mor⸗ ſcheint t und 6.30 zrößte Mit⸗ tbar), n 18. 0 daß Jein⸗ Atsbe⸗ cr unku⸗ feln, üben, Sg⸗ feln. Salz⸗ 'etſch⸗ feln; raune zürſt⸗ Nr. 32(2. Blatt). Montag, 8. Februar 1937 Es gärt in Nordafrika Vor der Entſcheidung in Franzöſiſch⸗Algerien. Die Lage in Nordafrika bereitet den Franzoſen Sorge. Mehr als Sorge: Unruhe. Dieſer Stimmung hat der Senator Roux⸗Freiſſeneng vor wenigen Tagen im Senat in alarmierender Weiſe Ausdruck gegeben. Die wirtſchaft⸗ liche Lage ſei furchtbar, führte der Senator aus, gefähr⸗ licher aber ſei noch die moraliſche Verfaſſung im Lande. Die paniſlamitiſche Bewegung und die kommuniſtiſche Wühlarbeit richteten unbeſchreiblichen Schaden an. Der Iſlam offenbare ſich in Algerien nicht ſo ſehr als eine Religion, ſondern als nationaliſtiſche Erſcheinung, der keine Grenzen kenne und kennen wolle, der ſich aber vor allem gegen die franzöſiſche Herrſchaft auflehne. Die Moskauer Propaganda verſuche, trotz der un⸗ überbrückbaren Gegenſätze, die zwiſchen beiden Faktoren beſtehen, die paniflamitiſche Bewegung ſich gefügig zu machen. Die Vorſtädte Algiers ſeien von kommu⸗ niſtiſchen Agitatoren überſchwemmt, die vielleicht nicht das„reine Evangelium“ von Karl Marr verkündeten, es aber doch erreichten, daß die Eingeborenen mit erhobener Fauſt hinter wehenden roten Fahnen durch die Städte ziehen. Die Landarbeiter würden zu Streiks gezwungen. In Oran, in Conſtantine, in Sidi⸗bel⸗Abbes uſw. käme es zu blutigen Ausſchreitungen, bei denen ſich die Polizei als ohnmächtig erweiſe, ſo daß die Fremden⸗ legion eingreifen müſſe. Ein franzöſiſcher Hauptmann ſei öffentlich vom kommuniſtiſchen Pöbel beſpien und miß⸗ handelt worden. Kraftwagen, in denen franzöſiſche Offi⸗ ziere fuhren, ſeien beſchoſſen worden. In Moſtaganem verſuchte eine 900köpfige Menge das Rathaus zu ſtürmen. Die Kommuniſten benähmen ſich ſo herausfordernd, daß ſie zum Beiſpiel die Polizei mit Maſchinenpiſtolen be⸗ drohten, ohne daß man gegen ſie vorzugehen wage. Dank ch Volksfrontregierung ſcheinen ſie Immunität zu be⸗ ſitzen. Das„Echo de Paris“ untermalt noch das düſtere Bild, das der Senator von den Verhältniſſen in Algerien ge⸗ geben hat. Das Blatt hebt hervor, daß ſeit dem pan⸗ arabiſchen Kongreß in Jeruſalem die Ulema 38, d. h. die geiſtlichen Führer des Iflams, ſich gegen jede Zuſammen⸗ arbeit mit Frankreich auflehnen. Ein Sich⸗Aſſimilieren mit den Franzoſen halten ſie nicht nur für unmöglich, ſon⸗ dern auch für verbrecheriſch. Ihre Hauptführer, der Scheich ben Badis, der— obwohl er die Sprache vollkom⸗ men beherrſcht— ſich entſchieden weigert, ein Wort Fran⸗ zöſiſch zu antworten, ſolange die Franzoſen nicht aus Algerien vertrieben ſeien, und der große Prediger des Iſlam, der Scheich El Okbi, lehren in allen Moſcheen die Ueberlegenheit der arabiſchen Kultur über die Frankreichs und des Weſtens. Der Scheich ben Badis ſchreibt und lehrt wörtlich:„Unſer Volk gehört nicht zu Frankreich, und es will niemals zu Frankreich gehören, wir wollen ein freies Algerien, wie es unter unſeren großen Vor⸗ ſahren war.“ Den Kommunismus betrachten die Araber⸗ führer als eine franzöſiſch⸗jüdiſche Import⸗ weltanſchauung, die einem muſelmaniſchen Araberſtaat nicht gefährlich werden kann. Durch das Verſprechen des Miniſterpräſidenten Blum, einem großen Teil der arabiſchen Bevölkerung das Wahlrecht zu gewähren, ohne daß ſie ſich dem „Code Civil“ zu unterwerfen brauchten, der oft im Gegen⸗ ſatz zum Koran ſteht, hat Blum— wie es ſcheinen will— der nichtmohammedaniſchen Bevölkerung einen ſchlechten Dienſt erwieſen und erhebliche Unruhe hervorgerufen. Um die Lage richtig zu beurteilen, muß man ſich an den Oktober 1870 erinnern. Damals, ſieben Wochen nach Sedan. hatte der Juſtizminiſter der nationalen Regierung, der Jude Cremieux, durch einen Federſtrich den algeri⸗ ſchen Juden das Wahlrecht und das franzöſiſche Bürger⸗ recht eingeräumt und ſie dadurch in eine privile⸗ gierte Stellung gegenüber den Arabern erhoben. Die Araber nun, die in den Turkoregimentern tapfer für Frankreichs Intereſſe gekämpft hatten, während die Juden ihre Angehörigen in der Heimat betrogen und rieſige Kriegsgewinne einſteckten, gerieten in unbeſchreibliche Wut und erhoben ſich 1871 unter ihrem Anführer Mokrani gegen Frankreich. Der Auſſtand wurde zwar niederge⸗ worfen, aber die Unzufriedenheit fraß weiter. In Frank⸗ reich ſah man den Fehler ein, den man begangen hatte, und der Nachfolger von Cremieux, Lamprecht, verſuchte das Geſetz Cremieux wieder rückgängig zu machen. Er ſtieß dabei auf unüberwindliche Schwierigkeiten. Unter anderem drohte Rothſchild, die Anleihe zu hintertreiben, die notwendig war, um die Kontributionen von fünf Mil⸗ liarden Franc an Deutſchland zu bezahlen. Dieſes jetzt bereits 66 Jahre zurückliegende