Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages-und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag.. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. II. 37: 1150 Dienstag, den 9. März 1937 Moskau in Verlegenheit Der aufſäſſige Münzenberg.— Ein echt bolſchewiſtiſcher Kuhhandel. Paris, 8. März. Wie der„Matin“ berichtet, hat ſich der berüchtigte Willi Münzenberg, der in der Syſtemzeit im Deutſchen Reichstag ſein Unweſen trieb, mit ſeinen Moskauer Auftraggebern überworfen. Das Blatt weiß dazu im einzelnen zu berich⸗ ten: Münzenberg hatte das Amt des Hauptzahlmeiſters der Komintern und der Internationalen Roten Hilfe für das Ausland verſehen. Die Finanzierung der kommuniſtiſchen Betätigung während der Zeit, die der Machtübernahme durch die Volksfront in Frankreich voraus ing, war ihm von Moskau ebenfalls anvertraut worden. ber ſchon im Herbſt 1936 berſchlechterten ſich ſeine Beziehungen zu ſeinen Moskauer Brotgebern ſo ſehr, daß über ihn„Stubenarreſt“ verhängt wurde. Nichtsdeſtoweniger erhielt er im Januar 1937 die Genehmigung, ſich ins Ausland zu begeben. Es ſcheint, daß es ihm gelungen iſt, dem Kreml zu beweiſen, daß ohne ſeine perſönliche Anweſenheit die zahlreichen Kon⸗ ten, Hinterlegungen, Anteilſcheine, die auf ſeinen Namen ausgeſtellt waren, nicht hätten ausgelöſt werden können. 1955 5 jedoch ins Ausland kam, fing er damit an, lebhaft die Politik Stalins zu kritiſieren. Dieſe bittere Kritik wurde raſch Moskau gemeldet, wo man ihn zur Ordnung rief. Münzenberg lehnte es aber entſchie⸗ den ab, irgendetwas zurückzunehmen und erklärte, daß er niemals mehr nach Moskau zurückkommen würde. Dieſe Weigerung rief im Kreml große Beunruhigung wach. Das politiſche Sekretariat der Komintern entſandte einen ſeiner Vertrauensmänner, den Holländer Krolſkiys, um mit dem verſtockten Münzenberg zu verhandeln. Münzenberg hielt ſtand, und als Antwort auf die an⸗ gedrohten Bergeltungsmaßnahmen erklärte er, er würde ſich dadurch verteidigen, daß er alle Einzelheiten ſeiner fi⸗ nanziellen„Betätigung“ in Europa aufdecke. Unter den NMußnießern der Moskauer Freigebigkeit enkſtand darauf eine kichlige Panik. Man ſchlug Münzenberg eine Ver- gleichslöſung vor, die dieſer annahm. Nach dieſer Vergleichslöſung erhält Münzenberg die Er⸗ laubnis, nicht mehr nach Moskau zurückzukehren, er ver⸗ pflichtet ſich aber, ſich jeder Enthüllung und jeder politiſchen Beſtätigung zu enthalten. Im Austauſch dafür erlaubt ihm Moskau die Verfügung über einen Teil der von ihm ver⸗ walteten Gelder der„Weltrevolution“, ſo daß Münzenberg eine Jahresrente von etwa 200 000 Franken(23 000 Mark) behält.„Das iſt ein Stillſchweigen, das teuer zu ſtehen kommt... aber auf das man Wert legt“, ſchreibt abſchlie⸗ ßend das franzöſiſche Blatt. Die Koſten undurchſührbarer Projekte. Warſchau, 8. März. Die„Pat! veröffentlicht mehrere Meldungen aus maßgeblichen Sowjietblättern, aus denen hervorgeht, daß ſich die Oebensmittelverſorgung der Werk⸗ tätigen im Don⸗Becken während des Jahres 1936 beiſpiel⸗ los verſchlechtert habe Von den 860 Fabrikküchen ſeien in dieſem Jahr 450 geſchloſſen worden Die Organiſation für Verpflegung der Werktätigen im Don⸗Gebiet,„Donnarpit“, habe im letzten Jahr mit einem Verluſt von über 13 Mil⸗ Benet Rubel gearbeitet, von denen allein 2 Millionen ver⸗ untreut worden ſeien. Die„Pat“ führt dann einige Beiſpiele für die mangel⸗ hafte Verpflegung der Werktätigen im Don⸗Gebiet an. Im Bergwerk Jewdokiew ſei vor vier Jahren eine mit den mo⸗ dernſten Errungenſchaften der Technik ausgeſtattete große Fabrikküche erbaut worden, die täglich 30 000 Portionen liefern ſollte Von ihr ſei nichts mehr übrig geblieben. Das rieſige Gebäude ſtehe mit eingeſchlagenen Scheiben und ausgebrochenen Türen leer. Die Zentralheizung ſei vom Roſt zerfreſſen, die elektriſchen Leitungsdrähte ſeien heraus⸗ geriſſen, die Holzein richtung ſei geſtohlen worden und der metallenen Teile der Kücheneinrichtung, wie z. B. Spül⸗ und Schälmaſchinen, ſeien verſchrottet worden. Jetzt habe man eine kleine Küche eingerichtet, die höchſtens 200 Por⸗ tionen am Tage liefern könne. Infolgedeſſen ſeien die un⸗ verheirateten Werktätigen gezwungen, mit einem kalten und trockenen Eſſen vorlieb zu nehmen, da die kleine Küche bei weitem nicht ausreiche. Aehnlich lägen die Dinge auf an⸗ deren Gruben. Bolſchewiſtiſche Fabrikküchen Die Vollſitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſchloß die Beralung des Ueberwachungsplans ab. Der geſamte Plan wurde mit wenigen Aenderungen angenommen. In der Sitzung wurden abſchließend zwei Entſchließun⸗ gen angenommen: 1. eine Entſchließung, die eine Annahme des Ueberwachungsplanes ausspricht, und 2. eine Entſchlie⸗ bea die vorſieht, daß nunmehr der Nichteinmiſchungsaus⸗ chuß die weiteren Formen der direkten Einmiſchung, alſo nsbeſondere die Frage der finanziellen Hilfe, die Frage der Propaganda und die Frag der Zurückziehung, der ausländi⸗ ſchen Freiwilligen aus Spanien behandeln ſoll. Vizeadmiral de Graaff lehnt ab Den Haag, 8. März. Der holländiſche Vizeadmiral de Graaff, der als Hauptverwalter für die Lan d⸗ und See⸗ kontrolle der Nichteinmiſchung in dem ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg vorgeſehen war, hat dem niederländiſchen Außen⸗ miniſterium mitgeteilt, daß er nicht bereit ſei, dieſen oder einen ähnlichen Poſten anzunehmen. eeuc jedes tatſächlichen Hintergrundes entbehrende In Budapeſt werden die Behörden die Ruhe und Ordnung unter allen Umſtänden mit der größten Energie Das Reiter führer abzeichen Erwerbung nur im Anſchluß an Lehrgänge. Berlin, 9. März. Der Reichsinſpektor für Reit⸗ und Fahrausbildung, SA⸗Obergruppenführer Litzmann, gibt be⸗ kannt: Auf Grund zahlreicher Anfragen weiſe ich erneut darauf hin, daß das vom Führer geſtiftete deutſche Reiter⸗ führerabzeichen vorerſt nur im Anſchluß an die Lehrgänge auf der Reichsreiter⸗Führerſchule Berlin ausgegeben wird. Die Einberufung zu den Lehrgängen erfolgt durch den Reichsinſpektor für Reit⸗ und Fahrausbildung auf Grund der Vorſchläge ſeiner Beauftragten für die einzelnen SA⸗ Gruppengebiete. Unmittelbare Bewerbungen bei der Reichs⸗ inſpektion oder Reichsreiterführerſchule ſind zwecklos. Briefmarke zum Geburtstag Adolf Hitlers. Berlin, 9. März. Die Deutſche Reichspoſt wird zum Geburtstage des Führers und Reichskanzlers eine Sonder⸗ marke mit ſeinem Bilde herausgeben. Die Vorarbeiten ſind im Gange. 2* 17 Errichtung von Pflanzenſchutzämtern Geſetz zum Schutz landwirtiſchaftlicher Kulturpflanzen. Berlin, 8. März. Die Reichsregierung hat auf Vorſchlag des Reichsmini⸗ ſters für Ernährung und Landwirtſchaft ein Geſetz zum Schutz der landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen erlaſſen. Die⸗ ſes bildet die Rechtsgrundlage für wichtige und durchgrei⸗ fende Maßnahmen, die ſowohl den Kampf gegen den Ver⸗ derb von Nahrungsgütern als auch für die Erzeugungs⸗ ſchlacht bedeutſam ſind. Es gilt, die zum Nachteil der landwirtſchaftlichen Erzeu⸗ gung durch tieriſche und pflanzliche Schädlinge und Krank⸗ heiten hervorgerufenen Schaden möglichſt gering zu halten und die Ernteerträge ſowie die zur Sicherung der Ernäh⸗ rung notwendigen Vorratsbeſtände vor dermeidbaren Ver⸗ luſten durch dieſe Schädlinge zu bewahren. Das Geſetz ermäch⸗ tigt den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, die zur Abwehr und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen der landwirtſchaftlichen Erzeugung notwendi⸗ gen. Vorſchriften und Anordnungen zu erlaſſen. Die prak⸗ tiſche Handhabung des Pflanzenſchutzes iſt grundſätzlich dem Berufsſtand überkragen; der Reichsbauernführer richtet den Pflanzenſchutzdien ſt ein. Bei jeder Landesbauern⸗ ſchaft werden Pflanzenſchutzämter errichtet. die die Aufgabe haben, die Bevölkerung über die Pflanzenkrankheiten und ſchädlinge ſowie über ihre Bekämpfung aufzuklären und zu geraten. Die Erforſchung der Krankheiten und Schädlinge ſowie die Ausarbeitung und Prüfung der Bekämpfungsver⸗ fahren und mittel iſt Aufgabe der Biologiſchen Reichsan⸗ ſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Bei der Ausarbeitung und Prüfung der Verfahren und Mittel iſt außerdem die Mitwirkung der Pflanzenſchutzämter vorgeſehen, damit eine möglichſt breite und zuverläſſige praktiſche Grundlage ge⸗ geben iſt Den Eigentümern und Nutzungsberechtigten, de⸗ ren im eigenen Intereſſe liegende Mitwirkung für den Pflanzenſchutzdienſt von größter Bedeutung iſt, ſind