Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelkle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 7. Jahrgang Donnerstag, den 11. März 1987 Nr. 59 Italien gegen Greuelmärchen Scharfe Sprache.—„Anaufrichtigkeit und Doppelzüngigkeit der engliſchen Außenpolitik“. Rom, 10. März. Die von Lord Cranborne im Unterhaus abgegebenen Erklärungen über angebliche Zwiſchenfälle, die ſich in Addis Abeba nach dem Anſchlag auf den Vizekönig Graziani er⸗ eignet haben ſollen und die Vergeltungsmaßnahmen, die darauf ergriffen worden ſeien, werden von den Londoner Korreſpondenten der römiſchen Blätter als niederträchtige Verdächtigung bezeichnet. „Piccolo“ verzeichnet die Ausführungen des engliſchen Unterſtagtsſekretärs als eine unerhörte Beleidi⸗ gung für Italien. Der Direktor des„Giornale d'Italia“ bemerkt mit großer Schärfe, im Unterhaus habe man wie⸗ derum in höchſt leichtfertiger und unkluger Weiſe ſich zum Richter über Italien 11 Kaum kläre ſich einmal der Horizont der engliſch⸗italieniſchen Beziehungen, ſo erfolge unweigerlich ein neuer Angriff von engliſcher Seite, der ge⸗ radezu eine italieniſche Erwiderung herausfordere. Was würden die engliſche Regierung und die engliſchen Abgeord⸗ neten ſagen, wenn in der Faſchiſtiſchen Kammer eine An⸗ Ege geſtellt würde, um von der Regierung Aufklärung ber Greuelakte zu fordern, die England noch in der allerjüngſten Vergangenheit zur angeblichen Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung in ſeinen Kolonien verübt habe? Das halbamtliche Blatt führt anſchließend einige Tat⸗ — 325 über das Vorgehen der Engländer in den Jahren 919 bis 1924 in Indien und im Irak an. Angeſichts dieſer Methoden, die England in ſeinen eigenen Kolonien ange⸗ wandt habe, würden die engliſchen Staaksmänner, ſo erklärt der Direktor des„Giornale d'Italia“ abſchließend, beſſer daran kun, das Thema der Vergeltungsmaßnahmen in den golonien unberührt zu laſſen. In Italien werde man dieſe engliſchen Diskuſſionen nicht vergeſſen, ſondern ſich ihrer zur gegebenen Zeit erinnern. Auch der Londoner Korreſpondent der„Tribuna“ ſieht in dem zeitlichen Zuſammenfallen der„honigſüßen“ Be⸗ teuerungen Edens über die friedlichen Zwecke der engliſchen Aufrüſtung mit den herausfordernden antiitalieniſchen Er⸗ klärungen von Cranbornes einen erneuten Beweis der Un⸗ aufrichtigkeit und Doppel 510 n der engliſchen Außenpolitik. Die Angaben von Lord ranborne, die jeg⸗ liche Objektivität vermiſſen ließen, ſeien allzu ſchwerwie⸗ gend, als daß ſie durch die Abweſenheit Edens entſchuldigt werden könnten. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ wendet ſich mit recht offenen und ungeſchminkten Worten gegen die Antworten Lord Cranbornes. Dieſe Nachrichten aus London, ſo er⸗ klärt das Blatt, ſeien deshalb ſo überraſchend, weil das Unge⸗ ſtüm der Abgeordneten und die herausfordernde Maßloſig⸗ keit des Regierungsvertreters nur eine Berechtigung haben zönnten, wenn Addis Abeba die Hauptſtadt eines engliſchen Dominions wäre. Aethiopien ſtehe aber unter der Herr- ſchaft der kaiſerlichen und königlichen Flagge Italiens Das Blatt legt Lord Cranborne nahe, mil größerer Achtung von italieniſchen Soldaten zu ſprechen, die weder eine„Soldateska“ noch Söldlinge wie die anderer Völker einſchließlich Englands, ſondern ihre Pflicht gegen Volk und Vaterland erfüllende Soldaten ihres ſtehenden Heeres oder Freiwillige ſeien. Den engliſchen Abgeordneten und auch ihren Rednern auf der Regierungsbank empfiehlt das Blatt, ſich nicht um rein italieniſche Angelegenheiten zu kümmern. England habe kein Recht, von Grauſamkeiten anderer kolo⸗ miſierender Völker zu reden, denn gerade in der engliſchen Kolonialpolitik gebe es die meiſten derarfigen Epiſoden. Als Beiſpiele werden die Repreſſalien der engliſchen Truppen am 18. Dezember 1860 in Peking, die Ereigniſſe von 1899 in Südafrika und das Vorgehen der Engländer in Indien in den Jahren 1919 bis 1924 geſchildert. Das ſei für jetzt genug. Jedesmal aber, wenn man in England von italieniſchen Greueltaten rede, oder es an der nötigen Ach⸗ tung vor den italieniſchen Soldaten fehlen laſſe, werde man ſolche Epiſoden, von denen es Dutzende gebe, ſchildern. .* Muſſolinis Fahrt nach Nordafrika Rom, 10. März. Der italieniſche Regierungschef wird ſich, wie mitgeteilt wird, nach dem Kriegshafen Gaeta be⸗ eben. Von dort aus wird er wahrſcheinlich an Bord des reuzers„Pola“ die Reiſe nach Tobruk an der Libyſchen Nordküſte fortſetzen, um den geplanten Uebungen der ita⸗ lieniſchen Flotte beizuwohnen. Nach Einweihung der 1900 Kilometer langen nordafrikaniſchen Küſtenſtraße wird der Duce am 18. März die internationale Muſtermeſſe in Tri⸗ polis eröffnen Neue Spannung Moskau Tokio Viſum für ſapaniſchen Botſchaftsſekrekär verweigerk. Nach einer Meldung der Agentur Domei hat Moskau ohne ſtichhaltigen Grund dem Sekretär und Dolmetſcher der japaniſchen Botſchaft in Moskau das Viſum verweigert. Daraufhin hat das Außenamt den japaniſchen Botſchafter in Moskau beauftragt, die Sowjetregierung auf die Fol⸗ gen dieſes bisher einzig daſtehenden Falles hinzuweiſen und nochmals um das Viſum zu erſuchen. Domei weiſt in einer ergänzenden halbamtlichen Mel⸗ dung darauf hin, daß Moskau durch die Schaffung dieſes Präzedenzfalles Gefahr laufe, die gegenseitigen diplomati⸗ ſchen Beziehungen zu erſchweren. Tokio werde außerdem geradezu gezwungen, ähnliche Maßnahmen zu kreffen. Die erſten Fünfhundert. Schlußappell auf Burg Vogelſang. Köln, 10. März. Nachdem mit einer Anſprache von Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley und Reichsleiter Alfred Roſenberg der Füh⸗ rernachwuchs der Partei noch einmal auf die nunmehr be— ginnende wichtige Frontarbeit hingewieſen worden war, fand auf dem Walburghof in der Nähe der Ordensburg N der Schlußappell in Anweſenheit von Dr. Ley tatt. Kurz nach 16 Uhr traf Dr. Ley. begleitet von ſämtlichen Gauobmännern der DAF, auf dem Walburghof ein, wo Burgkommandant Manderbach ihm die fünf angetre⸗ tenen Hundertſchaften des Führernachwuchſes meldete. Nach dem Abſchreiten der Front zeigten die Hundertſchaften in muſtergültiger Haltung einige Exerzierübungen, die ihnen ein uneingeſchränktes Lob Dr Leys eintrugen. Das eindrucksvolle Bild wurde durch einen Vorbeimarſch vor dem Reichsorganiſationsleiter abgerundet. Dieſer Schlußappell ſtellle eindeutig unker Beweis, daß die 500 Führeranwärker, die nur ein Jahr geſchult worden ſind, trotzdem einen Typ darſtellen, der ſeiner Aufgabe, der ewigen Behauptung der Ideen Adolf Hitlers, gewachſen iſt. Hier wird ein erzieheriſcher Erfolg ſichtbar, für den Dr. Ley in ſeiner Rede folgende Beiſpiele anführte: „Vor einigen Tagen habe ich auf der Burg mit einem Steinarbelter geſprochen. Er ging während des Weltkrieges zur Schule und hat wegen des damaligen Lehrermangels nur eine mäßige Volksſchulausbildung genoſſen. Dieſer Mann hat ſich laut Bewertung ſeiner Erzieher und ſeines Burgkommandanten in einem Jahr in jeder Beziehung zu einem der Beſten des Lehrganges entwickelt, ein Erfolg, auf den wir ſtolz ſind.“ Ein zweites Beiſpiel führte Dr. Ley an:„Vor einem Jahr kam ein Führeranwärter, der Akademiker iſt. Er war ein fehr ſchwer zu behandelnder Menſch, der ſeinen Vorgeſetzten anfangs ſehr viel Arbeit machte. Er hat ſeinen Dünkel abgelegt. Es iſt uns gelungen, den Mann neu zu formen im Geiſte der Kameradſchaft und der Volksgemein⸗ ſchaft. wie wir ihn brauchen Dieſe beiden Beiſpiele,“ ſo be⸗ tonte Dr. Ley in ſeiner Rede,„zeigen mir, daß unſere Ar⸗ beit richtig, daß ſie erfolgreich geweſen iſt.“ Nach einem begeiſtert aufgenommenen Sieg⸗Heil auf den Führer marſchierten die Führeranwärter nach Burg Vogelſang zurück Dr Ley begab ſich dann nach Wies⸗ gen bel Schleiden, wo er zuſammen mit den Gau⸗ obmännern der DA die Exerzierhalle der Or⸗ densburg Vogelſang und die neue Großgarage be⸗ ſichtigte. Die ſeit drei Tagen auf der Ordensburg Vogelſang weilenden Gauobmänner der DA aus allen Teilen des Reiches beendeten ihre Arbeitstagung mit einem Kamerad⸗ ſchaftsabend. Der Feloflugchef des Krieges Generalmajor Thomſen 70 Jahre alt. Berlin, 10. März. Schon die erſten Monate des Welt⸗ krieges erwieſen die Notwendigkeit, die Fliegerwaffe als wichtiges Kampfmittel mit beſtimmen Aufgaben— Erkun⸗ dung, Luftkampf, Bombenangriff— zu einer beſonderen Truppe zuſammenzufaſſen. Mit der Durchführung dieſer Aufgabe wurde im März 1915 Major Hermann Thomſen unter Ernennung zum Feldflugchef betraut. Thomſen entſtammt einem Dithmarſcher Bauernge⸗ ſchlecht und wurde am 10. März 1867 in Flensburg gebo⸗ ren. Nach dem Beſuch einer Ingenieurſchule wurde der be⸗ gabte Offizier zur Kriegsakademie kommandiert und 1901 in den großen Generalſtab berufen, dem er im Range eines Majors bis zum Kriegsausbruch angehörte. Er bearbeitete hier vor allem die das Flugweſen betreffenden Fragen und trat ſchon damals unermüdlich für den Aufbau einer eige⸗ nen Fliegertruppe ein. Im Kriege war Thomſen zunächſt Generalſtabsoffizier für die Aufklärungsflüge eines Heeres⸗ luftſchiffs an der Oſtfront und nahm an der Schlacht bei Tannenberg teil. Mit der Berufung zum Feldflugchef am 11. März 1915, die ihn an die Spitze aller Flugzeug⸗ und Luftſchiff⸗Formationen ſtellte, gelang es ihm in erſtaunlich kurzer Zeit, eine große, ſchlagkräftige, von Kampfeswillen beſeelte e zu ſchaffen und vorbildlich zu organiſie⸗ ren. Bis zum April 1916 waren bereits 78 Flieger⸗ und Luftſchiff⸗Formationen aufgeſtellt. Thomſen und dem mit ihm eng zuſammenwirkenden Oberſtleutnant Siegert iſt es in erſter Linie zu verdanken, daß die deutſchen Luftſtreit⸗ kräfte dem zahlenmäßig weit überlegenen Gegner an allen Fronten ſtandhalten konnten. In Würdigung ſeiner großen geſchichtlichen Verdienſte um den Aufbau und die Führung der Luftſtreitkräfte im Weltkriege wurde Thomſen am 1. November 1935 vom Führer zum Generalmajor unter gleichzeitiger Anſtellung in der Luftwaffe befördert. