Sitzung des neuen Reichstages, den er für konſtituiert erklärt. In ſeiner Anſprache führte er dann u. a. aus: Der Reichstag tritt nach einer verhält⸗ nismäßig langen Pauſe ſeit ſeiner Wahl heute zum erſten Male zuſammen Die Wahl, in der Sie beſtimmt worden ſind, war die gewaltigſte, die die Geſchichte der Demokra⸗ tie, aber auch die Geſchichte der deutſchen Verfaſſung bisher gekannt hat. Eine überwältigende Mehrheit, das ganze Volk, über 99 Prozent, ein nie dageweſenes Be⸗ kenntnis hat ſich zu dem einen Manne, dem Führer, be⸗ kannt. Die ganze Liebe, das ganze Vertrauen, der ge⸗ waltige Glaube unſeres Volkes hat ſich auf unſeren Füh⸗ rer damit vereinigt, Sie, meine Herren Abgeordneten, ſind nur durch das Vertrauen des Führers berufen, dem Volke vorgeſchlagen und von dem Volk gewählt worden. Vergeſſen Sie nicht, daß dieſes einmütige Bekenntnis Deutſchlands aber in erſter Linie dem Führer gegolten at, und vergeſſen Sie nicht, daß das Volk es als Selbſt⸗ verſtändlichkeit annimmt, daß die Abgeordneten, die durch . FFP — Nr. 26 dieſes Vertrauen in den heutigen Reichstag berufen ſind, in unerſchütterlicher Treue zum Führer zu ſtehen haben. Meine Herren Abgeordneten! Der Deutſche Reichstag hat nach wie vor eine hohe Verantwortung, wollen Sie dieſer Verantwortung jederzeit gerecht werden! In dieſem Sinne eröffne ich die erſte Sitzung. g Auf Vorſchlag des Fraktionsführers der Reichstags⸗ fraktion der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpar⸗ tei, des Abgeordneten Dr. Frick, wird der bisherige Reichs⸗ tagspräſident Hermann Göring durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt. Als Stellvertreter wählte der Reichstag die bisherigen Stellvertreter, die Abgeordneten Kerrl, Eſſer und von Stauß. Bevor der Reichstag in die Tages⸗ ordnung eintrat, gedachte der Reichstagspräſident der Ver⸗ ſtorbenen dieſes Hauſes ſowie der Beſatzung des vor we⸗ nigen Tagen auf See verunglückten Verſuchsbootes der Reichsmarine„Welle“. Die Abgeordneten erhoben ſich zu Ehren der Toten von ihren Sitzen. Ermüchtigungsgeſetz für vier weitere Jahre Der Reichstagspräſident erteilte dann dem Reichstags⸗ abgeordneten Dr. Frick das Wort, der u. a. ausführte: Das am 23. März 1933 vom Reichstag angenommene Geſetz zur Behebung der Not von Volk und Reich, das ſogenannte Ermächtigungsgeſetz, ſei bis zum 1. April 1937 befriſtet. Heute, nach Ablauf der vier Jahre, müſſe jeder⸗ mann, auch der ehrliche Gegner, zugeben, daß der Führer ſein Verſprechen nicht nur erfüllt, daß er nicht nur den deutſchen Bauern vor dem Untergang bewahrt, und dem deutſchen Arbeiter wieder Arbeit und Brot gebracht habe, ſondern daß er weit darüber hinaus eine politiſche Tat von weltgeſchichtlicher Bedeutung vollbracht habe, die zu vollbringen in einer ſo kurzen Zeitſpanne niemand für möglich gehalten habe. ö Der Führer habe in dieſen vier Jahren das deutſche Volk aus den innenpolitiſchen Feſſeln des Verſailler Diktats gelöſt und ihm ſeine Ehre, ſeine Freiheit und ſeine Gleichberechti⸗ gung wiedergegeben.(Stürmiſcher Beifall des ganzen Hau⸗ ſes.) Es ſei heute nur eine einfache Ehrenpflicht der Dankbar⸗ keit und ein Beweis unerſchütterlichen Vertrauens zum Führer, daß der Deutſche Reichstag die Vollmachten des Reichsgeſetzes vom 24. März 1933 für den erſten Vierjahresplan um weitere vier Jahre verlängere, zur erfolgreichen Durchführung auch des neuen Vierjahresplanes. Der Reichstag nahm den von ſeinem Präſidenten dann zur Verleſung gebrachten Antrag durch Erheben von den Plätzen einſtimmig an und bekundete damit aufs neue das Vertrauen zum Führer. 98 Der Führer ergriff ſodann das Wort zu ſeiner von der ganzen Welt mit außerordentlicher Spannung erwarteten Rede. Adolf Hitler führte u. a. aus: Männer! Abgeordnete des Deut⸗ ſchen Reichstages! An einem für das deutſche Volk be⸗ deutungsvollen Tage iſt der Reichstag heute zuſammen⸗ getreten. Vier Jahre ſind vergangen ſeit dem Augenblick, da die große innere Umwälzung und Neugeſtaltung, die Deutſchland ſeitdem erlebte, ihren Anfang nahm. Vier Jahre, die ich mir vom deutſchen Volk ausgebeten habe als eine Zeit der Bewährung und Beurteilung. Ich will daher dieſe heutige geſchichtliche Zuſammenkunft des Deutſchen Reichstages benützen, um in einem Rückblick auf die vergangenen 4 Jahre einige jener allgemein gültigen Erkenntniſſe, Erfahrungen und Folgerungen aufzuzeigen, die zu verſtehen nicht nur für uns, ſondern auch für die Nachwelt wichtig ſind. N Die neue Revolution war notwendig In der Zeit, da ich noch als einfacher Redner durch die deutſchen Lande zog, wurde mir oft von bürgerlicher Seite die Frage vorgelegt, warum wir an die Notwendigkeit einer Revolution glaubten, ſtatt zu verſuchen, im Rahmen der beſtehenden Ordnung und unter Mitarbeit bei den vorhandenen Parteien die uns als ſchädlich und ungeſund erſcheinenden Verhältniſſe zu verbeſſern. Wozu eine neue Partei und wozu vor allem eine neue Revolution? Meine damaligen Antworten wurden immer von folgenden Er⸗ wägungen beſtimmt: 1. Die Verfahrenheit, der Verfall der deutſchen Zuſtünde der Lebensauffaſſungen und der Lebens behauptung können nicht beſeitigt werden durch einen einfachen Regierungswechſel. Dieſe Wechſel haben ja ſchon vor uns mehr als genug ſtatt⸗ gefunden, ohne daß dadurch eine weſentliche Beſſerung der deutſchen Not eingetreten wäre. Alle dieſe Regierungsumbildungen hatten eine poſi⸗ tive Bedeutung nur für die Akteure des Schauſpiels, für die Nation aber faſt ſtets nur negative Ergebniſſe. Im Laufe einer langen Zeit war das Denken und praktiſche Leben unſeres Volkes in Bahnen geraten, die eben ſo un⸗ natürlich, wie im Ergebnis abträgliche waren. Eine der Urſachen dieſer Zuſtände lag aber in der unſerem Weſen, unſerer geſchichtlichen Entwicklung und unſeren Bedürfniſ⸗ ſen fremden Organiſation des Staatsaufbaues und der Staatsführung an ſich. Das parlamentariſch⸗demokratiſche Syſtem war von den allgemeinen Zeiterſcheinungen nicht zu trennen. Die Heilung einer Not kann aber kaum je erfolgen durch eine Beteiligung an den ſie verſchuldenden Urſachen, ſondern nur durch deren radikale Beſeitigung. Damit aber mußte der politiſche Kampf unter den gegebenen Verhältniſſen zwangsläufig den Chrakter einer Revolution annehmen. 2. Eine ſolche revolutionäre Um⸗ und Neugeſtaltung iſt weder denkbar durch die Träger und mehr oder minder verantwortliche Repräſentanten des alten Zuſtandes, das heißt alſo auch nicht durch die politiſchen Organiſationen des früheren verfaſſungsmäßigen Lebens, noch durch eine Teilnahme an dieſen Einrichtungen, ſondern nur durch die Aufrichtung und den Kampf einer neuen Bewegung mit dem Zweck und Ziel, die notwendige Reformation des politiſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens bis in die tiefſten Wurzeln hinein vorzunehmen und dies wenn nötig auch unter Einſatz von Blut und Leben! Wer will aber daran zweifeln, daß in dieſen hinter uns liegenden vier Jahren tatſüchlich eine Revolution von gewal⸗ tigſtem Ausmaß über Deutſchland hinweggebrauſt iſt? Wer kann dieſes heutige Deutſchland noch vergleichen mit dem, was an dieſem 30. Januar heute vor vier Jahren beſtand, da ich zu dieſer Stunde den Eid in die Hand des ehrwürdigen Herrn Reichspräſidenten abgelegt hatte? Allerdings, wenn ich von einer nationalſozialiſtiſchen Revolution ſpreche, dann lag es in der beſonderen Eigen⸗ art dieſes Vorganges in Deutſchland, wenn vielleicht ge⸗ rade des Auslande und vielleicht auch manchem unſerer Mitbürger das Verſtändnis nicht ganz erſchloſſen wurde für die Tiefe und das Weſen dieſer Umwälzung. Mit einem Minimum von Opfern Ich beſtreite auch nicht, daß gerade dieſe Tatſache, die für uns das Bemerkenswerteſte der Eigenart des Ab⸗ laufes der nationalſozialiſtiſchen Revolution iſt und auf die wir beſonders ſtolz ſein dürfen, im Ausland und bei einzelnen Mitbürgern dem Verſtändnis für dieſen einmaligen geſchichtlichen Vorgang eher hinderlich als nützlich war. Denn dieſe nationalſozialiſtiſche Revolution war zu allererſt eine Revolution der Revolutionen. Ich meine damit folgendes: Die nationalſozialiſtiſche Re⸗ volution iſt ſo gut als vollkommen unblutig verlaufen. Sie hat in der Zeit, da die Partei in Deutſchland ſicherlich ſehr große Widerſtände überwindend, die Macht über⸗ nahm, überhaupt keinen Sachſchaden angerichtet. Ich darf es mit einem gewiſſen Stolz ausſprechen: Dies war viel⸗ leicht die erſte Revolution, bei der noch nicht einmal eine Fenſterſcheibe zertrümmert wurde. Es iſt unſer höch⸗ ſter Stolz, die ſicherlich größte Umwälzung in unſerem Volke mit einem Minimum an Opfern und an Verluſten durchgeführt zu haben. Nur dort, wo die bolſchewiſtiſche Mordluſt auch noch nach dem 30. Januar 1933 glaubte, mit Gewalt den Sieg oder die Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen Idee verhindern zu können, haben wir— und da natürlich blitz⸗ ſchnell— auch mit Gewalt geantwortet. Ich weiß nicht, ob es jemals eine Revolution von ſo durchgreifendem Ausmaß gegeben hat wie die nationalſozia⸗ liſtiſche und die trotzdem unzählige frühere politiſche Funktio- näre unbehelligt und im Frieden ihrer Tätigkeit nachgehen ließ, ja zahlreichen grimmigſten Feinden in oft höchſten Staatsſtellen ſogar noch den vollen Genuß der ihnen zuſtehen⸗ den Renten und Penſionen ausſchüttete? Gleiche Grundſätze fiir Staat und Volt Es kann nicht die Aufgabe einer Revolution oder überhaupt einer Umwälzung ſein, ein Chaos zu erzeugen, ſondern nur etwas Schlechtes durch Beſſeres zu erſetzen. Dies erfordert aber ſtets, daß das Beſſere tatſächlich ſchon vorhanden iſt. Als mich vor vis Jahren der ehrwürdige Herr Reichspräſident berief und mit der Bildung und Führung einer neuen deutſchen Reichsregierung betraute, da lag hinter uns ein gewaltiger Kampf um die Macht im Staate, den wir mit den damaligen ſtreng legalen Mit⸗ teln durchgefochten hatten. Trägerin dieſes Kampfes war die Nationalſozialiſtiſche Partei. In ihr hat der neue Staat ſchon längſt, ehe er tatſächlich proklamiert werden konnte, bereits eine ideelle und förmliche Geſtaltung erfahren. Alle Grundſätze und Prinzipien des neuen Reiches waren die Grundſätze, Gedanken und Prinzipien der nationalſozialiſtiſchen Partei. Sie hat ſich auf dem Wege des legalen Ringens um den deutſchen Volksgenoſſen die überwältigende Stellung in dieſem Reichstage geſchaffen und als ihr dann endlich tatſächlich die Führung gegeben wurde, da hatte ſie dieſe Führung auch nach parlamentariſch-demokratiſchem Rechte ſchon über ein Jahr lang zu beanſpruchen das Recht gehabt. ö Der Sinn der nationalſozialiſtiſchen Revolution lag aber; darin, daß die Forderungen dieſer Partei eine wahrhaft um⸗ wülzende Erneuerung früher allgemein gültiger Auffaſſungen und Einrichtungen proklamierten. Und erſt als einzelne Verblendete glaubten, der mit Recht zur Führung des Reiches berufenen Bewegung in der Durchführung ihres vom Volk gebilligten Programms den ſchuldigen Gehorſam aufſagen zu können, hat ſie die⸗ ſen ungeſetzlichen Störenfrieden mit eiſerner Fauſt den Nacken unter das Geſetz des neuen nationalſozialiſtiſchen Reiches und Staates gebeugt. Damit aber war die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution als ſolche auch ſchon beendet. Denn von dieſem Augenblick der ſichergeſtellten Machtüber⸗ nahme im Reiche durch die Partei an habe ich es als ſelbſt⸗ verſtändlich angeſehen, daß damit die Revolution über⸗ geführt wird in die Evolution. Grundſätzlich: Unſer natio⸗ nalſozialiſtiſches Programm ſetzt an Stelle des libera⸗ liſtiſchen Begriffes des Individuums des marxiſtiſchen Be⸗ griffes der Menſchheit das blutbedingte und mit dem Bo⸗ den verbundene Volk. Ein ſehr einfacher und lapidarer Satz, allein von gewaltigen Auswirlungen. Erhaltung der blutgebundenen Art Zum erſtenmal vielleicht, ſeit es eine Menſchengeſchichte gibt, iſt in dieſem Lande die Erkenntnis dahin gelenkt worden, daß von alten Aufgaben, die uns geſtellt ſind, die erhabenſte und damit für den Menſchen heiligſte, die Erhaltung der von Gott gegebenen blutgebundenen Art iſt. Zum erſtenmal iſt es in dieſem Reich möglich, daß der Menſch die ihm vom Allmächtigen verliehene Gabe des Ex⸗ kennens und der Einſicht feneſr Fragen zuſpendet, die für die Erhaltung ſeiner Exiſtenz von gewaltigerer Bedeutung ſind als alle ſiegreichen Kriege oder erfolgreichen Wirtſchaftsſchlach⸗ ten! Die größte Revolütion des Nationalſoziglisſſtus iſt es, das Tor der Erkeuntuis dafür gufgeriſſen zu haben, daß alle Fehler und Irrtümer der Meuſchen zeitbedingt und damit wie⸗ der verbeſſerungsfähig ſind, außer einem einzigen: dem Irr⸗ tum über die Bedeutung der Erhaltung ſeines Blutes, ſeiner Art und damit der ihm von Gott gegebenen Geſtalt und des ihm von Gott geſchenkten Weſens. Wir Menſchen haben nicht darüber zu rechten, warum die Vorſehung die Raſſen ſchuf, ſondern nur zu erkennen, daß ſie den beſtraft, der ihre Schöp⸗ fung mißachtet. So wie die Erkenntnis des Umlaufs der Erde um die Sonne zu einer umwälzenden Neugeſtaltung des all⸗ gemeinen Weltbildes führte, ſo wird ſich aus der Blut⸗ und Raſſenlehre der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eine Umwäl⸗ zung der Erkenntniſſe und damit des Bildes der Geſchichte der menſchlichen Vergangenheit und ihrer Zukunft ergeben. Und dies wird nicht zu einer Entfremdung der Völ⸗ ker, ſondern im Gegenteil zum erſten Male zu einem wah⸗ ren gegenſeitigen Verſtehen führen! Es wird dann aller⸗ dings aber auch verhindern, daß das jüdiſche Volk unter der Maske eines biederen Weltbürgers alle anderen Völ⸗ ker innerlich zerſetzen und dadurch zu beherrſchen verſucht! Wie dieſe Blutsgemeinſchaft des deutſchen Volkes ſtaatlich verwirklicht wurde, wird uns allen wohl die ſchönſte Erinnerung des Lebens ſein. Wie ein Frühlings⸗ ſturm brauſte es vor vier Jahren über das deutſche Land hinweg. Die Kampftruppen unſerer Bewegung, die das Banner des Hakenkreuzes vier Jahre lang gegen eine Uebermacht der Gegner verteidigt und es in 14 langen Jahren immer weiter vorwärtsgetragen hatten, ſtießen es nun tief hinein in den Boden des neuen Reiches. In wenigen Wochen waren die ſtaatlichen Rückſtände ſovoghl als die geſellſe zor ile einer tauſendjährigen Vergangenheit in ausgeräumt und beſeitigt worden. Oder kann man nicht von einer Revolution ſprechen, wenn in kaum drei Monaten ein parlamentariſch⸗demokratiſches Durcheinander verſchn et und an ſeine Stelle ein Regime der Ordnung, der Dif; n, ab auch der Tatkraft kommt, wie es Deutſchland in ſolcher ge oſſenen Einheitlichkeit und umfaſſende Machtfülle noch nie beſaß? So groß war die Re⸗ volution, daß ihre geiftigen Grundlagen ſelbſt jetzt von der oberflächlich urteilenden Umwelt noch gar nicht erkannt worden ſind. Man redet von Demokratien und Diktaturen und hat noch gar nicht begriffen, daß ſich in dieſem Lande eine Umwälzung vollzogen hat, deren Ergebnis, wenn Demokratie überhaupt einen Sinn haben ſoll, im höchſten Sinne des Wortes als demokratiſch zu bezeichnen iſt. Mit unfehlbarer Sicherheit ſteuern wir auf eine Ord⸗ nung hin, die— ſo wie im geſamten übrigen Leben— auch auf dem Gebiete der politiſchen Führung der Nation einen natürlichen und vernunftgemäßen Ausleſe-Prozeß ſicherſtellt, durch den die wirklich fähigſten Köpfe unſeres Volkes ohne Rückſicht auf Geburt, Herkunft, Namen oder Vermögen nur gemäß der ihnen gegebenen höheren Be— rufung zur politiſchen Führung der Nation beſtimmt wer⸗ den. Des großen Korſen ſchönſte Erkenntnis, daß jeder Soldat den Marſchallſtab im Torniſter tragen müſſe, wird in dieſem Lande die politiſche Ergänzung finden. Gibt es einen herrlicheren und ſchöneren Sozialismus und eine wahrhaftigere Demokratie als jenen Nationalſoziatis⸗ mus, der es dank ſeiner Organiſation ermöglicht, daß unter Millionen deutſchen Knaben jeder, wenn ſich die Vorſehung ſeiner bedienen will, den Weg finden kann bis an die Spitze der Nation? Und dies iſt keine Theorie! Dies iſt im heutigen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland eine uns allen ſelbſtverſtänd⸗ liche Wirklichkeit. Ich ſelbſt, als der durch das Vertrauen des Voltes berufene Führer komme aus ihm. Alle die Millionen deutſcher Arbeiter, ſie wiſſen es, daß an der Spitze des Reiches lein fremder Literat oder interngtionaler Revolutivns⸗Apoſtel ſteht, ſondern ein Deutſcher aus ihren eigenen Reihen, Erfaſſung des ganzen Volles Freilich ſieht der Nationalſozialismus auch hier nur das ganze Volk und niemals eine Klaſſe. Der Zweck der nationalſozialiſtiſchen Revolutign war es nicht, aus einem bevorrechteten Stand für die Zukunft einen rechtloſen zu machen, ſondern aus einem rechtloſen einen gleichberech⸗ tigten. Wir haben nicht Millionen Bürger vernichtet, um ſie zu Zwangsarbeitern zu degradieren, ſondern unſer Ziel war es, aus Zwangsarbeitern deutſche Bürger zu erziehen. Denn eines werden alle Deutſchen verſtehen: Revolutionen können als Gewaltakte nur von kurzer Dauer ſein. Wenn ſiee nicht Neues aufzubauen vermögen, werden ſie als Exzeſſe das Vorhandene in kurzer Zeit verzehren. Aus dem gewaltigen Att der Uebernahme der Macht muß ſich in kürzer Zeit eine ſegensreiche Arbeit des Friedens entwickeln. Wer aber Klaſſen beſeitigt, um neue Klaſſen zu ſchaffen, legt den Keim zu neuen Revolutionen. Was heute Bourgeois iſt und diktiert, wird morgen als Zwangsarbeiter in Sibirien wieder Proletarier ſein und dann einmal genau ſo auf die Befreiung hoffen wie der Proletarier, der erſt unterdrückt war und nun zu dik⸗ tieren glaubt. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat daher nie beabſichtigt, eine beſtimmte Klaſſe des deutſchen Volkes in den Beſitz der Macht zu ſetzen, um eine andere auszuſchalten, ſondern im Gegenteil: es war nur ihr Ziel, dem ganzen deutſchen Volk durch ihre organiſatoriſche Er⸗ faſſung der Maſſen die Möglichkeit nicht nur einer wirt⸗ ſchaftlichen, ſondern auch einer politiſchen Betätigung ſicherzuſtellen. Sie beſchränkt ſich dabei allerdings auf die zu unſerem Volk gehörigen Elemente und lehnt es ab, einer fremden Raſſe Einfluß auf unſer politiſches, geiſtiges oder kulturelles Leben zu geben, ohne ihm eine wirtſchaft⸗ liche Vorranaſtellung einzuräumen.“ In dieſer blutmäßigen Verbundenheit unſeres Volkes und in der durch den Nationalſozialismus erfolgten Er⸗ weckung des Verſtändniſſes dafür, liegen die tiefſten Ur⸗ ſachen für das wunderbare Gelingen unſerer Revolution. Vor dieſem neuen gewaltigen Ideal verblaßten alle ſtaat⸗ lichen, dynaſtiſchen, ſtammesmäßigen, aber auch partei⸗ lichen Idole und Rückſtände der Vergangenheit. Wie ſehr aber dieſen Wechſel und dieſe Wandlung das deutſche Volk begriffen und in ſeiner Bedeutung erfaßt hat, wird durch nichts mehr erhärtet als durch die Zuſtimmung, die die Nation uns ſeitdem ſo viele Male gegeben hat. Denn von jenen, die ſich ſo oft und ſo gerne bemühen, bie demokratiſchen Regierungen als vom Volke getragene Inſtitutionen zum Unterſchied der Diktaturen hinzuſtellen, hat keiner mehr Recht im Namen ſeines Volkes zu reden als ich! 8 Als das Ergebnis dieſes Teiles der deutſchen Revo⸗ lution möchte ich folgendes feſtſtellen: 1. Es gibt im deut⸗ ſchen Volt ſeitdem nur mehr einen Träger der Souveräni⸗ ſät, und dies iſt das geſamte deutſche Volk ſelbſt. 2. Der Pille dieſes Volkes findet ſeinen Ausdruck in der Partei als der politiſchen Organiſation dieſes Volkes. 3. Es gibt eutſprechend dem Reich nur einen einzigen Geſetzgeber. 4. Es gibt nur eine Gewalt der Exekutive. 8 ver das Deutſchland vor dem Januar 1933 dem⸗ gegenüber zum Vergleich heranzieht, wird ermeſſen, welch eine gewaltige Wandlung dieſe kurzen Feſtſtellungen ent⸗ halten. Das Volk iſt das Primäre Durch den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung wurde das Volk als das Seiende und das Bleibende über jede Or⸗ ganiſation, Konſtruktion und Funktion geſtellt. Sinn und Zweck der Exiſtenz der von der Vorſehung erſchaffenen Raſſen ver⸗ mögen wir Menſchen wede zu erkennen noch feſtzuſtellen. Allein Sinn und Zweck der ſchlichen Organiſationen, ſowie aller Funktionen ſind meßbar an ihrem Nutzen, den ſie für die Erhaltung des bleibenden und ſeienden Volkes beſitzen. Daher iſt das Voll das Primäre, Partei, Staat, Armee, Wirt⸗ ſchaft, Juſtiz uſw. ſind ſekundäre Erſcheinungen, Mittel zum Zweck der Erhaltung dieſes Voltes. In eben dem Maße, in dem ſie dieſer Aufgabe gerecht werden, ſind ſie richtig und nützlich. Wenn ſie dieſer Auf⸗ gabe nicht genügen, ſind ſie ſchädlich und müſſen entweder reformiert oder beſeitigt und durch Beſſeres erſetzt werden. Die Aufgabe der Juſtiz Im Laufe einer langen Zeit iſt teils durch Ueber⸗ nahme fremden Gedankengutes, teils durch das Fehlen einer eigenen klaren Einſicht unſer Rechtsleben in eine Verwirrung geraten, die ihren prägnanteſten Ausdruck fand in der Unklarheit über den inneren Zweck des Rechtes an ſich. Es iſt die Aufgabe der Juſtiz, mitzuhelfen an der Erhal⸗ tung und Sicherung des Volkes vor jenen Elementen, die ſich als Aſoziale entweder den gemeinſamen Verpflichtungen zu entziehen trachten oder ſich an dieſen gemeinſamen Intereſſen verfündigen. Damit ſteht über der Perſon und der Sache auch im deutſchen Rechtsleben von jetzt ab das Volk. Dieſe kurze Feſtſtellung führt in ihrer Berückſichtigung zu der größten Reform, die unſer deutſches Rechtsleben und Rechtsweſen bisher erlebt haben. Entſprechend dem Ausgangspunkt war die erſte einſchneidende Wirkung die Proklamierung nicht nur eines einzigen Geſetzgebers, ſon⸗ dern auch einer einzigen Rechtsausübung. Die zweite Maßnahme iſt noch nicht abgeſchloſſen, wird aber in weni⸗ gen Wochen der Nation verkündet. In einem neuen deutſchen Strafgeſetzbuch erhält zum erſtenmal a dieſer großen Geſamtperſpektive heraus die deutſche Rechtspflege jene Grundlagen, die ſie für alle Zeiten in den Dienſt der deutſchen Vollerhaltung ſtellen wird. Wie groß auch die Wirrniſſe geweſen ſind, die wir auf den einzelnen Lebensgebieten im Jahre 1933 vorfanden, ſo wurden ſie doch noch übertroffen von dem Verfall der deutſchen Wirtſchaft. Wir fanden als Dokument dieſer Kataſtrophe vor allem zwei Erſcheinungen: 1. über 6 Millionen Erwerbsloſe, 2. einen erſichtlich zum Untergang beſtimmten Bauernſtand. Die Geſamtfläche der damals bereits vor der Zwangs⸗ verſteigerung ſtehenden deutſchen landwirtſchaftlichen Güter umfaßte einen Umfang, der etwas größer war als das Land Thüringen. Wie ſchwer dieſe Seite der deutſchen Not damals empfun⸗ den wurde, können wir noch nachträglich dargus ermeſſen, daß ich mir gerade zur Behebung der Arbeitsloſigkeit ſowie zur Behinderung einer weiteren Vernichtung des deutſchen Bauern⸗ tums die bekannte Zeit der vier Jahre ausgebeten hatte. Ich darf weiter hier feſtſtellen, daß der Nationalſozia⸗ lismus im Jahre 1933 nicht in irgendeine Erfolg ver⸗ ſprechende Handlung anderer eingegriffen hat, ſondern daß die Partei mit der Führung des Reiches erſt in dem Augenblick beauftragt wurde, als auch die letzte Möglich⸗ keit einer anderen Rettung als geſcheitert angeſehen wer⸗ den mußte, als insbeſondere alle Verſuche einer Behebung der wirtſchaftlichen Not ſich als Fehlſchläge erwieſen hatten. Wenn ich heute nach vier Jahren vor das Angeſicht des deutſchen Volkes trete, und auch vor Ihnen ſelbſt, meine Abgeordneten, Männer des Deutſchen Reichstages, Rechenſchaft ablege, dann werden Sie mir und der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung nicht die Beſtätigung ver⸗ ſagen, daß ich mein damaliges Verſprechen eingelöſt habe. Wiriſchaft Dienerin des Volkes Die deutſche Wirtſchaftspolitik, die der Nationalſozia⸗ lismus im Jahre 1933 einleitete, geht auf einige grund⸗ ſätzliche Erwägungen zurück. In den Beziehungen zwiſchen Wirtſchaft und Volk gibt es nur etwas Unverän⸗ derliches, und dies iſt das Volk. Wirtſchaftsbetätigung aber iſt kein Dogma und wird nie ein ſolches ſein. Es gibt keine Wirtſchaftsauffaſſung oder Wirtſchaftsanſicht, die irgendwie Anſpruch auf eine Heiligkeit erheben könnten. Entſcheidend iſt der Wille, der Wirtſchaft ſtets die dienende Rolle dem Volke gegenüber zuzuweiſen und dem Kapital die dienende Rolle gegenüber der Wirtſchaft. Der Nationalſozialismus iſt, wie wir wiſſen, der ſchärfſte Gegner der liberaliſtiſchen Auffaſſung, daß die Wirtſchaft für das Kapital da ſei und das Volk für die Wirtſchaft. Wir waren daher auch vom erſten Tage an ent⸗ ſchloſſen, mit dem Trugſchluß zu brechen, daß etwa die Wirtſchaft im Staat ein ungebundenes und unkontrollier⸗ bares und unbeaufſichtigtes Eigenleben führen könnte. Eine freie, das heißt eine ausſchließlich ſich ſelbſt über⸗ laſſene Wirtſchaft kann es heute nicht mehr geben. Nicht nur, daß dies etwa politiſch untragbar wäre, nein, auch wirtſchaft⸗ lich würden unmögliche Zuſtände die Folge ſein. Die moderne Wirtſchaftsentwicklung konzentriert ungeheure Arbeitermaſſen auf beſtimmte Erwerbszweige und in beſtimmte Gebiete. Neue Erfindungeen oder der Verluſt der Abſatzmärkte können mit einem Schlage ganze Induſtrien zum Erliegen bringen. „Der Unternehmer kann ja vielleicht die Tore ſeiner Fa⸗ briken ſchließen, er wird möglicherweiſe verſuchen, ſeinem Tä⸗ tigleitsdrang ein neues Feld zu öffnen Er wird auch zumeiſt nicht ſo ohne weiteres zugrunde gehen und außerdem es hau⸗ delt ſich hier nur um wenige Einzelmeſen. Dieſen gegenüber aber ſtehen Hunderttauſende Arbeiter mit ihren Weibern und mit ihren Kindern! Wer uimmt ſich ihrer an und wer ſorat für 25 Die Volksgemeinſchaft! Fawohl! Sie muß es tun. Allein geht es dann nicht an, der 8 ee nur die Verantwortung für