Geſetz, das den von den Arabern gehaßten und verachteten Juden eine bevorzugte Stellung vor ihnen gab, bildet neben den anderen Faktoren den tiefen Grund der jetzigen Schwierigkeiten. Das„Butzenrecht“ der„Walepauze“ Maslen und Maskereien Eine Plauderei zur Faſchingszeit. Wer ſich heute mit Masken und Maskenfeſten beſchäf⸗ tigt, um auf ihren Urſprung zurückzugehen und ihre Ent⸗ wicklung darzulegen, muß ſich, ſoll ein Bericht hierüber wegen der Fülle des Materials nicht über alle Ufer gehen, darauf beſchränken, lediglich die deutſchen Maske⸗ reien zu behandeln. Iſt doch ihr Urſprung bei unſeren Vorfahren der gleiche geweſen wie bei den anderen Völ⸗ kern, auch ſie gehen auf die primitive Anſchauunz der Vorzeit zurück. Und zwar ſind es in der Hauptſache Totengeiſter, die man darſtellen möchte, allerdings darf man dies nur mit der Einſchränkung ſagen, daß ſehr oft und ſehr ſchnell dieſe Totengeiſter ein anderes Geſicht und eine andere Bemalung bekamen; ſie trugen alſo ein doppeltes Geſicht. Dabei iſt es nicht nötig, daß ſie jedes⸗ mal die Masken wechſelten, man glaubte, mit Bemalen des Geſichts oder mit Verkleidung des Körpers den glei⸗ chen Zweck zu erreichen. i i Run aber zu den deutſchen Masken, ihren Zeiten und ihren Namen, hat ſich doch aus ihnen das e was wir in jedem Winter zur Faſchingszeit vor un ſehen. Man kann hier wohl ſagen, daß die eigentliche Maskenzeit im Herbſt beginnt und im Frühling aufhört. Das ſoll nun aber nicht heißen, daß die ganze Zeit gleich wichtig iſt, auch hier gibt es Höhepunkte, wie zur 5 5 der kürzeſten Tage, zu Neujahr, am Dreikönigstage 1— schließlich zur Faſtnacht. die dem ganzen Treiben den Na⸗ Die Pariſer Regierung hat ſich dazu entſchloſſen, die Geſellſchaft„des Sterns des Nordens“, in der die anti⸗ franzöſiſche Propaganda beſonders heftig betrieben wurde, die überall Zweigſtellen beſaß und deren Einfluß ſich von Kairo bis Fez erſtreckt, zu ſchließen. Der Führer dieſer Geſellſchaft hat ſich, um ſich ſeiner Verhaftung zu entziehen, nach Lauſanne begeben, um ſich dort mit dem großen ſyriſchen Franzoſenfeind, Chelih⸗Arslan, zu verbünden, deſſen Name in den Kreiſen des Iſlam hochgeachtet iſt. Wenn der„Stern des Nordens“ auch offiziell aufgelöſt iſt, ſo wühlen ſeine Mitglieder im geheimen doch weiter. Die Atmoſphäre in Algerien iſt undurchſichtig und mit Elek⸗ trizität geladen. Man prophezeit in gut informierten Kreiſen, daß, falls den Arabern in der Tat das ihnen ver⸗ ſprochene Wahlrecht gegeben wird, ſie bald die abſolute Mehrheit erreichen und dem nordafrikaniſchen Kolonial⸗ reich Frankreichs den Todesſtoß verſetzen werden. Wird aber das Verſprechen nicht erfüllt, ſo müſſe man ſich auf Aufſtände, auf Progrome und auf einen Bürgerkrieg gefaßt machen. Für Waffentrausporte an die Eingeborenen ſoll Moskau bereits geſorgt haben, denen ja auch die franzöſiſchen Kommuniſten zu helfen bereit ſind. Wenigſtens ſchreiben die franzöſiſchen kommuniſtiſchen Zei⸗ tungen in dieſem Sinne. U. St. Arbeitsfront zum Einſatz bereit Dr. Ley über die Mobiliſierung des Volkswillens für die Durchführung des Vierjahresplanes. Reichsorganiſationsleiter Dr. Le y, der Leiter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, machte im Verlaufe eines Geſprächs mit dem„Berliner Lokalanzeiger“ Mitteilungen über die Mo⸗ biliſierung des Volkswillens für die Durchführung des Vierjahresplanes. Er führte U. a. aus:„Erſt wenn der Menſch wirklich in der Lage iſt, ſein Leben völlig frei zu geſtalten, kann er auch ſeeliſch die Kräfte der Freiheit entwickeln, die ihm die große, in ihm wohnende Leiſtungsfähigkeit einzuſetzen ge⸗ ſtatten. Genau ſo iſt es bei den Völkern. Das internationale Judentum hat ſchon gefühlt, wohin unſer Weg jetzt geht. Es fängt wieder an zu hetzen. Wir erwarten vom Vierjah⸗ resplan u. a. neben der Ausſchaltung der Juden aus der Führung der Wirtſchaft die grundſätzliche Steigerung un⸗ ſerer Gütererzeugung überhaupt. Damit wäre dann das höchſte Ziel des Sozialismus erreicht: mehr Leiſtung, mehr Ordnung, volle Freiheit. Wir erwarten eine Stetigkeit der Beſchäftigung, wie ſie die Wirtſchaft einer europäiſchen Nation überhaupt noch nicht gekannt hat, bei völliger Unabhängigkeit von allen Schwankungen der Weltwirtſchaft und bei der Ausſchaltung jeder Bedrohung des deutſchen Arbeitsmarktes durch irgend⸗ welche Einflüſſe von außen her. Wir erwarten eine Stetig⸗ keit der Preiſe, weil es uns nicht mehr ſtören kann, wenn draußen irgendein Jude Getreide verbrennt oder Kaffee ins Meer ſchüttet. Wir erwarten eine Stetigkeit der Löhne, weil alle für die Lohnbildung maßgebenden Faktoren ſtetig ſind. Vor allem aber: wenn uns, was Gott verhüten möge und wogegen wir uns mit aller Gewalt wehren werden, einſt das Schickſal doch einen