ft e* Nr. 26 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 1. Februar 1937 Fortſetzung der Führerrede. 9 9 penn den ping ea Widerruf de 1. leg Als ich vor vier Jahren mit der Kanzlerſchaft und damit mit der Führung der Nation betraut wurde, über⸗ nahm ich die bittere Pflicht, ein Volk wieder zur Ehre zurückzuführen, das 15 Jahre lang das Leben eines Aus- ſätzigen unter den anderen Nationen zu führen gezwungen worden war. Die innere Ordnung des deutſchen Volkes ſchuf mir die Vorausſetzung zum Wiederaufbau des deut⸗ ſchen Heeres und aus beiden zugleich erwuchs die Möglich⸗ keit, jene Feſſeln abzuſtreifen, die wir als tiefſtes Schand⸗ mal empfanden, das jemals einem Volk aufgebrannt wor⸗ den war. Ich habe, am heutigen Tage dieſen Prozeß ab⸗ ſchließend, nur wenige Erklärungen zu geben. Erſtens: Die Wiederherſtellung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung war ein ausſchließlich Deutſchland ſelbſt be⸗ rührender und es betreffender Vorgang. Wir haben keinem Volk dadurch etwas genommen und keinem Volk damit ein Leid zugefügt! Zweitens: Ich verkünde Ihnen, daß ich im Sinne der Wiederherſtellung der deutſchen Gleichberechtigung die Deutſche Reichsbahn und die Deutſche Reichsbank ihres bisherigen Charakters entkleiden und reſtlos unter die Hoheit der Regierung des Reiches ſtellen werde. Drittens: Ich erkläre hiermit, daß damit jener Teil des Verſailler Vertrags ſeine natürliche Erledigung ge⸗ funden hat, der unſerem Volke die Gleichberechtigung nahm und es zu einem minderwertigen Volke degradierte. Viertens: Ich ziehe damit vor allem aber die deutsche Unterſchrift feierlichſt zurück vor jener damals einer ſchwa⸗ chen Regierung wider deren beſſeres Wiſſen abgepreßten Erklärung, daß Deutſchland die Schuld am Kriege be⸗ ſitze! Die Ehre zurütkerkämpft Meine Abgeordneten, Männer des Deutſchen Reichs⸗ tages! Dieſe Wiederherſtellung der Ehre unferes Vol⸗ kes, die ihren äußerlich ſichtbarſten Ausdruck fand in der Einführung der Wehrpflicht, Erſchaffung einer neuen Luft⸗ waffe, dem Wiederaufbau einer deutſchen Kriegsmarine, der Wiederbeſetzung des Rheinlandes durch unſere Trup⸗ pen, war die ſchwerſte und wagemutigſte Aufgabe und Arbeit meines Lebens. Ich muß an dieſem Tage demuts⸗ voll der Vorſehung danken, deren Gnade es mir, dem ein⸗ ſtigen Soldaten des Weltkrieges, gelingen ließ, unſerem Volke damit wieder ſeine Ehre und Rechtſchaffenheit zu⸗ rückzuerkämpfen! Alle die hierzu notwendigen Maßnah⸗ men waren leider nicht auf dem Wege von Verhandlun⸗ gen zu erreichen. Aber abgeſehen davon: Die Ehre eines Volkes kann überhaupt nicht ausgehandelt, ſondern ſie kann nur genommen werden. So wenig wie man ſie ihr weghandeln, ſondern auch nur nehmen kann! Daß ich die dazu notwendigen Handlungen tat, ohne unſere früheren Gegner im einzelnen zu befragen, oder auch nur zu verſtändigen, hatte aber auch ſeinen Grund in der Erkenntnis, das ſo oder ſo notwendige Hinneh⸗ men unſerer Entſcheidungen der anderen Seite dadurch nur erleichtert zu haben. Im übrigen will ich dieſen Erklärungen nun aber noch eine weitere anſchließen, nämlich, daß damit die Zeit der ſogenannten Ueberraſchungen abgeſchloſſen iſt. Als gleich⸗ bberechtigter Staat wird Deutſchland ſeiner europäiſchen Aufgabe bewußt in loyaler Weiſe mitarbeiten an der Behebung der Probleme, die uns und die anderen Natio⸗ nen bewegen. Deutſchland iſt nicht iſoliert Wenn ich nun zu dieſen allgemeinen Fragen der Ge⸗ genwart Stellung nehme, dann geſchieht es vielleicht am zweckmäßigſten in Anlehnung an jene Aeußerungen, die vor kurzem im engliſchen Unterhaus durch Miſter Eden gemacht worden ſind. Ich will zuerſt verſuchen, einen, wie es mir ſcheint, ſehr bedauerlichen Irrtum richtig zu ſtellen. Nämlich den Irrtum, daß Deutſchland irgendeine Abſicht habe, ſich zu iſolieren, an den Geſchehniſſen der übrigen Welt teil⸗ nahmslos vorbeizugehen oder daß es etwa keine Rückſicht auf allgemeine Notwendigkeiten nehmen wolle. Ich möchte Herrn Miniſter Eden hier zunächſt verſichern, daß wir Deutſche nicht im geringſten iſoliert ſein wollen und uns auch gar nicht als iſoliert fühlen. Deutſchland hat in den letzten Anh eine ganze Anzahl politiſcher Beziehungen auf⸗ genommen, wieder angelnüpft, verbeſſert und mit einer Reihe von Staaten ein— ich darf wohl ſagen— enges freundſchaft⸗ liches Verhältnis hergeſtellt. Durch eine Reihe von Abkommen haben wir frühere Spannungen beſeitigt und damit weſentlich zu einer Ver⸗ beſſerung der europäiſchen Verhältniſſe beigetragen. Ich erinnere nur an unſere Abmachung mit Polen, die bei⸗ den Staaten zum Vorteil gereicht, an unſere Abmachung mit Oeſterreich, an unſere ausgezeichnete und enge Beziehung zu Italien, an unſere freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu Ungarn, Jugoſlawien, zu Bulga⸗ rien, zu Griechenland, zu Portugal, zu Spa⸗ nien uſw. und endlich aber auch an die nicht minder herz⸗ lichen Beziehungen zu einer ganzen Reihe von Staaten außerhalb Europas. 5 Kein Streitpunkt mit Frankreich Die Abmachung, die Deutſchland mit Japan zur Be⸗ kämpfung der Kominternbewegung getroffen hat, iſt ein lebendiger Beweis dafür, wie wenig die deutſche Regie⸗ rung daran denkt, ſich zu iſolieren, und wie wenig ſie ſich daher auch ſelbſt als iſoliert fühlt. Im übrigen habe ich öfter als einmal den Wunſch ausgeſprochen, mit allen unſeren Nachbarn zu einem ähnlich guten und herzlichen Verhältnis zu kommen. 5 Deutſchland hat, und ich wiederhole dies hier feier lich, immer wieder verſichert, daß es z. B. zwiſchen ihm und Frankreich überhaupt keinerlei menſchlich denkbaren Streitpunkt geben kann. Die deutſche Regierung hat weiter Belgien und Holland verſichert, daß ſie bereit iſt, dieſe Staaten jederzeit als unantaſtbare neutrale Gebiete anzu⸗ erkennen und zu garantieren. f Ich ſehe angeſichts all der von uns früher gegebenen Erklärungen und des tatſächlichen Zuſtandes nicht recht ein, wieſo alſo Deutſchland ſich iſoliert fühlen ſoll oder gar eine Iſolierungspolitik betriebe. Allein auch wirt⸗ ſchaftlich gibt es nicht den geringſten Anhaltspunkt dafür, zu behaupten, daß Deutſchland ſich der internationalen Zu⸗ ſammenarbeit etwa entzöge. Es iſt ja doch wohl umgekehrt. 3 Ich möchte zur Richtigſtellung deſſen ein paar ganz nüchterne Tatſachen anführen: 1. Seit Jahr und Tag müht fich das deutſche Voll ab, mit ſeinen Nachbarn beſſere Handelsverträge und damit einen regeren Güteraustauſch zu erreichen. Und dieſe Bemühungen waren auch nicht bergeblich, denn tatſächlich iſt der deutſche Außenhandel leit dem Jahre 1932 ſowohl dem Volumen als auch dem Werte nach nicht kleiner, ſondern größer geworden. Dies widerlegt am ſchärfſten die Meinung, daß Deutſchland eine wirtſchaftliche Iſolierungspolitik betriebe. 2. Ich glaube aber nicht, daß es eine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der Völker auf einer anderen Ebene, und zwar von Dauer geben kann als auf der eines gegen⸗ ſeitigen Waren⸗ und Güteraustauſches. Die Weltwirtſchaft krankt nicht daran, daß Deutſchland ſich etwa an ihr nicht beteiligen will, ſondern ſie krankt daran, daß in die einzelnen Produktionen der Völker ſo⸗ wohl als auch in deren Beziehungen zueinander eine Un⸗ ordnung gekommen iſt. Beides hat nicht Deutſchland ver⸗ ſchuldet. Am wenigſten das heutige nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Denn als wir zur Macht kamen, war die Weltwirtſchaftskriſe wohl noch ſchlimmer als heute. Ich befürchte allerdings, den Worten Miſter Edens entnehmen zu müſſen, daß er als ein Element der Ableh⸗ nung internationaler Beziehungen von ſeiten Deutſch⸗ lands die Durchführung des deutſchen Vierjahresplanes anſieht. Ich möchte daher darüber keinen Zweifel auf⸗ kommen laſſen, daß der Entſchluß, dieſen Plan durchzu⸗ führen, keine Aenderung zuläßt. Die Gründe, die uns zu dieſem Entſchluß veranlaßten, waren zwingende. Und ich habe in der letzten Zeit nichts entdecken können, was uns irgendwie von der Durchführung dieſes Entſchluſſes hätte abzubringen vermögen. Ich nehme nur ein praktiſches Beiſpiel: Die Durch⸗ führung des Vierjahresplanes wird durch die ſynthetiſche Erzeugung von Benzin und Gummi allein eine jährliche Mehrförderung von 20 bis 30 Millionen Tonnen Kohle in unſerem Lande ſicherſtellen! Das heißt aber die Beſchäf⸗ tigung von vielen Zehntauſenden von Kohlenbergarbeitern für die ganze Zukunft ihres Lebens. Ich muß mir wirklich die Frage erlauben, welcher Staatsmann würde in der Lage ſein, mir im Falle der Nichtdurchführung des deut⸗ ſchen Vierjahresplanes die Abnahme von 20 oder 30 Mil⸗ lionen Tonnen Kohle durch irgendeinen anderen Wirt⸗ ſchaftsfaktor außerhalb des Reiches zu garantieren? Und darum handelt es ſich. Ich will Arbeit und Brot für mein Volk. Und zwar nicht vorübergehend durch die Gewährung meinetwegen von Krediten, ſondern durch einen ſoliden, dauernden Pro⸗ duktionsprozeß, den ich entweder in Austauſch bringen kann mit Gütern der anderen Welt oder in Austauſch brin⸗ gen muß mit eigenen Gütern im Kreislauf unſerer eige⸗ nen Wirtſchaft. Wenn Deutſchland heute durch irgendeine Manipula⸗ tion dieſe 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle in der Zu⸗ kunft auf den Weltmarkt werfen wollte, ſo würde dies doch nur dazu führen, daß andere Länder ihre bisherige Kohlenausfuhr vermutlich ſenken müßten. Ich weiß nicht, ob ein engliſcher Staatsmann z. B. ernſtlich eine ſolche Möglichkeit für ſein Volk