oſſe. unn Papſt e für berg. N ) Al- —— Tung, tam 9 Ahr Hirſch- r zirka: ſe 2b. 3 3b. 38 e 2 3 pfähle tſtangen g Frügel er lang rügel ſichtlich rlangen welche is zun igt, Ge. 7os zel it et ann in m Stel meinde⸗ auch je⸗ ner und Können Verſtei⸗ gebracht Hirſche, en eine: rſtelgett in der ünſtigen tecken, Rr. 37(2. Blatt), Neckar Bote Samstag, 13. Februar 1937 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. a Am vergangenen Samstag und Sonntag hatten wir die Reichsſtraßenſammlung mit dem hübſchen Bernſtein⸗ abzeichen. Sie war wieder ein voller Erfolg für das Win⸗ terhilfswerk. Am kommenden Sonntag, 14. Februar; iſt wieder Eintopftag. Man braucht dazu nicht mehr viel f ſagen. Denn erſtens haben wir uns an die Eintopftage ängſt gewöhnt— ſie ſind eine liebe Gewohnheit gewor⸗ den!— und zweitens iſt getreue Pflichterfüllung fur das Winterhilfswerk jedem Volksgenoſſen eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. So wird ſich auch am Sonntag das ganze deutſche Volk als eine Gemeinſchaft erweiſen. die feſt zuſammen⸗ teht und bereit iſt, für die bedürftigen Angehörigen die⸗ er Gemeinſchaft Opfer zu bringen. Der Einto Hiſt das chöne Symbol dieſer wahrhaft ſozialiſtiſchen Hennen, deren ſichtbares Ergebnis iſt der materielle Ertrag der Sammlung. Je größer er ſein wird, deſto mehr Eindruck wird die Haltung des deutſchen Volkes auch nach außen 5 machen, deſto größer aber wird auch die Freude ſein owohl bei den Spendern als auch bei den Volksgenoſſen, die das Winterhilfswerk betreut. * In der politiſchen Ausſprache von Staat zu Staat hält England eine Ruhepauſe für nötig, und der engliſche Außenminiſter Eden hat ſich daher auf 14 Tage zur Erho⸗ lung nach der Riviera begeben. Die außenpolitiſchen Er⸗ eigniſſe ſelber gehen natürlich tro dieſer Ruhepauſe wei⸗ ter. Da haben ſich vor allem in Spanien große Dinge ereignet. Die nationalen Truppen haben einen ſehr bedeut⸗ ſamen Erfolg errungen, indem ſie Stadt und Provinz Mg⸗ laga eroberten. Die Bolſchewiſten ſind in wilder Flucht ausgerückt. Die Bevölkerung von Malaga hat die nationalen Truppen als ihre Befreier begeiſtert begrüßt. Kein Wun⸗ der, denn der Einmarſch der Nationalen bedeutete für ſie Erlöſung von einem Terror, der nun ſchon ſeit Monaten auf der Stadt laſtete und nachgerade unerträglich gewor⸗ den war. Noch vor ihrem Abzug aus Malaga hatten die roten Horden dort Schandtaten verübt, die ſelbſt auf Pa⸗ riſer Linkskreiſe einen höchſt unangenehmen Eindruck ge⸗ macht haben, wie Preſſeäußerungen zeigen. Die Eroberung der Stadt Malaga iſt für die nationale Bewegung aus verſchiedenen Gründen von einſchneidender Bedeutung. Ein⸗ mal beherrſchen die nationalen Truppen jetzt ganz An⸗ daluſien vom Mittelmeer bis zum Atlantiſchen Ozean, ſo⸗ dann bedeutet die Stadt ſelbſt mit ihrer weitausgedehn⸗ ten Induſtrie einen außerordentlich wertvollen Zuwachs an indirekten Kampfmitteln für die nationale Armee, der außerdem noch große Beſtände von Kriegsmaterial in die Hände gefallen find, das die Bolſchewiſten auf ihrer über⸗ ſtürzten Flucht zurücklaſſen mußten. Sehr wichtig iſt dann weiterhin die Tatſache, daß die Roten mit der Stadt Ma⸗ laga den größten Stützpunkt für ihre Flotte und für die an der Oſtküſte ſtationierten Bombenflugzeuge verloren ha⸗ ben. Daß ſchließlich der neue große Erfolg der ganzen na⸗ tionalen Bewegung des Genekals Franco einen mächtigen Auftrieb gegeben hat, ift ſelbſtverſtändlich. Der Sieg von Malaga bedeutet ſomit eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Befreiung von dem Joche, das landfremde bol⸗ ſchewiſtiſche Revolutionäre dem ſpaniſchen Volk 1 e zwingen verſuchen. Wann die Stunde der endgültigen Be⸗ freiung ſchlagen wird, wird davon abhängig, wielange es ich die Weſtmächte gefallen laſſen, daß der Moskauer Vol⸗ edis n zwar nach außen hin von„Nichteinmiſchung“ redet, in Wirklichkeit aber nach wie vor Truppen, Waf⸗ len, Munition und alles andere Kriegsmaterial nach Spa⸗ Rien ſchafft. Allmählich ſieht man die Gefährlichkeit des Bolſchewismus auch dort ein, wo man ſich gegen dieſe Erkenntnis bisher immer noch ſperrte. So hat ſchon vor einiger Zeit die engliſche Regierung ſcharf durchgrei⸗ fen müſſen, als ſich herausſtellte, daß Sabotageakte in der Kriegsflotte auf Treibereien kommuniſtiſcher Hetzer zurück⸗ zuführen waren. Und in den letzten Tagen hat ein ſehr an⸗ . Londoner Blatt einen großen Artikel über die efährlichkeit der moskowitiſchen Umtriebe veröffentlicht. Auch im engliſchen Unterhaus gab es eine kurze Debatte über dieſes Thema, das erneut aufgerollt werden ſoll, wenn, wie er ankündigt, der konſervative Abgeordnete Ramſay am nächſten Montag an das Außenminiſterium im Unterhauſe die Frage richten wird, ob ſich die Regierun bewußt ſei, daß die Dritte Internationale ſich immer no aktiv in England betätige, um Revolution und Unord⸗ nung hervorzurufen. Aber auch in Fran kreich wächſt das Mißtrauen gegen die Politik des Kabinetts Blum, das ſich bekanntlich 11 eine Parlamentsmehrheit der ſoge⸗ nannten„Volksfront“ ſtützt. Die Kommuniſten ſind ein wichtiger Beſtandteil dieſer Mehrheit, und die Re ierung Blum iſt daher immer auf dag Wohlwollen der Jünger Moc kau angemieſen Pie Beunruhigung weiter Kreiſe der ranzöſiſchen Oeffentlichkeit über dieſe Tatſache wächſt zu⸗ hen 935 iſt begreiflich, wenn man daran denkt, daß über die franzöſiſche Grenze bei Perpignan nach wie vor „Freiwilligen“⸗Transporte für die ſpaniſchen lehftahte bor. beben, daß in franzöſiſchen Kaſernen Waf endiebſtähle vor⸗ ommen, als deren Urheber Kommuniſten ermittelt wur⸗ den uſw. Das„Echo de Paris“, ein ſehr angeſehenes Blatt, das gute Beziehungen zum franzöſiſchen General ⸗ tab hat, hat in einem Artikel, der viel Auf ehen erregte, ieſe Dinge ganz offen beſprochen und darauf hingewieſen, daß eine Abhilſe ſolange nicht möglich ſei als Miniſterprä⸗ ſident Blum mit ſeinen Geſiinnungsgenoſſen regiere. Die Politik der franzöſiſchen Regierung hat neuerdings auch aus einem anderen Grunde Gegnerſchaft gefunden und zwar beim Senat. Der Senat 1 das Oberhaus des fran⸗ Jöſiſchen Parlaments und als ſolches eine politiſche Körper⸗ ſchaft von erheblichem Einfluß. Da der Senat unabhängig iſt von den politiſchen Tagesſtrömungen— er wird nicht durch direkte Wahl vom Volke berufen—, bildet er ſchon immer den ruhenden Pol in der Erſcheinungen Flucht und dane brteiſtet die Stetigkeit der franzöſiſchen Politik auch un, wenn es for tra red Miniſterwechſel gibt. Der Se⸗ nat alſo hat ſich jetzt in einer ſehr bemerkenswerten Aus⸗ ſprache mit der Finanzpolitik des Kabinetts Blum befaßt und die Regierung in aller Form davor gewarnt, mi den Staatsfinanzen weiterhin ſo leichtfertig umzugehen, wie ſie es bisher getan hat, um dem marxiſtiſchen Teil ihrer Kammermehrheit zu gefallen. Die wier des franzöſiſchen Staates iſt in der Tat ſehr ſchwierig. Immer mehr zeigt es ſich, daß die Erleichterung, die durch die ankenabwertung eintrat, höchſt Rn iger Natur war, weil die Preiſe anſteigen und infolgedeſſen immer wieder * Lohn⸗ und n 5e gefordert werden. Ob die ernſte Warnung des Senats Eindruck machen wird, bleibt abzuwarten. Wenn wir gerade von Frankreich ſprechen, dürfen wir nicht an der Rede vorüber ehen, die der franzöſi⸗ ſche Staatspräſident Sabri vor einer Berufs⸗ organiſation franzöſiſcher Journaliſten gehalten hat. Er mahnte darin die franzöſiſche Preſſe zur Wahrhaftigkeit und zur Geſchloſſenheit in nationalen Fragen. Dieſe Mahnung iſt um ſo bedeutſamer, als ſie ausgeſprochen wurde kurz nachdem die franzöſiſche Preſſe durch ihre bekannten Lü⸗ genmeldungen über angebliche deutſche Abſichten auf Spa⸗ niſch⸗Marokko eine höchſt gefährliche Kriſe herbeigeführt 585 die nur durch das entſchloſſene Eingreifen des deut⸗ chen Führers und Kanzlers beigelegt wurde. Es hätte ſonſt das größte Unheil entſtehen können. Die deutſche Preſſe die ſeit der Machtergreifung in der Innen⸗ und Außenpo⸗ litik ſtrengſte Diſziplin hält, könnte es nur begrüßen, wenn die Worte des franzöſiſchen Staatspräſidenten bei der fran⸗ zöſiſchen Preſſe die beabſichtigte Wirkung hätten. Auch für bie deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen wäre es ſehr förder⸗ lich, wenn die politiſche Brunnenvergiftung durch gewiſ⸗ aufhörte! ſenloſe Preſſebanditen endlich einmal 1 5. i 444 Das Ehegeſundheitsgeſetz Obwohl die Familie von jeher als Keimzelle des Staa⸗ tes angeſprochen wurde waren die 1115 beſtehenden ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen zur Pflege und zum Schutze der Ehe äußerſt dürftig. Als hauptſächlichſte geſetzliche Vor⸗ ausſetzung galt die Erreichung einer gewiſfen Altersſtufe. Den Staat bekümmerte es nicht, wenn eine Ehe geſchloſſen wurde, die mit größter Wahrſcheinlichkeit zur Schädigung des Ehegatten, des Nachwuchſes und damit des Volkswoh⸗ les führen mußte. Die Ehe galt gewiſſermaßen als ein Privatvertrag. Das Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit des Deutſchen Volkes vom 18. Oktober 1935 brachte hier eine einſchneidende Aenderung. Um unerwünſchte Ehen zu verhindern, ſieht der Staat in ihm einige Eheverbote vor, deren Nichtbeachtung ſtrafrechtlich verfolgt wird. Nach Paragraph 1 des Ehegeſundheitsgeſetzes 1175 eine Ehe nicht geſchloſſen werden: a) wenn einer der Verlobten an einer mit Anſteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schädigung der Gesundheit des anderen Teiles oder der Nachkommenſchaft befürchten läßt, b) wenn einer der Verlobten entmün⸗ digt iſt oder unter vorläufiger Vormundſchaft fe c) wenn einer der Verlobten, ohne entmündigt zu ſein, an einer geiſtigen Störung leidet, die die he für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht erſcheinen läßt, d) wenn einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes lei⸗ det, es ſei denn, daß der andere Verlobte unfruchtbar iſt. Unter den mit Anſteckungsgefahr verbundenen Krank heiten kommen naturgemäß ſolche in Frage, die einen lang⸗ wierigen, ſchleichenden Verlauf nehmen und das ſubjektive Befinden nicht allzu ſehr beeinträchtigen, wie dies 3. B. bei manchen Formen der Tuberkuloſe und der Geſchlechts⸗ krankheiten der Fall iſt. Plötzlich auftretende, ſtürmiſche In⸗ fektionskrankheiten, wie Typhus, Ruhr, Scharlach, Diphthe⸗ rie, laſſen ohnehin keine Ehegedanken aufkommen. Das Ehe⸗ eſundheitsgeſetz vervollſtändigt 1 das 1 1 zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, in dem es eißt: „Wer weiß, oder den Umſtänden nach annehmen muß, daß er an einer mit Anſteckungsgefahr verbundenen Ge⸗ ſchlechtskrankheit leidet und trotzdem eine Ehe eingeht, ohne dem anderen Teil vor Eingehen der Ehe über ſeine Krank⸗ 800 Mitteilung zu machen, wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren bestraft“ Dem unterſuchenden Arzt obliegt es, durch genaue, wiederholte Unterſuchungen feſtzuſtellen ob jemand, der ſich eine Geſchlechtskrankheit zugezogen hat, noch anſteckungsfähig iſt. 5 Ebenſo wie die vorgenannten Krankheiten iſt auch die anſteckungsfähige Tuberkuloſe oft nur ein vorüber⸗ gehendes Ehehindernis. Es dauert jedoch bei günſtigem 5 5 durchſchnittlich drei bis fünf Jahre, bis eine an⸗ ſteckende oder offene Form endgültig in eine geſchloſſene übergegangen iſt. 5 Das Eheverbot für Entmündigte bedeutet eben⸗ alls einen Fortſchritt gegenüber dem BGB., nach dem Perſonen, die wegen Geiſtesſchwäche, Verſchwendung oder Trunkſucht entmündigt waren, mit Einwilligung des geſetz⸗ ichen Vertreters heiraten konnten. Da bei entmündigten Perſonen immer irgendeine geiſtige Schwäche vorliegt, zeſteht die Gefahr der Weitervererbung auf die Nachkom⸗ men. Außerdem fehlen den e im allgemeinen die Fähigkeiten zu einer vernünftigen indererziehung. Aus denſelben Gründen ergibt ſich das Eheverbot für die Gei⸗ Perſonen, die an einer Erbkran kheit im Sinne des Geſetzes leiden, dürfen keinen geſunden und fortpflan⸗ zungsfähigen Partner heiraten, auch nicht, wenn ſie un⸗ fruchtbar gemacht worden ſind, da tiefſter Sinn und Zweck der Ehe in Erzeugung geſunder Nachkommenſchaft beſteht. Paragraph 1 Abſchnitt 1d erlaubt aber Erbkranken die Ehe mit unfruchtbaren Perſonen. Unfruchtbargemachte können alſo untereinander heiraten. Es gibt Frauen, die infolge einer lebensnotwendigen operativen Maßnahme oder von ſelbſt unfruchtbar ſind. Ihnen wird durch das Geſetz die Ehe mit einem Geſunden nicht verboten. Doch wäre in dieſen Fällen freiwilliger Ver⸗ zicht eine natürliche, ethiſche Folgerung. Durch Erteilung des Ehetauglichkeitszeug⸗ niſſes wird beſcheinigt, daß keines der genannten Ehe⸗ hinderniſſe vorliegt. Bei ſeiner Ausſtellung muß auch dar⸗ auf geachtet werden, ob die Vorſchriften des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre ge⸗ wahrt ſind. Danach ſoll eine Eheſchließung nicht erlaubt wer⸗ den, wenn eine die Reinerhaltung des deutſchen Blutes ge⸗ fährdende Nachkommenſchaft zu erwarten iſt. Die Ausſtellung des Ehetauglichkeitszeugniſſes hat durch das für die Braut zuſtändige Geſundheitsamt zu er⸗ folgen. Es kann auch ein bom Reichsärzteführer hierfur zu⸗ gelaſſener Arzt der freien Praxis die Unterſuchung vorneh⸗ men. Doch muß das Unterſuchungsergebnis an das be⸗ treffende Geſundheitsamt weitergeleitet werden. Dieſe Un⸗ terſuchung vor Eingehung der Ehe birgt außer den bepöl⸗ kerungspolitiſchen Werten auch perſönlichen Nutzen, da manche bis dahin nicht bemerkte Krankheiten erkannt und die Kranken einem Heilungsprozeß zugeführt werden kön⸗ nen. Die Gültigkeit eines Ehetauglichkeitszeugniſſes währt ſechs Monate. Mit ſeiner Ausſtellung ſoll zugleich eine Eheberatung ſtattfinden. Verſagt das eſundheitsamt das Zeugnis, ſo kann der Verlobte bei dem zuſtändigen Erbgeſundheitsgericht, und gegen deſſen Entſcheidung inner⸗ o 14 Tagen bei dem Erbgeſundheitsobergericht Be⸗ chwerde einlegen. 5 Wenn Verlobte eine verbotene Ehe dadurch erſchlei⸗ chen, daß ſie wiſſentlich falſſche An gaben machen oder die Trauung zum Zwecke der Umgehung des Geſetzes im Ausland vollziehen kaſſen, ſo werden ſie mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft. Außerdem wird die Ehe auf Antrag des Staatsanwaltes hin für nichtig erklärt. Hat nur der eine Ehegatte die Täuſchung begangen, ſo ſteht dem anderen Gatten das Recht zu, die Ehe anzufechten. Für Ausländer die in Deutſchland leben, kommt das Ehe 95 1 0 nicht in Betracht. Wohl muß die ausländiſche Frau ein Geſundheitszeugnis beibringen, wenn ſie einen deulſchen Mann ehelicht. Heiratet eine deutſche Frau einen Ausländer, ſo erübrigt ſich die Ausſtellung eines Zeugniſſes, da ſie mit Eingehung der Ehe aus dem deutſchen Staatsverband austritt. Der Zeitpunkt, von wann an eine Ehe nur nach Vorlegung des Ehetauglichkeitszeugniſſes geſchloſſen werden kann, wird vom Reichsminiſter des Innern noch beſtimmt werden. Bis dahin ſoll das Geſetz nur in Zweifelsfällen in Kraft treten. Die Entſcheidung darüber, wann ſolche vorlie⸗ gen, iſt vorläufig dem Ermeſſen des Standesbeamten an⸗ heimgeſtellt. Im übrigen iſt dieſer dazu verpflichtet, die Brautleute auf das beſtehende Geſetz und die Folgen ſeiner Nichtbeachtung hinzuweiſen. Dr. K. W. Herſonalkredite für Junghandwerker Bedeutſame Anordnung Dr. Leys. men. 2. ßenden Leiſtungswett „Gut“ beſtehen. — 1937 in den Ortswaltungen der DA i Berlin, 12. Februar. Der Reichsleiter der DAF, Dr. Ley, hat folgende An⸗ ordnung erlaſſen: Um jungen fähigen und ſtrebſamen Handwerkern, die nicht im Beſitz eines entſprechenden Vermögens ſind, in Jukunft die Möglichkeit zu geben, ſich eine eniſchen zu gründen, wird die DA durch die Bank der Deut chen Ar⸗ beit Junghandwerkern, die die geſtellten Bedingungen er⸗ füllen, die Schaffung einer Exiſtenz durch Gewährung eines Perſonalkredites ermöglichen. Die Höhe des Kredits wird beſtimmt durch die Art des Handwerks. Der Kredit l ſo hoch, daß der Junghand⸗ werker ſich erſtens eine Werkſtatt einrichten kann und zwei⸗ tens über das notwendige Betriebskapital für die erſten drei Monate verfügt. Die Rückzahlung des Kredits pred in an⸗ gemeſſener Weiſe, d. h., daß der neue ndwerksmeiſter nicht übermäßig belaſtet bzw. der neue Betrieb in keiner Weiſe 1 5 iſt. Für die Gewährung eines Kredits müſſen folgende Be⸗ dingungen erfüllt ſein: A) Allgemein: 1. Nur Mitglieder der D A F erhalten den Kredit. 2. Der Bewerber muß ein ein⸗ wandfreies politiſches Führungszeugnis des Hoheitsträgers der Partei beibringen 3. An dem für den neuen Betrieb in Ausſicht genommenen Ort muß die Exiſtenzmöglichkeit nachgewieſen werden, d. h. das betreffende Handwerk darf nicht bereits überſetzt ſein. 4. Der Bewerber muß ſich an dem Sparſyſtem der DAß beteiligen. 5. Der Bewer⸗ ber muß ſonſtigen geſetzlichen Beſtimmungen für die Ein⸗ richtung eines Handwerksbetriebs entſprechen. B) Für die am 1. März 1937 noch in der Lehre ſtehenden oder neu in die Lehre eintretenden Handwerker: 1. Der Bewerber muß an den Berufsausübungslehrgängen der DA teilnehmen. 2. Der Bewerber muß ebenfalls den jährlichen Reichsberufswettkämpfen teilnehmen. 3. Er muß nach der Lehrzeit an den dieſes Jahr(Oktober⸗No⸗ vember) erſtmalig ſtattfindenden Leiſtungswettkämpfen für 9 teilnehmen. In einem Zeitraum von höchſtens neun Jahren muß der Bewerber fünf Leiſtungswettkämpfe mit Gut“ oder drei Wettkämpfe mit„Sehr gut“ abgeſchloſſen haben. Näheres in den Ausführungsbeſtimmungen. C) Für Handwerker im erſten bis vierten Ge⸗ ſellenjahr gilt ebenfalls der Abſatz B 3. D) Für Handwerker mit vier und mehr Geſel⸗ lenjahren: 1. Der Bewerber muß an elnem be⸗ ſonderen Lehr gang der dAß 1 zuſätzliche Berufs⸗ ausbildung(vom 1. April 1937 bis 31. März 1938) teilneh⸗ r muß an dem 100 an dieſem Lehrgang anſchlie⸗ am pf teilnehmen und ihn mit en ſind ab 1. erhältlich. e Auszahlung der Handwerkskredite beginnt im Die Ausführungs beſtimmun ſtesſchwachen, die nicht entmündigt ſind. Januar 1938. 8 Kreuz und Quer Leuchtende Naſen.