enen Generalſtab geben kann. Zum erſtenmal Nr. 30(2. Blatt). Freitag, 5. Februar 1937 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. In den Herzen aller Deutſchen klingen noch die ſtolzen, aufrüttelnden Worte nach, die der Führer am 30. Ja- nuar geſprochen. Stark war aber auch der Nachhall in der ganzen Welt, ob man es draußen wahr haben will oder nicht. Die anderen Völker fühlen doch— wenn ſie es auch noch nicht alle mit klarem Verſtand erkennen—, daß hier ein anderer, ein ganz neuer Geiſt erwachſen iſt. Nimmt man alles in allem, ſo ſtellt man eine Zuſtimmung, zum mindeſten aber eine ſachliche Würdigung der Friedensbe⸗ reitſchaft Deutſchlands in einem Maße feſt, wie wir es bis⸗ her in der Weltpreſſe ſelten gewohnt waren. Neben anderen Fragen, die daraufhin in der Abgeſchloſſenheit der europäi⸗ ſchen Kabinette erörtert werden, wird vor allem die Kolo⸗ nialfrage wohl jetzt nicht mehr zur Ruhe kommen, und das iſt ſchon ein großer Schritt auf dem Wege zu ihrer Bereini⸗ gung Im übrigen tun Frankreich und England auf einmal etzt ſo als ob die Rede Adolf Hitlers nichts Neues gebracht hätte. Darin liegt Syſtem: Nach jeder großen Kundgebung des Führers für den Frieden zeigen ſich die beiden Mächte zunächſt ſtark beeindruckt, gehen aber faſt im gleichen Augen⸗ blick in eine Art Abwehrſtellung über, während man na außen hin von„ſorgfältiger Prüfung, wichtigem Beitrag“ und dergleichen ſpricht. Die Stellung dieſer Mächte iſt be⸗ greiflicherweiſe gegenüber ſolchen nachdrücklichen Bekundun⸗ en und praktiſchen Befriedungsplänen, wie ſie ſeit vier ahren von Berlin r An 0 ſchwierig wie wenig be⸗ neidenswert. Denn der Abſtand zwiſchen der langen Liſte handgreiflicher deutſcher Vorleiſtungen einerſeits und der ſo gut wie ausſchließlich negativen Haltung jener Mächte an⸗ dererſeits wird naturgemäß der Umwelt ſchließlich doch klar. So findet man beiſpielsweiſe in der italieniſchen Preſſe ſehr offenherzige und nüchterne Kritiken gegenüber der Rede des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos. Unterdeſſen hört man aus London, man wolle gewohnheitsgemäß noch einige Rückfragen nach Berlin zu den Ausführungen Adolf Hitlers richten. * Die Kämpfe in Spanien haben gegenwärtig offen⸗ bar wieder einen gewiſſen Abſchluß erlangt. Im Südoſten von Malaga bauen die Truppen der nationalen Regierung ihre Stellungen aus und bereiten alles für einen neuen Fortgang der Offenſive vor. An den übrigen Fronten aber herrſcht einigermaßen Kampfesſtille. Die nächſte Zu⸗ kunft muß erweiſen, ob es ſich dabei um die Ruhe vor dem Sturm handelt oder ob die Fronten ſo feſtgekrallt ſind, daß von beiden Seiten nicht der Verſuch unternommen wird, zu größeren Offenſiv⸗Handlungen überzugehen. Man muß ſich ja vergegenwärtigen, daß nach einer Kampfes⸗ tätigkeit von länger als einem halben Jahre die Menſchen⸗ und Materialreſerven nicht ſo ſtark ſind, um durch eine Maſſierung von Kriegsgerät und Munition nach dem Mu⸗ ſter der Durchbruchsſchlachten im Weltkriege eine Entſchei⸗ dung zu erzwingen. Offenſichtlich hält die nationale Regie⸗ rung auch zunächſt mit größeren Kampfhandlungen zuriick, um einmal die engliſchen Bemühungen um die Herbeifüh⸗ rung einer wirklichen Nichteinmiſchung in ihrem Erfolg abzuwarten. Auch der Caballero⸗Ausſchuß ſtellt zwiſchen den Kämpfen ſeine Betrachtungen an. Er hat jetzt in Va⸗ lencia eine neue Komödie aufgeführt. Er ließ die Cortes tagen. Natürlich handelt es ſich dabei nur um ein küm⸗ merliches Rumpfparlament. Caballero hat eine Rede ge⸗ halten, die ſich mit der von England vorgeſchlagenen Kü⸗ tenkontrolle befaßt. Er verkündete großmütig, daß ſein flueſchuß die Kontrolle der e e grund⸗ ſätzlich anerkenne, jedoch mü te dieſe Kontrolle lediglich 9 die Freiwilligen für die nationale Regierung 1 Fre werden. Das ſtellt wirklich den Gipfelpunkt der Frechheit dar, deckt ſich aber mit den Anſichten der Sowjetregierung, die offenbar durch