Erſcheint täglich, en 5515 Bezugspreis: Monatlich Mk. 40, durch die Poſt in der Geſchäftsſtelle am Schalter a Anzeigenpreiſe: Die 22 mm im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 3 z. Zt. gaö tig. genſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſches⸗Konto: Karlsruhe 78439. a e des Sonn- und gef 1.60, olt mongtl. Mk. 1.20 ite mm- Zeile 3 Pfg., en für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt ellagen: Ler Familienfreund, Illuſtriertes Umerholtu nor blatt Die Frau unt ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 19 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprü chen Deuck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Man aheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr 68. Verant wortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hördle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 37 1150 37. Jahrgang Montag den 22. Februar 1987 In ernſter Weiheſtunde Der Staatsakt am heldengedenktag. Berlin, 22. Februar. Der nationalſozialiſtiſche Stagt hat an die Stelle des Volkstrauertages den heldengedenklag geſetzt. Auch in die⸗ ſem Jahre vereinte ſich am Sonntag Reminiſcere das deuk⸗ ſche Volk in ernſter Weiheſtunde voll Stolz und Dankbar⸗ keit in dem Gedenken an die zwei Millionen helden, die für ihr Balerland, für Freiheit und Ehre ihr Leben ließen. Von allen ſtaatlichen und privaten Gebäuden wehten Trauer⸗ fahnen, in allen Kirchen fanden Goktesdienſte ſtaft. Den Mittelpunkt der Feierlichkeiten bildete, wie in jedem Jahr, der große Staatsakt in der Staatsoper im Bei⸗ ſein des Führers und Reichskanzlers. Im Parkett ſah man faſt ausſchließlich Offiziere des Heeres, der Marine und der Luftwaffe. Im erſten Rang hatten die Botſchafter, Geſand⸗ ten, Geſchäftsträger und Militärattachees der fremden Mächte, die Staatsſekretäre und Führer der Parteiorgani⸗ ſationen, der Reichs⸗ und Staatsbehörden ſowie zahlreiche hohe Offiziere der alten Wehrmacht und Marine und die Vertreter der Soldatenbünde und Kriegshinterbliebenenver⸗ bände Platz genommen. Punkt 12 Uhr erſchien der Führer und Reichskanzler. Mit ihm nahmen Platz der greiſe Gene⸗ ralfeldmarſchall von Mackenſen in der Uniform der Toten⸗ kopfhuſaren, Generalfeldmarſchall von Blomberg, General⸗ oberſt von Fritſch, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, in Vertretung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe der Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleutnant Keſſel⸗ ring, als Vertreter der alten öſterreichiſchen Armee General Krauß, die Reichsminiſter Dr. Goebbels, Baron von Neu⸗ rath, Darre, Ruſt, Seldte, Schwerin⸗Kroſigk und Schacht, die Reichsleiter Bouhler, Bormann und Hierl, Stabschef Lutze ſowie eine Reihe von Staatsſekretären und führenden Per⸗ ſönlichkeiten aus Staat Partei und Wehrmacht. Der Vorhang der Bühne öffnete ſich. Im Hintergrund erblickte man auf goldfarbenem Tuch ein großes Eiſernes Kreuz mit der Jahreszahl 1914, im Vordergrund in meh⸗ reren Gliedern geſtaffelt 36 Fahnen der alten Armee und drei Fahnen der alten Kriegsmarine, getragen von jungen Soldaten, ein Bild wie aus Stein gemeißelt. Die Staats⸗ kapelle Berlin unter Leitung von Staatskapellmeiſter Pro⸗ feſſor Heger ſpielte den Trauermarſch aus der Dritten Sym⸗ phonie(Eroica) von Beethoven, und als die weihevollen Klänge verrauſcht waren, hielt Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg ſeine Anſprache, in der er folgendes ausführte: Mein Führer, Kameraden! Deutſche Männer und Frauen! 5 Inmitten eines gewaltigen friedlichen Befreiungskamp⸗ 5 und eines ſtürmiſchen nationalen Aufbauwerkes lenkt er heutige Heldengedenktag unſere Augen und unſere Her⸗ zen wieder rückwärts zu jener ſchwerſten Schickſalsprobe, als welche der Weltkrieg in unſerem und unſerer Nachkommen Bewußtſein leben wird.„Wanderer ſteh!“— ſo ruft uns dieſer Tag zu. Wieder erſchüttert uns bei der Erinnerung an die Jahre 1914 bis 1918 die Tiefe des Leides und die Größe der Opfer, die der Weltkrieg von unſerem Volke forderte; wie der erblicken wir die unendlichen Reihen von zwei Millia nen deutſcher Soldatengräber, die über alle Erdteile ul alle Meere zerſtreut ſind; wieder fühlen wir die ſeeliſch⸗ Not, die unſere Mütter, Witwen und Waiſen erduldeten und noch dulden. Auch das ſchwere Los der Kriegsbeſchädig⸗ ten mahnt uns mit eindringlicher Sprache. Im Sinne un⸗ ſerer Toten gedenken wir heute auch ehrfurchtsvoll der ge⸗ fallenen Soldaten jener Nationen, die vor 20 Jahren mit uns und gegen uns kämpften.„Vergeßt den Haß!— Zeigt Euch unſeres Opfers würdig!— Verhindert mit allen Kräf⸗ ten die Wiederkehr des Schreckens!“ So deuten wir den e uns aus den Gräbern des Weltkrieges entgegen⸗ ingt. Das neue Deutſchland hat dieſen Ruf aufgenommen. Es hat ſich nicht damit begnügt, Denkmale aus Stein und Erz 1 errichten; es hat nicht nur die einfachſte Dankespflicht er⸗ üllt, indem es die Ruheſtätten unſerer Soldaten würdig ausgeſtaltete und, ſoweit es menſchenmöglich war, das Los der Hinterbliebenen und Kriegsbeſchädigten milderte und verbeſſerte; weſentlicher ſcheint mir die Tatſache, daß das deutſche Volk und ſeine Führung in dieſen vergangenen vier Jahren Mauern des Haſſes und der Zwietracht niedergeriſ⸗ ſen hat, die vorher unüberwindlich galten. Wo in der Welt gibt es eine Organiſation praktiſcher Nächſtenliebe, die ſich mit dem deutſchen Winterhilfswerk vergleichen könnte? Wel⸗ cher Staat kann ſich rühmen, den arbeitenden Maſſen mehr Lebensfreude und beſſere Erholungsmöglichkeiten gegeben u haben als das neue Deutſchland in den letzten Jahren t? Man ſollte ſenſeits unſerer Grenzen die Tatſache nicht geringſchätzen, daß das deutſche Volk nach einem Leidens⸗ weg ohnegleichen, nach einer faſt endloſen Kette von Demü⸗ tigungen und Bedrückungen allen ſeinen Nachbarn die Hand zur Verſöhnung bot. Man ſollte endlich auch al dafür aufbringen, welche Bedeutung für die moraliſche Be⸗ friedung der Welt darin legt, daß Deutſchland das Diktat von Verſailles, jenes teufliche Werk des Haſſes und der Verblendung, aus ſeinem inneren Leben gelöſcht hat. Als freies Volk ſtehen wir heute in der Mitte 1 der Freiheit anderer Völker droht von uns keine Gefahr. Wer aber in der Freiheit, in der Gleichberechtigung und im Eigenleben der Nationen die/ eundlage der inter natio⸗ nalen Ordnung ſieht, der wird auch die unerbiktliche kampf⸗ anſage verſtehen, die der Nationalſozialismus der Weltge⸗ fahr des Bolſchewismus enkgegengeſchleuderk hat. „Deutſchland iſt zu den Quellen ſeiner Kraft zurückgekehrt. Möge im deutſchen Volk ſtets die Erinnerung wach bleiben an die heilige Glut jener Auguſttage von 1914! Größeres Heldentum weiß die Geſchichte nicht zu berichten, als es jene unbekannten Männer bewieſen, die nach tauſend Schlachten und Entbehrungen, vor ſich den übermächtigen Feind, hin⸗ ter ſich die zuſammenbrechende Heimat, ohne Ausſicht auf Sieg ſtill in den Tod gingen. Wir wiſſen aus dem Buche „Mein Kampf“, daß jene Tragödie die Seele eines dieſer unbekannten Infanteriſten erſchütterte, daß damals im Her⸗ zen eines Frontſoldaten das künftige Deutſchland geboren wurde. Wir ehren unſere toten Soldaten, indem wir Adolf Hitler grüßen und ihm dienen. 5 So glauben wir den Willen der Gefallenen zu vollſtrek⸗ ken. So iſt das neue Deutſchland das ſtolzeſte Ehrenmal, das wir ihnen errichten konnten. So iſt auch die neue deutſche Wehrmacht Fleiſch vom Fleiſche und Blut vom Blute der alten Armee und ihrer Treuhänderin in dunkler Notzeit, Reichswehr. Gewiß hat der Aufbau der Wehrmacht vom deutſchen Volke große Opfer gefordert und fordert ſie noch. Aber dieſes Opfer trägt reiche Früchte. Geboren aus dem Geiſte des Nationalſozialismus, iſt die Wehrmacht Trägerin und Künderin nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung und Lebensgeſtaltung. Zuſammen mit der Nakionalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, der ſie ſich unlösbar verbunden fühlt, bildet ſie das Rückgrat und das Fundament des neuen Reiches. Sie gibt ihm die Kraft zu ſeiner Behauplung im außenpolitiſchen Spiel der Kräfte; ſie wacht über den Frieden der Nakion. Von ihr und ihrer Arbeit muß jenes Berkrauen ausgehen, das alle Ströme des völkiſchen Hebens durchpulſt, und das ſeinen höchſten Wert in der Erziehungsaufgabe am deutſchen Menſchen findet. Denn damit und nicht mit Kanonen und Bomben⸗ geſchwadern wollen wir in die Zukunft wirken. Wir Soldaten aber müſſen uns dieſer Aufgabe gewach⸗ ſen zeigen. Große Zeiten fordern großen Einſatz. Wir wol⸗ len gute Soldaten und gute Nationalſozialiſten ſein. Es bleibt nicht die Wahl für das Eine oder das Andere. Bei⸗ des gehört zuſammen und beides iſt im Grunde das Glei⸗ che. Wir müſſen uns bereitmachen für