Nr. 38(2, Blatt), Montag, 15. Februar 1937 Neuarlige Berufsausbildung Das Ziel: der beſte Facharbeiter der Welt. Die völlige Neuordnung der Fragen der Ausbildung und Erziehung, wie ſie u. a. in der Verkündung der Adolf⸗ Hitler⸗Schulen und der Uebernahme der Berufserziehung durch die DAF. zum Ausdruck kommen, hat dem Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley Veranlaſſung gegeben, einem Preſſevertreter einiges über die Auswirkungen mitzuteilen, die ſich aus der Vereinbarung zwiſchen HJ. und DAF. ergeben werden. Dr. Ley erklärte u. a.: „Wir geben den deutſchen Menſchen nicht mehr aus der Hand, wir nehmen uns ſeiner an, ſobald er zur Schule kommt, und wir helfen ihm und führen ihn, ſolange ſeine Arbeitskraft nur irgendwie gefördert und entwickelt wer⸗ den kann. Bereits im ſiebenten Schuljahr beginnt die Berufser ziehung. In den Schulen werden Werk⸗ ſtätten errichtet, an denen die örtlichen Handwerksmeiſter mitwirken. Hier wird der Schüler an die beiden Grund⸗ ſtoffe, Holz und Eiſen, herangebracht. Wir nennen das die Robinſon⸗Klaſſe. Hier zeigt ſich, ob einer mehr zur grübelnden, baſtelnden, feinmechaniſchen Arbeit neigt oder nehr zur harten diſziplinierten Handarbeit, die ſich am Eiſen auswirken will. Das achte Schuljahr iſt bereits das erſte Jahr der Berufslehre. Dem Schüler wird ein Meiſter am Ort zugeteilt. Der theo⸗ retiſche Unterricht in der Schule läuft weiter, und der Leh⸗ rer behält die Auſſicht über den Schüler. Er wird etwa täglich ein bis zwei Stunden theoretiſchen Unterricht geben, wie er für jeden ſchaffenden Menſchen nützlich iſt, 3. B. kaufmänniſches Rechnen, Schreiben bon Geſchäfts⸗ briefen, Anlegen einer einfachen Buchhaltung, Kalkulation, Materialberechnung uſw. In der Gemeinſchaftswerkſtatt der Schule wird außerdem wöchentlich ein paar Stunden weiter gearbeitet. Im dritten Jahr kommt der junge Menſch ganz zum Meiſter in die Lehre, das vierte Jahr ſieht ihn in den Werkſtätten der DAF. oder der Induſtrie oder des Handwerks, wo die Spezialiſtenausbildung erfolgt. Völlig neu wird die Geſellen⸗ und Meiſterprüfung geregelt. 5 Ich habe mit dem Obergebietsführer Axmann vereinbart, daß im Oktober d. J. der erſte Reichsberufswettkampf für Geſellen beginnt. Wer dieſen Berufswettkampf eine feſt⸗ geſetzte Anzahl von Jahren beſtanden hat, ſoll ohne beſon⸗ dere Prüfung Geſelle werden, wobei natürlich nach Lei⸗ ſtungen gemeſſen wird. Ebenſo wird der Meiſtertitel durch eine weitere Teilnahme am Geſellenwettkampf erworben, ebenfalls unter Verzicht auf die bisherigen Meiſter⸗ prüfungen. Wir haben das Geſellenwandern eingeführt. Es hat ſich ſo bewährt, daß wir von jedem Handwerker, ehe er Meiſter wird, ein Jahr Geſellenwanderung ver⸗ langen müſſen. Als Spitze dieſes Fachſchulneubaues ſehe ich die Meiſterſchulen an. Nur wer eine dieſer Meiſterſchulen beſucht hat, kann als Fachlehrer von der DAF. anerkannt und eingeſetzt werden. Was aber bei der künftigen Menſchenbewertung den Ausſchlag gibt, das ſind die Werte, die von der Bewegung unſerem Volk neu vor Augen geführt wurden. Grund⸗ ſchule, Fachſchule, höhere Schule, Adolf⸗Hitler⸗Schulen und Ordensburgen, dies ſind die Elemente unſerer künftigen Menſchenausleſe und Menſchenführung.“ 1. 2 Einheit zwiſchen Hand⸗ und Kopfarbeiter In der Magdeburger Stadthalle fand eine große Kundgebung ſtatt, die von etwa 6000 Betriebsvertretern, Betriebsführern und ⸗obmännern beſucht war. Nach einer Begrüßungsanſprache des Gauobmannes der Arbeitsfront für Magdeburg⸗Anhalt, Standartenführer Knabe, wies der Reichsärzteführer Dr. Wagner auf die hohen Auf⸗ gaben des deutſchen Arztes hin, der wieder nur Arzt des Volkes ſein ſoll, Freund und Berater wie früher der Hausarzt. Dr. Ley wies dann in ſeiner Rede darauf hin, daß es erſt viele Kämpfe gekoſtet habe, Verſtändnis dafür zu finden, die Unterſchiede zwiſchen Kopfarbeiter und Hand⸗ arbeiter für immer verſchwinden zu laſſen. Der Arbeiter habe immer nach Anerkennung und Achtung und Ehre ge⸗ ſtrebt und immer nur ein vollberechtigtes Mitglied des Vol⸗ kes ſein wollen. Erſt der Nationalſozialismus habe ihm die Erfüllung jahrzehntelanger