42927 89923 46128 53768 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und ges. Feiertage Bezugspreis: Monatzich Az. 40, durch die oft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mu. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachlaſſe gemäß Preisliste Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 472 16. Voſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 37 1150 a 37. Jahrgang Montag, den 15. Februar 1987 Die Reichsbahn Wirtſchaftspolitiſche und hiſtoriſche Bemerkungen zur Neuregelung. Nach der Neuregelung der Verhältniſſe der Reichsbahn durch das Geſetz vom 10. Februar in Ausführung der An⸗ kündigung des Führers über die Wiederherſtellung der Hoheit des Reiches über die Reichsbahn erſcheint es ge⸗ geben, einige hiſtoriſche und verke hrspoli⸗ tiſche Bemerkungen zum Verſtändnis der bisherigen und weiteren Entwicklung zu machen. Das Ergebnis der Neu⸗ regelung läßt ſich nach zwei Seiten hin feſthalten. Einmal handelt es ſich um das eigentliche Ziel, nämlich die hoheits rechtliche Seite und zum anderen um die dabei mitberührte vermögensrechtliche Seite. Die Hoheit des Reiches über die Reichsbahn findet ihren ſicht⸗ barſten Ausdruck in der Perſonalunion des Reichsver⸗ kehrsminiſters mit dem Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn ſowie der Perſonalunion eines Staatsſekre⸗ tärs und einer Reihe von Miniſterialdirektoren mit den Vorſtandsmitgliedern, und letztlich auch in der Tatſache, daß die Hauptverwaltung der Reichsbahn im Reichsver⸗ kehrsminiſterium aufgeht. Hinſichtlich der Entwicklung, die zu dieſem Aufgehen der Reichsbahn in der Reichsverwaltung geführt hat, iſt hiſtoriſch folgendes feſtzuſtellen: Während in einer Reihe deutſcher Länder die Eiſenbahnen von vornherein in enger Berührung mit den Stgatsverwaltungen ſtanden, ging die Entwicklung in dem Kernſtück der heutigen Reichsbahn, den preußiſchen Bahnen, über die Privatwirtſchaft. Erſt Bis⸗ marck führte in den Jahren 1879 bis 1891 in Preußen die Verſtaatlichungsaltion durch, wodurch erreicht wurde, daß im Jahre 1900 in Preußen 33 015 Kilometer Staatsbahnen und nur noch 2257 Kilometer Privatbahnen vorhanden waren. Nach dem Kriege wurde auf Grund des Artikels 89 der Reichsverfaſſung die Ländereiſenbahnen in das Eigen⸗ tum des Reiches übergeführt, wobei die Schaffung eines ſelbſtändigen Unternehmens im Jahre 1924 unter dem Einfluß der wirtſchaftspolitiſchen Auswirkungen der In⸗ flation ſtand. n Nach der vermögensrechtlichen Seite hin iſt die Neu⸗ regelung inſofern bedeutſam, als von der Reichsbahn jetzt ſowohl das Vermögen, das ihr als der früheren Geſell⸗ ſchaft zuſteht, als auch das Vermögen des Reiches verwal⸗ tet wird. Hinſichtlich der vermögens rechtlichen Seite der Entwicklung muß aber vor allem der Reichsbahn als Reparationsobjekt gedacht werden. Nach dem Dawesplan mußte die Reichsbahn für die von Deutſchland übernommenen Verpflichtungen von elf Milliarden ver⸗ pfändet werden. Das Reichsbahngeſetz von 1924 legte der Reichsbahn eine jährliche Zins⸗ und Amortiſationszahlung von 600 Millionen auf. In der Organiſation der Reichs⸗ bahn kam die Verpfändung zum Ausdruck dadurch, daß von den 18 Mitgliedern des Verwaltungsrates vier Aus⸗ länder waren. Nach dem Young⸗Geſetz von 1930 wurde der unmittelbare Einfluß von Ausländern in der Eiſen⸗ bahnverwaltung beſeitigt und die Reichsbahnabgaben in eine Reparationsſteuer umgewandelt. Erſt ſeit dem 1. Juli 1932 ſtanden die Einnahmen der Reichsbahn wieder voll⸗ ſtändig für die deutſchen Aufgaben zur Verfügung. Wenn mit dem Geſetz vom 10. Februar 1937 unter dieſe andeutungsweiſe dargeſtellte Entwicklung ein großer Strich gezogen iſt, ſo wird das in erſter Linie der deutſche Eiſenbahner begrüßen. Es wäre aber verfehlt, die Neu⸗ regelung lediglich in dem entſcheidenden Zuſammenhang der Wiederherſtellung der deutſchen Gleichberechtigung und als eine in dieſem Sinne abſchließende politiſche Maß⸗ nahme zu ſehen. Wenn der bisherige Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn vom Führer zum Leiter der Reichs⸗ verkehrspolitik beſtimmt wurde, ſo drückt ſich in dieſer, im Zuſammenhang der Neuregelung erfolgten Ernennung auch ein verkehrspolitiſcher Anfang aus. Wer die Dinge ſo ſehen würde, als ob nunmehr die Reichsbahn die verkehrspolitiſche Leitung Deutſchlands übernommen hätte, der müßte an der Entwicklung der vergangenen Jahre blind vorübergegangen ſein. Wenn es in der Nachkriegszeit und gerade in den Jahren vor der Machtübernahme den Anſchein gehabt hat, als ob es zwiſchen der Eiſenbahn und den anderen Verkehrsmitteln, insbeſondere dem Kraftwagen, nur Kampf geben könne, ſo hat die Entwicklung ſeit 1933 gerade das Gegenteil ge⸗ zeigt. Gewiß, die Wettbewerbsſtellung der verſchiedenen Verkehrsmittel iſt erhalten geblieben, ſie iſt ſogar zum Teil klarer herausgeſtellt worden. Aber dies geſchah nicht deswegen, um dem einen oder anderen Verkehrsmittel irgendwelche beſonderen Vorteile zu verſchaffen, ſondern um ihre Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern. Denn die Verkehrs⸗ politik des Dritten Reiches konnte und durfte nur ein Ziel verfolgen, den zur Verfügung ſtehenden deutſchen Ver⸗ bee apparat im Intereſſe der Volkswirtſchaft zu ver⸗ eſſern. Und darüber haben die Reichsbahn und ihre leitenden Männer wohl niemals Zweifel gelaſſen, daß ſie dieſe Aufgabe als vordringlich ſelbſt verfolgten. Die Leiſtungen der Reichsbahn in den vergangenen vier Jahren haben nicht nur entſprechend der allgemeinen Auſwärtsentwick⸗ lung der deutſchen Wirtſchaft zugenommen, gewiſſermaßen als ſelbſtverſtändliche Folge gebeſſerter Beſchäftigungs⸗ möglichleiten. Die Reichsbahn hat gerade in den vergan⸗ genen Jahren unter Beweis geſtellt, daß ſie in der Lage iſt, auch neuen Verkehrsbedürfniſſen Rechnung zu tragen und bei der Uebernahme neuer Aufgaben immer größere Leiſtungen zu vollbringen. Wenn es alſo wirklich ſo wäre, daß die Reichsbahn die verkehrspolitiſche Leitung nunmehr Nr. 38 ... ne übernommen hätte, ſo wäre das, unter dem Geſichtspunkt der Leiſtung geſehen, gewiß nicht unbegründet. Anders wäre es, wenn damit die Wettbewerbslage der einzelnen Verkehrsmittel entſcheidend verſchoben würde. Dieſes iſt aus zweierlei Gründen nicht möglich: Der Nationalſozialismus hat es immer als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben angeſehen, die im Volke und auch ſei⸗ ner Wirtſchaft ruhenden Kräfte zu entfalten. Eine natio⸗ nalſozialiſtiſche Verkehrspolitik iſt daher grundſätzlich dar⸗ auf angewieſen, alle Verkehrsmöglichkeiten auszunutzen, d. h. insbeſondere alle zur Verfügung ſtehenden Verlehrs— mittel entſprechend ihrer Eignung einzuſetzen. Durch die praktiſchen Aufgaben des Vierjahresplanes wird dieſe Einſtellung politiſch⸗ſachlich geſehen nur verſtärkt. Aber gerade auch durch die Perſon eines Eiſenbahners wie Dr. Dorpmüller iſt ein Zuſammenarbeiten der verſchie— denen Verkehrsmittel ganz beſonders. gewährleiſtet. Die Grundlage für den Wettbewerb zwiſchen Kraftwagen und Schiene bildet das Güterfernverkehrsgeſetz. Dieſes wäre niemals als eine deutſche Löſung der in der ganzen Welt vorhandenen Auseinanderſetzung zwiſchen Kraftwagen und Schiene begrüßt worden, wenn nicht die Eiſenbahn hier im Intereſſe einer Zuſammenarbeit auf eine Sonderſtel⸗ lung verzichtet hätte. So iſt es kein Wunder, daß Reichs⸗ verkehrsminiſter Dorpmüller bei Uebernahme des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums darauf hinwies, daß es ſein Beſtre⸗ ben ſein werde, alle Verkehrsmittel weiter zu entwickeln, und daß er es als einen Fehler anſehen würde, einzelne Verkehrszweige nicht auf den höchſten Stand ihrer Ent⸗ wicklungsfähigkeit zu bringen. Gewiß, die Eiſenbahn übernimmt die Führung, aber nur deswegen, weil ſie bisher den beſten Beweis für den verlehrspolitiſchen Grundgedanken geliefert hat: Ge⸗ meinſchaftsdienſt an der 55 9— 1 Reichsbahn⸗Direktoren zu Miniſterialdirekloren ernannt. Berlin, 15. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat in Durchführung des Geſetzes zur Regelung der Verhält- niſſe der Reichsbank und der Deutſchen Reichsbahn vom 10. Februar 1937 die Abteilungsleiter der im Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſterium aufgegangenen Hauptver- waltung der Deutſchen Reichsbahn, die Direktoren der Deutſchen Reichsbahn Paul Treibee, Dr. ing. e. h. Max Leibbrand, Werner Bergmann und Alfred Prang zu Miniſterialdirektoren ernannt. Die Muſterung 1932 Jür den Wehrdienſt und den Keichsarbeitsdienſt. Berlin, 15. Februar. Im Reichsgeſetzblatt, Teil 1 iſt die Anordnung über die Erfaſſung und Muſterung 1937 für den aktiven 8 und Reichsarbeitsdienſt vom 4. Februar 1937 veröffentlicht. Um dem einzelnen Wehrpflichtigen den Ueberblick zu er⸗ leichtern, wann er zur Erfüllung des aktiven Wehrdienſtes und den Reichsarbeitsdienſt herangezogen wird, werden nachſtehend ſämtliche Geburktsjahrgänge aufge⸗ führt, die zurzeit von der Wehrpflicht und Reichsarbeits⸗ dienſtpflicht berührt werden. Geburtsjahrgang 1912 wird in Oſtpreußen vom Herbſt 1937 an zum aktiven Wehrdienſt herangezogen, deshalb vorher polizeilich erfaßt, gemuſtert und ausgeho⸗ ben. Geburtsjahrgang 1913 wurde im Vorjahre polizeilich erfaßt und gemuſtert. Die Erſatzreſervi⸗ ſten! des Jahrgangen werden, ſoweit noch nicht geſchehen, in dieſem und den kommenden Jahren zur kurzfriſtigen Ausbildung in der Wehrmacht herangezogen. Geburtsjahrgang 1914 zurückgeſtellte Dienſt⸗ pflichtige haben ſich erneut zur e zu ſtellen. Sie werden, ſoweit die Verhältniſſe es zulaſſen, zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Geburtsjſahrgang 1915: Die Erſatzreſerviſten! des Jahrganges haben im allgemeinen den Reichsarbeits⸗ dienſt geleiſtet. Ein Teil von ihnen dient bereits in der Wehrmacht. Die übrigen Erſatzreſerviſten“ werden vom Herbſt 1937 an zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Bis⸗ her Zurückgeſtellte haben ſich erneut zur Muſterung zu ſtel⸗ len, Sie werden, ſoweit die Verhältniſſe es zulaſſen, zum Reichsarbeitsdienſt und anſchließend zum aktiven Wehr⸗ dienſt herangezogen. 8 i Geburtsfahrgang 1916: Die Erſatzreſerviſten] des Jahrganges leiſten im allgemeinen im laufenden Win⸗ terhalbſahr 1936/3“ oder im kommenden Sommerhalblahr 1937 Reichsarbeitsdienſt. Sie werden vorausſichtlich erſt vom Herbſt 1938 an zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Sofern hierfür ſchon im Herbſt 1937 Bedarf beſteht, wird er aus den im erſten Vierteljahr 1916 Geborenen gedeckt werden. Für die Zurückgeſtellten des Geburtsjahrganges gilt das Gleiche wie für die des Jahrganges 1915. 5 Jahrgang 1917: Er hat ſich im Frühjahr 1937 zur polizeilichen Erfaſſung anzumelden und im Sommer 1937 zur Muſterung zu ſtellen. Die Erſatzreſerviſten! des Jahrganges haben vom Herbſt 1937 an ein Halbjahr Reichsarbeitsdienſt zu leiſten, wozu ſie entweder im Winter⸗ halbfahr 1937/38 oder im Sommerhalbjahr 1938 eingezo⸗ gen werden. Sie haben vorausſichtlich vom Herbſt 1938 an aktiven Wehrdienſt zu leiſten. a i 5 Für die wehrpflichtigen Deutſchen im Auslande iſt eine beſondere Anordnung erlaſſen. Weitere Auskünfte zur vorſtehenden Regelung er⸗ teilen die Wehrbezirkskommandos und Wehrmeldeämter. Holland und die Führerrede Erklärung des Außenminiſters de Graeff. Amſterdam, 15. Februar. Außenminiſter de Graeff hat in einer Antwort an den Abgeordneten der Erſten Kammer van Veſſem die Stel⸗ lungnahme der niederländiſchen Regierung zu dem Teil der Führrerrede vom 30. Januar dargelegt, in dem der Führer die deutſche Bereitſchaft erklärte, Holland und Belgien als unantaſtbare neutrale Gebiete anzuerkennen und zu ga⸗ rantieren. De Graeff erklärte dabei, daß die niederländiſche Regierung die in dieſem Angebot zum Ausdruck kommen⸗ den guten Abſichten voll würdige. Holland könne jedoch hinſichtlich der Unantaſtbarkeit des niederländiſchen Staats⸗ gebietes mit einem anderen Lande einen Vertrag nicht ab⸗ ſchließen, da die Unantaſtbarkeit des niederländiſchen Staatsgebietes für die Niederlande eine Selbſtverſtändlich⸗ keit ſei, die ſich nicht zum Gegenſtand eines durch die Nie⸗ derländer abzuſchließenden Vertrags eigne. ** In Berliner unterrichteten Kreiſen hört man hierzu, daß dieſe Auffaſſung Hollands keineswegs im Gegenſatz zu der von Deutſchland vertretenen Anſicht über die frerwillige Willensbeſtimmung anderer Staaten ſtehe. Der Führer hat in ſeiner Rede, auf die die Erklärung de Grageffs Bezug nimmt, ja auch ausdrücklich betont, daß das Zuſtandekom⸗ men einer ſolchen Abmachung von dem Wunſche Hollands abhänge. Die deutſche Bereitſchaft, die Unantaſtbarkeit Hollonds ebenſo zu garantieren wie die Belgiens, mache natürlich, ſo hört man in dieſen Kreiſen weiter, da Halt, wo Hollands Auffaſſung von ſeiner Stellung im internationalen Leben dazu gelangt, einen Wunſch in der Richtung des deutſchen Angebots nicht auszuſprechen. Man habe in Deutſchland vollſtes Verſtändnis für die Gehe Auffaſſung, da der Führer in ſeiner damaligen Rede in anderem Zuſammen⸗ hang davon geſprochen hatte, daß jeder Staat über ſeine eigene Sicherheit und über ihre Form und Ausmaße ſelbſt zu entſcheiden habe. Für Deutſchland ſei einzig wichtig, vor aller Oeffentlichkeit eindeutig klargelegt zu haben, daß es in jeder Form und jeder Art bereit iſt, die holländüſche Unverletzlichkeit zu garantieren und damit das Geſchwätz von einer angeblich anderen deutſchen Auffaſſung ein für allemal gründlich erledigt zu haben. Die guten Beziehungen zu Polen Wirtſchaftsabkommen um zwei Jahre verlängert. Warſchau. 15. Februar. Am Samstag ſind die deutſch⸗polniſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen abgeſchloſſen worden. Sie haben zu einer Verlängerung und Ergänzung des bisherigen Abkommens um zwei Jahre geführt. Dieſes Ergebnis wird als ein Zei⸗ chen der Stabilität und Feſtigkeit der deutſch-polniſchen Beziehungen am allgemeinen gewerkek. Es iſt darauf hin⸗ zuweiſen, daß es 5 üblich iſt, Wirtſchaftsabkommen nur für ein Jahr abzuſchließen. 1 5 Wenn die Gültigkeit des jetzt zunächſt paraphierten deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsabkommens zum erſtenmal in der Geſchichte der Handelspolitik für einen zweijährigen Zeitraum feſtgelegt wurde, ſo iſt das als ein Zeichen des Vertrauens der beiden Vertragspartner in die Stetigkeit ſowohl der wirtſchaftlichen Verhältniſſe des anderen Landes wie der beiderſeitigen freundlichen Beziehungen in allge⸗ meiner politiſcher Hinſicht anzufehen. Ueber die ische ab on des neuen Abkommens, das das frühere Wirtſchaftsabkommen vom 4. November 1935 ergänzt und verlängert, wird weiter bekannt, daß es auf der Baſis eines jährlichen Warenaustauſchs in einer Höhe von 176 Millionen Mark aufgebaut iſt. Zur Vermeidung eines Konfliktes Für Rückgabe von Togo und Kamerun. In der„Victoire“ ſetzt ſich Guſtave Herve für die Rückgabe der früheren deutſchen Kolonien ein. Er fragt zunächſt, welches Intereſſe man franzöſiſcherſeits eigentlich daran habe, ſich zu weigern, die Kolonien wiederzugeben, die Deutſchland erſt er⸗ worben und aufgebaut habe, nachdem ſich England und Frank⸗ reich bereits die beſten Stücke genommen hätten. Es ſei menſch⸗ lich zwar„verſtändlich“, daß Frankreich und England in einem Augenblick des Zornes die deutſchen Kolonien mit Beſchlag belegt hätten. Jetzt, da der Zorn verraucht ſei und eine deutſch⸗ franzöſiſche Annäherung herbeigeführt werden müſſe, um einen Konflikt in Europa zu vermeiden, könne man nur fragen: welch dumme Gier und welch dummer Stolz hindern Frankreich daran, eine kleine Geſte zu machen, die den Verſöhnungs⸗ willen gegenüber Deutſchland zutage treten läßt? Man ſolle doch nicht ſagen, daß eine ſolche Geſte nichts nütze, weil „Deutſchland ja etwas ganz anderes wolle“, „Schließlich“, fährt Herve u. a. fort,„was verliert Frank⸗ reich denn, wenn es ſeinen Teil von Togo und Kamerun wie⸗ der hergibt? Fehlt es vielleicht dann den Franzöſen an Boden 1 Füßen? Können die Franzoſen ohne Kamerun nicht eben?“ 5 Das franzöſiſche Volt ſei vernünftig genug, um zu ver⸗ ſtehen, daß Frankreich dieſe Kolonien entbehren könne, und das Volk verſtehe auch, daß alles verſucht werden müſſe, um jede Kriegsgefahr, die Europa bedrohe, zu beſeitigen. Leider ſeien aber Polititer an der Macht, denen zwar überhaupt nichts an den Deutſchland abgenommenen Kolonien liege, die aber nichts hergeben wollten, weil Adolf Hitler in Deutſchland den Klaſſenkampf beſeitigt habe. Chronik des Tages Rücktritt des Reichskirchenausſchuſſes Der Reichskirchenausſchuß hat ſeinen Rücktritt erklärt. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat den Rücktritt angenommen. Ein Verordnungswerk zur Regelung der kirchlichen Verhältniſſe auf Grund des Ge⸗ ſetzes zur Sicherung der deutſchen evangeliſchen Kirche vom 24. September 1935 wird am Montag, dem 15. d. M., im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht werden. Kameradſchaſt der Frontkämpfer Kongreß der Permanenten Inkernationalen Frontkämpfer⸗ kommiſſion. 