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer empfing Profeſſor Guido Mana⸗ corda von der Univerſität Florenz. Profeſſor Manacorda wurde auch von Reichsminiſter Dr. Goebbels empfangen. Berlin. Die Reichsregierung 1 durch Geſetz die Amts⸗ dauer der derzeitigen Mitglieder der Vertrauensräte wie im Vorjahre um ein weiteres Jahr, nämlich bis zum 30. April 1938, verlängert. Berlin. Anläßlich des 60. Geburtstages von Reichsmini⸗ ſter Dr. Frick ſpricht Staatsſekretär Pfundtner am Donners⸗ tag von 19 bis 19.15 Uhr über den Deutſchlandſender. . —— An die Abwehrkämpfer von 1947! Aufruf an die deutſchen Frontſoldaten der Abwehr⸗ 0 ſchlachten. 20 Jahre ſind vergangen, ſeit im Frühjahr des Jahres 1917 das Toben der Materialſchlachten begann, in deren Mittelpunkt die Flandernſchlacht ſtand. Flandern— Graubrauner Trichterſumpf, in dem alles Leben der Natur erſtorben iſt. Tag und Nacht, durch Wochen und Monate ſpeien die Geſchütze ihr Verderben in die deutſche Vertei— digung, bebt das zerriſſene Land unter den grollenden De⸗ tonationen der Einſchläge und Abſchüſſe. In grünlichen Schwaden kriecht das Gift der tödlichen Gaſe über die Erde, in die Gräben und Trichter. In dieſer Hölle, durchnäßt und kotbeſpritzt, mit vor Ent⸗ behrung und Grauen fahlem Geſicht, ſtand der Frontſoldat der deutſchen Abwehr. An feiner übermenſchlichen Zähig⸗ keit ſcheiterte der Durchbruchsverſuch durch die deutſchen Stellungen. Flandern iſt mehr als nur ein geographiſcher Begriff. Dieſer Name iſt höchſter Ausdruck des Heldentums des deutſchen Frontſoldaten, das er in der Abwehr der Ma⸗ tevialſchlachten bewies, gleichviel, ob das vor Verdun, an der Aisne oder am Chemin des Dames way. Im Gedenken an dieſes gewaltige Ringen veranſtaltet der Deutſche Reichskriegerbund(Kyffhäuſerbund) e. V. am 30. Mai 1937 in der Deutſchlandhalle in Berlin eine Großkundgebung. Flandern 1917, Erinnerungstag des deutſchen Front⸗ Regie Der Deutſche Reichskriegerbund ruft hiermit alle egimentsvereinigungen derjenigen Regimenter, die in der Abwehr der Materialſchlachten des Jahres 1917 geſtanden haben, auf, an der Feierſtunde in der Deutſchlandhalle teil⸗ zunehmen und an dieſem Tag Wiederſehensfeiern in Ber⸗ lin zu veranſtalten. Anfragen ſind an das Bundesamt des Deutſchen Reichskriegerbundes, Berlin W 30, Geisberg⸗ ſtraße 2, zu richten. 5 „Schmutzige jüdiſche Verleumdung“ Ungarns Miniſterpräſident gegen Gerüchtemacher. Budapeſt, 11. März. Miniſterpräſident Daranyi gab in der Sitzung des Ab⸗ geordnetenhauſes eine grundſätzliche Erklärung der Regie⸗ rung ab, in der er u. a. ſagte: Eine der Aufgaben der Regierung iſt es, die politiſchen Bewegungen des Landes mit Aufmerkſamkeit zu verfol⸗ gen. Es iſt dagegen nicht Aufgabe der Regierung, ſich durch die Flut grundloſer Klatſchereien einzelner und durch die hierdurch hervorgerufene Nervoſität zu Handlungen hinrei⸗ ßen zu laſſen, für die überhaupt keine ſachliche Notwendig⸗ keit vorliegen würde. Die Regierung hat keinen Grund zu der Annahme, daß irgendein äußerer Faktor auf die Geſtaltung des ungari⸗ ſchen politiſchen Lebens, ſei es auch nur auf indirektem Wege, beſtrebi iſt, Einfluß zu gewinnen. 8 Mit erhobener Stimme fuhr der Miniſterpräſident fort: Ich muß mich auf das entſchiedenſte gegen die unverant⸗ wortliche Gerüchtemacherei verwahren. die ſich bemüht, ſolche Behauptungen ohne fachliche Gründe in die öffent⸗ liche Meinung zu ſtreuen. Die Regierung bedauert, daß in einem Teil der öffentlichen Meinung ſolche unverantwortli⸗ chen Gerüchte Boden finden konnten Die Regierung hält es für um ſo bedauernswerter, weil die Gerüchtemacheret nicht einmal den bei uns akkreditierten Vertreter eines befreundeten Staates verſchont hat.(Abg. Graf Feſtetics(Regierungspartei): Schmutzige jüdiſche Ver⸗ leumdung!— Abg. Dr. Rajniß: Man richtet das Land zu⸗ grunde!) Die jüdiſchen Hetzer entlarvt Die Preſſe beſchäftigt ſich in großer Aufmachung mit der Rede, in der Miniſterpräſident Daranyi den böswilli⸗ gen Gerüchten und Verleumdungen entgegengetreten 195 die nicht einmal vor der Perſon des de ar chene eſand⸗ ten in Budapeſt Halt machten und ihn mit angeblichen innerpolitiſchen ungariſchen Umſturzabſichten in Verbin⸗ dung brgchten. Der nationalvölkiſche„Uj Magyarſag“ ſtellt offen die Frage, welche Mächte in dieſen Tagen mit dem guten Ruf und dem politiſchen Anſehen Ungarns ihr Spiel getrieben hätten. Die Einheitlichkeit der vom Ausland her be⸗ triebenen Brunnenvergiftung und die Gleichartigkeit der Darſtellung ließen vermuten, daß es ſich hier um ein wohl⸗ überlegtes Vorgehen handele. Das Blatt bringt ſodann auf Grund einer eingehenden ſorgfälkigen Darſtellung der in der ausländiſchen Preſſe über den angeblichen Rechtsputſch verbreiteten Gerüchte den Nachweis, 0 die geſamte internationale jüdiſche und mar ⸗ xiſtiſche Preſſe von England, N ee Belgien, Schwe⸗ n, Oeſterreich, Jugoflawien, Tſchechoflowakei, Rumä⸗ nien und den Vereinigten Staaten ſich im weſenklichen auf die Veröffentlichung des als halbamt 19 angeſehenen jüdi⸗ ſchen„Peſter Lloyd“ get habe. mmer eindeukiger dringt die Erkennknis durch, daß die jüdiſche Preſſe, in al⸗ lererſter Linie das jüdiſche 1 7„Peſter Lloyd“, die Verantwortung für die Ereigniſſe der letzten Tage krägt. Vertängerte Dienfppicht in Holland Den Haag. 11. März. Die holländiſche Zweite Kammer hat einen Geſetzenk⸗ wurf angenommen, laut welchem die Dienſlyflicht in der Marine um ſechs Monate verlängert wird. Die Dienſtpflicht bei der küſtenverteidigung wird um zwei Monate verlän⸗ gert. Ferner wird beim Landheer die 5a der Wieder ⸗ holungsübungen auf drei erhöhl. f „Blum gerettet, Frankreich nicht“ Die Nüſtungsanleihe angenommen. Paris, 10. März. Die franzöſiſche Kammer nahm die Geſetzesvorlage über die Landesverteidigungsanleihe und die damit verbundenen Garantien mit 470 gegen 46 Stimmen der auf dem äußer⸗ ten rechten Flügel ſienden Marin⸗Gruppe an. Etwa 90 bgeordnete der Oppoſition haben ſich der Stimme enthal⸗ ten. Die Kommuniſten ſtimmten für die Vorlage. Wladimir d'Ormeſſon ſchreibt im„Figaro, Blum habe ſich gehütet, auch nur eine einzige Frage der Oppoſition zu be⸗ antworten. Die Haltung des Miniſterpräſidenten, der ſich — das müſſe man zugeben— in ziemlich heikler Lage be⸗ finde, ſei negativ. Die Politik Frankreichs habe ihren natio⸗ nalen Schwung verloren. Wie wenig nach dieſer Kammerſitzung eine Beruhigung der Gemüter eingetreten iſt, geht ſchon aus den Ueberſchrif⸗ ten der Blätter hervor. So ſpricht der marxiſtiſche„Popu⸗ laire“ von den„entfeſſelten Faſchiſten“, während ein rechts⸗ ſtehendes Blatt, die„Victoire“, ſchreibt:„Blum iſt gerettet, Frankreich aber nicht!“ Aeber die Volksfront zur Sowjetrepublik Nachdem die Kommuniſten aus taktiſchen Gründen in der Kammer für die Regierungsvorlage geſtimmt hatten, bekannten ſie abends in einer Maſſenverſammlung auf Be⸗ fehl Moskaus Farbe. Es ſprachen u. a. der aus Spanien zurückgekehrte franzöſiſche Kommuniſt Duclos und der ſeine Weiſungen aus Moskau beziehende Kommuniſtenhäuptling Thorez. Letzterer gab in ſeiner Rede eindeutig zu, daß die Kommuniſten mit der neuen Finanzpolitik der Volksfront⸗ regierung durchaus nicht einverſtanden ſeſen Zur neuen Rij⸗ rungsanteihe ertlarte er, gewiſſe Modalitaten dieſer An⸗ leihe ſeien lediglich den Spekulanten günſtig. Die Kommu⸗ niſten würden ſich die im Juni 1936 erkämpften Vorteile nicht nehmen laſſen.„Wir,“ ſo rief Thorez aus,„die wir der 196 fich zum Triumph verholfen haben, wollen die franzöſiſche Sowjetrepublik.“ f Die Schweiz erkennt die Gefahr Geſetz gegen die Kommuniſten. Bern, 11. März. Der Schweizeriſche Ständerat begann am Mittwoch mit der Behandlung des neuen eidgenöſſi⸗ ſchen Ordnungsgeſetzes. Bundesrat Baumann, der Leiter des Juſtizdepartements, ſtellte in ſeiner Begründung feſt, daß die bisher getroffenen Maßnahmen zum Schutz des Staats nicht voll ausreichend ſeien. Eine kleine rührige Minderheit ſuche durch Anwendung von Gewalt und an⸗ deren ungeſetzlichen Mitteln der demokratiſchen Mehrheit chren Willen aufzuzwingen, die Ordnung zu ſtoren und od. Schweiz in verhängnisvolle Verwicklungen mit dem Aus⸗ land zu bringen. 5 Die an ſich kleine Schweizeriſche Kommuniſtiſche Par⸗ tei ſei eine Sektion der Komintern und von der Moskauer Zenkrale völlig abhängig, die weiterhin am Gedanken der Diktatur des Proletariafks und an den revolukionären Me⸗ thoden feſthalte und die bolſchewiſtiſche Lehre propagiere. Dieſen Gefahren zu begegnen, ſei der Zweck der zur Beratung ſtehenden Vorlage. Der Bundesrat habe zwar das Recht, die Kommuniſtiſche Partei als ſtaatsgefährlich aufzulöſen. Er wünſche aber, bevor er zum äußerſten ſchreite, die jetzigen geſetzmäßigen Mittel anzuwenden. Das Seba⸗Buch zurückgezogen 0 Prag, 11. März. Wie ein der Prager Regierung naheſtehender Nach richtendienſt meldet, hal der Verlag„Melantrich“ beſchloſ⸗ ſen, die noch unverkauften 0 des Buches„Sow-⸗ jetrußland und die Kleine Enkenke“ einzuziehen. Das Buch wurde vom 8 tſchechoſlowakiſchen Geſandten in Bukareſt, Jan Seba verfaßt und mit einem Vorwort des Prager Außenminiſters 1 Es hatte das unangenehmſte Aufſehen, beſonders in umänien und Polen, erregt, weil es eine emeinſame Grenze zwiſchen der Sowjetunion und der Tſchechoſlowakei befürwortete. Eine Neuauflage des Buches wird nicht mehr erſchei⸗ nen. Das Buch hatte bisher allerdings ſchon die fünfte Auf⸗ lage erreicht. „Iſtanbul. Die Türkei hat eine Verordnung erlaſſen, die türkiſchen Staatsangehörigen und auch Ausländern die Ausreſſe zur Teilnahme am ſpaniſchen Bürgerkrieg verbie⸗ 110 Die Anwerbung von„Freiwilligen“ iſt gleichfalls ver⸗ oten. Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗ Eismann. 15 „Nun Liſt du doch wieder heimgekehrt, Konrad.“ Er preßte ſie ganz feſt an ſich, ſeine Lippen streiften ihren Mund und während ſeine Hände liebkoſend ihren blonden Lockenkopf ſtreichelten, ſagte er mit ſeiner warmen Stimme: „Ja, nun bin ich wieder bei euch, Lieſelotte— nun werde ich nie wieder von hier fortgehen, und ich hoffe, daß du meiner Werra eine gute, liebe Freundin werden wirſt, da⸗ mit ſie ihre Heimat nicht allzuſehr vermißt.“ 55 Er hatte ſich dabei ſeiner Gattin zugewandt und dieſe ſchaute mit einem koketten Lächeln zu ihm auf. 5 „Wir haben ſchon Freundſchaft geſchloſſen, ich und deine Schweſter Lieſelotte.