die Stunde der Be⸗ währung, deren Glockenſchlag nicht von uns abhängt. Wir müſſen aber auch im Alltag ein Beiſpiel geben. Das iſt oft ſchwerer als die Probe eines großen Schickſals. Vier Jahre leben wir jetzt im Reich und im Volk Adolf Hitlers. Schwieriger als der Sturm iſt das Halten und der Ausbau einer eroberten Stellung. Darauf aber kommt es jetzt an. Das iſt der Sinn des zweiten Vierjahresplanes. Darin ſoll unſer Dank an den Führer liegen, daß wir ihm verſprechen, nicht nur in guten, ſondern erſt recht in ſchlech⸗ ten Tagen hinter ihm zu ſtehen. Ich weiß, daß die Wehrmacht das in ſie geſetzte Ver⸗ trauen rechtfertigen wird. Auch von uns Soldaten hat der Aufbau der Wehrmacht ſchwere Opfer gefordert. Mehrere hundert Soldaten aller Dienſtgrade, vom hohen General bis zum jungen Rekruten, haben ihr Leben für uns gegeben. Wir beklagten im vergangenen Jahr den Fliegertod des Generalſtabschefs der Luftwaffe, des Generalleutnants We⸗ ver. Viele ſind ihm in den Tod vorangegangen und viele gefolgt. Vor wenigen Wochen erſt haben wir einem großen Soldaten, dem Schöpfer des Reichsheeres, dem General⸗ oberſt von Seeckt, die letzte Ehre erwieſen. Bald nach ihm ing der Mitbegründer der früheren Reichsmarine, Admiral Behncke, von uns. In ſtolzer Trauer gedenken wir heute dieſer Kameraden. Ihre Namen verdienen aufgezeichnet zu werden im Ehrenbuch des deutſchen Soldaten. „Ueber Gräber vorwärts!“ Laßt uns dem Geſetz folgen, das über ihrem Leben und Sterben ſtand, dem einfachen und ehernen Geſetz der Vaterlandsliebe und der Hingabe für das deutſche Volk. Mit dieſem Gelöbnis grüßen wir unſere koten Soldaten und ſenken zu ihren Ehren die Symbole deutſchen Soldatentums. Die Fahnen ſenkten ſich, alle Anweſenden erhoben ſich von den Plätzen und ſtreckten die Hände zum Deutſchen Gruß empor. Den gefallenen Söhnen des Vaterlandes zum Gedächtnis erklang leiſe das Lied vom guten Kameraden. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die Feier⸗ ſtunde. 5 Von der Staatsoper aus begaben ſich die Gäſte zu der gegenüber dem Ehrenmal errichteten großen Tribüne. Am Seitenausgang der Oper ſtand eine Kompanie der Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitler und erwies dem Führer die Ehren⸗ bezeugungen. Auf dem weiten Raum zwiſchen Oper und Muſeum waren die Ehrenabordnungen der Parteigliederun⸗ „ SA., SS., NSKK., Reichsarbeitsdienſt, Hitler⸗Ju⸗ gend, Politiſche Leiter, Luftſportverband, NSKOV., Sol⸗ datenbund, Reichskriegerbund und Techniſche Nothilfe ange⸗ treten. Die Fahnenkompanie ſetzte ſich an die Spitze der vor dem Zeughaus bis zum Luſtgarten aufmarſchierten drei Ehrenkompanien. Der Führer ſchritt, begleitet von General⸗ feldmarſchall von Mackenſen, Reichskriegsminiſter v. Blom⸗ berg, Generaloberſt von Fritſch, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, General Keſſelring, die Front der Ehrenkompanien ab. Es folgte die feierliche Kranzniederlegung im Ehrenmal, vor deſſen Eingang 80 Offiziere der Kriegsakademie mit ge⸗ zogenem Degen das Ehrenſpalier bildeten. Zwei Offiziere trugen den großen Kranz des Führers. Im ſtillen Geden⸗ ken weilte der Führer mit ſeinem Gefolge einige Minuten in dem heiligen Raum, der ſymboliſch die Gräber von zwei Millionen deutſchen Soldaten umſchließt. 8 8 Die Mitglieder der Reichsregierung, das Diplomatiſche Korps und die Generalität hatten inzwiſchen weſtlich vom Ehrenmal Aufſtellung genommen, während auf der Oſt⸗ ſeite die Schwerkriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen ihre Plätze einnahmen. — Nr. 44 Nach dem Verlaſſen des Ehrenmals nahm der Führer den Vorbeimarſch der Fahnenkompanie, einer Kompanie des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe ab. Bevor er den Platz verließ, wandte er ſich den Schwerkriegsbeſchädig⸗ ten und Hinterbliebenen zu und drückte jedem einzelnen von ihnen die Hand. Feier in der Kriegsmarineſtadt Während der Führer und Reichskanzler als Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht die Toten der Nation am Ehrenmal Unter den Linden in Berlin ehrte, legte in Kiel der Kommandierende Admiral der Marineſtation der Oſt⸗ ſee, Admiral Albrecht, am Marineehrenmal in Laboe für die Kriegsmarine einen Kranz nieder. In Gegenwart von Vertretern der drei Wehrmachtsteile, der Partei und ihrer Gliederungen fand anſchließend in der mit der alten und neuen Reichskriegsflagge und umflorten Hakenkreuzfahnen feierlich geſchmückten Nord⸗Oſtſeehalle eine ſchlichte, eindrucksvolle Feier ſtatt. Admiral Albrecht ging in einer Anſprache auf das heldenmütige Kämpfen und Ster⸗ ben im Weltkriege ein, dem der ſchmähliche Verrat und der Zuſammenbruch folgte. Nicht überall ſei damals das Gefühl fur Weannesehre im deutſchen Volke erloſchen. Tapfere Front⸗ ſoldaten ſchloſſen ſich in Freikorps zuſammen, in heoriſcher, verantwortungsbewußter Tat wurde die unbeſiegte deutſche Flotte in Scapa Flow verſenkt. In harter Diſziplin und ſelbſtloſer Arbeit entſtand die neue deutſche Reichswehr. Doch alle dieſe vereinzelten Taten und Leiſtungen konn⸗ ten Deutſchland nicht die Rettung bringen. Es mußte ein Wunder geſchehen, wenn unſer Volk aus Anfreiheit, Elend und Schmach erlöſt werden ſollte, und dieſes Wunder ge⸗ ſchah. In höchſter Not wurde durch einen Mann dem Ver⸗ hängnis Einhalt geboten. Adolf Hitler ſenkte uns allen tief in das Herz das unvergängliche Opfer unſerer Gefallenen. So ſtark wurde die Kraft unſerer Gefallenen, daß ſie in unſerem Volke eine innere Wandlung vollbrachte. In tiefer Dankbarkeit gedenken wir unſerer Gefallenen. Wir ſenken un⸗ ſere Fahnen und grüßen ſie in Ehrfurcht. Gedämpft klang das Lied„O Deutſchland hoch in Ehren“ auf. Dann fuhr Admiral Albrecht fort. Heute tra⸗ gen, ſo ſagte er, zwei ſtarke Kräfte unſeren Staat, die feſt⸗ gegründete Partei und die neuentſtandene Wehrmacht des Dritten Reiches. Beide kennen nur eine Aufgabe: ſich voll und ganz einzuſetzen für ein Reich nationaler Freiheit und Würde, ſozialer Gerechtigkeit und ehrenvollen Friedens. Ein Siegheil auf den Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht und die Nationalhymnen beſchloſſen die eindrucksvolle Gedenkfeier. Weitere Kranzniederlegungen Aus Anlaß des Heldengedenktages legte der Bundes⸗ führer des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, Dr. Eulen, am Ehrenmal Unter den Linden, am Grabe Richt⸗ hofens, am Grabe Horſt Weſſels und am SA.⸗Mal auf dem Fehrbelliner Platz ſowie auf den engliſchen und italieni⸗ ſchen Kriegerfriedhöfen in Stahnsdorf Kränze nieder. Aus dem gleichen Anlaß ließ der Bundesführer Kränze an der Gruft Hindenburgs in Tannenberg, im Marine⸗ ehrenmal zu Laboe, am Schlageter⸗Denkmal auf der Golz⸗ heimer Heide in Düſſeldorf und in den beiden Ehren⸗ tempeln für die Gefallenen der Bewegung auf dem König⸗ lichen Platz in München niederlegen. Gedenkfeier am Freikorps⸗Ehrenmal Den Höhepunkt des Heldengedenktags in Eſſen bildete eine Feierſtunde für die Gefallenen der in den Jahren 1918—1920 in Weſtdeutſchland eingeſetzten Freikorps, der Reichswehr und der Polizei in Horſt bei Steele. Der ehe⸗ malige Führer der weſtdeutſchen Freikorps, der greiſe General⸗ leutnant a. D. Frhr. v. Watter, hielt die Gedenkrede. Dieſe Feier, ſo führte er u. a. aus, gelte den Gefallenen der Nachkriegskämpfe, den Männern, die einſt aus dem freien Entſchluß ihres Pflichtbewußtſeins gegen den Bolſche⸗ wismus im Innern antraten. Sie ſchützten damals auch die Grenzen des Vaterlandes im Oſten und im Weſten gegen einen Feind, der zum Einbruch entſchloſſen war und auf den erſten Anlaß wartete. Neuraths Staats beſuch in Oeſterreich Abreiſe des Reichsaußenminiſters nach Wien. Berlin, 22. Februar. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Frhr. v. Neu⸗ rath, hat am Sonntagabend Berlin verlaſſen, um der öſter⸗ reichiſchen Regierung einen Staatsbeſuch abzuſtatten. In der Begleitung des Miniſters befinden ſich der Leiter der Preſſe⸗ abteilung des Auswärtigen Amtes, Geſandter Aſchmann, Vor⸗ tragender Legationsrat v. Kotze, Legationsrat Altenburg und Legationsſekretär v. Marchtaler. Auch der öſterreichiſche Ge⸗ ſandte in Berlin, Tauſchitz, begleitet den Miniſter. Zur Verabſchiedung hatten ſich auf dem Anhalter Bahn⸗ hof u. a. eingefunden der ſtellvertretende Staatsſekretär Dieckhoff, der Chef des Protokolls Geſandter o. Bülow⸗ Schwante, die Geheimräte Heinburg und Clodius und Lega⸗ tionsrat Wolf vom Auswärtigen Amt, ſowie ſämtliche Her⸗ ren der öſterreichiſchen Geſandtſchaft, an der Spitze Legations⸗ rat Seemann und Militärattachee Oberſt⸗Ing. Pohl, und der öſterreichiſche Generalkonſul in Berlin, Kompner. Norwegiſcher Thronfolger geboren Oslo, 22. Februar Die Gemahlin des norwegiſchen Kron. prinzen Olaf, die ſchwediſche Prinzeſſin Märtha, iſt nach Mitteilung des Norwegiſchen Telegrammbüros von einem Sohn entbunden worden Das Kronprinzenpaar hat bisher wei Töchter, die 1930 geborene Prinzeſſin Ragnhild und die 1932 geborene Prinzeſſin Aſtrid. 