CC 7 8 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertas Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 n 37. Jahrgang Samstag, den 18. März 1987 Ni 61 Deuiſches Weſtpaktmemorandum Der Meinungsaustauſch über die Frage eines neuen Weſtpaktes. a Berlin, 12. März. Der Reichsminiſter des Auswärtigen Frhr. von Neu⸗ rath hat am Freitag dem britiſchen Botſchafter Sir Erice Phipps ein Memorandum über die Frage des Abſchluſſes eines neuen Weſtpaktes übergeben, das in Jortſetzung des bisherigen Meinungsaustauſches den Standpunkt der Reichsregierung zu den Vorſchlägen der anderen beteiligten Regierungen darlegt. Dies iſt im Einvernehmen mit der italieniſchen Regie⸗ rung erfolgt, die auch ihrerſeits am Freitag ein Memoran⸗ dum über die Frage des Weſtpaktes übermittelt hat. Auch Italien will Belgiens Sicherheit garantieren. Im Zuge des diplomatiſchen Meinungsaustauſches über einen Weſtpakt iſt die belgiſche Regierung im Verfolg der bekannten Note vom 12. Februar auch über den Standpunkt der italieniſchen Regierung unterrichtet worden. Die italie⸗ niſche Regierung hat die belgiſche Regierung wiſſen laſſen, daß ſie in der Frage der Sicherheit Belgiens den gleichen Standpunkt einnehme wie England, Frankreich und Deutſchland Gegen eingebildete Gefahren Gelegentlich des 50 jährigen Beſtehens der Kongo⸗Ge⸗ ſellſchaft hielt Miniſterpräſident van Zeeland nach einem Bericht aus Brüſfel eine in politiſchen Kreiſen 1 80 beachtete Rede, in der er mit einer bemerkenswerten ffenheit und Klarheft den von einer gewiſſen ropaganda immer wieder ausgeſtreuten Behauptungen, daß der Beſitz der Kongo Kolonie bedroht ſei, entgegentrat. Er er⸗ Härte, niemand bedrohe den Kongo. Man habe Deutſchland imperialiſtiſche Abſichten in dieſer Hinſicht nach⸗ geſagt. Zur Entkräftung dieſer Gerüchte wies der Miniſter⸗ präſident auf die eindeutigen Erklärungen hin, die Reichs⸗ miniſter Dr Goebbels vor einiger Zeit einem Vertreter der belhiſchen Zeitungs„Vingtieme Siecle“ abgegeben hat. Er zitierte die Erklärungen wörtlich und fügte hinzu, daß er von dieſen Ausführungen des Reichsminiſters Kenntnis genommen habe und daß für die belgiſche Regierung die Frage geregelt ſei. Im übrigen erinnerte der Miniſterprä⸗ dent auch an die amtlichen Erklärungen, die er im Fe⸗ ruar 1936 auf der Tribüne des Senats über die Unver⸗ letzlichkeit des belgiſchen Kolonialgebietes abgegeben hat. Deutſchlands Anſpruch auf Kolonien Der Meinungsſtreit in England geht weiter. London, 12. März. Das Oberhausmitglied Lord Allen of Hurt⸗ wood forderte im Verlauf einer Rede in Liverpool die Einleitung von Beſprechungen über die deutſche Kolonialfor⸗ derung. Die einzige Hoffnung auf den Frieden in Europa beſtehe darin, daß eine neue Einladung an Deutſchland ge⸗ richtet werde, ſich an den Beſprechungen über eine Neu⸗ regelung zu beteiligen. Dieſe Beſprechungen müßten von der Grundlage der völligen Gleichberechtigung ausgehen. Man müſſe zeigen, daß es möglich ſei, den Völkerbund von neuem aufzubauen und ſeine Mitgliederzahl in Europa zu vervollſtändigen, indem man die Aushandlung einer neuen Friedensregelung auf der Grundlage der Gerechtigkeit an⸗ biete. Den Standpunkt der Verſtändnisloſigkeit verfocht da⸗ gegen Lord Lloyd, der in der Univerſität Hull in einer öffentlichen Vorleſung über die Verteidi ung des Empire ſprach und dabei auch das Problem der Rückgabe der deut⸗ ſchen Kolonien anſchnitt. Er erklärte, es gebe in England Leute, die es nicht nur für fair hielten, Deutſchland ſeine Kolonien zurückzugeben, ſondern auch glaubten, daß das eine günſtige Stimmung in