een er „se gu nei eren ez“ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-zeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſt⸗ Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anz für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. eigenblatt Seilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Deuck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraze Rr 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mmnheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 10.— D. ⸗A. I. 37 1150 37. Jahrgang Freitag den 12. Februar 1937 Zum Reichsberufswettkampf. Berlin, 11. Februar. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. R. Ley und der Jugendführer des Deutſchen Reiches Baldur von Schi⸗ rach erlaſſen zum Beginn des Reichsberufswettkampfes folgenden Aufruf: Der Reichsberufswettkampf dieſes Jahres hat den be⸗ ſonderen Sinn, die deutſche Jugend ideell und praktiſch für das große Werk des Vierjahresplanes zu aktivieren. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, in der Erfüllung der reichs⸗ einheitlichen Aufgaben die Mängel in ſeiner Berufsaus- bildung zu erkennen. Er wird dieſe Schwächen durch ge⸗ eignete Maßnahmen zu beſeitigen trachten. Das bedeutet eine Leiſtungsſteigerung für jeden Betrieb. Die deutſche Ju⸗ gend bekennt ſich nicht mit Zwang, ſondern mit Freiwillig⸗ keit zur Leiſtungsſteigerung. Durch die Deutſche Arbeits⸗ front vollzieht nun der deutſche Arbeiter ſelber die Finan⸗ zierung dieſes Werkes für die Wirtſchaft. Wir richten daher auch an alle Betriebsführer den dringenden Aufruf: Jördert den Keichsberufswelkkampf! Stellt Räume für den Wettbewerb zur Verfügung! Gebt den Mitarbeitern und Teilnehmern frei und bezahlt die durch den Wettkampf ausfallende Arbeitszeit! Der Dank der Jugend iſt Euch gewiß. Drei Grundſätze Dr. Ley über Menſchen⸗ und Jugendführung. Bei der Eröffnung des Reichsberufswettkampfes hielt nach Baldur von Schirach auch Dr. Ley eine Anſprache. In ihren Mittelpunkt ſtellte er drei Grundſätze. „Die Menſchenführung iſt Sache der Partei,“ ſo erklärte er,„und die Partei wacht ei erſüchtig darüber, daß keine andere Inſtitution ſich in dieſes ihr Recht ein⸗ miſcht, und ſie iſt auch nicht gewillt, mit irgendeiner Inſti⸗ tution dieſe Menſchenführung zu teilen.“ Als zweiten Grundſatz verkündete er: „Die Erziehung des deutſchen Volkes gehört allein der ez die Erziehung der Jugend gehört allein der Hitler jugend.“ „Ich erkläre es offen,“ rief Dr. Ley unter ſtürmiſchem Beifall aus,„für mich gibt es in Deutſchland für die deut⸗ ſche Jugend nur zwei Erziehungsmomente: das El⸗ ternhaus und die Hitlerjugend.“ Lange Zeit babe man der Hitlerjugend jeden erzieberiſchen Wert ab⸗ ſprechen wollen, durch die Tat habe jedoch die Hitlerjugend bewieſen, daß ſie den einzigen und alleinigen erzieheri⸗ ſchen Wert neben dem Elternhaus darſtellt. Als dritten Grundſatz ſchließlich betonte Dr. Ley den Wert des Wettkampfes, des Wetteifers als des beſten Erziehungsmoments.„Wir wollen die Menſchen in unſerem 9 95 wetteifern laſſen, ſie dadurch zur höchſten Leiſtung bringen, wir wollen eine natürliche Ausleſe trei⸗ ben.“ Stehend hörten die Tauſende deutſcher Jungen und Mädel das Bekenntnis zum Führer, mit dem Dr. Ley ſeine Ausführungen ſchloß:„Wir glauben auf die⸗ ſer Erde allein an Adolf Hitler. Wir glauben, daß der Na⸗ tionalſozialismus der alleinſeligmachende Glaube unſeres Volkes iſt. Wir glauben, daß es einen Herrgott im Him⸗ mel gibt, der uns geſchaffen hat, der uns führt und lenkt und ſichtbarlich ſegnet, und wir glauben, daß dieſer Herr⸗ gott uns Adolf Hitler geſandt hat, damit Deutſchland für alle Ewigkeit ein Fundament ſeiner Exiſtenz habe. Adolf Hitler— Sieg⸗Heil!“ Abordnung einer Wachmannſchaft beim Führer. Der Führer und Reichskanzler empfing eine Abord⸗ nung der Wachmannſchaft der Strafgefangenenla⸗ ger Papenburg(Ems), die auf einſamem Poſten, fern von allen größeren Städten, ihren ſchweren Dienſt versieht. Die Abordnung überreichte dem Führer eine kunstvoll ge⸗ ſchnitzte Kaſſette, die auf ſieben Tafeln je einen Scheck über 1000 Mark, insgeſamt 7000 Mark, enthielt als Spende für das Winterhilfswerk, Der Führer hat über die aufopfernde Hilfsbereitſchaft im Kampf gegen Hunger und Kälte ſeiner Freude Ausdruck gegeben und der Abordnung ſeinen Dank ausgeſprochen. Kundgebung der Kinderreichen Deutſchland muß wieder Hort der Familie werden. Berlin, 12. Februar. In der Deutſchlandhalle fand am Donners lag abend eine vom 1 der Kinderreichen gemeinſam mit der Deutſchen Arbeitsfront und der e veranſtaltete Großkundgebung ſtakt, um die weiteſte Beffenklichkeit mit der Aufklärungsarbeit des Reichsbundes vertraut zu ma⸗ chen. s 5 a Ein beſonderes Gepräge erhiert dieſe Verſammlung dur gie Auswahl der Redner— es sprachen außer dem e bd er Stüwe 15 Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichsjugendführer Baldur von N und der Leiter des Raſſepolitiſchen Amtes der NS ber Dr. Walter Groß— ſowie durch die e er Kindergruppe des Reichsbundes. An der von 20 000 75 ſchen beſuchten Veranſtaltung nahmen als Ehrengäſte zahl⸗ reiche Vertreter von Staat und Partei, Wehrmacht, 35 arbeitsdienſt, Deutſche Arbeitsfront, Hitler⸗Jugend un M teil. NSDaAp und Vierjahresplan Eine Jentralſtelle errichtet.— Die heimiſche Werkſtoff⸗ herſtellung.— Das Beiſpiel des Keichsſchatzmeiſters. Bertin, 12. Februar. Die Nattonalſozialiſtiſche Partei⸗Korreſpondenz meldet: „Auf Vunſch des Beauftragten für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, und des Skellver⸗ kreters des Führers hat Aufgabe übernommen, in der Partei, in allen ihren Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Berbänden die im Inkereſſe des Vierjahresplanes erforderlichen Maßnahmen ia zenkra⸗ ler Weiſe zu treffen. Reichsſchatzmeiſter Schwarz hat in Durchführung dieſer großen Aufgabe am 28. Januar die Schaffung einer„Zen⸗ tralſtelle für die Durchführung des Vierjahresplanes bei der NSDAP, ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bänden“ angeordnet. Die eine Abteilung iſt eine allgemeine Prüfungsſtelle für bedarfsſcheinpflichtige Rohſtoffe und hat insbeſondere die Aufgabe, den Schriftwechſel aller Dienſtſtellen der Partei, ihrer Gliede⸗ rungen und angeſchloſſenen Verbände in Vierjahresplan⸗ fragen mit den ſtaatlichen Dienſtſtellen durchzuführen. Die 910 5 Abteilung iſt eine Prüfungsſtelle für Bauvor⸗ vaben, auch für Projekte, die von der Vierten Anordnung über den Vierjahresplan nicht berührt werden. Der Reichsſchatzmerſter hat ſchon lange vor Erlaß der einſchlägigen reichsgeſetzlichen Beſtimmungen Maßnahmen veranlaßt, um die heimiſche Werkſtofferzeu⸗ gung zu fördern. Ende des Jahres 1933 hat er durch die Reichszeugmeiſterei die Induſtrie aufgefordert, eingehende Verſuche für die Herſtellung von parteiamtlichen Geweben mit Zellwollebeimiſchung zu machen, um die Brauchbarkeit des deutſchen Werkſtoffes für dieſen Zweck feſtzuſtellen. Eine weitere Möglichkeit, den Verbrauch aus⸗ ländiſcher Spinnfaſern zu verringern, ſah er in der Bei⸗ miſchung von Reißwolle. Bereits im Mai 1934 wurde von der Reichszeugmeiſterei beim Reichswirtſchaftsminiſterium der Antrag geſtellt, alle Vorräte an Textilrohſtoffen zu er⸗ faſſen und außerdem Abfallprodukte ſeder Art zu ſammeln und dem Verbrauch wieder zuzuführen. Ebenfalls vor der reichsgeſetzlichen Regelung wurden vom 27. Oktober 1934 an die Herſtellungsvorſchriften der Reichszeugmeiſterei lau⸗ felt auf Beimiſchung von Zellwolle oder Kunſtſeide umge⸗ ellt. 5 Aber nicht nur auf dem Gebiet der Textilwirtſchaft iſt der Reichsſchatzmeiſter hinſichtlich der Verwendung deutſcher Werkſtoffe beiſpielgebend vorangegangen, ſondern auch ebenſo auf dem Gebiete der Metallverarbeitung. Schon im Jahre 1934 wurden die Metallwarenfabriken und Metallveredelungsanſtalten aufgefordert, Verſuche in Aus⸗ tauſchwerkſtoffen durchzuführen... In ſo außerordenklich planmäßiger Arbeit hat die Par⸗ kei bereits frühzeitig Maßnahmen, die im ahmen der Neuordnung der deutſchen Volkswirtſchaft zu immer größe⸗ rer Bedeutung gelangen, vorbereitet und durchgeführk. N Die Führerbauten in München Aebergabe des Verwaltungsneubaues der NS DA ß an Reichsſchatzmeiſter