Wünſche gebracht. Es ſei ein neuer Begriff von Bildung geſchaffen worden. Heute gelte nicht der als gebildet, der zahlreiche Examen gemacht hat, ſondern nur der, der ein wertvolles Erbgut erhalten habe. Arbeit, Diſziplin, Ord⸗ nung und damit Schönheit ſeien Begriffe, die heute in Deutſchland nicht mehr zu trennen ſeien. Dieſer neue Begriff der Schönheit müſſe Gemeingut aller Schaffenden, vor allem auch der Unternehmer, wer⸗ den. Alle ſozialen Einrichtungen, wie Bäder, Turnplätze, Schönheit der Arbeitsſtätten, die die Unternehmer ſchaff⸗ ten, kämen letzten Endes ihnen ſelbſt zugute. r BB..... Was kocht die ſparſame Hausfrau? Montag: Semmelſuppe, Makkaroniauflauf, Salat; abends: Weißer Käſe, Schalenkartoffeln. Dienstag: Zwiebelſuppe, Rindbraten, Wirſing, Kartof⸗ feln; abends: Milchreis, Fruchtſoße. Mittwoch: Bauernſuppe(Reſte von Wirſing), Grünkern⸗ brätlinge, Kartoffeln, Feldſalat; abends: Heringsauflauf. Donnerstag: Geröſtete Haferflockenſuppe, Königsberger Klops, Schalenkartoffeln; abends: Gelbrübenſalat, Sel⸗ lerieſalat(mit Mayonaiſe), Bratkartoffeln. Freitag: Kartoffelſuppe, gedämpfter Fiſch auf der Platte, Salzkartoffeln; abends: Süße Brotſuppe. Samstag: Erbswurſtſuppe, Fiſchküchle aus Reſten vom Tage vorher, Kartoffelſalat; abends: Gebackene Eier, geröſtete Kartoffeln. 0 Sonntag: Geröſtete Grießſuppe, Schweinekotelettes, Rot⸗ kraut, Kartoffelbrei; abends: Wurſtſalat, Brot, Tee. Süße Brotſuppe: Brotreſte werden mit Waſſer zum Kochen gebracht, Zucker zugegeben und tüchtig mit dem Schneebeſen ſchlagen, bis das Brot fein verteilt iſt. Gute Ratſchläge am laufenden Band Aber nicht das Wort— die Tatbereitſchaft iſt entſcheidend. Hilfsbereitſchaft iſt eine ſchöne Tugend. Es gibt ſie in zwei Ausgaben: im Wort und in der Tat. Die erſtere iſt die billigere. Das Sprichwort, das be⸗ ſagt, guter Rat wäre teuer, irrt. Guter Rat iſt billig. Es gibt Leute, die ausſchließlich von Ratſchlägen leben, die in Ratſchlägen alles abreagieren, was ſich in ihnen aufgeſtapelt hat an Mitteilungsbedürfniſſen, penetranter Hilfsbereitſchaft, überſchüſſiger Weisheit, üppig wuchern⸗ dem Wiſſensdrang. Dieſe Leute wiſſen alles, können alles. Hat man beiſpielsweiſe einen ganz gewöhnlichen Schnup⸗ fen, ſo geht es los:„Ich habe jahrelang an Schnupfen gelitten. Da hilft nur eines: Sie machen ſich eine Schüſſel mit kochend heißem Waſſer, löſen ein bißchen Anis darin auf, nehmen ein Badetuch, kriechen darunter und atmen den heißen Anisdampf ein..“ Ein anderer Ratgeber: „Anisdampf: Hahaha! Nur mit Menthol und kalten Kompreſſen auf dem Naſenbein zu kurieren.“„Sie müſſen morgens heiß brauſen, dann kalt duſchen... Nur Oel in die Naſe tropfen, warmes Olivenöl...“ Nach Anwen⸗ dung ſämtlicher Ratſchläge dürfte der Patient aller Vor⸗ ausſicht nach ſchwere Erkältungskrankheiten haben. Neben den Geſundheitsratgebern ſtehen in würdiger Nachbarſchaft die Lebensratgeber:„Wenn Sie wüßten, was ich alles durchgemacht habe! Ich weiß Beſcheid— ſchmeißen Sie bloß Ihre Hypotheken weg, kaufen Sie Aktien! Ich ſage Ihnen genau, welche...“—„Heiraten Sie um Gottes willen bloß nicht die Eliſe. Die will nur Ihr Geld. Ich meine es gut mit Ihnen, wirklich, ehr⸗ lich...“—„Ihr Sohn iſt ſitzengeblieben? Kein Wunder bei der Erziehung, wenn der Bengel dauernd Fußball ſpielen darf. Wiſſen Sie, wie man das macht...“ Dann wären da noch die Liebesratgeber:„Ja, ſo kannſte niſcht werden. Auftreten mußte, weiße Hand⸗ ſchuhe, Scherbe im Auge, helle Gamaſchen. Menſch, ich bin doch Weltmann!“—„Sie müſſen die Pſyche der Frau mehr analyſieren, mein Lieber. Eine Frau iſt ſenſibler, Sie müſſen der Seismograph ihrer Seele und jeder leiſen Schwingung ſein.“ Berufsratgeber wiſſen es natürlich ganz genau:„Sehen Sie mal, wie ich es gemacht habe. Ich bin zu meinem Chef gegangen und habe geſagt: Lieber Mann, das können Sie mit mir nicht machen, mit mir nicht. Perſönlichkeit zeigen muß man, Perſönlichkeit.“ „Jetzt ſtöhnſt du, ich habe dir gleich geſagt, kauf' dir ein Konfitürengeſchäft...