be⸗ ſtimmte Pflichten auferlegt worden, die die Heranziehung jedes einzelnen zum Nutzen der Geſamtheit ermöglichen, da⸗ mit der Erfolg notwendiger Maßnahmen nicht durch das Beiſeiteſtehen Einzelner in Frage geſtellt wird. Dem glei⸗ chen Zweck dienen die Strafvorſchriften. Auf der anderen Seite bieten der Rechtsmittelweg und die Entſchädigungs⸗ möglichkeiten die Gewähr dafür, daß von jedem einzelnen keine unbillioen Leiſtungen verlangt werden. Dieſes Geſetz bedeutet gegenüber den unzulänglichen landesrechtlichen Be⸗ ſtimmungen einen weſentlichen Fortſchritt. Reichsaktion„Schönheit der Arbeit“ In der Reichsfachgruppe„Steine und Erden“ eröffnet. Mayen, 8. März. Nachdem der Gau Koblenz⸗Trier zam Eröffnungsgau der Reichsaktion„Schönheit der Arbeit“ in den Berabaubetrieben der Reichsbetriebsgemeinſchaft „Sleine und Erden? bͤſtellt worden iſt, fand als Auftakt dieſer Aktion in Mayen ein Betriebsappell der Schiefer⸗ gruppen der Kreiſe Mayen und Kochem ſtatt. Oberbergrat Scherer ſprach an Stelle des dienſtlich verhinderten Berg⸗ hauptmanns. Helle und luftige Aufenthaltsräume, hygieni⸗ ſche Anlagen, ausreichende Waſchgelegenheiten, gute Be⸗ leuchtung, Grünanlagen innerhalb der Betriebe uſw. trügen dazu bei. Arbeitsfreude und Schaffensluſt zu erhöhen und die dem Bergmann drohenden Gefahren zu verringern.— Der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft„Steine und Erden“, Dr. Klofe⸗Berlin, führte dann aus, die Arbeit, wie wir ſie innerlich formten, müſſe auch den ſchönen Rahmen haben. Leiſtung könne nur aus innerer Arbeitsfreude, aus gegenſeitigem Zuſammengehörigkeitsgefühl, aus dem Ver⸗ trauen, aus der Kameradſchaft geboren werden. ü Budapeſter Oberſtadthauptmann gegen Gerüchtemacherei. Budapeſt, 9. März. In der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung der Hauptſtadt Budapeſt brachten mehrere Redner die in den jüngſten Tagen Sprache. Hierbei erklärte der Oberſtadthauptmann Fe⸗ renczy, er wolle 1755 den für Mittwoch im Abgeordneten⸗ haus bevorſtehenden Erklärungen des Mater fee Daranyi nicht vorgreifen; ſoviel könne er aber fe tſtellen, daß keinerlei Ereignis aufgetaucht ſei, daß zu irgendwelcher Beunruhigung Anlaß geben könnte. Es handele 85 um eine erüchtema⸗ cherei. aufrechterhalten. berbreiteten Putſchgerüchte zur —————— ——— re cc ⁰———— — nungsprogramms der Regierung ein 5 ie geſan 5 ppe in Polen zu Kocs Programm. itsberatung im polniſchen Senat reter der deutſchen Volksgruppe über fruf des Oberſten Koe zur Bil⸗ onglen Einigung“. t ärte, daß die deutſche Volks⸗ 9 erſt Koe aufgeſtellten Grundſätze hin⸗ ſichtlich der Einſtellung des polniſchen Volkes zu den nationalen Minderheiten ebenſo wie die ſonſtigen Pro⸗ grammpunkte des Oberſten Koc billige. Die deutſche Volksgruppe verlange keine Privilegien, ſondern ſtütze ſich auf die Verfaſſung und erſtrebe deren volle Verwirkli⸗ chung. Nach Auffaſſung der deutſchen Volksgruppe kündige die Erklärung des Oberſten Koe eine neue Aera im Le⸗ ben des polniſchen Staates und Volkes wie auch der deut⸗ ſchen Volksgruppe an. Grundſätzliche Bedingung für die⸗ ſes neue Leben ſei jedoch, daß man der deutſchen Volks⸗ gruppe ihre Entwicklungsmöglichkeiten ſichere. Auch Senator Has bach gab eine grundſätzliche Er⸗ klärung ab. Er führte u. a. aus, daß die Deutſche Volks⸗ gruppe in Erkenntnis der ſchwierigen Lage, in der ſie in letzter Zeit ſich befinde, auf die ihr feierlich geſicherten Rechte der polniſchen Verfaſſung hinweiſe und an der Durchſetzung dieſer Rechte mit allen geſetzlich erlaubten Mitteln arbeiten werde. Im Zuſammenhang mit dieſen Feſtſtellungen habe der Rat der Deutſchen in Polen auch die programmatiſche Verkündung des„Lagers der natto⸗ nalen Einigung“ beſprochen. Die deutſche Stellungnahme zu dieſem Programm bleibe ſo lange offen, als leine Klarheit über die Ten⸗ denz des neuen nationalpolniſchen Lagers gegenüber den Deutſchen in Polen beſtehe. Das Deutſchtum in Polen erwarte jedoch zuverſichtlich, daß das„Lager der nationalen Einigung“, das ſich in ſeinem Gründungsprogramm bewußt auf die Staatsver⸗ faſſung ſtützt, den Verfaſſungsſchutz auch der Deutſchen Volksgruppe in Polen verwirklichen wird. An die Adreſſe der Hetzer In der gleichen Sitzung machte der Vizeſenatsmar⸗ ſchall Profeſſor Makowſki anläßlich der Beſprechung des Staatshaushalts einige recht bemerkenswerte Aus⸗ führungen. Nach der Feſtſtellung, daß die Lebenshaltung in Polen erſchreckend niedrig ſei, erklärte der Vizeſenats⸗ marſchall Makowfki u. a., es ſei viel Tinte für Ausdrücke des Mitleids oder auch der Schadenfreude verſchrieben worden, weil angeblich in Deutſchland Mangel an Butter ſei. Wenn der polniſche Staatsangehörige nicht heute, aber nach einer Reihe von Jahren ſo viel Butter eſſen könne wie der Deutſche heute eſſe, wo man hier über ihn Tränen des Mitleids vergieße, ſo könnte man in Polen glücklich ſein. Die Lage ſei ſo, daß die polniſche Lebenshaltung noch weit hinter dem Lebensſtandard der weſentlichen Nachbarn zurückſtehe, und es ſei die wichtigſte Aufgabe, dieſen Unter⸗ ſchied auszugleichen. „In Angarn iſt nichts vorgefallen...“ Eine enkſchiedene amtliche Erklärung. Budapeſt, 9. März. Am Montag abend wurde durch das ungariſche Nach⸗ richtenbüro M. T. J. eine amtliche Mitteilung veröffentlicht, in der es heißt: Seit einigen Tagen erſcheinen in der Aus⸗ landspreſſe, offenbar aus derſelben Quelle, von der die un⸗ garnfeindlichen Gerüchte ſtets auszugehen pflegen, phanta⸗ ſtiſche Nachrichten über die angebliche Tätigkeit einer rechts⸗ gerichteten Organiſation, die den Sturz der inneren Ord⸗ nung und Ruhe des Landes zum Ziele haben ſoll. An zu⸗ fer Age Stelle hält man die Zeit gekommen, der Flut die⸗ er Lügen ein Ende zu ſetzen und auf das entſchiedenſte zu erklären: In Ungarn iſt nichts vorgefallen, was die öffenkliche Ruhe, die innere Ordnung und den inneren Frieden, die verfaſſungsmäßige Sicherheit oder das wirtſchaftliche Leben des Landes gefährden könnte. Es gibt keinerlei bewaffnete Organiſakionen im Lande und es wurde kein Verſuch unter⸗ nommen, der als ſtaatsfeindliches Verbrechen zu bezeichnen wäre. 9 Wahr dagegen iſt, daß unverantwortliche und auf die Störung des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens hin⸗ zielende Gerüchte in Magen worden ſind. Die Staatsanwaltſchaften haben i erhalten, alle Verbre⸗ chen, aus welcher Richtun ſie auch kommen und unter wel⸗ chen Schlagworten ſie au 5 die die Ruhe des Lan⸗ des gefährden könnten, ener iſch zu verfolgen. Auch ſoll die Verbreitung von Greuelnachrichten ſtrafrechtlich verfolgt werden. ihre Einſtellung dung des„L Senator gruppe die vo Scharfes Vorgehen der rumäniſchen Regierung. Blukareſt, 9. März. In Anwendung des neuen, ſowof gegen die Rechts⸗ wie die Linksparteien gerichteten Or Zivilverwaltung der Stadt Bacau ein Diſziplinarverfah eingeleitel. Gegen die geſamten militär chen Behörden ſelben Stadt wurde ein ähnliches Ver ahren von der ſtändigen militäriſchen Stellen in die e e 5 kanntlich war es anläßlich der Gemeindewahlen in 9 die mit einem Sieg der Rechtsparteien endeten, zu ſtörungen und Zuſammenſtößen gekommen. 5 8 1 ů— Politiſches Allerlei Nationalſozialiſtiſcher Rundfunk Dreßler-Andres vor dem Weltrundfunkverein. Berlin, 8. März. Der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Miniſterial⸗ cat Dreßler Andres, empfing im Hotel Kaiſerhof die in Berlin weilenden Mitglieder des Weltrundfunkvereins unter Führung ihres Präſidenten Maurice Rambert. „Wenn Sie ſich,“ ſo ſagte Dreßler-Andres,„mit dem neuen deutſchen, nämlich dem nationalſozialiſtiſchen Rundfunk ver⸗ traut machen wollen, dann kann das nicht beſſer und wohl auch nicht gründlicher geſchehen, als ſich mit den Grund⸗ ätzen und der Arbeitsweiſe der Reichsrundfunkkammer be⸗ kanntzumachen. Die Reichsrundfunkkammer des neuen Deutſchlands iſt der organiſatoriſche und programmatiſche Ausdruck des nationalſozialiſtiſchen Rundfunks. Dieſe Pro⸗ grammatik, die ſeit 1933 zum ſtaatlichen Willen wurde, ſteht allerdings im Gegenſatz zu früheren Auffaſſungen. Die fer ü⸗ heren Machthaber in Deutſchland handhabten den Rund⸗ funk nach einſeitigen Intereſſen Eine ſolche Praxis, die ausſchließlich privaten Geſchmacksbeſtimmungen unker⸗ lag, konnte dem natürlichen Empfinden des Volkes keinen Raum geben. Die geſamte deutſche Rundfunkarbeit, ob ideell oder ma⸗ teriell, ob dichteriſch, politiſch, techniſch oder wirtſchaftlich, iſt jetzt vereinheitlicht Die Reichsrundfunkkammer entfaltet ihre Kräfte in wechſelvoller Zuſammenarbeit mit den einzel⸗ nen Kunſtkammern innerhalb der Reichskulturkammer Seit⸗ dem wir nach dieſem Syſtem der Zuſammenfaſſung aller Energien arbeiten wiſſen wir, daß die Möglichkeiten des Rundfunks längſt nicht erſchöpft ſind Sorgen wir dafür, daß das gewaltige, alles überragende Inſtrument Rundfunk jetzt und in aller Zukunft dem Frieden und der Gerech— tigkeit der Völker dient.