Erſcheint täglich, an Ausnahme der Soun⸗ and ges. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 am breite mm- Zeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläfſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anz für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. eigenblatt Druck und Verlag: Georg Zimmermann Inh. Georg Härdle] Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schrlftleitung, ebenſo für die Anzelgen Georg Härdle Minheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 37 1150 37. Jahrgang Donnerstag den 11. ih. 8 Deutſchlands neue Jugend Durchführung des 53.Geſetzes ab 1. April 1937.— Eröff nung von ſieben Adolf-Hitler⸗ Schulen. Berlin, 10. Februar. Wie die Dienſtſtelle des Jugendführers des Deutſchen Reiches mitteilt, wird die im Geſetz vom 1. Dezember 1936 über die 93 verkündete oberſte KReichsbehörde zum 1. April 1937 ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Durchführungsbeſtim⸗ mungen dieſes Geſetzes ſowie die übrigen amtlichen Ver⸗ ordnungen ſind bereits ausgearbeitet und werden nach die⸗ ſem Zeitpunkt in Kraft geſetzt. Zurzeit ſind die Vorbereitungen der Reichsjugendfüh⸗ rung zur Erfaſſung des Jungvolkjahrganges 1937 in vollem Gang. Die Eingliederung des neuen Jahrgangs in die Reihen der natlonalſozialiſtiſchen Jugendbewegung erfolgt zum Geburtstag des Führers. Ferner verlautet, daß zur Errichtung der Adolf⸗Hitler⸗ Schulen nach neuerlichen Beſprechungen zwiſchen dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Baldur von Schi⸗ rach ebenfalls zum 1. April 1937 die erſten Klaſſen von ſie⸗ ben Adolf⸗Hitler⸗Schulen eröffnet werden. Die Berufserziehung Arbeitsfront zuſtändig.— Uebereinkommen Ley— Schirach. Der Reichsjugendpreſſedienſt teilt mit: Der Reichsorga⸗ niſationsleiter und Reichsleiter der DAF, Dr. Ley, und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, haben in einer Unterredung ihre einheitliche Auffaſſung über die Grundgedanken der Berufserziehung der deutſchen Jugend niedergelegt. Nach dem Geſetz vom 1. Dezember 1936 über die Hit⸗ ler-Jugend iſt die geſamte deutſche Jugend in der 953 er- faßt. Ihre körperliche, geiſtige und ſittliche Erziehung außer Elternhaus und Schule iſt dem Jugendführer des Deut⸗ ſchen Reiches überkragen worden. Sie wird in Zukunft auf allen Lebensgebieten kokal für die Gemeinſchaft des Volkes ertüchtigt. Der ZJugendführer des Deutſchen Reiches widmet ſeine beſondere e der beruflichen Leiſtungs⸗ ſteigerung. Er wird die deutſche Jugend aufrufen, ſich den Maßnahmen der beruflichen Ertüchtigung in der DA zu unterziehen. Die Deutſche Arbeitsfront iſt die zuſtän di⸗ ge Organiſation für die Berufserziehung. In der Verfügung des Führers vom 24. Oktober 1934 heißt es, daß es die Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront iſt, eine wirkliche Volks⸗ und Leiſtungsgemeinſchaft aller Deutſchen zu bilden und dafür zu ſorgen, daß jeder Einzelne ſeinen Platz im wirtſchaftlichen Leben der Nation in der geiſtigen und körperlichen Verfaſſung einnehmen kann, die ihn zur 8 Leiſtung befähigt und damit den größten Nutzen ür die Volksgemeinſchaft gewährleiſtet. In dieſer Verfü⸗ gung heißt es weiterhin, daß die Deutſche Arbeitsfront für die Berufsſchulung Sorge zu tragen hat. Die einheitliche Auffaſſung des Reichsleiters der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront und des Jugendführers des Deutſchen Reiches über die Grundgedanken der Berufserziehung be⸗ ſtätigt aufs neue die gemeinſchaftliche Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen der Deutſchen Arbeitsfront und der H, die ſich auch bisher in der Praxis des Reichsberufswettkampfes bewährt hat. Für Opfer der Arbeit auf Gee Der Führer überweiſt 50 000 Reichsmark. Berlin, 11. Febr. Ganz beſonders ſtürmiſches Wetter zur See hat in den vergangenen Monaten eine große Anzahl von Opfern unter den deutſchen Seeleuten und Fiſchern ge⸗ fordert. Aus dieſem Anlaß hat der Führer und teichskanz⸗ ler der„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See die der von ihm ſelbſt ins Leben gerufenen„Stiftung für Opfer der Arbeit“ eingegliedert 5 einen Betrag von 50 000 Reichsmark überwieſen. Dieſe Zuwendung iſt für die Fa⸗ milien verunglückter Seeleute beſtimmt und ſoll überall da, wo die Renten der Berufsgenoſſenſchaft nicht ausreichen, zur Sicherung der Hinterbliebenen verwendet werden. i Auch Reichsminiſter Dr. Frick hat aus dem gleichen Anlaß und zu dem gleichen Zweck einen Betrag von 10 000 Reichsmark geſtiftet. Gegenbeſuch des Reichsaußzenminiſters in Wien. In Erwiderung des Beſuchs, den der Staatssekretär des Auswärtigen Dr. Schmidt Ende 1936 in Berlin abgeſtat⸗ tet hat, wird ſich der Reichsminiſter des Auswartigen khr. v. Neurath am 21. d. M. zu einem zweitägigen Ge⸗ genbeſuch nach Wien begeben. f Die Generalinſpekteure der Ordnungspolizei. Der Reichsführer Ss und Chef der deutſchen Polizei hat für die am 1. September 19936 eingeſetzten General⸗ inſpekteure der Ordnungspolizei eine Dienſtanweiſung er⸗ laſſen. Demnach iſt der Generalinſpekteur der Schutzpolizei für die Angelegenheiten der Schutzpolizei außer ihren Schu⸗ len und den Ausbildungshundertſchaften zuſtändig, der Generalinſpekteur der Gendarmerie und Gemeindevollzugs⸗ polizei für die Angelegenheiten der Gendirmerie und Ge⸗ meindevollzugspolizei ohne die Schulen, und der General- inſpekteur der Schulen für die Ausbildungshundertſchaften und für ſämtliche Schulen der Ordnungspolizei. Der Gene. zalinſpekteur der Schulen iſt berechtigt, den Vorſitz bei amtlichen Prüfungen zu übernehmen. Februar 1987 Reichsberufswetkkampf eröffnet 1,8 Millionen Jugendliche kreten zum Leiſtungs⸗ weltbewerb an. 5 Berlin, 11. Februar. Mit einer Großkundgebung im Sportpalaſt wurde am Mittwochabend der Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend eröffnet. Reichsorganiſakionsleiter Dr. Ley und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, verkündeten vor 15 000 Hiklerſungen und BD. Mädeln, die ſich für den Keichsberufswettkampf gemeldet haben, den Beginn dieſes großen Leiſtungswettbewerbs. Nach Begrüßungsworten des Obergebietsführers Ax⸗ man meals Leiter des Reichsberufswettkampfes ſprach der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. In ſeinem Appell an die Millionen von Jungarbeitern und Jungar⸗ beiterinnen im Reich zeigte er, daß das, was manchen Leu⸗ ten bei der Eröffnung des Erſten Reichsberufswettkampfes als ausſichtsloſer Verſuch erſchien, heute ſtolze Tradition und Wirklichkeit geworden iſt, die aus dem Leben der deut⸗ ſchen Nation nicht mehr fortzudenken ſind. Er dankte der Deutſchen Arbeitsfront für ihre gewaltige Hilfe an dieſem großen Werk und für ihre unentwegte Treue und ſelbſtloſe Mitarbeit an dieſer größten er zieheriſchen Ak⸗ tion, die die Menſchheit kennt. Beſonders dankte er dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der, wie er erklärte, unlösbar mit der deutſchen Jugend verbunden ſei dafür, was dieſer im Rahmen des Berufswettkampfs und dar⸗ über hinaus für die deutſche Jugend ſeit vielen Jahren ge⸗ leiſtet habe. Der ſchönſte Dank, den die Jugend der Ar⸗ beitsfront und ihrem Leiter abſtatten könne, ſei, daß ſich für den diesjährigen Berufswettkampf 1,8 Millionen frei⸗ willige Teilnehmer gemeldet haben. Der Reichsjugendführer erklärte: Ich habe mit dem Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront in Zuſammenhang mit dem diesjährigen Reiſtsberufswettkampf ein leberein⸗ kommen geſchloſſen, das aus den Erfahrungen, die aus der praktiſchen Zuſammenarbeit zwiſchen der Deutſchen Arbeits- front und der Hitler⸗Jugend in den vergangenen Jahren gewonnen wurden, die praktiſche Konſequenz zieht. Ich habe als Jugendführer des Deutſchen Reiches die Berufserziehung der deutſchen Zugend der Deutſchen Ar⸗ beitsfronk feierlich übertragen. Ich werde die Jugend auf⸗ rufen, ſich ihrer berufserzieheriſchen Pflichten im Rahmen der Deutſchen Arbeitsfront zu unkerziehen, weil die Deut⸗ ſche Arbeilsfront in Zuſammenarbeik mit der Jugendbewe⸗ gung Adolf Hitlers unter Beweis geſtellt hat, daß ſie prak. kiſch in der Lage iſt, berufserzieheriſche Arbeit zu leiſten. Wenn die Deutſche Arbeitsfronk ihre von der ganzen Welt bewunderte Leiſtung vollbringen konnte, ſo iſt es eine na⸗ tionalſozialiſtiſche Pflicht, daß ich meinerſeils die Jugend aufrufe, allein der deukſchen Arbeiksfront ihre Berufser⸗ ziehung zu überlaſſen. Einer, der die Wahrheit ſagt Ein franzöſiſcher Reiteroffizier über die Tage in Berlin. Paris, 10. Febr. Major Leſage, der Leiter der franzö⸗ ſiſchen Reitermannſchaft, die am Reitturnier in Berlin teil⸗ enommen hatte, ſprach einem Vertreter des„Figaro“ ſeine Genie über dieſe Reiſe aus. Er erklärte, daß alle deutſchen Offiziere gute Reiter und die Reitpferde preuß:⸗ ſcher und hannoveraniſcher Zucht ausgezeichnet und vor allem ruhig ſeien. Die Haltung der deutſchen Gaſtgeber ge⸗ ſen die Franzoſen ſei tadellos geweſen. Die franzöfi⸗ en Offiziere hätten ſich oft in Uniform in der Oeffent⸗ lichkeit gezeigt, zwar neugierige Blicke auf ſich gezogen, aber nie ein unangenehmes Wort zu hören be⸗ kommen. Das gibts noch in England! Material für die Kritiker an Deutſchland. London, 11. Februar. In der Kabinettsſitzung am Mittwoch wurde eine um⸗ a Tagesordnung erledigt. Zunächſt erſtattete Wirt⸗ chaftsminiſter Runeiman ausführlich Bericht über ſeine Reiſe nach den Vereinigten Staaten. Wie verlautet, mißt das Kabinett den Beſprechungen, die Run⸗ eiman mit den amerikaniſchen Staatsmännern hatte, große Bedeutung bei. Auf innenpolitiſchem Gebiet dürfte ſich das Kabinett hauptſächlich mit den geplanten Maßnahmen für die Notſtandsgebiete befaßt haben. In unterrich⸗ teten Kreiſen hält man es für wahrſcheinlich, daß ſich die Regierung dabei auch mit der Frage der Gewährung eines Zuſchuſſes für die engliſche Kohlenausfuhr befaßt hat. Ein Ausſchuß der Labour⸗Party zum Studium der Verhältniſſe in den Notſtandsgebieten bereiſt zurzeit die Gegend von Glasgow und Weſtſchottland. Im„News Chro⸗ nicle“ gibt ein Ausſchußmitglied ſeine Eindrücke wieder, die er in dieſem Gebiet empfangen hat. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe hätten ſich hier im Vergleich zu Südwales in⸗ nerhalb der letzten Jahre zwar gebeſſert, aber er habe den⸗ noch Häuſer geſehen, in denen in einem einzigen Raum große Familien lebten. In einem Haus habe er in einem Zimmer eine Familie mit 16 Köpfen gefun⸗ den; Vater, Mutter und 14 Kinder. Der älteſte Sohn ſei 32, die älteſte Tochter 28 Jahre alt. Daß dieſer Fall nicht vereinzelt daſtehe, zeigt ein anderes Beiſpiel, wo in einem Zimmer eine Witwe mit ihrer 18jährigen Tochter, einem achtjährigen Knaben, dazu Vater und Großvater der Mut⸗ ter lebten. Nr. 35 auch die Sagen und Erzählungen, die der Heiliges Brot NS. Schwer und ernſt und mahnend klingt uralte deutſche Sage. Sage aus allen Stämmen und Gauen, kün⸗ dend von des Volkes Weſen und Art, von ſeinem Glauben und ſeinem Hoffen. Wo Schrift und Zeichen vergingen, da blieb die Sage beſtehen, weitergegeben von Mund zu Mund, von Geſchlecht zu Geſchlecht. Stolz ſei das Volk auf dieſes alte Gut ſeiner Ahnen. Wehe dem Volk, das ein⸗ mal endgültig ſich abkehrt von all dem, was im Sagengut an ehernen Lebensgeſetzen ſich kündet! Will man die Sage verſtehen lernen, dann gehe man heraus aus der drängenden Eile der Stadt. Da laſſe man alles liegen, was hetzt und eilig tut, dann meide man Lärm und Unruhe und gehe hinaus in den deutſchen Wald, auf die Felder und Aecker der Bauern, in die ſtillen Dörfer deutſcher Landschaft. Im ruhigen Gleichmaß dieſes Lebens höre man auf das Raunen all deſſen, was der Volksmund aus uralter Zeit überliefert. Da ſteht manch einer ergriffen vor der Gedankentiefe, vor dem ungeheuren Ernſt, mit dem hier auch ſolche Dinge betrachtet werden, die für uns viel⸗ fach im Alltag als unweſentlich verſchwunden waren. Nur ein Beiſpiel: wie oft kann man es heute erleben, daß mit einer geradezu unglaublichen Leichtſinnigkeit und Gleich⸗ gültigkeit mit dem Brot gewirtſchaftet wird. Hier wird ein Brot achtlos beiſeite geworfen, dort gedankenlos zu einem Spielgegenſtand entwertet. Das erlebt man bei Kindern, Erwachſenen, bei Frauen und Männern, und das in einer Zeit, wo es noch nicht allzu lange her iſt, daß Millionen und Millionen hungerten und darbten und nicht wußten, wie ſie dem Hunger entrinnen konnten. Dabei iſt ſeit uralter Zeit gerade das Brot Gegenſtand feierlicher Verehrung und Achtung geweſen. In allen Gauen und Landſchaften des deutſchen Landes gibt es unzählige Beiſpiele heute noch lebenden Brauchtums, wobei das Brot im Mittelpunkt beſtimmter Handlungen ſteht:„Wer Brot ſchändet, leidet Not“, oder„Wer ſich am Brot verſündigt, wird Hungers ſterben“, oder„Geſchändet“ Brot, geſchändete Ehr“, das ſind Beiſpiele aus dem reichen Quell bäuerlicher Weistümer über das Brot und das Ver⸗ halten des Menſchen zum Brot. Immer wieder kommt es ihnen zum Ausdruck, daß der Menſch ehrlos iſt, der nicht die Weihe des Brotes achtet, daß der Menſch vom Schickſal geſtraft werden wird, der am Brote ſündigt. Zahllos ſind Volksmund kennt und die dasſelbe Thema behandeln. So die Sage von dem reichen Bergwerksbeſitzer, der höhnend und läſternd ee drei Brotlaibe in den Schacht warf und dann mitſamt ſei⸗ nem Bergwerk im Erdboden verſchwand. Dann auch die Erzählung von der übermütigen Hochzeitsgeſellſchaft, die die Löcher im Dorfpflaſter mit Broten ausfüllen wollte. In einem fürchterlichen Sturmwirbel wurden alle Teilnehmer an dieſer frevelhaften Tat entführt. In anderen Erzählun⸗ gen weiß der Volksmund ſinnvolle Beiſpiele von Beloh. nungen anzuführen, die ſolche Menſchen bekamen, die durch ein beſonderes Beiſpiel ihre Ehrfurcht vor dem Brot be⸗ kundet hatten. Man muß den Bauern und ſeine Arbeit kennen, um zu wiſſen, warum im deutſchen Volksgut ſolches Brauchtum ſich entwickeln konnte. Brot iſt immer noch die erſte und beſte Frucht des Bauern. Um das Brot wurde die erſte Bauernarbeit getan. Und am Anfang der Geſchichte der Menſchheit ſtand der Bauer, der in mühſeliger Arbeit der Erde das Korn abrang, um daraus ſein täglich Brot zu gewinnen. Achtſam behandelt der Bauer ſein Saatgut, nichts darf umkommen. Nur wenn er am Morgen des Ta⸗ ges, da er ſäen will, auf ſein Feld geht, dann wirft er wohl einige Körner der aufgehenden Sonne entgegen. Reſt ur⸗ alter religiöſer Vorſtellungen unſerer germaniſchen Bor fahren, die in der Sonne das Sinnbild göttlicher Allmacht! verehrte. 5 i 5 Das Brot begleitet den bäuerlichen Menſchen auf fei- nem ganzen Lebensweg. Dem Kinde wird eine Brotſchnitte in die Wiege gelegt, als wertvollſte Gabe er⸗ hält der Gaſt ein Stücklein Brot. Wenn die Braut aus dem Hauſe geht, erhält ſie einige Brotlalbe als Erſtes für ihren neuen Haushalt. Wenn der Sohn eine neue Familie ge⸗ gründet hat, dann überbringt er ſeinen Eltern einige Brote als Zeichen der Kindestreue. Unzählig könnte man ſo die Beiſpiele weiterführen. Abgewandelt ſind ſie in den ein⸗ zelnen Gauen, verſchieden in den einzelnen ormen Allen aber gemeinſam iſt die Tatſache, daß unſere Vorfahren im Brot geradezu ein Sinnbild des Lebens ſahen, eine wert⸗ volle Gottesgabe die in ſchwerer Arbeit gewonnen werden mußte und der darum Verehrung und Achtung zukamen. 5 Ja, es gab ſogar Geſetze, die den ſchwer ſtraften, der ſich in irgendeiner Form am Brot verging. Wer das Brot nicht achtet, wer die Weihe des Brotes erniedrigte, der mußte Sühne leiden. Aehnlich haben es die Bäckerzünfte des Mittelalters gehalten, die für ihr Gewerbe äußerſt ſtrenge Vorſchriften aufgeſtellt hatten. Wenn diefe auch Zu einem Teil aus geſchäftlichen Gründen erlaſſen wurden, ſo iſt boch nicht zu dertennen, daß ſich auch in bieſen Geſeßes⸗ beſtimmungen die Achtung widerſpiegelte, die der deutſche Menſch dem Brote zollte. f 1 Wir aber wollen uns der Ahnen Anſchauungen und Lehren ein mahnendes Beiſpiel ſein laſſen. Viele Menſchen haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ver⸗ 8 was das Brot für eine Bedeutung haben kann Aber teht nicht die Entbehrung des Weltkrieges fürchterlich vor uns? Sind die vielen deutſchen Mütter und Kinder ver⸗ Babe, die damals Hungers ſterben mußten, weil es an rot fehlte? Werden die Millionen früher arbeitslosen Volksgenoſſen vergeſſen, daß es eine Zeit gab, wo ſie manchmal nicht wüßten, wie ſie den Hunger ſtillen ſollten? Seid darum achtſam und achtet das Brot! Sehet in ihm eine heilige Gabe göttlicher Allmacht!* Veilagen: Der Familienfreund, Jluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhz Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Dr. Ernſt Hanfſt engel 30 Jahre Der Auslandspreſſechef der NS DA. Berlin, 11. Febr. Dr. Ernſt Hanfſtaengel, der Auslands⸗ preſſechef deß NS Del, feiert heute ſeinen 50. Geburtstag. Er entſtammt einer alten bäuerlichen Familie, die ihren Urſprung in Bayern bis auf das Jahr 1350 zurückführt. Sein Vater war der Begründer des bekannten deutſchen Kunſtverlages Hanfſtaengel in München. Dr. Ernſt Hanf⸗ ſtaengel abſolvierte ſeine Studienzeit meiſt an ausländi⸗ ſchen Hochſchulen. Im Anſchluß an die Teilnahme an den Münchener Novenmberereigniſſen 1923 ging er mit anderen Mitkämpfern nach Oeſterreich in die Verbannung. Nach ſeiner Rückkehr im Jahre 1924 ſetzte er ſeine Studien im In- und Auslande fort, deren Ergebnis er 1930 in dem Werk„Von Marlborough bis Mirabeau“ niederlegte. Nach der Machtübernahme iſt es ihm als Auslandschef der NSDAP dank feiner zahlreichen ausländiſchen Bezie⸗ hungen in erfolgreicher Weiſe gelungen, aufklärend für das Dritte Reich zu wirken und dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland neue und aufrichtige Freunde zuzuführen. Dem alten und erfolgreichen Kämpfer der Bewegung dem feinſinnigen Künſtler, gelten am heutigen Tage die 5 ſeiner zahlreichen Freunde im In- und Aus⸗ and. Winterhilfskonzert in der Philharmonie Der Führer anweſend.— Furtwängler am Dirigentenpulk. Berlin, 11. Febr. Zu einem außergewöhnlichen künſtle⸗ riſchen und geſellſchaftlichen Ereignis geſtaltete ſich das Konzert, mit dem ſich das Phiſharmoniſche Orcheſter Ber⸗ lin unter Leitung von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler am Mittwoch abend in der ausverkauften Philharmonie ft 155 Dienſt des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes tellte. Die Anweſenheit des Führers und Reichskanzlers und vieler führender Perſönlichkeiten aus Staat und Partei, Diplomatie, Wehrmacht, Kunſt, Kultur, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft gab der Veranſtaltung ihre beſondere Vedeu⸗ tung; das von Wilhelm Furtwängler gewählte auserleſene Programm, das die beiden Romantiker Weber und Brahms und Ludwig van Beethoven vorſah, rückte ſie in den Mit⸗ telpunkt des reichshauptſtädtiſchen Konzertlebens. Koſiſpielige holländiſche Kolonie Surinam verſchlingt große Zuſchüſſe. Den Haag, 11. Februar. Im Verlauf der Kammerausſprache über den Haushalt der holländiſchen Kolonie Surinam teilte Miniſterpräſident Colijn mit, daß die Kolonie ſeit 1867 ͤ an laufenden und außerordentlichen Zuſchüſſen und Anleihen das Mutterland mit 116 Millionen Gulden belaſtet habe. Es ei keine Seen vorhanden, daß der wirtſchaftliche Zuſtand der Nolonie ſich beſſern könnte. Der Zucker anbau ſei dort zugrundegegangen. Von 105 Zuckerfabriken im Jahre 1900 gebe es heute nur noch zwei, und dieſe könnten auch nur mit Hilfe von ſtaatlichen Unterſtützungen beſtehen. Der Kakaoanbau ſei gleichfalls zugrundegerichtet. Der Kaffeeanbau ſtehe vor dem Zuſammenbruch. Die Ba⸗ nanenpflanzungen hätten große Verluſte zu ver⸗ 1 Lediglich der Reisanbau entwickle ſich befrie⸗ igend. 8 Die Forderung einiger Abgeordneten, die Regterung möge die weiße Siedlung in Surinam fördern, beant⸗ wortete der Miniſterpräſident mit der Feſtſtellung, es ſei heute für einen holländiſchen Bauernſohn weit vorteilhaf⸗ ter, ſein Geld in Holland oder Nordfrankreich in einem Hof anzulegen, als ſich in Surinam eine Farm zu kaufen, die doch keinen Gewinn liefern könne. Wegen Deviſenvergehens verhaftet Hamburg, 10. Febr. Amtlich wird mitgeteilt, daß ge⸗ gen die Arnold⸗Bernſtein⸗Schiffahrtsgeſellſchaft m. b. H. und ihre Schweſterfirma, die Red⸗Star⸗Linie G. m. b. H. ein Verfahren wegen Deviſenvergehens eingeleitet worden iſt. Der in beiden Firmen an leitender Stelle tätige Kauf⸗ mann Arnold Bernſtein iſt mit zwei ſeiner Mitarbeiter in Unterſuchungshaft genommen worden. Um den ungeſtörten Fortgang der Reedereibetriebe zu gewährleiſteg, iſt im Einvernehmen mit dem Führer der deutſchen Seefahrt und in Uebereinſtimmung mit den ausländiſchen Gläubigern ein Treuhänder beſtellt worden. Der Betrieb beider Fir⸗ men bleibt alſo in vollem Umfang aufrechterhalten. Original⸗Koman von M. Herzberg. 