Schwarz. München, 12. Februar. Der 1 5 übergab, wie die Nationalſozialiſtiſche arkei⸗Korreſpondenz meldet, am Donnerskag mittag dem eichsſchatzmeiſter Schwarz den Berwaltungsneubau der NSDAp am Königlichen Platz, einen der beiden Führer⸗ bauten, und führte ihn in ſeine neuen Amtsräume ein. Der Führer, der am Münchener Südbahnhof, aus der Reichshauptſtadt kommend, von Reichsſchatzmeiſter Schwarz erwartet wurde, begab ſich unmittelbar nach ſeiner An⸗ kunft in das neue Verwaltungsgebäude, in dem die weſent⸗ lichen Abteilungen der Dienſtſtelle des Reichsſchatzmeiſters bereits ihre Arbeit aufgenommen haben. Obwohl der Be⸗ ſuch des Führers nicht bekanntgegeben war, hatte ſich eine ahlreiche Menſchenmenge, darünker n Schulklaſ⸗ 15 vor dem Verwaltungshaus angeſammelt, die den Füh⸗ rer mit herzlichen Heilrufen begrüßten. Bei dieſer erſten Beſichtigung des Verwaltungsneu⸗ baues nach ſeiner endgültigen Fertigſtellung übernahmen gemeinſam mit dem a denen Tro oſt, die Witwe des genialen Schöpfers der Münchener Parteibau⸗ ten, und Profeſſor Gall, der Leiter des Ateliers Trooſt, die Führung. Nachdem der Führer längere Zeit in dem in deutſchem Marmor eingefaßten Lichthof verweilt hatte, be⸗ ſichtigte er eingehend die Zentralkartei der NS A P, wo ihm der Abteilungsleiter die anweſenden 82 Mitarbeiter meldete. Der We 19 durch die Reihen der hier aufgeſtellten Panzers 0 ränke, die ein anſchau⸗ liches Bild von der Größe des Mitgliederbeſtandes der NSDAP, aber auch von der Gewiſſenhaftigkeit der bis ins i rchdachten Organiſation ihrer Verwaltung geben. e e untergebrachten rieſigen Säle mit Aktenſchränken wurden eingehend be⸗ gelegenen Arbeitszimmer des Reichsſchatz⸗ meiſter s, von dem aus der Blick über den Königlichen Platz zu den Propyläen geht, hatten ſeine engſten Mit⸗ arbeiter Aufſtellung genommen. Hauptdienſtleiter Sauf ert ſtellte jeden einzelnen Amtsleiter der ienſtſtelle des Reichsſchatzmeiſters dem Führer vor. Der Führer ver⸗ weilte darauf kurze Zeit mit Reichsſchatzmeiſter Schwarz in deſſen Arbeitszimmer, das ſich ebenſo wie die Arbeitsräume der Abteilungsleiter in ſeiner innenarchitektoniſchen Ge⸗ ſtaltung dem ſchlichten, aber doch repräſentativen Bauſtil des Hauſes harmoniſch einfüat. Reichsſchatzmeiſter Schwarz die 1 ſichtigt. Vor dem im erſten Stock unmittelbar am Lichthof Beſonders eindrucksvoll iſt der durch zwei Geſchoſſe ge⸗ hende ganz in Eiche gehaltene Bibliotheksſaal, in deſſen Mitte direkt unter dem Lichtſchacht ein rieſiger Glo⸗ bus— Sinnbild der die Reichsdeutſchen in aller Welt um⸗ faſſenden Organiſation der NSDAP— Aufſtellung ge⸗ funden hat. Der Führer beſichtigte ferner die techni⸗ ſchen Einrichtungen des Hauſes und die für die Ge⸗ folgſchaft beſtimmten Aufenthaltsräume. Er ſprach den Schöpfern des Hauſes ſeine hohe Anerkennun 9 über den wunderbaren Bau aus und beglückwünſchte den Reichsſchatzmeiſter zum Arbeitsbeginn in ſeinen neuen Dienſträumen, die nunmehr voll und ganz der Bedeutung dieſer ſo überaus wichtigen Dienſtſtelle der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei entſprechen. Der Führer verweilte dann noch längere Zeit in dem ſeiner Vollendung entgegengehenden Führerneubau, der zuſammen mit dem Verwaltungsgebäude und der Ewi⸗ gen Wache dem Königlichen Platz ſein monumentales Ge⸗ präge gibt. Englands bebrohte Volkskraſt London, 11. Februar. Im Unterhaus fand eine bemerkenswerte Ausſprache über die drohende Bevölkerungsabnahme in Großbritan⸗ nien ſtatt. Der konſervative Abgeordnete Cartland erklärte in einem Antrag, der Geburkenrückgang ſtelle eine Gefahr fün die Erhaltung des britiſchen Reiches und für den wirkſchaft, lichen Wohlſtand der Nakion dar. Die Regierung ſolle eine Unterſuchung einleiten und Feſtſtellungen zur Verbeſſerung der Lage ausarbeiten. Bei dem jetzigen Ausmaß des Ge⸗ burtenrückganges werde die Bevölkerung innerhalb von 20 Jahren bekrächtlich abnehmen. Bereits in drei Jahren werde die Geburkenziffer nicht mehr höher ſein als die Sterbeziffer. Der Antrag wurde von dem Konſervativen Sandys un⸗ terſtützt, der auf die Bevölkerungszunahme in China, Indlen, Japan und Sowſetrußkand hinwies. Bei einer Andauer des gegenwärtigen Geburtenverhältniſ⸗ ſes in England werde es im Jahre 1976 nur noch vier Mil⸗ lionen Kinder unter 15 Jahren geben, während ihre Zahl heute noch 10 Millionen betrage. Die Zahl der Perſonen zwiſchen 15 und 45 Jahren werde um die Hälfte zurückge⸗ gangen ſein, während ſich die Zahl der über 65⸗Jährigen verdoppelt haben werde. Auch die britiſchen Domk⸗ nien müßten eine weit größere Bevölkerung als jetzt ha⸗ ben, um ihre Bodenſchätze und Hilfsquellen entwickeln zu können. Andernfalls würden ſie gezwungen ſein, Einwan⸗ derungen aus den oſteuropäſſchen Nationen und aus Aſien herbeizuholen. Auch die Verteid gung Englands würde in ernſte Gefahr geraten, wenn es zu einer Bevölke⸗ rungsabnahme komme und eine Ueberalterung der Bevöl⸗ kerung eintrete. Ein anderer konſervativer Abgeordneter forderte den Schatzkanzler auf, im nächſten Haushalt beſondere Maß⸗ nahmen für die Entlaſtung kinderreicher Eltern einzuführen. Unter großem Gelächter ſagte er, es ſei eine Schande, daß im Unterhaus allein annähernd 200 Junggeſellen vertreten ſeien. Der Unterſtaatsſekretär im Geſundheitsminiſterkum, Hudſon, erklärte, daß die Regierung den Antrag Cartland annehme. Sie ſei bereit, eine Unterſuchung über die Frage der Geburtenziffern anzuſtellen. Er müſſe jedoch darauf hin. weiſen, daß die e in England in den letzten drei Jahren leicht geſtiegen ſei. Sechs Milliarden für Nüſtungen! Die britiſche Regierung beabſichtigt, ſich für Rüſtungs⸗ zwecke vom Parlament eine Generalvollmacht für die Auf⸗ nahme von Kapital oder die Verwendung erzielter Haus⸗ e bis zu einem Geſamkbetrag von 400 Mil- ionen 1 5 Sterling 3 1 Milliarden Mark) geben zu⸗ laſſen. Dieſe ſenſationelle itteilung wurde von Schatz⸗ kanzler Neville Chamberlain am Donnerstag nachmiltag im Unterhaus gemacht. 5 Bei der Verabſchiedung der Wehrhaushalte jollen jähr⸗ lich Beträge für die Verzinſung der neuen Schulden ein⸗ geſetzt werden. Nach Beendgiung der Anleiheperiode ſollen ähnliche Maßnahmen für die Tilgung der Schuld innerhalb von 30 Jahren getroffen werden. Der Schatzkanzler be⸗ gründete im Unterhaus im einzelnen den Wunſch der Re⸗ . nach einer Generalvollmacht für dieſe gewaltige üſtungsausgabe. Die Küſtungsausgaben wüchſen mit einer Geſchw'ndig⸗ keit, die es unmöglich mache, ſie voll aus den laufenden Einnahmen zu beſtreiten. Erſt ſpäter werde er ſagen kön⸗ nen, welche Summen aus den Skaatseinnahmen für die⸗ ſen Zweck verfügbar ſein würden. Gleichzeitig betonte der Schatzkanzler, daß das Recht des Unter und des Schatzamtes auf die Kontrolle der Ausgaben nicht angetaſtet werde. Daher würden ſämtliche Wehrhaushalte, und zwar ſowohl die ordentlichen wie auch die außerordentlichen, auch weiterhin vom Parla⸗ ment gebilligt werden müſſen. Ribbentrop bei Viscount Halifax London, 12. Febr. Botſchafter von Ribbentrop ſuchte am Donnerstag nackmittag Lordſiegelbewahrer Viscount Halifax, der den Außenminiſter Eden während ſemes Ur⸗ laubs vertritt, im Außenamt auf. In einer zweiſtündigen Unterredung beſprach er mit ihm die verſchiedenen Fragen die das Intereſſe beider Länder berühren. Der, 3 e, dee eee ee e e Politiſches Allerlei Der Waren. und Keiſeverkehr zwiſchen Deutſchland und der Tſchechei. Die fünfte Tagung des Regierungsausſchuſſes für die Regelung der Wirtſchaftsbeziehüngen zwiſchen dem Deut ſchen Reich und der Tſchechoſlowakei, die am 1. Februar in Prag begonnen hatte, wurde am Donnerstag mit der Un⸗ terzeichnung eines Protokolls über die Regelung des ge⸗ genſeitigen Warenverkehrs für das Jahr 1937 zum Abſchluß gebracht. Gleichzeitig wurde auch das Abkommen über den gegenſeitigen Reiſeverkehr bis zum 31. Dezember 1937 ver⸗ längert. Die beiden Regierungsausſchüſſe waren beſtrebt den Umfang des gegenſeitigen Warenaustauſches zu er⸗ höhen. Demgemäß ſchaffen die jetzt getroffenen Vereinba⸗ rungen die Möglichkeit zu einer erheblichen Steigerung des gegenſeitigen Warenverkehrs. Auch bei der Verlänge⸗ rung des Reiſeabkommens iſt es gelungen, eine erhebliche Steigerung des Reiſeverkehrs