die Kataſtrophe der Wirtſchaft aufzubürden ohne den Einfluß und die Ver⸗ antwortung für jenen Einſatz und für jene Ueberwachung der Wirtſchaft, die die Kataſtrophe zu vermeiden geeignet ſind! Die Rettung unſeres Volkes iſt nicht ein Problem der Finan⸗ zen, ſondern ausſchließlich ein Problem der Verwendung und des Einſatzes unſerer vorhandenen Arbeitskraft einerſeits und der Ausnützung des vorhandenen Bodens und der Boden⸗ ſchätze andererſeits. Es iſt dies damit zu allererſt ein Organiſationspro⸗ blem. Es handelt ſich daher auch nicht um Phrasen wie 3. B. Freiheit der Wirtſchaft, ſondern es handelt ſich darum, durch alle vorhandenen Maßnahmen der Arbeits⸗ kraft die Möglichkeit einer Produktion und produktiven Betätigung zu geben. Solange die Wirtſchaft, das heißt die Geſamtſumme der eigenen Unternehmer, dies cus eigenem fertigbringen, iſt es gut. Wenn ſie dies aber nicht mehr können, dann iſt die Volksgemeinſchaft, d. h. in dieſem Falle der Staat, ver⸗ pflichtet, ihrerſeits für den Einſatz der vorhandenen Arbeitskräfte zum Zwecke einer nützlichen Produktion Sorge zu tragen bzw. die dazu nötigen Maßnahmen zu treffen. Und hier kann der Staat alles tun, nur etwas nicht, nüäm⸗ lich— wie dies der Fall war über 12 000 Millionen Ar⸗ beitsſtunden Jahr für Jahr einfach verlorengehen laſſen! Denn die Voltsgemeinſchaft lebt nicht von dem fiktiven Wert des Geldes, ſondern von der realen Produktion, die dem Gelde erſt ſeinen Wert verleiht. Dieſe Produktion iſt die erſte Deckung einer Währung und nicht eine Bank oder ein Treſor voll Gold! Und wenn ich dieſe Produktion ſteigere, erhöhe ich das Einkommen meiner Mitbürger wirklich und indem ich ſie ſenke, vermindere ich das Einlommen, ganz gleich, welche Löhne aus⸗ bezahlt werden. So hat die nationalſozialiſtiſche Revolution durch den Einſatz einer früher brachliegenden Millionenmaſſe deut⸗ ſcher Arbeitskraft eine ſo gigantiſche Steigerung der deut⸗ ſchen Produktion erreicht, daß der Erhöhung unſeres all⸗ gemeinen Nationaleinkommens der ſachliche Gegenwert gewährleiſtet iſt. Und nur dort, wo wir dieſe Steigerung aus Gründen, deren Behebung außerhalb unſeres Bemühens liegt, nicht durchführen können, ſind von Zeit zu Zeit Ver⸗ knappungen eingetreten, die aber in keinem Verhältnis ſtehen zu dem Geſamterfolg der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsſchlacht. Den gewaltigſten Ausdruck findet dieſe planmäßige Lenkung unſerer Wirtſchaft in der Aufſtellung des Vierjahresplans Durch ihn wird beſonders für die aus der Rüſtungs⸗ induſtrie einſt wieder zurückſtrömenden Maſſen der deut⸗ ſchen Arbeiterſchaft eine dauernde Beſchäftigung im inneren Kreislauf unſerer Wirtſchaft ſichergeſtellt. Es iſt jedenfalls ein Zeichen dieſer gewaltigſten wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung unſeres Volkes, daß wir heute auf vielen Gebieten nur ſehr ſchwer gelernte Arbeiter zu be⸗ kommen vermögen. Ich begrüße dies beſonders aus dem Grund, weil dadurch mitgeholfen wird, die Bedeutung des Arbeiters als Menſch und als Arbeitskraft in das richtige Licht zu ſetzen und weil dadurch, wenn auch aus anderen Motiven heraus, die ſoziale Tätigkeit der Partei und ihrer Verbände auf leichteres Verſtändnis ſtößt und eine ſtär⸗ lere und willigere Unterſtützung erfährt. So wie wir die Aufgaben der Wirtſchaft in einem ſo hohen volklichen Sinn verſtehen, wird von ſelbſt die frühere Trennung in Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer hinfällig. Auch der neue Staat und wird und will nicht Unter⸗ nehmer ſein. Er will nur den Einſatz der Arbeitskraft der Nation inſoweit regeln, als es zum Nutzen aller not⸗ wendig iſt. Und er wird den Arbeitsprozeß nur ſoweit be⸗ aufſichtigen, als es im Intereſſe aller Beteiligten ſein muß. Er wird dabei unter keinen Umſtänden verſuchen, das wirtſchaftliche Leben zu verbeamten. Jede wirkliche und praktiſche Initiative kommt in ihrer wirtſchaftlichen Auswirkung allen Volksgenoſſen zugute. Der Wert eines Erfinders oder eines erfolgreichen wirtſchaftlichen Orga⸗ tiſators iſt im Augenblick oft für die geſamte Volksge⸗ meinſchaft gar nicht abzuſchätzen. Es wird in der Zukunft erſt recht eine Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Erzie⸗ hung ſein, allen unſeren Volksgenoſſen ihren gegenſeitigen Wert klarzumachen. Dem einen zu zeigen, wie unerſetzbar der deutſche Arbeiter iſt. den deutſchen Arbeiter aber auch belehren, wie unerſetzbar der Erfinder und der wirkliche Wirtſchaftsführer ſind. Ueber allem das Geſamtintereſſe f daß in einer Sphäre ſolcher Auffaſſungen weder Streik noch Ausſperrung geduldet werden können, iſt klar. Der nationalſozialiſtiſche Staat kennt kein wirtſchaftliches Fauſtrecht. Ueber den Intereſſen aller Kontrahenten ſteht das Geſamtintereſſe der Nation, d. h. unſeres Volkes. Während in anderen Ländern fortgeſetzte Streiks oder Aus⸗ ſperrungen die Stetigkeit der nationalen Produktionen er⸗ ſchüttern, arbeitet in unſerem Volle die Millionenmaſſe aller Schaffenden nach dem höchſten Geſetz, das es für ſie auf der Welt geben kann, nach dem Geſetz der Vernunft. Wenn es uns in dieſen vier Jahren gelungen iſt, die wirtſchaftliche Rettung unſeres Volkes durchzuführen, ſo wiſſen wir, daß die Ergebniſſe dieſer wirtſchaftlichen Arbeit in Stadt und Land auch geſichert werden müſſen. Die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung hat dem Staate die Richt⸗ linien für die Erziehung unſeres Volles gegeben. Die na⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution hat dieſer Gemeinſchafts⸗ erziehung beſtimmte Aufgaben geſtellt und ſie vor allem unabhängig gemacht von Lebensaltern, d. h.: die Beleh⸗ rung des einzelnen Menſchen kann niemals ein Ende finden! Es iſt daher die Aufgabe der Volksgemeinſchaft, dafür zu ſorgen, daß dieſe Belehrung und Weiterbildung ſtets im Sinne ihrer Intereſſen, d. h. der Erhaltung des Volkes, liegt. Wir können deshalb auch nicht zugeben, daß irgendein taugliches Mitiel für dieſe Volksausbildung und Er⸗ ziehung von dieſer Gemeinſchaftsverpflichtung ausgenom⸗ men werden könnte. Jugenderziehung— Jungvolk— Hitler⸗Jugend— Arbeits⸗ dienſt— Partei— Wehrmacht, ſie ſind alle Einrichtungen dieſer Erziehung und Ausbildung unſeres Volkes. Das Buch, die Zeitung, der Vortrag, die Kunſt, das Theater, der Film, ſie ſind alle Mittel dieſer Volkserziehung. Was die nationalſozialiſtiſche Revolution auf dielem Gebiet geleiſtet hat, iſt erſtaunlich und gewaltig. Bedenken Sie allein folgendes: Unſer ganzes deutſches Erziehungsweſen ein⸗ ſchließlich der Preſſe, des Theaters, des Films, der Literatur wird heute ausſchließlich von deutſchen Volksgenoſſen geleitet und geſtaltet. Auf all dieſen Gebieten erleben wir ein un⸗ geheures Aufblühen des kulturellen und künſtleriſchen Lebens. Unſere Filme ſind beſſer als je zuvor, unſere Theaterauf⸗ führungen ſtehen heute in unſeren Spitzenbühnen auf einer einſamen Welthöhe. Unſere Preſſe iſt ein gewaltiges Inſtru⸗ ment im Dienſte der Selbſtbehauptung unſeres Volkes gewor⸗ den und hilft mit, die Nation zu ſtärken. Die deutſche Wiſſen⸗ ſchaft iſt erfolgreich tätig und gewaltige Dokumente unſeres 3 Bauwillens werden einſt von dieſer neuen Epoche en! Es iſt eine unerhörte Immuniſierung des deutſchen Volkes erreicht worden gegenüber all den zerſetzenden Tendenzen, unter denen eine andere Welt zu leiden hat. Manche unſerer Einrichtungen, die noch vor wenigen Jahren nicht verſtanden worden ſind, kommen uns heute ſchon als ſelbſtverſtändlich vor. Jungvolk, Hitler⸗Jugend, BDM., Frauenſchaft, Arbeitsdienſt, SA., SS., NS. und vor allem die Arbeitsfront in ihrer gewaltigen Glie⸗ derung ſind Steine des ſtolzen Baues unſeres Dritten Reiches. Dieſer Sicherung des inneren Leben unſeres deutſchen Volkes mußte zur Seite treten die Sicherung nach außen. Und hier, meine Abgeordneten und Männer des Deutſchen Reichstages, glaube ich, hat die nationalſozialiſtiſche Er⸗ Pt das größte Wunder ihrer Leiſtungen vol⸗ zige Rei Jur bels Reie kata dert. dure den und gebe geſch mals und nung näre Entf g die bis Gott Arbe fortd De Die volks jahre in V und die 9 ſerer Opfe Sie es d ſtand und einm dann Natic in F ſchaft große zogen G imme weil ſo gr als 2 wir 1 ihnen nalen rein und 2 1 Der har abe Er if Sichen ſerer eee Feſttag der Nation Ganz Deutſchlaud feierte den 30. Januar Alle Städte und Dörfer in den deutſchen Gauen hat⸗ ten reichſten Fahnenſchmuck angelegt. Das deutſche Volk beging in tiefer Dankbarkeit den vierten Jahrestag der nationalen Erhebung. Daß der 30. Januar 1933 einer jener ſeltenen geſchichtlichen Tage iſt, die eine große Wende herbeigeführt haben, deſſen ſind ſich heute alle Deutſchen bewußt. Nach 14 Jahren der Not und Unehre kam der Tag des Aufbruchs. Millionen hatten auf dieſen Morgen der Freiheit gewartet. Der Ruf des Führers erfüllte damals das ganze Jand:„Deutſches Volk, gib mir vier Jahre Zeit!