“ i n i Konrad zog ſeine junge Frau leicht an ſich, ſchaute ihr mit ſtrahlenden Blicken in die Augen und entgegnete: Wer könnte dich ſehen, Liebling, und dich nicht ſofort in ſein Herz ſchließen?“ 5 „Du übertreibſt, Konrad-“ Er aber hatte ſeinen Arm um Werras Schultern gelegt und blieb dicht vor Lieſelotte ſtehen. „Iſt ſie nicht ſchön, Lieſelotte?—. einmal ihr Lachen gehört, jenes Lachen, das mein wundes Herz geſund gemacht hat?— Ach, Lieſelotte, du weißt 10 nicht wie glücklich ich bin, dieſe Frau gefunden zu haben Werra drohte ihm lächelnd mit dem Finger. 8 „Du ſollſt mich nicht zu ſehr loben, Konrad— du weißt, ich habe auch viele Fehler—“ 5 f Er lachte und wandte ſich abermals Lieſelotte zu. „Ja, bei Gott, die hat ſie— aber gerade die machen ſie ſo anziehend und ſo verführeriſch— ſie iſt ganz anders als ihr deutſchen Frauen— ſie hat gar keinen Sinn für Häus⸗ lichkeit— ſie ſchläft bis in den Mittag hinein und dann will ſie lachen und tanzen— will rings um ſich frohe, ver⸗ und haſt du ſchon Eine Eis⸗ und Waſſerwüſte Hochwaſſerkataſtrophe in der Weichſeiniederung. Bromberg, 10. März. Die Hochwaſſerkataſtrophe in der Weichſelniederung zwi⸗ ſchen Thorn und Kulm nimmt einen immer größeren Am⸗ fang an. Die Eisbarriere hat jetzt eine Länge von beinahe 28 Kilometer. Die neue Hächwaſſerwelle, die aus dem ſüd⸗ lichen Polen die Höhe von Bromberg erreicht hal, konnte die Eisbarriere nicht fortbewegen und mußte einen Am⸗ weg machen. Dadurch ſind weitere Orkſchaften überſchwemmt worden. Der neue Froſt macht die Eisbarriere noch ſtärker, da die Schollen zuſammenfrieren und eine einzige große Eiswüſte bilden. Die in der Nähe von Kulm eingeſetzten Danziger Eisbrecher, die zuſammen mit den Surengungen der polniſchen Pioniere eine Fahrrinne in dieſer kilomeker⸗ langen Eismauer ſchaffen ſollten, mußten ihre Arbeit ein⸗ ſtellen, da die Gefahr beſtand, daß die gemeldete neue Welle die Eisbrecher vernichkete. Die bei Bromberg gelegenen deutſchen Dörfer Langenau und Otterau ſind in der Nacht vollſtändig überſchwemmt worden. Durch den Bruch des Chauſſeedammes Thorn Bromberg wurden alle Gehöfte dieſer beiden Ortſchaften überflutek. Die treibenden Eisſchollen haben ungeheuren Schaden angerichtet und ganze Scheuern und Ställe weg⸗ geriſſen. Die Bevölkerung mußte ſich mit ihrem Vieh auf höhergelegene Stellen flüchten. In Bromberg iſt die Brahe weiterhin im Steigen. Der Fluß iſt über das Ufer getreten und hat die niedriger ge⸗ legenen Straßen überſchwemmt. Der neue Angriff auf Madrid Die Bolſchewiſten ſchaffen Kriegsmatkerial fort. Salamanca, 10. März. Der Sonderberichterſtatter des DNB meldet: Die Groß- offenſive der Nakionalen im Fronkabſchnitt von Guadalajara dauerte unvermindert heftig an. In der Nacht bombardierte eine größere Anzahl nationaler Flieger planmäßig und mit ſichtbarem Erfolg die feindlichen Schützen- und Feldbefeſti⸗ gungen. Nach dieſer Vorbereitung ſtürmte die Infankerie im Morgengrauen gegen die bolſchewiſtiſchen Linien vor, die angeſichts der hefligkeit des Angriffs nicht ſtandhielten. Die Bolſchewiſten räumten ihre Stellungen und mußzken den gutgeführten nationalen Truppen Gelände von mehre⸗ ren Kilometern Tiefe überlaſſen, beſonders in Richtung auf Cifuenies nördlich von Sacedon an der Landſtraße Madrid — Cuenca, der letzten Candſtraßenverbindung der Haupk⸗ ſtadt mit den übrigen Provinzen. Es konnte beobachtet werden, daß die Bolſchewiſten Kriegsmaterial aus Madrid herausſchaffen und faſt alle Ortſchaften nordöſtlich der Hauptſtadt räumen. Die bolſche⸗ wiſtiſchen Sender berichten wenig über die gegenwärtigen militäriſchen Operationen, jedoch iſt dem Inhalt und der Tonart der Sendungen zu entnehmen, daß die nicht geheim⸗ zuhaltenden Erfolge der Nationalen im gegneriſchen Lager große Niedergeſchlagenheit hervorrufen. Vorzeitige Minenexploſionen. Im Kampf um Madrid ſind die roten Streitkräfte auch ohne Zutun der Truppen Francos von argem Mißgeſchick betroffen worden. Bei Carabanchel bajo im Südweſten der Hauptſtadt unterirdiſch vorgetriebene Minen, die die Frontſtellungen der nationalen Truppen ſprengen ſollten, ſind durch ein Mißverſtändnis zu früh in die Luft ge⸗ gangen und haben im Gebiet der Roten erhebliche Zer⸗ ſtörungen zur Folge gehabt. Die Exploſionen haben unter den Roten viele Todesopfer gefordert. „Wenn Madrid fällt..“ Verſchiedene Pariſer Blätter beſchäftigen ſich mit den letzten Ereigniſſen in Spanien. Dabei werden immer häufi⸗ ger Stimmen laut, die ſich für eine Aenderung der Haltung der franzöſiſchen Regierung gegenüber dem nationalen Spanien einſetzen. So ſchreibt der ſtellvertretende Vor⸗ ſitzende des Heeresausſchuſſes der Kammer, Beaugitte, im „Matin“, daß nach dem Fall von Madrid in abſehbarer Zeit die Kämpfe in Spanien beendet ſein werden. Frankreich müſſe ſich jetzt ernſtlich mit den internationalen Folgen eines ſolchen Ereigniſſes beſchäftigen. Es ſei zu erwarten, daß bei den Bolſchewiſten in Zpa⸗ nien bald eine Panit ausbrechen werde und dieſe dann ver⸗ ſtteher würden, über die Grenze nach Frankreich zu enk⸗ liehen. Der franzöſiſche Grenzſchutz ſei augenblicklich nicht ſtark genug, um einem ſolchen Anſturm zu widerſtehen. So könnten die ſchlimmſten Zwiſchenfälle eintreten Daher ſei es Pflicht der Regierung in Paris, die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze völlig abzuriegeln. „Während du immer hinter deinen Büchern und Retorten ockſt—“ 0 Das Lächeln in Konrad Mayburgs Geſicht verſtärkte noch mehr: „Ja, und du haſt doch großes Intereſſe für meine Er⸗ findung, Werra.“ „Gewiß, denn ſie wird deinen Namen jn aller Welt be⸗ rühmt machen— und darauf bin ich ſtolz—, Konrad Mayburg ſchloß für Sekunden die Augen und flüſterte: „Sie wird meinen Aufſehen erregen—“ Doch dann richtete er ſich haſtig auf, nahm ſeine junge Frau an die Hand und drängte: „Komm, Werra, komm, mein Vater wartet auf dich — er ſehnt ſich danach, die Frau kennen zu lernen, die ich liebe—“ 8 Und ſie gingen Arm in Arm auf den Gelähmten zu, der erwartungsvoll der Gattin ſeines Sohnes entgegenblickte, die ihm nun eine Tochter werden ſollte. Doch als Konrad mit ſeiner jungen Frau dicht vor dem Rollſtuhl des Gelähmten ſtand und dabei erklärte: „Sieh, Vater, das iſt Werra Kraſinski, die ich liebe und die ich vor Gott und den Menſchen zu meinem Weibe machte,“ da ſtreckte Leopold Mayburg plötzlich beide Hände wie in heftiger Abwehr aus und rief: 5 „Nein, nein, das kann nicht möglich ſein—“ „Vater, willſt du Werra nicht eine Hand reichen?“ Doch Leopold Mayburg ſchüttelte erregt den Kopf. „Ein geſchminktes Weib— ſie wollte es wagen, den Platz einzunehmen, den deine liebe, reine, keuſche Mutter—“ „Vater——— Werra kommt aus einem anderen Land— fremde Sitten—“ g s Doch Leopold Mayburg wehrte haſtig ab. „Reine Frauen ſind ſich in, allen Ländern gleich.“ „Vater, ich liebe Werra- N „Armer Konrad, jene dort iſt,— iſt eine—“ ſich Namen berühmt machen und überall Neues aus aller Welt Geſandter v. Weizſäcker kehrt nach Bern zurück. Berlin, 11 März. Der Führer und Reichskanzler emp⸗ fing zur Meldung den Geſandten Frhr. von Weizſäcker, der ſich nach einigen Monaten kommiſſariſcher Tätigkeit im Auswärtigen Amt demnächſt auf ſeinen Poſten nach Bern zurückbegibt. Ferner empfing der Führer zur Mel⸗ dung den Generalkonſul in Thorn, v. Küchler, den Gene⸗ ralkonſul in Danzig, v. Luckwald, ſowie den Generalkonſul in Iſtanbul, Dr. Toepke. 5. Angriff auf den Nanga Parbat Ausreiſe der deutſchen Expedition am 11. April. München, 11. März. Das Jahr 1937 ſteht für die deutſchen Bergſteiger im Zeichen des fünften Angriffs auf den Nanga Parabat, der als einer der 13 Achttauſender des Himalaya im Weſten aus dem Industal emporragt. Die Teilnehmer der dies⸗ jährigen Bergſteigerfahrt werden am 11. April mit dem Dampfer„Rauhenfels“ der Hanſa⸗Linie von Genua aus die Seereiſe antreten. Leiter der Gruppe iſt der aph Karl Wien. Die übrigen Teilnehmer ſind Peter Müllritter, der ſchon 1934 am Nanga Parbat war, ferner Adolf Gött⸗ ner und Dr. Günther Hepp. Alle hatten im Vorjahr zur Gewöhnung den Sikkim⸗Himalaya beſucht und beachtliche Bergſteigererfolge erzielt. Weiter gehören der Münchener Martin Pfeffer und der Tiroler Peter Fankhauſer als Bergſteiger dem Unterneh⸗ men an. Dr. Hartmann, der 1931 am Kantſch dabei war, und Profeſſor Dr. C. Troll ſowie Dr Ullrich Luft, ſämt⸗ lich aus Berlin, werden ſich mit dem Leiter und Dr. Hepp in die wiſſenſchaftlichen Aufgaben teilen. Ein großer Teil der Ausrüſtung iſt bereits im Vorjahre durch die Provinz Kaſchmir in das Industal ge⸗ ſchafft worden. Münchener Geograph Dr. Vorgeſchichtsforſcher bei Reichsleiter Roſenberg. Reichsleiter Roſenberg empfing die Landesvertreter des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte. Er unterſtrich die Bedeutung dieſer für die größere Oeffentlichkeit noch jungen Wiſſenſchaft. In längerer Unterhaltung mit den Forſchern ließ ſich Reichsleiter Roſenberg dann eingehend über ihre Arbeit unterrichten. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Ta⸗ gungen und Ausſtellungen des Reichsbundes eine Brücke zwiſchen Wiſſenſchaft und Leben geſchlagen hätten. Die Be⸗ wegung ſei für die Tätigkeit innerhalb der Vorgeſchichte außerordentlich aufgeſchloſſen. Schon jetzt könne man ſagen, daß dieſe große, mühevolle Arbeit ihre Früchte zeige und in 1 das alte Geſchichtsbild weſentlich verändern werde. Volksgasmaske auch in Finnland? Der zivile Luftſchutz Finnlands ſtellt nach Ausspruch eines führenden Mannes die zweite Hauptform der finni⸗ ſchen Landesverteidigung dar. Der zivile Luftſchutz in die⸗ ſem Lande iſt, obwohl er vom Staate ſelbſt finanziell nur wenig unterſtützt wird, dank der Förderung durch Militär, Polizei und Wehrverbände ſowie der Mitarbeit der Bevöl⸗ kerung verhältnismäßig gut entwickelt. In Helſinki, der Haupkſtadt und einzigen Großſtadt des Landes, ſind in vielen Gebäuden bereits vollwertige Schutzräume vorhanden. Ein Teil der Bevölkerung beſitzt bereits Gasmasken. Allgemein iſt man der Anſicht, daß jedermann in der Stadt und in N Induſtrieorten eine Gasmaske beſitzen müſſe. Bruch im amerikaniſchen Gewerkſchaftsweſen. Das„Komitee für induſtrielle Organiſation“ mit zwei Millionen Anhängern unter Führung von John L. Lewis erklärte mit Einſtimmigkeit die Loslöſung von der„Ameri⸗ can Federation of Labor“ mit dem Hauptquartier in New⸗ york. Dieſer Schritt ſtellt den bisher gecfen Bruch in der Geſchichte der amerikaniſchen Gewerkſchaften dar, deſſen Folgen unabſehbar ſind. 8 Erwerbsloſe beſetzen Newyorker Fürſorgeämter. 