“ f Sie können alles, ſie wiſſen alles. Sie geben Tag und Nacht Ratſchläge. Wogegen niemand etwas hätte, wenn ſie auch zur Tat bereit wären, wenn ſie einen Einſatz wagen, eine Haltung beweiſen würden. Ratſchläge in Be⸗ gleitung poſitiver Hilfe, Ratſchläge als Vorbereitung einer hilfreichen Tat— wie freudig und dankbaren Herzens würden die Beratenen ſie entgegennehmen! Aber die ge⸗ werbsmäßigen Ratgeber geben keine Taten, ſondern nur Worte. Sie ſind ſogar imſtande und quälen die berat⸗ ſchlagten Opfer ſo lange, bis dieſe völlig knockout ſie be⸗ folgen. Sie tragen aber keine Verantwortung dafür, wenn der erwähnte Mann mit weißen Handſchuhen von ſeiner Freundin ſtehengelaſſen wird, wenn der erwähnte Chef ſeinen Angeſtellten achtkantig hinausſchmeißt— ſie ſind durch nichts zu enttäuſchen, zu irritieren, zu verwirren. Sie ſtehen da und geben Rat. Und nach ihnen kommt die Sintflut. Oder aber es kommt mal gonz was anderes, nicht einmal eine Backpfeife, ſondern nur ein Finger, der ſich ſachte und beſcheiden hebt und in munterer Fröhlich⸗ keit dorthin zeigt, wo bei dem anderen, dem profeſſionellen Ratgeber, eine Schraube los bezw. eine Birne weich iſt. Ein Ratſchlag, der für den Gebenden billig iſt, iſt für den Empfänger ſchlecht, ein Ratſchlag dagegen, der für den Gebenden teuer iſt, iſt für den Empfänger gut. Und da⸗ mit iſt am einfachſten und tiefſten der Sinn aller Rat⸗ ſchläge enthüllt: nicht das Wort, ſondern die Tatbereit⸗ ſchaft muß hinter ihnen ſtehen. Rückgang der Säuglingsſterblichkeit Auf einer Tagung der Reichs⸗ und Gauamtsleiter der NS.⸗Volkswohlfahrt in Schreiberhau im Rieſengebirge umriß Hauptamtsleiter Hilgenfeldt die Aufgaben für die nächſte Zeit. Die Tätigkeit des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ im Kampfe gegen die Säuglingsſterblichkeit, in der Jugenderholungspflege, in der Mütterfürſorge, in der Kindergartenarbeit und durch das NS.⸗Schweſternweſen iſt in dieſer Auswirkung zur Geſunderhaltung und Kräf⸗ tigung unſeres Volkes für die Zukunft von unſchätzbarem Wert. Bereits jetzt kann feſtgeſtellt werden, daß durch die Maßnahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ in Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Reichsmütterdienſt und dem Amt für Volksgeſundheit die Säuglingsſterblichkeit erheblich nachgelaſſen hat. Im Jahre 1932 ſtarben 7,9 v. H.(im Reichsdurch⸗ ſchnitt) der Kinder im erſten Lebensjahre, im Jahre 1936 jedoch nur 6,8 v. H. Dieſer Rückgang der Säug⸗ lingsſterblichkeit bedeutet, daß jährlich 52 000 Kinder dem deutſchen Volke erhalten bleiben. Wenn darüber hinaus noch die Tätigkeit der 32 000 Be⸗ ratungsſtellen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ ge⸗ wertet wird, ſo iſt feſtzuſtellen, daß im Jahre mindeſtens 150 000 weitere Kleinkinder vor Geſundheitsſtörungen und ſonſtigen ſchädigenden Einflüſſen, die ſich auf das Leben auswirken, bewahrt bleiben. In ſeinen weiteren Ausführungen umriß Hauptamts⸗ leiter Hilgenfeldt die Planung des von der NS. Volks⸗ wohlfahrt im Rahmen des Vierjahresplanes durchzufüh⸗ renden Ernährungshilfswerks. Zeitſchriften und Bücher. 1 Die Erbſchaftsſteuer. Von Dr. W. Spohr. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.—. Dieſe Schrift des bekannten Fachſchriftſtellers erläutert in völlig gemein⸗ verſtändlicher Weiſe das geſamte Gebiet der Erbſchafts⸗ ſteuer. Alle in der Praxis wichtigen Fragen werden durch Beiſpiele eingehend geklärt. Von beſonderer Bedeutung für jeden Leſer ſind die Ausführungen über die ſteuerlich zweckmäßigſte Form des Teſtamentes. Das Geſetz erlaubt, entſprechende Abfaſſung des Teſtamentes für die Erben eine Erſparnis an Erbſchaftsſteuer herbeizuführen. Die beſonderen Befreiungen von der Erbſchaftsſteuer beim Uebergang des Erbhofes an den Anerben uſw. ſind eben⸗ ene eee ne i eee eee e Kultur die Höchſtleiſtung der Gemeinſchaft Arbeitstagung der Reichskammer der Bildenden Künſte. „Die Arbeitstagung der Reichskammer der Bildenden Künſte im Schloß Schönhauſen in Berlin⸗Pankow wurde mit einer Reihe von grundlegenden Referaten eingeleitet. Nach der Begrüßungsanſprache von Prof. Ziegler rollte der Reichskulturwalter, SA.