“ Es mar gleichſam das Kommando Adolf Hitlers zu einem hoffnungsfrohen Marſch in die Zukunft. Nach vier Jahren iſt das Wort des Führers in wun⸗ derbarer Weiſe erfüllt: Unter dem Banner des National⸗ ſozialismus iſt aus einem zerriſſenen und uneinigen Volk eine wahre Volksgemeinſcha fit geworden. Der Führer hat Deutſchland ſeine Wehrfreiheit und da⸗ mit ſeine Ehre zurückgegeben. Arbeitsloſigkeit und Wirtſchaftsnot ſind übervunden. Der Bauer verſpürt wieder den Segen ſeiner Arbeit. Die Schlote der Fabri⸗ ken zeigen wieder ſtolz ihre Rauchfahnen. Monumentale Bauten und die ſilbernen Bänder der Autobahnen künden machtvoll den Geiſt der neuen Zeit. Die Grundmauern des Dritten Reiches ſind in dieſen vier Jahren nationalſozia⸗ liſtiſcher Regierung feſt gefügt worden! Das große Wecken Auf ungezählten Plätzen der Reichshauptſtadt erklang am vierten Jahrestag des nationalſozialiſtiſchen Sieges die Weiſe des alten, aber ewig jungen Volksliedes:„Freut euch des Lebens!“ Die Muſik⸗ und Spielmannszüge der SA., SS., des NSsick. und der HJ. und mit ihnen die Kapellen des Arbeitsdienſtes leiteten mit dieſem großen allgemeinen Wecken die Feſtlichkeiten ein. Marſchweiſen erfreuten die Volksgenoſſen, die zu ihrer Arbeitsſtätte gingen. Dr. Goebbels an die Jugend Wieder bildete eine Feierſtunde in den Schulen den Auftakt des denkwürdigen Tages. In allen Gauen des Vaterlandes hörte die junge Generation einen der engſten Mitarbeiter des Führers, den Reichsminiſter Gauleiter Dr. Goebbels der in der 1. und 29. Volksſchule in Neukölln ſprach. Die Straßen Neuköllns bildeten ein ein⸗ ziges Flaggenmeer. Unbeſchreiblicher Jubel begrüßte den Reichsminiſter in den Straßen und in der Schule. Ein Junge und ein kleines Mädchen überreichten Dr. Goeb⸗ bels Blumen. In ſeiner Anſprache an die deutſche Schuljugend gab Reichsminiſter Dr. Goebbels einleitend ein Bild von den kataſtrophalen Zuſtänden vor der Machtübernahme und ſchil⸗ derte die Begeiſterung, als am 30. Januar 1933 die Kunde durch das Land ging, daß Adolf Hitler Reichskanzler gewor⸗ den wäre. Neue Hoffnung erfüllte die Herzen aller Männer und Frauen, Das Signal zum Aufbruch der Nation war ge⸗ geben, die Fanfaren des Dritten Reeiches ertönten. Was war geſchehen?—— Einer hatte das Steuer des Reiches in ſeine ſtarke, nie⸗ mals zitternde Hand genommen. Er brachte neue Männer und neue Ideen mit, an ſeinen Namen hefteten ſich die Hoff⸗ nungen von Millionen, mit ihm verknüpfte ſich der revoluͤtio⸗ näre Wandel aller Dinge, er war Programm, war Wille, war Entſchloſſenheit und Tatkraft. Als er bald darauf zum erſten Male im Rundfunk vor die Nation hintrat, da hörte das Volk eine Sprache, die ihm bis dahin fremd war, In pierjährigem Ringen wollte er mit Gottes und des Volkes Hilfe dem drohenden Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit zu Leihe rücken und mit ihrer Beſeitigung die fortdauernde Gefahr der Anarchie von Deutſchland bannen. Der Führer hat ſein Verſprechen wahr gemacht Die Arbeitsloſigkeit iſt, ſoweit das im Augenblick überhaupt volkswirtſchaftlich möglich erſcheint, beſeitigt. Der erſte Vier⸗ jahresplan kann als erledigt gelten. Das Land, das damals in Verzweiflung zu verſinken drohte, iſt wieder bon Hoffnung und Freude erfüllt. Die Nation dient wieder der Arbeit, und die Werke und Erfolge ihrer Arbeit ſind die Grundlagen un⸗ ſerer nationalen Ehre und unſerer deutſchen Freiheit. Mit Opfern haben wir die Grundlagen eines neuen Reiches gelegt. Sie ſind feſt und unzerſtörbar aufgerichtet und halten, wenn es darauf ankommt, jedem Sturm und jedem Verhängnis ſtand. Es iſt ein Reich der Kraft und des Charakters und in ihm ſollt ihr, deutſche Knaben und Mädchen, ſpäter einmal als deutſche Männer und Frauen leben, in ihm ſollen dann aufs neue deutſche Kinder aufwachſen, ſich der Ehre der Nation erfreuen und ſpäter wieder als Männer und Frauen in Frieden ihrer Arbeit. nachgehen. Der Segen der Gemein⸗ ſchaft ſoll dann allen teilhaftig werden, die Kinder unſeres großen Volkes ſind. Dazu muß die igend ſchon zeitig er— zogen werden. Es mag ſein, daß wir Deutſchen in der Welt uns nicht immer allzu großer Beliebtheit erfreuen. Das kommt daher, weil wir ſo fleißig, ſo mutig, ſo genau, ſo pflichtgetreu und ſo gründlich ſind. Das ſind aber auch die Tugenden, die uns als Volt und Nation groß gemacht haben. Deshalb wollen wir nicht von ihnen laſſen, ſondern unſere Kinder wieder in ihnen erziehen. Es ſind die Tugenden, die zu unſerem natio⸗ nalen Charakter gehören, und der nationale Charakter muß rein und unverfälſcht erhalten bleiben, wenn ein Volk leben und gedeihen will. nch einem Hinweis auf die Vereinigung der Jugend in einer großen deutſchen Jugend fuhr Dr. Goebbels fort: Deutſcher ſein, iſt wieder eine hohe Ehre, aber auch eine harte Pflicht; für Ehre und Pflicht diefes Deutſchſeins aber haben wir heute auch wieder ein großes, alle ver⸗ bindendes Vorbild: den Führer! Er iſt nun vier Jahre lang unermüdlich am Werk in der Sicherung unſeres nationalen Lebens, in der Behauptung un⸗ ſerer Arbeitsfreiheit und in der Verteidigung unſerer 5 as ganze Volt liebt ihn. Aber beſonders das Herz der Ju⸗ gend ſchlägt ihm warm und voll Dankbarkeit entgegen. Heute au ſeinem großen Ehrentag entbietet ſie ihm den erſten Gruß. Die fühlt ſich ihm beſonders verbunden und verpflichtet. Die deutſche Jugend dankt ihm, daß er ſie wieder gelehrt al, einem feigen Genuß zu entſagen zugunſten einer großen Aflicht ſie dankt ihm, daß er ſie unterwles im Stolz, Deut⸗ er zu ſein, daß er ihren Vätern und Brüdern Arbeit und ebensinhalt, dem Volke ſeinen inneren Frieden und dem Reiche ſeine Ehre und ſeine Freiheit zurückgab. So bekennen wir uns denn in dieſer feſtlichen Stunde zu den Fahnen des Reiches, die zu ſeinem Ruhme flattern. Eine große Zeit liegt hinter uns, eine größere, ſo hoffen und wiſſen A Se uns. Die deutſche Jugend iſt bereit und entſchloſſen, lich r Zeit würdig zu erweiſen. Mit dieſem Gelöbnis grüßt ſie Führer, Volt und Reich. 8 Stiftung eines Nationalpreiſes Deutſche dürfen Nobel⸗Preis nicht mehr annehmen. Um für alle Zukunft beſchämenden Vorgängen vor⸗ zubengen, verfüge ich mit dem heutigen Tage die Stif⸗ tung eines Deutſchen National⸗Preiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft. Dieſer National⸗Preis wird jährlich an drei verdiente Deutſche in der Höhe von je 100 000 Mark zur Verteilung gelangen. Die Annahme des Nobelpreiſes wird damit für alle Zukunft Deutſchen unterſagt. Die Ausführungsbeſtimmungen wird der Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propaganda erlaſſen. Fahnen für Landmarinetruppen Feierliche Uebergabe in Kiel. Bei der Kriegsmarine in Kiel fand aus Anlaß des 30. Januar ein feierlicher militäriſcher Akt ſtatt, bei dem in Gegenwart zahlreicher hoher Gäſte die vom Führer verliehenen Truppenfahnen für die 1. Schiffsſtammabtei⸗ lung der Oſtſee in Kiel und die 2. und 3. Schiffsſtamm⸗ abteilung der Oſtſee artillerieabteilung in Kiel, die 3. Marineartillerieabtei⸗ lung in Swinemünde und die 5. Marineartillerieab⸗ teilung in Pillau durch den Kommandierenden Admiral der Marineſtation der Oſtſee, Admiral Al b recht, über⸗ Aus den Nachbargauen Speyer.(Vom Faſchingsvergnügen in den To d.) Der auf einem vorübergehend am Rhein vor An⸗ ker liegenden Laſtſchiff bedienſtete Matroſe Andreas Do⸗ beraß aus Speyer und ſeine auf dem gleichen Schiff woh⸗ nende 26 Jahre alte Ehefrau machten eine Faſchingsver⸗ anſtaltung in einer Wirtſchaft in Speyer mit. Gegen 3 Uhr morgens kehrte der Mann heim, während die Frau noch blieb. Als auch ſie gegen 4 Uhr auf das Schiff zurückkeh⸗ ren wollte, muß ſie beim Ueberſetzen mit dem Nachen an der Schiffswand abgeglitten und ins Waſſer geſtürzt ſein. Als der Schleppzug morgens die Anker lichtete, wurde die Leiche der Frau in einer Ankerkette hängend gefunden. Todesurteil gegen Aung Bißbort beſtätigt. Zweibrücken. Erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat, nach einem Bericht aus Leipzig die von der 30 jährigen Angeklagten Anna Bißbort geb. Veith aus Contwig gegen das Urteil des Schwurgerichts Zweibrücken vom 24. Novem⸗ ber 1936 eingelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Damit iſt die Beſchwerdeführerin wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte rechts⸗ kräftig verurteilt.