40 en Gernot fand keinen Ausweg mehr, keine Löſung all dieſer 1 e e In brennender Eiferſucht, ſtürmender Ungeduld, 1 00 er ſein Roß und jagte nach dem Vorwerk hinüber. Daſelbſt angelangt, übergab er dem den Vorgar⸗ ben des Landhauſes beſprengenden Gärtner, der ihn hatte kommen ſehen, ſein ſchweißbedecktes Tier mit der Weiſung, es von einem Knechte bedecken und zur Abkühlung langſam auf und ab führen zu laſſen und fvagte dann nach ſeinem Freunde. Der Herr wäre hinten auf dem Hofe im Pferde⸗ all bei der erkvankten Apfelſchimmelſtute. Gernot begab ich dorthin. Rudolf, welcher knieend, mit ſorgfältiger Be⸗ ichtigung der Füße des damals Irene zugedachten ſchönen Pferdes beſchäfligt war, die der Stallburſche 15 einen nach dem andern zur Prüfung emporhielt, gewahrte, ihm den Rücken zuwendend, den Grafen nicht, bis dieſer ſich mit der Frage bemerbbar machte: „Na, was fehlt denn dem Gaul?“ 775 Da ſprang er freudig überraſcht auf. „Sieh da, Gernotl Seit wann biſt du von deiner Reiſe zurück?“ f f „„Seit geſtern mittag.“ „Und ſchon bei mir! n dir „Lobe mich nur nicht zu früh, mein Junge. Es iſt nicht allein ſelbſtloſe Freundſchaft, welche mich hierher führt; du erfährſt es nachher. Was hat denn das Pferd?“ Er trat hinzu, und nun unterſuchten ſie gemeinſam deſ⸗ ſen Vorder- und Hinterhufe. Gernot, ein vorzüglicher Pfer⸗ dekenner, ſah ſofort, daß des Roſſes angeſchwollene Knöchel, die Rudolf bedenklich gemacht, in der allzu geringen Bewe⸗ gung des Tieres ihre Urſache hatten. Er erklärte es dem Freunde und fügte hinzu: N „Du mußt ſie tüchtig herannehmen und nicht ſchonen.“ W Wo ich täglich ſtundenlang im Sattel ſizen muß, fürchte ich ſie zu überanſtrengen, Gernot.“ „J bewahre! Sie verträgt das ſehr gut. Je länger du Das iſt wirklich lieb von dir!“ „Es wäre ein Anglück...“ Ein Mahnruf der engliſchen„Morning Poſt“. London, 10. Februar. „Morning Poſt“ wendet ſich in einem Leitartikel gegen diejenigen in England, die immer noch nicht ſehen oder ſe⸗ hen wollen, wes Geiſtes Kind die Bolſchewiſten in Spanien ſind. In dem Artikel heißt es u. a.: Anſerer Anſicht nach würde es ein unermeßliches Un⸗ glück nicht nur für Spanien, ſondern auch für Europa und die Ziviliſation bedeuten, wenn die wilde und golktloſe Tyrannei, die für ſich in Anſpruch nimmt, das ſpaniſche Volk zu verkörpern, in dieſem Kampf auf Leben und Tod ſiegen ſollte. Es wäre ein Unglück, das vielleicht nie wieder gulgemacht werden könnte und das im günſtigſten Fall für eine ganze Generdtion einen ordnungsmäßigen Fortſchrikt aufhalten würde. Die Behauptung, daß diejenigen, deren Ausſchreitungen und Grauſamkeiten alles geſchändet haben, wofür Chriſten⸗ tum und Ziviliſation eintreten, die Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie ſein wollen, iſt eine boshafte Täu⸗ ſchung oder ein unverſchämter Betrug. Es gibt keine Freiheit ohne Geſetz und keine wirkliche Demokratie ohne Diſziplin. Diejenigen, die gerade im Bolſchewis mus, wie er in Sowjetrußland durchgeführt wird, eine Verteidigung von Freiheit und Demokratie zu ſehen behaupten, ſchließen ihre Augen gegenüber den Tatſachen in Sowjetrußland, genau ſo wie ſie es gegenüber den in Spanien tun. Nicht weniger verkehrt als ihre Gleichgültigkeit gegen bolſchewiſtiſche Bluttaten iſt ihre heftige Entrüſtung über irgendein Blut⸗ vergießen durch die Gegner der Boiſchewiſten. Es erſcheint notwendig, darauf hinzuweiſen, daß es, um einen be⸗ ſtimmten Typ von Engländern in Zorn zu bringen, genüge, wenn irgendjemand von den Nationalen vor Gericht ge⸗ ſtellt und zum Tod verurteilt worden iſt. Hat aber irgend⸗ jemand proteſtiert, als Melquiades Alvarez, der führende Madrider Rechtsanwalt, von den Bolſchewiſten ermordet wurde? Er war das Haupt der Liberalen Demokratiſchen Partei, Profeſſor in Madrid, Präſident der Cortes und eine ganze Generation lang der Hauptführer der ſpaniſchen Li⸗ beralen. Zum Schluß begrüßt das Blatt, aus der Anſicht her⸗ aus, baß die Hoffnung auf Spaniens Befreiung in der Ueberwindung des Bolſchewismus und der Anarchie liege, den Fall von Malaga und ſeine offenſichtliche Folge, Die ganze Provinz Malaga geſäubert Von der Malaga⸗Front wird weiter mitgeteilt, daß die gande Provinz von Bolſchewiſten geſäubert worden iſt und aß die bisher noch nicht beſetzten Ortſchaften Caſa Ber⸗ meja, Campillo und Cartama eingenommen wurden. Ueberall, wohin die nationalen Truppen kommen, finden ſich Ueberläufer bei ihnen ein. In der Stadt Malaga ſeloſt find mehr als 500 Angehörige der bolſchewiſtiſchen Milizen angeſichts der Hoffnungsloſigkeit ihrer Lage zu den Natio⸗ nalen übergegangen. Bei Madrid, an der Landſtraße von Madrid nach Va⸗ lencia, wurde ein bolſchewiſtiſcher Angriff mit gutem Be⸗ olg abgeſchlagen. Nationale Flieger belegten die bol⸗ chewiſtiſchen Stellungen an der Madrider Front mit Bom⸗ ben, wobei ſie deutlich beobachteten, daß verſchiedene Bol⸗ ſchewiſtenneſter ſo ſchwer getroffen wurden, daß ſie ſofort geräumt werden mußten. Bei den neuen militäriſchen Operationen an der Ma⸗ drider Front haben die nationalen Truppen rieſige Beute an Kriegsmaterial machen können. So wurden u. a. vier Luftabwehrbatterien, ein ganzer Panzerzug, 700 modernſte Gewehre, zwei Geſchütze, 2200 Handgranaten und zwei Mörſer vorwiegend ſowjetruſſiſchen Fabrikats erobert. Madrid abgeſchnitten Seit Dienstagabend iſt die Telefonverbindung London⸗ Madrid unterbrochen. Ein Sonderberichterſtatter des „Daily Expreß“ in Madrid hat ſeine Meldungen ſchon nicht mehr durchgeben können. Die Unterbrechung der Telefon- verbindungen hängt mit dem Vorſtoß der Nationalen auf die letzte große Verbindungsſtraße Madrid Valencia zu⸗ ſammen. 3— Barcelona von See dus beſchoſſen. Barcelona wurde in der Nacht von der Seeſeite aus unter Feuer genommen Die katalaniſche Hauptſtadt wurde ſofort verdunkelt. Die Küſtenbatterten und ein im Hafen lie⸗ gendes Kanonenboot ſollen das Feuer erwidert haben. Ueberlaß einen deiner Braunen dem Unterinſpektor oder ſonſt einem reitkundigen Knecht und be⸗ dann wird ſich die Ge⸗ Warum hat nicht ſein!“ „Was für kleine Bedenken, Rudolf!“ „Wir müſſen uns einmal nach dem Urteil richten, Gernot.“ Der junge Graf gab hierauf keine Antwort. „Ich will alſo deinen Rat befolgen und die Stute flei⸗ ßig reiten. Gleich jetzt ſoll ſie heran. Ich muß nämlich auf das Weizenfeld hinüber an der Wetzlauer Grenze. Die Mähmaſchine iſt bereits dort in raſtloſer Tätigkeit. Kommſt du mit hinaus? Wir bringen eine Staatsernte herein!“ ſchloß er froh. a 46 „Das iſt mit dein Verdienſt,“ entgegnete ſein Herr und Freund voll Anerkennung, „Pflichterfüllung iſt kein Verdienſt, Gernot, und Gottes Segen tat das meiſte. Reiteſt du alſo mit?“ „Nein, und auch du mußt zuvor noch etwas von deiner Zeit opfern, falls es draußen ein Stündchen oder ſo ohne dich gehen wird?“ der Welt ſie bewegſt, um ſo beſſer für ſie. Du haſt ja noch dazu ein Kurzmeldungen Eine Ausländerin vermißt. Vermißt wird ſeit 2. Februar die eſtländiſche Staats⸗ angehörige Alma Silla, geborene Aſer, geboren am 16. Januar 1909 in Klooſtri⸗Wallas. Die Vermißte befand ſich mit ihrem Ehemann Hellmut Silla zu Fuß durch Würt⸗ kemberg nach der Grenzübergangsſtelle Kehl, um nach Bra⸗ ſilien zu gelangen. Die Eheleute Silla hielten, von Crailsheim kommend, etwa neun Kilometer von Gaildorf entfernt, einen Zweiſitzer⸗Perſonenkraftwagen an. Der Lenker, ein älterer Mann, wollte Frau Silla bis an den Bahnhof Waiblingen mitnehmen. Dort traf ſie aber nicht ein. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. Da Frau Silla nur fünf Dollar im Beſitz hatte und kein Wort deutſch kann, fürchtet der Ehemann, daß ſie ſich aus Gram ein Leid antut. Der Ehemann befindet ſich in Kehl. Es wird erſucht, den Aufenthalt der Frau Silla umgehend der Kriminalpolizei in Kehl oder der Kri⸗ minalpolizeiſtelle Karlsruhe mitzuteilen. Wegen Verherrlichung Frankfurters in Polen verurkeilt. Berlin, 11. Febr. Der„Kurjer Podnanſky“ vom 8. Februar bringt folgende Meldung: Wegen Verherrlichung David Frankfurters hatte ſich der Schreiberling der jüdt⸗ ſchen Zeitung„Glos Podznanſky“, Mamelock, vor dem Be⸗ zirksgericht in Kaliſch zu verantworten Der Beklagte hatte in ſeinem Blatt den Mord an Guſtloff durch den Juden Frankfurter verherrlicht. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Monaten Haft. Das Gericht erblickte mit Recht in dem fraglichen Aufſatz die Verherrlichung eines Verbrechens. Zehn Spione in Ungarn verurteilt. Budapeſt, 11. Febr. Der ungariſche Honved⸗Gerichtshof verurteilte am Mittwoch zehn Perſonen wegen Spionage zu Gunſten fremder Staaten zu ſchweren Zuchthausſtrafen bis zu 13 Jahren. Das Urteil verbietet ferner der Mehr⸗ zahl der Verurteilten auf Lebenszeit das Betreten der un⸗ gariſch⸗tſchechoſlowakiſchen Grenzzone. Paris. Anläßlich der Beratungen über die Nachtrags⸗ kredite von Dezember und Januar, über die ſich Kammer und Senat immer noch nicht einigen können, wurde im Senat an der Finanzpolitik der Volksfrontregterung ziem⸗ lich ſcharf Kritik geübt. Paris. An Bord eines däniſchen Dampfers trafen in Dünkirchen 31„Spanien⸗Freiwillige“ ein, die nach Paris weiterreiſten. Es ſind hauptſächlich Norweger, Schweden und Dänen. Waſhington. Dus Repräſentantenhaus hat die von der Regierung eingebrachte Entſchließung angenommen, die die Vollmachten des Präſidenten Rooſevelt zum Abſchluß ge⸗ genſeitiger Handelsabkommen um drei Jahre verlängert. Mexiko. Präſident Cardenas hat eine umigſſende Am⸗ neſtie für politiſche Vergehen erlaſſen. Der Präſident be⸗ gründete die Amneſtie mit dem Hinweis darauf, daß die politiſchen Kämpfe in Mexiko jetzt beendet ſeien, London. Auf Veranlaſſung des britiſchen Kolonialmi⸗ niſters ſind zwei britiſche Kronbeamte in Malta ihrer Po⸗ ſten enthoben worden. Laut engliſchen Preſſemeldungen glaubt man, daß die Beamten wegen ihrer protſtalieniſchen Einſtellung und Betätigung entlaſſen wurden. Eine Milliarde neue Rüſtungsausgaben in Polen. Der polniſche Seim nahm nach einer 12ſtündigen Voll⸗ ſitzung einſtimmig den vom Vizeminiſterpräfidenten und Fi⸗ nanzminiſter Kwiatkowſki entworfenen großen Inveſtie⸗ rungsplan in zweiter und dritter Leſung an, ebenſo das Geſetz, durch das dem nationalen Verteidigungsfonds eine Milliarde Zloty im Laufe der nächſten vier Jahre zuge⸗ wieſen wird. 5 Sowjetruſſiſch-eſtländiſcher Grenzzwiſchenfall. ö Auf dem Peipus⸗See wurden vor einiger Zeit zehn eſtländiſche Fiſcher von ſowjetruſſiſchen Grenzwächtern feſt⸗ genommen und nach Sowjetrußland gebracht. Die Fiſcher ſind nun zuſammen mit ihren Pferden und Fanggeräten wieder nach Eſtland ausgeliefert worden. Dieſer Grenzzwi⸗ ſchenfall hatte in Verhandlungen der eſtländiſch⸗ſowjettuſſi⸗ ſchen Grenzkommiſſion ſeine Beilegung gefunden. Flugzeugunglück in ASA San Franzisko, 10. Jebr. Kur: vor der Landung ſtürzte ein Großflugzeug der United Air Line über dem Hafen ab. Die Maſchine ſank ſofort. Alle 11 Inſaſſen er⸗ tranken. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. „Sind deine Damen zu Haufe?“ fragte der Graf zö⸗ gernd. „Marianne iſt unten in der Wirtſchaftsküche, Irene aber mit dem Ponywagen nach Wetzlau gefahren, um der Kauteſchen Privatlehrerfamilie die fertig genähten, ſo drm⸗ gend benötigten Hemden und außerdem einen großen Korb Lebensmittel zu bringen. Seit ſie nicht mehr in der Bibliothek arbeitet, verbringt ſie ihre freie Zeit meiſt bei den Kindern dort, die ſehr an ihr hängen. Die arme, abgehetzte Frau, welche mit dem ſchwer gervenleidenden Mann ein trauriges Daſein hat, iſt ganz glücklich über die Hilfe, die ihr dadurch wird.“ 555 Die beiden Herren waren mittlerweile in Rudolfs Ar⸗ beitszimmer gegangen, wo ſie Platz genommen. Gernot ließ die innere Urſache jedoch nicht lange ſitzen. Er ſtand auf und wanderte in dem ziemlich großen Gemach hin und her, Nachdem Rudolf ausgeredet, begann er, vor deſſen Seſſel haltmachend, mit der Eröffnung der ihn unaufhörlich qus' lenden Fragen. 1 „Meine Mutter berichtete mir von einem Beſuche des Herrn von Langheim im Schloſſe. Er wollte danach auch zu euch.“ 5 „Er iſt auch hier geweſen, ſchneite unangemeldet herein, als Marianne und Irene gerade tief in der Hemdnäherei für unſere Armen ſteckten. Uebrigens ein netter, ſympathiſcher Menſch! Wie er von der Not der kinderreichen Kauteſchen Familie hörte, hat er ſofort hundert Mark beigeſteuert.“ „Meine Mutter vermutet, daß er hauptfächlich deiner Schweſter wegen gekommen?“ f N N „das iſt er ja wohl auch.“* „Er ſoll ihr, wie meine Mutter Anlaß hat zu glauben, einen Heiratsantrag gemacht haben. Iſt dem ſo, Rudolf! fuhr der Graf trotz ſeiner ſtarken Erregtheit in beherrſch⸗ tem Tone fort. 55 5 „An dem Tage tat er es nicht. Aber ungefähr 1 e hat er ihr allerdings ſchriftlich einen ſolchen gemacht.“ 5. a 1090 925— ſie ſind. 1 Gernot in faſt unerträglicher Spannung, da Rudolf zögerte. „Nein. Zu meinem ſehr 1 Bedauern hat ſie 17 5 N prächtigen Menſchen abgewieſen,“ antwortete der nun, i „Ja, freilich. Der Unterinſpektor iſt gut geſchult und bat die Leute am Schnürchen. irgend dard eer dee erb tall 8 Neues aus aller Welt A Vom Schulſchiff„Schleswig- Holſtein“. Der Reiſewe des Schulſchiffes Linienſchiff„Schleswig⸗Holſtein“, 955 ſich zurzeit auf einer längeren Auslandsreiſe befindet, iſt für die Monate März und April wie folgt feſtgelegt: Hamil⸗ ton(Bermudas) 8. bis 15. März, Horta(Azorenſ 24. März bis 2. April, Dun Laoghaire(Kingstown, Irland), 9. bis 16. April. Am 20. April d. J. kehrt das Schulſchiff wieder an die Heimat zurück ai Auf dem Puffer gelandet. Ein mit ſeinem Fahrrad heimfahrender Fabrikarbeiter ſtieß beim Ueberqueren einer Gleisanlage bei Burghauſen(Bayern) ganz unverſehens mit einem rangierenden Güterwagen zuſammen. Während ſein Fahrrad unter die Räder des Wagens geriet und zer⸗ quetſcht wurde, landete der Radfahrer auf einem der Puf⸗ fer des Güterwagens, auf dem er eine unfreiwillige Fahrt mitmachen wußte. 8 A Ju ſpät beſonnen. Zu ſpät beſonnen hat ſich ein 30jähriger Mann, der abends Selbſtmord im Geroweiher bei M.⸗Gladbach beging. Vorübergehende Leute hörten plötzlich gellende Hilferufe. Wegen der Dunkelheit konnten ſie auf der Waſſeroberfläche aber nichts ſehen und auch keine Rettungsverſuche unternehmen. Die ſofort herbeigeru⸗ fene Feuerlöſchoplizei fiſchte den Weiher ab, konnte aber Rur noch die Leiche hergen. F Tödlicher Anfall an der Fukterſchneidmaſchine. In Irmelshauſen(Franken) war die 35jährige Landwirtsehe⸗ frau Ella Frauenberger vor einigen Wochen mit Futter⸗ ſchneiden beſchäftigt. Als ihr kleines Kind auf die Maſchine zukam, ließ die Frau den Drehling fahren und wurde von dieſem am Unterleib getroffen. An den hierbei erlittenen Verletzungen iſt die Frau nunmehr geſtorben. aß Vom Tanz in den Tod. Der junge Säger Otto Hofmann aus Matzing kehrte mit ſeinem Motorrad von einem Faſchingsvergnügen heim. Er kam an einer Kurve auf der Staatsſtraße nach Traunſtein, vermutlich durch eine Eisplatte, an den Straßenrand, wo er mit ſolcher Wucht an einen Baum rannte, daß er tot liegen blieb. e 76 4 Jüdiſche Deviſenſchieber Hohe Zuchthaus und Gefängnisſtrafen. Berlin, 10. Febr. Nach mehrwöchiger Verhandlung werkündete die 4. Große Strafkammer des Berliner Land⸗ gerichts das Urteil gegen die 13 Mitglieder einer interna- tionalen Deviſenſchieberbande, die Vermögenswerte von rund 250 000 Reichsmark auf Schleichwegen über die Grenze nach Holland gebracht hat. Sämtliche Angeklagten, bis auf den holländiſchen Kurier Pieter Feberwee, waren Juden. Mehrere Beteiligte konnten ſich nach Aufdeckung der Schiebungen noch ins Ausland begeben; ſie wurden jedoch im Abweſenheitsverfahren mitverurteilt. Die höchſte Srafe von je acht Jahren Zuchthaus erhiel⸗ ten der in der Syſtemzeit in Berlin als Rechtsanwalt tätige 51jährige hans Abraham Kaufmann und der holländiſche Kurier Jeberwee. Dazu kamen noch 30 000 bzw. 40 000 Reichsmark Geldſtrafe und zehn Jahre Ehrverluſt bei Kauf⸗ mann. Ferner erhielt der Ausländer Samuel Goldmann vier Jahre Zuchthaus und 10 000 Reichsmark Gelsſtrafe. Im Abweſenheitsverfahren wurden verurteilt die flüchti⸗ en Angeklagten Walter Stern zu fünf Jahren Zuchthaus und 50 000 Reichsmark Geldſtrafe, Wilhelm Kronheim zu zweieinhalh Jahren Zuchthaus und 30 000 Reichsmark, Ludwig Jenſen zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und 20 000 Reichsmark und Dr. Felix Cohn zu zwei Jahren Ge. fängnis und 10 000 Reichsmark Geldſtrafe. Bei den reſtli⸗ chen ſechs Angeklagten wurde auf Gefängnisſtrafen bis zu 9100 Monaten erkannt, ſoweil nicht das Skraffreiheitsgeſetz atz griff. Die Schieberorganiſation ſtützte ſich in der Hauptſache auf Hans Abraham Kaufmann und ſeine ausländiſchen Gegenſpieler in Amſterdam bzw. in Oldenzaal(Holland). Jil iſche Emigranten, die ihr Geld ins Ausland bringen wollten, ſetzten ſich mit Kaufmann in Verbindung, der im Weſten Berlins ein Büro unterhielt. Er erledigte alle Auf⸗ träge„höchſt diskret“ und wickelte die ungeſetzlichen Ver⸗ mögensverſchiebungen ſicherheitshalber unter verſchiedenen Decknamen ab. Er veräußerte die Grundſtücke, Hypotheken und ſonſtige Werte ſeiner Glaubensgenoſſen und händigte nach Abzug ſeiner„Vermittlungsgebühr“ von 10 v. H. den Gegenwert dem Kurier Feberwee aus. Dieſer fuhr gewöhn⸗ lich über Osnabrück nach Amſterdam oder Oldenzaal und nahm das Geld in raffiniert angebrachten Verſtecken in ſei⸗ nem Kraftwagen mit über die Grenze. Dieſer Geldſchmug⸗ gel blieb den wachſamen Zollfahndungsbeamten nicht lange verborgen und Ende Mai 1936 holten ſie zum entſcheiden⸗ den Schlage aus, nachdem ſie auch die inländiſchen Verbin⸗ dungen des Kuriers ermittelt hatten. Feberwee war gerade bei Kaufmann in Berlin geweſen. Als er ſich verfolgt ſah, ſprang er in der Gegend des Kaiſershofs in eine Taxe und ſuchte da mmit Hilfe der U-Bahn zu entwiſchen. Er kam aber nicht weit und konnte bald von den ihn verfolgenden Beamten feſtgenommen werden. Nach anfänglichem Leug⸗ nen gab er alle ſeine Verbindungsleute im In⸗ und Aus⸗ lande preis. f 8 Privatbahn ſtillgelegt Betriebseinſtellung auf der Salzkammerguk⸗ Lokalbahn. Wien, 10. Febr. Die Salzkammergut⸗Lokalbahn ſtellte ihren Betrieb ein, nachdem Verhandlungen im Handelsmi⸗ niſterium zur Bereitſtellung neuer Mittel ergebnistos ge⸗ blieben ſind. Die Bahn verbindet auf einer 76 Km. langen Schmalſpurſtrecke die Stadt Salzburg mit dem Hauptort des Salzkammergutes, Bad Iſchl. Auch die von der Bahn⸗ geſellſchaft betriebene Schiffahrt auf dem Wolfgangſee wurde ſtillgelegt. Die Hauptorte des Salzkammergutes kön⸗ nen nur noch mit Kraftwagen erreicht werden. Kataſtro⸗ 905 wirkt ſich der Zuſammenbruch für das Penſionsinſtitut er öſterreichiſchen Privatbahnen aus, das dadurch zah⸗ lungsunfähig geworden iſt. Die Stimmung des Bahnper⸗ ſonals iſt verzweifelt, da über 300 Perſonen brotlos gewor⸗ den ſind. Die Ausſichten von 100 Penſionsberechtigten, ihr Ruhegehalt zu erhalten, werden als gering betrachtet. Viele Orte vom Verkehr abgeſchnitten. 5 8 Die Einſtellung des Betriebes auf der Salzkammergut⸗ Lokalbahn hat ſchwere Folgen. Um die um ihr Beſtehen chwer ringende Bahn nicht noch mehr zu gefährden, wa⸗ ren ſeinerzeit die meiſten privaten Anträge auf Errichtung von Kraftwagenlinien in das Salzkammergut abgeſchlagen worden Da jetzt der nötige Kraftwagenpark fehlt, konnte im Augenblick der Einſtellung des Bahnbetriebes kein voll wertiger Erſatz geſchaffen werden. Viele Orte im Salz⸗ kammergut, wie z. B das berühmte St. Wolfgang am Wolfgangsee, ſind daher vom Verkehr abgeſchnitten. Hinzu kommt im Falle St. Wolfgang, daß Kraftwagen die ſtark vereiſten Bergſtraßen nicht bezwingen können. 1 Aus den Nachbargauen Irrwege der Liebe.— Angſt vor Konkurrentinnen. Bad Homburg. Auf der hieſigen Polizeiwache er⸗ ſchien ein 20jähriges Mädchen und erſtattete Anzeige gegen ihren ehemaligen Liebhaber, der ſie in der Dunkelheit in den Kurpark gelockt und dort verſucht habe, ſie in den Weiher zu werfen. Auf ihre Hilferufe ſei ein Eiſenbahner herbeigeeilt, habe dem Angreifer einen Stoß gegeben und ſie aus höchſter Not gerettet. Der Täter ſei dann entflohen und ihr Retter habe ſie ſicher in die Stadt geleitet. Später ſoll der verfloſ⸗ ſene Bräutigam dann dem Mädchen auf der Luiſenſtraße, der belebten Geſchäftsſtraße Homburgs, noch einmal begegnet ſein und ihm mit einem ſpitzen Inſtrument einen Stich in den Leib beigebracht haben. Die Angaben der„Ueberfallenen“ klangen ſo glaubhaft, daß die Polizei die Feſtnahme des „Täters veranlaßte und ihn in Polizeigewahrſam nahm. Bei ſeiner Vernehmung ſtritt der junge Mann alle Angaben des Mädchens entſchieden ab, und als man der Anzeigen⸗ den dieſe Ausſagen vorhielt, ſuchte ſie ihre Anſchuldigungen weſentlich zugunſten des Feſtgenommenen einzuſchränken. Ein⸗ mal mißtrauiſch geworden, veranlaßte nun die, Polizei die ärztliche Unterſuchung der angeblich Verletzten, und der Poli⸗ zeiarzt mußte feſtſtellen, daß die„Wunde“ aus einer kleinen Narbe beſtand, die von einer vor einigen Wochen durchgeführ⸗ ten Operation herrührte. Als nun das ganze Lügengewebe zuſammenbrach, bequemte ſich das Mädchen zu dem Geſtänd⸗ nis, daß alle ihren Anſchuldigungen reſtlos erfunden waren. Allem Anſchein nach wollte ſie dem früheren Liebhaber einen Streich ſpielen und ihn für die Fasnachtstage hinter Schloß und Riegel bringen, damit ſie vor„Konkurrentinnen“ ſicher war. Natürlich wurde der junge Mann ſofort auf freien Fuß geſetzt, die„Ueberfallene“ aber wird nun in dem bevor⸗ ſtehenden Strafverfahren wegen wiſſentlich falſcher Anſchul⸗ digung eine erhebliche Strafe zu erwarten haben. * Marburg.