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Februar 1987 Nr. 40 Das kirchl. Befriedungswerk. Berlin, 16. Februar. Zu dem Erlaß des Führers über die Einberufung einer verfaſſunggebenden Generalſynode der Deutſchen Evangeli⸗ ſchen Kirche ſchreibt die NSK: „So ſehr der nationalſozialiſtiſche deutſche Menſch gläubig in dieſer Welt ſteht, ſo wenig Verſtändnis beſitzt er für konfeſſionelle Streitigkeiten. Wer die großen Aufgaben unſerer Zeit tätig miterlebt und in ihr mit offenen Augen ſeinen Weg geht, dem mangelt völlig das Intereſſe an vie⸗ lem, was in den letzten Jahren manche Gemüter auf kon⸗ feſſionellem Gebiet eingehend beſchäftigt hat. Wenn der Führer nunmehr allen unfruchtbaren Dis⸗ kuſſionen durch eine klärende Entſcheidung ein Ende berei⸗ tet hat, dann mag das für dieſen oder jenen eifrigen Aus⸗ landsjournaliſten, der bisher manches Zeilenhonorar durch die Auseinanderſetzung in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche verdient hatte, ein bedauerliches Ereignis ſein. Je⸗ der Deutſche aber iſt von Freude und Genugtuung ergrif⸗ fen, daß nunmehr dieſes Kapitel abgeſchloſſen wird, indem die ſtrittigen Fragen durch alle Angehörigen der Evange⸗ liſchen Kirche ſelbſt geklärt werden. Jetzt bietet ſich für manchen Gelegenheit, zu zeigen, daß er den Streit nicht um des Streites willen geführt hat, und daß er nach erfolgter Klärung ſeine privaten konfeſſionellen Meinungen und Intereſſen zurückſtellt hinter dem größeren Intereſſe der in⸗ neren Geſchloſſenheit der deutſchen Nation.“ Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt:„Der bedeutſame neue Erlaß des Führers gibt der Evangeliſchen Kirche in hochherziger Weiſe die Gelegenheit, vor aller Welt zu be⸗ weiſen, inwieweit ſie die Herzen des deutſchen Volkes anzu⸗ ſprechen verſteht. Es wird auch der Kirche nur recht ſein, daß ſie die ihr heute innewohnende Kraft vor Augen füh⸗ ren kann Der Staat aber tritt erneut den durch nichts weg⸗ zuleugnenden Beweis an, daß ſein Reich von dieſer Welt iſt und er ſich durch nichts davon abbringen läßt, die Glau⸗ bensfreiheit ſedes einzelnen unangetaſtet zu laſſen. Die Skunde der Evangeliſchen Kirche iſt da! Es liegt bei ihr, wie ſie die große Gelegenheit zu nutzen verſteht. Der Erlaß des Führers birgt alle Vorausſetzungen, die es der Evangeliſchen Kirche ermöglichen, nunmehr endgültig und allumfaſſend in ihren Reihen Frieden zu ſtiften. Das deut⸗ ſche Volk wird die Evangeliſche Kirche danach beurteilen, wie ſie die Regelung der innerkirchlichen Fragen in Ein⸗ klang zu bringen weiß mit dem Umbruch unſerer Jeit.“ Falſche Propheten Raſche Enklarvung einer Auslandshetze. Berlin, 17. Februar. Ueber den Rücktritt des Reichskirchenausſchuſ⸗ 9 und ſeine vermeintlichen Folgen wußte ein Teil der uslandspreſſe in den Tagen zwiſchen dem 13. und 15. Februar folgendes zu orakeln: Der„Daily Telegraph“ behauptete, daß„hiermit der letzte Verſuch einer Verſöhnung endgültig geſcheitert ſei und man nunmehr geſetzgeberiſche Maßnahmen erwarte. Man erwarte zunächſt finanzielle Druckmaßnahmen gegenüber der Kirchenoppoſition. Wenn dies nichts nütze, werde Mi⸗ niſter Kerrl wahrſcheinlich zu der Waffe der Schutzhaft und des Konzentrationslagers greifen.“ Die„Bafler Nachrichten“, die ihre Informationen an⸗ geblich aus kirchlichen Kreiſen ſchöpften und damit für ihre eigene Anſicht deutſche Gewährsmänner vorzuſchieben ver⸗ ſuchten, ſprachen bereits am 13. Februar die Befürchtung aus,„daß der Staat die Gelegenheit benutzt, um eine totale Gleichſchaltung der Kirche zu erreichen. Für die Kirche dürfte die ſchwerſte Zeit bevorſtehen. Wenn der Staat dieſe Aufgabe auf ſeine Weiſe übernimmt, wird er die Bekennt⸗ niskirche in die Parole einer illegalen Organiſation ma⸗ nöprieren.“ Die„Bafler Nachrichten“ ſprachen weiter da⸗ von, daß„die Kirche mit Gewalt gehindert werde, für die Verkündung des Evangeliums zu tun, was ihre Pflicht iſt.“ Das gleiche Blatt prophezeit am 15. Februar:„Es wurde deutlich, daß mit einer weiteren Verſchärfung des Kirchen⸗ regiments gerechnet werde. Jetzt noch vorhandene Freihei⸗ ten werden gefährdet ſein.“ Die„Neu⸗ Züricher Zeitung“ meldet unter dem 14. Fe⸗ bruar aus Berlin,„man müſſe damit rechnen, daß jetzt wie⸗ der größere Verfolgungen einſetzten, daß der Kampf der Kirchengegner unverhüllter in Erſcheinung trete und das Wenige an Freiheit, das der Kirche noch geblieben ſei, ihr weggenommen werde.“ Die„Neue Züricher Zeitung“ ſpricht von der„allmäh⸗ lichen Vernichtung der Evangeliſchen Kirche in Deutſchland, die ſich nicht in großen Geräuſchen bemerkbar mache. Die vorgeſehene Entwicklung gehe den Regenten noch nicht ſchnell genug und ſoll beſchleunigt werden. Alſo müſſe man jetzt wieder ein Stück weiter in den angeblich reſpektierten In⸗ nenraum der Evangeliſchen Kirche hineingreifen, um dieſe Inſtitution zu vereichten“. * Wiederum hat ein Teil der Auslandspreſſe die Gelegen⸗ heit benutzt, um Brunnenvergiftung übelſter Art zu trei⸗ ben Es iſt die alte Methode, die ſattſam bekannt iſt: Wenn einem gerade kein Stoff für Greuelmeldungen einfällt, er⸗ geht man ſich in unſinnigen Vorausſagen, die, aus einer zerſetzenden Phantaſie geboren, dem gleichen Zweck dienen, einem leichtgläubigen Publikum Prophezeiungen aufzuti⸗ ſchen, bei denen es dem Schreiber nur auf das Verleumden um des Verleumdens willen ankommt. Wohl ſelten in der Geſchichte wurde ein Schwindel ſo ſchnell entlarvt. Wäh⸗ rend man ſich darum bemühte, unſaubere Machenſchaften in n ese die Welt zu ſetzen, Haß und Zwietracht zu ſäen, arbeitete der Führer an einem weitherzigen Befriedungswerk, das durch ſeinen großzügigen Erlaß über die Einberufung einer Generalſynode ſeine Krönung fand. In 24 Stunden war 15 mehr von dem Spuk der Auslandshetze übrig ge⸗ lieben. Internationale der Frontkämpfer Der neue Pazifismus.— Anſprache des Reichskriegs⸗ miniſters. Berlin, 17. Februar. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Reichsk⸗iegsmini⸗ ſter Generalfeldmarſchall von Blomberg, gab Dienstag nachmittag zu Ehren der Teilnehmer des erſten Kongreſſes der Ständigen Internationalen Frontkämpferkommiſſion einen Empfang im Haus der Flieger. Der Vorſitzende des Präſidialrates der Vereinigten deutſchen Frontkämpferver⸗ bände, NSgK⸗Obergruppenführer Herzog von Coburg, ſtellte dem Miniſter die Mitglieder der Kommiſſion vor und 580 ihm gleichzeitig namens der alten Frontkameraden den Dank für die Einladung aus. An der Seite des Reichs⸗ kriegsminiſters hatten der vorläufige Präſident der Inter⸗ nationalen Kommiſſion, Deleroix⸗Itallen, und Jean Goy von der franzöſiſchen Abordnung Platz genem⸗ men. Generalfeldmarſchall von Blomberg hielt an ſeine Gäſte eine längere Anſprache, in der u. a. ausführte: Kameraden! Wenn ich Sie, die Kameraden aus dem gro⸗ ßen Kriege, mit dieſem Ehrentitel anſpreche und im Namen der deutſchen Wehrmacht herzlich willkommen heiße, dann fordert der Sinn des Wortes Kamerad, daß wir alle unſer Denken und unſer Handeln nach jenen Werten und Tugen⸗ den ausrichten, die zu allen Zeiten und in allen Völkern die ſoldatiſche Kameradſchaft gekennzeichnet haben. Kamerad ſein heißt tapfer ſein; Kameradſchaft fordert Vertrauen; Ka⸗ meradſchaft gibt es nur zwiſchen freien, ehrliebenden und gleichberechtigten Menſchen und Völkern Kameraden helfen einander; das Weſen wahrer Kameradſchaft liegt darin, ein gemeinſames Schickſal gemeinſam zu tragen. Zwei Jahrzehnte faſt ſind ſeit dem Weltkriege vergan⸗ gen. Es hat nicht an internationalen Verſuchen und Be⸗ mühungen gefehlt, die Folgen dieſes ſchrecklichen Geſchehens gutzumachen und die Wiederkehr des Krieges zu verhin⸗ dern. Die meiſten dieſer Verſuche ſind fehlgeſchlagen, ſind deshalb geſcheitert, weil die Kameradſchaft nicht hin⸗ ter ihnen ſtand. Jetzt kämpft eine neue„Internationale“, die Internationale der Frontkämp fer, für das gleiche Ziel. Ich glaube, daß dieſe Internationale das größte Recht und die größte Ausſicht einer erfolgreichen öſung auf ihrer Seite hat. Wer kennt den Krieg beſſer als Sie, meine Kameraden? Wer hat größere Opfer auf dem Altar des Vaterlandes gebracht als die gefallenen Soldaten aller Nationen, als die Frontkämpfer, die am eigenen Leib die Wunden jenes Krieges durchs Leben tragen? Wer kann überzeugender für den Frieden der Welt kämpfen als die Soldaten des letzten Weltkrieges? Das iſt eine neue Art des Pazifismus. Sie enkſpringt micht der Feigheit und Würdeloſigkeit, nicht der Selbſtſucht und der Schadenfreude. Sie gibt dem Cäſar, was des Cäſar iſt, aber auch Gott, was Gott gehört. Dieſer Pazifismus bejaht aus heißem Herzen den Frieden, er bejahl aber auch das Recht und die Pflicht aller Völker zur Landesverteidi⸗ gung. Dieſer Pazifismus bekennt, daß es ehreavoll iſt, für fein Vaterland zu kämpfen und zu leiden. Die Achtung der eigenen Ehre und des gleichen Rechtes aber iſt gleichbeden⸗ tend mit der Anerkennung und der peinlichen Achtung der Ehre und des Rechtes der Nachbarn. Dieſem Gedanken Bahn zu brechen, iſt die Aufgabe der Frontkämpfer aller Völker. Dieſem Ziel dient auch die jetzige Tagung. Es iſt ein Lichtblick am bewölkten Ho⸗ rizont der Politik, daß ſich hier in Verlin die Vertreter von 14 Nationen zuſammenfinden, um mit gutem Willen der Völkerverſtändigung und dem Völkerfrieden zu dienen. Ich wünſche Ihnen, meine Kameraden, dazu vollen Erfolg! Sie lernen in Deutſchland ein Reich und ein Volk kennen, das unendliches Leid erduldet hat, das jetzt mit einer heroiſchen Kraftanſtrengung an ſeiner Wiedergeburt arbeitet, das nichts ſehnlicher wünſcht und nichts dringender braucht als den eigenen Frieden und den Frieden der Welt. b Nehmen Sie dieſe Ueber zeugung mit in Ihr Vaterland! Seien Sie Bannerträger eines neuen Idealismus, eines Ideals, das alle Völker verbinden und alle Feindſchaften begraben kann. Seien Sie Apoſtel ſoldakiſcher Kamerad⸗ ſchaft! Der Miniſter dankte dem Präſidenten Delcroix und den Vertretern England, Frankreichs und aller anderen Natio⸗ nen dafür, daß ſie es ermöglicht haben, dieſe Tagung in Deutſchland abzuhalten. Er leerte ſein Glas auf das Ideal der echten Kameradſchaft der Frontkämpfer. f Kranzniederlegung am Ehrenmal Im Rahmen einer würdig ausgeſtalteten Feierſtunde unter Beteiligung von zwei Ehrenkompanien des Berliner Wachregimentes und der Wachtruppe der Luftwaffe legten am Dienstag mittag die zur erſten Tagung der Permanen⸗ ten. Internationalen Frontkämpfer⸗Kommiſſion in der Reichshauptſtadt verſammelten 51 Frontkämpfer aus 14 Nationen mit ihrem Präſidenten Delcroix⸗Italien an der Spitze am Ehrenmal Unter den Linden einen großen Kranz — 3 zum Gedächtnis ihrer im Weltkrieg gefallenen Kameraden nieder. i a ö f * 3 1 0 und Deulſchland zu machen. Das ſei ihnen nicht ge ⸗ lu „ 17 Jahre NS DA ründungsfeier in der Haupkſtadt der Bewegung. n, 17. Febr. Der Traditionsgau München⸗Ober⸗ bayern gibt bekannt: Die Nationalſozigliſtiſche Deutſche Arbeiterpartei begehl am 24. Februar 1937 ihren Gründungskag. Wie alljährlich, ſo werden ſich auch in dieſem Jahre die älteſten Kämpfer der Bewegung an dieſem Tage im denkwürdigen Hofbräu⸗ hausſaal verſammeln. Infolge der beſchränkten Platzverhältniſſe wird eine Pa⸗ rallel⸗Kundgebung im Löwenbräukeller ſtattfinden. Teilnahmeberechtigt an der Feier im Hoforäu⸗ haus ſind: 1. die Inhaber des Blutordens, die gleichzeitig im Beſitze des Goldenen Ehrenzeichens der Partei ſind 2. die Inhaber des Blutordens 3. die Inhaber des Goldenen 14 Ehrenzeichens 4. die Sterneckergruppe. Teilnahmeberechligt an der Feier im Löwenbräukeller ſind: 1. die Inha⸗ ber des Blutordens, die infolge Platzmangel im Brauhaus nicht unterkommen können 2. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der Partei, die infolge Platzmangel im Hof⸗ bräuhaus dort nicht unterkommen können. Die Teilnahme an der Feier im Hofbräuhaus kann nur in beſchränktem Maße erfolgen, da ſich eine große Anzahl von Altparteigenoſſen aus dem ganzen Reich gemeldet hat. Die auswärtigen Teilnahmeberechtigten, die der Par⸗ teigründungsfeier beiwohnen wollen, müſſen bis ſpäteſtens 20. Februar einen Antrag bei der Gauleitung der NSDAP. München, Prannerſtraße 20, ſtellen. Anläßlich der Parteigründungsfeier am 24. Februar 1937 hält die SA Gruppe Hochland in der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung eine große Führertagung ab, bei der Stabschef Lutze das Wort ergreifen wird. eee Itvei Kranzniederlegungen in Gibraltar. Dondon, 16. Febr. Wie Reuter aus Gibraltar meldet, legten Offiziere und Mannſchaften des zurzeit im Hafen von Gibraltar liegenden deutſchen Panzerſchiffes„Deutſchland“ einen Kranz an dem Denkmal für Leutnant Nießemann und die vier Matroſen der preußiſchen Korvette„Danzig“ nie⸗ der, die im Auguſt 1856 durch Rifkabylen bei Melilla getö⸗ tet worden waren. Später legten die deutſchen Flottenmit⸗ glieder einen Kranz auf den Gräbern der Offiziere und Mannſchaften des engliſchen Kriegsſchiffes„Britannia“ nie⸗ der, das im Weltkrieg in der Meerenge von Gibraltar tor⸗ pediert und verſenkt worden war. Verdiente Abfuhr Polens Preſſe gegen die neuen Pariſer Lügen. Die geſamte Warſchauer Preſſe nimmt gegen die Lü⸗ genkampagne der Pariſer. in der Danziger Frage Stellung. Selbſt„Kurjer Warſzawſki“, der die alarmieren⸗ den Falſchmeldungen über Danzig in großer Aufmachun verbreitete hatte, und deſſen Pariſer Korreſpondent ſich au heute noch als einziger bemüht, ihnen durch Zitate aus Pa⸗ riſer Hetzblättern einige Bedeutung zu geben, bezeichnet die ene in ſeiner Ueberſchrift als grundloſe Alarmge⸗ rlichte. „Expreß Poranny“ ſchreibt in ſeinem Leitartikel, die Dummheiten der Pariſer Preſſe ſeien von deutſcher amtli⸗ cher Seite bereits energiſch dementiert worden, und die deutſche Preſſe äußere ſich mit Empörung darüber. Es ſei möglich, daß die abſurden Gerüchte von ſenſationslüſternen Pariſer Journaliſten ausgingen. Wahrſcheinlicher ſei jedoch, daß die Gerüchte von Leu⸗ ten ausgingen, die an der Trübung der Beziehungen zwi⸗ ſchen den Völkern Inkereſſe hätten, und die in erſter Linie davon kräumen, Zwietracht zwiſchen Polen und Deulſch⸗ land zu bringen. Bei der letzten Bölkerbundstagung in Genf b gewiſſe internationale Kreiſe, die unter ſowjetruſſi⸗ chem Einfluß ſtünden, alle erdenklichen Mittel angewandt, um die Erledigung der Danziger Frage zu hinterkreiben und aus der Freien Skadt Danzig einen Jankapfel zwiſchen ungen, und jetzt komme plötzlich die neue Danziger Sen⸗ 11 Man könne ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß ie jetzigen Alarmgerüchte ein neues Glied in der Ser diefer dunklen Machenſchaften ſeien. f Herzlicher Empfang Faupels Deutſchlands neuer Bolſchafter auf dem Wege nach Salamanca. Der deutſche Botſchafter bei der ſpaniſchen Nationalregie⸗ rung, General Faupel, traf, aus Berlin kommend, auf der Reiſe nach Salamanca in Irun ein. Am Dienstag veran⸗ ſtaltete der deutſche Konſul in San Sebaſtian anläßlich der Durchreiſe des deutſchen ee einen Empfang, an den ſich eine große Parade anſchloß. General Lopez Pinto vereidigte in Gegenwart Botſchafter Faupels mehrere tau⸗ ſend Rekruten der Nationalarmee, die er zu aufrechtem Kampf für ein freies nationales Spanien gegen die jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſche Weltrevolution aufforderte. 8 General Pinto richtete dann ſehr freundliche Begrü⸗ ungsworte an unſeren Botſchafter, in denen er die deutſch⸗ paniſche Freundſchaft feierte. Der General brachte ein Hoch auf den Führer und Deutſchland aus. Botſchafter Gene ⸗ ral Faupel dankte dem ſpaniſchen General und gedachte zum Schluß ſeiner Anſprache General Francos und des 0 1 8 Volkes. Anſchließend reiſte Botſchafter General aufel nach Burgos weiter. Am Mittwoch nachmittag wir er in Salamanca eintreffen.. 142000 Doſen Fleiſch WH W. Spende des deutſchen Fleiſcherhandwerks. Berlin, 17. Febr. Der Reichsinnungsmeiſter des Flei⸗ ſcherhandwerks, Willy Schmidt⸗Nordſtemmen, überreichte dem Reichsbeauftragten für das WoW, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, im Auftrag des geſamten deutſchen Fleiſcher⸗ handwerks eine Urkunde über die Spende von 142 785 Fleiſch⸗ und Wurſtdoſen. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ſprach dem Reichsinnungs⸗ meiſter für die aufopfernde Einſatzbereitſchaft des Fleiſcher⸗ handwerks im Dienſt unſeres Volkes ſeinen Dank aus.— Die Winterhilfsſpende des Fleiſcherhandwerks hat die vor⸗ jährige Sammlung um 10 000 Pfund Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren übertroffen. Großzügige Bauernſiedlung 600 neue Erbhöfe aus Domänenland. . Erfurt, 17. Februar. Die thüringiſche Regierung hat auf Anregung des Reichs⸗ ſtatthalters Gauleiters Sauckel einen umfaſſenden Sied⸗ lungsplan aufgeſtellt, der Domänenland zur Schaffung und Erweiterung von Erbhöfen zur Verfügung ſtellt und damit die Möglichkeit gibt, in größerem Umfang zweite und dritte Bauernſöhne, landwirtſchaftliche Beamte und bauernfähige Landarbeiter auf neuen Erbhöfen anzufetzen. Im Laufe der nächſten ſechs Jahre werden vom Land Thüringen rund 21000 Morgen Domänenbeſitz bereitge⸗ ſtellt. Die großzügige Maßnahme wird einen Siedlungser⸗ folg von 200 neunen Bauernhöfen zu je 60 Morgen haben, 23 Keſtgüter mit zuſammen etwa 5000 Morgen bleiben be⸗ ſtehen und etwa 250 kleinere und mittlere landwirtſchaft⸗ liche Betriebe werden durch Landzuteilungen auf einer Fläche von rund 4000 Morgen zu wirtſchafklich geſunden Erbhöfen ausgeſtaltet. Man rechnet damit, daß der ſechs⸗ jährige thüringiſche Sſedlangsplan mik rund 600 neuen Erbhöfen abſchließt. **. Die gleichen Ideale Ikalieniſcher Gaſt auf der Ordensburg„Vogelſang“. Köln, 16. Februar. Präſident Tullio Cianetti, der Zeuge der Ehrungen war, die die Stadt Köln dem Schöpfer und Leiter der DAF, Dr. Ley, darbrachte, begann mit drei engeren Mitarbeitern ſeine Studienreiſe durch Deutſchland. Das erſte Ziel war die Ordensburg„Vogelſang“ 500 Junker waren mit ihren Lehrern im Burghof zum Empfang angetreten. Nach dem Abſchreiten der Front machte Dr. Ley mit den Gäſten einen Rundgang durch das Gelände und die Räume der Burg. Der Burgkommandant begrüßte Präſi⸗ dent Cianetti als den erſten ausländiſchen Gaſt dieſer Burg und beglückwünſchte ſodann Dr. Ley zu ſeinem 47. Geburts⸗ tag. Dr. Ley hielt dann eine Anſprache und übergal dem Kommandanten eine Diſziplinarordnung, die von ſetzt an auf allen Ordensburgen Gelkung hat. Der Reichsorganiſa⸗ kionsleiter ſtellte dabei die Bedeukung einer ſolchen Diſzi⸗ plingrordnung heraus. Ju allen Zeiten ſei das ſichtbarſte Zeichen des Glaubens der Gehorſam geweſen. Nur wo Ge⸗ horſam ſei, ſei Bleibendes geſchaffen worden. und nirgends mehr müſſe der Gehorſam als oberſtes Geſetz gelten, als bei der Ausleſe der Nation, die in den Ordensburgen einziehe. Für kurze Zeit vereinigte das Mittagsmahl Gäſte und Junker. Präſident Cianetti gab dabei ſeiner großen Be⸗ wunderung für das Geſehene Ausdruck und betonke, die gleichen Ideale ſtänden über der faſchiſtiſchen wie über der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Auf dieſer Ge⸗ meinſamkeit beruhe die parallele Abwehrſtellung, die Deutſch⸗ land und Italien gegen den alle Werte zerſtörenden Bolſche⸗ wismus eingenommen hätten. Dr. Ley fuhr am Nachmittag mit den Gäſten nach Aachen und zeigte ihnen die„Dr. Robert⸗Ley⸗Siedlung“ im Murm⸗Revier. Frankreich ehrt Chriſtl Cranz. Chamonic, 17. Febr. Der franzöſiſche Staatsſekretär für körperliche Erziehung, Lagrange, ſprach ſich beim Teilneh⸗ merfeſt überaus anerkennend über Chriſt! Cranz und Birger Rund aus und gab bekannt, daß ſowohl der Deutſchen als auch dem Norweger die Goldene Medaille für Verdienſte im Sport verliehen werde. Die Freiburgerin iſt die erſte Deut⸗ led die mit dieſer ſelten verliehenen Medaille ausgezeichnet Wird. Schloß Greifenstein Original⸗Roman von M. Herzberg. Wohl war ſie eine ſtreitbare Natur und ſtets gewillt, ſich durch Kampf, ſei es durch Worte oder Handlungen, die unbedingte Unterwerfung ihrer Widerſacher zu erzwingen; aber ihr Sohn durfte nicht zu ihnen gehören. er nicht! Mochte ſie auch mit der ganzen Welt in Fehde lie⸗ gen— mit ihm, ihrem einzigen Kinde, ertrug ſie es nicht; das würde ſie töten, fühlte ſie. War ſie nicht ſchon jetzt in dieſen kurzen Wochen unglücklich und friedlos geworden? Angeſtrengt und unabläſſig grübelte ſie darüber nach, wie ſie es anfangen, was ſie kun ſollte, um ſich wieder mil Gernot zu verſöhnen und doch dieſe Heirat zu verhindern. Wie, wenn ſie jetzt verſuchte, nicht wie damals durch deren Schwägerin, ſondern direkt auf das Mädchen einzuwirken und ihre ganze kluge und gewandte Beredſamkeit aufbot, ie davon zu überzeugen, daß es unwürdig und ſchlecht von lh ſei, ſich in eine vornehme Familie drängen zu wollen? Vielleicht gelang es ihr, Irene klar zu machen, daß deren Verlangen nach einer Heirat über ihren Stand, ihr ſowohl als auch dem Grafen nicht zum Segen gereichen würde und auf ihre Zuſtimmung keinesfalls zu rechnen ſei. Das Mädchen hatte Selbſtbewußtſein und Ehrgefühl, und es war möglich, daß ſie auf ſolche Vorſtellung hin von ihrem Sohne abließ. Den Verſuch wollte ſie jedenfalls machen und ſie dazu ungeſäumf zu ſich ins Schloß bitten. Denn auch die Gräfin war von ſchnellen Entſchlüſſen. a Es fügte ſich, daß noch ſelbigen Tages ein Reitknechi wegen plötzlicher Erkrankung der Jungfer der Gräfin zum Kreisarzt geſchickt wurde, und da er durch das Vorwerk rei⸗ ten mußte, wurde ihm ein Briefchen für Fräulein Irene Heldburg ausgehändigt, mit der Weiſung, es im Heldburg⸗ ſchen Landhauſe abzugeben. In ihrem herriſchen Selbſtbewußtſein erwartete die be⸗ fehlsgewohnte Frau nun den ſofortigen gehorſamen Beſuch Irenes. Der blieb jedoch aus. Statt ihrer langte promp; der gewiſſenhafte Arzt im Schloſſe an, um die Patientin zu unterſuchen und ſeine Diagnoſe zu ſtellen. Sture Konſervative Aufgeregte Anfragen wegen der deutſchen Kolonialforderung. Im Unterhaus wurde eine Reihe von Fragen an den Außenminiſter gerichtet, die ſich auf die deutſche Kolonial⸗ forderung bezogen. Zunächſt fragte der konſervative Abge⸗ ordnete Vyvyan Adams, ob der Außenminiſter unmißver⸗ ſtändlich zum Ausdruck bringen wolle, daß die britiſche Re⸗ gierung die Abtretung von Gebieten, die ſich unter briti⸗ ſcher politiſcher Kontrolle befinden, an das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland nicht ins Auge faſſen könne. Anſtelle des Außenminiſters Eden antwortete Unter⸗ ſtaatsſekretär Cranborne, die Regierung habe ſchon bei früherer Gelegenheit erklärt, daß ſie eine ſolche Abtre⸗ tung nicht erwogen habe und nicht erwäge. Als Adams die zuſätzliche Frage ſtellte, ob nicht tat ſäch⸗ rich Beſprechungen in dieſer Angelegenheit im Gange ſeten, wiederholte Cranborne die Antwort und bejahte die weitere Frage eines anderen Abgeordneten, ob die diesbe⸗ züglichen Zeitungsberichte unbegründet ſeien. Der konſervative Abgeordnete Sir Henry Page Croft erkundigte ſich hierauf, ob der Miniſter die in den Sonntagszeitungen erſchienenen Berichte geleſen habe, wonach England Gebiete an Deutſchland abtreten ſolle. Der Präſident des Unterhauſes ließ die Frage nicht zu, da der Miniſter für Zeitungsberichte nicht verantwortlich gemacht werden könne. Der konſervative Abgeordnete Sandys hat auf Grund der Erklärung Lord Cranbornes folgenden Antrag im Unterhaus niedergelegt:„Das Unterhaus nimmt mit Be⸗ friedigung die Verſicherung zur Kenntnis, daß die britiſche Regierung die Abtretung irgendeines Kolonial⸗ oder Man⸗ datsgebietes nicht erwägt.“ Mehrere Abgeordnete haben ihre Unterſchrift dem Antrag beigefügt. Englands fieberhafte Luftrüſtung 820 Millionen Mark in neun Monaten. London, 16. Februar. Der Geſamtwert der vom Luflfahrtminiſterium in der Zeit vom 1. April bis zum 31. Dezember erteilten Aufträge für den Bau von Flugzeugen, Motoren uſw., beziffert ſich 26 einer Mitteilung des Unterſtaatsſekretärs Sir Philipp Saſſoon auf 67,1 Millionen Pfund Sterling(etwa 820 Mil⸗ lionen Mark). Salamanca. Ein Hörbericht des Bolſchewiſtenſenders Bilbao enthält die Feſtſtellung, daß von der Zweiten und Dritten Internationale bisher Unterſtützungsgelder in Höhe von 8 Millionen Franken nach dem bolſchewiſtiſchen Teil Spaniens geſchickt worden ſind. Kurzmeldungen Schwelzer Beamten durfen keiner kommuniſtiſchen Organ ſat'on angehören. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat einen ſchon ſeit längerer Zeit beſtehenden Beſchluß über den Ausſchluß von Mitglie⸗ dern der Kommuniſtiſchen Partei aus der Bundesverwaltung dahin erweitert, daß auch Angehörige kommuniſtiſcher Neben⸗ organiſationen nicht mehr als Beamte oder Angeſtellte des Bundes geduldet werden können. Als ſolche ſind aufge⸗ zählt: Bund der Freunde der Sowjetunion, Internationale Arbeiterhilfe, Internationale Rote Hilfe, Verband proletari⸗ ſcher Freidenker, Proletariſche Eſperantiſten, Sektion der Roten Gewerkſchafts⸗Internationale, Sektionen der Roten Sport⸗ Internationale. Jede Mitwirkung an dieſen Organiſationen iſt mit dem Eintritt bezw. dem Verbleiben in einer ſtaatlichen Funktion unvereinbar. Deutſche Sportflieger nach Afrika unterwegs. Berlin, 17. Febr. Zu dem am 22. Februar in Kairo beginnenden Oaſenflug 1937 haben vier deutſche Sportflieger in dieſen Tagen Deutſchland verlaſſen. Der Präſident des Aero⸗Clubs von Deu and, Wolfgang von Gronau, und Luftſporthauptführer Thomſen ſind nach gemein⸗ ſamem Start in Augsburg mit ihren beiden Meſſerſchmidt ME 103 bereits in Afrika gelandet. Auch Karl Schwabe auf Klemm K 32 iſt ſchon über das Mittelmeer hinweg, und Hauptmann Speck von Sternbur g iſt mit ſeiner Junkers Ju 86 ebenfalls auf dem Wege nach Kairo. „Es iſt nicht ſo ſchlimm mit Ihrer Jungfer, Frau Grä⸗ fin,“ berichtete er dieſer danach.„Eine einfache Grippe, die ſich viele jetzt bei der andauernden, ungewöhnlichen Hitze und zu leichten Kleidung in der Zugluft holen. Ein paar Tage Bettruhe werden das Mädchen wiederherſtellen. Im Vorwerk, von dem ich komme, hatte ich denſelben Fall.“ „Iſt Fräulein Heldburg krank?“ forſchte die Gräfin leb⸗ haft. „„Nein. Die iſe gar nicht anweſend, ſondern ſeit Wochen in Wetzlau, wo ſie die ſchwerkranke, das heißt, die krank geweſene Frau Kaute pflegt und ſich in geradezu aufopfern⸗ der Weiſe des Mannes und der Kinder annimmt. Daß die Frau durch ihre akute Lungenentzündung gekommen und ſich nun auf dem Wege der Beſſerung befindet, iſt einzig und allein Fräulein Heldburg zu verdanken; ſelbſt ich hatte ſchon alle Hoffnungen aufgegeben.“ „Ich habe ja gar nicht gewußt, daß die arme Frau ſo ſehr krank war!“ rief die Gräfin mit aufrichtiger Teilnahme aus.„Frau Heldburg erwähnte allerdings deren Bett⸗ lägerigkeit in ihrem Armenbericht an mich, doch vermutete ich nur eine vorübergehende Erkältung und kein ſo gefähr⸗ liches Leiden. Und daß Fräulein Heldburg nach Wetzlau gegangen, hat ſie mir überhaupt nicht gemeldet!“ „Wozu ſollte ſie Sie damit behelligen, Frau Gräfin? Die beiden prächtigen Frauen, welche von ihrer Nächſtenliebe kein großes Gerede machen, aber danach handeln, genügten ja. Alle Hochachtung vor ihnen! Beſonders vor Fräulein Irene! Mädchen wie ſie ſind ſpärlich geſät heutzutage, Frau Gräfin! Sie hätten, wie ich, das Chaos und den Wirrwarr bei Kautes ſehen ſollen, als ſie eintraf: die durch den Zu⸗ ſammenbruch der Frau verwahrloſte Wirtſchaft, die ſtöh⸗ nende, ungepflegte Kranke ſelbſt, den b Mann, die jammernden Kinder! Und nun ſin Sauberkeit wieder eingekehrt in den ärmlichen Räumen. Ueberall legt ſie mit Hand an, hilft, leitet, rät. Die Nächte verbringt ſie neben dem Bette der Kranken in einer Ecke des wackligen, mit einer zerfetzten Decke beſpannten Geſtelles, welches kaum den Namen Sofa verdient. In der anderen Ecke liegt das zweijährige Bübchen, welches die Mutter nicht von ſich laſſen will und das Fräulein Irene auch tagsüber meiſt auf dem Arme hat, weil es ſo ſehr ſchwachſinnig iſt. Aber nicht nur durch ihre körperliche Hilfe iſt ſie den Leu⸗ Ordnung, Ruhe, Freiwilligenſperre ab 20. Februar Land- und Seekontrolle ab 6. März. London, 16. Februar. In der Sitzung des Anterausſchuſſes des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes kamen die Mächte überein, daß das Frei⸗ willigenverbot am 20. Februar, Mitternacht, in Kraft tre- ken ſoll und daß der vom Ausſchuß beratene Plan einer Land. und Seekontrolle vom 6. März, Mitternacht, an in Gang geſetzt werden ſall. Straßenkämpfe in Barcelona. Nationale Kriegsſchiffe bombardierten den Hafen von Barcelona und einige Militärgebäude. Bei dieſer Gelegen⸗ heit kam es in den Straßen Barcelonas zu Schießereien zwiſchen verſchiedenen bolſchewiſtiſchen Richtungen, die be⸗ trächtlichen Umfang annahmen. Mehrere Perſonen wurden getötet und viele verwundet. Wieder bolſchewiſtiſcher Maſſenmörder gefangen General Queipo de Llano teilte im Rundfunk die Ge⸗ fangennahme eines Bolſchewiſtenhäuptlings mit, dem mehr als 200 Morde nachgewieſen werden konnten. Dor General gab ferner bekannt, daß an der Madrider Front eine bolſche⸗ wiſtiſche Abteilung in Stärke eines Bataillons eingekreiſt wer⸗ den konnte. Anter den hierbei gemachten Gefangenen befanden ſich zwei Anführer und 33 Mann, die durchweg die eng⸗ liſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Der General kam dann auf die Zuſtände in Madrid zu ſprechen, wobei er er⸗ wähnte, daß Ueberfälle auf wehrloſe Frauen durch bolſche⸗ wiſtiſche Milizen an der Tagesordnung ſeien. Wenn die Frauen nach ſtundenlangem Schlangeſtehen endlich einige Lebensmittel erſtanden hätten, würden ihnen dieſe von den ſich in den Straßen herumtreibenden Bolſchewiſten entriſſen. Sowjetſpion gefaßt Moskauer Amtriebe gegen Norwegen. 2840, 15. Febr. In Tana, einem Städtchen an einem der nördlichſten Fjorde Norwegens, wurde der ſowſet⸗ ruſſiſche Spion Eduard Belgonen verhaftet, in deſſen Wohnung ſowjetruſſiſches Funkgerät gefunden murde. Belgonen iſt vor einigen Wochen von Murmanfk und Le⸗ ningrad zurückgekehrt, wohin er im Herbſt 1936 gereiſt war. Belgonen iſt in Sowjetrußland über die Geheimniſſe der militäriſchen Spionage eingeweiht und darüber unterrichtet worden, was über die Verhältniſſe Nordnorwegens zu wiſſen für Sowjetrußland beſonders wertvoll iſt. Ferner iſt er in Leningrad als Radiotechniker ausgebildet worden. Nach ſeiner Rückkehr aus Rußland verfügte Belgonen über ſehr große Geldmittel. Der kommandeur der 6. Diviſion in Harſtad bezeichnet dieſe Berhaftung als außerordenklich wichtig. Nicht nur, daß mit Belgonen der erſte militäriſche Spion ſeit dem Weltkrieg in Norwegen verhaftet worden iſt, vor allem iſt dieſer Spionagefall der faßbare Ausdruck für die ſowje⸗ ruſſiſchen Umtriebe in Nordnorwegen, die nachzuweiſen bis⸗ her nicht möglich waren. Schnellzugunglück in England Drei Tote, mehrere Schwerverletzte. London, 16. Febr. In der Nähe von Sleaford entgleiſte am Montag ein von York nach Loweſtoft fahrender Schnell⸗ zug. Die Lokomotive überrannte eine neben dem Bahnkör⸗ per ſtehende Baracke, in der mehrere Eiſenbahnarbeiter ihr Mittageſſen einnahmen. Oslo. Der norwegiſche Miniſterpräſident hat die Partei⸗ b zu einer Beſprechung am 1 März eingeladen, auf er die Frage der Aufrechterhaltung der Neutralität Nor⸗ wegens im Falle eines Krieges behandelt werden ſoll. Athen. Der Rat der Balkan⸗Entente hat ſeine Arbeiten aufgenommen. Die erſte Sitzung dauerte über drei Stun⸗ den. Dynamiterploſion— Sechs Todesopfer. Santiago de Chile, 17. Febr. Im Hafen von Coquimbo, etwa 350 km nördlich von Valparaiſo, ereignete ſich beim Abwracken eines ausgebrannten Schiffes durch vorzeitige Ent⸗ zündung eine Dynamiterploſion. Das Schiff flog in die Luft; ſechs Feranen wurden getötet. b ten ein Segen; auch geiſtig bedeutet ſie ihnen eine Wohl⸗ täterin. Ihre ſanfte, aber ſtarke Energie beeinflußt höchſt vorteilhaft den nervenleidenden Mann. Sie verſtand es, ſein Selbſtgefühl und die Luſt zur Arbeit wieder in ihm zu wecken. Er hat ſich überreden laſſen, die Lehrtätigkeit von neuem auzunehmen, ſodaß, wenn infolgedeſſen ſein Stell⸗ vertreter zurückgezogen wird, er wieder erwerben und da⸗ durch die Not der Familie vermindern kann. Und wie ſie mit den Kindern umzugehen verſteht, die größeren anleitet, die kleinen liebend zu betreuen! Saß ſie trotz ihrer feinen Hände nicht ſcheut, tüchtig mitanzugreifen, ſagte ich ſchon. Doch habe ich ihr jetzt für die grobe Arbeit eine Helferin be⸗ ſorgt. Kein Wunder, daß die Frou unter den Verhältniſſen ihrer Geneſung entgegengeht, glücklich über die Wandlung, die das ſchöne, kluge und herzensgute Mädchen ſo ſtill und anſpruchslos geſchaffen, doppelt glücklich über die von ihr begonnene Heilung des Mannes, an der ſie mit unermüdliche und liebevollem Eifer weiter arbeitet.“ a Die Gräfin hatte den begeiſterten Bericht über die Ver⸗ dienſte Irenes ſchweigend angehört, erſtaunt von dem Enthu⸗ ſiasmus des ſonſt ſo nüchternen Mannes. Sie ſchob einen Teil davon auf des jungen Mädchens Schönheit. Von einer Häßlichen wäre er, wie ſie dachte, wohl kaum dermaßen ein⸗ genommen geweſen. Immerhin hatte Irenes Handlungs⸗ weiſe Eindruck auf ſie gemacht. Sie war nicht gut in Ein⸗ klang zu bringen mit ihrem bisherigen Glauben an deren berechnete Raffiniertheit in bezug auf ihren Sohn. „Es freut mich, daß Fräulein Heldburg ſich ſo nützlich erweiſt, entgegnete ſie dann gemeſſen.„Die junge Dame findet dabei wohl auch Zerſtreuung, weil ſie, ſeit ihre Tä⸗ tigkeit im Schloſſe aufgehört, einen ausfüllenden Wirkungs⸗ kreis nicht mehr hat.“ i „Nette Zerſtreuung das, ſchlafloſe Nächte, Flickerei, Plackerei von früh bis ſpät und ſpät bis früh!“ antwortete Doktor Kirchner in ſeiner gemütlichen Art, die kein Blatt von den Mund nahm. „Ich hätte übrigens das junge Mädchen gern einma! geſprochen,“ ſagte die Gräfin, ſeinen Einwurf ignorierend. Ich ſandte ihr deshalb ein Brieſchen nach dem Vorwerk, Unter den Umſtänden werde ich wohl auf ihren Beſuch ver⸗ zichten müſſen?“ ö 8(ortſctzung folgt) eee een Senn N 2 7 28 Badiſche Chronik Der dritte Brand in Lützelſachſen. U Weinheim. In einem Schuppen des Karl Müller in der Sommergaſſe brach abends gegen 7 Uhr ein Brand aus, der zum Glück alsbald bemerkt und im Entſtehen ge⸗ löſcht werden konnte, ſo daß nennenswerter Schaden nicht entſtanden iſt. Innerhalb kurzer Zeit iſt dies der dritte Brand in Lützelſachſen. Am 27. Dezember 1936 brannte es bei Landwirt Adam Koch, am 12. Februar bei Val. Schrö⸗ der Wwe.,; in beiden Fällen ſind die Scheuern völlig ausge⸗ brannt. Verſchiedene Umſtände laſſen darauf ſchließen, daß in allen drei Fällen Brandſtiftung vorliegt. Die Unterſu⸗ chungen durch die Weinheimer Gendarmerie find im Gange. U Neckargemünd.(Vom Bau der Ne ckar brücke.) Der Bau der neuen Neckarbrücke ſchreitet rüſtig vorwärts. Die Vorbereitungsarbeiten, die bereits im Oktober vorigen Jahres begonnen haben, ſind nun nahezu abgeſchloſſen, die ſüdliche Rampe iſt mit Schutt aus den Steinbrüchen bei Rainbach aufgeſchüttet, und Ende des Jahres konnte auch mit den Gründungsarbeiten für das ſüdliche Widerlager begon⸗ men werden. Die Spundwände mußten mit Dampframmen in den felſigen Grund eingebracht werden, doch hat der Fun⸗ Ddamentaushub bereits begonnen. Das anfallende Erdmaterial wurde mit Wolfkranen ausgehoben. Kreis⸗Jägerappell und Jagdtrophäenſchau. Eberbach. In der ſtädtiſchen Turnhalle fanden eine Arbeitstagung und ein Kreisjägerappell ſtatt, verbunden mit iner Jagdtrophäenſchau, an der ſich die Jagdgaue Ba den⸗ Nord, Unterfranken, Starkenburg⸗Rheinheſſen ſo⸗ wie die Jagdtreiſe Heidelberg, Mosbach, Buchen, Erbach, Miltenberg⸗Obernburg und Heppenheim beteiligten. Zu der Tagung waren auch der badiſche Landesjägermeiſter, der Stabsleiter und die Landes⸗ und Kreisjägermeiſter der Nachbargaue gekommen. Den Aufbau und die Bewertung der Jagdtrophäenſchau nahm Kreisjägermeiſter Konſul Ho m⸗ mel vor. An Hand der Jagdtrophäen teilte er mit, daß 60 Prozent der Hirſche richtig abgeſchoſſen ſeien, während 21 Pro⸗ zent falſch und 19 Prozent zweifelhaft waren. Er erwähnte noch, daß der Odenwaldhirſch erſt mit dem 12. Jahr voll entwickelt ſei. Dann folgten die Ausführungen des Lan⸗ desfägermerſters über wichtige geſchäftliche und geſetz⸗ liche Beſtimmungen. Der Landesjägermeiſter von Star⸗ kenburg ſprach über die Technik der Wildbeſtandserhe⸗ bung durch Forſt⸗ und Jagdaufſichtsperſonal. Nach der Ta⸗ gung folgte eine Führung durch die überſichtlich aufgebaute Geweihausſtellung. Am Nachmittag war die Schau auch der Oeffentlichkeit zugänglich. Die Skiwettkämpfe des Reichsarbeitsdienſtes. Freiburg. Wie bereits kurz berichtet, veranſtaltet der Arbeitsgau 27 Baden des Reichsarbeitsdienſte in den Tagen vom 17. bis 20. Februar auf dem Feldberg ſeine Skiwett⸗ kämpfe. Wie groß das Intereſſe an dieſen Wettkämpfen, die zum erſtenmal veranſtaltet werden, iſt, geht daraus her⸗ vor, daß neben dem veranſtaltenden Gau die Gruppen des Reichsarbeitsdienſtes der Gaue Saarpfalz, Bayern, Würt⸗ temberg und Heſſen ihre Teilnahme zugeſagt haben. Damit wird auch die Bedeutung dieſer ſportlichen Veranſtaltung des Reichsarbeitsdienſtes über den Gau des Veranſtalters hinaus⸗ getragen. Während der 17. Februar als Anreiſetag und als Tag der Vorbereitung für die Kämpfe dient, werden die ſportlichen Veranſtaltungen am Donnerstag, 18. Februar, nach der Flaggenparade mit dem Start zum 16⸗km⸗Patrouil⸗ denlauf beginnen. um 15 Uhr nachmittags beginnt der Start zum Abfahrtslauf. um 20 Uhr wird eine Feierſtunde die Arbeitsdienſtmänner auf der Skiwieſe vor dem Feldbergerhof vereinen, der große Zapfenſtreich um 22 Uhr wird dieſen Tag beenden. Am Freitag, 19. Februar, gelangen der 4 mal Hekm⸗Staffellauf, der Torlauf und der Sprunglauf zur Durch⸗ führung. Die Siegerehrung am Abend wird mit einem Kame⸗ radſchaftsabend im Feldbergerhof verbunden ſein. Reichs⸗ arbeitsführer Hierl hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Den Siegern der einzelnen Wettbewerbe winken wertvolle Wanderpreiſe. () Achern.