Herrn Moſes Roſenberg ihrer Valencia⸗ Filiale die erforderlichen Anweiſungen gegeben hat. * Ob die polniſche Meldung über die offene Auflehnung Woroſchilows gegen die Verhaftungsbefehle Sta⸗ lins im Kreiſe des ſowjetruſſiſchen Generalſtabes wörtlich utrifft, iſt nicht entſcheidend. In jedem Fall hat Stalin in en letzten Monaten die innere Spannung auf eine offene Kriſe geſteigert. Die neueſten Verhaftungen griffen in den Stab der engſten und perſönlichen Mitarbeiter des Kriegs⸗ kommiſſars Woroſchilow ein, der darin einen Mißtrauens⸗ beweis Stalins gegenüber den maßgeblichen Leuten der bol⸗ ſchewiſtiſchen Heeresleitung ſah. Ob Woroſchilow nun die ohen GPU⸗Funktionäre, die ſeine Mitarbeiter verhaften ſolten ſeinerſeits wirklich verhaften ließ oder nicht, in jedem Fall dürfte der Kriegskommiſſar die Gelegenheit benutzt haben, um einerſeits der übermächtig und übermütig ge⸗ wordenen GPu, alſo der Tſcheka, einen derben Denkzettel u erteilen und andererſeits dem„roten Zaren“ zu zeigen, aß er ſelbſt Maſſenmördern vom Schlage des Politbüros keine Blankovollmacht für ein beliebiges Herumſchießen im ürfte dem bisher allmächtigen Stalin in offenem Wider⸗ tand jemand entgegengetreten ſein. Selbſt eine vorſichtige Kritik iſt an Maßnahmen Stalins im Kreiſe des Politbü⸗ tos bisher nur ein einziges Mal geübt worden. Als näm⸗ lich der berüchtigte erſte Chef der ſcheka, Oſcherſinſki, nach ſeiner Abſetzung in ſeiner ſpäteren Eigenſchaft als Leiter des Transportweſens einmal eine Krikik an einer Maß⸗ nahme Stalins auch nur andeutete, wurde er von Stalin mit derartig unflätigen Beſchimpfungen zugedeckt, daß er ohnmächtig zuſammenbrach und noch am Abend des glei⸗ chen Tages am Herzſchlag ſtarb. Eine Empfindlichkeit, die ſelbſt in Moskau niemand dem kälteſten Maſſenſchlächter er Sowjets zugetraut hätte, Italiens Außenminiſter, Graf Ciano, traf ſich mit dem türkiſchen m, ch en in Mailand. Ein feſt umkiſſenes Programm, an deſſen erſter Stelle die italie⸗ niſche Zuſtimmung zu den Ergebniſſen der Konferenz von ontreux über die Schließung der Dardanellen ſteht, harrte der Erledi ung Die Beſeitigung der aus dem Abeſſinien⸗ Konflikt eiſhumeſtden ſärkiſch talieniſchen Spannung ſtellt nach dem britiſch⸗italieniſchen Uebereinkommen einen zweiten wichtigen Schritt 90 915 5 des Kräfteverhält⸗ niſſes im Mittelmeer dar. Waren bis dahin ſchon zwiſchen om und Athen neue Fäden l worden, ſo dürfte gach der türkiſchsitalieniſchen Aussprache erſt recht kein Hindernis mehr für ein fate e Verhältnis zwi⸗ ſchen Griechenland und Italien be tehen. Dieſes Ergebnis von Mailand bedeutet für Italien wie für die Türkei glei⸗ chermaßen einen Erfolg. Je enger ſich die türkiſch⸗italieni⸗ kulturelle Einfluß Italiens in Vorderaſien werden. Die italieniſchen Miſſionsſchulen haben ſeit zwanzig Jahren einen friedlichen Kampf mit den bis dahin vorherrſchen⸗ den Einfluß der franzöſiſchen Erziehun sanſtalten im Orient aufgenommen, ein Vorgang, der in en eeich angeſichts der überaus guten Beziehungen des Faſchismus zum Islam mit ſteigender Veſorgnis verfolgt wird. Das Arbeitsverhältnis Nun ordnungsgemäße Löſung iſt möglich. Der Präſident des Landesarbeitsamtes Südweſtdeulſch⸗ land teilt mit: Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Göring, hat unter dem 22. Dezember 1936 die ſiebente Anordnung zur Durchführung des Vier⸗ jahresplanes erlaſſen. Die Beſtimmungen ſind ſowohl für Betriebsführer als auch für Gefolgſchaftsangehörige der be⸗ treffenden Wirtſchaftszweige von Bedeutung und werden genauer Beachtung empfohlen. Durch dieſe Anordnung ſoll zum Zweck eines geregelten Arbeitseinſatzes und insbeſondere angeſichts der bedeutſa⸗ men Aufgaben, die namentlich der Eiſen- und Metallwire⸗ ſchaft, dem Baugewerbe, der Ziegelinduſtrie und der Land⸗ wirtſchaft im Rahmen des Vierfahresplanes zufallen, in dieſen Wirtſchaftszweigen ſichergeſtellt werden, daß Arbei⸗ ter oder Angeſtellte