ſowohl von dem Deutſchen Reich nach der Tſchechoſlowakei wie von der Tſchechoflowa⸗ kei nach dem Deutſchen Reich ſicherzuſtellen. Bewegung gegen den Kommunismus in der Schweiz. Nach einer Meldung des„Berner Bund“ fand in Muri bei Bern eine Konferenz ſtatt, deren Ziel geweſen ſei, eine Bewegung gegen den Kommunismus in der Schweiz zu organiſieren. Der„Bund“ meldet noch, daß auch National⸗ rat Mufy, der kürzlich in La Chaux de Fonds auf Einla⸗ dung der nationalen Jugend über die Bekämpfung des Kommunismus ſprach, auf der Konferenz zugegen war. Jedem Rumänen ſeine Gasmaske. Dem Vorbild Englands folgend, machen ſich in Rumä⸗ nien Beſtrebüngen geltend, die Zivilbevölkerung mit Gas⸗ masken auszurüſten. So ſind z. B. alle Staatsbeamten und bie Beamten der Privatunternehmungen, Männer und Frauen, verpflichtet, eine Gasmaske zu beſitzen. Kürzlich hat das Geſundheitsminiſterium bekanntgegeben, daß es wünſchenswert wäre, wenn alle rumäniſchen Staatsbürger mit Gasmasken ausgeſtattet würden. In dieſem Zuſammen⸗ hang gewinnt die Nachricht an Bedeutung, daß die rumä⸗ niſchen Flugzeugfabriken„Se“ in nächſter Zeit auch Gas⸗ masken herſtellen werden. Polniſcher Schriftſteller ſchickt lſchechiſchen Orden zurück. Einer der Vorkämpfer für eine Verſtändigung zwiſchen Polen und der Tſchechoflowakei, der der rechten Oppoſition angehörende Schriftſteller Adolf Nowaczynſki, teilt in der Tagespreſſe in einem offenen Brief mit, daß er dem tſche⸗ choſlowakiſchen Geſandten in Warſchau den Orden vom Weißen Löwen zurückgeſchickt habe. Nowaczynſki führt zur Begründung ſeines Entſchluſſes das bekannte, ſtark gegen Polen gerichtete Buch von Seba an und hebt hervor, daß es die amtliche Billigung Prags gefunden habe. Sabotage auch bei der auſtraliſchen Kriegsflokte. An Bord von Kriegsſchiffen der auſtraliſchen Flotte, die ſich zurzeit im Manöver befindet, iſt eine Reihe von kleineren Sabotakeakten verübt worden So ſind u. a. Ma⸗ un e verſchwunden und Taue der Rettungsboote urchſchnitten worden. Das Marineminiſterium ſtellt hierzu feſt, daß es ſich um die Tat einiger Weniger handele. Es wird beſtritten, daß unter den Soldaten der Flotte allae⸗ meine Unzufriedenheit herrſche. J Triumphaler Erfolg in Japan Des erſten deutſch⸗japaniſchen Großfilms. Tokio, 12. Febr. Der erſte deutſch⸗japaniſche Gemein⸗ ſchaftsfilm„Die Tochter des Samurai“, der An⸗ fang Februar in Tokio in einer feierlichen Welturauffüh⸗ rung, der alle kaiſerlichen Prinzen und Prinzeſſinnen bei⸗ wohnten, herauskam, hat in der japaniſchen Oeffentlichkeit eine Aufnahme gefunden, wie ſie bisher noch keinem Film beſchieden war. Seit dem Premierentag läuft der Film in 16 japaniſchen Großſtädten in der für europäiſche Verhält⸗ niſſe ungewohnten Zeit ab 6 Uhr morgens und erreicht dabei Rekordbeſucherziffern. 5 Die japaniſche Regierung hat den deutſchen Spielleiter Dr. Arnold Fanck mit Ehrungen überhäuft. U.. wurde er im kaiſerlichen Hauſe von dem Bruder des Kaiſers, dem Prinzen Chichibu, empfangen. Dr. Fanck machte dem Schi rmherrn der deutſchen Filmkunſt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, in einem Telegramm von dem außerordentlichen Erfolg dieſes erſten deutſch⸗japaniſchen Spielfilms Mittei⸗ lung. Reichsminiſter Original⸗Roman von M. Herzberg. 50 Weißt du aus welchem Grunde?“ fragte Gernot atemlos, i„Ja. Sie ſchrieb ihm, daß ſie ſeinen ſie ehrenden An⸗ trag nicht annehmen könne, weil ſie leider nicht die Neigung für ihn empfände, die ihr für eine Cheſchließung Bedin⸗ gung ſcheine. Alſo, kurz geſagt, weil ſie ihn nicht liebe. „Gott ſei Dank!“ rief der Graf hier mit ſo ſichtlicher Erleichterung aus, das Rudolf ihn verdutzt anſtarrte. 5 „Du wunderſt dich über mich, wirſt aber gleich auf⸗ geklärt werden. Beantworte mir nur vorerſt aufrichtig, als Freund zum Freunde, einige Fragen. Hat mit dir deine Schweſter je über mich geſprochen?“ begann der Graf nun mit ernſter Entſchiedenheit ſeine eigene Sache zu führen. „Ich erinnere mich nicht. Es könnte nur ganz allgemeines geweſen ſein.“ b „Auch deine Frau nicht?“ N „Marianne? Die ſpricht oft von dir! Wie ſollte ſie nicht, da du mein Freund biſt und ſie dich rieſig gern hat.“ „Hat ſie dir geſagt, daß ich deiner Schweſter einen An⸗ trag gemacht habe?“ „Du, meiner Schweſter Irene?“ Ausruf. „Du haſt doch nur die eine!“ Faſt mußte Gernot über Rudolfs verblüfftes Geſicht lächeln. „Keine von beiden hat mir ein Wort davon geſagt. Wer mag dir ſolch lügenhaften Klatſch hinterbracht haben?“ rief Rudolf nun empört aus. „Niemand. Denn es iſt kein lügenhafter Klatſch, ſon⸗ dern Wahrheit. Ich habe deiner Schweſter in der Tat einen Heiratsantrag gemacht,“ ſagte Gernot mit ruhiger Beſtimmt⸗ heit. 8 5„Mein Himmell Alſo wirklich?“ 7 „Und was hat ſie dir darauf geantwortet?“ „Daß ſie mich nicht lieben könne.“ „Sie hat die bodenloſe Kühnheit gehabt, dich abzuwei⸗ ſen?“ rief Rudolf entſetzt. „Den Mut der Aufrichtigkeit, mit der ſie damals zu handeln glaubte,“ verbeſſerte Gernot, und fuhr dann fort: war der ungläubige Schloß Greifenstein „Ein italieniſcher Gieg“ Erklärung zu Behauptungen des„Mancheſter Guardian“. Rom, 11. Februar. Die Spätabendausgaben der„Tribung“ und des„Gior⸗ nale d'Italia“ veröffentlichen unter den Ueberſchriften„Die Einnahme von Malaga ſoll dem„Mancheſter Guardian“ Mice ein italieniſcher Sieg ſein“ und„Die Einnahme von Malaga iſt dem„Mancheſter Guardian“ zufolge das Werk der Italiener“ eine Meldung des engliſchen Blattes, nach der am 6. Januar 12 000 Italiener mit zahlreichem italie⸗ niſchen Kriegsmaterial in Cadiz gelandet worden ſeien, die die eigentlichen Eroberer von Malaga ſeien. Die Zahl der hier zu einem Angriff auf die Flotte der Madrider„Regie⸗ rung“ zuſammengezogenen deutſchen Bomber(9 werde nach dem engliſchen Blatt auf 60 geſchätzt. Zu dieſer Meldung wurde in unterrichkeken ikalieniſchen Kreiſen erklärt, daß man hiervon nichts wiſſe. In Spanien ſeien auf beiden Seiten zahlreiche Freiwillige verſchiedenſter Nationalität, und wer den heroiſchen Geiſt der ikalieniſchen Jugend kenne, könne annehmen, daß ſich auf der Seile der Nationalen auch italieniſche Freiwillige befänden. Die Nationalen im Vormarſch Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Sa⸗ lamanca meldet von der Front vor Madrid nichts Neues. Die Südarmee berichtet, daß bei Alcala la Real(in der Nähe von Jaen) ein Angriff der Bolſchewiſten zurückge⸗ ſchlagen wurde. Bei Säuberung der Gebirge um Malaga fand man eine größere Zahl Feldgeſchütze, die die Bolſchewi⸗ ſten auf ihrer eiligen Flucht in Felsſchluchten geschleudert Mien um ſie nicht in die Hände der Nationalen fallen zu aſſen. Nach dem Bericht General Queipo de Llanos haben die nationalen Truppen an der Front von Malaga ihren Vormarſch fortgeſetzt und ſind in unmittelbarer Nähe von Motril angelangt. Die Tätigkeit der nationalen Flieger war ſehr groß Einige Flugzeuge konnten u. a. im Hafen von Almeria ein bolſchewiſtiſches 2500 To. großes Schiff mit Bom⸗ ben belegen und verſenken. In einem Luftkampf in der Nähe von Granada wurden zwei zweimotorige bol⸗ ſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Wie jetzt noch ergänzend bekannt wird, iſt bei den Kämpfen um Ciempozuelos ſüdlich von Madrid vor einigen Tagen eine ganze Abteilung der Interna⸗ tionalen Brigade, insgeſamt 1300 Mann, ums Le⸗ ben gekommen. Unter den Gefallenen befanden ſich ein franzöſiſcher Oberſt und zwei franzöſiſche Hauptleute. Mißglückter Durchbruchsver ſuch Paris, 12. Februar. Wie Havas aus Avila meldet, verſuchten etwa 20 voll⸗ beladene Laſtkraftwagen der Bolſchewiſten, von Arganda kommend, auf der Straße von Valencia nach Madrid durch⸗ zubrechen. Die nationalen Streitkräfte ließen die Wagen⸗ kolonne ziemlich dicht herankommen und gaben dann mit Maſchinengewehren und Gewehren Feuer. Mehrere Wa⸗ gen blieben auf der Straße liegen, die übrigen konnten Kehrt machen. Nicht einem der bolſchewiſtiſchen Transport⸗ autos iſt es gelungen, nach Madrid durchzukommen. Dampfer verſenkt und gekapert Bei der Beſchießung des Hafens von Barcelona durch ſpaniſch-nationale Kriegsſchiffe wurde, wie mehrere Rund- funkſender melden, ein bolſchewiſtiſcher Petroleumdampfer verſenkt. ein zweites Schiff wurde