— Anna Bißbort hal bekanntlich am 17. Oktober 1935, gemeinſam mit ihrer Schweſter Lina und deren Ehemann, dem 46jährigen Chriſtian Riechmann, ihren Mann, den 33jährigen Adam Bißbort ermordet. Die Leiche des Adam Bißbort wurde zwei Tage ſpäter im Backofen ver⸗ brannt. Lina Riechmann hat in der Anterſuchungshaft Selbſt⸗ mord verübt, Chriſtian Riechmann wurde gemeinſam mit der Angeklagten Anna Bißbort vom Schwurgericht Zwei⸗ brücken wegen Mordes zum verurteilt; das Arteil gegen ihn iſt rechtskräftig geworden, da er auf ſein Rechtsmit⸗ tel verzichtet halte. Hauenſtein. Außerordentlich glücklich iſt vor Hauenſtein ein Unfall verlaufen. Der Omnibus des Autovermieters Glaſer aus Silz, der mit 30 Arbeitern beſetzt war, kam in⸗ folge der durch den Schneefall entſtandenen Glätte der Straße in einer Kurve vor Hauenſtein ins Rutſchen und ſtürzte eine zehn Meter hohe Böſchung hinunter, ſich mehr⸗ mals überſchlagend. Von den Fahrgäſten war eine Anzahl. bewußtlos, andere trugen Verſtauchungen davon. Die meiſten Inſaſſen konnten ſich jedoch an ihre Arbeitsſtätte begeben. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus nach Annweiler gebracht, wo ſie nach der erſten Hilfe bis auf zwei wieder entlaſſen werden konnten. Der Omnibus wurde ſchwer be⸗ ſchädie! * Frankfurt a. m.(Fürſorgezöglinge auf Vergnügungsreiſe.) Im September 1936 iſt ein 18⸗ jähriger Fürſorgezögling aus der Anſtalt Wulsdorf entwi⸗ chen und nach Hamburg gefahren Dort hielt er ſich einige Wochen unangemeldet bei einem Freund auf, den er in der Anſtalt kennengelernt hatte Auch traf er dort einen 20jäh⸗ rigen Burſchen, den er ebenfalls aus der Anſtalt kannte. Dieſer hatte ſeinem Arbeitgeber 400 Mark unterſchlagen. Er kleidete den 18jährigen Ausreißer neu ein und reiſte mit ihm dann nach der Reichshauptſtadt und von dort weiter nach Leipzig, Erfurt und Kaſſel Von Kaſſel aus ſetzten ſie ihre Vergnügungsreiſe nach Frankfurt a. M. fort, wo bei einer Kontrolle der Jüngere zur Ausbeisleiſtung angehalten wurde. Kurze Zeit ſpäter befand ſich auch ſein Freund in Haft. Darmſtadt.(Kraftwagenunfall des Ober ⸗ landesgerichtspräſidenten.) Der Präſident des Oberlandesgerichts Dr. Scriba erlitt auf einer Dienſtfahrt nach Heidelberg in der Nähe von Mannheim einen Kraſtwagenunfall. Urſache bildete eine vereiſte Stelle der Reichsautobahn und ein vorfahrender Laſtwagenzug, der ſich infolge des Glatteiſes auf der Fahrbahn quergeſtellt hatte. Der Dienſtwagen des Oberlandesgerichtspräſidenten, in dem ſich weiterhin Generalſtaatsanwalt Dr. Eckert, Vize⸗ präſident Hanſen und Senatspräſident Conradi befanden, wurde ſtark beſchädigt, während die Inſaſſen glücklicher⸗ weiſe nur mehr oder weniger ſchwere Schnittwunden im Geſicht davontrugen, ſo daß ſie 101 50 nach ärztlicher Be⸗ handlung in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. — Plochingen.(Im Dienſtetödlich verunglückt.) Auf dem Plochinger Bahnhof erlitt der 24 jährige, aus Neu⸗ ſtadt⸗Hardt gebürtige Rangierarbeiter Wilhelin Ludwig beim Kuppeln von Wagen ſolch ſchwere Verletzungen, daß ſein Tod augenblicklich eintrat. i — Reutlingen.(40 Zentner Kohlen geraten in Brand.) Im Keſſelraum der Firma Fritz Hammer, Der 855 Tode Schreinerei, gerieten 40 Zentner Kohlen in Brand. Als ein Lehrling in der Frühe die Werkſtätte betrat, nahm er gleich eine ſtarke Rauchentwicklung wahr und alarmierte die Feuerwehr, die durch rechtzeitiges Eingreifen verhin⸗ derte, daß das Feuer auf die über dem Keſſelraum liegende Schreinerei übergriff. Gebäudeſchaden iſt nicht entſtanden. Der Brand iſt vermutlich dadurch entſtanden, daß aus dem Keſſel Feuer fiel. a — Tübingen.(Vom Kippwagen geſchleudert.) Bei den Bauarbeiten an der Umgehungsſtraße bei Luſtnau ſtürzte ein Kippwagen beim Entleeren die a hin⸗ unter. Ein Arbeiter aus Tübingen, der den Wagen feſthielt und denſelben nicht rechtzeitig losließ, wurde über den ab⸗ ſtürzenden Kippwagen geſchleudert. Er zog ſich durch den Sturz einen Schädelbruch und eine ſtarke Fleiſchwunde am 2 72 1 n„ ö Der letzte Januar⸗Sonntag. Endlich— es hat gerade noch geklappt— den geſtrigen Sonntag als erſten wirklichen Winterſonntag bezeichnen zu können, brachte er doch den Win erſportlern, die nicht mit ihren Skiern in die Ferne ſchweifen können, in, unſeren nahen Odenwaldbergen die erſte Sportmöglich⸗ keit, die natürlich auch reichlich ausgenutzt wurde. Nach den zwei ſchneefreien Jahren halte ſich en wahrer Schnee⸗ hunger angeſammelt. Beſonders war es auch für die kleineren eine Freude, dem Schlitten ſeinem Beſtimmungs⸗ zweck übergeben zu können; mit friſchen Wangen be⸗ herrſchten ſie dann das Straßenbild, obwohl es am Nach⸗ mittag anfing, wieder wäſſerig zu werden. Leider wurden auch die Winterſportler in den höheren Lagen des Schwarzwaldes enttäuſcht. Dort machte bereits am Sams⸗ tag ein Witterungsumſchlag den Sport unmöglich. Unberechenbar iſt der diesjährige Winter. Während im Oſten der ſtrenge Winter wejiler anhält, iſt nun ganz Süddeutſchland im Bereich milderer Luſtmaſſen. In olge Regen und Schneeſchmelze ſind Rhen und Neckar im Steigen begriffen. Sehr ſtark ſtieg auch die Moſel an, die in wenigen Stunden, wie heute früh gemeldet wird, weit über einen Meter ſtieg. 8 Muſik im Dieunſte der Kirche. 50 Jahre kath. Kirchenchor Seckenheim. Eine erhebliche Feierſtunde durften die vie en erleben, die am geſtrigen Sonntag nachmittag in der hieſigen kath. Kirche der kirchenmufikaliſchen Andacht beigewohnt baben. Organiſt Magin leitete mit einem Orge ſpiel di ſe Jubelfeierſtunde ein, dem ſich en Weihnachtschor anch oß. Nun folgte die Rheinberger Meſſe in C für Chor und Orcheſter. Dieſes große Werk des bedeutenden Kom⸗ ponfſten war für Dirigent, Organſſt, Sänger und Or⸗ cheſter eine ganz große Aufgabe, die glänzend gelöſt wurde. Das Kyrie brachte das ſtürmiſche Flehen der Menſchheit durch Geſang und Muſik zum Ausdruck. Mächtig erklang das Gloria. Grandio e Wucht und za te Ergriffenheit wetteifern im Preis des Ewigen. Dent e ſten Teil der Vortragsfolge ſchloß ſich nun die Feſtpredigt an. Bezirkspräſes Kaltenbrunn⸗St. Peter Mannheim überbrachte dem Verein die Glückwünsche der Kirchen⸗ behörde zu dem Jubelfeſt; ſeine gedankenreichen Aus⸗ führungen galten der Kirchenmuſik. Nun folgten die anderen Teile der Meſſe; zunächſt das Credo, das wieder eine Glanzleiſtung für Chor, Or⸗ cheſter und Orgel wurde, Sanktus und Benediktus zeigten mit ihren edlen Klangfarben alle in der Kompoſtitiog gegebenen Möglichkeiten. Die Agnus dei faßte noch einmal alle Motive zuſammen und beſchloß die Meſſe. Nachdem Stadtpfarrer Spinner unter Aſſiſtenz die liturgiſchen Handlungen vollzogen hatte, ſang der Chor mit Or⸗ cheſter das Tantum ergo v. Kaperer. Mit dem Weih⸗ nachtschor von Dietrich für Chor und Orcheſter, op. 23, klang die kirchenmufikaliſche Feierſtunde aus. 1. Faſching im Thd.„Jahn“. Bei den Turnerbündlern ſteigt der Faſtnachtsball am kommenden Faſtnachtſonnta, abends 8 Uhr im„Kaiſerhof“. Die früheren Vevanſtal⸗ tungen haben bewieſen, daß die Turner auch an Faſt⸗ nacht ihren Mann ſtellen und ſo darf man auch dieſes Jahr wieder auf das Narrentreffen im„Kaferhof“ ge⸗ ſpannt ſein. Die Deviſe, unter der de Veranſtal ung ſteht. wird noch belannt gegeben. Jeden alls kann heute ſchon ſopiel geſagt werden, daß alle Arten der Koſtümierung Ausſicht auf Prämierung haben und es ſſt der Muuſch, daß ein recht farbenfrohes bundes Bild und Treibeſt entſteht. Deshalb gilt es ſofort das Rüſtzeug zum großen Turnermaslenball anzufertigen. Alles iſt hierzu herzlich eingeladen. Am Faſtnachtſonn lag, mit'ags 4 Uhr, findel wieder der traditionelle Kindermaskenba im„Kaiſerbof“ ſtatt, der ſicher wieder eine beſonders feine Sache werden wird. Auch hierzu ſind alle Kinder freundlich eingeladen. Kaufmänniſche Gehilfenprüfung. Die badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern neh⸗ men z. It. die Anträge auf Zulaſſung zur kaufmännischen Gehilfenprüfung entgegen. In Betracht komme die⸗ jenigen Lehrlinge, die ihre Lehrzeit bis ſpäteſtens 30. Juni ds. Irs. beendigen. Die ſchriftliche Pau ung findet bereits am 11. Februar ds. Irs. ſtatt, die mündliche vorausſichtlich in der erſten Hälfte des Monats März. Es ſei auch an dieſer Stelle auf die Prüfung aufmerk⸗ ſam gemacht. Letzter Anmeldetermin iſt der 5. Febr. 37. u Fahrläſſige Tötung unter Alkoholeinwirkung. Vor dem Schöffengericht Mannheim ſtand der 34 jährige Georg Ernſt Helfrich aus Viernheim, der in der Nacht zum 17. Oktober 1936 mit ſeinem Motorrad den 30jährigen Motor⸗ radler Bartholomä an der Straßenkreuzung Hafenbahn⸗ und Luzenbergſtraße ſo unglücklich anfuhr, daß B. an den Folgen des Sturzes am folgenden Tag ſtarb. Die Anklage machte Helfrich zum Vorwurf, daß er unter Alkoholeinwirkung un⸗ vorſchriftsmäßig gefahren und dabei den Tod eines Monſchen verurſacht habe. Außerdem habe er kein Vorfahrtsrecht ein⸗ geräumt und eine verhältnismäßig hohe Fahrgeſchwindigkeit gehabt. Entgegen den Zeugenausſagen wollte der Angeklagte von allem nichts wiſſen. Das Gericht verurteilte Helfrich zu ſechs Monaten zwei Wochen Gefängnis. * NSV. übernimmt Kleinreutnerbetreuung. Im Verfolg des kürzlich erfolgten Anſchluſſes des Reichsbundes der deufſchen Kapital⸗ und Kleinrentner an die NS.