Krieg aufzwingt, dann wird der deutſche Arbeiter nicht wieder das furchtbare Schickſal der Blockade, jenes gemeinen Hungerkrieges gegen Frauen und Kinder erleben, mit dem wir in Wahrheit den Krieg von 191418 verloren haben. Wir erwarten am Ende des Vierjahresplanes eine Verbilligung des Baumaterials, eine Verbilligung der Wohnungen, eine Verbilligung der Klei⸗ dung, eine Freiheit des Weges der induſtriellen Produk⸗ tion bis zur Herſtellung wahrhaften Volksgutes, etwa des Volkswagens, eine Verbilligung des Brennſtoffs, die auch den Arbeiter in den Genuß der Erzeugniſſe moderner Tech⸗ nik ſetzt. Ich ſpreche dabei nicht vom Gemeinſchaftsgenuß, ſondern von den Möglichkeiten für den Einzelnen. Natürlich ſtehen der Erfüllung ſolcher Ziele noch erheb⸗ liche Schwierigkeiten gegenüber. Vom Luxus des Wohl⸗ lebens wird uns manches fehlen. Wir wiſſen aber auch, daß das Volk die Größe der Aufgabe verſteht und damit zur Leiſtung bereit iſt. Wir müſſen auf engem Raum, wenn wir die Verwirklichung unſerer wirtſchaftlichen Maßnah⸗ men richtig werten, für die Umſtellung des Lebens von 100 Millionen Menſchen ſorgen. Der Führer und Pg. Göring haben ſtändig betont, daß das Opfer koſtet. Aber hier iſt die Deutſche Arbeitsfront zum Einſatz be⸗ reit. Wir werden uns um den Bau der Wohnungen für die Arbeiter kümmern, um die Aufgaben der Siedlung und die Ausgeſtaltung des Arbeitsplatzes. Bei der Berufsſchulung konnten wir mit einem völlig fertigen Plan zur Verfügung ſtehen. Das Syſtem der Berufsausbildung iſt bei uns fertig geſtaltet. Ich werde weiter nicht davor zurückſchrecken, alle Reſerven der Arbeitsfront einzuſetzen auch für die Ausge⸗ ſtaltung der Organiſation„Kraft durch Freude“. Wir wer⸗ den weiterhin Erholungsheune, Seebaͤder und Schiſſe men gegeben hat. Jedenfalls hat man in dieſem Zuſam⸗ mendrängen auf einige Wintermonate wohl den Ein⸗ fluß der Kirche zu erblicken. Der Ueberlieferung zufolge hatten die Goten zu Neujahr Maskereien, bei den Lan⸗ gobarden gab es Vermummungen in Kriegertracht, wohl um den Geiſt eines Gefallenen darzuſtellen. Jedoch wur⸗ den dieſe Maskereien geſetzlich verboten, wohl weil ſich die Vermummten— ſie hießen Walepauze— Uebergriffe zu⸗ ſchulden kommen ließen. Zu oſt haben ſie wohl ihr„Butzen⸗ recht“, d. h. das Recht, andere zu züchtigen und alles Greifbare an ſich zu nehmen, über Gebühr ausgenutzt. Bei den Langobarden war es jedenfalls, daß dort zuerſt die Namen„masca“ und„helamasca“ auftraten, Worte, die deutſchen Urſprungs ſind. Auch die„perchten“, nächtliche Geiſtererſcheinungen, gehören hierher, die die Brüder Grimm auf das althochdeutſche Wort„perahti gleich leuchtend, glänzend zurückführen. Sie hatten ein Rügerecht, das aber nicht ſonderlich entwickelt war; es beſtand hauptſächlich im Anſpruch auf Heiligung ihrer Faſtenzeit durch Arbeitsruhe und reichliche Verpflegung. Beſonders wurden die Frauen von ihnen beſtraft, deren Spinnrocken nicht leergeſponnen war. 0 Eigenartigerweiſe ſind Träger der Masken urſprüng⸗ lich nur die Männer geweſen, es war ein ungeſchriebenes Geſetz, daß dies den Frauen verboten war. Zur Durch⸗ führung von Maskereien wurden Geſellſchaften oder Nar⸗ renzünfte gebildet, die in vielen Fällen auf die alten Kna⸗ Bench en und Männerbünde zurückgingen. Dieſe ver⸗ anſtalteten dann die Faſtnachtsſpiele, denen oft genug im Leben der Gemeinſchaft eine ausſchlaggebende Rolle zufiel. Wie geſagt, die Höhepunkte der Maskenzeit waren die langen dunklen Nächte, die mit dem 6. Januar, der letz⸗ bauen. Wir werden dafür ſorgen, daß die Leiſtung und der Wille des Volkes ſtets die gleiche Richtung haben, unent⸗ wegt in der Geſamtfriſt des neuen Vierjahresplans.“ *. Jungvolk⸗Jahrgang 1927 Feierliche Aufnahme am 19. April. Am Vorabend des Geburtstages des Führers, am Montag, dem 19 April 1937, wird der Reichsjugendführer in einer Kundgebung in der Marienburg für das ganze Deutſche Reich den Jahrgang 1927 der deutſchen Jugend in das Deutſche Jungvolk aufnehmen. Die Rede des Reichsjugendführers und die Feierſtunde werden über den Rundfunk übertragen. Die feierliche Aufnahme der Zehnjährigen in das Deutſche Jungvolk ſoll auch in Zukunft am Vorabend des Geburtstages des Führers von der Marienburg aus erfolgen. Die Marienburg er⸗ hält durch dieſe Entſcheidung des Reichsjugendführers für das geſamte deutſche Reichsgebiet die Bedeutung einer „Burg des deutſchen Jungvolks“. Der Reichsjugendführer hat verfügt, daß das Ordens⸗ ſchloß Marienburg, das bekanntlich zu einer Führerſchule des Gebietes Oſtland(1) der HJ. umgebaut worden iſt, neben ſeiner bisherigen Aufgabe die Aufgabe einer Reichs⸗ führerſchule der HJ. zur beſonderen Oſtlandſchulung der Bann⸗ und Jungbannführer übernimmt. Der Termin für die feierliche Einweihung des