5 Berlin, 13. Febr. In der Zeit vom 15. Februar bis 18 Februar findet in Berlin eine Tagung der Permanenter Internationalen Frontkämpferkommiſſion ſtatt, bei der 50 Delegierte aus 14 verſchiedenen Ländern anwnuſend ſein werden Folgende Länder entſenden Vertretungen: Bel, gien, Bulgarien, Deutſchland, England, Frankreich Griechenland, Italien, Jugoſlawien, Oeſterreich, Polen Rumänien, Tſchechoſlowakei, Ungarn und die Vereinigter Staaten von Amerika. Die Kommiſſion wurde im Herbſt v. J. auf Vorſchlag des deutſchen Deleganitonsführers, dee Herzogs von Koburg, in Rom ins Leben gerufen und tritt nunmehr erſtmalig zu ihrer Konſtituierung in Berlin zu⸗ ſammen. Der italieniſche Abgeordnete, der kriegsblinde Prä⸗ ſident der italieniſchen Kriegsopfer, Deleroixk, wurde in Rom zum vorläufigen Präſidenten der Kommiſſion er⸗ nannt. Die Delegierten werden empfangen vom Stellver, treter des Führers, Reichsminiſter Heß, Miniſterpräſiden Generaloberſt Göring und vom Reichskriegsminiſter Ge⸗ neralfeldmarſchall von Blomberg. Drei Todesurteile vollſtreckt Der am 30. Juli 1901 geborene Bruno Buſſe aus Berlin⸗Neukölln iſt hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts in Berlin vom 4. September 1936 wegen Mordes zum Tode verurteilt worden iſt. Buſſe hat am 17. März 1936 in Rüdnitz die Gaſtwirtin Berta Krafft aus Eberswalde erſchoſſen, die er um faſt ihr ganzes Ver⸗ mögen betrogen hatte. Gleichzeitig iſt der am 5. Dezember 1905 geborene Georg Grammens aus Berlin hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts Berlin vom 4. März 1936 wegen gemeinſchaftlichen Raubmordes zum Tode verur⸗ teilt worden war. Grammens hat am 29. Januar 1936 zuſammen mit den inzwiſchen verſtorbenen Konrad Nürn⸗ berg den 24jährigen Kaſſenboten Schröter des Mitteleuro⸗ päiſchen Reiſebüro in Berlin, Kurfürſtendamm, Ecke Joachimsthaler Straße, überfallen, erſchoſſen und des Gel⸗ des beraubt. Ferner iſt der vom Volksgerichtshof am 1. Juli 1936 wegen Landesverrats zum Tode und zum dauernden Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 30jährige Kurt Stangl aus Dresden hingerichtet worden. Botſchafter von Papen überreichte dem Dichter und Schrift⸗ ſteller Karl Hans Strobl die ihm vom Führer und Reichs⸗ kanzler aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages verliehene Goethe⸗ Medaille. Die chileniſche Regierung hat durch Geſetz der Kommu⸗ niſtiſchen Partei jede Betätigung verboten. Der Jubel in Italien Amneſtie aus Anlaß der Geburt des Thronerben. Anläßlich der Geburt des italieniſchen Thronerben wird ein königlicher Gnadenerlaß angekündigt. Die italie⸗ niſche Preſſe ſteht ganz im Zeichen des freudigen Ereig- niſſes. Die erſten Seiten der Blätter ſind ausſchließlich dem Haus Savoyen gewidmet. Sie bringen Bilder des Herrſcher- und des Kronprinzenpaares und ſchildern aus⸗ führlich den Jubel, der ganz Italien erfüllt. Die große Freude ſpricht auch aus den Telegrammen des Duce an den König und Kaiſer ſowie an den Kronprinzen, in denen Muſſolini zugleich im Namen der Regierung und des Vol⸗ kes ſeine Glückwünſche entbietet. Groß iſt die Zahl der aus dem In⸗ und Ausland ſtündlich einlaufenden Tele⸗ gramme, von denen die herzlichen Glückwünſche des Füh⸗ rers und Reichskanzlers ſowie des öſterreichiſchen Bun⸗ deskanzlers an erſter Stelle aufgeführt werden. politiſches Allerlei Schwierigkeiten im amerikaniſchen Kriegsſchiffbau. Wie amtlich in Waſhington bekanntgegeben wurde, hat die Kiel⸗ legung von drei Unterſeebooten und ſechs Zerſtörern, die be⸗ reits Anfang Dezember letzten Jahres in Auftrag gegeben wurden, noch nicht erfolgen können, In Waſhingtoner Marine⸗ kreiſen befürchtet man, daß auch die Kiellegung der beiden neuen Großſchlachtſchiffe, deren Bau in Ausſicht genommen iſt, Schwierigkeiten bereiten wird. Der Grund dafür iſt in der Oppoſition der Stahlfabrikanten gegen die Metallgeſetzgebung und die Sozialpolitik der Regierung zu erblicken.— Der Bau⸗ auftrag für drei weitere Unterſeeboote und ſechs Zerſtörer wurde an Privatwerften vergeben. „JZentraleuropäiſcher Schwindel“ Gefangene der Tſchechoſlowakei.— Tine ſcharfe Abrechnung London, 12. Februar, In der„Daily Mail“ veröffentlicht Lord Rothermere einen Artikel unter der Ueberſchrift„Die Gefangenen der Tſchechoſlowakei“. Der Fehler, ſo ſchreibt er, der mit der Schaffung jenes künſtlichen und merkwürdigen Staats ge⸗ macht worden iſt, der Tſchechoſlowakei genannt wird, kann Europa möglicherweiſe einen Krieg koſten. Von allen Feh⸗ lern, die von den„Friedensmachern“ in Paris begangen wurden, war dies der ſchlimmſte. Die Friedenskonferenz wurde dazu geblufft, die Tſche⸗ choſlowakei zu ſchaffen. Dieſer Schwindel hat 16 Jahre an- gedauert. Es iſt Zeit, daß man ihn enthüllt. Dieſer zenkral⸗ europäiſche Schwindel, der eine ſtändige Gefahr für den rieden dieſes Teiles des Kontinents darſtellt, wurde im nßereſſe der Tſchechen geſchaffen, eines verſchlagenen Volks, das es verſtanden hat, während des ganzen Kriegs mit je einem Fuß in beiden Lagern zu ſtehen und nach Kriegsende eine extravagante Belohnung von den Siegern für ſein Doppelſpiel verlangte. Obwohl die Tſchechoſlowakei 14 Millionen Einwohner hat, ſind nur 7 Millionen Tſchechen. Die Hälfte der Bevöl⸗ kerung hatte es fertiggebracht, den Reſt zu annektieren und zu beherrſchen. Selbſt nach 16jähriger ſyſtematiſcher Tſche⸗ chiſierung kann ein Drittel der Bevölkerung weder iſchechiſch noch ſlowakiſch ſprechen. Da Tſchechen und Slowaken nur 8,5 Millionen zählten, ſicherten ſich die tſchechiſchen Führer mit allerlei Art zweifelhafter Beweisführung den Anſpruch auf die Annektierung großer Blocks völlig von ihnen ver⸗ ſchiedener Völker. Auf dieſe Weiſe wurde die Tſchechoſlo⸗ wakei durch den Einſchluß von 3,25 Millionen Deut⸗ ſchen und im Süden durch die rückſichtsloſe Zuteilung von 0,75 Millionen reinblütiger Ungarn abgerundet. Dieſe beiden geſchloſſenen Kontingente von Ausländern ſind ſeitdem Gefangene der Tſchechoflowakei. Sie wurden den Tſchechen überantwortet, ohne daß man ſie gefragk hätte, als wenn ſie Vieh wären. Sie ſind demenkſprechend von den kſchechiſchen Behörden ohne Achtung ihrer Rechte und Gefühle behandelt worden. Als Gefangene eines Vol⸗ kes, das bekannt iſt wegen ſeiner Niedertracht, ſind ſie kaltblütiger Enteignung und Unterdrückung ausgeſetzt ge⸗ weſen. Die Beſchwerden der 3,25 Millionen Deutſchen, die un⸗ ter der Herrſchaft Prags leben und die in Berlin nicht un⸗ beobachtet bleiben, und die gerechte Forderung Ungarns auf Rückgabe ſeiner verlorenen Staatsangehörigen, die jenſeits der tſchechiſchen Grenze ebenfalls mitfühlende Be⸗ achtung gefunden hat, die Drachenſaat, die die Tſche⸗ chen ausgeſät haben, ſproßt rings um ſie in tödlichen Ge⸗ fahren auf. 8 Aus Furcht vor Wiedervergeltung hat die Tſchechoflo⸗ wakei im letzten Jahr einen gegenſeitigen Beiſtandspakt mit Sowjetrußland abgeſchloſſen. Mit Flugzeugen von tſchechiſchem Boden aus können bolſchewiſtiſche Bomben⸗ flugzeuge innerhalb einer Stunde über Berlin, Dresden und Breslau ſein. Vor zehn Jahren habe ich feſtgeſtellt, daß die Tſchechoſlowakei ein beunruhigendes Ele⸗ ment in Mitteleuropa iſt. Heute hängen die Kriegswol⸗ ken ſchwer um ſeine Grenzen. Vielleicht iſt für die Prager Regierung noch die Zeit der Wiedergutmachung gegeben. Aber die Tſchechoſlowakei befindet ſich noch immer unter der Kontrolle derſelben Politiker, die dieſes Zwitterland geſchaffen haben. Dr Beneſch, der Hauptgründer des tſchechoſlowakiſchen Staates, iſt nunmehr ſein Präſident. Es iſt bezeichnend, daß ſein Land nicht einen einzi⸗ 5 Freund unter ſein?“ fünf angrenzenden Staaten at. Sehr raſch in ſeinen 5 1 2* Bedingung bekanntzugeben brauchte. Schloß Greifensfein Entſchlüſſen, ſofort an die Verwirklichung des gefaßten Vor⸗ Original⸗Roman von M. Herzberg. 5² War es aber nicht eigentlich auch Wahnſinn von ihr, ſich ſelbſt und den Geliebten zu opfern, weil ihr Stolz, ihr Ehr⸗ gefühl den Zorn einer alten, herriſchen und eigenſinnigen Frau nicht zu ertragen vermeinte, nicht ertragen wollte? Dieſen Geliebten, für den ſie ſterben konnte, wenn es ſein Glück erheiſchte?