“ N 77 8 72 Die flämiſchen Katholiken Parkeipolitiſche Trennung von den Wallonen. Brüſſel, 8. März. In Brüſſel fand die Gründungsver⸗ ſammlung der„Katholieke Vlaamſe Volkspartij“(K. V. V.) 19 5 Damit haben die flämiſchen Katholiken, die bisher mit en Wallonen zuſammen eine Partei, die„Katholiſche Union“ gebildet hatten, ſich parteipolitiſch ſelbſtändig ge⸗ macht. Im Programm der Partei werden— unter aus⸗ drücklicher Ablehnung des autoritativen Staates— folgende' innenpolitiſche Forderungen aufgeſtellt: Verſtär⸗ kung der Exekutive, Erweiterung des Wahlſyſtems, Reform des Parlaments und Verringerung der Parlamentsſitze. Der außenpolitiſche Teil des Programms deckt ſich mit der Außenpolitik, die König Leopold in ſeiner Rede am 14. Oktober vom vorigen Jahre verkündet hat. Auf national⸗ flämiſchem Gebiet wird die Frage der föderativen Geſtal⸗ tung zurückgeſtellt. Dafür ſoll eine Reihe von„unmittel⸗ baren Zielen“ der flämiſchen Bewegung verwirklicht wer⸗ den. Die einzelnen Miniſterien ſollen in eine flämiſche und eine franzöſiſche Abteilung gegliedert und jedem Miniſter ſoll ein Staatsſekretär zur Seite geſtellt werden. Dort, wo der Miniſter ein Flame iſt, ſoll der Staatsſekretär ein Wal⸗ lone ſein, und umgekehrt. Die Verwaltung der Hauptſtadt Brüſſel ſoll nach dem Grundſatz der Zweiſprachigkeit erfol⸗ en. 0 Ueber die Zuſammenarbeit der Partei mit der„Katho⸗ liſchen Sozialen Partei“, die hauptſächlich die Wallonen und die franzöſiſch ſprechenden Brüſſeler umfaſſen ſoll, werden gleichfalls Grundſätze aufgeſtellt. Geſtörte Monarchiſtenverſammlung in Wien. Die öſterreichiſchen Monarchiſten hatten eine Maſſenver⸗ ſammlung im Zirkus Renz in Wien einberufen, die aber einen andern Verlauf nahm, als die Veranſtalter dachten. Wenige Minuten, nachdem der erſte Sprecher begonnen hatte, wurden Stinkbomben geworfen. Die Folge waren ſtürmiſche Auseinanderſetzungen, die bald in Tätlich⸗ keiten ausarteten. Die Verſammlungsleitung konnte die Ruhe nich allein wieder herſtellen und rief die Polizei her⸗ bei. 22 Perſonen wurden feſtgenommen. Regierungsſieg bei bulgariſchen Gemeindewahlen. In den bulgariſchen Provinzen Pleven und Starazagora fanden am Sonntag Gemeindewahlen ſtatt. Zum erſten Male durften ſich bulgariſche Frauen, die Mütter ſind, an den Wahlen beteiligen Die Vorſtände der aufgelöſten Por⸗ teien hatten dieſen Wahlen den Charakter einer Volksab⸗ ſtimmung gegen das gegenwärtige Regierungsſyſtem geben wollen. Dieſer Verſuch iſt mißglückt. Etwa 80 v. H. aller Stimmen wurden für parteilofe Kandidaten abgegeben, die auf Grund des in jüngſter Zeit angenommenen Wahlge⸗ ſetzes aufgeſtellt wurden. Roman von Marie Blank⸗Eismann. 13 „Nun bin ich wieder daheim, Vater— nun bin ich wieder daheim—“ 2 855 er und ſchämte ſich der heißen Tränen nicht, die über ſeine Wangen rannen. Leopold Mayburg aber hielt das Geſicht Konrads zwi⸗ ſchen ſeinen beiden zitternden Händen. „Mein Junge—— mein Konrad—“ ſtammelte er mit erſtickter Stimme.„Iſt das alles denn kein Traum, der jäh in ein Nichts zerrinnt, wenn die erſten Strahlen der Mor⸗ . kommen? Ich halte dich wirklich mit meinen Hän⸗ den feſt, ich ſchaue in deine Augen, ich höre deine Stimme!“ „Ja, Vater, ich lebe, ich bin endlich heimgekehrt. 5„Aber du haſt uns lange warten laſſen, mein Kind—“ V„„Nun wird alles vergeſſen ſein, Vater, nun bleibe ich immer bei dir— doch— doch wo iſt meine Mutter? Wa⸗ rum?“ Aber die Frage verſtummte jäh, als Konrad Mayburg ſah, wie ſein Vater die Augen ſenkte und ein paar heiße Tropfen über das bleiche Geſicht rannen. Eine ſchwere, la⸗ ſtende Stille entſtand. Es ſchien, als wäre mit einem Male alle Wiederſehens⸗ freude erſtickt. 8 Konrad Mayburg preßte die Lippen zuſammen und ſtöhnte: ö „Ich habe es in der Einſamkeit Sibiriens geahnt, daß ſchweres Herzeleid unſer Haus heimſuchte— ich fühlte mich euch ſo ſehr verbunden, daß ich die Tränen ſpürte, die ihr weintet—“ Leopold Mayburg drückte ſeinen Sohn feſt an ſein Herz und ſchluchzte: „Wir haben viel geweint, mein Sohn— allzuviel, denn wir trauerten um dich und Herbert— und dieſe Schmerzen haben deiner lieben Mutter das Herz gebrochen—“ Seines Herzens Königin Das Gtreikfieber in Frankreich Gemüſebauern, Matkroſen und Irrenwärker.— Keiner will zurückſtehen. Paris, 8. März. Die Bauern der Umgebung von Mar⸗ ſeille haben die Gemüſezufuhren in die Stadt eingeſtellt. Sie wolle die Lieferungen erſt wieder aufnehmen, wenn gewiſſe Forderungen bewilligt ſind. Die Gemüſeverſorgung der Stadt Marſeille wurde am Montag aus Lagervorräten vor⸗ genommen. Die Verhandlungen zur Beilegung des Schifferſtreiks im Hafen von Bordeaux ſind von Seiten der Matroſenge⸗ werkſchaft abgebrochen worden, weil an ſie die Aufforderung erichtet wurde, ſich wegen des Vorwurfs der gemeinſamen uflehnung der Schiffsmannſchaften gegen Kapitäne und Bordoffiziere zu verantworten Die Ingenieur-Offiziere der Handelsmarine in Bordeaux haben ſich der Aufſtandsbewe— gung angeſchloſſen. In dem kleinen Mittelmeerhafen Agde wird gleichfalls geſtreikt. Schließlich ſtreiken die Krankenwärter einer Irrenanſtalt bei Amiens Kämpfe an der Aſturienfront Bolſchewiſtiſcher Waffentransporkdampfer verſenkt. Salamanca, 8. März. Wie der nationale Sender meldet, gelang es einem Kriegsſchiff der Nationalen, in der Nähe des Hafens von Valencia ein bolſchewiſtiſches Schiff, das eine große Waf⸗ fenladung an Bord führte, zu ſtellen und nach kurzer Beſchießung zu verſenken. Nach dem amtlichen Heeresbericht gab es an der Aſtu⸗ rienfront leichtes Infanterie- und Artilleriefeuer. In der Nacht wurde ein Angriff der Bolſchewiſten mit großen Ver⸗ luſten für den Gegner abgewieſen. Von der Südarmee meldet der Heeresbericht, daß die Bolſchewiſten bei Orgiva einen Angriff verſuchten, der zu⸗ rückgeſchlagen wurde. Die nationalen Truppen erbeuteten Maſchinengewehre und anderes Kriegsmaterial. Die Stel⸗ lungen der nationalen Truppen an der Cordobafront wur⸗ den vorgeſchoben. Nationaler Großangriff nordöſtlich von Madrid. Wie aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, haben die nationalen Truppen ſind ſtellenweiſe bis zu 12 Kilometer griff in den Frontabſchnitten Guadalajara und Somoſierra, nordöſtlich von Madrid, begonnen. Die bolſchewiſtiſche Frontlinie wurde an mehreren Stellen durchbrochen. Die nationalen Treuppen ſind ſtellenweiſe bis zu 12 Kilometer vorgeſtoßen. 2 Britiſcher Dampfer in Flammen Von unbekanntem Kriegsſchiff in Brand geſchoſſen? Paris, 9. März. Nach einem in Bordeaux aufgefange⸗ nen Funkſpruch ſoll der engliſche Dampfer„Ada“ von einem Kriegsſchiff unbekannter Staatsangehörigkeit im Golf von Biscaya in Brand geſchoſſen worden ſein. Der Dampfer ſteht angeblich in Flammen und iſt im Sinken begriffen. Seine Poſition wird etwas nördlich von der Breite von Vordeaux, ungefähr 150 Kilometer von der franzöſiſchen Küſte entfernt, angegeben. London, 9g. März. SoOs⸗Rufe von einem britiſchen Dampfer laſſen erkennen, daß dieſes Schiff in der Biscaya im Sinken begriffen iſt. Das Schiff iſt angeblich von Fahr⸗ zeugen unbekannter Nationalität beſchoſſen worden und brennt. Zerſtörer ſind zur Hilfeleiſtung in See gegangen. In der Adria beſchlagnahmt Franzöſiſcher Dampfer mit 200 jugoflawiſchen Kommuniſter für Spanien abgefangen. Belgrad, 8. März. Die jugoflawiſchen Seebehörden haben in den jugofla⸗ wiſchen Hoheitsgewäſſern der Adria einen in Marſeille be⸗ heimateten franzöſiſchen Dampfer beſchlagnahmt, der dort ſeiſ einigen Tagen vor Anker lag und entgegen den vom jugo⸗ flawiſchen Miniſterrat beſchloſſenen Nichteinmiſchungsbeſtim⸗ mungen e Kommuniſten an Bord nahm, um ſie nach Spanien zu bringen. Die franzöſiſche Beſatzung des Dampfers einſchließlich des Kapitäns ſowie etwa 200 ſchon an Bord genommene jugoſlawiſche Kommuniſten wurden verhaftet. Unter ihnen befindet ſich auch der berüchtigte jugoſlawiſche Kommuni⸗ ſtenführer Peter Munk, nach dem die jugoſlawiſchen Behör⸗ den ſeit Jahren gefahndet haben. Der franzöſiſche Damp⸗ fer ſollte weitere 200 