⸗Volkswohlſahrt fand in Berlin eine Gebietsleiterbeſprechung des Reichsbundes ſtatt. Die Gebietsleiter rügen die Sorgen und Nöte der Kleinrent⸗ nerſchaft vor ſo daß über weſentliche Schritte zur Abhilfe durch die Fürſorge und die Mitarbeit der RSV. verhandelt werden konnte. 5 Gedenktage 5 f 1. Februar. e 1837 Bau des erſten deutſchen Eiſenba alf der Strecke Feld ig Bersben, f 1 N 1910 Der Dichter Otto Julius Bierbaum 1933 Auflöſung des Reichstages.„„ 8 8 5 Sonnenaufgang 8,09 Sonnenuntergang 17,00 in Dresden geſt. Kopf zu. 9 Mondaufgang 0,27 Monduntergang 9,30 N a 2 41 41 2 Mariä Lichtmeß, Spinnen vergeß Das älteſte Marienfeſt und eines der erſten und älte⸗ ſten chriſtlichen Feſte überhaupt liegt am 2. Februar; es ift Mariä Lichtmeß oder auch Mariä Reinigung, der Tag des erſten Tempelganges Mariä nach der Geburt Jeſu. „Lichtmeſſen“ heißt auch der Tag nach dem Gebrauch der katholiſchen Kirche, an dieſem Tag Wachslichter zu weihen und in feierlicher Prozeſſion durch die Kirche zu tragen. In vielen Gegenden iſt mit dem Tag auch ein Halsſegen, der ſogenannte Blaſiusſegen, verbunden. Der Prieſter hält zwei gekreuzte brennende Kerzen über den Gläubigen und ſpricht den Halsſegen. Das iſt eine Er⸗ innerung an das Wunder des heiligen Blaſius, deſſen Tag auf den 3. Februar gelegt iſt, der durch ſein Gebet einſt ein Kind vom Tode des Erſtickens gerettet haben ſoll. Lichtmeß und Blaſiustag ſind vor allem im bäuer⸗ lichen Leben wichtige Tage geweſen. Kirchen⸗ und Staats⸗ ordnungen haben ihn zu einem Lostag gemacht. An Mariä Lichtmeß— ſo nimmt der Bauer an— iſt des Winters Regiment gebrochen, und darum rüſtet er ſich wieder zur Arbeit im Freien.„Mariä Lichtmeß, Spinnen vergeß“— dieſer Bauernſpruch kennzeichnet die Bedeu⸗ tung des Tages. Lichtmeß iſt wohl der Tag, an den ſich die meiſten Wetterregeln knüpfen. Vor allem von Licht⸗ meß ab werden die Tage erheblich länger. Man kann es nun ſchon merken, ohne auf den Kalender ſehen zu müſſen. Nun braucht der Bauer nicht mehr in der Dämmerung in der dunklen Stube zu ſitzen, nun kann er wieder durch Haus und Stall und Scheune gehen, nach der eigentlichen Tagesarbeit, und ſehen, was für die Frühjahrsarbeit alles zu richten iſt. Bauern⸗Fasnacht Altes Brauchtum wacht auf.— Die Altweibermühle in Franken und Oberbayern. NS. Das Spiel der Altweibermühle als eigenartiger Faſtnachtsvoltstanz war einſtens beim dörfiſchen Jungvolk im fräntiſchen Oberland folgendermaßen gebräuchlich und überaus beuebt: Die Mädchen verkleideten ſich vor Tanzbe⸗ ginn mit Schürzen, Hauben und farbigen Bändern als ge⸗ brechliche Bauersfrauen. Unter den Klängen der Muſik⸗ kapelle humpelten ſie, geſtützt auf einen Stock oder geführt von einem übermütigen Jungbauern, in den Tanzſaal. Dort verſuchten ſie, unbeholfen und ſchwerfällig, und ohne jeden Rhythmus„einen Schleifer“, das war ein langſamer Walzer, dem der Volksmund die Bezeichnung„Altweibertanz“ gab. In der Mitte des Tanzbodens hatten die Dorfburſchen aus Leintüchern, Latten, Brettern und einem Wagenrad ein eigen⸗ artiges, drehbares Zelt, die Altweibermühle, aufgeſchlagen. In dieſer verſchwanden die„alte, Weiber“ und legten dort ihre Verkleidung ab. Die Muſikanten ahmten in ihrem Spiele das Klappern der Mühle nach; die Burſchen, jeder mit grellbuntem Bänderſchmuck herausgeputzt, um den Leib den Mahdergurt mit dem großen, blechernen Schmalz⸗ oder But⸗ terhafen, auf dem Kopfe die pechſchwarze Pelzmütze, ſtampften und klatſchten mit lautem Geſange um die Altweibermühle herum, bis eine Dorfſchöne nach der anderen in ſchmucker Volkstracht aus dem Zelte herauskam und ſich mit ihrem Liebſten zum frohen Faſtnachtstanze drehte. Wenn ſo allen Mädchen der Faſtnachter die Altweibermühle Verjüngung gebracht hatte, dann wurde das Zelt in eine Saalecke ge⸗ ſchafft und diente den Spielern als„Muſikantenhäuschen“. Letztmals iſt eine Aufzeichnung über die Altweibermühle aus dem Jahre 1766 in den Gemeindeakten zu Metzlersreuth (Bezirk Berneck) zu finden. Es heißt dort:„Wenn an Faſt⸗ nacht die mädgen zu tanz gehn, haben ſie eine maskerate als alte Weibbsleuthe und tanzen um die Alteweibermühle. Die jungen Burſchen bauen zu diſſen behufe aus Holz eine Hütte, welche mit Flachszügeln behangen iſt.“(Flachszügel gleich 6 bis 8 Meter langes Stück ungebleichtes Rohleinen). Im Allgäu, in Oberſtdorf und in Mittenwald, geſchieht die Veranſtaltung ähnlich in folgender Weiſe: Auf einem großen Schlitten wurde eine gewaltige Kiſte angebracht, die Raum genug bot, daß darin eine Perſon Klei⸗ der umwechſeln konnte, und in möglichſt verzerrter Weiſe zu einem Mühlwerk umgeſtaltet wurde. An der Seite war ein gewaltiges, drehbares Mühlrad, wohl auch ſonſt noch Räder⸗ werk, oben eine Oeffnung zum Aufſchütten, hinten ein dem Mehlkaſten entſprechender Verſchlag, den man öffnen konnte. Dieſe drollige Mühle wurde nun mit einem Roß, begleitet von maskierten Müllern und von Mahlburſchen und einer Menge Nachläufern durch die Straßen der Stadt gefahren dabei wurde überall ausgerufen: etwa vorhandene alte, nicht mehr zuſagende Weiber und Mädchen ſolle man herbringen; man wolle ſie ohne Mahllohn wieder jung machen. Es ſtan⸗ den in verſchiedenen Häuſern als alte, häßliche Weiber verklei⸗ dete Mädchen bereit, die nun unter den mannigfachen drol⸗ ligen Auftritten und Szenen herbeigeſchleppt wurden und die man oben beim Aufſchüttloch hineinſteckte, worauf man das klappernde Mühlwerk in Gang ſetzte. Wenn nach eini⸗ der Zeit, während welcher die Eingeſchloſſene ihre Umklei⸗ ung umwechſeln konnte, die Mühlglocke anzeigte, daß nun die Mühle leer gehe, macht man hinten beim Mahlkaſten auf, und dann kam ein hübſches, junges Mädchen, zierlich maskiert, zum Vorſchein. Jedesmal war großes Hallo und Jubilieren bei all den vielen Zuſchauern und große Freude und Dankesbezeugung ſeitens der beteiligten Angehörigen. Obwohl die beiden Geſtaltungen ein und desſelben Brau⸗ ches räumlich weit voneinander entfernt ſind und eine unmit⸗ telbare Uebernahme der Sitte ausgeſchloſſen iſt, weiſen ſie eine Reihe gemeinſamer Züge auf. Sie geſtatten uns einen unmittelbaren Einblick in das Denken des bäuerlichen Menſchen. Sie geben Zeugnis vom Wiſſen um die lebensge⸗ ſetzliche Aufgabe des Menſchen, in der das Alte vom Neuen erſetzt und abgelöſt wird. So trägt auch dieſes einfache Faſt⸗ nachtsbrauchtum in der Altweiber⸗ oder Jungmühle unbe⸗ wußt zur Erhaltung des Arterhaltungsgeſetzes bei. Was kocht die ſparſame Hausfrau? (Vom 1. bis 7. Februar 1937) Montag: Braune Mehlſuppe, gebackener Fiſch(im Back⸗ ofen), Kartoffelsalat; abends: Bohnenſalat, geröſtete Kartoffeln. ö Dienstag: Lauchſuppe, Koteletts, Roſenkohl, Salzkartof⸗ feln; abends: Weißer Käſe, Schalenkartoffeln. Mittwoch: Rahmſuppe, Spätzle, Apfelbrei; abends: Bück⸗ linge, Bratkartoffeln. Donnerstag: Reisſuppe, Gulaſch, Kartoffelklöße, roher Weißkrautſalat; abends: Gebratene Spätzle, Feldſalat. Freitag: Kartoffelſuppe, Ofennudeln, Weinſoße; abends: Schuſterpaſtete. Samstag: Erbſenbrei, heiße Würſtchen; abends: Gebr. Kartoffelklöße, Gelbrübenſalat. Sonntag: Grünkernmehlſuppe, Schweinebraten, Kümmel⸗ kraut, Salzkartoffeln; abends: Ruſſiſche Eier, Brot, Tee. Badiſche Chronik Zum Sachverſtändigen ernannt. (J)) Karlsruhe. An Stelle des infolge Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand tretenden Oberregierungsrates Prof. Linde hat der Miniſter des Innern den Oberregie⸗ rungsbaurat Hermann Wielandt beim Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſterium zu ſeinem Sachverſtändigen bei der Durch⸗ führung des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole vom 19. Mai 1933 ernannt. Semsbach b. Weinheim.