Ordensſchloſſes Marien⸗ durg als Oſtlandführerſchule der Hitler-Jugend iſt noch nicht beſtimmt worden. Achtung, Meldepflicht! In der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft Bis zum 5. Oktober 1936 ſollten ſich auf Grund der Verordnung über den Zuſammenſchluß der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft vom 20. Oktober 1936 alle forſt⸗ und holz⸗ wirtſchaftlichen Betriebe und Unternehmungen bei der Marktvereinigung der deutſchen Forſt⸗ und Holzwirtſchaft, Berlin SWöü 11, Deſſauer Straße 2, melden. Betriebe und Unternehmungen, die ihrer Meldepflicht noch nicht nach⸗ gekommen ſind, müſſen jetzt unverzüglich dieſes nachholen. Es wird eine Verzugsgebühr von 2 Mark bei dieſen ver⸗ ſpäteten Meldungen erhoben. Bei der Verhängung einer Ordnungsſtrafe(bis zu 1000 Mark), die für alle Betriebe, die ihrer Meldepflicht erſt nach dem 5. Dezember 1936 nach⸗ kamen, auf Grund der Verordnung zu gewärtigen iſt, wird erleichternd oder erſchwerend ins Gewicht fallen, ob der Betrieb ſich jetzt freiwillig oder erſt auf ſchriftliche Mahnung meldet. Im Hinblick auf die Bedeutung dieſer Meldung für alle Beteiligten veröffentlichen wir nach⸗ ſtehend nochmals eine Liſte aller der Betriebe, die melde⸗ pflichtig ſind: 1. Forſtwirtſchaftliche, land⸗ und forſtwirtſchaftlich gemiſchte Betriebe, ſonſtige Betriebe, welche Holz und forſtliche Nebenerzeugniſſe durch Verkauf auf den Markt bringen. (Forſtliche Nebenerzeugniſſe ſind: Gerbrinde, Harz, Weih⸗ nachtsbäume, Alpengras, Forſtpflanzen und Forſtſäme⸗ reien; nicht dagegen: Schilfrohr, Korbweiden, Beeren und Pilze.) i 2. Sägewerke, Hobelwerke, Furnierwerke, Sperrholzwerke, Herſteller von Holzſchwellen und ⸗maſten u. ä. Betriebe. Betriebe, die Holzhalbwaren herſtellen, wie zum aide Holzpflaſterklötze, Felgen, Speichen,. Naben, Hemmklötze, Kiſtenteile, Parkettrohfrieſen, Rohleiſten, Schindeln, Holz⸗ ſtoff, Holzwolle, Holzfaſerplatten u. ä. Betriebe, die Lohn⸗ arbeit ausführen(Lohnſchnitt, Lohnmeſſern, Lohnhobeln, Lohntränken, Lohnkyaniſieren ufw.). J. Betriebe, Unternehmungen oder Vermittler(Makler, ſelb⸗ ſtändige Vertreter), die auf folgenden Fachgebieten Ver⸗ teilertätigkeit(Handel) ausüben: Holzgroßhandel, Platz⸗ holzhandel, Grubenholzhandel, Papierholzhandel, Brenn⸗ holzhandel, Handel mit Forſtpflanzen und ⸗ſämereien. Handel mit forſtlichen Nebenerzeugniſſen uſw.(forſtliche Nebenerzeugniſſe ſiehe unter 1). Diejenigen Holz ve rarbeiter⸗ und Holzverbraucher⸗ betriebe(zum Beiſpiel Baugeſchäfte, Zimmereien, Tiſchle⸗ reien, Möbelſabriken, Holzwarenfabriken, Gruben, Zechen, Papier⸗ und Pappenfabriken u. ä. Betriebe), welche Roh⸗ Gruben⸗ und Papierholz unmittelbar aus deutſchen Forſten gekauft oder Roh-, Schnitt⸗, Gruben⸗ und Papier⸗ ſolz ſowie Holzhalbwaren von einem ausländiſchen Erzeuger, Bearbeiter oder Verteiler bezogen oder ein⸗ a . ² AA ⁵˙———— Gewinnmitnahmen f Zum Wochenſchluß war das Geſchäft an der Berliner Altlenbörſe durch Gewinnmitnahmen gekennzeichnet. Die Kurſe gaben daher nach. Am Montanmarkt zogen Vereinigte Stahlwerke und Rheinſtahl erneut um 1 bis 2 Prozent an. Die übrigen Montanwerte lagen behauptet oder bis zu 7 Pro⸗ zent niedriger. Kaliwerte waren angeboten; Weſteregeln er⸗ mäßigten ſich von 138 auf 136,50 Schwächer lagen Elektrizi⸗ tätspapiere; Siemens wurden amtlich mit 201,75 gegenüber 202,75 am Vortag notiert. Am Rentenmarkt zeichneten ſich die heimiſchen Renten durch Widerſtandsfähigkeit aus. Schuldbuchforderungen lagen unregelmäßig. 8 1 ten der Rauhnächte, den Blick voller Hoffnung auf die kommende Zeit, den ſich immer mehr nähernden Frühling hinlenkten. So hatte man ein Recht zu feiern, man mußte, aus dem alten Glauben heraus, den Mächten des Lichts im Kampf gegen die der Finſternis beiſtehen. Wie konnte dies beſſer geſchehen als durch lautes Treiben, durch Um⸗ züge mit ſchreckhaften Masken, durch Feuer auf den Höhen. Denn beſonders in den gebirgigen Gegenden haben ſich die alten Bräuche beſonders gehalten. So haben wir den Brauch des Schemenlaufens in Nürnberg, in Tirol und in der Schweiz, den Wildmännlestanz in Oberſt⸗ dorf im Allgäu. In München gibt es ſeit Alters den Metzgerſprung, ein altes Privileg aus der Zeit der Zünfte. Er vollzieht ſich auf dem Marienplatz vor dem Rathaus. Sonſt ſind die alten Bräuche heutzutage nur noch das Vorrecht der Kinder, ſo in Eiſenach der„Sommer⸗ gewinn“, bei dem der Winterdämon nach einem Streit mit der im Feſtzug mitgeführten Frau Sunng von ihr beſiegt und dann verbrannt wird. Und in der Ober⸗ lauſitz vereiniczt die Kinderfaſtnacht Tauſende von Kindern zu feſtlichen Umzügen, in deren Mittelpunkt der„Pump⸗ hut“ ſteht, der dann ſchließlich verbrannt wird, auch hier wieder der Sieg über den Winter. Ver heutzutage aber Maskenfeſte