— Er zog ſich im Wirtshaus aus— Der Millionär ohne Schlaf— Der Amerikaner, der einen Winterſchlaf braucht.— Der Engländer, der keine Briefe lieſt. Die Fasnachtstage ſind vorüber, vorbei iſt das ausge⸗ laſſene Treiben unter dem Szepter des Prinzen Karneval, der wieder in ſeinen bürgerlichen Beruf zurückgekehrt iſt, die Maskenkoſtüme, an denen noch Konfetti und Reſte von Papierſchlangen hängen, werden eingemottet bis zu fröh⸗ licher Urſtänd im nächſten Jahr, das Alltagsleben geht wie⸗ der ſeinen Gang. Höchſtens, daß manche das Ergebnis der Geldbeutelwäſche am Aſchermittwoch noch nicht verſchmer⸗ zen können und ein langes Geſicht gegen die lange Naſe, die närriſch ihr Antlitz über Fasnacht geziert hatte, einge⸗ tauſcht haben. Jin übrigen ſind alle die vielgeſtaltigen Na⸗ ſen— rote, bläuliche, lange, klumpige, kartoffelhafte, leuch⸗ tende— wieder zu normalen Riechorganen zuſammenge⸗ ſchrumpft. Leuchtende Naſen gibt es allerdings auch nach Fasnacht und das ganze Jahr hindurch. Ueber die Urſachen gehen die Meinungen auseinander; es gibt ja allerhand böſe Zungen. Daß aber die Inſaſſen von Strafanſtalten künſtlich, von ſtaatswegen ſozuſagen, eine leuchtende Naſe erhalten, ſo etwas kann natürlich nur in Amerika vorkommen. In Te⸗ xas iſt es, wo die Strafanſtalten auf ein geniales Mittel gekommen ſind, um Sträflingen das Entweichen unmöglich zu machen. Dieſe werden nämlich auf der Naſe mit einem Leuchtpräparat beſtrichen, das die Flüchtlinge ſofort, auch in der Nacht, kenntlich macht. Das Präparat iſt Geheimnis der Verwaltung der Strafanſtalt, und auch nur ſie allein iſt imſtande, es wieder zu entfernen. Bei uns kennt man ja auch ein Mittel, eine leuchtende Naſe zu bekommen, und das iſt kein Geheimnis. Es hat noch andere Eigenſchaften, auch als ausgezeichnetes Schlaf⸗ mittel wird es geprieſen. Wer's nicht glaubt, der höre fol⸗ gendes Geſchichtchen, das einem biederen Meiſter aus Egloffſtein in der Fränkiſchen Schweiz zugeſtoßen iſt. Spät abends von einer Beſorgung aus Gräfenberg kommend, genehmigte er ſich in einem Egloffſteiner Gaſthaus noch einige Glas Gerſtenſaft und fühlte alsbald eine wohltätige, ſchlaffördernde Wirkung. Unſer braver Meiſter nickte rich⸗ tiggehend ein. Alsbald aber wachte er mit einem Ruck wie⸗ der auf, erhob ſich und fing in aller Gemütsruhe das Aus- kleiden an. Erſt zog er die 19 5 aus, dann die Weſte, Kra⸗ gen und Binder, ſchließlich die Schuhe und legte alles ord⸗ nungsgemäß— wie zu Hauſe üblich— auf die Ofenbank, die Schuhe darunter. Dabei hörte der Schlaftrunkene nicht im geringſten das Lachen und die ſcherzhaften Zurufe der Gäſte. Mit einem gemurmelten„Gut Nacht“ ging er dann in Strumpfſocken zur Türe hinaus und ſtieg treppauf in den erſten Stock. Dort freilich kam die Erkenntnis, denn der Meiſter fand die gewohnte Schlafzimmertüre nicht. Natür⸗ lich waren die Beobachter der Wirtsſtube ihm ſchon hart auf den Ferſen und hatten ihren Heidenſpaß an dem Er⸗ wachen des Mitbürgers, der unter Halloh erſt ſeine Kleider wieder anzog und dann dem richtigen Schlafzimmer zu Hauſe entgegenſteuerte. Wie müßte unſern biederen Meiſter jener indiſche Mil⸗ lionär beneiden, der ſeit Jahren überhaupt nicht mehr ſchlafen kann. Wie aus Kalkutta gemeldet wird, leidet der Millionär an ſtändiger Schlafloſigkeit. Vergebens bemühten ſich die vortrefflichſten Aerzte Indiens, dem Mann Hilfe zu bringen. Dann ließ der Kröſus die hervorragendſten Aerzte aus Amerika und Europa nach Indien kommen. Sie alle unterſuchten den reichen Patienten und behandelten ihn mit den koſtſpieligſten Verfahren. Aber alle ſahen ſchließlich ein, daß ihre Kunſt nichts gegen die rätſelhafte Krankheit ausrichten könne. Die Schlafloſigkeit wich nicht von dem Pa⸗ tienten, der in ſeiner Not, keinen Augenblick ſich des er⸗ quickenden Schlafes hingeben zu können, in hochgradige Nervoſität geriet. In der Weltpreſſe veröffentlichte er in großer Aufmachung Inſerate, die demjenigen 200 engliſche Pfund versprachen, der ihm den Schlaf wiederbringe. Die Folge dieſer Anzeigen war, daß Tauſende von Zuſchriften aus aller Welt in die Wohnung des indiſchen Millionärs einliefen. Gar vielſeitig waren all die Vorſchläge, die von den einzelnen Aerzten, Profeſſoren und Fakiren gemacht wurden. Bajoria erprobte einen großen Teil der Vor- ſchläge, ohne daß er dabei irgendwie einen Erfolg zu ver⸗ zeichnen hatte. Die ſonderbarſten Anweiſungen ſanden ſich Unter den Heilmitteln. U. a. hatte ein Arzt den Vorſchlag gemacht, täglich eine einſtündige Reiſe im Flugzeug zu unternehmen. Untröſtlich und faſt verzweifelt ſitzt der Mil⸗ lionär in ſeinen mit ungeheurem Luxus ausgeſtatteten Ge⸗ mächern. Nichts vermag ihn mehr zu erfreuen. Er hält ſich für den unglücklichſten Menſchen auf Erden und gerne möchte er mit dem ärmſten Bettler tauſchen, wenn ihm die Vorſehung nur den Schlaf wiedergeben würde. Da hält's der in Wisconſin lebende Artur Gerke an⸗ ders mit dem Schlaf. Er glaubt aus dem Verhalten gewiſſer Tiere den Schluß herzuleiten, daß zum naturbedingten Le⸗ ben und ſeiner Verlängerung der Winterſchlaf gehöre, Eine dahingehende weiſe Vorſorge zu treffen pflegt Gerke ſchon ſeit Jahren. Alljährlich hält er ſeinen Winterſchlaf ab. Er iſt von der beſtimmten Auffaſſung befallen, daß der Menſch zu ſeiner Lebenserhaltung dem Naturgeſetz folgen müfſſe, das verlangt, daß man ſich im Winter nicht der rauhen Luft ausſetzen dürfe. Infolgedeſſen iſt Herr Gerke ſchon ſeit 26 Jahren nicht mehr zu bewegen, im Winter ſeine Woh⸗ nung zu verlaſſen Rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahres⸗ zeit ſucht er ſein warmes Bett auf, um dieſes erſt im Früh⸗ jahr zu verlaſſen Artur Gerke meint, daß dieſe Lebens⸗ weiſe ihm ſehr wohl tue. Er könne es ſich nicht mehr vor⸗ ſtellen, den Winter außerhalb ſeines Bettes zu verbringen. Dabei iſt er von der feſten Hoffnung durchdrungen, daß ihm die winterliche Bettruhe dazu verhelfen werde, recht lange u leben. Ob ſeine Theorie die richtige iſt, wird ſich erſt an felgen Lebensabend feſtſtellen laſſen. Andererſeits dürften ſich nicht zu viele Nachahmer finden, die es ſich erlauben können, monatelang mit ihrer Arbeit auszuſetzen, wenn ſie nicht aus Zinſen oder Renten ihren Lebensunterhalt friſten können. Ein Sonderling anderer Art iſt jener Engländer. der keine Briefe lieſt. Dieſer Mann, Mr. Liſter, verfügt über ein großes Vermögen, ſonſt könnte er ſich dieſen Spleen ja auch nicht leiſten. Alle an ihn gerichteten Briefe überant⸗ wortet er ungeleſen dem Feuer. Dabei konnte es natürlich vorkommen, daß für ihn wichtige Briefe dasſelbe Schick⸗ ſal erfuhren. Indeſſen kümmerte ihn das recht wenig. Eines Tages machte er eine Spazierfahrt in ſeinem Auto und hatte dabei das Mißgeſchick, mehrere Gänſe zu überfahren. Der von dem Verluſt hart betroffene Bauer(eitete, als ſeine Briefe unbeantwortet blieben, ein Gerichtsverfahren gegen Herrn Liſter ein Es wurde ein Termin angeſetzt, und als er nicht erſchien, holte man ihn mit der Polizei ab. Vor Gericht entſchuldigte er ſich damit, daß er ſeit 1916 überhaupt keinen an ihn gerichteten Brief öffne, viel we⸗ niger leſe, ſondern ſtets ſofort verbrenne. Er begründete ſein unverſtanduches Verhalten damit, daß, ſeudem er Haus- beſitzer geworden ſei, ſeine Mieter ihn ſtändig mit Geſuchen um Abſtellung von Schäden beläſtigten, die einen ſolchen Umfang angenommen hätten, daß er ſich vorgenommen hatte, nicht einen einzigen Brief mehr zu öffnen. Der Rich⸗ ter ließ dieſe Entſchuldigung jedoch nicht gelten und nahm den Sonderling in eine empfindliche Geldbuße. Was ihm recht geſchah. 5 Im übrigen gibt es ja auch Leute, die grundſätzlich keine Briefe beantworten. Fata Morgana. „Die Fata Morgana offenbart ihre Zauberwirkungen nur in der Wüſte Sahara“, erklärte Francis O'Neill mit einer Stimme, die keinen Widerſpruch zuließ.„Ich habe mitten in der Wüſte wunderbare Seen erblickt, deren Ufer mit ſo verlockend ſchönen Bäumen geſchmückt waren, daß wir oft nahe daran waren, vom eingeſchlagenen Weg ab⸗ zuweichen, wo wir ſelbſtverſtändlich am Verdurſten zu⸗ grunde gegangen wären——“ Auf der Terraſſe des Grand Hotel hörte eine große Anzahl von Gäſten dem jungen Forſcher zu, der von den Abenteuern ſeiner letzten Wüſtenreiſe berichtete. Niemand wagte die Glaubwürdigkeit ſeiner Angaben anzuzweifeln. Als er jedoch nochmals behauptete, daß die Fata Morgana ſich am ſchönſten auf der ganzen Welt nur in der Wüſte 5 zeigte, proteſtierte jemand. Alle Blicken wandten ich um. Es war ein alter Herr von ungefähr fünfundſechzig Jahren mit gepflegtem weißen Bart. Alle Welt kannte ihn unter dem Namen Petry J. Cromer, einen alten Weltenbummler, der ſich einſt durch ſeine waghalſigen Reiſen einen Namen gemacht hatte. „Es gibt auch noch andere Gegenden, wo die Fata Morgana ſich ebenſo herrlich, oder ſagen wir lieber: eben⸗ ſo verhängnisvoll offenbart wie in der Sahara,“ erklärte er.