(Scheuer abgebrannt) In der Alleeſtraße 41 brach nachmittags gegen 3 Uhr ein Brand aus. Die zum Wohnhaus gehörende Scheuer wurde vollſtändig zerſtört. Der Gebäudeſchaden iſt groß. Die Brandurſache bedarf noch der Klärung. () Kappelrodeck.(Diamantene Hochzeit.) Hier konnten die Eheleute Hofbauer Anton Köninger von Offen⸗ burg und Chriſtine, geb. Basler, in bewundernswerter Rüſtig⸗ keit die Diamantene Hochzeit feiern. () Sasbachwalden b. Bühl.(Unter ſchwerem Ver⸗ dacht.) Die 40 jährige Witwe Katharina Fallert von Hör⸗ chenberg wurde unter dem ſchweren Verdacht der Anſtiftung zum Mord feſtgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis Bühl verbracht. Am 2. Juni 1936 war ihr Ehemann oerſchie⸗ den und ſeitdem wollten die Gertchte nicht verſtummen, daß er eines unnatürlichen Todes geſtorben ſei. Man ſprach davon, daß Fallert die Kellertreppe hinuntergeworfen worden ſei. Die Ermittlungen ſind noch im Gange. () Kronau b. Bruchſal.(Autounfall auf ver⸗ eiſter Straße.) Auf der ſtark vereiſten Landſtraße zwi⸗ ſchen Kirrlach und Kronau ereignete ſich in der Nacht etwa um 24 Uhr ein ſchweres Unglück. Der 36fährige verheiratete Kaufmann Wendelin Knaus von hier befand ſich um dieſe Zeit mit ſeinem Perſonenkraftwagen auf der Heimfahrt. Im Walde geriet der Wagen auf der ſpiegelglatten Straße aus der Fahrbahn, überſchlug ſich und kam an den Waldrand zu liegen, den Fahrer unter ſich begrabend. Knaus trug ſchwere Verletzungen davon und wurde am Morgen von Arbeitern tot aufgefunden. Da er mit dem Geſicht nach unten lag, kann der Tod auch durch Erſticken eingetreten ſein. Mit der Frau trauern drei unmündige Kinder um den Ernährer. St. Georgen.(Trachtenhochzeitszug.) Seit längerer Zeit wieder das erſtemal bewegte ſich ein Trachten⸗ hochzeitszug durch die Straßen unſerer Bergſtadt. Der ſtatt⸗ liche Brautzug, unter Vorantritt ber Langenſchiltacher Muſik und einer ſtattlichen Schar Schäppelmädchen, erweckte bei Alt und Jung viel Freude. (—) Singen a. H.(Auf der vereiſten Straße verunglückt.) Auf der vereiſten Radolfzeller Straße ver⸗ unglückte das Auto des Heilpraktikers Bruhn von hier. Dieſer trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Das Frontſoldatentum ruft Geleitworte für die 5. Reichsſtraßenſammlung des WHW. Der Reichskriegsopferführer Hans Oberlindober erläßt zur 5. Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfs⸗ werkes am 6. und 7. Februar 1937 folgenden Aufruf: „Frontſoldaten und Kriegerfrauen, die Träger des höchſten Einſatzes und des heiligſten Opfers im Kriege, rufen auch in dieſem Jahre auf zum Kampf gegen Hunger und Kälte. Und du, deutſcher Volksgenoſſe, wirſt au dieſem Tage deine Gabe ſo bemeſſen, daß dein Dank für ihren Einſatz und ihr Opfer erkennbar iſt.“ Von Reichsſtatthalter General Ritter von Epp wurde zur 5. Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfswerks am 6. und 7. Februar 1937 folgender Aufruf erlaſſen: „Das Frontſoldatentum hat im Weltkriege die Volks⸗ gemeinſchaft vorgelebt. Kameradſchaft half das ſchwerſte Schickſal, ſelbſt den Tod, leichter tragen. Am 6. und 7. Februar wollen wir alten Soldten allen bedrängten Volksgenoſſen un— ſerxe Teilhilfe leiſten. Wir rechnen auf tatkräftige Unterſtützung.“ Kriegsblinde mahnen zum WHW.⸗Opfer „Die 3000 deutſchen Kriegsblinden, die in Kampf und Not ihr Beſtes, ihr Augenlicht, für das Vaterland und damit auch für dich, deutſcher Volksgenoſſe, opferten, helfen bei der 5. Reichsſtraßenſammlung am 6. und 7. Februar dem Führer im Kampf gegen Hunger und Kälte. Sie rufen dir zu: Laß deine Spende zum Winterhilfswerk an dieſen Tagen nicht Almoſen, ſondern Opfer ſein, dann wird kein deutſcher Volks⸗ genoſſe mehr Not leiden.“ Rechtswidrige Arbeitsvertragslöſung Eine Anordaung des Beauftragten für den Vierjahresplan. Der Präſident des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſch⸗ land teilt mit: Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterprä⸗ ſident Göring, hat unter dem 22. Dezember 1936 die ſiebente Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes erlaſſen. Die Beſtimmungen ſind ſowohl für Betriebsführer als auch für Gefolgſchaftsangehörige der betreffenden Wirt⸗ ſchaftszweige von Bedeutung und werden genauer Beachtung empfohlen. Zweck: Durch dieſe Anordnung ſoll zum Zwecke eines ge⸗ regelten Arbeitseinsatzes und insbeſondere angeſichts der be⸗ deutſamen Aufgaben, die namentlich der Siſen- und Me⸗ tallwirtſchaft, dem Baugewerbe, der Ziegelin⸗ duſtrie und der Landwirtſchaft im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes zufallen, in dieſen Wirtſchaftszweigen ſicherge⸗ ſtellt werden, daß Arbeiter oder Angeſtellte nur nach ord⸗ nungsgemäßer Löſung des Arbeitsverhältniſſes ihren Arbeits⸗ platz verlaſſen. Inhalt: Die Unternehmer der Eiſen⸗ und Metallwirt⸗ ſchaft, des Baugewerbes und der Ziegelinduſtrie ſowie land⸗ wirtſchaftliche Betriebsführer können im Falle unberechtigter vorzeitiger Löſung des Arbeitsverhältniſſes durch den Arbei⸗ ter oder Angeſtellten das Arbeitsbuch bis zu dem Zeitpunkte zurückbehalten, in dem die Beſchäftigung im Falle einer ordnungsgemäßen Löſung des Arbeitsverhält⸗ niſſes enden würde. Als Metallarbeiter gelten Arbeiter und Betriebs⸗ beamte, Werkmeiſter und Techniker mit ordnungsmäßiger Lehre, ferner ſonſtige Perſonen, die nach den Eintragungen im Arbeitsbuch als gelernte oder angelernte Berufsangehörige anzuſehen ſind, ſowie Fachkräfte der Metallinduſtrie mit fach⸗ oder hochſchulmäßiger Ausbildung, ſoweit ſie eine handwerks⸗ mäßige Lehre durchlaufen haben. Baufacharbeiter ſind ſolche Perſonen, die nach den Eintragungen im Arbeitsbuch als gelernte oder angelernte Berufsangehörige anzuſehen ſind. Verfahren: In den aufgeführten Wirtſchaftszweigen kann der Unternehmer im Falle einer unberechtigten vor⸗ zeitigen Löſung des Arbeitsverhältniſſes durch den Arbeiter oder Angeſtellten das Arbeitsbuch zurückbehalten. Die Zu⸗ rückbehaltung iſt demnach in ſein Ermeſſen geſtellt. Im Falle unberechtigter Zurückbehaltung des Arbeitsbuches iſt der Betriebsführer gegebenenfalls ſchadenerſatzpflichtig. Beſteht über die Berechtigung zur vorzeitigen Löſung des Arbeits⸗ verhältniſſes Streit, ſo kann die ſofortige Rückgabe des Ar⸗ beitsbuches durch einſtweilige Verfügung des Arbeitsgerichts angeordnet werden. FFTTTTTTCTCTCCCTCCCTCCTCTCCCTCTCTCTCTCTCCCTCTCTVTbTVTVTVTbTVTVTbTVTVTFT—TGGGTTTTTT—TWTTW—T—W—T—T—W—W—W1W1TTTWw Mannheimer Theaterſchau 5 Im Nationaltheater: Montag, 1. Februar, 20 Uhr: Miete E 14 und 2. Son⸗ dermiete E 7: Moliere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Dienstag, 2. Februar, 15 Uhr: Schülermiete C: Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wagner. — 20 Uhr: Miete A 15 und 1. Sondermiete A 8, 5— für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt,. 21 bis 123: Der Raub der ſchönen Helena, Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. Mittwoch, 3. Februar, 20 Uhr: Miete M 14 und 2. Son. dermiete M 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann, heim, Abt. 160, 260, 360: Zum erſten Male: Den TCampiello. Oper von Ermano Wolf⸗Ferrari. VBonnerstag, 4. Februar, 19 Uhr: Miete D 14 und 2.4 Sondermiete D 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinds Mannheim, Abt. 391 bis 393: Die Frau ohne Schatten. Oper von Richard Strauß. Freitag, 5. Februar, 19.30 Uhr: Miete F 14 und 2. Sondermiete F 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 560, 569 bis 570, 589 bis 590: Die luſtigen Weiber von Windſor. Oper von Otto Nicolai. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 3. Februar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Mannheim: Der Raub der chönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Car! Mathern. Verſammlungs⸗Kalender. 9 Schachvereinigung. Heute abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ (Nebenzimmer) Schachabend. Tüchtiger[Gut erhaltene ih⸗ Sin re Näh⸗ Sind Ih Führmann maſchine Wareneingangs- und bei tarifmäßlgem](Fußbetrieb) Ausgangsbücher vor- 10 0 schriftsmäßig geführt e zu verkaufen. fund Ihre Steuer- geſucht. Oſfenhurgerstr. 47 sachen in Ordnung eg ech il U 8 8 e 95 1 5 5 weile 0 Steuererklärung empfiehlt sic Inſerieren 72 Rheinau, 0 int Klaus Möller. Sand⸗ king(Zugelassen beim Finanzamt). und Kiesgeſchäft. Gewinn 1.... Mirdruciteu e Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Heclear- Bote · Druclterei. 3525 OOO O MCWúů̃kE 55 5 2 OD OO HHννẽ‘ r ͥ. „ 8 2 0 ( C 2290