* enen nee eh, e np vl se eo gab umme uigog wog unrein e een e asoung io 4% in un emsuu bc 48 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poftſcheck⸗KNonto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Dages und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. I. 37 150 37. Jahrgang Der Guſtloff⸗Gedenktag Die Trauerfeier in Schwerin.— An der Grabſtäkte im Ehrenhain. Schwerin, 5. Februar. Am Gedenktag für Wilhelm Guſtloff wies die Gau⸗ ſtadt Schwerin zu Ehren ihres heldenhaften Sohnes rei⸗ chen Flaggenſchmuck auf. Kein Haus war ohne Hakenkreuz⸗ fahnen, die zum Zeichen des Stolzes über den gefallenen Helden und zum Zeichen der Erfüllung des Lebens und Kämpfens Wilhelm Guſtloffs auf Vollſtock geſetzt waren. Im Laufe des Mittag trafen in mehreren Sonderwagen der Reichsbahn die auslandsdeutſchen Volksgenoſſen aus allen Teilen Europas zur Teilnahme an den Ge⸗ denkfeiern in Schwerin ein. Als Auftakt zur Gedenkfeier am Abend wurden an der Grabſtätte Wilhelm Guſtloffs im Ehrenhain zahlreiche Kränze niedergelegt. An der feierli⸗ chen Kranzniederlegung nahmen der Ehrenſturm„Wil⸗ 1115 Guſtloff“ der SA und die Politiſchen Leiter des Aus⸗ andsorganiſation ſowie des Gaues Mecklenburg⸗Lübeck teil. Die Ehrenwache von ſechs Politiſchen Leitern und ſechs SA⸗Männern bezog bis zur Gedenkfeier am Abend ihren Poſten neben der Feiſengrabſtätte. In einer langen Reihe trugen die Politiſchen Leiter die Kränze zum Ehrenhain. Vorweg legte als erſte Frau Janſen, die Witwe des vor wenigen Wochen verſtorbe⸗ nen Ortsgruppenleiters von Davos den Kranz dieſer Orts⸗ ruppe, der Wilhelm Guſtloff angehörte, an der Grab⸗ tätte nieder. Es folgten die Ortsgruppen der NSDAP in der Schweiz mit faſt 30 Kränzen ſowie die Vertreter faſt aller übrigen Landesgruppen und vom Amt Seefahrt der Auslandsorganiſation der NSDAP. Weiterhin hatten Kränze überſandt der Stellvertreter des Führers, Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring, Reichsführer SS Himm⸗ ler. Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath, Reichsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg. Die Kränze häuften ſich vor dem Findling in unüberſehbarer Menge. Sie wa⸗ ren ein Beweis für die Anteilnahme des ganzen deutſchen Volkes innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen an dem tragiſchen Geſchick des Landesgruppenleiters Wilhelm Guſt⸗ loff. 5 i Die nächtliche Feierſtunde Mit einer erhebenden Weiheſtunde feierte am Donners⸗ tagabend die Auslandsorganiſation der NS DA das An⸗ denken ihres vor einem Jahr von jüdiſcher Mörderhand getöteten Landesgruppenleiters Wilhelm Guſtloff. Dis Feierſtunde, auf der Stabschef Lutze, ſowie die Gauleiter Bohle und Hildebrandt die Gedenkanſprachen hiel⸗ ten, vereinte die Angehörigen der Auslandsorganiſation mit den Parteigenoſſen des Heimatgaues von Wilhelm Guſtloff. In dem von loderndem Fackelſchein erleuchteten Ehrenhain geſtaltete ſie ſich zu einem erhebenden Bekennt⸗ nis der Parteigenoſſen im In⸗ und Ausland zu dem Mär⸗ tyrer Wilhelm Guſtloff, der ſeine Treue zum Führer mit dem Tode beſiegelte. Die Witwe Wilhelm Guſtloffs wurde von dem Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, durch das Fackelſpalier geleitet, das den ganzen Waldweg von der Gauführerſchule bis zum Ehrenhain umſäumte. Die „Trauermuſik aus der„Götterdämmerung“ leitete die Feier⸗ ſtunde ein. Dann legte Gauleiter Bohle den Kranz des Stellvertreters des Führers an der Grabſtätte Wilhelm Guſtloffs nieder. Anſchließend nahm Reichsſtatthalter Gauleiter Hilde⸗ brandt das Wort. Ein auslandsdeutſcher Parteigenoſſe ſprach darauf als Weiheſpruch die„Mahnung“ des SA⸗Dichters und Staats⸗ preisträgers Gerhard Schumann. Darauf hielt f Stabschef Lutze die Gedenkrede. Der Stabschef führte die Gedanken der Teilnehmer der Weiheſtunde zurück in die Zeit des Kamp⸗ fes, wo nur wenige Männer ſich um einen damals unbe⸗ kannten Mann zufammenfanden und ſeine Idee in alle deutſchen Gaue weitertrugen. Gauleiter Bohle Der Leiter der Auslandsorganiſation der NS DAN rief ſeinem ermordeten Kameraden unter anderem nach: Vor einem Jahre iſt unſer Landesgruppenleiter Wilhelm Guſt⸗ loff in dieſer Stunde gefallen. Seit dieſem Tage weiß ganz Deutſchland, daß unſere Nation in Wilhelm Guſtloff einen reiheitshelden verloren hat. Seit jenem Tage iſt ſein Name Sinnbild geworden für den Kampf der aus⸗ landsdeutſchen Nationalſozialiſten um die ſelbſtverſtändli⸗ chen Rechte, die von keiner Macht der Welt dem Bürger es Dritten Reiches verwehrt werden können. Es gehörte ein ganzer Mann dazu, jahrelang auf einſamem Po⸗ ſten ſenſeits unſerer Reichsgrenzen für den Durchbruch einer neuen Idee zu kämpfen ohne jede Rückſicht auf die eigene Perſon, auf ſeine eigene Familie und ohne Rückſicht auf ſein Leben. 5 In ſtolzer Trauer ſtehen wir in dieſer Nacht an der Stelle, wo unſer toter Kamerad ſeine letzte Ruhe gefunden hat. Wir trauern um ihn, und wir danken ihm. Und wir gedenken in tiefer Verbundenheit ſeiner Angehörigen und vor allem ſeiner unter uns weilenden tapferen Lebens⸗ gefährtin. 5 „So wie Wilhelm Guſtloff, gehorſam im Werk ſeines Führers ſeine Pflicht als Gaſt des Staates, in dem er lebte, und gleichermaßen ſeine Pflicht als Gefolasmann alſterium es als meine Aufgabe angeſehen, die Freitag, den 5. Februar 1937 Adolf Hitlers erfüllte werden wir überall in der Welt ſei⸗ nem großen Beiſpiel folgen. „Das Deutſchtum im Ausland lebt, weil der Jührer auch ihm die Ehre wiedergab und weil Wilhelm Gufkloff für dieſe Ehre fiel. Wilhelm Guſtloff aber gibt uns in dieſer feierlichen Stunde die ewige Parole: Die Fahne hoch! Das Erbe Stephans Reichspoſtminiſter Ohneſorge über ſeine Aufgabe. Der vom Führer zum Reichspoſtminiſter ernannte bis⸗ herige Staatsſekretär im Reichspoſtminiſterium, Pg. Dr. ing. e. h. Ohneſorge, gewährte aus dieſem Anlaß einem Schriftleiter des„Völkiſchen Beobachter“ eine Unterredung, in der er ausführte: Die Perſonalunion zwiſchen dem Reichspoſtmi⸗ niſter und dem Reichsverkehrsminiſter hat bereits vor der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung beſtanden. Nachdem die Reichsbahn jetzt als unmittelbare Reichsverwaltung wieder unter die Hoheit des Reiches zurückgeführt iſt, iſt der Aufgabenkreis des Reichsverkehrsminiſters ſo gewach⸗ ſen, daß eine einzelne Perſönlichkeit dieſe vielgeſtaltigen Aufgaben nicht bewältigen kann, es ſei denn, daß er die Dinge treiben ließe und nicht die Initiative ergreift. Ich darf aber darauf hinweiſen, daß die Perſonalunion zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſter und dem Reichspoſt⸗ miniſter als Forderung von der früheren kapitaliſtiſchen Wirtſchaft aufgeſtellt wurde, deren Ziel es war, durch Zu⸗ ſammenfaſſung aller großen Verkehrszweige in eine Ver⸗ waltung den Verwaltungsapparat ſo u müberſichtlich zu machen, daß Leitung und Aufſicht hätten getrennt wer⸗ den müſſen und nur die Aufſicht beim Staate geblieben, die Leitung dagegen an die Wirtſchaft gegangen wäre. Hier⸗ durch wollte ſich die kapitaliſtiſche Wirtſchaft den ſtärkſten Einfluß auf das geſamte Verkehrsweſen ſichern. Noch im Jahre 1932 wurde verlangt, die Reichspoſt in eine Ak⸗ tiengeſellſchaft umzuwandeln. Ueber ſeinen Aufgabenkreis als Reichspoſt⸗ miniſter äußerte Dr. Ohneſorge: Ich bin bereits ſeit über 40 Jahren im Dienſte der Deutſchen Reichspoſt tätig und habe ſämtliche Beamtenſtellen der Deutſchen Reichspoſt von unten bis oben durchlaufen. Ich glaube daher für mich in An⸗ ſpruch nehmen zu können, Fachmann auf dem Gebiet des Nachrichtenweſens zu ſein. Seit 1933 habe ich als Staatsſekrekär im dle Leiche eutſche Reichspoſt von allen bisherigen privatwirkſchaftlichen Ten. denzen