N nN denommenen Propaganda entnommen“ ſei. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mam breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textte Il 90 mm breit 18 Pfg. Rachlaſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Pyſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkſündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages · und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblalt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 37 1150 37. Jahrgang Dienstag, den 9. Februar 1937 1 1 4 Wachſendes Verſtändnis Zu den Fragen, die in der engliſchen Oeffentlichkeit ſeit einiger Zeit beſonders lebhaft erörtert werden, gehört das deutſch⸗engliſche Verhältnis und damit im Zuſam⸗ menhang das deutſche Rohſtoffproblem, deſſen Kern ja von berufener deutſcher Seite in ſachlicher und klarer Weiſe herausgeſchält worden iſt. Unter den verſchiedenen Stimmen, die hierzu britiſcherſeits in den letzten Tagen wie⸗ derum laut geworden ſind, verdient ein Leitaufſatz des gro⸗ ßen Londoner Blattes„Obſerve 1“, der ſich mit den deutſch⸗britiſchen Beziehungen beſchäftigt, eingehende Be⸗ achtung. In dieſem Artikel heißt es, daß auf dem alten di⸗ plomatiſchen Weg endlich in einer Atmoſphäre des Ver⸗ trauens die praktiſche Frage behandelt werden müßte, was Deutſchland und England voneinander wünſchten und was ſie einander geben konnten. Zunächſt ſtehe feſt, daß die Sy⸗ ſteme von Verſailles und Trianon Deutſchland als einzi⸗ gem Land Europas einen Status aufgezwungen hät⸗ ten, den man von keinem anderen Lande erwarte. Nach dieſem Syſtem dürften England, Frankreich, Italien, Bel⸗ gien und Holland Kolonien beſitzen, nicht aber Deutſchland. Nach dieſem Syſtem dürfte ferner England über nationale Minderheiten regieren, die einer anderen Raſſe angehören. Auch das ſei Deuͤtſchland verſagt. Deutſchland allein ſei nach dieſem Syſtem ungeeignet, Dinge zu tun, die andere tun. Darüber hinaus habe das Verfailler Syſtem verlangt, daß Deutſchland allein von allen Nationen abrüſte. Aus mora⸗ liſchen Gründen könnten derartige Unterſcheidungen nicht verteidigt werden, und wenn man den geſunden Menſchen⸗ verſtand walten bade dann müßten ſie als eine Gewalt⸗ tätigkeit und eine Beſchimpfung bezeichnet werden. Obwohl ſchon 1918 im britiſchen Reich die Sonne niemals unterge⸗ gangen ſei, habe ſich England deutſche Kolonien angeeignet. Es heißt dann weiter, noch nie zuvor ſei es notwen⸗ diger geweſen, daß man 525 ſeines klaren Verſtandes be⸗ diene. Im Jahre 1919 habe man eglaubt, was heute bei einem Rückblick unglaubwürdig erscheine, daß von einem 70⸗Millionen⸗Volk eine Schadenerſatzzuzahlung von rund elf Milliarden Pfund erpreßt werden konnte. Ebenſo ab⸗ ſurd, wie es damals geweſen ſei, als man von jedem deut⸗ ſchen Mann, jeder deutſchen Frau und jedem deutſchen Kind die Zahlung einer Summe von 150 Pfund verlangt habe, ſei es auch heute, daß Deutſchland für immer auf Kolonien verzichten ſolle. Das Gebot der Stunde laute, daß man ſich des geſunden Menſchenverſtandes bediene, damit im In⸗ tereſſe der Vermeidung eines unnötigen Krieges ein durch⸗ aus mögliches Ziel erreicht werde. Wir möchten an dieſer Stelle einer weiteren recht be⸗ merkenswerten Stellungnahme Raum geben, die den Leit⸗ aufſatz des„Obſerver“ in gewiſſer Weiſe ergänzt. Daily Telegraph“ veröffentlicht eine neue Zuſchrift des engliſchen Wirtſchaftlers und Publiziſten Francis Hirſt über die deutſche Kolonialforderung. Hirſt ſtellt feſt, daß viele Eng⸗ länder ſich der Notwendigkeit bewußt ſeien, die Wünſche einer großen und mächtigen Nation, der man ihre tropiſchen Beſitzungen durch einen unklugen und une dlen Frieden geraubt habe, freundſchaftlich zu erwägen. Der Schreiber erinnert in dieſem Zuſammenhang daran, daß England nach den napoleoniſchen Kriegen auf Grund der Verträge von Paris beinahe ſämtliche franzöſiſchen Kolo⸗ nien, die während des Krieges von der britiſchen Flotte er⸗ obert worden waren, an Frankreich zurückgegeben hatte. Er wendet ſich dann gegen die lügenhaften Behauptungen, daß ſich die deutſche Kolonialverwaltung durch Verbrechen und Fehler ausgezeichnet habe. Es wäre heuchleriſch, ſo ſchreibt Hirſt, wenn man behaupten wolle, daß das britiſche Kolo⸗ nialreich ein„reines Hemd“ habe. Wahnſinn wäre es auch, wenn man vermuten dolle daß England mächtig und reich genug ſei, um als oberſter Richter und Poliziſt Afrikas zu wirken. Aber nicht nur im engliſchen Mutterland, ſondern auch in den Dominien bricht ſich immer mehr die Einſicht Bahn, daß einer wieder aufſtrebenden großen Nation wie Deutſch⸗ land keinesfalls der Weg zur Erfüllung ſeiner Lebensnot⸗ wendigkeiten abgeſchnitten werden dürfe. So erklärte der Miniſter für Voͤlkserziehung des Staates Neu⸗Südwales, Drummond, am letzten Sonntag in einer Verſammlung in Sidney, nach ſeiner Anſicht ſei jetzt die Zeit gekommen, da die Welt Deutſchlands Anſpruch auf Zutritt zu den Roh⸗ ſtoffen berückſichtigen ſollte. Auſtralien mit ſeiner gro⸗ ßen Landfläche müßte ſeinen Teil der Verantwortung hier⸗ für übernehmen und dieſes ernſte Problem in Erwägung ziehen. Miniſter Drummond ſprach auch mit Anerkennung von Deutſchland und hob insbeſondere die Verdienſte deutſcher Siedler in Auſtralien hervor. f Alle dieſe Aeußerungen deuten darauf hin, daß in Großbritannien das Verſtändnis für den deutſchen Stand⸗ punkt im weiteren Wachſen begriffen iſt und daß man ſich immer mehr von der dringenden Notwendigkeit einer Be⸗ reinigung des ganzen Fragenzuſammenhanges überzeugt, eine Feſtſtellung, die Hoffnung auf eine befriedigende inter⸗ aationale Stabiliſierung übrig läßt. Inhaftierte Sudeten deutſche Man will die genaue Zahl nicht nennen. Berlin, 8. Febr. Das tſchechoſlowakiſche Preßbüro wen⸗ t ſich gegen die Meldung eines Berliner Blattes aus Prag, wonach in den tſchechiſchen Gefängniſſen mehr als 3000 Sudetendeutſche wegen politiſcher Delikte inhaftiert eien. Das offtziöſe Prager Büro hat durch Anfrage an zu⸗ ſtändiger Stelle feſtgeſtellt, daß— ſo telegraphiert es wört⸗ lich— dieſe Zahl„unrichtig und tendenziös übertrieben ei; die Daten über den heuligen tatſächlichen Stand bewie⸗ ſen, daß die„Behauptung des Berliner Blattes der vorein⸗ Leider haben die zuſtändigen Prager Stellen die Gele⸗ genheit nicht benutzt, den„tendenziöſen Uebertreibungen“ die wirkliche Zahl gefangener Sudetendeutſcher entgegenzuſet⸗ zen. Offenbar iſt ſie ſo hoch und weicht ſo wenig von der Zahl der beanſtandeten Meldung ab, daß man es in Prag nicht wagt, die Wahrheit zu veröffentlichen. . bd 0 N 8 Staatsfeinde in Danzig Der Vorſitzende der Danziger Zenkrumspartei zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Danzig, 9. Febr. Das Danziger Schnellgericht verur⸗ teilte den Vorſitzenden der Danziger Zentrumspartei, den hens und Schädigung von Staatsintereſſen zu ſechs Mona⸗ ten Gefängnis. Gegen Stachnik, der vor zwei Tagen auf friſcher Tat feſtgenommen wurde, erließ der Schnellrichter Haftbefehl. Stachnik hatte einen gewiſſen Leo Grzenia veranlaßt, als Erſatz für das wegen ſeiner ſtaatsfeindlichen Hetze ver⸗ botene Zentrumsorgan, die„Danziger Volkszeitung“, noch kurz vor Ablauf des Verbotes ein neues Wochenblatt her⸗ auszugeben. Grzenia wurde von der Polizei feſtgenommen und gab an, daß der Zentrumsführer der eigentliche Grün⸗ der dieſer neuen periodiſchen Druckſchrift ſei. Als Stachnik nen und ſtritt ſelbſt die Bekanntſchaft mit Grzenia ab. Nach der Gegenüberſtellung mit dem Herausgeber der Zeitung mußte Stachnik, der im übrigen katholiſcher Geiſtlicher und Religionslehrer iſt, zugeben, daß er die Polizei belogen hatte. Auch gegen Grzenia, der vier Monate Gefängnis er⸗ hielt, wurde Haftbefehl erlaſſen. den Oberregierungsrat Dr. Darſen zum Regierungspräſi⸗ denten der Regierung in Merſeburg ernannt. tingen begangen; die Stadt trug reichen Flaggenſchmuck. Engliſche Offiziere in Indien ermordet. Wie aus Peſchewar gemeldet wird, wurden der engliſche Hauptmann Keogh und ſein Burſche