jugoflawiſche Kommuniſten aufneh⸗ men und mit dem Ziel Spanien in See ſtechen. Kurzmeldungen Berlin. Auf ein Telegramm der Teilnehmer des Richt⸗ feſtes des Deutſchen Hauſes auf der Pariſer Ausſtellung hat der Führer und Reichskanzler ein Danktelegramm an den Reichskommiſſar und die am Bau beſchäftigten deutſchen Arbeiter geſandt. Berlin. Der deutſche Geſandte in Budapeſt, von Mak⸗ kenſen, hat Anfang des Monats einen dreiwöchigen Urlaub angetreten; in ſeiner Abweſenheit führt Geſandtſchaftsrat Dr. Werkmeiſter die Geſchäfte der Geſandtſchaft. Feuerlöſchzüge in Grün. Berlin, 9. März. Durch einen Runderlaß des Reichs⸗ führers SS und Chefs der deutſchen Polizei werden die Feuerlöſchfahrzeuge, die bisher roten Anſtrich hatten, in ihrer Farbe den Polizeifahrzeugen angeglichen. Die Fahr⸗ zeuge der Feuerlöſchpolizei werden in Zukunft grünen An⸗ ſtrich erhalten und auch nicht mehr wie bisher ein Stadt⸗ wappen, ſondern das Hoheitszeichen der Polizei führen. Niemeyer Zerwaltungsratsvorſitzender der B35. Baſel, 9 März. Der Verwaltungsrat der BJ beſchloß am Montag einſtimmig, dem Direktionsmitglied der Bank von England, Sir Otto Niemeyer, auf die Dauer von drei Jahren die Präſidentſchaft des Verwaltungsrats zu über— tragen. Damit wurde die bisherige Gepflogenheit aufgege⸗ ben, mit der Präſidentſchaft der 5933 und mit dem Vorſitz ihres Verwaltungsrates ein und dieſelbe Perſon zu be— trauen. Paris. Im zweiten Wahlgang der Generalratswahlen im Wahlkreis Montargis wurde der frühere Miniſter und marxiſtiſche Abgeordnete Frot von ſeinem der republikani⸗ ſchen Vereinigung angehörenden Wahlgegner geſchlagen. Warſchau. Der Zentralverband des ſogen. Verbandes der Leiter ſozialer Organiſationen, der eine ſtarke Gruppe im Linksflügel des alten Pilſudſki-Lagers bildete, hat be⸗ ſchloſſen, ſich dem Lager der nationalen Einigung anzu⸗ ſchließen. Moskau. Die Leitung der Sowfetarmee beabſichtigt, ihre im Fernen Oſten ſtationierten Truppen um 10000 Mann zu verſtärken, die mit ihren Familien in Soldatenſiedlungen im Grenzbezirk angeſiedelt werden ſollen. Sprengſtoffanſchlag auf polniſches Gefängnis. Kattowitz, 9. März. In der Nacht wurde auf das Ge⸗ richtsgefängnis in Myslowitz ein Sprengſtoffanſchlag ver⸗ übt. Am Tor des Gefängnisgebäudes explodierte eine ſtarke Sprengſtoffladung, die das Tor zerſtörte. Durch den Luft⸗ druck wurden zahlreiche Fenſterſcheiben des Gefängniſſes und der umliegenden Wohnhäuſer zertrümmert und erheb⸗ licher Sachſchaden angerichtet. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um einen Anſchlag von Kommuniſten handelt. Erdbeben in Gan Franzisko Großer Sachſchaden.— Die Bevölkerung verängſtigt. San Franzisko, 8. März. Die Stadt San Franzisko wurde in den frühen Morgenſtunden von einem Erdbeben heimgeſucht Die Erdſtöße dauerten zwei bis drei Sekunden. Sie richteten an den Wohnhäuſern und an den Kaufläden roßen Schaden an. In mehreren Stadtteilen wurden die Fenſterſcheiben zertrümmert. Verletzte ſind aber, ſoweit be⸗ kannt iſt, nicht zu verzeichnen, da die Straßen zu dieſer frühen Stunde noch beinahe menſchenleer ſind. Der Bevöl⸗ kerung bemächtigte ſich jedoch eine an Panik grenzende Furcht, da ſie ſogleich wieder an die Erdbebenkataſtrophe vom 18. April 1906 dachte, die an 30 00“ Häuſer in Trüm⸗ mer legte. Wie die Polizei mitteilte, waren die Erdſtöße die ſchwerſten ſeit dem damaligen großen Beben. Kurz nach den Erſchütterungen war der Kraftwagenverkehr auf der Brücke, die San Franzisko mit Oaklond verbindet, ſehr lebhaft, da viele aus der Stadt flüchteten. Racheakt der„Gitzſtreiker“? Akkenkat auf kaliforniſchen Oberſtaatsanwalt. Los Angeles, 9. März. Auf den Oberſtaatsanwalt für Kalifornien, Fitts, wurde in der Nacht ein Mordanſchlag verübt. Seiner Geiſtesgegenwart verdankt es Fitts, daß er mit einem leichten Armſchuß davonkam Die Attentäter, die ihm im Hinterhalt vor dem Gartentor ſeiner Villa aufge⸗ lauert hatten, ſchoſſen auf ihn. Sie konnten unerkannt ent⸗ kommen Man glaubt, daß der Anſchlag mit dem erſt vor kurzer Zeit in den Douglas⸗Flugzeugwerken erfolgten Streik zuſammenhängt Fitts war der erſte Staatsanwalt in Ame⸗ rika, der gegen die„Sitzſtreiker“ ſtreng vorging. 300 Strei⸗ kende ließ er bekanntlich unter der Anklage der Verſchwö⸗ rung verhaften. Konrad ſeufzte ſchwer. „Armes, armes Mütterchen— wie gerne hätte ich dir einen Gruß geſandt— wie gerne dir die Gewißheit gegeben, daß ich noch am Leben war—“ „Keine Botſchaft iſt je von dir in unſere Hände gelangt, Konrad, wie glücklich hätteſt du mich und deine Mutter da⸗ durch gemacht—“ Und doch habe ich immer und immer wieder geſchrie⸗ ben, aber kein Brief iſt je zur Abſendung gelangt— man wollte uns dadurch aller Welt entfremden— wollte uns gänzlich zu Sklaven machen.“ „Dieſe grauſamen Menſchen wiſſen nicht, was ſie taten.“ „Es ſei ihnen auch vergeſſen und vergeben, Vater denn ich bin ja erlöſt von aller Qual— nun bin ich wieder da⸗ heim— bei dir, freilich tut es bitter weh, nur an Mutters Grab treten zu können, ich hätte ſie ſo brennend gern wie⸗ dergeſehen und ihre kleinen, zarten Hände geküßt.“ Leopold Mayburg ſtreichelte leiſe über Konrads Haar und flüſterte: Nicht alle Freude darf vollkommen ſein, mein Sohn— wir wollen zufrieden ſein, daß uns das Schickſal doch noch dieſe Stunde ſchenkte, und wenn Mutter auch nicht mehr unter uns weilt, ſo bin ich doch überzeugt, daß ſie mit ihrer großen Liebe doch mit uns verbunden iſt— daß ſie ſich deiner Heimkehr freut! Ach, mein Junge, wie haſt du mich in dieſer Stunde glücklich gemacht— nun will ich gerne ſterben— denn das Schickſal hat mich für alles Leid reich entſchädigt.“ Doch Konrad Mayburg wehrte raſch ab. „Sprich nicht vom Sterben, Vater— leben ſollſt du— für mich— mit mir—“ Doch Leopold Mayburg ſchüttelte langſam den Kopf und murmelte: 5 „Ich bin ein kranker Mann— der Krieg hat mir meine ganze Kraft geraubt— an den Rollſtuhl bin ich gefeſſelt- ich, der ſich ſonſt keine Raſt noch Ruhe gönnte—“ „Armer Vater—“ 5 Doch der Kranke zwang ſich zu einem Lächeln. aber viele Jahre ins Land gezogen—“ 5 „Es hat ſich in den langen Jahren eben vieles geändert, Konrad, das iſt nun einmal der Weltlauf— auch du biſt ein anderer geworden, älter, reifer, dein Geſicht zeigt ernſte Falten und dein Haar iſt ſchneeweiß—“ Konrad Mayburg nickte. „Ja, Vater, die harten Jahre des Frondienſtes haben ihre Linien eingegraben— aber mein Herz iſt jung geblie⸗ ben— ſo jung— ich fühle neue Kräfte in mir, umſomehr, da ich ſie kennenlernte, ſie, die jetzt mein ganzes Glück be⸗ deutet, die der Inhalt meines Lebens iſt— meine Werra—“ Er richtete ſich auf und blickte ſich nach ſeiner Gattin um. Und er ſah ſie Lieſelotte gegenüberſtehen. Als Konrad an die Seite ſeines Vaters eilte und in der Freude des Wiederſehens alles andere vergeſſen zu haben ſchien, da trat Lieſelotte an das Auto heran, ſtreckte der im Fond Sitzenden ihre Hand entgegen und reichte ihr einen duftigen Frühlingsſtrauß, den ſie ſelbſt gepflückt, und ſtam⸗ melte: 5 „Willkommen in Mayburg, in der neuen Heimat.“ Die Fremde nahm die dunkle Autobrille von den Augen. Sie ſchob auch die Lederkappe zurück und ſchaute dann Lieſe⸗ lotte an. „Ich danke Ihnen, liebes Kind— wer ſind Sie?“ Da lächelte Lieſelotte ein wenig und entgegnete: „Ich bin die Schweſter Konrads—“ „Dann ſind Sie alſo die kleine Lieſelotte?“ Da aber drängte ſich der Begleiter der jungen Frau an Lieſelotte heran, ſchaute ihr lächelnd ins Geſicht und er⸗ klärte: „Klein finde ich das gnädige Fräulein nicht, Werra—“ „Aber Konrad hat doch immer nur von einem Kinde er⸗ zählt.“ 3 Lieſelotte nickte. „Das war ich, als Konrad ins Feld zog; darüber ſind (Fortſetzung folgt n n ne W Lan de N er e D r * ber Die HJ⸗Heimbeſchaffung Weitere Erfolgsmeldungen der badiſchen H J.⸗Banne. (J) Karlsruhe. Die Preſſeſtelle der Gebietsführung teilt mit: Nachdem erſt vor kurzem 22 badiſche Gemeinden, die der Hitlerjugend Heime zugeſagt haben, bekanntgegeben werden konnten, iſt es uns heute bereits möglich, eine weit größere Anzahl Gemeinden zu veröffentlichen. 90 badiſche Gemeinden haben den Bau von Heimen für die J. verſprochen und wer⸗ den zum großen Teil bereits in dieſem Jahre mit der Errich⸗ tung beginnen. Der Bann 171(Mannheim) kann weitere Erfolge in der HJ.-Heimbeſchaffungsaktion melden. Außer der Stadt Mann⸗ heim, die, wie wir bereits gemeldet haben, 200 000 Mark für den Heimbau zur Verfügung ſtellt, werden die Gemeinden Schwetzingen, Schriesheim, Edingen, Großſachſen, Oftersheim, Lützelſachſen, Neckarhauſen und Ketſch an den Bau von§J.