nur nach ordnungsgemäßer Löfung des Arbeitsverhältniſſes ihren Arbeitsplatz verlaſſen. Die Unternehmer der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft, des Baugewerbes und der Ziegelinduſtrie ſowie landwirtſchaft⸗ liche Betriebsführer können im Fall unberechtigter vorzei⸗ tiger Löſung des Arbeitsverhältniſſes durch den Arbeiter oder Angeſtellten das Arbeitsbuch bis zu dem Zeitpunkt zurückbehalten, in dem die Beſchäftigung im Fall einer ordnungsmäßigen Löſung des Arbeitsverhältniſſes enden würde. In den aufgeführten Wirtſchaftszweigen kann der Unter⸗ nehmer im Fall einer unberechtigten vorzeitigen Löſung des Arbeitsverhältniſſes durch den Arbeiter oder Angeſtell⸗ ten das Arbeitsbuch zurückbehalten. Die Zurückbehaltung iſt demnach in ſein Ermeſſen geſtellt. Im Fall unberechtigter Zurückbehaltung des Arbeitsbuches iſt der Betriebsführer gegebenenfalls ſchadenerſatzpflichtig. Beſteht über die Berechtigung zur vorzeitigen Löſung des Arbeitsverhältniſſes Streit, ſo kann die ſofortige Rück⸗ gabe des Arbeitsbuechs durch einſtweilige Verfügung des Arbeitsgerichts angeordnet werden. 5 3 7* n.— Verkehrsunfälle in Baden Ein Aeberblick über das Jahr 1936. Im vierten Vierteljahr 1936(Oktober bis Dezember) wurden in Baden 2544 Straßenverkehrsunſälle gemeldet. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, wofür 2362 Unfälle gemeldet waren, iſt zwar eine Zunahme von 182 Unfällen oder um 7,7 v. H. zu verzeichnen, doch will dies gegenüber der ſtarken Zunahme des Kraftfahrzeugbe⸗ ſtandes im letzten Jahre wenig beſagen. Nach der Feſtſtel⸗ lung des Ergebniſſes des letzten Vierteljahres von 1936 kann nun auch eine Jahreszuſammenſtellung gegeben werden. Es ereigneten ſich im 1. Vierteljahr 1936 1837 Unfälle, im 2. Vierteljahr 3139, im 3. Vierteljahr 3191, im 4. Vier⸗ teljſahr 2544 Unfälle. Somit ſchließt das Jahr 1936 mit zuſammen 10711 Straßenverkehrsunfällen für Baden ab, d. ſ. auf den Tag umgerechnet 29 Unfälle. Da im 4. Vierteljahr 1936 bei Verkehrsunfällen 88 Perſonen getötet und 1564 verletzt wurden(im gleichen 1985 raum des Vorjahres waren es 90 Getötete und 1427 Ver⸗ letzte), ergeben ſich auch hier für das Jahr 1936 bedenklich hohe Zahlen und zwar beträgt die Zahl der bei Verkehrs⸗ unfällen getöteten Perſonen 39, verletzten Perſonen 7834. Auch hier umgerechnet, ergibt dies je Tag mehr als einen Toten und 20 Verletzte, alſo a täglich 29 Anfälle, 1 Toter, 20 Verletzte. Dieſe Zahlen können nicht eindringlich genug vor Augen ge⸗ halten werden. Um nun auf die Anfälle im vierten Vierteljahr noch etwas näher einzugehen, ſo iſt hier zu ſagen, daß die Unfälle in dauerndem Rückgang begriffen find. Von den Unfällen ereigneten ſich 1899 innerhalb geſchloſſener Ortsteile und 645 außerhalb ſolcher. 38 Unfälle erfolgten auf einer Reichsauto⸗ bahn. 82 2314 Unfällen(d.. 91 v. H.) waren Kraftfahr⸗ zeuge beteiligt, und zwar insgeſamt 3290. Außerdem waren beteiligt 755 Fahrräder bezw. Radfahrer, 395 Fußgänger, 197 beſpannte Fuhrwerke, 125 Straßenbahnfahrzeuge, 58 an⸗ dere Fahrzeuge uſw. Schuld an dem Unfall trug in 1867 Fällen der Kraftfahrzeugführer, in 315 der Radfahrer, in 89 der Führer eines ſonſtigen Fahrzeugs, in 22 der Fußgänger. In 447 Fällen lag eine andere Urſache vor, ſo in 219 Fällen Glätte oder Schlüpfrigkeit der Fahrbahn, in 51 Nebel uſw. In 56 Fällen war die AUnfallurſache nicht feſtzuſtellen. Deine Kraft Deinem Volke Am Samstag und Sonntag findet die fünfte große Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfswerkes ſtatt. 51 0 Die NS.