an der indi⸗ ſchen Nordweſtgrenze in einen Hinterhalt gelockt und von Eingeborenen getötet. Nach einem weiteren Bericht iſt der engliſche Marineleutnant Beatty, der in Nord⸗Waziriſtan als politiſcher Agent tätig war, auf einer Kraftwagenfahrt ebenfalls überfallen und getötet worden. Die beiden An⸗ Volkstagsabgeordneten Dr. Stachnik, wegen Preſſeverge⸗ 1 1 N von der Polizei vernommen wurde, legte er ſich aufs Leug⸗ 1 * — Politiſches Allerlei Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vor⸗ ſchlag des preußiſchen Miniſterpräſidenten entſprechend dem Antrag des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern Göttingen. In den Tagen vom 6, bis 8. Februar wurde a die Feier des 15jährigen Beſtehens der NSDAP in Göt⸗ Nr. 38 NI Fllen Malaga gefallen Ein wichliger Erfolg der nationalen ſpaniſchen Truppen Salamanca, 8. Februar. Der Nationalſender Valladolid teilte mit, daß General Queipo de Llano die völlige Einnahme Malagas und die Beſetzung der ganzen Skadk durch die nakionalen Truppen gemeldet habe. Zugleich wird im Hauptquartier erklärt, daß die natio⸗ nalen Truppen bereits am Montagvormittag in Malaga eingedrungen ſeien, wo ſie fortſchreitend Boden gewonnen hätten. Ueber den Verlauf der Operationen, 1 die ſchließlich zur Einnahme der Stadt Malaga führten, gab ö der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Salamanca n 5 7 achſtehende Schilderung: Die nationalen Truppen waren ereits am Sonntag weiter konzentriſch gegen Malaga vor⸗ geſtoßen und hatten, nachdem der Widerſtand der Bolſche⸗ wiſten beſonders an den Gebirgspäſſen im Norden gebro⸗ chen worden war, die Stadt völlig umzingelt. Die Stadt⸗ grenze war bereits am Montag früh erreicht worden. Nach Mitteilungen des Generals Queipo de Llano wa⸗ ren zunächſt die am Samstag am Leon⸗Paß angelangten Truppenteile weiter vorgeſtoßen und bis auf eine Entfer⸗ nung von drei Kilometern an Malaga herangekommen. Eine Vorhut dieſer Abteilung hatte bereits im Laufe des Sonntags die erſten Häuſer der Propinzhauptſtadt beſetzen können. Die auf Antequera vorgeſtoßenen Truppen hatten den Campillo⸗Fluß überſchritten und erreichten nun glei falls am nördlichen Stadtrand Malaga. Nördlich der Stadt wurden die Ortſchaften Villanueva del Trabuco und Villa⸗ nueva de Roſario, nordweſtlich die Ortſchaft Abdalagis und weſtlich die Stadt Ardales erobert. Auch die Truppen, die Fuengirola im Süden eingenommen hatten, waren weitere 31 Kilometer vorgedrungen und griffen an der ſüdlichen Stadtgrenze von Malaga an. Die Bolſchewiſten ſind nach Hinterlaſſung großer Men⸗ gen Kriegsmaterial, unter dem ſich auch vier Feldgeſchütze befanden, überſtürzt geflohen. Während der letzten militä⸗ riſchen Operationen wurden den Bolſchewiſten überall ſtarke Verluſte beigebracht; ſie verloren Hunderte von Toten, viele hundert Ueberläufer und zahlreiche Gefangene. Der nationale Vormarſch auf Malaga, der noch ſchneller, als man vermuten konnte, ſein Ziel erreicht hat, wurde aufs wirkſamſte unterſtützt durch die nationale Flotte. Sie umfaßt drei Kreuzer, ein Kanonenboot und 12 bewaffnete Fiſchdampfer. ſchläge ente darauf ſchließen, daß der Widerſtand der Ein⸗ geborenenſtämme an der indiſchen Nordweſtgrenze gegen die Herrſchaft der Engländer noch nicht gebrochen iſt. Erſt vor wenigen Monaten war es zu ſchweren Gefechten ge⸗ kommen, wobei auf beiden Seiten zahlreiche Tote und Ver⸗ wundete zu verzeichnen waren. Die polniſch⸗litauiſche Spannung. „Expreß Poranny“ ſchreibt, die geſamte polniſche Oef⸗ fentlichkeit habe die kürzliche Erklärung des Miniſters Beck mit Befriedigung begrüßt, die eine Aenderund der polni⸗ 1 0 Politik gegenüber Litauen ankündigt, indem man Auch vor Madrid neue Erfolge Toledo, 8. Febr. Wie zu erwarten war, ſetzte General Varela die Operationen auf dem rechten Flügel vor Ma⸗ drid fort, nachdem die eroberten Stellungen in und um die Ortſchaft Maranoſa über Nacht behelfsmäßig befeſtigt und die Artillerie nach vorn geſchafft worden waren. Die Ge⸗ fechte ſpielten ſich in dem Raum zwiſchen den Ortſchaften Maranoſa und Valdemoro, ſowie dem Fluß Jarama ab. General Varela gab dem Sonderberichterſtatter des DNB die Möglichkeit, die Operationen vom Feldherrnhügel aus en bisher Litauen gewährten Kredit zurückziehe und die Beziehungen zu Litauen entſprechend dem litauiſchen Ver⸗ halten gegenüber Polen regeln werde. Die polniſche Preſſe weiſt auf einen„herausfordernden Artikel“ einer Kownoer Wochenſchrift„Trymitas“ hin, in dem es heißt, es gebe in Litauen keine Polen ſondern nur poloniſierte Litauer, und man könne nicht dulden, daß dieſe Apoſtel des Polentums ſeien. Kein Ende des„Strafgerichtes“ Moskau, 8. Februar. Die„Prawda“ beſtätigt Informationen über die neue „Säuberungsaktion“ des bolſchewiſtiſchen Parteiapparates in der Sowjetukraine, die 8100 ſeit einigen Tagen vorlie⸗ gen. Der Leitartikel dieſes Blattes erwähnt beiläufig, daß einige e wie z. B. die in Kiew, Dnje⸗ propetrowſk und Roſtow ſich grober Fahrläſſigkeit ſchuldig gemacht hätten, indem ſie die Tätigkeit der„Trotzkiſten und anderer Staatsfeinde“ nicht„entlärvt“ hätten. Die Funk⸗ tionäre dieſer Parteiorganiſationen nennt die„Prawda“ „Schlafmützen, die die elementarſten Begriffe bolſchewiſti⸗ ſcher Wachſamkeit verloren“ hätten. Beſonders intereſſant iſt dies in Bezug auf die Parteiorganiſation des Kiewer ebiets, deren bisheriger Chef Poſtyſchew war, der gleich⸗ eitig auch die 1 der ukrainiſchen Geſamtpartei inne hatte Poſtyſchew galt bisher als einer der erſten Ver⸗ trauensleute Stalins und wurde ſchon im Jahre 1919 auf den dortigen Poſten geſtellt. Nunmehr iſt er ſeines Poſtens als Leiter der Kiewer Parteiorganiſation enthoben worden. An ſeiner Stelle trat der bisherige Parteichef des Charko⸗ wer Gebiets, Kudrjawezew. Gleichfalls abgeſetzt wurde der bisherige Vorſitzende der Kommuniſtiſchen Partei der Stadt Kiew. Die Vorgänge in der Ukraine ſind nicht vereinzelt. Auch über die Parteiorganiſationen in Swerdlowſk und Kurſk beſchwert ſich die„Prawda“, wobei ſich herausſtellt, daß auch der bisherige Parteigewaltige des Kurſker Gebietes abge⸗ ſetzt worden iſt. Alle dieſe Nachrichten ſind für die Atmo⸗ ſphäre, die hier ſeit dem letzten Theaterprozeß herrſcht, inſo⸗ ern bezeichnend, als das im Gange befindliche„große trafgericht“ nunmehr auch auf die bolſchewiſtiſchen Spit⸗ zenfunktionäre übergreift. zu verfolgen. In dem welligen Gelände, das nach dem Ja⸗ rama zu ſteil abfällt und das von durch die Wolkenbrüche reißend gewordenen Bächen durchquert wird, kämpften ſich die nationalen Truppen, die ſich hauptſächlich aus Legionä⸗ ren und Marokkanern zuſammenſetzten, bis zu der Ortſchaft San Martin de la Vega vor. Sie krafen auf nur geringen Widerſtand der Bolſchewiſten. Das Vordringen der Infan⸗ terie wird weſentlich durch in großer Anzahl eingeſetzte Tanks unterſtützt. Zur Vermeidung von Zeitverluſten wurde die Ortſchaft San Martin de la Vega aber nicht er⸗ obert, ſondern ſeitlich liegen gelaſſen. Einem weiteren Vormarſch ſetzten die reißenden Fluten des Jarama ein Ende, deſſen Brücken von den Bolſchewiſten zerſtört worden ſind. Die neue Front verläuft nunmehr längs des Jarama, von wo aus die Straße nach Valencia leicht von der nationalen Artillerie beherrſcht wird. Der Sonderberichterſtatter des DB konnte ſich auf der Rückkehr davon überzeugen, wie außerordentlich das Ge⸗ lände aufgeweicht iſt, in dem die Wagen teilweiſe bis zu den Achſen perſinken. Trotzdem 15 die Stimmung bei den nationalen Truppen außerordentlich gut. Im Gegenſatz dazu ſchildern übergelaufene bolſchewiſtiſche Söldner die Stimmung bei den Bolſchewiſten als außerordentlich ge⸗ drückt, was hauptſächlich auf die mangelhafte Verpflegung zurückzuführen ſei. 4 f Der finniſche Außenminiſter in Moskau. Moskau, 9. Febr. Der finniſche Außenminiſter Holſti iſt in Moskau eingetroffen. Er wurde u. a. vom Stellvertreter des Volkskommiſſars für äußere Angelegenheiten, Kreſtin⸗ ſki, am Bahnhof empfangen. — Paris. Der engliſche Außenminiſter Eden iſt mit ſeiner Frau und ſeinem Sekretär in Monte Cc lo eingetroffen; er hat in demfelben Hotel Wohnung genommen, in dem der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck mit feiner Familie 260 hegen„ 3 London. Der katholiſche Primas von Irland und Kar⸗ dinalerzbiſchof von Armagh, Joſeph MacRory, hat in einem Hirtenbrief die katholiſche Jugend Irlands zum aktiven Kampf gegen den Kommunismus aufgerufen.. 