⸗ Heimen herangehen und im Bann 172(Pforzheim) die Gemeinden Iſpringen, Neuthard, Wöſſingen, Weiler und Un⸗ tergrombach. Die Orte Gaggenau, Sandweier, Gernsbach und Baden⸗ Baden im Bereiche des Bannes 111(Baden⸗Baden), ſowie die Gemeinde Seckach im Bereiche des Bannes 112(Adels⸗ heim) beabſichtigen ebenfalls, der HJ. die notwendigen Heime zu erbauen. Vom Bann 113(Freiburg) werden uns die Gemeinden Emmendingen, Waldkirch, Kollnau, Eichſtetten, Mengen, Wa⸗ genſteig, ſowie die Stadt Freiburg gemeldet, und vom Bann 114(Konſtanz) die Orte Radolfzell, Pfullendorf, Stockach und Reichenau. Der Bann 142(Schopfheim) berichtet uns, daß die Ge⸗ meinden Untermünſtertal, Tiengen und Riedern HJ. ⸗Heime erſtellen.— Der Bann 169(Villingen) die Gemeinden Dauchingen, Tennenbronn, Schonach, Hornberg und Schiltach und der Bann 170(Offenburg) die Gemeinden Griesbach, e Bühl, Ortenberg, Hofweier, Gengenbach und Freiſtett. Im Bann 40(Donaueſchingen) haben ſich die Gemeinden Oberbaldingen und Möhringen entſchloſſen, der HJ. ein Heim zu erſtellen. Der Bann 109(Karlsruhe) meldet, daß die Ge⸗ meinden Grötzingen, Wöſchbach, Sollingen, Ettlingen, Ruß⸗ heim, Malſch, Neureut, Pfaffenrot, Hagsfeld, Schöllbronn, Graben und Hochſtetten den Bau von HJ.⸗Heimen beabſich⸗ tigen und ferner die Stadt Karlsruhe die Erſtellung von zwei Heimen.— Der Bann 110(Heidelberg), der bereits eben⸗ falls drei Heime zugeſagt erhielt, berichtet, daß weitere fünf Gemeinden HJ.⸗Heime bauen und zwar Zuzenhauſen, Baier⸗ tal, Sandhauſen, Mühlhauſen und Biſchoffingen. Neuer Führer des SS⸗Oberabſchnitts Südweſt. Der bisherige Führer des SS⸗Abſchnitts 23, SS. Bri⸗ gadeführer Kaul, wurde vom Reichsführer SS mit Wir⸗ kung vom 1. März 1937 mit der Führung des SS⸗Ober⸗ abſchnitts Südweſt beauftragt. i Weinheim.(Weinheims Sommertagszug.) Der Sommertagszug, der trotz ungünſtigen Wetters durchge⸗ führt wurde, brachte der Stadt Weinheim einen Verkehrstag erſter Ordnung. Gegen die Vorjahre konnte eine Steigerung des Fremdenzuſtroms verzeichnet werden. Bei der Geſtaltung des Zuges, der einige bemerkenswert gut gelungene Gruppen und Wagen zeigte, machte ſich wiederum die Mitwirkung der Volksſchuljugend günſtig bemerkbar. Auf dem Marktplatz wurden die Kinder durch Hauptlehrer Frank begrüßt, der auf das Nahen des Frühlings hinwies. Anſchließend verbrannte die Jugend eine den Winter darſtellende Stoffpuppe. (J) Durlach.(Tod durch Starkſtrom.) Bei der Ausübung ſeines Berufes kam Schloſſermeiſter Karl Meyer von Kleinſteinbach der Starkſtromleitung zu nahe und trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß ſein Tod eintrat. (J) Baden-Baden.(Aenderung von Stations⸗ mamen.) Mit Einführung des Sommerfahrplanes am 22. Mai 1937 werden folgende Bahnhofnamen geändert: Baden⸗ Baden Stadt in„Baden⸗Baden“, Baden⸗Baden Weſt in „Baden⸗Oos“. Die Aenderung iſt erforderlich zur Beſeitigung der ſtändigen Anzuträglichkeiten und Beſchwerden der Reiſen⸗ den, die auf die irreführenden Bahnhofbezeichnungen Baden⸗ Baden Stadt und Baden⸗Baden Weſt zurückzuführen ſind. Gauvertretertag der ehemaligen Kriegsgefangenen. Lahr. Hier wurde der 8. Gauvertretertag der Reichs⸗ vereinigung ehem. Kriegsgefangener, Gau Baden, abgehalten. Schon vormittags um 9 Uhr begannen im Saale des Hotels Krauß die Beratungen, die ſich bis in die Nachmittagsſtun⸗ den hinzogen. Tätigkeits⸗ und Kaſſenbericht wurden den ſehr zahlreichen Ortsgruppenvertretern ſchriftlich vorgelegt, dem Gaukaſſenwart W. Rauch⸗Freiburg wurde Entlaſtung er⸗ teilt. Eine beſondere Note erhielt die Führertagung durch die Teilnahme des Bundesführers der RE., Freiherr v. Lers⸗ mer⸗Potsdam, der wiederholt das Wort ergriff und die gegen⸗ wärtige Lage und das Verhältnis der REK. zur NSKOV. mit der eine Arbeitsgemeinſchaft beſteht, in klarer Weiſe ſchil⸗ derte, ſowie Richtlinien für die kommende Zeit bekanntgab. Es gelte, mit aller Tatkraft mitzuarbeiten an dem einen gro⸗ ßen Ziel der Zuſammenſchließung aller Frontſoldaten in eine einzige große Gemeinſchaft aller Frontſoldaten des Weltkriegs. Am Nachmittag fand im Saale der Gambrinushalle ein Ka⸗ meradſchaftstreffen des Bezirks 3 ſtatt, dem die Ortsgruppen von Offenburg bis Lörrach und Villingen angehören. Bun⸗ desführer Frhr. v. Lersner hielt eine großangelegte Rede. Kreisleiter Burk betonte, daß der Führer und Reichskanzler mit der Wiederbeſetzung der einſt entmilitariſierten Zone vor einem Jahr die letzte Tat der Wiederherſtellung der Ehre aller Kriegsteilnehmer vollzogen hat und ſchloß mit einem Siegheil auf den Führer. Säckingen.(Der Leitung zu nahe gekom⸗ men.) Der auf dem Güterbahnhof beſchäftigte 52jährige Otto Röder kam beim Verladen von Altmaterial mit einem Stück Blech an die elektriſche Leitung der Bahn. Er erhielt einen elektriſchen Schlag und mußte mit ſchweren Brandwun⸗ 15. Krankenhaus gebracht werden, wo er in Lebensgefahr ſchwebt. 8 () Kehl.(Schwer verletzt aufgefunden.) Der 52jährige Verſicherungsinſpektor Eugen Schäffer wurde in der Nacht von einem Motorradfahrer bei der neuen Kinzig⸗ brücke in ſchwer verletztem Zuſtande aufgefunden. Im Kran⸗ kenhaus iſt er wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung ge⸗ ſtorben. Schäffer befand ſich mit ſeinem Fahrrad auf der Heimfahrt von einer Geſchäftstour. Ob er mit ſeinem Fahr⸗ rad gestürzt iſt oder gon einem Kraftwagen angefahren wurde, muß die Unterſuchung ergeben. weiteren Unterſuchungen machte man die Aus den Nachbargauen Hetzbach(Odenwald).(Feuer in Kunſtkorken⸗ fabrik.) In der Kunſtkorkenfabrik Schellhaas u. Söhn in Marbach brach Feuer aus, dem der Betrieb zum größten Teil zum Opfer gefallen iſt. Der intenſiven Arbeit der aus Erbach herbeigeholten Kreismotorſpritze und der Hetzbacher Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß ein Uebergreifen des Feuers auf die benachbarten Wohngebäude verhindert wurde. Dem Feuer fielen große Korkbeſtände ſowie zahlreiche Halb⸗ und Fertigfabrikate zum Opfer. — Ofterdingen Kr. Rottenburg.(Vom Kraftwa⸗ gen getötet.) Der 58 Jahre alte Landwirt Georg Fut⸗ ter fuhr mit ſeinem Fahrrad auf der Landſtraße, als ihn ein Kraftwagen überholen wollte. Futter, der wahrſcheinlich unſicher wurde, wollte nach links ausbiegen und geriet ſo in die Fahrbahn des Kraftwagens, der ihn erfaßte und mehrere Meter weit geſchleudert wurde. Futter erlitt ſchwere Verletzungen, die ſeinen ſofortigen Tod herbei⸗ führten. — Friedrichshafen.(Uusreißer feſtgenommen.) Der als vermißt gemeldete 14 Jahre alte Otto Präg von hier iſt mit einem gleichaltrigen Jungen namens Winter aus Ravensburg in Memmingen feſtgenommen worden Sie kamen am hellichten Tag in ein Kaffeehaus. Daſelbſt plünderten ſie, während man mit der Jubereitung des von ihnen beſtellten Kaffees beſchäftigt war, die Ladenkaſſe. Den Burſchen fiel ein Betrag von etwa 20 Mark in die Hände — Hüktingen Kr. Aalen.(Opferſtockdiebin er⸗ tappt.) Abends bemerkte in der Kirche ein Lehrer eine Frauensperſon, die ſich in verdächtiger Weiſe dort zu ſchaf⸗ fen machte. Nachdem ſie die Kirche verlaſſen, wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſie einen Opferſtock zu erbrechen verſucht hatte. Die Diebin wurde auf das Bürgermeiſteramt gebracht. Bei Beobachtung, daß ſie bereits einen Opferſtock erbrochen und beraubt hatte, während der andere der gewaltſamen Oeffnung widerſtan⸗ den hatte. Es handelt ſich um eine 34 Jahre alte ledige Frauensperſon, aus Heidenheim gebürtig, die ſich angeblich in den letzten zwei Jahren wohnungslos in der Gegend von Ulm herumgetrieben hatte. — Ulm.