2000 erwerbsloſe Männer und Frauen haben 30 bis 45 Newyorker Fürſorgeämter mit Gewalt beſetzt und eine Er⸗ höhung ihrer Unterſtützungsſätze um 50 v. H. verlangt. Die Erwerbsloſen, die dabei 150 Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zu zehn Jahren mit ſich führten, ſind von den verantwortungsloſen Hetzern einer kommuniſtiſchen Ar⸗ enden zu dieſem Gewaltakt aufgeputſcht worden. ſein Kopf ſank mit einem müden Seufzer in die Polſter ſei⸗ nes Stuhles zurück. 5 Angſtvoll kniete Lieſelotte neben dem Gelähmten nieder und faßte beſchwörend deſſen Hände. „Vater— Vater— was iſt dir?“ Auch Konrad beugte ſich beſtürzt zu dem Kranken. Doch ein gequältes Lächeln huſchte um Leopold May⸗ burgs Mund und mit ſchwerer Zunge flüſterte er: „Das Wiederſehen— zuviel— zuviel, mein armes Herz 2 Angſtvoll eilte Schweſter Elſa herbef und blickte zu dem Kranken nieder Dabef machte ihr Geſicht einen erſchreckten Ausdruck. „Helfen Sie mir, den Kranken ſofort nach ſeinem Zim⸗ mer zu bringen hier iſt größte Ruhe notwendig und dann benachrichtigen Sie gleich den Arzt— ich fürchte faſt—“ Lieſelotte ſchrie entſetzt auf: „Was fürchten Sie, Schweſter?“ Doch tröſtend ſtreichelte dieſe über Lieſelottes Geſicht und flüſterte:. „Hoffen wir, daß dieſer Anfall vorübergeht, Fräulein Lieſelotte— hoffen wir, daß ſich noch alles zum Beſten wendet.“ 5 i gnügte Menſchen ſehen— liebt ſchöne Kleider und Schmuck 5 Q iſtt eine begeisterte Anhängerin jeden Sports— Plötzlich verfärbte ſich das Geſicht des Kranken, ſeine Zunge wurde ſchwer, ſeine Hände taſteten ins Leere und Badiſche Chronik Verkehrsunfall auf der Reichsautobahn. Heidelberg. Der Führer eines Fernlaſtzuges fuhr auf der Reichsautobahnſtrecke Heidelberg—Bruchſal infolge Unvor⸗ ſichtigkeit nach rechts über die Fahrbahn hinaus und ſtürzte mit beiden Wagen die etwa drei Meter hohe Böſchung hinab. Dabei ſtürzte der Motorwagen um. Die geſamte Ladung, die aus 18 000 Litern Wein beſtand, fiel vom Fahrzeug. Der Sachſchaden wird auf etwa 3000 Mark be⸗ ziffert. Perſonen wurden nicht verletzt. 1. Landes⸗Bullenverſteigerung in Baden. () Karlsruhe. Der Landesverband Badiſcher Rinder⸗ züchter(Abtlg. Höhenfleckvieh) veranſtaltet am Donnerstag, den 11. März 1937, in der alten Gottesauer⸗Kaſerne die 1. Landes⸗Bullenverſteigerung für die im Landesverband ver⸗ einigte Rinderzucht Badens. Die zur Verſteigerung kommen⸗ den 60 Jungbullen entſtammen dem geſamten Verbandsgebiet und ſtellen in Form und Leiſtung eine qualitätsvolle Ausleſe dar. Das Material verkörpert den bodenſtändigen tiefen Be⸗ rufstyp des Höhenfleckviehs, wie ihn die Landestierzucht er⸗ fordert. Mit der am 10. März vorausgehenden Sonder⸗ körung wird eine Prämiierung am Verſteigerungstag ver⸗ bunden ſein. Die amtliche Sonderkörung bewertet grundſätz⸗ lich jedes männliche Zuchttier nach Form und Leiſtung im () Vom Zug überfahren. Ein Mann anfangs der Soer Jahre ließ ſich beim Eggenſteiner Bahnübergang vom Zug überfahren. Es handelt ſich um einen Feinmechaniker aus Ludwigshafen a. Rh., der ſich vermutlich wegen häuslicher Streitigkeiten das Leben genommen hat. U Guttenbach(Neckartal).(Tödlich verunglückt.) Abends iſt der 70jährige Poſtſchaffner i. R. Karl Reimold aus Zwingenberg, der bei ſeinem Schwiegerſohn zu Beſuch weilte, tödlich verunglückt. Er fiel, als er auf dem Nachhauſe⸗ weg den Krebsbach auf einem ſchmalen geländerloſen Steg überqueren wollte, in den Bach, wobei er mit dem Kopf ſo ſtark auf einen Stein aufſchlug, daß der Tod eintrat. Mosbach.(Schwerer Unfalleines Kindes.) In Obrigheim lief das fünfjährige Söhnchen des Schiffers Richter aus einer Seitenſtraße heraus in einen auf der Haupt⸗ ſtraße fahrenden Perſonenkraftwagen, wobei es zu Boden ge⸗ ſchleudert und einige Meter geſchleift wurde. Dabei zog ſich das Kind ſchwere Verletzungen am Kopf zu, ſo daß es in das Krankenhaus nach Heidelberg gebracht werden mußte. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Den Fahrer, der in mäßigem Tempo fuhr, ſoll keine Schuld an dem Anfall treffen. () Pforzheim.(Mit Rattengift.) Durch Einneh⸗ men von Rattengift verübte ein verwitweter 33jähriger Mann Selbſtmord. Das Motiv der Tat konnte nicht ermittelt wer⸗ den. (J) Baden⸗Baden.(Von der Damenſchneider⸗ Meiſterſchule.) Die Reichsinnungsmeiſterin für das Da⸗ menſchneiderhandwerk, Frl. Agnes Schulz, beſuchte die Mei⸗ ſterſchule für das Damenſchneiderhandwerk(höhere Gewerbe⸗ ſchule) in Baden⸗Baden. Gegenwärtig legen die Schülerinnen der Meiſterſchule ihre Meiſterprüfung ab, ſo daß die Reichs⸗ innungsmeiſterin einen guten Einblick in die Arbeit der Schule gewinnen konnte. () Durlach.(Leichtſinniger Radfahrer.) Ein Radfahrer fuhr mit übermäßiger Geſchwindigkeit und frei⸗ händig die ſteile Turmbergſtraße herunter. Kein Wunder, daß er nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte und infolgedeſſen mit einem Laſtkraftwagen zuſammenſtieß. Der Anfall iſt zum Glück noch gut abgelaufen, denn der leichtſinnige junge Mann wurbe nur leicht verletzt. Auch der Sachſchaden iſt gering. 8 () Wieſental b. Bruchſal.(Jubiläumsfeier und Kreisſängerfeſt.) Der Wieſentaler„Sängerbund“ feiert am 27. Juni 1937 ſein 75jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß hält der Sängerkreis Bruchſal am genannten Tag ſein Kreisſängerfeſt in Wieſental ab. . Wittenweier b. Lahr.(Farren ausgebrochen.) Ein aufregender Vorfall, der beinahe ein Menſchenleben ge⸗ fordert hätte, ſpielte ſich hier ab. Farrenwärter Brombacher führte mit zwei Begleitern die gemeindeeigenen Zuchtfarren durch die Dorfſtraße. Plötzlich kam einer der Farren von der Führerſtange los; der Wärter wurde mit ſolcher Wucht gegen ein Hoftor geſchleudert, daß dieſes einbrach. Durch den ſchweren Sturz und die Gewalt des Farrens wurden dem Manne mehrere Rippen gebrochen. Außerdem trug er ſon⸗ ſtige innere Verletzungen davon. Mit vieler Mühe konnte der Farren nach einer aufregenden Jagd, an der ſich die ganze Bevölkerung beteiligte, wieder eingefangen werden. AUAntermünſtertal.(Schrecklicher Selbſtmord.) Der 26jährige Pius Mutterer iſt auf ſchreckliche Weiſe aus dem Leben geſchieden. Mit einem Brotmeſſer hat er ſich den Hals aufgeſchnitten und ſich zahlreiche Stiche beigebracht. Man mimmt an, daß der junge Mann in einem Anfall geiſtiger Am⸗ machtung gehandelt hat. Ettenheim.(Ehrung eines Ettenheimers.) Am Sterbehaus in Graz des aus Ettenheim gebürtigen Ge⸗ ſchichtsforſchers Dr. Johann Baptiſt von Weiß, der am 8. März 1899 in Graz ſtarb, wurde eine Gedenktafel enthüllt, nachdem an ſeinem Geburtshaus in Ettenheim(weſtliche Ring⸗ ſtraße 5) durch den Hiſtoriſchen Verein für Mittelbaden an⸗ läßlich des 100. Geburtstages des hervorragenden Gelehrten am 17. Juli 1928 eine Gedenktafel angebracht wurde. Aus den Nachbargauen Edenkoben.(Ju gendliche Diebe.) In der katholi⸗ ſchen Schule wurden ſechs eiſerne Sparkaſſetten, in die die Schüler ihr Erſpartes einwarfen, entwendet und, nachdem das Geld herausgenommen war, nach nachträglicher Feſt⸗ ſtellung in die Abortgrube geworfen. Die Ermittlungen der Zolizei führten zu der Feſtſtellung der drei Täter, die 8 bis 14 Jahre alt ſind. Das Kleeblatt begab ſich nach dem Dieb⸗ ſtahl nach Landau, um ſich in einer Wirtſchaft alles Mög⸗ liche auftiſchen zu laſſen; auch Schleckereien wurden gekauft Die Burſchen wurden den Erziehungsanſtalten in Enken⸗ bach und Queichheim zugeführt. Kaiſerslautern.(Tödlicher Autounfall.) Auf einer geſchäftlichen Fahrt an die Moſel verunglückte der 35 Jahre alte Oskar Bauer von Kaiſerslautern tödlich. In der Nähe von Zell ſtieß er mit ſeinem Wagen gegen einen Baum. Schwerverletzt wurde er aufgefunden und ins Kran⸗ kenhaus gebracht, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Keſſelexploſion.— Zwei Arbeiter verletzt. — Freudenſtadt. In der Tankanlage der Firma Georg Oeſt u. Co. ereignete ſich ein Exploſionsunglück, das den Am⸗ ſtänden entſprechend noch gut abgelaufen iſt. Auf behördliche Anordnung mußte ein Tankkeſſel verlegt und nachher auch auf ſeine Dichtheit durch eine Waſſerprobe geprüft werden. Beim Austrocknen des Tankkeſſels nach der Waſſerprobe hatte ein Arbeiter den Keſſel mit Sägmehl uſw. zu trocknen und zu dieſem Zweck in das Innere des Keſſels zu ſteigen. Der Arbeiter war durch eine Gasmaske und durch eine Sicherheits⸗ lampe geſchützt. Aus irgendeinem Anlaß gab es einen Fun⸗ ken, an dem ſich die im Keſſel noch befindlichen Gaſe ent⸗ zündeten, ſo daß ſie explodierten. Der im Innern des Keſſels befindliche Arbeiter erlitt ſchwere Brandwunden am Hinter⸗ kopf, Hals und Rücken, weniger am Geſicht, weil dieſes durch die Gasmaske geſchützt war; er konnte auch noch ſelbſt aus dem Keſſel herausſteigen. Dann erlitt aber auch noch ein zweiter Arbeiter, der ſich außerhalb des Keſſels an deſſen Oeffnung befand, durch die herausſchlagende Stichflamme leichtere Verletzungen im Geſicht. Beide wurden ins Kreis⸗ krankenhaus verbracht. Gernsheim.(Fähre abgeriſſen.) Bei ſtarkem Schneetreiben rannte ein rheinabwärts fahrendes Güter⸗ boot, deſſen Steuermann in der Sicht behindert war, gegen die Rheinfähre. Infolge des heftigen Anpralls riß dieſe ab, konnte aber bald ans Ufer gebracht werden. Es entſtand nur Sachſchaden. Der Perſonenverkehr über den Rhein wurde mit einem Nachen aufnyecht erhalten. — Bietigheim.(Er hatte ſich geirrt.) Bei dem Bietigheimer Viehmarkt blieb ein 8,5 Zentner ſchweres Rind herrenlos in dem Stall einer Wirtſchaft zurück. Zugleich mel⸗ dete ein Marbacher Marktbeſucher den Verluſt einer um etwa 2,5 Zentner ſchwereren trächtigen Kalbel an, welche er von einem Landwirt aus Tamm gekauft hatte. Das zu Anrecht veggeführte Tier wurde nun ermittelt, und zwar wiederum in einer Stallung in Tamm. Der unrechtmäßige Beſitzer gibt an, aus Verſehen gehandelt und nicht gewußt zu haben, daß er anſtelle des leichteren Rindes, das er ebenfalls auf dem Markt in Bietigheim kaufte, ein bedeutend wertvolleres Tier, welches neben dem ſeinigen im Stalle der Wirtſchaft zum Bären angebunden war, mit nach Hauſe brachte. Bietigheim.