5 Der 4. Reichsberufswettkampf Eröffnung Mittwoch, den 10. Februar. Berlin, 8. Febr. Am Mittwoch, den 10. Februar, 20,30 Uhr, erfolgt in dem für dieſen Akt ſchon traditionellen Ber⸗ liner Sportpalaſt die feierliche Eröffnung des 4. Reichsbe⸗ rufswettkampfes. Bei der Kundgebung ſprechen der Leiter der DAF, Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley, und der Jugendführer des Deutſchen Reichs, Reichsleiter Baldur von Schirach. Dazu haben Reichsleiter Ley und Schirach folgenden Aufruf erlaſſen: „Der Führer hat auf dem Parteitag der Ehre dem deutſchen Volk ſeinen Vierjahresplan verkündet. Alle na⸗ türlichen Mängel ſollen in Deutſchland durch Genialität und Fleiß ausgeglichen werden. In dieſem Sinne rufen wir die Jugend der Stirn und der Fauſt zum vierten Reichs⸗ berufswettkampf. Kommt aus den Betrieben, aus Dörfern und Städten und bekennt euch mit Freude im Gegenſatz zum antreiberiſchen Stachanow⸗Syſtem in Rußland zum freiwilligen Leiſtungswettbewerb. Es geht um die Freiheit der Nation! Der Reichsleiter der DAF, Dr. R. Ley. Der Reichsſugendführer, Baldur von Schirach.“ Veranlagungsrichttinien zur Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer. Berlin, 9. Febr. Der Reichsminiſter der Finanzen hat auch in dieſem Jahr Veranlagungsrichtlinten zur Einkom⸗ menſteuer und Körperſchaftsſteuer herausgegeben. Sie wer⸗ den im Reichsſteuerblatt veröffentlicht und können auch durch den Buchhandel zum Preiſe von 50 Reichspfennigen bezogen werden. Ihre Kenntnis iſt für alle Steuerpflichti⸗ gen wichtig, die für 1936 zur Einkommenſteuer oder Kör⸗ perſchaftsſteuer herangezogen werden. Die neuen Veranla⸗ gungsrichtlinien ſtellen eine Zuſammenfaſſung und Neu⸗ ordnung der bisherigen Verwaltungsanweiſungen dar. Da⸗ bei ſind Erläuterungen und Verwaltungsanordnungen, die durch Aenderung der geſetzlichen Vorſchriſten, Ablauf der Geltungsdauer oder aus anderen Gründen ihre Hraktiſche Bedeutung verloren haben, oder für die Zukunft als erle⸗ digt gelten können, nicht mehr mit aufgenommen worden. Die neuen Veranlagungsrichtlinien enthalten aber nicht nur das Material der früheren Richtlinien, ſondern dar⸗ über hinaus auch eine Reihe neuer Erläuterungen und Verwaltungsanordnungen. So iſt bei der Behandlung kurz⸗ lebiger Wirtſchaftsgüter klargeſtellt, daß bei übermäßiger Vorratshaltung von ſolchen Gütern die Bewertungsfrei⸗ heit nicht gegeben iſt. Von Intereſſe ſind noch die Ausführungen über die ſteuerliche Behandlung des Unterſchiedsbetrages zwiſchen dem Ausgabekurs und dem Einlöſungskurs bei Rückzahlung oder Umtauſch von Anleihen und über die Berückſichtigung beſonderer wirtſchaftlicher Verhältniſſe. Jugſpitzflug 1937 verlegt. Berlin, 9. Febr. Der vom Reichsluftſportführer für den 13. und 14. Februar ausgeſchriebene Zugſpitzflug wird auf einen ſpäteren, noch bekanntzugebenden Zeitpunkt ver⸗ legt. Oer Skandal um die Spielbank Ein feiner Generaldirektor. Wien, 8. Febr. Der Skandal um die Spielbank Baden bei Wien zieht immer weitere Kreiſe. Beſon⸗ dere Empörung erweckt in der Bevölkerung die Enthüllung, daß der Generaldirektor des Unternehmens, Hans Schil⸗ linger, der ein Jahreseinkommen von 120 000 Schilling be⸗ zog, wohei ihm auch die Steuern noch bezahlt wurden, gleichzeitig Inhaber einer Wiener Glasbläſerei iſt, die eben erſt umfangreiche Staatsaufträge erhalten hat. Nicht we⸗ niger Aufſehen erregt ein Prozeß, den die Croupters des Badener Spielkaſinos gegen dieſes Unternehmen wegen an⸗ geblich rechtswidriger Zurückhaltung von Trinkgeldern an⸗ geſtrengt haben. Dadurch erfährt man, daß in den letzten zwei Jahren von den Beſuchern der Spielbank nicht weni⸗ ger als ſechs Millionen Trinkgeld bezahlt wurden. Davon eanſprucht die Badener Spielbank Ac 50 v. H., während die Eroupiers erklären, daß ſie nur 30 v. H. abzuliefern verpflichtet geweſen ſeien. Schloß Greifensfein Original⸗Roman von M. Herzberg. 47 Ungeachtet ihrer ſtolzen Zurückhaltung und Selbſtbeherr⸗ ſchung hatte er bei ihren gelegentlichen Begegnungen einen eigenen Ausdruck in ihren Blicken zu gewahren gemeint, und, ſich ihre ſichtliche Ergriffenheit bei ſeinen Liedern da⸗ mals und die Bewegung bei ihren letzten Zuſammenkünften zurückrufend, kam er zu der Ueberzeugung, daß der Gedanke an ſeine Mutter, von deren Einmiſchung vorher er ja wußte, für die Behauptung Irenes, daß ſie ihn nicht lieben könnte, entſcheidend geweſen. Daß ſie, die Unduldſamkeit und Ab⸗ meigung derſelben gegen ſie erkennend, aus Stolz und ſor⸗ gender Liebe für ihn ihm eine Unwahrheit geſagt. Er wunderte ſich, daß er nicht eher auf dieſen Schluß, der eigentlich ſo nahe lag, gekommen, weil er ja, wie geſagt, gewußt, daß ſeine Mutter ſeine Annäherung an Irene hin⸗ tertrieben. Aber ſo weit und ſcharf ſein Blick und ſein Denkvermögen ſich in allem anderen auch erwies, in Dingen der Liebe war der junge Graf, wie wohl viel edle Männer, won hochſinniger Beſcheidenheit, ſchwer von Begriffen und raſch entmutigt. Nun aber flammte unter dieſen folgerichtigen Erwägun⸗ gen die Liebe zu Irene von neuem in ihrer früheren leiden⸗ ſchaftlichen Glut empor und mit ihr der Entſchluß, ſein Glück bei ihr noch einmal zu verſuchen. Noch einmal jene Frage zu tun, deren falſche Beantwortung ihn und auch ſie— er ahnte es trotz ihrer tapferen Beherrſchung— friedlos und unglücklich gemacht. Dieſer feſte Entſchluß ſchon übte eine ſegensvolle Wir⸗ kung auf Gernot aus und breitete einen ſolchen Glücks⸗ . erwartender Hoffnung über ſein ganzes Weſen, ſaß ſeine Mutter, ihn bei ihrem Wiederſehen zärtlich in ehre Arme ſchließend, freudig ausrief: 8 5„Wie prächtig du ausſiehſt, Gernot! So, als ob du anſtatt aus Berlim und den anſtrengenden Landtagsſitzungen Kaus einem ſtärkenden Heilbgde kämſtl besen a d Die Fabrikbelagerung in Flint Truppenverſtärkung angefordert. Flint(Michigan), 8. Februar. In Flint iſt die Lage derart, daß der Skaatsgouverneur in einem dringenden Kabel um Verſtärkung der Truppen erſucht wurde. Nach Eintreffen der Verſtärkung ſollen die „Sitzſtreiker“, die immer noch die Werke beſetzt halten, ver⸗ haftet werden. Allgemein rechnet man damit, daß der Be⸗ lagerungszuſtand über die Skadt verhängt wird. Die durch Kommuniſten verhetzten Streikenden, die das Werk 4 beſetzt halten, wollte man dadurch zum Aufgeben ihrer Reſiſtenz zwingen, daß man die Heizung des Werks abſtellte. Die„Sitzſtreiker“ kündeten darauf an, daß ſie in den Fabrikräumen offene Feuer unterhalten würden. Da dies natürlich eine große Gefahr für das Werk bedeuten würde, unterblieb die Unterbindung der Heizung. Unter dem vernünftigen Teil der Arbeiterſchaft reift mehr und mehr der Vorſatz, die Störenfriede gewaltſam aus den Werken zu entfernen. Bisher haben ſich 1000 Arbeiter zu dieſem Vorſatz zuſammengeſchloſſen. Kurzmeldungen AI Todesſturz in den Fahrſtuhlſchacht. In einem Hauſe in Berlin war der 49 Jahre alte Fahrſtuhlführer Artur Pietz mit einem Aufzug bis zum dritten Stock gefahren, hatte einen Karren aus dem Fahrſtuhlkorb herausgeſchoben und wollte wieder rückwärts in den Fahrſtuhl treten In dieſem Augenblick hatte ſich der Fahrſtuhl von ſelbſt gelöſt und war bis in den vierten Stock hinaufgefahren. Pietz, der dies nicht bemerkt hatte, ſtürzte in den Schacht und blieb mit ſchweren inneren Verletzungen und einem Schä⸗ delbruch im Kellerſchacht liegen. Tie Feuerwehr und Ar⸗ beitskameraden befreiten den Verunglückten, der ſo ſchwere Verletzungen erlitten hatte, daß der Tod auf der Stelle eingetreten war. AI Blutige Familientragödie. Im Oſten Berlins