„Ich ſelbſt habe in Kalifornien im beſonderen ganze Städte von fabelhaftem Luxus, mit wunderbaren Gärten umrahmt, geſehen. Aber alles dies war nur ein Trugbild, denn als ich näher kam, verſchwand es vor meinen Augen. Ja, einmal ſogar war der Irrtum ſo groß, daß wir zwei Stunden lang von einer Gruppe von Reitern verfolgt wurden, die nur in unſerer Einbildung exiſtierten——“ „Lieber O'Neill, das iſt denn doch etwas anderes als Ihre Seen aus der Wüſte Sahara,“ bemerkte ein anderer Herr der Tiſchrunde.„Da ſteht uns ja eine ſchöne Erzäh⸗ lung in Ausſicht. Nun, Miſter Cromer, Sie haben uns jetzt neugierig gemacht, geben Sie Ihre gewohnte Schweig⸗ ſamkeit einmal auf eine halbe Stunde auf——“ Der alte Globetrotter zog umſtändlch eine Zigarre aus ſeinem Etui und ſchnitt mit feierlicher Gebärde ihre Spitze ab. Und nachdem er die erſten Dampfwolten vor ſich hin⸗ geblaſen hatte, begann er: „Zu der Zeit, von der ich Ihnen ſprechen will, war ich dreißig Jahre alt. Ich wurde von einem großen Zeitungs⸗ verlag beauftragt, nach Kalifornien zu gehen, um eine Artikelſerie über die Lage der Auswanderer zu ſchreiben. Sie wiſſen ja, daß der gewöhnliche Weg der Auswan⸗ derer nach dem Weſten der Vereinigten Staaten durch die Prärie und dann durch das Felſengebirge geht. Um meine Unterſuchung beſſer durchzuführen, ſchlug ich natürlich die gleiche Route ein. In meiner Begleitung befanden ſi zwölf Indianer, die ich in der Gegend von Ontario an⸗ eworben hatte. Am dritten Tage unſerer Reiſe durch ie„Große Wüſte“ bemerkten wir den Chimney⸗Rock, den ſogenaunten Schornſtein⸗Felſen, der uns nur noch zehn Kilometer entfernt ſchien. Nach Angabe der Indianer ſollte eine Auswanderer⸗ Karawane vor uns hermarſchieren. Gegen Mittag ſahen wir ungefähr vier Kilometer Weges einen Reiter, der ſich wunderbar klar vom blauen Himmel abhob. Er ſchien ruhig dahinzureiten, und meine Indianer erklärten, daß er dem Stamme der Pawnies angehörte, denn er war mit einer langen Lanze bewaffnet. Dann bemerkten wir, wie er plötzlich anhielt. Vielleicht hatte er uns erſt jetzt er⸗ kannt. Er entfernte ſich eilig, und dabei ſah man ihn deutlich mehrmals den Kopf wenden, als ob er ſich ver⸗ folgt glaubte. Warum iſt er geflohen?“ fragte ich den Anführer der Indianer, der ſich Pocahonias nannte. Es iſt wahrſcheinlich ein Späher,“ erwiderte er.„In der Gegend des Schornſtein⸗Felſens kommen häufig In⸗ dianerüberfälle vor——“ Damit war mir alles klar. Der Reiter, der vor uns geflohen war, mußte dieſer Indianerbande angehören. Ich befahl daher Pocahonias, auf der Hut zu ſein. Die Hitze wurde nach und nach erdrückend. Die Luft flimmerte. und bald bemerkten wir vor uns die ſchönſte 58 Morgana, die ich je geſehen habe. Eine rieſige Stadt! reitete ſich vor uns am Horizont aus. Deutlich konnte man die Häuſer unterſcheiden und die Turmſpitzen, die aus⸗ fahen wie von weißem Marmor. Alsbald jedoch verſchwand die Erſcheinung wieder, und wir ſetzten unſeren Weg auf den Schornſtein⸗Felſen zu fort, wo wir etwa eine Stunde Raſt machten. Als der Marſch wieder aufgenommen war, zeigte mir Pocahonias in der Richtung nach Norden eine Gruppe von Reitern. „Wir haben unrecht getan, den Berg zu verlaſſen,“ fate er.„Dieſe Reiter ſind Indianer, die uns ſicher über⸗ allen werden. Zwiſchen den Felſen hätten wir uns beſſer verteidigen können.“ Seine Meinung war entſchieden ſehr richtig, aber es war ſchon zu ſpät, umzukehren. Die Reiter kamen mit äußerſter Schnelligkeit und mit drohenden Bewegungen auf uns zu. Bald waren ſie bis auf etwa fünfhundert Meter herangelangt. „Achtung!“ rief ich meinen Indianern zu.„Legt an! 9 meinen Befehl gebt Feuer! Und beſonders— zielt gut!“ 5 Noch einige Sekunden wartete ich, dann aber, als ich ſchon das Stampfen der Pferde wenige hundert Meter vor uns hörte, rief ich: ö „Feuer!“ i Eine Salve dröhnte durch die Wüſte. Aber meiner An⸗ nahme gerade entgegengeſetzt, hielt ſie die Angreifer kei⸗ neswegs auf. Sie galoppierten immer noch uns zu! Jetzt ergriff die Indianer ein paniſcher Schrecken. i Trotz meiner Zurufe machten ſie kehrt, und Pocahonias riß mein Pferd zurück. In voller Karriere ſtoben die Pferde auf der Flucht den gekommenen Weg zurück. Es war ein wilder Ritt auf Leben und Tod, der uns faſt zwei Stunden nicht zur Ruhe kommen ließ. i Endlich wagte ich mich umzuſehen. Wie groß war aber mein Erſtaunen, als ich feſtſtellte, daß unſere Gegner auch halt machten! f „Sie reiten fort!“ frohlockte ich.„Sie reiten fort!“ Pocahanias ließ ſeine Leute halten. Jetzt bemerkte ich aber mit Entſetzen. daß ich mich getäuſcht hatte. Die Feinde ſtanden uns drohend auf etwa hundert Meter ge⸗ genüber. ö Da ich einige Meter vor den Leuten meiner Abteilung! ſtand, konnte ich erkennen, wie der eine der feindlichen Reiter mir ſeltſam ähnelte. Ich faßte mich an den Kopf: er faßte ſich auch an den Kopf. Ich ſtreckte den rechten Arm aus, der Mann gegenüber machte das gleiche. Poca⸗ honias und ſeine Leute glaubten wohl, daß ich verrückt geworden ſei. ö Da brach ich in ein ſchallendes Gelächter aus. Es war kein Zweifel möglich. Wir waren das Opfer einer Fata Morgana geworden! Und in der Tat! Bald löſten ſich unſere Gegner in der Luft auf.. ö So gut es ging, ſetzte ich den Indianern auseinander, daß die Reiter, die wir geſehen hatten, nur unſere Spie⸗ gelbilder geweſen waren, die durch ein Spiel des Kriſtall⸗ ſtandes in der Luft erzeugt wurden. Ich bin gewiß, daß mir die braven Burſchen nicht geglaubt haben und feſt davon überzeugt waren, daß ich die Gegner durch Zauberei beſeitigt habe.“ i . EK Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Zeit, Wetter, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter, Bau⸗ ernfunk; 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 14. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Org, muſik; 10 Morgenfeier der SA.; 10.30 Chorgeſang; 11 Zur Feier des Tages, zum Gedächtnis an Viktor von N fel; 11.30 Fröhliche Morgenmuſik, Schallplatten; 12 Mit⸗ tagskonzert; dazwiſchen Funkberichte aus Altenberg, Chamo⸗ nix und Angerburg; 14 Kaſperles Beſuch bei Rübezahl; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Muſikaliſche Leckerbiſſen zur Kaffeeſtunde; 15.30 D'r Funkeſunntig, Hörbild; 16 Wir ſind die wohlbekannten luſtigen Volksmuſikanten, buntes Allerlei; 18 Ueber allen Wipfeln iſt Ruh, Muſik in der Dämmerung; 18.40 Katzejammer; 19.30 Turnen und Sport— haben da⸗ Wort; 20 Konzert; 20.35 Wie es euch gefällt, Montag, 15. Februar: 9.30 Die Kochkiſte; 10 Jetzt ratet einmal, akuſtiſche Rätſelſendung; 10.30 Sendepauſe; 17.45 Neue deutſche Werk⸗ ſtoffe, Funkbericht; 18 Muſikaliſcher Abendbummel; 19 Lied des Motors— Lied der Jugend, Folge von Hörberichten; 19.45 Durchs badiſch Muſterländle; 20.10 Klänge der Hei⸗ mat; 22.20 Zwiegeſpräch; 22.30 Lieder; 22.45 Rhythmus — Rhythmus, Tanzmuſik. Dienstag, 16. Februar: 9.30 Sendepauſe; 10 Hermann von Wißmann, Hörſpiel; 10.30 Franzöſiſch; 11 Sendepauſe; 17 Von Blumen und Tieren; 17.30 Adelheid Armhold ſingt; 17.40 Primitivyſte Menſchheit, Bericht von einer Forſchungsreiſe; 18 Konzert; 19.20 Virtuoſe Klaviermuſik; 19.45 Skiweltmeiſterſchaft in Chamonix, Funkbericht; 20.10 Wie es euch gefällt, Volks⸗ muſik; 21 Fortunas Liebling, Spiel vom Glück; 22.20 Poli⸗ tiſche Zeitungsſchau; 22.40 Tanz⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 17. Februar: 9.30 Sollen wir unſere Kinder auf die Schule vorberel⸗ ten?; 10 Heimkehr aus Frankreich, Hörſpiel; 10.30 Sende⸗ pauſe; 17 Für die Ertüchtigung der deutſchen Jugend ver⸗ antwortlich, Hörbericht; 17.30 Das deutſche Lied; 17.50 Zehn Minuten Deutſch, Katechismus für Sprachſünder; 18 Anſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19 An der Pfort⸗ des Schwarzwaldes, Funkbericht; 19.45 Wie wird man Heil⸗ gymnaſtin?; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Schu⸗ bert⸗Zyklus; 22.15 Triebſtoffe des Lebens; 22.30 Gemiſchte Chöre im Volkstum; 23 Tanz⸗ und Anterhaltungsmuſik. Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 14. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Schneebericht; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Mor⸗ genmuſik; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Friderikus, aus dem gleichnamigen Roman von Walter von Molo; 10 Man bet⸗ telt nicht um ein Recht, für ein Recht kämpft man; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Feſtakt anläßlich der Einweihung der neuen„Mellon⸗Orgel“ der Aniverſität Freiburg i. Br.; 12 Mittagskonzert; dazwiſchen Funkberichte aus Altenberg, Chamonix und Angerburg; 15 Deutſche Scholle; 16 Unter⸗ haltungskonzert; 18 Der Spiegel, luſtige Tiergeſchichte; 18.30 Sonntagabend, vergnügt und froh— dafür ſorgt: Fidel u. Co.; 19.50 Sport; 20 5. Sonntagskonzert der Muſeumsge⸗ ſellſchaft, 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Schneebe⸗ richt, lokale Nachrichten; 22.15 Sportſpiegel des Sonntags; 22.25 Funkbericht vom Länderborkampf Deutſchland— Po⸗ len; 22.45 Tanzmuſik; 24 Der Opernball. Operette 8 Montag, 15. Februar: 9.45 Sendepause; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Landfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Unterhaltungskonzert; 16.45 Süd⸗ weſtdeutſche Erzähler; 17 Zeitgenöſſiſche Hausmuſik für Kla⸗ vier; 17.30 Leute vom Bergwald; 18 Muſikaliſcher Abend⸗ bummel; 19 Ein unvollendet Lied ſinkt er ins Grab, Georg Büchner⸗Gedächtnisſtunde; 20.10 Klänge der Heimat; 22.15 Funkbericht vom Torlauf für Männer und Frauen der Skiweltmeiſterſchaften in Chamonix; 22.30 Tanzmuſik. Dienstag, 16. Februar: 8.30 Sendepause; 9.30 Muſik am Morgen; 11 Haus⸗ frau, hör zu; 11.30 Landfunk; 15.15 Frauenfunk; 17.30 Die junge Kolonne; 18 Konzert; 19 Junger Sozialismus; 19.30 Kampf dem Verderb; 20.10 Tſching⸗Bumm, wir ſpie⸗ len Tanzmuſik, 22.30 Tanz⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 17. Februar: 9.30 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.40 Landfunk; 15.15 Die Freiheitsſchlacht von Arzfeld, der Aufſtand der Eifelbauern von 1798, anſchließend: O Moſelland, Hörfolge; 17 Klaviermusik; 17.30 Training, das Geheimnis des Er⸗ folges; 17.50 Ein unbekannter Arbeiterdichter: Emil Heymer; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45 Tagesſpie⸗ gel; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Regiment ſein Straßen zieht, Muſik von deutſcher Wehrhaftigkeit in vier Jahrhunderten; 22.20 Chamonix— London, Funkberichte von dem Kombinationsſprunglauf der Skiweltmeiſterſchaften in Chamom und den Eishockeyweltmeiſterſchaften in Lon⸗ don; 22.35 Unterhaltungs⸗ und Tanzmusik. 5 Schloß Greifensfein Original⸗Roman von M. Herzberg. 5¹ Kaum war er fort, ſo rief Heldburg ſeine Frau herein und erzählte ihr, was Gernot ihm anvertraut hatte. Da letzterer ihrem Gatten ausführliche Mitteilung gemacht, hielt ſich Marianne auch ihrer Schweigepflicht hinſichtlich Irenes entbunden und berichtete ihm ihrerfeits von deren leiden⸗ ſchaftlicher Liebe zu dem Grafen. So vernahm er auch die Gründe, welche die Schweſter veranlaßt hatten, ihren ſtol⸗ zen, vornehmen und ſo heißgeliebten Freier abzuweiſen, die edlen Gefühlen entſprangen und des Grafen Liebe für ſie, wenn er ſie gewußt, noch erhöht hätten. „Was du mir mitteilſt, ſöhnt mich mit der mir unfaß⸗ lich geweſenen Handlungsweiſe Irenes aus,“ entgegnete Ru⸗ dolf auf den ausführlichen Bericht ſeiner Frau.„Gernot und ſie ſind Edelmenſchen in des Wortes höchſter Bedeutung und einander wert. Ich bin ſtolz auf ſie beide. Aber die Grä⸗ find wird anders denken. Sie wird uns, dich und mich ver⸗ dächtigen, gegen ſie intrigiert und den Plan zu der Heirat der beiden geſchmiedet zu haben, und falls es wirklich zu dieſer Verbindung kommen ſollte, würde ſie dafür Irenes Leben unglücklich machen.“ „Das kann ſie nicht, Rudolf. Denn ſie würde ſicherlich auch erfahren, daß Irene, obgleich ſie ihren Sohn von gan⸗ zer Seele liebte, ihn ihretwegen abgewieſen, um den nie⸗ drigen, unwürdigen Verdacht, den die Gräfin ſchon damals gegen ſie hegte, zu entkräften. Daß ſie es getan auf Koſten ihres eigenen Glückes ſowohl als auch auf das des gelieb⸗ ten Mannes! Und weil Graf Gernot ſie dermaßen treu und unwandelbar liebt, daß er ſich entſchloſſen, trotz der für ihn gewiß grauſamen und kränkenden Abweiſung, jetzt noch ein⸗ mal um ſie zu werben, ſo haben weder ſeine Mutter noch wir beide ein Recht, uns zwiſchen ihn und Irene zu ſtellen. Es würde uns allen dreien auch nichts nützen. Sind Graf Ger⸗ not und Irene aber einig, dann iſt er ganz der Mann dazu, ſeiner Mutter Nachgiebigkeit nicht nur, ſondern auch deren Achtung und ein dementſprechendes Handeln und Benehmen für Irene zu erzwingen; darauf kannſt du dich verlaſſen. Letzten Endes iſt die Gräfin, ungeachtet aller ihrer Schroff⸗ heiten, Rückſichtsloſigkeiten und ihrem Hochmut, doch eine gute Frau, und wenn ſie ihren Sohn, bei etwaiger Härte gegen Irene mit leiden ſähe, würde ſie das am beſten bekehren und zur Einſicht und wahrſcheinlich auch zur Neigung für Irene bringen. Denn er iſt ihres Lebens Inhalt, ſein Licht und einziges Glück!“ Die gute Marianne hatte ſich für die ihr ſo am Her⸗ zen liegenden beiden teuren Menſchen in ihrem ſelbſtloſen Eifer ganz heiß geredet, ihren Gatten aber doch noch nicht ganz zu überzeugen und ſeine bangen Zweifel zu zerſtreuen vermocht. „Ja, wenn, wenn, wenn ſich alles ſo fügt, wie du hoffſt, liebes Kind!“ äußerte er mit melancholiſchem Lächeln und ſeufzte zweifelsſchwer. 5 55 Viel ſpäter als erwartet, kehrte Irene von Wetzlau zurück. Sie brachte traurige Kunde mit. Frau Kaute, die Mutter der acht Kinder, von denen das jüngſte, ein Bübchen, erſt zwei Jahre zählte, ſie, die Seele des ärmlichen Hauſes, der Halt des unglücklichen, zerfahrenen Mannes, war ſeit mehreren Tagen bereits ſchwer erkrankt. Nie ſich ſchonend und Ruhe gönnend, über ihre Kräfte arbeitend, ſich total erſchöpfend, war ſie, ſchon längere Zeit kränkelnd, nun unter er Laſt völlig zuſammengebrochen und die Familie infolge⸗ deſſen total rat⸗ u. hilflos. Der Mann zumal hatte ganz den Kopf verloren und an ihrem Bette wie ein Kind geweint, was die Kranke gefährlich erregte und ihren Zuſtand verſchlim⸗ mert hatte. Verzweifelt über ihren Zuſammenbruch, im Be⸗ wußtſein ihrer abſoluten Unentbehrlichkeit, hatte ſie Irene gegenüber ſchmerzlich geklagt. Letztere war dann mit dem ae ſofort zum Kreisarzt gefahren. Der, welcher gleich mit ihr gekommen, hatte heftiges Fiber und abnorme Schwäche, eine vorausſichtliche Lungenentzündung feſtgeſtellt und gewettert und geſchimpft, daß das vernachläßigte Wetz⸗ lau nicht einmal eine ſtändige Gemeindeſchweſter hätte und die arme Kranke ohne die ihr dringende nötige Pflege liegen ſollte. Und weil auch niemand da war, ſich des Haushaltes, des Mannes, der Kinder anzunehmen, denn außer flüchtigen Rachbarlichen Beſuchen konnten ſich die Wetzlauer Frauen für die Hausſchneiderei In den Laden gehen, neuen Stoff kaufen oder ein neues Kleid anpaſſen, das iſt ſehr einfach und ſchnell getan. Aber das alte Kleid erhalten oder ſo verändern, daß es dem neuen faſt gleichwertig und ſo noch lange tragbar iſt, wird zur Kunſt der Hausſchneiderei, wenn die praktiſche Hausfrau mit Luſt und Liebe an dieſe Arbeit geht. In Nachſtehendem ſei von kleinen Tricks erzählt, die 11 oft mühſame Arbeit der Hausſchneiderei erleichtern elfen. In das Gebiet der Hausſchneiderei fallen die Aen⸗ derungen, das Moderniſieren. Vorhandene Kleider, die nicht mehr zeitgemäß ſind, oder an denen ſich andere Un⸗ vollkommenheiten zeigen, ſollen aufgearbeitet werden. Das Kleid wird zertrennt. Am beſten läßt ſich die Trennarbeit mit einer Raſierklinge vornehmen, die man in einen Hand⸗ griff einſpannt. Für das Zuſchneiden gibt es kleine Winke zu beachten. Auf Baumwollſtoffe überträgt man die Schnitt⸗ konturen mit dem Kopierrädchen, bei Wollen und Seide kreidet man ganze oder geſtrichelte Linien entlang der Schnittränder. Mit loſen Schlingſtichen heftet man mit doppeltem Faden, nachdem der Schnitt Ebgenommen wurde, die Teile zuſammen, zieht die loſen Stiche dann ſo weit als möglich auseinander und ſchneidet ſie durch. Sol⸗ len Schrägſtreifen verwendet werden, ſo ſchlägt man die Stoffecke ſo um, daß die Längsfäden des Gewebes genau in der Richtung der Querfäden liegen. In dieſer Rich⸗ tung zieht man nun Kreidelinien in Abſtänden von zwei bis drei Zentimeter. Wer ſich auf ſein Augenmaß nicht ganz verlaſſen kann, fertigt ſich eine kleine Meßpappe, die er auf dem Stoff entlangführt und ſo genau den Heftfaden ziehen kann. Beſonders beim Nähen eines Rockſaums iſt dieſe Meßpappe ſehr zu empfehlen. Den verſtürzt aufge⸗ ſetzten Schrägſtreifen ſteppt man rechts auf rechts auf, wendet ihn, heftet ihn oben und ſäumt ihn unten an. Geht es nun an die Näherei, ſo kann auch dieſe durch kleine Tricks erleichtert werden. Das Einfädeln der Nadel in die Nähmaſchine geht nicht immer ſchnell vonſtatten. der armen Familie nicht widmen, indem ſie, gleich den Mänd⸗ nern, jetzt zur Erntezeit von früh bis ſpät auf den Feldern arbeiten mußten, ſo hatte Irene ſich entſchloſſen, die Pflege der Kranken und die Verſorgung des Mannes und der Kin⸗ der zu übernehmen. Sie war nur heimgekommen, einige dafür notwendige Dinge und unentbehrliche Kleidungsſtücke für ſich ſelbſt zu holen und wollte dann gleich wieder fort. Rudolf möchte doch einen Knecht mitfahren laſſen, um das kleine Fuhrwerk, welches ſie bisher ſelbſt gelenkt, zurück⸗ zubringen. Ihr Bruder und auch Marianne machten ihre entſchie⸗ denen Gründe gegen Irenes Entſchluß geltend: „Den ungeheuren vereinten Anforderungen der Pflege der kranken Frau und der Verſorgung von Mann und Kin⸗ dern biſt du nicht gewachſen, Irene. Du würdeſt dich ſelbſt krank machen,“ meinte erſterer beſorgt, und Marianne fügte energiſch hinzu: „Ich werde an deiner Statt hingehen! Ich, als geſchulte Krankenſchweſter, beſitze grözere Uebung und Erfahrung in der Pflege als du und bin auch robuſterer Körperbeſchaffen⸗ heit für die Bewältigung der Wirtſchaft und Verſorgung der Familie.