(Aus Gram in den Tod.) Aus Gram ü einen ſchweren Schickſalsſchlag, der plötzlich über ihre Familie kam, ging eine im 36. Lebensjahr ſtehende Ehe⸗ frau in den Tod. Der Fall iſt umſo tragiſcher, als zwei Kinder dem Tag der Konfirmation entgegenſehen. Tübingen.(Kind überfahren.) In der Neckar⸗ talſtraße in Luſtnau lief ein fünffähriges Kind, das ſich an einen Wagen angehängt hatte, kurz vor einem entgegenkom⸗ menden Perſonenkraftwagen über deſſen Fahrbahn. Das Kind wurde vom Wagen überfahren und zog ſich erhebliche Ver⸗ letzungen zu, ſo daß es in die Chirurgiſche Klinik gebracht wer⸗ den mußte. Diez.(Dem Schweſterchen das Leben geret⸗ tet.) Ein zweieinhalbjähriges Mädchen von Freiendiez fiel in die reichlich Waſſer führende Aar und wurde von der Strömung ſofort abgetrieben, kam jedoch bald dem Lande nahe. Die bei dem Vorfall anweſende ſechsjährige Schweſter beſaß die Geiſtesgegenwart, dieſe letzte Möglichkeit zur Rettung der Kleinen vor dem naſſen Tod auszunutzen. Sie riß ſchnell entſchloſſen das Kind aus dem Waſſer und brachte es in Sicherheit. 33 Fahrten nach Amerika 23„Hindenburg“ vor der Ausreiſe. Frankfurt a. M., 11. März. Das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“, das ſeit Herbſt vorigen Jahres in ſeiner Halle auf dem Weltluftſchiffhafen Frankfurt a. M. liegt, iſt während dieſer Zeit völlig überholt und in den Paſſagierdecks aus⸗ gebaut worden. Insgeſamt können jetzt 72 Fahrgäſte befördert werden. Die neuen Kabinen haben einen direk⸗ ten Ausblick nach unten. Der Luftſchiffverkehr 1937 wird am 16. März, 19 Uhr, mit einer Fahrt des L3„Hindenburg! nach Südame⸗ rika eröffnet. Die Leitung hat Kapitän Pruß. Zu dieſer Fahrt iſt das Schiff bereits ausverkauft. Nach der. Rülck⸗ kehr von Südamerika ſtartet Li„Hindenburg“ am 3. Mai von Frankfurt a. M. zu ſeiner erſten Nordamerikafahrt. Insgeſamt ſind in dieſem Jahr 18 Fahrten nach Nordamerika vorgeſehen. Die Zeppelin⸗Reederei be⸗ abſichtigt, den Verkehr zwiſchen Frankfurt a. M.—Nord⸗ amerika und zurück in regelmäßigen Fahrten— alle acht bis zehn Tage— durchzuführen. i Im Juli wird LZ„Hindenburg“ vorausſichtlich noch einmal zu einer Fahrt nach Südamerika ein eſetzt, wäh⸗ rend ſonſt auf dieſer Strecke das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ verkehrt. Dieſes wird in dieſem Jahr 15 mal nach Südamerika fahren. Er ſagte vorm Standesamk nein. Neunkirchen(Kreis Kiegen), 10. März. Ein nicht alltäg⸗ licher Fall ereignete ſich vor dem hieſigen Standesamt. Dort ſollten ſich ein junger Mann aus dem nahen Altenſeelbach und ein Mädchen aus Höhnſcheid(Weſterwald) das Jawort für den Ehebund geben. Als der wichtige Augenblick ge⸗ kommen war und per Standesbeamte die bewußte Frage an das Paar richtete, antwortete der Bräutigam kurzer⸗ hand mit nein. Man glaubte zunächſt an einen Scherz, doch der Neinſager blieb auch nach einer Bedenkzeit von einer Viertelſtunde bei ſeiner Ablehnung Die Beſtürzung blieb nicht aus. Für die Hochzeit war alles hergerichtet und vor dem Standesamt harrte ſchon ein Omnibus mit Gäſten des Paares, als der Bräutigam hinaustrat und dieſen zurief: „Alles ausſteigen, heute iſt keine Hochzeit!“ Ueber die Gründe, die den jungen Mann zu dieſem ſeltſamen Verhal⸗ ten bewogen haben, iſt noch nichts bekannt. Die erſten Frühlingsblumen Der März gehört zu den Monaten, die der Menſch am freudigſten begrüßt, bringt er doch als Vorfrühlings⸗ monat die Frühlings⸗Tag⸗ und Nacht⸗Gleiche und damit die Gewißheit baldigen Lenzens, mag es in ihm auch vorerſt noch recht winterlich ſein. Schneeglöckchen, Märzbecher, Veil⸗ chen, Forſythia und Seidelbaſt blühen in den Gärten auf und ſtimmen die Menſchen umſo hoffnungsvoller, je leuchten⸗ der ihre Blüten aus dem Schnee hervorwachſen. Auf den Wieſen und im Walde ſproſſen Huflattich und Lungenblumen. Und neben den ſichtbarlich blühenden Haſeln, Erlen und Weiden tragen die Birken ihre kaum auffallenden, weil ſo winzigen grünen Troddeln. Das iſt die Zeit, wo die Wildgänſe wieder nach Norden ziehen. Lärmend kommen auch die Stare zurück. Und die Amſeln ſingen ihre Lieder nun immer heller und lauter und immer jubelnder. An mancherlei Tagen des März hängen Bauernſprüche über Wetter und Felder⸗Ertrag. Da heißt es:„Iſt es um Lätare feucht, bleibt der Ackerboden leicht“; „Friert's an vierzig Ritter(9. 3.) ſtark, friert's auch noch vierzig Nächte arg“;„Iſt Getrude(17. 3.) ſonnig, ſo wird's dem Gärtner wonnig“. Der Landmann wünſcht, daß im März noch viel Schnee liegen möchte, denn„Viel Schnee, den uns der Lenz entfernte, läßt uns reiche Ernte“, meint er und prägt den gleichen Inhalt in noch anderer Form aus: „Ein grüner März, erfreut kein Bauernherz“. Aber nicht Regen oder Nebel ſollen den Schnee fortnehmen, ſondern die Sonne ſoll ihn langſam aufſaugen:„Feuchter März iſt des Bauern Schmerz“ und„Auf Märzenregen folgt kein Sommerſegen“. Kalt und ſonnig ſoll es ſein, daß der Staub fliegt, denn„Ein Lot Märzſtaub iſt einen Dukaten wert!“ E Rennfahrer Steinbach tödlich verunglückt Mannheim, 10. März. Der bekannte Motorrad⸗Renn⸗ fahrer Oskar Steinbach iſt mit ſeinem Renn⸗Motorrad auf der Seckenheimer Landſtraße vor der Rhein-⸗Neckar⸗Halle tödlich verunglückt. Steinbach durchfuhr die Seckenheimer Landſtraße mit großer Geſchwindigkeit in Richtung Heidel⸗ berg. In gleicher Fahrtrichtung befand ſich vor ihm eine Zugmaſchine mit Anhänger, die links in die Straße nach der Rennwieſe einbog. Anſcheinend hat St. dieſe Rich⸗ tungsänderung zu ſpät bemerkt. Bei dem Verſuch, noch vor der Zugmaſchine durchzukommen, ſauſte er beim Ueberholen gegen den Straßenrand und zehn Meter weiter gegen einen Baum, der vollſtändig entwurzelt wurde. Der Motorradlen⸗ ker wurde durch die Wucht des Anpralls etwa 20 Meter weiter auf das Pflaſter geſchleudert, wo er tot liegen blieb. Das Motorrad brannte vollſtändig aus. Steinbach hatte erſt kürzlich auf der Rückfahrt von der Berliner Automobil⸗Ausſtellung bei a d einen leichteren Autounfall erlitten. Er war zuletzt bei der Auto⸗ Union verpflichtet und errang 1935 den Titel des deutſchen Motorradmeiſters. Als Fabrikfahrer für DW und NSU errang er im In⸗ und Ausland gleichfalls große Erfolge. Betrunken am Steuer. Nachts fuhr ein betrunkener Perſonenkraftwagenführer auf der Mannheimer Straße in Käfertal einen Radfahrer an und verletzte ihn derart, daß er in das Städt. Krankenhaus gebracht werden mußte. Dem verantwortungsloſen Fahrer wurde der Führerſchein zwecks Entziehung abgenommen. Bei weiteren fünf Verkehrsunfäl⸗ len wurden ſechs Perſonen verletzt und drei Fahrzeuge be⸗ ſchädigt.— Bei der Verkehrsüberwachung wurden wegen ver⸗ ſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung 26 Perſonen angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt. An 20 Kraftfahrzeugführer, deren Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen, wurden rote Vorfahrksſcheine ausgehändigt. U Auszeichnung für treue Arbeit. Der badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat das Gefolgſchaftsmitglied der Firma Heinrich Lanz AG. Mannheim, Stephan Lepp, wohn⸗ haft in Heidelberg⸗Wieblingen, mit dem Ehrendiplom für 40jährige treue Arbeit ausgezeichnet. Komponiſten Otto Siegl. 3. Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſil. Die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet am Sonntag, den 14. März, ein Orcheſter⸗ konzert mit moderner Muſik im Harmon eſgal. Zur Auf⸗ führung gelangen Werke zweier Mannheimer Tonſetzer und zwar das Divertimento für großes Orcheſter von Friedrich Eckart, Lehrer an der Hochſchule für Muſik, ſowie ein Variationenwerk von Sigfrid Franz aus der Kompoſitionsklaſſe Peterſen. Den Abſchluß bildet die „Kleine Unterhaltungsmufik“ des bekannten Köllner Kom⸗ poniſten Otto Siegl. Sämtliche Werke erklingen zum erſten Mal. Die Ausführung liegt in den Händen des Hochſchulorcheſters unter Leitung von Dixektor Rasberger. Der rege Kartenverkauf beweiſt das Intereſſe an der Veranſtaltung. Karten in allen Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3. — Gültige Krankenſcheine. An mehreren Stellen und insbeſondere auf dem flachen Lande iſt mehrfach die Frage aufgetaucht, ob ein vom Arbeitgeber ausgeſtellter Kranken⸗ ſchein eine genügende Grundlage für die Inanſpruchnahme des Kaſſenarztes auch dann ſei, wenn der Krankenſchein eine Gebührenmarke oder einen Vermerk über die Befrei⸗ ung nicht trägt. Wie der Stellvertreter des Reichsärztefüh⸗ rers für die Kaſſenärztliche Vereinigung Deutſchlands mit⸗ teilt, hat der Reichsarbeitsminiſter dieſe Frage verneint, und feſtgeſtellt, daß ein gültiger Krankenſchein nur vorliegt, wenn er die Entrichtung der Gebühr oder die Befreiung von ihr ausweiſt. Unter dieſen Umſtänden könne der Kaſ⸗ ſenarzt einen Krankenſchein, bei dem die Gebührenmarke fehlt, nicht annehmen. — Jetzt müſſen Bäume angepflanzt werden. Im Mäc iſt die geeignetſte Zeit für das Anpflanzen junger Bäume: denn ſie wachſen im Frühjahr— und das gilt auch für kalte und naſſe Lagen— viel beſſer an als im Herbſt. Auch die Zeit zur Anpflanzung der Beerenſträucher iſt nun ge⸗ kommen. N 5 8 10082 Wohnungen im Jahre 1936 in Baden Nach den vorläufigen amtlichen Ergebniſſen über die Bau⸗ tätigkeit im Jahre 1936 wurden im Deutſchen Reich insge⸗ ſamt 376 900 Bauerlaubniſſe für Wohnungen einſchließlich Umbauten erteilt. Die Zahl der Bauvollendungen wurde mit 294574 ermittelt. Der Umfang der Bautätigkeit weiſt unter den einzelnen Gebietsteilen des Reiches ſehr bedeutende Anterſchiede auf, ſowohl was die Bauerlaubniſſe als auch die Bauvollendungen anbetrifft. Während in Anhalt auf 1000 der Bevölkerung 11,2 Bauerlaubniſſe entfielen, waren in Nie⸗ derſchleſien nur 4,1. In Baden wurden im Jahre 1936 insgeſamt 12 293 Bauerlaubniſſe erteilt. Das bedeutet 5,1 Erlaubniſſe auf 1000 Einwohner, hiermit liegt Baden nur um ein geringes unter dem mit 5,7 errechneten Reichsdurchſchnitt. Die Zahl der Bauvollendungen wird mit 10 087 angegeben oder 4,2 auf 1000 der Bevölkerung. Der Reichsdurchſchnitt beträgt 4,5. Dieſe Zahlen ſind jedoch nach dem Bericht des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamtes nur als Mindeſtzahlen zu werten, da die Anfang 1936 eingeführte monatliche Berichterſtattung, die ſich bis in die kleinſten Gemeinden erſtreckt, ſich erſt allmäh⸗ lich einſpielen muß. Kennzeichnend für die große Förderung, die der nattonalſozialiſtiſche Staat dem Wohnungsbau an⸗ gedeihen läßt, iſt die Feſtſtellung, daß 39 v. H. aller dem Wohnungsmarkt zugeführten Wohnungen unter Verwendung öffentlicher Mittel entſtanden ſind. Von den badiſchen Landwirtſchaftsſchulen. Die 45 badiſchen Landwirtſchaftsſchulen welche über die Wintermonate die badiſche Landjugend für ihren landwirt⸗ ſchaftlichen Beruf vorbereiten, wurden in dieſem Winterhalb⸗ jahr 1936⸗37 von 2892 Schülern und Schülerinnen beſucht. Gemeſſen an den Beſucherziffern anderer deutſcher Gebiete darf Baden mit Genugtuung auf dieſe verhältnismäßig umfangreiche Erfaſſung des ländlichen Nachwuchſes blicken. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat der Landwirtſchaftsför⸗ derung auch auf dieſem Gebiete weitgehende Anterſtützung zukommen laſſen. Seit der Machtergreifung ſind in Baden 15 neue Landwirtſchaftsſchulen errichtet worden. Der Natio⸗ nalſozialismus hat zu dieſer Leiſtung nur vier Jahre ge⸗ braucht. Die vorhergehenden Regierungen benötigten 87 Jahre zur Errichtung der übrigen 30 Schulen. Mit ſämtlichen Schulen ſind in den letzten Jahren Wirtſchaftsberatungsſtel⸗ len des Reichsnährſtandes verbunden worden, die mit dazu beitragen, im Kampf um die deutſche Nahrungsfreiheit dem badiſchen Landvolk tatkräftig beizuſtehen. Im Jahre 1932⸗33 wurden die Schulen von 1288 Schülern und Schülerinnen beſucht. Es iſt alſo ſeit der Machtübernahme ein Anſteigen der Beſucherziffern um 130 Prozent zu verzeichnen. Im weſentlichen iſt dieſer Auftrieb der im Jahre 1933 verord⸗ neten, vom Reichsnährſtand angeregten Fachſchulpflicht, aber auch einer weſentlich größeren Aufgeſchloſſenheit unſeres Land⸗ volks zu verdanken. Durch Schulpflicht gelingt es zunächſt allen denjenigen Bauern⸗ und Landwirtsſöhnen eine gedie⸗ gene Fachſchulbildung zu vermitteln, die einmal den elterlichen Betrieb übernehmen müſſen. 5 Günſtige Entwicklung des Arbeitseinſatzes im Februar. Nach dem Bericht der Keichsanſtalt für Arbeitsvermikt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung ſetzte krotz der überwie⸗ gend noch ungünſtigen Witterung im Monat Februar be⸗ reits der Umſchwung dom winterlichen höhepunkt der Ar⸗ beitslofigteit zur beginnenden Frühjahrsenkwicklung kräftig ein. Die Zahl der Arbeitsloſen nahm nach den Berichten der Arbeitsümter um 243 000 ab und erreichte den Stand von 1611 000. Im Vergleich zu Ende Jebruar 1936 hak ſich die Arbeitsloſenziffer um 904 000 verminderk. Die Entlaſtung vollzog ſich hauptſächlich in den Saiſon⸗ Außenberufen. Unter ihnen nahm das Baugewerbe eine beherrſchende Stellung ein. Durch die Rückkehr in die unterbrochenen Außenarbeiten und zum Teil durch zuſätz⸗ lichen Arbeiterbedarf verminderte ſich die Zahl der arbeits⸗ loſen Baufach⸗ und Bauhilfsarbeiter um 122 000. Erhebli⸗ chen Anteil an dem Rückgang der Arbeitsloſigkeit hatte fer⸗ ner mit dem Eintritt milderer Witterung, namentlich in den weſtlichen Bezirken, das Verkehrsgewerbe und die Induſtrie der Steine und Erden. Rund 50 000 un⸗ gelernte Arbeiter(ohne Bauhilfsarbeiter) kamen in ver⸗ ſchiedenen Beſchäftigungen, beſonders in Außenarbeiten, unter. Die Landwirkſchaft beſorgte ſich frühzeitig für die Vorbereitungen zur Frühjahrsbeſtellung Arbeitskräfte. Aber auch eine Reihe der mehr konjunkturabhängigen Be⸗ rufe trug zu der Entlaſtung im Arbeitseinſatz erheblich bei, ſo z. B. das Bekleidungsgewerbe, das der Früh⸗ jahrsſaiſon entgegengeht, das Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe in den für die Bautätigkeit wichtigeren Berufszweigen, die weiterhin vollbeſchäftigte Metall⸗ und Maſchineninduſtrie, der Bergbau und das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe. In gebietlicher Hinſicht waren die Landesarbeits⸗ amtsbezirke Brandenburg(minus 44 000), Mitteldeutſchland (minus 37 000), Nordmark(minus 33 000), Niederſachſen (minus 30 000) und Sachſen(minus 26 000) für Arbeits⸗ kräfte beſonders aufnahmefähig. Die Zahl der von der Reichsanſtalt unter ⸗ ſtützten Arbeitsloſen hat um 91 000 auf rund 1 068 000, die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbslo⸗ ſen um 11000 abgenommen und beträgt nur mehr 167 000. In Notſtandsarbeiten waren nur 65 000 Arbeits⸗ kräfte gegenüber 163 000 im Vorjahr untergebracht. — Zunahme des Lungenkrebſes. Der Lungenkrebs nimmt ſeit etwa anderthalb Jahrzehnten auffallend zu und hat ſeit rund 14 Jahren die dreifache Höhe erreicht. Dabei ſtehen in der Häufigkeit die Großſtädte Sachſens voran, während in Oſtpreußen das geringſte Verbreitungsgebiet dieſer Krankheit iſt. Man hat die verſchiedenſten Urſachen, ſo die Auspuffgaſe der Automobile, die zunehmende Verwendung von Rohölmotoren, die Straßenaſphaltierung und auch die großen mit Lungenerkrankungen einhergehenden Grippeepidemien für die Zunahme des Lungenkrebſes ver⸗ antwortlich gemacht, ohne bis heute eine einwandfreie Er⸗ klärung für die Zunahme diefer Erkrankung aufgefunden zu haben. Am 200 Millionen erhöht! Die Zeichnungen auf die gegenwärtig aufliegenden 4005 Millionen Mark der 4 5prozentigen Reichsſchatzanweiſunger— gehen bei den Zeichnungsſtellen in ſehr befriedigender Weiſe ein. Es macht ſich namentlich ein Verlangen nach feſten Zu⸗ ſagen in großem Umfange geltend, insbeſondere zeigt ſich in den Kreiſen der kleineren Zeichner dafür ein lebhaftes Intereſſe. Um den zahlreichen Wünſchen auf feſte Ueberlaſſung von Anleiheſtücken nachkommen zu können, hat ſich das Reich auf Wunſch des Keichsanleihekonſortiums eniſchloſſen, wei⸗ tere 200 Millionen Mark der gleichen Schatzanweiſungen durch das erwähnte Konſortium zur Befriedigung des auf⸗ getretenen ſtarken Anlagebedarfes zu begeben. Die bekann⸗ ten Zeichnungsſtellen ſind damit in die Lage verſetzt, weitere Zeichnungen zu den bekanntgegebenen Bedingungen wäh⸗ rend der urſprünglich vorgeſehenen Zeichnungsfriſt, das heißt bis zum 18. März, enkgegenzunehmen. Von dem urſprünglichen Geſamtbetrag der Emiſſion von 500 Millionen Mark ſind bekanntlich 100 Millionen Mark vorweg feſt gezeichnet worden. Insgeſamt beläuft ſich die neue Anleihe ſomit jetzt auf 700 Millionen Mark. Achtung! Luftſchutzſchule! Heute Vortrag über Laienhilfe(Dr. Schulz). Die⸗ jenigen, die dieſen Abend nachzuholen haben, müſſen dies⸗ mal erſcheinen, ſonſt kann ihnen der Beſuch eines Kurſus micht beſtätigt werden. J. A.: Hörner. —— Kd ⸗Sonderzug nach Stuttgart am 21. März 1937. Der Ortswart der NS⸗-⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ nimmt heute abend auf der Geſchäftsſtelle, Frei⸗ burgerſtraße 2, Anmeldungen für den Sonderzug zum Fußball⸗Länderſpiel an. Fahrpreis 3,10 RM. Eintritts⸗ karten von 1.10 RM. an. Dieſe ſtehen nur in be⸗ ſchränkler Anzahl zur Verfügung. Wer Beſtellungen auf Fahrkarten bringt, wird bei der Verteilung der Eintritts⸗ karten bevorzugt. Wer ſich entſchließt, am 21. März die ſchöne Stadt Stuttgart zu beſichtigen(ohne das Stadion zu beſuchen), leiſtet den Fußballanhänge en einen wertvollen Dienſt; denn je mehr Fahrkarten beſtellt wer⸗ den, deſto mehr Eintrittskarten ſtehen zur Verfügung. Zeitſchriften und Bücher. Le Traducteur, franzöſiſch⸗deutſches Sprachlehr⸗ und Unterhaltungsblatt. Nach wie vor ſei die anregende Art. ſich in der franzöfiſchen Sprache mit Hilfe dieſes Blattes zu üben und zu vervollkommnen, beſtens empfohlen. Probeheft koſtenlos durch den Verlag des Traducteur in La Chaur⸗de⸗Fonds(Schweiz) oder durch die Aus⸗ lieferungsſtelle für Deutſchland: F. E. Fiſcher, Kurze Straße 8, Leipzig C 1. Friſch Heute von der See! friſchgebrannten Kabliau Filet d pon Kabliau dearg Röler. empfiehlt gal. Wirthwen 2 Zimmer Tablonn. glänzt sehr rasch u. Schützt das Leder C. Für den Eintopf-Sonntag empfehle: Sauerkraut ½ Kilo 12 Pfg. Salzbohnen, abgebrüht ½ Kilo 22 Pfg. Erbſen, geſchälte ½ Kilo 26 u. 32 Pfg. Bohnen, weiße —7— Kilo 20 Pfg. Linſen ½ Kilo 36, 34, 30 u. 24 Pfg. Knorrs Eintopfgericht Würfel 10 Pfg. zu vermieten, ane Allo 85 erfragen in der eſchäftsſt d. Bl. für „ Bauhandwerker Schöne 11805 3 Immer vorgeschrieb. 1 städt. Muster) Und Küche zu haben auf 1. 4. od. 1. 5. in der n Druckerei des Kerzen und Ausputz hierzu. gengenbacherstrage 1] Neckar- Bote. Schnell verkauft, sehnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen Wütdige und schöne ſage dos Lebens sind die der Konfirmation u. 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März 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10900 Rot. 23884 8 Gewinne zu 5000 RM. 205480 247072 327761 2 Gewinne zu 3000 RM. 46069 5 22 Gewinne zu 2000 RM. 1839 59828 110780 118170 1552055 221023 221080 243439 289594 312232 874267 56 Gewinne zu Joo Rc. 33662 57829 75086 80965 85104 121148. 128758 144387 155827 168888 186977 187965 190407 200389 220649 230590 232742 234990 240289 254622 311451 329730 839613 347738 350451 351158 389163 380325 a 102 Gewinne 45 500 RM. 7912 14471 15121 15621 19044 24518 25537 41486 43276 51840 58827 73149 73385 93142 96731 112888 125244 126349 133704 141379 161214 164289 171811 189244 188104 191036 181313 193229 208075 214809 214831 216405 218412 242873 261040 261491 271658 283395 291240 296957 304514 327107 334134. 341963 349075 350164 351987 356214 371360 374884 384547 370 Gewinne d 300 NMI, 836 1353 4650 6803 7743 8526 11484 12045 12404 13283 13995 15435 15487 18982 19237 19445 22372 24742 25437 25442 28557 27008 29769 31128 33009 34211 34728. 42659 43440 47540 48748 49431 49980 51696 57769 59588 60792 63775 67607 69487 71377 71805 74271 75831 75772 77888 78388 79706 81150 82018 82458 83793 84645 89287 89408 90982 9398 94159 96290 98193 98339 101890 102118 103169 104957 195374 110371 112306 112928 116571 117499 118788 119918 119888 120978 122152 123438 123995 125258 1288908 130597 131819 133843 137423 140167 144766 145632 148977 154058 161410 188379 187888 172837 179260 179724 178923 180002 180313 189689. 