zu befreien und ihre Eigenſchaft als ein Kultur- inſtitut, das nur dem Führer und dem ganzen Volk zu die. nen hat, klar herauszuſtellen. Ich habe hierin an das Erbe des großen Generalpoſtmeiſters von Stephan an ee der in der Deutſchen Reichspoſt eine Einrichtung erblickte, die nur der Allgemeinheit und dem Kulturforkſchrikt des eigenen Volkes zu dienen und jeden Fiskalismus abzuleh⸗ nen hatte. In Verfolg dieſer Geſichtspunkte haben wir es als unſere Aufgabe angeſehen, dem Führer und dem Volk ein auf der Höhe der Technik ſtehendes Nachrich⸗ tenweſen zur Verfügung zu ſtellen und auch der wirt⸗ chaftlichen Betätigung durch günſtige, der Zeitlage ent⸗ prechende Tarife zu helfen. Wir haben ferner das Per. ſonal der Deutſchen Reichspoſt zu einem feſten Ka me⸗ radſchaftsblock zuſammengeſchloſſen, der als ein Werkzeug nationalſozialiſtiſcher Staatsführung feſt in der Hand des Führers liegt. Auf dieſem bereits ſeit vier Jah⸗ ren beſchrittenem Wege werde ich jetzt, nachdem ich durch das Vertrauen des Führers zum oberſten Leiter der Reichs⸗ poſt beſtellt bin, fortfahren. Amtsübernahme durch Or. Dorpmüller Im Feſtſaal des Reichsverkehrsminiſteriums verabſchie⸗ dete ſich am Donnerstag der bisherige Reichspoſt⸗ und Reichsverkehrsminiſter Frhr. v. Eltz⸗Rübenach und dankte den Arbeitern, Angeſtellten und Beamten des Mini⸗ teriums für ihre treue Mitarbeit. Er begrüßte ſeinen Nach⸗ 1 1 den neuen Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller, und bat ihn, allen Mitarbeitern des Hauſes ſein Vertrauen zu ſchenken. 0 0 Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller brachte in ſeiner Anſprache zum Ausdruck, daß er die ihm vom Führer übertragenen Aufgaben von allgemein verkehrspolitiſchen 2 aus in Angriff nehmen werde. Es werde ſein Beſtreben ſein, alle Verkehrsmittel weiter zuentwicke ln. Er würde es als einen Fehler anſehen, einzelne Verkehrszweige nicht auf den höchſten Stand ihrer Entwicklungsfähigkeit zu bringen und nicht alles aus ihnen herauszuholen, was der Allgemeinheit nützen könne. Staatssekretär Königs dankte dem ſcheidenden Reichs⸗ miniſter Frhr. v. Eltz der allen Mitarbeitern ein gütiger und gerechter Vorgeſetzter geweſen ſei, und gelobte Reichs · miniſter Dr. Dorpmüller die treue und aufgeſchloſſene Mit⸗ arbeit aller Mitarbeiter des Reichs- und preußiſchen Mini⸗ ſteriums. Begrüßung Ohneſorges Am Donnerstag überreichten Mitglieder des Reichspoſt⸗ miniſteriums dem neuen Reichspoſtminiſter Dr. Ing ehren⸗ halber Ohneſorge in ſeiner Wohnung als Glückwunſch der Gefolgſchaft eine Feſtgabe, während eine Kapelle des Poſt⸗ ſchutzes vor dem Hauſe ein Ständchen darbrachte. Im Feſtſaal des Reichspoſtminiſteriums fand eine ſchlichte eindrucksvolle Feier ſtatt. Miniſterialdirektor Dipl.⸗ Ing. Nagel begrüßte im Namen des Per ſonals der Deut⸗ ſchen Reichspoſt herzlich den Miniſter. Am heutigen Tage JS ͤ 0000000000000 wren cer klang brau einem eine Gruppe Nr. 30 danke ihm die Gefolgſchaft und vor allem die alten Partei⸗ genoſſen für ſein jahrelanges un erſchütterliches intreten für die Aufrechterhaltung des Charakters der Deutſchen Reichspoſt als einer Hoheitsverwaltung. Die Ge⸗ folgſchaft ſei ſtolz darauf, daß an der Spitze der Verwaltung ein Mann ſtehe, der zu den älteſten und treueſten Gefähr⸗ ten des Führers zähle. Hierauf wandte ſich der Miniſter an die Gefolg⸗ ſchaft des Reichspoſtminiſteriums. Er gab in kurzen Um⸗ riſſen ein lebendiges Bild von der Entwicklung des Reichs- poſt in den letzten Jahren. Dr. Ohneſorge dankte ſeinen Mitarbeitern für die treue Unterſtützung und rief zum Schluß die Gefolgſchaft auf, im Geiſte preußiſchen Beamten⸗ tums auf dem Grundſtein aufzubauen und welter zun arhei⸗ ten, den Heinrich von Stephan der Reichspoſt legte. „Führer— wir danken Dir!“ Aufmarſch der Eiſenbahner vor der Reichskanzlei. Berlin, 5. Februar. Die Berliner Innenſtadt ſtand am Donnerstag nach⸗ mittag im Zeichen einer eindrucksvollen Großkundgebung der deutſchen Eiſenbahner für Führer und Reich. die durch eine Anſprache des Führers vom Balkon der Reichskanzlei aus an die auf dem Wilhelmplatz verſammelten Maſſen ihr beſonderes Gepräge erhielt. Hier waren etwa 20 000 Eiſenbahner— Arbeiter, An⸗ geſtellte und Beamte— mit ihren Fahnen und Kapellen e um dem Führer zugleich namens ihrer 670 000 Arbeitskameraden den Dank abzuſtatten für die Befreiung der Reichsbahn aus den Feſſeln inter⸗ nationaler Verträge und die Rückführung unter die Hoheit des Reiches. Der Reichsverkehrsminiſter, Generaldirektor Dr. Do r p⸗ müller, und der ſtellvertretende Generaldirektor, Pg. Kleinmann, ſtellten dem Führer die Vertreter der Reichsbahnarbeiter und ⸗beamtenſchaft, unter denen ſich drei Mitglieder des Hauptvertrauensrates der Reichsbahn be⸗ fanden, perſönlich vor. Brauſende Heilrufe hallten über den weiten Platz und vermiſchten ſich mit den Klängen des Badenweiler Mar⸗ ſches, als der Führer wenig ſpäter, gefolgt von Reichs⸗ verkehrsminiſter Dr. Dorpmüller, Reichsleiter Dr. Ley, dem ſtellbertretenden Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Klein- mann, dem Präſidenten des Reichsfremden⸗Verkehrsver⸗ bandes Eſſer Staatsſekretär Lammers, ſeinem perſönlichen Adjutanten Obergruppenführer Brückner und anderen Her⸗ 5 ſeiner Umgebung auf dem Balkon der Reichskanzlei er⸗ chien. Der Führer hielt an die 20 000 deutſchen Eiſenbahner eine kurze Anſprache, in der er insbeſondere darauf hin⸗ wies, daß nun die Deutſche Reichsbahn unker die reſtlofe Oberhoheit des Reiches zurückgekehrt ſei, ohne daß dafür neue umfangreiche Verpflichtungen übernommen worden ſind. Zum Schluß dankte der Führer den verſammelten Eiſenbahnern und darüber hinaus allen denen, die an dem großen Werk der Deutſchen Reichsbahn in den vergangenen vier Jahren mitgewirkt haben, für ihre Mühe und Arbeit. Als der Führer, immer wieder unterbrochen vor begei⸗ ſterten end e ſeine Anſprache beendet hatte, end der Sprechchor der Eiſenbahner auf:„Fü h⸗ rer— wir danken Dir!“ Ein einziger Ruf, der ſich immer wieder erneuerte. Das Kommando, die an hoch! Stillgeſtanden!“ gab das Zeichen für das dreifache Siegheil auf Führer und Reich. Den Abſchluß der eindrucksvollen Kundgebung bildete der Geſang der Nationalhymnen. Kurzmeldungen Berlin. In einer neuen Tarifordnung für die deutſche Woll⸗ und Haarhutinduſtrie wird beſtimmt, daß Frauen, die Männerarbeit verrichten, Männerlohn erhalten. Danzig. Der Senator für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Batzer, iſt zurückgetreten, da er eine ehrenvolle Be⸗ rufung in die Reichsleitung der NS erhalten hat. London. Drei Anfragen im Unterhaus bemängelten die bolſchewiſtenfreundliche Berichterſtattung des britiſchen Rundfunks. San Franzisko. Auch die Seeleute an der Weſtküſte der Vereinigten Staaten haben den Abbruch des Streiks be⸗ ſchloſſen. Der Streik, der insgeſamt 40000 Mann umfaßt hatte, dauerte 98 Tage und brachte einen Ausfall von 686 000 Dollar. Flugzeugwerke in Frankreich beſchlagnahmk. Das franzöſiſche Luftfahrtminiſterium gibt bekannt: Da in der Lieferung von für das Heer und die Luftwaffe be⸗ ſtimmten Flugzeugen„unzuläſſige Verzögerungen“ eingetre⸗ ten ſind, hat der Luftfahrtminiſter die Beſchlagnahme der Flugzeugwerke Morane⸗Saulnier beſchloſſen. Es dürfte bn dabei um die diskrete Umſchreibung der Folgen eines der vielen Streiks handeln, die das franzöſiſche Wirtſchaftsge⸗ füge ſeit Monaten erſchüttern. Dampfer mit„Freiwilligen“. Schiff zuſammengeſtoßen. Kopenhagen, 5. Febr. Vor Esbjerg⸗Hafen kollidierte 15 Nebel der däniſche Dampfer„A. F. Bernſtoff“ mit dem nor wegiſchen Dampfer„L aker“. Die Beſchädigung des nor⸗ wegiſchen Schiffes war ſo ſchwer, daß es binnen einer Viertelſtunge ſank. Die Beſatzung von 15 Mann wurde von herbeieilenden Lotſen⸗Dampfer übernommen. An Bord des„A. F. Bernſtoff“ befand ſich übrigens wieder 1 ogen.