“ „Nein, liebe Marianne, ich beharre bei meinem Ent⸗ ſchluß,“ widerſprach Irene feſt.„Denn du biſt ja hier in deinem großen Hausweſen und für deinen Garten und deine vielen Koſtgänger, noch dazu jetzt in der Ernte, unentbehrlich und unerſetzlich. Ich aber, ohne jegliche Beſchäftigung, kann ſehr gut eine Weile von Greifenſtein fort. Der Wechſel des Aufenthalts iſt mir ſogar ſehr willkommen—“ hier ſah ſie ihre Schwägerin mit bedeutungsvollem, ſie erinnerndem Blicke an.„And deine Sorge, lieber Rudolf, iſt ebenfalls unbegründet,“ antwortete ſie dieſem.„Du weißt, wie aus⸗ dauernd und elaſtiſch ich trotz meines zarten Ausſehens bin.“ Darauf, ſich wieder an Mariannen wendend: „Sei ſo gut, Liebe, gib die Stärkungsmittel und Er⸗ friſchungen für die Kranke und die Sachen f die Wirt⸗ ſchaft dort, die ich hier aufnotiert, heraus, und laſſe ſie in den Wagen legen,“ bat ſie, ihr einen vollgeſchriebenen Zettel überreichend.„Ich will unterdeſſen raſch hinauf in mein Zimmer, ein paar Schürzen und fonſtiges Nötige für miſt in meinen Handkoffer zu packen. Ich möchte noch vor Abend in Wetzlau ſein; ſie warten mit ſolcher Sehnſucht auf michl“ „Wenn du denn durchaus auf deinem Willen beſtehſt, ſo können und wollen wir dich nicht daran verhindern. Eine Viertelſtunde wirſt du uns aber zuvor noch gönnen müſ⸗ ſen, Irene,“ hielt ſie, die im Begriffe geweſen, das Zimmer zu verlaſſen, ihr Bruder auf.„Wir haben dir eine Mittei⸗ lung zu machen, welche ebenfalls eilig iſt und keinen Auf⸗ ſchub verträgt. Graf Gernot iſt von ſeiner Reiſe zurück, war heute hier und will morgen vormittag wiederkommen.“ „Deinetwegen!“ erklärte Marianne und fügte hinzu: „Er hat Rudolf alles erzählt.“ Das junge Mädchen erſchrak und glühende Röte färbte das ſchöne Geſicht. Ehe noch Rudolf es ausſprach, wußte ſie, warum der Graf kommen, noch einmal kommen wollte. Einen Augenblick bäumte ſich ihr Stolz empor, wollte ſie ihm zür⸗ nen, daß er ſich dem Bruder anvertraute. Aber mußte das nicht ſo ſein? Und war es nicht ein Zeichen, daß er ſie noch liebte, trotzdem ſie ihn damals durch ihre Abweiſung ſo ſchwer gekränkt und verwundet? „Hat der Graf dir geſagt, warum er morgen herkommen will, Rudolf?“ fragte ſie und ihr Herz hämmerte. „Ja,“ ſagte der und wiederholte wörtlich deſſen Auftrag: „Er will ſeine damalige Frage wiederholen und ſein Schick⸗ ſal zum zweiten Male aus deinen Händen empfangen.“ Er wollte alſo wirklich, wirklich noch einmal um ſie werben! Heiß ſtrömte ihr das Blut zum Herzen. Für einen kurzen, paradieſiſchen Moment überwältigte Irene das Glücksgefühl und ließ ſie alles, alles über dieſer beſeligenden Tatſache vergeſſen. Dann aber kehrte ihre Beſinnung zurück, und der Gedanke an das vernichtende Hindernis ihres Liebesglückes, welches ſie damals ſo graufam gegen ihn, gegen ſich ſelbſt handeln ließ, legte ſich mit doppelt er⸗ drückender Schwere auf ſie, den jubelnden Aufſchrei ihrer Seele erſtickend. „Und die Gräfin?“ ſtieß ſie ſchneidend hervor.„Wie verhält ſie ſich dazu?“ „Gernot hat mit ſeiner Mutter noch nicht von ſeiner 15 geſprochen,“ verſetzte Rudolf, die Schweſrer erratend, erb. Legt man ſich aber bei hellem Garn ſchwarzes und bei dunklem Garn weißes Papier unter die Nadel, ſo iſt es leicht zu bewerkſtelligen. Auch auf die Art des Stoffes iſt beim Nähen mit der Maſchine zu achten. Leichte Stoffe wie Tüll, Chiffon, dünne Seide uſw. verziehen ſich ſehr leicht beim Nähen auf der Maſchine. Man kann das ver⸗ meiden, wenn man dünnes Seidenpapier, das ſich hernach ganz leicht entfernen läßt, mit einnäht. Hat man einen Schnitt als wirklich gut ſitzend ausprobiert, ſo ſoll man das Schnittmuſter aus altem Stoff nachſchneiden und auf⸗ bewahren, denn man kann es als Grundform immer wie⸗ der benutzen. Iſt man noch Neuling bei der Hausſchneiderei, darf man nicht gleich drauflosſchneidern, ſondern muß erſt einmal dey Papierſchnitt.„nengeſteckt, anprobieren, e r Aufnahme: E Schoepke— M. Bei zarten Geweben wird Seidenpapier mit angenäht, um das Verziehen des Stoffes zu verhindern. Und Irene vernahm aus dem Tone ſeiner Stimme, daß er, um der Gräfin willen, eine abermalige Ablehnung des Grafen billigen würde. Nicht ſo Marianne. „Du mußt ihm die Antwort geben, die dein Herz, und nur dein Herz dir diktiert, teure Irene,“ ſagte ſie, dieſe mi zärtlicher Wärme umarmend u. küſſend.„Und ich hoffe, du zürnſt mir nicht, daß ich Rudolf, nachdem Graf Gernot ihn eingeweiht, nun auch von dem, was du mir anvertrauteſt, Mitteilung machte. Aber der Graf hat natürlich kein Worz davon erfahren.“ ö Irene fühlte dankbaren Herzens die ſchweſterliche Liebe Mariannens und verſtand auch völlig ihres Bruders Emp⸗ findungen. Die ſie blendende kurze Seligkeit war verſchwun⸗ den, ſie ſah nun wieder mit ſchmerzender Klarheit, und ſo gewaltig und ſtürmiſch auch ihr Herz, ihr ganzes Sein ſie zu dem Geliebten drängte, ihr Stolz trat n jetzt da⸗ zwiſchen. „Ich würde ihm dieſelbe Antwort geben, wenn er mich wieder fragte,“ hatte ſie in jener Sommernacht zu Ma⸗ wanne geſagt. Und nun war ſie in derſelben Lage und würde ihn abermals abweiſen müſſen, um der Abneigung ſeiner Mutter willen.„Nähme ich ihn an, ſo würde ſie ihren ſchmachvollen Verdacht gegen mich aufrechterhalten und mich verachten, und das kann nicht ohne Wirkung auf ihn und ſeine Liebe für mich bleiben,“ grübelte Irene qualvoll. Und ſie beſchloß, ihr Herz erbarmungslos zu knebeln und Gernots Antrag zum zweiten Male abzulehnen. Aber perſönlich, Aug' in Aug' ihm gegenüber, vermochte ſie das nicht noch einmal zu wagen. Jetzt, wo ihre Liebe zu ihm ſchier grenzenlos geworden, würde ſie ſeiner unwiderſteh⸗ lichen redtſamkeit, dem beſtrickenden Zauber ſeines Wer⸗ bens, ſeines Mundes hervorbrechender leidenſchaftlichen Zärtlichkeit rettungslos erliegen. ö „Der Graf darf morgen nicht herkommen, Rudolf,“ ſagte ſte daher entſchieden.„Er würde mich nicht vorfinden, denn ich kehre ja ſogleich nach Wetzlau zurück und werde voraus⸗ ſichtlich längere Zeit dort bleiben. Ich will aber Auch dir bekennen, was ich ſchon Marianne eingeſtand:„Ich liebe Graf Gernot, liebe ihn innigſt und von ganzem Herzen. Obne es zu wiſſen und zu wollen, iſt dieſe ſelig⸗unſelige Liebe über mich gekommen und nun ſo übermächtig geworden, daß ich ſie nicht mehr zu bekämpfen und abzuleugnen imſtande bin. — Begib dich morgen frühzeitig ins Schloß, damit er nicht vergeblich hierher kommt, und ſag ihm von meiner Liebe zu ihm. Sag ihm, daß ich, als ich ihm damals verſicherte, daß ich ihn nicht lieben könnte, die Unwahrheit geſprochen. Daß ich es getan, weil ich gewußt, ſeiner Mutter als Schwieger⸗ tochter unwillkommen zu ſein und ihn nicht in Zwieſpalt bringen wollte mit ihr und mir. Und ſag ihm ferner, lieber Bruder, daß ich nur die Seine werden könnte unter den Bedingung, daß ſeine Mutter ſelbſt mich dazu auffordert.“ „Das wird ſie nie tun!“ rief Marianne bekümmert aus, „Nein, das wird ſie nie tun!“ wiederholte Rudolf mit grimmiger Ueberzeugung. ö „Ich weiß das ſo gut wie ihr,“ ſagte Irene ſchmerzlich. „Sie hält mich für zu gering, um ihres Sohnes Weib zu werden. Denkt euch daher bloß, was für ein Leben meiner harrte, wenn ich es gegen ihren Willen würde! Was ich bei ihren ſteten Vorwürfen, daß ich ihrem Sohne durch meine Liebe ein Unrecht zugefügt, ihn erniedrigte, uſw., zu leiden hätte! Ich könnte ein ſolches Daſein unausgeſetzter Marter nicht ertragen, und es würde nicht nur mich, ſondern auch ihn, den ich ſo grenzenlos liebe, unglücklich machen. Das will ich, muß ich uns beiden erſparen. Sag dem Grafen alſo, Rudolf, daß ich auf dieſer meiner Bedingung beſtehen müßte; er wird mich ſicherlich begreifen!“ Sie ging darauf ruhig aus dem Zimmer, und Rudolf ſah ihr mit Stolz, Marianne aber mit Schmerz nach. 5 Oben in ihrer ſtillen Klauſe hielt Irene noch einmak Zwieſprache mit ihrem Herzen und wollte ſchier verzweifeln, daß ſie dieſe ehernen Schranken zwiſchen ſich und holdem, lockendem Liebesglück aufrichten und den letzten Schimmer von Zukunftshoffnung vernichten gemußt. Denn war es menſchenmöglich, war es denkbar, daß er trotzdem noch ein⸗ mal, zum dritten Male zu ihr kommen könnte? Nein, nun und nimmermehr! Und die Gräfin, welche ſie haßte, würde ſich niemals dazu verſtehen, von ihrem hochmütigen Standes. bewußtſein herabzuſteigen und ſie, die arme Schweſter eines Untergebenen ihres Sohnes, zu bitten, deſſen Weib zu wer⸗ den; davon war ſie felſenfeſt überzeugt. Für Wahnſinn würde ſie dieſe ibre Forderung erklären.(Fortſ. folgt.) Um etwa nötige Heine Aenderungen vorzunehmen. Auch bei der Anprobe ſelber wird es nicht ganz ohne Hilfe gehen. Gelingt nicht gleich alles nach Wunſch, ſo muß man nicht verzweifeln,— denn es iſt noch keine Meiſterin vom Himmel gefallen! Daß die Hausſchneiderei aber dem Hausherrn nicht läſtig wird, dafür muß die Frau ſorgen. Behaglichkeit und Ruhe, wenn er müde von der Arbeit kommt, kann er unter allen Umſtänden verlangen. Eine kleine Näherei, die noch zu beenden iſt, wird beim gemütlichen Plauderſtündchen nie ſtören. E. Schoepke. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball⸗Aufſtiegsſpiele. Die Gruppe Oſt ſteht noch im Verbandsſpielbetrieb und ſchon geht es um die Erringung der Kreismeiſterſchaft. Seckenheim, der Tabellenerſte der Gruppe und 07 Mann⸗ heim, der Erſte der Abt. Oſt, ſpielen im Vor⸗ und Rückſpiel den Meiſter des Kreiſes Mannheim heraus. Beide Mann⸗ ſchaften ſind ungeſchlagen durch die Runde gegangen. Es wird ein heißes Ringen werden, denn jede Mannſchaft wird mit aller Macht den Kreismeiſtertitel erringen wol⸗ len, Morgen ſchon ſteigt die erſte Begegnung und zwar auf hieſigem Platze. Seckenheim ſteht vor einer ſchweren Aufgabe und muß ſehr auf der Hut ſein, wenn nicht von vornherein ſchon alle Ausſichten ſchwinden ſollen. 97 Mannheim ſtellt eine gut durchtrainierte junge Mann⸗ ſchaft ins Feld, die das Fußballſpielen verſteht. Für die Abſtellung eines guten Spielleiters hat die Behörde ebenfalls geſorgt, ſodaß alle Vorausſetzungen für einen Großkampf gegeben ſind. Die Zuſchauer werden ſicherlich auf ihre Rechnung kommen. Glück auf! 5 Pfälzer Handball⸗Hallenturnier. Der Einladung von Pfalz Ludwigshafen Folge leiſtend beteiligt ſich die Handballabteilung des Tv. 98 Sechenheim an dem Hallentournier im Hindenburgbau. Es iſt dies das erſte pfälziſche Hallenhandballtournier, das durchgeführt wird. Programmgemäß wird es ſich wie in Mannheim abwickeln. Am Vormittag werden 16 Bezirksklaſſenvereine den Sieger herausſpielen, wäh⸗ rend nachm. 5 Uhr die Hauptlämpfe beginnen, an denen namhafte Gauklaſſen⸗Vereine teilnehmen. So wird To. 98 Seckenheim gegen Tv. 61 Kaiſerslautern antreten, wäh⸗ rend VfR. Mannheim gegen den Bruderverein M. T. L. Kaiſerslautern ſpielt. Beide Vereine müſſen erſatzgeſchwächt das Tournier beſtreiten, da Gehr von To. 98 ſowie Kemeter und Fiſcher vom VfR in der Gaumannſchaft Aufſtellung gefunden haben und in Kiel um den Adler⸗ preis des Reichsſportführers auf den Gau Nordmark treffen werden. Hoffen wir auf ein gutes Abſchneiden der hieſigen und der Gaumannſchaft. Die Jugend des To. 98 ſpielt in Seckenheim gegen M. T. G. und wird einen weiteren Sieg davontragen. Handball der Kreisklaſſe. Zum fälligen Rückſpiel empfängt der Tbd.„Jahn“ am morgigen Sonntag den Tv. Neckarhauſen. Stand das Vorſpiel unter einem unglücklichen Stern,— denn der damalige Sieg von N. war eine Aeberraſchung— ſo dürften die Einheimiſchen morgen alles daran ſetzen, die Scharte wieder auszuwetzen. Nach dem Sieg über Kur⸗ pfalz müßte auch der morgige Kampf unbedingt zu Gunſten S. entſchieden werden. Hoffen wir das Beſte. Die 2. Mannnſchaft ſpielt gegen VfR 3. Mannſchaft, während die Jugendmannſchaft ein Freundſchaftsſpiel gegen die beſtbekannte 1. Jugend von Kurpfalz Neckarau in Neckarau austrägt. Auswärtiger Sport Man kann wohl ohne Uebertreibung behaupten, daß das konemende Wochenende in Bezug auf die zur Abwicklung ſtehenden Sportveranſtaltungen ſchlechthin zu übertreffen iſt. Drei Weltmeiſterſchaften, die deutſchen Skimeiſterſchaf⸗ ten, zahlreiche Gautitelkämpfe, die Vorrunde der Handball⸗ Gaumannſchaften um den Adlerpreis, der Boxländerkampf zwiſchen Deutſchland und Polen in Dortmund und ein in Süddeutchland nach langer Pauſe wieder einmal vollſtän⸗ diges Fußball⸗Programm geben auf ſportlichem Gebiet dem Sonntag das Gepräge. Im Fußball werden, wie ſchon erwähnt, nach den vielen Spielausfällen der letzten Wochen die ſüddeutſchen Gauligavereine wieder vollzählig im Kampf ſtehen. Im Gau Württemberg wird man vorausſichtlich die erſte Meiſterſchaft Süddeutſchlands feiern können, denn der VfB Stuttgart benötigt aus dem Lokalkampf gegen den Stuttgarter SC nur einen Punkt. Der Spielplan im einzelnen: Gau Südweſt: Wormatia Worms— Kickers Offen⸗ bach(00), FS Frankfurt— Eintracht Frankfurt(2:3), Boruſſia Neunkirchen— F Saarbrücken(171), Union Nie⸗ derrad— Fa Pirmasens(1:3), Sportfreunde Saarbrücken gegen SV Wiesbaden(011). i Gau Baden! Sp⸗Bg Sandhofen— S Waldhof (0. Germania Brötzingen— 1. Fé Pforzheim(0:0), Freiburger F— VfR Mannheim(018), VfB. Mühlburg gegen Karlsruher FV(1:0) FB 04 Raſtatt— Pf Nek⸗ karau(2:3). Gau Württemberg: Stuttgarter S Stuttgart(24) SV Göppingen— Unjon Böckingen(111), Sportfreunde Stuttgart— SW Cannſtatt(2:1), 1. SSW Ulm— Stuttgarter Kickers(5:2). Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— Be Augsburg (0:4), Fc 05 Schweinfurt— Vayern München(0:2), Wak⸗ ker München— VfB Ringſee(0:3), VfB Koburg— 1860 München(113). Die Handballer kämpfen um den Adlerpreis, den der Reichsſportführer für die beſte Gaumanzzpſchaft als Wanderpreis geſtiftet hat. In den Vorrundenſpielen haben es die vier ſüddeutſchen Gaue nicht leicht Baden und Südweſt müſſen quer durch Deutſch⸗ land nach Kiel und Stettin Natürlich hat der Gau Südweſt gegen Pommern die weitaus leichtere Aufgabe, er ſollte das heſſere Ende klar für ſich behalten. Sehr ichwer dürfte es Baden in Kiel gegen den Gau Nordmark haben. Das Abſchneiden der Badener iſt eine Frage der Tagesform, Nordmark hat jedoch als Favorit zu gelten. Im Süden fin⸗ den nur zwei Spiele ſtatt: Württemberg— Weſtfalen in Geislingen und Bayern— Brandenburg in Bamberg. Wenn Württemberg und Bayern auch nicht ausſichtslos in ihre Kämpfe gehen, ſo werden ſie doch einen ſchweren Stand aben. Mit Rückſicht auf die Adlerſpiele ſind die Punkte⸗ iele in Süddeutſchland ſtark vermindert morden. ährend der Gau 1 anz ohne Spiele iſt, kommt im Südweſten nur ein keften und in Baden und Bayern nur je zwei zum Austrag.— In Ludwigshafen wird ein Hallenturnier veranſtaltet, an dem die Gauliga⸗ mannſchaften von Pfalz Ludwigshafen, DR Haßloch, VfR Mannheim und TV Seckenheim beteiligt ſein werden. 0 Dei Winterſport tritt diesmal mit einem weniger großen, aber umſo quali⸗ tätsvolleren Programm an die Oeffentlichkeit. In Alten- berg im Erzgebirge ſind die Deutſchen und Heeres⸗Skimei⸗ ſterſchaften im Gang.— In Chamonix geben ſich die beſten Skiläufer und läuferinnen der Welt bei den Fis⸗Rennen, die zum erſten Male als offizielle Weltmeiſterſchaften gel⸗ ten, ein Stelldichein. Deutſchland iſt durch eine ſtaͤrke Mann⸗ ſchaft vertreten, der u a. die Geſchwiſter Cranz, R. Wörndle, H. Kemſer, H. Pfnür und G. Lantſchner angehören. Auch im Eisſport iſt man ſehr rege. Hier werden zwei Weltmeiſterſchaften entſchieden. In Oslo kommt die Welt⸗ meiſterſchaft der Eisſchnelläufer zur Durchführung, bei der ie Norwegen und Finnländer wieder den Vogel abſchießen werden. In Wien meſſen ſich die beſten Eis kunſtläu⸗ fer der Welt um die Ehre eines Weltmeiſters. Skimeiſterſchaſten des 8. Armeekorps 2. IR. 75 Donaueſchingen ſiegt im Spähtrupplauf. Mit Beginn der Skimeiſterſchaften des 5. Armeekorps im Feldberg⸗Gebiet(Schwarzwald) hatte die Schneedecke nach dem Föhneinbruch bereits wieder eine Höhe von einem Meter erreicht. Sturm und Schnee umwehten auch am Donners⸗ tag noch den Feldberg, unaufhörlich rieſelten die weißen Flok⸗ ken hernieder und ſchufen lebhafte Winterbilder, die durch die zahlreich verſammelten Soldaten aus dem ganzen Bereiche des Wehrkreiſes 5 eine beſondere Note erhielten. Als die 20 am Spähtrupplauf teilnehmenden Mann⸗ ſchaften am Start am Feldberger Hof angetreten waren, wies der Kommandierende General und Befehlshaber des Wehr⸗ kreiſes 5, General der Infanterie Geyer, auf den Sinn und Zweck in einer kurzen Anſprache hin. Die Leitung der Wett⸗ kämpfe lag in Händen von Hptm. Frhr. von Mühlen. Zu dem 18⸗km⸗Spähtrupplauf hatte jedes Mannſchaftsmitglied ein Mindeſtgepäck von 7,5 kg neben der üblichen Ausrüſtung mitzuführen. Man hatte eine nicht allzu ſchwere Strecke mit einem Höhenunterſchied von 350 m ausgewählt. Nach Be⸗ ginn der zweiten Hälfte der Strecke, bei Kilometer 13, war eine Schießaufgabe zu erledigen. Es war eigentlich gar nicht verwunderlich, daß die Mannſchaften des Inf.