durch Arkillerietreffer beſchädigt. An der nordſpaniſchen Küſte in der Nähe von Bilbao hat ein nationalſpaniſches Schiff einen Sowjetdampfer, der mit Kriegsmaterial für die baskiſchen Bolſchewiſten beladen Har, gekapert. Wie groß die Verwirrung in Almeria iſt, wohin nach dem Fall von Malaga bolſchewiſtiſche Milizen in Maſſen geflüchtet ſind, geht aus einer„Verordnung des bolſchewſtiſchen Oberhaupts“ dieſer Stadt hervor. Darin heißt es, daß in Almeria als Flüchtlinge nur Frauen und Kinder aufgenommen würden. Wehr⸗ fähigen Männern ſei der Aufenthalt, ſelbſt nur vor⸗ übergehend, verboten. Die Männer ſollten an die Front zurückkehren, die ſie feige verlaſſen hätten. „Ich bin heute gekommen, trotzdem meinen Antrag zu wieder⸗ holen. Zwar war die Antwort deiner Schweſter entſchieden, ja, ſogar verletzend entſchieden geweſen; doch habe ich ſeitdem die Ueberzeugung gewonnen, daß dabei Einflüſſe mitgewirkt haben, die ſie eigentlich nicht hätten beſtimmen dürfen, und daß mir vielleicht ein anderer Beſcheid von ihr geworden. wäre, wenn eben dieſe Einflüſſe nicht vorhanden geweſen. Da ſie, wie ich nun heute zu meiner namenloſen Genugtuung durch dich erfahren, einen anderen, jenen Mann nichk liebt, will ich, wie gefagt, mein Glück bei ihr noch einmal ee möchte es aber nicht tun, ohne dir, ihrem Bruder, zuvor Mit⸗ teilung von dieſer meiner Abſicht gemacht zu haben.“ ö Rudolf war total verwirrt und beſtürzt. Der Graf. liebte ſeine Schweſter, wollte ſie heiraten! So etwas hätte er ſich nie und nimmer träumen laſſen! Er hatte nur an oberflächliche Freundſchaftsgefühle beider geglaubt, wie ſie ſich aus ſeinem Verhältnis zum Grafen auch für dieſen und Irene naturgemäß ergaben. Und ſie hatte, da er unfaß⸗ barerweiſe um ſie warb, es gewagt, ihn, noch dazu mit ver⸗ letzender Entſchiedenheit, abzuweiſen! Daher alſo die Ent⸗ fremdung zwiſchen beiden, über deren Urſache er ſich vergeb⸗ lich den Kopf zerbrochen. Warum, warum mochte ſie es ge⸗ tan haben? Und wie ſollte er ſelbſt ſich nun dem Freunde, der Schweſter gegenüber verhalten, was raten, was tun? Er wußte es nicht. Und dann kam ihm der ſehr unbehagliche Ge⸗ danke an die Gräfin. Inſtinktiv empfand er deren zornige Abwehr gegen eine ſolche Verbindung und mußte ſie faſt als gerechtfertigt anſehen. Undenkbar ſchien es, daß ſie Irene, die mittelloſe Schweſter des Verwalters ihres Sohnes, je als Schwiegertochter und Gleichberechtigte anerkennen und fried⸗ lich mit ihr unter einem Dache wohnen würde. Unmöglich, auch für ihn ſelbſt, ſich ſeine Schweſter als die künftige Grä⸗ fin und Gebieterin von Greifenſtein vorzuſtellen. g Nein, er als Bruder empfand keine Freude über die Er⸗ öffnung ſeines Freundes; ſie bedrückte ihn im Gegenteil über die Maßen, und er ſah nicht Glück, ſondern Unheil davon kommen. Doppelt ſchmerzlich bedauerte er jetzt die Ablehnung des jungen Witwers. Dadurch wäre ihm ſelbſt dieſer peinliche Zwieſpalt, in dem er ſich befand, ſowie die Sorge für die Schweſter und den Freund und deſſen voraus⸗ ichtlicher Konflikt mit der Gräfin erſpart geblieben. „Haſt du mit deiner Mutter von deiner Abſicht geſpro⸗ chen, Gernot?“ fragte er aus dieſen Erwägungen heraus be⸗ klommen. 5 Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Papſt Pius XI. zum Krönungstage ſeine Glückwünſche telegra⸗ phiſch übermittelt, Flugzeugunglück im Schneetreiben Berlin, 11. Febr. Donnerstag mittag gegen 12 Uhr flog an der Ecke See⸗ und Müllerſtraße ein Reiſeflugzeug der Luftwaffe, das ſich auf dem Wege von Stargard nach Jüterbog befand, bei ſtarkem Schneetreiben gegen eine Hochſpannungsleitung. ſtürzte ab und geriet in Brand. Die fünfköpfige Beſatzung fand den Tod. Zwei Beamte der Berliner Straßenbahn erlitten durch ein herabfallendes Starkſtromkabel ſchwere Brandwunden, einer davon iſt in⸗ zwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Der Verkehr erlitt eine mehr als einſtündige Störung. Zu dem ſchweren Flugzeugunfall iſt, nachdem alle Na⸗ men der Verunglückten feſtgeſtellt ſind, nachzutragen, daß die Beſatzung des abgeſtürzten Flugzeuges aus dem Di. plomingenieur Koller, den Flugzeugführern Schulze und Hajok, dem Obergefreiten Kretſchel und dem Gefreiten Kuk⸗ linſkt beſtand, die ſämtlich den Tod fanden. Durch ein herabfallendes Starkſtromkabel wurden fünf Perſonen verletzt und zwar erlitten vier Beamte der BVG ſchwere Verbrennungen. Die erſte Meldung, daß einer der bene geſtorben ſei, hat ſich glücklicherweiſe nicht Veſtätigt. Todesurteile vollſtreckt Augsburg, 11. Febr. Der am 26. 3. 1897 geborene Wil⸗ helm Kriſa aus Stadtbergen bei Augsburg wurde hinge⸗ richtet, der am 26. September 1936 wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Kriſa hatte in der Nacht vom 12. zum 13. Dezember 1935 in Stadtbergen ſeine Ehefrau vier Tage un der Geburt ihres neunten Kindes ermordet und einen Unfalltod vorzutäuſchen verſucht, um ſich in den Beſitz einer Verſicherungsſumme zu ſetzen und ſeine Ge⸗ liebte heiraten zu können. Königsberg, 11. Febr. Nach Mitteilung der Juſtiz⸗ preſſeſtelle iſt am Donnerstag der am 10. Januar 1902 ge⸗ borene Emil Walter aus Demmenen hingerichtet worden. Er war am 13. November 1936 von dem Sondergericht in Königsberg wegen Verbrechens gegen das Geſetz zur Ge⸗ währleiſtung des Rechtsfriedens, wegen Mordverſuchs, Raubes und Widerſtands gegen die Staatsgewalt zum Tode verurteilt worden.— Walter, ein gefährlicher Ge⸗ wohnheitsverbrecher, der zu langjähriger Zuchthausſtrafe und zu dauernder Sicherungsverwahrung verurteilt worden war, hatte am 23. Auguſt 1936 im Gerichtsgefängnis in Tilſit verſucht, einen Strafvollzugswärter, der ihn bei einem Ausbruchsverſuch betroffen hatte, zu töten. Der pflichttreue Beamte hatte ſchwere Verletzungen erlitten, die nur infolge glücklicher Umſtände nicht zum Tode führten. Flugzeugdiebſtahl in Frankreich.— Für Barcelona? Ein amerikaniſches Flugzeug, das ſeit dem 1. Novem⸗ ber von der franzöſiſchen Polizei und den Zollbehörden be⸗ ſchlagnahmt war und in einer Flugzeughalle des Flugha⸗ fens von Le Bourget ſtand, iſt geſtohlen worden. Wie es heißt, haben ſich drei unerkannt gebliebene Männer in Ab⸗ weſenheit des Hallenwärters an die Maſchine gemacht und die Tanks aufgefüllt. Daraufhin ſtartete die Maſchine, umkreiſte einige Male den Flugplatz und flog davon. Höchſtwahrſcheinlich iſt das Flugzeug zu den Bolſchewiſten nach Barcelona gebracht worden. Paris. Der Senat nahm einen Antrag des Finanzmi⸗ niſters an, durch den eine 600⸗Millionen⸗Franken⸗Anleihe für die tſchechoſlowakiſche Regierung vom franzöſiſchen Staat garantiert wird. Helſinki. Der finniſche Außenminiſter Holſti wird am Freitag von ſeiner Reiſe nach Moskau in Helſinki zurück⸗ erwartet. fbiowno. Der Kownoer Streik, der vor einigen Tagen mit der Arbeitsniederlegung in den Bäckereien und Säge⸗ werken begann, hat ſich weiter verſchärft, und auf eine 1 größerer induſtrieller Unternehmungen übergegrif⸗ en. Kairo. Unter feierlichen Gepränge und unter ſtarker Anteilnahme der Bevölkerung feiert ganz Aegypten heute den 17. Geburtstag ſeines Königs Faruk! „Nein. Wozu mit ihr reden, ehe ich ſelbſt mein Schich ſal kenne? Ungeachtet meines Hoffens muß ich doch immer! hin mit der Möglichkeit rechnen, wieder eine Abſage von deiner Schweſter zu erhalten. Dir gegenüber war es natür- lich etwas anderes; ich wollte dein Haus nicht unter falſchem Vorwand betreten. Damals kam ich ohne beſtimmte Abſichl hierher; mein Antrag war ein Gebot der Stunde.“ „Was würde die Gräfin dazu ſagen?“ konnte Rudolf ſich nicht enthalten, mit Bangigkeit zu fragen. Die majeſtätiſche und herriſche Frau hatte es gut ver⸗ ſtanden, nicht nur Reſpekt und Ehrerbietung, ſondern auch Scheu und Furcht um ſich zu verbreiten. Heldburg war in⸗ deſſen durchaus kein Feigling. Tapfer hatte er oft im feind⸗ lichen Feuer geſtanden und ſich die Kugeln um die Ohren ſauſen laſſen. Aber durch ſeine ſchwere Verwundung hatten ſeine Nerven gelitten. Dazu kam ſein abhängiges Verhältnis zu dem Grafen und durch ihn auch zu deſſen Mutter, und beide Faktoren vereint machten die Bangigkeit vor dem Ur⸗ teil der letzteren erklärlich.. „Sie würde zuerſt etwas böſe ſein, das gebe ſch zu,“ ent⸗ gegnete Gernot auf des Freundes verzagte Frage.