ins Auge faſſen könnte. Dies aber iſt das entſcheidende. a Denn Deutſchland hat eine ungeheure Zahl von Men⸗ ſchen, die nicht nur arbeiten, ſondern auch eſſen wollen. Auch der übrige Lebensſtandard unſeres Volkes iſt ein hoher. Ich kann die Zukunft der deutſchen Nation nicht aufbauen auf den Verſicherungen eines ausländiſchen Staatsmannes über irgendeine internationale Hilfe, ſon⸗ dern ich kann ſie nur aufbauen auf den realen Grundlagen einer laufenden Produktion, die ich entweder im Innern odor nach außen abſetzen muß! Anabänderlicher Entſchlutz Wenn Europa nicht aus dem Taumel ſeiner bolſche⸗ wiſtiſchen Infektionen erwacht, dann fürchte ich, wird der internatiynale Handel trotz allem guten Willen einzelner Staatsmänner nicht zu⸗, ſondern eher abnehmen. Ich künnte niemals einen Freiſpruch vor der Geſchichte meines Volkes erhalten, wenn ich— ganz gleich aus welchen Gründen— etwas verſäumen würde, was zur Forterhal⸗ tung dieſes Volkes notwendig iſt. Ich bin glücklich, und wir alle ſind es, über jede Steigerung unſeres Außen⸗ handels. Allein ich werde angeſichts der ungeklärten poli⸗ tiſchen Lage nichts verſäumen, was dem deutſchen Volk die Lebensexiſtenz auch dann noch garantieren wird, wenn andere Staaten vielleicht das Opfer der bolſchewiſtiſchen Jufektion geworden ſein werden. Ich muß es auch ab⸗ lehnen, daß dieſe Auffaſſung einſach als eine Ausgeburt einer blaſſen Phautaſie abgetan wird. Denn zunächſt ſteht doch folgendes feſt: Der Herr engliſche Außenminiſter er⸗ öffnet uns theoretiſche Lebensperſpektiven, während 3. B. in der Praxis ſich ganz andere Vorgänge abſpielen. Zum Beiſpiel: Die Revolutionierung Spaniens hat 13 000 Deutſche aus dieſem Lande vertrieben und unſerem Handel einen ſchweren Schaden zugefügt. Sollte dieſe Revolu⸗ tionierung Spaniens auf andere europäiſche Staaten übergreifen, dann würde dieſer Schaden nicht vermindert, ſondern vergrößert werden. Ich muß aber nun einmal als verantwortlicher Staats⸗ mann auch mit ſolchen Möglichkeiten rechnen. Es iſt daher mein unabänderlicher Entſchluß, die deutſche Arbeitskraft ſo oder ſo nützlich für die Erhaltung meines Volkes an⸗ zuſetzen. Wir werden jede Möglichkeit wahrnehmen, deſſen kann Herr Miniſter Eden verſichert ſein, unſere wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zu den anderen Völkern zu ſtärken, aber ebeuſo auch jede Möglichkeit, den inneren Kreislauf unſerer Wirtſchaft zu verbeſſern und vertiefen! Ich glaube, daß Miſter Eden in dieſem Punkt die deutſchen Abſichten und unſere Auffaſſungen ſicherlich ver⸗ kennt. Denn nichts liegt uns ferner als, ſei es politiſch oder wirtſchaftlich, die Beziehungen zur anderen Welt ab⸗ zubrechen oder auch nur zu vermindern. Im Gegenteil, das Umgekehrte iſt richtiger. Ich habe ſo oft verſucht, zu einer Verſtändigung in Europa einen Beitrag zu leiſten und habe beſonders oft dem engliſchen Volke und ſeiner Regierung verſichert, wie ſehr wir eine aufrichtige und herzliche Zuſammenarbeit mit ihnen wünſchen. Und zwar wir alle, das ganze deutſche Volk, und nicht zuletzt ich ſelbſt! Ich gebe aber zu, daß in einem Punkt eine tatſächliche und wie mir ſcheint unüberbrückbare Verſchiedenheit zwi⸗ ſchen den Auffaſſungen des engliſchen Außenminiſters und unſeren beſteht. Miſter Eden betont, daß die britiſche Re⸗ gierung unter keinen Umſtänden wünſche, Europa in zwei Hälften zerriſſen zu ſehen. Die bolſchewifriſche Weltgefahr Ich glaube, dieſen Wunſch hatte wenigſtens früher anſcheinend in Europa niemand. Heute iſt dieſer Wunſch nur eine Illuſion. Denn tatſächlich iſt die Zerreißun g in zwei Hälften nicht nur Europas, ſondern der Welt eine vollzogene Tatſache. Es iſt bedauerlich, daß die britiſche Regierung nicht ſchon früher ihre heutige Auf⸗ faſſung vertreten hat, daß eine Zerreißung Europas unter allen Umſtänden vermieden werden müſſe, denn dann wäre es nie zum Verſailler Vertrag gekommen. Dieſer Vertrag hat tatſächlich die erſte Zerreißung Europas ein⸗ geleitet: nämlich die Aufteilung der Nationen in Sieger und Beſiegte und damit Rechtloſe. Die zweite Zerreißung erfolgte durch die Proklamation der bolſchewiſtiſchen Lehre, deren integrierender Beſtandteil es iſt, ſich nicht auf ein Volk zu beſchränken, ſondern allen Völkern aufgezwungen 3u werden. Es handelt ſich hier nicht um eine beſondere Form des arteigenen Lebens, etwa des ruſſiſchen Volkes, ſondern es handelt ſich um den bolſchewiſtiſchen Weltrevolutions⸗ anſpruch. Für Herrn Eden iſt der Bolſchewismus vielleicht ein Ding, das in Moskau ſitzt, für uns iſt dieſer Bolſchewismus aber eine Peſt, gegen die wir uns in Deutſchland ſelbſt blutig zur Wehr ſetzen mußten. Eine Peſt, die es verſucht hat, aus unſerem Lande dieſelbe Wüſte zu machen, wie es in Spanien der Fall iſt, die dieſelben Geiſelerſchießungen anfing, wie wir es in Spanien erleben! Nicht der Nationalſozialismus hat ſeine Be⸗ rührung mit dem Bolſchewismus in Rußland geſucht, ſondern der jüdiſch⸗internationale Moskauer Bolſchewismus verſuchte, nach Deutſchland einzudringen! Und er verſucht es noch! Und dieſem Verſuch gegenüber haben wir in ſchwerem Kampf nicht nur die Kultur unſeres Volkes, ſondern vielleicht auch die von ganz Europa mit behauptet und verteidigt. Der Bolſchewismus iſt eine Lehre der Weltrevolu⸗ tion, d. h. der Weltzerſtörung. Dieſe Lehre als einen gleichberechtigten Lebensfaktor in Europa aufnehmen, heißt ihm Europa ausliefern. Inſoweit andere Völker ſich der Berührung mit dieſer Gefahr auszuſetzen belieben, unterliegt keiner deutſchen Stellungnahme. Inſoweit aber Deutſchland ſelbſt in Frage kommt, möchte ich keinen Zweifel darüber laſſen, daß wir J. im Bolſchewismus eine unerträgliche Weltgefahr erblicken, und 2. daß wir dieſe Gefahr von unſerem Volke mit allen Mitteln fernzuhalten verſuchen, und 3. daß wir daher uns bemühen, das deutſche Volk gegen dieſe Infektion ſo gut als möglich immun zu machen. Dazu gehört es auch, daß wir jede engere Beziehung mit den Trägern dieſer Giftbazillen vermeiden und daß wir inſonderheit nicht gewillt ſind, dem deutſchen Volk das Auge für dieſe Gefahr dadurch zu trüben, daß wir ſelbſt über die notwendigen ſtaatlichen Beziehungen hin⸗ aus engere Verbindungen damit aufnehmen. Ich halte die bolſchewiſtiſche Lehre für das größte Gift, das einem Volk gegeben werden kann. Ich wünſche daher, daß mein eigenes Volk mit dieſer Lehre in keine Berührung kommt. Im übrigen würde jede weitere deutſche vertragliche Verbindung mit dem derzeitigen bol⸗ ſchewiſtiſchen Rußland für uns gänzlich wertlos ſein. Moskau ſabotiert Abrüſtungsvorſchläge Ich habe dreimal ſehr konkrete Angebote zu einer Rüſtungsbeſchränkung oder zumindeſt Rüſtungsbegrenzung gemacht. Dieſe Angebote verfielen der Ablehnung. Ich darf darauf hinweiſen, daß das größte Angebot damals der Vorſchlag war, Deutſchland und Frankreich möchten ihre Armeen gemeinſam auf einen Stand von 300 000 Mann bringen; Deutſchland, England und Frankreich möchten gemeinſam ihre Luftwaffe auf einen gleichen Stand brin⸗ gen, und Deutſchland und England möchten ein Abkom⸗ men treffen für das Verhältnis der Kriegsflotten. Davon wurde nur der letzte Teil akzeptiert und damit auch als einziger Beitrag einer wirklichen Rüſtungsbegrenzung in der Welt verwirklicht. Die anderen Vorſchläge Deutſchlands fanden ihre Beantwortung teils durch eine glatte Ableh⸗ nung, teils aber auch durch den Abſchluß jener Bündniſſe, durch die die Rieſenmacht Sowjetrußlands auf das mittel⸗ europäiſche Spielfeld der Kräfte geworfen wurde. Ich glaube, eins ausſprechen zu müſſen: es iſt ganz klar, daß das Ausmaß der Rüſtung für eine Verteidigung beſtimmt wird von dem Ausmaß der Gefahren, die ein Land bedrohen. Darüber zu urteilen, iſt jedes Volk ſelbſt zuſtändig und zwar allein zuſtändig. Wenn alſo Großbritannien heute das Aus⸗ maß ſeiner Rüſtung feſtlegt, ſo wird dies in Deutſchland jeder⸗ mann verſtehen, denn wir können es uns nicht anders denken, als daß für die Bemeſſung des Schutzes des Britiſchen Welt⸗ reichs ausſchließlich London ſelbſt zuſtändig iſt. Ebenſo möchte ich aber betonen, daß auch die Bemeſſung des Schutzes und damit der Verteidigungswaffe für unſer Volk unſerer Zu⸗ ſtändigkeit unterliegt und damit ausſchließlich in Berlin ent⸗ ſchieden wird. a Ich glaube, daß eine allgemeine Anerkennung dieſer Grundſätze nicht zu einer Erſchwerung, ſondern nur zu einer Entſpannung beitragen kann. Deutſchland jeden⸗ falls iſt glücklich, in Italien und in Japan Freunde ge⸗ funden zu haben, die gleicher Anſicht ſind wie wir, und es würde noch glücklicher ſein, wenn ſich dieſe Ueberzeu⸗ gung in Europa ausbreiten könnte. Daher hat auch nie⸗ mand wärmer als wir die ſichtbare Entſpannung in Mit⸗ telländiſchen Meere durch das italieniſch-engliſche Abkom⸗ men begrüßt. Die deutſchen Kolonialanſprüthe Es iſt verſucht worden, die deutſche Sympathie für das natipnale Spanien mit irgendwelchen kolonialen Wünſchen in Verbindung zu bringen Deutſchland hat an Länder, die ihm keine Kolonien genommen haben, auch keine kolonialen An⸗ ſprüche, Deutſchland hat weiter unter der bolſchewiſtiſchen Not ſelbſt ſo ſtart gelitten, daß es nicht dieſe Not mißbrauchen wird, um einem unglücklichen Volk in der Stunde ſeiner Schwäche etwas zu nehmen oder für die Zukunft abzupreſſen. Ich glaube aber, folgende Ausführungen nicht unter⸗ laſſen zu dürfen: In Europa ſind in den letzten hundert Jahren eine Anzahl neuer