„Freiwilliger“, die nach Spanien be⸗ fördert werden ſollten, darunter 12 däniſche und 10 ſchwe⸗ diſche Bolſchewiſten. „Die Tochter des Samurai“ Uraufführung des erſten deutſch⸗japaniſchen Gemeinſchafts⸗ Films. 5 Tokio, 4. Febr. Vor geladenen Gäſten fand die Urauf⸗ führung des deutſch⸗japaniſchen Gemeinſchaftsfilms„Die Tochter des Samurai“(In Japan führt der Film den Titel „Neue Erde“) ſtatt. Dieſer Spielfilm., der im Rahmen einer außerordentlich feſſelnden Handlung einen ausgezeichneten Einblick in das japaniſche Kulturleben gibt, wird in der japaniſchen Hauptſtadt am 5. Februar erſtmals öffentlich aufgeführt. In Deutſchland wird der Film vorausſichtlich im März anlaufen. Die japaniſche Oeffentlichkeit ſieht dem Film, der ein Ausdruck der nunmehr angebahnten engen Zuſammenar⸗ beit 1 auf dem Gebiete des Filmſchaffens iſt, mit außer⸗ gewöhnlicher Anteilnahme entgegen. Der Film„Die Toch⸗ ter des Samurai“ iſt nicht nur die erſte deutſch⸗fapaniſche Gemeinſchaftsarbeit, ſondern ein erſtes Werk gemeinſamen japaniſch⸗europäiſchen Filmſchaffens überhaupt. Andere Länder haben in der Vergangenheit wiederholt verſucht, mit der japaniſchen Filmproduktion zu einer Gemeinſchaft zu kommen, doch blieb es bisher ſtets nur bei Verſuchen. Es darf daher in Deutſchland mit beſonderem Stolz verzeichnet werden, daß uns eine ſolche Zuſammenarbeit mit Japan zuerſt gelungen iſt. Sie war möglich in erſter Linie durch die freundſchaftlichen Beziehungen der beiden Völker zuein⸗ ander, dann aber auch durch das große Entgegenkommen der Regierungen in Berlin und Tokio, die der Japan⸗Expe⸗ dition des von der Terra⸗Film⸗Gmbh beauftragten Spiel⸗ leiters Dr. Franck großzügige Unterſtützung gewährten. In der Spielhandlung ſelbſt wirkt als einzige Eurs⸗ päerin eine deutſche Dorſtellerin, Ruth Eweler, mit. Alle übrigen Schauſpieler ſind Japaner. Die weibliche Hauptrolle ſpielt die erſt 17jährige Setſuko Hara. Der Film„Die Tochter des Samurai“ iſt der Auftakt für eine weitere deutſch⸗ſapaniſche Zuſam⸗ menarbeit auf dieſem wichtigen Gebiete kulturellen Le⸗ bens, die ein wertvoller Bauſtein ſein wird für die Vertie⸗ fung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Japan. Fritz Schüller hingerichtet Der Letzte einer berüchtigten Verbrecherfamilie. Breslau, 4. Febr. Die Juſtizpreſſeſtelle Breslau teilt mit: Der am 10. Dezember 1908 geborene Fritz Schüller, der vom Sondergericht in Breslau wegen Mords und Ver⸗ brechens gegen Paragraph 1 Ziffer 1 des Geſetzes zur Ge⸗ währleiſtung des Rechtsfriedens vom 13. Oktober 1933 waere zum Tode verurteilt worden iſt, wurde hinge⸗ richtet. Fritz Schüller hat— abgeſehen von zahlreichen ſchwe⸗ ren Diebſtählen— am 8. Oktober 1932 in Löwen, Kreis Brieg, bei einem mit mehreren ſeiner Brüder verübten räuberiſchen Ueberfall auf eine Kolonialwarengroßhandlung den Kaufmann Adolf Ludwig ermordet und am 12. Mai 1935 ebenfalls mit dreien ſeiner Brüder bei der Block⸗ ſtelle Rothwaſſer in Schleſien einen Eilzug angehalten und unter Abgabe zahlreicher Schüſſe auf die Bahnbeamten aus dem Poſtwagen des Zuges 51000 Mark geraubt. Die beteiligten Brüder Hermann und Willi Schüller ſind am 1. Juli 1936, als ſie ſich ihrer polizeilichen Feſt⸗ nahme durch Abgabe ſcharfer Schüſſe zu widerſetzen ſuchten, im Feuerwechſel erſchoſſen worden. Erich Schüller hat am 12. Dezember 1936 ſeinem Leben durch Selbſtmord ein Ende gemacht. Großer Sacharin⸗Schmuggel aufgedeckt. „Wien, 5. Febr. An der öſterreichiſch⸗jugoſlawiſchen Grenze iſt ein umfangreicher Sacharin⸗Schmuggel aufgedeck! worden. Jugoſlawiſche Grenzbeamte verhafteten ein au⸗ Wien ſtammendes Ehepaar, in deſſen Koffern verſteckt 20 Kilo Sacharin gefunden worden waren. Am Tage vorher war bereits der 18jährige Sohn des Ehepaares, in deſſen Reiſegepäck man ebenfalls bedeutende Mengen Sacharin ge⸗ funden hatte, feſtgenommen worden. Aukobusunglück in Marokko.— Sieben Tole. Paris, 5. Febr. Ein Autobus, der den Reiſeverkehr zwi⸗ ſchen Rabat und Caſablanca verſieht, ſtürzte auf einer ab⸗ ſchüſſigen Straße um und geriet in Brand. Sieben Fahr⸗ gliſte kamen ums Leben, mehrere andere wurden verletzt. Schloß Greifenstein Original⸗ Roman von M. Herzberg. 45 And nun berichtete die Gräfin anſchließend noch allerlet ahrheit und Dichtung über Irene, dem der junge Witwer it wahrer Andacht lauſchte. Denn der Eindruck des ſchönen ädchens auf ihn war tief und nachhaltig geweſen und hatte is jetzt noch nichts von ſeiner Stärke verloren. Er hatte des⸗ lb große Luſt verſpürt, mit der heutigen Fahrt einen Ab⸗ techer nach dem Vorwerk zu verbinden; doch hakte ihm ſchließ⸗ ich der Mut dazu gefehlt. Die Takrik der Gräfin brachte s aber fertig, ſein Schwanken zu beſiegen, und er war nun fel entſchloſſen, auf dem Vorwerk ſeinen Beſuch zu machen, „Arbeitet Fräulein Heldburg noch in der Bibliothek? fragte er, um ſich zu vergewiſſern, daß er ſie daheim auch antraf. Alen ihre Tätigkeit bei uns iſt beendet.“ Nun erhob er ſich raſch. „Ich möchte eigentlich zu Herrn Heldburg wegen des ferdes mit heranfahren,“ ſagte er etwas verlegen.„Graf Harrach meinte, daß der in der Regel ehrliche Händler und Verkäufer für tote und lebende Ware an der Hand hätte.“ „Tun Sie das, Herr von Langheim,“ entgegnete ſie, ihn durchſchauend, lächelnd.„Durch ihn werden Sie zweifellos gut bedient werden. Und richten Sie, bitte, den Damen Grüße ban mir aus!“ a. f„Ich werde ihnen doch nicht ungelegen kommen?“ be⸗ merkte er noch mit ſchüchternem Zweifel.. „Sie werden ihnen im Gegenteil ſehr willkommen ſein,“ verſetzte ſie mit bedeutungsvollem Lächeln.. „So empfehle ich mich der Frau Gräfin ganz gehorſamſe! 5 „Alles Gute auf den Weg!“ antwortete ſie, ihm die Hand reichend, die er wieder an ſeine Lippen führte. i f öchſt befriedrigt lehnte ſie ſich, nachdem er gegangen, in en Kerbheſſe zurück. Die Sache war eingefädelt; hoffent⸗ Die kluge Irene würde wohl trotz ihrer Sowjeiſpaniens Nekrutendevot Die franzöſiſche Grenzſtadt Perpignan.— Schweizer Beſtätigung. Baſel, 4. Februar. Die deutſche Schweizer Preſſe beſchäftigte ſich wiederhoſt mit der 30 Kilometer von der ſpaniſchen Grenze entfernt dern noch in vielen Fällen den ausgeſprochenen Sowjetcharakter der dortigen Verhältniſſe unter⸗ ſtreicht. Eine außerordentlich große Anzahl von Flüchtlingen kommt nach Perpignan. Von dieſen werden die Linksele⸗ mente in das Zentralbüro der Organiſation„zur Verteidi⸗ gung der anttfaſchiſtiſchen Revolution“ geleitet, deſſen Räume ſich im ehemaligen Spital befinden, das von der ſozialiſtiſchen Stadtverwaltung der antifaſchiſtiſchen Zentral⸗ ſtelle zur Verfügung geſtellt wurde. In der Stadt, ſo ſchreibt der Berichterſtatter weiter, ſpazieren Milizſoldaten in voller Uniform, wenn man Lederjacken und Hockeymützen als Uniform bezeichnen kann, herum, und ſie kommen auch ohne Schwierigkeiten über die Grenze. Die drei Gruppen, Anarchiſten, Kommuniſten und Sozialiſten, haben eine Reihe von Komitees und Organiſationen gegründet, die ſich mit der Unterſtützung Rot⸗Spaniens befaſſen. Das Merk⸗ würdige iſt, daß ſich von den 40 000 in dieſem Gebiet le⸗ benden Spaniern während des ganzen Bürgerkrieges nicht mehr als 200 Spanier gemeldet haben. Welche Be⸗ ſtien in Menſchengeſtalt in Perpignan Gaſtrecht genießen, geht aus der weiteren Schilderung hervor. Un⸗ ter den Angehörigen des Büros„zur Verteidigung der ſpa⸗ niſchen Revolution“ befindet ſich der berüchtigtſte aller Anar⸗ chiſten dieſes Gebietes, Antonio Martin. Er iſt Ka⸗ talane und der Beherrſcher des ſpaniſchen Städtchens