(Unfälle beim Skilauf.) Auf der Hornisgrinde ſtürzte der 24jährige Ingenieur Rudolf Zim⸗ mermann aus Mannheim ſo unglücklich, daß er den rechten Unterſchenkel brach. Er wurde ins Acherner Krankenhaus gebracht.— Drei weitere Skiläufer erlitten ebenfalls Bein⸗ brüche und wurden mit Kraftwagen in ihre Heimat trans⸗ portiert. „An der Pforte des Schwarzwaldes“. Die Reihe der Funkbilder badiſcher Städte ſetzt der Reichsſender Stuttgart am Mittwoch, den 17. Februar, 19 bis 19.45 Uhr fort mit einer Sendung über Pforzheim. Gold und Juwelen gaben der Stadt ihr eigentümliches Ge⸗ präge. Induſtrie und Handel ſind dadurch bedingt. Auch landſchaftlich hat Pforzheim ſeine Beſonderheit: es bildet den Eingang zum Schwarzwald. Geſchichte und Kultur, Induſtrie und Handel, Vergangenheit und Gegenwart, von allen Tei⸗ len ſind viele, einzelne Aufnahmen zuſammengeſetzt worden, dem Hörer ein getreues Bild von dem Leben der Goldſtadt Pforzheim zu übermitteln. 8 4 I Horrenberg b. Wiesloch.(Eine Dorfchr onik! Auf Anregung der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wurde hier eine Arbeitsgemeinſchaft gegründet, die ſich bereits eingehend mit den Vorarbeiten zur Aufſtellung einer Dorf⸗ chronik befaßte. Scheibenfeuer im alemanniſchen Land Lörrach. Als nach einem klaren, ſonnigen Tag am Sonntag die Nacht hereinbrach, leuchteten überall auf den Höhen die Scheibenfeuer auf. Unter frohem Geſang ſammelte ſich die Jugend, Jungen und Mädels, um die flammenden Holzſtöße, und von kräftiger Hand geſchwungen, ſauſten die glühenden Scheiben in hohem Bogen bergab. Dieſer ſchöne, tief im alemanniſchen Volkstum wurzelnde alte Brauch war diesmal vom Wetter ganz beſonders begünſtigt. Ein pracht⸗ voller Sternenhimmel wölbte ſich über Berg und Tal und nicht nur überall auf den Vorhöhen des Schwarzwaldes, ſon⸗ dern auch drüben in der benachbarten Schweiz und im Elſaß Waren die Feuerzeichen zu erblicken. Beſonders ſchön war das Schauſpiel in den höher gelegenen Gemeinden des Wieſentals, wo die funkenſprühenden Scheiben und das hochauflodernde Feuer einen beſonders wirkungsvollen Kontraſt zu der in tie⸗ ſem Schnee liegenden Landſchaft bildeten. Ganz groß aufgezo⸗ gen war das„Fasnachtsfeuer“ wieder in Lörrach, wo um 7 Ahr abends ſich die Jugend zum Anzünden des großen Feuers auf dem Hünerberg verſammelte. Anter Fackel⸗ und Lampionbeleuchtung zogen nach Abbrennen des Feuers die Jungen und Mädels wieder zur Stadt hinunter und auf dem urghof klang die Feierſtunde mit Muſik, Geſang und einer furzen Anſprache aus. f Aus den Nachbarländern . Frankfurt a. M.(un fremdem Geld vergrif⸗ fen)„Ich konnte mich nicht mehr auf der Straße ſehen laſſen“, behauptete ein 28jähriger Angeklagter vor dem Schöffengericht und bedeutete damit, daß ſeine Kleider ſo ab⸗ getragen waren, daß er notgedrungen ſich neue anſchaffen mußte. Das Geld hierzu nahm er aus Unterſchlagungen. Er verkaufte für ſeine Firma Zigarren und unterſchlug in etwa 16 Fällen 246 Mark. Außerdem gab er eine fingierte Be⸗ ſtellung ab. Das Gericht erkannte auf vier Monate Gefäng⸗ nis. Limburg.(Elfjähriger im Bach ertrunken) Dem 11jährigen Söhnchen eines Wegewärters aus Deeſen (Unterweſterwaldkreis) war die bunte Mütze in den jetzt ziemlich mit Waſſer gefüllten Saynbach gefallen. Bei dem Verſuch, die Papiermütze wieder zu greifen, ſtürzte das Kind ins Waſſer und wurde auch ſogleich abgetrieben, bis es an einem Wehr hängen blieb. Der einige Jahre ältere Bruder verſuchte ſein Brüderchen zu retten, aber ſeine Kraft reichte nicht aus. Der jüngere Bruder klammerte ſich am Wehr feſt, aber die Kräfte verließen ihn, und er ver⸗ ſank im Waſſer. Roßdorf.(Pferde ſauſen auf Auto.) Auf einem hieſigen Hof riſſen ſich beim Einſpannen zwei Pferde los und raſten die Straße hinunter. Sie befanden ſich in einer ſolchen Wucht, daß ſie mit einem Kraftwagen zuſammen⸗ ſtießen, wobei das eine der Pferde die Schutzſcheibe durch⸗ brach. Es erlitt ſchwere Schnittwunden. Auch der Kraft⸗ wagen wurde erheblich beſchädigt. — Aich, Kr. Nürtingen.(Gefährliches Spiel!) mit Pulver.) Beim Verbrennen von altem Sprengpul⸗ ver gerieten die Kleider des 15jährigen Richard Rau in Brand. Hilfsbereite Perſonen konnten die Flammen er⸗ ſticken. Der Junge hat aber trotzdem im Geſicht ſchwere Verbrennungen erlitten. — Ulm. Unfall beim Rodeln.) In der Hart⸗ auſerſtraße in Söfflingen fuhr ein 11jähriger Junge mit einem Rodelſchlitten in ein entgegenfahrendes Auto. Der Knabe mußte mit einem Beinbruch und anderen leichteren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden. — Vaihingen a. d. F.(Vier Fußgänger mit⸗ ten auf der Straße.) Am Sonnkagabend gingen zwei Männer und zwei Frauen Arm in Arm mitten auf der Böblingerſtraße durch Vaihingen auf den Fildern. In der Nähe der Straßenbahn⸗Endſtelle kam ihnen ein Perſonen⸗ kraftwagen entgegen, während dieſem gleichzeitig ein Laſt⸗ kraftwagen begegnete. Der Lenker des Perſonenwagens hatte, durch die Scheinwerfer des Laſtwagens geblendet, die Fußgänger nicht rechtzeitig bemerkt und fuhr in ſie hinein. Die beiden in der Mitte Gehenden, ein Mann und eine Frau, wurden ſchwerverletzt in ein Stuttgarter Kran⸗ kenhaus übergeführt. Landau.(Zuchthaus wegen Meineides.) Das Schwurgericht begann ſeine erſte diesjährige Tagung. Im erſten Falle ſtand die 25jährige Luiſe Born von Gräfen⸗ hauſen bei Annweiler wegen eines Verbrechens des Mein⸗ eides unter Anklage. Vor dem Amtsgericht Landau war ein Vaterſchaftsprozeß anhängig, in dem die Born als Kindesmutter im Auguſt 1936 als Zeugin vernommen wurde. Sie machte dabei bezüglich des Umganges mit dem von ihr als Kindesvater in Anſpruch genommenen jungen Manne wiſſentlich falſche Ausſagen. In der Folgezeit ließ ſie ſich mit anderen Männern ein. Das Urteil lautete auf ein Jahr vier Monate Zuchthaus. Der Raubmord auf der Käsalm.— Zwei Todesurteile. Traunſtein, 17. Febr. Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht am Dienstag mittag den 23. jährigen Anton Saltner aus Roſenheim und den 34 Jahre alten Max Burger aus Dettwang wegen gemeinſchaftlich verübten Mordes und ſchweren Raubes zum Tode. die bei⸗ den hatten am 31. Juli auf der Käsalm bei Nußdorf am Inn den Senner Eberwein, bei dem ſie genächtigt hatten, erſchlagen und ſeiner geringen Barſchaft beraubt. Schwerer Rodelunfall.— Ein Toter, zwei Schwerverletzke. e ktönigſtein. Ein mit vier Perſonen— einem Mäd⸗ chen und drei jungen Männern— beſetzter Bobſchlitten kam in ſauſender Fahrt die Straße vom Roten Kreuz herunter. An der letzten Kurve vor dem ſogenannten Eſelseck ſtand ein Auto. Der Lenker des Schlittens muß nun die Kurve nicht richtig bekommen haben und ſauſte mit voller Wucht gegen den Wagen, der durch den Anprall umgeworfen wurde. Die Inſaſſen des Autos und ein des Wegs kom⸗ mender Autofahrer bemühten ſich ſofort um die Verletzten, die alle bewußtlos waren und riefen Arzt und Rettungs⸗ wache aus Königſtein zu Hilfe. Während der auf dem letz⸗ ten Platz des Bobs ſitzende Bremſer anſcheinend mit einem Nervenſchock davongekommen iſt, mußten die drei anderen mit ſchweren Verletzungen ins Königſteiner Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Dort iſt das Mädchen, Erna Wen⸗ el aus Frankfurt, geſtorben. In Lebensgefahr ſchwebt noch 17 Lenker des Schlittens, Chriſtian Wille aus Frankfurt- Griesheim. Einen Schädelbruch und eine Gehirnerſchütte⸗ rung erlitt der auf dem dritten Platz mitgefahrene Willi Fiſcher aus Frankfurt⸗Griesheim. 4 Füchſe als Rehmörder. Seit ungefähr Jahresfriſt ſind am Grenzpunkt dreier Jagdbezirke im Umkreis von rund tauſend Metern bei Pegnitz 26 Rehe aufgefun⸗ den worden, denen faſt durchwegs der Kopf bis zum Rumpf abgetrennt war und fehlte. Auf Grund von neuen Schneeſpuren konnte einwandfrei die Feſtſtellung getrof⸗ fen werden, daß Füchſe die Räuber waren und ſeither den Rehbeſtand der Jagdbezirke derart ſtark lichteten. Auf dem Wege zur Beerdigung in den Tod. Die im 51. Lebensjahr ſtehende Katharina Seeſtaller von Weidach wollte mit einem am Morgen nach München abgehenden Zug zur Beerdigung ihrer Schweſter fahren. Dabei wurde ſie von der Lokomotive erfaßt, neben das Geleis geworfen, eine Strecke weit geſchleift und dann in das Geleis geſchleu⸗ dert. Nach einigen Stunden ſtarb ſie im Krankenhaus. a Schwarzfahrt mit ſchweren Folgen. In Nürnberg geriet ein Auto ins Schleudern. Daber wurden zwei Mad⸗ chen erfaßt! Das eine ſtarb auf dem Wege ins Kranken⸗ haus, das andere liegt ſehr ſchwer darnieder. Die Inſaſſen des Unglückswagens ließen dieſen ſtehen und flüchteten. Man nimmt an, daß ſie eine Schwarzfahrt mit dem Auto unternommen hatten, da der Wagen von ſeinem Beſitzer als geſtohlen gemeldet worden war. Aus Heimweh einen Hof angezündet. Das Anweſen des Landwirts Jedelhauſer in Oberhauſen bei Weißenhorn brannte nieder. Der Brand fand nun eine. Aufklärung. Die 14¼ jährige Ottilie Sailer hat eingeſtan⸗ den, den Brand gelegt zu haben. Das Mädchen war erſt ſeit Lichtmeß bei dem neuen Dienſtherrn beſchäftigt. Es gab an, den Hof angezündet zu haben, weil es 2 hatte und hoffte, auf dieſe Weiſe wieder nach Haufe zu kommen. . 8 5 5 5 1 5 überraſchende Verdunkelung am Freitag, den 19. Februar, von 18— 23.30 Uhr Eine große Luftſchutzübung im Geſamtgebiet Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, einſchließlich aller Vororte, findet am Freitag abend ſtatt. Die Uebung ſetzt ſchlagartig 18 Uhr mit völliger Verdunkelung ein und werd bis 23.30 Uhr, alſo 5 einhalb Stunden dauern. Sie un erſcheidet ſich vor den bisherigen dadurch, daß ſie ſchon um 18 Uhr beginnt, alſo vor Geſchäftsſchluß. Die Geſchälte müſſen geöffnet bleiben wie üblich, nur die Fenſter und Außenbeleuchtungen ſind abzublenden. An den Ladentüren und Türen von Geſchäftsräumen ſind Lichtſchleuſen anzubringen. Um eine Lichtſchleuſe anzubringen, genügt in den me ſten Fällen ein lichtundurchläſſiger Vorhang., der mit Abſtand heiner der Tür anzubringen iſt, ſodaß dieſelbe Wirkung wie bei einer Doppeltür erreicht wird. Sonſt wird wie der verdunkelt wie bisher. Sirenen und Alarmkörper ze gen den Beginn an, die Straßen ampen werden ausgeſchaltet. Mögen nun jetzt ſchon alle Vorbereitungen ge roffen werden, möge man doch endlich dazu einge en, nichk nur behelfsmäßige, ſondern ſtändig gebrauchsfähige Abb end⸗ vorrichtungen zu beſchaffen. Der Beginn wurde ſo früh gelegt, damit geprüft werden kann, wie ſich die Stadt zu geſchäfts⸗ und verlehrs⸗ reichen Stunden in der Geſamtverdun eſung findet. Die Straßenbeleuchtung wird gänz'ich erlöschen, unnd die Woh⸗ nungsräume ſind ſo zu verdunkein, damit alle nach außen gehenden Strahlen unterbunden ſind. Es iſt daher nicht ſtatthaft, ſich den vorgeſchrieberen Maßnahmen dadurch zu entziehen, daß man ungewöhnlich früh zu Bett geht alſo nur dadurch verdunkelt, daß man das Licht ausſchaltet. Möge jedem Volksgenoſſen klar ſein, daß Luftſchutz Dienſt der Landesverteidigung iſt. * Lichtbildervortrag „Der Garten“ in der Städt. Kunſthalle Mannheim. Am Donnerstag, den 18. Februar, 20.15 Uhr, ſpricht Architekt Alwin Seifert, der Dozent für Garten⸗ kunſt an der Techniſchen Hoch chule in München und Land⸗ ſchaftsberater des Generalinſpektors Dr. Todt über das Thema„Der Garten“. Der Redner will verſuchen, die ſehr eigenartige Entſtehung der erſten deutſchen Gärten um 800 herum aufzuzeigen und daraus ſchon das durch