Nationen geboren worden, die, früher in ihrer Zerriſſenheit und Ohnmacht nur geringe iet und faſt gar keine politiſche Beachtung er⸗ ielten. Durch das Entſtehen dieſer neuen Staaten ſind natürliche Spannungen entſtanden. Allein eine wahre Staatskunſt wird Realitäten nicht überſehen ſondern ſie berückſichtigen. Das ita ⸗ lieniſche Volk, der neue italieniſche Staat, ſie find eine Rea ⸗ lität. Das deutſche Volt und das Deutſche Reich, ſie ſind des⸗ gleichen eine Realität. ö Die Völker dieſer Staaten wollen leben und ſie werden leben. Mit einer geiſtloſen Aufteilung der Welt in Beſitzende und Habenichtſe wird dieſes Problem aber genau ſo wenig gelöſt oder gar abgetan, als man auch die inneren ſozialen Probleme der Völker nicht einſach durch mehr oder weniger witzige Phraſen zu erledigen vermag. l Wenn es die Aufgabe des Völkerbundes z. B. nur ſein ſoll, den beſtehenden Weltzuſtand zu garantieren und in alle Ewigkeit ſicherzuſtelſen, dann kann man ihm genau ſo auch noch die Aufgabe zuweiſen, Ebbe und Flut zu bewachen oder in Zukunft den Fluß des Golfſtroms feſtzuhalten. Er wird aber weder dies noch das andere können. Sein Beſtand hängt auf die Dauer ab von der Größe der Einſicht, notwendige Re⸗ formen, die die Beziehungen der Völker berühren, zu über⸗ legen und zu verwirklichen. Das deutſche Volk hat ſich einſt ein Kolonialreich auf⸗ gebaut, ohne irgend jemand zu berauben und ohne irgend⸗ einen Vertrag zu verletzen. Und es tat dies ohne einen Krieg. Dieſes Kolonialreich wurde uns genommen. Die Begründungen, mit denen heute verſucht wird, dieſe Weg⸗ nahme zu entſchuldigen, ſind nicht ſtichhaltig. Deutſchland hat niemals Kolonien gefordert zu militäriſchen Zwecken, ſondern ausſchließlich zu wirtſchaftlichen. Deutſchland lebt heute in Zeiten eines ſchweren Kampfes um Lebensmittel und Rohſtoffe. Ein genügender Einkauf wäre nur denkbar bei einer fortgeſetzten und dauernden Steigerung unſerer Ausfuhr. Alſo wird die Forderung nach Kolonien in unſerem ſo dicht beſiedelten Land als eine ſelbſtverſtändliche ſich immer wieder erheben. Wege zur Befriedung der Völler Ich möchte aber abſchließend nun zu dieſen Erklärun⸗ gen noch in wenigen Punkten eine Auffaſſung äußern über die möglichen Wege, die zu einer wirklichen Befriedung nicht nur Europas, ſondern darüber hinaus zu führen vermögen: 1. Es liegt im Intereſſe aller Nationen, daß die ein⸗ zelnen Staaten im Inneren ſtabile und geordnete poli⸗ tiſche und wirtſchaftliche Verhältniſſe beſitzen. Sie ſind die wichtigſten Vorausſetzungen für die An⸗ bahnung dauerhafter und ſolider wirtſchaftlicher und poli⸗ tiſcher Beziehungen der Völker untereinander. 2. Es iſt notwendig, daß die Lebenserforderniſſe der einzelnen Völker offen geſehen und auch freimütig zu⸗ gegeben werden. Nur der gegenſeitige Reſpekt vor dieſen Lebensbedingungen kann Wege finden laſſen zur Befrie⸗ dung der Lebensbedürfniſſe aller. 3. Der Völkerbund wird— wenn er ſeiner Miſſion gerecht werden will— ſich zu einem Organ evolutionärer Vernunft und nicht reaktionärer Tätigkeit umgeſtalten müſſen. 4. Die Beziehungen der Völker untereinander können gur dann eine glückliche Regelung und Löſung finden. wenn ſie auf der Grundlage der gegenſeitigen Achtung und damit abſoluter Gleichberechtigung geordnet werden. 5. Es iſt unmöglich, für Rüſtungsſteigerung oder Rüſtungsbegrenzung nach Belieben bald die eine oder die andere Nation haftbar zu machen, ſondern es iſt notwen⸗ dig, auch dieſe Probleme in jenem geſamten Rahmen zu ſehen, der ihre Vorausſetzungen ſchafft und ſie damit auch wirklich beſtimmt. 6. Es iſt unmöglich, zu einer wirklichen Befriedung der Völker zu kommen, ſolange der fortgeſetzten Verhetzung durch eine internationale unverantwortliche Clique von Brunnenvergiftern und Meinungsfälſchern nicht Einhalt geboten wird. Vor wenigen Wochen erſt mußten wir er⸗ leben, wie es dieſer organiſierten Kriegshetzergilde faſt gelungen iſt, zwiſchen zwei Völkern durch eine Flut von Lügen ein Mißtrauen zu erzeugen, das leicht auch zu ſchlimmeren Folgen hätte führen können. i 7. Es hat ſich erwieſen, daß die Regelung der euro⸗ päiſchen Fragen zweckmäßig immer in dem Rahmen und in dem Umfang vollzogen wird, die möglich ſind. Deutſch⸗ land iſt glücklich, heute mit Italien ein enges und freund⸗ ſchaftliches Verhältnis hergeſtellt zu haben. Möge es doch gelingen, dieſe Beziehungen auch auf ähnlichem Wege mit anderen europäiſchen Nationen anzubahnen! Das Deutſche Reich wird mit ſeiner ſtarken Armee über ſeine Sicherheit und ſeine Ehre wachen. Allein es wird auch, erfüllt von der Ueberzeugung, daß es für Europa kein höheres Gut als den Frieden geben kann, ſtets ein verantwortungsvoller und verantwortungsbe⸗ 885 Träger dieſes europäiſchen Friedensgedankens ein. 8. Es wird dem europäiſchen Frieden insgeſamt nützen, wenn in der Behandlung der Nationalitäten die als Minorität in fremden Völkern zu leben gezwungen ſind, eine gegenſeitige Rückſicht auf die berechtigte Emp⸗ findung des nationalen Stolzes und Bewußtſeins der Völker genommen wird. Deutſchlands Vertragstreue Dies würde zu einer tiefgreifenden Entſpannung zwi⸗ ſchen den Staaten führen, die durch das Schickſal gezwun⸗ gen ſind, nebeneinander zu exiſtieren und deren ſtaatliche Grenzen ſich nicht mit den Volksgrenzen decken. Ich möchte nun am Schluſſe dieſer Ausführungen noch zu einem Do⸗ kument Stellung nehmen, das die britiſche Regierung an⸗ läßlich der Beſetzung des Rheinlandes an die deutſche Regierung gerichtet hat. Ich möchte vorweg erklären, daß wir glauben und überzeugt ſind, daß die engliſche Regie- rung damals alles getan hat, um eine Verſchärfung der europäiſchen Kriſe zu vermeiden und daß das in Frage ſtehende Dokument auch nur dem Wunſche die Entſtehung verdankt, einen Beitrag zu leiſten für die Entwirrung der damaligen Lage. i Trotzdem war es der deutſchen Regierung nicht mög⸗ lich, aus Gründen, die ſicherlich auch die Regierung Groß britanniens würdigen wird, eine Antwort auf dieſe Fra⸗ gen zu geben. Wir haben es vorgezogen, durch die prak⸗ tiſche Ausgeſtaltung unſerer Beziehungen zu unſeren Nachbarſtaaten einen Teil dieſer Fragen auf die natür⸗ lichſte Weiſe zu erledigen, und ich möchte heute nun nach der Wiederherſtellung der vollen deutſchen Souveränität und Gleichberechtigung nur abſchließend erklären, daß Deutſchland niemals mehr einen Vertrag unterzeichnen wird, der mit ſeiner Ehre, mit der Ehre der Nation und der es vertretenden Regierung irgendwie unvereinbar iſt, oder der ſonſt ſich mit den deutſchen Lebensintereſſen nicht Tanzen und daher auf die Dauer nicht gehalten werden könnte. Im übrigen hoffe ich zutiefſt, daß es der Einſicht und dem guten Willen der verantwortungsbewußten euro- päiſchen Regierungen trotz aller Widerſacher gelingen wird, Europa dennoch den Frieden zu bewahren. Er iſt unſer allerhöchſtes Gut. Was Deutſchland im einzelnen dazu an Beiträgen leiſten kann, wird es leiſten. Wenn ich nun dieſen Teil meiner Ausführungen beſchließe, möchte ich den Blick noch ganz kurz werfen auf die Aufgaben der Zukunft An der Spitze ſteht die Durchführung des Vierjahresplanes. Er wird gewaltige Anſtren⸗ * gungen erfordern, allein unſerem Volke einſt auch von großem Segen ſein. Er umfaßt eine Stärkung unſerer nationalen Wirtſchaft auf allen Gebieten. Seine Durch- führung iſt ſichergeſtellt. Die großen Arbeiten, die außer ihm begonnen worden ſind, werden weitergeführt. Ihr Ziel wird ſein, das deutſche Volk geſünder und ſein Leben angenehmer zu machen. Als äußeres Zeugnis für dieſe große Epoche der Wiederauferſtehung unſeres Volkes aber ſoll nunmehr der planmäßige Ausbau einiger großer Städte des Reiches treten Und an der Spitze der Ausgeſtaltung Berlins zu einer wirklichen und wahren Hauptſtadt des Deutſchen Reiches. Ich habe daher an dieſem heutigen Tage ähnlich wie für den Bau unſerer Straßen, für Berlin einen Generalbauinſpektor ernannt, der für die bauliche Ausgeſtaltung der Reichshaupt⸗ ſtadt verantwortlich iſt und dafür Sorge tragen wird, in das Chaos der Berliner Bauentwicklung jene große Linie zu brin⸗ gen, die dem Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und Bem Weſen der deutſchen Reichshauptſtadt gerecht wird. Für die Durchführung dieſes Planes iſt eine Zeit von 20 Jahren vorgeſehen. Möge der allmächtige Gott uns den Frieden ſchen⸗ ken, um das gewaltige Werk in ihm vollenden zu können. Pa⸗ rallel damit wird eine großzügige Ausgeſtaltung der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung, der Stadt der Reichsparteitage und der Stadt Hamburg ſtattfinden. Dies ſoll aber nur die Vorbilder geben für eine all⸗ gemeine Kulturentwicklung, die wir dem deutſchen Volle als Bekrönung ſeiner inneren und äußeren Freiheit wünſchen. Und endlich wird es die Aufgabe der Zukunft ſein, das wirkliche Leben unſeres Volkes, wie es ſich nun ſtaat⸗ lich ausgebildet hat, durch eine Verfaſſung für immer und ewig zu beſiegeln und damit zum unvergänglichen Grund⸗ geſetz aller Deutſchen zu erheben. Wenn ich auf das große Werk der hinter uns liegen⸗ gen vier Jahre zurückblicke, dann werden Sie verſtehen, daß meine erſte Empfindung nur die des Dankes ſein kann gegenüber unſerem Allmächtigen, der uns dieſes Werk ge⸗ lingen ließ. Ich habe in meinem Leben drei ungewöhnliche Freunde gehabt: In meiner Jugend war es die Not, die mich durch viele Jahre begleitete. Als der große Krieg zu Ende ging, da war es