Puig⸗ cerda. Dieſer Menſchenſchlächter hat auf Grund der Tatſache, daß bei den letzten Wahlen in Puigcerda 200 Wahlberech⸗ ktigke gegen die„Fronte populare“ ſtimmken, nach der Re⸗ völukion nach Gutdünken 200„Faſchiſten“ herausgeſucht und ermorden laſſen. Bald ſtellte ſich heraus, daß viele Un⸗ richtige ſein Opfer geworden waren. Darum galt es, den Reſt der„Kichligen“ herauszufinden, ſo daß ſich am Ende die Zahl der Exekutionen um etwa 100 erhöhte. Das ſind Latſachen, die ſedermann mir beſtätigt hal, zuletzt vernahm ich ſie aus dem Munde des Anarchiſten ſelber. Die für die Front beſtimmten Söldner kommen im Laſt⸗ auto von Paris nach Perpignan, durchſchnittlich 60 Wa⸗ en in der Woche. Ein Schlafſaal im Hoſpital mit 40 etten ſteht jenen Leuten von der Miliz zur Verfügung, die auf Urlaub von der Front kommen, um ſich in Perpig⸗ nan einige Tage zu erholen. Der Abtransport der Angeworbenen geht in letzter Zeit ziemlich diskret und unauffällig vor ſich, da fran⸗ zöſiſche Zeitungen viel Aufhebens vom Spital in Perpig⸗ nan zu machen begannen. Der Schweizer Berichterſtatter ſchließt ſeinen Artikel mit den Worten:„Das ſind Szenen, die ſich täglich in Perpignan wiederholen. Sie ſind ſo ſelbſt⸗ verſtändlich geworden, daß ſie überhaupt nicht mehr auf⸗ fallen.“ Somit beſtätigt alſo der Schweizer Berichterſtatter vollinhaltlich die deutſchen Veröffentlichungen, wobei für ihn Marxiſten Sozialiſten ſind. „Geradezu als Schlachtvieh“ Nach Paris kehrten 33„Freiwillige“ aus dem bolſche⸗ wiſtiſchen Spanien zurück. Sie trugen am Bahnhof, wie das „Journal“ berichtet, zum Teil noch ihre Khaki⸗Uniformen und die Zivilmützen. Die meiſten beklagten ſich über die Be⸗ handlung, die ſie bei den Bolſchewiſten in Spanien erfahren hatten. „Man betrachtete uns geradezu als Schlachtvieh. Wenn es darauf ankam, mußten wir immer wieder daranglauben. Nie aber haben ſich die ſpaniſchen Milizen in den erſten Reihen ſehen laſſen.“ der die Gewähr einer glücklichen Ehe und einer ausgezeich⸗ neten Verſorgung bot. 8 Und die Gräfin zollte ſich ſelbſt Anerkennung dafür, daß ſie Irene Heldburg zu ſolchem Glücke verhelfen wollte In Klein Greifenſtein war man von dem unerwarteten Beſuch nicht wenig überraſcht. Rudolf Heldburg empfing den Gaſt oben auf der Freitreppe freundlich, doch ohne befliſſene Liebenswürdigkeit, weil er deſſen lebhaftes Intereſſe für ſeine Schweſter, wie erwähnt, bemerkt hatte und bei ihm nicht den Glauben erwecken wollte, als wüßte und billigte er ſeine Hul⸗ digung. „Wir wollen in mein Zimmer gehen, wenn es Ihnen recht iſt, Herr von Langheim,“ ſchlug er vor.„Meine Damen ſtecken nämlich zur Zeit tief in der Arbeit, und demzufolge ſieht es im Wohnzimmer etwas wüſt aus. Im Empfangs⸗ gemach aber iſt das Mädchen gerade beim Fenſterputzen; ſo bleibt uns nur mein Tuskulum als Fuflucht,“ ſchloß er lä⸗ chelnd, zu demſelben vorangehend. 3 „Hätte ich geahnt, daß ich ſtören würde, wäre ich ſicher nicht gekommen. Ich will Sie nur etwas fragen und ſofort wieder abfahren,“ ſagte der junge Witwer ſchwer ent⸗ täuſcht. 5 „Mich ſtören Sie gar nicht, Herr von Langheim,“ be⸗ ruhigte Rudolf ihn gemütlich.„Sie müſſen mir das ehrliche Geſtändnis der ungaſtlichen Verfaſſung meiner Damen nicht übelnehmen.“ „Ich hatte mich ſehr darauf gefreut, auch ſie begrüßen zu dürfen,“ ſagte der junge Witwer mit ſo niedergeſchlagenem Geſicht, daß er Rudolf leid tat. Auch gefiel ihm deſſen auf⸗ richtiges, von jeder Verſtellung freies Bekenntnis. von Langheim,“ lenkte er daher gutmütig ein und klopfte an die Tür des Wohnzimmers, an welchem ſie, auf dem Wege zu dem ſeinen, gerade vorüberſchreiten wollten. „Darf Herr von Langheim euch guten Tag ſagen?“ rief er munter davor. Marianne und Irene, welch letztere von ihrem Fenſter; platz aus das Langheimſche Gefährt die Lindenallee von Grei⸗ fenſtein hatte heraufkommen ſehen, waren in der Tat in em; ſiger Tätigkeit. Marianne ſchnitt von einem über dem Sofo ausgerollten Vallen derber Leinwand auf dem unbedeckten großen viereckigen Eßtiſch Hemden zu, die Irene auf der „Ich werde mal ſehen, ob das nicht doch möglich iſt, Herr; Bomben auf britiſches Schlachtſchiff Proteſt bei den Bolſchewiſten in Valencia. London, 4. Februar. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morning Poſt“ meldet, beabſichtigt die britiſche Regierung, bei den Bol⸗ ſchewiſten in Valencia energiſch gegen die Bombenabwürfe auf das britiſche Schlachkſchiff„Royal Oak“ zu proteſtieren. Drei Flugzeuge hätken das Schlachtſchiff bei Gibraltar mit drei Bomben belegt, ohne ſedoch Schaden anzurichten. Nachforſchungen hätten ergeben, daß es ſich um bolſche⸗ wiſtiſche Flugzeuge gehandelt habe. Dieſe Annahme werde erhärtet durch eine Verlautbarung der Bolſchewiſten in Barcelona, wonach ein bolſchewiſtiſches Bombengeſchwader ein nationalſpaniſches Kriegsſchiff, anſcheinend die„Cana⸗ ria“, bombardiert habe. In London wird hierzu erklärt, daß eine Verwechfſlung zwiſchen dem engliſchen Schlacht⸗ ſchiff von faſt 30 000 Tonnen und einem anderen Schiff von nur 10 000 Tonnen nicht gut möglich ſei. Der Korruptionsſumpf des Wiener„Phönix“. Wien, 4. Febr. Der Zuſammenbruch der von dem jüdi⸗ ſchen Generaldirektor Berliner zugrunde gerichteten Le⸗ bensverſicherungs⸗Geſellſchaft„Phönix“ hat ein drittes Ge⸗ ſetz notkwendig gemacht Die durchweg jüdiſchen Direktoren hatten ſich nämlich ſo ungeheure Summen für den Fall vor⸗ zeitiger Vertragslöſung zuſichern laſſen, daß, wenn man ſie jetzt zur Auszahlung bringen wollte, kein Groſchen mehr für die Anſprüche der kleinen Beamtenſchaft übrig bliebe. Das neue Geſetz ſetzt nun die ohnedies noch ſehr hohe Grenze von 30 000 Schilling ö Abfertigungsanſprüche feſt. Ordensſchweſtern vertrieben Sichel und Hammer an einem Kreuz. Paris, 4. Februar. a Die kommuniſtiſche Ortsverwaltung von Oyonnax(etwa 40 Kilometer weſtlich von Genf) hat, wie der„Elſäſſer“ meldet, die Ordensſchweſtern aus dem dortigen Kranken⸗ haus vertrieben. Die Verwaltung des Krankenhauſes, die ſich den kommuniſtiſchen Forderungen widerſetzte, wurde 1 kommuniſtiſchen Bürgermeiſter kurzerhand auf⸗ gelöſt. Ferner zerſtörten die Kommuniſten Wappenſchilde am Sockel eines Kreuzes auf der Spitze des Garlaban⸗Berges. Sie brachten anſtelle der Wappen die Sowjetzeichen, Sichel und Hammer, an. Die in jener Gegend zahlreichen Feld⸗ kreuze, Kapellen und Kirchen werden von kommuniſtiſchen Agitatoren ſtändig beſudelt. Die Behörden rühren trotzdem keinen Finger. Dieſer Untätigkeit der Behörden ſtellt das Blatt gegen⸗ über, daß die Polizei in Marſeille in zwei Kirchen Durch⸗ ſuchungen nach Waffenlagern vornahm, obwohl der Biſchof von Marſeille bereits vor mehreren Wochen in einer feier⸗ lichen Erklärung feſtgeſtellt hatte, daß ſich in keiner Kirche Waffen befinden.. Noch vier bange Tage Die Flutkataſtrophe am Miſſiſſippi.— Gefahr noch nicht vorüber. Generalſtabschef Malin teilte dem Präſidenten Rooſe⸗ vell mit, daß ſich die Hochwaſſerlage von Cairo(Illinois), wo der Ohio⸗Fluß in den chen mündet, gebeſſert habe. Endgültig werde die Gefahr jedoch erſt in vier Tagen vor⸗ über 33 Die Üferdämme am Unterlauf des Miſſiſſippi hät⸗ ten gleichfalls ſtandgehalten. Der Senat hat eine Geſetzesvorlage angenommen, die 950 Millionen Dollar für die Durchführung der weiteren Nothilfemaßnahmen vorſieht. Große Flutregelungspläne Präſident Rooſevelt leitete dem Kongreß einen Bericht des„nationalen Hilfsausſchuſſes“ zu, der ein großzügiges Bauprogramm zur Bekämpfung künftiger Ueberſchwem⸗ mungen und Wirtſchaftskriſen vorſchlägt. Während eines Zeitraumes von ſechs Jahren ſollen 5000 Millionen Dollar ausgegeben werden, und zwar für Bauvorhaben aller Art, private und öffentliche, Straßenbauten und Bau⸗ ten zur Regelung des Waſſerſtandes. Stücke lagen ſchon auf einem Stuhle neben ihr, währen auf einem anderen noch ungefähr ebenſoviele zugeſchnittene ihres Fleißes harrten. Beide Damen trugen große Kleider⸗ ſchürzen, welche ihnen allerliebſt ſtanden. Als Irene die Schwägerm von dem kommenden Beſuch in Kenntnis ſetzte, meinte ſie ratlos: 5 „Was machen wir da? Wir können doch nicht alles hier zuſammenwerfen!