aufſucht, dem dürfte der Urſprung dieſer Feſte meiſt gänzlich unbekannt ſein, er gibt lediglich der menſchlichen Schwäche nach, für einen anderen gehalten zu werden, der er vielleicht in Wirllichkeit gern ſein möchte. So ſteckt ſich der Aengſtliche in eine Ritterrüſtung, der Starke aber in eine zierliche Nehloko⸗Tracht, wobei bei Männlein und Weiblein natür⸗ lich die liebe Eitelkeit ein gewichtiges Wörtlein mitzu⸗ reden hat. 8 e g Sport des Gonntags Einheimiſcher Fußball. Seckenheim J. Igd. Eppelheim J. Eppelheim II. Seckenheim II. Igd. Igd 7 Jgd Auswärtiger Sport. Fußball Vorſchlußrunde um den Reichsbundpokal. in Leipzig: Sachſen— Baden 4˙3 in Berlin: Brandenburg— Niederrhein 3˙4 Gau-Freundſchaftsſpiel: in Kaſſel: Heſſen— Niederſachſen Meiſterſchaftsſpiele: Gau Weſtfalen: Sp⸗Vg Herten— Schalke Germania Bochum— Ss SV Höntrop— TuS Bo 40 Weſtfalia Herne— Boruſſia Dortmund 8: Gau Baden: Freiburger FC— Germania Brötzingen 615 Freundſchaftsſpiele. SV Göppingen— Fc Uhingen Bayern München— Poſt München 1860 München— Armin München 8 (1 0 510, (01 1 d=. Gachſen und Niederrhein im Endſpiel Knappe Ergebniſſe der Vorſchlußrunde. Wie richtig die Anſchauung war, wir häkkten diesmal zwei Vorſchlußrundenkämpfe um den Keichsbundpokal ohne Javoriten, beweiſen die knappen Ergebniſſe, die in Berlin und Leipzig 70 kamen. Die Verkretung des Gaues Niederrhein ſchlug in der Reichshauptſtadt die Elf des Gaues Brandenburg, die in ihren ſieben letzten Spielen un⸗ beſiegt war, mit 4:3(1:0) und in der Meſſeſtadt Leipzig be⸗ hauptete ſich der Pokalverteidiger Sachſen mik dem gleichen Ergebnis 5 1:1) gegen Baden, das bekanntlich in letzter Stunde ſeinen Sturm halte umbauen müſſen. Beide Siege müſſen als recht glücklich bezeichnet werden und es häkte ſowohl dem Berliner wie auch dem Leipziger Spiel⸗ verlauf nicht widerſprochen, wenn Brandenburg und Ba⸗ den als Sieger vom Platz gegangen wären. So beſtreiten alſo Sachſen und Niederrhein am 28. Februar das End⸗ ſpiel, das vorausſichtlich in einer weſtdeulſchen Skadt durch⸗ geführt wird, wenn nicht Berlin den Vorzug erhält. * Brandenburg Niederrhein 3:4(0:1). Im flaggengeſchmückten Berliner Poſtſtadion hatten ſich rund 25 000 Beſucher eingefunden, als Schiedsrichter Bruſt (Königsberg) die Mannſchaften ins Feld führte. Die Nie⸗ derrhein⸗Elf ſtand in der angekündigten Aufſtellung, wäh⸗ rend Brandenburg mit Buchmann(Nowawes 03) einen neuen Mann als Läufer eingeſetzt hatte. Die Niederrheiner kamen auf dem lockeren Boden recht ſchwer ins Spiel. In. der Läuferreihe zeichnete ſich der Nationalſpieler ee aus, während der Niederrhein⸗Sturm zu engmaſchig ſpielte und ſein Spiel allzu ſehr auf Hohmann zugeſchnitten hatte. Brandenburg ſpielte beſſer zuſammen, ſcheiterte aber ſtets an Janes. Zudem wurde im Berliner Sturm zu ſehr in die Breite geſpielt. Eine überragende Leiſtung vollbrachte auch auf dieſer Seite der rechte Verteidigar, Appel, der den Na⸗ tionalſpieler Günther nicht zum Zug kommen ließ. Trotz allem kam der Niederrhein noch vor der Pauſe zum Füh⸗ rungstreffer. Eine„weiche“ Flanke Albrechts kam in den Berliner Strafraum und der hart bedrängte brandenburgi⸗ ſche Mittelläufer Raddatz köpfte den Ball ins eigene Netz. — Nach Seitenwechſel drängte wiederum Berlin, aber Nie⸗ derrhein ſchoß durch Günther ein zweites Tor. Nun fielen die Treffer ſchnell hintereinander. Berlin kam durch Hahn auf 2:1 heran, ein Alleingang Hohmanns ergab das 371, dann war Berlin wieder durch Marske(3:2) erfolgreich, Günther erhöhte auf 4·2 und Ballendat ſtellte das End⸗ ergebnis her. i Sachſen ſchlägt Baden 4:3(1:1). Der zweite Vorſchlußrundenkampf führte VfB⸗Platz in Leipzig die Mannſchaften von Sachſen und Baden zuſammen. Die 18 000 Zuſchauer erlebten einen hoch⸗ stehenden Kampf, den die ſeit vielen Monaten unbeſiegten Sachſen knapp mit 4:3 Toren für ſich entſcheiden konnten. Dem Schiedsrichter Wingenfeld, Fulda, ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: Sachſen: Kreß; Kreiſch, Brembach; Seltmann, Thiele, Roſe; Breidenbach, Helmchen, Hänel, Munkelt, Kund. Baden: Drayß; Oberſt, Rau; Siffling, Heermann, Leupold; Heſſenauer, Fiſcher, Schneider, Fuchs, Koßmann. Die Sachſen hatten alſo ihre bewährte Elf zur Stelle, während Baden ſeine geplante Sturmformation aus zwin⸗ Der Streit der Königinnen Vor 350 Jahren wurde Maria Stuart hingerichtet. Menſchen, die nichts vom Weſen der Dichtung begrif⸗ fen haben, und kleinliche Beſſerwiſſer mögen dem Jenaer Geſchichtsprofeſſor Friedrich von Schiller vorrechnen, daß er in ſeinem Trauerſpiel„Maria Stuart“ die Hiſtorie ver⸗ gewaltigt habe. Und dennoch kann der Ausruf:„Hier irrt Schiller!