das tiefe Leid über den Zuſammenbruch unſeres Volkes, das mich nun erfaßte und meinen Weg vorſchrieb. Seit dieſem 30. Januar vor vier Jahren habe ich als dritten Freund die Sorge kennengelernt. Die Sorge für das meiner Führung an⸗ vertraute Volk und Reich. Sie hat mich ſeitdem nicht mehr ver⸗ laſſen und wird mich wohl nun begleiten bis an mein Ende. Wie könnte aber ein Mann dieſe Sorge zu tragen vermögen, wenn er nicht in gläubigem Vertrauen auf ſeine Miſſion mit der Zuſtimmung deſſen rechnen würde, der über uns allen ſteht. Es iſt das Schickſal, das Menſchen mit beſonderen Auf⸗ gaben ſo oft zwingt, einſam und verlaſſen zu ſein. Ich will auch hier der Vorſehung danten, daß ſie mich eine Schar treue⸗ ſter Mitlämpfer finden ließ, die ihr Leben an meines ange⸗ ſchloſſen haben und die nun ſeitdem an meiner Seite für die Wiederauferſtehung unſeres Volkes kämpfen. Ich bin ſo glück⸗ lich, daß ich nicht als Einſamer durch das deutſche Voll zu ſchreiten brauche, ſondern daß neben mir ſich eine Garde von Männern befindet, deren Name in der deutſchen Geſchichte ein bleibender ſein wird. Garanten der Lebensbehauptung Ich möchte an dieſer Stelle danken meinen alten Kampfgefährten, die durch die langen, langen Jahre un⸗ entwegt an meiner Seite ſtanden und die mir nun, ſei es als Miniſter, ſei es als Reichsſtatthalter oder Gauleiter oder an anderen Stellen der Partei und des Staates ihre Hilfe ſchenken. Ich möchte auch jenen meinen aufrichtigen Dank ausſprechen, die nicht aus den Reihen der Partei kommend in der Führung der Reichsregierung, mir in dieſen Jahren treue Helfer und Gefährten geworden ſind. Ich möchte den Männern und Frauen danken, die unſere Organiſation der Partei aufbauten und ſo erfolgreich führten. Ich muß aber hier vor allem danken den Füh⸗ rern unſerer Wehrmacht. Sie haben es ermöglicht, dem nationalſozialiſtiſchen Staat ohne jede Erſchütterung die nationalſozialiſtiſche Waffe zu geben. So ſind heute Partei und Wehrmacht die beiden für ewig verſchworenen Garanten der Behauptung des Le⸗ bens unſeres Volkes. Wir wiſſen aber auch, daß unſer aller Tun vergeblich geblieben wäre, wenn nicht Hundert⸗ tauſende von politiſchen Führern, unzählige Beamte des Reiches und zahlloſe Offiziere im Sinne unſerer Er⸗ hebung in Treue zu uns geſtanden wären. Und noch mehr, wenn nicht hinter uns geſtanden wäre die breite Front des ganzen deutſchen Volles. An dieſem geſchichtlichen Tag muß ich wieder jener Millionen unbekannten deutſchen Menſchen gedenken, die in allen Lebensſchichten, die in allen Berufen und Betrie⸗ ben und in allen Gehöften für das neue Reich ihr Herz und ihre Liebe und ihre Opfer gegeben haben. Und wir alle, Männer und Abgeordnete des Reichstages, wollen gemeinſam danken vor allem der deutſchen Frau, den Millionen unſerer Mütter, die dem Dritten Reich ihre Kinder ſchenkten. Denn welchen Sinn hätte alle unſere Arbeit, welchen Sinn die Erhebung der deutſchen Nation ohne unſere deutſche Jugend. Jede Mutter, die in dieſen vier Jahren unſerem Volk ein Kind gegeben hat, trägt durch ihren Schmerz und ihr Glück bei zum Glück der ganzen Nation. Wenn ich dieſer geſunden Jugend unſeres Volkes gedenke, dann wird mein Glaube an unſere Zu⸗ kunft zu einer freudigen Sicherheit. Und ich empfinde in tiefer Inbrunſt die Bedeutung des einfachen Wortes, das Ulrich von Hutten ſchrieb, als er zum letzten Male die Feder ergriff: Deutſchland. Gewaltiger, lang anhaltender Beifall dankte dem Füh⸗ rer immer wieder, als er ſeine große Rede beendet hatte. Die Rede des Führers wurde im Rundfunk vom deut⸗ ſchen Kurzwellenſender, England, Italien, Oeſterreich, Polen, Ungarn, Schweden, Dänemark, Argentinien, Auſtralien, Uruguay, Portugal, Chile, Braſilien und von dem ſpaniſchen Sender Teneriffa übertragen. ——— Göring gibt dem Dank der Nation Ausdrutl Nach der mit ſtürmiſchen Huldigungen beantworteten Rede des Führers ſprach der Präſident des Reichstags, Generaloberſt Miniſterpräſident Göring, mit tiefbeweg⸗ ten Worten Adolf Hitler den Dank der deutſchen Nation aus. Er verwies noch einmal auf die unverſchämten Lü⸗ gen, die im Ausland gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland verbreitet werden, geißelte die Lügenpropa⸗ ganda des Bolſchewismus und wandte ſich ſcharf gegen die Verleihung des Nobelpreiſes an einen mit Zuchthaus be⸗ ſtraften Landesverräter. Dann verlas er unter jubelnder Zuſtimmung des Reichstags jenen Erlaß des Führers, der die Annahme des Nobelpreiſes verbietet und den Preis der Wiſſenſchaften der deutſchen Nation ausſetzt. „Deutſchlandlied und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beendeten die hiſtoriſche Sitzung des Deutſchen Reichstages. Der erſte Eindruck im Ausland Vorbehaltloſe Juſtimmung der italieniſchen Preſſe. Die Reichstagsrede des Führers findet in der römiſchen Sonntagspreſſe in allen Teilen volle Zuſtimmung. Schon Ueberſchriften wie„Konſtruktiver Wille“ und„Die neue Realität“ kennzeichnen die weſentliche Uebereinſtimmung Italiens mit den Erklärungen des Führers, der, wie„Po⸗ polo di Roma“ ſchreibt, im Grunde genommen das von Eden Deutſchland geſtellte Dilemma: Iſolierung oder Zu⸗ ſammenarbeit als einen Irrtum zurückgewieſen hat. er Direktor des halbamtlichen römiſchen Sonntagsblattes „Voce d'Italia“ hebt in der Rede des Führers vor allen Dingen die klare Bekräftigung des deutſchen Aufbauwillens hervor, der vom Stolz der deutſchen Nation, aber auch von europäiſchem Verantwortungsbewußtſein geleitet ſei. Hitler habe mit dem Schein vieler Illuſionen auf⸗ geräumt. Der Verſailler Vertrag iſt, abgeſehen von den territorialen Beſtimmungen, nunmehr in allen ſei⸗ nen Teilen zerſchlagen. Das faſchiſtiſche Italien grüßt heute dieſe wiedereroberte Machtſtellung Deutſchlands, das ich aus dem Kreiſe eines harten Friedensvertrages zu lö⸗ 45 verſtand, als ein ruhmvolles Ereignis in der Geſchichte Europas. Nach Anſicht der halbamtlichen„Voce d'Italia“ iſt nunmehr eine zielbewußte, beſtimmte und un⸗ abläſſige Aktion Deutſchlands zur Wiedererlangung ſeiner Kolonien zu erwarten. Dabei will Deutſchland dramatiſche Ueberraſchungen vermeiden, was aber nicht die unerbittliche Einhämmerung der deutſchen Kolonialanſprüche ausſchließe. In England Die geſamte engliſche Sonntagspreſſe bringt die Füh⸗ rerrede als das Hauptereignis des Tages auf der erſten Seite. Es iſt kein Zweifel, daß die Rede als ein Ereignis von allergrößter Bedeutung angeſehen wird. Die Kom⸗ mentare ſind vorläufig nur kurz.„Sunday Times“ ſchreibt in einem Leitartikel unter der Ueberſchrift„Hitler ſpricht“ nicht ablehnend zur Frage der Mitarbeit, daß der Führer ſeine Botſchaft an Europa nicht mit einer alarmierenden Geſte begleitet habe. Seine Aufkündigung der Schuldklauſel habe nur das amtlich gemacht, was die meiſten Deutſchen mit Recht oder mit Unrecht ſtändig geſagt hätten, ſeitdem der Vertrag unterzeichnet worden ſei. Gewiſſe Stellen, die im Mittelpunkt der Rede ſtünden, müßten als Ein la⸗ dung zum Verhandeln angeſehen werden. Wie⸗ der einmal habe der Führer Worte des Friedens geäußert. Ton und Stimmung ſeiner Antwort auf die kürzliche Rede Edens legten ſeinen Wunſch für eine weitere Erörterung nahe. Britiſche Staatsmänner wünſchten das gleiche. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Obſerver“ hebt hervor, die Rede habe keine Ueberraſchung enthalten. Sie ſei we⸗ gen ihres friedlichen Tones bemerkenswert und ihre friebliche Note werde willkommen geheißen. In London habe Hitlers beiſpielhafte Zurückhaltung den beſten Eindruck hervorgerufen. Seine Rede werde als ein guter Dienſt an Europa und der Welt ange⸗ ſehen.„Sunday Expreß“ ſchreibt, daß Hitler eine ſtarke und bemerkenswerte Rede gehalten habe. Wenn er erkläre, daß ein Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich unmöglich ſei, ſo ſage er das, um die Befürchtungen der⸗ jenigen Franzoſen zu beruhigen, die glaubten, daß Deutſch⸗ land eines Tages über den Rhein weſtwärts fegen und Frankreich überrennen werde. Was Reuter meint Ueber den erſten Eindruck, den die Führer⸗Rede in Lon⸗ don gemacht hat, verbreitet das Reuter⸗Büro am ſpäten Abend einen Bericht, der u. a. beſagt:„Der allgemeine Ein⸗ druck in London geht dahin, daß Hitlers Rede die Dinge nicht fördert. Die Aera der Ueberraſchungen iſt zwar vor⸗ über, aber die Aera der Zuſammenarbeit ſcheint noch nicht begonnen zu haben.“ Der Reuter⸗Bericht hebt ſodann den höflichen Ton der Rede hervor und erklärt, daß die beſon⸗ deren Punkte, die Außenminiſter Eden in ſeiner kürzlichen Anterhausrede in Bezug auf eine europäiſche Generalrege⸗ lung erwähnte, von Herrn Hitler etwas unbeſtimmt behan⸗ delt worden ſeien. Z. B. ſcheine Edens Argument, daß alle Nationen als potentielle Partner angenommen werden müß⸗ ten, durch eine Bekräftigung des Standpunktes beantwortet u werden, daß Deutſchland es ablehne, irgend etwas mit em Bolſchewismus zu tun zu haben und ſich der„Doktrin der zwei Blocks“ zuwende, die anderswo nicht angenommen worden ſei. Wos Spanien angehe, werde die Tatſache, daß der Führer die in der letzten deutſchen Note an England eingenommene Haltung bekräftige, begrüßt. Der Reuter⸗Bericht fährt fort:„In gewiſſen Stellen ſeiner Rede betont Herr Hitler, daß Deutſchland keinen Wunſch nach Iſolierung hat, aber das Gewicht, das er an anderen Stellen ſeiner Rede auf einen ausſchließlich deutſchen Geſichtspunkt legt, wird in London dahin ausge⸗ legt, daß er eine Haltung beizubehalten wünſcht, die im Ge⸗ genſatz zur britiſchen Politik ſteht.