— Ach, ſterben, für ihn zu ſterben war auch leichter als ein Leben voll Kränkung und Verachtung zu ertragen und den Geliebten darunter leiden und unglücklich werden zu ſehenl * Rudolf ritt, getreu dem ſeiner Schweſter gegebenen Ver⸗ ſprechen, ſchon ſehr zeitig am anderen Morgen nach Greifen⸗ ſtein hinüber und unterrichtete den Grafen von deren Liebe zu ihm und der Urſache ihrer damaligen Abweiſung, aber auch von ihrer jetzigen Bedingung für die Annahme ſeines Antrages. Dieſer erwiderte darauf keine Silbe und ließ den Freund ganz im Dunkel über die Empfindungen, welche Irenes Antwort in ihm hervorrief. Und fühlend, daß ein Mann nach ſolcher Nachricht am beſten ſich ſelbſt überlaſſen blieb, verabſchiedete Heldburg ſich ſofort nach Erledigung ſei⸗ nes Auftrages. Eine lange Weile verblieb der Graf grübelnd in ſeinem Zimmer. Daß Irene ihn liebte, wie er geahnt, gehofft, be⸗ glückte ihn unausſprechlich. Und obgleich ihn anderſeits die Bedingung, welche ſie für ihre Vereinigung mit ihm ſtellte, ſehr verdroß, ſo verſtand er doch darin ihren Stolz und ihr empfindliches Ehrgefühl, weil dieſe Eigenſchaften ſeinem eigenen Charakter, ſeiner eigenen Geſinnung durchaus ent⸗ ſprachen. Aber ſeinem Mannesſtolz und ſeinem Selbſtbe⸗ wußtſein widerſtrebte es, der Mutter dieſe Bedingung der Geliebten mitzuteilen, ſich und ſein Glück gewiſſermaßen von ihr abhängig zu machen, gleichſam ihre Erlaubnis zu ſeiner Verheiratung mit Irene zu erbitten, wie er hätte tun müſſen, wenn er ihr die ganze Wahrheit ſagte. Gelang es ihm da⸗ gegen, die Mutter der Geliebten geneigt und freundlich ge⸗ ſinnt zu machen, ſo ergab ſich ihre Einwilligung zu ſeiner Ehe mit ihr von ſelbſt, ohne daß er dieſe für ihn veinliche ſatzes zu gehen, begab er ſich hinüber in das Eßzimmer, wo die Gräfin am Kaffeetiſch bereits des Sohnes harrte, dem zu Liebe ſie ſtändig ihren Morgenſchlaf opferte, um das erſte Frühſtück mit ihm gemeinſam einzunehmen. Sie, die ihn, jeden Zug des ihr ſo teuren Antlitzes kannte, ſah an den Falten über ſeinen Brauen, an dem feſt⸗ geſchloſſenen, willensſtarken Munde, daß er ihr etwas Ernſtes, wenn nicht Unangenehmes, mitzuteilen beabſichtigte. Nach⸗ dem er ihr die Hand geküßt und ſich in ſeinen Seſſel ihr gegenüber niedergelaſſen hatte, begann er denn auch un⸗ mittelbar in beſtimmtem Tone: „Ich möchte eine wichtige Frage an dich richten, Mutter!“ „Ich bin bereit, ſie zu hören, Gernot,“ entgegnete ſie mit angenommener Sorgloſigkeit, ihm Kaffee einſchenkend, den er jedoch unbeachtet ließ. „Ich möchte wiſſen, was du eigentlich gegen Irene Held⸗ burg haſt?“ fragte er nun kurz, ſie durchdringend an⸗ ſchauend. „Was ich gegen Irene Heldburg habe?“ wiederholte ſie ganz überraſcht und höchſt widerwillig. „Ja, Mutter. Ich hege ſeit langem die Ueberzeugung, daß du ihr durchaus nicht freundlich geſinnt ſeieſt!“ „Bewahre, Gernot, du irrſt. Sie iſt ein ſehr ſchönes Mädchen, klug und gebildet“, wich ſie aus. „Es ſoll mich freuen, wenn ich mich, nach deiner Ver⸗ ſicherung, tatſächlich geirrt, und zwar aus folgenden Grün⸗ den: Du haſt mir oft eifrigſt angeraten, zu heiraten, und ich ſagte dir neulich ſchon, daß ich nachgerade ebenfalls zu dem Entſchluſſe gekommen bin, und meine Wahl iſt auf Irene Heldburg gefallen.“ „O Gernot!“ rief hier die Gräfin in einem Tone, der deutlich ihr Entſetzen und ihr Abneigung gegen das junge Mädchen offenbarte. „Haſt du etwas dagegen?“ fragte er ſchroff.„Iſt dir irgend etwas von ihr bekannt, das ſie als mein Weib unge⸗ eignet erſcheinen ließe?“ Die Gräfin ſchwieg wutentbrannt. Ihre Gründe gegen eine Verbindung ihres Sohnes mit Irene waren ſo zahlreich und bedeutend, daß ſie ſie unmöglich alle aufführen konnte. Der hauptſächlichſte, daß ſie arm und die Schweſter eines bürgerlichen Gutsverwalters ihres Sohnes und daher aänz⸗ Furchtbarer Theater brand In der mandſchuriſchen Stadt Ankung.— 50 Häuſer in Flammen.— Ueber 700 Tote. Tokio, 15. Februar. Im chineſiſchen Theater der mandſchuriſch⸗koceaniſchen Grenzſtadt Ankung brach ein Brand aus, der bisher etwa 700 Tote gefordert hat. Mehr als 200 Perſonen werden ver- mißt. Die Jahl der Verletzten iſt unüberſehbar. Die Opfer ſind meiſt Frauen und Kinder, aber auch viele Helfer aus Militär und Polizei. Das ſchreckliche Unglück entſtand durch fahrläſſiges Um⸗ gehen mit einer offenen Kerze hinter der Bühne. Die Büh⸗ nendekorationen fingen Feuer, das auf die hölzernen Gale⸗ rien und ſehr bald auf das ganze Holzgebäude und etwa 50 anliegende Häuſer übergriff. Es ereigneten ſich furchtbare Szenen, da die 1500 Be⸗ ſucher, die aus Anlaß des chineſiſchen Neujahrs gekommen waren, in wilder Flucht die Ausgänge verſperrten, wobei Frauen und Kinder erſtickten oder zertrampelt wurden. Polizei und Militär ſperrte die Stätte des Grauens ab, nachdem Dach und Galerien eingeſtürzt waren und jede weitere Rettung aus dem Flammenmeer unmöglich wurde. Angewöhnliche Streiks Ein Irrenhaus ohne Pflegeperſonal. Irland wird zur Zeit von Streiks heimgeſucht, die in mindeſtens zwei Fällen als ungewöhnlich bezeichnet zu werden verdienen. Ein geradezu einzigartiger Streik fin⸗ det im Irrenhaus von Ardee an der Nordgrenze des iri⸗ ſchen Freiſtaates ſtatt. Alle Krankenſchweſtern, die 380 Patienten betreuen ſollen, haben die Arbeit niedergelegt und das Hoſpital verlaſſen, weil ihre Forderungen nicht erfüllt wurden. 35 männliche Pfleger ſchloſſen ſich dem Streik der Krankenpflegerinnen an. Die Lage iſt um ſo ernſter, weil in dem Hoſpital eine Influenza⸗Epidemie wütet, von der über 100 Patienten betroffen worden ſind. Die Streikenden haben vor dem Hoſpital Streikpoſteß auf⸗ geſtellt, um etwaige Streikbrecher an der Wiederaufnahme der Arbeit zu verhindern. Sitzſtreik gegen Gerichtsvollzieher. Ueber einen weiteren nicht minder eigenartigen Streik wird aus Belfaſt berichtet, wo mit der Miete rückſtändige Bewohner eines ganzen Häuſerblocks gegen die Gerichts⸗ vollzieher einen„Sitzſtreik“ veranſtalteten. Sie haben ihre Häuſer mit Matratzen und Betten verbarrikadiert und an den Eingängen Inſchriften angebracht, in denen er⸗ klärt wird, daß die Inſaſſen der Häuſer gewillt ſeien, jeder Belagerung zu trotzen. Seit Tagen hat kein Ge⸗ richtsvollzieher mehr den Verſuch unternommen, in die Wohnungen einzudringen. Die Bewohner bleiben den ganzen Tag über im Hauſe und nehmen durch die Fenſter die Lebensmittel entgegen, die ſympathiſierende Nachbarn ihnen beſorgen. Endlich verdient noch ein in den Hafenanlagen von Dublin ausgebrochener Streik der Hafenarbeiter erwähnt zu werden. Güter, die in den Lagerhäuſern am Hafen liegen, können nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Streikausſchuſſes befördert werden. Seit dem Beginn des Streiks ſind derartige Erlaubnisſcheine jedoch noch nicht ausgeſtellt worden. Auch die Löſchung von Schiffen iſt durch den Streik in Mitleidenſchaft gezogen. Autoſtreik in ASA beendet Jlint(Michigan), 12. Febr. Unter dem Getköſe Tauſen⸗ der von Autohupen und dem Geheul der Fabrikſcenen räumten die„Sitzſtreiker“ die drei in Flint befindlichen Werke der General Motors Company. Damit iſt ber ſeik dem 30. Dezember 1936 durchgeführte Aukoſtreik beendek. Die General Motkors-Leitung gab bekannt, daß der Betrieb in den Autowerken am Montag wieder aufgenommen werde.— Nach der Räumung der Werke veranſtalteten die bisherigen„Sitzſtreiker“ einen großen Umzug. Die Leitung von General Motors gab die Bedingungen des Abkommens bekannt, das ſie mit der Vereinigten Auto⸗ arbeiter-Gewerkſchaft zur Beilegung des 44tägigen Streiks abgeſchloſſen hat. Darnach erhöhen die General Motors⸗ Werke die Löhne in ſämtlichen Fabriken vom 15. Februar ab um 5 Cents für jede Stunde. Das entſpricht einer Ge⸗ ſamtlohnerhöhung von 25 Millionen Dollar jährlich. Die Leitung der General Motors⸗Werke verſpricht, die Aus⸗ ſtändigen ohne Unterſchied wieder einzuſtellen. lich ungeeignet für die Stellung einer Gräfin Harrach zu Greifenſtein war, lag für ihn doch auch ſo auf der Hand, daß ſeine letzte Frage ſie maßlos erbitterte. „Iſt dir etwas von ihr bekannt, daß ſie als mein Weib ungeeignet erſcheinen ließe?“ wiederholte er ungeduldig. „Ja, und du weißt das ſo gut wie ich!“ verſetzte ſie nun trotzig.„Sie iſt nicht von dem Range, dem die zukünftige Gräfin Harrach zu Greifenſtein angehören müßte.“ „Aber Frau Lucie Walent ſchien es dir zu ſein, nicht wahr?“ fragte er gereizt. „Du vergißt, daß ſie als deine Kuſine auftrat. Die echbe Lydia wäre dir völlig ebenbürtig und eine Ehe mit ihr der mit einer Irene Heldburg tauſendmal vorzuziehen ge⸗ weſen.“ „Auch wenn letztere ſie vielleicht an innerem Wert und auch an Schönheit„tauſendmal“ überträfe?“ „Auch dann!“ verſetzte die Gräfin hartnäckig und heftig. „Du weißt, daß du herabſteigſt, wenn du ein Mädchen unter deinem Stande heirateſt.“ „Das tue ich bei Irene keinesfalls! Ich urteile nicht nach dem Adel der Geburt, ſondern nach dem der Seele und des Charakters, weil nur ein ſolcher eine glückliche Ehe verbürgt, und dieſe Ausſicht habe ich bei meiner Vereinigung mit ihr. Ich liebe ſie ſchon ſeit langem, und ich komme jetzt zu dir, dich zu bitten, dich um meinetwillen freundlich zu ihr zu ſtellen, Mutter!“ 5 „Du betrachteſt ſie alſo wirklich bereits als dein zukünf⸗ tiges Weib?“ rief ſie voller Schrecken. „Ja“, ſagte er feſt. i „Haſt du dich mit ihr ſchon richtig verlobt?“ forſchte ſie, vor einer abermaligen Bejahrung bangend. „Noch nicht. Aber du kannſt verſichert ſein, daß ich danach ſtrebe, es ſobald als möglich zu tun. Es verlangt mich ſehnlichſt danach, und ich werde meinen Entſchluß nun und nimmermehr ändern!“ „Weiß das junge Mädchen darum?“ a „Sie weiß es.“ 8 5 „Abſcheuliche, intrigante, hinterliſtige Männerfängerin!