“ der großen Tragödie nichts von ihrem Glanz und ihrem Zauber nehmen. Es kam ja nicht darauf an, ein hiſtoriſches Schauſpiel zu ſchreiben, das in ſeinem Ab⸗ lauf dem Bild der Geſchichte entſpricht, wohl aber darauf, die menſchlichen Leidenſchaften zu geſtalten, wie ſie vor dem dichteriſchen Auge Schillers in dem Streit der beiden Königinnen erſcheinen. Wer will alſo mit Schiller rechten, daß er alles Licht in ſeinem Drama„Maria Stuart“ auf die unglückliche Schottenkönigin geworfen hat, ſo daß immer wieder uns das Schickſal der ſchottiſchen Maria anrührt und das Theaterpublikum von geſtern, von heute und von morgen die Eliſabeth haßt und die Maria liebt. In den folgenden Zeilen ſoll aber das Bild der hiſtori⸗ ſchen Maria Stuart entworfen werden, das anders aus⸗ ſieht als das dichteriſche Porträt der Schottenkönigin, wie es Schiller in ſeinem Trauerſpiel gezeichnet hat. Das Schickſal der Maria Stuart hebt ſich ab von dem Hintergrund des Zeitalters der Religionskriege, in denen die menſchlichen Leidenſchaften ihre beſondere Ausprägung erhielten. Zu dieſer Erregung der menſchlichen Leiden⸗ ſchaften kommt das individuelle Naturell der ſchottiſchen Königin voller Schönheit und Anziehungskraft, voller Stolz und Verſchlagenheit, jene merkwürdige Miſchung auf dem diger ein g er Gegner zu ſein. Fünf Minuten vor der Pauſe gin ſen in Führung. Drayß lief dem an⸗ ſtürmenden Kund entgegen, aber beide kamen nicht an den Ball ‚ſondern der ſächſiſche Sturmführer Hänel, der dann auch einſchoß. Baden kämpfte unverdroſſen weiter und ſah ſeine Bemühungen noch vor dem Seitenwechſel durch einen, allerdings glücklich erzielten, Treffer belohnt. Sachſens Ver⸗ teidiger Kreiſch köpfte das Leder an Kreß vorbei ins eigene Tor.— Nach Seitenwechſel hatten die Sachſen wieder eine große Viertelſtunde und hier holten ſie den entſcheidenden Vorſprung heraus. Zunächſt ſchoß Helmchen einen Allein⸗ gang erfolgreich ab und wenig ſpäter wurde wiederum Helmchen von Roſe ſo gut bedient, daß Drayß gegen den Bombenſchuß nichts ausrichten konnte. Dann kam aber wie⸗ der Baden zum Zug und als Heſſenauer auf 32 verrin⸗ gerte, hatte Sachſen böſe Minuten zu überſtehen. Einige Ecken erzielten die Gäſte, aber der naheliegende Ausgleich gelang nicht. Das Spiel wurde endgültig zugunſten der Sachſen entſchieden, als Helmchen, der vorher einen Elfme⸗ ter verſchoſſen hatte, ein viertes Tor erzielte. Baden verrin⸗ gerte noch durch Fiſcher im Alleingang auf 4:3, aber den Sieg ließ ſich Sachſen nicht mehr entreißen. Der knappe Sieg der Sachſen war keineswegs unverdient, aber der Mannſchaft ſtand doch das Glück zur Seite. Die badiſche Elf überraſchte nach der angenehmen Seite. Die zu ſtark be⸗ tonte Defenſiptaktik der Läuferreihe dürfte wohl in erſter Linie zur knappen Niederlage der ſonſt in techniſcher Be⸗ ziehung hervorragenden Elf beigetragen haben. 0 Verdienter Sieg.— heſſen— Niederſachſen 3:1(1.0). Einen Freundſchaftskampf trugen die beiden benachbar⸗ ten Fußballgaue Heſſen und Niederſachſen vor 6000 Zu⸗ ſchauern in Kaſſel aus, den die Heſſen verdient mit 321 (1:0) Toren für ſich entſcheiden konnten. In der erſten Spielhälfte ſah man ausgeglichene Leiſtungen. Als in der 35. Minute Iſtel(Kaſſel) eine Flanke von links ſehr gut aufnahm, war der Führungstreffer für Heſſen fällig. Nach der Pauſe hatte Niederſachſen, nun mit dem Wind ſpie⸗ lend, etwas mehr vom Spiel, aber Heſſen erhöhte in der 68. Minute den Vorſprung durch ein Tor von Kleim auf 2:0. Heſſen wurde jetzt überlegen. Eine ſchlechte Abwehr von Sonnrein führte durch Lipke zum Gegentreffer. In der 83. Minute ſtellten die Heſſen durch einen Kopfballtreffer von Eiſenreich das Endergebnis ſicher. 0 Freiburger JC— Germania Brötzingen 6:2(3:1). Obwohl der Freiburger FC ſeinen ausgezeichneten Außenſtürmer Koßmann in die badiſche Gaumannſchaft abgeſtellt hatte, wagte er den Meiſterſchaftskampf gegen die Brötzinger Germanen. Der Fi bewies auch in dieſem Treffen ſein großes Können und man wird auch weiterhin die Südbadener als ernſte Meiſterſchaftsmitbewerber be⸗ trachten müſſen. Peters eröffnete den Torceigen ſchon nach ſechs Minuten mit einem Kopfballtor. Eine Viertelſtunde ſpäter hieß es durch Haas 2:0, aber im Gegenſtoß verwan⸗ delte Brötzingens Verteidiger Zimmermann einen Frei⸗ ſtoß aus 25 Meter Entfernung zum erſten Gegentreffer. Haas ſtellte mit einem dritten Tor das Halbzeitergebnis her. Die reſtlichen vier Treffer fielen erſt in der letzten iertelſtunde des Spiels. Haas erhöhte auf 4:1, dann ver⸗ ringerte Klittich auf 4:2. Freiburg ſchoß durch Haas und Roſer noch zwei weitere Tore, obwohl Peters inzwiſchen verletzt ausgeſchieden war.