ſpielte ſich in der Nacht zum Montag eine entſetzliche Familien⸗ tragödie ab. Ein 26jähriger Mann erſchoß ſeine beiden zwei und drei Jahre alten Kinder, verletzte dann ſeine Frau ſchwer und machte ſchließlich ſeinem Leben durch einen Kopfſchuß ein Ende. Beim Nachhauſekommen hatte der Mann zuerſt auf ſeine im Bett liegende Ehefrau einen Schuß abgegeben und gleich darauf die Kinder erſchoſſen. Die Frau konnte ſich noch ſchnell aufraffen und in Sicher⸗ heit bringen. Ueber die Beweggründe der Bluttat liegen keine Anhaltspunkte vor. a . Im Eis eingebrochen und ertrunken. Der 34 jährige Münchener Polizeikommiſſar Joſef Scheidl iſt beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen auf dem Wörthſee in der Nähe von Schlagen⸗ hofen, etwa 200 Meter vom Ufer entfernt, eingebrochen und ertrunken. It Bandit mit Karnevalsmaske. Kurz vor 7 Uhr er⸗ ſchien in einem Zigarrengeſchäft im Kölner Vorort Kalk ein Mann, der um den Kopf einen gelben Damenſtrumpf gelegt und eine ſeidene Karnevalsmaske angezogen hatte. Mit den Worten„Los, los“ forderte er den Geſchäftsinha⸗ ber auf, ihm Geld herauszugeben. Der Händler war im Augenblick der Meinung, es handle ſich um einen Karne⸗ valsſtreich. Als der Täter dann aber den Mann mit einen Revolver bedrohte und ihn in einen Nebenraum drängte, erkannte der Geſchäftsinhaber den Ernſt der Situation und ſchrie um Hilfe. Der Täter flüchtete und entkam in einem Kraftwagen. a Hochzeitskutſche umgeſtürzt. In Röllbach(Main) hatte nach der Trauung ein Brautpaar die mit zwei jun⸗ gen Pferden beſpannte Kutſche beſtiegen. Beim Hochzeits⸗ ſchießen wurden die Tiere ſcheu, der Kutſcher verlor die Herrſchaft über ſie und das Fahrzeug ſtürzte um, die In⸗ ſaſſen fielen heraus. Da die Pferde ſtehenblieben, agb es außer beſchädigten Kleidern keinen weiteren Schaden. A Eine gefährliche ZJeichenvorlage. Im Lehrmittelkabi⸗ nett der Lehrerbildungsanſtalt von Lewentz(Tſchechoſlowa⸗ kei) befand ſich ſeit Jahren eine Granate, die den Schülern beim Zeichnen als Vorlage diente. Erſt dieſer Tage hegte eine Lehrperſon Verdacht, daß die Granate vielleicht noch geladen ſein könnte, und ließ ſie deshalb von militäriſchen Sachverſtändigen prüfen. Das Geſchoß wurde auf einem Militärſchießplatz geſprengt und riß einen über zwei Meter kiefen Trichter in die Erde. Nur einem Zufall iſt es zu dan⸗ ken, daß die Granate nicht bereits früher bei der doch wohl unſachgemäßen Behandlung durch die Schüler explodiert iſt. „Aus deiner vorzüglichen Stimmung entnehme ich auch, daß uns die durch die beabſichtigte Erpreſſung jenes Menſchen gefährdeten zweihunderttauſend Mark in der Tat. erhalten geblieben ſind?“ forſchte ſie lebhaft. „Ja, es iſt alles in Ordnung. Ich bin wieder im vol⸗ len, unbeſchränkten und für immer unantaſtbaren Beſitz meines Vermögens. Dazu kommt die ausgezeichnete Be⸗ ſchaffenheit der Kornfelder, die, nach dem andauernden, außerordentlich fruchtbaren Wetter eine ganz beſonders veiche Ernte ergeben werden, und endlich meine mit jeder Wie⸗ derkehr nach Greifenſtein ſich erneuernde große Freude an der Heimat und an dir, meine liebe Mutter! Das insgeſamt trägt natürlich bedeutend zu meinem körperlichen und ſee⸗ liſchen Behagen bei,“ ſchloß er mit heiterer Gehobenheit. Ihren Sohn in ſo zugänglicher Verfaſſung ſehend, ge⸗ dachte die Gräfin das Eiſen zu ſchmieden, ſolange es heiß war, und ihm die Partie, welche ſie für ihn in petto hatte, durch kluge Anpreiſung ſchmackhaft zu machen. Es war ja. doch höchſte Zeit, daß Gernot heiratete; in kurzem vollendete er ſein vierunddreißigſtes Lebensjahr. Wie lange ſollte er denn noch Junggeſelle bleiben? ö Beim Abendmahle, ſobald der aufwartende Diener hin⸗ ausgegangen war, begann ſie mit liebenswördiger Einlei⸗ tung ihren Feldzugsplan: „Ich kann dir gar nicht ſagen, wie froh ich bin, daß du nun aller Sorgen los und ledig biſt und frei und unein⸗ geengt über deine Zukunft verfügen kannſt, Gernot! Nun iſt es aber auch dringend nötig, daß du an eine Vermählung denkſt, damit unſer Geſchlecht, deſſen letzter Sproß du biſt, zu neuer Blüte gelangt.“ a „Ich habe ſelbſt ſchon daran gedacht, Mutter,“ verſetzte er wohlgemut. g „Haſt du das wirklich, Gernot?“ rief ſie, auf das ange⸗ nehmſte überraſcht. „Ja, und in den letzten Tagen ſogar ſehr angelegentlich.“ Die Gräfin, hocherfreut, ihn ſo willfährig zu finden, ſchürte nun eifrig. „Du mußt eine in jeder Hinſicht glänzende Partie ma⸗ chen, ſchon um den für uns ſo nachteiligen Eindruck, welchen Auto in den Rhein gefahren Tragiſcher Abſchluß einer Karnevalsfahrk. 1 Köln, 8. Febr. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich morgens gegen 3,40 Uhr bei Leyſtapel am Rhein. Eine adus acht Perſonen beſtehende Geſellſchaft aus dem Weſter⸗ wald kehrte von einem Karnevalsausflug in einem Kraft. wagen heim. Als ſie in hoher Geſchwindigkeit den auf dem Leyſtapel endenden Felzengraben herunterfuhren, konnte der Fahrer anſcheinend beim Einbiegen die Kurve nicht neh⸗ men. Der Wagen durchbrach das Geländer am Rheinufer und ſtürzte in den Fluß. Von den Inſaſſen konnten ſich vier Männer, nachdem ſie die Scheiben eingeſchlagen hatten, aus dem Wagen zwängen und ſich ſolange über Waſſer hielten, bis Hilfe kam. Die anderen vier Mitfahrer, drei Mädchen und ein Mann, ſind ertrunken. Ab Münzenfund im Sekt. In Asbach fand der Knecht einer verſtorbenen Bäuerin in deren Bett ein Säckchen mit Münzen. Anſcheinend handelt es ſich um Erſparniſſe, die ſchon ſehr lange aufbewahrt wurden. Eine der Münzen trug eine Prägung aus dem Jahre 1695. Drei Bauern vom Skarkſtrom getötet. Paris, 9. Febr. In der Ortſchaft gabe bei Grenoble waren Bauern damit beſchäftigt, das Kabel einer kleinen Korbſeilbahn ſtraffzuziehen, mit der zwiſchen den Almen und dem Tal Milcherzeugniſſe und Lebensmittel für die Hirten ausgetauſcht werden. Dabei kam das Haltekabel mit einer Hochſpannungsleitung in Berührung. Sieben Bauern wurden vom Starkſtrom getroffen; drei von ihnen waren ſofort tot. Bei den übrigen hatten die Wiederbelebungsver⸗ ſuche Erfolg. a Drei Kinder auf dem Eis eingebrochen Ratzeburg, 8. Febr. Drei Schulknaben im Alter von 11 bis 14 Jahren, die ſich entgegen dem ausdrücklichen Verbot ihrer Angehörigen auf die morſche Eisdecke des großen Ratzeburger Sees gewagt hatten, brachen in einiger Ent. fernung vom Ufer ein und erkranken. Alle ſofort unternom⸗ menen Retlungsverſuche ſcheiterken, da das morſche Eis immer wieder abbröckelte. Die Leichen wurden geborgen. Englands Flugdienſt nach Indien und Auſtralien. London, 8. Febr. Nach zweimaliger durch Maſchinen, ſchaden verurſachter Verzögerung iſt das Flugboot„Caſtor“ der Imperial Airways am Montag von Southampton nach Auſtralien geſtartet. Nach einer kurzen Zwiſchenwaſſerung in Marſeille wird das Flugboot als erſten fahrplanmäßi⸗ gen Flughafen Rom anfliegen. Der Flug der„Caſtor“ er⸗ öffnet den Reichsflugdienſt England Aegypten—Süd⸗ afrika—Indien und Auſtralien. Flugzeugunglück in As A.— Vier Todesopfer. Newyork, 8. Febr. Bei Louisburg in Nordkarolina iſt ein Verkehrsflugzeug, das ſich auf dem Wege von Miami (Florida) nach Aron(Ohio) befand, abgeſtürzt. Der Pilot und die drei Inſaſſen wurden getötet. Sitzung des Nichteinmiſchungsgusſchuſſes vertagk. London, 8. Febr. Die für Dienstag einberufene Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes iſt abgeſagt und auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt worden. Man rechnet jedoch da⸗ mit, daß der Ausſchuß noch im Laufe dieſer Woche zuſam⸗ mentreten wird. Allem Anſchein nach ſſt die Vokſchlebung der Ausſchußſitzung lediglich auf eine techniſche Urſache zu⸗ rückzuführen. Der Ausſchuß, in dem bekanntlich die meiſten Londoner Botſchafter und Geſandten vertretne ſind, war nämlich zu der gleichen Zeit einberufen worden, zu dem König Georg VI. zum erſtenmale einen öffentlichen Emp⸗ fang abhält. Bolſchewiſtiſche Bürgerkriegsmethoden. Engliſche Berichte aus Fuengirola verzeichnen bolſche⸗ wiſtiſche Greueltaten, die in den jetzt von den nationalen Truppen auf ihrem Vormarſch auf Malaga beſetzten Gebie⸗ ten verübt worden ſind. In Fuengirola ſelbſt wurde die Kirche zerſtört und der Prieſter zuſammen mit elf natio⸗ nal geſinnten Spaniern grauſam umgebracht. Ihre Körper wurden zuſammengebunden und dann in Brand geſteckt. Im ganzen töteten die Subjekte Moskaus in Fuengirola über 100 Nationalgeſinnte. Nach dem Gemetzel kanzten die Mör⸗ der auf den Leichen ihrer Opfer. die falſche Lydia an jenem Jagdfeſte hinterlaſſen, wieder aus⸗ zumerzen.