Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheckh⸗Konto: Karlsruhe 78439. 37. Jahrgang Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertas Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. II. 37: 1150 3— Montag, den 8. März 1987 — deere e 988 3 57 A N vor neuen Zielen 8 Goebbels ſpricht zu den Filmſchaffenden 28 18 — 5 filmkammer, als der berufsſtändiſchen Vertretung des ge⸗ ſamten deutſchen Filmſchaffens, bildete die große Rede von Reichsminiſter Dr. Gbebbels, der als Schirmherr des deutſchen Films im überfüllten Sitzungsſaal des Reichstags in der Kroll⸗Oper vor den Filmſchaffenden ſprach. f Reichsminiſter Dr. Goebbels wies darauf hin, daß er bewußt vor der breiteſten Oeffentlichkeit und vor dem ganzen Volke zu den Problemen der Filmkunſt Stellung nehme. Es gebe im öffentlichen Leben der Nation nichts, was nicht unmittelbar auch das Volk intereſſiere. Das Volk ſei wieder in die Theater und Kinoſäle zurückgeſtrömt, und ſein Intereſſe für Theater und Film ſei ins Un⸗ ermeſſene geſtiegen. Darum iſt es notwendig, der deutſchen Kunſt die 5 richtigen Wege zu weiſen. Der Miniſter kam noch einmal auf die Frage der Ren⸗ fabfilität der Kunſt zu ſprechen. Es handle ſich hier nicht etwa um die Frage, ob der Film rentabel ſei, ob er Geld einbringen ſolle, ſondern darum, wie man zur Rentabilität des Films kommen könne. Hier gingen die Meinungen ſchroff auseinander. Der Filmunternehmer betrachte den Film ſelbſtverſtändlich als Geſchäftsmann, während der Künſtler das Beſtreben habe, das Leben ein⸗ zufangen, es zu geſtalten, zu verdichten und darzuſtellen. Der Künſtler ſtehe hier dem Leben mit einer ſouveränen Freiheit gegenüber, und darin erweiſe ſich ſein wahres Künſtlertum, daß er ſelbſt bei der mutigſten, kühnſten und improviſierteſten Umformung des Lebens ihm immer noch nahebleibt. Er habe das Recht, die Welt und das eben ſo darzuſtellen, wie ſie ſich in ſeinem Kopfe widerſpiegeln. Anternehmer und Filmkünſtler Nachdem der Miniſter in überzeugenden Formulie⸗ rungen die Grundgeſetze der Kunſt und des künſtleriſchen Schaffens im allgemeinen dargelegt hatte, zog er hieraus die Folgerungen für die Filmkunſt im beſonderen, wobei er— immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen — vor allem das Verhältnis des Filmſchaffenden gegen⸗ über dem Filmunternehmer abgrenzte. „Es iſt nicht nur notwendig“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter lebhafter Zuſtimmung,„zu erkennen, daß ein Film ſchlecht iſt, ſondern wir müſſen allmählich auch erkennen, war⸗ um ein Film ſchlecht iſt.“ Es müſſe immer wieder feſtgeſtellt werden, daß der Erfolg eines Filmes, der Geld hereinbringe, dem Unternehmer oft gänzlich unerwartet kommt, während die Projekte, von denen er ſich die günſtigſten Kaſſenrapporte ver⸗ ſprach, ſich ebenſo oft als große Mißerfolge erwieſen. Im Anſchluß daran entwickelte Reichsminiſter Dr. Goebbels als„neutraler Beobachter, der mit keiner der Parteien liiert, aber ein warmherziger Freund der Film⸗ kunſt“ iſt, eine Reihe von Gru udſätzen, ohne deren Begreifen eine Löſung der Probleme unmöglich ſei. Eine dieſer grundſätzlichen Erkenntniſſe ſei die, daß auf dem Gebiete des Films die organiſatoriſchen Geſetze keine an⸗ deren ſein könnten als auf allen anderen Gebieten, auf denen die Menſchen Erfolge erringen. „Wenn auf allen Gebieten, in der Politik, der Wirtſchaft, der Kultur, der Dichtung ebenſo wie in der allgemeinen Staats und Volksführung der Einzelmenſch entſcheidend iſt und nicht mehr das Gremium der Mehrheit, dann kann auch auf dem Gebiet des Films die Mehrheit des Aufſichtsrats zu keinem Erfolge kommen.(Lebhafter Beifall.) Die Befruchtung des künſtleriſchen Elementes des Films hat alſo von der Per⸗ fünlichkeit auszugehen, und da wir ja von der Filmkunſt ſprechen, muß dieſe Perfönlichleit eine künſtleriſche und keine kaufmänniſche ſein.“ Der Miniſter betonte in dieſem Zuſammenhang, daß damit nicht etwa der Geſchäftsmann grundſätzlich aus⸗ geſchaltet werden ſolle, er müſſe aber wie auf allen ande⸗ ren Gebieten des öffentlichen Lebens eine beratende, zu⸗ weilen zögernde, im übrigen aber eine dienende Rolle ſpielen. Das künſtleriſche Element iſt entſcheidend Unter lebhafter Zuſtimmung wies der Miniſter auf die Gefahr hin, daß die rein geſchäftlichen Tendenzen das künſtleriſche Element immer mehr überwucherten, ſo daß man mit Recht mehr von der Filminduſtrie als von der Filmkunſt ſprechen könne. Immer wieder von ſtür⸗ miſcher Zuſtimmung unterbrochen, wies der Miniſter den Filminduſtriellen den Platz zu, der ihnen ge⸗ bührt„Er würde ſehr klug beraten ſein, wenn er ſich des Künſtlers als des Freundes und Ratgebers bediente, denn er iſt ja nun einmal Geſchäſtsmann und fühlt ſich auf dem Gebiet der Kunſt unſicher.“ Unter ſtarkem Beifall wies der Miniſter die Richtigkeit dieſer Folgerungen an der Tatſache nach, daß der Filmunternehmer am liebſten aus⸗ getretene Wege gehe und glaube, wenn ein anderer ein⸗ mal einen großen Erfolg gehabt habe, er deſſen Methoden 1255 nachzuahmen brauche, um den gleichen Erfolg zu er⸗ zielen. Unter einſtimmigem Beifall der Zuhörer gab Dr. Goebbels der Meinung Ausdruck, daß in die entſcheiden⸗ den Gremien und in die Auſſichtsräte unſerer großen Fiilmfirmen die Künſtler mit hineingehörten, und zwar nicht nur zu dekorativen Zwecken. Er erinnerte an die Er⸗ fahrungen der Berliner Theater. Auch hier habe man an⸗ faugs den Künſtlern die Fähigkeit abgeſprochen, Theater leiten zu können. Der Erfolg habe das Gegenteil be⸗ wieſen. are Dr. Goebbels erinnerte an das Wort des Preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring bei der Jubiläumsfeier der Berliner Staatstheater:„Unſer Theater iſt nicht dem Gelde nachgelaufen; deshalb iſt das Geld uns nachgelau⸗ fen“. Dieſer Satz laſſe ſich auch auf die deutſche Filmkunſt anwenden. Anſchließend berührte der Miniſter das Problem Kunſt und Nationalſozialismus. Der Künſtler habe das Recht, hiſtoriſche Vorgänge ſouverän zu geſtal⸗ ten, wenn zu dieſen hiſtoriſchen Vorgängen ein geſchicht⸗ licher Abſtand beſtehe. Dies ſei beim Nationalſozialismus noch nicht der Fall. Die hiſtoriſchen Vorgänge des Natio⸗ nalſozialismus ſeien für die Bühnengeſtaltung noch nicht reif. Ganz anders aber verhalte es ſich mit dem geiſtigen Inhalt ſeiner Weltanſchauung, Tendenz, Haltung, Ge⸗ ſinnung und Charakter. Dr. Goebbels brachte zum Aus⸗ druck, daß er nicht eine Kunſt wünſche, die ihren national⸗ ſozialiſtiſchen Charakter nur zur Schau ſtelle, ſondern die in ihrer Haltung tatſächlich nationalſozialiſtiſch iſt. Auf die Frage des Filmſtoffes übergehend, er⸗ klärte Dr. Goebbels, daß der Film nicht einſeitig als Verleihobjekt betrachtet werden dürfe. Es ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß der Filmſtoff aus dem Leben genommen werden müſſe und daß er ein Problem zu behandeln habe, das die Herzen ergreife. Wohl könne dieſes Problem auch aus der Literatur entnommen werden. Niemals aber dürfe ein großer literariſcher Stoff aus geſchäftlichen Gründen mißbraucht werden. Der Mut, einen künſt⸗ leriſchen Stoff filmiſch umzugeſtalten, liege meiſtens bei den Künſtlern, ſelten bei den Filmunternehmern. Zur Frage der Filmbeſetzung erklärte der Miniſter, es ſei notwendig, die Menſchen, die etwas kön⸗ nen, pfleglich und rationell einzuſetzen. Es ſei noch nie⸗ mals erlebt worden, daß, auf weite Sicht geſehen, das Publikum eine Fehlentſcheidung getroffen habe. Die Filmwiriſchaft wieder geſund Der Miniſter fixierte dann eine Reihe von Grund⸗ 1 De ſätzen für die deutſche Filmproduktion und er⸗ innerte dabei an die von ihm vor Jahresfriſt aufgeſtellten Forderungen, die zum allergrößten Teil bereits erfüllt Man habe eine Menge von neuen Talenten herausgeſtellt und damit erreicht, daß der Film ſchon in den Menſchen ein neues Geſicht gewinne. Es ſei möglich geworden, die Filmtheater wieder zu füllen und die Film⸗ wirtſchaft geſund zu machen. Der deutſche Film ſei an⸗ regend geworden, er begeiſtere das Publikum. Nirgends in der Welt werde ernſthafter und tief⸗ gründiger über Filmprobleme debattiert als in Deutſchland. Die Filmproduktion ſei auf das ganze Jahr verlegt wor⸗ den. Das Programm des vergangenen Jahres ſei in gewiſſer Weiſe abgeſchloſſen, das Programm des folgen⸗ den Jahres ſei ein Programm der Grund ſätze. ſeien. Es müßten Schäden abgeſtellt werden, die die logiſche und unvermeidliche Folge falſcher Organiſationsformen waren. Dazu ſei ein ſtarker, konſequenter, nicht zu dekorativen, ſondern zu entſcheidenden Zwecken vorzunehmender Einbau künſtleriſcher Kräfte auch in den Werdeprozeß des Films notwendig, ein Weg, wie ihn eine deutſche große Filmfirma bereits beſchritten habe. Dieſem Beiſpiele ſollten möglichſt alle anderen Firmen nachkommen. Dann werde der deutſche Film ſein kunſtleriſches Geſicht wahren und verbeſſern. In Deutſch⸗ land ſei für das filmiſche Schaffen eine Baſis geſchaffen worden, wie ſie in keinem anderen Lande beſtehe. Das ſei beſonders dem Umſtande zu danken, daß an der Spitze des Staates eine Führung ſtehe, die der Kunſt mit Wärme und verſtändnisvollem Herzen gegenüberſtehe. In grundſätzlichen Darlegungen zeigte dann der Miniſter die Wechſelbeziehungen z wiſchen Kunſt und Politik auf.