⸗Kriegsopferverſorgung, der Kyffhäuſer 85 J Luftſchutz, Luftſport und Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Stu⸗ dentenbund werden die aus Bernſtein geſchnittenen Eichen⸗ und Kleeblätter verkaufen. e e eber tauſend Familien haben dur ieſen 1 au 10 des Minterhilfswertes auf Monate hinaus 5 115 Brot erhalten. Der Erlös aus dem Verkauf dieſer Ab⸗ zeichen ſoll nun Millionen von Volksgenoſſen im ganzen 5 ehen, 5 die dee Kraft— Deinem Volke! verpflichtet jeden einzelnen Volksgenoſſen, durch den Erwerb der— 755 ſteinnadel dazu beizutragen, daß auch die fünfte S 11 ßenſammlung des WSH W. zu einem vollen Erfolge geſta wird. f nſte Dank iſt dann das ſtolze Bewußtſein, das ein. mitgeholfen zu haben im Kampf gegen die Not des Winters zum Wohle des ganzen Volkes. gez.: Dinkel, Gaubeauftragter für das WH W. 1936-37. Neben anderen Verbänden ſammeln Fronkkämpfer und ſchen eziehungen geſtälten, deſto arößer dürfte auch der Glückhaftes Gold Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Goethe. Es iſt ein eigen Ding in das Gold. Es glänzt und gleißt, es leuchtet und lockt, es macht glücklich und— un⸗ glücklich. Wie unglücklich der Reichtum unermeßlichen Goldes machen kann, davon wußte der König Midas, der einſt im grauen Altertum in Kleinaſien über die Phrygrier herrſchte, ein Lied, und zwar ein garſtig Lied zu ſingen. Unerſättlich war ſeine Gier nach dem Gold, ſo uner⸗ ſättlich, daß er ſich wünſchte, daß alles, was er mit ſeinen Hände berühre, ſich in Gold verwandeln möge. Und ſiehe da, ſo erzählt die Sage, ſein Wunſch wurde ihm gewährt. Doch kaum war dies geſchehen, da zeigte es ſich, welch' törichten Wunſch König Midas ausgeſprochen hatte. Denn nun verwandelte ſich auch Speiſe und Trank in eitel Gold, ſo daß de. arme, reiche König elendiglich verhungert wäre, hätten die Götter ihn nicht vom Fluch des Goldes erlöſt. Der tiefe Sinn dieſer Sage iſt im Laufe der Jahr⸗ tauſende immer wieder offenbar geworden. Denken wir nur an das mittelalterliche Spanien, daß ſich der reichen Goldſchätze Südamerikas bemächtigte. Ein Strom des Reichtums ergoß ſich nach Spanien; niemand brauchte zu arbeiten, denn jedermann beſaß bald Gold genug, um ſich alles kaufen zu können. Doch ſelbſt dieſer ergiebige Gold⸗ ſtrom mußte eines Tages verſiegen. Das Gold verließ das Land, bittere Armut zog ein. Auch den Geizhals kennen wir alle, der auf ſeinen Goldſchätzen lieber verhungert, als daß er ſich von ihnen trennt. Nur ein Volk gab es, daß unermeßliche Goldvorräte beſaß und das darob nicht unglücklich und arm wurde. Es war das Volk der Germanen. Es waren unſere nor⸗ diſchen Vorfahren, die an der Oſtſeeküſte, einſtmals auch an der Nordſeeküſte, im heißen Ringen mit der Macht und Gewalt des Meeres das„germaniſche Gold“, den Bern⸗ ſtein, eroberten. Ja, eroberten! Denn es erforderte Mut, Kühnheit und Tatkraft, auf das wildbewegte Meer hin⸗ auszufahren, um den vom Sturm an die Oberfläche ge⸗ riſſenen Seetang zu fiſchen, und ihm den Bernſtein zu entwinden. Bis nach Italien und Griechenland, bis nach Afrika und tief nach Aſien hinein fand dieſes germaniſche Gold Abſatz. Was das Herz der Germanen begehrte, wurde für dieſe Bernſteinſchätze eingetauſcht. So wurden unſere Ahnen nicht nur wohlhabend, ſondern reich und glücklich. Das Geheimnis dieſes Goldes war: es war erarbeitet! Dieſes Gold des Meeres fiel unſern Ahnen nicht in den Schoß, wie einſt dem König Midas; war nicht beutegierig entführt, wie einſt von den Spaniern; war nicht erwuchert, wie das Gold des Geizhalſes. Dieſes Gold war ehrlich, war redlich, war mühſam und unter Gefahr verdient. Noch heute wird an der Oſtſeeküſte, droben im Sam⸗ land, Bernſtein gewonnen. Und wenn es auch auf andere Weiſe geſchieht wie ehedem in Germanien: es wird auch erarbeitet. Das Geheimnis, daß nicht Gold und Geld glücklich machen, ſondern die Arbeit, und daß ſie allein die Grund⸗ lage wahren Reichtums iſt, hat uns Adolf Hitler wieder vor Augen geführt. Er gab dem deutſchen Volke Brot, indem er ihm Arbeit gab. Dieſes Geheimniſſes hat ſich auch das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes bemächtigt. Es wäre ja ebenſo einfach, allen bedürftigen Volksgenoſſen Geld in die Hand zu drücken. Doch würde es ſie glücklich machen? Der Deutſche will Arbeit aber keine Almoſen! So fördert das WH