“ 55 i „Wer denkt denn außer uns, den nächſt Beteiligten, noch! daran und an ſie, Mutter? Und daß ein Nachteil für uns daraus erwachſen ſein ſollte, iſt völlig ausgeſchloſſen. Gleich⸗ wohl ſtimme ich deiner Meinung von einer in jeder Hinſich glänzenden Partie für mich, aus eigenen ſelbſtiſchen Grün den zu,“ vollendete er, und in ſemnen ernſten Augen flim⸗ merte dabei das ſo unwiderſtehliche humoriſtiſche Licht. „Gott ſei Dank, daß du nun endlich darin zur Einſicht gekommen biſt, mein lieber Junge!“ rief die Gräfin innig befriedigt aus.„Ich habe nämlich eine Braut für dich n Vorſchlag, welche den höchſten Anſprüchen von Reichtum* und Glanz genügt, ja ſie noch übertrumpft.“ 11 „Reichtum und Glanz ſind natürlich ausſchlaggebend verſetzte er mit gutmütigem Spott.„Aber vielleicht hat die mir zugedachte Braut nebenbei noch andere innere e ſchaften, welche ſie einem Manne wie mir begehrenswe erſcheinen laſſen?“ 5 „Ja, ſie iſt ſanft und ſtill, Gernot.“ f „Wie ſteht es um ihr Gemüt, ihren Verſtand und Chr rakter, Mutter? Denn man will doch mit ſeiner Frau nicht immer nur tändeln und koſen, ſondern auch, ö Sinne des Wortes, leben. Sie ſoll mir ein ſüßes Weib, dane; ben aber eine vollwertige, verſtändige Kameradin ſein!“ Die Gräfin ſtutzte einen Augenblick. Auf die Geltend⸗ machung ſolcher Anſprüche war ſie kaum gefaßt geweſen „Das findet ſich alles in der Ehe, Gernot,“ wich ſie daher aus.„Du kannſt aus einer Frau, die dich liebt, formen und bilden, was du willſt.“ 1 „Wenn der zu formende Stoff nicht derart, nicht der geeignete iſt, wird es auch dem genialſten Bildner ſchweriſ gelingen, mehr, als er herzugeben vermag, aus ihm heraus zumeißeln. Wer iſt übrigens die mir beſtimmte Braut Mutter?“ 1 „Berthalda Einsiedel. Sie iſt, wie du weißt, von kadel loſem ſchleſiſchen Hochadel, hübſch, jung und durch den Tod ihres Vaters eine enorm reiche Großgrundbeſitzerin gewor“ den, und ſie hat dich ſehr gern!“„ Hier machte die Gräfin, ihren Sohn hoffnungsfroh ad ſehend, eine erwartungsvolle Pauſe⸗ 1 .— Gortſetzung folgt. im beſten zung inen da⸗ lam⸗ Dung zu⸗ iſten war dem zmp⸗ — 80 aus⸗ i noch uns leich⸗ uſich Hrün flim⸗ nt 1 1 0 0 ich! un end 1 at die digen⸗ Swe ' den verlich raus Braut, tadel 1 Tod ewor“ 5 an⸗ ſich vor dem ſen, daß er in der Badiſche Chronik Luftſchutz iſt vaterländiſche Pflicht. () Karlsruhe. In den Städten Karlsruhe und Dur⸗ lach wurde vom Polizeipräſidium eine große Verdunkelungs⸗ übung durchgeführt. Streifen der Polizei, der SA., der SS. und des NSKK. ſowie des Reichsluftſchutzbundes waren damit betraut, etwaige Fehlerquellen feſtzuſtellen und für deren Beſeitigung zu ſorgen. Die beiden Nachbarſtädte lagen bis um 23 Ahr, alſo während fünf Stunden, im Dunkel. Für kurze Zeit waren auch die Bahnanlagen in Dunkel ge⸗ legt. Die Uebung hat bewieſen, daß die Bevölkerung dem Luftſchutzgedanken großes Verſtändnis entgegenbringt. 0 II Nußloch.(Damm bruch.) Die ergiebigen Nieder⸗ ſchläge verurſachten ein ſtarkes Anſchwellen des Leimbaches. Infolge Dammbruches bei St. Ilgen wurde ein großes Stück Acker⸗ und Wieſengelände überſchwemmt. Die Bruch⸗ ſtelle konnte durch energiſches Zugreifen nach wenigen Stun⸗ den wieder geſchloſſen werden. Die betroffenen Saatfelder haben allerdings beträchtlich gelitten. i Oberbalbach(Taubergrund).(Flucht aus dem Leben.) Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein 18⸗ jähriger Burſche von hier. Der junge Mann hat die unſelige Tat offenbar in einem Anfall von Schwermut verübt. Pforzheim.(Tod im Bade.) Im Badezimmer eines Hauſes auf dem Rod wurde eine Frau tot aufgefun⸗ den. Als Todesurſache ſtellte man einen Herzſchlag während des Bades feſt. ()„Pforzheim.(Kind von Auto erfaßt.) Ein meunzähriges Mädchen ſprang an einer Straßenkreuzung über die Fahrbahn. Das Kind wurde von einem Perſonenkraft⸗ wagen erfaßt, zu Boden geworfen und erheblich verletzt. Zell a. H.(Hund im Schafpferch.) In der Nacht drang ein Hund in einen Schafpferch ein und tötete einige Tiere. Drei weitere mußten geſchlachtet werden; außer⸗ dem wurden 32 Schafe angeriſſen, ſo daß noch weitere Schlach⸗ tungen erforderlich ſein werden. Waldkirch.(Spielende Kinder verurſachen Feuer.) Hier entſtand im Anweſen des Waldarbeiters Albert Schultis ein Brand, der durch die Motorſpritze auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Kinder ſpielten im angebauten Reiſigſchopf Feuerles. Die raſch um ſich greifen⸗ den Flammen ergriffen auch ſofort das Wohnhaus, deſſen oberes Stockwerk im Dachſtuhl ausbrannte. Durch die Waſ⸗ ſermaſſen litten auch die übrigen Wohnräume, ſo daß der Geſamtſchaden ſehr erheblich iſt. Freiburg.(Wintergewitter am Oberrhein.) Nachts zogen über den ſüdlichen Teil der oberrheiniſchen Tief⸗ ebene und den Hochſchwarzwald ſtarke Gewitter bei Sturm und Regen. Das ſind ſchon die dritten in dieſem Winter und in dieſer Gegend, die bis jetzt nur wenige Tage richtiges „Winterwetter zu verzeichnen hatte. Sühne für einen Mordverſuch Sieben Jahre Zuchthaus für den Täter. ( Waldshut. Unter ſtarkem Publikumsandrang hatte ö m Schwurgericht Waldshut der 27 Jahre alte, in Alt⸗Oetting geborene, zuletzt in St. Blaſien wohnhafte Friedrich Hofmann zu verantworten. Er würde beſchuldigt — und die Hauptverhandlung hat den Tatbeſtand erwie⸗ daß er Nacht zum 17. Auguſt 1936 eine kleine Tafel Schokolade, die er mit Gärtner⸗Nikotin beſtrichen hatte, an der Wohnungstüre der Großmutter ſeines außer⸗ ehelichen Kindes niederlegte, um zu erreichen, daß das Kind von der vergifteten Schokolade zu eſſen bekomme und daran ſterbe. Die Großmutter des Kindes fand die Schokolade am anderen Morgen, nahm ſie an ſich und aß davon. Es wurde ihr ſogleich übel, worauf ſie Milch trank und Erbrechen be⸗ kam. Ihr Enkelkind erhielt daraufhin nichts von der Scho⸗ kolade. Als der Angeſchuldigte in den Tagen nach dem 17. Auguſt das Kind auf der Straße ſah, nahm er an, Ratten oder Mäuſe hätten die Schokolade gefreſſen. Er entſchloß ſich, zur Beſeitigung des Kindes nochmals Gift anzuwen⸗ den, um ſich von einer Unterhaltspflicht zu befreien. Der Unmenſch kaufte nunmehr Pralinen, beſtrich acht Stück an der Unterſeite mit dem gleichen Gift wie früher und hängte die Tüte in der Nacht zum 28 Auguſt an den Türgriff im Wohnzimmer der Großmutter des Kindes. Die alte Frau fand morgens die Tüte und verſtändigte die Gendarmerie. Aus den Gutachten der Sachverſtändigen ging hervor, daß den beſchlagnahmten Süßigkeiten Nikotin⸗Gift in ſol⸗ cher Menge zugeſetzt worden war, daß bereits der Genuß von zwei der Pralinen den Tod eines Menſchen herbeifüh⸗ ren konnte. Das Gericht war der Auffaſſung, der Ange⸗ klagte habe in zwei ſelbſtändigen Handlungen den Verſuch gemacht, vorſätzlich einen Menſchen zu töten und er habe dieſe Handlungen auch ausgeführt. In Tateinheit mit der erſten Handlung habe er außerdem die fahrläſſige Körper⸗ verletzung der Großmutter des Kindes verurſacht. Das Ur⸗ teil lautete auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von ſieben Jah⸗ 10ft zehn Jahre Ehrverluſt und Tragung der Gerichts⸗ oſten. Aus den Nachbargauen Düdiwig hafen.(Schwere Verkehrsunfälle.) In der Nacht verlor ein durch die Hauptſtraße hier ſtadt⸗ einwärts fahrender Mannheimer Perſonenkraftwagenfüh⸗ rer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Er geriet dabei auf den Fukeeg und ſtieß gegen eine Gartenmauer. Der Fahrzeuglenker und zwei Infaſſen wurden erheblich verletzt und mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Perſonenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt.— In der Mundenheimerſtraße wurde in der gleichen Nacht ein be⸗ trunkener Fußgänger, der hinter einem ſtadteinwärts fah⸗ renden Laſtkraftwagen die Fahrbahn überqueren wollte, von einem in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Motor⸗ radfahrer angefahren und zu Boden geſchleudert. Er erlitt dadurch einen Schädelbruch und wurde in bewußtloſem Zu⸗ ſtande ins Marienkrankenhaus gebracht. Auch der Motor⸗ radfahrer und ſein auf dem Rückſitz mitfahrender Beglei⸗ ter kamen zu Fall. Beide wurden erheblich verletzt und fanden ebenfalls Aufnahme im Krankenhaus. Ludwigshafen.(16⸗Jähriger erſchlägt das einjährige Schweſterchen.) Ein 16 Jahre alter Burſche verſetzte in ſeiner elterlichen Wohnung in der Bis⸗ marckſtraße ſeinem ein Jahr alten Schweſterchen, das im Bette ſchlief, mit einem Hammer einen heftigen Schlag auf den Kopf. Dem Kind wurde dadurch die Schädeldecke zer⸗ trümmert, ſo daß es unmittelbar darauf ſtarb. Der Täter, der vermutlich in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit han⸗ delte, wurde feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefäng⸗ nis Ludwigshafen eingeliefert. — Neresheim.(Hochwaſſer auf dem Härts⸗ feld) Selten tritt unſer hier entſpringendes Härtsfeld⸗ flüßchen, die Egau, über die Ufer. Aber nach einem föhnig⸗ warmen Südwind, Dauerregen und Schneeſchmelze wälz⸗ ten ſich nun aus den umliegenden noch gefrorenen Höhen und aus den Trockentälern ſchmutzige Fluten herein in das Egaugebiet und überſchwemmten das Egautal auf eine Länge von zwei Kilometern. Aus dem See ragte eine Mühle heraus, wie eine Inſel. Auch in die Keller am Bach iſt das Waſſer eingedrungen. Der Mörder unter Moos ur Wiederergreifung Schäfers. Stuktgart, 8. Febr. Polizeipräſident Klaiber teilt zur Wiederergreifung des vierfachen Mörders Schäfer noch mit: Schäfer iſt in der Nacht auf Sonntag in der Gegend der bei Alpirsbach gelegenen Vierundzwanzig Höfe geſe⸗ hen und deutlich erkannt worden. Er iſt dort zufällig mit einem Mann zuſammengeſtoßen, neben dem er frühe: in Romishorn, Gemeinde Vierundzwanzig Höfe, beſchäftigt war. Auch in dieſem Falle iſt es Schäfer zunächſt wieder gelungen, zu flüchten. Es wurde jedoch durch das in Obern⸗ dorf zurückgelaſſene Sonderkommando alsbald eine Fahn⸗ dungsaktion größeren Stils aufgezogen und der Raum wiſchen Alpirsbach und Loßburg, entlang dem Kinzigtal, 1 das Gebiet Alpirsbach, Buſenweiler, Wälde, Dotten⸗ weiler und Loßburg planmäßig umſtellt. Hieran haben wieder außer ſtarken Kräften des Arbeitsdienſtes insbeſon⸗ dere SA⸗ und SS⸗Männer aller umliegenden Gebiete teil⸗ genommen. Als die Mannſchaften im großen Umkreis auf⸗ geſtellt waren, wurde unter Einſatz von Suchhunden mit dem Keſſeltreiben begonnen. Dabei gelang es dem 24 Jahre alten Jäger Karl Reich von Wälde, Kreis Silz, der als Glied einer im Walde vorgehenden Kette mehr⸗ fach auf Stellen geſtoßen war, an denen friſchheraus⸗ geriſſene größere Moosſtücke fehlten, durch ver⸗ doppelte Aufmerkſamkeit zu entdecken, daß in einer Voden⸗ ſenkung im Gewand Löchle beim Vogelsberg, Gemeinde Vierundzwanzig Höfe, dieſe Moosſtücke aufgeſtapelt lagen. Er ging darauf zu und ſah dann auch daß unter dem Moos verſteckt ein Mann lag, der ſich von ihm wi⸗ derſtandslos feſtnehmen ließ. Der Ergriffene gab ſofort zu, der geſuchte Joſef Schäfer zu ſein und räumte auch ein. daß er ſich ſeither im Walde verborgen gehalten und am Sonntag früh kurz nach 4 Uhr verſucht habe, in Romis⸗ horn Kartoffeln zu holen. Schäfer wurde ſofort in ſicheren Gewahrſam gebracht und befindet ſich jetzt wieder auf dem Wege nach Stuttgart. Ueber die Einzelheiten der Ergreifung des Mör⸗ ders und über ſeinen Aufenthalt während ſeiner Flucht wird zu gegebener Zeit weitere Veröffentlichung er⸗ folgen. Hauptverfahren gegen die Wilderer im Falle Dr. Schroih eröffnet. Die Juſtizpreſſeſtelle Stuttgart teilt mit: Durch Beſchluß der Strafkammer des Landgerichts Tübingen vom 2. ds. Mts. iſt in dem Strafverfahren gegen den zwiſchenzeitlich durch Selbſtmord geendeten Karlsruher Arzt Dr. Karl Schroth und Andere das Hauplverfahren vor der Großen Strafkammer in Tübingen eröffnet worden, und zwar ge⸗ en Willi Ernſthauſen von Berlin wegen eines ehesten Vergehens der erſchwerten Wilderei und gegen Friedrich Seidt von Karlsruhe, Hermann Boll⸗ weber von Karlsruhe, Emil Dietz von Gernsbach i. B. und Wilhelm Falk von Unterplättig, je wegen eines fortgeſetzten Vergehens der Beihilfe zu erſchwerter Jagd⸗ wilderei. Die Hauptverhandlung findet am 19. Februar ds. Is. vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Tü⸗ bingen ſtatt. 5 — Renningen.(-mit dem Kuhfuhrwerk ver⸗ unglückt.) Der Landwirt Otto Breining war mit ſeinem ee auf einem Grundſtück mit Dungführen be⸗ ſchäftigt. Beim Ausfahren auf die Straße ſcheuten anſchei⸗ nend die Kühe. Breining fiel in den Straßengraben und eine Kuh trat ihm auf den Rücken. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen. — Ruit.(Am Arbeitsplatz vom Tode ereilt.) Der 56jährige, hier geborene und in Fellbach verheiratete Emil Weith iſt an ſeinem Arbeitsplatz in den Daimler⸗ Benz⸗Werken in Untertürkheim plötzlich vom Tod ereilt worden. Weith, der ſchon längere Zeit herzleidend war, ſank plötzlich um, und iſt nach wenigen Minuten an den 5 9 einer e in den Armen ſeiner ihm zu ilfe g 5 eeilten Arbeitskameraden verſchieden. Limburg.(An den Folgen einer Exploſion geſtorben.) Fabrikant Hüfner erlitt bei Anwendung eines Kalkſpritzapparates, der infolge Verwendung von Karbidkalk explodierte, ſchwere Verletzungen im Geſicht. Aerztlicher Kunſt gelang es nicht, ihn am Leben zu erhalten. i Hersfeld.(Zwei Kraftwagen im Straßen ⸗ graben.) Ein infolge ſcharfen Bremſens ins Schleudern eratener Perſonenkraftwagen ſtieß mit einem anderen Auto zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden in den Straßen⸗ graben geſchleudert. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon, doch wurden die Autos erheblich beſchädigt. Faſſenacht⸗Oienstag. Noch hat Prinz Jokus das Szepter in der Hand, aber ſchon rüſtet er zum Abſchied, ohne bevor fſedoch alle Hebel in Bewegung zu ſetzen, um recht geräuſchvoll das Feld zu räumen. Zunächſt hat er als Vertreter ſeiner Narrenzunft, den„Kasperle“ vom Reichsſender Stuttgart geſchickt, der heute Nachmittag auf den Planken eintrifft und die kleine Jugend begrüßt. Er wird an⸗ ſchließend mit ihr im Zug durch die Straßen ziehen, der mit einer großen Polonaiſe im Schloßſaal endet. Wenn der Wettergott ein Einſehen hat, wird der Aufzug recht amüſant werden, wie man ſo allenthalben aus den ge⸗ heimnisvollen Vorbereitungen erfährt, denn auch die „Großen“ wollen dabei mitmachen. Abends treffen ſich dann die Sänger zum Kehraus⸗ Maskenball im Schloß⸗Saal, wo natürlich wieder Groß⸗ betrieb einſetzen wird. Das große Trachtenfeſt bei den 98er Turnern, das ſo großen Anklang gefunden hat, wird auf der Almwieſe fortgeſetzt und ſcheint allerlei neue Ueberraſchungen zu bringen. Daß man im geheimnisvollen Beſuch nicht alles ſehen kann, iſt leicht zu verſtehen, deshalb geben die Radfahrer und Schützen im„Bad. Hof“ einen Indien⸗Gala⸗Abſchiedsabend, der einen glanz⸗ vollen Abſchluß nehmen ſoll, denn ein indiſcher Nabob ſoll ſein Erſcheinen zugeſagt haben, der ſich natürlich nicht kleinlich zeigen wird. Das iſt nun in großen Umriſſen das ins Auge fallende im Narrenreich, daß es aber in anderen Lokalen nicht weniger Stimmung und Humor gibt, darf ebenfalls verraten werden, überall wird der närriſche Prinz ſein Szepter ſchwingen und ſeine Macht bis zur Neige ausüben. * Indien beim erſten Schulſammlung des VDA. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung⸗ und Volksbildung hat im Einvernehmen mit dem Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter des Innern, dem Herrn Reichsſchatzmeiſter der NS DA und der Leitung des WHW eine Schulſammlung zu Gunſten der völkiſchen Schutzarbeit des DAV angeordnet, die in der Zeit vom 8. bis 18. Februar 1937 durch⸗ geführt wird. 5 Wieder Z faches Jubiläum. Silberhochzeit können morgen Mittwoch die Eheleute Heinrich Hufnagel und Frau Eliſabetha geb. Rehberger, Oberkircherſtraße 14, begehen. Gleichzeitig iſt der Ehemann 25 Jahre bei der Deutſchen Reichsbahn und ſchließlich iſt er 25 Jahre Leſer unſeres Neckar⸗Boten. Unſere beſten Wünſche für die fernere Zukunft. 5 Die Abgabe von Steuererklärungen für die Gewerbeſteuer 1937. Die Steuererklärungen für die Veranlagung zur Ge⸗ werbeſteuer für das Rechnungs ahr 1937 auf Grund des Gewerbeſteuergeſetzes vom 1. Dezember 1936(RG Bl. 1 S. 979) ſind in der Zeit vom 1. bis 28. Febraur 1937 Anter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke abzugeben. Dieſelbe Friſt gilt für die Abgabe der ausgefüllten Fragebogen für die Zerlegung des einheitlichen Steuer⸗ maßbetrags nach dem Gewerbeertrag und dem Gewerbe⸗ kapital. Steuerpflichtige, bei denen vermutet wird, daß ſie zur Abgabe einer Steuererklärung oder eines Frage⸗ bogens verpflichtet ſind, erhalten vom Finanzamt die erforderlichen Vordrucke zugeſandt. Aber auch wenn kein Vordruck zugeſandt wird, beſteht in der Faſſung des Steueranpaſſungsgeſetzes vom 16. Okt. 1934(RGBl. 1 S. 125) die Verpflichtung zur Abgabe einer Steuer⸗ erklärung. Erforderlichenfalls ſind die Vordrucke durch die Steuerpflichtigen beim Finanzamt anzufordern. —, Warum hat der Februar 28 Tage? Während das Jahr ſich nach der Umlaufszeit der Erde um die Sonne richtet, hängen die Monate von der Umlaufszeit des Mon⸗ des um die Erde ab. Dieſe beiden Amlaufszeiten gehen nicht reſtlos auf, es bleibt ſtets ein Reſt. Daher hat man es ſchließlich aufgegeben, ſich ſo genau nach den Mondumlaufs⸗ zeiten zu richten und hat das Jahr einfach in 12 Teile ein⸗ on die abwechſelnd 30 und 31 Tage erhielten, da die ondumlaufszeit 30 Tage und ſechs Stunden beträgt. Bet dieſer Regelung ergibt ſich aber am Ende des Jahres ein Ueberſchuß; denn die überzähligen ſechs Stunden machen erſt jeden vierten Monat einen Tag über 30 aus. Als man dies erkannte, zog man am Ende des Jahres— der letzte Monat des Jahres war nach dem römiſchen Kalender der Februar— die überzähligen Tage ab. So kam der Februar zu ſeinen 28 bezw. 29 Tagen. Da die Kalenderreform, die den„kurzen“ Februar zur Folge hatte, im 46. Jahre vor Chriſti Geburt ſtattfand, blickt dieſer jetzt auf ſein 1983jähriges Beſtehen zurück. — Geldbußen im Dienſtſtrafverfahren. Der Neichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern hat beſtimmt: Geldbußen vollſtreckt der Dienſtvorgeſetzte des beſtraften Beamten, auch wenn die Dienſtſtrafe durch Urteil eines e verhängt worden iſt. Geldbußen fließen grundſätzlich in die Staatskaſſe, gleichgültig ob ſie von Dienſtvorgeſeßten, Auf⸗ ſichtsbehörden oder Dienſtſtrafgerichten verhängk werden. Eine Ausnahme bilden nur Geldbußen, die vom Dienſtvorgeſetzten gegen Beamte verhängt worden ſind, deren unmittelbarer Dienſtherr noch der Staat iſt; dieſe Geldbußen fließen in die Kaſſe des unmittelbaren Dienſtherrn des Beamten, bei Be⸗ amten der Gemeinden alſo in die Kaſſe der Gemeinde. 5 — Kommt nochmals eine Grippewelle? Vom Reichs⸗ e wird mitgeteilt: Die Grippeepidemie hat im utſchen Reich im Laufe des November 1936 eingeſetzt und ſich ſeit Anfang Dezember ſehr raſch ausgebreitet; kurz geht ſie langſam zurück. Nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts hätte man erſt gegen Ende dieſes Winters wie⸗ 225 der mit einer Grippeepidemie zu rechnen gehabt. In den nächſten Wochen wird ſich zeigen, ob nun noch eine zweite Ausbreitung der Krankheit einſetzt oder ob der erwartete Spätwintergipfel nach dem ungewöhnlichen Frühwintergipfel ausbleibt. Vergleicht man die Grippeſterblichkeit in den acht Großſtädtegruppen, nach denen die o für die deutſchen Großſtädte zuſammengefaßt werden, ſo fin⸗ det man die höchſte Ziffer in Berlin. Sie hat in der vierwöchigen Periode vom 29. November bis zum 26. Dezem⸗ ber 1936 3,2 Grippetodesfälle je Woche auf 100 ner betragen..„„ 000 Einwoh 1. vor Weihnachten hat ſie ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem RNoſenmontag im„Goldenen Mainz“ Mainz, 8. Febr. Trotzdem aus grauumwölktem Him⸗ mel Träne um Träne auf die faſchingsfrohe Menſchheit nie⸗ derrann, hatte der Mainzer Roſenmontagszug ſeine Anzie⸗ hungskraft nicht verfehlt. Seit den frühen Morgenſtunden ſtrömten von auswärts die Fremden ins„goldene Mainz“. Kraftwagen, Omnibuſſe, Sonderzüge, Fahrtengeſellſchaften von„Kraft durch Freude“ brachten wohl über 100 000 aus⸗ wärtige Beſucher. Kurz nach 1 Uhr mittags ſetzte ſich der Roſenmontags⸗ zug in Bewegung, und nun entrollte, vorbei an den dicht⸗ gedrängt die Straßen ſäumenden Menſchenmauern, ein Bild, ſo farbenfreudig, bunt und in der witzigen Geſtaltung humorvoller Ideen ſo fröhlich die Herzen packend, daß die Zuſchauer ſich gern begeiſtern ließen. Mit köſtlichem Humor wurden Ereigniſſe des täglichen Lebens ausgedeutet. Der Gedanke des Luftſchutzes beiſpielsweiſe fand in mehreren Gruppen fröhliche Beachtung.„In Mainz muß der Wein im Glas, der glänzende Glatze und die funkelnde Naſe verdunkelt werden!“ Wer ſeine Leuchtpartien nicht verdun⸗ kelt hatte, war natürlich„Haſe“. Dieſem durch die Preſſe⸗ werbung geſchaffenen originellen Typ waren gleich mehrere Wagen und Gruppen gewidmet. Um die„Haſes“ ausſterben zu laſſen, bringt in Zukunft der Klapperſtorch ſchon den Säuglingen eine Zeitung. Grundgedanke eines anderen Wagens war der Mißbrauch der Druckerſchwärze. Daß auch die bodenverwurzelte Hingabe des Mainzers an die Stadt freudigen Ausdruck des Stolzes und der Humor auch in an⸗ derer Beziehung ſein Recht fand, verſteht ſich am Rande Die Stimmung im Zug und unter den Maſſen an den Straßenrändern und an den Fenſtern war ausgelaſſen fröhlich. Beſonders herzlich wurden die von den Mainz⸗ Wiesbadener Regimentern geſtellten Gruppen empfangen. Unter ſchmetternden Muſikklängen und dröhnenden Pauken⸗ wirbeln zog Wagen um Wagen— mehr als ein Viertel⸗ hundert— zog Gruppe um Gruppe vorbei. „Lachendes Volk“ in Düſſeldorf Düſſeldorf, 8. Febr. Der Düſſeldorfer Roſenmontagszug hatte ſich zum Ziel geſetzt, unter dem Motto„Lachendes Volk“ die Gedanken der kommenden großen Reichsausſtel⸗ lung„Schaffendes Volk“ auf humorvolle und karnevaliſti⸗ ſche Weiſe wiederzugeben. Der Fremdenzuſtrom war minde⸗ ſtens ebenſo ſtark wie in den Vorjahren. Im Rathaus hat⸗ ten ſich im karnevaliſtiſch prächtig ausgeſchmückten Sit⸗ zungsſaal außer dem Bürgermeiſter und ſeinen Stabträ⸗ ten in der alten, prachtvollen mittelalterlichen Ratsherrn⸗ tracht die Spitzen der Partei, der Wehrmacht, der Behör⸗ den und zahlreiche andere Ehrengäſte zum Empfang ver⸗ lammelt. Oberbürgermeiſter Dr. Wagenführ überreichte im Rahmen einer fröhlichen Karnevalsſtunde dem Prinzen das Narrenſzepter und der Prinzeſſin einen prachtvollen Flie⸗ derſtrauß und wünſchte den„Tollitäten“ eine glückliche 1585 ruhmreiche Regierungszeit während der drei tollen Tage. Darnach beſtieg das Prinzenpaar in der Rheinſtraße den Prinzenwagen und der Zug nahm ſeinen Anfang. Trotz eines kurzen Regenſchauers ſtanden die begeiſterten Menſchen Kopf an Kopf und ließen ſich in ihrer prachtvol⸗ len Stimmung durch nichts beeinträchtigen. Der Zug war mit ſeinen faſt künſtleriſch wundervoll ausgeſtalteten Wa⸗ en, dem vielen närriſchen Zugvolk und den zahlreichen ko⸗ e Muſikkapellen ein wahrer Triumphzug der Nar⸗ retei. Die Wagen hießen:„Der Maj iſt gekommen, die Fa⸗ ſerſtoffe ſchlagen aus“, oder„Düſſeldorfer Glaswolle, der neue Textilſtoff“. Ein Wagen zeigte„Er und ſie“ in durch⸗ ſichtigem Anzug und Kleid in großen Figuren, ein anderer „Rizinuſolin“, den neuen Treibſtoff mit der Zuggruppe „Stoffwechſler“, Dann gab es die Wagen des„Lachenden Volkes“, der„Lachenden Künſtler“, des„Schlafenden Vol⸗ kes“, des„Raffenden Volkes“, oder den Wagen, auf dem der Ehemann am frühen Morgen heimkehrend, die Gardi⸗ nenpredigt ſeiner„holden Ehehälfte“ mit den Worten ab⸗ bricht:„Nachtkritik verboten!