“ In der franzöſiſchen Preſſe Die ausführliche, zum Teil wörtliche Wiedergabe der Rede des Führers und die Berichte über die Reichstagsſit⸗ zung beherrſchen das Bild der geſamten franzöſiſchen Preſſe. Man muß hoffen, daß ſie ihre Wirkung auf weite Kreiſe nicht verfehlen werden, obgleich die Pariſer Blätter ſich be⸗ mühen, die Rede als enttäuschend hinzuſtellen und das angeb⸗ liche Fehlen von praktiſchen Vorſchlägen zur Entſpannung der europäiſchen. Lage zu bemängeln. Die Sonntagsblät⸗ ter haben augenſcheinlich noch keine endgültige Stellungnahme zu der großen Reichstagsrede gefunden. Im übrigen geben ſie den Preſſeſtimmen des übrigen Auslands zu der Hitler⸗ Rede breiten Raum. Der„Petit Pariſien“ behauptet, daß Hitler ſich Zurückhaltung auferlegt habe, um zu warten, was die andern ihm vorſchlagen würden. Immerhin ließe die Rede des Führers inmitten der dunklen Wolken, die ſeit Monaten auf Europa laſteten, gewiſſe Lichtblicke er⸗ ſcheinen. Der„Excelſior“ will die Rede Hitlers in die Be⸗ merkung zuſammenfaſſen:„Nichts Neues im Oſten“. Seine Rede ſei daher in franzöſiſchen Regierungskreiſen mit Rat⸗ loſigkeit aufgenommen worden. Der einzig tröſtliche Teil der Rede ſei der Abſatz über den ſpaniſchen Konflikt. Der „Figaro“ glaubt von der Rede ſagen zu können, daß ſie keinen Anſtoß errege, aber auch keinen Fortſchritt zulaſſe. Die„Republique“ ſtellt mit Genugtuung feſt, daß der Füh⸗ rer zwiſchen Frankreich und Deutſchland keinen Gegenſtand des Streites ſehe und an Belgien ſowie Holland ähnliche Worte gerichtet habe, ſo daß man ſich fragen könne, ob man nicht am Vorabend einer völligen politiſchen Stabiliſierung an der deutſchen Weſtgrenze ſtehe. Es ſei nicht nötig, zu ſagen, daß man ſich dazu be⸗ glückwünſche. Vielleicht ſei die Stunde gekommen, nun die europäiſche Regelung, von der Leon Blum in Lyon geſprochen habe, in Angriff zu nehmen. N Reich Name nicht Ir genden Gedenkſitzung des Reichskabinelts Alle Kabinettsmiiglieder Träger des Goldenen Partei- abzeichens.— Demnächſt Aufhebung der Mitgliederſperre für die Partei. Berlin, 31. Januar. Der Führer und Reichskanzler hatte für Samstag nach⸗ mittag die Mitglieder der Reichsregierung in den Kabi⸗ nettsſaal der Reichskanzlei zu einer Miniſterbeſprechung einberufen, die ſich zu einem überaus eindrucksvollen Feſt⸗ akt anläßlich der vierten Wiederkehr des Tages der Beru⸗ fung des Kabinetts Hitler durch den Reichspräſidenten von Hindenburg geſtaltete. In herzlichen, bewegten Worten ge⸗ dachte der Führer der politiſchen Entwicklung in den ver— floſſenen Jahren, die ſich zu einer geſchichtlichen Größe ge⸗ ſtaltet habe, wie ſie vor vier Jahren niemand vorausahnen konnte. Der Führer ſprach den Mitgliedern des Reichskabi⸗ netts ſeinen aufrichtigen Dank aus für ihre Leiſtungen und für ihre treue Mitarbeit, indem er die großen Erfolge der einzelnen Miniſter in ihrem Arbeitsgebiet beſonders wür⸗ digte. Mit Rückſicht darauf, daß demnächſt die Mitglieder ſperre für die Parkei aufgehoben werden ſoll, vollzog der ührer als erſte Maßnahme in dieſer Hinſicht perſönlich den Eintritt der Kabinettsmitglieder in die Partei, die ihr bisher noch nicht angehören und überreichte ihnen gleich⸗ eitig das Goldene Parkeiabzeichen, das höchſte Ehrenzeichen der Partei. 5 Ferner verlieh der Führer das Goldene Parteiabzeichen dem GLeneraloberſt Freiherrn von Fritſch, dem Generaladmiral Dr. h.. Raeder, dem preußiſchen Fi⸗ nanzminiſter Profeſſor Popitz und dem Staatsſekretär und Chef der Präſidialkanzlei Dr. Meißner. Ebenfalls zeichnete der Führer mit dem Goldenen Parteiabzeichen die Parteigenoſſen Staatsſekretär Dr. Lammers, Staats⸗ ſekretär Funk, Staatsſekretär Körner und Staatsſekre⸗ tär der Flieger Milch aus. Im Namen des geſamten Reichskabinetts brachte hier⸗ auf Miniſterpräſident Generaloberſt Göring dem Füh⸗ rer in tiefbewegten Worten den Dank der Kabinettsmitglie⸗ der für all das Große und Schöne zum Ausdruck, das dieſe unter der Führung Adolf Hitlers in den verfloſſenen vier Jahren erleben und mitſchaffen konnten. Der Führer könne überzeugt ſein, daß er im Reichskabinett ſeine treue⸗ ſten Mitarbeiter habe und daß jeder mit Freude und Be⸗ eiſterung alles daranſetze, um dem Führer bei der Durch⸗ hrung ſeiner großen, einzigartigen Pläne nach Kräften u helfen. Generaloberſt Göring ſchloß ſeine Anſprache mit den beſten Wünſchen für des Führers perſönliches Wohl⸗ ergehen, für ſein Leben und für ſein Werk. Der Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg dankte dem Führer im Namen der Wehr⸗ macht für das unvergleichliche Erlebnis, das jeder deutſche Soldat in den verfloſſenen vier Jahren gehabt habe. Der Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath dankte im Namen der Kabinettsmitglieder, die bisher der Partei noch nicht angehört haben. Triumphfahrt des Führers Mit erſtaunlicher Geduld hielt trotz des ſtrengen Winter⸗ Wetters die Menſchenmenge vor der Krolloper aus, um den Führer zu grüßen und ihm den Dank perſönlich abzuſtat⸗ len. Mit heller Begeiſterung gingen auch hier draußen die Volksgenoſſen mit der durch Lautſprecher verbreiteten Rede mit und ſtimmten bei den markanteſten Ausſprüchen in den Beifall der Abgeordneten ein. Die Erwartung ſteigerte ſich gegen Schluß der denkwürdigen Sitzung mehr und mehr. Dann erſchien der Führer, begleitet vom Reichstags⸗ präſidenten Generaloberſt Göring, im Portal des Reichs⸗ tages. Eine Welle der Begeiſterung ſchlug ihm entgegen, als man ihn draußen erkannte. Eine Ehrenkompanie der Leib⸗ ſtandarte ſtand unter präſentiertem Gewehr. Langſam ſetzte ſich der Wagen in Bewegung, begleitet vom hellen Jubel der Menſchen. Immer weiter ſetzten ſich die begeiſterten Ova⸗ tionen wellenartig fort und begleiteten den Führer bis zur Reichskanzlei. Auch die Getreuen des Führers wurden beim Verlaſſen des Reichstages herzlich begrüßt. Die Menſchenmenge war⸗ tete, bis die letzten Abgeordneten den Reichstag verlaſſen hatten. Dann erſt verſchwanden auch die letzten Unentweg⸗ Schloß Greifensfein Original⸗Roman von M. Herzberg. 41 „Das liegt in ihrer herriſchen Natur, die oft jede Rück⸗ ſicht und Schonung außer acht lüßt, obgleich ſie nachher ihr Unrecht häufig genug einſiht. Mir hat ſie manchmal auch ſchon übel mitgeſpielt und es danach wieder gutzumachen geſucht. Im Grunde iſt ſie keine ſchlechte Frau; nur eben mangelt ihr die vornehme Herzensmilde, welche ihren Sohn in ſo hohem Grade auszeichnet und liebenswert macht. Nicht jeder verträgt natürlich ihr vückſichtsloſes Weſen und du, mit deinem ausgeprägten Stolz und Selbſtgefühl, beſonders nicht, Irene,“ ſchloß Marianne ihre Charakteriſierung der Schloßherrin. 5 „Weil ich weiß, daß ihre Ausfälle gegen mich eine tiefere Urſache haben; ſie haßt mich,“ ſagte dieſe. „Aber Schweſterlein, welch abſurder Gedanke!l Warum ſollte ſie das wohl?“ rief Rdolf ungläubig. Irenes und Mariannes Blicke trafen ſich wie im ſchwei⸗ genden Einverſtändnis. „Daß ſie dir grollt, weil du der Betrügerin durch dein Verſprechen, vierundzwanzig Stunden zu ſchweigen, zur Fa verholfen, iſt übrigens zu verſtehen,“ fuhr er fort.„Die ermutung, daß ſie die Zeit benutzen wird, um mit dem ſpa⸗ bischen Liebhaber und dem deutſchen Vermögen zu verſchwin⸗ den, liegt ſehr nahe. Es iſt jedenfalls geraten, daß Gernot ſo ſchnell wie möglich Fürſorge dagegen trifft,— wenn es nicht ſchon zu ſpät iſt. Was wäre das für ihn für ein schreckliches Mißgeſchick! Ich mag es gar nicht ausdenken!“ fügte er un⸗ behaglich hinzu. „Ich wiederhole dir, daß weder das eine noch das andere u befürchten iſt, Rudolf. Das Grauen und der Abſcheu der unglücklichen vor ihrem Verführer war genau ſo echt, wie ihre Reue hinſichtlich des erſchlichenen Vermögens, viel eher glaube ich, daß ſie ſich—“ — Frene ſprach hren letzten Gedanken nicht aus. ten von der geſchichtlichen Stä 0 ionalſozialiſtiſchen Deutſchland⸗ geſchichtliche ätte des nationalſozialiſtiſchen Um 15.45 Uhr traf der Führer wieder in der Reichs⸗ kanzlei ein, von der auf dem Wilhelmsplatz auf ſeine Rück⸗ kehr wartenden Menſchenmenge mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt. Schon nach wenigen Minuten hatten ſich wieder Tauſende eingefunden in der Hoffnung, daß der Führer auf dem Balkon erſcheinen würde, die Maſſen verliefen ſich erſt, als durch Lautſprecher bekanntgegeben wurde, daß der Führer ſich wegen dringlicher Amtsgeſchäfte vorläufig nicht zeigen könne. Der hiſtoriſche Fackelzug Zu einem unvergeßlichen Erlebnis ſeſtaltete ſich beim Abſchluß der Feierlichkeiten aus Anlaß 92 en 9 5 tages der nationalen Erhebung die Wiederholung des hiſto⸗ riſch gewordenen Fackelzuges der SA. durch das Branden⸗ burger Tor und die Wilhelmſtraße. Auch Samstag abend waren viele zehntauſende Männer aller Parteiformationen angetreten, um, wie jedes Jahr ſeit 1933, mit einem Vorbei⸗ marſch am Führer den Dank zum Ausdruck zu bringen und darüber hinaus als ſeine politiſchen Soldaten erneut das Gelöbnis ihrer Einſatzbereitſchaft abzulegen. Fahnen und Scheinwerfer ſchmücken den Weg. Ein bitterkalter Wind fegt durch die Straßen. Aber je näher der Beginn des Fackelzuges heranrückte, deſto brei⸗ ter wurden die Menſchenmauern, die den Marſchweg ſäu⸗ 19 1110 8 5250 55 wurde aus den Maſſen, die den Wilhelmplatz un ie Bürgerſteige füllte i einziges wogendes Meer.