W. die Heimatarbeit in den Notſtandsgebieten oder verſchafft, wie in Oſtpreußen, den Bernſteinarbeitern und Bernſteinarbeiterinnen Abſatz und bringt ſo Freude und Glück in ihre Werkſtätten und Stuben Wohin aber mit den verarbeiteten Bernſteinſchätzen? Nun, am 6. und 7. Februar werden wir alle Gelegen⸗ heit haben, dieſen Abſatz auch von uns aus zu fördern! Zierliche, hübſche, blanke Eichenblätter und vierblättriger Glücksklee, werden uns dargeboten werden. Und wir alle tun gut daran, uns dieſes Glück zu ſichern. Denn auch das wußte man ſchon im Altertum, daß der Bernſtein rätſelhafte Kräfte in ſich birgt; und nicht zuletzt aus die⸗ ſem Grunde wurde der Bernſtein ſo ſehr begehrt. So ſchließt ſich ein geheimnisvoller Ring: unſern oſt⸗ preußiſchen Volksgenoſſen bringt der Bernſtein Arbeit, die Arbeit bringt ihnen Brot und Glück, und dieſes Glück ſtrömt durch den Bernſtein auf uns über. Wahrlich: es iſt ein glückhaft Gold! Friedrich Bubendey. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kieinviehmarkt v. 4. Febr. Auftrieb: Fer⸗ kel 500 Stück bis ſechs Wochen 8 bis 14, über ſechs Wochen 14 bis 23; Läufer 284 Stück 23 bis 30 Mark. Marktver⸗ lauf: mittel. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 4. Febr. Notierungen unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt v. 4. Febr. Auftrieb: 80 Rinder, darunter 7 Ochſen, 7 Bullen, 67 Kühe, 6 Färſen, fer⸗ ner 849 Kälber, 93 Schafe, 628 Schweine. Preiſe: Bul⸗ len 43; Küße 41 bis 43, 35 bis 89, 30 bis 33, 21 bis 253 Färſen 44, 40, 39, Kälber 60 bis 65, 45 bis 55, 40, 34 bis 40 Lämmer, Hämmel— 45 bis 47, 40 bis 44, 33 bis 30 Schafe 35 bis 40, 30 bis 34, Schweine—, 52,5, 52,5, 52,5, 51,5, 48,5, 52,5, 48 bis 50,5. Marktverlauf: AA⸗ Tiere über Notiz. Großvieh und Schweine zugeteilt; Kälber, Hämmel und Schafe lebhaft, ausverkauft. i 4 Mannheimer Wochenmarkt v. 4. Febr. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,5 bis 5, Salatfartoffeln 12 bis 15; Wirſing 10 bis 18; Weißkraut 7 bis 10; Rotkraut 8 bis 15; Blumenkohl, St. 20 bis 50; Roſenkohl 25 bis 30 Gelbe Rüben 7 bis 10, Rote Rüben 7 bis 10 Spinat 25 bis 30, Zwiebeln 8 bis 10; Schwarzwurzeln 20 bis 30; Endivienſalat, St. 20 bis 35; Feldſalat 80 bis 120; Ober⸗ kohlraben, St. 4 bis 10, Rettich. St. 8 bis 30; Meerrettich, Kriegsopfer— weißt Du, was Du ihnen ſchuldig biſt? St. 10 bis 60 Suppengeünes, Jeterſilie, je Bſchl. 4 bis 8; 22 Welt eee—— Die Zahl der Jungehen nimmt zu Aus dem kürzlich erſchienenen Statiſtiſchen Jahrbuch 1936 für das Deutſche Reich ergibt ſich, daß die Ehe⸗ ſchließungen nicht nur der Zahl nach zugenommen haben, ſondern daß ſich vor allem bei den Frauen eine wachſende Neigung geltend macht, jung zu heiraten. Die Anzahl der Frauen, die ſich vor Vollendung des ſechzehnten Lebens— jahres verheirateten, hat ſich faſt verdoppelt. Unter den 36 Mädchen, die im Jahre 1935 ſo früh in die Ehe traten, war ſogar eine, die noch nicht fünfzehn Jahre alt war. Im Alter zwiſchen 16 und 17 Jahren heirateten 1128, im Alter zwiſchen 17 und 18 Jahren 4383 Mädchen. Eine von dieſen jungen Ehefrauen wurde ſchon im ſiebzehnten Lebensjahr Witwe. Wenn es auch dabei geblieben iſt, daß die Mehr⸗ zahl der deutſchen Mädchen im Alter von 21, 22 und 23 Jahren ſich verehelicht, ſo ſprechen doch die obigen Er⸗ gebniſſe der Statiſtiker eine deutliche, in die Zukunft weiſende Sprache. Eine kraftvolle Bevölkerungspolitik kann ſich nicht darauf beſchränken, junge, einen erbgeſunden Nachwuchs verſprechende Ehen zu fordern und zu fördern, ſondern es muß den jungen Eheleuten ſelbſt zur Pflicht gemacht werden, daß ſie durch verantwortungsbewußtes Handeln ihren frühen Entſchluß rechtfertigen und von ſich aus alles tun, um der Volksgemeinſchaft eine auch wirtſchaftlich geſunde Familie einzureihen. Es iſt erfreulich, der Statiſtik entnehmen zu können, daß auch bei den Männern die Neigung zu früher Ehe vorhanden iſt. Dieſe Tatſache weiſt