„Was uns vielleicht trennt,“ rief er den Filmſchaffenden zu,„iſt, daß Sie Menſchen formen und wir Völker. Im Grunde genommen iſt jede große Kunſt nichts anderes, als aus dem Urſtoff die Form zu geſtalten. Politik iſt nichts anderes als die Kunſt der Völkerformung, und inſofern berühren und treffen ſich unſere Gebiete, als wir von dem edlen Ehrgeiz beſeelt ſind, dem Rohſtoff, der form- und geſtaltlos iſt, nun Form und Geſtalt zu geben.“ s Das Verhältnis zum Volk „Ich habe in dieſen vier Jahren“, ſo betonte Dr. Goeb⸗ bels„allen Künſtlern gegenüber keinen anderen Ehrgeiz ge⸗ habt, als den die mutlos gewordenen aufzurichten, ihnen neue Ideale, neue Pläne und Ziele zu geben.“ Unter Hinweis auf die Tatſache, daß das deutſche Volk im 19. Jahrhundert allein der Welt faſt ſo viele Mu⸗ ſiker geſchenkt hat wie ſich andere Völker in allen Jahr⸗ hunderten zuſammen, gab der Miniſter ſeiner ſeſten Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß unſer Volk ein tiefkünſtleriſches Volk iſt, das auch auf dem Gebiet der Filmkunſt dazu be⸗ rufen ſei, eine Vormachtſtellung in der Welt zu erringen. Der Miniſter ging in dieſem Zuſammenhang auf das Verhältnis des Künſtlers zu ſeinem Volke ein.„Wir haben uns im Jahre 1933 zum Ziel geſetzt, die ganz locker und loſe gewordenen Beziehungen zwiſchen Künſtler und Volk ſelbſt wieder feſt und unzerreißbar zu geſtalten. Damit haben wir eine Krankheit, die die Kunſt in ihrem Lebensnerv traf, allmählich geheilt. Ich habe die feſte Ueberzeugung, daß irgendwo und irgendwann in Deutſchland einmal der Mann auftreten wird, der nun auch dem Film ſeine ehernen und unabänderlichen Geſetze verleiht, die wieder das Vorbild für eine jahrhunderte⸗ lange Entwicklung in der ganzen Welt bedeuten.“ . ⁵². ˙—·˖Ü1— 7 —— . ee eee ear 56 Bekenntnis zur deutſchen Kunſt Der Miniſter ſchloß mit einem leidenſchaftlichen Be⸗ kenntnis zur deutſchen Kunſt und ihren unſterblichen Werten: „Man muß ſich der Kunſt mit Leib und Seele verſchreiben — oder gar nicht! Die Kunſt iſt nicht leicht, ſie iſt unerbittlich, hart, ja manchmal grauſam und fordert den ganzen Menſchen. Aber niemand, der der Kunſt die ſorgenvollen und quälenden Jahre ſeines Lebens hindurch gedient hat, möchte ſie aus ſeinem Leben wieder miſſen, denn ſie iſt das einzige, das ihm das Leben lebenswert gemacht hat. So können wir auch dieſe zum erſtenmal in der ganzen Welt ſtattfindende Zuſammen⸗ kunft aller am Film ſchaffenden Menſchen eines Volkes nicht würdiger abſchließen, als wenn wir uns aus voller Seele der Kunſt als der großen Mutter unſerer Freude, der gütigen Tröſterin in unſeren Schmerzen hingeben, daß wir ihr in Demut danken, wenn ſie in den großen Stunden unſeres Lebens unſere ſchaffenden Hände ſegnet.“ Man kann den Eindruck der Rede des Miniſters, der in grundſätzlichen Darlegungen künſtleriſcher Begriffe und der Wiedergabe ebenſo grundſätzlicher Erkenntniſſe alle, aber auch alle ſchwebenden Probleme des Films be⸗ handelte, nicht beſſer kennzeichnen als durch die Feſt⸗ ſtellung, daß ſie nach ſeinen Ausführungen keine Probleme mehr zu ſein ſchienen. So einfach, ſo klar und ſo ſelbſt⸗ verſtändlich erſchien das, was er zu ihnen zu ſagen hatte, einerlei, ob es ſich um die der Filmkunſt eigenen Geſetze, ſeine Einwände zum Filmſchaffen des letzten Jahres oder ſeine Vorſchläge für die Beſeitigung der ihm noch anhaf⸗ tenden Schwächen handelte. Die begeiſterte Zuſtimmung, die jede dieſer prägnanten Formulierungen begleitete, vervielfachte ſich, als Dr. Goebbels den bündigen Nach⸗ weis dafür erbrachte, daß der größte Teil der im Vor⸗ jahre von ihm vorgeſchlagenen Maßnahmen realiſiert werden konnte und er für das kommende Jahr ein Pro⸗ gramm der Grundſätze aufſtellte, deſſen wichtigſtes Erfor⸗ dernis ein ſtarker konſequenter Einbau künſtleriſcher Kräfte in den Werdeprozeß des Films iſt. Auch für den Laien iſt die erfreuliche Entwicklung des deutſchen Films unverkennbar. Daß er dieſen Aufſtieg mit ſeiner Anteilnahme begleitete, darauf kann die berufs⸗ ſtändiſche Vertretung des deutſchen Films beſonders ſtolz ſein. Die Tatſache beweiſt, daß der Film wieder zu den Quellen ſeiner Kraft, zum Volke, zurückgefunden hat. Daß wir aber heute einen deutſchen, aus deutſchem Geiſt und deutſcher Arbeit ſchöpfenden Film beſitzen, daß die Film⸗ kunſt wieder im Volke wurzelt und daß ſie ſich auch in der Welt als Künder deutſchen Weſens und deutſchen Geiſtes einen geachteten Namen gemacht hat, das iſt allein dem Einſatz der ſtraffen Führung des nationalſozialiſtiſchen Staates zu danken, insbeſondere dem Manne, der als wahrer Förderer dieſer Kunſtgattung das gewaltige Reformwerk in Angriff nahm und vollendete. Unter ſei⸗ ner Führung iſt der deutſche Film von artfremden Ele⸗ menten geſäubert, ſind die widerſtrebenden Kräfte zuſam⸗ mengeführt und die wirtſchaftlichen Grundlagen ſicher⸗ geſtellt worden. Dr. Goebbels hat dem deutſchen Künſt⸗ ler die Freude an der Arbeit, dem Film ſelbſt eine weſens⸗ eigene Geſtalt gegeben. Der Führer und Reichskanzler hat mit folgendem Tele⸗ gramm an den Präſidenten der Reichsfilmkammer für das Grußtelegramm der deutſchen Filmſchaffenden gedankt: „Den zur erſten Jahrestagung der Reichsfilmkammer Ver⸗ ſammelten danke ich herzlichſt für die Grüße, die ich mit auf⸗ richtigſten Wünſchen für weitere erfolgreiche Arbeit der deut ⸗ ſchen Filmſchaffenden beſtens erwidere.(gez.) Adolf Hitler.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels dankte mit nachſtehenden Worten: „Für die Grüße von der Jahrestagung der Reichsfilm⸗ kammer danke ich Ihnen beſtens. Ich begrüße alle anläßlich der erſten Jahrestagung der Reichsfilmkammer verſammelten deut⸗ ſchen Filmſchaffenden aufs herzlichſte und wünſche, daß dieſe Zuſammenkunft für den deutſchen Film wertvolle und frucht⸗ bare Ergebniſſe zeitigen möge. Heil Hitler! Reichsminiſter Dr. Goebbels.“ Der Führer wieder auf der Autoſchau Der wirtſchaftliche Erfolg der Ausſtellung. Berlin, 8. März. Der Führer und Reichskanzler beſuchte am Samstag erneut die Internationale Automobil⸗ und Motorradausſtel⸗ lung. Er wollte ſich am Vorabend des Schlußtages noch einmal in aller Ruhe an Ort und Stelle von den zahlreichen techniſchen Verbeſſerungen überzeugen, die im letzten Jahre fesche worden ſind. Er war begleitet von Direktor Wer⸗ in und Oberingenieur Schirz, die ihm von dem außeror⸗ dentlichen 1 der Ausſtellung Bericht erſtatteten: In 15 Tagen hatte die Autoſchau über 650 00 Beſucher, d. h. gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung der Beſuchs⸗ Aller um über 10 v. H., aus dem Ausland beſichtigten die Usſtellung über 6000 Kraftfahrzeughändler, d. h. um über 35 v. H. mehr als im Jahre 1936. Hinzu kommen die Kom⸗ miſſionen von Straßenbahn-, Omnibus⸗ und Eiſenbahnver⸗ waltungen aus Belgien, Ungarn, der Tſchechoſlowakei, Ru⸗ mänien, Bulgarien, Dänemark und Schweden, Abordnun⸗ gen von Fachingenieuren aus faſt allen europäiſchen Län⸗ dern uſw. Dementſprechend iſt auch der wirtſchaftliche Erfolg Faſt alle Ausſteller berichten übereinſtimmend, daß die auf der Ausſtellung getätigten Abſchlüſſe ihre Pro⸗ duktion über Monate hinaus, teilweiſe ſogar für das ganze Jahr 1937 ſicherſtellten. Beſonders fallen dabei auch die Auslandsverkäufe ins Gewicht, die ſich e dem Vor⸗ jahre bei 1 Firmen mehr als verdoppeln konnten. Ganz neue Abſatzmärkte, die von uns bisher kaum beliefert wurden, ſind neu erſchloſſen worden. Im Geiſte Hans Gchemms Die Schule der Mittelpunkt des völkiſchen Erziehungs⸗ gedankens. Die Veranſtaltungen aus Anlaß des dritten Todes⸗ tages des erſten Gauleiters der Bayeriſchen Oſtmark, Hans Schemm, brachten eine Rundfunkanſprache des ſtell⸗ vertretenden Gauleiters Ruckdeſchel, der die ſchönſten Er⸗ innerungen an Hans Schemm aus der Kampfzeit wieder⸗ aufleben ließ. Am Abend folate im Haus der Deutſchen Erziehung in Bayreuth keine Weiheſtunde. Im Gedächtnis⸗ raum der Weihehalle war die Büſte Hans Schemms mit einem Lorbeerkranz geſchmückt worden. An der Feier nah⸗ men alle Gauamtsleiter, die Amtsleiter und Hauptſtellen⸗ leiter der Reichswaltung des NS.⸗Lehrerbundes ſowie der geſamte Gauſtab teil. i Am Vormittag hatte im Konferenzſaal des Hauſes der Deutſchen Erziehung eine Arbeitstagung des NSLOB. begonnen. Der Reichswalter, Gauleiter Waechtler, ſtellte feſt, daß die Schule und die Erziehung in der Schule den Mittelpunkt des völkiſchen Erziehungsgedankens überhaupt darſtellen. Der deutſche Erzieher habe die Aufgabe, das nationalſoziali⸗ ſtiſche Gedankengut in die Jugend hineinzutragen. Die alte Schule und der„Pauker“ von geſtern ſeien im Dritten Reich verſchwunden, der Erzieher von heute habe die neuen Wege in ſeiner Schulſtube gefunden und in den letzten Jahren wertvolle Vorarbeit geleiſtet. Zum Abſchluß der Ausſprache ergriff der Reichswalter noch einmal das Wort und zeichnete das Bild Hans Schemms als des Idealiſten, der ſich im Kampf gegen die Schwierigkeiten, die ſich ſeiner gewaltigen Aufgabe ent⸗ gegenſtellten, als der große Erzieher erwieſen habe. In dieſem Geiſte lebe Hans Schemm unter allen deutſchen Erziehern, denen die Geſtaltung der deutſchen Jugend als Aufgabe geſtellt ſei! Kurzmeldungen Generalleutnant von Hanſtein Generalleutnant a. D. Max von Hanſtein, der letzte Stubenkamerad des verewigten Generalfeldmarſchalls vor Hindenburg aus der Walſtatter Kadettenzeit, iſt zur gro⸗ ßen Armee abberufen worden. Der greiſe Offizier, der in den Reihen des 1. Schleſiſchen Feldartillerie⸗Regiments Nr. 6 an den ſiegreichen Einigungskriegen von 1863 und 1870/71 teilgenommen hatte, ſtarb in Bad Warmbrunn, ſeinem Ruheſitz, im Alter von 88 Jahren. 