“ dachte die Gräfin, außer ſich vor Wut und 1 Was konnte ſie noch dagegen tun, wenn ihr Sohn ſich durch einen poſitiven Antrag bereits gebunden hatte?„Und wiſſen ihr Bruder und deſſen Frau auch davon?“ forſchte ſie, ſich müh⸗ ſam beherrſchend.(Fortſetzung folgt.) n * Bad iſche Chronik Der Reichsſtatthalter zu den Beamten Machtvolle Kundgebung in Karlsruhe. Karlsruhe, 15. Februar. Die Gauhauptſtadt erlebte am Samstagabend die bisher größte Kundgebung einer geeinten deutſchen Beamtenſchaft. In ſechs Marſchſäulen zogen die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter aller Zweige der Staats⸗ und Gemeindeverwal⸗ tung zur Städtiſchen Markthalle. Sie kamen aus den Krei⸗ ſen Karlsruhe, Bruchſal, Pforzheim und Raſtatt. Gauamtsleiter Mauch richtete herzliche Begrüßungsworte an den Gauleiter und Reichsſtatthalter wie auch an die zehn⸗ tauſend Köpfe ſtarke Verſammlung. Dann ergriff Gaulei⸗ ter und Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wort zu einer groß angelegten Rede über den neuen Staat und das Beamtentum. Er erinnerte an die gewaltigen Erfolge der nationalſozia⸗ liſtiſchen Staatsführung in den verfloſſenen vier Jahren und erklärte, die beſten Tugenden, die einſt das Beamtentum aus⸗ zeichneten, und ihm in der ganzen Welt Anſehen verſchafften, hätten ſich aufs neue im Leben unſeres Volkes bewährt. Da⸗ für Dank und Anerkennung zu ſagen ſei ihm, dem Gauleiter, herzliches Bedürfnis. Wohl noch nie in einem ſo kurzen Zeitabſchnitt, fuhr der Redner fort, ſeien einem Volke neue Werte in derartigen Ausmaßen geſchenkt worden, wie dem deutſchen in den letzten vier Jahren. Der Reichsſtatthalter unterſtrich, daß es in die⸗ ſem Erdendaſein nichts Höheres gibt als das Volk, alles muß ſich um dieſen Drehpunkt bewegen, weil dies im Sinne der höchſten Ordnung in dieſer Welt gelegen iſt. So wurde die Nation und das Volk in den Mittelpunkt der neuen Denkweiſe und Betrachtung aller Dinge geſtellt. Deshalb arbeiten wir an der weltanſchaulichen Erziehung unſeres Vol⸗ kes und unſerer Beamtenſchaft. Es geht um die politiſche Er⸗ ziehung der Träger der Staatsverwaltung, um die Ausrich⸗ tung und Gleichrichtung der großen Maſſe unſerer Beamten⸗ ſchaft, Angeſtellten und Arbeiter im Sinne des gigantiſchen Aufbauwerkes des Führers und im Sinne der Gewinnung einer endgültigen Baſis weltanſchaulich⸗geiſtiger Art. Der Reichsſtatthalter erklärte mit erhobener Stimme: Es iſt unſer unumſtößlicher heiliger Glaube, daß dieſes Volk nur durch die Lehre des Nationalſozialismus wieder glücklich werden kann. Deshalb tragen wir dieſe Leitgedanken hin⸗ ein in das Volk. Es gibt keine höhere Ehre als die, ein nationaler Sozialiſt zu ſein(Stürmiſcher Beifall). Und nach⸗ dem wir der Arbeit einen neuen Sinn gegeben haben, iſt es eine ſelbſtverſtändliche Ehrenſache, Arbeiter zu ſein. Der Reichsſtatthalter wandte ſich dann an die Bea m⸗ ten ſelbſt, wobei er u. a. ausführte: So wie das Leben un⸗ ſeres Volkes einen neuen Typ Menſch bedingt, ſo müſſen wir durch die nationalſozialiſtiſche Erziehung auch einen Typ des deutſchen Beamten ſchaffen, der den Lebensaufgaben ſeines Volkes ſich gewachſen zeigt. Die beſten Tugenden aus dem alten Friderizianiſchen Preußen und dem alten Bismarck⸗ deutſchland— Treue, Ehrenhaftigkeit, Fleiß, Gewiſſenhaftig⸗ keit und aufopfernde Liebe für den Staat und Staatsgedan⸗ ken— müſſen ergänzt werden durch die Notwendigkeiten un⸗ ſerer Zeit. Dieſe Notwendigkeiten ſehen wir vor allem darin, daß der Beamte heute einen feſten weltanſchaulichen Stand⸗ punkt haben muß, das heißt, daß er Nationalſozialiſt zu ſein hat(Lebhafter Beifall). Wir müſſen von ihm die geiſtige Entſchiedenheit der neuen Zeit fordern. Wir wollen, daß der Beamte mit derſelben Liebe und Hingabe dem neuen Staate dient wie die Parten es tut. Die Rede des Reichsſtatthalters löſte am Schluſſe ſtür⸗ miſchen, langanhaltenden Beifall aus, den Gauamtsleiter Mauch in Worte aufrichtigen Dankes kleidete mit der Verſiche⸗ rung, daß die Beamtenſchaft ſtets in vorderſter Front ſtehen werde, wenn es gilt, nationalſozialiſtiſche Bewährung zu eigen. Berufung an die Badiſche Hochſchule für Muſik. (). Karisratze. Unter Beibehaltung ſeiner Tätigkeit an der Würltembergiſchen Hochſchule für Muſik wurde Profeſſor Johannes Willy als Lehrer für Geſang an die Badiſche Hochſchule für Muſik in Karlsruhe berufen. Er wird ſeine Tätigkeit am 1. April d. J. aufnehmen. Profeſſor Willy iſt geborener Karlsruher, er wandte ſich zuerſt dem Lehrer⸗ beruf, den er auch praktiſch ausübte, dann dem Geſangs⸗ ſtudium zu, war mehrere Jahre am Hoch'ſchen Konſervako⸗ rium in Frankfurt a. M. kätig und gehört ſeit April 1935 der Württembergiſchen Muſikhochſchule an. Als ausübender Sänger hat er nicht nur im Inland, ſondern vor allem in der 1 in Oeſterreich und Frankreich große Erfolge erzielt. Weinheim.(Sack Holz auf den Kopf ge⸗ fallen.) Aus einem Fenſter des Dachgeſchoſſes Haupt⸗ ſtraße Nr. 160 hier fiel ein mit Holz gefüllter Sack einem durch das Leibengäßchen gehenden Mädchen auf den Kopf. Das Mädchen trug ſchwere Kopfverletzungen davon. Walldorf b. Wiesloch.(Zwei tödliche An⸗ fälle.) Bei einem Verkehrsunfall iſt det 36jährige Jakob Hornung aus Bittelbronn tödlich derunglückt. Ein junger Mann von hier kam im Sägewerk mit der elektriſchen Lei⸗ tung in Berührung und ſank tot zu Boden. ] Edingen.(Sas Signal überhört— Totge⸗ fahren.) Die ledige Anna Reichle wurde, als ſie die Straße überqueren wollte, von einem Zug der OE. er⸗ faßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtarb. An⸗ ſaheinend hat die Unglückliche das Signal des Zuges überhört. () Maiſch b. Ettlingen.(Tot gefahren.) Der 46⸗ jährige Auguſt Kühn fuhr mit ſeinem Kleinmotorrad abends heimwärts. An der Einbiegung am Bietigheimer Weg wurde er anſcheinend von einem Auto angefahren und am Kopfe verletzt. Nach Ausſagen von Augenzeugen wurde er dann von einem zweiten Auto angefahren. Ob der Tod ſchon beim erſten Unfall eingetreten iſt, oder ob das zweite Auto den Tod herbeiführte, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Verunglückte hinterläßt ſeine Frau und ſechs Kinder. Freiburg.(Ehrung für Dr. Ahlenhuth.) Der frühere Direktor des Hygieniſchen Inſtituts der Univerſität Freiburg, Geh. Reg.⸗Rat Profeſſor Dr. Uhlenhuth, wurde von der Sociedad Cubana de Biologia zum Ehrenmitglied ernannt.. () Bühlertal.(Wertvoller Münzfund.) Der Landwirt Fridolin Kohler fand bei Grabarbeiten auf ſeinem Rebberg eine Arne, in der ſich 24 Gold⸗ und über 700 Sil⸗ bermünzen befanden. Der Fund wurde dem Bürgermeiſter⸗ amt übergeben. Von ſachverſtändiger Seite wird nun das Alter der Münzen geprüft. Feldbereinigung in Baden Sitzung des Melforationshauptausſchuſſes. () Karlsruhe, 14. Febr. Der Meliorationshauptaus⸗ ſchuß trat in Anweſenheit von Miniſterpräſident Walter Köhler und Miniſterialdirektor Niermann als Vertreter des Reichsernährungsminiſteriums zu ſeiner dritten Sitzung zuſammen. Miniſterpräſident Köhler eröffnete die Sitzung mit dem Hinweis auf die ſeitherige erfolgreiche Arbeit und den Sinn des Ausſchuſſes und betonte, daß die diesmalige Sitzung in der Hauptſache einem der wichtigſten Gebiete im Rahmen des Vierfahresplanes gelte, nämlich der Feldberei⸗ nigung. zus erſter Redner ſprach der Vorſtand des Inſtituts für Wirtſchaftslehre des Landbaues an der Landwirtſchaftlichen Hochſchule in Hohenheim, Profeſſor Dr. Münzinger, über die Feldbereinigung dom wiſſenſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet. Die wohl wiſſenſchaftlichen, aber ungemein klaren und lebendigen Ausführungen erbrachten die zwingende Be⸗ weisführung, daß die Feldbereinigung eine der dringendſten Maßnahmen bedeutet, die zum Wohl der Landwirtſchaft un⸗ bedingt durchgeführt werden müſſen. Miniſterpräſident Köhler umriß in ſeinen Dankworten an den Redner noch einmal die Größe der zu bewältigenden Aufgabe und ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, daß dieſelbe auch in Baden ganz gelöſt werden wird. Im Anſchluß daran gab Oberregierungsrat Pg. Mor⸗ lock von der Abteilung für Landwirtſchaft und Domänen im Badiſchen Finanz- und Wirtſchaftsminiſterium eine inter⸗ eſſante Ueberſicht über die Entwicklung der Feldbereinigung in Baden und umriß die künftigen Aufgaben derſelben. Die Neueinteilung der Straßen⸗ und Waſſerbauverwaltung. Der Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat beſtimmt: Die Waſſer⸗ und Straßenbauämter Ueberlingen, Konſtanz, Walds⸗ hut, Bonndorf, Mosbach und Tauberbiſchofsheim geben die Landeskulturaufgaben, ſämtliche Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ ämter die waſſerbaulichen und waſſerpolizeilichen Aufgaben, außer denjenigen am Bodenſee, Rhein