⸗Brigadeführer Franz Moraller, von den Grundfragen her das geſamte Problem der bildenden Kunſt unſerer Zeit auf. Das Ideal des unumſchränkten Individuums habe ſchließlich zur Diktatur des Farbenblinden in der Malerei geführt. Der geriſſene Händlerſinn der jüdiſchen Kunſtmanager habe den Bildungsſpießer von damals jedes Jahr genötigt, ein Kunſtwerk neueſter„Richtung“ ins Zimmer zu hängen. Das alles ſei nunmehr für immer in Deutſchland vorbei. Heute ſei Kultur nicht mehr eine private Angelegen⸗ heit des einzelnen, ſondern nach dem großen Führerwort die„Höchſtleiſtung der Gemeinſchaft“. Der Kulturbegriff reiche von der Sprache über alle Künſte hinweg bis an die letzten Fragen des Lebens. Kunſt ſei für uns nichts anderes als geprägter Volkscharakter, als geſtaltetes Volkstum unſeres Deutſchtums ſchlechthin. Eindringlich warnte der Reichskulturwalter vor den eilfertigen Routiniers, die vorgeben, eine patentierte na⸗ tionalſozialiſtiſche Kunſt in der Taſche zu haben. Wir hätten es gar nicht ſo eilig wie dieſe Uebereifrigen. Erſt ſolle wieder der Künſtler den Weg zum Herzen ſeines Volkes ſuchen. Dann werde dort, wo der lebendige Wille der Bewegung wirke und die nationalſozialiſtiſchen Kämpfer aufmarſchierten, auch jenes neue Raumgefühl die Bauten und die geſamte angewandte Kunſt ſchaffen, die wir brauchten. Nürnberg ſei nur ein Anfang und ein Bei⸗ ſpiel. Wir hätten Zeit zu warten und die Dinge reifen zu laſſen.„Wir haben aber auch“, ſo ſchloß Reichskulturwalter Moraller ſeine mit ſtärkſtem Beifall aufgenommene Rede, „den felſenfeſten Glauben, daß die Kunſt zu ihrer Stunde da ſein wird, die wir alle leidenſchaftlich erſehnen, und die wir als nationalſozialiſtiſche Kunſt für alle Ewigkeit anſprechen können.“ * 4 2 Futtermittel gegen Roggen Eine großzügige Umtauſchaktion. Der Appell an das deutſche Landvolk, ſich ſeiner ſtaatspolitiſchen Pflicht bewußt zu ſein und das Abliefe⸗ rungsſoll für Brotgetreide zu erfüllen, hat in allen deut⸗ ſchen Dörfern ein nachhaltiges Echo gehabt. Zahlreiche Landesbauernſchaften konnten melden, daß bereits jetzt ſchon vielfach die Ablieferungen in der vollen Höhe des Ablieferungsſolls erfolgt ſind. Dabei läuft die Friſt, inner⸗ halb deren die Brotgetreide-Ablieferungen beendet ſein müſſen, erſt am 28. Februar 1937 ab. In manchen Dörfern iſt es nun ſo, daß die Erzeuger, die bereits ihr Soll er⸗ füllt haben, noch über die Höhe ihres Ablieferungs⸗Kon⸗ tingents hinaus Roggen zur Verfügung haben. Es verſtößt gegen den Sinn des deutſchen Kampfes um die Nahrungs⸗ freiheit, wenn dieſe Roggenmengen vom Getreideerzeuger verfüttert werden. Der Vierjahresplan, zu dem der Führer das ganze Volk aufgerufen hat, verlangt vom deutſchen Volk auch, mit den deutſchen Nahrungsgütern gewiffenhaft umzu⸗ gehen. Deshalb können dieſe Roggenmengen viel beſſer dazu verwendet werden, die deutſchen Brotgetreidebeſtände auch über dieſes Jahr hinaus zu ſichern. Um jedoch die Bauern und Landwirte andererſeits ausreichend mit Fut⸗ termitteln zu verſorgen, ſoll nunmehr eine großzügige Um⸗ tauſchaktion eingeleitet werden, an der ſich alle Erzeuger beteiligen können, die ihr Lieferſoll erfüllt haben. Die Abwicklung dieſer Aktion wird ſich ſo vollziehen, daß die Verteiler den Bauern und Landwirten für ihren Roggen die gleiche Menge Futtermittel zur Verfügung ſtellen. Jeder Bauer oder Landwirt, der ſein Lieferſoll er⸗ füllt hat, wird alſo die Möglichkeit haben, ohne jeden Preisverluſt ſeinen überſchüſſigen Roggen gegen Gerſte Mais oder Maisfuttermehl einzutauſchen. Da dieſe Aktion den Zweck hat, der Brotverſorgung in weiteſtgehendem Maße Brotgetreide zu ſichern und der deutſchen Landwirtſchaft erhebliche Futtermengen zuzu⸗ führen, alſo mithelfen ſoll, Deutſchlands Kraft für die Durchführung des Vierjahresplaus zu ſtärken, iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht, daß von dieſer Umtauſchmög⸗ lichkeit jeder Bauer und Landwirt Gebrauch macht. Das gilt um ſo mehr, als Miniſterpräſident Generaloberſt Göring und der Reichsbauernführer bereits eindringlich und wiederholt das deutſche Landvolk auf ſeine große Verantwortung für die Brotverſorgung hingewieſen und eindeutig gefordert haben, daß Brotgetreide nicht verfüt⸗ tert wird. Die