5 Handwerkstagung auf der Leipziger Meſſe. Die Vertrauens⸗ mänler der Gewerbeförderungsſtellen des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks hielten am Freitag eine Arbeitstagung ab. Der kommiſſariſche Reichshandwerksmeiſter Lohmann ſprach über das Thema„Handwerk und Vierjahresplan“. Er betonte, daß für die Dienſtſtellen des Reichsſtandes der Vier⸗ jahresplan im Vordergrund der Arbeit ſtehe. Dies gelte beſon⸗ ders für die Innungen und die Gewerbeförderungsſtellen; mit ſelnen 16 Millionen Betrieben und ſeinen 15 Milliarden Mark Umſatz habe das Handwerk für die Verwendung der deutſchen Rohſtoffe die größte Bedeutung. Zwiſchenſemeſter an den Techniſchen Hochſchulen und Berg⸗ alademien. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß vom 3. März 1937 die Frage der Vorpraxis für die Zulaſſung zum Ingenieurſtudium an den Techniſchen Hochſchulen und Bergakademien dahin entſchieden, daß unter Aufhebung ent⸗ gegenſtehender Beſtimmungen die Vorpraxis auf die Dauer von ſechs Monaten reichseinheitlich feſtgeſetzt wird. Das Ende der Freimaurerei in Rumänien. Entſprechend den letzthin erlaſſenen Beſtimmungen der Regierung werden fortſchreitend alle Freimaurerlogen im geſamten Gebiet Ru⸗ mäniens zur Einſtellung ihrer Tätigkeit angehalten. In Buka⸗ reſt und in der Provinz wurden alle Lokale der Freimaurer be⸗ hördlich geſchloſſen und verſiegelt. Amerika ſchließt ſeine Geſandtſchaft in Addis Abeba. Außenminiſter Hull teilte mit, daß der bisherige amerikaniſche Geſchäftsträger in Addis Abeba auf Urlaub gehe und daß ein Konſul die Geſchäfte bis Ende März fortführen werde. Dann ſoll die amerikaniſche Vertretung in Addis Abeba endgültig ge⸗ ſchloſſen werden. Zur Begründung dieſer Maßnahme erklärte der Außenminiſter, daß in Addis Abeba kein Bedürfnis mehr für die Unterhaltung einer Vertretung beſtehe. Fehlſchlag der Volksfrontpolitik Radikaler Kurswechſel in den Finanzen. Die von der franzöſiſchen Regierung beſchloſſene Rück⸗ kehr zum Liberalismus auf währungs⸗ und finanzpoliti⸗ ſchem Gebiet, die ſich in zahlreichen Beſchlüſſen des Mini⸗ ſterrats freier Goldhandel im Inland, Auflegung einer Rüſtungsanleihe uſw.— ausdrückt, hat in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit großes Aufſehen erregt. Die Volksfront⸗ preſſe und die der Regierung mehr oder weniger nahe⸗ ſtehenden Zeitungen ſtimmen den Maßnahmen allgemein zu, während die Rechtspreſſe frohlockend das Ende eines mißglückten Experiments und die unfreiwillige Umſtel⸗ lung der Regierung auf einen neuen Finanzkurs feſtſtellt. Selbſt in der radikalſozialiſtiſchen Preſſe kommt die Un⸗ zufriedenheit über den Mißerfolg der Volksfrontpolitik klar zum Ausdruck. Die Radikalſozialiſten machen trotz alledem den Volksfrontkurs weiter mit, kündigen aber bezeichnenderweiſe an, daß ſie an dem Tage, an dem man verſuchen würde, das Land auf marxiſtiſche Bahn zu füh⸗ ren, nicht mehr ſchweigen würden. In franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen äußert man Zweifel darüber, ob der Fehlbetrag des Haushalts nunmehr wirklich beſeitigt werden kann und ob die Be⸗ dürfniſſe der Landesverteidigung tatſächlich durch eine Rü⸗ ſtungsanleihe gedeckt werden können. Es verlautet, daß der Finanzminiſter eine Anleihe in Höhe von 10 Millionen Franken plane. Der Präſident der Republik und die geſamte Regierung werden durch einen eindringlichen Aufruf an das geſamte Land das Ergebnis der Landesverteidigungsanleihe möglichſt poſi⸗ tiv zu geſtalten verſuchen. Der Erfolg oder Mißerfolg wird zeigen, wie weit in Frankreich wieder Vertrauen eingezogen iſt. Nationalſpaniſcher Seeſieg Iwei bolſchewiſtiſche Kriegsſchiffe verſenkt.— Roker Handelsdampfer gekapert. Paris, 8. März. züſte der Gascogne(Südweſtfrankreich) kam es ſefecht zwiſchen dem nalionalſpaniſchen Kreu⸗ er 0 und dem nationalen Torpedoboof„Velasco“ einerſeiks und den dreſ bolſchewiſtiſchen Kriegsſchiffen„Joſe Luis Diez“,„Tremontang“ und„Navarra“ auf der anderen Seite. Zwei der bolſchewiſtiſchen Einheiten wurden völlig zuſammengeſchoſſen und gingen unter, das dritte, das Tor⸗ pedoboo!„Joſe Luis Diez“, wurde ſchwer beſchädigt und mußte ſich in die franzöſiſchen Gewäſſer flüchten. Der nationale Kreuzer„Canarias“ konnte im Anſchluß an das ſiegreiche Gefecht noch den bolſchewiſtiſchen Handels⸗ dampfer„Galdames“ aus Bilbao abfangen, den er in den Hafen von Paſejes einbrachte. An Bord des aufgebrachten Dampfers befanden ſich 178 Fahrgäſte, darunter der kata⸗ laniſche Abgeordnete Carrasco Formiguera, der als Vertre⸗ ter der Bolſchewiſten von Barcelona bei den baskiſchen Se⸗ paratiſten in Bilbao weilte, ſowie mehrere marxiſtiſche Stadträte von Irun, die ſich vor der Einnahme der Stadt durch die Nationalen nach Bilbao geflüchtet hatten. 2 Von den Beſatzungen der beiden verſenkten bolſchewiſti⸗ ſchen Kriegsſchiffe konnten 150 Mann an Bord der„Cana⸗ rias“ genommen werden. 5 Bef dem Gefecht kam ein Offizier des nationalen Tor⸗ pedoboots„Velasco“ ums Leben; eine Granate hatte ihm beide Beine abgsriſſen. Vier Fahrgäſte des„Galdames“ wurden bei der Beſchießung ebenfalls getötet. Es iſt der erſte größere Seeſieg der nationalen ſpani⸗ ſchen Flotte über die Volſchewiſten ſeit Beginn des Kriegs. Bisher hatten es die bolſchewiſtiſchen Schiffe ſtets vermie⸗ den, ſich zu offenem Kampf auf dem Meer zu ſtellen. Bolſchewiſtiſcher Hetzer in Algerien verhaftet Wie der„Jour“ berichtet, iſt in Sid⸗bel⸗Abbes(Al⸗ gerien) der bolſchewiſtiſche Agitator Bentolila verhaftet worden. Er war der Anſtifter der blutigen kommuniſti⸗ ſchen Ausſchreitungen vom 25. Februar, in deren Verlauf bekanntlich zwei Einwohner von Sid⸗bel⸗Abbes ums Le⸗ ben kamen. 5 g „Aebergabe und Brot“ Blutige Zuſammenſtöße in Madrid. Nationale und auch ſogar marxiſtiſche Sender geben bekannt, daß in Madrid blutige Zuſammenſtöße ſtattge⸗ funden hätten.— Rechtsgerichtete Einwohner der Stadt entfernten die Plakate, die die Bevölkerung zur letzten Ver⸗ teidigung der Stadt auffordern. Mit Marxiſten und Bol⸗ ſchewiſten, die hinzukamen, entſpann ſich darauf ein Feuer⸗ gefecht, das mehrere Verwundete zur Folge hatte. In den Straßen und auf den Plätzen Madrids kommt es immer wieder zu ſpontanen Kundgebungen, in denen die ſofortige Uebergabe der Stadt gefordert wird. In den letzten Tagen tauchen überall an den Mauern und den Wänden der Häuſer Kreideinſchriften auf, die ebenfalls ſehr deutlich die Stimmung eines großen Teiles der Bevölkerung wieder⸗ geben. Am meiſten ſieht man folgenden Text:„Evaku⸗ tierung nein! Uebergabe und Brot!“. Belgien wünſcht einen neuen Weſtpakt Jurcht vor dem franzöſiſchen Bündnisſyſtem. London, 8. März. Der Sonderkorreſpondent der„Times“ in Brüſſel ſchreibt, die belgiſche Regierung habe England und Frankreich von ihrem Wunſch unterrichtet, daß die Vorbereitungen für eine neue Weſtpaktkonferenz mit allen Mitteln betrieben würden. Gleichzeitig ſeien beide Regierungen informatoriſch daran erinnert worden, daß Belgien die gegenwärtige Regelung nicht als für die Dauer geltend anſehen könne. Es liege Grund für die Annahme vor, daß auf König Leopolds Rede hin Verhandlungen mit den Niederlanden als dem nächſten Vertreter der kleineren Mächte begonnen haben. Belgien wünſche nicht, mit dem franzöſiſchen Bündnisſyſtem in Zuſammenhang gebracht zu werden. Es ſei entſchloſſen, eine Außenpolitik unabhängig von den beſtehenden ideolo⸗ giſchen Mächtegruppierungen zu treiben. Die Gefahr ſeiner gegenwärtigen Verpflichtungen liege belgiſcher Anſicht nach darin, daß es die franzöſiſche territoriale Unverſehrtheit ga⸗ rantieren müſſe, wodurch Belgien bei einem deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Krieg, deſſen Urſprung in Mittel⸗ oder Oſteuropa liegen könnte, wieder zum Schlachtfeld würde. Während Belgien alle Vorteile der Zugehörigkeit zur neutralen Gruppe wünſche, wolle es zur gleichen Zeit Ga⸗ rantien von England, Frankreich und Deutſchland. Zweifel⸗ los habe Hitlers Garantie angebot für eine bel⸗ giſche und holländiſche territoriale Unverſehrtheit einen tie⸗ fen Eindruck auf die belgiſche Oeffentlichkeit gemacht. Die belgiſche Auffaſſung ſcheine dahin zu gehen, daß das deut⸗ ſche Angebot überprüft werden müſſe, um feſtzuſtellen, ob Deutſchland ſeine Haltung zum Weſtpakt ſoweit geformt habe, daß es bereit ſei, einen neuen Vertrag innerhalb des Rahmens der Völkerbundsbeſtimmungen zu ſchließen. Man glaube in Belgien, daß eine deutſche, engliſche und franzö⸗ ſiſche Garantie es unabhängig und ſeine neutrale Haltung unantaſtbar machen würde. Schwerer Unfall auf dem britiſchen Schlachtſchiff„Hood“. London, 8. März. Wie Reuter aus Gibraltar meldet. ereignete ſich auf dem 42 100 Tonnen großen britiſchen Schlachtichiff„Hood“ ein ſchwerer Unfall. Ein Haltetau des Schiffes riß und ſchnellte mit ſolcher Gewalt zurück, daß ein Matroſe getötet und mehrere andere verletzt wurden. Die Verletzten wurden in das Marinelazarett überführt, doch gaimmt man an, daß einer von ihnen kaum mit dem Leben davönkommen wird. Lawinenunglück am Brenner.