5 Das deutſche Spanien⸗Geſetz Verhinderung der Teilnahme am ſpaniſchen Bürgerkrieg. Ebenſo wie die übrigen im Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß vertretenen Länder hat auch das Deutſche Reich die erforderlichen Maßnahmen zur Durchführung der Lon⸗ doner Beſchlüſſe getroffen. Die Reichsregierung hat in Berchtesgaden das folgende Geſetz beſchloſſen, das die Un⸗ terſchriften des Führers, des Reichsaußenminiſters und des Reichsinnenminiſters trägt und hiermit verkündet wird: §. 1. Deutſchen Staatsangehörigen iſt die Einreiſe nach Spanien und den ſpaniſchen Beſitzungen, einſchließlich der Zone des ſpaniſchen Protektorats in Marokko, zur Teilnahme am Bü rieg verboten. 8 2. Der Reichsminiſter des Innern wird ermächtigt, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die Ausreiſe und Durchreiſe von Perſonen zu verhindern, die ſich zur Teilnahme am Bürgerkrieg nach den im 8 1 bezeichneten Gebieten be⸗ geben wollen. § 3. Es iſt verboten, Perſonen zur Teilnahme am ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg anzuwerben oder ſie Werbern zuzuführen.. § 4. Wer den Vorſchriften der 88 1 und 3 diefes Geſetzes oder einem auf Grund des 8 2 erlaſſenen Verbot zuwider⸗ handelt, wird mit Gefängnis beſtraft. 8 5. Der Reichsminiſter des Auswärtigen beſtimmt den 1 des Inkraftſetzens und Außerkraftfetzens dieſes Ge⸗ Ehzes. Der Reichsminiſter des Aeußeren hat am 19. Februar die im Geſetz vorgeſehene Verordnung erlaſſen, durch die das Geſetz zur Verhinderung der Teilnahme am ſpaniſchen Bürgerkrieg am 21. Februar in Kraft tritt. Der Hauptausſchuß des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes hatte am Freitag beſchloſſen, daß das Freiwilligenverbot am Sonntag, dem 21. Februar, um 0.00 Uhr allgemein in Kraft treten ſollte. . Bei dieſer Gelegenheit ſei nochmals erwähnt, daß Deutſchland ſchon vor mehr als einem halben Jahre die Unterbindung der Freiwilligenwerbung für Spanien ge⸗ fordert hat. Wenn der Nichteinmiſchungsausſchuß den deutſch⸗italieniſchen Vorſchlag damals auf die lange Bank geſchoben hat, ſo iſt das nicht unſere Schuld. Bei der Wahl zwiſchen Franco und Roſenberg hat ſich Frankreich damals aus innerpolitiſchen Gründen— um die Kom⸗ muniſten für die Politik der Volksfront zu verpflichten— für den Vertrauensmann Moskaus entſchieden. Das gleiche tat London, weil man den„Faſchismus“ General Francos nun einmal nicht leiden kann. Inzwiſchen hat der„Rebell“ Franco die Säuberung Spaniens von frem⸗ dem Einfluß ſo erfolgreich aufgenommen, daß man ſo⸗ wohl in Paris als auch in London allmählich einſieht, auf das falſche Pferd geſetzt zu haben. So kam es zu dem verſpäteten Londoner Beſchluß, wonach die Anwerbung und Entſendung von Freiwilligen nach Spanien allgemein verboten werden ſoll. Nach außen hin fand das traurige Kapitel der Spanien⸗Politik ſeinen ſichtbaren Abſchluß mit der Abberufung des bisherigen Sowjetbotſchafters Moſes Roſenberg, den die Moskauer Regierung für das bolſche⸗ wiſtiſche Fiasko in Spanien verantwortlich macht. Er ſoll für eine„andere Tätigkeit“ auserſehen ſein.—— Eine Erklärung Portugals Die portugieſiſche Regierung veröffentlicht einen Er⸗ laß, der die Anwerbung und Ausreiſe Freiwilliger por⸗ tugieſiſcher Staatsangehörigkeit für die Teilnahme an den Kämpfen in Spanien verbietet und die Rückkehr der be⸗ reits von einer der beiden kämpfenden Parteien angewor⸗ benen Portugieſen vorſchreibt. Gleichzeitig tritt das por⸗ tugieſiſche Außenminiſterium in einer amtlichen Verlaut⸗ barung Nachrichten, die Anlaß zu Irrtümern über die Haltung Portugals gegenüber den Londoner Ueber- wachungsplänen, ſoweit ſie ſeine Grenzen betreffen, ent⸗ gegen. Darin ſtellt ſie einleitend feſt, daß Portugal nie⸗ mals von ſeiner urſprünglich eingenommenen Haltung, die eine internationale Ueberwachung auf nationalem Ge⸗ biet nicht zuließ, abgegangen ſei. Zudem ſei eine ſolche Maßnahme vom Londoner Ausſchuß gar nicht vorgeſehen geweſen, noch hätte ein ſolcher Vorſchlag, wenn er über⸗ haupt gemacht worden wäre, bei der Mitarbeit Portugals im Ausſchuß jemals Ausſicht auf Annahme gehabt. Um jedoch eine Erfüllung des ſogenannten Nichteinmiſchungs⸗ abkommens zu ermöglichen, habe ſich die portugieſiſche Regierung mit England in Verbindung geſetzt und ge⸗ beten, die engliſche Regierung möchte Beobachter ent⸗ ſenden, die ihren Botſchaften und Konſulaten zugeteilt werden, und die die pünktliche Erfüllung der von Portugal übernommenen Verpflichtungen bezüglich der Rekrutie⸗ rung Freiwilliger und deren Durchreiſe ſowie bezüglich der Waffentransporte nach Spanien feſtſtellen ſollen. Hier⸗ bei handele es ſich nicht etwa um eine neue Form des Londoner Ueberwachungsplanes, wie auch die Zuſtändig⸗ keit der engliſchen Beobachter trotz der ihnen gewährten Erleichterungen nicht die gleiche wäre wie die im Ueber⸗ wachungsplan des Londoner Ausſchuſſes für die Kontroll organe vorgeſehene. Abſchließend wird feſtgeſtellt, daß die portugieſiſche Regierung, wenn ſie zu der Ueberzeugung kommen müßte, daß Portugals Anweſenheit ein unüberwindliches Hin⸗ dernis für die notwendige Einſtimmigkeit bei den Be⸗ ratungen des Londoner Ausſchuſſes darſtellte, nicht zögern würde, den Nichteinmiſchungsausſchuß zu verlaſſen. Gemäß den Londoner Beſchlüſſen hat auch die ita⸗ lieniſche Regierung die Beſtimmungen eines Ge⸗ ſetzes feſtgelegt, um die Anwerbung, die Ausreiſe und die Durchreiſe von Freiwilligen für Spanien zu verhin⸗ dern. Zuwiderhandelnden werden Strafen angedroht.— Ferner hat das iriſche Parlament ein Geſetz zur Ver⸗ hinderung der Teilnahme von Freiwilligen am ſpaniſchen Bürgerkrieg angenommen, das gleichzeitig auch die Liefe⸗ rung von Kriegsmaterial verbietet. . 18. 9 7 9 Hochbetrieb in Perpignan erſtürkte Freiwilligentransporte„kurz vor Toresſchluß“. An der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze in Perpignan herrſchte„kurz vor Toresſchluß“ eine äußerſt lebhafte Tätigkeit, um noch vor Inkrafttreten der Freiwilligenſperre die im dortigen Sammellager untergebrachten„Freiwil⸗ ligen“ über die Grenze zu bringen. Der Sonderbericht⸗ erſtatter des„Matin“ meldet in dieſem Zuſammenhang aus Perpignan, daß noch etwa 130„Freiwillige“ ein⸗ getroffen ſeien, die zuſammen mit etwa 300 anderen nach Barcelona und Albacete weiterbefördert wurden. Ins⸗ geſamt hätten etwa 25 000 Freiwillige die franzöſiſch⸗ſpa⸗ niſche Grenze überſchritten. Auch Kriegsmaterial ſei in den letzten Tagen in großen Mengen über die Grenze geſchafft worden. Valencia verweigert 240 Franzoſen die Heimkehr. 85 Die Bolſchewiſten in Valencia verweigerten dem „Matin“ zufolge 240 franzöſiſchen„Freiwilligen“ die Rück⸗ kehr in ihre Heimat. Dieſe„Freiwilligen“ wollten ſchon ſeit langem Sowjetſpanien verlaſſen, nachdem ſie ſich an Ort und Stelle davon überzeugt haben, wie es wirklich bei den Bolſchewiſten ausſieht. Die franzöſiſche Regierung bemühe ſich angeblich in Valencia energiſch um die Rück⸗ beförderung ihrer Staatsangehörigen. 0 a* 9 9 Anſchlag auf Graziani 5 Der Vizekönig leicht verletzt. In amtlichen italieniſchen Kreiſen herrſcht größte Er⸗ regung über einen feigen Anſchlag, der in Addis Abeba auf den Vizekönig Marſchall Graziani verübt worden iſt, der jedoch glücklicherweiſe nur leicht verletzt wurde. Eine erſte amtliche Verlautbarung beſagt: Anlüßlich der Geburt des italieniſchen Thronerben nahm Vizekönig Marſchall Graziani in Anweſenheit zahl ⸗ reicher Würdenträger am Freitagmittag eine Verteilung von Geſchenken an die Armen von Addis Abeba ſowie an Mitglieder der koptiſchen und muſelmaniſchen Gemeinde vor. Die Anſammlung einer größeren Menſchenmenge machten ſich Eingeborene zunutze, um einige Handgrana⸗ ten gegen den Vizekönig von Aethiopien, Marſchall Gra⸗ ziani, zu werfen, der aber zum Glück nur leicht verletzt wurde. Schwere Verletzungen trugen dagegen Flieger⸗ general Liotta ſowie verſchiedene eingeborene Würden⸗ trüger, darunter auch Abuna Cirillo, das Haupt der Kop⸗ tiſchen Kirche, davon. General Graziani gilt als einer der fähigſten Kolo⸗ nialoffiziere Italiens Als Vizegouverneur der nordafri⸗ kaniſchen Kolonie Cyrengica führte er die Befriedung der Beduinenſtämme durch. Im Feldzug gegen Abeſſinien be⸗ währte er ſich als Oberbefehlshaber der von Somaliland aus gegen Abeſſinien angeſetzten Truppen, durchbrach die abeſſiniſche Front in Südoſtabeſſinien und trug dadurch hervorragend zur Eroberung Abeſſiniens bei, die durch den Einmarſch des Marſchalls Badoglio in Addis Abeba am 5. Mai vergangenen Jahres gekrönt wurde. Als Ba⸗ doglio, ſeit dem 10. Mai Vizekönig von Abeſſinien, nach Rom zurückgerufen wurde, erhielt Graziani zunächſt deſſen Stellvertretung als Regent, wurde dann aber bald ſelbſt zum Vizekönig ernannt. verſammkung auf den 12. November beſchloſſen. Kurzmeldungen 5 Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, begibt ſich am Montag, dem 22. Februar, nach Pillau zur Beſichtigung des dortigen Standortes. „Der Führer der italieniſchen Frontkämpferabordnung, Del⸗ croix, hat im Namen des Kongreſſes dem Botſchafter v. Ribben⸗ trop für ſein Grußtelegramm gedankt. 