— 2000 Beſucher; Schiedsrich⸗ ter Dehm⸗Durlach. Handball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Haden: Tad Ketſch— TV Rot 10˙4 Freundſchaftsſpiele. in Erlangen: Bayern A— Bayern B 16:6 TSV Süßen— TW Urach 8:10 Kunſtturnen Baden— Württemberg klarer Sieg der badiſchen Gaumannſchaft. In der mit 3000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzten Heilbronner„Feſthalle“ ſtanden ſich die Turner der Gaue Württemberg und Baden im Gerätemannſchafts⸗ kampf gegenüber. Dieſes mit großer Spannung erwartete zweite Zuſammentreffen der beiden Gaumannſchaften— das erſte endete 1934 in Pforzheim mit einem überlegenen Sieg der Badener— ſah die badiſchen Turner wieder klar mit 693,25 Punkten gegen 649,25 Punkten der Württem⸗ berger in Front. Der Gau Baden ſtellte an allen Geräten die beſten Turner. Nicht ganz unerwartet entpuppte ſich der Stuttgarter Feuerwehrmann Göggel mit 93,5 Punkten als beſter Einzelturner. Olympiateilnehmer Franz Beckert (Neuſtadt) war nicht viel ſchlechter, er kam auf 93,25 Punkte. Der badiſche Meiſter Karl Stadel(Konſtanz) war mit 91,5 Punkten der drittbeſte Einzelturner. Bemerkens⸗ wert iſt, daß beide Mannſchaften in letzter Stunde ihre Aufſtellung ändern mußten. Bei Baden wurde Olympia⸗ teilnehmer Willi Stadel(Konſtanz) durch Walter(TVB 62 Weinheim), der überraſchte und in der Geſamtwertung auf den 5.—6. Rang kam, nicht ſchlecht erſetzt. Weiſchedel (Stüttgart) fehlte bei den Schwaben. Schwimmbäder für das Land! Werbeaktion der Hitler⸗Jugend und des Reichsnährſtandes. Der Reichsbauernführer, Reichsminiſter E. Walther Darré, Reichsminiſter Dr. Goebbels und der Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, haben nachfolgenden Aufruf erlaſſen: Innerhalb der allgemeinen körperlichen Ertüchtigung der deutſchen Jugend iſt das Schwimmen geſundheitlich, erzieheriſch und ſportlich eine der wichtigſten Leibesübungen. Es ſtärkt die Kraft und Geſundheit der in den Entwicklungsjahren ſtehenden Jugend, erzieht zu Wagemut und Entſchloſſenheit und fördert durch den ſportlichen Wettkampf die körperliche Leiſtungsfähigkeit und das Vertrauen zum eigenen Können. Darum ſoll in Zukunft jeder deutſche Junge und jedes deutſche Mädel ſchwimmen können und ſpäteſtens bis zum Ausſcheiden aus der Hitler⸗Jugend bzw. dem Bund Deutſcher Mädel das Freiſchwimmer⸗Zeugnis beſitzen. Die Schwimmbäder aber, über die wir heute in Deutſch⸗ land verfügen, reichen bei weitem nicht aus, um dieſes große Ziel zu erreichen. Hunderttauſende der ländlichen Ju⸗ gend können heute trotz des guten Willens das Schwimmen nicht erlernen, weil jede Schwimmöglichkeit fehlt, und viele fallen heute noch alljährlich dem naſſen Tode zum Opfer, weil ſie des Schwimmens unkundig ſind. Das kann und darf nicht mehr ſein! Wir rufen deshalb die Dörfer und Gemeinden und die Ortsbauernſchaften und Ortsgruppen der Partei auf: Schafft Schwimmbäder für die deutſche Jugend, nutzt jeden Bach, jeden kleinen Fluß, jeden Teich aus. Schafft Stätten der Erholung und der körperlichen Ertüchtigung und helft mit an der großen Erziehungsarbeit des Reichsnährſtandes und der Hitler⸗Jugend. 5 * 2 8 e Zur Förderung des Schwimmſports wurde ein Propaganda⸗ Ausſchuß gebildet, zu deſſen Vorſitzenden der Jugendführer des Deutſchen Reiches auf Vorſchlag des Reichsſportführers den Leiter des Amtes für Leibesübungen in der Reichsjugendfüh⸗ rung, Gebietsführer Schlünder, ernannt hat. Dem Ausſchuß ge⸗ hören ferner die hierfür beſtimmten Referenten aus den Stäben oder Aemtern der Unterzeichner des Aufrufs an. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat an⸗ läßlich der Gründung dieſes Propaganda⸗Ausſchuſſes einen Aufruf an die Gliederungen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen erlaſſen, in dem er ſie auffordert, ſich mit allen Kräften an der Durchführung dieſer Werbung zu beteiligen und zum endgültigen Erfolg das ihre beizutragen. 55 128„„** Deutſcher Sieg im Nationenpreis Der Führer und Reichskanzler in der Deutſchlandhalle. In Anweſenheit des Führers, der Keichsminiſter Dr. Frick, Dr. Goebbels, Darre und Kerrl, des Keichsſportfüh⸗ rers von Tſchammer und Oſten ſowie zahlreicher anderen führenden Perſönlichkeiten des Staates, der Partei und des Sports wurde in der vollbeſetzten Berliner„Deutſchland⸗ halle“ der wertvollſte Wettbewerb des internationalen Reil. kurniers, der„Preis der Nationen“, enkſchieden. Der Führer hatte für die ſiegreiche Mannſchaft eine Bronze⸗Statue des berühmten Trakehners„Tempelhüter“, ein Werk des vor einigen Tagen geſtorbenen Bildhauers Reinhold Kübart, geſtiftet, und dieſer wertvolle Preis fiel erfreulicherweiſe der deutſchen Mannſchaft zu, die in der Beſetzung Oblt. Brinkmann auf Alchimiſt, Hpt. v. Barne⸗ kow auf Olaf, Rittm. K. Haſſe auf Tora und Rittem Momm auf Baccarat nur insgeſamt 4 Fehlerpunkte machte. Den zweiten Platz belegte Frankrechi mit 28¾ Punkten vor Ungarn mit 36 ¼ und Holland mit 56 Punkten. Insge⸗ ſamt waren vier Nationen im Wettbewerb. In der e