“ „Rudolf muß ſehen, allein mit ihm fertig zu werden,“ entgegnete Irene. Und ſie nähte ruhig weiter, bis das Klopfen und Ru⸗ dolfs Stimme vor der Tür erſcholl. 1 „Was nun, Irene?“ fragte die Schwägerin, mit Zu⸗ ſchneiden innehaltend. a 5 „Antworte, daß wir leider nicht beſuchsfähig ſeien,“ riet Irene ihr leiſe. „Ach was, ich laſſe ihn hereinkommen,“ entſchied Mari⸗ anne heiter.„Er iſt ja ein netter verſtändiger Menſch und wird taktvollerweiſe, wenn er uns hier ſo ſieht, nicht lange bleiben. Arbeit ſchändet ja nicht, auch das Anfertigen von Hemden nicht; ohne ſie kann niemand gehen, er nicht und wir auch nicht,“ vollendete ſie ſcherzhaft, ging dann zur Tür und öffnete ſie.. „Guten Tag, Herr von Langheim,“ begrüßte ſie ihn mit ihrem gewinnenden Lächeln.„Wenn Sie das nicht ab⸗ ſchreckt,“ ſie deutete auf die umherliegende Leinwand,„ſo ſpazteren Sie nur herein! Wir können keine Umſtände ma⸗ chen und Sie müſſen ſchon entſchuldigen; denn unſere Arbeit duldet keinen Aufſchub. Halbnackte Kinder und alte Arme harren ſchmerzlich der Hemden, welche die ſorgende Güte der Gräfin ihnen ſpendet.“ Und ſie machte ſich dabei, Tiſch, Sofa und Stühle von den Leinenſtücken zu befreien, um dem Gaſte Raum zum Sitzen zu ſchaffen. „Nun, ihr habt durch euren Fleiß auch keil an ihrer Wohltätigkeit,“ bemerkte Rudolf. 5 „Verzeihen Sie nur mein ungelegenes Kommen, gnädige Frau. Ich wollte aber nicht gern gehen, ohne den Damen meine Aufwartung gemacht zu haben,“ ſagte Langheim, froh; nun doch angenommen worden zu ſein. a „Sie konnten ja nicht wiſſen, daß wir gerade ſo ſehr he⸗ schäftigt ſind,“ verſetzte Marianne freundlich und lud ihn Nähmaſchine zuſammenfügte. Ueber ein Dutzend fertiger ein, Platz zu nehmen. 5 t J„. r neee ß.. Nr r eee Badiſche Chronit Weinheim.(Selbſtmord.) Auf einem Grund⸗ ſtück bei der Zeppelinbrücke hat ſich ein 63jähriger Mann von hier aus unbekanntem Grunde erſchoſſen. i Mosbach.(Drei Jahre Zuchthaus für Brandſtifter.) Vor dem Schwurgericht Mosbach hatte ich Erwin Demuth aus Homburg zu verantworten, der in er Nacht zum 14. November v. 7 im Anweſen der Witwe Kuhn Feuer legte und dann flüchtig ging, aber ſchon nach kurzer Zeit in Hardheim von der Gendarmerie feſtgenom⸗ men werden konnte. Der Brand wurde zum Glück bald be⸗ merkt und gelöscht. Gleichwohl iſt ein Schaden von etwa 2000 Mark entſtanden. Der Angeklagte muß ſeine gemeine Tat mit drei Jahren Zuchthaus büßen. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. (J. Sasbachwalden b. Bühl.(Der Fall Faller 8 Auf Anordnung der Stag g 1 die Leiche 1 vor Jahresfriſt verſtorbenen Karl Faller zur Anterſuchung ausgegraben worden. Bekanntlich wurde die Witwe Fallert vor kurzem unter dem Verdacht der Aufforderung zum Mord feſtgenommen und in das 2 ezirksgefängnis Bühl verbracht, wohin inzwiſchen auch der Knecht Fallerks eingeliefert wurde. Achern.(Unfall, Selbſtmord oder Ver⸗ brechen?) Im Laufe der letzten Woche ging Joſef Huber aus Lierbach in guter Stimmung von einer Hochzeitsfeier ſpät nachts nach Hauſe und legte ſich zu Bett. Angehörige entdeckten einige Zeit darauf, daß er das Bewußtſein verloren hatte. Der herbeigerufene Arzt ſtellte ſchwere Verletzangen feſt. Der Mann wurde ins Krankenhaus Achern verbracht, wo man wahrnahm, daß ſich im Kopf ein Steckſchuß befand. Huber iſt inzwiſchen an der ſchweren Verletzung geſtorben. Ob es ſich um einen Unglücksfall oder un einen Selbſtmord handelt oder ob ein Verbrechen vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. (=) Konſtanz.(Deviſen im D⸗Zug.) Wie ſei⸗ nerzeit berichtet, murden am 14. September durch Singener Zollfahndrngsbeamte in einem D⸗Zug rund 53000 Mark in Banknoten, außerdem ein großer Betrag in ausländiſchen Zahlungsmitteln gefunden. Unter dem Verdacht, dieſe Zah⸗ lungsmittel ins Ausland zu verſchieben, wurde ein Auslän⸗ der feſtgenommen, der nach anfänglichem Leugnen unter der Laſt der Beweiſe die Tat geſtand. Das Schöffengericht Kon⸗ ſtanz verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis und 60000 Mark Geldſtrafe, an deren Stelle im Falle der Anbeibringlichkeit eine entſprechende Haftſtrafe tritt. Die be⸗ ſchlagnahmten Geldbeträge wurden eingezogen. Feuerräder rollen ins Tal Jaſtnachtsbräuche im Badener Land. Ad. Alter heidniſcher Glaube an Dämonen iſt noch heute beſonders in Süddeutſchland in den Faſtnachtsb äu⸗ chen erhalten. Sie ſind in ihrem Kern Zauberhandlungen, die bei unſeren Vorfahren aus ihrer Sehnſucht nach einem fruchtbaren Jahr, aus der Sehnſucht nach der Kraft der Sonne geboren wurden. Man wollte durch ſymboliſche Handlungen die guten Geiſter herbeirufen und die böſen bannen. Mit ſchreckhaften Masken machte man ſich unkennt⸗ lich, um ſich vor den Böſewichtern zu ſchützen und den Dä⸗ monen Furcht einzujagen. Mit manchen Masken, Abbil⸗ dern der Fruchtbarkeitsdämonen, will man ſogar die Fruchtbarkeit der Felder und Weinberge ſichern. Auch die Pritſchen, ohne die man ſich eine Faſtnacht nicht denken kann, haben ihre ſymboliſche Bedeukung. Sie ſind die Le⸗ bensruten und enthalten die Kräfte der Erde, aus der ſie entſproſſen ſind. Durch Berühren, Schlagen oder Peitſchen mit ihnen wird neue Lebenskraft erweckt. Symboliſche Bedeutung kommt auch den Faſtnachls⸗ feuern zu. Nach den Funken, deren Feuerſchein den nächtlichen Himmel erleuchtet, wird der erſte Faſtenſonn⸗ tag oft Funkenſonntag oder dort, wo Scheiben geworfen werden, Scheibenſonntag genannt. In der Faſtnachtswoche 71 0 die Kinder gewöhnlich mit einem Schlitten oder agen durch die Straßen, um Stroh und Reiſig für das Feuer zu ſammeln. Eine größere Tanne wird umgehauen, die Aeſte bis auf einige an der Spitze entfernt. Der einge⸗ ſammelte Brennſtoff iſt inzwiſchen auf einen Berg geſchafft worden. Die Tanne wird mit Stroh und Reiſig umwickelt und mit bunten Bändern geſchmückt. Man nennt ſie dann „Funken“, die kleineren„Hexen“. Abends verſammelt ſich alles auf der Höhe. Die Burſchen zünden den„Funken“ und die„Hexen“ an. Nach dem Lodern der Flamme beurteilt man die Witterung des kommenden Jahres. Brennt ſie ruhig, dann erwartet man ein gutes Jahr, flackert ſie wild, ſo rechnet man mit vielen Gewittern. Dann werden runde und viereckige Scheiben aus Buchenholz angezündet, durch deren Mitte lange Haſelgerten gezogen ſind. Die Burſchen ſchwingen die Scheiben kurze Zeit, ſchlagen ſie auf einen Scheibenſtuhl, und in hohem Bogen fliegen ſie zu Tal. Im Hotzenwald ruft man dazu:„Deſchiba fliegt de Rai ab, Külchlipfanna hät ä Bai ab, da Ankahafa hät dä Boda us. Und jetzt iſch d' alt Fasnacht us.