Deutſchland hervorrufen würde. Lord Lloyd behauptete 10 daß die Rückgabe von Kolonien auf Deutſchlands ohlergehen nicht den gering⸗ ſten Einfluß haben könnte In ſeinem Vortrag verſtieg ſich Lord Lloyd dann zu der Behauptung, daß Deutſchland frü⸗ her ein Kolonialreich mit Unterſtützung Englands aufge⸗ baut habe, ſofort aber gegen England zu intrigieren begon⸗ nen habe, als es ſtark geworden ſei. Ebenſo befaßte ſich der außenpolitiſche Ausſchuß kon⸗ ſervativer Unterhausabgeordneter mit der deutſchen Kolo⸗ nialforderung Die Abgeordneten, die der Sitzung beiwohn⸗ ten, gehörten in der Hauptſache zu der Gruppe, die eine Erwägung der deutſchen Forderung ablehnt. Der frühere Kolonialminiſter Amery teilte ſeine Anſichten hierzu mit. Künſtlerempfang beim Führer Berlin, 13. März. Der Führer und Reichskanzler gab am Freitag abend in ſeinem Hauſe den deutſchen Künſtlern einen Empfangsabend, an dem etwa 400 führende Perſönlichkeiten des S auſpiels, der Oper, des 5 des Konzerklebens, der Baukunſt, der bildenden Künſte und des deulſchen Schrifttums keilnah⸗ men. Mitglieder des Deutſchen Opernhauses verſchönten den Abend durch Vorführung von Teilen aus dem Ballekt„Tanz um die Welk“, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. r y e Am 14. März zum letzten Mal Einiopf „Oas letzte Opfer ſol das größte ſein⸗ Jeder handelt nach dieſer Parole Der 60. Geburtstag Dr. Fricks Die Glückwünſche des Führerkorps von Partei und Staat. Berlin, 12. März. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Wilhelm Frick, ſtand an ſeinem 60. Geburtstag im Mit⸗ telpunkt überaus zahlreicher Ehrungen. Als erſte ſprachen die Beamten des Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Miniſteriums des Innern bei einem Empfang im Reichspräſidentenpalais ihre Glückwünſche aus. Staatsſekretär Pfundtner überreichte dem Miniſter das Buch, das anläßlich des 60. Geburtstages des Miniſters über die geſamte Arbeit des Reichsinnenminiſteriums her⸗ ausgegeben worden iſt. Außerdem bat er den Miniſter, als ein Geſchenk ſeiner engeren Mitarbeiter eine Vaſe aus der alten Königlich⸗Preußiſchen Porzellanmanufaktur entgegen⸗ zunehmen. In ſeiner Eigenſchaft als Beauftragter des Reichsinnenminiſteriums für die Angelegenheiten des Sports und der 11. Olympiade überreichte er dem Reichsinnenmi⸗ niſter eine Prachtausgabe des Monumentalwerkes„Das Reichsſportfeld“. Sſchtlich bewegt dankte Reichsminiſter Dr. Frick ſeinem engſten Mitarbeiter, dem Staatsſekretär Pfundtner, und allen übrigen erſchienenen Herren des Reichsinnenminiſteriums und der deutſchen Polizei für ihre perſönliche Anteilnahme. Als Chef der deutſchen Polizei ſprach ſodann Reichsfüh⸗ rer SS Himmler dem Miniſter Dr. Frick ſeine Glück⸗ wünſche aus und überreichte ein Photoalbum, das die Tä⸗ tigkeit der geſamten Polizei in Photos darſtellt. Es ſprachen ferner Fachſchaftsleiter Sevecke, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und der Reichsarbeitsführer Hierl, der mit mehr als 30 Generalarbeitsführern und Oberſt⸗Ar⸗ beitsführern erſchienen war und dem Miniſter eine auf Per⸗ gament handgeſchriebene Chronik des Reichsarbeitsdienſtes in einer Holztruhe überreichte. Im weiteren Verlauf des Empfanges im Reichsprä⸗ fein erſchien der Stellvertreter des Führers, der einem langjährigen Kameraden Dr. Frick ein Originalge⸗ mälde von Leipold als Ehrengabe überreichte.