— Zwei Alpini umgekommen Mailand, 8. März. Eine aus fünf Mann beſtehende Abteilung Alpini⸗Soldaten, die vom Brenner aus unter⸗ wegs waren, um die Strecke für Skirennen um den„Preis des Duce“ mit Fähnchen abzuſtecken, wurde von einer La⸗ wine verſchüttet. Einem der Teilnehmer der Gruppe gelang es, ſich und zwei ſeiner Kameraden zu befreien, während die 1 übrigen Mitglieder nicht aufgefunden werden konn⸗ en. In Trieſt ſind 72 ſiameſiſche Offiziere und 700 Matrofen angekommen, um die bei der italieniſchen Regierung in Auf⸗ trag gegebenen Torpedoboote in die Heimat zu überführen. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 12 5. „Sie kommen— ſie kommen— gleich werden ſie hier eintreffen——“ Erregt ſtürzte eines der Mädchen in das Wohnzimmer, wo Leopold Mayburg im Nollſtuhl am Fenſter ſaß und von dort aus alle Vorbereitungen ſelbſt überwachte. Er war kaum wiederzuerkennen. Sonſt ſaß er oft tagelang apathiſch in ſeinem Stuhl, hatte für nichts Intereſſe und überließ Lieſelotte alle Sor⸗ gen und die geſamten Geſchäfte. Und es war oft für das junge Mädchen keine leichte Auf⸗ gabe, die Arbeitslaſt zu bewältigen und in allen Entſchei⸗ dungen das Richtige zu treffen. Aber ſie blieb trotz mancher Sorge ſtets froher Laune und war für alle in Wirklichkeit das, was ihr Vater ſie oft in heißer Zärtlichkeit nannte: i Der Sonnenſtrahl dieſes Hauſes. Kaum aber hatte ſie den Ruf des Mädchens vernommen, da ließ ſie die Blumen ſinken, mit denen ſie die Vaſen ſchmückte, und wiederholte mit einem ungläubigen Tone in der Stimme, der deutlich verriet, daß ſie die Nachricht noch nicht zu faſſen vermochte: „Sie kommen——“ Auch Leopold Mayburg ſchüttelte erſtaunt den Kopf. „Woher bringſt du dieſe Botſchaft?“ fragte er das Mäd⸗ chen, das verwirrt unter der Türe ſtehengeblieben war. „Man hat ſoeben vom Vorwerk telephoniert, gnädiger Herr.“ „So ſind ſie dort ſchon eingetroffen?“ „Ja, der Hofmeiſter Roßberg erzählte es am Apparat, er hat doch den jungen gnädigen Herrn noch gekannt und hat von ihm Abſchied genommen, als er ins Feld zog, er hat ihn jetzt als erſter auch begrüßt, denn der junge Herr hat das Auto am Vorwerk halten laſſen, um ſeiner jungen Gemahlin den Beſitz zu zeigen“ Leopold Mayburg wehrte haſtig ab. „Es iſt gut— gut—“ rief er haſtig und wandte ſich dann Lieſelotte zu. Seine Augen ſtrahlten voller Sonne. Seine Stimme zitterte in heftiger Erregung. eee „Lieſelotte, haſt du es gehört— mein Junge kommt— er wird gleich hier ſein— er will ſeinen alten Vater nun doch noch überraſchen— Herrgott, da müſſen wir uns aber beefklen— gib mir doch raſch meinen anderen Rock her— und binde deine Schürze ab, Lieſelotte— eigentlich ſollteſt du ein Feſtkleid tragen, das dir Romanowski aus der Stadt mitbringen wird— aber dazu iſt es nun zu ſpät— und die Girlanden ſind auch noch nicht alle aufgehangen— und die Fahne— Herrgott, vergeßt nur die Fahne nicht— ſie ſoll ihm doch ſchon weithin unſeren Gruß entgegentragen— er ſoll wiſſen, daß er willkommen iſt—“ Haſtig und erregt kamen die Worte über die Lippen Leo⸗ pold Mayburgs und ungeduldig zerrten ſeine Finger an der ſchweren Seidendecke, die über ſeinen Füßen ausgebreitet lag. Es ſchien, als hätte er dieſe am liebſten beiſeite ſchie⸗ ben mögen, um aufſtehen zu können. Leiſe legte ihm die Schweſter, die nun ſchon viele Jahre ſtill und geduldig an ſeiner Seite waltete und ihm all die Handreichungen machte, zu denen er ſelbſt keine Kraft mehr hatte, ihre ſchmale Hand auf die Schultern und mahnte: „Sie dürfen ſich nicht zu ſehr aufregen, Herr Mayburg, denken Sie an Ihre Geſundheit, vergeſſen Sie die Mah⸗ nung des Arztes nicht, Ihr krankes Herz könnte Schaden 1 1— nur ruhig bleiben— ganz ruhig, Herr May⸗ urg.“ Aber der Gelähmte lachte. 5 „Liebe Schweſter Elſa, heute predigen Sie tauben Ohren — heute kann ich Ihre Mahnungen nicht beherzigen— mor⸗ en will ich gewiß wieder folgen— nur heute nicht— denn 1 5 kehrt mein Junge ins Vaterhaus zurück—“ „Ich weiß, Herr Mayburg, und ich kann Ihre große Freude verſtehen, denn ich habe in den letzten Jahren Ihren Schmerz und Ihre Trauer um Ihre beiden Söhne kennen⸗ gelernt, und ich freue mich mit Ihnen, daß Ihnen der heu⸗ tige Tag beſchieden iſt, aber—“ Leopold Mayburg hielt ſich raſch beide Ohren zu und entgegnete: „Nur heute kein„Aber“, Schweſter Elſa— ich bin ja ſo glücklich— ſo voller Freude—“ „Auch Freude kann oft gefährlich werden, Herr Mayburg, und es iſt meine Pflicht, Sie daran zu gemahnen, daß Sie die Erregungen dieſer Stunde nicht Herr über ſich werden laſſen—“ i g i Noch Leopold Mayburg wehrte lächelnd ab. „Eine ſolche Freude iſt wie ein Geſundbrunnen, Schwe⸗ ſter Elſa—, iſt Lethe für ein krankes Herz.“ „Hoffen wir es—“ flüſterte die Schweſter leiſe und ihr Blick zeigte dabei einen ernſten, beſorgten Ausdruck. g Doch Leopold Mayburg achtete nicht darauf, ſondern drängte: „Raſch— raſch— meinen Fahrſtuhl hinunter in den Garten— ich will den Heimkehrenden am Tor empfangen, ſo wie es ſtets Sitte war, wenn ein junges Paar ſeinen Einzug hielt— komm Lieſelotte, du ſollſt an meiner Seite ſtehen— ſollſt den Platz einnehmen, der dir gebührt—“ Er faßte Lieſelottes Hand, die ſich in dieſem Augenblick eiskalt anfühlte, und drängte vorwärts. Er gönnte ſich keine Ruhe. 5 8 Er hetzte die Dienerſchaft durcheinander, damit ſie die letzten Befehle noch ausführte. Girlanden mußten raſch noch aufgehangen werden, die Burſchen und Mädels mußten vor dem Tor Aufſtellung nehmen, die Kinder der verheirateten Dienſtboten erhielten Blumen in die Hand, damit ſie dieſe dem jungen Paar zuwerfen ſollten. Leopold Mayburg war von einer ſeltſamen Unruhe. Seine Augen hatten einen flackenden Glanz und ſeine Hände zit⸗ terten ſo ſehr, daß auch Lieſelotte erſchrak und mit beſorg⸗ ter Stimme mahnte: „Du mußt ganz ruhig bleiben, Väterchen—“ Da aber wurde der Kranke ungeduldig und rief im är⸗ gerlichen Tone: „Wer könnte in einer ſolchen Stunde ruhig bleiben? Da müßte ich doch kein Herz im Leibe haben, wenn ich ruhig und gelaſſen daſitzen könnte und auf das Wiederſehen mei⸗ nes totgeglaubten Sohnes wartete. Sorgt euch nicht um mich, Lieſelotte, dieſe Stunde iſt jetzt die beſte Arznei für mich— wird mein Herz geſund machen.“ Ehe Lieſelotte noch antworten konnte, waren laute, ju⸗ belnde Rufe zu hören. Ein Auto näherte ſich in raſcher Fahrt dem Gutshofe. Weit offen ſtand das Tor für den Heimkehrenden. Willkommensgrüße ſchallten ihm entgegen. Und die Fahnen flatterten im Winde. Da hielt es Konrad Mayburg nicht mehr länger auf ſeinem Sitz aus. Trotzdem der Wagen noch in raſcher Fahrt war, ſprang er auf, ſchwenkte grüßend ſeinen Hut und ſchrie mit tränenerſtickter Stimme: „Vater— mein Vater—“ Mit jähem Ruck hielt der Wagen. Die Leute drängten ſich heran, die Kinder Fuse und warfen Blumen. Aber Konrad Mayburg ſah nur ſeinen Vater, ſeinen alten Vater. Er ſtürzte auf ihn zu, er umklammerte die ſchlanke Ge⸗ ſtalt und preßte ſeinen Kopf in deſſen Schoß. 8(Fortſetzung folgt.) Badiſche Chronik Bauerntöchter in der badiſchen Bauernſchule. Am 14. März beginnt an der badiſchen Bauernſchule in Ittendorf ein Lehrgang für Jungbäuerinnen, der ſich bis Ende April ausdehnen wird. Wiederum wird ſich eine ſtatt⸗ liche Anzahl Jungbäuerinnen dort einfinden, um dem wer⸗ denden Bauerntum eine gerade Linie zu geben. Die Auf⸗ gaben, die in dem Lehrgang gepflegt werden, ſind weſentlich anderer Natur, als man zuerſt annehmen ſollte. Denn er wendet ſich, ähnlich wie die Lehrgänge für männliche Teil⸗ nehmer, weniger fachlichen, techniſchen, handwerklichen und hauswirtſchaftlichen Fragen zu, ſucht vielmehr den geiſtigen Geſichtswinkel zu weiten, daß die Bäuerm über ihre häuslichen Pflichten hinaus die Verantwortung der deutſchen Zukunft tragen kann. Daneben ſoll die Jungbäuerin erfahren, daß ſie die Hüterin des bäuerlichen Frauentums, des Blutes der bäuerlichen Sitte und Art iſt. Jungbäuerinnen melden ſich darum umgehend bei der zuſtändigen Kreisbauernſchaft, der Orts⸗ oder Kreisjugendwartin, der Landesbauernſchaft Ba⸗ den, Karlsruhe, oder unmittelbar an der badiſchen Bauern⸗ ſchule Ittendorf a. B. zur Teilnahme an dieſer Schulung, Die für jede zu einem großen Erlebnis werden wird. (J) Beuchſal.(Steuerſteckbrief.) Das Finanzamt Bruchſal hat gegen den Hopfenhändler Bernhard Kauffmann und deſſen Ehefrau Alice, geb. Kauffmann, zuletzt wohnhaft in Bruchſal, zurzeit in Paris, Grand Hotel, wegen Reichs⸗ fluchtſteuer von 175000 Mark einen Steuerſteckbrief erlaſſen. U Tauberbiſchofsheim.