„— In der Siegesallee verſorgten Feldküchen der NSW. nicht nur die aufmarſchierten Teilnehmer des Fackelzuges, ſondern auch die vielen frierenden Zuſchauer mit Kaffee oder Fleiſchbrühe. Kurz nach 20 Uhr ein kurzes Kommando, und dann ſetzt ſich der Fackelzug in Bewegung. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches marſchiert die Spitze durch das Brandenburger Tor. Bald hat die Spitze die Wilhelmſtraße erreicht, und nun ergießt ſich das Band der brennenden Fackeln in die hiſtoriſche Straße hinein. Als der Fackelzug dem Wilhelmplatz näherkommt, klingt der Badenweiler Marſch auf. In dieſem Augenblick tritt der Führer auf den Balkon. Und nun bricht auf dem ganzen weiten Platz ein Jubel⸗ en los, in dem die Klänge der Muſik unkergehen. Um en Führer ſind alle ſeine engſten Mikarbeiter verſammelt. Neue Scheinwerfer flammen auf und laſſen den Balkon in blendendem Licht erſtrahlen, und von: Dach der Reichskanz⸗ lei leuchten Scheinwerferkegel dem Jug enkgegen. Und dann ziehen in muſtergültig ausgerichteten Zwöl⸗ ferreihen, wie an jenem unvergeßlichen Tage vor vier Jah⸗ ren, die Formationen der Su vor ihrem oberſten Führer vorbei. In der Linken halten die Männer die lodernde Fackel, die Rechte ſtreckt ſich zum Gruß empor, und ihre Blicke gehen hinauf zum Balkon, ſind feſt auf den einen Mann gerichtet, den Lenker der deutſchen Geſchicke,den Füh⸗ rer der Nation. i Faſt zwei Stunden währte der Zug. Immer neue Märſche, neue Kampflieder klingen auf, Ein ſchneidend kal⸗ ter Wind wehr über den Platz aber wie der Führer ſo wanken und weichen auch die Zehntauſende nicht, die Kopf an Kopf die Wilhelmſtraße und den Wilhelmplatz füllen. Als die letzten Formationen der SS, die SS⸗Totenkopf⸗ Standarte„Deutſchland“ und die SS⸗Verfügungstruppe, plötzlich die Abſperrungsket⸗ vorüber ſind, werden ten durchbrochen Nun gibt es kein Halten mehr. To⸗ ſende Heilrufe brauſen über den Platz, die nicht abreißen wollen. Ein geradezu beängſtigendes Gedränge entſteht unterhalb des Balkons. Tauſend und abertauſend Arme recken ſich dem Führer entgegen, der immer wieder überall hin dankt und grüßt Einigemal ſchon iſt der Führer zurückgegangen, aber immer wieder rufen ihn dieſe Kund⸗ gebungen der Liebe und Treue auf den Balkon. Schließlich erlöſchen die Scheinwerfer, ein unvergeßli⸗ cher Tag iſt vorüber. Dank des Führers Dem Führer und Reichskanzler ſind zum vierten Jah⸗ restage der Machtübernahme Treuegelöbniſſe, Glückwunſch⸗ und Dankesbezeigungen aus allen Volkskreiſen des Reiches und von vielen Deutſchen im Auslande telegrafiſch und brieflich in ſo großer Zahl zugegangen, daß es ihm nicht möglich iſt, dieſe Kundgebungen im einzelnen zu beantworten. Der Führer und Reichskanzler ſpricht daher auf dieſem Wege allen Volksgenoſſen, die am 30. Januar ſeiner Arbeit „Wohin mag ſie ſich gewendet haben? Es verlautel michts über das Ziel ihrer Flucht,“ warf Martanne wiß. begierig ein. 5 „Sie wird dem Grafen ſchon noch Nachricht geben,“ meinte Irene zuverſichtlich. „Sie wird ſo dumm ſein und ſich durch Preisgabe einer Spur ihre Verfolgung und Beſtrafung direkt auf den Hals ziehen!“ ſpottete Rudolf.„Du biſt bei all detner ſonſtigen Intelligenz doch manchmal noch ſehr naiv und weltuner⸗ fahren, Schweſterlein!“ „Ich habe die Ueberzeugung trotz alledem,“ Ivene. Und das junge Mädchen ſollte recht behalten.— Am nächſten Morgen erhielt der Schloßherr zwei Briefe; beide kamen aus Breslau. Oer eine war von ſeinem Rechts⸗ anwalt und erſt am Abend vorher zur Poſt gegeben. Der andere, welcher nach dem Poſtſtempel bereits am Vormittag abgeſandt worden, trug die bekannten Schriftzuge ver fal⸗ ſchen Lydia. Dieſen öffnete er voll Spannung zuerſt. Ein Dokument fiel heraus: die Sterbeurkunde der echten Erbin, ſeiner Kuſine, der geborenen Gräfin Harrach zu Greifen⸗ ſtein. Durch dieſen untrüglichen Beweis ihres Todes wurde er nun wieder unbeſtrittener Beſitzer des Vermögens ſeines Oheims. Danach las er das Schreiben, welches folgenderma⸗ ßen lautete: „Herr Grafl Wenn dieſer Brief in Ihre Hände gelangt, hat Fräulein Heldburg geſprochen und Ihnen die Wahrheit über mich mit⸗ geteilt, und ich ſelbſt bin nicht mehr am Leben. i f Ich hätte meinem verfehlten Daſein gleich nach der Ent⸗ deckung meines Betruges durch Fräulein Heldburg ein Ende gemacht; doch wollte ich zu allem Böſen, was ich Ihnen an⸗ getun, nicht noch den Selbſtmord in ihrem Schloſſe fügen und es mit meiner Leiche beflecken, und darum zog ich es vor, in der Ferne zu ſterben, N Von Ihrem Vermögen habe ich, außer den vierzigtauſend Mark, von denen Sie wiſſen, keinen Pfennig mehr berührt. Ich beſaß noch genug davon, die Koſten für meine Flucht und die Hotelrechnung hier zu begleichen. Jener Mann, mein Ver⸗ beharrte derber, der mir auf meine Veranlaſſung zur Flucht verholfen, zwang mich, kaum hier im Hotel angelanat. ihm einen Scheck für das deutſche Volk gedacht und ihm auch weiterhin kreue Gefolgſchaft verſichert haben, ſeinen herzlichen Dank aus. Antwort Delbos an den Führer Paris, 1. Februar. Außenminiſter Delbos nahm am Sonntagnachmittag in Chateauroux an der Einweihung des Gefallenen⸗Denkmals der Stadt teil. Bei dieſer Gelegenheit hielt er eine Anſprache, in der er zunächſt auf das Beiſpiel verwies, das die für Frank⸗ reich und für den Frieden Gefallenen gegeben hätten. Delbos erklärte dann zur Frage der Nichteinmiſchung in Spanien, er glaube ſagen zu können, daß Frankreichs Anſtrengungen verbunden mit denen Englands und denen aller Verteidiger des Friedens nicht vergeblich geweſen ſeien. Eine allgemeine Entſpannung mache ſich geltend, und die Kontrolle werde endlich eine wirkſame Tatſache werden. Sodann be⸗ kannte ſich Delbos zum Völkerbund und betonte Frank⸗ reichs enge Freundſchaft zu England, die Feſtigkeit der fran⸗ zöſiſchen Verträge mit der Kleinen Entente, mit Polen und der Sowjetunion. Ich bezweifle nicht, fuhr Delbos dann fort, die Auf⸗ richtigkeit der feierlichen Erklärungen, die wir ſowohl von jenſeits der Alpen her wie von der anderen Seite des Rheins her gehört haben. Geſtern noch hat Herr Reichskanzler Hitler ſeinen Friedenswillen bekräftigt. Die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten erſtrecken ſich nicht auf das Ziel, ſondern auf die Methoden. Die Methoden müßte man alſo einander nähern, ſo verſchieden oder ſogar gegenſätzlich ſie manchmal ſcheinen. Ich behaupte nicht, eine Antwort auf die Rede von geſtern zu bringen. Ich habe noch nicht Muße gehabt, ihr die ernſte Prüfung und die Ueberlegung zu widmen, die ſie verdient. Ich werde nur einige Eindrücke formulieren. Zunächſt verzeichne ich gern, daß die Rede Hitlers kei⸗ nerlei Angriffe gegen Frankreich enthält und daß er erklärt hat, daß zwiſchen den Deutſchen und uns„es kein menſchlich mögliches Streitobjekt geben kann.“ Das iſt auch unſere Auffaſſung und unſer Wunſch, aber wir ſind nicht, ſie und wir, allein in der Welt und die Aufrechterhaltung des Friedens iſt bedingt durch allgemeine Regeln, die über uns beide hinausreichen. Zu der Jahl dieſer Regeln zählen wir die Achtung der Verträge. Zweifelsohne beginnt er ein neues Blatt, indem er ſich zu einer loyalen Zuſammen⸗ arbeit in Zukunft bereiterklärt. Aber eine internationale Zu⸗ ſammenarbeit ſetzt Verträge und Verhandlungen voraus, die ſehr ſchwer zu ſein drohen, wenn ein jeder allein Richter darüber iſt, was er tun ſoll, wie er es für Deutſchland auf dem Gebiet der Rüſtungen— die in der Tat defenſiv ſind — erklärt. Aber ich erkenne gern an, daß dieſe Rede im übrigen poſrtivere Teile ſelbſt über dieſe Frage der Ab⸗ rüſtung enthält, von der er mit Recht erklärt, daß ſie als Ganzes geprüft werden muß. Das glauben auch wir, indem wir die Einberufung einer allgemeinen Konferenz fordern. Wir bleiben bereit zu jeder Anſtrengung der Entſpannung und der Annäherung unter der alleinigen Bedingung, daß ſie gegen niemand gerich⸗ tet ſei. Wenn ich dies ſage, denke ich an die Sowjetunion, denke ich daran, wie willkürlich und gefährlich es iſt, von der internationalen Gemeinſchaft ein Volk von faſt 200 Mil⸗ lionen Einwohnern ausſchließen zu wollen, das, wie alle, den Frieden benötigt und wünſcht(4). Aber ich möchte ein an⸗ deres Problem, das gleichzeitig allgemein und franzöſiſch⸗ deutſch iſt, anſchneiden. Um den Frieden durchzuſetzen, muß man die Kriegs⸗ induſtrien in Friedensinduſtrien umwandeln; und dieſe An⸗ gleichung, ohne die man zu gefährlichen Kriſen käme, iſt umſo ſchwieriger, als die Rüſtungen zum Nachteil der übrigen Er⸗ zeugung aktiver betrieben worden ſind. Dieſe Schwierigkeit könnte nur dann beſeitigt werden, wenn der Rüſtungswille klar und deutlich aufgegeben wird und wenn im Rahmen des wiederhergeſtellten Warenaustauſches neue Abſatzmög⸗ lichkeiten ſich der neuen Erzeugung öffnen. Zu dieſer großen Aufgabe rufen wir Deutſchland wis alle anderen Länder auf. Um ſie zu einem guten Ende zu führen, wollen wir auf dieſer und auf jener Seite die Emp⸗ findlichkeiten und das Mißtrauen unterlaſſen und die Welt von dem Alpdruck des Kriegs befreien, indem wir uns ſelbſt davon befreien. Wir ſind überzeugt, daß der Krieg nicht zwangsläufig kommen muß und daß dieſes Verbrechen für immer geächtet werden muß, weil es für immer die Zivi⸗ liſation vernichten würde. Wir werden, um den Krieg zu ver⸗ meiden, alle Mittel verſöhnlichen Vorgehens erſchöpfen. auf die Summe von zweihunderttauſend Mark auszuſtellen. Er iſt eben gegangen, den Scheck ber der Deutſchen Bank ein⸗ gulöſen, doch habe ich, ihm zuvorkommend, ſchleunigſt der Bank telephoniert, unter keiner Bedingung dem Vorzeiger des Schecks das Geld auszuzahlen, weil es ſich um eine Erpreſſung handelt. Auf dieſe Weiſe hoffe ich Ihnen die zweihunder:⸗ ſtauſend Mark noch gerettet zu haben. Die Rache des Men⸗ ſſchen dafür, eine ſicher gemeine und grauſame Rache, wird mich nicht mehr erreichen. Denn bei ſeiner Rückkehr von dem vergeblichen Gange findet er mich bereits erſchoſſen vor. Selt Begehung des Betruges habe ich für alle Fälle ſtets eine Piſtole mit mir geführt.