— Die Glück⸗ wünſche der Reichshauptſtadt überbrachte Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert, der zugleich dem Reichs⸗ innenminiſter eine ſilberne Schale übergab. In der großen Zahl der führenden Perſönlichkeiten von Partei und Staat, die, zum Teil mit leſchmackvollen 5 binden, dem Reichsinnenminiſter ihre lückwünſche zum 50 Geburtstag ausſprachen, ſah man u. a. die Reichsminiſter Generalfeldmarſchall v. Blomberg, Dr. Goebbels, Freiherr v. Neurath, Ruſt, Darre, Dr. Frank, Graf Schwerin von Kroſigk, Seldte, Ohneſorge, die Reichsleiter Stabschef Lutze, Dr. Ley und General Ritter von Epp, zahlreiche Staats⸗ ſekretäre, die Reichsſtatthalter und Oberpräſidenten, faſt alle Gauleiter, ferner Korpsführer Hühnlein, Miniſterpräſident Siebert, den Stellvertreter des Reichsjugendführers Lauter⸗ bacher und Polizeipräſident Graf Helldorf. Auch der unga⸗ riſche Geſandte Döme Sztolay war unter den Gratulanten. Eine Abordnung der rheinpfälziſchen Bevölkerung über⸗ reichte in ihrer ſchmucken Tracht eine Probe edelſten Wei⸗ nes aus der Heimat des Reichsinnenminiſters. Eine beſon⸗ dere Ehrung ließ der Reichsbund der deutſchen eamten dem Beamtenminiſter Dr. Frick durch die Er⸗ nennung zum Ehrenmitglied zuteil werden. Der Reichswalter des Beamtenbundes, Hauptamtsleiter Neef, überreichte Reichsminiſter Dr. Frick in Anweſenheit von 50 Gauführern des Reichsbundes der deutſchen Beamten die Goldene Ehrennadel des Reichsbundes und ein Teeſervice aus der Staatlichen Porzellanmanufaktur. In ſeiner Dank⸗ anſprache legte Reichsminiſter Dr. Frick ein eindrucksvolles Bekenntnis zum deutſchen Berufsbeamtentum ab. Der Vor⸗ ſizende des Deutſchen Gemeindetages, Reichsleiter Fiehler, überbrachte eine Standbüſte des Schöpfers der Selbſtber⸗ waltung, des Freiherrn von und zum Stein. Er ſprach zu⸗ gleich auch als Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt der Be⸗ wegung Dr. Frick Wünſche für ſein Wohlergehen aus und 1 ein Bild aus der Städtiſchen Galerie in Mün⸗ en. Es folgte die Ueberreichung von 24 Ehrenbürger⸗ briefen durch die Oberbürgermeiſter der Gemeinden, die damit ihre enge Verbundenheit mit dem Reichsinnenmini⸗ ſter bekundeten, darunter Göttingen, Kaſſel, Kirn, Landau und Saarlautern. Die Freie Stadt Lübeck, die in 600 Jah⸗ ren nur 12 Ehrenbürgerbriefe verliehen hat, ſetzte mit der Verleihung des Ehrenbürgerbriefes an den Reichsminiſter leichzeitig den Schlußpunkt unter ihre Geſchichte als Freie anſeſtadl. Eine Reihe von Oberbürgermeiſtern überreichte dem Reichsminiſter geſchmackvolle Geſchenke in dem jewei⸗ ligen Charakter ihrer Landſchaft. In ſeiner Dankanſprache unterſtrich Dr. Frick noch einmal die Grundgedanken der Deutſchen Gemeindeordnung, die ſich bereits jetzt zum Se⸗ gen der deutſchen Gemeinden ausgewirkt hätten. Der Führer und Reichskanzler ſtattete am Freitagnach⸗ mittag dem Reichsminiſter Dr. Frick in ſeiner Wohnung einen Beſuch ab und verweilte in engſtem Kreis längere Zeit mit ſeinem alten Kämpfer. Er überreichte ihm mit ſeinen beſonderen Glückwünſchen zu ſeinem 60. Geburtstag ſein Buch mit einer Widmung, in der die jahrelange Kampfverbundenheit und Kameradſchaft mit ſeinem Partei⸗ genoſſen und Miniſter zum Ausdruck kommt. Gauleitertagung der NSDAP 5 Berlin, 13. März. In Berlin fand am Freitag, wie die NS mitteilt, eine Gauleitertagung der NSDAP unter dem Vorſitz des Stell⸗ vertreters des Führers ſtatt. Am Vormittag ſprachen Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und Oberregierungsrat Gutterer. Am Nachmittag erſchien der Führer auf der Tagung und ſprach in ge een e begeiſtert aufgenomme⸗ nen Ausführungen zu ſeinen alten Kampfgefährten. für das Hafenbecken Weſterplatte zuſtändigen die veraltete Wa Generalfeldmarſchall von Blomberg Zu ſeinem vierzigjährigen Militärdienſtjubilaum. Der Oberbefehlshaber der neuen