7 7* 4* Die Frontkämpfer an die Mächte Die Bildung des Ausſchuſſes den Staatsoberhäuptern mitgeteilt. Der Präſident des Kongreſſes der Permanenten In⸗ ternationalen Frontkämpferkommiſſion, Herzog von So b urg, und der Präſident des Ausſchuſſes, Carlo Deloroix, haben an die Staatsoberhäupter der an dieſem Kongreß beteiligten Länder folgendes Telegramm gerichtet: Wir haben die Ehre, Eurer Majeſtät(Exzellenz) mit⸗ zuteilen, daß die in Berlin verſammelten Delegierten von 14 Nationen einen ſtändigen internationalen Ausſchuß ge⸗ bildet haben, um die moraliſchen Kräfte der Frontkämpfer in den Dienſt der Sache des Friedens zu ſtel⸗ len, der im gemeinſamen Intereſſe der Völker liegt. Wir bitten Eure Majeſtät(Exzellenz), unſeren achtungsvollen Gruß entgegenzunehmen. Die„Welle“ eingedockt Von den Vermißten niemand gerettet. . Zu der Hebung des am 19. Januar bei orkanartigem Schneeſturm geſunkenen Verſuchsſchiffs der Kriegsmarine „Welle“ erfahren wir noch folgende Einzelheiten: 5 Die Hebung des Wracks erfolgte am 18. Februar abends. Zu der eingehenden Unterſuchung ſämtlicher Räume wurde auch der frühere langjährige Kommandant des Schiffes, Kapitänleutnant Rath, hinzugezogen. Von den noch vermißten Beſatzungsangehörigen wurde nie⸗ mand gefunden. Es iſt anzunehmen, daß die ſtarke, durch 555 Stürme, hervorgerufene Strömung ſie fortgetrieben hat. An dem Schiff ſind am Oberdeck Sturmſchäden feſtzuſtellen. Ob dieſe Schäden im Verein mit der ſehr ſtarken Vereiſung des Fahrzeuges die Urſache des Untergangs geweſen ſind, muß das eingeleitete Havarieverfahren ergeben. Das Schiff hat am 19. Februar eingedockt. Ein Auto für 30 Pfennig Anläßlich der Internationalen Automobilausſtellung veranſtaltet die WHW.⸗Gauführung Berlin zugunſten des Winterhilfswerks eine große Tombola. Der erſte Preis iſt eine Adler⸗Trumpf⸗Limouſine im Werte von 4200 RM. Als 2. bis 20. Preis werden u. a. Motorräder mit und ohne Beiwagen, Leichtmotorräder, Markenfahr⸗ räder und Kinderwagen verteilt. Darüber hinaus gibt es noch 80 Troſtpreiſe— und zwar 80 Roller. Das Los dieſer WHW.⸗Tombola wird während der Ausſtellung und auch während der Veranſtaltung„70 Millionen ein Schlag“ verkauft und koſtet 50 Pfennig. Anfall im Flottenmanöver in ASA Exploſion auf einem Schlachtſchiff. Los Angeles, 19. Febr. Nach einem Funkſpruch des Ober⸗ kommandierenden der amerikaniſchen Flokte hat ſich, ioie man aus Los Angeles meldet, an Bord des Schlachlſchiffes „Wyoming“, das jetzt als Schulſchiff dient, ein ſchweres Un⸗ glück ereignet. Während eines Uebungsſchießens ereignete ſich in einem Geſchützturm eine Exploſion, bei der Kavilän Trumble ſowie fünf Mann der Beſatzung getötet wurden. Zehn Mann wurden zum Teil ſchwer verletzt. Die„Wyo⸗ ming“ nahm an den Manövern keil, die gegenwärtig von dem größten Teil der amerikaniſchen Pazifik⸗Flotte vor der Infel San Clemente durchgeführt werden. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß während eines Uebungsſchießens die Granate eines Szölligen Ge⸗ ſchützes beim Laden explodierte. Sechs Schwerverwundete wurden an Bord des Lazarettſchiffes„Relief“ gebracht und dort operiert. Zwei von ihnen ſind bereits aufgegeben wor⸗ den. Das Unglück ereignete ſich am letzten Tage der Manö⸗ ver, die ein großer Teil der Pazifik⸗Flotte gemeinſam mit der Luftwaffe vor der Inſel San Clemente durchgeführt und die bis jetzt geheimgehalten worden waren. Nach einer Meldung aus Nanking hat der Vollzugsausſchuß der Kuomintang⸗Partei die Einberufung einer National- 25 700 Sand an Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. Nachdruck verboten O, laß mich nur von ferne ſtehen Und hangen ſtumm an deinem Blick; Du biſt ſo jung, du biſt ſo ſchön, Aus deinen Augen lacht das Glück. Und ich ſo arm, ſo müde ſchon, Ich habe nichts, was dich gewinnt. 0 O, wär' ich doch ein Königsſohn, e Und du ein arm' verloren Kind! (Theodor Storm.) Lieber Karſten, gerade jetzt kommen Sie., wo bereits unten der Schlitten bereitſteht, der mich zum Ball der Ge⸗ neralin Littmann bringen ſoll?“ Lieſelotte Mayburg ſchaute dem Eintretenden verwun⸗ dert entgegen, der dem Diener raſch nachfolgte, trotzdem die⸗ ſer eben erſt den Beſucher anmeldete.. Friedrich Karſten, eine große, breitſchultrige Erſcheinung mit wettergebräuntem Geſicht, aus dem ein Paar ſcharfe graublaue Augen blickten, zuckte lächelnd mit den Schultern und entgegnete: 5 5 „Ich bedauere ſehr, gnädiges Fräulein, daß ich Sie vor dem Feſte noch mit einer dringenden geſchäftlichen Angele⸗ Hen e muß. aber Ihr Herr Vater iſt von er Krankenſchweſter bereits zur Ruhe gebracht worden, ſo daß ich ihn nicht mehr ſtören darf...“ Lieſelotte Mayburg warf den eleganten Pelzmantel, den ihr die Zofe bereits gereicht hatte, noch einmal auf die Otto, mane zurück, machte dann eine einladende Bewegung nach ein paar gemütlichen Klubſeſſeln, die in der Nähe des ge⸗ mütlichen Kachelofens ſtanden, und ſagte: „Für dringende geſchäftliche Angelegenheiten muß ich immer Zeit haben, Karſten, das wiſſen Sie ja. Mag die Generalin Littmann ruhig ungeduldig werden, wenn ich ſpä⸗ ter komme.“ Friedrich Karſten ſetzte ſich. Und als auch Lieſelotte Mayburg ihre ſchlanke, zierliche Geſtalt, die in dem duftigen roſaſeidenen Ballkleid wie eine Maienroſe ausſah, in die Polſter des Stuhles ſchmiegte, da begann der Inſpektor des Rittergutes Mayburg zu berichten. „Diesmal komme ich leider mit einer beſonderen Ange⸗ legenheit zu Ihnen, gnädiges Fräulein. Ich hätte ſo gern die unliebſame Geſchichte erledigt, ohne Sie mit Sorgen be⸗ läſtigen zu müſſen. aber Ihre Entſcheidung allein iſt dies⸗ mal von beſonderer Wichtigkeit. Sie wiſſen, daß uns von der Flüchtlingsſtelle in Berlin nahegelegt wurde, Leute an⸗ zunehmen und zu beſchäftigen.“ Lieſelotte, die ſeit der ſchweren Verwundung ihres Va⸗ ters, der mit einem Rückenſchuß aus dem Kriege zurückkehrte und völlig gelähmt war, trotz ihrer Jugend die ſelbſtändige Führung und Verwaltung des großen Rittergutes übernom⸗ men hatte, nachdem der grauſame Krieg auch ihre beiden Brüder zum Opfer forderte, nickte eifrig und entgegnete: „Wir haben doch den Wunſch der Behörde erfüllt und beſchäftigen auf dem Vorwerk einen Ruſſen...“ „Gewiß, und nun iſt wegen dieſes Michael Romanowski ein Streit entbrannt, der von Tag zu Tag ſich immer mehr zuſpitzt, ſo daß die Arbeiter nunmehr mit Streik drohen, wenn dieſer Ruſſe noch länger auf dem Vorwerk bleibt. Sie wollen nicht mehr länger mit dieſem Menſchen zuſammen⸗ arbeiten. Er iſt ihnen ein Dorn im Auge und ſo ſind ſie heute mit der Forderung an mich herangetreten, dieſen Mann u entlaſſen, da ſie ſonſt alle gemeinſchaftlich die Arbeit nie⸗ derlegen. Wenn wir auch jetzt im Winter ſind und die Ar⸗ beitskräfte entbehren können, ſo halte ich es doch nicht für ratſam, dieſen Zuſtand auf die Spitze zu treiben.“ Lieſelotte Mayburg ſchaute eine Weile nachdenklich vor ich hin. 1 wir haben uns doch verpflichtet, dieſen Heimat⸗ loſen mindeſtens zwei Jahre zu beſchäftigen. Wir können doch unſer Wort nicht brechen, Karſten. Das wäre mir des⸗ halb ſehr unangenehm, weil doch General von Bühren, der Vorſitzende der Flüchtlingsſtelle, der beſte Freund meines Vaters iſt.“ Friedrich Narſten zuckte verlegen mit den Schultern. „Das habe ich auch bedacht, gnädiges Fräulein, da aber die Arbeiter mir die Piſtole auf die Bruſt ſetzen und die Arbeit niederlegen wollen, ſo blieb mir ſchließlich keine an⸗ dere Wahl, als Ihnen die Sache perſönlich vorzutragen und Ihnen die Entſcheidung zu überlaſſen, denn Sie ſind jetzt die Herrin des Rittergutes, und Ihren Befehlen müſſen ſich alle unterordnen.“ Lieſelotte hatte ſich aus Ihrem Stuhl erhoben und ging mit erregten Schritten hin und her. Endlich blieb ſie vor dem Inſpektor ſtehen und fragte: „Waren Sie mit dieſem Ruſſen nicht immer ſehr zufrie⸗ den, Karſten? Haben Sie mir nicht immer erzählt, daß er der tüchtigſte und zuverläſſigſte Arbeiter iſt, daß er ſich keine Raſt und Ruhe gönnt und immer nur beſtrebt iſt, durch ſeine Leiſtungen Ihre Zufriedenheit zu erlangen?