(Angſt vor dem Arbeitshaus.) Eine junge, verheiratete Frau, die ſchon oft wegen Gewerbsun⸗ zucht vorbeſtraft iſt, wurde wieder vom Amtsgericht wegen dieſes Vergehens und einer weiteren Straftat zu 10 und 14 Tagen Haft und Einweiſung in das Arbeitshaus ver⸗ urteilt. Gegen die letztere Anordnung legte die Angeklagte Berufung ein. Unter Tränen verſicherte ſie, einen beſſeren Lebenswandel anfangen zu wollen,„aber bitte, nicht ins Arbeitshaus“. Das Gericht war aber der Anſicht, daß man die Angeklagte doch ins Arbeitshaus ſchickt, damit ſie an eine ordentliche Arbeit gewöhnt wird. Die Berufung wurde deshalb verworfen. aß Tödlicher Anfall durch Schneegeſtöber. Ein etwa 40 Jahre alter Einwohner aus Matzenhaufen(Hunsrück), der während eines ſtarken Schneegeſtöbers auf ſeinem Fahrrad nach Kappel fuhr, rannte unterwegs infolge der mangel⸗ haften Sicht gegen ein Fuhrwerk und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er ſtarb. Furchtbare Familientragödie Mord und Selbſtmord nach der Eheſcheidung. Hamburg, 8. März. Im Stadtteil Rotherbaum hörten Paſſanten gegen 22 Uhr in der Schlüterſtraße gellende Hilfe⸗ rufe. Als ſie zu Hilfe eilen wollten, kam ihnen eine Frau entgegen, hinter der eine Anzahl Schüſſe abgegeben wur⸗ den, die aber nicht trafen. In der Wohnung, aus der die junge Frau geflüchtet war, hatte ſich eine grauenvolle Tra⸗ gödie zugetragen. Die Frau war in ihrer Wohnung von ihrem früheren Mann, von dem ſie erſt in den letzten Tagen rechtskräftig geſchieden worden war, mit einem Revolver angefallen worden. Ein Bekannter der Frau war von dem geſchiedenen Mann erſchoſſen worden. Ihr Vater, der zu Hilfe eilte, wurde angeſchoſſen und mußte einem Kranken⸗ haus zugeführt werden. Als es der Frau gelang, durch das zu ebener Erde gelegene Fenſter zu entkommen und die Schüſſe fehlgingen, richtete der Mörder die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich. Gabelweihe als Kindesräuber. Warburg, 8. März. In der Nähe von Borgentreich trug ſich ein aufregender Vorfall zu. Ein Einwohner befand ſich mit ſeinem Rad, auf dem auch ſein vierjähriges Töchterchen ſaß, auf dem Weg von Röſebeck nach Borgentreich. Unter den hohen Pappeln beim Gut Dinkelburg ſtieß plötzlich eine mächtige Gabelweihe nieder und ſtürzte ſich auf das Kind, das mit einem roten Mäntelchen und Mütze bekleidet war. Kaum vermochte der Vater den erſten wütenden Angriff auf das Kleine abzuwehren, da entſpann ſich zwiſchen dem gefiederten Räuber und dem erſchrockenen Vater auch ſchon ein erbittertes Ringen. Der immer wieder angreifende Vo⸗ gel wurde endlich mit einem gutgezielten Fauſtſchlag nie⸗ dergehauen. Das Tier kam mit einem Flügel in die Rad⸗ ſpeichen; der Radfahrer ſtürzte, worauf das Tier erneut auf beide einhieb. Durch einen Fußtritt endlich abgewehrt, ſtieg das Tier ſenkrecht in die Höhe, um aber ſofort, wahrſchein⸗ lich infolge einer inneren Verletzung, wieder zu Boden zu ſtürzen. Es gab ſich jedoch immer noch nicht geſchlagen und konnte erſt durch Knüppelſchläge getötet werden. Die Gabel⸗ weihe zeigte eine Flügelſpannweite von nicht weniger als 1.50 Meter. Hochwaſſer im polniſchen Weichſelgebiet. Bromberg, 8. März. Die große Eisſtauung auf der Weichſel zwiſchen Kulm und Fordon erreicht bereits eine Länge über 25 ktilometer und wächſt weiterhin. 1 und Dynamilſprengungen ſind gegen dieſen rieſigen 1 wall machtlos. Die geſkaute Weichſel fließt über die 1 ſelniederungen zu beiden Seiten des Flußbettes. Eine große Anzahl von Gehöften ſteht im Waſſer. die Wege und Chauſſeen ſind zum Teil überflutet. Da die Eisſtauung vorausſichtlich nicht rechtzeitig vor dem Eintreffen der neugemeldeten Hochflutwelle beſeiligt ſein wird, ſo iſt zucbefürchken, daß auch die Brahe bei Brom⸗ berg aus ihren Üfern treten wird. Die Anwohner an beiden Brahe⸗Ufern in Bromberg ſind bereits von Polizeibeamten aufgefordert worden, wegen der drohenden Hochwaſſerge⸗ fahr die Keller zu räumen. Man nimmt an, daß der Waſ⸗ ſerſtand der Brahe noch um einen Meter höher ſein wird als bei dem Hochwaſſer im Jahre 1924. Lalcale Ruud ocliaus Generalverſammlung im Ländl. Kreditverein Seckenheim. Günſtige Entwicklung.— Geſunde Finanzen. Unſer heimiſches Genoſſenſchafts⸗Inſtitut hatte für Samstag zu ihrer 56. Generalverſammlung in die Wirt⸗ ſchaft„Zum Deutſchen Hof“ eingeladen, die den guten Beſuch von annähernd 90 Genoſſen aufweiſen konnte. Der Aufſichsratsvorſitzende Ernſt Marzenell konnte nach Eröffnung der ordnungsgemäß angekündigten Ver⸗ ſammlung unter anderem auch den Direktor des Ver⸗ bandes, Dr. Leſer, und den Bankdirektor von der Bad. Landwirtſchaftsbank Karlsruhe, Herr Commandeur und den Verbandsprüfer Dr. Schilling begrüßen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte er in ehrenvollem Gedenken des früheren Aufſichtsratsmitglie⸗ des Ludwig Metz und den übrigen Verſtorbenen. Aus den Berichten war zu entnehmen, daß die Führung des Ländl. Kreditverein Seckenheim in guten Händen liegt. was auch ihren Ausdruck durch den Verbandsprüfer Dr. Schilling fand, der bei der Bilanzprüfung die Rechnungs⸗ legung ohne Beanſtandung fand und die Liquidität der Bank als außerordentlich gut und befriedigend bezeſchnete. Die Genehmigung der gefamten Jahresrechnung und die Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats erfolgte einſtimmig. Aus dem Geſchäftsbericht des geſchäftsführenden Vorſtandes entnehmen wir folgende Einzelheiten: Die Bilanzſumme beträgt rund RM. 1 320 000.—, das be⸗ deutet eine Zunahme gegenüber dem Vorjahre um rund RM. 50 000.—. Die Spareinlagen erhöhten ſich auf rund RM. 1082 000.—. Der Geſchäftsumſatz betrug rund RM. 10 500 000. Der Reingewinn wird mit RM. 4231.12 nach reichlichen Abſchreibungen ausgewieſen, der wie folgt verteilt wird: 5,5% Dividenden für die Ge⸗ ſchäftsanteile mit RM. 1 612.30 und der Reſt für Zu⸗ ſchreibung zum geſetzl. Reſervefonds mit RM. 2618.82. Die Zahl der Mitglieder hat ſich von 481 auf 496 erhöht. Aus dem Geſchäftsbericht iſt beſonders zu erwähnen, daß das Inſtitut im vergangenen Jahre ihren Mit⸗ gliedern rund RM. 500 000.— an neuen Krediten zur Verfügung geſtellt hat. Bezeichnend für den mittelſtän⸗ diſchen Charakter dieſes Inſtituts iſt, daß die meiſten gewährten Kredite unter der RM. 5000 ⸗Grenze liegen und daß Kredite nur gegen gute Sicherheit gewährt werden. Zu den beträchtlichen Neukreditgewährungen be⸗ merkte der Vorſtand, daß der Ländl. Kreditverein auch im vergangenen Jahre wiederum den Beweis ſeiner Leiſtungsfähigkeit erbracht habe und daß daraus zu er⸗ ſehen ſei, daß die Genoſſenſchaft ſich in dem Wiederaufbau der Deutſchen Wirtſchaft in anerkennenswerter Weiſe ein⸗ geſchaltet hat. Nachdem am Schluß der Verſammlung Herr Bank⸗ direktor Commandeur ſeine Genugtuung über die reibungs⸗ loſe Zſammenarbeit Ausdruck ergeben hat und auch er⸗ klärte, daß die Genoſſenſchaft heute die größte der im Verband angeſchloſſenen Kreditgenoſſenſchaften ſei und verſchiedene Anfragen erledigt waren, dankte der ge⸗ ſchäftsführende Vorſtand Bühler, dem Rechner Rudolf und Aufſichtsrat ſowie dem Vorſtand für ihre Mitarbeit und erhoffte eine erſprießliche Tätigkeit auch für das kom⸗ mende Jahr. f Kameradſchaftsabend im SA⸗Sturm 7/171. Am Samstag ſtieg der alljährlich ſtattfindende Ka⸗ meradſchaftsabend des SA⸗Sturmes 7/171, Mannheim⸗ Seckenheim. Die zu dem Sturmgebiet gehörigen Männer aus Seckenheim, Ilvesheim, Wallſtadt und Schrieshe em hatten ſich reſtlos mit ihren Angehörigen im„Schiff“ in Ilvesheim eingefunden Der Fahnene nmarſch und der Einmarſch des geſamten Sturmes eröffnetle den Abend. Das Lied„Siehſt Du im Oſten das Morgenrot“, von auf der Bühne inzwiſchen Aufſtellung genommenen Män⸗ mern geſungen, bildete die Ueberleitung zu dem ſich an⸗ ſchließend in harmoniſcher Folge zur Entwicklung ge⸗ langenden Programm, das in ſinnvoller Weiſe aufgebaut, durch einen Vorſpruch„Chor der alten S A“ ſeinen Höhe⸗ punkt in der„Heldiſchen Feier“ von Gerhard Schuhmann fand, welche ihre Bekräftigung in dem anſchließend zum Vortrag gelangenden Lied„Heilig Vaterland“ ſah. Der Führer des Sturmes, Obertruppführer Weißling, hielt in längerer Rede Rückblick auf die Entwicklung der Be⸗ wegung, ohne hierbei zu überſehen, vorwärts zu blcken und für raſtloſes Einſetzen eines jeden Einzelnen an dem ihm zugewieſenen Platz die Trommel rührte. Er wies beſonders darauf hin, daß keinesfalls in oberflächlicher Weiſe über die feſtſtehende Tatſache hinweggegangen werden kann, daß immer noch mit den vorhandenen Geg⸗ nern des Nationalſozialismus gerechnet werden muß. Es gilt den Kampf gegen dieſe Gegner durchzuführen und nicht zu ruhen, bis auch dieſe niedergegzwungen ſind. Die Erkenntnis des Blutes muß ſich durchſetzen, denn erſt dann werden wir ein Deutſchland ſchaffen, das ewig ſein wird. Das Horſt Weſſel⸗Lied beendete die Feierſtunde. 5 5 Der hierauf folgende gemütliche Teil des Abends, bei dem unter anderem jeder Mann durch einen prak⸗ tiſchen Gegenſtand beſchenkt wurde, ſah die Männer noch lange beiſammen und nur ungern trennte man ſich in vorgerückter Stunde mit dem Bewußtſein, einen ſchönen Abend im Kreiſe der Kameraden verlebt zu haben. Ilvesheim Standesa mtl. Eintragungen im Monat Februar 1937) Geburben: 7. Febr. Adolf Merz, Zementeur und Katharina geb. Erny einen Sohn Emil, 14. Febr. Adam Daniel Schön, Schloſſer und Eliſabeth geb. Grohmüller eine Tochter Chriſta Emma; 20. Febr. Friedrich Brünnle, Maurer und Kath. geb. Berthold einen Sohn Karl. Eheſchließungen: keine. Sterbefälle: 14. Febr. Katharina geb. Müller, Ehe ra des Taglöhners Johann David Dörrmann, 69 Jahre. 