und Main an die künf⸗ tigen Kultur⸗ und Waſſerbauämter ab; das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Ueberlingen gibt außerdem ſein Geſchäfts⸗ gebiet am Bodenſee und Rhein an dasjenige in Konſtanz, das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Lörrach ſeine Geſchäfte am Rhein an dasjenige in Waldshut ab. In Nr. 5 des Ge⸗ ſetz- und Verordnungsblattes vom 12. Februar werden nähere Mitteilungen über die Zuſtändigkeit der Bauämter gemacht, wie ſie ſich mit Wirkung vom 1. April 1937 an aus obiger Anordnung ergibt. Aus den Nachbargauen Betrunkener Autofahrer richtet Unheil an. Ludwigshafen. Ein aus Richtung Mannheim kommen⸗ der Kraftwagenlenker geriet infolge Trunkenheit mit ſeinem Fahrzeug auf die Schutzinſel vor der Rheinbrücke und riß die Warnungsſäule um. Der Fahrzeuglenker und ein Inſaſſe kamen mit leichteren Verletzungen davon, während eine Haus⸗ angeſtellte aus Mannheim, die neben dem Fahrzeuglenker ſaß, einen Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen am Kopfe er⸗ litt. Die Schwerverletzte wurde mit dem Sanitätswagen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Das Fahrzeug wurde ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Der Füh⸗ rerſchein wurde vorläufig eingezogen und das Fahrzeug ſichergeſtellt. Schwere Ausſchreitungen auf einer Kirchweih. Pirmaſens. Ein außerordentlich feiger und hinterhältiger Aeberfall, aus der Trunkenheit und dem damit zuſammen⸗ hängenden Drang geboren, auf der Kirchweih das Meſſer zu lockern, ſtand vor dem Schöffengericht zur Aburteilung. In Oberſimten waren im letzten Herbſt die drei Pirmaſenſer Ringle, Käfer und Schwager abendliche Kirchweihbeſucher. Als ſie gegen 2 Uhr nachts mit dem Motorrad nach Hauſe fahren wollten, wurden ſie am Ortsausgang plötzlich aus dem Hinterhalt von einer ganzen Horde junger Burſchen über⸗ fallen und durch Stiche, Schläge und Fußtritte bös zugerich⸗ tet. Am ſchlimmſten erging es Ringle, der einen ſo ſchweren Bauchſtich erhielt, daß faſt alle Eingeweide austraten. Die drei Ueberfallenen mußten ins Pirmaſenſer Krankenhaus transportiert werden, wo Ringle wochenlang mit dem Tode rang. Wegen dieſer außergewöhnlich rohen Tat ſaßen nun acht junge Burſchen aus Niederſimten auf der Anklagebank. Mit Ausnahme des 21jährigen Helmut Kupper, der als Haupt⸗ täter ſeit mehr als vier Monaten in Unterſuchungshaft iſt, und des 24jährigen Reinhard Hummel leugneten alle die Beteiligung an dem Ueberfall. Kupper gab zu,„mit dem Meſſer in dem Menſchenknäuel herumgefuchtelt“ zu haben, Hummel will lediglich„in Abwehr“ draufgehauen haben. Die anderen wollen erſt nach der Keileret an den Tatort ge⸗ kommen ſein. Da es in jener Nacht ſtockfinſter war, konnten die Radaubrüder natürlich nur ſchwer erkannt oder überführt werden. Mit Hilfe eines ſehr großen Zeugenaufgebots konn⸗ ten jedoch weitere bier Burſchen als Mittäter einwandfrei feſt⸗ geſtellt werden. Kupper wurde unter Anrechnung von vier Monaten Unterſuchungshaft zu zehn Monaten Gefängnis und Haftfortdauer verurteilt. Weitere fünf Angeklagte kamen mit je zwei Monaten davon, die reſtlichen zwei mußten mangels Beweiſes freigeſprochen werden. Mordanſchlag eines Vaters auf ſeinen Sohn. — Biberach a. Riß. Der 45 Jahre alte verheiratete Michael Schaupp in Kirchberg a. d. Iller führte einen ver⸗ brecheriſchen Anſchlag gegen ſeinen gjährigen Sohn aus. Als der Kleine von der Schule heimkam, richtete der Vater ſeine ſchußbereite Selbſtladepiſtole auf das ahnungsloſe Kind und feuerte ohne jeglichen Grund los. Das Geſchoß drang in den Rücken ein und knapp am Herz vorbei. Die ſchweren Verletzungen erforderten die ſofortige Einlieferung in das Krankenhaus Illertiſſen, wo der Knabe in Lebens⸗ gefahr darniederliegt Der Täter wurde feſtgenommen. * Darmſtadt.(Zuſammenſtoß zwiſchen Omni⸗ bus und Radfahrer.) In den frühen Morgenſtunden ereignete ſich an der Ecke Rhein⸗ und Hindenburgſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Omnibus und einem Rad⸗ fahrer, Der Radfahrer wurde ſchwerverletzt und bewußtlos ins Stadtkrankenhaus eingeliefert. Es iſt ein Arbeiter aus Eberſtadt. Ab Aukounglück bei München.— ZJwei Tote. Auf der [Staatsſtraße München— Starnberg im Forſtenrieder Park rannte ein mit zwei Münchener Studenten beſetztes Perſo⸗ nenauto mit voller Wucht gegen einen Begrenzungsſtein. Die beiden Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet. Schneefälle im Allgäu. In der Nacht zum Freitag ſetzten im bayeriſchen Oberland neue Schneefälle ein. Wie als Kempten gemeldet wird, wurde der Verkehr auf den Landſtraßen durch die Schneemaſſen ſtark behindert. In Immenſtadt liegt der Schnee bis zu 70 Zentimeter und auf den Bergen ſogar 2 Meter hoch.. ſchung bedeutet. Der geſtrige zweite Februarſonntag leitete in dieſem Jahre die Faſtenzeit ein. Eine alte Bezeichnung des Sonntages„Quadrageſimae“, d, h. 40 Tage vor Oſtern, zeigt an, daß wir dieſes Jahr früh Oſtervollmond haben. „Nach regnexiſchen und trübſeligen Tagen hatten wir geſtern wieder einmal einen klarfriſchen Wintertag, Rauh⸗ reif ließ in den frühen Morgenſtunden erkennen, daß die Temperaturen unter Null ſanken. Für unſere Winterſportler waren geſtern im geſamten Schwarzwald gute Sportmöglichkeiten vorhanden und der Winterſport⸗Sonderzug war gut beſetzt. Der nahe Oden⸗ wald war ſchneearm und es war gut ſo. Dafür wies der Schriesheimer Mathaiſemarkt e nen übe aus gu len Beſuch auf. Insbeſondere viele Seckenheimer hatten Schriesheim als Ausflugsziel geſtern Nachmittag auserkoren, um einen Beſuch der landwirtſchaftlichen Ausſtellung abzuſtatten. Zahlreiche Seckenheimer Bauern hatten Tabak ausgeſtellt, während im Siloweſen und Saatgukreinigung die hieſige Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft ſich beteiligte. In den gewerblichen Räumen war unter zahlreichen Aus⸗ ſtellern die Bad. Blindenanſtallt Ilvesheim vertreten, die praktiſche Vorführungen eines Arbeitsvorganges in der Bürſtenmacherei und Stuhlflechterei zeigte. Der geſtrige zweite Februarſonntag ſtand im Zeichen des(Eintopfes“, der wiederum den großen Opferſinn und die Volksverbundenheit bewies. 9 Verkehrsunfälle. Vormittags 6 Uhr fuhr ein Kraft⸗ wagenführer aus der Gutemannſtraße kommend auf eine durch die Mittelſtraße fahrende Straßenbahn. Hierbei wurde der Kraftwagen ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt wer⸗ den.— Ein Radfahrer fuhr in ſtark angetrunkenem Zuſtande durch den öſtlichen Fahrdamm der Kronprinzenſtraße, wobei er ſi! und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete. Ecke Kron⸗ prinzen⸗ und Käfertalerſtraße verurſachte der Radfahrer einen Zuſammenſtoß mit einem Motorradfahrer. Er kam hierbei zu Fall und wurde leicht verletzt. Das Fahrrad wurde be⸗ ſchädigt. * Vor acht Jahren war der Rhein zugefroren. Während die Queckſilberſäule des Thermometers ſchon ſeit einigen Tagen über Null ſteht, erinnert man ſich, daß in dieſen Tagen vor acht Jahren bei uns eine geradezu ſibtriſche Kälte herrſchte. Bei einer Kälte bis zu 28 Grad froren Stein und Bein zuſammen; das abſolute Minimum der letzten hundert Jahre war Mitte Februar 1929 nicht nur erreicht, ſondern unterſchritten. Der Rhein war von einer 70 Zentimeter ſtarken Eisdecke in Feſſeln geſchlagen. Auf dem Eis tummelten ſich Fußgänger, man fuhr dort Rad und ſpielte Fußball auf dem zugefrorenen Strom. An vielen Stellen fuhren ſogar beladene Müllerwagen und Autos über das Eis ans andere Ufer. Ein findiger Fotograf mitten auf dem Eis verewigte Beſucher mit der Polarlandſchaft im Hinter⸗ grund. A N Der Nutzungswert des Eigenheims. Für die Ein⸗ kommenſteuer iſt auch der Nutzungswert der Wohnung im eigenen Einfamilienhaus von Bedeutung. Der Reichs⸗ finanzminiſter hat jetzt eine Verordnung über die Be⸗ meſſung dieſes Nutzungswerts erlaſſen. Sie geht vom Einheitswert für den letzten Feſtſtellungszeitpunkt aus. Als Grundbetrag für den Nutzungswert gelten 3 Prozent des maßgebenden Einheitswerts, wenn das Gebäude vor dem 1. Januar 1925 bezugsfertig wurde; 3 Prozent ſind vorgeſehen, wenn das Gebäude nach dem 31. Dezember 1924 bezugsfertig geworden iſt. Vom Grundbetrag ſind bis zu ſeiner Höhe die Schuldzinſen abzufſetzen, die mit der Nutzung des Grundſtücks zu Wohnzwecken in wirt⸗ ſchaftlichem Zuſammenhang ſtehen. Dieſe erſtmalig für die Einkommenſteuerveranlagung für das Kalenderjahr 1936 geltenden Beſtimmungen ſind nur auf Einfamilien⸗ häuſer anzuwenden, bei denen die geſamte Grundfläche nicht größer als das Zwanzigfache der bebauten Grund⸗ fläche iſt. In anderen Fällen gelten ſie als Mindeſtſätze. Verurteitte Schwarzhörer. Im Vierteljahr Oktober bis Dezember 1936 ſind 210 Fälle der Errichtung und des Betriebes nicht genehmigter Funkempfangsanlagen ſtraf⸗ rechtlich verfolgt worden. Verurteilt wurden 144 Perſonen, davon 139 zu Geldſtrafen von 3 RM. bis 100 RM. und 4 zu Gefängnisſtrafen von 2 Wochen bis zu 3 Monaten. Ein Jugendlicher wurde verwarnt. Aufwendungen der Gemeinden für Fremdenverkehr Wie„Der Fremdenverkehr“ mitteilt, wurden in den Jahren 1933 bis 1936 von den Fremdenverkehrsgemeinden rund 400 Millionen Mark für unmittelbare und mittel⸗ bare Fremdenverkehrsförderung aufgewendet. Von weit größerem Umfange ſind die Aufwendungen für 1937, die auf rund eine halbe Milliarde Mark geſchätzt werden. Von Projekten, die von den Fremdenverkehrsgemeinden aus eigenen Mitteln 1937 durchgeführt werden, entfallen, wie eine Rundfrage ergab, rund 80 Millionen Mark auf Ge⸗ ſundheit und Hygiene, 61 Millionen auf Straßen⸗ und Brückenbau, 23 Millionen auf Kurpark⸗ und Ortsverſchö⸗ nerung, 21 Millionen auf Kunſt, Theater und Muſik, 12 Millionen auf Sonnenbäder, 12 Millionen auf Sport⸗ und Aufmarſchplätze, 8 Millionen auf Jugendherber⸗ gen uſw. HJ. Motorſcharen herhören! Der Reichsſender Stuttgart überträgt am 15. Februar 1937 von 19 bis 19.45 Uhr eine Sendung„Lied des Mo⸗ tors, Lied der Jugend“. Jede Motorſchar hört die Sen⸗ dung, die eine gute Werbung für ihre Arbeit darſtellt. 