alle Jahrhunderte gleichgebliebene eigentliche Weſen des deutſchen Gartens abzuleiten. Aus einer ganz ſtreng lo⸗ giſchen und mit den übrigen jeweiligen Kulturerſcheinungen der verſchiedenen Zeitaller eng verbundenen geſchichtlichen Entwicklung ergibt ſich ſchließlich ein klares Bild von Weſen und Aufgabe des heutigen Gartens. Der über⸗ quellende Reichtum des heutigen Gartenwerkſtoffs wird in einer großen Anzahl ſchwarz⸗weißer und farbiger Licht⸗ bilder gezeigt. Die Wiederholung des Vortrags am Frei⸗ tag, den 19. Februar, beginnt bereits um 19.30 Uhr, worauf wir beſonders hinweiſen. E — Ausbildungskurs am Fortbildungsſchullehrerinnen⸗ ſeminar. Nach Oſtern 1937 wird am Fortbildungsſchulleh⸗ rerinnenſeminar in Karlsruhe ein neuer Kurs zur Ausbildung von Elementarlehrerinnen zu Fortbildungsſchullehrerinnen be⸗ ginnen. Geſuche um Zulaſſung ſind bei den zuſtändigen Kreis⸗ und Stadtſchulämtern bis ſpäteſtens 5. März 1937 einzu⸗ reichen. i 0 Fahrraddiebe am Werk. An einem einzigen Tag wur⸗ den wieder fünf Fahrräder geſtohlen. Dieſe Tatſache läßt die Vermutung aufkommen, daß mancherorts Fahrräder ab⸗ geſtellt werden, die weder verſchloſſen noch ſonſt geſichert ſind. Am dieſen Mißſtand abzuſtellen, werden die Beſitzer von Fahrrädern erſucht, aus eigenem Intereſſe kein ungeſichertes Fahrrad öffentlich herumſtehen zu laſſen. — 10 Tage Oſterreiſe mit Feſttagsrückfahrkarte. Deutſche Reichsbahn hat jetzt die Geltungsdauer Oſtern und Pfingſten auszugebenden Feſttagsrückfahrkarten feſtgelegt. Zu Oſtern werden dieſe Karten, die bekanntlich mit einer Fahrpreisermäßigung von 33½¼ Prozent verbun⸗ den ſind, vom Dienstag vor Oſtern, 23. März 0 Uhr, bis zum Donnerstag nach Sſtern, 1. April, 24 Uhr, gelten und ſeomit eine zehntägige billige Oſterreiſe ermöglichen. Zu Pfingſten werden die Feſttagsrückfahrkarten acht Tage gel⸗ ten; vom Donnerstag vor Pfingſten, 13. Mai 0 Uhr, bis zum Donnerstag nach Pfingften 20. Mai 24 Ahr. Die der zu — Gelegenheitsverkehr mit Ausflugswagen. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter hat darauf hingewieſen, daß Ausflugswagen auf öffentlichen Wegen oder Plätzen für den öffentlichen Verkehr nur in dem Ort bereitgehalten werden dürfen, an dem ſich der Betriebsſitz des Unterneh⸗ mens befindet. Als„bereithalten“ iſt es auch anzuſehen, wenn bei Ausflugswagenfahrten gehalten wird, um Fahr⸗ gäſten die Möglichkeit des Zuſteigens zu geben. Soweit das an dem Ort geſchieht, an dem ſich der Betriebsſitz des Un⸗ ternehmens befindet, iſt nichts dagegen einzuwenden. Wird jedoch an anderen Orten die Möglichkeit des Zuſteigens ge⸗ boten, ſo iſt hierfür eine beſondere Erlauonis erforderlich, die jedoch nur in Ausnahmefällen erteilt wird. Der Umſtand, daß die zuſteigenden Fahrgäſte ihre Teilnahme an der Fahrt vorher angemeldet, daß ſie Plätze beſtellt oder Fahrtausweiſe erhalten haben oder dergleichen, iſt dabei ohne Bedeutung. 5 55 5 — Die Rückgabe entleerter Milchflaſchen. Die Möglich⸗ keit der Verwendung von Milchflaſchen in den Haushaltun⸗ gen, ſei es zu Einmachzwecken, zum Einholen anderer Flüß⸗ ſigkeiten uſw., gibt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß auf Grund des Paragraphen 7 des Milchgeſetzes vom 31. Jul 1930 Milchflaſchen nur zu ihrem beſtimmungsgemäßen Gebrauch benutzt werden dürfen. Die Empfindlichkeit der Milch gegenüber fremden Geruchs⸗ und Geſchmacksſtoffen erfordert es, daß die Hausfrauen dieſe Vorſchrift beachten, denn eine Verſorgung der Verbraucher mit einwandfreier Qualitätsmilch iſt nur dann gewährleiſtet, wenn die Milch auf dem Wege vom Erzeuger zum Verbraucher vor jeglicher nachteiliger Beeinfluſſung bewahrt bleibt; hierhin gehörk auch die einwandfreie Behandlung der Gefäße, die mit der Milch in Berührung kommen. 5 5 3 5 1. 2 Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Mittwoch Abend 7.30 Uhr: Paſſionsandacht. 3 Die Veranlagung zur Einkommenſteuer Amkliche Richtlinien für 1937. i In einem grundlegenden Runderlaß des Reichsfinanz⸗ miniſters werden nunmehr die Veranlagungsrichtlinien für 1937 bekanntgegeben, die zum Teil die früheren Veranla⸗ gungsrichtlinien wieder aufnehmen, darüber hinaus aber auch noch eine Reihe neuer Erläuterungen und Verwal⸗ tungsgnordnungen über Zweifelsfragen enthalten, die erſt im Jahre 1936 aufgetaucht und entſchieden worden find Abweichendes Wirtſchafts jahr. Wenn Gewerbetreibende, die Bücher nach den Vor- ſchriften des Handelsgeſetzbuches führen, ohne dazu verpflich⸗ tet zu ſein, Abſchlüſſe auf einen anderen Zeitpunkt als den 31. Dezember machen, ſo iſt das Ergebnis dieſes abweichen⸗ den Wirtſchaftsjahres für die ſteuerliche Gewinnermittlung nicht maßgebend. Dieſe Steuerpflichtigen müſſen ihre Buch⸗ führung auf das Kalenderjahr umſtellen, wenn ſie in Zu⸗ kunft nach den Ergebniſſen ihrer Buchführung beſteuert werden wollen. Die erforderliche Umſtellung kann unter Umſtänden zu ſteuerlichen Härten führen. Bei Steuerpflich⸗ tigen, bei denen nach dem Einkommenſteuergeſetz 1925 die Einkommenſteuer für 1933 für einen vom Kalenderſahr 1933 abweichenden Steuerabſchnitt feſtgeſetzt worden iſt, iſt die Einkommenſteuerſchuld für 1934 um ½ für jeden Mo⸗ nat, der ſeit dem Ende des Steuerabſchnitts 1932/33 bis zum 31. Dezember 1933 verſtrichen iſt, erhöht werden. Stellen ſolche Steuerpflichtige nunmehr ihr Wirtſchaftsſahr um, ſo werden die Gewinne der Wirtſchaftsfahre, die im Kalen⸗ derjahr der Umſtellung enden, zuſammengerechnet. In die⸗ ſen Fällen kann, wenn in beiden Wirtſchaftsfſahren Gewinne vorliegen, auf Antrag im Billigkeitsweg in der Weiſe ent⸗ gegengekommen werden, daß die für das Kalenderjahr der Umſtellung tabellenmäßig errechnete Einkommenſteuer um den Betrag vermindert wird, um den die Einkommenſteuer⸗ ſchuld für das Kalenderjahr 1934 erhöht worden war. Min⸗ deſtens iſt jedoch die Einkommenſteuer zu erheben, die ſich ergibt, wenn der Gewinn auf ein Ergebnis von zwölf Mo⸗ naten umgerechnet wird. Bilanzberichtigungen. Bilanzberichtigungen ſind dem früheren Recht gemäß bis zum Erlaß des Finanzgerichtsurteils zuläſſig geweſen. An eine Zuſtimmung der Finanzbehörden ſind Bilanzberich⸗ tigungen nicht gebunden. Es genügt die Mitteilung des Steuerpflichtigen an das Finanzamt. Sie muß ſpäteſtens vor dem Erlaß des Finanzgerichtsurteils erfolgen. Abſchreibungen. Die Frage, ob die Anſchaffungs⸗ oder Herſtellungskoſten in gleich großen Teilbeträgen auf die Geſamtdauer der Verwendung oder Nutzung durch den Steuerpflichtigen ver⸗ teilt werden müſſen, oder ob die Abſetzungen für Abnut⸗ zung nach dem jeweiligen Buchwert(Reſtwert) bemeſſen werden können(degreſſive Abſchreibung), iſt bereits durch Urteil des Reichsfinanzhofes vom 1. Juli 1931 entſchieden. Das Urteil vertritt den Standpunkt, daß die Vornahme von Absetzungen vom Buchwert(degreſſive Abſchreibung) dem Geſetz nicht widerſpreche, daß aber ein willkürlicher Wech⸗ el in den Abſetzungsarten nicht zuzulaſſen ſei. Dieſe Recht⸗ prechung gilt weiter. Die vor 1934 getroffenen Anordnun⸗ gen, wonach neu angeſchaffte oder neu hergeſtellte Maſchi⸗ nen oder ſonſtige Gegenſtände des beweglichen Anlagekapi⸗ tals im allgemeinen mit 80 v. H. der Anſchaffungs⸗(Herſtel⸗ lungs⸗)koſten angeſetzt werden konnten, gelten nicht mehr. Gewerbeſteuer und Einkommenſteuer. Zu den Betriebsausgaben gehört die Steuer vom Gewer⸗ bebetrieb, insbeſondere die Gewerbeſteuer nach dem Ge⸗ werbeertrag und nach dem Gewerbekapital. Dieſe Steuern ſtellen auf das Vorhandensein des Betriebs ab und laſten auf ihm. Die Steuern vom Gewerbebetrieb ſind alſo bei der Ermittlung des Gewinns zu berückſichtigen, und zwar nach der heute noch zu treffenden Rechtſprechung des Reichs⸗ finanzhofes mit dem Betrag, mit dem ſie wirtſchaftlich das betreffende Wirtſchaftsjahr belaſten. Spenden und Einkommenſteuer. Der Reichsfinanzhof hat in zwei grundlegenden Urtei⸗ len den Grundſatz aufgeſtellt, daß Spenden an wohltätige und gemeinnützige Zwecke grundſätzlich keine„Werbungs⸗ koſten“ für Gewerbetreibende und Angehörige freier Be⸗ rufe bilden. Unter Berückſichtigung der in dieſen Urteilen zum Ausdruck gebrachten Auffaſſung läßt es ſich nicht ver⸗ treten, Beiträge zu idealen gemeinnützigen oder ſozialen Zwecken bei der Berechnung des ſteuerpflichtigen Einkom⸗ mens zum Abzug zuzulaſſen. Gewährung von Abzugsfähig⸗ keit würde bedeuten, daß einen Teil der Spende das Reich 1 ſeinen Laſten nimmt. Das würde nicht nur dem Weſen er Spende widerſprechen, ſondern auch die Einnahmenſeite des Reichshaushalts in nicht zu verantwortender Weiſe be⸗ einträchtigen. Aus dieſer grundſätzlichen Einſtellung ergibt 177 daß Spenden für das Winterhilfswerk, für die Hitler⸗ pende der Deutſchen Wirtſchaft, für die SS und SA, für den Deutſchen Luftſportverband, für die Deutſchen Jugend⸗ herbergen und für ſonſtige ideale und gemeinnützige Zwecke bei der Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer nicht ab⸗ zugsfähig ſind. Wie ordne ch meine Familienpapiere? In dem Maße, in dem unſere Sippenforſchung fort⸗ ſchreitet, ſammelt ſich auch eine ſtändig wachſende Zahl von Familienpapieren pfarramtlichen Urkunden, eigenen Ab⸗ ſchriften und Auszügen uſw., und es erhebt ſich die Gefahr, daß wir uns darin bald nicht mehr zurechtfinden, wenn wir den Stoff nicht nach einem vorbedachten Plane einteilen. Der Weg, die Papiere in Mappen zu heften, ſcheint ver⸗ lockend, wird aber beſſer nicht beſchritten, da das Lochen immerhin einer Beſchädigung gleichkommt, überhaupt bei älteren, nur einmalig vorhandenen Familienurkunden, Briefen und dergleichen. Auch wäre das ungleichmäßige Format ſehr hinderlich. Es kommt daher nur eine Aufbewahrung in loſer Ord⸗ nung in Frage, wobei man ſich ja allerdings vorbehalten kann, ſpäter, wenn ein gewiſſer Abſchluß erreicht iſt, das Ganze dauerhaft vom Buchbinder binden zu laſſen. Es ſoll hier kurz ein Syſtem geſchildert werden, das ſich bewährt hat und deſſen Koſten für ſeden erſchwinglich ſind. Danach erhält jede Urkunde, jeder Beleg eine Kennzahl in Buch⸗ form, z. B. 4/1. Die erſte Teilzahl kennzeichnet die Perſon, alſo in der Ahnenforſchung die Ahnenzahl nach dem be⸗ kannten Syſtem, die zweite Teilzahl hingegen iſt die lau⸗ fende Nummer nach der Reihenfolge des Eingangs. Die Ur⸗ kunden, die meinen Großvater(4) betreffen, können alſo z. B. folgende ſein: 4/½ ſeine Taufurkunde, 4% ſeine Militär⸗ papiere, 4/3 ein Brief an ſeinen Vater, 4/4 ein Schulzeug⸗ nis, 4/ eine Abſchrift, die ich mir von der Kirchenbuchein⸗ tragung über ſeine Trauung ſelbſt angefertigt habe, uſw. Dieſe Kennzeichen werden aber ſelbſtverſtändlich nicht auf die Urkunden ſelbſt geſchrieben, ſondern auf einen an⸗ uklebenden Zettel Der Zettel wird jedoch nicht auf die Vor⸗ erſeite geklebt, ſondern links oder rechts oben an die Außenkante der Rückſeite. Um die Belege ſelbſt aufzubewah⸗ ren, legt man für jede Perſon einen möglichſt großen Briefumſchlag aus feſtem Papier(mindeſtens 25435 Zen⸗ timeter) an. Außerdem ſchreibt man den Namen des Vor⸗ fahren, ſeine Ahnennummer, die drei wichtigſten Lebens⸗ daten(Geburt, Trauung, Tod) auf. Der Steinzeitjäger im Schwarzwald Neue aufſchtußreiche Funde. Während die Wiſſenſchaft bisher annehmen mußte, daß der Schwarzwald vor der klöſterlichen Rodung im Mittel⸗ alter als rauhes Waldgebirge niemals Lebens⸗ und Wirt⸗ ſchaftsraum des Menſchen war, hat nun eine Reihe von zu⸗ nächſt zufälligen, dann ſyſtematiſchen Beobachtungen von Ver⸗ tretern der Urgeſchichte, Geologie und der Pflanzenkunde gemeinſam in den letzten ſieben J en dazu geführt, dieſe ganze Anſchauung vollkommen umze tzen. Es wurden wirk⸗ liche Entdeckungen, auf denen ſich nun die neue Anſchauung gründet, Entdeckungen, die von Freiburg ausgingen(Profeſſor Lais, Profeſſor Kraft) und ſpäter auch von Tübingen für den 3 Schwarzwald mit gleichem Erfolg aufgegriffen wurden. Der Freiburger Botaniker Dr. Oberdörfer hat zunächſt bei der Anterſuchung der Schichten des Schluch⸗ ſeemoors bei der Ablaſſung des Schluchſees 1930 nachge⸗ wieſen, daß auf die Eiszeit im Schwarzwald, während der die Höhen mit Eis überdeckt und die Täler weit herab mit Gletſchern erfüllt, die ſchneefreien Hänge mit den Vorbergen und der Rheinebene dagegen von der Tundrenflora ähnlich der ſibiriſchen bewachſen waren(vor 16 000 bis 20 000 Jah⸗ ren) eine Zeit folgte, in der