deutſchen Wehrmacht, Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall Werner von Blomberg, begeht am ſeutigen 13. März das Jubiläum der 40jährigen Zugehörigkeit zum deutſchen Heere Als Sohn eines Oberſtleutnants wurde er am 2. September 1878 in Stargard in Pommern geboren Einer ſeiner Vorfahren, Alexander von Blomberg, nahm als Adjutant des ruſſiſchen Generals von Tettenborn am Befreiungskriege gegen Na⸗ poleon teil und fiel bei einem Handſtreich auf das von den Franzoſen beſetzte Berlin als erſtes Opfer des deutſchen Freiheitskampfes am 20 Februar 1813. Werner von Blomberg erhielt ſeine Erziehung und erſte militäriſche Ausbildung im Kadettenkorps, trat 1897 als Leutnant in das Füſilierregiment Nr. 73 in Hannover ein, wurde nach ſiebenjähriger Tätigkeit bei der Truppe zur Kriegsakademie kommandiert und 1911 als Hauptmann in den Großen Generalſtab verſetzt. Bei Kriegsausbruch war er Kompaniechef in Metz. Im Weltkrieg, den er durchweg an der Weſtfront mitmachte, war Hauptmann von Blomberg zunächſt Generalſtabsoffizier bei der 19. Reſervediviſion. Im Sommer 1926 wurde er unter Beförderung zum Ma⸗ jor in den Generalſtab des 18. Armeekorps verſetzt, und im März 1917 trat er als 1. Generalſtabsoffizier zum Stabe der 7. Armee. Für ſeine hervorragenden Leiſtungen na⸗ mentlich in der letzten Dienſtſtellung wurde er im Sommer 1918 mit dem Orden Pour le merite ausgezeichnet. Für eine im Herbſt 1914 erlittene Verwundung erhielt er das Ver⸗ wundetenabzeichen. Nach dem Kriege folgte die entſagungsvolle Arbeit in der Reichswehr. Blomberg war 1919 in dem neuen Reichs⸗ wehrminiſterium tätig, wurde 1920 Chef des Generalſta⸗ bes der Brigade Döberitz und ein Jahr ſpäter Chef des Stabes der 5. Diviſion in Stuttgart. Anfang 1925 kam er als Chef der Heeresausbildungsabteilung wiederum ins Reichswehrminiſterium nach Berlin zurück. Im gleichen Jahre wurde er zum Oberſt und im Jahre 1927 als Chef des Truppenamts zum Generalmajor befördert. Unter Er⸗ nennung zum Generalleutnant wurde er dann Kommandeur der 1. Diviſion und Befehlshaber im Wehrkreis 1(Kö⸗ nigsberg). Ausgedehnte Studienreiſen, u. a. nach Rußland, Oeſterreich, Ungarn und den Vereinigten Staaten, verſchaff⸗ ten ihm Enblicke in die Heereseinrichtungen anderer Län⸗ der. Auf Grund ſeiner vielſeitigen Tätigkeit war Blomberg beſonders geeignet, im Jahre 1932 als militäriſcher Sach⸗ verſtändiger der deutſchen Abordnung auf der Abrüſtungs⸗ konferenz in Genf den deutſchen Standpunkt zu vertreten. Mit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus wurde Blomberg unter gleichzeitiger Ernennung zum Ge⸗ neral der Infanterie am 30. Januar 1933 Reichswehrmini⸗ ſter und wurde noch im gleichen Jahre, am 30. Auguſt 1933, zum Generaloberſt befördert. Den Gipfel ſeiner glänzenden militäriſchen Laufbahn erreichte er mit ſeiner rnennung zum Generalfeldmarſchall, die am letzten Geburtstag des Führers und Reichskanzlers, am 30. April 1936, erſolgte. In der Beförderung zu dieſem höchſten militäriſchen Rana darf der Reichskriegsminiſter ein ſichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung für den von ihm geleiteten Wiederaufbau der deutſchen Wehrmacht erblicken. 