(Auto fährt auf Müller⸗ fuhrwerk.) Abends halb 7 Uhr ereignete ſich auf der Taubertalſtraße unweit der Tauberbrücke ein ſchwerer Un⸗ fall. Der Leiningiſche Forſtmeiſter Joſeph, der mit ſeinem Kraftwagen aus Richtung Lauda kam, fuhr in voller Fahrt auf ein vor einem Kundenhaus ſtehendes Mühlenfuhrwerk. Dabei wurden Forſtmeiſter Joſeph und ſein Fahrgaſt Forſt⸗ rat Pfefferkorn von hier ſchwer verletzt. Das wertvolle Pferd des Mühlenbeſitzers Dölzer wurde ſo ſchwer verletzt, daß es at der Anglücksſtelle getötet werden mußte. Die Karoſſerie des Autos iſt vollſtändig zerſtört. (J) Sinsheim a. d. Elſ.(Neuer Anſtaltsdirek⸗ tor.) Anläßlich der 33. Fohlenſchau des Badiſchen Pferde⸗ ſtammbuches fand in Sinsheim eine Sitzung des Kreisrats Heidelberg ſtatt. Dabei wurde Oberſturmbannführer Pg. Dr. Weber als Direktor der Kreispflegeanſtalt für den ver⸗ ſtorbenen ehem. Direktor, Obermedizinalrat Dr. Treiber, in ſein Amt eingeführt und vereidigt. (J) Bretten.(Schwerverletzt aufgefunden.) Der Sohn des Gaſtwirts„Zum Schweizerhof“ Hermann Kühner wurde zwiſchen Dürrenbüchig und Diedelsheim ſchwer verletzt unter ſeinem umgeſtürzten Lieferwagen liegend aufgefunden. Man verbrachte den Bewußtloſen ins Brettener Kranken⸗ haus. Die Urſache des Unfalles konnte noch nicht aufgeklärt werden; vermutlich hat ſich der mit Ferkeln beladene Wagen Durch ſtarkes Bremſen in der Kurve überſchlägen. Die Tiere kamen nicht zu Schaden. () Wilferdingen b. Pforzheim.(Vas älteſte Ehe⸗ paar.) Das Ehepaar Wagnermeiſter Heinrich Müller iſt das älteſte Ehepaar von Wilferdingen. Die Ehefrau, die ihren 90. Geburtstag begehen kann, iſt die älteſte Einwoh⸗ nerin des Ortes, wie auch der Ehemann, der am 18. Auguſt d. J. 87 Jahre alt wird, der älteſte Mann des Ortes iſt. Die beiden Hochbetagten konnten im Jahre 1927 das Feſt der Goldenen Hochzeit begehen, ſo daß, wenn beide geſund blei⸗ ben, ſie noch in dieſem Jahre die Diamantene Hochzeit feiern können. N () Gamshurſt b. Bühl.(An weſen abgebrannt.) Das Anweſen des Landrates Ignaz Brunner 3. in Zinken Michelbuch ging in Flammen auf. Ein Teil der Fahrniſſe iſt mitverbrannt. Buchholz b. Waldkirch.(Gefährliches Spiel.) Bei einer Exploſion einer mit gebranntem Kalk gefüllten Blechbüchſe erlitten zwei Knaben im Alter von acht Jahren ſchwere Augenverletzungen. Bei dem einen beſteht die Gefahr dauernder Erblindung. 3 Was kocht die ſparſame Hausfrau? Montag: Bauernſuppe, Pfannkuchen und Apfel⸗ Hrei; abends: Selbſtmarinierte Barn Schalenkartoffeln. Dienstag: Geröſtete Brotſuppe(Reſte), Ochſen⸗ augen, Spinat, Salzkartoffeln; abends: Makkaroni, Salat. Mittwoch: Erbſenſuppe, Gemüſebratlinge, Kar⸗ toffelbrei; abends: Saure Sülze, Schalenkartoffeln. Donnerstag: Lauchſuppe, Rindsniere und Brat⸗ Tartoffeln, Salat; abends: Reisbrei mit Kompott. Freitag: Grießſuppe, gedämpfter Fiſch, Kartof⸗ feln; abends: Kartoffelküchlein mit Quark und Tomaten⸗ tunke. Samstag: Grünkernſuppe, gebackene Wurſt, Kar. toffelſchnitze, Kreſſeſalat; abends: Käse, Brot, Tee. Sonntag: Eintopf: Gulaſch mit Kartoffeln und Gelbrüben: abends: Heiße Wurſt, Kartoffelſalat. 8 es Crz ah, f O Die. Geſchichtte vom großen Froſt —— 78 8.— —*— S 1 6 2 e 5 5 e ö — 2— —.— 5 — 2 . 2 e. ich höre immer: Schadenerſatz!... ſagte der Direktor vom Waſſerwerk und fügte hinzu: Tja— hätten Sie Zeilung geleſen! und er zeigte mir einen Hinweis auf Rohrſchutz bei Froſtgefahr im Neckar⸗Boten. pbſe 901 ich armer Haſe bei mir, das nimmt ein ſes Ende Aug den Nachbargauen Omnibusunglück am Schönauer Hof vor Gerichf. Darmſtadt. In den frühen Morgenſtunden des 5. Ja⸗ nuar war ein mit Opelarbeitern vollbeſetzter Omnibus am Bahnübergang beim Schönauer Hof von der Lokomotive eines Leerzugs erfaßt worden Es gab einen Toten, den Peter Klingler aus Gräfenhauſen und mehrere Schwerver⸗ letzte. Die Bahnſchranke war nicht rechtzeitig geſchloſſen worden. Bor dem Schöffengericht hatte ſich am Freitag der 47 Jahre alte Schrankenwärter Wilhelm Förſter wegen fahrläſſiger Tötung uſw. zu verantworten. Zu ſeiner Entla⸗ ſtung führte er an, daß er nach 11 Stunden Nachtdienſt übermüdet geweſen und infolgedeſſen wohl die Zeit zwi⸗ ſchen dem Signal, daß ein Zug kommt, und der Schlie⸗ ßung der Schranke— das ſind 2 bis 3 Minuten— falſch eingeſchätzt hübe. Der Hausarzt des Angeklagten bekundete weiterhin, daß deſſen Nervenzuſtand nicht der beſte ſei; er habe ihn 1935 behandelt. Das Gericht trug dem Rechnung und verurteilte den Bahnwärter unter Anrechaung der Unterſuchungshaft zu neun Monaten Gefängnis. Bad Dürkzeim.(Den Verletzungen erlegen.) Die Ehefrau Stepp, die ſich in der Abſicht der Selbſttötung ſchwere Verletzungen beigebracht hatte, iſt dieſen noch am ſelben Abend im Krankenhaus erlegen. Frantfurt a. M.(Kautionsſchwindler.) In letzter Zeit iſt in verſchiedenen Irten ein Kautionsſchwind⸗ ler aufgetreten. Er ſucht durch Inſerate Intereſſenten für Auslieferungslager hauswirtſchaftlicher Markenartikel ge⸗ gen Stellung einer Sicherheit von 200 bis 800 Mark. In anderen Fällen ſucht er Perſonen zur Uebeecnahme einer Bezirksvertretung in Luftſchutzblaulicht. Als Sicherheit für ein Muſterlager verlangt er gleichfalls einige hundert Mark Sobald er das Geld in Händen hat, läßt er nichts mehr von ſich hören. Zahlreiche Geſchäftsleute ſind bereits von ihm geſchädigt. Er nennt ſich Kurt Funke, Kurt Bach⸗ mann oder auch Erich Stadtmüller. Frankfuct a. m.(Geſtohlene Medikamente verkauft.) Die Krimmalpolizei nahm einen 26jährigen Ausläufer feſt, der ſeinem Arbeitgeber, einem Apotheker, während des letzten halben Jahres laufend Medikamente und Arzneimittel geſtohlen hat. Das Diebesgut hat er dann in einer Wirtſchaft an ihm unbekannte Leute teils gegen bar, teils gegen Bezahlung von Bier verkauft. Die Höhe des Geſamtſchadens beläuft ſich auf etwa 1000 Mark Wei⸗ terhin iſt der Ausläufer überführt und geſtändig, einen Geldbetrag unterſchlagen zu haben. Es iſt ſträflicher Leicht⸗ ſinn, Medikamente nicht ausſchließlich in den hierfür allein zuſtändigen Apotheken zu kaufen. Haiger.(12 Jähriger erſticht ſich.) Der 12jäh⸗ rige Schüler Helmut Weyel. Sohn einer Witwe in Breit⸗ ſcheid(Dillkreis) hatte ſich mit mehreren gleichaltrigen Ka⸗ meraden in ein benachbartes Tal begeben, wo er ſich kurze Zeit allein in einem Dickicht aufhielt. Als er wieder zum Vorſchein kam, ſahen ſeine Spielgefährten ihn plötzlich tau⸗ meln und zuſammenbrechen. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatte ſich der Junge mit einem Meſſer ſchwere Stichver⸗ letzungen in der Bruſt beigebracht Auf welche Umſtände dies zurückzuführen iſt, iſt noch nicht geklärt, doch muß an⸗ genommen werden, daß der Junge ausgerutſcht und in das Meſſer gefallen iſt. Die Verletzungen, die er ſich zuge⸗ zogen hatte, waren ſo ſchwer, daß er bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Haiger Krankenhaus geſtorben iſt. Mainz.(Greiſin verbrannt.) In dem nahegele⸗ genen Finthen wollten Leute eine ältere Frau beſuchen. Als ſie in die Wohnung kamen, bemerkten ſie ſtarken Rauch und fanden ſchließlich die Wohnungsinhaberin mit ſchwe⸗ ren Brandverletzungen vor. Die alte Frau iſt bald darauf geſtorben. Vermutlich hatten ihre Kleider am Ofen Feuer gefangen, wobei die Greiſin ſich nicht helfen konnte, das Bewußtſein verlor und verbrannte. 5 Erbach.(Erbacher Reit⸗ und Fahrturnier.) Nach Genehmigung durch die Oberſte Behörde iſt das Er⸗ bacher Reit⸗ und Fahrturnier, das im Rahmen des Eul⸗ bacher Marktes ſtattfindet, auch in dieſem Jahre wieder ein Höhepunkt des reiterlichen Lebens im Odenwald. An dem Turnier werden ſich alle Reiterſtürme der Reiterſtandarte 50 beteiligen. Auch die Wehrmacht wird beteiligt ſein und ſich am großen Halb- und Vollblutrennen am 25. Juni mit ihren Pferden beteiligen. Eine 103jährige feiert Geburtstag. Die älteſte Einwohne⸗ rin der Grafſchaft Glatz, die in Habelſchwerdt lebende Frau Auguſte Juſt, vollendete ihr 103. Lebensjahr. Die 103jährige überraſcht durch eine noch recht erſtaunliche körperliche und geiſtige Rüſtigkeit. So nimmt ſie noch ſehr rege am täglichen Geſchehen ihrer Umgebung Anteil und weiß auch recht In⸗ tereſſantes aus ihrem langen Leben zu erzählen. „Große Deutſche Luftſchutz⸗Ausſtellung“ in Kiel. In Ge⸗ genwart zahlreicher Vertreter der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, des States und der ſtädtiſchen Behörden, des Reichs⸗ arbeitsdienſtes und der Wehrmacht fand in der Nordoſtſeehalle in Kiel die feierliche Eröffnung der„Großen Deutſchen Luft⸗ ſchutz⸗Ausſtellung durch den Oberpräſidenten und Gauleiter Lohſe ſtatt, der in ſeiner Rede auf die Notwendigkeit des Luft⸗ ſchutzes hinwies. N Aus den Nachbarländern Nach dem Jeſt bei der„Schönheitskönigin“ über Bord. London, 7. März. Der Filmſchauſpieler Frank Voſper fiel in den frühen Morgenſtunden von dem Dampfer„Pa⸗ ris“ über Bord. Kurz vorher hatte er noch an einer klei⸗ nen Geſellſchaft teilgenommen, die die frühere„Schönheits⸗ königin“ Muriel Oxford in ihrer Kabine gab. Nach Zeu⸗ genausſagen war er um 3 Uhr morgens auf dem Wege zu einer Veranda, die vor der Kabine lag. Seitdem iſt er ver⸗ ſchwunden. Ein Fenſter der Veranda war offen, woraus zu ſchließen iſt, daß der Schauſpieler über Bord gefallen iſt oder Selbstmord verübt hat. Von allen Beteiligten wird je⸗ doch die Möglichkeit eines Selbſtmordes in Abrede geſtellt, ebenſo die Annahme, daß es ſich um eine Liebesangelegen⸗ heit handeln könne. 