mindeſtens die Sommer auf der Höhe um 2,5 Grad wärmer waren als heute und ſich vor allem weite Haſelbeſtände entfalteten, deren Früchte ander⸗ wärts als eine Hauptnahrung des damaligen Menſchen nach⸗ gewieſen ſind. Aus dieſer Haſelzeit(vor etwa 10000 Jah⸗ ren) ſtammen denn auch die meiſten Funde von Steinwerk⸗ zeugen des damaligen Menſchen, der im Schwarzwald ein wahres Jägerparadies fand und wohl auch dort ſiedelte. Erſt drei oder vier Jahrtauſende ſpäter war das Klima wieder etwas rauher geworden und es bildete ſich eine nahezu geſchloſſene Walddecke(Eichenmiſchwald, dann Tannen, Bu⸗ chen) über den ganzen Schwarzwald hinweg, ein Parkwald, den der Jäger doch noch paſſieren konnte. Vor etwa 5000 Jahren änderte dieſer ſeine Wirtſchaft, er wurde im frucht⸗ baren Vorland als Bauer ſeßhaft, um unabhängig vom Jagdglück zu werden, und vom 4. Jahrtauſend vor unſerer Zeitrechnung an müſſen wir etwa annehmen, daß der Schwarz⸗ wald bis zur klöſterlichen Rodung ſo gut wie menſchenleer war. Die neuen Funde von der Steinzeit im Schwarzwald werden demnächſt in der„Badiſchen Vorzeit“ durch Profeſſor Lars veröffentlicht und auch im neuen Freiburger Muſeum für Urgeſchichte im alten Adelhauſerkloſter etwa im Juni ausgeſtellt werden. Rundfunk⸗ Programme Reichsfender Stuttgart: Donnerstag, 18. Februar: 9.30 Das Oel in der Küche; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 17 Glückwunſch an Kinderreiche; 17.10 Schu⸗ manns Kinderſzenen; 17.40 Die Wurmlinger Kapelle, Hör⸗ bild; 18 Hausmuſik mit Gitarre; 18.30 Für jeden etwas — von jedem etwas, Schallplatten; 19 Luſtig und fidelz dazwiſchen: Der Jackl, Hörſpiel; 19.40 Echo aus Baden; 20.10 Voran der Schellenbaum, bunte Folge von Militär⸗ märſchen; 21 Im Reich der Operette, Schallplattenquer⸗ ſchnitte; 22.30 Unterhaltungskonzert. Freitag, 19. Februar: 9.30 Sendepauſe; 10 Holt den deutſchen Arzt, Hörſzenen; 10.30 Sendepauſe; 14 Muſikaliſches Allerlei; 14.30 Die Prin⸗ zeſſin mit dem ſeltſamen Namen, Märchen; 17.45 Der deutſch⸗ chileniſche Forſcher Max Jung erzählt; 18 Sehnſucht nach dem Frühling, Schallplatten; 19 Drittes Offenes Liederſin⸗ gen 1937; 19.30 Kleine Stücke für Klavier; 19.45 Erzeu⸗ gungsſchlacht; 20.10 Doktor Fauſt; 21.10 Scheherazade; 22.25 Winterſportkämpfe der NSDAP. in Rottach⸗Egern; 22.30 Badiſche Komponiſten; 23.15 Nachtmuſik. Samstag, 20. Februar: 9.30 Sendepauſe; 10 Ein Leben für Deutſch⸗Südweſt, Hörſpiel; 10.30 Sendepauſe; 10.45 Reichsſendung; 12.30 Mittagskonzert; 14 Eine Stund' ſchön und bunt; 15. Mit Skiern auf Kriegspfad, Hörſpiel; 15.30 Wir ſind auch dieſes Jahr dabei; 15.50 Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Drum grüß' ich dich mein Badner Land, Soldatenliederſingen; 19 Kleine Abendmuſik; 19.15 Rad im Getriebe, Hörſpiel; 20.10 Oft fängt das Glück beim Walzer an, modernes Märchen im Dreivierteltakt; 22.20 Winterſportkämpfe der NS DA in Rottach⸗Egern; 22.30 Tanzmuſik zur ſpäten Nacht. Reichsſender Frankfurt: Donnerstag, 18. Februar: 9.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Landfunkz 15.15 Kinderfunk; 17.30 Oeſterreich in der geſamtdeutſchen Kultur; 17.50 Mein altes Grabenkleid, Erzählung; 18 Blas⸗ konzert; 19 Muſikanten nach Feierabend, bunter Volksmuſik⸗ reigen; 20.10 Abendkonzert; 22.20 Angerburg— Chamoniz — London, Funkberichte; 22.45 Tanzmuſik; 24 Lucia di Lam⸗ mermoor, Oper von Donizetti. Freitag, 19. Februar: 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Landfunk; 15.15 Aus der Heimat; 17.30 An ſich Kleinigkeiten. über Sparſamkeit im Großen und im Kleinen; 17.50 Nephrit, ein deutſcher Schmuckſtein; 18 Muſik aus Dresden; 19 Unterhaltungskon⸗ zert; 20.10 Margherita Perras ſingt; 22.25 Winterſport⸗ kämpfe der NSDAP. in Rottach⸗Egern; 22.30 Neugrie⸗ chiſche Kunſt⸗ und Volkslieder; 23 Nachtmuſik. Samstag, 20. Februar: 9.30 Sendepause; 10.45 Reichsſendung; 12.30 Mittags⸗ konzert; 15.15 Wir bemerken dazu 15.30 Die Tat iſt alles, Hörfolge; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Deutſche Helden jenſeits der Grenzen, zum Heldengedenktag; anſchließend: Deutſche Marſchmuſik; 19.30 Wochenſchau; 19.58. Ruf der Jugend; 20.10 Skihaſen, bunter Abend; 22.15 Sportſchau; 22.20 Winterſportkämpfe der NSDAP. in Rot⸗ tach⸗Egern; 22.30 Tanzmuſik zur ſpäten Nacht. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 17. Februar, 20 Uhr: Miete M 16 und 2. Sondermiete M 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 504 bis 507: Der Evangelimann. Oper von Wilhelm Kienzl. Donnerstag, 18. Februar, 19.30 Uhr: Miete D 15 und 1. Sondermiete D 8: Die luſtigen Weiber von Windſor. Oper von Otto Nicolai. Freitag, 19. Februar, 20 Uhr: Miete H 17 und 1. Sondermiete H 9 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 262 bis 263: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. Im Neuen Theater(Roſengarten): Freitag, 19. Februar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 145 bis 147, 221 bis 229, 356 361 bis 369, 509 bis 510, 529, 560, 569 bis 570, 580 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwil⸗ lig Nr. 1 bis 700: Der Evangelimann. Oper von Wilhelm Kienzl. i 5 Ein 2 türiger Kleiderſchrank, 1 Bekanntmachung. oedlec hes ein 2 N 1 e Hüh⸗ Betr. Schädlingsbekämpfung im Obſtbau 1937. e e ein Aus ch e bücklinge ele. 0 Mit der uns durch die Stadt Mannheim über⸗ 3 ein Vertikow, ein Nachttiſch, UU 9 tragenen Winter pritzung der Obſtbäume in Gemarkung Gemüsenudel 1 eine Waſchkommode eingetroffen. Mhm ⸗Seckenheim wird am Freitag, 19. Februar 500 b 36 mit Marmorplatte, 25 1937 begonnen. 1 ein Füllefen freihändig zu ver⸗ Hpopg Röler. Baumbeſitzer und Rutznießer, welche ihre Bäume Maccaroni u. Spaghetti kaufen nur gegen Barzahlung. ſelbſt ſpritzen oder ſchon geſpritzt haben, haben dies 500 fr ab 39 Anzuſeben von 5⸗7 Uhr nachm bei bis 18. Februar 1937 dem Feldhüter, in deſſen Revier 69.60 ih r. 3 Schlaf- die Bäume ſtehen, zu melden. Bei Hausgärten und T N J. Stemmler, Freiburgerſtr. 3. 5 n Baumanlagen iſt dieſe Meldung der Spagbett 11 8 nyglen Suche 5 pritzkolonne dieſes Reviers jeweils beim Erſcheinen Perg, Packung größe es leeres Zimmer zu erſtatten. 500 Er—.60,—.50 oder Zimmer nnd Küche. 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Das Deutſche Nachrichten⸗Büro teilt dar⸗ über folgendes mit: „Der jüdiſch eingeſtellte Teil der Weltpreſſe und alle jene, die die Geſchäfte der„Volksfronten“ und der Kom⸗ intern beſorgen, verſchwenden viel Mühe und erhebliche Mittel darauf, den jüdiſchen Charakter des Bolſchewismus zu„widerlegen“. Demgegenüber verdienen, wie vom„In⸗ ſtitut zum Studium von Bolſchewismus und Judentum“ mitgeteilt wird, die nachſtehenden Angaben beſonders feſt⸗ gehalten zu werden, die auf amtlichen bolſchewi⸗ ſtiſchen Quellen beruhen und deren Richtigkeit nicht ab⸗ geſtritten werden kann. Soeben erſchien in Moskau das vom Außenkommiſſa⸗ riat herausgegebene diplomatiſche Jahrbuch der Sowfet⸗ union, das den Titel trägt:„Annuaire diplomatique du Commiſſariat du peuple pour les Affaires etrangeres“. (Deutſch:„Diplomatiſches Jahrbuch des Volkskommiſſariats für die auswärtigen Angelegenheiten“. Dieſes Jahrbuch bietet dem Forſcher außerordentlich reichhaltiges und auf⸗ ſchlußreiches Material über die raſſiſche Zuſammenſetzung der Sowjetregierung, der höchſten Verwaltungsſtellen im Lande und ihrer Vertretungen im Ausland. Danach ſind in dem Volkskommiſſarenrat(entſpricht dem Mini⸗ ſterrat in europäiſchen Ländern) folgende Mitglieder Ju⸗ den: Litwinow⸗Finkelſtein, Maxim Maximſohn, Volks⸗ kommiſſar des Auswärtigen, Roſengolz, Arkadi Pawelſohn, Volkskommiſſar für den Außenhandel, Ljubimow, Iſidor Ewſtignejſohn, Volkskommiſſar für die Leichtinduſtrie, Ka⸗ ganowitſch, Laſar Moſesſohn, Verkehrskommiſſar, Kalma⸗ nowitſch, Moſes Joſefſohn, Kommiſſar der Sowchoſenwirt⸗ ſchaften, Weizer Iſrael Jakobſohn, Volkskommiſſar für den Innenhandel, Kaminſki, Grigor Nahumſohn, Volksgeſund⸗ heitskommiſſar. Dazu kommt noch der neue Kriegsinduſtrie⸗ kommiſſar Ruchimowitſch, Moſes Leoſohn. Aber auch die Volkskommiſſariate, die nicht formell unter jüdiſcher Leitung ſtehen, ſowie die übrigen Zweige der bolſchewiſtiſchen Zentralverwaltung gewinnen ihr ein⸗ deutig jüdiſches Geſicht, wenn man an Hand des Moskauer Jahrbuches die perſonelle Beſetzung der anderen wichtigen Aemter unter die Lupe nimmt. Wo ſich die Führung nicht direkt in jüdiſchen Händen befindet, dort) iſt der Name nur ein Aushängeſchild und werden die Geſchäfte in Wirklich⸗ keit von den zahlreichen jüdiſchen, zur Ueberwachung ein⸗ geſetzten Melden geführt. So herrſchen in der Staatskon⸗ trolle die beiden Vertreter des Präſidenten: Belenki, Sachan Moſesſohn; und Roiſemann, Boris Aniſimſohn; dem Kriegskommiſſariat: der allmächtige Stellvertreter des Kom⸗ miſſars und politiſche„Erzieher“ der Armee Gamarnik, Iwan Borrisſohn; dem Innenkommiſſariat: die beiden Vertreter des Kommiſſars Bermann, Mat⸗ wej Davidſohn und Agranow, Jacob Saulſohn; dem Volkskommiſſariat der Schwerinduſtrie: der Stellver⸗ treter Gurewitſch; dem Volkskommiſſariat für Forſtwirt⸗ ſchaft: Gantmann, Bentſian Nathanſohn; und Kogan, Laſa Joſefſohn; dem Volkskommiſſariat für die Verbrauchsindu⸗ trie: die beiden Stellvertreter Belenki, Markus Nathan⸗ ohn; und Levitin, Markus Abu ee dem Landwirt⸗ chaftskommiſſariat: Gaiſter, Aron Iſraelſohn; dem Finanz⸗ kommiſſariat: Lewin, Ruwim Jacobſohn; und Kagan, Ow⸗ ſei Iſraelſohn. Daß die jüdiſchen Volkskommiſſare ſich beſtens bemühen, ihre eigenen Verwaltungszweige weitgehend mit ihren Raſſengenoſſen zu beſetzen, kann demnach auch nicht mehr wundernehmen. Vertreker der jüdiſchen Kommiſſare Kaga⸗ nowitſch Ruchimowitſch und Weizer ſind: Liffſchitz, Jacob Abrahamſohn; Kaganowitſch(ein Bruder des Verkehrskom⸗ miſſars), Michael Moſesſohn; Lewenſohn, Michael Abra⸗ hamſohn; Bolotin, Sachar Salomonſohn. Auch die ſtaatliche„Kunſtverwaltung“, alle Zweige des Handels, der Rat für Arbeit und Verteidigung uſw.— alle dieſe Behörden ſind auf den einflußreichſten Poſten mit Ju⸗ den beſetzt. Das gleiche gilt von der Staatsbank, der Fi⸗ nanzverwaltung, der zivilen Luftfahrtverwaltung u. a. m. Ein beſonderes Kapitel bildet das Außenkommiſſa⸗ riat ſowie der Außenhandel. Das Kommiſſariat des Ge⸗ noſſen Litwinow⸗Finkelſtein iſt nicht nur im Haupt, ſon⸗ dern auch in allen ſeinen Gliedern mit Juden durchſetzt. In der Moskauer Zentrale herrſchen in den Erſten, Zweiten und Dritten Oſt⸗ und Weſtreferaten, in der Rechts⸗ und der Finanzabteilung, in der Konſulats⸗ und Preſſeabteilung folgende Juden: Bereſow, Laſar Emmanuelſohn; Ilinſki, Jacob Simonſohn; Stern, David Grigorſohn; Lewin, Wla⸗ dimir Leoſohn; Weinberg, Fedor Simonſohn; Zuckermann, Wladimir Moſesſohn; Bregowſki, Michael Samuelſohn, Marmorſtein, Joſef Borisſohn; Plotkin, Markus Abraham⸗ ſohn; Roſenblum, Boris Danielſohn, Morchtin, Jeronin Markusſohn; Jaroſchewſki, Michael Jefimſohn und ſo weiter. Nicht minder verjudet iſt die Vertretung der Sowjet⸗ union im Auslande. Auch hier ſind mit geringen Aus⸗ nahmen alle wichtigſten Poſten in den Händen von Juden. In Amerika herrſchen die Juden: Trojanowſki(Botſchaf⸗ ter), Umanſki, Gochmann; in Belgien Rubinin(Geſandter); in Spanien Moſes Moſesſohn; in Finnland Asmus; in Frankreich iſt der erſte Mitarbeiter des Botſchafters der Jude Hirſchfeld; in England wird die Sowjetunion durch die Juden Maiſki, Kagan und Epſtein vertreten; in Ita⸗ lien durch Stein, Helfand und Fridgout; in der Tſchecho⸗ . durch Tumanow und Schnittmann, in Lettland urch Brodowſki; in Litauen durch Karſki; in Norwegen durch Jakubowtſch uſw. 12 155 Wo die Leitung der diplomatiſchen Vertretung ſich in nichtjüdiſchen Händen befindet, dort ſitzen Juden an zweiter und dritter Stelle. Das gleiche— oder vielleicht ein ſogar noch eindeutiger jüdiſches Bild bietet die perſonelle Be et⸗ zung der Poſten der een en Die Briſkin, Slepian und Nuller, die Lewſki, Matiſohn und Belenſki, die Pickmann, Birkenhof und Lewenſohn ſind hier Vertreter des„ruſſiſchen“ Volkes. Das Geſamtbild iſt damit ſo klar wie nur möglich: Nicht nur die Sowjetregierung, die Spit⸗ en der Verwaltung, die fern a im Lande und der bene Beamtenapparat, ſondern auch die bolſchewiſtiſchen ertretungen im Ausland ſind feſt in 15 Händen— hier zur Erhaltung und zum Ausbau der Baſis der Welt⸗ revolution, dort zu ihrer Förderung und praktiſchen Durch⸗ führung.