darauf hin, daß im Gegenſatz zu den früheren Jahren der Arbeitsloſigkeit gerade der jungen Leute die ſteile Auf⸗ wärtsentwicklung der deutſchen Wirtſchaft bei der jungen Generation dem Optimismus und Vertrauen in die eigene Kraft wieder Geltung verſchafft hat. Jede Spätehe bedeutet einen Generationsverluſt, Jung⸗ ehen dagegen ſind bevölkerungspolitiſch außerordentlich wertvoll. Eine Verkürzung der Schul⸗ und Ausbildungs⸗ zeit, wie ſie vielfach angeſtrebt wird, ſchafft in erſter Linie die Möglichkeit, daß ein Mann frühzeitig heiraten kann. Bei dem Mädchen hängt die Jungehe in ſtarkem Maße da⸗ von ab, daß es in der Lage iſt, die nötige Ausſteuer zu er⸗ halten. Wie viele Eltern müſſen mit einiger Sorge dem Maßen a ihres Kindes entgegenſehen. Die meiſten ädchen müſſen ſich daher in jahrelanger Berufsarbeit ihr Geld für die Ausſteuer ſelbſt verdienen. Um ſo mehr iſt Selbſthilfe Pflicht. Die Ausſteuerverſicherung, die in ſteigendem Maße ſich auch bei uns eingebürgert hat, iſt das für die meiſten Eltern gegebene Mittel, für den Fall der eirat ihrer Tochter die nötige Ausſteuer bereitzuſtellen. war wird es keine Eltern geben, die ſich nicht beizeiten 405 die wirtſchaftliche Fundierung der Ehe ihrer Tochter mmern, ihnen gerade führt die Statiſtik vor Augen, daß ſie mit dieſen wirtſchaftlichen Maßnahmen gar nicht früh genug beginnen können. Je jünger die Kinder heiraten, deſto weniger fundiert wird die wirtſchaftliche Lage der elterlichen Ehe noch ſein, um ſo weniger haben dieſe Eltern Zeit gehabt, das Nötige für die Ausſteuer der Tochter zu⸗ rückzulegen. Die Statiſtik kann zwar im Einzelfall keine Auskunft darüber geben, wann dieſe oder jene Tochter heiratet, aber ſie macht allen verantwortungsbewußten Eltern klar, mit welchen Möglichkeiten auch ſie rechnen müſſen. Ueber die Mehrlingsgeburten gibt das neue Statiſtiſche Jahrbuch Auskünfte, die manchen überraſchen werden. Wenn auch die Fünflinge der kanadiſchen Familie Dionne ein „Rekord“ ſind, mit dem wir es nicht aufnehmen können, ſo berichtet unſere Statiſtik doch immerhin von drei Vierlings⸗ geburten und 153 Drillingsgeburten in Deutſchland. Die Zahl der Mehrlingskinder, einſchließlich der Zwillinge, betrug im Berichtsjahr 14400 Knaben und 13900 Mädchen. Der Säugling hat Durchfall Wenn Säuglinge Fieber und Durchfälle bekommen, denkt man natürlich zunächſt daran, daß eine akute Darm⸗ erkrankung vorliegt. Dabei darf man aber nicht vergeſſen, daß jede andere fieberhafte Erkrankung bei einem Säugling Durchfälle hervorrufen kann, da der Darm in dieſem Lebensalter noch ſo empfindlich iſt, daß er auf jede Ver⸗ änderung des allgemeinen Körperbefindens zuweilen mit Durchfällen reagiert. Durchfälle und Fieber müſſen alſo bei einem Säugling nicht immer durch eine reine Darm⸗ krankheit oder durch Ernährungsſchäden bedingt ſein. Da nun aber ein Säugling nicht ſagen kann, wo es ihm weh tut, ſo iſt es oft ſchwer, den eigentlichen Ausgangspunkt für eine derartige Erkrankung herauszufinden. Dabei ſoll man aber nicht vergeſſen, daß im Säuglingsalter Ohr⸗ erkrankungen recht häufig ſind, und zwar handelt es ſich meiſt um Mittelohrentzündung im Anſchluß an leichte Er⸗ kältungen. An ſolche ſoll man jedenfalls immer denken, wenn bei Fieber und Durchfällen kein rechter Grund für die Erkrankung zu finden iſt. Dann müſſen alſo die Ohren des Kindes auf jeden Fall ärztlich unterſucht und behandelt werden. Aerztliche Rund ſchau Tauſendgüldenkraut gegen Sodbrennen Trinken Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen eine Taſſe Aufguß von Tauſendgüldenkraut ohne Zucker. Ferner hat ſich eine Meſſerſpitze voll Natron, in Waſſer aufgelöſt, beim Einnehmen gut bewährt. Es iſt auch gut, ab und zu ein Stückchen Ingwerwurzel zu kauen oder einen Teelöffel voll roher Haferflocken zu eſſen. *. Naſenröte kann verſchiedene Urſachen haben, z. B. kann es ſich um ein Hautleiden handeln oder um Störungen des