2 Mißbrauch der Weſterplatte Danzig, 12. März. Der„Danziger Vorpoſten“ veröffentlicht Angaben über umfangreiche Waffentransporte, die im vergangenen Jahr in dem polniſchen Munitionshafen auf der Danziger Weſter⸗ platte für die ſpaniſchen Bolſchewiſten verladen worden eien. Ein Agent eines gaser ie Aufkaufkomites ſei nicht nur in dem polniſchen Hafen Gdingen tätig geweſen, ſondern man habe dieſen Agenten gelegentlich auch von Gdingen nach Danzig entſandt, um Munitionsverladungen auf der Weſter⸗ platte für die ſpaniſchen Bolſchewiſten zu organiſieren. Die ſtaatlichen polniſchen Kontrollſtellen hätten die finſteren Geſchäfte die⸗ ſer Waffenſchieber internationalen Kalibers nicht verhindert. Es folgt eine Liſte der Waffentransporte, die im ani en Munitionsbecken der Danziger Weſterplatte für die pant chen Bolſchewiſten verladen worden ſind. Als charakteriſtiſcher Fall ſei aus dieſer Liſte erwähnt, daß am 3. September 1936 der Dampfer„Azteka“ einlief, und zwar unter mexikaniſcher Flagge. Feſt ſteht, daß er vorher„Sebaſtian“ hieß, und ſpa⸗ niſcher Nationalität war. Er lud an der Weſterplatte 1200 Tonnen Kriegsmaterial. Die Kiſten wurden mit dem Auf⸗ bruck verſehen„Made in Mexiko“. Erſtmalig 9 85 dabei der ſonſt in Gdingen ſtationierte Agent und ſpaniſche Staats⸗ n de Joſe Sanz, deſſen Hintermänner in Paris ſit⸗ zen und der über erhebliche Barmittel verfügt. Am 9. Sep⸗ tember 1936 lief das Schiff aus, das 7 0 niemals ſeinen richtigen Beſtimmungsort erreichte, vielmehr am 2. Oktober an der ſpaniſchen Küſte in die Luft geſprengt wurde. Nach Aufzählung von neun weiteren Fällen aus der Zeit vom 10. a 50 bis 17. November bemerkt das Blatt:„Mit die⸗ em der Weſterplatte auf, anſcheinend, weil die hier abgefertigten Schiffe unter einem ſo ungünſtigen Stern ſtanden, daß faſt die Hälfte von ihnen vor der ſpaniſchen Küſte in die Lu ing Vom Dezember ab trat Gdingen allein für dieſe Waf⸗ ga als Handels⸗ und Umſchla 1255 auf. Die affentransaktionen waren ſo einträ 15 daß manches Schiff mit Verdienſt mehrmals ber ke urde, alſo noch während des Beladens ſeinen Beſitzer wechſelte. Es wurde in guten Deviſen 9 0 und es ſoll Intereſſenten geben, enbeſtände, die zum Teil unbrauch h ſe an den Mann bringen“ bar geworden ſind, auf dieſe Wei zeitpunkt hören die Verladungen von Kriegsgerät an e Appell des Reichsjugendführers Großkundgebung in der Hamburger Hanſeakenhalle. Mit einer großen Kundgebung in der Hamburger Han⸗ ſeatenhalle eröffnete der Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches, Reichsleiter Baldur von Schirach, die diesjährige Werbeaktion des Deutſchen Jungvolks, die alle Jungen und Mädel des Jahrgangs 1927 zum freiwilligen Eintritt in das Deutſche Jungvolk und die Jungmädelſchaften des BDM auffordert. „Solange es eine Menſchheit gibt,“ ſo führte der Reichs⸗ jugendführer u. a. aus,„gibt es ein Problem der menſch⸗ lichen Erziehung. Dieſes Erziehungsproblem iſt ſtets unge⸗ heuren Wandlungen unterworfen geweſen, ja eigentlich hat jede einzelne Epoche der Menſchheit dieſe Frage anders zu löſen verſucht als die ihr vorangegangene. Die HJ iſt ein ganz neues erzieheriſches Syſtem. Das, was unſere Jugend— gemeinſchaft ſo ſehr von allen unterſcheidet, was wir in anderen Ländern an Jugendorganiſationen beobachten kön⸗ nen, iſt, daß ſie nicht geſchaffen wurde von der älteren Ge⸗ neration als ein Mittel zur Erziehung der jüngeren, ſon⸗ dern daß an ihrem Ausgangspunkt ſtand der Wille der Jugend ſelbſt, dem Staat ihrer Sehnſucht zu dienen und aus freiwilliger Einſatzbereitſchaft dieſem Staat zum Durch⸗ bruch zu verhelfen. Deshalb iſt die HJ im Gegenſatz zu den Jugendorganiſationen anderer Länder nicht eine Gründung des Staates für die Jugend, ſondern ſie iſt eine Gründung der Jugend für den Staat. Die erzieheriſche Idee, die die Jugendbewegung Adolf Hitlers einſt in Marſch ſetzte, hat der Führer ſelbſt in klaſ⸗ ſiſcher Vollendung ausgedrückt in dem Satz:„Die Jugend hat ihren Staat für ſich, ſie ſteht den Erwachſenen mit einer geſchloſſenen Solidarität gegenüber,“ und er folgerte aus dieſer Erkenntnis jene anderen Maxime, die zum Pro⸗ gramm einer modernen deutſchen Nationalerziehung ge⸗ worden iſt. Jugend muß von Jugend geführk werden. „Dieſes Wort iſt vielleicht die revolutionärſte Theſe, die jemals auf erzieheriſchem Gebiet verkündet wurde.