„Do im Laufe weniger Monate verſtändigen ſich die beiden Frauen; das glaube ich ſicher. Du kennſt meine Mutter nicht ſo gut wie ich. Sie, die ihr Herzblut für mich hergäbe, würde ſich meinetwegen überwinden. Mein Glück geht ihr über alles.“ „Darum, Gernot, ſollteſt du auch nach ihren Wünſchen handeln!“ „Indem ich ein Weib nach ihrer und nicht nach meiner Wahl freie, meinſt du?“ ſagte der Graf mit ſpöttiſchem Un⸗ willen.„Hätte ich getan, und, wie ſie wollte, Frau Walent, meine vermeintliche Kuſine geheiratet, ſo wäre es mein Un⸗ glück geweſen, und würde ich es jetzt tun und mich mit Ber⸗ thalda Einſiedel, der kleinen Idiotin, verbinden, ſo würde es ein ebenſolches für mich ſein. Die Begriffe, die ſie von, meinem Glück hat, ſind eben leider grundverſchieden von den meinen. Und nun, Rudolf, tue mir die Liebe und ſprich mit deiner Schweſter?“ bat der junge Graf alsdann dringlich. „Sag' ihr, daß ich hiergeweſen und morgen wiederkommen will, meine damalige Frage zu wiederholen und mein Schick⸗ ſal zum zweiten Male aus ihren Händen zu empfangen. Du wirſt dieſe meine Bitte erfüllen?“ 5 Sein Freund verſprach es, und 5 heimwärks⸗ (Tartſobung falle eee Schick nmer“ von tatür⸗ ſchem lbſichl udolf ver- auch r in⸗ Ffeind⸗ Ihren atten iltnig und Ur⸗ ent⸗ Doch eiden nicht zürde über ſchen einer Un⸗ lent, Un⸗ Ber⸗ ürde von, den mit glich. men chick⸗ 3 ärts. — Badiſche Chronik Verurteilte Regiſtermark⸗Schieber. (J), Karlsruhe. Wegen Vergehens gegen das Deviſen⸗ geſetz ſtanden vor der Karlsruher Straffammer der 39 äh. rige vorbeſtrafte Giuſeppe Vallieri aus Pergine, die 46jäh⸗ rige Eliſe Ullrich geb. Kraus aus Ginsweiler und die 49jäh⸗ rige geſchiedene Berta Leibig geb. Banger aus Frankfurt a. M. Der Angeklagte Vallieri hatte von Baden⸗Baden aus vom Sommer 1934 bis Herbſt 1935 insgeſamt 5000 Mark über die Grenzen nach der Schweiz, Oeſterreich und Frank⸗ reich geſchmuggelt. Für dieſes Geld hatte er Regiſtermark⸗ ſchecks im Werte von rund 8000 Mark eingekauft, die er im Inland verbrauchte. Zum Teil wurden ihm die Geldbeträge von den beiden Mitangeklagten zur Verfügung geſtellt. Die Karlsruher Strafkammer verurle lte Vallieri wegen fortgeſetz⸗ ten Deviſenvergehens und Bannbruchs zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis ſowie 5000 Mark Geldſtrafe, die An⸗ geklagte Ullrich wegen Deviſenvergehens zu acht Monaten Ge⸗ fängnis und 3000 Mark Geldſtrafe. Das Verfahren gegen Berta Leibig wurde auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes eingeſtellt. 8 Verurteilter Sittlichkeitsverbrecher. () Karlsruhe. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ver⸗ handelte die 3. Große Strafkammer gegen den 62jährigen Karl Layer aus Mannheim, der wegen Sittlichkeitsverbre⸗ chen auf der Anklagebank ſaß. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte vom Frühjahr 1984 bis Frühjahr 1935 in mehreren Fällen an einem 12jährigen Mädchen unzüch⸗ tige Handlungen vorgenommen hat. Unter Einrechnung der von der Karlsruher Strafkammer am 21. Oktober wegen Sittlichkeitsverbrechen gegen ihn erkannten Gefängnisſtrafe von drei Jahren verurteilte ihn die Karlsruher Strafkammer wegen Sittlichkeitsverbrechen gemäß Paragraph 176,3 zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von vier Jahren, ſowie drei Jahren Ehrverluſt. — Fahrpreisermäßigung für Neubauern. Die Deutſche Reichsbahn hat mit Wirkung vom 1. 1. 1937 die Fahr⸗ preisermäßigungen für Neubauern neu geregelt. Hiernach erhalten die Neubauern bei Einzelfahrten zur Beſichtigung und Auswahl der Neubauernhöfe oder zur endgültigen Ueber⸗ ſiedlung vom Wohnort nach dem zu beſichtigenden Ort oder Neubauerndorf, ebenſo von dieſem zurück nach ihrem Wohn⸗ ort eine Fahrpreisermäßigung von 33,33 Prozent. Bei ge⸗ meinſchaftlichen Fahrten von mindeſtens acht Erwachſenen er⸗ höht ſich dieſe Ermäßigung auf 50 Prozent. Eil⸗ und Schnellzugszuſchläge ſind jedoch bei allen Fahrten voll zu bezahlen. Anträge auf Fahrpreisermäßigung, ſowie Ermäßi⸗ gung von Frachtſendungen ſind 14 Tage vor der beabſichtig⸗ ten Fahrt oder dem beabſichtigten Umzug bei der Landes⸗ bauernſchaft Baden, Karlsruhe, Beiertheimer Allee 15, zu ſtellen. Nachträglich geſtellte Ermäßigungsanträge für die Beförderung von Umzugsgut können nicht mehr berückſicht'at werden. () Bretten.(Neue Bezirksſparkaſſe.) Die hie⸗ ſige Städt. Sparkaſſe iſt zur Bezirksſparkaſſe umgewandelt worden; aus dem Bezirk ſind acht Gemeinden der neuen Be⸗ zirkskaſſe beigetreten. Lörrach.(Hoteldieb erwiſcht.) Wie der Poli⸗ zeibericht meldet, wurden in einem hieſigen Hotel aus zwei Zimmern des Dienſtperſonals Geldbeträge von zuſammen 165 Mark entwendet. Der Täter, der aus Freiburg ſtammt, konnte ſchnell ermittelt und im Reichsbahnhof Baſel feſtge⸗ mommen werden. () Salem.(Dreiſter Naubüberfall.) Wie erſt jetzt bekannt geworden iſt, wurde am Sonntagabend in der Nähe von Altenbeuren ein Straßenraub verübt. Zwei junge Mädchen aus Altenbeuren ſollten mit dem Fahrrad nach Frickingen fahren. In der Nähe des Hardtwaldes wurden die beiden Mädchen von einem Radfahrer überholt, der ſich ihnen in den Weg ſtellte, dem einen Mädchen die Handtaſche entriß und damit verſchwand. Der Täter wird als ein 20. his 25jähriger Mann geſchildert, der eine Lederjacke und braune Gamaſchen trug. — Bad Boll.(Anweſen abgebrannt.) Morgens brach in dem Anweſen des Faktors Gottfried Peter ein Brand aus, der das Haus vollſtändig einäſcherte. Eine 13⸗ köpfige Familie iſt dadurch obdachlos geworden. Auch die Bonndorfer Motorſpritze war zur Hilfeleiſtung herbeigerufen worden. Es war aber nichts mehr zu retten. Der Familie äſt bereits vor 12 Jahren einmal das Haus abgebrannt. ) Pforzheim.(Ern 90jähriger Veteran.) Der älteſte noch lebende Altveteran unſerer Stadt, Wilhelm Sch. Reul, feierte ſeinen 90. Geburtstag. Oberbürgermeiſter Kürz hatte aus dieſem Anlaß den Altveleranen mit ſeinen noch lebenden Kriegskameraden zu einer Feierſtunde in das Rat⸗ haus eingeladen. In Anweſenheit des Kreisleiters, der Bei⸗ geordneten und Natsherren, ſowie des Kreisführers des eichskriegerbundes begrüßte der Oberbürgermeiſter die Alt⸗ veteranen, insbeſondere den Jubilar, dem er eine Ehrengabe Aberreichte. Gauabfahrtsläufe verſchoben. Freiburg. Die auf Samstag und Sonntag, den 13. und 14. Februar, auf dem Feldberg angeſetzten Gau⸗Ab⸗ fahrtsmeiſterſchaften müſſen infolge der ſchlechten Schneever⸗ hältniſſe abgeſagt werden. Ein neuer Termin liegt noch nicht genau feſt. 2 ²˙·—- ß AA Marktberichte „eimer Kleinviehmarkt v. 11. Febr. Auftrieb und Preiſe. 335 Läufer 26 bis 31 Mark, 770 Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 15, über ſechs Wochen 16 bis 25 Mark. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 11. Febr. Notierun⸗ gen unverändert. Manaheimer Wochenmarkt v. 11. Febr. Vom Statiſti⸗ chen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,1 bis 5, Salatkartoffeln 13 bis 15, Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 7 bis 10; Rotkraut bis 12; Blumenkohl, St. 20 bis 40; Roſenkohl 20 bis 28; Gelbe Rüben 7 bis 10; Rote Rüben 7 bis 10; Spinat 20 bis 28; Zwiebeln 8 bis 9; Schwarzwurzeln 15 bis 35; Endi⸗ vienſalat, St. 10 bis 30; Feldſalat 60 bis 100; Oberkohl⸗ taben, St. 4 bis 10; Rettich, St. 5 bis 30; Meerrettich, St. 10 bis 60; Suppengrünes. Peterſilie, je Bſchl. 4 bis 8; Schnittlauch, Bſchl. J bis 10; Aepfel 28 bis 55 Birnen 15 bis 55; Zitronen, St. 5 bis 6; Bananen, St. 5 bis 10 Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30, Ger, St. 9,50 bis 13,25. 6 Aus den Nachbargauen Rimbach i. O.(un einem Apfelbiſſen erſtickt.) Von ſchwerem Leid wurde die Familie Georg Schmitt im nahen Helmsberg betroffen. Ihr ein Jahre altes Kind iſt an einem Stück rohen Apfel, das ihm in die Luftröhre kam, erſtickt, Der Tod trat in wenigen Minuten ein, ſo daß ärzt⸗ liche Hilfe nicht möglich war. Oktersheim.