“ Inſpektor Karſten nickte eifrig. „Das iſt wohl wahr, gnädiges Fräulein. Michael Ro⸗ manowski arbeitet für zwei. Er ſcheut ſich keiner Arbeit, trotzdem es mir manchmal ſcheint, als hätten ſeine Hände früher keine ſo niedrigen Dienſte verrichtet. Und das iſt es auch, weshalb die Arbeiter gegen ihn aufgebracht ſind. Er iſt anders als ſie alle. Er kommt nie ungewaſchen und in ſeinen Arbeitskleidern zur Mahlzeit. Auch ißt er mit Meſſer und Gabel und hat ſich einen Teller erbeten, da er nicht die Suppe aus der gemeinſamen Schüſſel löffeln mag. Außerdem beteiligt er ſich nie am Spiel oder an der Trinkerei der an⸗ deren, ſondern zieht ſich von deren Geſellſchaft gänzlich zu⸗ rück, lieſt viel und ſpielt auf ſeiner Balalaika. Trotzdem iſt er aber ſtets bemüht, freundlich zu allen zu ſein und Kame⸗ radſchaft zu halten. Seitdem er aber dem Hofmeiſter Her⸗ mann einen derben Stoß verſetzte, als dieſer ſein Mädel prügeln wollte, iſt auf dem Vorwerk der Teufel los, denn alle ſtehen ſie natürlich auf der Seite Hermanns, trotzdem ich Romanowski recht gebe, weil er die Partei des Mädchens nahm und nicht duldete, daß dieſe von ihrem Bräutigaw mißhandelt wurde, nur weil dieſer ſich einbildete, ihr den Herrn zeigen zu müſſen.“ 5 5 (Fortſetzung folgt.) 1 e Badiſche Chronik 1 Weinheim(Unter dem Verdacht der Brand⸗ ſtüftung.) Wie berichtet, waren in letzter Zeit in Lützel⸗ ſachſen drei Brandfälle zu verzeichnen, deren Umſtände auf Brandſtiftung ſchließen laſſen. Inzwiſchen wurden in dieſem Zuſammenhang zwei Perſonen verhaftet und in das Be⸗ zirksgefängnis nach Mannheim eingeliefert. [J heidelberg.(Bei der Arbeit verunglückt.) Bei den Umbauten zum neuen Staatsbahnhof in Heidelberg⸗ Wieblingen erlitt ein Schloſſer dadurch einen Unfall, daß er beim Abkippen eines mit Erde gefüllten Wagens einen Schlag gegen den Kopf erhielt. Er wurde in bewußtloſem Zuſtand mit dem Sanitätskraftwagen in das Akademiſche Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Eichſtetten.(Knabe ertrunke n.) Aus dem Müh⸗ lenbach wurde die Leiche des elfjährigen Sohnes des Land⸗ wirts Otto Schumacher geländet. Der Knabe war mit dem Bewäſſern der Wieſen beſchäftigt geweſen. Ueber den Her⸗ gang des Unglücks iſt noch nichts bekannt. DDaAc⸗Reichstreffen in Freiburg i. Br. Freiburg i. Br. Der Deutſche Automobil⸗Club(DDA) tritt auch im Jahre 1937 mit einem umfangreichen touri⸗ ſtiſchen Programm an die Heffentlichkeit. Gaue und Orts⸗ gruppen werden noch mehr als im vergangenen Jahr die Heimattouriſtik pflegen. Der Präſident hat im Einverſtänd⸗ nis mit Korpsführer Hühnlein folgende Großveranſtaltungen des Clubs angeſetzt: Reichstreffen in Freiburg i. Br. am 29. und 30. Mai, DDaAc⸗Ozean⸗Mittelmeerfahrt Anfang Juni, Nordlandfahrt im Auguſt, Gemeinde⸗Rheinfahrt zur Weinleſe mit Ziel Ausſtellung„Schaffendes Volk“ im Ok⸗ tober. Aber auch mit ſtarkem touriſtiſchem Beſuch aus dem Ausland iſt zu rechnen. So beabſichtigt der Oeſterreichiſche Touring⸗Club mit vorausſichtlich über 1000 Mitgliedern zu Pfingſten für mehrere Tage München und Süddeutſchland zu bereiſen. Furchtbare Familientragödie Vier Todesopfer. Donaueſchingen, 22. Februar. In der Gemeinde Riedö⸗ ſchingen hat ſich am Sonntag vormittag eine furchtbare Fa⸗ milientragödie abgeſpielt. Der 44 Jahre alte Landwirt Ja⸗ kob Maus, deſſen haus Anfang Dezember 1936 abgebrannt war und der ſich infolge des auf ihm laſtenden Brandſtif⸗ kungsverdachkes unker einem ſtarken ſeeliſchen Druck befand — er war auch einige Zeit in Anterſuchungshaft— hat ſeine Frau, ſeine Schwiegermutter und ſeinen zwölfjährigen Sohn ſowie ſich ſelbſt durch Meſſerſtiche getötet. Maus fütterte am Sonntag morgen noch ſein Vieh. Da⸗ bei half ihm der Kaufmann Joos, ein Verwandter von ihm, bei dem die Familie Maus nach dem Brandunglück Unter⸗ kunft gefunden hatte. Joos hat während des Fütterns keine Wahrnehmung gemacht, die auf das kurz darauf eingetretene Geſchehnis ſchließen laſſen. Nach dem Füttern ging Maus in ſeine Wohnung. Frau Maus war noch in der Küche be⸗ ſchäftigt. Wenige Minuten ſpäter muß die Tat ausgeführt worden ſein. Das Arteil im Wilderer⸗Prozeß Empfindliche Gefängnisſtrafen. Tübingen, 21. Febr. In dem großen Wilderer⸗Prozeß gegen die Genoſſen des Dr. Schroth aus Karlsruhe wurde folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Willi Ernſthauſen aus Berlin wird wegen eines Vergehens der erſchwerten Jagdwilddiebere⸗ zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten Friedrich Seidt aus Karlsruhe, Her⸗ mann Bollweber aus Karlsruhe und Emil Dietz aus Gerns⸗ bach werden wegen eines Vergehens der Beihilfe zur er⸗ ſchwerten Jagdwilddieberei verurteilt und zwar: Seidt zu ſechs Monaten Gefängnis, Bollweber zu acht Monaten Ge⸗ fängnis, Dietz zu drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte Willi Falk aus Unterplättig wird we⸗ gen eines Vergehens der Beihilfe zur erſchwerten Jagd⸗ wilddieberei in Tateinheit mit einem Vergehen der Untreue 90 Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe verur⸗ eilt. Auf dieſe Strafen werden als durch die Unterſuchungs⸗ haft verbüßt angerechnet: bei Ernſthauſen zwei Monate 15 Tage Gefängnis, bei Seidt und Bollweber je vier Monate 15 Tage Gefängnis, bei Falk drei Monate Gefängnis und die Geldſtrafe die gegen Dietz ausgeſprochene Strafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßk. Eingezogen werden zwei Gewehre des Dr. Schroth, je ein Gewehr der Angeklagten Ernſthauſen und Falk, ein weiteres Gewehr, zwei Ferngläſer, zehn ſcharfe Patronen ſowie der bei der Wilddieberei benutzte Kraftwagen. Mit dem„Hundertjährigen“ in den Frühling Mit dem Wettermachen iſt's ſo eine eigene Sache. Nicht immer treffen die Vorausſagen zu. Wie oft macht nicht der Wettergott in hämiſcher Freude einen dicken Strich durch die Rechnung der Menſchlein und beſchert Sonnenſchein, wenn Regen oder Schnee angemeldet wur⸗ den. Da glaubt mancher, ſich ſchon eher auf die Bauern⸗ regeln verlaſſen zu können. Vom Hundertjährigen Kalen⸗ der ſcheint übrigens der Wettergott nur wenig zu wiſſen; denn ſonſt hätte er beſtimmt den Januar nicht ſo pro⸗ grammäßig verlaufen laſſen. Doch bis auf den zu wenig oder gar nicht gefallenen Schnee im Januar iſt alles ſo eingetroffen, wie es der„Hundertjährige“ geweisſagt hatte. Alſo Grund genug für viele, auf den„Hundert⸗ jährigen“ zu ſchwören. Schauen wir doch nun einmal nach, wie das Wetter nach dem„Hundertjährigen“ werden wird und wann nach ſeiner Meinung endlich wieder der Frühling ins Land zieht. Wenn nach Aſchermittwoch der Mond wieder zu⸗ nimmt, ſoll es Sturm mit Schnee und ſchließlich Regen geben, der all den Schnee wieder fortnimmt, ſo daß wir hoffnungsvoll in den März eintreten können. „Hoffnung macht nicht zuſchanden“, ſagt man. Dies⸗ mal aber doch. Denn um den 10. März herum wird es wieder hübſch kalt werden, und Schnee wird fallen, was bekanntlich der Saat weh tut. Selbſt am 30. März noch, prophezeit der„Hundertjährige“, wird die Goldmarie die Betten der Frau Holle tüchtig ſchütteln. a 5 April iſt als wetterwendiſch bekannt. Das beſtätigt auch der„Hundertjährige“. Bis zum 22. April wird der Winter ſich immer wieder melden mit zum Teil ſcharfer Kälte. Dann tritt jäh Wetterwechſel ein. Warm und ſchwül wird es ſein, und Regen und wieder ſchönes Son⸗ nenwetter werden endlich den Frühling ins Land brin⸗ gen, werden Blumen und Gräſer aus der Erde locken und auch des Menſchen Herz wieder fröhlicher ſchlagen laſſen. „So verkündet es uns der„Hundertjährige“. Nun prüfet, ob er cecht behält. 5 8 und dann in die Wertach geworfen. Am Tatort wurden ein Aus den Nachbargauen Darmſtadt.(Großzimmerner Schulen ge⸗ ſchloſſen.) Großzimmern, das bereits im vergangenen Jahr unter zahlreichen Erkrankungen der Jugend zu leiden hatte, iſt erneut von Diphtherie⸗ und Scharlacherkrankungen heimgeſucht worden. Die Geſundheitsbehörde hat deshalb veranlaßt, daß die Volks⸗ und Kleinkinderſchule bis auf weiteres geſchloſſen bleiben. * Hanau.(Fremdenlegionär— Deſerteur — Bettler.) Vor dem Amtsgericht hatte ſich der 64 Jahre alte Johann Schmidt aus Kaſſel wegen Bettelei und Land⸗ ſtreicherei zu verantworten. Er erhielt fünf Wochen Haft und ſoll nach Verbüßung dieſer Strafe dem Arbeitshaus überwieſen werden, da er trotz des vorgerückten Alters ſehr rüſtig iſt und Beſſerung erwartet werden kann. Ddie Ver⸗ handlung ergab, daß Schmidt ſeit ſeiner Jugend landſtrei⸗ chernd umhergewandert iſt, 62mal wegen Bettelns Strafen erhalten, 13 Jahre in der Fremdenlegion gedient hat, we⸗ gen Fahnenflucht aus dem deutſchen Heer zweimal beſtraft 1 5 1 die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes verſetzt wor⸗ en iſt. Wiesbaden.