Umtauſchaktion wird der Landwirtſchaft die Erfüllung dieſer Pflicht weſentlich erleichtern. Die Reichsſtelle für Getreide hat die Einzeſheiten der Umtauſchaktion in einem Merkblatt zuſammengefaßt, das in der Fachpreſſe alsbald veröffentlicht werden wird und von jedem Verteiler bei der Reichsſtelle für Getreide be⸗ zogen werden kann. Handelsteil Ohne Amſatze. Die Berliner Aktienbörſe ſtand völlig im Zeichen des Wochenſchluſſes Es gab kaum Umſätze, und die e lung war nur von geringer Bedeutung. Der Montanmarkt eröffnete überwiegend feſter. Rheiniſche Braunkohlen, Rütgers und die Farben⸗Aktie waren widerſtandsfähig. Kaliwerte da⸗ gegen notierten ſchwächer. Am Markt der feſtverzins⸗ lichen Werte konnten die fünſprozentigen Mittelſtahl⸗Ob⸗ ligationen den Pariſtand überſchreiten. Reichsbahnvorzugs⸗ aktien waren ebenfalls gebeſſert, und die Umſchuldungsanleihe wurde wieder mit 91,70 notiert. 5 Am Geldmarkt war Blankotagesgeld mit 225 bis 250 Prozent wieder reichlich angeboten. 5 ——* 1 a 4 Deviſen⸗Notierungen. Belga(Belgien) 41,92(Geld) 42,00 (Brief), dän. Krone 54,32 54,42, engl. Pfund 12,165 12,195, franz. Franken 11,575 11.595, holl. Gulden 135,4 135,52, ital. Lire 13,09 13,11, norw. Krone 61,13 61,25, öſterr. e 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 62,72 62,84, ſchweiz. Franten 56,70 56,82, ſpan. Peſeta 17,48 17,52, tſchech, Krone 8,6656 8,674, amer. Dollar 2,488 2,492. 5. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seckenheim 1— 07 Mannheim 10:2 98 Seckenheim II— 07 Mannheim II 5:2 98. Seckenheim III—. Kurpfalz Neckarau III 2:4 98 Seckenheim Igd. Heddesheim Igd. 1:2 Das erſte Entſcheidungsſpiel brachte inſofern eine gewaltige Ueberraſchung, als Seckenheim auf eigenem Platze merklich als ſchwächere Mannſchaft aus dem Kampf ausſcheiden mußte. Das Reſultat iſt an und für ſich noch ſchmeichelhaft. Wäre das Schlußtrio nicht glänzend bei der Sache geweſen, dann hätte man ein anderes Ergebnis melden müſſen. 07 Mannheim ſtellt eine techniſch und kämpferiſch friſche und vollendete Mannſchaft ins Feld, die berechtigterweiſe Sieg und Punkte mit nach Hauſe genommen hat. Seckenheim wußt dieſem guten Spiel nichts gleichwertiges entgegen zu ſtellen. Was lobenswert hervorgehoben wurden muß, war die Rit lerlich⸗ keit, die beide Mannſchaften beim Spielgeſchehen an den Tag legten. Die Zuſchauer waren beſtimmt mit dem Spiel als Ganzes gewertet zufrieden. Daß das Spiel ſeine An⸗ ziehung nicht verfehlt hatte, war aus der Tatſache zu ſchließen, daß ca. 500 Mann an dem Spielgeſchehen intereſſiert waren. Schiedsrichter Schmelzer⸗Waldhof leitete dieſes wichtige Spiel vorbildlich. ch * Ilvesheim unterliegt in Neckarau, Kurpfalz Neckarau Alemannia Ilvesheim 3:2(1:2) Am geſtrigen Sonntag trat der Tabellenführer Ale⸗ mannia Ilvesheim gegen den Neuling Kurpfalz Neckarau an, wobei es eine unliebſame Ueberraſchung für Ilves⸗ heim gab, das ſich mit 3:2 geſchlagen bekennen mußte. Die Zuſchauer ſahen hier einen harten Kampf und Nek⸗ karau konnte ſich durch den Sieg, der ein äußerſt glück⸗ licher war„die wichtigen Punkte holen. Ilvesheim liegt zwar trotz der Niederlage weiter gut in Führung und wird den Meiſtertitel wohl ſicher nach Hauſe bringen, macht aber z. Zt. eine Kriſe durch. Die Platzherren griffen gleich zu Beginn energiſch an, ſie ließen ſich nicht einſchüchtern und es gab bereits in der erſten Zeit gefährlich ausſehende Momente vor dem Il⸗ vesheimer Tor. Doch die Abwehr war aufmerkſam und ließ ſich nichts entgehen; Lembach rettete in der Not. Ueberraſchend kam nun das Führungstor für Ilvesheim, doch Kurpfalz glich kurz darauf bei einem mit großem Elan vorgetragenen Angriff aus. Bei Ilvesheim klappte es nicht ſo recht, und eine zeitlang ſah man keinen geſchlof⸗ ſenen Angriff dieſer Mannſchaft. Die Platzbeſitzer waren nun dauernd überlegen, doch es gelang Ilvesheim, einen weiteren Treffer durch Hartmann zu erzielen und das Reſultat 2:1 hezuſtellen. 