— J Ich darf Ihnen, Herr Graf, nicht Lebewohl ſagen, noch Ihnen und der Frau Gräfin für alle die an mich verſchwen⸗ dete Güte danken und Ihrer beider Verzefhung erflehen. Denn es gibt keine für die abgefeimte, raffinierte Erbſchleiſ ſcherin. Auch nicht mich zu vergeſſen, darf ich Sie beſchwören, weil die Ungeheuerlichkeit meines Verbrechens ſich nicht aus Shrem Gedächtnis tilgen laſſen und die Erinnerung an mich mur mit Verwünſchungen verbunden ſein kann. ö Ein einziger Umſtand erwirkt mir vielleicht ber dem Edel⸗ ſinn Ihres Charakters, Herr Graf, ein etwas milderes Ur⸗ teil: Wie bereits Fräulein Heldburg, ſo darf ich auch Ihnen gegenüber beteuern, daß ich nicht gewußt, daß Ste durch mei⸗ nen Betrug geſchädigt werden würden! Ich hatte keine Ahnung davon, daß das Teſtament Sie im Falle des Todes Ihrer Kuſine zum Erben einſetzte, und daß Sie das Erbe im [Glauben daran bereits angetreten. Erſt bei Ihrem Anwalt in Breslau erfuhr ich dieſe Umſtände. Ich konnte aber meine erlogenen Anſprüche nicht aufgeben, ohne mich ſelbſt als B trügerin zu bekennen. ö In dieſer Hinſicht bereue ich meine Tat aufrichtig und tief. Aber ich verdanke ihr auch ein kurzes Glück, welches die dunkle Nacht meines verfehlten Daſeins erhellte: Ich lernte die Liebe kennen, die Liebe zu Ihnen, die erſte, einzige und wahre Liebe meines Lebens! Wenn der Name des Allmäch⸗ tigen, an den ich ungeachtet meiner Sünden glaube, Ihnen in meinem Munde keine Läſterung bedeutet, ſo möchte ich beten: Gott ſegne Sie für dieſe Liebe, welche Sie in mir er⸗ weckten! 5 5 ö „ Gaortſetzung folgt.) Einheimiſcher Sport. Handball der Gauklaſſe. FC Freiburg 1— To. 98 Seckenheim J 629 Tv. 98 Seckenheim Igd.— Kurpfalz Neckarau Igd. 7:5 In dieſem Spiel ſtanden ſich zwei Mannſchaften gegenüber, die beide Punkle ſehr gut gebrauchen können. Seckenheim wäre mit erneutem Punktgewinn zunächſt ge⸗ ſichert geweſen, während für die Dreiſamſtädter der Sieg neue Hoffnungen genährt hätte. So gab es denn einen herrlichen Kampf, bei dem beide Mannſchaften alles hergaben, um zu den wertvollen Punkten zu kommen. Während bei uns in Mannheim die Spielfelder mit Schnee bedeckt waren, bot ſich den Seckenheimern, als ſie zum Sportklub kamen, das Spielfeld in tadel⸗ loſer Verfaſſung. Unter der guten Leitung des Lahrer Unparteiiſchen lieferten ſich beige Mannſchaften in An⸗ weſenheit des Gaufachamtsleiters und der Gaureferentin für Handball, die in Lahr und in Freiburg über das Wochenende eine Werbereiſe gemacht hatten, enen ſpan⸗ nenden Kampf, den ſchließlich die ſich in beſter Ver⸗ faſſung befindlichen Seckenheimer verdient für ſich ent⸗ ſcheiden konnten. Wie wechſelvoll ſich das Spiel geſtaltete, geht ſchon aus der Geſchichte der Tore hervor. Die Freiburger gehen 1:0 in Führung. Die Freude währte aber nur kurze Zeit. Seckenheim findet ſich prächtig, tadelloſe Stürmerarbeit ſtellt die Hintermannſchaft des Gaſtgebers vor eine unlösbare Aufgabe, und im Nu iſt aus dem 1:0 eine 1:6⸗Führung für die Mannheimer Vorſtädter geworden. Das ließ nun dem einheimiſchen Sturm keine Ruhe, der bis zur Pauſe, unterſtützt durch die ſorglos gewordene Hintermannſchaft, drei Tore auf⸗ holte, ſo daß beim Stand von 4:6 die Seiten gewechſelt werden. ſtach der Pauſe ſpielte Seckenheim wieder beſſer in den hinteren Reihen. Aber auch die Einheimischen ſind auf dem Damm und können dieſe Halbzeit mit 2:3 Tref⸗ fern überſtehen. Für den Sieger waren erfolgreich: Mül⸗ bert 4. Raufelder und Kreuzer je 2 und Schmitt. Der Unterlegene bam zu ſeinen Erfolgen durch Lutz(3), Kim⸗ mig, Höß und Schmidt. Das Spiel kormſe jederzeit gefallen. Für Seckenheim iſt mit dieſem Spiel die Ab⸗ ſtiegsfrage erledigt, während die unte legenen Freiburger mun ernſtlich um den Erhalt der Klaſſe bangen müſſen. Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte TV. Rot 15 13 1 1 128 19 27 S. V. Waldhof 13 12 1— 1381 48 25 Tad. Keiſch 13 9— 4 98 60 18 V. f. R. Mannheim 18 6 4 3 90 72 16 TV. Nußloch 13 5 2 6 92 93 12 Ty. 98 Seckenheim 14 5 1 8 70 72 11 T. V. Ettlingen 13 4 1 8 68 105 9 SC. Freiburg 13 3— 10 69 104 6 TSV. Oftersheim 13 3— 10 58 103 6 62 Weinheim 14 2— 122 1 4 * Weitere Reſultate: VfR Mannheim— 62 Weinheim 7:4 Tv. Ettlingen— Tu. Spo. Nußloch 4:8 Handball der Kreisklaſſe. „ahn, Kurpfalz Neckarau 1 5:4(3:2) „Jahn“ II— Kurpfalz Neckarau II ausgefallen In einem abwechflungsreichen bis gegen Schluß noch unentſchiedenen Kampfe wurden die Einhe mischen glück⸗ licher Sieger und Gewinner der Punke. Wohl(it das Spiel ſtark unter den ſchneeigen Bodenverhältniſſen, mit denen ſich aber die Gäſte beſſey abfanden als die Platz⸗ herren. Zu Anfang des Spieles ging S. in Füh ung. Doch währte die Freude nicht lange und der Gleiſchſtand War wieder erzielt. Im weiteren Ver aufe lag S. jeweils mit einem Tor im Vorſprung, doch immer holten die Gäſte wieder auf, Bei S. zeigte ſich im Fangen und Zuſpiel große Unſicherheit, während dies bei den Gäſten Tbd. Tbd. beſſer klappte. Dann ließ auch der naſſe Ball kein ſicheres Schießen zu. Einen beſonders ſchwierigen Stand hatle der Torwart, wobei der S. Torwart die beſſere Leiſtung zeigte. Es war nur noch wenige Minuten zu ſpielen und die Partie ſtand noch 4:4. Durch einen Strafwurf fiel dann das Siegestor. Vor Schlußpfiff gab es noch⸗ mals einen Strafwurf vor dem S. Tor, den Wohlfahrt durch eine Glanzleiſtung rettet, ſodaß der Kampf zu Gunſten S. entſchieden war. Bei der S. Mannſchaft machte ſich das Fehlen Häußlers bemerkbar. Der Schieds⸗ richter hatte leicht zu amtieren. Das Spiel der 2. Mannſchaften mußte infolge Fehlens des Schiedsrichters ausfallen. Ilvesheim ſpielt unentſchieden. Germ. Friedrichsfeld— Alemannia Ilvesheim 3:3(2:2) Vorweg muß geſagt werden, daß dieſes Spiel unter ſehr ſchwierigen Platzverhältniſſen durchgeführt werden mußte, aber trotzdem ſahen die Zuſchauer ein ſchönes Treffen. Die erſte Spielzeit war eine Angeſezenheit von Ilvesheim und es beſtanden auch Möglichkeiten, hier ein Plus an Toren zu holen. Friedrichsfeld, das mit zwei Erſatzleuten antreten mußte, die aber ihren Platz gut ausfüllten, hatte eine falſche Aufſtellung ſeiner Mann⸗ ſchaft, ſodaß die Elf ſpäter gezwungen war, umzuſtellen. So kam Ilresheim glatt zu zwei Toren im erſten Teil des Spieles und man glaubte ſchon an einen hohen Sieg der Gäſte, aber nach der Umſtellung konnte Hoffmann für Friedrichsfeld ein Tor aufholen. Kurz darauf fiel der zweite Treffer für Friedrichsfeld aus Abſeſtsſtellung, und mit 2:2 wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe war Friedrichsfeld tonangebend, Ilvesheim ſetzte ſeine ganze Kraft ein, aber Jäger holte bei einem blitz⸗ ſchnellen Durchbruch den dritten Treffer für die Ein⸗ heimiſchen. Ilvesheim erhielt einen etwas zweifelhaften Elfmeter zugeſprochen, der denn auch den Ausgleich brachte. Dieſes Ergebnis änderte ſich dann auch nicht mehr, obwohl bis zum Schluß noch verſchiedene Tor⸗ gelegenheiten für beide Teide vorhanden waren.— Schiedsrichter Gaa⸗Plankſtadt leitete die erſte Halbzeit gut, in der zweiten unterliefen ihm zwar emige Fehl⸗ entſcheidungen. Beide Mannſchaften haben ihre ganze Kraft eingeſetzt, um den Sieg zu erringen. .. Auswärtſger Sport Fußball Länderſpiel: Düſſeldorf: Deutſchland— Holland Meiſterſchaftsſpiele: 8 Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms 2:2 abg. Kickers Offenbach— Union Niederrad 255 Sfr. Saarbrücken— FV. Saarbrücken 02 Boruſſia Neunkirchen— FSV. Frankfurt 24 Gau Baden: VfL. Neckarau— Freiburger FC. 14 SVg. Sandhofen— VfR. Mannheim 1:0 1. FC. Pforzheim— FV. 04 Raſtatt 4:1 VfB. Mühlburg— Germania Brötzingen 2:0 Gau Bayern: VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— BC. Augsburg 3:5 Gau Heſſen: Kurheſſen Marburg— SC. 03 Kaſſel 127 SVg. Niederzwehren— Hanau 93 0˙0 Knapp am Sieg vorbei Jußballänderkampf Deutſchland— Holland 2:2. Die Erwartungen auf einen deutſchen Sieg im 15. Fußballänderkampf gegen Holland, der am Sonntag vor 62 000 Zuſchauern im Düſſeldorfer Rheinſta⸗ dion ausgetragen wurde, haben ſich leider nicht erfüllt. Das kampfreiche, harte Treffen endete vielmehr unent⸗ ſchieden, wobei den Holländern gelang, die deutſche 211. Führung buchſtäblich in letzter Minute auszugleichen. Vei der Pauſe ſtand der Kampf 1:1. Die deutſche Mannſchaft bot eine gute Geſamt⸗ leiſtung, aber allen Anforderungen wurden doch nur die hin⸗ teren Reihen gerecht, während der Sturm in ſeiner Geſamk⸗ heit keineswegs überzeugen konnte. Der beſte Stürmer war der Augsburger Lehner, Deutſchlands Rekord⸗National⸗ ſpieler mit 27 Länderſpielen, der auch beide Treffer erzielte. Schwach war der andere Außenſtürmer, der Duisburger Günther, und auch Mittelſtürmer Friedel konnle ſeine Erſtvorſtellung in der Nationalelf keineswegs ſehr erfolgreich geſtalten. Szepan war wohl ein guter Dirigent, aber der Motor des deutſchen Sturms konnte er