(Eine Serie von Unfällen.) Auf der Straße Wiesbaden Erbenheim wollte im November vor. Is. ein Kraftfahrer ein vor ihm fahrendes Pferdefuhr⸗ werk überholen, als ihm zu gleicher Zeit ein Auto entgegen⸗ kam. Der Kraftfahrer unterließ deshalb das Ueberholen und ſetzte ſich mit ſeinem Wagen wieder hinter das Pferde⸗ fuhrwerk. Dabei wurde das Fuhrwerk geſtreift und quer a Landſtraße geſchoben. In dieſem Augenblick fuhr ein Radfahrer auf das plötzlich eingetretene Hindernis auf. Da⸗ mit nicht genug: die Deichſel des Fuhrwerks brach ab, das Pferd ſcheute, riß ſich los und rannte querfeldein, um ſchließ⸗ lich wieder auf die Landſtraße zu kommen. Durch ein zu glei⸗ cher Zeit ankommendes Auto geblendet, rannte das Pferd in dieſen Kraftwagen und fiel auf das Verdeck. Dabei wurde der Wagenführer durch Hufſchläge ſchwer verletzt. Als Schuldiger dieſer zuſammenhängenden Unfälle ſtand jetzt der Fahrer des erſten Autos, der auf das Fuhrwerk aufgefah⸗ ren war, vor Gericht. Das Gericht nahm zu ſeinen Gunſten eine Verkettung unglücklicher Umſtände an und ließ es bei 60 Mark Geldſtrafe bewenden. Bad Schwalbach.(Kindesmörderin verhaftet.) In einem unbenutzten Stollen eines alten Schieferbergwerks bei dem Kreisort Kettenbach fand dieſer Tage ein Hauſierer eine Pappfchachtel. Als er ſie öffnete, befand ſich in ihr die Leiche eines neugeborenen Kindes. Die Nachforſchungen nach der Kindesmutter wurden der Staatsanwaltſchaft leicht gemacht, da ſich in der Schachtel noch eine Poſtkarte mit ihrer Adreſſe befand. Es war ein Mädchen aus Oberlibbach, das ſich in Kettenbach in Stellung befand. Die Kindesmör⸗ derin geſtand, ihr Kind am 13. Januar geboren und am 17. Januar durch Aufſchlagen des Kopfes auf den Bettrand ge⸗ tötet zu haben. ai In der Kiesgrube verſchüttet. In einer Kiesgrube bei Tollbach(Bayer. Oſtm.) waren der Bauer Joſef Braun und ſein 27jähriger Stiefſohn Ludwig Kroiß mit Kiesfahren be⸗ ſchäftigt, als plötzlich ein großes Stück der Kieswand ſich löſte und die beiden verſchüttete. Braun konnte noch lebend aus den Kiesmaſſen befreit werden, dagegen wurde Ludwig Kroiß nur noch als Leiche geborgen. A Anter die Jugmaſchine gefallen. Als das ſchwere Laſtfuhrwerk eines Baumeiſters von Sulzbach nach Kine⸗ han(Bayer. Oſtmark) fuhr, fiel plötzlich an einer Straßen⸗ kreuzung der 27jährige Kapfhaller, der die Zugmaſchine ſteuerte, von dieſer herab. Er kam unter die Maſchine zu liegen und wurde getötet. i Drei Schwarzkittel in einen halben Minute. Seltſames Jagdglück hatte in den Fürſtlichen Forſten der Förſterei Helſen(Waldeck) der Förſter Tormann. Dem Jäger gelang es innerhalb einer halben Minute drei Schwarzkittel zur Strecke zu bringen. a Da wackelt die Wand... Eine unliebſame Ueberra⸗ ſchung erlebten die Gäſte eines inmitten Memmingens ge⸗ legenen Weinlokals. Plötzlich krachten die Wände in allen Fugen und ein Gaſt, der gerade gemütlich in einer Ecke ſaß, wurde ſogar vom Stuhl geſchleudert. Ein Laftkraftwa⸗ gen war auf den Bürgerſteig geraten und mit aller Wucht an die Hauswand gefahren. a Bäuerin im Bett überfallen. In Dülmen(Rheinld.) drang nachts ein 16jähriger Landwirtſchaftsgehilfe in die Schlafkammer der Bäuerin ein und verletzte ſie durch meh⸗ rere Stiche mit einem Küchenmeſſer. Die Ueberfallene ſetzte ſich aber kräftig zur Wehr. Der Burſche ergriff die Flucht, wurde jedoch ſpäter in einer Scheuer hinter Stroh verbor⸗ gen aufgefunden. Offenbar hatte es der Burſche auf einen größeren Geldbetrag abgeſehen, der ſich im Hauſe befand. Den Zechgenoſſen ermordet. Ohligs, 19. Febr. In den Morgenſtunden wurden in der Nähe des Lochbaches eine große Anzahl von Blutſpuren und ein blutiges Halstuch gefunden. Die Polizeibeamten fanden in einem Tunnel der Eiſenbahnſtrecke Ohligs Hilden, durch den der Lochbach fließt, den Leiter des Ohligſer Schlacht⸗ hofes, Stadttierarzt Dr. Hopf, mit klaffenden Kopfwunden im Waſſer liegend tot auf. Wertſachen und Geld waren nicht mehr vorhanden. Die Ermittlungen ergaben, daß Dr. Hopf in der Nacht mehrere Lokale in Ohligs aufgeſucht hatte. Er iſt zuletzt gegen 5 Uhr morgens geſehen worden, als er in Begleitung eines Mannes eine Wirtſchaft in Ohligs verließ. In der Elſäſſerſtraße iſt er von ſeinem Begleiter niedergeſtochen und in blutüberſtrömtem bewußtloſem Zu⸗ ſtande 300 bis 400 Meter weit bis zur Fundſtelle geſchleppt worden. Der Begleiter wurde als der 30jährige Wilhelm Kurſchildgen feſtgeſtellt; er iſt flüchtig. RNaubmord an einem Viehhändler. In Markt Oberdorf (Allgäu) wurde der 65 Jahre alte Bauer und Viehhändler Joſef Geiß aus Hattenhoſen bei Hattenhofen aus der Wertach ge⸗ borgen. Die Unterſuchung führte zum dringenden Verdacht eines Raubmordes. Geiß war auf einer Viehzuchtverſteigerung in Kempten und kehrte abends wieder nach Hauſe zurück. Zwi⸗ ſchen Thalhoſen und Hattenhofen wurde er offenſichtlich an der Wertachbrücke überfallen, mit einem Stock bewußtlos geſchlagen fremder, blutbeſudelter Spazierſtock und die leere Brieftaſche des Toten gefunden. 5 0 Exploſion bei Eſchweiler.— Zwei Todesopfer. f Aachen, 22. Febr. Im Elektrowerk Weisweiler bei Eſchweiler kam es zu einem Exploſionsunglück, bei dem ein 56jähriger Meiſter und ein 35jähriger Arbeiter den Tod fanden. Zwei Arbeitskameraden erliſten ſchwere Verletzun⸗ gen, während ſieben weitere mit leichteren Verletzungen da⸗ vonkamen Bei den Verletzungen handelt es ſich in der Haupt⸗ ſache um Verbrennungen. Der Sachſchaden iſt nicht bedeu⸗ Der Heldengedenktag in Seckenheim. Der geſtrige Sonntag Reminiscere galt unſern auf dem Felde der Ehre gefallenen Helden. Ueberall wehten die Fahnen auf Halbmaſt. Vor dem Kriegerdenkmal hatte eine Ehrenwäche Aufſtellung genommen. In beiden Kirchen fanden feierliche Gedäch nisgotlesdienſte ſtalt, wo⸗ bei ſich beide Konfeſſionen der Kame adſchaft ehem. Sol⸗ daten mit Fahnen beteiligten. Nach dem Gottesdienſt gegen 11 Uhr hatten ſich ſämtliche Formationen der Bewegung ſowie die Kameradſchaft ehemaliger Soldaten am Kriegerdenkmal zu einer Gedenkfeier eingefunden Nachdem ſich unter Trommelwirbel der Fahnenaufmarſch vollzog und eine wuchtig zum Vortrag gebrachte Rezi⸗ tation durch K. Hetzel beendet, gedachte in ehrenden Worten der Vereinsführer der Kameradſchaft ehem. Soldaten, Herr Albert Treiber, den Toten des Welt⸗ krieges und ermahnte beſonders unſere Jugend ihre treue Pflichterfüllung nachzuahmen. Er gelobte uneiſſchütterliche Treue zu Führer und Vaterland. Anſchließend legte er ein prächtiges Blumengebinde am Kriegerdenkmal nieder. Dann ſprach Rektor Böhler im Auftrag der Partei. Er gedachte der großen Schlacht vor Verdun, die ge ade am ſelben Tage vor 21 Jahren begann und unſeren tapferen Feldgrauen, die in kameradſchaftlicher Treue unſere Hei⸗ mat verteidigten. Die Fahnen ſenkſen ſich und die Weiſen vom Guten Kameraden erklangen. Das Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied beſchloſſen die ſchlichte Tolengedenkfeler. H Heldengedenktag des Standorts Mannheim⸗Ludwigshafen. Mannheim, 22. Febr. Einen überaus eindrucksvollen Verlauf nahm der Heldengedenktag in Mannheim. Bereits im Laufe des Vormittags wurden am Ehrenmal des frü⸗ heren Grenadier⸗Regiments 110 und am Ehrenmal des Hel⸗ denfriedhofes durch den Bezirksverbandsführer des Deutſchen Reichskriegerbundes Kränze niedergelegt. Die ehemaligen 110er gedachten an ihrem Denkmal der gefallenen Kame⸗ raden. Später erſchienen am 110er⸗Denkmal und auf dem Ehrenfriedhof der Standortälteſte und der Kreisleiter, um dort die Kränze der Wehrmacht und der Partei nebſt ihren Gliederungen niederzulegen. Inzwiſchen waren die Truppenteile des Standorts Mannheim⸗Ludwigshafen nach dem Schloßhof marſchiert. Der Mittelbalkon des Schloſſes war mit ſchwarzem Tuch ausge⸗ ſchlagen, das ein Eiſernes Kreuz und das Zeichen der Kriegs⸗ opferverſorgung trug. In den Schalen der beiden Schloß⸗ brunnen loderten die Opferflammen. Kurz vor 12 Uhr er⸗ ſchienen der Chef der Wehrerſatzinſpektion, Generalmajor Zimmermann, und der Standortälteſte, Oberſt Loehning, um unter den Klängen des Präſentiermarſches die Fronten der Truppen und der Ehrenſtürme abzuſchreiten. um 12 Uhr ſetzte die Uebertragung der Rede des Reichskriegsminiſters ein. Oberſt Loehning erinnerte anſchließend in einer kurzen Anſprache daran, daß der Heldengedenktag für den Standort Maunheim⸗Ludwigshafen eine beſondere Bedeutung habe, nachdem an dieſem Tag im vergangenen Jahre erſtmals wie⸗ der Truppen in rheiniſche Standorte eingezogen ſeien. Die Anſprache klang in ein dreifaches Sieg⸗Heil auf den Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht aus. Am Waſſerturm nahmen der Chef der Wehrerſatzinſpek⸗ tion und der Standortälteſte ſpäter den Vorbeimarſch ab, der von den Truppenteilen mit der Infanterie an der Spitze eröffnet wurde. Die Ehrenſtürme des Soldatenbundes und des Marinebundes ſchloſſen ſich an. In der zweiten