“ Der Prinzwagen des Prinzenpaares, in Goldweiß ge⸗ halten, war begleitet von den reitenden Prinzengarden und dem Amazonenkorps. Ein Roſenmontagszuo, in dem Düſ⸗ man Zuges, ſerdorfer Kunſt in bisher nie geſehenem Maße denke nur an die zahlreichen Koloſſalfiguren des ähnlich wie in Nizza— ihren Ausdruck fand. —— * eg Roſenmontagszug in Köln „Märchen und Sagen aus aller Welt“ Köln, 8. Febr. Schon in den erſten Vormittagsſtunden des Roſenmontags zeigte die ſonſt ſo geſchäftige Kölner Innenſtadt ein verändertes Bild. Die meiſten Straßen, die für jeden Fahrverkehr geſperrt waren, füllten ſich bald mit einem hin⸗ und herwogenden Menſchengewühl. Neben unzähligen Perſonenwagen ſah man am Rande der Innen⸗ ſtadt eine Schlange von Omnibuſſen, die Schauluſtige aus der näheren und weiteren Umgebung, auch aus Holland, Belgien und Luxemburg herangebracht hatten. Bald ſtan⸗ den die Hunderttauſende wie breite Mauern auf dem viele Kilometer langen Weg des Roſenmontagszuges. Es wurde geſungen und geſchunkelt, bis endlich der Ruf in die Maſ⸗ ſen ſchlug:„Dr Zog kütt!“ Das Motto„Märchen und Sagen aus aller Welt“ bot ſämtliche Möglichkeiten, den echt kölniſchen Witz, Humor, Schalk und Spott Triumphe feiern zu laſſen, wobei auch die hohe Politik nicht verſchont wurde. Angeführt von prunkvollen hanſeatiſchen Stadtherolden gab die gute alte Märchentante mit ſechs Greuelmärchentanten dem Zug den Auftakt. Sehr zeitnahe Dinge behandelten mit beißendem Spott die Wagen„David und der Rieſe Goliath“,„Das Ammenmärchen“,„Völlig abgerüſtet“ und der Wagen„No⸗ bel geht die Welt zugrunde“! Viel belacht wurde der Wa⸗ gen mit dem Michel, der das Gruſeln kennenlernen wollte. Auf einem anderen Wagen ſah man„Jungſiegfried“, wie er mit einem Regenſchirm den Greueldrachen erſticht, nach⸗ dem er das Geleit der„Emigranten“ und Revolverjourna⸗ lichen umgelegt hat. Der Feſtwagen„Irrfahrten des Don Quichote“ wies auf die ſpaniſchen Vorgänge hin.„Hans im Glück“ zeigte ein das Steuerzahlen verbietendes Jinanz⸗ amt, aus deſſen Fenſtern das Geld den erfreuten Volksge⸗ noſſen hingeſchüttet wird. Höhepunkt des Zuges war natürlich der Prunkwagen des Prinzen Karneval. Auf einer großen goldenen Muſchel, die von einem Dutzend buntglänzender Falter gezogen wurde, thronte Prinz Hermann l., der nicht müde wurde, dem ihm zujubelnden Volk für die Huldigungen zu danken. 5 Km„Faſchingszug der Nationen“ Höhepunkt des Münchener Faſchings. „München, 8. Febr. Den Höhepunkt des diesjährigen Münchener Faſchings bildete der 5 Km. lange prächtige bunte Faſchingszug„Humor der Nationen“, der bei ſchön⸗ ſtem ſonnigen Wetter durch die Straßen der Hauptſtadt der Bewegung zog. Konfetti⸗ und Luftſchlangengefechte, dazu luſtige Laut⸗ ſprecherdarbietungen hatten ſchon zeitig für frohe Faſchings⸗ ſtimmung geſorgt. Der aus 95 Bildern beſtehende, in 7 große Aufmärſche eingeteilte Faſchingszug ſchlängelte ſich dann durch die von Menſchenmaſſen umſäumten Straßen. Exotiſche Völkerſcharen, die großen Narren der Vergangen⸗ heit— Diogenes, Till Eulenſpiegel, Don Quichote, Reiter und Fußgänger, Roboter und Bewohner des Meeresgrun⸗ des, Bewohner aus allen Ländern der Welt bildeten dieſen endloſen Zug, der in ſeiner weiteren Geſtaltung zeitnahen Witz und Ulk brachte. Beſonderen Beifall erhielt die Gruppe der Narhalla, die in prächtigen Wagen, dabei die Fa⸗ ſchingsprinzeſſin im vornehmen Hofgefährt, einherfuhr. Eine Gruppe der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freu⸗ de“, die Münchens Gaſtlichkeit, Verkehrserziehung uſw., in heiteren Darſtellungen zeigte, war in dem 5 Km langen Zug wie jedes Jahr vertreten. Natürlich fehlte auch nich⸗ die Wehrmacht, die auch ſo wieder ihre Verbundenhe mit dem faſchingsfrohen„Bürger“ zeigte. Muſikkap waren mit ihren Fasnachtsklängen die beſten Schritte cher. 7 Breiſach.(5000 beſuchten den Gauklertag. Die hiſtoriſche Fasnacht in der Grenzſtadt Breiſach am Rhein iſt der Gauklertag, der dieſes Jahr das Motto„Gauklertag bei Hagenbachs“ trug, der hier im Jahre 1474 die erſte ur⸗ kundlich feſtgelegte Fasnacht abhielt. Als die Darbietungen auf dem Marktplatz begannen, hatten ſich gegen 5000 Be⸗ ſucher vom Kaiſerſtuhl, beſonders aber von Freiburg, einge⸗ funden, die von Zunftmeiſter Harry Schaefer herzlich be⸗ grüßt wurden, der auch einige Worte über die Pflege dez Fasnachtsbrauchtums in Breiſach ſprach. In einem faſt zwei⸗ ſtündigen farbenreichen und immer lebendigen Programm wi kelten ſich die Darbietungen ab, die bei den Zuſchauern eine frohe Stimmung aufkommen ließen. Beſonderen Beifall fan⸗ den die vielen Gaukler und Gauklerinnen in ihrem vielfar⸗ bigen Spättlekleid, die ſchmucken Panduren aus dem benach⸗ barten Hochſtetten und die Akrobatenſtücke der Gaukler, die turneriſche Glanzleiſtungen darſtellten. Aber auch die Keß⸗ lergilde Algerio, die die Tradition der Keßlertage, wie ſiie bis zum Jahre 1717 in Breiſach abgehalten wurden, fort⸗ führt, konnte ſehr gefallen. Beſonderes Intereſſe fanden das Springen der zwei und drei ungeſattelten Pferde, die neue Leibgarde Hagenbachs, der Lanzentanz der Pikarden und all die anderen Gauklerkünſte. Zeitſchriften und Bücher. Die Lohnſteuer. Was Arbeitnehmer und„geber darüber wiſſen müſſen. Von Oberſteuer⸗Inſpektor Heep Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.25.— Die Schrift behandelt die Pflichten, die Arbeitnehmer und ⸗geber obliegen und die Rechte die ſie geltend mache können. Wer kann und wann kann man z. B. Anträg auf Lohnſteuerermäßigung geltend machen? Auf dit und andere Fragen findet man Antwort. Dieſe Schrift enthält ausführliche Steuertabellen und ſchließt mit einem Anhang über die Bürgerſteuer des Arbeitnehmers und iſt zu empfehlen. 2 au 2 . 5 2 2 Mannheimer Theater Im Nationaltheater: Faſtnacht⸗Dienstag, 9. Februar, 19.30 Uhr: Außer Miete: Faſchingskabarett„Allen wohl und nie⸗ mand wehe“, eine karnevaliſtiſche Prunkſitzung unter Mitwirkung des geſamten Perſonals.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Mittwoch, 10. Februar, 20 Uhr: Miete M 15 und 1. Sondermiete M8: Tosca. Oper von G. Puccini. Donnerstag, 11. Februar, 20 Uhr: Miete G 15 und 1. Sondermiete G 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 47/1 bis 472: Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wagner. Samstag, 13. Februar, 18.30 Uhr: Miete H 16 und 2. Sondermiete H 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 101 bis 102: Triſtan und Iſolde, von Richard Wagner. Sonntag, 14. Februar, 11.30 Uhr: Morgenfeier: Ri⸗ char d und Siegfried Wagner. Muſikaliſche Lei⸗ tung: Karl Elmendorff.— 15 Uhr: Für die NS.⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 127 bis 135, 142 bis 144, 159, 259, 351 bis 384, 381 bis 389, 391 bis 398, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Der Raub der ſchönen Helena. Schwan von Toni Impekoven und Carl Mathern.— 20 Uhr: Miete A 16 und 2. Sondermiete A 8 und für die NS. Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 103: Der Cam- piello. Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari. ...———— 5 6 — 5—̃ä— — Todes-Anzeige. Unerwartet schnell verschied unsere Mhm.-Seckenheim, 8. Februar 1937. herzensgute Mutter Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Faust, Sohn und Frau. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Meßkircherstr. 66, aus statt. Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand nehmen zu wollen. Braves, fleißiges Tages- Oder Vanz- mädchen Fllir Fastnacht: ME HIL. E aus erſten ſüdd. Mühlen: J Nutentag Ebern Ihre Anmeldungen für den Bezug von Meerzwiebel⸗ Präparaten FC ðͤqßbfbpbbbbbcbbcccccc bitte ich ſpäteſtens 15. Februar aufzugeben. Neckar⸗Orogerſe Walter Hornung 5 1 0 Weizenmehl Type 502 N f 1 4 für 1. März nach 5 ½ Kilo 22 Pf 1 9 1 f 17 Neu⸗Oſtheim 1 1 Pfg. Frau Philippine Huck e K 5 i 0⁰ 2 N geb. 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