(Kind läuft in Motorra d.) Als hier das ſiebenjährige Söhnchen des Landwirts Zwißler einem Auto ausweichen wollte, lief es in die Fahrbahn eines nach⸗ folgenden Motorrads. Mit ſchweren inneren Verletzungen burn der Knabe in das Krankenhaus nach Landau ge⸗ racht. Die Opfer Schäfers Sämtliche Leichen gefunden. Stuttgart, 11. Febr. Nach Mitteilung der Kriminal⸗ polizei⸗Leitſtelle und der Juſtizpreſſeſtelle Stuttgart hat die zur Aufklärung der vier von dem Maſſenmörder Schäfer verübten Verbrechen eingeſetzte Sonderkommiſſion die noch fehlenden beiden Leichen gefunden. Die Grabungen führten zunächſt zur Freilegung der Leiche des Hilfsarbeiters Johann Widmann, den Schäfer im Auguſt 1935 erſchlagen hatte. Die Leiche war am Steil⸗ hang eines Waldſtücks zwiſchen Steinbrocken verſcharrt. Ferner wurde die Leiche des Hauſierers Paul Kaiſer freige⸗ legt, der gleichfalls im Auguſt 1935 von Schäfer ermordet und im oberen Teil eines ſteilen Waldhangs verſcharrt wor⸗ den war. Beide Leichen hatte der Mörder, um ſie unkennt⸗ lich zu machen, grauſam verſtümmelt. Vom Traktor erfaßt und getötet. Mainz. Ein Traktorführer aus dem Vorort Koſtheim verſuchte im Mainzer Landwehrweg bei laufender Zugma⸗ ſchine einen Anhänger anzukoppeln. Dabei kam der Mann zu Fall, wurde von dem Traktor erfaßt und überfahren. Der Tod krat auf der Skelle ein. Verbrecher kommt in Sicherungsverwahrung. ** Wiesbaden. Ein auf ſeinem Lebensweg haltlos ge⸗ wordener Menſch, der aus Gronau bei Hanau gebürtige, zuletzt in Marxheim i. T. wohnhafte Arbeiter Otto Ludwig Müller, ſtand vor der Großen Strafkammer, da die Staats⸗ anwaltſchaft gegen ihn Sicherungsverwahrung beantragt hatte. Müller wurde Ende 1918 Küchenjunge bei der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungstruppe in Marxheim. Hier hielt er es aber nicht lange aus, ſondern ging bald zur Mainzer Be⸗ ſatzungsbehörde und von da nach Metz, um ſich zur Frem⸗ denlegion anwerben zu laſſen. In Algier nahm er an Ko⸗ lonialkämpfen gegen die Aufſtändiſchen teil. Als dienſtun⸗ tauglich entlaſſen wurde er 1921 nach Europa abgeſchoben. Von Paris kehrte er nach Deutſchland zurück, wo er bald ſtraffällig wurde. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefäng⸗ nis tat er Dienſt als Regie⸗Beamter auf der Eiſenbahn⸗ ſtation Koblenz⸗Lützel. Hier ließ er ſich gegen deutſche Volksgenoſſen Diebſtahl, Amtsanmaßung und Freiheitsbe⸗ raubung zuſchulden kommen, wofür er drei Jahre Zucht⸗ haus erhielt. Dieſe Strafe hatte Müller im Februar 1927 verbüßt. Im September 1927 verübte er einen Raubmord⸗ verſuch. Im Hohlweg, der von der Straßenkreuzung Wies⸗ baden⸗Frankfurt in Richtung Weilbach führt, ſchoß er aus kurzer Entfernung auf eine Händlerin, um ſie zu derau⸗ ben. Durch das Hinzukommen anderer Perſonen wurde die Tat vereitelt und Müller ergriff die Flucht. Im Oktober 1927 erhielt er vom Schwurgericht Wiesbaden wegen Mordverſuchs in Tateinheit mit verſuchtem Raub ſieben Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Stelkung un⸗ ter Polizeiaufſicht. Da Müller wegen anderer Vergehen noch Zuchthausſtrafen hatte, befindet er ſich auch ſetzl noch in Strafhaft, die im Laufe dieſes Jahres beendet ein wird. Die Gemeingefährlichkeit des Verbrechers veranlaßte die Staatsanwaltſchaft vor ſeiner Entlaſſung aus der Straf⸗ anſtalt Antrag auf Sicherungsverwahrung zu ſtellen, dem 1185 eingehender Prüfung die Strafkammer fetzt auch ſtatt⸗ gab. Ihre Kinder mik dem Beil erſchlagen. Bielefeld, 12. Febr. Eine furchtbare Familientragödie ereignete ſich am Donnerstag in Versmold. Dort ſchlug eine Frau namens Huſemann, als ſich ihr Mann auf der Ar⸗ beitsſtelle befand, mit einem Beil auf ihre noch im Bett liegenden 11. und 13⸗jährigen Kinder ein. Beide erlitten ſchwere Verletzungen, an denen der elffährige Junge bald darauf verſtarb. Der 13jährige Knabe liegt ſchwerverletzt im Krankenhaus. Auf den Lärm hin rief der Hausbeſitzer Hilfe herbei. In der Aufregung achtete er zunächſt nicht auf die Frau, die man ſpäter auf dem Boden erhängt auffand. Man glaubt, daß die Frau die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen hat. ab Der älteſte SA-⸗Mann Deukſchlands. Am 12. Fe⸗ bruar begeht der SA⸗Ehrentruppführer Andreas Hofmann aus Preſſeck in der Bayeriſchen Oſtmalk in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 91. Geburtstag. Truppführer Hofmann iſt der älteſte SA⸗Mann Deutſchlands. A Verhängnisvolle Verkehrsunfälle. In der Nähe von Eſchenlohe bei Garmiſch ereignete ſich ein Verkehrsunglück mit ſchweren Folgen. Ein aus Eſſen ſtammendes Perſo⸗ nenauto fuhr an einen Straßenſtein an, riß dieſen ab und ſtürzte über die Böſchung. Es überſchlug ſich mehrere Male und blieb demoliert liegen. Beide Infaſſen fanden davei den Tod. Ebenfalls in der Nähe von Eſchenlohe fuhr nachts ein von München kommendes Perſonenauto auf einen auf der Straße ſtehenden beleuchteten Laſtwagen auf. Das Perſonenauto wurde ſehr ſchwer beſchädigt; der Fahrer, ein Arzt, erlitt mehrere Rippenbrüche und biß ſich ein Stück der Zunge ab. ab Elf Perſonen von einer Lawine verſchütket. Im Ge⸗ biet des Monte Roſa wurde eine aus elf Perſonen beſte⸗ von einer gewaltigen Lawine verſchüttet. Sechs bon ihnen konnten ſich ohne fremde Hilfe aus den Schneemaſſen be⸗ freien, weitere bier wurden mit Hilfe herbeigeeilter ande⸗ rer Skifahrer ohne Verletzungen geborgen. Dagegen fand ein junger Arzt, der von einem Krankenbeſuch im Gebirge kam und ſich der Skifahrergruppe angeſchloſſen hat, den Tod. Seine Leiche konnte erſt nach langem Suchen aufge⸗ funden werden. At. Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges. Zwei franzöſiſche Leutnants vom Fliegergeſchwader in Toulouſe ind auf einem nächtlichen Uebungsflug in Baumkronen ge⸗ logen und abgeſtürzt. Das Flugzeug geriet in Brand, und beide Offiziere kamen in den Flammen um. Nach dem Tanz erſtochen. Während des Nachhauſe⸗ gehens don einem Tanzvergnügen ereignete ſich in Schö⸗ nau an der Brend(Rhön) eine ſchwere Bluttat. Der 17 jährige Landwirtsſohn Ludwig Sterzinger wurde von einem gewiſſen Weickard aus Wegfurt mit einem Meſſer darart in den Leib geſtochen, daß er kurz darauf verſchied. hende Skifahrer⸗Geſellſchaft in der Nähe von Greſſonen Reichsberufswettkampf! Am Samstag, den 138. Februar, 17 Uhr, eröffnet der Kreis Mannheim in der Rhein⸗Neckarhalle ſeinen vierten Reichsberufswettkampf. Es iſt Pflicht, daß ſämk⸗ liche Wettkampfteilnehmer bei der Eröffnung erſcheinen. Es ſpricht: Stabsleiter der HJ des Gaues Baden Pg. Egenlauf. 4 Führung in der ſtädtiſchen Kunſthalle Mannheim. Am Samstag, den 13. Februar, nachmitlags 3 Uhr, wird Direktor Dr. Paſſarge durch die Ausſtellung„Neue deutſche Malerei: 1. Teil: Nord⸗ und Oſtdeutſchland“ führen. 2 I Nationaltheate. Mannheim. Am Samstag, den 13. Februar, wird„Triſtan und Iſolde“ unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Elmendorff und in der Inszenierung von Friedrich Brandenburg gegeben.— In der 4. Morgenfeier des Nationaltheaters am Sonntag, den 14. Februar, die Siegfried und Richard Wagner gewidmet iſt, ſind unter der Leitung von Karl Elmendorff beſchäftigt: Die Damen Paula Buchner, Gertrud Gelly und Guſſa Heiken und die Herren Hans Scherer, Franz Koblitz, Max Kergl ſowie das Orche⸗ ſter des Nationaltheaters.— Am Sonntag, den 14. Februar, findet im Neuen Theater eine Wiederholung des erfolgreichen Luſtſpiels„Der Etappenhaſe“ ſtatt. U Selbſttötungsverſuch. Im Stadtteil Lindenhof hat, wohl infolge Krankheit, eine Frau eine größere Menge Tabletten eingenommen und, in der Abſicht, ſich das“ Leben zu nehmen, den Gashahn geöffnet. Sie wurde in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Le⸗ bensgefahr beſteht nicht. Die täglichen Verkehrsunfälle. Infolge Außeracht⸗ laſſung der zum Führen eines Kraftfahrzeuges notwendigen Sorgfalt ſowie Verletzung des Vorfahrtsrechtes ereigneten ſich am Mittwoch fünf Verkehrsunfälle. Zwei Perſonen wur⸗ den verletzt, ſämtliche beteiligten Fahrzeuge wurden mehr oder weniger beſchädigt. Robert Oberhauſers„Bauern und Propheten“. Robert Oberhauſer, der Verfaſſer des Schauſpiels„Bauern und Pro⸗ pheten“, wird der Uraufführung ſeines Werks durch das Nationaltheater Mannheim am Freitag, den 12. Februar, beiwohnen. Das Stück behandelt ein Thema, das gerade heute wieder ſehr intereſſiert und das auch durch ſeine land⸗ ſchaftliche Bindung uns angeht: Die Auswanderung ſüdweſt⸗ her Bauern nach Kaukaſien und deren fernere Schickſale. Strafbare Toto⸗ und Einlaufwetten Sie erfolgten ohne behördliche