ſchnitt Deutſchland ebenfalls am beſten ab. Die Olympiaſiegerin Tora(Rittm. K. Haſſe) und Olaf(Hpt. von Barnekow) blieben allein in beiden Umläu⸗ fen fehlerlos. Nach Beendigung des Wettbewerbes empfing der Füh⸗ rer alle vier Mannſchaften, die an dem fünften Wettbewerb des diesjährigen Reit⸗ und Fahrturniers teilgenommen hatten. Er überreichte dem Chef der deutſchen Mannſchaft, Rittmeiſter Momm, den von ihm geſtifteten Preis, die Bronzeſtatue des berühmten Trakehner„Tempelhüter“ Mit Worten höchſter Anerkennung dankte er allen vier deutſchen Reitern für ihre hervorragende Leiſtung und ſprach ihnen ſeine herzlichen Glückwünſche aus. Darauf ließ er ſich die Mitglieder der franzöſiſchen, ungariſchen und holländiſchen Mannſchaft vorſtellen und dankte auch ihnen für ihr hervorragendes Reiten. Reichsminiſter Dr. Frick überreichte den beiden deutſchen Reitern Rittmeiſter Kurt Haſſe und Hauptmann von Barnekow den von ihm geſtif⸗ teten Preis für die beſte Einzelleiſtung des Wettbewerbs. Die Begeiſterung der Tauſenden über die hervorragen⸗ den Leiſtungen der deutſchen Reiter erhöhte ſich noch mehr, als das Endergebnis mit dem ganz überlegenen Sieg der deutſchen Reiter bekannt wurde. n ihrer großen Gegnerin Eliſabeth ſtellt. Geboren am 8. De⸗ zember 1542, verlor ſie ihren Vater, Jakob V., unmittel⸗ bar nach ihrer Geburt. Ihre Mutteer ließ ſie im zarten Kindesalter in Frankreich erziehen, und als Sechzehn⸗ jährige heiratete ſie den franzöſiſchen Thronfolger. Frank⸗ reich, deſſen Krone ſie allerdings nur ein Jahr trug, wurde ihre geiſtige Heimat, und der Glanz des Hofes von Ver⸗ ſailles berauſchte die ſchöne und leidenſchaftliche Königin. Nach dem frühzeitigen Tode ihres Gatten und ihrer Mut⸗ ter kehrte ſie nach Schottland zurück. Schon in dieſen Jah⸗ ren, ein Vierteljahrhundert vor ihrem Tode, wird der Gegenſatz zu Eliſabeth von England ſichtbar. In ihrer Politik, der die Beſonnenheit und Ueberlegung im Gegen⸗ ſatz zu ihrer großen Widerſacherin fehlt, vertritt Maria Stuart die von jeher gegen England gerichtete ſchottiſch⸗ franzöſiſche Verbindung, und ſie wird zum Mittelpunkt: all jener Beſtrebungen, die England wieder katholiſieren und ein weſteuropäiſch⸗katholiſches Syſtem ſchaffen wollen, das von Spanien bis Schottland reicht. Weiten Kreiſen gilt ſie als die rechtmäßige Erbin des engliſchen Thrones, und 1565 heiratet ſie Lord Darnley, den nächſten Anwärter des engliſchen Thrones nach ihr. Es iſt eine unglückliche Ehe, Mord und Intrige rufen Empörung im Lande hervor, die noch geſteigert wird durch die Beſtrebungen des Halb⸗ bruders der Königin, das Land zu latholiſieren, was den Widerſpruch und den Aufſtand des größten Teils der pro⸗ teſtantiſchen Lords hervorruft. Aus Haß und Eiferſucht läßt Darnley den Sekretär Marias, den Florentiner Riccio, ermorden, um ſelbſt ein Jahr ſpäter, im Februar 1567, unter dem Dolchſtoß des Lord Bothwell zu fallen. Als ſie den Gattenmörder heiratet, erheben ſich die Lords von Rachſucht und Hoheit, die ſie in die ſeeliſche Sphäre als die Parteiganger Varnleys gegen die sronigin. Maria flieht vor den Aufſtändiſchen zu ihrer großen Gegnerin, Eliſabeth von England, in der Hoffnung, daß es eine monarchiſche Solidarität gebe, die ihr Schutz gewährt. Mit dem Tode unter dem Beil des Henkers hat die Schotten⸗ königin dieſen grauſamen Irrtum bezahlen müſſen. Jahre⸗ lang ſchmachtet ſie als Gefangene in Fotheringhay, wird einem hochnotpeinlichen Prozeß unterzogen, in dem aller⸗ dings ein förmliches Urteil vermieden wird. Als ſie aus dem Kerker mit fremden Mächten konſpiriert und ſich an der Verſchwörung eines engliſchen Großen gegen Eliſa⸗ beth beteiligt, forderte der leitende engliſche Miniſter Cecil ihren Tod. In einem Scheinprozeß wird Maria Stuart zum Tode verurteilt, und in der Morgenſtunde des 8. Fe⸗ bruar 1587 fällt ihr Haupt unter dem Beil des Henkers. In der Nacht vor der Hinrichtung hat ſie an ihren Schwa⸗ ger, den König von Frankreich, einen Abſchiedsbrief ge⸗ ſchrieben, der ſchöne, klare Schriftzüge zeigt und nichts von Todesfurcht verrät. Ein leidenſchaftliches, wildes Leben hatte ein tragi⸗ ſches Ende gefunden, in der Todesſtunde ſich noch einmal aufreckend zu königlicher Haltung, Haß und Intrige, Mord und Gewiſſenloſigkeit hatten das Leben Maria Stuarts überſchattet, deſſen ſtärkſte Triebfeder die Lei⸗ denſchaft war. Die Leidenſchaft, die ſie anziehend und ab⸗ ſtoßend zugleich für ihre Zeitgenoſſen machte. Eine Figur, wie ſie vielleicht nur denkbar iſt vor dem Hintergrund der Renaiſſance, von einer hemmungsloſen Vitalität, nicht ohne Größe und von einer Glut und Kraft, wie ſie jener Zeit eigen war, die die Borgias hervorbrachte und Hein⸗ eich VII., den Vater Eliſabeths, der großen Gegnerin der Maria Stuart. 8 .