3 1. Sonnenuntergang 18.18 Monduntergana 13.54 Sonnenaufgang 6.54 Mondaufgana 5.30 5 Horgens 450 0605. Schlußprüfung Technik und Vier jahresplan Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung an der Kreislandwiriſchaftsſchule Ladenburg. Kundgebung der badiſchen Techniker. Mannheim 19327. Das 68. Schuljahr der Landwirtſchaftsſchule des() Karlsruhe, 8. März. In der Zeit vom 4. bis 19. September 1937 „* 8 2 5 2.— 8—— 17 1 7. 1 70 an- Mockar-G 90 10 Kreiſes Mannheim in Ladenburg iſt zu Ende gegangen. Das Gauamt für Technik der NSDAP. veranſtaltete wird 11 Mannheim in. den Rhein⸗Neckar⸗Hallen a In herkömmlicher Weiſe fand am Samstag vormittag die] in der gut beſuchten Feſthalle eine Kundgebung, auf der her⸗ zuſätzlich 55 errichtenden Hallenbauten, die e Schlußprüfung ſtatt, zu der ſich Vertreter des Bezirks⸗ vorragende Fachmänner über die Aufgaben der Technik im[rhein iſche Induſtrieausſt ellung“ durchgeführt. 1 5: 8 2 5 8 N 8 7 524 3 Die Ausſtell ie 8 Gr heranſtaltune ezogef amts, der Gemeinden, der Bauernſchaft und zahlreiche] Rahmen des neuen Vierjahresplanes ſprachen. Nach dem Die Ausſtellung, die als Großveranſtallung aufgezogen 8 e 5 8 72 5 5 5 5 1 5 S 9. 1 1 fähigkeit und Be⸗ Eltern der Schüler eingefunden hatten. Landesökonomie⸗] Fahneneinmarſch der Werkſcharen und eines SS.⸗Ehrenſturms] Wird, hat die Aufgabe, die Leiſtungsfähigkeit und Be rat Dr. Krumm wies in feiner Begrüßungsanſprache leitete ein Fanfarenmarſch über zum Vorſpruch des Gau⸗ deutung der Induſtrie An, Wirtſchaßtsraum Mannheim auf die Bedeutung der winterlichen Lehrkurſe für den kulturſtellenleiters Schirpf, dem Worte des Führers über[Ludwigshafen herauszuſtellen. Die Ausſtellung ſoll den Nachwuchs der Landwirtſchaft hin. Die Prüfung umfaßte den Vierjahresplan zugrunde lagen.. einer uma enden Reprä eta ion ſchau ee Boden und Düngung, Nutzungslehre, Obſtbau, Vieh⸗ Darauf begrüßte Dipl-Ing. Pg. Görcke die Berufs Verſchiedene Sonderſchauen, die im Zuſammenhang mit Fu Tierheilk Heffilgelzucht igriß 8 ie Berufs! der Induſtrieausſte eplant ſind, werden die Aus⸗ haltung und Fütterung, Tierheilkunde und Geflügelzucht.] kameraden. Die Willens kundgebung solle der Oeffentlichkeit der Induſtriegusſtellung geplant ſind, werden die Aus Le 110. e 17 5 e Zum Nutzen eines gefunden Bauernſtandes und zur[ zeigen, daß die deutſchen Ingenieure Techniker und Chemiker 1 1 de Auel deck un Handen des 55 Sicherung der Ernährungsfreiheit unſeres Volkes kann freudig dem Rufe des Führers folgten. Sie ſolle aber auch ſtit 5 für Deulſche Wirtſck afts 1 0 Berlin 63 nach Beendigung der Winterkurſe 1936/37 auf über⸗ in weiteſten Kreiſen dazu beitragen, das Verſtändnis für die bieſer Ta 1 mein 8 1 40(Tel. 284 720 durchſchnittliche Leiſtungen zurückgeblickt werden, die auch] Notwendigkeit des Planes zu wecken. Schließlich ſei die Wil⸗ 1 10 ige ich hat. Die Einſchaltung des It in Preiſen und Anerkennungen zum Ausdruck kamen. lenskundgebung dazu beſtimmt, ein Gefühl des Stolzes und ſtituts für Deutſ 15 Wiftſchafts 1 0 710 das ü Es erhielten Preiſe im Anterkurs: Oskar Hartmann⸗ der Freude in den techniſchen Berufszweigen zu wecken, daß ie 8 0 5 heilig 15 a a 92 Veranſtaß Seckenheim, Fritz Rufer⸗ Schriesheim, Friedrich Schröder gerade ſie in ſo großem Maße dazu auserſehen ſeien, an der Hungen dieser Art beſitzt gewährleistet im Zuſammenhang Richard Schröder⸗Großſachſen, Karl Schulz⸗Leutershauſen Aufgabe mitzuarbeiten. 155 der Anwendung bien be Werbemethoden n Georg Seitz⸗Seckenheim, Hermann Wagner⸗Ilvesheim Gauamtsleiter Pg. Baurat Klingler ergriff das Werbemaßnahmen 17 5 5 durchſchlagenden Erfolg. Auch und Corbelius Wendel⸗Mannheim; im Oberkurs: Wilh.] Wort zu einem Referat über„Vierjahresplan und Technik“. findet die Ausſte lung bon Seiten e eine Sdbellen Buſch⸗Weinheim, Ludwig Fellner⸗Heidelberg, Erwin Flil⸗] Der neue Vierjahresplan ſei der einzige Weg, um Deutſchland weitgehende Anterſtützung Die Durchfführung der Aus⸗ ker⸗Neckarau, Friedrich Forſchner⸗Feudenheim, Hans Herr⸗ wirtſchaftlich freizumachen und um unſere Zukunft zu ſichern. ſtellung ist nur möglich, l 0 Firmen unteres B. werth⸗Käfertal, Ludwig Mayer⸗Großſachſen, Karl Merx⸗ Inmitten unſeres ganzen Handelns und Denkens ſteht das zirks durch rege Beteiligung 1151 0 8 eikragen die Au Heddesheim und Hans Schaaf⸗Feudenheim. Mit An⸗ Wohl des Volkes ſelbſt. Der richtige Einſatz aller aktiven ſtellung 11 Dent 1 geſtalten 115 55 ſie ſein ſoll: Zu erkennungen wurden bedacht: Werner Bühler⸗Secken⸗] Kräfte und die Sicherſtellung eines 100prozentig wertvollen e 8775 at 755 einer Kundgebung der deutſchen Leiſtung der badiſch⸗ pfälziſchen Industrie! Die intereſſierten Firmen werden gebeten, ſi chumgehend mit der Geſchäftsſtelle des In⸗ ſtituts in Mannheim in Verbindung zu ſetzen, das über alle Fragen Auskunft erteilt. heim, Heinrich Heckmann und Ludwig Heckmann⸗Feuden⸗ Nachwuchſes müſſe gewährleiſtet werden. Gauamtsleiter Kling⸗ heim, Helmut Höll⸗Feudenheim, Karl Mayer⸗Großfachſen, ler ſchloß mit dem Hinweis darauf, daß gerade die Techniker Karl Müller ⸗Lützelſachſen, Karl Pfrang⸗Lützelſachſen und Chemiker einen großen Anteil am Vierjahresplan zu Joſef Ruland⸗Doſſenheim, Max Ruland⸗Leutershauſen leiſten haben. Hermann Schröder⸗Weinheim, Albert Söllner Secken⸗ Reichsredner Profeſſor Dr.Ing. Weigel von der heim, Artur, Kurt und Walter Volz ⸗Seckenheim, alle] Techniſchen Hochſchule Karlsruhe ſtellte in den Mittelpunkt im Unterkurs. Am Abend vereinigten ſich Schüler und feiner Ausführungen die Revolutionierung des wirtſchaftlichen Lehrer, Eltern und Freunde der Schule zum Schlußball.] Denkens und Lebens und die Aufgabe der Technik hierbei. An den Winterkurſen 1936/37 haben 70 Jungbauern[ Der zweite Vierjahresplan ſei eine politiſche Aufgabe und und 18 Jungbäuerinnen teilgenommen. In der Haupt⸗] daher auch von der Technik mit dem Blick auf das große ſache ſtammen die Schüler aus dem Bezirk Mannheim, Ganze zu löſen. Politik ſei der Dienſt an der Schickſalsgeſtal⸗ veveinzelt auch aus benachbarten Orten des Bezirkes tung der Nation, und der Ingenieur müſſe ſein ganzes Schaf⸗ hrer verurſacht Verk Ul ehrsunfall. Auf Auguſta⸗Anlage fuh a 8 1 9 r ein Nadfah⸗ fahrerin an, wobei dieſe zu Boden ſtürzte und verletzt wurde. Beide Fahrräder wurden ſtark beſchädigt. Der betrunkene Radfahrer wurde vorläufig feſtgenommen und das Fahrrad Heidelberg. Das Durchſchnittsalter der Schüler war im fen und Werken hineinfügen in dieſen Dienſt. Wenn die un- ſichergeſtellt. Ein weiterer betrunkener Radfahrer wurde wegen 8 5 90.. 975. e eee 5 5 F 8 i e erſten Kurs 18, im zweiten Kurs 20 Jahre. Der Unter⸗ geheuren Aufgaben, die der Technik geſtellt ſeien, gelöſt wer⸗ Verkehrsgefährdung und Ruheſtörung in Wallſtadt feſtgenom⸗ richt wurde nach dem allgemeinen Rahmenlehrplan er⸗ den ſollen, dann dürfe 6 nicht mehr nur Ingenieure und men.— Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen die ſich infolge i ſe des Schulbezirks] Techniker geben, ſondern Männer, die ſich bewußt ſind, wohin Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes und zu ſchnellen Fahrens teilt, wobei die beſonderen Verhältniſſ N Ne ewuß. ſind. Mit dem Jung⸗] der Weg geht. Er, der Techniker, ſei berufen, in erſter Lime hier ereigneten, wurden vier Perſonen verletzt und fünf Fahr⸗ entſprechend berückſichtigt worden 0 1 88. 5 bäuerinnenkurs war ein Mütterſchulungskurs verbunden.] am Gelingen des Werkes mitzuarbeiten. Materialiſten hät“ zeuge beſchädigt. Wie in früheren Jahren wurden wieder einige Spezial⸗ ten in den Reihen der Technik nichts mehr zu ſuchen. 5 55 5 e e e 155 11 5 üge icht, ei ter J eur ſein, ſonde eute 2 vorträge gehalten; außerdem kam eine Reihe wertvoller] nugt heute nicht, ein guter Ingenieur zu ſein, ſondern h Lehrfilme zur Vorführung. Ein Neit⸗ und Fahrlehrer der müſſe jeder gute Ingenieur auch ein ebenſo guter National⸗ Marktberichte Landesbauernſchaft Baden hat die Schüler im Fahren i ſein.. 5 Mannheimer Großviehmarkt v, 8. März. Am Mannhei⸗ und Vorführen von Pferden unterwieſen. Lehrausflüge Als letzter Redner ergeiff Pg. Reg.