Blutumlaufs. Wechſelbäder(warm und kalt) oder kühle Umſchläge mit Eſſigwaſſer regen die Blutzirkulation an. Auch Waſchungen mit Meerrettichſaft werden empfohlen. Alkoholiſche Getränke in jeder Form ſind zu meiden. . Aeltere Menſchen leiden oft an einem Krampfzuſtand der Blutgefäße des Gehirns, der ſich in einem Schwindel⸗ gefühl äußert. Umſtellung auf vegetariſche Lebensweiſe und Durchführung der altbewährten Knoblauchkur iſt hier angebracht. Am ſicherſten iſt jedoch eine Behandlung durch den Arzt. Die Frau und ihre Verdorbene Konſerven Das Verderben von Konſerven iſt gewöhnlich die Folge des Auftretens von Mikro⸗Organismen, ſeltener iſt der Schaden auf chemiſche Urſachen zurückzuführen. Gewöhnlich erweiſen ſich Obſtkonſerven dauerhafter als Gemüſe⸗ konſerven. Die in Früchten vorkommenden Kleinlebeweſen ſterben ſchon bei einer Temperatur von 200 Grad Celſius raſch ab. Auf Kleinlebeweſen zurückzuführen find die Gärungsvorgänge, die ſich durch Gas⸗, Alkohol⸗ und Eſſig⸗ ſäurebildung, Verfärbung, Trübung, Schimmelanſatz oder faulige Zerſetzung andeuten. Trübungen von Fruchtſäften ſind die Folge von Alkohol- und Eſſigſäuregärung. Toxin⸗ bildende Kleinlebeweſen ſpielen bei Obſtkonſerven ſchon deshalb keine Rolle, weil in ihnen nicht die zum Leben dieſer Mikroorganismen erforderlichen Eiweißſtoffe ent⸗ halten ſind. Auf jeden Fall ſind diejenigen Konſerven ungenieß⸗ bar, bei denen ſich Metall von den Büchſen oder der Löt⸗ maſſe aufgelöſt hat. Die Auflöſung von Metallen tritt ein bei Freilegung der Verzinnung unter dem Einfluß von Fruchtſäure. Sehr ſtark greift zum Beiſpiel Rhabarber⸗ kompott die Verzinnung an. J K. Altbewährte Hilfsmittel beim ... Vertilgen von Wanzen waren recht einfach und dennoch ausgezeichnet wirkſam. Man ſtellte folgende Miſchung her: „ Kilogramm Stückenalaun wurde in 1 Liter kochendem Waſſer aufgelöſt und damit die verwanzten Stellen be⸗ ſtrichen. Nach dem Erkalten der Löſuna kriſtalliſiert das Alaun wieder aus und die Brut erſtickte unter der Ein⸗ wirkung des Mittels. Selbſtverſtändlich müſſen die Stellen, beſonders die Eier, gut beſtrichen, wohl aber die Politur der Möbel gut geſchont werden. * Entfernen eines angebrannten Bodenſatzes in Koch⸗ töpfen waren nicht minder einfach. Man miſchte Aſche mit Waſſer, ſo daß ſich ein Brei ergab, und ſcheuerte damit die Emaillekochtöpfe aus. Ein Abkratzen ſelbſt der zäheſten Stellen war nicht erforderlich. aK. Entfernen von Grasflecken aus Woll⸗, Baumwoll⸗ oder Ae beſtanden darin, daß man dieſe vorſichtig mit Zinnchlorid behandelte und dann ſofort nachwuſch, wozu reines Waſſer diente. — lade, d die kein Alkali und keine Kalkseife im Haar und dafür sorgen, daß es nicht nachdunkelt, Für Blondinen besonders zu empfehlen: Schwarzkopf. Schaumpon Sorte Kamille zu 20 Pf. Schwarzkopf-Extra-Blond mit Blondverstärker zu 30 Pf. Blondes Haar bedarf wegen seiner Empfind- lichkeit besonderer Pflege. Man wäscht es daher nur mit Mitteln, zurücddlassen also mit für Kleider — Zolchnung U. Körnig Voll Sehnſucht warten wir jetzt auf die Frühlingsſonne, die uns ihre warmen Strahlen endlich wieder ſchicken ſoll und die alten, uns ſo leidgewordenen dunklen Kleider in den Schrank verbannt, um uns den Schmuck hellerer Farben zu erlauben. Aber noch iſt es zu kalt für die dünnen Kleider, und da hilft uns oft die Friſche eines kleinen weißen Kragens, das ſchon ſo lange getragene Winterkleid ein wenig zu vergeſſen. 5 Aus leuchtend weißem Pikee gearbeitet und etwas ge⸗ ſtärkt, geben ſie jedem Geſicht eine lebhafte freundliche Farbe, die uns friſch und gepflegt ausſehen läßt. Dabei iſt dieſe hübſche modiſche Kleinigkeit gar nicht teuer, beſonders wenn geſchickte Hände ſie ſelbſt anfertigen, mit etwas Stepperei verzieren oder einer kleinen Litze ſäumen. Dieſe freundlichen Kragen helfen uns ſicher, den Frühling etwas geduldiger zu erwarten. 