⸗Regt. 75, des einzigen aktiv Skiſport treibenden Regimentes, die beſten Figuren machten. Im Ergebnis kam das auch klar zum Aus⸗ druck. Die drei gemeldeten Mannſchaften des IR. 75 beleg⸗ ten auch die erſten drei Plätze. Sieger wurde die Mann⸗ ſchaft des 2. IR. 75 Donaueſchingen unter Führung von Lt. Bunſchen in 2:12 Std. vor 1. IR. 75 Villingen in 2:19:32 Std. In Anbetracht der geringen Trainingsmöglich⸗ keiten muß der vierte Platz des Pionier⸗Regt. 45 Ulm in 2:20:03 als ausgezeichnet angeſehen werden. Als Verteidiger des Wanderpreiſes kam 1. IR. 56 Ulm auf den fünften Platz. Leupold Deutſcher Skimeiſter im 50⸗Kilometer⸗Dauerlauf, Der Führer unſerer olympiſchen Militärpatrouille, Her⸗ bert Leupold, gewann das ſchwere Rennen über 50 Kilo⸗ meter in Altenberg in 4:08:23 und ſicherte ſich die erſte N Dautſche Slimeiſterſchaft über dieſe Strecke. Doch Winterſportwetter im Schwarzwald. Der Landesfremdenverkehrsverband Baden teilt mit: Die Verſchlechterung der Schneedecke in den letzten Tagen war Anlaß, die Gaumeiſterſchaft im Schwarzwald, die auf den 13. und 14. Februar angeſetzt war, bis auf weiteres 5 verſchieben. Ueberraſchend hat ſich aber nunmehr die interſportwitterung im ganzen Schwarzwald gebeſſert. Bef zurückgehenden Temperaturen ſind faſt allenthalben Neuſchneefälle eingetreten. Dadurch hat der ganze Schwarz⸗ wald für die Skitouriſtik eine gute Grundlage erhalten. Die Schneehöhe liegt zwiſchen 10 und 70 Zentimetern. Im Rugby nehmen die Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft, die in dieſem Jahr nach einem neuen Modus ausgetragen werden, ihren Anſang In der Gruppe Süd ſtehen ſich auf neutra⸗ lem Boden, in Heidelberg, der Meiſter der Gaugruppe Bayern⸗Württemberg, Stuttgarter RC, und der weſtdeutſche Meiſter Fortuna Düſſeldorf gegenüber. Der Boxſport weiſt ebenfalls ein beſonderes Ereignis auf: den 8. Länder⸗ kampf der Amateure von Deutſchland und Polen in der Dortmunder„Weſtfalenhalle“. Es iſt der erſte Boxländer⸗ kampf des neuen Jahres, den Deutſchlands Amateurboxer austragen. Die deutſche Mannſchaft wurde ſe r ſorgfälti ausgewählt, denn die Polen, die im letzten änderkamp im September 1935 in Warſchau mit 10:6 geſchlagen wur⸗ den, dürften diesmal beſonders ſtark ſein. Im Ringen ermitteln Südweſt, Baden und Bayern ihre Teilnehmer für die deutſchen Meiſterſchaften. Der Gau Südweſt macht: mit einem Gauturnier in Lampertheim im Bantam⸗ und Halb⸗ e den Anfang. Der Gau Baden hat für das ochenende gleich alle ſieben Gewichtsklaſſen nach Wieſen⸗ tal(Welter⸗, Mittel-, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht) und Freiburg(Bantam, Feder, und Leichtgewicht) zuſammen⸗ gerufen. 8 Wer hat gewonnen?! Gewinnauszug 5. Klaſſe 48. Preußiſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2. Ziehungstag 10. Februar 1937 In der heutigen Vormſttagsziehung wurden Gewinne über 150 NM. gezogen 5 2 Gewinne zu 30000 RM. 293643 4 Gewinne zu 10000 RM. 57880 176669 4 Gewinne zu 5000 RM. 220510 269269 8 Gewinne zu 3000 RM. 71858 213533 250848 28 Gewinne zu 2000 RM. 25351 33869 62456 76829 96215 97489 147340 179219 211695 226567 240372 245037 262386 279118 68 Gewinne zu 1000 RM. 19125 28881 62507 73276 77208 93954 109835 118881 131825 50026 158888 168707 175008 179382 182217 186687 188892 194851 209876 250037 274285 280496 286372 296877 551035 301496 318881 321801 330896 339443 355737 357951 361068 8 45 72 Gewinne zu 500 RWI. 9101 12133 13726 24232 42245 42927 49518 52957 55386 56279 71593 76278 77218 83746 88579 89923 93103 147473 148885 169049 74306 189778 216333 231070 246128 288444 285018 30369 329622 331261 338082 349745 350037 358765 371168 399804 376 Gewinne zu 300 NW.. 210 401 1086 3138 3622 5972 12681 12528 14823 14964 15192 16417 18184 19673 20244 20796 21285 27682 30880 31042 41674 42473 42693 45303 47251 50092 50211 58189 58826 61567 63467 63996 68271 71945 78500 88444 86700 86718, 87819 96026 98102 100923 101967 103233 0438 104144 195892 199143 113000 113410 117738 118416 118816 121085 1480 126889 127416 132871 134367 136769 144537 147770 149087 1 9096 151389 181919 154779 156677 157375 160119 160870 161189 161916 164882 184957 185832 186369 168716 168238 169373 171539 174835 155212 175836 179630 184684 187210 187848 187970 18995 191815 192189 194557 198557 197188 197576 198170 199674 209486 209490 214933 212985 213538 213600 214165 217271 217498 217972 219241 218443 22972 224917 227218 227481 227557 228956 230178 232401 233297 238940 240165 241458 241968 243976 245528 251269 251788 251811 283885 254705 256840 257272 259711 262892 265609 265862 272338 272571 273860 281984 283531 283620 287388 290969 293885 285371 391855 395229 308876 308754 31168 314691 323493 328297 328531 833209 333468 333852 336933 340341 342215 345878 347977 350314 351224 358126 357793 359639 360458 361890 366012 367952 374075 374512 379498 380036 383213 385469 385769 386249 387771 387994 389092 391469 894903 395720 386802 388270 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 NM. gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 48570 2 Gewinne zu 5000 RM. 75583 8 Gewinne zu 3000 RM. 45728 151992 153359 253387 20, Gewinne zu 2000 RM. 5283 5803 81827 143618 155470 207930 237689 246259 263325 381767 64 Gewinne zu 1000 N. 35731 59200 59294 59423 63037 69821 78192 94266 101358 108569 128190 142796 174750 178888 180804 193535 211643 213072 217617 228057 272151 275980 295037 296316 299158 295 70880 416 Gewinne zu 300 RM. 5739 8721 10992 11417 13314 14232 18932 19195 20285 20658 20936 21229 21566 21786 22507 22704 238424 24231 24754 27968 28656 30379 40594 41450 43605 45965 46569 47513 47893 47704 47774 3 5 565 63273 63647 74281 76599 30 1129 81671 81837 82667 8731188263 89080 91130 91135 9 7736 105805 107116 171131 15 75 6763 119554 125545 126841 28518 9785 128991 128513 12 1887 138830 137152 143828 144527 144980 1 1397 183173 157633 1578238 160018 163738 1 34543 168078 168108 168289 168460 169054 17 1 5239 182472 183876 185675 186643 189156 190899 5482 195 210725 21 4153 214867 215145 215468 215791 215846 266214 216437 222255 222552 236927 229828 234631 236679 237158 237373 246888 246837 250473 283654 254053 257836 263827 264822 265390 288751 287007 287843 267871 270764 372718 276875 278882 280312 286126 289746 290541 294011 295816 305102 303772 304543 395519 340772 311434 312281 313029 315806 321826 323211 324985 328212 329444 331394 334414 334939 335868 34398 343331 343643 344088 344599 348973 346483 349294 349759 350366 350744 351403. 352319 355020 355516 359230 365086 365346 366374 368117 370272 379959 373128 379473 379713 380887 381450 383233 385581 385842 387910 391211 392691 397591 358120 398749 399561 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu ſe⸗ 30000, 14 zu je 20000, 88 zu je 1000, 180 zu je 5000, 352 zu je 1 1 1 170015 172 1 2 3000, So zu ie 2000, 2706 zu je 1000, 4602 zu je 500, 18478 zu ie 300 NMork 3. Ziehungstag 11. Februar 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM. gezogen f 8 SHewinne zu 10000 R. 38220 60998 105038 255570 8 Gewinne zu 5000 RM. 5542 129871 309242 8 Gewinne zu 3000 Rt. 88882 04529 251842 10 Gewinne zu 2000 RM. 8856 28528 67051 106597 117904. 162622 190114 348618 40 Gewinne zu 1000 R. 12922 62734 92702 95199 114884 135842 148898 148838 155839 174621 222583 261753 279773 281467 806888 312313 323447 344657 358289 362855 74 Gewinne 10 500 RM. 3102 29099 40950 47781 57990 722863 07924 109819 111870 114922 121328 129163 153728 128827 178889 184716 191407 213491 221274 227852 233686 233711 238337 285871 246072 285033 313886 343284 347196 348638 359381 363433 379981 881620 384390 406 Gewinne zu 300 RR. 3331 3936 3995 5835 6207 6252 8916 8984, 12851 12715 16789 18497 8610 21985 22443 26711 26918 25288 28720 28888 30847 32109 32601 33411 33883 33945 36377 5 38731 88928 40841 46705 47650 49305 51678 52411 56020 30 199382 193889 105189 07283 197999 109828 113291 113632 176458 118439 123073 125852 129849 18208 139378 141802 142488 142823 142948 143422 144993 1453883 145016 149787 150414 150475 150708 154319 153513 152888 153968 155433 164963 168300 172949 173733 128496 178419 178487 178822 180136 181897 183204 186276 188908 190552 191974 188079 195972 187692 198282 200875 201486 204042 295328 208981 213248 217818 220641 230259 235170 238031 238285 248478 248988 253864 284091 288799 288328 284518 285082 285661 288815 288481 288518 272421 272526 274280 274405 27506 277386 239272 281881 282857 288392 288998 290795 290815 293050 295830 297883 298934 299949 309743 301188 301831 302820 303486 30774 308824 811438 315548 315807 3172383 317680 318460 319532 324481 324488 329902 330916 333121 383315 338109 338653 340254 348430 348993 359944 350448 351205 353657 352897 353919 354853 360691 882284 383222 379125 370833 377403 378837 380581 384852 385876 388258 980128 388943 388965 389758 389815 390729 392813 393874 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Getoinne über 150 RM. a gezogen 4 Gewinne zu 3000 RM. 211561 386189 14 Gewinne 85 2000 RM. 47703 90174 160574 216389 226778 275926 33314 58 Gewinne zu 1000 RM. 15623 25734 31071 41167 65896. 890551 302918 316487 118846 126413 130089 153937 182576 194296 202831 298868 211188 218038 241348 242474 255436 283988 277395 33792 349802 365882 370541 390593 393843 f 82 Gewinne zu 500 RM. 7a 4308 5525 6125 8926 48275 6442 7849989 383298 353684 368802 387800 394597 28 Gewinne zu 300 Ra. 2038 2778 4462 5854 6576 7574 1 2 3920389 208884 207877 208881 212189 22674 212814 213245 2 788 881944 882889 388378 385481 383882 387454 373538 374747 38340 384906 389831 391833 395489 395503 398872 399141 399937 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu e 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu je 0000, 14 zu je 20000, 80 zu je 10000, 174 zu je 5000, 342 zu je 3000, 866 f je 2000, 2668 zu je 1000, 4440 zu je 500, 17 zu je 300 Mark.. 8„55 3 e e e eee