5 In der zweiten Hälfte gelang den ſtürmiſch vor⸗ gehenden Neckarauern bald der Ausgleich. Der Kampf erreichte nun ſeinen Höhepunkt der zeitweiſe ſehr hart war; Ilvesheim kam aber nicht mehr zu einem Kom⸗ binationsſpiel. Durch einen Elfmeter, eine Fehlentſchei⸗ dung des Schiedsrichters Naßner⸗ Schwetzingen, erzielte Kurpfalz einen weiteren Treffer und damit den Sieg. Auch die nun beſonders großen Anſtrengungen der Il⸗ vesheimer konnten nichts mehr an dem Reſultat ändern. Neckarau zeigte geſtern einen großen Eifer und bewies, daß die Mannſchaft etwas gelernt hat. Handball der Kreisklaſſe. bd.„Jahn“ 1— Ty. Neckarhauſen I 10:6(4:3) Tbd.„Jahn“ II— VfR Mannheim III 3:10 Das Verbandsrückſpiel gegen Neckarhauſen konnte Seckenheim dank energiſchen und ſiegesgewellten Einſatzes ſicher gewinnen und damit wieder 2 Punkte buchen. Vom Anſpiel weg nahmen die Einheimiſchen die Sache ernſt und ſchon nach kurzer Zeit ſtand die Partie 4:0 für S. Neckarhauſen kam dann wieder mehr auf und konnte infolge Fehlers der Hintermannſchaft das Reſultat bis zur Halbzeit auf 4:3 verbeſſern. Nach Wiederbeginn ſah man S. wieder in Front, doch wurden totſichere Sachen ausgelaſſen oder an die Latte geſchoſſen. Endlich gelang es, den Bann zu brechen und bald hat S. auf 713 erhöht. N. kam dann nochmals zu 3 Gegentoren, denen S. ebenfalls 3 Erfolge entgegenſetzte. Damit war das Spiel, das am Schluſſe etwas hart wurde, von dem einwandfrei leitenden Unparteiſchen beendet. Die zweite Mannſchaft konnte ſich gegen VfR 3. Mannſchaft nicht behaupten. — Auswärtiger Sport Fußball Meiſterſchaftsſpiele: Gau Mitkelrhein: Kölner SC. 99— VfR. Köln Mülheimer SV.— Bonner FV. SV. Beuel— Sg. Andernach Tura Bonn— Sülz 07 TuS. Neuendorf— Rhenania Würſelen Gau Heſſen: SV. Kaſſel— Heſſen Hersfeld Boruſſia Fulda— Kewa Wachenbuchen Kurheſſen Marburg— Germania Fulda Gau Südweſt: FSV. Frankfurt— Eintracht Frankfurt Wormatia Worms— Kickers Offenbach Union Niederrad— FK. Pirmaſens Sfr. Saarbrücken— SV. Wiesbaden Boruſſia Neunkirchen— FV. Saarbrücken Gau Ba den: SVg. Sandhofen— SV. Waldhof FV. 04 Raſtatt— Vf. Neckarau Germania Brötzingen— 1. FC. Pforzheim VfB. Mühlburg— Karlsruher FV. Freiburger Fc.— VfR. Mannheim Gau Württemberg: — C n DHE * E V S O- Stuttgarter SC.— BfB. Stuttgart 0:0 Sfr. Stuttgart— Sg. Cannſtatt 322 1. SSV. Ulm— Stuttgarter Kickers 2:0 SV. Göppingen— Union Böckingen 473 Handball Vorrunde um den„Adler⸗Preis“: Altenſtadt: Württemberg— Weſtfalen 46 Bamberg: Bayern— Brandenburg 4:3 Kriel: Nordmark— Baden 98 Stettin: Pommern— Südweſt 227 Eſſen: Niederrhein— Heſſen 422 Aachen: Mittelrhein— Sachſen 6:5 Königsberg: Oſtpreußen— Mitte 7:21 Görlitz: Schleſien— Niederſachſen 7:10 Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: SV. 98 Darmſtadt— Ingobertia St. Ingbert 10:3 Gau Baden: TSV. Nußloch— SC. Freiburg kampfl. f. N. Tgd. Ketſch— TSV. Oftersheim 16855 Gau Bayern: f Tad. Landshut— 1. FC. Nürnberg 887 Polizei Nürnberg— 1860 München 5.4 Fußball des Sonntag Die erſten Gaumeiſter ermittelt: VfB. Stuttgart, FC. Schalke und BfN. Köln. ieiſtern, die in wenigen Wochen die Fußballmeiſterſchaft aufnehmen, wur⸗ g die drei erſten ermittelt. Es ſind der BfB. Stuttgart in Württemberg, der FC. Schalke in Weſt⸗ falen und der VfR. Köln am Mittelrhein, alſo Mann⸗ ſchaften, die nicht zum erſtenmal zu Meiſterehren kommen. In Süddeutſchland fiel, wie ſchon einleitend erwähnt, die erſte Entſcheidung im Gau Württemberg. Der BfB. Stuttgart benötigte nur noch einen Punkt zur Meiſterſchaft, und dieſen holte er ſich im torloſen Lokalkampf gegen den Stuttgarter SC. Es überraſcht, daß der VfB. in dieſem Treffen ohne Torerfolg blieb, hatte er doch ſeine ſtärkſte Sturmbeſetzung aufgeboten. Andererſeits zeigte der Sportelub⸗Hüter Zeyher wieder ein⸗ mal hervorragende Leiſtungen, ſo daß das Unentſchieden Von den 1 Kämpfe um die d den am Sonnta ſchon gerechtfertigt war.— Durch dieſe Punkteteilung iſt der Sportclub auf den zweiten Platz gekommen, da Union Böckingen gleichzeitig in Göppingen— nicht unerwartet!