Säule marſchierten die Formationen der Partei. Die Ehrenſtürme des Reichskriegerbundes, der Luftſchutz und das Rote Kreuz bildeten den Abſchluß. Der geſtrige Sonntag. Im allgemeinen zeigte ſich der dritte Februarſonniag von der unbeſtändigen Seite. Während es trüb und regneriſch morgens war, zeigte ſich gegen Mittag einige⸗ male die Sonne, um immer wieder von Regenſchauern verdunkelt zu werden. Zu Spaziergängen muß e man den Regenſchirm mitnehmen, der ab und zu von rauhen Wind⸗ ſtößen mit Regenſchauern gar garſtig zerzauſt wurde. Schon zeigen ſich an den Sträuchern die erſten Palm⸗ kätzchen, die Vorläufer des Frühlings. Rhein und Neckar führten geſtern gewaltige Waſſermaſſen zu Tal. Föhn, Schneeſchmelze und Regen bringen erhöhte Hochwaſſer⸗ gefahr. Der Winter nimmt Abſchied im Gebirge und fährt ins Tal. In den Morgenſtunden wurde die Reichsgeldſtraßen⸗ ſammlung durchgeführt und gerne brachte jeder ſein finanzelles Opfer. Im Sport ſah man die Handballer vom To. 98 nachmittags im Wörtel, während die Fußballer auswärts ſpielten. Die Ilvesheimer marklerten auf ei enem Platze den Schlußpunkt zum entgültigen Meiſter in einem von ihnen gewohnten raſſigen Spiele. Abends fand im„Löwen“ ein Gemeindeabend der Evangeliſchen Kirchengemeinde ſtatt. Es ſprach dabei Pfarrer Fath⸗Rheinau über das Thema„Das Evan⸗ gelium in Oeſterreich“. Anſchließend war die Aufführung eines Epangelienſpiels. Vortrag und Aufführung fanden reichen Beifall vom vollbeſetz len Saal. *. Ehrung. Dem Ehrenvorſttzenden des hieſigen Ge⸗ flügelzuchtrereins, Herrn Hermann Bühler, Raſtatlerſtr., wurde geſtern von der Reichsfachgruppe für Gefeügel als Anerkennung ſener Verdienſte um die Förde ung der Raſſengeflügelzucht die goldene Ehrennadel verliehen. Wir gratulieren. 0 8 — Die politiſchen Beamten. Das neue Deutſche Beam⸗ tengeſetz behält dem Führer und Reichskanzler das Recht vor, politiſche Beamte in den Warteſtand zu verſetzen. Die Verſetzung in den Warteſtand iſt jederzeit zuläſſig. Welche Beamten zu den politiſchen Beamten gehören, iſt im ein⸗ elnen aufgeführt; der Kreis deckt ſich im weſentlichen mit 225 bisher ſchon jederzeit in den Warteſtand verſetzbaren Beamten. Zu ihnen gehören aus dem Bereich der Reichs⸗ juſtizverwaltung nunmehr einheitlich die Staatsanwälte; dieſer Begriff umfaßt alle in der ſtaatsanwaltſchaftlichen Laufbahn auf Lebenszeit ernannten Beamten, alſo auch den Oberreichsanwalt und die Reichsanwälte. Der Führer übernimmt die Ehrenpatenſchaft. Der Führer und Reichskanzler hat die Ehrenpatenſchaft für 113 als neuntes lebendes Kind geborenen vierten Sohn des An⸗ geſtellten Peter Schäfer, Mannheim⸗Rheinau, übernommen * tend, auch erleidet der Betrieb keine Unterbrechung. 1 und gleichzeitig eine Ehrengabe für den Täufling äberzandt. 2 558 Kein Brief ohne WHW⸗ Briefmarke! Am 22., 23. und 24. Februar wird durch die Gaufüh⸗ rung des Winterhilfswerkes eine große Sonder- und Wer⸗ beaktion für die Winterhilfsbriefmarken durchgeführt. Die badiſchen Firmen werden vorbildlich an den ge— nannten drei Tagen ihre Geſchäftspoſt mit den Winterhilfs⸗ marken freimachen. Darüber hinaus ſollen aber auch ſämtliche Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen ebenfalls ihre Poſtſachen an dieſen Tagen ausſchließlich mit Winterhilfsbriefmarken ver⸗ ſehen. In einmütiger Geſchloſſenheit ſoll jeder Einzelne ſei⸗ nen beſcheidenen Teil zum Gelingen und Erfolg dieſer Ak⸗ tion beitragen. Dieſe drei Tage ſollen beweiſen, daß die geſamte Be⸗ völkerung unſeres Grenzgaues Baden mithilft, durch Be⸗ nutzung der WW Briefmarken Not zu lindern und damit den ſichtbaren Beweis bringen, daß ſie gewillt iſt, wirkliche Opfer für die Volksgemeinſchaft zu bringen. 6 l F een Moste Deutſche Jugend im Wetiſtreit Mit vollen Segeln im Reichsberufsweltkampf. Allerorts in Deutſchlands Gauen hat der edle Wettſtreit der deutſchen Jugend eingeſetzt. Ein Beſuch der Wettkampf⸗ ſtätten vermittelt ein anſchauliches Bild der Vielfalt unſeres Berufslebens und der hohen Anforderungen, die an das berufliche Können geſtellt werden. Von jedem jungen Deut⸗ ſchen wird verlangt, daß er mit ernſtem Streben erfüllte Lehrjahre durchmacht und willens iſt, auf dem erwählten Platz— ſei es in Induſtrie, Handel, Handwerk, Büro oder Hauswirtſchaft— das Höchſte und Veſte zu leiſten. Wenn wir heute in Deutſchland zur Arbeit gehen, ſo wiſſen wir: Es geſchieht im Dienſt für die große Sache des Vaterlandes!„Arbeiter ſein“ iſt im Dritten Reiche ein Ehrentitel geworden. Da gibt es kein Zaudern, kein Zurück⸗ bleiben! Alle müſſen eine verſchworene Gemeinſchaft bilden: Betriebsführung und Gefolgſchaft, Meiſter, Geſelle und Lehr⸗ ling. Darin liegt aber auch die Pflicht begründet, daß der Vorgeſetzte und Meiſter in Betrieb und Werkſtatt die ganze Kraft auf die Ausbildung des Nachwuchſes verwenden, da⸗ mit der Ruf der deutſchen Qualitätsarbeit nicht nur erhal⸗ ten, ſondern immer mehr geſteigert werden kann. Die Deutſche Arbeitsfront und Hitlerjugend haben ſich gerade in der Frage der Berufserziehung ein unvergäng⸗ liches Verdienſt erworben; indem ſie mit Planmäßigkeit, Energie und Gründlichkeit das hohe Ziel verfolgen, den jungen deutſchen Menſchen weltanſchaulich, charakterlich und beruflich zu befähigen, im Kampfe für die glückliche Zukunft des deutſchen Vaterlandes und Volkes auf dem Platze, auf den ihn das Schickſal geſtellt hat, ſeinen Mann zu ſtellen. Der Tüchtigſte wird ſtets der Sieger ſein. Ein Mittel, um dieſes Ziel zu erreichen, iſt der von der Deutſchen Arbeits⸗ front und Hitlerjugend gemeinſam durchgeführte Reichsbe⸗ rufswettkampf. In dieſer Richtung iſt in den 15 Nachkriegs⸗ jahren ſchwer gefündigt worden. Die Arbeitsloſigkeit iſt zwar beſeitigt, nun macht ſich bereits in manchen Zweigen der Wirtſchaft ein empfindlicher Mangel an fachlich geſchul⸗ ten Kräften fühlbar. Ein Beſuch in Kampfſtätten der Arbeit überzeugte uns von dem erfreulichen Eifer, mit dem Jungen und Mädel in allen Fachſchaften an die Löſung der geſtellten weltanſchau⸗ lichen, theoretiſchen und praktiſchen Aufgaben herangehen. Die Zahl der Wettkämpfer hat ſich gegen das Vorjahr faſt durchweg verdoppelt, ſo auch in dem Arbeitsgebiet„Stein und Erde“, das wir am Donnerstag zu beſuchen Gelegen⸗ heit hatten. Hier nehmen im Gau Baden an die 600 Jugend⸗ liche am Reichsberufswettkampfe teil. Einen Ausſchnitt aus deſſen Verlauf erhielten wir in der Steingulfabrik Schwarz⸗ wald Gmbh. in Hornberg, einem 110jährigen Unternehmen, das 420 Perſonen beſchäftigt und viele ſeiner Erzeugniſſe exportiert. Es war intereſſant, den geſamten Arbeitsgang in einem ſolchen Betrieb zu verfolgen, nämlich den Weg der Roh⸗ materialien über die Trommelmühle und gußbereite Form Der Roherzeugnis, dann den Brennprozeß und die Glaſur. er Beruf des Formers und Gießers bedingt Ueberlegung und Geſchicklichkeit. In dem genannten Werk befindet ſich, gewiſſermaßen als Muſeumsſtück, noch ein großes altes Waſſerrad in Betrieb, andererſeits beſitzt es den größten keramiſchen Ofen Europas mit einer Länge von 138 Metern, der durch Braunkohlengas⸗Feuerung auf 1500 Hitzegrade und eine Höchſtleiſtung von täglich 1700 Cloſetts gebracht werden kann, In das Gebiet„Stein und Erde“ fällt weiter die Glasinduſtrie, die in Offenburg heimiſch iſt und dort etwa 600 Perſonen Arbeit und Brot gibt. Die Jungmänner und Mädchen, die hier am Reichsbe⸗ rufswettkampfe in der Gewerbeſchule teilnehmen, befinden ſich meiſt nicht in einem eigentlichen Lehrverhältnis. Sie ſoillen gleichwohl auf Fähigkeit und Können geprüft und dazu angehalten werden, die Möglichkeiten einer umfaſſen⸗ deren Betätigung auszuwerten. Man hat in dieſem Be⸗ treben ſchon heute ſichtbare Erfolge zu verzeichnen, was bei⸗ 1 Betrieb und Gefolgſchaft, nur von Nutzen ſein wird. Aufräumen! Jetzt das alte Eiſen! Das iſt das eigenartige: Zum alten Eiſen geworfen „den möchte niemand gern. Jeder fühlt ſich noch irgend⸗ Wie zu etwas brauchbar; fühlt ſich noch jung, auch wenn er langſam in die Jahre gekommen iſt. Zum alten Eiſen aber werfen wir oft gedankenlos eben altes Eiſen, ohne zu be⸗ denken, daß auch dieſes alte Eiſen noch zu etwas nütze ſei, ja, daß es ſogar gebraucht werden kann, daß auch ſeine Tage im Kreislauf der Wirtſchaft noch längſt nicht gezählt ſind. Da ſtehen in der einen Ecke neben der Scheuer ſo ein paar Invaliden herum. Eine alte Harke und eine längſt ausgediente Drillmaſchine nehmen ſchon ſeit Jahren dieſen Platzein. Neben ihnen läßt noch ein alter eiſerner Herd ge⸗ duldig Sonne, Regen und Schnee auf ſich herniedergehen. Schön ſieht das alles gerade nicht aus! Und wenn man dann in den Schuppen hineinſieht, was da erſt alles herum⸗ liegt! Alte Spaten und Schippen, Schrauben und