180 754 182341 1889839 187911 193281 193852 194988 200007 203880 204298 208882 206989 238832 240052 241016 244873 247345 253858 254331 258987 289184 282877 265607 285614 266937 269255 271828 272154 274249 278584 285203 289544 294633 2984 ö 900 310906 311149 811882 317012 317501 31 8 29931 328877 260032 383289 288793 357554 32192 9 37348 35 087 374889 375777 377370 380047 380 380860 352350 389276 390263 391837 392810 395058 388091 2 Gewinne zu 20000 RM. 203215 2 Gewinne zu 10000 Acht. 301718 14 Gewinne zu 3000 NM. 31598 67810 124421 176960 245634 321906 212332 218056 222105 222437 225522 231286 231416 232988 234175 280840 2852 81 305498 398332 392948 399 360042 388289 383 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 5000 RM. 184088 248871 21046 10 Gewinne zu 2000 NW.. 262644 271197 278090 382163 56 Gewinne zu 1000 RM. 2057 3578 30127 33921 37927 38288 108913 122646 128892 142834 2888 180588 183843 184712 185125. 203938 218718 233783 242880 2 285205 298008 803254 325664 328698 340059 348847 1 8835 a 3 62 Gewinne zu 500 RM. 5037 80985 85342 95918 127024 149315 162928 163005 188182 181527 1 79 198727 202220 202850 213372 226358 234980 259171 276325 282375 295021 305048 311468 316158 326341 331676 333072 3864246 366940 382842 397676 9 NW, 3013 15 9 18866 8899 18256 18989 68 499 28082 2809 3827 31874 7 36141 44887 46182 78 48221 48588 1578 849 e l 4 18405 58, 03798 165705 111515 113142 118489 5 80 4 25178 1848 2 8 166583 ö 179302 5855 181080 182780 2 87 09 92 386748 352347 393068 383577 3950174 385277 8869838 5 44888 J 15455 5 15805 4 18888 55 15 2787 98 2070 8142 9³ 384408 064 uu uo„usqfeig favckhe wog sa ai ozuugg“ Bur: pill nu 1e gg Jod eiae spa 8d zom 1016 dam uofezjes ⸗UueBebzue Hoaßlorz aun sonen zu ze eg pihple ggg unh ebenen ene en aeg znphpleb oöniz su! 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Jiu gung ul 10 lang oouuesg bund aba uelloipſes god s noc uv uegnvſch uennd ur oljo Hunzpzesego 4151014 pu 0 ehh sufel geijg gelech uleg bps usuug; nd usguec sn jdnvgazeqn ss un cinenegsbun ne ug! ue sv eee nech uv gecefac nad dige greg une pn Saulsbungas urg ue gun ufs our 100 Age a dhog duden ne pnjdun selozusuton u; ueugt uda naue duo uolgf neo role n emol eim ede unu 5 sel sudo sad peine gun zee 0 dane 10 nebungunlctuch usenet eau rang z Si 0 enb uigida gun W Ava aun inch ug geinea zb ute zs unn uogoljgeß jzog 10 ib enog üg ne nv“ sueſpozgeh kus use Sou 1 SI eee eee ee e een usbpjplob day ned 1d eigß usbpaze ns uebjog eg gun uellvlae nd hoa ueehgsplsch sed oiiembpz abu ig bianlun gun uolliaeg pie gchisich mene sn pi de ant ee Ueglae ng Ipomzsa usguvr ng zs ebigna eig muscle used ih uelsnbzegezu ug! 99 0 Sicæpiu zd ohh lerne on gun jppdes ug svn fuhren Secur een ee u epi zug sc unica uit u sp uelejneqv une ag ua tigt eipndig quvueiu qun uellvj nd uegofsnv nm and Sezauug Uefa ang ue en e nen arg en ee en ee e en ehe dani ac uellnu ne Guszoqzza pnagppozg) 5 Ude en Biaeipneu ud eig Teipilech auen gun usgilnezeqnuebeß usuolzecß uedluen! el Uebvazte chu 5e ene e benen nen ene Ueuellnaet zeutel ui ug! zom sv gun ue nezavöng⸗C ue uf i gur! ai ac ne oed neue segzezun Aan genung vag 121d v 5 usgebnepnane gie n. ade dil un kene 0g sklpnzdlng uenogsgen usekuvb Sed aplanqeg 8e gun ueumvlnd ei bag dag uenonfrol mg! iu uebog ueg oi sio od ug! ne on oinlaga aun Ang; use uv gap of jpuuses Gols Ahezleg zom uss 200 ppc zkchlo ug oog z „C Tec ulla uebunge sega dig ub heu pg „Uebe mebecteg un se oi Svachnea uon ne nog zuelehqiz zee un e gun usgeilnereg 1 nenne ng 211 pq an ener Lac sur gau e eue e aun upbsniz ueind ueufe Inv ei efllog uenvaneasſoch meng: u leer eee eech eee ee eee r dunn wee e ple ere de ee e aun dugog eng en eee ener backlog 18 hh ue ⸗uulcueblnv pid leid Gion ein Boasdunzltemezea o een ben eee wenne nee ee bee ee u ehr ue e ee dun nv zkunzch zufel ae eichn] Invadc uebunugzeunz suse qvb gun ae dub 08 „ee— e 03] dil 0 qvb uuvg duugz udunen en eg dg ze lochech aufe 5d ob siv Ae of e ur joue ou on engen 10 „big Ind ei ellpnnea— c ihpileang gun ira reuseg uv icenlnv pn eie r duenhvateg bund on hene e ol„usgeb abaog zug Ruurz nd— juzecß ufezg“ Inv bun pech ueuezunleguemumolne geagt sn op aaa den v „udien en een ee an cee ei e e. eee eng ung eig aid aun enge; ⸗pnang 01 sig uegfeig ne gun ufel ne bunu gun zap ul Piadlea J aach 80 gr Anu eee e e eee bene uebpbnea nd gun ufelfemenda ne schu Au Giada aavs zi e een ee e een een ne elegans ol reif pig cp Ava“— nus duegunlobusmumolnd jelſog med luv oute een pine zee ue e inet een ne ee; Male ain ip se dun neue Sebzevg ue un be 5010 fapsgpilnegc ze usehezleg usbogz ueg gun uapock uecpog dufem nel cgi“ geadeßd de bol„unobge piiqusbnzz usufeg lavg br— elfen olol gnu 608“ ö Inv 8 dgpne uobng usprejg ueuze] ug (ungen 8) * 0 gol gung ao ze Japcpragz qeg ssd ug ups 0 zv ma „9 10= u pi un? 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Nein, auch dieſes folgenſchwere Ereignis ſollte ihn nicht ſchwach und klein finden, er wollte es tragen wie ein Mann. Er erreichte zu ſpäter Abendſtunde Berlin und fuhr ſo⸗ gleich in ſein Hotel, wo er ſchon angemeldet war. Am nächſten Morgen machte Bernfried nach einer un⸗ ruhig verbrachten Nacht ſich auf, um ſich in das außerhalb Berlins gelegene Lazarett der gefangenen Ruſſen zu be⸗ geben. Der Oberſtabsarzt hatte ihm die Zeit, in der er ſich dort aufhielt, angegeben, und pünktlich traf er dort ein. Ein freundlicher älterer Herr in weißem Arztkittel empfing ihn: „Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen ſind, Herr Graf,“ ſagte er.„Wir hätten Sie, wenn hier nicht ſo ſeltſame Umſtände mitſprechen würden, nicht bemüht. Doch iſt uns eine Auflärung erwünſcht. Wollen Sie mir ſogleich in den Krankenſaal folgen, Herr Graf. Der Kranke iſt zwar eben wieder ohne Bewußtſein, doch hat er vorüber⸗ gehend lichte Augenblicke. Da er ſehr geſchont und vor je⸗ der Aufregung gehütet werden muß,— er hat einen ſchweren Lungenſchuß, ſo möchte ich Sie bitten, ihn vor⸗ läufig nur von weitem, ſo daß er Sie nicht bemerkt, anzu⸗ ſehen. Wenn es der verſchollene Graf von Cronegg, Ihr Freund, iſt, werden Sie ihn ſicherlich erkennen Herr Graf.“ „Ja, das werde ich.“ antwortete Bernfried feſt, und doch bebten ſeine Lippen und ſein Geſicht war kreidebleich. So ging er mit dem Arzt nach dem Krankenſaal. Als ſie ihn betraten kam ihnen eine Schweſter entgegen. „Was macht Klupatoff jetzt?“ fragte der Arzt. „Er ſcheint zu ſchlafen, Herr Oberſtabsarzt,“ antwortete die Schweſter,„wenigſtens liegt er mit geſchloſſenen Augen regungslos da.“ „Am ſo beſſer, ſo können Sie ihn genauer betrachten, Herr Graf.“ Bernfried nickte nur und ſchritt auf das Bett zu, das der Arzt ihm bezeichnete. Er meinte Blei an den Füßen zu haben, ſo daß er ſie kaum vorwärts bewegen konnte. „Hier iſt der Kranke,“ ſagte der Arzt leiſe. Er wies auf ein Bett. Bernfried ſah zunächſt nur einen dichten Nebel, der ſich vor ſeine Augen legte. Dann zwang er ſich mit aller Selbſt⸗ beherrſchung, mit feſtem Blick hinzuſehen. Da war es ihm plötzlich, als wenn etwas Schweres von ihm abglitte, als wenn ſich ſeine Bruſt mit neuem, friſchem Atem füllte. Dieſer Mann mit dem eingefallenen grauen Zügen, dem ſtruppigen, verwahrloſten Bart, dem wilden Haupthaar— das ſollte ſein ſchneidiger und blühender Freund, wie er noch beim Abſchied vor ihm geſtanden und ihm die Hand gedrückt hatte, ſein? Nimmermehr! „Nein, das iſt mein Freund Gert von Cronegg nicht,“ ſtieß er bleich und ſich ſelbſt noch unbewußt, welche Gefühle in dieſem Augenblick ſeine Bruſt durchkreuzten, hervor. Hatte er lauter geſprochen, als es in ſeiner Abſicht lag, oder war es der Klang ſeiner Stimme, die eine geheimnis⸗ volle Macht auf den Kranken ausübte und ihn aus ſeiner Bewußtloſigkeit und ſeinem Hindämmern erweckte? Er ſchlug plötzlich die Augen auf und blickte verſtört und doch wie ſuchend umher. Dann kam ein Aufſchrei über ſeine Lippen. „Bernfried!“ Dieſer war einen Augenblick wie erſtarrt, unfähig, nur ein Glied zu rühren und auch unfähig, zu begreifen! Im nächſten Augenblick ſtand er ſchon am Bett und hatte die Hand des Kranken ergriffen: „Gert, ſo biſt du es denn wirklich?— Gert— teurer Gert!“ Vergeſſen war, was zwiſchen ihm und dem Freunde ſtand, die Erſchütterung dieſes Wiederſehens war zu groß, um etwas anderes daneben aufkommen zu laſſen. Ueber Gerts abgemagerte, fieberglühende Züge zog ein glückliches Lächeln. „Ich wußte ja, daß du kommen würdeſt, Bernt,“ lallte er kaum verſtändlich und ſank gleich darauf wieder in ſei⸗ nen bewußtloſen Fieberzuſtand zurück. In tiefſter Seele erſchüttert, blieb Bernfried vor dem Bett ſtehen und ſchaute auf den Kranken herab. Da berührte die Hand des Arztes ſeinen Arm. „Kommen Sie, Herr Graf— unſere Abſicht iſt er⸗ reicht.“ 0 Widerſtandslos ließ Bernfried ſich herausführen( einen kleinen Raum, der wohl des Arztes Zimmer war „Er iſt es alſo doch!“ ſagte hier der Oberſtabsarzt, dem Gaſte einen Stuhl anbietend. Schwer ließ ſich Bernfried darauf niedergleiten. „Ja.— er iſt es,“ kam es dumpf und ſchwer über ſeine Lippen.„Ich hätte ihn nicht wiedererkannt, wenn er nicht die Augen aufgeſchlagen und nicht meinen Namen genannt hätte!“ Bernfried bedeckte ſein Geſicht mit der Hand und ein Stöhnen kam aus ſeiner Bruſt. „Aber jetzt ſind Sie Ihrer Sache ganz ſicher?“ fragte der Arzt, der die Erſchütterung des Graſen allein dem Um⸗ ſtande der großen Veränderung ſeines Freundes zuſchrieb. „Ganz ſicher,“ ſagte Bernfried nun wieder feſt und be⸗ herrſcht.„Aber was wird nun, Her Oberſtabsarzt?“ ſetzt er beſorgt hinzu,„mein Freund kann doch nicht länger hier als Gefangener bleiben.“ „Gewiß nicht,“ ſtimmte der Arzt zu.„Dazu aber brauchen wir Ihre Zeugenausſage, Herr Graf, denn Graf Cronegg beſitzt keinerlei Ausweiſe als jene Marke, die auf den Namen Klupatoff lautet. Wie das alles zuſammenhängt, wird er Ihnen ſpäter erklären, wenn er ſoweit hergeſtellt iſt.“ „Sie geben mir Hoffnung auf ſeine Wiederherſtellung?