Erlaubnis. Mannheim. Viel zu wenig iſt in der breiten Oeffent⸗ lichkeit bekannt, daß Toto⸗ und Einlaufwetten ohne behörd⸗ liche Erlaubnis nach Paragraph 5 des Rennwettgeſetzes als öffentliche Glücks piele angeſehen und ſtrafrechtlich verfolgt werden. Es iſt hierbei ſowohl die Annahme der Wette, wie auch die Auftragerteilung ſtrafbar. Vor dem Mannheimer Schöffengericht ſtanden dieſer Tage Karl Valentin Weber, Iſidor Weſterfeld, Friedrich Sponagel und Otto Muſch wegen Vergehens gegen das Renn⸗ wettgeſetz. Muſch hatte keine Wetten angenommen, ſondern lediglich Auftrag hierzu erteilt. Die anderen Angeklagten aber trieben ſich in einem Mannheimer Wettbüro herum und ver⸗ anlaßten die ſich dort aufhaltenden Volksgenoſſen, mit ihneſt Wetten auf den Ausgang von Pferderennen abzuſchließen, obwohl ſie keine behördliche Erlaubnis hierzu hatten und wußten, daß ſie ſich ſtrafbar machten. Dabei beſaßen die An⸗ geklagten gar kein Geld, um im Gewinnfalle einen Gewinn⸗ anteil bezahlen zu können. Das Gericht verurteilte Weber zu ſechs Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe, den Juden Weſterfeld, der ſeinerzeit nach Frankfurt ausgeriſſen war, zu fünf Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe, Sponagel zu zehn Monaten Gefängnis und 100 Mark Geld⸗ ſtrafe, während es bei Muſch bei einer Geldſtrafe von 30 Mark blieb. — Wann wird das Reichs feuerwehrehrenzeichen ver⸗ liehen? Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, weiſt der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern darauf hin, daß als Mitglieder von Feuerwehren für die Verleihung des Reichsfeuerwehrehrenzeichens 2. Klaſſe nur aktive Feuerwehrmänner in Frage kommen. Auch Ziffer 1 Abs. 2 des RdErl, vom 22. 12. 36 hat nur aktive Feuerwehrmän⸗ ner im Auge, die bis zum 1. 5. 1936 mindeſtens 25 Jahre in einer Berufs⸗ oder Freiwilligen Feuerwehr in vorwurfs⸗ freier Weiſe Dienſt getan und die dafür von einer Landes⸗ regierung eine Auszeichnung nicht erhalten haben. Das Reichsfeuerwehrehrenzeichen 1. Klaſſe ſoll als beſonders wertvolle Auszeichnung grundſätzlich nur in Ausnahmefäl⸗ len verliehen werden Die Beſtimmungen ſind daher mög⸗ lichſt eng auszulegen. Die Verleihung der 1. Klaſſe kommt 3. B. in Frage für aktive Feuerwehrmänner, die ſich im einzelnen Fall oder wiederholt in ungewöhnlicher Weiſe unter Einſatz ihres Levens bei der Bekämpfung von Scha⸗ denfeuern ausgezeichnet haben. Sind in ſolchen Fällen fe⸗ doch die Vorausſetzungen für die Verleihung der Ret⸗ tungs- oder Erinnerungsmedaille erfüllt, ſo ſind dieſe Aus⸗ zeichnungen zu beantragen. — Die Beleuchtung der Fahrräder. Aus der Anmeiſung des Reichsverkehrsminiſters rufen wir die Vorſchriften über die Beleuchtung der Fahrräder ins Gedächtnis der Rad⸗ fahrer zurück, daß ſeine Mitte in 10 Meter Entfernung vor der Lampe nur balb ſo hoch liegt wie bei ſeinem Austritt aus der Lampe Sind bei elektriſchen Beleuchtungsvorrich⸗ tungen zwei Glühlampen oder Glühlampen mit zwei Leucht⸗ körpern(Glühfäden) für verſchiedenes Licht vorhanden, ſo muß jede Beleuchtung für ſich den Anforderungen ent⸗ ſprechen. Lampen müſſen ſo am Fahrrad angebracht ſein, daß während der Fahrt ihre Neigung zur Fahrbahn nicht verändert, insbeſondere nicht verringert werden kann. Bei Fahrradlampen mit veränderlichem Neigungswinkel, die durch Schrauben in ihrer Einſtellung feſtgehalten werden, müſſen die Schrauben ſo feſt angezogen ſein, daß der Nei⸗ gungswinkel zur Fahrbahn nicht ohne Lockerung der Schrauben verändert werden kann. Bei Fahrrädern iſt oe⸗ ſonders auf die Anbringung des Rückſtrahlers in höchtens 50 Zentimeter Höhe über der Fahrbahn und auf die Be⸗ ſchaffenheit des Rückſtrahlers zu achten. f FFF————..——ir?V Der ſaftigſte Schweinebraten ſoll uns am Sonntag nicht verlocken! 5 7577 Alle eſſen Eintopf! 95 CC ã ͤvVTdaaVTTTbTbTbTbTbTbTTTTbTTbTTTTTb 0 Aus alten Jahrgängen unſerer Zeitung. Wenn wir in den Analen des Jahres 1907 blättern, ſo finden wir in dieſen verſchiedenes, was auch heute noch von Intereſſe iſt. So war im Oktober 1907 der Gründungstag der Liedertafel, deren erſter Vorſtand ſich aus den Herren Mich. Weiß(1. Vorſ.), Wilh. Weißling(2. Vorſ.), Wilhelm Bauer(Kaſſier) und Otto Hurſt(Schriftführer) zuſammenſetzte. 5. Das Wetter hatte vor 30 Jahren eine eigenartige im Gegenſatz zu dieſem Jahre aber umgebehrte Note. Es gab einen ſtrengen und ſchneereichen Winter. S konnte z. B. der Unterſee des Bodenſees mit Geſpannen und Wagen befahren werden. Im März kam ein Wit⸗ terungsumſchlag mit Regen, eine Grippeepidemie war die Folge, ſodaß die meiſten Schulen geſchloſſen werden mußten. Im Mai trat eine große Hitze ein, die Gewitter und ſchwere Unwetter brachte. Am 14. Mai ging ein ſchweres Unwetter über unſere Gemarkung mit Wolken⸗ bruch nieder. In ein Wohnhaus in der damaligen Ried⸗ ſtraße und eine Stallung in der Friedrichsſtraße ſchlug der Blitz ein. Stark traten die Raupen auf, die an den Obſtbäumen großen Schaden anrichteten, ſodaß das Erträgnis ſehr gering war. Am 16. Dezember brannte eine Scheuer am Heumarkt nieder. Aber auch von eigentümlichen Menſchen konnten wir 1907 berichten. So lebte in einem größeren Ort in der Nähe von Frankfurt a. M. ein beſonders„arbeitsfreu⸗ diger“ Landwirt, dem vom Gericht zwangsweiſe an⸗ geordnet wurde, den Dung auf die Aecker zu fahren und dieſe zu pflügen. Es war ein begüterter Grundbeſitzer, der jahrelang ſeine Grundſtücke höchſt mangelhaft be⸗ pflanzte und bearbeitete. einen Teil überhaupt nicht. Das Unkraut ſchoß üppig in die Höhe, und die Angrenzer hatten darunter ſchwer zu leiden, da ſie ihre Aecker nicht ſauber halten konnten. Beſchwerden halfen nichts, und die Ortsbehörde wandte ſich an das Amtsgericht, um Wandel zu ſchaffen. Dem Antrag auf in Ordnung⸗ haltung wurde vom Gericht ſtattgegeben, und ſo ließ die Ortspolizeibehörde den Hof vom Dung und die Aecker vom Unkraut reinigen und pflügen. Die Koſten hatte der Landwirt zu tragen. Zu allen Zeiten war unſere Jugend lebhaft. So fand im beſagten Jahr eine Schulprüfung in einem württembergiſchen großen Orte ſtatt, bei der der Schul⸗ inſpektor an die Schüler der jüngſten Klaſſe die Auf⸗ forderung richtete, wer ein Sprüchlein wiſſe, ſolle ihm dies ſagen. Ein kecker Junge ließ ſich wie folgt vernehmen: „Alle Menſchen müſſen ſterben Nur der Metzger Sauter nicht— Gott hat ihm die Macht gegeben Daß er alle Kälber ſticht!“ 8 „Deine Kraft Deinem Volke!“ Die Monatstürplakette für Februar. Die Monatsparole des Winterhilfswerks 1936⸗37 für den Monat Februar iſt ein ſtolzes Wort: Deine Kraft Deinem Volk! Ein Wort, das nur an Menſchen gerichtet werden kann, die gelernt und erkannt haben, was„Volk“ und„Ein⸗ fag heißt. Ein Wort, das zurückgreift auf die vollbrachten Leiſtungen des deutſchen Sozialismus, die die Bewunderung der ganzen Welt erregten und die Breſche ſchlug in die Flut von Haß und Hohn. Vor dem aufſtrahlenden neuen Morgenrot hält ſym⸗ boliſch ein Reiter die Wacht. Mit wöchſame Augen, ſchld⸗ und ſchwertbewehrt. So wacht Deutſchlands Volk vor ſeiner nationalen Ehre und ſeiner völkiſchen Kraft. So wacht es über ſeine 11 Einheit, die im Bekenntnis zum Sozialismus wurzelt. Jeder deutſche Volksgenoſſe, der heute im Reiche Adolf Hitlers ſein Brot findet, wird mit Stolz dieſe neue Monats⸗ türplakette des Winterhilfswerkes an ſeine Tür heften. Es iſt das Zeichen, daß er ſeine Pflicht erfüllt, daß er ein Opfer bringt, das man mit Fug und Recht mit dieſem Ehrentitel Rennen dannn Erlauſchtes vom Eintopf Da war unſer engliſcher Beſuch. Miß Mary Brown, Old Surrey-Hill, Suſſex. Sehr reich und ſehr verwöhnt. Die machte große Augen, als mitten auf den ſonntäglichen Familientiſch eine große Schüſſel geſetzt wurde, ſonſt nichts. Aber ſie war wohlerzogen; ſie ſagte nichts dazu. Doch langte ſie einigermaßen zaghaft zu und ſtocherte mißtrauiſch in dem Gericht herum. Die ganze Familie ſchmunzelte. Und dann erklärten wir ihr die Sache. „Yes, J ſee!“ ſagte ſie. Aß dann ſehr nachdenklich und mit ſichtlich zunehmendem Appetit. Sie meinte, als ſie das Mundtuch zuſammenlegte:„Pes, dieſe Eintöpf— it's wonderfull!