7 Für jedes Wohnhaus einen„Stammbaum“. Mit den Schülern der Fichte⸗Schule zu Franzburg in Pommern hat Studienrat Hoffmeiſter in einjähriger Archivarbeit einen Stammbaum aller Wohnhäuſer der Stadt zuſam⸗ mengeſtellt, ein bisher in Deutſchland einzigartiges Unter⸗ nehmen. Dieſer„Stammbaum“ beſteht aus einer Tuſche⸗ Bare die jedes Haus in ſeinem jetzigen Zuſtande arſtellt. Eigentumsrechte, die bei den alten Bauten teilweiſe bis Außerdem enthält er Eintragungen über die 1 5 Dreißigjährigen Kriege zurückgehen, ſo daß das ganze, erk einen wertvollen Beitrag der heimatkundlichen Jor⸗ 5 5 8 5 8 5 744 7 5 Sewlinnauszug 5 Der Schriesheimer Mathaiſemarkt. Faſt 13 Millionen Kilometer! 5. Klaſſe 48. Preußſſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie g In Anweſenheit Aufſchwung des deutſchen Luftverkehrs.— Am 41 v. 9. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Sewinne . 3 5 8 mehr Fluggäſte. gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer des Miniſterpräſidenten Walter Köhler eröffnet. 5„ in den beiden Abteilungen 1 und II 5. 1 1 5 1 1 Die jetzt vorliegenden vorläufigen Betriebsergebniſſe 0 W 2555 5 8 a beinen des europälſchen Planverkehrs der Deutſchen Lufthanſa für 4. Ziehungstag 12. Februar 1937 olksfeſ des Ja 58 Wel e 9 ee das Jahr 1936 zeigen mit erfreulicher Deutlichkeit, daß In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM. markt ſtets eine beſondere Anziehungskraft, zumal meiſt der Anſtieg der Beförderungsleiſtungen, der ſeit dem Jahre gezogen das Wetter nicht mehr ſo Jas. winterlich iſt und ſich 1933 zu verzeichnen iſt, auch im vergangenen Jahr unver⸗ 2 Gewinne zu 10000 NL. 338671 oft ſogar, wie er auch am geſtrigen Sonntag der Fall] mindert angehalten hat. 4 Gewinne zu 5000 R. 14881 358031 8 5 5 5 1 5 W 555 5 5 85 Hewinne zu 3000 RM. 17 928 226073 35615 ante afrühlingsmäßig gibt. e. Die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa legten während 18 Gewint 10 2000 KU. 108978 137828 223046 247382 272291 Markttag iſt ja der Dienstag; da kommen aus dem. des Jahres 1936 allein im europäiſchen Planverkehr im 27945 285892 287948 399738 Odenwald und von der Bergſtraße die Bauern; zwar hat] gemischte ſenſt 17 5 5 1375 5 5 Aürraßg b ö miſchten Dienſt 12 009 000 Km. der Pferde- und Rindviehmarkt nicht mehr die Bedeutung[ wie früher, aber man trifft gern alte Bekannte, unterhält ſich und ſieht ſich vor allem die immer wieder lehr⸗ ine zu 1000 RWe 31825 43054 47543 57793 64223 66012 5553 85846 97522 106486 132163 146232 150529 182352 757 196436 222905 239669 241868 245907 252514 287845 288677 323010 358704 386326 Oc Gewinne zu 500 Rt. 10458 25753 und im Poſt⸗ und Frachtverkehr(die von der Lufthanſa betriebenen Reichs⸗ bahnſtrecken eingeſchloſſen) 2879 000 Km. zurück, alſo eine 46 35020 37336 Geſamtflugleiſtung von 14888 000 Km., was ge⸗ 25520 60328 72359 77106 125 3671 139162 145272 reich f irt fliche 89 f S 8 25 2 35 2 25 f 150004 162240 164911 165329 169143 175 7 202526 212661 zeiche Uandwirtſchaftliche Ausſtellung im Schulgebäude an. genüber dem Vorjahr einer Steigerung um 16,4 v. H. ent-[ 212789 220512 220999 240870 25870 9 284252 207396 Am Sonntag mittag, kurz nach Eröffnung der Aus⸗ ſpricht. 275628 279053 283819 6 359752 362040 eller 5 15, e ö 1 5 378876 375285 385680 389288 393384 ſtellung, traf 5 badiſche Miniſterpräſident Walter Ganz beſonders bemerkenswert iſt die Zahl der be⸗ 8 Genzane zu 200 Jaht 127 8580 7285 9082 10929 12492 12988 Köhler, der Schirmherr des Mathaiſemarktes, in Schries⸗[ förderten Fluggäſt e. Konnte die Deutſche Lufthanſa e 1 5 5 rere iter 1. 9 7 5 85 N e 8 0 7824 31822 32054 32757 38680 37824 39784 51897 52341 536.4 heim ein. Er wurde von Bürgermeiſter Arban empfangen] im Jahre 1935 die Rekordzahl von 165000 zahlenden[ 88823 98708 88488 82227 83358 84081 85824 67300 68777 88523 und von Landesökonomierat Dr. Krumm zu einem erſten Fluggäſten ausweiſen, ſo ſtieg dieſe Zahl für das Jahr 70191 7388(4463 74574 74821 78238 78858 80818 81651 83885 611 97013 99595 101196 101228 1262 114751 115324 116297 116967 Rundgang durch die Landwirtſchafts⸗ und Gewerbeſchau 1936 auf 231 900, alſo am 41 Prozent. Die Zahl der Flug⸗ geleitet. Inzwischen entwickelte ſich ein lebhaftes Treiben gaſtkilometer betrug 85 503 000, alſo 37,7 v. H. mehr. 8 132389 1 1398884 144823 8 4 7 6 R 5 I 5 2 1 5 2 2* 2 59848 7 28 5 im hiſtoriſchen Zehntkeller und in den Gaſtſtätten, ſowie Aehnlich iſt die Entwicklung des Gepäckverkehrs. 21 182073 183424 184447 192940 auf der Anlage, wo die Schauſteller verſchiedener Art Hier wurden 373 000 Kg.(plus 33,1 v. H.) befördert, wäh⸗ REE ihre Plätze hab rend die Zahl der Tonnen-Kilometer 196 400(plus 30,4 4 25384 252738 265106 265752 ihre Plätze haben. rend die Zahl der Tonnen⸗Kilometer 196 400(plus 30, 24 258814 282736 283166 265752 Die Ausſtellung iſt wieder von außerordentlicher v. H.) beträgt. Insgeſamt wurden 1 326 300 Kg. Luftex⸗ 05 0 0 58 30897 810 918998 Vielſeitigkeit. Die im Bezirk Mannheim vorzugsweiſe an⸗preßgüter befördert(plus 7,9 v. H). Ganz außekordentlich[315818 217244 51 52207 528046 325219 397289 zubauenden Getreide⸗ und Hackfruchtſorten werden von der] iſt die Zunahme der Luftpoſt Die Lufthanſa beförderte 346404 353989 354006 F Landwirtſchaftsſchule Ladenburg gezeigt, außerdem 40] insgeſamt 2409 000 Kg. Luftpoſtſendungen; das bedeutet[ 3570 fe 377212 87 98805 394874 Tabakproben aus den. Hauptanpflanzungsorten des Krei⸗ eine Steigerung um 83,9 v. H. Die Tonnen ⸗Kilometerlei⸗. e.„5 f 56 1 9 0 5 en Na ſes Mannheim, ferner die Vorteile der Saatgutreinigung ſtung ſtieg um 56,2 v5 H. auf 983 000. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM. an verſchiedenen Getreidearten, Gewächskäſten mit Zwi⸗ Die genannten Zahlen die ſich lediglich auf den euro⸗ 9 588 . 1 5 heſonderes Angebunasſtüick das] päiſchen Planverkehr beziehen, ſind der Erfolg der zielbe⸗ 2 Gewinne zu 19000 Nm. 308 ſchenfutterpflanzen und als beſonderes Anziehungsſtück das 5 5 ö b Gewinne zu 5000 Nd große Modell eines Bauernhofes. Die Wirtſchaftsgebäu⸗] wußken Aufbauarbeit, die vom deutſchen Luftverkehr gelei⸗ 6 Hewinne zu 3000 J den ſämtlich in neuzeſtlicher Bauweiſe ſind im Aufſchnitt] let 1 Zwiſchen London und Paris im b een 5 90 2015 400* 5 0 uin u er B ö ö Iuſſchni 5181 im Süde wife 50448 285 54839 8077 dargeſtellt, die Scheune, die Stallungen, die Tabak⸗ und Liſſabon Rom und Athen im Süden, zwiſchen Varſchau 0 5 70779 150162 5 5 77 8 5 36 Gewinne zu 1000 737 Maisſchuppen und die Silos. Bäuerliche Wohnkultur nd Moskau im Oſten und zwiſchen Stockholm, Oslo und 158190 161827 162905 274688 280565 286387 294082 33490 f 1775. i 0 ſi ige e 354299 356130 388761 383797 ſpricht aus dem einfach gehaltenen Bauernhaus. Das du ben im Norden ſpaunk ſich das gewaltige Ae 100 Gewinne 3 00 Nut. 577 13960 28888 30180 42816 81287 1 5 1 a far 75 5 as kagaus, kagein von deutſchen Verkehrsflugzeugen be⸗ 52105 61356 81812 101181 111827 112025 118098 127369 158720 ganze Anweſen, im Maßſtab 1:10 eee entſpricht] flogen wird 26389 586070 2535095 987897 54 990 275400 254 27788 ein irtſ frliche etrie 5 1 faröß 2. 