5 3 Der Peterſilientopf Wir können ſo manches aus der Zeit unſerer Groß⸗ eltern lernen! Vieles iſt in Vergeſſenheit geraten, was durchaus praktiſch geweſen iſt— nur, weil es„großmütter⸗ lich“ war. Dazu gehört auch der Peterſilientopf. Ich glaube, Generation“. Alſo: was iſt ein Peterſilientopf? Wir gehen zum Topfwarenhändler und bitten ihn, uns einen Peterſilientopf beſorgen zu wollen. Er wird es gern tun und— wenn er ihn nicht gar vorrätig hat— bei der nächſten Sendung mitbeſtellen. Es iſt ein tönerner oder Steinguttopf, der zwei Henkel, wie jeder andere Topf be⸗ ſitzt, aber deſſen Wandungen nun Löcher haben— hier eins und dort eins. Er iſt ſo groß, daß er etwa vier bis ſechs Liter Waſſer faſſen kann, wenn— ja wenn die Löcher nicht in der Wandung vorhanden wären. Dieſen Topf füllen wir, ſobald wir ihn geliefert be⸗ kommen haben, mit guter Erde faſt bis zum Rande voll. Dieſe Erde ſoll etwas ſandig ſein. Wir füllen die Erde jedoch ſtets nur bis zu einem Loch in der Topfwandung, führen dann durch das Loch eine Peterſilienwurzel ein, die auf der darunter befindlichen Erdeſchicht waagerecht zu liegen kommt, und geben dann erſt wieder eine neue Schicht Erde bis zum nächſten Loch darauf, führen wieder eine Wurzel ein, und ſo fort, bis der Topf gefüllt iſt Die vorher kurz geſchnittenen grünen Teile der Peterſtlienwurzel ſchauen alſo zur Topfwandung durch die Löcher heraus All⸗ mählich bildet ſich eine dichte Belaubung, und wir können nun je nach Bedarf Wurzel um Wurzel abernten, ſo daß die erſten wieder grün ſind, wenn die letzten abgeerntet ſind. Bald iſt vom Topf ſelbſt nichts mehr zu ſehen und wir haben einen völlig grünen Buſchen vor uns. Der Topf kann ſelbſtverſtändlich auch an der Decke— wie eine Blumenampel— aufgehängt werden, doch kann er auch in einen hellen und luftigen, nicht zu kalten Keller geſtellt werden. Beim Abſchneiden ſollte darauf geachtet werden, daß die kleinen, inneren Herzblätter ſtehen bleiben, weil ſie daun ſchneller wieder nachwachſen und die Wurzel nicht erſtickt, denn ſte atmet ja durch die Blätter. So haben wir den ganzen Winter über genügend Peterſilie vorrätig und können alle Gerichte damit ſchmackhaft machen. G. R. Erfrorene Kartoffeln Unter dem Einfluß der Kälte verwandelt ſich bekannt⸗ lich ein Teil des Stärkegehaltes der Kartoffeln in Zucker und ſie bekommen den bekannten ſüßlichen Geſchmack. Zu dieſer Umwandlung iſt noch nicht einmal Froſt notwendig, es genügt ſogar ſchon, wenn die Temperatur des Lager⸗ vorrates für Kartoffeln längere Zeit nur wenige Grade über dem Nullpunkt liegt. Der ganz natürliche Vorgang der Umwandlung des Stätrkemehls in Zucker kann aber auch wieder rückgängig gemacht werden, und dazu braucht die Pausfrau nur die Hilfe der Wärme Eine mehrtägige Zimmerwärme iſt z B vollkommen ausreichend, um die Rückverwandlung den Kartoffeln den ſüßlichen Geſchmack wieder zu. nehmen. Die Hausfrau braucht deshalb erfrorene Kartoffeln nicht gleich als wertlos, verdorben und unbrauchbar anzuſehen. Nindfleiſch mit Weißkohl Der Weißkohl wird in kleine Stücke geſchnitten und das Rindfleiſch in Würfel zerteilt. Sodann wird das Rind⸗ fleiſch leicht angebraten, ſpäter gibt man etwas Waſſer bei und läßt es ſchmoren. Dann kommt der Weißkohl hinzu ſowie ein wenig Pfeffer, Salz und geſchnittene Zwiebel. dune zuſammen läßt man gut zugedeckt eine Viertelſtunde ünſten. Bratwurſt mit Linſen Man kocht eineinhalb Pfund gute, aufgequollene Linſen in Salzwaſſer, bindet mit einer braunen Mehlſchwitze, ſchmeckt mit Pfeffer, Salz und Eſſig ab, gibt eine Zwiebel bei. 55 i 8 Archi Autwärts. Verlag u i Die geſtrickte Bluſe nimmt dieſe Saiſon die vielfältig ſten Formen an. Cloques, Krepps, Ajourmuſter und Spitze werden in ihrer Charakteriſtik von der Strickmaſchine nach⸗ verzieren die aparten Modelle. 8 gebildet und Strickpliſſees, Smockarbeit und Handſtickere! die wenigſten Hausfrauen kennen ihn, höchſtens die„ältere des Zuckers in Stärkemehl zu verwirklichen und gleichzeitig