5 5 Ein Giſenbahnattentat in Frankreich. Paris, 8s. März. In einem Wagen des Schnellzug Marſeille— Port-Bou explodierie kurz nuch dem Eintreffen im Bahnhof von Cerberes eine Bombe. Glücklicherweiſe hatten ſämtliche Reiſenden den Zug bereits verlaſſen, um ſich der üblen Paß und Gepäckkontrolle zu unterwerfen. Der Eiſendahnwagen ſtand im Nu in hellen Flammen. Die Feuerwehr konnte gerade noch ein Uebergreifen auf die anderen Wagen verhindern. 5 5 Die Polizei vermutet einen politiſchen Anſchlag in Zu⸗ ſammenhang mit den Ereigniſſen in Spanien. Sie verhaf⸗ tete einen Franzoſen, der ſich ſchon ſeit einigen Tagen in der Grenzgegend verdächtig gemacht hatte Der Verhaftete, der anarchiſtiſchen Kreiſen anzugehören ſcheint, proteſtierte heftig gegen die ihm zur Laſt gelegte Tat. g ſein von 5 Streichhölzern. Bei derartigen ae c muß man artigen Keller, deſſen Zugan Lalcale Ruud sc Oer erſte Märzſonntag. Lätare, d. h. Freue dich, war die Bezeichnung des geſtrigen Sonntages. Trüb, regneriſch und naßkalt war der Tag und nur wentigSpuren waren bemerkbar, daß der erſte Frühlingsſonntag ins Land gezogen iſt. Aber unſerer Jugend konnte der Tag keinen Abbruch bringen; ſtellte ſich doch in den frühen Morgenſtunden bei unſeren Kleineſt der Sommerhaſe ein, der mancherlei Ueberraſchungen brachte. In der Evang. Kirchengemeinde wurden während des Gottesdienſtes 75 Konfirmanden, 35 Knaben und 40 Mädchen, geprüft. Am kommenden Sonntag wird die feierliche Einſegnung ſtattfürden. Aus den blitzblanken Augen unſerer Konfirmationsprüflings ſtrahlte freudiges Hoffen bei Eintritt in einen neuen Lebensabſchniit. Für das Winterhilfswerk wurde geſtern die letzte Reichsſtraßenſammlung von den poljtiſchen Soldaten dier Nation durchgeführt. Die Abzeichen in Geſtalt von Früh⸗ lingsblüten fanden reſtloſen Abſatz. Die Vorſteilung„Der Etappenhaſe“ vom Nationaltheater Mannheim. Trotz ſeiner bald 25. Aufführung hat dieſes un⸗ verwüſtliche Luſtſpiel noch nichts von ſemer Anziehungs⸗ kraft verloren, das bewies die Vorſtellung am Samstag in der Turnhalle der 98er. Alle, die gekommen waren, kamen voll auf ihre Rechnung und erlebten einen Theater⸗ abend von einmaliger Wirkung. Die Darſtellung dieſes aus dem Kriegserleben des Dichters herausgeſchriebenen Soldatenſtückes ließ keinen Wunſch mehr offen. Trotz der heiteren Note des Stückes empfanden die Beſucher ſeinen wirklichen tieferen Sinn. e Da war der Löutnant und Kompagfieführer(Rud. Birkenmeyet) ernſt und pflichtbewußt, ein Offizier vor⸗ bildlich in Allem; dann ſein Meldegänger(Erwin Linder) eit Frontſoldat von echtem Schrot und Korn und un⸗ erhitklich in ſeinem kameradſchaftlichen Gerechtigkeitsſian. Weiter der Landſturmmanmn(Krauſe), ein oſtfrieſiſcher Bauer, bieder und lebensecht. Ein Kapitel für ſich war der Musketier und Burſche des Leutnants(Hans Becker). Wie er in Spiel und Mimik die Sachen mit dem dem Oberſten geklauten Haſen und Maries Katze jonglierte, den Burſchen des Oberſten, Haſenbein(Edw. Marks), mit allen Manieren eines Etappenhengſtes ausgeſtattet, hereinlegte in ſeinem urkomiſchen Gerichtsverhör, das iſt ſchlechterdings unübertrefflich. Kein Wunder, daß ſich die Juſchauer vor Lachen bogen. Ein lebensfrohes, luſtig⸗ heiteres flämiſches Mädchen Marie war Alice Decavli. Alles in Allem war das ganze ein lebenswahrer Ausſchnitt aus der Zeit des ſchweren Krieges, aus dem ſtrahlend hervorleuchtet ein ſo tieſer und ech er Kamerad⸗ ſchafts⸗ und Frontgeiſt, daß ſelbſt der verwöhnte und verzärtelte Etappenfoldat Haſenbein davon ſo gepackt wurde, daß er freiwillig ſich zur Front meldete. Lange noch wird dieſer Abend herrlichſter und vor⸗ bildlicher Schauſpielkunft die Herzen derer bewegen, die gekommen waren. E engeimer Hafenverkehr im Februar. Der Geſamt⸗ umſchlag betrug im Berichtsmonat 364 363 t(im Borjahr 398 551 t), gegenüber dem Bormonat 115 904 weniger. In deſt Monaten Jaſtuar und Februar 1937 betrug der Geſamt⸗ Umſchlag 844 630 t, im gleichen Zeitraum des Vorjahres 848 358 t. “ Die Unfallziffſern im Einzelhandel geſtiegen. Der Berufsgenoſſenſchaft für den Einzelhandel(Reichsunfall⸗ verſicherung; wurden aus den bei ihr verſicherten rund 113000 Betrieben in den Monaten Januar und Februar 1937 5901 Betriebsunfälle angezeigt. Zehn Arbeitskame⸗ raden verunglückten tödlich; neun davon fielen dem Straßenverkehr zum Opfer. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres bedeuten dieſe Zahlen eine Zunahme um 179 Geſundheitsſchäden mit vier tödlichen Unfällen. Dieſe bedauerliche Entwicklung beweiſt eindeutig, wie notwen⸗ dig eine verſtärkte Unfallverhütungsarbeit auch im Einzel⸗ handel iſt. 8 Bekanntmachung über den Handel mit ausländiſchen Wertpapieren. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat in einer Bekanntmachung vom 27. Februar 1937 über den Handel mit ausländiſchen Wertpapieren angeordnet, daß ausländiſche Wertpapiere, die an einer deutſchen Börſe zum Handel zugelaſſen oder in den geregelten Frei⸗ verkehr einbezogen ſind, nur noch mit Genehmigung er⸗ worben oder veräußert werden dürfen. Genehmigungsfrei bleibt der Verkauf an eine Deviſenbank. Im Anſchluß an dieſe Anordnung ſind die Kursnotierungen für auslän⸗ diſche Wertpapiere an den deutſchen Börſen eingeſtellt worden. Giſtgaſe im Keller Ein Sonderfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer ge⸗ fallen iſt, gibt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß ſchlecht durchlüftete Kellerräume mit der größten 1 zu betreten ſind, da ſich in derartigen Kellerräumen leicht Giftgaſe anſammeln, die dem Einſteigenden zum Verhäng⸗ nis werden könen. Ganz beſonders gilt dieſes für Keller⸗ räume in landwirtſchaftlichen Betrieben, in denen Hack⸗ rüchte lagern und vor deren Kellerfenſter Dung als Froſt⸗ 15 gepackt iſt, der die Luftzufuhr in den Kellex unter⸗ bindet. 1 1 und ſicherſtes Anzeichen für das Vorhanden⸗ giftgaſen iſt das Erlöſchen von Lampen und ſofort den Keller verlaſſen und für Durchlüftung ſorgen, wenn man nicht Schaden an der Geſundheit erleiden will. n dem erwähnten Falle ſtieg eine Frau in einen der⸗ 5 N 5 Bach eine Falltür faſt kuft⸗ dicht abgeſchloſſen war. Die Kellerfenſter waren des anhal⸗ tenden Froſtes wegen von außen mit Stalldung 1 5 Der Keller, der keine weitere Luftzufuhr hatte, iſt nie durch⸗ elüftet worden. Der Ehemann, dem das längere Verwei⸗ 99 ſeiner Frau im Keller auffiel, ſtieg mit einer brennen⸗ den Laterne in den Keller. Die Laterne erloſch ſofort beim Betreten des Kellers, desgleichen erloſchen auch die Streich⸗ hölzer, mit denen er die Laterne anzünden wollte. Nun⸗ mehr holte 0 der Ehemann die Stürmlaterne, die beim Betreten des Kellers zunächſt rot brannte, flackerte und dann erloſch. Der Mann hatte ſeine Frau rückling e aufgefunden und aus dem Keller geſchafft. Die Wiederbele⸗ bungsverſuche blieben jedoch ohne Erfolg Der Arzt konnte nur noch den Tad feſtſtellen. Man achte daßer auf die Ge⸗ fahren, die in Kellern und Brunnenſchüchten drohen kön⸗ nen! Gtabaus— Stabaus! Jrühlingsfeſt der Kinder im Wonnegau, der Pfalz und an der ſüdlichen Bergſtraße. Der Sonntag Lätare der dritte vor Oſtern, iſt für die Kinder der ehemaligen Kurpfalz und angrenzender Ge⸗ biete ein Freudenfeſt. Es iſt Sommertag oder Stabaus Ein dug, hellgekleideter Kinder, voraus eine Muſikkapelle, zieht ieſem Tag durch die Straßen und ſedes Kind trägt einen Stabaus⸗ Stecken, der mit bunten Bändern oder Papierſtreifen verziert iſt und oben eine Brezel oder einen Apfel trägt. Sie ſingen dabei ein nach Art alter Kinderlieder 9 50 Abzählreime ſich im einfachen Dreiklang bewegendes ied: Stabaus. Stabaus— de Summer bläſt em Winter die Aache aus. De Summer unn de Winter des ſinn Geſchwiſterkinder. Ri— Ra— Ro die Summerdaach iß do. Verwandte und Freunde ſtecken der Jugend zum Dank für ihr Liedchen ein Geldſtück in den Apfel des Stabaus⸗ Steckens. Im Zug wird meiſt eine rieſige Strohpuppe mitgeführt, die den Winter darſtellt und die zuletzt auf dem Marktplatz oder auf einem Hügel über der Ortſchaft zur Freude der Kinder verbrannt wird. Ein Frühlingsfeſt alſo, die ſinnbildliche Darſtellung des Kampfes zwiſchen Sommer und Winter, wobei dem Winter der Garaus gemacht wird. Dieſe hauptſächlich bei den mit⸗ teldeutſchen Stämmen übliche Frühlingsfeier wird in man⸗ chen Gegenden auch„Sommerſingen“ oder„Sommer⸗ gewinnen“ genannt, in der Pfalz und an der Bergſtraße— ſo in Heidelberg und in Weinheim— ſpricht man vom Som⸗ mertag und im Wormsgau vom Stabaus. Allen dieſen Feſten gemeinſam iſt der verzierte Stecken, offen⸗ bar eine Fortführung der alten Lebens rute, die noch vor wenigen Jahrzehnten aus drei Gerten geflochten und mit Stroh(Strih— Strah— Stroh) umwickelt war, wie Dr. Winter⸗ Heppenheim das für Viernheim nach⸗ weiſen konnte. Jetzt iſt aus der Rute ein Stecken, aus dem Stroh etwas Papiergekräuſel und aus dem ſymboliſchen Apfel leider vielfach eine Apfelſine geworden. Die Brezel iſt ein altes Heils zeichen, ſiehe Neujahrs⸗ und Ge⸗ burtstagsbrezel, für die Berührung zweier Jahresringe, altes und neues Jahr, Winterende und Sommeranfang. Der Sommertagsſtecken, die alte Lebensrute, ſoll jedem, der da⸗ mit berührt wird, Lebenskraft vermitteln. Das Wort„Stab⸗ aus“ hat wohl daher ſeinen Namen, daß mit dem Stecken der Winter„ausgeſtäupt“ wird. Das Feſt iſt ſehr alt. Im Wormsgau ſoll es ſeit dem 7. Jahrhundert geſchichtlich nachgewieſen ſein. Lieſe⸗ lotte von der Pfalz ſchrieb im Jahre 1696 an ihre Schweſter:„Möchte ſingen können, wie die Buben zu Hei⸗ delberg taten vom Berg, wenn ſie den Sommer und den Winter herumführten“. Damals ſangen ſie: Nun ſind wir in den Faſten, Da leeren die Bauern die Kaſten. Wenn die Bauern die Kaſten leeren, Wolle uns Gott ein gut Jahr beſcheren Strih— Strah— Stroh Der Sommer der iſt do. Einen beſonderen Charakter hat der Sommertag in der Gemeinde Hor ch heim bei Worms. Aus einer alten Stif⸗ tung, die ſich vier Jahrhunderte zurückverfolgen läßt, er⸗ halten dort die K Kinder einen Dreizackweck geſchenkt, den ſie anſtelle der Brezel auf ihren Stabaus ſtecken. Dieſe Wecken, offenbar ein altes Kultgebäck, werden vom Rat⸗ hausfenſter unter die Kinder geworden. Der Sage nach ſoll einſt eine reiche Erbin ihr Kind erwürgt haben und dafür auf dem Fronberg bei Horchheim am Sonntag Lätare hin⸗ gerichtet worden ſein. Ihre Güter vermachte ſie der Ge⸗ meinde unter der Bedingung, daß alljährlich die Kinder am Hinrichtungstag zu dem Berg ziehen und dort für die Mörderin beten. So wird an dieſem Tag in Horchheim ein Volksfeſt begangen mit großem Feſtzug und allem Drum und Dran. Man wünſcht einen blauen Himmel über dem frohen Treiben, damit im Märzwind die bunten Bänder luſtig flattern, und bedauert nur, daß die alten Sitte des Sommertagszuges nur noch in wenigen Gemeinden unſerer Heimat lebendig iſt. Bauernregeln im März Der März iſt ein Gärer und Erneuerer in der Natur. Er iſt der Monat der Rebellion. Bauernregeln, die auf die Witterung und den Wechſel der Natur im März anſpielen, gibt es eine ganze Menge. Der Bauer wünſcht ſich den März als einen trockenen Monat. Die bekannteſten Bauernſprüchlein lauten: Ein grüner März erfreut kein Bauern Herz/ lieber mag es noch ein paar Wochen kalt ſein, als daß die Kälte im April und Mai nachhinkt.— Was der März nicht will/ holt ſich der April; was der April nicht mag 7 ſteckt der Mai in den Sack.— Märzenblüte iſt ohne Güte.— Im Märzen kalt und Son⸗ nenſchein J wird eine gute Ernte ſein. Vor allem ſoll der März trocken ſein, denn: Märzen⸗ ſchnee tut Wieſen und Feldern weh.— Trockener März und feuchter April /tut's dem Landmann nach ſeinem Will'. Auf Maczenregen folgt kein Sommerſegen.— Märzen trocken, April naß Mai luftig und von beiden was.— Ein feuchter f fauler März/ iſt des Bauern Schmerz.— Iſt Kunigunde(3. März) tränenſchwer/ dann bleibt gar oft die Scheune leer.— Wie das Wetter an 40 Ritter(10. März) iſt/ ſo bleibt's 40 Tage lang.— Wenn an Gregor(12. März) grobes Wetter iſt, geht der Fuchs aus der Höhle“iſt es aber ſchön, ſo bleibt er noch 14 Tage darin.— Joſefi (19. März) klar gibt ein gutes Honigjahr.— Iſt Marien (Mariä Verkündigung 25. März) ſchön und rein/ wird das Jahr ſehr fruchtbar ſein.— Iſt vor Mariä Verkündigung der Himmel hell und klar, bedeutet es ein gutes Jahr/ kom⸗ men die Reben nach dem Tag, dieſen kein Froſt mehr ſchaden mag. Andere Bauernregeln vom März ſind noch folgende: Ge⸗ witter im Märzen gehen dem Landmann zu Herzen.— Wenn im März die Winde weh'n/ wird's im Maien warm und ſchön.— Wenn's donnert in den März hinein, wird's eine gute Ernte ſein.— Zu frühes Säen iſt nicht gut“ zu ſpätes Sä'n auch übel tut.— Märzgewitter zeigen an/ daß große Winde zieh'n heran. Aus all dieſen überlieferten Bauernſprüchlein iſt zu er⸗ ſehen, daß die beſte Märzwitterung in nicht allzu ſtarker und trockener Kälte beſteht. Der Bauer liebt es nicht, wenn die Witterung im März in laue, warme Frühlingstempera⸗ tur umſchlägt. Obſtbaumſpritzen und Vogelſchutz Vogelſchützer beklagen ſich oft darüber, daß geſpritzte Obſtbäume und Leimringe nützlichen Singvögeln Schaden zufügen. Von anderer Seite wird dieſen Behauptungen widerſprochen. Eine zuverläſſige Widerlegung oder Be⸗ ſtätigung dieſer Aeußerungen iſt mit Schwierigkeiten ver⸗ bunden, weil tote Kleinvögel raſch verweſen und eine ein⸗ wandfreie Feſtſtellung der geringen Giftmengen in ihrem Körper faſt unmöglich machen. Gegen pilzliche Schädlinge müſſen Spritzungen durch⸗ geführt 5 Dabei iſt erfreulicherweiſe Schwefelkalk⸗ brühe für Vögel unſchädlich, bei Kupferkalkbrühe fehlt der Nachweis noch. Karbolineum wirkt ätzend und wird von den V zögeln ſichtlich gemieden. Arſenhaltige Spritzmittel ſind für die Vogelwelt nicht ungefährlich und können bei einem genügenden Meiſenbeſtand ſicher auch vermieden werden, da die Vogelwelt gerade dieſen mit Arſenmitteln bekämpften Inſekten wie Froſtſpanner, Geſpinſtmotten, Knoſpenwickler, Ringelſpinner uſw. erfolgreich nachſtellt. Dagegen ſind Apfelwickler(Obſtmade) und Blütenſtecher wegen ihrer Lebensweiſe den Vögeln bedeutend ſchwieriger zugänglich. Sobald gutes Wetter die Blut- und Blattläuſe und Blattſauger fördert, können die Vögel gegen dieſe plötzlich entſtehenden Inſektenmaſſen nicht mehr nachhaltig vorgehen, dann iſt die Anwendung von Rohnikotin mit Schmierſeife nötig, wodurch die Vögel nicht geſchädigt werden. Ausgerottet wird keine Inſektenart, weder durch viele Vögel, noch durch dauerndes Spritzen. Doch kann das Spritzen gegen die genannten, den Vögeln(vor allem Meiſen) leicht zugänglichen Inſektenarten nicht dadurch ohne weiteres in Wegfall kommen, daß man einfach einige Niſtkäſten hinaushängt. Die Anſiedlung, Vermehrung und Erhaltung eines wirtſchaftlich fuͤhlbaren Vogelbeſtandes erfordert verſtändnisvolles Vorgehen. Vogelſchutz und chemiſche Schädlingsbekämpfung müſſen und können ſich gegenſeitig unterſtützen, was in der Praxis dadurch er⸗ leichtert wird, daß die meiſten Obſtzüchter und Garten⸗ beſitzer zugleich auch große Vogelfreunde ſind. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Dienstag, 9. März: 9.30 Sendepauſe; 10 Die Frühlingsſchlacht; 10.30 Eng⸗ liſch; 11 Sendepauſe; 17 Von Blumen und Tieren; 17.30 Muſizierſtunde; 17.45 Der Sammler, Plauderei; 18 Kon⸗ zert; 19 Zauber der Stimme; 19.40 Schaffende Jugend tritt an, Hörbericht; 20.10 Bunt und heiter, Einlagen: Kleine Ge⸗ ſchichten; 21 Orcheſterkonzert; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.40 Tanz⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 10. März: 9.30 Sendepauſe; 10 Lieder vom Reich; 10.30 Sende⸗ pauſe; 17 Wer will hinterm Ofen ſitzen, wenn das ſchöne Frühjahr kommt, Ratſec gläge für unſere Jungmädels und alle, die gern wandern; 17.30 Liederſtunde; 17.50 Zehn Minuten Deutſch; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45 Väter und Töchter; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Der Grammophon, Humoreske; 21.15 Königin der Inſtru⸗ mente, die Violine; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt: Dienstag, 9. März: 8.30 Sendepause; 9.30 Muſik am Morgen; 11.30 Sporb⸗ funk für die Jugend; 11.45 Landfunk; 15.15 Das deutſche Lied; 17.30 Das Land am hohen Venn; 17.45 Die ewige Geſundquelle der Natur; 18 Konzert; 19 Wer leben will, der kämpfe alſo, Hörfolge; 19.30 Kampf dem Verderb; 20.10 Großes Unterhaltungskonzert; 22.30 Tanz⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 10. März: 9.30 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.50 Land⸗ funk; 15.15 Dichterſtimmen aus Kurheſſen; anſchließend: Die Heimat, Vortrag; anſchließend: Das Fachbuch hilft arber⸗ ten, Vortrag; 17 Kammermuſik; 17.30 Sport, zeitgemäß be⸗ lauſcht; 18 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 20.15, Stunde der jungen Nation; 20.45 Großes WHW.⸗Konzert der Wehrmacht; 22.30 Das Mainſchiff, Lieder; 23 Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. Bekanntmachung. 1 1 Die Berſicherung der Nindviehbeſtände betr. Mi Es wird hiermit zur Kenntnis der Rindvieh⸗ beſitzer gebracht, daß die von den Ortsſchätzern im abzugeben. Monat Januar ds. Js. ermittelten Werte der Rindvieh⸗ beſtände in das Berſicherungsverzeichnis eingetragen ſind gonndorferstr. 25. Gemäß Artikel 15 des Verſicherungsgeſetzes wird das Verzeichnis während 8 Tage von Samstag, Grube Miſt und Pfuhl gegen Stroh oder Futterkartoffeln den 13. März bis 20. März 1937 auf dem Rathaus hier, Zimmer Nr. 3 zur Einſicht der Be⸗ teiligten mit dem Anfügen aufgelegt, daß Beſchwerden gegen die Abſchätzung der Tiere während der Auflage⸗ friſt und während dreier Tage nachher von den Vieh⸗ beſitzern ſchriftlich oder mündlich bei dem Anſtalts⸗ vorſtand geltend zu machen ſind. Mannheim⸗Seckenheim, den 5. März 1937. Ortsviehverſicherungsanſtalt: Der Vorſtand. Aufforderung. Pächter, welche an den Rachlaß des verſtorbenen zu tauſchen. 2. Stock. Lale acob Fiedler, bezw an Georg Leonhard Volz, für e 13 noch die Pachtzinſen ſchulden, Bauhandwerker we den aufgefordert, dieſelben am Mittwoch, den(nach 10. März, abends 8½ Ahr im Gaſthaus„Zum] vorgeschrieb. Löwen“(Rebenzimmer) zu entrichten. Pachtverträge ſind mitzubringen. Gleichzeitig erfolgt Auſtzlärung über die Fortſetzung der Pachtverhältniſſe. Ramens der Erben: Eugen Dahm, Bechtsbeiſtand, Mannheim, Haardtſtraße 23. Fernſprecher Rr. 28111. zu haben in der Meersburgerstr. 