0 8 8 f 389 23001 473 237677 242241 267050 272 27414 74315 1 landwirtſchaftlichen 5 1 Erbhofgrdße 5 58 Das erfreuliche Betriebsergebnis der Deutſchen Luft⸗ 285977 266003 895044 308240 205574 37189 324608 325520 325751 dürfte mit ſeinen modernen Einrichtungen manche An- hanſa ſpiegelt zugleich das Vertrauen wider, das ſich die 344926 3 38042558857 30206 eg 886080 886825 regung geben. Das Modell einer Bauernſiedlung iſt von] deutſche Handelsluftfahrt überall im Im⸗ und Ausland er⸗ 12889 4484% 17883 18392 21954 24040 280 28078 20788 der Landesbauernſchaft 1 85 e die an 1 worben hat. 2835 50209 83008 67988 71535 7353 88784 31555 52705 33888 karten auch zeigt, wo in Deutſchland und in welchem 8 289 61298 63849 87888 71536 78821 893 1488 85 5. 25 05 d 5 85500 85343 85379 89985 90757 51034 92880 8888 86978 87863 Umfang badiſche Bauern ſich angeſiedelt haben. Wein, 95495 002721 104 107205 16889 0 112800 119746 120578 Branntwein und Obſt von Erzeugern des Bezirks nehmen Trinkwaſſer als Kalklieferant 19105 83088 84449 84807 88356 57650 859537 6555 16255 einen weiteren Saal ein. Daneben hat ſich der Jung⸗ Bereits vor einer Reil i 5 182175 183020 188827 186057 18885 170238 171828 178926 e 5.. 8 Reihe von Jahren ſind Unter⸗ 77508 77 785 179 58547 202 1 5 Wie e 5 ſuchungen durchgeführt worden, die 9958 haben daß 204887 206723 285755 209551 28855 228775 17585 0 5 etder che g dw beten zeug Don 21 8 7 1 8 u 7 219480 220037 220404 220413 5 179 237664 een 9 ade 170 5 0 Ran usch fte der Zuſtand des Gebiſſes bei Schulkindern und Heeres: 237889 28889 220358 240618 9 847147 248378 248819 Geſchicklichkeit der jungen Mädchen, deren hau wrtſchaft⸗] pflichtigen weitgehend abhängig iſt von der Beſchaffenheit 249333 285094 25889 28479 2288796 269005 274487 liche Kenntniſſe aus den Proben ſteriliſierten Obſtes und[ des Trinkwaſſers, und zwar von ſeinem Gehalt an Kalk⸗ 250986 257786295144 255504 25 93 2860711 557504 308605 17 1 1. 5 10 i. N f 7 2 5 5 2 8 0 92 975 298 8 504 305 Fleiſches, aus Backwaren und zweckmäßig gedeckten Tiſchen] ſalzen in der betreffenden Gegend. Nun iſt der Kalkſalz⸗ 300529 597994 509899 58896 30278 357793 319249 320807 51898 erſichtlich ſind. Das einheimiſche Handwerk und Gewerbe gehalt der deutſchen Trinkwäſſer natürlich ſehr ſchwankend., iſt in faſt allen ſeinen Zweigen vertreten, und es befinden] Im Durchſchnitt könnte man damit rechnen, daß bei einer 353991 861838 35759 370891 372776 378885 375194 381824 38286 ſich wirklich kunſtfertige Arbeiten darunter. Ein Töpfer] täglichen Flüſſigkeitszufuhr von 177 Litern über zwei[88187 354486 895225 887446 888405 388210 meiſter aus Ladenburg dreht emſig die Töpferſcheibe und] Zehntel Gramm Kalk für den Aufbau der Knochen und Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ſtellt Bauerngeſchirr aller Art her. Die Badiſche Blinden⸗] Zähne dem Organismus zugeführt werden. e 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu je anſtalt Ilvesheim hat eine kleine Werkſtätte aufgebaut, Wie kann es da zu einem chront 8 0000, 14 zu ſe 20000, 76, zu je 10000, 166 zu je 5000, 328 zu je 8 5 5 2 8 5 hroniſchen Kalkmangel 826 ſe 2000, 2578 zu 25 1 5 16906 in der zwer blinde junge Männer Flechte eien und Bürſten] kommen, den wir ſo oft bei Schulkindern beobachten 9 9 p herſtellen. Der Schulhof iſt eine Ausſtellung für ſich, müſſen? Beim Kochen des Waſſers wird der Kalk in CCC T in der landwirtſchaftliche Fahrzeuge und Geräte zu ſehen] vielen Fällen von ſeiner löslichen Form in eine unlös⸗ ſind. Beſonderes Intereſſe finden hier die Saatreinigungs⸗ liche überführt, die vom Organismus nicht aufgenommen Mannheimer Theaterſchau anlage der Landwirtſchaftsſchule und die hervorragend J wird. Heißwaſſergetränke wie Suppen, Kaffee, Tee, bewährten Kartoffeldämpfkolonnen. Sa war es auch in Kakao uſw. kommen alſo nicht mehr als natürliche Kalk⸗ Im Natjjonalthegter: dieſem Jahr wieder möglich, der Bauernſchaft veie prak⸗ lieferanten in Frage, deren Kalk ſetzt ſich als Keſſelſtein in Montag, 15. bruar, 20 Uhr: Miete E 15 und 1. 7 55 2 57 2 7 55 5 9 55 9 Fe 7 0 tiſche Winke zu geben, die gerade für die Durchführung den Kochgefäßen ab. Damit tritt ein weiterer unerwünſch⸗ Sondermiete E 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde des Vierjahresplanes ihre große Bedeutung haben. ter Zuſtand ein, nämlich der, daß von ſolchen Wäſſern Mannheim, Abt. 524 bis 529, 549 bis 550: Bau⸗ 80 1 55 10 8. wird 1 5 e durch 1 5 d 8 c b d den en 9 6 Propheten. Schauſpiel von Robert Ober⸗ Schulen un ereine beſucht.— Morgen Dienstag vor⸗ 8 6 g 1 er. g findet eine Großkundgebung der Kreisbauernſchaft ausgelaugt werden. Um dieſe Erſcheinung zu verhindern, Dienstag, 16. Februar, 20 Uhr: Miete C 16 und 2. ſtatt.— Nachmittags iſt ein umzug der Reiterforma⸗ lann man neuerdings, wie Frau Dr. Nothnagel aus dem Sondermiete C 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde tionen und Feſtwagen durch die Ortsſtraßen, e Nc Del. 1 eh den ch 8 der ie ee Mannheim, Abt. 261 bis 264: Moliere ſpielt. eiten auf de 5 eteiligung der SDA P. berichtet, dem Kochwaſſer eine Tablette zu⸗ 358 Wh mmh auf dem Sportplatz unter Beteiligung ſetzen, die das Ausfallen von unlöslichem Kalk verhindert. 5 e 5 5 5 . 8 Man hat dabei eine geſchmackliche Verbeſſerung der Heiß⸗] Merttwoch, 17. Fer, 20 Uhr: Ws M 16 und 2. waſſergetränke und vor allem eine geringere Auslaugung ene M und für die NS.⸗Kulturgemeinde Eröffnung des Berufswettkampfes in Baden. der Gemüſe beobachtet. Dieſes Hydro-Groeck-Verfahren Mannheim, Abt. 504 bis 507: Der Evangelimann. 0 Karlsruhe Am Samstag, Sonntag und Montag läßt alſo das Leitungswaſſer auch als Heißwaſſergetränk Oper von Wilhelm Kienzl. fanden in allen Kreiſen des Gaues Baden die Teilnehmer- jetzt in Reih und Glied der Kalklieferanten treten, an Donnerstag, 18. Februar, 19.30 Uhr: Miete D 15 appelle anläßlich der Eröffnung der erſten Wettkämpfe des deren bevorzugter Stelle bisher Milch- und Milchprodukte, und 1. Sondermiete D 8: Die luſtigen Weiber Reichsberufswettkampfes ſtatt. Bei den einzelnen 57 vor allem der weiße Käſe, geſtanden haben. 5 von Windſor. Oper von Otto Nicolai. bungen ſprachen jeweils die örtlichen Hoheitsträger der Par⸗ rertag, 19. Februar, 20 Uhr: Miete H 17 und I. tei ſowie der Kreis⸗ bezw. Ortsjugendwalter 5 e Geid Sozialiſten der Tat! Sondermiete H 9 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Arbeitsfront oder der Standortbeauftragte der HJ. Im Kreis 75 Mannheim, Abt. 262 bis 263: Der Raub der Baden-Baden ſprach Gebietsführer Kemper in den Benz; Opfert für Eure Kameraden! ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und werken in Gaggenau bei der örtlichen Kundgebung. Carl Mathern. Amtliche Bekanntmachungen 8 der Etabt Mannheim. Verſammlungs⸗Kalender. Gesangbücher Oeffentliche Erinnerung. 8 8 2 N— 5 8 Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Schachvereinigung. Heute abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ 7 Zur Konfirmation Mannheim werden fällig ſpäteſtens(Nebenzimmer) Schachabend. Der fill 1 in grober Auswahl am: 5 20. Februar 1987: 5 von den ö Geschenke: Arbeitgebern an den Lohn- und Gehaltszahlungen in der Zeit vom Achtung, Landfrauen! 6 71 0 Goldfüllhalter 1 15. Februar 1937 einbehaltene 5 1 Schreibzeuge Bürgerſteuer, ſoweit die abzu⸗ Einladung! Photo-Alben A. 200 Sſlberteigt. JJ Ein Film aus dem grellen, bunten Tagebücher 1 1— 5 8 1 1% He iIimabend. f prachtvollen Leben, abenteuerlich und. erſteuer für Januar 1937. 25 8 1 desen enen ir ſe, die Henan. 8 1 15 1 i eee wozu ich Land⸗ i 5 egetränkeſteuer für Januar 1937. auen un öchter herzlich einlade.. 20. e 19515 die bis dahin i eiluasleiteri den„Kaiser von Kalifornien“ nannten f f 16 Anſtändiges. ällig 1 Vergnügungs Die Ortsabteilungsleiterin. l 8b d I U 12 al 8 ſelbſtändiges 5 elbſtändiges, 920 5 m Vergessen Sie nicht, Morgen flecßiges r n 7 heute Montag Abend letztmals Dienstag früh N von Stundungen und Forderungs⸗ 1 2 zetteln bis dahin fällig werdenden Zur beginnenden Frühſahrsſaat* Mädchen fachen in Siu empfehle ich die bekannte Dalast. ö 8 Chlachtfest. unc u. 25 gh) An dieſe Zahlungen wird erinnert. 9 90 9 g Kea Von 9 Ahr ab in 25 Haushalt. 1108 11. 1 5 Wellfleiſchm Kraut 1 zeitig entrichtet, ſo ae de— Hierzu ladet freundlichſt ein 3 Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Füllig⸗ 2 5. Ernſt Wolf Wtw geſucht. nume Cummi- Wohne jetat Neu⸗Oſtheim, Säumniszuſchlag) in Höhe von 5 i 8 215 H. Were Steuer⸗ 1.50 Meter und 1.75 Meter breit. f Stempel 555 f Taglohn-Zettel Konrad Witzſtr. 16 etrages v.. J d Der Schuldner hat außerdem die Ab L t li b Offenburgerstr. 2 a, I. Stock. für Be ahandwerker mit hohen Koſten verbundene b ager ſofor efer ar. liefert 7(nach vorgeschriebenem Inſeri eren 35 5 1 77 Oruckerei Hermann Stoll städtischen Auster) bring en elgt nicht. Ludw Lochbühler des Magnetopath zu haben in der ring Stabtkaſſe.*„ Reckar⸗Bote.. Neckar- Bote- Druckerei. Gewinn!