“ Die Reichsnotarordnung Ab 1. Juli, in Baden und Württemberg ſpäter. Berlin, 16. Februar. Der Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, hat am 13. Jebruar 1937 ein reichsrechtliches Grundgeſetz für die deuk⸗ ſchen Notare— die Keichsnotarordnung— erlaſſen, die am 1. Juli 1937 zugleich mit dem Deutſchen Beamtengeſetz in Kraft krilt. Auf der neuen reichsrechtlichen Grundlage wird ſich das für das geſamte Rechts. und Wirtſchaftsleben Faen wichtige Notariat zu voller Wirkſamkeit entfalten önnen. Bisher lag die Entwicklung des Notariatsweſens aus⸗ ſchließlich in den Händen des Landesgeſetzgebers. Die Folge war eine Buntſcheckigkeit der Regelung, die kaum mehr zu überſehen war. Die Neuregelung beruht grundſätzlich auf der Tren⸗ nung von Notariat und Anwaltsberuf. Maßgebend dafür iſt die Frwägung, daß der Rechtsanwalt ſeinem Weſen nach Intereſſenwalter, der Notar dagegen unparteiiſcher Mittler zwiſchen zwei Volksgenoſſen iſt. Na⸗ turgemäß läßt ſich aber, wenn Härten und Erſchütterungen in der Uebergangszeit vermieden werden ſollen, eine voll⸗ ſtändige Trennung nicht ſofort und nicht überall durch⸗ führen. Die Reichsnotarordnung läßt nicht nur die bereits bei ihrem Inkrafttreten„orhandenen Rechtsanwaltnotare weiter im Amt, ſondern geſtattet auch künftig dort, wo nach der bisherigen Rechtsentwicklung ein Bedürfnis be⸗ ſteht, vorläufig noch Rechtsanwälte für die Dauer ihrer Zu⸗ laſſung zu Notaren mit nebenberuflicher Amtsausübung zu beſtellen. Die allgemeinen Vorausſetzungen für die Beſtellung zum Notar ſind in der Reichsnotarordnung ähnlich wie im Deutſchen Beamtengeſetz geregelt. Beſondere Porausſetzung für die Beſtellung zum Notar iſt, daß der Bewerber die Fähigkeit zum Richteramt beſitzt. Seinem Weſen nach iſt der Notar in erſter Linie Urkundsperſon. Er iſt be⸗ rufen, Beurkundungen aller Art ſowie Unterſchriftenbe⸗ glaubigen vorzunehmen. Ein Recht zur ausſchließli⸗ chen Vornahme von Beurkundungen hat die Reichsnotar⸗ ordnung den Notaren nicht verliehen. Nur dort, wo ſchon bisher eine ausſchließliche Beurkundungszuſtändigkeit der Notare beſtand(in Bayern, Hamburg⸗Stadt und Bremen), bleibt dieſe Zuſtändigkeit vorläufig weiter beſtehen. Der Notar iſt jedoch nicht auf die reine Urkundstätig⸗ keit beſchränkt. Er iſt Rechtswahrer auf dem Gebiet vorſor⸗ gender Rechtspflege und hat als ſolcher auch die Aufgabe, die Volksgenoſſen in Grundſtücks⸗, Hypotheken,, Geſellſchafts⸗ und ähnlichen Angelegenheiten mit ſei⸗ ner beſonderen Sachkunde und Erfahrung auf dieſen Ge⸗ bieten durch Beratung, Vertretung vor Gerichten und Ver⸗ waltungsbehörden und in ſonſtiger Weiſe zu unterſtützen. Als Urkundsperſon erfüllt der Notar hoheitliche Aufgaben. Er iſt nicht Beamter, unterſteht alſo nicht den Vorſchriften des Beamtengeſetzes, ſondern ausſchließlich den Beſtimmun⸗ gen der Reichen rern ung Die Reichsnotarordnung be⸗ handelt ihn daher als Amtsträger. Die Aufſicht über die Notare ſteht der Reichsjuſtizverwaltung zu, die durch ihre Behörden die Amtsführung des Notars ſtändig prüfen und überwachen läßt. Sämtliche Notare des Reiches ſind in der Reichs notarkammer. zuſammengeſchloſſen; ſie iſt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts, die unter der Auf⸗ ſicht des Reichsminiſters der Juſtiz ſteht. Die Reichsnotarordnung tritt am 1. Juli 1937 im ge⸗ ſamten Reichsgebiet in Kraft mit Ausnahme von Baden. Dort amtieren zurzeit beamtete Notare, die nicht nur die Urkundstätigkeit ausüben, ſondern zugleich Ge⸗ ſchäfte des Grundbuchamtes, des Nachlaßgerichts und des Vollſtreckungsgerichts wahrnehmen. Hier wird die Reichs⸗ notarordnung erſt in einem ſpäteren Zeitpunkt in Zuſam⸗ menhang mit der Ueberleitung der vorerwähnten notar⸗ fremden Aufgaben auf die Amtsgerichte eingeführt werden. In Württemberg, das ebenfalls eine beſonder⸗ eigentümliche Ausgeſtaltung des Notariats aufweiſt, tritt die Reichsnotarordnung am 1. Juli 1937 in Kraft, gilt je⸗ doch nicht für die württembergiſchen Bezirksnotare. Das ſind ebenfalls beſoldete Notare, die außer der Ur⸗ kundstätigkeit die Geſchäfte des Grundbuchamtes, des Vor⸗ mundſchafts⸗ und Nachlaßgerichts wahrnehmen. Die Be⸗ zirksnokare bleiben weiter im Amt. Die Ueberleitung ihrer ufgaben auf die Amtsgerichte bleibt beſonderer Regelung vorbehalten. f Das Müttererholungsheim Gernsbach. Badiſcher Landesfremdenverkehrsverband Aus der Jahresverſammlung. Freiburg, i. Br. 16. Februar. Im hiſtoriſchen Kaufhausſaal fand die Jahresverbands⸗ verſammlung des Landesfremdenverkehrsverbandes Baden ſtatt. Nach kurzen Eröffnungsworten des Leiters des Lan⸗ desfremdenverkehrsverbandes Baden Fritz Gabler bot Bürgermeiſter Dr. Hofner den Willkommgruß der Stadt Freiburg. Hierauf erſtattete der Leiter des Verbandes den Tätigkeitsbericht für 1935/36. Ueber den gedruckt vorliegen⸗ den Bericht hinaus kam er zunächſt auf die Neuorganiſation im Fremdenverkehrsweſen zu ſprechen. Die Mitglieder des Landesfremdenverkehrsverbandes ſetzen ſich aus den Frem⸗ denverkehrsgemeinden zuſammen. Damit ſei aber die Tä⸗ tigkeit der Verkehrsvereine mit ihren Einzelmitgliedern nicht ausgeſchaltet; im Gegenteil, ſie müßten erhalten bleiben, da von ihnen oft gute Ratſchläge ausgehen. Das Geſchäftsjahr, über das er zu berichten habe, ſo führte Präſident Gabler weiter aus, ſei ein Jahr der Gaſt⸗ lichkeitsparole geweſen. Die Entwicklung des Fremdenver⸗ kehrs in Baden veranſchaulichten am beſten folgende Zah⸗ len: Im Sommerhalbjahr 1932 wurden 2850 900 Ueber⸗ nachtungen gezählt, im gleichen Zeitraum 1936 5 188 000. Baden wurde im Jahre 1932 von 198 800 Ausländern be⸗ ſucht, im Jahre 1936 zählte man 723 400 Ausländer. Dabei ſei beſonders bemerkenswert, daß es gelungen iſt, beſonders wichtige Gebiete im Ausland wieder für Baden zurückzu⸗ erobern, ſo u. a. England. Für die nächſten Arbeiten des Landesfremdenverkehrsverbandes ſtehen zwei Probleme im Vordergrund: 1. Die Sicherung des Ausländerverkehrs nach Deutſchland; 2. Die Saiſonverlängerung. In einer Vorſchau auf die kommende Arbeit ſtellte Fritz Gabler zu⸗ nächſt die Idee heraus, Baden als das Reiſeland für alle Jahreszeiten bekanntzumachen. Bei dieſer Propaganda ſollen beſonders das Frühjahr und der Herbſt im badiſchen Land als Reiſezeiten ſtärker propagiert werden. Man habe die Hotelgutſcheine geſchaffen, um den vielen badiſchen Ge⸗ meinden, die große Reiſegeſellſchaften nicht aufnehmen kön⸗ nen, einen gewiſſen Fremdenverkehr durch Einzelreiſende zu ſichern. Eine Frage, die noch zu löſen ſei, ſei die private Zimmervermietung in den Fremdenverkehrsgemeinden. Ueber die Organiſation der Kurort⸗Klimaforſchung ver⸗ breitete ſich kurz Prof. Baemeiſter⸗St. Blaſien. In Baden befinden ſich drei Kurort⸗Kreisklimaſtellen: in Ba⸗ den⸗Baden, Freiburg und St. Blaſien. Jeder Kurort und Luftkurort werde in Zukunft den Nachweis erbringen müſ⸗ ſen, daß er dem Klima nach dieſen Namen tragen darf. Auch die Gründung eines neuen Kurortes iſt an beſtimmte Vorausſetzungen gebunden. Die Grüße des badiſchen Miniſterpräſidenten überbrachte Miniſterialrat Seeger, Er ging auf die einzelnen Entwick⸗ lungsepochen ein, die ſchließlich zum Reichsfremdenverkehrs⸗ verband und zu ſeinen Landesverbänden führten und gab dann die neuen Satzungen für die Landesfremdenverkehrs⸗ verbände bekannt, die noch der Genehmigung der vorge⸗ ſetzten Behörde bedürfen. a Der Jahresvoranſchlag für das Geſchäftsjahr 1936/37 weiſt, wie Präſident Gabler mitteilte, eine weſentliche Er⸗ höhung auf. Folgende Ausſchüſſe wurden geſchaffen: Ge⸗ bietsausſchüſſe: Südſchwarzwald, Schwarzwaldbaha, Nord⸗ ſchwarzwald, Nordbaden, ein Ausſchuß für Tarif⸗ und Fahrplanfragen ſowie ein Ausſchuß für Hotelfragen, Bä⸗ der und Kurorte Geſchäftsführer Direktor Otto Rieger befaßte ſich mit Fragen der Reiſebüros und des Proſpektweſens und machte Mitteilungen aus den Verhandlungen des Tarifausſchuſſes. Otto Ernſt Sutter ſprach in humorgewürzten Ausführun⸗ gen über die Werbung durch Schulungskurſe und Heimat⸗ abende. Ueber den Ort der nächſten Verbandsverſammlung be⸗ hielt ſich der Vorſitzende die letzte Entſcheidung vor. Gewinnauszug 5. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Ohne Gewähr tachdruck verboten Auf jebe gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 6. Ziehungstag 15. Februar 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10000 N. 67442 297240 4 Gewinne zu 5000 RM. 117695 117910 20 Gewinne zu 3000 Re 17704 68643 70158 96378 217630 217732 266392 302388 398685 399144 6 Gewinne 80 2000 RM. 48010 106958 171464 295236 324921 337863 339662 389978 68 Gewinne zu 1000 R. 1254 15702 19994 28650 31009 36686 45144 51624 57391 67688 85094 92266 103788 147379 154985 199780 183489 235433 240760 255221 266821 279882 288271 313096 389 52 324788 340047 346005 351579 356632 359781 381289 389264 5 80 Gewinne zu 500 RAU. 8292 52330 52962 56319 88912 116853 120251 124692 124963 125294 134660 154033 164667 175138 178864 182913 183400 185110 206669 226921 236399 244015 279706 288842 299658 304104 308446 309221 316285 317238 336542 340789 363645 378282 379143 381051 392136 395150 395238 397954 348 Gewinne zu 300 NM. 265 4710 7475 9461 8633 9894 11075 12671 14256 185380 20534 20902 22805 23045 28859 31217 33328 34039 368417 36762 38171 39044 42126 45716 46496 46599 47298 47847 48521 53516 68211 86494 72885 74299 77594 78966 80054 82782 85542 86640 87278 87787 89314 93144 94689 95448 96015 98583 97343 100533 101210 102327 102507 103886 109754 111751 1127138 119931 120311 120801 130933 131188 132018 134695 137644 139047 139287 139887 142008 142924 145075 146445 151956 153810 153891 156952 159223 161446 163189 165104 169374 176447 178577 179883 181578 183212 185012 187889 191825 192217 192479 196939 198386 199528 199808 202579 203203 208481 219960 210260 211707 214957 216576 217073 229148 229858 230384 230542 231580 234448 234627 238290 237475 242539 250195 251262 253262 253603 254572 258629 261878 289581 276827 279912 282799 284814 299583 291174 296999 297058 298104 298889 302524 308589 309758 309944 310639 312843 317925 320213 321600 323937 328481 329273 330106 334061 338978 340635 341468 341927 343180 343434 343695 346788 348299 348802 351356 355922 359958 363878 365997 369135 372830 373318 98825 381843 386149 388585 388912 389065 390351 391075 398197 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 322413 2 Gewinne zu 5000 RM. 148626 12 Gewinne zu 3000 RM. 16 40992 103619 118533 171018 300270 8 Gewinne zu 2000 RM. 138855 131035 268410 270718 40 Gewinne zu 1000 RM. 5736 9918 28151 53644 90244 123057 183222 137837 144187 175149 185264 187525 185453 206025 211508 252827 318194 347564 366601 395453 84 Gewinne zu 500 RM. 11477 11747 12741 20970 40974 45871 47195 50053 51439 55752 70108 83251 93472 132738 162658 163620 175970 210963 210997 223504 248581 252030 269216 277930 327660 335296 341358 347987 363652 366630 377616 387725 280 Gewinne zu 300 RM. 4349 9221 9550 11825 16268 21761 24156 24388 25838 26792 28606 30430 31759 33299 33892 40683 41093 41985 43860 45189 50918 54189 57120 58038 59660 63022 70835 77026 77218 77788 78652 78886 840865 86155 86993 90598 96306 97999 101526 106555 113319 117740 121814 122778 133376 134196 136512 136788 141511 143660 152258 152528 155608 156965 160886 165100 185555 165872 168901 169566 170267 170898 173632 176993 178799 178836 186966 193219 193500 194813 208185 209817 213232 216616 217066 218812 219029 224965 230084 232495 242448 246372 247229 249763 251655 253515 257210 258323 282929 263038 265001 268922 272437 272738 275886 278809 278395 279653 279974 280958 280811 285669 289273 304062 306569 308146 308783 314022 3814398 320169 320408 321271 331412 334410 338715 339792 345956 3488 16 350038 358300 358313 358881 362528 365553 368790 369599 373260 376092 377031 380089 380198 381856 384090 384421 387986 388003 391078 394617 396104 398506 7 Profeſſor Koch an (2. Fortſetzung.) Im britiſchen Kolonialamt herrſchte größte Auf⸗ regung: Ein geheimnisvoller Würger durchzog die rieſi⸗ gen Gebiete Südafrikas. Alle Kunſt der Aerzte war ver⸗ gebens. Das Wirtſchaftsleben des Landes war dem Erlöſchen nahe. In den angrenzenden Schutzgebieten der anderen Staaten herrſchte Panikſtimmung. Der Vieh⸗ beſtand eines halben Erdteils ſchien dem Untergang ge⸗ weiht. Eine Rinderpeſt hatte das Land befallen, zu Hunderttauſenden lagen die ſtinkenden Kadaver auf den Weiden herum. Die Farmer waren verzweifelt, die Le⸗ bensarbeit ganzer Generationen ſtand vor dem Zuſam⸗ menbruch, nur wenige Tiere entgingen dem Tode. Die Sterblichkeit betrug 90 bis 100 v. H. Der Chef des engliſchen Geſundheitsweſens in den Kolonien hatte ſchwarze Tage. Es waren höchſt unerfreu⸗ liche Briefe, die ſich täglich auf ſeinem Schreibtiſch häuften. „Es gibt nur eins: Wir müſſen die deutſche Regie⸗ rung bitten, Profeſſor Koch hinzuſchicken!