“ Als ſie vierzehn Tage ſpäter abreiſte und wir ſie fragten, was ihr nun am beſten gefallen habe in unſerer Stadt, erklärte Miß Mary:„Die Thiäter(Thea⸗ ter), die Sight von die Türm, die Swimming⸗Hall and— die Eintöpf!“ Vor mir marſchieren drei Buben, den Schulranzen auf dem Rücken. Folgende Unterhaltung entwickelt ſich unter den dreien: „Habet ihr geſchtere auch Eintopf gehabt?“ „Klar, i hab zwei Teller voll geſſe.“ „I drei. Und mei Bruder vier. Mir mögedee fei gern.“—„Mir au.“ Der Kleinſte? der bis jetzt geſchwiegen hatte, fügte altklug hinzu:„Wenn's halt bloß nit ſo teuer wär!“ „Wieſo teuer?“—„Dummer Kerle, des iſcht ja bil⸗ liger als anders Zeug. Drum kocht ma ja Eintopf, daß no was übrigbleibt fürs Winterhilfswerk!“ „Aber mei Muetter hat doch grad geſchtere gſagt: Der Eintopf bringt mi no ganz auf de Hund, ihr Kerle freſſed mi ja arm vor lauter Begeiſchterung.“ Der kleine Heini ſtreikte. Ihm paßte der Eintopf nicht. Und Rotkohl mochte er ſchon gar nicht. „Heini, wenn du heute nicht ißt, biſt du der einzige Junge in ganz Deutſchland, der leinen Eintopf ißt. Ille Leute eſſen heute Eintopf,“ ſagte die Mutter. „Ißt der Führer auch Eintopf?“ klang es ſchüchtern zurück. „Gewiß, Heini, auch der Führer ißt Eintopf!“ „Ißt er auch Rotkohl?“ „Vielleicht ißt er auch gerade Rotkohl.“ Das war entſcheidend. Heinis Teller leerte ſich ziem⸗ lich raſch. Aufſeufzend legte er den Löffel weg. „Mutti, weißt du, was ich denke?“ „Wie ſollte ich das wiſſen, Junge!“ 2„Ich denke, in Deutſchland haben es die Kinder am beſten, weil ſie ganz das gleiche eſſen dürfen wie der Führer!“ J. Bammert. Gedenktage 12. Februar. 1804 Der Philoſoph Immanuel Kant in Königsberg in Preußen geſtorben. 5 a 1809 Der engliſche Naturforſcher Charles Darwin in Shrewsbury geboren. 1813 Der Dichter Otto Ludwig in Eisfeld geboren. 1834 Der Theologe Friedrich Schleiermacher in Berlin geſt. 1870 Der Induſtrielle Hugo Stinnes in Mülheim a. d. R. eboren. 1912 Rücktritt der Mandſchu⸗Dynaſtie; China wird Repu⸗ blik. 1024 Sturm auf das Bezirksamt Pirmaſens beendet die Separatiſtenbewegung in der Pfalz. e 13. Februar. 1511 Albrecht, Markgraf von Brandenburg⸗Ansbach, wird Hochmeiſter des Deutſchen Ritterordens, 1525 erſter Herzog von Preußen. 1754 Der franzöſiſche Staatsmann Paris geboren. 1848 Der Generalfeldmarſchall Hermann v. Eichhorn in Breslau geboren(1918 ermordet in Kiew). — 2— Fürſt Talleyrand in Wo bleiben 12 Millionen Eier? Die Frage, ob das Federvieh ein notwendiges Uebel ſej wird oft erörtert. Manchesmal hört man ſogar, daß der Bauer und Landwirt meint, das täglich gereichte Futter ren⸗ tiere ſich nicht, es wäre vergeudet. Wie es auch ſei, heute iſt es Pflicht für jeden Bauern und Landwirt, Hühner zu halten, denn wir ſind mehr denn je auf einheimiſche Eier angewieſen. Und nur er vermag die deutſche Eiererzeugung zu ſteigern. 5 Daß tatſächlich in Baden viel zu wenig eigene Eier auf den Markt kommen, liegt oft am Tiermaterial, wie auch am Stall, Auslauf und an dem richtig zuſammengeſetz⸗ ten Futter. Trotzdem, daß wir heute in Deutſchland alle möglichen Hühnerraſſen haben, muß in erſter Linie nun darauf geſehen werden, daß Miſchhühner verſchwinden, denn die Annahme, daß ſie zu den produktiven Legern gehören, iſt falſch. Nur gut gezüchtete Raſſenhühner können ſich ta ſächlich rentieren. Dann kommt es wieder bei der Auswahl ſehr darauf an, daß heute nur noch Hühner großgezogen werden, die früh mit dem Legen beginnen, leiſtungsfähig ſind, und ſich leicht unſerer rauheren Gegend anpaſſen. Dieſe ſind das„weiße Leghorn“ und das„braune Italiener“. Weiter zu empfehlen ſind Rhodeländer, Wyandottes⸗Hühner und das Reichshuhn. Wie bei allen Tieren ſpielt auch beim Huhn die Ver⸗ bung mit die größte Rolle. Nur Hühner leiſtungsfähiger Zucht vermögen den heutigen Anſprüchen gerecht zu werden, Kücken, die nach dem 15. Mai geſchlüpft ſind, ſollten ver⸗ ſchwinden, denn ſie kommen als Winterleger nicht mehr in Frage. And gerade darauf kommt es für uns an. Die Tak⸗ ſache hat gezeigt, daß man ein ſolches Huhn fünf Monate umſonſt füttert, wenn es erſt im Frühjahr zu legen beginnt, alſo zu ſpät geſchlüpft iſt. Ein Huhn frißt bekanntlich gleich⸗ viel, ob es legt oder nicht. Hühner, die über drei Jahre alt ſind, ſollten unbedingt ausgemerzt werden, denn es iſt erwieſen, daß es ſchon ih dritten Jahre mit ſeiner Leiſtung nachläßt und im vierte Jahre ſchon nicht mehr ſein Futter verdient. Daraus ergibt ſich natürlich, daß der Erlös der von ihm gelegten Cier ſchon nicht mehr die Futterkoſten decken könnte. Hühner, die über drei Jahre alt ſind, ſind darum naturgemäß zu teuer. Man ſetzt zu. Dieſe Hühner gehören geſchlachtet wie auch alle, die ſich nicht rentieren. Was bedeutet es allein für Baden mit ſeinen 1400 Ge⸗ meinden für einen Schaden, wenn in jedem Betrieb nur zwei ſolcher unnützer Freſſer leben! Berechnen wir ein Dorf mit 100 Betrieben, das wären in Baden 280000 Hühner. Wenn man beim jungen Huhn mit 100, beim alten mit 40 Eier rechnet, könnten jährlich nur in Baden 17 Millionen Eier mehr erzeugt werden, wenn alle alten Hühner rechtzeitig ab⸗ geſchlachtet und durch junge erſetzt werden würden! Jedes Jahr vor der Mauſerzeit Ende Auguſt— Anfang Septem⸗ ber ſollte durchſchnittlich ein Drittel des Beſtandes geſchlach⸗ tet werden, zumal man ihn im Frühjahr leicht wieder erſel⸗ zen kann. Falſch angebrachtes Mitleid iſt hier nicht am Platze. Mannheimer Theaterſchau i Im Nationaltheater:: Samstag, 13. Febtuar, 18.30 Uhr: Miete H 16 und 2 Sondermiete H 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Lub⸗ wigshafen, Abt. 101 bis 102: Triſtan und Iſolde von Richard Wagner. Sonntag, 14. Februar, 11.30 Uhr: Morgenfeier: Rf⸗ chard und Siegfried Wagner. Muſikaliſche Lei tung: Karl Elmendorff.— 15 Uhr: Für die NS.⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 127 bis 135, 142 bis 144, 159, 259, 351 bis 354, 381 bis 389, 391 bis 393, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 be 300: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern.— 20 1 5 Miete A 16 und 2. Sondermiete A 8 und für die NS Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 103: Der Cam piello. Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari. Danksagung. Für die überaus herzliche Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Mutter Philippine Huck sagen wir unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Vikar Baumann für die trostreichen Worte, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. — —— Mhm.Seckenheim, 12. Februar 1937. Die trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Faust u. Frau. Knoblauch⸗Beeren „Immer jünger“ extia stark, enthalten den seit über 1000 Jahren bekannten echten bulgar. Knoblauch in konzentr., leicht verdaulicher Form. Bewährt bei: rterien- verkalkung hohem Blutdruck, Magen-, Darm- störungen, Alterserscheinungen, „Zum Lamm“, Morgen Samstag früh Schlachtfest Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Peter Lenz Wtw. Fur die anlô lich unserer Gilbernen Nocbeeil erwiesenen Aufmerlſtsamſceiſen ganlen wir herslichst Aeinrich Slufnagel ul. Frau, M hmm.-Cectenbeim, 12. Februar 7032 Stofiwechselbeschwerden, Geschmack- u. geruchlos. Monatspackung 1. M. Zu haben: 1 * Drogerie Wagner Nachf., Hauptstr. 06. Gummistempe] liefert Rachfolg, W. Höllſtin; Georg Röſer und wo Plahate ſichtbar. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Heute Freitag abend halb 9 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung wo der neue Uebungsleiter, Herr Pennig erſtmals an⸗ weſend ſein wird. Die Mitglieder und Spieler werden um pünktliches Erſcheinen gebeten. Die Vereinsleitung. Neckar-Bote- Druckerei. 0 Landjugend, hm ⸗Seckenheim. Morgen Samstag Abend 8 Ahr Versammlung im„Pfälzer Hof“. 6 Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung vollzähliges Erſcheinen erwünſcht,⸗ Der Ortsjugendwart. Verlobungs-Rarlen f Vermaͤhlungs-RNarten Hratulations- Marlen werden schnellstens angeferügi in dei d Necolar-Bole-Drucdberei. 5 5 Heute Freitag bis Montag, je 8 Uhr der Millionenfilm Der false non Nalllornion. 2— Das war der Deutsche Johann August Sutter, Das war ein Leben! Das ist ein Film! Ann. eee an 2—— 2—— 15 Dt reren das ist Luis Trenker. 7771.... ̃]¶; ̃7˙·. r 17 C. ̃ V Q. Err, f.,,-..