18, Tablonn städt. Muster) Druckerei des Neckar- Bote. Schachvereinigung. Heute abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ (Nebenzimmer) Schachabend. Berſammlungs⸗ Kalender. 0 Sammel⸗Anzeiger Hur 1 fü Mitalieder der Landw. Ein- u. Verkc ufsgenoſſenſchaft. Die Landwirte, welche Trockenſchnitzel beſtellt haben, müſſen die hierzu notwendigen Säcke bis kommenden Mittwoch abend in unſerem Lager an⸗ liefern. DDr. werden schnellstens angefertigt in 1 8 Druckarbeiten Gewinnauszug 8 Klaſſe 48. Preußiſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 1 5 Nummer in den beiden Abteilungen J und 1 19. Ziehungstag 2. März 1937 In der heutigen Vormittagszlehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 5000 Rt. 86713 148191 284132 875381 8 Gewinne zu 3000 RR. 54811 74143 108839 214570 18 Gewinne zu 2000 RM. 22946 52175 103471 158291 176843 254043 316918 341578 398916 54 Gewinne zu 1000 RWI 1044 25491 26762 1 1883 885 71879 73770 85882 107076 133928 145350 151785 161835 308 174309 202761 209469 239412 249991 275232 305270 815724 32687 834498 340241 343628 102 Gewinne zu 500 RM. 9598 13104 25307 28450 28513 34074 86451 57390 59758 66365 70560 79777 94458 104683 197548 107649 119734 157390 162810 165960 172715 179179 179347 184489 219349 219983 241666 262746 264206 269153 2790413 279237 288570 293882 294687 310738 312080 313964 320368 323186 327539 388272 346621 348709 365082 367179 371328 378889 379434 393441 396855 370 Gewinne zu 300 NW. 1748 3841 7478 7870 9607 18145 13769 15170 18110 18552 21849 23051 23349 25267 27471 32544 32884 33034 33581 42286 44562 49253 50537 51274 54087 54649 55529 55931 58880 59116 60827 81228 82738 83580 85398 67013 70179 75068 77503 82272 83607 84935 86309 86583 90045 90981 81929 94229 94556 97685 97757 97995 108773 109185 109326 199488 112907 143035 115488 1186384 119262 125178 126594 127855 180832 133253 134135 139093 139835 140598 144127 144163 148115 148829 149874 150949 153468 154885 155489 159634 160792 184378 173816 175178 178816 178839 179587 179660 181158 182194 183569 184374 184558 187884 189123 199531 199925 184201 195831 296597 210494 213842 214990 215688 216775 217134 226014 229845 231253 232797 233214 234209 234953 237364 239659 242863 246071 249392 249464 251608 251923 252631 257779 282193 267920 289758 278805 282340 283137 284354 284617 286909 290754 291607 295998 298415 299741 301625 307435 308395 308661 308895 311410 312439 316321 318168 318314 318811 320187 320684 321581 324981 329873 333656 334349 341363 344092 345104 345525 346995 359866 350802 381297 351388 384293 385448 387371 387906 392143 392460 393641 395407 395828 396299 397062 899471 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 68666 2 Gewinne zu 5000 RM. 325849 2 Gewinne zu 3009 RM. 86089 18 u 2000 RM. 71426 94878 99922 109963 125865 56 Gewinne zu 1000 RWE. 6041 43163 43903 52423 54395 72629 33398 83775 86307 134259 136614 138224 138470 170991 171734 174699 176463 189114 209402 222432 248367 249084 274152 302112 323620 336030 338264 396481 88 Gewinne zu 500 Naht, 9836 10254 legs 27579 29076 38493 40052 49605 53707 54900 59761 63227 68840 79196 80387 81013 83546 95397 98301 116494 117800 168333 179516 182572 183455 187129 190980 193445 207274 224106 231531 232349 251008 263523 953058 281932 296125 301174 340129 352852 377356 379103 380559 314 Gewinne 9 300 RM. 2759 6015 6235 10877 13668 14834 16736 18386 18946 19147 18387 23447 23561 23714 23749 27163 27407 29443 29887 32972 37873 38748 44689 46462 489330 52431 57634 59653 59703 61812 63746 64740 67118 67331 68788 74861 76094 78089 78222 80831 82026 82437 87706 89335 96268 97221 97408 98050 104105 106229 108312 109765 109928 111093 112788 116173 117070 118576 118718 123150 122002 133324 141031 142493 144135 147534 147577 152641 154415 155229 156059 158410 163683 164876 165147 172067 176905 181029 186971 189982 197 8 196371 197077 200582 201970 202291 202732 295765 2 208437 208761 212482 215717 216705 218346 221145 224825 228982 227550 228887 231418 238104 244267 245919 246784 259805 255704 258974 257734 257834 261908 264093 265863 267876 269831 278987 3 319476 321873 323001 823791 342818 344093 845598 345825 347795 351264 356885 360245 360899 361697 366054 368145 377088 380122 38334 383370 383902 383978 389726 390025 394252 394457 395204 398371 398876 398885 352748 358831 368048 371071 371867 372213 374263 377588 379971 278726 278864 297579 298681 305195 307058 309911 312572 3152428 20, Ziehungstag 5. März 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 300000 RM. 298037 4 Gewinne zu 10000 RM. 142521 224162 8 Gewinne zu 5000 RM. 88142 133045 322445 2 Gewinne zu 3000 RM. 9582 14 Gewinne zu 2000 RM. 29707 47419 94819 172500 278818 327385 370638 52 Gewinne zu 1000 RM. 101793 124501 149179 150341 167630 186794 190855 196198 220631 1 — 234307 271752 309755 312566 321109 323160 330927 334443 369330 9220 17147 32000 39180 51180 54334 57959 73159 92347 95480 109843 121156 122644 131620 137369 376948 385452 108 Gewinne zu 500 RM. 2538433 158455 164312 170379 172950 185844 293094 217773 227122 228372 231312 233555 246348 249758 250671 250880 253663 264791 267148 289557 277232 278945 283056 293584 297453 303177 314331 319884 330982 332451 354891 357024 362497 364588 370305 371092 372086 398797 399563 436 Gewinne zu 300 RI. 4111 5031 12723 14368 14765 24961 28119 26562 28625 26643 32355 32445 32899 33224 37019 37024 39473 39983 41481 41850 42834 44119 44198 44475 44807 45524 46660 46933 47282 50250 51149 53103 55779 57717 58778 69898 64128 68057 79735 70973 73874 74297 77745 78916 79331 80339 84067 85194 88450 91432 93287 93584 95647 97113 98854 99469 102292 103491 103743 105854 107972 197568 108995 112053 112908 117458 119452 121111 121475 121505 121643 122899 123883 128577 127955 128688 129686 130199 130470 130644 134523 135231 137703 140795 140859 140924 143378 146149 149479 153807 154161 154948 155129 156904 159115 167586 168221 171710 177098 183418 184492 184859 186905 187893 188408 189326 189879 191839 194012 199533 199784 200106 200947 201029 201632 211819 215478 218164 219962 220000 220563 226733 229809 230637 232252 235551 2360990 236140 241917 243296 246971 248288 259046 252726 257091 257743 258292 260168 261282 261981 266729 267809 268975 269197 271376 275478 277712 285302 286620 288173 289876 290322 293847 284225 288699. 302802 310446 311364 314700 315093 315753 319391 320132 323032 323546 323728 325713 325746 326574 327204 327869 329336 329842 330532 332128 332793 333031 333436 333927 334628 335384 335502 336644 336899 342682 843630 3460384 848782 849932 351129 351401 352067 353763 354260 358555 361973 382813 368594 369870 372063 372241 375361 379203 380088 380364 380903 382166 383186 384109 386988 387392 388488 389806 390350 392967 396267 397164 399170. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 266091 2 Gewinne zu 3000 RM. 167841 24 Gewinne zu 2000 RM. 2852 38240 91228 106246 152586. 154041 15520 200725 211898 320299 378158 393383 50 Gewinne zu 1000 RM. 49678 57374 85522 86833 108641 136088 181483 183230 194441 201598 211255 226967 227576 241192 273542 273967 276213 277727 308382 329398 843088 847858 367262 371753 389219 70 Gewinne zu 500 RM. 2938 17215 24771 37000 45531 48350 57924 66194 72435 95905 122655 155347 159141 175632 182003 192563 195393 201890 220366 222772 231574 243603 254445 256652 280893 289155 295115 328294 340680 351487 359878 377192 385567 386494 386219 340 Gewinne zu 300 RM. 4054 4586 5526 6081 6833 6813 8779 9974 14917 16182 16252 16529 18247 25534 27241 34059 42299 44482 44654 45720 46398 47911 50065 52004 54986 58148 56786 56833 62513 65219 65/24 66571 68738 68855 87985 68422 78231 81857 82671 82851 82986 84591 86957 87614 89072 94939 95996 97007 98753 100549 108106 108394 108836 109190 110881 110948 112605 114786 115354 116401 117074 117511 118201 122837 124844 126678 133238 135341 1388805 139024 141289 141514 146402 148946 152454 156868 158897 159584 162669 163113 163388 184951 172458 181201 181397 188172 188851 190973 193434 193616 195610 195828 196753 197987 188610 198866 201010 203050 205907 297044 207787 208503 209106 212462 219219 223590 225170 280712 238668 241998 245588 253756 256189 256813 259741 282069 263203 266095 289188 273828 275668 276855 279427 281317 281844 290520 291703 293993 296420 299870 305178 306980 397584 307896 312807 314301 315058 318304 321644 322202 324884 327870 328499 328722 335393 335438 338698 344087 344059 344911 345298 345898 345942 348174 348773 349259 360232 365176 371549 372768 372897 374245 379734 1 380315 382744 385658 393525 394456 398237 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 je 50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 36 zu je 10000, 56 je 5000, 116 zu je 3000, 252 zu je 2000, 874 zu je 1000, 14 zu je 500, 5774 zu je 300 Mark. 26081 29610 68645 73368 88583 95168 er cr