diesmal nicht ſein. Hohmann hatte viel Pech. In der Läuferreihe bot Gel⸗ leſch eine gute Leiſtung, während Kitzinger erſt ſpät zu ſeiner gewohnten Form auflief. Goldbrunner wurde frühzeitig verletzt und ſchied fünf Minuten vor Schluß end⸗ gültig aus. Bis dahin hatte er ſeine Schuldigkeit getan und den geſährlichen Bakhuys nicht zum Zug kommen laſſen. Beſter Mannſchaftsteil war die Verteidigung, die mit Janes und Münzenberg hundertprozentig beſetzt war. Jakob im Tor hielt ſchwere Bälle ausgezeichnet, war aber wieder bei einem Treffer nicht ganz ſchuldlos. Die Holländer ſpielten auf dem tiefen und glatten Platz viel rationeller als die Deutſchen. Ihr„fliegendes“ Spiel bedeutete eine ſtändige Gefahr für das deutſche Tor. Ganz überragend war Hollands Läuferreihe mit van Heel, Anderieſen, Paauwe, die großartig zerſtörten und dem mit⸗ unter ſtarken Druck der Deutſchen ſich erfolgreich entgegen⸗ ſtemmten. Sehr ſtark und energiſch war auch die Abwehr, wo vor allem der Erſatzmann Wilders eine gute Rolle ſpielte. Im Sturm machte ſich das Fehlen von Smit ſtark bemerkbar. Bakhuys und die Außenſtürmer Wels und van Nellen konnten ſehr gut gefallen. Die erſten gefährlichen Angriffe ſah man von Holland, aber bald übernahm Deutſchland das Kommando, war jedoch mit ſeinem flachen, engmaſchigen Spiel nicht ſonderlich erfolgreich. Nach einer halben Stunde köpfte dann Lehner den von der Latte abprallenden Ball zum Führungstor ein, aber wenige Minuten vor Seitenwechſel glichen die Holländer durch Spaandonck aus. ſeits unerhört gekämpft. Im Feld hatte wieder Deutſchland eine Ueberlegenheit, aber Hollands Vorſtöße waren ſtets ſehr gefährlich. Lehner erzielte in der 30. Minute erneut das Führungstor, das die Holländer in der Schlußminute, nach⸗ dem Goldbrunner ausgeſchieden war, erneut durch Spaan⸗ donck ausglichen. Jakob hätte durch ſchnelles Eingreifen den Erfolg vielleicht verhindern können.— Das Spiel ſtand unter der Leitung des Franzoſen Leclercg. SVg. Sandhofen— BfR. Mannheim 1:0. Der Mannheimer Lokalkampf im Norden der Quadrak⸗ ſtadt zwiſchen dem VfR. Mannheim und dem Neuling SVg. Sandhofen hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt, denn rund 4000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, die einen etwas überraſchenden und ſehr glücklichen 1:0(O:0)⸗Sieg des Neu⸗ lings erlebten. Der VfR. hatte in dieſem Spiel ein drer⸗ faches Pech. Einmal war ſein ausgezeichneter Mittelſtür⸗ In der zweiten Halbzeit wurde beider⸗ mer Langenbein, Schützenkönig der badiſchen Liga, nicht mit von der Partie, da er noch vom Vorſonntage her verletzt war, zum anderen wurde der Erſatzmann Rohr bereits nach zehn Minuten verletzt und mußte ausſcheiden, ſo daß det VfR. dieſes ſchwere Spiel 80 Minuten lang mit nur zehn Mann durchſtehen mußte. Entſcheidendes Pech aber war das überaus glückliche Tor der Sandhöfer. Es fiel kurz nach der Pauſe durch einen Freiſtoß des rechten Läufers Mül⸗ ler und war an und für ſich durchaus haltbar. Die VfR. Hintermannſchaft war ſich aber in dieſem Augenblick nicht einig, und ſo nahm das Leder zur größten Ueberraſchung ſei⸗ nen Weg ins Netz. Dieſe einzige Unſicherheit der Raſenſpie⸗ ler koſtete den möglichen Punktegewinn. Nachher verſuchten die Gäſte zwar alles, noch zum Ausgleich zu kommen, ſie ſcheiterten aber an der ſicheren Hintermannſchaft des Gaſt⸗ gebers. Der VfR.⸗Sturm war durch das Fehlen Langen⸗ beins in dieſem Treffen nicht auf der Höhe, aber auch Sandhofens Angriff ſpielte ſehr ſchwach. Der ange Schiedsrichter fehlte. Man einigte ſich auf Pennig(Wald⸗ hof), der ganz hervorragend leitete. — k ̃—K—ääää̃ͤ ä Kk ͤK—vpZ—k=,,... ,..—ä———— Von Groß⸗Friedrichsburg bis Tanga Aus der Geſchichte der deutſchen Kolonien. Die deutſche Kolonialgeſchichte datiert nicht erſt, wie häufig angenommen wird, vom letzten Drittel des vergan⸗ genen Jahrhunderts. Freilich, zwiſchen der Zeit, in der in Deutſch⸗Südweſt⸗ und Deutſch⸗Oſtafrika, in Kamerun und Togo, in Oſtaſien und in der Südſee die ſchwarzweißrote Fahne über deutſchem Kolonialbeſitz hochging, und der Zeit, da zum erſtenmal die Flagge eines deutſchen Landes über deutſchem Beſitz in der Fremde wehte, liegen faſt zwei Jahrhunderte. Dieſe Flagge eines deutſchen Landes zeigte den roten Adler im weißen Felde und war die Flagge Kur⸗ brandenburgs, und ſie wehte über der Feſte Groß⸗Fried⸗ richsburg an der Goldküſte Weſtafrikas, die von dem Be⸗ auftragten des Großen Kurfürſten, dem Major Groeben, in Beſitz genommen war, an jener Stelle ungefähr, an der ſpäter die Kolonie Togo liegen ſollte. Der Große Kurfürſt hatte, die künftige Großmachtſtellung ſeines kleinen Bran⸗ denburg prophetiſch erſchauend, über die Grenzen ſeines Reiches hinausgegriffen, es anderen Weltmächten ſeiner Zeit gleich tun wollen in einem Augenblick, in dem das übrige Deutſchland noch an den Wunden des Dreißigjäh⸗ rigen Krieges blutend dahinſiechte. Die Nachfolger frei⸗ lich wollten nicht halten, was der Vorfahr erworben hatte; noch war die Zeit nicht gekommen, in die Weite zu gehen; näher liegende Aufgaben mußten zuerſt gelöſt werden, und ſo verkaufte der Soldatenkönig die Erwerbung des Kur⸗ fürſten an die Holländer. Dann ſchien es aus zu ſein mit überſeeiſchem Beſitz Deutſchlands oder eines deutſchen Landes. Das Samen⸗ korn, von dem Großen Kurfürſten geſät, mußte noch lange ſchlummern, ehe es neu aufgehen konnte. Aus Branden⸗ bura mußte Preußen. über Preußen mußte ein geeintes Deutſchland werden, ehe nach dem Kriege von 1870/71 die Pläne über die Grenzen des Binnenlandes hinaus geſteckt werden konnten in die Ferne, in die ſchon ſeit 50 Jahren deutſche Forſcher gezogen waren, ſie der Welt und der Wiſſenſchaft zu erſchließen. In der Heimat fing man nach dem ſiegreichen Eini⸗ gungskriege wieder an, ſich mit Kolonialprobleme zu be⸗ ſchäftigen. Dazu zwang ſchon die Einſicht, daß die wach⸗ ſende Bevölkerung, der aufblühende Handel und die neu⸗ geſchaffene Induſtrie Ellenbogenfreiheit in der Welt brauchten, daß, ſollte man nicht durch fremde Zollſchranken eines Tages vom Ueberſeehandel ausgeſchloſſen ſein, man ſich an dem Wettbewerb der Völker um Abſatzgebiete und Rohſtoffquellen in der noch freien Welt beteiligen müſſe. Schon hatten einſichtsvolle und weitblickende Männer Nie⸗ derlaſſungsrechte in noch freien afrikaniſchen Gebieten er⸗ worben und Faktoreien gegründet und fingen an Handel mit der eingeborenen Bevölkerung zu treiben. Fürſt Bis⸗ marck verſprach die Unternehmungen zu ſchützen, wenn ſie im Vertrauen auf das Reich und für deſſen Vorteil durch⸗ zuführen ſeien, und als ihm der Augenblick gekommen ſchien, griff er zu und nahm in die Obhut des Reiches, was bis dahin nur ein rein perſönliches Unternehmen unſerer Ueberſeepioniere hatte ſein können. So erhielt der Bremer Kaufmann Lüderitz für ſeine Erwerbungen in Südweſtafrika den Schutz des Reiches und am 7. Oktober 1884 hißte im Angra Pequena der deutſche Generalkonſul Dr. Guſtav Nachtigal die deutſche Flagge. Das war der Zellkern Deutſch⸗Südweſts. Kurz vorher hatte Nachtigal ſchon in Togo und Kamerun, wo deutſche Kaufleute wie Woermann und andere Faktoreien begründet hatten, die deutſche Flagge gehißt, und nicht lange dauerte es, da überraſchten Dr. Karl Peters und Wiſſmann die Welt durch ihr Vordringen in Oſtafrika. Auch dieſe Neuerwerbung ſtützte Bismarck durch einen kai⸗ ſerlichen Schutzbrief So hatte Deutſchland ſeinen Anteil in Afrika. Faſt gleichzeitig mit dem afrikaniſchen Kolo⸗ nialbeſitz entſtand der Beſitz in der Südſee. Dort hatte bereits 1769 das Hamburger Kaufmannshaus Godefroy angefangen, Handel zu treiben und hatte nach und nach ein ganzes Netz von Agenturen und Siedlungen über das weitverſtreute Inſelgebiet der Südſee geſponnen. Nun wandte ſich das Haus Godefroy zuſammen mit dem Ber⸗ liner Bankier Hanſemann mit dem Geſuch zur Beſitzer⸗ greifung jener Südſeegebiete an Bismarck, und auch hier folgte die Flagge dem Handel. Bismarck befürwortete das Geſuch und 1884 geht die deutſche Flagge über dem Teil der Inſel Neu-Guinea hoch, der das deutſche Kolo⸗ nialgebiet um den vierten Teil der zweitgrößten Inſel det Erde vergrößert. Nach und nach ſchloſſen ſich der Bismarck⸗ Archipel und andere Südſeeinſelgruppen dieſem Beſitz an. Dem meiſterlichen diplomatiſchen Geſchick Bismarcks gelang es, einen Ausgleich mit England zu finden, in dem ſchließlich an Deutſchland kamen: Oſtafrika mit einem Flächeninhalt von mehr als dem doppelten von Deutſch⸗ land, Südweſt und Kamerun mit etwa eindreiviertel des Flächeninhalts Deutſchlands, Togo mit der Hälfte und in gleicher Größe die Südſeegebiete. Die deutſche Kolonialgeſchichte iſt ein Ruhmesblatt in der Geſchichte Deutſchlands, und die zyniſche Begründung, mit der in Verſailles Deutſchland ſeiner Kolonien beraubt wurde, ſie wird heute von niemanden mehr ernſt genom⸗ men. Deutſchland hat ſein Recht auf ſeine Kolonien durch ſeine über dreißigjährige Kolonialarbeit bewieſen, es hat Ordnung und Wohlſtand, Geſundheit und Arbeitswillen den Eingeborenen gebracht, und wenn die Kolonial- Schuldlüge nur durch ein Beiſpiel widerlegt werden ſoll, ſo durch das, daß die Eingeborenen, die im Weltkrieg— von den Kämpfen bei Tanga, der erſten modernen Kolo⸗ nialſchlacht, bis zum letzten bitteren Augenblick— zu den Deutſchen gehalten haben, in denen ſie nicht ihre Unter drücker, ſondern ihre Freunde und Helfer geſehen haben. — 2——— 222 A e, ß 2200029=