“ Im Odenwald, vor allen Dingen in Hirſchhorn, in Schönau bei Heidelberg, Längental, Heddersbach, Brom⸗ bach, Neckarkatzenbach, Moosbrunn, Schollbrunn, Dilsberg und Grein iſt in der Nacht des Faſtnachtsdienstages allent⸗ halben der Himmel in loderndes Feuer getaucht. Hier werden keine Scheiben ins Tal' geworfen, hier rollen glü⸗ hende Räder wie Sonnen über Felder und Fluren her⸗ ab in die Tiefe. Für die Feuerräder wird lange Zeit vor⸗ her von den Burſchen des Dorfes das Stroh eingeſammelt und in einer Scheuer aufgehoben. Am Faſtnachtsdienstag wird das Stroh um ein großes Wagenrad gebunden, das durch längeres Liegen im Bach feuerfeſt gemacht wurde. Auf das Stroh ſtreicht man dann noch Harz und Pech. Nun wird eine lange Stange durch die Nabe des Rades geſteckt. Das fertige Feuerrad wird von den jungen Burſchen auf die Höhe oder auf den Berg getragen. Mit Begeiſterung werden un Tal die brennenden Fackeln geſchwungen und in die Laß geworfen. Nun ertönen von der Höhe die al⸗ ten Volkstleder, brennende Körbe rollen geſpenſtich ab⸗ wärts; ſie ſollei Vorboten der nahenden Sonne darſtellen. Ein Schuß dröhnt. Das Rad beginnt ſich zu drehen, rollt langſam den Berghang hinab, von unzähligen Lichtern der Fackelſchwinger umgeben Eine Flammenſpur zeichnet den Weg des rollenden Raver. Unten im Tage wird das Feuer⸗ rad im Bach gelöſcht. Mie brennenden Fackeln geht es ins Dorf zurück in die Spinnſtuben, wo Volkslieder erklingen und zum Tanz aufgeſpielt wird.„ o, In der Kraft des Feuers liegt der Sinn dieler Bräuche. Wie das Feuerrad über die Fluren Licht und Wärme aus⸗ ſtrahlt, ſo möge es nach dem Wunſch des Bauern auch bald ie Sonne tun. Daher hat es der Bauer auch gern, wenn as Feuerrad ſeine Aecker berührt, wenn Funken auf eine Fluren fallen; denn das bringt Segen und vertreibt ie böſen Mächte. 5 Aus den Nachbargauen Neuſtadt a. d. Weinſtr.(VBerhaſtung.) Mar Brun⸗ ner aus Freinsheim hatte in letzter Zeit in der Umgebung von Neuſtadt und Bad Dürkheim ſowie auch in der Südpfalz verſchiedene Diebſtähle aus parkenden Perſonenkraftwagen ver⸗ übt. In der Hauptſache hatte er es auf Koffer abgeſehen. Es fiel ihm auch eine Reiſeſchreibmaſchine in die Hände, außerdem war er im Beſitz mehrerer Fotoapparate, die ver⸗ mutlich ebenfalls geſtohlen ſind. Brunner wurde am 30. Januar von der Genoarmerie Freinsheim feſtgenommen, war aber aus dem Ortsarreſt ausgebrochen und geflüchtet. Er konnte dann ſpäter in Gimmeldingen bei ſeiner Braut von der Gendarmerie Neuſtadt verhaftet werden. Perſonen, die Gegenſtände vermiſſen, die ihnen aus dem Auto abhan⸗ den gekommen ſind, wollen ſich bei der Gendarmerie Neu⸗ ſtadt melden. Dort befinden ſich von den geſtohlenen Gegen⸗ ſtänden die Reiſeſchreibmaſchine, Schuhe, Fotoapparate, ſoͤwie eine Klöppeldecke. Mörlheim b. Landau.(Jäher Tod.) Während der 79jährige Landwirt Jakob Ohmer 2. von hier mit Futtermah⸗ len beſchäftigt war, wurde er von einem Herzſchlag betrof⸗ fen, der ſeinen Tod nach mehreren Stunden zur Folge hatte. Pirmaſens.(Lieferkraftwagen verunglückt.) In der Nacht ereignete ſich auf der Biebermühlſtraße ein ſchweres Verkehrsunglück. Der Lieferkraftwagen einer hieſigen Mineralwaſſerhandlung fuhr unterhalb der Schützenhalle zu weit nach rechts, riß zwei Abweisſteine um und ſtürzte die etwa zehn Meter hohe Böſchung hinunter, wobei ſich das Fahrzeug mehrmals überſchlug. Die beiden Brüder Joſef und Ferdinand Berie von Pirmaſens wurden ſchwer ver⸗ letzt. Der Wagenlenker kam mit leichteren Verletzungen davon. Der vierte Infſaſſe blieb wunderbarerweiſe unverletzt Schwerer Aukounfall bei Miltenberg. Miltenberg, 4. Febr. Der Samenhändler Steiniger aus Heppdiel hatte ſich mit ſeinem Kraftwagen, in dem ſich außer ihm noch vier Perſonen befanden, in Miltenberg auf⸗ gehalten. Auf der Rückfahrt verlor der Fahrer, 7960 fel lich infolge der durch Eis glatten Straße, die Herrſchaft über das Fahrzeug Der Wagen kam ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. Die Frau des Fahrers wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurze Zeit darauf ſtar b. Der Fahrer und die übrigen Inſaſſen mußten mit ſchweren Verletzungen in das Miltenberger Krankenhaus ge⸗ bracht werden. „ Ludwigsburg.(Schwerer Unfall durch An⸗ hängen.) In der Schorndorfer Straße ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, bei dem das leidige Anhängen von Rad⸗ fahrern an Kraftwagen, das nicht ſcharf genug verurteilt werden kann, die Urſache war. Ein Omnibus fuhr ſtadt⸗ einwärts und an der Türklinke hielt ſich ein Radfahrer, der ſich auf dieſe Weiſe von dem Wagen mitziehen ließ. Als der Omnibus einen anderen Radfahrer überholen wollte, kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen beiden Rad- fahrern, die zu Fall kamen. Auf ſie fuhr dann noch ein dritter Radfahrer auf, der ebenfalls ſtürzte. Zwei Rad⸗ fahrer erlitten erhebliche Verletzungen. — Mergelſtetten, Kr. Heidenheim.(Bei Spren⸗ gungen verunglückt.) Im Steinbruch des Zement⸗ werkes ereignete ſich ein ſchwerer und zugleich eigenartiger Anfall. Bei den letzten Sprengungen flog ein etwa fauſtgro⸗ ßer Stein nach dem 150 Meter entfernten Unterſtand, in den ſich die Arbeiter bei Sprengungen flüchten. Der 34jäh⸗ rige Franz Keller ſtand unter der Tür des Anterſtandes und ſtreckte den Kopf heraus, wobei er von dem Stein am Kopf getroffen wurde. Er fiel rücklings gegen einen Beton⸗ ſockel und erlitt bei dem Anfall überaus ſchwere und lebens⸗ gefährliche Kopfverletzungen. Er wurde ſogleich ins Kreis⸗ krankenhaus Heidenheim übergeführt. Frankfurt a. Mm.(Gebt auf die Kinder acht!) Der Polizei gelang es, einen 24jährigen Hauſierer, der ſich auf ſeinen Gängen an kleinen Mädchen verging, feſtzuneh⸗ men. Der Unhold hat vorwiegend in den Vororten ſein Un⸗ weſen getrieben. Es handelt ſich um einen 2a4ährigen ſchmächkigen, kleinen Mann, der auf ſeinen Gängen einen Koffer und ein altes Herrenfahrrad mit ſich führte. Perſo⸗ nen, die ſachdienliche Angaben machen können, wollen ſich bei der nächſten Polizeiſtelle melden. Darmſtadt(Im Frühnebel angefahren.) Auf der Straße Groß-Gerau—Darmſtadt wurde am frühen Morgen— es war noch dunkel und es herrſchte ſtarker Ne⸗ bel— das Fuhrwerk der Markthändlerin Bender aus Büt⸗ telborn, die mit ihrem Mann auf dem Weg nach Darm⸗ ſtadt war, von einem Laſtwagen, deſſen Fahrer die La⸗ terne im Nebel zu ſpät ſah, von hinten angefahren. Das Fuhrwerk wurde ſtark beſchädigt. Bender und Frau ſtürz⸗ ten vom Bock und wurden verletzt. Das Pferd, ein Jete⸗ ran des Weltkrieges, ging auf der Landſtraße ein. Die Verletzungen des Mannes machten ſeine Unterbringung im Krankenhaus notwendig, während die Frau zu Hauſe liegt. Mainz.(Laſtkraftwagen vom D⸗Zug ge⸗ ſtreift.) Morgens kurz nach 4 Uhr ereignete ſich an dem Bahnübergang zwiſchen Mombach und Budenheim ein Verkehrsunfall. Ein Laſtkraftwagen, der in Ri tung Bu⸗ denheim fuhr, wurde von einem D⸗Zug am Kühler ge⸗ ſtreift. Der Laſtkraftwagenführer und der Beifahrer wur⸗ den leicht verletzt. Auch entſtand erheblicher Sachſchaden. Den Laſtkraftwagenfahrer trifft keine Schuld, da die Bahnſchranke nicht rechtzeitig geſchloſſen wurde. z Jünf Scheuern eingeäſchert. Nachts brach in einer Scheuer in Nickersfelden aus bisher noch unbekannter Ur⸗ ſache Feuer aus, das raſch auf die nördliche Hälfte des Dor⸗ 5 übergriff und vier weitere Scheuern in Brand ſetzte und ieſe vollſtändig ſamt Nebengebäuden einäſcherte. Da in dem kaum 100 Einwohner zählenden Ort kein Telefon ein⸗ gerichtet iſt, mußte zur Alarmierung der Feuerwehren zu⸗ erſt ein Bote nach Unterebelsbach und von hier aus ein Radfahrer nach Steinach a. S entſandt werden. g ii Großer Einbruchsdiebſtahl. Nachts wurden in einem Uhrenhaus in Nürnberg bei einem Einbruch Uhren und Ringe im Werte von 10 600 Mark geſtohlen. Die Diebe drangen vom Keller aus durch die Decke in den Laden Zehn vom Hundert des Wertes der wiederbeigebrachten Sachen find als Belohnung ausgeſetzt. 5 a Tödlicher Hufſchlag. In Meggenried bei Kempten wurde der 19 Jahre alte Joſef Ernſt, der älteſte Sohn des Bauern Ernſt, von einem Pferd mit einem Huf geſchlagen. Der Schlag zertrümmerte die Schädeldecke. Ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb der junge Mann. A Schafherde im Eis eingebrochen. Als bei Wehrda eine Schafherde auf einer ſchmalen Brücke die Lahn über⸗ ſchritt, nahm ein Teil der Tiere den Weg über das Eis. Nachdem die Schafe auch glücklich das andere Ufer erreicht hatten, fielen ſie jedoch beim Erſteigen der Uferböſchung zurück und brachen im Eis ein. Es konnte nicht verhindert werden. daß einige Tiere ertranken. Aas dem Reiche des Prinzen Karneval. Fakire, benützt werden wird, ſodaß auch da manche Ueberraſchung bevorſteht. Die Verbundenheit mit unſeren Koloniſten beiweiſen wir durch reſtloſe und koſtümierte Teilnahme. Darum auf zum großen indiſchen Abend am Samstag im„Badiſchen Hof“. 5 Faſchings⸗Olympiade. Die Vorbereitungen für den Empfang der Wettkämpfer und Gäſte aus allen Nationen ſind in vollem Umfange getroffen, ſodaß am Sonntag abend im„Kaiserhof“ alles beſtens aufgehoben iſt. Ein⸗ Militärkapelle wird unermüdlich zum Tanz aufspielen. Für Stimmung und Humor werden große Ueberraſchungs⸗ einlagen ſorgen. Für das leibliche Wohl iſt ebenfalls alles in Butter. Für im Kampf Ermattete wird die Likörſtube Ruhe und Erholung bringen. Den Höhepunkt des Abends wird eine Sondertagung bringen, deren Programm aber geheim gehalten wird. Der niedrige Eintrittspreis ermöglicht jedermann den Beſuch der Ver⸗ anſtaltung(erwünscht iſt, daß möglichſt Alles koſtümiert erſcheint), ſodaß ſich das Motlo des Abends bewahrheiten wird:„Wir ſchlagen den Rekord, im Frohſinn wie im Sport“. Ilvesheim.(Der 3000. Ilvesheimer.) Am 30. Januar wurde dem Arbeiter Albert Diehl ein Sohn geboren, der als 3000. Einwohner in das Standesregiſter eingetragen wurde. Die Gemeindeverwaltung übermittelte für den kleinen Erdenbürger den Eltern ein Sparkaſſenbuch mit Einlage. 5 Städt. Kunſthalle. Am Samstag, den 6. Februar, nachmittags 3 Uhr, wird Direktor Dr. Paſſarge durch die Ausſtellung„Neue deutſche Malerei: I. Teil: Nord⸗ und Oſtdeutſchland“ eine Führung abhalten. Der Ein⸗ tritt iſt frei. 55 I Schwere Kuppelei. Wegen ſchwerer Kuppelei ſtand der 39 jährige Wilhelm Sonnenſchein aus Düſſeldorf vor der Strafkammer Mannheim. Er hatte ein höchſt eigenartiges Dreiecksverhältnis begünſtigt und gefördert dadurch, daß er faſt 10 Jahre lang ſeinen und den Freund ſeiner Frau in ſeiner Wohnung und in ſeinem Schlafzimmer duldete, obwohl er wußte, daß dieſer Freund in einem ehebrecheriſchen Ver⸗ hältnis zu ſeiner Frau ſtand. 1936 wurde die Ehe aus bei⸗ derſeitigem Verſchulden geſchieden. Unterdeſſen war Sonnen⸗ ſchein nach Berlin verſetzt worden und hatte ſich dort eine Braut zugelegt. Seine frühere Frau hatte ſich unterdeſſen mit ihrem ehemaligen Mieter verheiratet. Während der letzten Jahre der an ſich ſchon brüchigen Ehe Sonnenſcheins baute man ein Siedlerhaus in Mannheim⸗Waldhof, zu dem der Freund 1000 Markt beiſteuerte. Daran ſchien ſich der Angeklagte in Berlin erinnert zu haben, denn plötzlich ließ er alles liegen und ſtehen und fuhr nach Mannheim, um ſeine Anſprüche auf das Siedlerhaus geltend zu machen. Er hätte das beſſer bleiben laſſen, denn ſeine frühere Frau, obwohl ſie ſich damit ſelbſt beſchuldigte, zeigte aus Rache ihren ehe⸗ maligen Mann wegen Kuppelei an. Nach längerer Beratung des Gerichts wurde er zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt. I 38 Verkehrsſünder. 28 Führer von Kraftfahrzeugen und Radfahrer wurden bei einer Verkehrskontrolle wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an weitere 10 Kraftfahrer, deren Fahrzeuge nicht in Ordnung waren, rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. — Anträge für das Geſellenwandern. Das Geſellenwan⸗ dern und der Geſellenaustauſch iſt eine Einrichtung der Deutſchen Arbeitsfront und beginnt wie alljährlich Ende April. Zum Geſellenwandern und Austauſch ſind folgende Handwerksberufe zugelaſſen: Metallhandwerk, Schmiede, Holz⸗ handwerk, Tiſchler(Bau⸗ und Möbeltiſchler), Stellmacher, Böttcher, Küfer und Schäffler, Nahrungsmittelhandwerk: Bäcker, Fleiſcher, Konditoren und Müller, Bekleidungs⸗ und Neinigungshandwerk: Friſeure, Schneider und Schuhmacher, Spezialhandwerke: Graveure, Bandagiſten, Orthopädie⸗ und Chirurgie⸗Mechaniker, ferner Buchdrucker und Buchbinder. Für die Bauhandwerker gelten beſondere Richtlinien. Zur Wan⸗ derſchaft werden nur charakterlich und politiſch einwandfreie und fachlich tüchtige Geſellen zugelaſſen. Die Anträge zur Wanderſchaft müſſen baldigſt geſtellt werden. Die Bedin⸗ gungen und Antragsformulare erhalten die Handwerksgeſellen bei den Kreisdienſtſtellen des Deutſchen Handwerks. Um die Tradition des zünftigen Geſellenwanderns weitgehendſt zu för⸗ dern, muß es Aufgabe der Obermeiſter und Meiſter der betreffenden Innungen ſein, ihre Geſellen ſofort auf das Ge⸗ ſellenwandern hinzuweiſen und zur Teilnahme zu veranlaſſen. — Kinder nicht unter dem vollendeten 6. Lebensjahr einſchulen! Einen beachtlichen Appell zu der Frage, wann das Kind eingeſchult werden ſoll, richtet in„Ziel und Weg“ Dr. J. Pienig an die deutſchen Eltern. Er iſt auf Grund jahrelanger Beobachtungen zu der Anſicht gekommen, daß aus vaſſiſchen Erwägungen das Schulalter unſerer Kinder nicht unter dem vollendeten Keb liegen dürfe. Faſt ohne Ausnahme laſſe ſich feſtſtellen, daß Kinder, die früh⸗ zeitiger eingeſchult wurden, in irgendeiner Form Scho den enommen haben. Die Frage, ob denn wirklich ein Unter⸗ ſchled von einigen Wochen oder gar nur Tagen ſo wichtig ſei, bejaht der Arzt. Das frühe Aufſtehen, die andere Rege⸗ lung der Tätigkeit und des Eſſens, das lange Stillſigzen, die vielen neuen Eindrücke und ſeeliſchen Bewegungen und Erregungen brächten eine Umſtellung mit ſich, deren Ein⸗ fluß von viel größerer Wirkung und Bedeutung ſei, als es bei oberflächlicher Betrachtung zu ſein ſcheine. 5 Großer indiſcher Abend bei den Radfahrern und Schützen. . Traditions⸗ und zeitgemäß haben dieſe beiden Geſell⸗ ſchaften auch dieſes Jahr wieder etwas ganz beſonderes aufgezogen unter dem Motto: Am Ganges und in Ben⸗ gali, gibt's unſ're erſte Kolonie. Die Saaldekoration iſt pracht⸗, prunkvoll und ſtilecht. Als Auftakt erfolgt der Einzug des indiſchen Maharadſchas mit großem Gefolge Perſönliches Erſcheinen des Mahatma Gandi iſt zugeſagt. Feuerfreſſer und Schlangenbeſchwörer erſcheinen in großer Zahl und werden ihre Künſte vorführen. Ebenſo erfolgt Vorführung der einheimiſchen Tiere wie Elefanten, Löwen und ſonſtiges Getier in eleganter Dreſſur. Indiſche Tempeltänzerinnen werden orientaliſche ſonſt nie zu ſehende Tänze vorführen. Für die Mufik ſorgt ein beſonders importiertes Orcheſter. Von der Höhe des Tempels hat man einen prachtvollen Rundblick auf das bunte Leben und Treiben. um den Abſtieg zu erleichtern, wurde eine beſondere Abgleitvorrichtung von einer hierfür beſtbekann⸗ ten Firma angebracht, die von Jung und Alt fleißig Die friedliche Landeroberung Der Arbeitsdienſt in der Landwirtſchaft.