(Die Ehefrau mißhandelt.) Der 21jährige Karl Schäfer lebte bereits ſeit längerer Zeit mit ſeiner Frau nicht in beſtem Einvernehmen. Wenn er ſeine Arbeitsloſenunterſtützung erhalten hatte, kam er oft betrunken nach Hauſe. Als er eines Nachts wiederum in dieſem Zu⸗ ſtande ſeine Wohnung betrat, ging er ſofort mit einem Stuhl auf ſeine Ehefrau los und warf ihr dann ein ſpitzes Eiſenſtück an den Kopf. Mit blutenden Kopfwunden brach die Frau zuſammen. Nachdem ſie aus ihrer Ohnmacht erwacht war und ſich wieder aufraffte, würgte ſie Schäfer ſo ſtark am Halſe, daß ihr ſchwarz vor den Augen wurde und die übri⸗ gen Hausbewohner am andern Tage noch die blutunterlau⸗ fenen Würgemerkmale am Halſe der Frau bemerken konnten. Der unter Anklage geſtellte rabiate Ehemann gab vor Gericht zu ſeiner Entſchuldigung an, daß ihn ſeine Frau zu den Tät⸗ lichkeiten gereizt habe. Ein ärztlicher Sachverſtändiger bezeich⸗ nete den Angeklagten als minderverantwortlichen Pſychopa⸗ then. Anter Berückſichtigung dieſes Umſtandes wurde er wegen ſchwerer Körperverletzung zu fünf Monaten Gefängnis ver⸗ Urteilt. Die vom Verurteilten eingelegte Berufung wurde von der Strafkammer verworfen. Offenbach.(Tödlicher Unfall auf dem Bahn⸗ hof Mainkur) Auf dem Bahnhof Mainkur ereignete ſich früh gegen 5 ahr ein tödlicher Unfall, dem der im Reichsbahndienſt ſtehende, 50jährige Jofef Vogel aus Bi⸗ ſchofsheim zum Opfer fiel. Er hatte den Packwagen des Frühzuges aus Hanau bedient und wollte unmittelba⸗ nach Abfahrt dieſes Zuges die Bahngleiſe überſchreiten, als er volt einer aus Richtung Frankfurt kommenden Lokomotive 8990 und zur Seite geſchleudert wurde. Mit ſchweren Kopfverletzungen wurde Vogel in das Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er kurz darauf ſtarb. Idar-Oberſtein.(Aus dem Krankenhaus ent⸗ lohen) Ein Autofahrer, der am ſpäten Abend von aumholder nach Oberſtein fuhr, bemerkte plötzlich in der Dunkelheit eine weiße Geſtalt. Er ſtieg aus, ging darauf zu und ſtellte feſt, daß es ſich um eine Frau handelte, die nur mit einem Hemd bekleidet war und einen verſtörten Eindruck machte. Als er ſie mitnehmen wollte, lief ſie da⸗ von. Er verſtändigte die Inſaſſen eines entgegenkommen⸗ den Autos, die die Frau faſſen konnten und ins Baumhol⸗ der Krankenhaus brachten, aus dem die Frau entflohen war. Kurz darauf iſt ſie dort wieder entwichen, indem ſie durch ein Fenſter ſtieg. — Eningen, Kr. Reutlingen.(Am Hochzeitstag ge⸗ ſtorben.) Der Pächter der Geflügelfarm Frauenkirch, Joh. Vollmer, iſt im Göppinger Krankenhaus überraſchend geſtor⸗ ben iſt. Der Verſtorbene hat nur ein Alter von 30 Jahren erreicht. Sein Tod iſt umſo tragiſcher, als Vollmer am glei⸗ chen Tage ſeine Hochzeit feiern wollte. — Josny.(Tödlicher Sturz mit dem Motor⸗ rad.) Der 37jährige Georg Dorn aus Ettisried war abends von Isny aus mit ſeinem Motorrad auf der Heim⸗ fahrt begriffen. Auf dem Sozius ſaß ſeine Braut. In der Nähe der Brücke bei Rengers begegnete er einem Milch⸗ fuhrwerk, das vorſchriftsmäßig beleuchtet war. Wohl infolge einer Täuſchung glaubte der Motorradfahrer ein in gleicher Richtung fahrendes Fahrzeug vor ſich zu haben und wollte links vorbeifahren. Er blieb im Vorderrad des Milchwagens hängen und ſtürzte über die 2 Meter tiefe Böſchung hinab. Während der Motorradfahrer bewußtlos war, wurde ſeine Braut äußerlich weniger verletzt, erlitt aber einen Nerven⸗ ſchock. Im Krankenhaus Isny verſchied Georg Dorn an den ſchweren Verletzungen unmittelbar nach ſeiner Einliefe⸗ una. Zweibrücken.(Entman nung.) Der 1902 geborene Karl Groh aus Pirmaſens iſt wegen Sittlichkeitsperbrechen an Kindern bereits zweimal mit Zuchthaus vorbeſtraft. Bei ſeiner zweiten Verurteilung im Jahre 1934 wurde ihm für den Wiederholungsfall die Entmannung angedroht. Trotz⸗ dem hatte ſich Groh im September vor. Is. wieder an zwei kleinen Mädchen vergangen. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den Angeklagten zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Außerdem wurde Entmannung an⸗ eordnet.— Der wegen Sittlichkeitsverbrechen ebenfalls 12 8 55 zweimal vorbeſtrafte 1902 geborene Alfred Hoff⸗ mann aus Zweibrücken⸗Ernſtweiler hatte ſich wegen Un⸗ zucht mit Kindern zu verantworten. Das Gericht erkannte unter Zubilligung des Paragraphen 51, 2 auf ein Jahr Gefängnis und ordnete Entmannung an. 8 Motorrad raſt gegen Laſtzug.— Zwei 1 95 euwied, 10. Febr. An der Straßenkreuzung Langen⸗ e ee ſtieß ein mit zwei Perſonen beſetz⸗ tes Motorrad mit einem ſchweren Laſtzug zuſammen. Durch die Wucht des Zuſammenpralls wurden die Motor⸗ radfahrer auf die Straße geſchleudert und ſo ſchwer 85 letzt, daß der Tod bei beiden auf der Stelle ig keat⸗ 5 handelt ſich um zwei Männer im Alter von 22 und 3 Acerg Ste ſtammen aus Kettig bei Koblenz Lolcale Ruudocliaũ Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt heute nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Aus⸗ weis und Kontrollkarten ſind vorzulegen. * Nationaltheater⸗Vorſtellung in Mhm.⸗Seckenheim. Den vielen Wünſchen der Beſucher der letzen Vor⸗ ſtellung Rechnung tragend, beabſichtigt das Nationalthea⸗ ter Mannheim am Samstag, den 6. März ds. Irs., hier eine weitere Vorſtellung zu geben. Zur Aufführung ſoll das mit ſo großem Erfolg in Mannheim und anderen Städten aufgeführte Luſtſpiel„Der Etappenhaſe“ ge⸗ langen. Es wird gebeten, bei Feſtlegung etwaiger Ver⸗ anſtaltungen auf dieſen Tag Rückſicht zu nehmen. * Den 80. Geburtstag feiert heute Frau Katharina Raufelder Ww. geb. Frey, Kloppenheimerſtr. 63, in noch in ihrem Alter ſeltenen geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit. Der Hochbetagten ging vom Herrn Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Mannheim ein Glückwunſch⸗ ſchreiben und Geſchenk zu. Auch unſere beſten Wünſche. * Reichs bahndirektor i. R. Fiedler geſtorben. Wenige Tage nach ſeiner Zuruheſetzung in der Direktor bei der Reichsbahn, Georg Fiedler, im 65. Lebensjahre ge⸗ ſtorben. Er ſtand ſeit dem Jahre 1895 im Dienſte der Reichsbahn und bekleidete ſeit 1927 das Amt des Leiters der Maſchinenabteilung bei der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe. Der Verſtorbene iſt in Neckarau geboren und war ein Bruder des vor einigen Wochen hier verſtorbenen Landwirts Jakob Fiedler. Als Beamter wie als Vor⸗ geſetzter war er ſehr beliebt und geſchätzt. . — Die erſten Zugvögel kehren im Februar zurück. Die Rückkehr der erſten Zugvögel erfolgt im Februar. Zuerſt taucht der Star wieder auf. Wenn er ſich auch nur vereinzelt blicken läßt, aber er iſt da. Ihm folgt die Feldlerche, nicht lange bleiben Ringeltaube und Kiebitz aus. Im März kom⸗ men das Hausrotſchwänzchen, die Waldſchnepfe, der Turm⸗ falke, die Singdroſſe! wieder zu uns. Anfang April erſchei⸗ nen die Rauchſchwalbe, die Bachſtelze, die große Rohrdom⸗ mel und der Wiedehopf. Dann kommen Gartenrotſchwanz, Grasmücke, Nachtigall, Goldammer und Wendehals. Gegen Ende April fliegt uns die Hausſchwalbe wieder ein und man hört den Kuckuck ſchreien. Der Mai bringt uns die letzten Zugvögel zurück, die Nachtſchwalbe, die Mandelkrähe, die Turmſchwalbe, den Neuntöter, die Gartengrasmücke, den Pirol und die Wachtel. Alles in allem geht ein gutes Viertel⸗ jahr darauf, bis unſere gefiederten Freunde wieder bei uns eingezogen ſind. 0 b 8* U Aebermäßiges Fasnachtsteeiben. Beim Fasnachts⸗ treiben trat beſonders das Aufſpringen auf Straßenbahn⸗ wagen und Kraftfahrzeuge unliebſam in Erſcheinung. Dis Folge dieſes übermütigen Verhaltens waren drei Unfälle. Drei Knaben unter 14 Jahren kamen beim Aufſpringen zu Fall und mußten mehr oder weniger ſchwer verletzt nach einem Krankenhaus gebracht werden. Elf Perſonen, die es zu toll trieben und hierbei die Grenzen des Erlaubten weit überſchrit⸗ 155 mußten wegen groben Unfugs zur Anzeige gedracht wer⸗ et. *. i Manſardendieb abgeurteilt. Vor dem Schöffengericht ſtand der 21jährige Heinrich Schlüter aus Buer. Nach einer nicht gerade ſchön verlaufenen Jugend war der Angeklagte in verſchiedenen Berufen tätig und verlegte ſich, um ſein„Ein⸗ kommen“ zu erhöhen, zuerſt auf Fahrraddiebſtähle und ſchließ⸗ lich auf Manſardeneinbrüche. Im Jahre 1934 ſtahl er in Mannheim und Heidelberg 21 Fahrräder. In der Zeit von Oktober bis November betätigte er ſich in Mannheim als Manſardendieb, wobei er in drei Fällen Anzüge, Herren⸗ ſchuhe, Wäſche u.. im Werte von etwa 1200 Mark zuſam⸗ menſtahl. Die Kleider, die er nicht gebrauchen konnte, ver⸗ kaufte er. Das auf dieſe Weiſe erhaltene Geld brachte er zu einem großen Teil in öffentlichen Häuſern durch. Das Ge⸗ richt verurteilte den Angeklagten zu einer Geſamtgefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten. Gegen die Frühſahrsmüdigkeit Sauerkraut geſund und bekömmlich. Es gibt in Deutſchland beſtimmt wenige Speiſen, die von altersher überall ſo beliebt ſind wie das Sauerkraut. Daß es ſich beim Sauerkraut um ein wirklich deutſches Nahrungsmittel handelt, geht daraus hervor, daß das Wort „Sauerkraut“ zum Teil mit gewiſſen Abweichungen in die Sprachen verſchiedener anderer Kulturvölker übernommen worden iſt. So finden wir z. B. in England und Amerika das„ſauerkraut“, in Italien das„ſaleraute“ und in Frank⸗ reich das„choucroute“. Die allgemeine Beliebtheit, die das Sauerkraut bei uns ſchon ſeit Jahrhunderten genießt, rührt nicht allein von ſeiner vielſeitigen Verwendungsmöglichkeit her, ſondern liegt vor allem in der Erkenntnis der wert⸗ vollen Eigenſchaften dieſes Nahrungsmittels für die menſch⸗ liche Geſundheit begründet. In erſter Linie beruhen dieſe Werte auf dem Gehalt an Milchſäure und Vitaminen, deren Fehlen ſich im Körperhaushalt durch allerlei Krankheiten bemerkbar macht. Das Sauerkraut enthält genau ſo wie das Weißkraut in ſtarkem Maße die Vitamine B und C. Mineralſalze, Eiſen und Kalk. Gerade der Vitamingehalt iſt es, der das Sauerkraut zu einem der am ſicherſten wir⸗ kenden Mittel gegen den Skorbut macht. Daneben hat es vorzügliche Wirkungen bei Darmkrankheiten. Es beſeitigt Magenverſtimmungen, fördert den Appetit und iſt ſehr leicht verdaulich. Durch den regelmäßigen Genuß von Sauerkraut wird der ganze Organismus entgiftet. Viele Aerzte führen die bekannte Frühjahrsmüdigkeit auf das Fehlen des Vitamins C zurück. Um ſich hiergegen zu ſchüt⸗ zen, gibt es kein beſſeres und billigeres Mittel als den Genuß von Sauerkraut— Wie ſoll man nun das Sauerkraut eſſen? Jede Haus⸗ frau kennt zahlloſe Rezepte, Sauerkraut in ſchmackhafter Form auf den Tiſch zu bringen. Sei es in Verbindung mit Fleiſch, Wurſt, Kartoffeln, Bohnen, Erbſen, mit Fiſch oder in rohem Zuſtand als Salat, immer wird es gerne ge⸗ geſen und iſt von unſerem Speiſezettel nicht mehr wegzu⸗ enken Gerade jetzt iſt es von beſter Qualität, denn das Jahr 1936 hat uns bekanntlich eine überreiche Weißkohl⸗ ernte gebracht, ſo daß die einſchlägigen Sauerkrautfabriken wirklich mit der beſten Rohware beliefert werden konnten. Sauerkraut ſteht in allen Einzelhandelsgeſchäften reichlich und billig zur Verfügung. 