— mit 3:4 verlor. Göppingen kann nun wieder hoffen, zumal Cannſtatt bei den Stuttgarter Sportfreunden nur ein 22 er⸗ reichte“— Der SS. Ulm holte ſich im 2:0⸗Spiel gegen die Stuttgarter Kickers zwei äußerſt wertvolle Punkte. Im Gau Südweſt beanſpruchte die Begegnung zwi⸗ ſchen Wormatia Worms und Kickers Offenbach das Haupt⸗ intereſſe. Bei der Pauſe führten die Wormſer mit 4:0 und ſahen wie die ſicheren Sieger aus, als Offenbach mächtig auf⸗ kam und mit drei Gegentreffern den Wormſer Sieg ernſtlich in Frage ſtellten. Mit Glück rettete der Meiſter die beiden Punkte und übernahm damit wieder die Tabellenführung. — Gleichzeitig ſchlug Wormatia aus dem Anentſchieden, das im Frankfurter Lokalkampf zwiſchen FSV. und Eintracht herausſprang, Kapital. Die Eintracht war zwar insgeſamt etwas beſſer, aber diesmal konnte ſie doch nicht den Sieg an ihre Fahne heften. Nun ſieht man mit Spannung den Kämp⸗ fen Kickers— Eintracht und Eintracht— Wormatia ent⸗ gegen! In der Abſtiegsfrage iſt auch noch alles ſo ungewiß, wie in der Meiſterſchaft, denn alle gefährdeten Mannſchaften, mit Ausnahme des SV. Wiesbaden, der nun an die vor⸗ letzte Stelle gerutſcht iſt, kamen zu Punktgewinnen. Niederrad ſpielte gegen Pirmaſens 2:2, Boruſſia Neunkirchen und FV. Saarbrücken trennten ſich 3:3 und die Saarbrücker Sport⸗ freunde ſchlugen Wiesbaden mit 3:2. In Baden ſcheint die letzte Entſcheidung tatſächlich nur zwiſchen SB. Waldhof und VfR. Mannheim zu liegen. Die Waldhöfer ſiegten im benachbarten Sandhofen leichter als erwartet mit 3:0 und der VfR. buchte in Freiburg beim FFC. ſogar einen 6:2⸗Sieg, während der 1. FC. Pforzheim im Lokalkampf gegen Brötzingen nur ein 2:2 erreichte. Aus⸗ geſchieden aus dem engeren Wettbewerb iſt damit der Frei⸗ burger FC. und auch die Pforzheimer Ausſichten ſind in An⸗ betracht der noch harrenden ſchweren Auswärtsſpiele nicht mehr allzu groß. Wie geſagt: Waldhof— VfR. machen die letzte Entſcheidung unter ſich aus! Durch die Siege von Karls⸗ ruher FV. und FV. Raſtatt über Mühlburg und Neckarau iſt in der Abſtiegsfrage keine Klärung eingetreten. Im Ge⸗ genteil: es ſind noch viele Möglichkeiten gegeben und wahr⸗ ſcheinlich werden erſt die allerletzten Spiele Klarheit bringen. Im Gau Bayern hatte der deutſche Meiſter, 1. FC. Nürnberg, zur Abwechſlung wieder einmal einen glücklichen Tag. Er ſelbſt ſchlug den BC. Augsburg eindeutig mit 5:1 und revanchierte ſich für die ſeinerzeitige 0:4⸗Niederlage. Gleichzeitig verlor der FC. Schweinfurt auf eigenem Ge⸗ lände gegen die Münchner Bayern, die ſich auf dem Schnee⸗ boden„wie zu Hauſe“ fühlten, mit 1:4. Dadurch kam ein⸗ mal der„Club“ wieder zur Tabellenführung(Fürth war ſpielfreil) und die„Bayern“ haben ſich wieder in empfehlende Erinnerung gebracht. Sie wollen anſcheinend bei der Ver⸗ gebung des Meiſtertitels doch noch ein Wörtchen mitreden. Wacker München und VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee trennten ſich nach beiderſeits ſchwachen Stürmerleiſtungen torlos, während VfB. Coburg und 1860 München 3:8 ſpielten, ein Ergebnis, das den guten Leiſtungen der Einheimiſchen nicht ganz gerecht wird. Coburgs Schichſal iſt nun wohl endgültig beſiegelt. FV. 04 Raſtatt— Pf. Neckarau 211. Die vom Abſtieg bedrohten Raſtatter holten im Treffen gegen den VfL. zwei ſehr wertvolle Punkte, nachdem ſie ſei⸗ nerzeit in Mannheim im Vorſpiel knapp den Kürzeren ge⸗ zogen hatten. Zweifellos war es ein glücklicher Sieg, denn die Gäſte lieferten das gefälligere und flüſſigere Spiel, ohne aber im Sturm in entſcheidenden Augenblicken die nötige Stoßkraft aufbringen zu können. Andererſeits legten ſich die Einheimiſchen von Anfang bis Schluß mächtig ins Zeug und ſie erkämpften ſich die beiden Punkte auf ehrliche Weiſe. Die Stärke der Raſtätrer lag vor allem wieder in der Ab⸗ wehr, die dem Neckarauer Sturm wenig Bewegungsfreiheit ließ. Ber den Gäſten war die Läuferreihe ſehr gut, aber auch die Abwehr konnte nach anfänglicher Unſicherheit gut gefallen. Daß zwei Minuten vor Schluß noch ein zweiter Verluſttref⸗ fer hingenommen werden mußte, war Künſtlerpech. Einen Punkt hätten die Gäſte mindeſtens verdient gehabt.— Raſtatt hatte zunächſt mehr vom Spiel, aber nach kaum einer Vier⸗ telſtunde ſchloß Neckarau einen guten Angriff mit erfolgrei⸗ chem Torſchuß ab. Wahl war der Schütze. Trotz klarer Feld⸗ überlegenheit konnte Neckarau das Ergebnis nicht verbeſſern, ja wenige Sekunden vor Halbzeit kam Raſtatt durch Simia⸗ ner ſogar zum Ausgleich. Das ausgeglichene Spiel in der zweiten Hälfte wurde dann doch zwei Minuten vor Schluß zu Raſtatts Gunſten entſchieden, als ein Stürmer aus einem Eckballgedränge heraus einſchoß.