“ Der diplomatiſche Apparat ſpielte, und er ſpielte ſogar ſchnell, denn es galt ungeheure Geldſummen, die in Ge⸗ fahr waren, auf Nimmerwiederſehen zu verſchwinden. Wieder machte ſich der Meiſter auf den Weg. Er war nicht mehr der Jüngſte, hatte ſchon das 52. Jahr hinter ſich; aber ſeine Spannkraft beſchämte jeden Jüngling. „Ich verſtehe nicht,“ ſagte ein auswärtiger Miniſter zu dem deutſchen Botſchafter bei einer auswärtigen Macht, „ich verſtehe nicht, wo Ihr Profeſſor Koch ſeine Zeit her⸗ nimmt. Wenn man ganz vorſichtig rechnet, muß er ſeinen Tag in 48 Stunden einteilen, jede Stunde zu 120 Minu⸗ ten. Und ſelbſt dann würde ein gewöhnlicher Menſch nur die Hälfte dieſer Fülle von Arbeit ſchaffen können.“ Im Dezember 1896 langte Koch in der Kap⸗Kolonie an, reiſte ſofort nach Kimberley und arbeitete dort an dem Problem der Rinderpeſt bis zum März des nächſten Jah⸗ res. Seine Mitarbeiter waren oft daran, bei dem Tempo Kochs zuſammenzubrechen. Seine Arbeit war von Erfolg gekrönt. Es gelang ihm, ein Serum herzuſtellen, von dem eine einzige Ein⸗ ſpritzung genügte, um die Rinder vor dem Ausbruch der Krankheit zu bewahren. Dieſer Schutz hielt monate⸗, ja ſogar jahrelang an. Die Farmer atmeten auf, die eng⸗ liſche Regierung atmete auf. Millionenwerte waren ge⸗ rettet, eine entſetzliche Hungersnot abgewendet. Notrufe aus aller Welt In Indien wütete die Peſt. Koch eilte nach Bombay. Ein großer Stab deutſcher Aerzte erwartete dort ſeinen Führer, um gemeinſchaftlich dem Schwarzen Tod zuleibe zu gehen. Ein Vierteljahr darauf ging die Reiſe nach Deutſch⸗Oſtafrika: Es war eine peſtähnliche Seuche auf⸗ getreten. Auch hier griff der große Arzt wieder mit ge⸗ wohnter Energie durch. Er erkannte die Unzulänglichkeit der bisherigen hygieniſchen Maßnahmen und erſetzte ſie durch neue, wirkſamere, die zum Erlöſchen der Seuche führten.. An einen Oktoberabend des Jahres 1906 ſitzt der Meiſter auf einem Feldſtühlchen vor einem Zelt, über dem ſich zur Abwehr der tropiſchen Sonnenſtrahlen noch ein Grasdach wölbt, das die Neger der Expedition gebaut haben. Von der Anhöhe, auf der das Lager ſteht, blickt der Profeſſor über die weiten Fluten des Viktoria⸗Njaſſa, dieſes gewaltigen Binnenmeeres des ſchwarzen Erdteils, das nicht viel kleiner als Bayern iſt. Sein Blick fällt auf die beiden dicht mit Urwald be⸗ ſtandenen Halbinſeln, die ſich in den See erſtrecken, und auf die vielen großen und kleinen Inſeln, die ſich um die Seſe⸗Inſel gruppieren, auf der Koch ſein Lager aufgeſchla⸗ gen hat. Nicht lange gibt ſich Koch der Ruhe hin, dann eilt er wieder ins Zelt, um ſeine Unterſuchungen fort⸗ 1 1 Seine Aſſiſtenten hören ihn nach ſeinem Diener rufen. „Der Chef hat doch eine gigantiſche Arbeitskraft,“ ſagt der eine der Aerzte zu dem Botaniker, der die Expe⸗ dition begleitet.„Dieſes Tropenklima, das uns kaputt macht, ſtört ihn überhaupt nicht beim Arbeiten; dabei iſt er nicht der Stärkſte, ſein Herz iſt durchaus nicht mehr in Ordnung.“ „Sogar auf die Krokodiljagd iſt er neulich gegangen.“ „Selbſtverſtändlich, drüben auf einer der Heinen, un⸗ bewohnten Inſeln. Die Schwarzen nahmen die Eier aus den Krokodilneſtern, und der Chef ſtand mit geladener Büchſe daneben. Plötzlich taucht ganz nahe der Kopf eines mächtigen Krokodils auf; das Tier richtet ſich empor, um ſich auf die Eierräuber zu ſtürzen, aber ſchon hat der Chef das Gewehr im Anſchlag und verpaßt dem Bieſt einen Kopfſchuß—— ich ſage Ihnen, mit der Sicherheit eines Kunſtſchützen. Andere Männer in ſeinen Jahren ſitzen im Großvaterſtuhl und füttern den Kanarienvogel. Und dann müſſen ſie ein Nickerchen machen, weil ſie das zu ſehr angeſtrengt hat.“ Sieger über den Tod „Es iſt doch unglaublich, was er alles in den letzten Jahren geleiſtet hat,“ wundert ſich der Pflanzenmann. „Ja,“ erwidert der Arzt,„erſt die Tſetſe⸗ Krankheit, die den Tierbeſtand des ganzen Innern gefährdete, das Texasfieber, die Rinderpeſt, das Küſtenfieber, die Malaria⸗ nudien, das Rückfallfieber, von der Cholera und der Peſt anz zu ſchweigen— und überall war er der Führer, der elbſt die jüngſten Helfer überdauerte.“ Der Botaniker nickt. E die Front! „Und nun dieſe Schlafkrankheit——“ fragt der Arzt. „Ein paar zehntauſend natürlich!“ ſcheiden: 200 000 Menſchen!“ Zelt. ſein getreulicher Wächter iſt. Tier noch im Neſtgefieder war. apa. den Koch zum Spaziergang nicht mitgenommen hat. Reſpektvoll begrüßen die beiden den Chef. „Nun dauert es nicht mehr lange, meine Herren,“ ſagt Koch,„dann können wir in die Heimat zurückkehren. Die größte Gefahr iſt ge⸗ „Wiſſen Sie, wieviel Menſchen ſie in den letzten Jah⸗ ren allein hier im Nordoſten des Sees vernichtet hat?“ „Ein paar zehntauſend? Lieber Mann, ſind Sie be⸗ Während ſie noch ſprechen, kommt Koch aus ſeinem Ein kleines ſchwarzes Hündchen begleitet ihn, ſein ſtändiger Adjutant, der unter ſeinem Bette ſchläft und Auf der Hand trägt der Meiſter einen grauen Papagei, den er bekam, als das Der Kleine iſt ganz zahm und betrachtet offenbar den Profeſſor als ſeinen Groß⸗ Aergerlich ſchimpft im Zelt der zweite Papagei, Heimkehr in die Ewigkeit Tropenluft iſt Gift. Und wenn dazu aufreibende Arbeit und angeſtrengteſte Geiſtestätigkeit kommen, darf man ſich nicht wundern, daß die überanſtrengte Maſchine verſagt. Monatelang war Koch noch in hohem Alter durch die Tropenglut gewandert, hatte Strapazen und Entbeh⸗ rungen durchgemacht, die auch einen jüngeren Mann ſchwer mitgenommen hätten. Jetzt legte die Natur ihre Rechnung vor. Koch ſtand auf dem Höhepunkt ſeines Lebens. Nach der Rückkehr von der Schlafkrankheits⸗Expedition hatte er dem deutſchen Kaiſer perſönlich Bericht über den Erfolg der Reiſe abgeſtattet. Aber er war derſelbe unermüdliche Arbeiter geblieben. Am 9. April 1910 fuhr er wie gewöhnlich in ſein Inſtitut zur Arbeit, das durch kaiſerlichen Erlaß jetzt auch den Namen des Forſchers trug; dann hatte er ſeine Patienten im Virchow⸗Krankenhaus beſucht und war wie⸗ der heimgekehrt. In der Nacht bekam er einen ſchweren Anfall von Herzſchwäche. Am 27. Mai 1910 iſt der unermüdliche Kämpfer und große Forſcher dem Tode unterlegen, den er viele tauſend Male bezwungen hatte bannt. Die letzten Berichte, die ich von draußen über die Wirkſamkeit der von uns ausprobierten Mittel erhielt, laſſen das Beſte hoffen. Was keinem der an⸗ deren Staaten gelang, wir werden es ſchaffen. Wir werden dieſe Seuche unſchäd⸗ lich machen.“ „Es war eine ſchwere Zeit,“ meint der Botaniker. „Die ſchwerſte und an⸗ ſtrengendſte Expedition mei⸗ nes Lebens, das dürfen Sie glauben. Aber das Ziel war den Einſatz wert. Wir wer⸗ den jetzt Millionen von Men⸗ ſchenleben retten und Hun⸗ derttauſende von Quadrat⸗ kilometern der Wildnis be⸗ wohnbar machen, die früher menſchenleer bleiben mußten, weil überall die Stechfliege, die die Krankheitserreger verbreitet, hier ihre Herr⸗ ſchaft ausübte. Wir können jetzt ruhig ſagen: Deutſch⸗ land hat ſich durch die er⸗ folgreiche Behandlung der Schlafkrankheit den ſchwar⸗ zen Erdteil moraliſch er⸗ obert.“ Krankheit des 20. Jahrhunderts Die Schlafkrankheit als Maſſenſeuche iſt eine Erſchei⸗ nung des neuen Afrika, iſt die jüngſte aller Seuchen. Mit dem erſten Jahr unſeres Jahrhunderts begann ſie ihren Todeszug. Im April 1901 wurden die erſten beiden ſchlaf⸗ ſüchtigen Eingeborenen in das Miſſionshoſpital von Mengo, der Hauptſtadt von Uganda, aufgenommen. Kurze Zeit darauf war das Hoſpital ſchon von Schlafkranken überfüllt. Wenn hier und da ein Weißer des Morgens nach ſeinem nicht zur Tagesarbeit erſchienenen Boy fragte, begleitete ein Achſelzucken die Antwort, das man nicht mißverſtehen konnte. „Er ſchläft, Herr, er ſchläft ſchon, er auch——“ Nein, bei dieſer Art Schlaf half kein Wecken mehr. Bald erkrankten die erſten Europäer. Nachforſchungen, die in aller Eile in den Eingeborenendörfern angeſtellt wur⸗ den, hatten ein aufregendes, ein trauriges Ergebnis. Allein in der Landſchaft Buſoga am Viktoria⸗See und auf der Inſel Buvuma waren ſchon 20 000 Menſchen geſtor⸗ ben, unbemerkt! Aber die Seuche griff noch weiter um ſich, Jahre hindurch. In dieſer Zeit ſollen in Uganda 200 000 Eingeborene den Schlaftod geſtorben ſein, zwei volle Drit⸗ tel der Geſamtbevölkerung. Auf den Seſe⸗Inſeln ging die Einwohnerzahl von 35 000 auf 10 000 herunter, und von dieſen trug die Hälfte die Keime der Krankheit ſchon im Blut. Faſt alle Hunde in der Gegend waren der Seuche zum Opfer gefallen. Es gab Inſeln, deren Bewohner bis auf den letzten Mann dahingeſchwunden waren, die mei⸗ ſten geſtorben, der Reſt geflüchtet. Es war ganz klar, daß es ſich nur um einen erſt⸗ maligen Ausbruch der Schlafkrankheit handeln konnte. Wenn die Seuche hier heimiſch geweſen wäre, hätten die volkreichen Ufer des Viktoria⸗Sees ja ſchon längſt verödet ſein müſſen. Sage und Volksmund hätten ſich an ein der⸗ artiges Maſſenſterben erinnert, ſelbſt wenn es vor Jahr⸗ hunderten ſtattgefunden hätte. Aber nichts von alledem! Die Schlafkrankheit ſchlief Die Sklavenhändler wußten, daß Negerſklaven mit angeſchwollenen Nackendrüſen wertlos für ſie waren, weil bei ihnen über kurz oder lang die Schlafſucht ausbrechen — M. Aufnahme: Hiſtoriſcher Bilderdienſt Robert Koch(rechts im Zelt) bei der Schlafkrankheits⸗Expedition in Oſtafrika 1906/07 im Schlafkrankenlager in Bukoba am Viktoria⸗See. Links im Zelt der bei der Expedition verſtorbene Stabsarzt Panſe. Das Geheimnis der Todesfliegen Das neue Afrika kämpft gegen Schlafkrankheit und Nagana würde. Reiſende und Aerzte fanden die Krankheit ſchon vor 100 und 200 Jahren gelegentlich in einzelnen Dörfern und Gegenden der Weſtküſte vor. Wenn der Zwang zum Schlaf ſo ſtark wurde, daß der Kranke Eſſen und Trinken darüber vergaß, weckte man ihn wohl noch zu den Mahl⸗ zeiten auf. Bald ſank das Opfer aber ſchon während des Eſſens wieder in den Schlummer zurück, ſchließlich ſogar mit dem erſten, gewaltſam aufgezwungenen Biſſen im Mund. Von nun an war alle Hilfe umſonſt. Der Schla⸗ fende magerte ab. Mumienhaft erſtarrten die Muskeln, Hunger, Durſt, Kälte, Hitze, Näſſe, Schmutz und Unge⸗ ziefer wurden gefühllos ertragen und taten neben der eigentlichen Krankheit ihr Werk an dem lebenden Leich⸗ nam bis zum Ende. Das war aber auch alles, was man lange Zeit von der Schlafkrankheit wußte. Als ſie aus einer mediziniſchen Seltenheit zur Kolonialgefahr geworden war, galt es des⸗ halb, zunächſt das Geheimnis des rätſelhaften Schlaftodes zu enthüllen. Der unſichtbare Feind wird entdeckt Die Erforſchung der Schlafkrankheit vollzog ſich über⸗ raſchend ſchnell, begünſtigt vom Zufall. Im gleichen Jahr 1901, als die Seuche in Uganda bemerkt wurde, brachte ein Arzt im Krankenhaus von Bathurſt in Brittſch⸗Gambia den Blutstropfen eines Kranken unter die Linſe ſeines Mikroſkops und ſah dabei merkwürdige Dinge. Er bat einen Freund, ſich dieſe ſondernbaren„kleinen Würmchen“ doch mal anzuſehen, und deſſen ſchärferes Auge erkannte dann deutlich zwiſchen den großen Schollen der Blut⸗ körperchen die winzigen, aalartigen, beweglichen Tierchen mit dem Floſſenſaum und der fadenförmigen Geißel. An einen Zuſammenhang mit der Schlafkrankheit dachte nie⸗ mand. Aber dann entdeckte ein italieniſcher Forſcher die gleichen winzigen Blutparaſiten in den angeſchwollenen Nackendrüſen, in der Rückenmarksflüſſigkeit von ſchlaf⸗ kranken Eingeborenen. Jetzt ſtieß zu den im Schlafkrank⸗ heitsgebiet tätigen Forſchern noch ein Engländer, ein alter Afrikaner, der aus dem Süden des Erdteils herauf⸗ gekommen war, wo er die berüchtigte Tſetſe⸗Krankheit der Pferde und Rinder erforſcht hatte, die Nagana. (Fortſetzung folgt.) Druckarbeiten für Hande, Gewerbes und industrie lietert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei Tc „ 10 2 3 „—— 1222