85 5 Sicherſtellung des Facharbeiternachwuchſes Verpflichtung zur Einſtellung von Lehrlingen. Der ſeit über drei Jahren ſpürbare, empfindliche Man⸗ gel an Facharbeitern in der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft ſowie im Baugewerbe kann nur durch Nachwuchs beſeitigt werden. Dazu ſind ganze Maßnahmen erforderlich, Maßnahmen auf lange Sicht. Die erſte Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes ſtellt ſolche Maßnahmen ſicher, ſie packt das Uebel an der Wurzel. Sie weiſt mit Nachdruck darauf hin, daß es Pflicht aller in Betracht kommender öffentlicher und privater Betriebe iſt, ſich an der Ausbildung ihres Nach⸗ wuchſes zu beteiligen. Private und öffentliche Betriebe der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft ſowie des Baugewerbes mit zehn und mehr Beſchäftigten find verpflichtet, eine Zahl von Lehrlingen auszubilden, die in angemeſſenem Verhältnis zu der Zahl der von ihnen beſchäftigten Fach⸗ arbeiter ſteht. Dieſe Betriebe haben dem Arbeitsamt bis zum 15. Februar 1937 auf einem Formblatt die Zu⸗ ſammenſetzung der Gefolgſchaft ſowie die Zahl der für Oſtern 1937 zur Einſtellung vorgeſehenen Lehrlinge anzuzeigen. Auf⸗ grund des Ergebniſſes der Anzeigen kann beſtimmt werden, in welchem Umfange von einem Betrieb Lehrlinge auszubil⸗ den ſind oder ob eine entſprechende Ablöſung zur Förderung der Lehrlingsausbildung zu entrichten iſt. Wenn auch durch die Anordnung nur die Betriebe der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft und des Baugewerbes verpflichtet worden ſind, ſo bedarf es doch keiner Frage, daß die Sorge um den beruflichen Nachwuchs alle Wirtſchaftsgruppen und alle Berufszweige angeht, und daß alle Betriebe ihren Be⸗ darf baldmöglichſt den Berufsberatungsſtellen der Arbeits⸗ ämter mitzuteilen haben. Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft ſowie das Baugewerbe ſind nur darum eigens hervorgehoben, weil in ihnen der Nachwuchsmangel beſonders ſtark iſt und weil die Anforderungen in dieſen Berufen jetzt und künftig be⸗ ſonders hoch ſind. Unter die Anordnung fallen nun nicht etwa nur die Betriebe der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft ſowie des Bauge⸗ werbes, ſondern auch alle Betriebe, die ſich auf deren Fach⸗ gebieten betätigen; das heißt alſo, es können ebenſo chemiſche Fabriken, Spinnereien, Papierfabriken, Schuhfabriken uſw. unter die Anordnung fallen, ſofern ſie zehn und mehr Be⸗ ſchäftigte in der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft(Handwerker, Betriebsbeamte, Werkmeiſter, Techniker) bezw. im Baugewerbe haben. Entſtehen im Einzelfalle Zweifel darüber, ob eine Unternehmung ganz oder teilweiſe zur Eiſen⸗ und Metallwirt⸗ ſchaft gehört, ſo entſcheidet das Arbeitsamt. Die Meldungen haben auf Formblättern zu geſchehen (AE. La für Eiſen⸗ und Metallgewerbe, AE. 1b für das Baugewerbe; bei den Berufsberatungsſtellen und Arbeits⸗ ämtern zu erhalten). Die Formblätter ſind einfach und über⸗ ſichtlich und leicht auszufüllen. Stichtage ſind für die Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft der 4. Januar 1937 und für das Bau⸗ gewerbe der Durchſchnitt der Monate Juli bis September 1936. Die Meldungen an das zuſtändige Arbeitsamt müſſen am 15. Februar 1937 vollzogen ſein. Zu beachten iſt, daß nur Lehrlinge mit ordnungs⸗ gemäßer Lehrausbildung, alſo mindeſtens zweifährigem ſchrift⸗ lichem Lehrvertrag gemeint ſind, und nicht Praktikanten, Volontäre, angeleinte und ungelernte Jugendliche. Für Handwerkobetriebe gelten nach wie vor die Lehrlingshöchſtziffern und die Vorſchriften über die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen. Die Anordnung erſtrebt im Handwerk eine beſſere Ausnützung der Lehrlingshöchſtziffern, insbeſondere bei ſolchen Meiſtern, die bisher noch gar keine oder zu wenig Lo'rlinge ausgebildet haben. Die Lehrlings⸗ höchſtziffern des Handwerks ſchützen gleichzeitig vor der Lehr⸗ lingszüchterei. Die Ausleſe und Vermittlung der Lehr⸗ linge erfolgen nach den Vorſchriften des Geſetzes durch die Berufsberatungsſtelle der Arbeitsämter. Vom Amt„Schönheit der Arbeit“. Das Amt„Schönheit der Arbeit“ in der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ übergibt den Rechenſchaftsbericht für den Monat Januar 1937 der Oeffentlichkeit. Demnach betrugen die Baukoſten der im Berichtsmonat abgeſchloſſenen Arbeiten, denen das Amt„Schönheit der Arbeit“ beratend zur Seite ſtand, rund 780 000 Mark. Dieſer Betrag wurde verſchiedentlich aufgewendet für verbeſſerte Arbeitsräume, Grünanlagen im Werkhof, Waſch⸗ und Umkleideräume, Kan⸗ tinen und Erholungsräume. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß bei Neubauten oder Anlagen das Amt jeweils um Mitarbeit an der Geſtaltung gebeten wird, ſo bei dem Fabrikneubau einer ſüdbadiſchen Kunſtſeidenfabrik. Im gleichen Berichts⸗ monat wurden 53 Betriebsbeſichtigungen, davon 30 erſtmalig, durchgeführt. Auf nach Breslau! Zum Deutſchen Sängerbundesfeſt. An die Sänger in allen deutſchen Gauen und an die Sänger deutſchen Stammes in aller Welt ergeht folgender Aufruf: Wir deutſchen Sänger rüſten zum 12. Deutſchen Sän⸗ ger-Bundesfeſt und zur 75⸗Jahrfeier des Deutſchen Sän⸗ ger-Bundes, die in den Tagen vom 28. Juli bis zum 1. Auguſt 1937 in Breslau ſtattfinden werden. Zir rufen die Sänger aus allen deutſchen Gauen nach Breslau, dem altehrwürdigen Bollwerk deutſcher Kultur im Südoſten des Reiches. Wir rufen aber auch die Sänger deutſchen Stammes aus aller Well. Unſer großes Feſt wird eine gewaltige Heerſchau der deutſchen Sänger werden, ein mächtiges Bekenntnis zum deutſchen Volke und zum deutſchen Lied. Die Feſtſtadt Breslau, das große Deutſche Reich werden alle deutſchen Sangesbrüder in herzlicher Gaſtlichkeit emp⸗ fangen, um mit ihnen das Feſt des deutſchen Liedes zu feiern. Der Aufruf iſt unterzeichnet vom Bundesführer, Al- bert Meiſter., Herne i. W., von Georg Brauner, Leiter der Zentrale für die deutſchen Chorverbände im Ausland, ferner von den Vorſitzenden der Deutſchen Sängerbünde in Wien, Steiermark, Kärnten, Oberöſter— teich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Danzig, Siebenbürgen, Bukareſt, des Banats, der übrigen deutſchen Sängerbünde in Rumänien, in Polen, Eſtland, Jugoflawien, Chile, Bra⸗ ſilien, den Vereinigten Staaten und Südweſtafrika. Zerſtörung der deutſchen Schule in Gottſchee. a Jedem Reichsdeutſchen in den größeren Städten dürften in den letzten Jahren die Gottſcheer Verkäufer bekannt geworden ſein, die in den Gaſtſtätten Süßigkeiten anbieten und verloſen. Während die Gottſcheer in den Jahren der Regierung des Königs Alexander eime zeitlang ver⸗ hältnismäßig unbehelligt blieben, haben ſich die Verhält⸗ niſſe grundlegend geändert, ſeitdem der Slowene Dr. Koroſec das Innenminiſterium übernahm. In den üb⸗ rigen Gebietsteilen Südſlaw ens hat das Ve häl mis des Staatsvolkes zu den Deutſchen ſich befriedigender zu ge⸗ ſtalben begonnen, in Slowenien aber iſt eine Welle nationaler Unterdrückungen feſtzuſtelſen, der faſt das ge amte Schul⸗ weſen in Gottſchee zum Opfer gefallen iſt. Im Vor ſa re wurden u. a. alle 4 Schulen der Gemeinde Neſſeltal loweniſiert. Inzwiſchen iſt die größere Hälfte aller deut⸗ ſchen Lehrkräfte, der noch beſtehenden Stadtſchule von Gottſchee und der 7 Schulen auf dem flachen Lande, verſetzt worden. Auch dort wurde nur noch in den unterſten Schuljahren deutſcher Unterricht erteilt. Z. Zt. gibt es im Gottſcheer Ländchen nur noch einen enzigen deutſchen Lehrer und drei Lehrerinnen. Das iſt der trau⸗ rige Ueberreſt des ehemals blühenden Schulweſens von faſt 70 deutſchen Schulklaſſen. Ebenſo wurden der private deutſche Kindergarten in Gottſchee, der Sportoerein und die meiſten Kulturortsgruppen verboten. Die S owenen ſprechen und ſchreiben ganz offen, das„das Buch der deutſchen Minderheit bald geſchloſſen und die unſelige deutſche Sprache raſch erledigt ſein werde.“ Unter dieſen Umſtänden haben die Slowenen gar kein Recht, ſich über die Unterdrückung ihrer Landsleute in Itaſien zu heblagen.. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 12. Februar, 20 Uhr: Miete F 15 und 1. Sondermiete F 8: Uraufführung: Bauern und Pro⸗ pheten. Schauspiel von Robert Oberhauſer. Samstag, 13. Februar, 18.30 Uhr: Miete H 16 und 2. Sondermiete H 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 101 bis 102: Triſtan und Iſolde, von Richard Wagner. Sonntag, 14. Februar, 11.30 Uhr: Morgenfeier: Ri⸗ chard und Siegfried Wagner. Muſikaliſche Lei⸗ tung: Karl Elmendorff.— 15 Uhr: Für die NS.⸗Kul⸗ turgemeinde Prannheim, Abt. 127 bis 135, 142 bis 144, 159, 259, 351 bis 354, 381 bis 389, 391 bis 398, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern.— 20 Uhr: Miete A 16 und 2. Sondermiete A 8 und für die NS. Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 103: Der Cam piello. Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari. Badiſche Chronik Neuer Landeshandwerksmeiſter. Karlsruhe, 11. Febr. Der Reichs⸗ und Preußiſche Wirt⸗ ſchaftsminiſter hat den ſeitherigen Landeshandwerksmeiſter für Südweſtdeutſchland, Abteilung Baden, Präſidenten der Badiſchen Handwerkskammer und ſtellvertretenden Leiter der Badiſchen Wirtſchaftskammer, Schloſſermeiſter Georg Näher in Heidelberg, auf ſeinen Antrag ſeiner Aemter entbunden. Mit der Führung der Geſchäfte wurde deſſen Stellvertreter, Pg. Robert Roth, MdR., Reichsinnungs, meiſter des Zimmererhandwerks, betraut. Bei der Abwick⸗ lung der noch ſchwebenden Dienſtgeſchäfte, insbeſondere auch der Geſchäfte der mit dieſen Aemtern in Zuſammen⸗ hang ſtehenden wirtſchaftlichen Einrichtungen des Hand⸗ werks, wird Herr Georg Näher bis auf weiteres mitarbei⸗— ten. Großfeuer in Rheinsheim.— Gaſthaus abgehrannt. Rheinsheim b. Philippsburg, 11. Febr. Am Mittwoch abend brach im Dachſtuhl des Gaſthauſes„Zum Löwen! (Beſitzer Alfons Rau) Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit auf das ganze Anweſen verbreitete. Das ziem. lich große Gebäude iſt bis auf die Grundmauern niederge⸗ brannt. Dank energiſchen Eingreifens der Feuerwehren von Rheinsheim, Germersheim und Philippsburg konnten die ſtark gefährdeten Nachbargebäude gerettet werden, Von den Fahrniſſen und Erntevorräten iſt nichts mehr übrig. geblieben. Der Geſamtſchaden wird auf 40—50 000 Mark geſchätzt. U Tauberbiſchofsheim.(Der Dorfälteſte geſtor⸗ ben.) Mit dem am 6. Auguſt 1840 in Brehmen geborenen Guſtav Ganz verlor die Gemeinde Kupprichhauſen ihren Dorf⸗ älteſten und zugleich letzten Altveteran von 1866 und 1870⸗71. Mit ihm iſt wohl der älteſte Mann oder doch einer der älte⸗ ſten des Amtsbezirks Tauberbiſchofsheim in die Ewigkeit ein⸗ gegangen. . Eppingen.(Tödlicher Sturz in der Scheuer) Der Z1jährige verheiratete Anton Walter verlor in der Scheuer beim Abwerfen eines ſchweren Holzſtücks das Gleich⸗ gewicht und ſtürzte ab. Mit dem Kopf ſchlug er ſo heftig auf den Steinboden auf, daß er bald darauf ſtarb. (J) Pforzheim.(Todesſturz aus einem Hotel⸗ zimmer.) Früh gegen 6 Uhr fiel ein Mann zum Fenſter eines Fremdenzimmers in einem hieſigen Hotel hinaus. Er ſtürzte in den etwa zwölf Meter tiefer gelegenen Hof und war ſofort tot. () Pforzheim.(Gefährliche Spielerei.) Gegen 19 Uhr explodierten in der Hand eines Bäckerlehrlings zwei von dieſem ſelbſtgefertigte Sprengkörper. Dem Lehrling wurde der Zeigefinger der rechten Hand weggeriſſen. Ferner wurde der junge Mann am linken Mundwinkel ſchwer verletzt. (J) Durlach.(93 jähriger Veteran geſtorben.) Der älteſte Einwohner von Durlach-Aue, Friedrich Raunſer, der das hohe Alter von 93 Jahren erreicht hatte, wurde un⸗ ter zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen. Der Verſtor⸗ bene machte die Feldzüge 1866, 187071 bei dem Infan⸗ terie⸗Regiment 111 mit. Ein arbeitsreiches Leben(der Ver⸗ ſtorbene betrieb bis ins hohe Alter eine Landwirtſchaft) hat ſeinen Abſchluß gefunden. Motorrad Laſtwagen— Tote. Triberg. Gegen 17 Uhr hat ſich zwiſchen Triberg und Gremmelsbach ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignet. In einer Kurve ſtieß ein Motorradfahrer mit dem Laſtkraftwagen einer hieſigen Speditionsfirma zuſammen. Der Motorrad⸗ lenker, Wilheim Kininger aus Langenſchiltach, 37 Jahre alt, und ſein Begleiter auf dem Sozius, der 31jährige Maurer Ernſt Marx, aus Obermendig(Rheinland) gebürtig und in Triberg wohnhaft, wurden vom Schutzblech erfaßt, auf die Pritſche des Laſtautos geſchleudert und auf der Stelle getötet. Beide befanden ſich auf der Heimfahrt von Hornberg. Auto gegen Gartenmauer.— Vier Verletzte. (— Radolfzell. Im benachbarten Böhringen fuhr ein aus Singen ſtammender, mit vier Perſonen beſetzter Kraft⸗ wagen in voller Fahrt auf eine Gartenmauer auf. Sämtliche vier Inſaſſen, eine Dame und drei Herren, wurden ſchwer⸗ verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Die Verunglückten wur⸗ den ſofort ins Radolfzeller Krankenhaus überführt, wo ſie noch nicht vernehmungsfähig waren, ſo daß über die Urſache des Unglücks noch keine Feſtſtellungen gemacht werden konn⸗ ten. Bei den Verunglückten handelt es ſich um einen Karl Simon, E. Ferrer und A. Ziegele aus Singen. Bei den beiden Letztgenannten beſteht Lebensgefahr. Außerdem wurde die 18jährige Emma Felgenhauer von Zitzenhauſen, Amt Stockach, im Geſicht ſchwer verletzt. gegen Zwei gelb- Tote Würfel. IOpfg Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Freitag abend halb 9 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung Mhm.-Seckenheim Achernerstr. 31. Tanzschule Hammer Schöne 2 Zimmer⸗ Wohnung Heute Seeffsche Iinchebramt Kubliau zum 1. April A 22 * Schnell verkauft, schnell vermietel ist alles, Was dle große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der schnellste billigste undbeste Weg⸗ Kursbeginn geſucht. am 12. u. 16. Febr. 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War auch dieſes Mäd⸗ chen ſchon von der fixen Idee angeſteckt worden?„Sie brauchen ſich nicht zu fürchten, hier gibt es keine Geſpen⸗ ſter und ich ſchlafe ja auch nebenan,“ ſetzte ſie beruhigend hinzu. Damit ging ſie leiſe wieder hinaus und ſuchte ihr Bett auf. Lange lag ſie mit offenen Augen und konnte nicht einſchlafen. Als ſie dann endlich ſchlief, umſchwebte ſie ein Traum, aber nicht die Geiſterfrau Wiltrudis erſchien ihr, ſondern Bernfried, der ſie in ſeine Arme ſchloß:„Du kannſt dich auf mich verlaſſen, ich ſchütze dich.“ Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen erwachte Armgard und ſchloß noch einen Augenblick von neuem die Augen, um das glückſelige Gefühl, das ſie im Traum ge⸗ habt, noch eine Weile feſtzuhalten. Dann ſprang ſie auf. Die Wirklichkeit war ja noch viel ſchöner als der Traum. Den ganzen Tag ging ſie umher in der Erwartung von etwas ganz beſonders Schönem. Ob fie Bernfried heute erwarten konnte? Solange es 1 war, hatte ſie an ihrem Fenſter geſeſſen und die breite Buchenallee, die er zu kommen pflegte, hinabgeſpäht. Doch es dunkelte früh und ſie mußte bald Licht machen und vom Fenſter fortgehen. Sie ſetzte ſich an den Tiſch, nahm ſich eine Handarbeit vor und war⸗ tete. Endlich klopfte es an die Tür. Freudig erregt ſprang ſie auf, aber der Eintretende war der Diener, der ihr einen Brief brachte. 5 Sie erbrach ihn und las. Der Brief kam von Karola. „Liebe Armgard, du wirſt nicht erwartet haben,“ ſchrieb ſie nach einer kurzen und kühlen Einleitung,„daß uns Deine Nachricht von Deiner Verlobung mit Bernfried Greifenklar erfreut oder auch nur angenehm berührt hätte. Noch weniger, daß wir Dich zu dieſem, alle Welt in Stau⸗ nen und Entrüſtung verſetzenden Schritt beglückwünſchen oder ihn nur gutheißen würden. Im Gegenteil, wir ſind tief verletzt, daß Gert, der Dich auf Händen getragen hat, ſo ſchnell vergeſſen iſt und Du einen anderen an ſeine Stelle ſetzen konnteſt, zumal Du nicht einmal ſicher biſt, ob er wirklich tot iſt. Nach unſerem und wohl aller Recht⸗ denkenden Empfinden, hätteſt du alles aufbieten müſſen, um Bernfried nicht in eine Lage zu bringen, die ihn da⸗ zu zwingt, Dir näher zu treten, als er ſelbſt, als Mann von ſo ausgeprägtem Ehr⸗ und Rechtsgefühl, wie wir ihn kennen, es für gut befinden muß. Die Verantwortung trägſt du allein, alſo trage auch die Folgen.“ Weiter kam Armgard nicht. Mit einem erſtickten Auf⸗ ſchrei ließ ſie das Blatt fallen und brach in erſchütterndes Weinen aus. Das war zuviel, das überſchritt die Grenzen alles deſſen, was ſie von ihrer Schwägerin erwartet hatte. Sie hatte ſich keiner Täuſchung darüber hingegeben, daß Karola und Lotte ihr das Glück gönnen und freudig ihre Zuſtimmung und Glückwünſche ausſprechen würden, aber ſo ſcharfe und liebloſe, ſo harte und verwundende Worte hätte ſie ihr doch nicht zugetraut. Sie wand ſich in ſeeli⸗ ſcher Qual und Pein. „Armgard was iſt dir?“ traf eine tiefe, klangvolle Stimme ihr Ohr. Mit einem Ruck ſah ſie auf. Bernfried ſtand vor ihr und beugte ſich erſchreckt und beſorgt zu ihr herab. Sie hatte ſeinen Eintritt überhört. Unter Tränen ſah ſie zu ihm auf. Er zog einen Stuhl an ihre Seite, nahm ihre Hand in die ſeine und ſah ihr forſchend ins Geſicht. „Sage mir, warum du weinſt,“ bat er. „Ach— es iſt nichts weiter,“ wich ſie aus. Da erblickte er den zur Erde gefallenen Brief Karolas und hob ihn auf. „Iſt dies die Urſache?“ fragte er ſie. Armgard nickte. „And— darf ich es nicht leſen?“ Einen Augenblick zögerte ſie, dann ſagtee ſie kurz ent⸗ ſchloſſen:„Doch— lies!“ Er entfaltete den Bogen und las. Seine Brauen zogen ſich finſter zuſammen und eine Röte ſtieg ihm langſam bis zur Stirn hinauf. Ein ärgerlicher Ausruf kam von ſeinen Lippen, aber dann lachte er auf, und den Brief mit einer verächtlichen Handbewegung auf den Tiſch ſchleudernd, wandte er ſich wieder Armgard zu. „Du wirſt dir doch aus dieſem Wiſch nichts machen, Armgard. Du weißt, daß Karolas Worte nur die Aus⸗ laſſungen eines Neidgefühls, einer getäuſchten Hoffnung ſind und wir beide tragen wirklich keine Schuld daran, daß ſie ſich ſolchen Hoffnungen hingegeben hat. und— es komt wohl auch wenig darauf an, was ſie über unſere Verlobung denkt. Wir beide wiſſen, was wir von einan⸗ der zu halten haben und ihren Segen brauchen wir nicht. Ich werde nicht dulden, daß dir von irgend einer Seite auch nur ein Wort nachgeſagt wird. Vertraue mir nur, daß iſt die Hauptſache. Laß dich von ſolchen kleinlichen menſchlichen Regungen nicht verſtimmen oder verletzen. Was bedeuten uns die kleinen Gehäſſigkeiten? Mit glänzenden Augen hatte Armgard an ſeinem Munde gehangen— und jetzt war ihr wieder ſo frei und leicht ums Herz. „Du haſt recht, Bernfried,“ ſagte ſie„Was ſind dieſe kleinlichen Gehäſſigketten und Nadelſtiche gegen das Ge⸗ fühl, das uns verbunden hält! Mögen alle Karolas der Welt vor Neid vergehen— unſerer Liebe ſchaden ſie nicht.