“ Man dürfe dieſen Satz, ſo führte Baldur von Schirach wei⸗ ter aus, nicht verſtehen als die Forderung, daß nun alle Sechzehnjährige zu Führern von großen Einheiten gemacht werden würden, ſondern man ſoll dieſes Wort in ſeiner innerſten Bedeutung und in ſeinem tiefſten Sinn begreifen. Das Durchſchnittsalter der Führerſchaft der HJ betrage heute in der höheren Führerſchaft über 30 Jahre. Meine Kameradinnen und Kameraden, ich bin in die⸗ ſen Tagen viel gefragt worden, warum ich denn nach dem Geſetz, das die Reichsregierung am 1. Dezember 1936 be⸗ ſchloſſen hat, eine große Werbeaktion für die nationalſozia⸗ liſtiſche Jugendbewegung einleite. Ich meine, es iſt nicht richtig, daß wir als Führer der Jugend, als die beauf⸗ tragten Mitarbeiter des Führers auf dem Gebiet der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Jugenderziehung uns auf ein Geſetz verlaſſen. Wir wollen unſere Aufgabe vielmehr darin ſehen, zwiſchen der Elternſchaft und uns, zwiſchen der Jugend und uns immer erneut ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, ein Vertrauensverhältnis, ohne das eine Jugendführung nicht beſtehen kann, ein Vertrauensverhältnis, ohne das jede erzieheriſche Arbeit fruchtlos und ausſichtslos erſcheint. Das Weſen der nationalſozialiſtiſchen Jugendorganiſation beruht auf der Tatſache, daß ſich in ihr aus freiwilligem Impuls die junge Generation zuſammenfand, daß aus freiwilligem Entſchluß auch die deulſchen Eltern dieſer Jugendbewegung ihre Zuſtimmung gaben und in ihrer Art durch ihr Ver⸗ trauen, durch ihre Unterſtützung und ihre Mitarbeit das Ihre taten, um dieſer Jugendbewegung zum Sieg zu ver⸗ helfen. Was hätte die nationalſozialiſtiſche Jugendorganiſation ohne dieſe deutſchen Eltern erreichen können, was wäre aus dieſer HJ geworden, wenn nicht hinter jedem Hitlerjungen und hinter jedem BDM⸗Mädel die Eltern geſtanden hätten, die an die Sache der Jugend unbeirrbar glaubten und ſich zu dieſer Sache bekannten? Wenn die Jugendbewegung für irgendetwas dankbar ſein muß, dann für dieſes ungeheuere Maß von Vertrauen, das ihr von den Eltern unſeres deut⸗ ſchen Volks entgegengebracht wurde.“ Der Jugendführer des Deutſchen Reiches würdigte ein⸗ gehend die großen Gemeinſchaftswerke der Hitlerjugend, vor allem den Reichsberufswettkampf als die einzigartige Aktion zur Berufserziehung der deutſchen Jugend und fer⸗ ner das Jugendherbergsweſen. Mit 1,8 Millionen Teil⸗ nehmern am Reichsberufswettkampf habe die Hitlerjugend auf dem Gebiet der Berufserziehung etwas Unvergängliches Fer Auf Grund dex Heimbeſchaffungsaktion der Hit⸗ erſugend ſeien in dieſem Jahre 4000 neue Heime gebaut worden. In allen Gauen Deutſchlands würden weitere Ju⸗ gendherbergen errichtet, die dem Ziel dienen ſollen, die deutſche Jugend mit den Schönheiten ihres Vaterlandes bekanntzumachen. Baldur von Schirach rief ſodann den neuen Jahrgang der deutſchen Jugend auf, ſich freiwillig einzuordnen in die große Jugendbewegung Adolf Hitlers. Er ſei feſt davon überzeugt, daß die geſamte deutſche Jugend dieſes Jahrgan⸗ ges dieſem Aufruf freiwillig und freudig Folge leiſten werde. Niemand ſei zu jung, um Deutſchland dienen zu können. Wer heute mit zehn Jahren in die Jugend Adolf Hitlers eintrete, der gewinne damit ein unerhörtes Erleb⸗ nis, das ihn bis an ſeine Lebensende begleiten werde. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches ſchloß unter langanhaltendem Beifall:„Meine lieben deutſchen Eltern! Denken Sie an das, was das Bekenntnis der geſamten jun⸗ gen Generation unſeres Volkes iſt: Wenn wir die Jugend zu Deutſchland führen, führen wir ſie auch zu Gott!“ politiſches Allerlei Berlin. Der Reichsverkehrsminiſter hat angeordnet, daß mit Wirkung vom 1. April 1937 ab das bisherige Reichs⸗ kommiſſariat für Seeſchiffvermeſſung ſeine frühere Bezeich⸗ nung„Reichsſchiffvermeſſungsamt“ wieder aufnimmt. London. Das engliſche Königspaar veranſtaltete einen Empfang für die am Hof von St. James beglaubigten Di⸗ lomaten, zu dem die Botſchafter und Geſandten der Län⸗ — mit ihren Stäben erſchienen waren, darunter Botſchaf⸗ ter von Ribbentrop. Anleihepropaganda in Frankreich Paris, 12. März. Die Zeichnung der erſten Tranche der franzöſiſchen Landesverteidigungsanleihe hat begonnen. Im Rundfunk wird auch weiterhin eine große Anleihepropa⸗ ganda entwickelt. Führende Perſönlichkeiten des politiſchen Lebens ſprechen in den nächſten Tagen über alle ſtaatlichen Sender, um zur Zeichnung aufzufordern. ö a Hinterlegungsweſen reichsrechklich geregelt. Nach dem Einführungsgeſetz zum Bürgerlichen Geſetz⸗ buch war das ee ee der Landesgeſetzgebun⸗ vorbehalten. Als Folge Dieser Regelung galten bis jetzt 1 berſchiedene Hinterlegungsordnungen im Reich. Dieſem Zu⸗ ſtand macht die auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Ju⸗ ſtiz Dr. Gürtner von der Reichsregierung am 10. März 1937 verabſchiedete Hinterlegungsordnung ein Ende, indem ſie das Hinterlegungsweſen für das ganze Reichsgebiet ein⸗ heitlich regelt. Als Hinterlegungsbehörden beſtimmt das Geſetz Hinterlegungsſtellen und Hinterlegungskaſſen und überträgt ihre Aufgaben den Amtsgerichten und den Kaſſen der Juſtizverwaltung Deutſche Wahlerfolge in Nordſchleswig. Die Gemeindewahlen in Nordſchleswig brachten den Deutſchen beachtliche Erfolge. Sie konnten überall ihre Stimmenzahl und teilweiſe auch die Anzahl ihrer Mandate erhöhen. In dem Städtchen Hoyer bei Tondern konnten die Deutſchen trotz der däniſch⸗ſozialdemokratiſchen Liſtenver⸗ bindung ihre Stimmenzahl gegenüber der vorigen Wahl mehr als die anderen Parteien erhöhen und wieder ſieben von elf Mandaten erringen Die Dänen erhielten drei, die Marxiſten ein Mandat. Die Zwiſchenfälle im belgiſchen Senat. Die ſchweren Zwiſchenfälle, die ſich anläßlich der An⸗ nahme der Regierungsvorlage zur Abänderung des Wahl⸗ rechts im belgiſchen Senat abgeſpielt haben, ſind nach der Sitzung durch Entſchuldigungen der Hauptbeteiligten in An⸗ weſenheit des Präſidiums des Senats beigelegt worden. Um in Zukunft ähnliche Szenen zu vermeiden, hat der Präſident des Senats den Rexiſten und den flämiſchen Nationaliſten andere Plätze angewieſen. Bis jetzt ſaßen die Senatoren beider Fraktionen in unmittelbarer Nähe der Marxiſten. Von der nächſten Sitzung ab werden ſie ihre Plätze auf der äußerſten Rechten einnehmen. Englands Notſtandsmaßnahmen Scharfe Debalte bei der Annahme der Regierungs⸗ entiſchließung im Unkerhaus. London, 13. März. Die Regierungsentſchließung, durch die eine Summe von zwei Millionen Pfund(rund 24 Millionen Mark) für die engliſchen Notſtandsgebiete bereitgeſtellt wird, wurde vom Unterhaus ohne Abſtimmung angenommen. Ein Aende⸗ rungsantrag der Labour⸗Party wurde mit 233 gegen 124 Stimmen abgelehnt. Im Mittelpunkt der Ausſprache ſtand eine bemerkens⸗ werte Rede von Lloyd George. Er griff die Regie⸗ rung aufs ſchärfſte an und erklärte, daß die