Gelenke, Bleche, Kettenglieder, Blecheimer, Eiſenharken mit nur drei oder vier Zinken und vieles andere mehr. Es ſieht faſt ſo aus, als würden hier wahllos alle Gegenſtände durcheinander aufgehoben, die in der Wirtſchaft keine Verwendung mehr finden. Wo ſollte man ſchließlich auch damit hin, meinte der Bauer, das Zeug nimmt doch keiner ab. Nun, ſo wertlos iſt das alles gerade niche t. Die nicht mehr verwendungsfähigen Eiſenteile ſind zur Verſchrottung noch durchaus geeignet und geben ſomit einen wertvollen Rohſtoff für die Eiſeninduſtrie ab. In an⸗ deren Ländern hat man ſchon längſt dieſe wichtige Rohſtoff⸗ quelle für die Eiſeninduſtrie erkannt und ſyſtematiſch alles in Stadt und Land anfallende Alteiſen für die Verſchrot⸗ tung herangezogen. Es iſt bezeichnend, daß in Deutſchland in den Städten nur etwa 10 bis 15 v. H. des verwendeten Eiſens verloren gehen, während dieſer Verluſt auf dem fla⸗ chen Lande 35 bis 45 v. H. beträgt. Die Gründe hierfür mögen in erſter Linie in der ſchlechteren Möglichkeit gelegen haben, auf dem flachen Lande das alte Eiſen an die Roh⸗ produktenhändler zu veräußern als in der Stadt. Die bei den Bauern und Landwirten noch ungenützt herumliegenden Vorräte an Alteiſen müſſen aber jetzt erfaßt und der Wirt⸗ ſchaft wieder zugeleitet werden. Wir können uns das ein⸗ fach nicht mehr leiſten, Werte auf dem Lande verrotten zu laſſen, die in der eiſen verarbeitenden Induſtrie nötigſt ge⸗ braucht werden. Da die reſtloſe Erfaſſung des in den Landgemeinden und auf den Bauernhöfen als unbrauchbare landwirtſchaft⸗ liche Geräte zurückgehaltenen Eiſens durch den gewerblichen Rohproduktenhandel nicht möglich iſt, die Transport⸗ und Sammelkoſten ſind nämlich zu hoch, haben NS-Formatio⸗ nen(SA, SS, HJ, NS) die Sammlung und den Trans⸗ port zur nächſten Sammelſtelle übernommen. Den Bauern und Landwirten ſoll grundſätzlich für das abgelieferte Alt⸗ eiſen eine Bezahlung gegeben werden. Wer ſein Alteiſen ohne Entgelt zur Verfügung ſtellt, das heißt, wer froh iſt, daß ihm der ganze Krempel abgeholt wird und dadurch ſeinen Hof und ſeine Räume ein ordentliches und aufge⸗ räumtes Ausſehen erhalten, der dient dadurch der deutſchen Wirtſchaft. Dieſe Sammlung des Alteiſens wird in der Zeit vom 20. Februar bis 7. März 1937 durchgeführt wer⸗ den. Man hat dieſen Zeitpunkt gewählt, weil er kurz vor dem Beginn der Frühjahrsbeſtellung liegt. In dieſen Tagen macht der Bauer und Landwirt alles bereit zum neuen Ein⸗ ſatz für die Erzeugungsſchlacht. Er überprüft noch einmal alle Geräte und Maſchinen und wird ſich gerade bei dieſer Ueberprüfung über manches Gerät ärgern, das nur nutz⸗ los im Wege ſteht, weil es doch nicht mehr verwendungs⸗ fähig iſt. Wie gern wird er da dem Rufe folgen: Haltet das alte Eiſen und die alten unbrauchbaren landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen und Geräte für die Sammler der NS-For⸗ mationen bereit! Mancher Bauernhof und manches Dorf wird durch dieſe Entrümpelungsaktion ein neues und ſchö⸗ neres Geſicht bekommen, und mancher Bauer wird aus einer alten, ausgedienten Maſchine noch einige Werte her⸗ ausziehen. Darum, Bauern, haltet in der Zeit vom 20. Fe⸗ bruar bis zum 7. März das alte Eiſen zur Abholung be⸗ H 9 Handelstei An der Berliner Aktien börſe herrſchte am Wochenende eine zuverſichtliche Grundſtimmung, beſonders Montanwerte wieſen ſeſtere Haltung auf. Auch die Farbenaktie konnte ſich verbeſſern ſowie einzelne Automobilwerte. Im Verlauf zeigten ſich allerdings leichte Abſchwächungen. Am Markt der feſtverzinslichen Werte machte ſich ſogar eine gewiſſe Materialknappheit bemerkbar. Mit 121,25 konnte die Altbeſitzanleihe einen neuen Höchſtſtand erreichen. Deviſenkurſe. Belga(Belgien) 41,94(Geld) 42,02(Brief), dän. Krone 54,36 54,46. engl. Pfund 12,175 12,205, franz. Fran⸗ ken 11,585 11,605, holl. Gulden 136,04 136,32, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,18 61,30, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, ſchwed. Krone 62,77 62,89, ſchweiz. Franken 56,74 56,86, ſpan. Peſeta 17,48 17,52, tſchech. Krone 8,656 8,674, Dollar 2,488 2,492. Gewinnauszug 5. Klaſſe 48. Preußiſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 10. Ziehungstag 19. Februar 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Ge e z N 258648 4 0 18 325123 25505 28959 53400 97350 266469 N 100837 109809 12 2092 0609 222083 266170 2 4 27 22 712 2298 303632 322387 331561 367124 3 2 393756 12 Gewinne zu 500 Ne. 10681 13579 24110 24655 30064 33 33799 38097 40244 43442 8 8 115822 123413 156374 165572 176288 177525 205599 20 7 210058 215126 262292 273879 275168 28616 309765 316 324940 330281 335877 3509 365493 370140 372001 384975 386086 389724 3980 9 420 Gewinne zu 300 RWI. 6099 7797 10463 10526 11412 13654 9 17007 18294 19136 19787 20292 20472 21490 21844 24036 4 31484 32195 33180 35166 35262 35725 37533 38304 39022 9 44233 50870 510 52683 53069 56984 61457 8 71290 728 6 76182 76939 77269 78299 522 5459 97446 8 3 41 106611 107032 69 124976 125269 138669 O OOO 9 . 28 256683 277621 278458 283141 294048 2946 1 307831 310931 313 322117 325360 35 346232 348995 360371 361149 8 369161 377025 378 395867 285843 2 303669 25 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 30000 RM. 114856 2 Gewinne zu 10000 RM. 378310 8 Gewinne zu 3000 RM. 17072 99850 319358 319931 16 Gewinne zu 2000 RM. 18146 22922 54925 87900 279544 332139 341239 40 Gewinne zu 1000 RM. 1482 14426 14661 20144 21083 75927 91300 103109 119606 124093 137861 145070 240130 261698 269422 304793 319898 345242 350878 368977 70 Gewinne zu 500 RM. 19432 27087 28687 37511 39280 55188 74384 91004 98481 102981 105164 110160 125314 152824 159523 159842 163606 173754 179773 188197 220405 252146 255321 255694 272119 304505 310223 326006 344574 359835 365669 370679 372937 376519 378173 330 Gewinne zu 300 RM. 1749 6410 7095 10191 11694 14093 17948 19062 20675 21346 22615 29064 37627 37848 40376 42085 43189 44346 45351 47133 49395 55477 56590 57011 58639 84 64515 65720 66410 67007 67893 73944 74623 79058 80219 81480 90008 95793 96398 98756 99074 100028 103430 104447 105601 119583 121596 128387 129334 131316 136510 137341 141239 145140 1455 146624 152798 153939 154119 155202 15800 157820 161915 75 183671 18 85 264 200104 20155 213873 214211 k 230899 233687 51045 254461 257976 8 283840 284683 290722 305944 309008 311567 159936 96 0 280893 281438 282 299810 305 4 9 89 318696 5 327199 327563 329192 8 43 340226 341857 343094 350450 350995 351089 3 355427 385626 368191 368653 368791 369188 389555 370028 375347 377338 377862 378478 379128 382336 385249 392021 392050 395738 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 4 zu je 30000, 10 zu je 20000, 66 zu je 10000, 134 zu je 5000, 236 zu je 3000, 612 zu je 2000, 1896 zu je 1000, 3202 zu je 500, 12748 zu je 300 Mark. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 22. Februar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 46 bis 49, 111 bis 112, 405 bis 409, 410 bis 414, 419, 420 bis 423, 432 bis 434, 438, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe Be Der Campiello. Oper von Ermanno Wolf«⸗Ferrari. Dienstag, 23. Februar, 19 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 124 bis 126, 136 bis 141, 181 bis 184, 236 bis 238, 281 bis 283, 291, 390, 519 bis, 520, 549 bis 550, 564 bis 567, 594 bis 597, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Die Walküre, von Richard Wagner. Mittwoch, 24. Februar, 20 Uhr: Miete M 17 und 1. Sondermiete Mag und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 367 bis 369: Der Raub der ſchö⸗ nen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. Donnerstag, 25. Februar, 20 Uhr: Miete D 16 und 2. Sondermiete D 8 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 364 bis 366: Bauern und Pro⸗ pheten. Schauſpiel von Robert Oberhauſer. Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 22. Februar, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 321 bis 335, 345 bis 350, 359, 584 bis 587, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ b willig 1 bis 700: Der Feldherr und der Fähn⸗ rich. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. 1 Schuhefeme Schachvereinigung. Heute abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ (Nebenzimmer) Schachabend. Vir druciceu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Oruckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausftatlung. Neckar-Bete- Druckerei Via Gesangbücher billig abzugeben. Lahrerſtr. 3. Schlacht. in schöner Auswahl und in verschiedenen Preislagen empfiehlt papierhandlung Zimmermann Wꝛ.t. f eedendaedddandddaddcandadeddadcddddadddand Schwein zu verkaufen. 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