“ 11. Kapitel. Die Zeit verging im Fluge. Armgard befand ſich in froher, erwartungsvoller Stimmung und Geſchäftigkeit. Es machte ihr Freude, die Möbel und Sachen auszuſuchen. die ſie mit nach Burgsdorf nehmen wollte und ihr ſelbſt und nicht zur Einrichtung von Cronegg gehörten. Sie malte ſich aus, wie ſie damit ihre Zimmer in Burgsdorf ſchmücken würde. Zwar würden wohl Bernfried und deſ⸗ ſen Mutter ihr die Zimmer ſchon eingerichtet haben, aber ſie hing doch an dieſen Sachen, welche die Eltern ihr bei ihrer erſten Heirat mitgaben. Auch ihre reiche Ausſtattung an Wäſche und Kleidungsſtücken gehörte dazu. Es wurde alles in großen Kiſten verpackt. Dann waren Beſprechun⸗ gen mit dem Perſonal notwendig, und ſo konnte es bald kein Geheimnis mehr bleiben, wie die Sachen mit ihr und dem Herrn von Burgsdorf ſtanden. Die Jungfer war froh, endlich aus dem„Geiſterſchloß“ fortzukommen und trotzdem bei Armgard, der ſie ſehr anhing, bleiben zu können, und freute ſich über dieſe Veränderung. Aber auch bei den anderen Angeſtellten des Gutes löſte ſie freu⸗ dige Genugtuung aus. Sie glaubten alle, es längſt vor⸗ ausgeahnt zu haben und wünſchten dem ſchönen, ſtattlichen Paar alles Gute. Natürlich ſprach es ſich nun herum und erregte Ueber⸗ raſchung und Aufſehen. Aber man wußte noch nichts Be⸗ ſtimmtes, es blieb Gerücht. Die Neugierigen brannten dar⸗ auf, Näheres zu erfahren, aber da ſie es nicht wagten, ſich ohne weiteres an die Quelle zu wenden, ſuchten ſie die Gräfin Reichenau, des verſchollenen Grafen Eronegg Schweſter, auf. Die mußte doch etwas davon wiſſen. Aber ſie kamen aufs leere Neſt. Karola hatte ſich mit Lotte klugerweiſe aus dem Staube gemacht. Es hieß, ſie weilten zu mehrwöchigem Beſuch bei Verwandten auf einem fern⸗ gelegenen Gut, und der Beſitzer von Reichenau war nie zu Hauſe oder ließ ſich doch nicht ſprechen. So erfuhr man vorläufig nichts und begnügte ſich einſtweilen damit, die Angelegenheit unter ſich zu beſprechen und nach allen Sei⸗ ten hin zu beleuchten. Die Meinungen gingen wie im⸗ mer auseinander; während die einen dieſen Schritt der jungen Witwe vollkommen billigten, verurteilten ihn die anderen und meinten, daß die junge Frau ihren Gatten doch allzu ſchnell vergeſſen habe. Von all dieſem Raunen und Flüſtern ahnte Armgard nichts, denn ſie hielt ſich nach wie vor äußerſt zurückge⸗ zogen. Ihre Liebe zu Bernfried war in dieſer Zeit noch ſtärker geworden und mit erwartungsvoller Sehnſucht ſah ſie dem Tage ihrer Vereinigung entgegen. Es waren ganz andere Gefühle als damals, wo ſie Gert von Cronegg zum Traualtar folgen ſollte. Da war ſie noch ſo jung und unerfahren geweſen, hatte nichts gewußt von der großen verzehrenden Liebe und hatte ihre Zuneigung für Gert dafür genommen. In roſigſtem Lichte lag damals die Zukunft vor ihr und ihr Hochzeitstag wurde ihr zu einem glanzvollen Eingang dazu. Eine große Geſellſchaft hatte auf dem Gut ihrer Eltern mitfeiern helfen und es war viel Glanz dabei entfaltet worden. Ihre zweite Hochzeit ſollte nur eine ſtille Feier in der Dorfkirche von Burgs⸗ dorf werden, daran außer Bernfrieds Mutter und den Trauzeugen nur ihre Eltern teilnehmen ſollten. (Fortſetzung folgt.) Die erſte Liebe Skizze von Heinz war ein netter Junge, ein blonder heller Kopf, der bisher in aſt allen Klaſſen der erſte war und dem Lehrer wie Schüler ein glänzendes Abiturientenexamen vorausſagten. Jeder mochte ihn gut leiden, denn er war aufrichtig und geradeaus, ſcheute auch ein ehrliches Wort nicht, wenn es galt ſeine Meinung zu verteidigen und wußte ſelbſt ſeinen Lehrern gegenüber ſeinen Standpunkt durchzusetzen, wenn er wirklich eee war. Aber im Herbſt war eine Wandlung mit ihm vorge⸗ gangen. Sein Weſen war etwas reifer und etwas verſtän⸗ diger geworden Er ſprach oft mit ſeinen Kameraden über die Zukunft. Er wollte Ingenieur werden. Nun hatte er ſich den Ausbildungsgang ganz klar gemacht, hatte ſich vorge⸗ rechnet, wie er ſein Studium durchführen könne, ohne ſeine Eltern mit noch weiteren Ausgaben zu belaſten. Mit einem Wort, er fühlte ſich ſchon mitten im Lebenskampf. Alles Jungenhafte ſchien von ihm abgeſtreift und er fühlte ſich nicht nur als ein vollwertiger Mann, ſondern er machte auch ganz den Eindruck danach. Von ſeinen früheren 90n ſonderte er ſich mehr und mehr ab, ſie ſprachen chon untereinander und ſagten es ihm auch offen, daß er gar nicht mehr recht in ihren Kreis gehöre. Dann lächelte er wohl und meinte gleichmütig mit einem gewiſſen Stolz, der etwas reichlich überlegen klang:„Was wißt ihr denn vom richtigen Leben?“ Wußte er denn ſoviel mehr? Er glaubte es, denn ſeit er Fränze geſehen, ſeit er ihr ſein Herz ausgeſchüttet hatte, ſeit er fühlte, wie ſehnſuchtsvoll er ſie liebte, kam er ſich wie erwacht vom langen Kinderſchlafe vor, erwacht und aufgerüttelt zu einem neuen Leben der Kämpfe. Er hatte ſie zufällig kennen gelernt, als er von einer kleinen Reiſe zurückkam. Da traf er mit ihr in einem Ab⸗ teil zuſammen. Sie waren beide allein darin. Ueber den weiten ebenen Feldern ging die Sonne unter. Im Oſten tauchten dunkle Nachtwolken auf. Es war ein Abend ſo faßte ſchön, wie er ihn ſonſt noch nie erlebt hatte. Da aß ſie vor ihm. Ihr Haar war rot, von jener ſonderba⸗ ren merkwürdigen Röte, die zu wärmen ſcheint. Aber ihr Geſicht war hell faſt blaß, doch von ebenmäßigen Zü⸗ gen, die ihm weich und harmoniſch erſchienen. Zuerſt wagte er ſie gar nicht anzusprechen, denn bis⸗ fir hatte er ſich nicht um Liebeleien gekümmert mit denen eine Kameraden oft auftrumpften. Doch ſchließlich ſand er doch Worte der Anknüpfung, und bald waren ſie in ein angeregtes Geſpräch vertieft. Sie ſprachen von ihrem ge⸗ meinſamen Heimatort, dann von Büchern. Heinz ſprach immer freier und offener, es tat ihm wohl, ſeine Gedan⸗ ken auseinander zu ſpinnen und bei ihr Verſtändnis zu finden. Und endlich begannen ſte zu philoſophieren. 5 „Nein, den peſſimiſtiſchen Schopenhauer mag ich nicht. Das Leben iſt anders, iſt ſchöner, und es lohnt ſich ſchon zu leben.— Wie jetzt, ſehen Sie, mit Ihnen möchte ich eie weiterfahren... Er ſchwieg, als er ihre etwas beluſtigte Miene ſah. „Warum denn gerade mit mir. Ich glaubte bislang, daß Ihnen die Schule und Ihre Kameraden intereſſanter ſeien, als eine Dame.“. Heinz wurde rot, aber dann faßte er ſich enz„Ich habe auch noch mit keiner Dame ſo plaudern können, wie mit Ihnen.“ Er ſah in ihre grauen Augen, die der Schat⸗ ten der Brauen faſt verbarg. Er ſuchte ihre Hand und drückte ſie. Doch er ließ ſie nicht mehr. Auch ſie gab keine Antwort mehr und ſchweigend verlief der Reſt der Fahrt. Als Heinz an jenem Abend nach Hauſe kam, wußte er, daß er verliebt war. Er ſuchte ſie, und an vielen Tagen waren ſie beiſammen, bis er ſtürmiſch ihr den erſten Kuß abrang. Seit der Zeit ſchmiedete er Zukunftspläne, denn nun gab es keinen anderen Gedanken für ihn, als ein Heim zu ſchaffen, damit ſie heiraten könnten. Er war glücklich und zufrieden, und als er das Ver⸗ ſetzungszeugnis nach der Oberprima in der Taſche hatte, trat ex vor ſeinen Vater und erzählte ihm von ſeiner Liebe. Er verſtand auch, daß der Vater ihn vor übereilten Schrit⸗ ten warnte, denn er wollte ja zunächſt nichts anderes, als ſich und ſeiner geliebten Fränze beweiſen, daß er wohl der Mann dazu ſei, um ſich im Leben durchzuringen.. Von ſeinen früheren Freunden hatte er ſich inzwiſchen — Paul Klaß. 5 f ganz abgeſondert. Er arbeitete fleißig und ſuchte in ſeinen Freiſtun en jede Gelegenheit, mit Fränze zuſammen zu ſein, denn ihre Nähe erregte ihn und tat ihm gleichzeitig wohl. An den Abenden ſaß er dann oft noch ſpät an ſei⸗ nem Schreibtiſch und machte Verſe auf ſie und das Leben, das wie ein lockender Sonnenſchein vor ihm lag. Die Kaſtanien hatten ihre erſten Blätter entfaltet. Vom Süden her kam ein lauer Frühjahrswind. Eine ſtille ſternklare Nacht kam hervor und Heinz ſtand an der Kapelle, die außerhalb der Stadt an einem kleinen Hügel ſich befand. Er wartete auf ſie. Geduldig und froher Laune. Doch ſie kam nicht. Es war völlig Nacht geworden. Er wurde unruhig, denn noch nie hatte er vergebens gewar⸗ tet. Er ging zu ihrem Hauſe, fragte dort nach. Nein, ſie war nicht dort. Wo aber mochte ſie ſein? Vielleicht bei einer Freundin? Etwas beklommen ging er nach Hauſe. Unterwegs blieb er plötzlich ſtehen. Er ſah zwei Schatten, einen Herrn und eine Dame. Und dieſe Dame mußte ſie ſein. Er eilte nach, doch da waren die beiden Menſchen ſchon um eine Ecke verſchwunden. And langſam kroch in ihm die Eiferſucht hoch. Am nächſten Morgen hielt ihn ein Kamerad an.„Du, deine Fränze geht jetzt mit Jan. Ich hab ſie geſtern ge⸗ ſehen. Per Arm.“ Heinz erwiderte kein Wort. Er ſaß ſtumm während der ee da und intereſſierte ſich für nichts. Er machte Fehler wurde gerügt, doch es küm⸗ merte ihn nicht. Gleich am Mittag eilte er in ihre Woh⸗ nung. Ihre Mutter öffnete.„Fränze kann dich fetzt nicht empfangen,“ ſagte dieſe.„Und Jan, was iſt mit Jan?“ fragte er erregt.„Fränze will dir ſchreiben.“. Auf dem 0 drehte ſich Heinz um und lief davon. Er hätte mit den Fäuſten auf die alte Dame ſchlagen mö⸗ gen, aus Wut, aus Zorn. Aber nun lief er aus der Stadt hinaus, durch den Wald und über eine Landſtraße. Er wußte nicht wohin, er ging nur mit langen Schritten vor⸗ wärts, bis er endlich ermüdet auf einem Stein nieder⸗ hockte. Unvermutet tauchte auf einmal ſein Vater auf. Er hatte einen Spaziergang gemacht und verwundert ging er nun auf ſeinen 50 u. Er ſah, wie der junge Menſch weinte und krampfhaft ſchluchzte. Er ahnte, was es ſein könnte. Liebevoll legte er den Arm um den Sohn:„Komm Heinz, wir gehen nach Hauſe. Ich weiß, was dir fehlt. Und darum will ich dir die Geſchichte von meiner erſten Liebe erzählen. Auch ich habe da geſeſſen und geweint— und bin doch glücklich geworden.“—— Heinz ſah in die gütigen Augen ſeines Vaters, nickte und hörte ſchweigend die Geſchichte, die ihm wie ein Vor⸗ bild zu ſeiner eigenen erſchien.—— 2 2 30 Der unheimliche Gaſt Skizze von Hans Langkow. Der rundliche Wirt des einzigen kleinen Gaſthauſes des ärmlichen Fiſcherdorfes an der engliſchen Oſtküſte lehnte ſich ärgerlich auf ſeinem Stuhl hinter der Tonbank zurück und muſterte mißtrauiſch den Mann, der vor einer guten halben Stunde, pudelnaß von dem intenſiven Land⸗ regen, der da draußen niederging, in das Gaſtzimmer ge⸗ treten war. f Verflixt, das war wirklich ein unheimlicher Geſelle. und man konnte es dem einzigen anderen Gaſt des Hotels, dem roſigen Herrn James, nicht verargen, aß auch er verärgert über dieſen neuen Hausgenoſſen war. Der Mann ſah aus, als habe er alle Schwervergehen der vergange⸗ nen Saiſon auf dem Kerbholz. Mittelgroß und hager, mit wirrem, ſchwarzem Haar, einem brutalen, glatt raſierten Kinn und Augen, die düſter und Angel glänzten, ſo war er eingetreten und hatte nicht 1178 1 und nicht Dank geboten. Er war einfach auf den Wirt losgeſchritten und hatte heiſer kommandiert: „Ein Zimmer, ein Steak, einen Porter.“ Tiſch des Herrn James 10. der ſtill, roſig und friedlich, wie immer ſeit den 14 Tagen, die er hier zur