⸗Baumeiſter Kloth⸗] mer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 71 Ochſen, 138 Bul⸗ führten in zahlreiche ſandwirtſchaftliche und iaduſtriele[ Köln das Wort. Er wien anhand von anſchaulichen Bei. len 294 Kühe, 139 Rinder, zuſammen 642 Stück Großvieh, Betriebe der näheren Umgebung. Der Kreis Mannheim ſpielen und eines reichhaltigen Zahlenmaterials die Wege und gegenüber der Vorwoche ein Mehr von 101 Tieren. Die Zu⸗ hat der Schule auch im vergangenen Jahr in großzügiger Ziele für Deutſchlands Rohſtoffreiheit und beleuchtete die] teilung erfolgte kontingentgemäß bei einer unveränderten Weiſe die erforderlichen Mittel zur Verfügung geſtellt, Aufgabe des deutſchen Ingenieurs im Rahmen der Ertrags⸗ Höchſtnotiz, welche für Ochſen 42 bis 45, Bullen 40 bis 48, ſo daß auch die Lehrmiltelſammlung und die Bücherei ſteigerung des deutſchen Bodens. In erſter Linie ſei daber die Kühe 40 bis 43, Rinder 41 bis 44 betrug. Am Kälbermarkt ergänzt und erneuert werden konnten. Versorgung der Landwirtſchaft, auch des kleinen Betriebes, betrug der Auftrieb 611 Tiere, gegenüber 613 der Vor⸗ 85 5 3 5 5 8 it lei s fähigen Maſchine Wichtigkeit. In den Dank an den Kreis Mannheim für die So e e ee Maße 92 5 8 5 0 8 8. So wie der Führer ſeine Liebe in großem Maß iz 56 bis 65 erändert. Gut beſchickt war auch er S 0 Jandes zer. 0 8 5 8 8 1 notiz von 56 bis 65 unverändert. Gu ſch 0 Vorder e e wirtſchaft zugewandt habe, ſo müſſe auch der Techniker ſein wieder der Schweinemarkt mit 2381 Tieren gegenüber 2241 Des Kreises und Vorfitzenden des 1 era ſchuſſe„ Augenmerk auf dieſes Gebiet richten. Die deutſche Tech⸗ der 52,5 blieb unverändert, 5 58 5 een 11 K e 15 118 nik insgeſamt ſei verantwortlich für das Gelingen des Vier⸗ Die Marzenell⸗Secenheim. eiterer Dank galt den] jahresplanes. Damit habe ſie eine Verpflichtung der Allge⸗ Lehrkräften der Schule, die trotz ſonſtiger großer In⸗ meinheit gegenüber. Alle deutschen Ingenieure und was ſich woche. Bei einem mittleren Marktverlauf blieb die Höchſt⸗ anſpruchnahme ihr Beſtes für die Weiterbildung der in der Technik zuſammengefunden hat, rief der Redner zum und re 901 4 Schüler taten. 4 Schluß zur begeiſterten Mitarbeit an der deutſchen Zukunft e e auf. Anderen Nonekunge 67. 75 3 Ehrl., fleißiges ae ne a Evang. Frauenbund, Mhm⸗Sechenhei m. Wer hat gewonnen? 4 5 1„. 1 7 g 8 8 Der 5 Frauenbund ladet alle 8 er Tages- Gewinnaus .———˖—˖§—7*—·— zu dem heute Dienstag Abend 8 Ahr im 2 5. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeutſche(274. Preug.) Klaſſen⸗Lotteri Evang. Kirchenchor. Heute Dienstag abend 8 Uhr Probe.] Konfirmandenſaal ffaltfindenden mädchen Ohne Gewähr 5 i. mac ve Dorlrag von Pfarrer buhß⸗Inlannheim⸗ t geſucht. 75. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft„Drei Tage in Berlin“ Adreſſe in d. 85 gefallen, 1155 zwar je einer auf die Loe gleicher Minu e. G. m. b. H. Mhm.⸗Seckenheim. herzlichſt ein. Der Vorſtand. ſchäöftsſtelle d. Bl. in den beiden Ableilungen 1 und II ber e beben 1J. März 37, abends 8 Ahr, findet 5 Zweiſiammiger] 21. Ziehungstag 4. März 109 2 05 irt 6 100 701 on iesjäl ige 5 5 in der e„Zum Kaiſerhof. diesjährige dedleee? Konfirmation: Gas⸗ In der heutigen Vormittagsziehung würden gezogen 8 2 Allerfeinſte 2 Gewinne zu 50000 be. 31344 or En E enera Er amm III Waren holten puren! ko er 4 Gewinne zu 10900 NM. 52 852 218764 5 8 Maſt⸗ 6 Gewinne zu 5900 Rt. 148787 88870 315404 I e 10 Gewinne zu 3000 NW. 154778 188790 249646 254891 370125 billig z verkaufen. 10 Gewinne zu 2000 R. 8987 40640 78488 173919 174895 hahnen dieidtelde sit. 11. de e 1000 f S 74 10205 38382 41461 44363 49935 77465 8 0 2934 125878 175925 211336 21333 und Klavier 220828 227961229308 229935 237278 289250 240844 2504 25356 ſtatt. Es iſt Pflicht der Mitglieder, reſtlos und pünkt⸗ lich zu erſcheinen. Tagesord nung: Frühjahrs- Hausputzl Waschblesten Stück ab 12 und Garten e 25 251640 252795 283845“ Kernseife, hellgelb 257352 260390 262375 264995 289169 270538 276492 277859 289505 Frischgew. 500 fr 3 tlg.. 30 zu verbaufen. Tall 281891 282813 282869 283457 294337 299333 308341 306603 309% 3. 5. ö 8 257802 271877 328529 389495 1. Geſchäftsbericht für 1936. Schrubber Stück ab 22 Guppen⸗ e e 550 5. 90 00 58 24% 827% 44% 359% 41847 g 500 2. Bericht über die im Oktober 1936 vorgenommene EKokosbesen, Handfeger 75 Gasherd 704912 77804 479886 128400 071 47895 447035488880 388 deſehlih Verbande runs, Srebenbesen hühner. nn Saen e nehm S Jar N 5 N 5 5 229801 8 313679 3. Genehmigung des Jahresabſchluſſes für 4936. Staubtücher Beſtellungen und' angebautem 375032 523887 324875 32648 884842 387675 356981 377256 302805 4. Verteilung des Reingewinns für das Jahr 1936. Fe erbitte ſofort. klein. Kohlenherd 31071 892179 5. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates. Jah Würthwein(2 Ringen) Juntzer 860 Gewinne zu 300 N. 6486 7329 10205 10398 22282 24510 6. Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern. Besonders groß ist unser 840 fiel& Ruh, beide ſehr 7 9 88 5 88067 89709 80583 85875 32279 38899 4948 4600 7 5 85 7 f 1 3 8 9 65266 653 5595 3 0 76320 7. Feſtſetzung des Höchſtbetrages für Anleihen. Lager ip Scheuertücher Feinkost. gut erh., preiswert] 16888 77478 77870 Jg441 79909 84855 84627 84052 89889 876 8. Satzungsänderungen. Stück 48, 40, 35 5 zu verkaufen. 88932 91066 92325 93412 94468 98228 9888 99756 102894 11026 Die Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung liegt 3 Zweiſtöckiges CfUJßß“,, ,,, ̃, 12700 2 5 28 N— 2— 8 7 2 8 288 2 1 zur Einſicht der Mitglieder im Geſchäftszimmer auf. Kernseife hellgelb ges(2 Treppen), 138841 140280 142495 145084 146179 149983 151259 152592 58653 — 5 5 f 8„ 5 158812 161195 168903 174830 178535 184229 185013 185714 187105 Mhm.⸗Seckenheim, den 3. März 1937. Frischgew. 125 gr 09 0 U alls 25333205598 305250 266638 207550 29755320930 205005 110 f 7 5 a 3 33 209381 209666 19 Der Vorſitzende des Aufſichts rates. Kernseife, Weiß a 5 212238 217564 218689 220509 221348 224892 224224 226919 5 Flachs. Frischgew. 200 fr 15, 14 mit Stallung 7 5 314228 326238 328205 384750 338813 337094 837982 84121 34225 Gammel⸗Anzeiger Schmierseife, weiß u gelb Zu erfragen in der 345240 345756 352728 559188 358682 358301 888884 38771 8885 b 9 Bodenb 5 Geſchäftsſt. d. Bl. 56540 362559 35043 29 206 852709 356085 357350 355576 37700 ux für Mitalieder der Landw. Ein⸗ u. Verbaufsgenoſſenſchaft. 0 5 90 5 15 5 für 83559 386444 391216 394708 396086 397450 398676 1 38 See, wech 12 Bae ose ab 1 Zimmer Bauhandwerker In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 5 ö ndwirte g f 5. 5 500 gr-Dose ab 40 Kü 8 8 5 8 2 Gewinn 15 3000 900 248958251474 322014 331016 Tro ckenſchnitzel Bodenöl— Leinöl u. üche Aacdt Nause 988% 2000 RM. 25377 55205 8589 256432 324658 Terpentin von 5 50 Gewinn: 8 g 5. 5. 5 e zu 1000 NE. 13588 14798 36785 48960 71667 418889 beſtellt haben, müſſen die hierzu notwendigen Säcke persil-, Thompson-, kinderl. Ehepaar zu haben 2910 188884 184988 181587 297843 298881 20880 22135 352525 bis morgen Mittwoch abend in unſerem Lager an⸗ 8 geſucht. 1 dle 553904 8888276877 865788 323052 325509 328002 349157 35 8 liefen g 75 80 Gewinne zu 500 NW. 28615 30070 85988 85285 99066 1235 liefern. und Standard-Fabrikate 85 erfragen in 5 Druckerei des 27888 131889 143967 157788 160488 168875 170881 172800 78705 g l g eſchäftsſt. d. Bl. Neck ar-Bote. 186196 213717 217930 223261 227883 228201 228837 230812 255240 . 5 3% Rabatt 267963 269741 272135 284248 285383 313488 324346 352582 3852 Druckarbeiten werden schnellstens angefertigt in f Aue e e 347478 348369 357814 381208 384517 393690 397524 8 wit Ausnahme wen 5 g 8 ——— 2 e 8 5 5 3 + 5 gios7 52987 83294 68037 67942 71221 74235 7802 84418 87245 5 POS, i 5 5 1 8 84280 8871 3 60405. 1952276 1 1895 Werden schnell 21912 dorch 188417 186508 82210 188841 16557 1 8 2 5 05 5„ n eig. 33778 512353 51464 513855 57530 27951755 57885 Nedall. london v. Antes pen. 384898 588977 588703 2844 550305 247888 249831 25 281848 letzt auch B. ex fra Verst 55 85. f 2860 5 90888 28483 50 Segen Pickel. Mitesser Venus Störtee A. 0 0 880 35888898 Beschleunigte Wirkung durch Venus. 332178 332815 338078 337001 339786 340801 8485 Gesichtswasser 0.80, 1.35, 2.20. 350762 351733 353413 357808 258490 381.403 367926 8 687 47 88 384631 388478 380335 3821835 Germania-Drog. Hölistin. 382174 393388 355244 ʒt; 92384 29556 702 30162 304319 306503 812757 3142899 314882 328539 32557