“ fragte Bernfried beklommen dazwiſchen. „Nach menſchlicher Vorausſicht, ſoweit die Heilung der Lunge normal verläuft und keine Verſchlimmerung hin⸗ zutritt, ja.“ gab ihm der Oberſtabsarzt zur Antwort.„Die Verwundung iſt zwar ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. Bei geeigneter Behandlung und Pflege wird er ſich, wenn auch langſam, erholen. Es kommt nur darauf an, ihn von hier ſo ſchnell wie möglich fortzuſchaffen. Wollen Sie heute mit mir auf das Generalkommando gehen, um die nötigen Schritte einzuleiten und ſich auch noch einige Tage bis zur Erfüllung der vorgeſchriebenen Förmlichkeiten in Berlin aufhalten, Herr Graf?“ „„Das iſt ſelbſtverſtändlich,“ antwortete Bernfried.„Ich möchte meinem Freunde jeden, auch den ſchwerſten Dienſt erweiſen. Beſtimmen Sie, wann wir gehen wollen.“ Die beiden Männer berieten noch die Einzelheiten, dar⸗ auf verabſchiedete ſich Bernfried. Wie gebrochen kam er in Berlin in ſeinem Hotel an und ging auf ſein Zimmer. Nun war es zur Wahrheit geworden. Gert, der auf ſo rätſelhafte Weiſe Verſchollene, war nach zwei Jahren zu⸗ rückgekehrt! Noch war das Anbegreifliche nicht geklärt, es wirkte faſt wie ein Wunder, aber es war Tatſache. Nun hieß es, ſich mit dieſer Tatſache abfinden und das erfor⸗ derte die ſtärkſten Seelen⸗ und Körperkräfte. Das Ereignis brachte drei Menſchen die ſchwerſte und bitterſte Lage, die je ein Menſch zu durchringen haben kann, es brachte Un⸗ heil und Zwieſpalt. Bernfried kämpfte einen harten Kampf mit ſich; er wollte ſich zwingen, Gerts Wiederkehr rein ſachlich zu betrachten, aber eine rechte Freude wollte in ihm nicht aufkommen. Immer trat das andere dazwiſchen, das ihm wie mit ſcharfen Meſſern ins Herz ſchnitt. Nicht an ſich ſelbſt wollte er dabei denken, ſondern zunächſt an Gert. Wie würde er es tragen, zu erfahren, daß ſeine Frau einen anderen, ſeinen beſten Freund, geheiratet hatte. Mußte es ihm nicht ans Lebensmark gehen, ihn tödlich treffen? Und dieſen Todesſtoß mußte er ſelbſt führen, kein anderer konnte ihm das ſchwere Geſtändnis abnehmen. Wohl war es einſtweilen noch hinausgeſchoben, denn der Arzt hatte geſagt, daß Gert vor jeglicher Aufregung be⸗ hütet werden müßte. Doch wenn der Kranke ihn in einer lichten Stunde nach Weib und Kind fragte, was ſollte und durfte er dann antworten? Dem Freunde ins Auge, das vielleicht in liebender Sehnſucht und Erwartung auf ihn gerichtet war, ſehen und lügen und heucheln müſſen, das ginge über menſchliche Kraft, und fortzugehen, ehe dieſe lichte Stunde kam, den Freund in der Gefahr, die ihn noch immer umſchwebte, allein laſſen, das brachte er nicht über ſich. Er fühlte vielmehr, daß es ſeine Pflicht war, auszu⸗ harren, daß er Gert nicht verlaſſen durfte, ehe alles zwiſchen ihnen klar war, und vor allem, daß er Armgard nicht eher wiederſehen durfte, bis er es mit freiem Gewiſſen tun konnte, 5(Fortſetzung folgt.) 2 „Echter Madeira“ Humoreske 19 4 von Georg Perſich Seit man Madeira im Rücken hatte, war Fietje ein anderer; und ſeit man über den Krebs hinweg war, konnte aus dem Jungen ſchon gar keiner mehr klug werden. Was ſollte nun erſt unter der Linie aus ihm werden? Denn bei dem Kapitän, dem Steuermann und der Mannſchaft ſtand es feſt, daß Fietjes verändertes Weſen eine Folge der Hitze ſei, und die Hitze würde mit jedem Breitengrade ſüdlicher noch zunehmen. Der Junge machte ſeine erſte große Fahrt. Bis dahin war er auf einem Fiſcherewer in der Nordſee herum⸗ geſchwommen, in kühlen nördlichen Breiten. Und in der Nordſee, im Kanal und in der Biscaya⸗See bis hinunter nach Madeira hatte ihm auch nichts gefehlt. Aber gleich hinter Madeira, als die heißen Winde aus Afrika herüberſtrichen, hatte er den Stich weggehabt. Er bekam blöde Augen, war immer halb im Schlaf und tat, was ihm befohlen wurde, langſam und ſchwerfällig, wie einer, dem alles zu viel iſt. Die Matroſen hatten es zuerſt bemerkt und hatten den Jungen in ihre Kur genommen, die mit den knifflichen Grundſätzen der modernen Heilkunſt nichts gemein hat, kein zeitraubendes, umſtändliches Getue liebt, ſondern auf gerade, ſchlichte Manier dem Leiden zuleibe geht, mit kräf⸗ tigen Püffen und häufigen Einreibungen mit gedrehtem und geteertem Hanf. Der Erfolg blieb in dieſem Fall aber zu ihrer Verwunderung aus. Dann hatte der Steuermann mit mildem Backenſtrei⸗ cheln eine Art Heilmagnetismus verſucht und dazu be⸗ ſchwörende Worte gemurmelt. Aber auch das hatte nichts gefruchtet. Und zuletzt war der Kapitän bemüht geweſen, den armen Fietje durch väterlichen Zuſpruch wieder auf den richtigen Kurs zurückzuführen. Aber der Junge hatte ganz ſtumpfſinnig zugehört und auf die Fragen ſo ſehr ver⸗ drehtes Zeug geantwortet, daß des Kapitäns Miene immer beſorgter geworden war. In dem runden Borſtenſchädel ſeines füngſten Untergebenen mußte ja eine böſe Wirt⸗ ſchaft herrſchen! Und er hatte ratlos darauf herabgeſehen, wie man wohl auf ein Uhrwerk ſieht, das aus unerklär⸗ licher Urſache nicht mehr in Gang zu bringen iſt. Nachher hatte er mit dem Steuermann überlegt, was in dieſer Sache zu tun ſei. Der Steuermann war der ehrlichen Meinung, der Junge würde bald ganz überſchnappen. Man müſſe bloß aufpaſſen, daß er nicht unverſehens über die Reeling ſpringe. 6 „Hören Sie doch von ſowas auf!“ rief der Kapitän erſchrocken.„Seine Mutter hat ihn mir auf die Seele ge⸗ bunden! Eine kreuzbrave Frau! And ich mache Sie da⸗ für verantwortlich, Steuermann, daß ſie ihren Jungen heil wiederkriegt.“ 5 „Dann muß ich ihn an die Leine nehmen“, erwiderte der Steuermann. „I wo, man muß ein wachſames Auge auf ihn haben, ohne daß er'ne Ahnung davon hat! Er wird ſonſt noch verbieſterter. Und auch die Leute ſollen aufpaſſen und nicht mit ihm ſchimpfen!“. 5 Als der Kapitän den Koch ſah, gebot er ihm, für den Fietje gut zu ſorgen. And nicht ſovfel Pökelfleiſch ſolle er ihm geben, weil das noch mehr erhitze, ſondern möglichſt ſalzloſe Koſt.“ 3% „Er hilft mich ja immer'n büſchen“, meinte der Koch, „und kriegt oft'in Happen, der nem Schiffsfungen von rechtswegen nicht zukommt. Er tut mir jetzt auch leid. weil er ſo maddelig iſt. 1 5 Herr Kaptein befehlen, werd ich ihn aber noch beſſer pflegen.“ 5„Aber auch nichts übertreiben, Thomſen! And dann müſſen Sie aus dem Jungen herauszuholen ſuchen, oh er Schmerzen hat und wo. Es kann ihm ja eine Krankheit in den Knochen ſtecken, gegen die man etwas anwenden kann. „Er hat's hier oben]!“ verſicherte auch Thomſen mit Aeberzeugung und klopfte ſich auf die Stirn. „Kann ſchon ſein!“ ſagte der Kapitän, entſchieden be⸗ ruhigter.„Iſt ja ſonſt en ſtrammer Burſche.“ Aber der Koch batts noch ein Anliegen. „Ich wollt' den Herrn Kaptein um etwas bitten“, be⸗ gann er und wurde rot vor Verlegenheit. „Na, was ſoll's denn?“ „Ach, es iſt morgen man bloß mein Geburtstag, und da es mein dreißigſter iſt, wollt' ich mich doch was merken laſſen. Und wenn wir da en büſchen luſtig werden— der Herr Kaptein verſtehen ſchon— dann—“ „Habe nichts dagegen“, erklärte der Kapitän.„Natür⸗ lich immer, wie's ſich gehört.“ Er hatte es ſogar gern, wenn die Leute fröhlich waren, chlug ihm doch auch ein Seemannsherz in der Bruſt, das eine Freude und ſeine Seligkeit haben wollte. Und er hatte am nächſten Tage ſeinen heimlichen Spaß daran, wie der Herr Koch Thomſen Geburtstag feierte, wie er würdevoll die Glückwünſche der Kameraden entgegen⸗ nahm und ſich zum Dank„etwas merken ließ“.. Eine halbe Monatsheuer koſtete ihn die Geſchichte mindeſtens. Die See war glatt, das Schiff lief in ruhiger Fahrt, da war der Dienſt leicht, und man konnte vergnügt ſein. Am luſtigſten wurde es aber doch erſt abends. Der Zimmermann ſpielte auf ſeiner Ziehharmonika, und bald wurde dazu geſungen und getanzt. And dann hielt einer eine Rede auf das Geburtstags⸗ kind, und Herr Thomſen antwortete in noch längerer Rede und drückte ſich ſo gebildet aus, daß er ſelbſt die größte Hochachtung vor ſich empfand. 55 Als er damit fertig war, winkte er Fietje heran, der ſclng dieſem feſtlichen Tage ſtill und bedrückt umher⸗ ich. „Komm mit mich“, flüſterte er verſchmitzt,„du ſollſt mich was tragen helfen.“ f 0 And Fietje folgte ihm in die Kambüſe. 9 Von dieſer führte eine nicht fedem bekannte Tür in eine kleine Vorratskammer, in der der Koch aufbewahrte, was er nicht notwendig im Handbereich haben mußte. In einer Ecke des winzigen Raumes ſtand eine große Biskuitkiſte. Der Koch hob den Deckel ab; ſie enthielt kein Gebäck, wohl aber einen rundlichen Gegenſtand, ein Fäßchen.. „Das wird den Jungens oben gefallen!“ meinte Thomſen und ſchnalzte mit der Zunge.„Hier, nimm das und halt's feſt! Es iſt man lütt, aber ſchwer. Ich trag die Gläſer, damit du mich keines davon kaputtſchmeißt mit deinen ungeſchickten Poten.“ 8 Auch mit einem kleinen Zapfhahn und einem Hammer verſah er ſich. ö l „So. nun hallo! Minſch, wie ſiehſt du heut man wieder aus! Nicht wie'n ordentlichen, fixen Schiffsjung, nein, wie'in Mächen, ſo ſchlappig und piepſig. Das muß anders werden mit dich!“ Der Anblick des Fäßchens erweckte bei der Mannſchaft die verwegenſten Hoffnungen. Der Koch war heute ſchon ſo freigebig geweſen, daß man nun noch eine ganz beſon⸗ ders großartige Aeußerung ſeiner Geburtstagsfreude er⸗ warten durfte.. i „Ja“, ſagte Thmoſen, ſich an der allgemeinen Span⸗ nung weidend.„da ſeid ihr wohl bannig neugierig, was ich hier habe. Das iſt auch was Feines! Echter Madeira! Den hab' ich in Funchal gekauft, weil ich doch ſchon an heute und an euch gedacht. Eſte vino fino! Gib mal her, ietje!“ 5 8 Aber der Fietje war heute von einer unglaublichen Taprigkeit. Und ſchwach und kraftlos ſchien er zu ſein. Man hatte plötzlich den Eindruck, daß ihm das Fäß⸗ chen zu ſchwer würde. Trotzdem hob er es noch höher. Zahlreiche kräftige Arme ſtreckten ſich unwillkürlich hilfsbereit aus. Doch es war ſchon zu ſpüt. Das Faß fiel, ſchlug hart unten auf, die dünnen Spanten zerbrachen——— 5 5 Thomſen warf ſich auf die Knie und wollte es wieder zuſammendrücken, um den koſtbaren Inhalt zu retten. Aber der ergoß ſich über ſeine Hände, über die Planken, wie ein munteres Bächlein. 8 Da gab er's auf. Nur einen Schluck wollte er haben, 0)