— 1000 Beſucher; Schieds⸗ richter war Wunder(Viernheim). Spvg. Sandhofen— SB Waldhof 0:3(0:2) Die gefährliche Sandhöfer Hürde, an der Pforzheim und VfR„hängen“ blieben, nahm der SV Waldhof leich⸗ ter und ſicherer als erwartet. Er ſchoß ſchon in der erſten halben Stunde zwei Treffer und konnte ſich dann erlauben, verhalten und auf Sicherheit zu ſpielen. So kam es, daß Sandhofen in der zweiten Hälfte zeitweiſe im Feld über⸗ legen ſpielte, ohne allerdings mit ſeinen ſchwachen Stür⸗ mern zählbare Erfolge erzielen zu können. Beim Sieger zeichneten ſich wieder Torhüter Drayß, Mittelläufer Heer⸗ mann und Außenläufer Leupold aus, aber auch die ande⸗ ren Spieler taten vollauf ihre Schuldigkeit, wenn auch nicht immer alles nach Wunſch ging. Sandhofens Stärke lag in der Abwehr, während der Sturm ſchwach war und mit einigen guten Torgelegenheiten nichts anzufangen wußte. Schon nach fünf Minutetn ſchoß Pennig auf Flanke Wei⸗ dingers das Führungsor und 20 Minuten ſpäter erhöhte Günterroth auf 2:0. Das 3:0 kam erſt fünf Minuten vor Schluß zuſtande, als Siffling einen Handelfer einſchoß. 5000 Beſucher; Schiedsrichter Schmidt(Offenburg), Eport in Kürze Chriſtel Cranz gewann bei den erſten Weltmeiſterſchaften in Cha⸗ monik den Abfahrtslauf der Frauen in überlegener Manier. Ein heftiger Schneeſturm erleichterte die Aufgabe keineswegs, ſo daß die geländekundigen Teilnehmer bei den Männern im Vordertreffen endeten und ſämtliche Favoriten geſchlagen wurden. Emile Allais gewann vor Lafforgue(beide Frank⸗ reich). R. Cranz wurde Zehnter vor H. Pfnür und R. Wörndle, G. Lantſchner Vierzehnter. Deutſche und Heeres⸗Skimeiſterſchaft. Günther Meergans(12. Komp. IR. 83 Hirſchberg) gewann in Altenberg die Deutſche und Heeres⸗Skimeiſterſchaft im zuſammengeſetzten Lang⸗ und Sprunglauf, wurde alſo Doppelmeiſter. Der 21jährige Oberjäger, der im Langlauf Siebter geworden war, überflügelte in der Kombination den Titelverteidiger Willi Bogner dank ſeiner ausgezeichneten Sprunglaufnote und verwies ihn, den Sieger des Langlaufs, auf den zweiten Platz vor Franz Reiſer und Oberj. Hieble. Meiſterſchaft im Sonderſprunglauf. Paul Schnerdenbach(Aſchberg) gewann auf der Sachſenſchanze in Altenberg die Deutſche Meiſterſchaft im Son⸗ derſprunglauf mit Sprüngen von 53,5, 58 und 61 m und Note 326,2 vor Max Meinel(Aſchberg) und dem Dresdner Jäger Heckel, der mit Sprüngen von 53 und zweimal 60 m und Note 320,3 Heeresmeiſter vor Jäger Marr(Reichenhall) wurde. Den weiteſten Sprung des Tages ſtand der Jung⸗ manne A. Neu(Oberammergau) mit 63 m. Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen. Felix Kaſpar(Oeſterreich), der ſich in der Pflicht klar in Führung geſchoben hatte, gewann erwartungsgemäß die in Wien ausgetragene Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen für Männer. Mit Platzziffer 5 und 357,768 Punkten trat der junge Oeſterreicher das Erbe ſeines großen Landsmannes Karl Schäfer an. Zweiter wurde Graham Sharpe(England) vor dem Ungar Elemer von Tertak. Boxer ſieg über Polen Zum achten Male ſtanden ſich die beſten Amateurboxrer von Deutſchland und Polen in der Dortmunder Weſtfalen⸗ halle zum Länderkampf gegenüber. Mit 11:5 Punkten er⸗ kämpften die deutſchen Vertreter ihren nun ſchon ſiebenten Sieg, nur einmal blieb Polen ſiegreich. Die Stimmung der 8000 Zuschauer in der alten Bokkampfſtätte ſtieg ſchnell auf den Höhepunkt. Als Ringrichter amtierte der Holländer Bergſtroem, Punktrichter waren Bielewicz(Polen) und Bruck⸗ mann(Köln). Von der deutſchen Mannſchaft wurden ledig⸗ lich Rappſilber und Dirkes nach Punkten beſiegt, während Vogt durch ein Unentſchieden einen Punkt abgab. Murach ſchlug ſeinen Gegner bereits in der erſten Runde k. o. Die deutſche Mann⸗ ſchaft bei der Eröff⸗ nungsfeier der 1. Ski⸗ Weltmeiſterſchaften der IS in Chamonix. 1 Beginn der 1. Ski⸗Weltmeiſterſchaften in Chamonir. Weltbid(M).