— Bauer und Technik. Berlin, 3. Februar. Den zweiten Tag der Vorſtandstagung des Reichsnähr⸗ ſtandes in Gemeinſchaft mit dem Forſchungsdienſt eröffnete Generalarbeitsführer Tholens mit einem Vortrag über den„Einſatz des Arbeitsdienſtes in der Landwirtſchaft“. Schon von Anfang an, ſo führte der Vortragende aus, ſtand als Ziel feſt, alle Kräfte zur Stärkung unſerer Ernährungs- baſis einzuſetzen. Die Durchführung dieſes Grundſatzes ſtieß jedoch auf erhebliche Widerſtände Trotzdem war es Anfang 1935 gelungen, die Mehrzahl der Abteilungen im Dienſt am deutſchen Boden wirtſchaftlich einzuſetzen. Dann machte der Vortragende Ausführungen, veran⸗ ſchaulicht durch Karten und Tabellen, über den Umfang der insgeſamt durchzuführenden Bodenverbeſſerungen, die Verteilung der Arbeitskräfte auf die verſchiedenen Ar⸗ beitsarten unter näherem Eingehen auf die Großarbeiten zwecks Regelung ganzer Flußläufe und Aufſchließung aus⸗ gedehnter Notgebiete. Beſonders eindrucksvoll wirkten u. a. die Darſtellungen über den Erfolg des Werkes im verfloſſenen Haushaltsjahr. Dieſer erſtreckte ſich auf insgeſamt rund 300 000 gekkar dau die durch Deichbau und Flußregelung, Vorflutaus⸗ au, Binnenentwäſſerung und Dränung, Umlegungsarbei⸗ ten ſowie Wirkſchaftswegebau in ihrem Erkrage um 10 bis 22 v. 9. geſteigert wurden. Dieſer durch die Arbeit eines Jahres erzielte jährlich wiederkehrende Mehrertrag hat einen Wert von annähernd 20 Millionen Mark. Zum Schluß gab der Vortragende einen Einblick in die Einſatzpläne der nächſten Zeit, die den Forderungen des Vierjahresplanes beſonders Rechnung tragen, ſowie über die Vorbereitungen, die einen weitgehenden Einſatz des Arbeits⸗ dienſtes zur Erntenothilfe ſichern ſollen. Die beiden folgenden Vorträge behandelten das Thema: „Bauer und Technik“. Miniſterpräſident a. D. Granzow erklärte u. a.: Wenn man in einer Arbeitsgemeinſchaft mit dem Blick für das große Ganze der Volkswirtſchaft die Technik richtig einſetzt, wird man die Steigerung der land— wirtſchaftlichen Erzeugung am eheſten fördern. Dazu gehört gleichzeitig die Beendigung der Landflucht, denn die Technik erfordert zur vollen Ausnutzung der durch ſie gegebenen Möglichkeiten zugleich mehr Menſchen und ver⸗ drängt ſie nicht etwa. Die Gefahren, die eine unrichtig und einſeitig eingeſetzte Landtechnik hervorbringen kann— wie es 3. B. der Einſatz des Mähdreſchers in Ueberſse hervor⸗ rief—, ind dann in keiner Weiſe zu befürchten, wenn wir die Geſamtheit der völkiſchen wie der wirtſchaftlichen Pro⸗ bleme erkennen. Als beſtes und ſicherſtes Mittel gegen die Landflucht muß der Bau ausreichender Wohnun⸗ gen und die Erleichterung der Landarbeit gelten. Im Anſchluß daran ſprach Profeſſor Dr. Dencker zum gleichen Thema. Er ſtellte in ſeinen Ausführungen beſon⸗ ders die Bedeutung der Beratung in allen lechniſchen Fragen für den Bauern heraus. Das Problem der Gegen⸗ wart heißt, möglichſt raſch die abgeſchloſſenen Erkenntniſſe der Forſchung in der Geſamtheit der landwirtſchaftlichen Betriebe nutzbar zu machen. Die größte Schwierigkeit liegt heute darin, daß durch die Verminderung der Arbeitskräfte und der Geſpanne eine ganz neue Stufe der Technik erfor⸗ derlich wird, die ganze Reihen von Maſchinenanſchaffungen bedingt. Das ſtellt große Anforderungen an das techniſche Verſtändnis des Betriehsleiters, ſo daß für die Mehrzahl der Betriebe eine Beratung ſehr zu wünſchen wäre. Ein zielbewußter Einſatz von techniſchen Hilfsmitteln in der deutſchen Landwirtſchaft wird ſtark dazu beitragen, daß das Ziel der Nahrungsfreiheit erreicht wird. Ueber landwirtſchaftliche Bauaufgaben ſprach Architekt Grebe. Die hohen Verluſte an Nah⸗ rungsmitteln ſind allgemein bekannt. Ein ſehr gro⸗ ßer Teil von ihnen iſt darauf zurückzuführen, daß Keller, Lagerräume, Speicher, Stallungen und ſonſtige bauliche Anlagen fehlerhaft ſind. Hier muß das Wiſſen und Kön⸗ nen des Bautechnikers einſetzen. Eine Intenſivierung der landwirtſchaftlichen Betriebe iſt eng mit dem Vorhanden⸗ ſein ausreichender und geſunder Wohnungen für Landarbeiter verbunden. Deshalb müſſen in den nächſten Jahren in größerem Umfange Landarbeiterwoh— nungen neu erſtellt werden. Gule Stallungen ſind die Vorausſetzung für eine Leiſtungsſteigerung der geſam⸗ ten deutſchen Viehhaltung. 50 Millionen Ver luſt durch Feldmäuſe Im weiteren Verlauf der Vortragstagung des Reichsnährſtandes hielt Abteilungsleiter Dr. Weiß einen Vortrag über die deutſche Viehzucht in den Jahren 1936⸗37. Er führte u. a. aus, die deutſche Tierzucht habe durch praktiſche Züchtung und Anwendung der Ergebniſſe der Vererbungswiſſenſchaft einen erfreulich hohen Stand erreicht. Im letzten Jahr ſeien verſchiedene geſetzliche und organiſatoriſche Maßnahmen durchgeführt worden. Die deutſche Tierzucht müſſe ſich ihrer großen Aufgoben im Rahmen des Vierjahresplanes bewußt ſein. Unterabteikungsleiter Vollert ging in ſeinem Vortrag „Der praktiſche Pflanzenſchutz“ auf die Nok⸗ wendigkeit der Durchführung eines praktiſchen Pflanzen ſchutzes ein. An Hand von Zahlen zeigte er die Höhe der Schäden, die durch einzelne Krankheiten verurſacht werden. Beſonders groß ſei der Schaden, der duich das Auftreten der Feldmäuſe in dieſem Jahr in unferen Klee und Lu⸗ zerneſchlägen entſtanden ſei. Er wies gach, daß von 2 Mil⸗ lionen ha 150 000 ha hätten umgepflügt werden müſſen, was insgeſamt einen Verluſt von 50 Millionen Mark aus⸗ mache. Ueber„Vordringliche Arbeiten der Pflanzenſchutz. forſchung“ ſprach der Direktor der Biologiſchen Reichs⸗ anſtalt Dr. Riehm⸗ Berlin-Dahlem. Hierbei wies er darauf hin, daß die Vorausſetzung für wirkſamen Pflanzenſchutz intenſive Pflanzenſchutzforſchung ſei. Auf Grund jolcher Forſchung müßten die bekannten Verfahren zur Schäd⸗ lingsbekämpfung zeitgemäß umgewandelt werden. Neu auftretende Schädlinge müßten erforſcht werden. 2 F Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 5. Februar, 19.30 Uhr: Miete F 14 und 2. Sondermiete F 7, ferner für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 560, 569 bis 570, 589 bis 590: Die luſtigen Weiber von Windſor. Oper von Otte Nicolai. Samstag, 6. Februar, 19.30 Uhr: Außer Miete: Fa⸗ ſchingskabarett„Allen wohl und niemand wehe, eine karnevaliſtiſche Prunkſitzung unter Mitwirkung dez geſamten Perſonals(Eintauſch von Gutſcheinen aufge⸗ hoben). Faſtnacht⸗Sonntag, 7. Miete: Faſchingskabarett„Allen wohl und nie⸗ mand wehe“, eine karnevaliſtif wirkung des geſamten Perſonals.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehr ben). Montag, 8. Februar, 19.30 Uhr: Außer Miete: Fa⸗ ſchingskabarett„Allen wohl und niemand wehe, geſamten Perſonals(Eintauſch von Gutſcheinen aufge⸗ hoben). Faſtnacht⸗Dienstag, 9. Februar, 19.30 Uhr: Außer Miete: Faſchingskabarett„Allen wohl und nie⸗ mand wehe“, eine karnevaliſtiſche Prunkſitzung unter Mit⸗ wirkung des geſamten Perſonals.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Februar, 19.30 Uhr: Außer eine karnevaliſtiſche Prunkſitzung unter Mitwirkung des Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 1. Februor 1937: das Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld, 3. Drittel 1986/37. 5. Februar 1937: die Gebäude⸗ ſonderſtener für Januar 1937. 5. Februar 1937: a) die Bürger⸗ ſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Januar 1937 einbehaltenen Beträge. b) die perſönliche Bürgerſteuer 1935/36, ſoweit die Anforderung durch einen beſonderen Nachtrags⸗ beſcheid erfolgte und die Fälligkeit bereits eingetreten iſt. 10. Februar 1937: Bürgerſteuer, 1. Viertel 1937, der mit beſonderem Beſcheid angeforderten Steuer 10. Februar 1937: die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer vom älteren Neuhausbeſitz, 4. Fünftel der für 1936 geforderten Steuerſchuld, falls monatliche Zahlung gewählt worden iſt. 10. Februar 1937: die bis dahin ällig werdende Vergnügungs⸗ euer. 10. Februar 1937: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene e zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadt kaſſe. Cedleche? 7 Waren feſſen puren! Zu Fastnacht! Weizenmehl, offen u. in 1 Kg u. 2,5 K Mühlenpackg. Reichsverb lligte Marmelade Pflaumen-Marmelade 500 r- 28 Apfelgelee-Nachpresse u. Vierfrucht⸗Marmelade 500 Er— 32 Neu! Erdbeermarmelade Verb., 500 gr 45 Konfitüren zum Aussuchen Erdbeeren, Aprikosen Johannisbeeren Pflaumen, Orangen jedes 500 gr-Glas—.70 Mischobst 500 fr—.85,—.65 Pflaumen, getrocknet 500 fr—.60,—.44 Aprikosen, gefr. 500 gr 1.— Pflaumen mit Stein 1 Kilodose—.60 Apfelmus 1 Kilodose 70 der richtige Kaffee Reklamemischung 125 gr—.65 3% Rabat mit Ausnahme weniger Artikel. 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