Notſtandsmaß⸗ nahmen völlig ungenügend ſeien. Auf der einen Seite gebe die Regierung 1,5 Millfarden Pfund für die Rüſtungen aus, während ſie auf der anderen Seite kaum etwas tue, um die wichtigſte Front, nämlich die Heimatfront, zu ſtärken. Lloyd George wies in dieſem Zuſammenhang auf die deut⸗ ſche Ernährungspolitik und beſonders die deutſchen Unter⸗ ſtützungsmaßnahmen für die Landwirtſchaft hin. In Deutſch⸗ land, ſo erklärte er, lebten heute wieder zehn Millionen Menſchen auf dem Lande, während in England gegenwär⸗ tig nur noch eine Million in der Landwirtſchaft beſchäftigt lelenn. Angeſichts dieſer Lage ſei es unbedingt notwendig, Maßnahmen zur Wiederbelebung der engliſchen Landwirk⸗ ſchaft zu ergreifen. Neue finniſche Regierung. Helſinki, 13. März. Präſident Kallio hat den Generaldi⸗ rektor der Finniſchen Forſtverwaltung, Profeſſor E. Ca⸗ jander, mit der Regierungsneubildung beauftragt. Cajan⸗ der gehört der Demokratiſchen Fortſchrittspartei an, die im gegenwärtigen Reichstag nur über ſieben Sitze verfügt, und war ſchon zweimal, nämlich 1922 und 1924, Staats⸗ miniſter. Seine Miniſterliſte beſteht aus zwei Fortſchritt⸗ lern, je fünf Agrariern und Sozialdemokraten und einem parteiloſen Fachminiſter, im ganzen alſo aus 13 Miniſtern. Das Ringen um Guadalajara Erbitterter Widerſtand der Bolſchewiſten. Salamanca, 12. März. Der nationale Heeresbericht teilt mit:„An der Aſturien⸗ Front konnten die nationalen Truppen ihre Frontlinie vor⸗ ſchieben wobei der Gegner große Verluſte erlitt. An der Guadalajara⸗Front wurde der Widerſtand der Bolſchewiſten nach heftigem Gefecht gebrochen und ihre Linien überrannt. Legionärsſtreitkräfte beſetzten die Ortſchaft Triſueque, wäh⸗ rend der Gegner flüchtete Es wurde eine große Anzahl von Gefangenen gemacht. Im Nondabſchnitt der Guadalajara⸗ Front nahmen die nationalen Truppen außer der Ortſchaft Cogolludo die Dörfer Veguilla, Monaſterio und Membril⸗ lera ein. Der Gegner hatte viele Tote. An der Madrid ⸗Front brach ein Angriff der Bolſchewi⸗ ſtenhorden auf die Univerſitätsſtadt zuſammen. Der Gegner mußte ſich mit ſtarken Verluſten zurückziehen. An der Front der Südarmee verhinderten Stürme und Regengüſſe bedeutendere Kampfhandlungen. Verſchiedene Angriffe auf nationale Stellungen wurden abgewieſen. Ge⸗ fangene berichten, daß die Bolſchewiſten bei den letzten Ge⸗ aden an der Cordoba⸗Front über 1000 Mann Verluft atten.“ Nach einem ergänzenden Bericht liegt zwiſchen den in der Gegend von Guadalajara operierenden nationalen Truppen und den vorgeſchobenen Poſten bei Arganda im Südoſten von Madrid nur noch eine Entfernung von etwa 50 Kilo⸗ meter, die an der vollſtändigen n der ſpaniſchen Hauptſtadt noch fehlen. Eiſiger Sturm, Hage und Schnee beeinträchtigten indeſſen die Kampfhandlungen in erheblichem Maße, während: die völlig aufgeweichten Wege den Nachſchub faſt unmöglich machen. Waffenſchmuggel aus Frankreich hält an Paris, 12 März. Wie„Echo de Paris“ meldet, ſind am 5. März in Marſeille 10 000 für die ſpaniſchen Bolſchewiſten beſtimmte Piſtolen eingetroffen. Der ſpaniſche bolſchewiſti⸗ ſche Frachter„Ampurdan“ und zwei bolſchewiſtiſche ſpa⸗ niſche Segelſchiffe haben den Hafen von Marſeille am 7. März mit einer Ladung Lebensmittel und Kriegsmaterial an Bord verlaſſen. 20 aus England kommende Laſtkraftwa⸗ gen ſind in Cerbere eingetroffen. Sie warten auf einen gün⸗ ſtigen Augenblick, um über die Grenze zu den ſpaniſchen Bolſchewiſten fahren zu können. Sofia. Die bulgariſche Landesuniverſität wurde auf un⸗ beſtimmte Zeit geſchloſſen, weil linksgerichtete Studenten⸗ organiſationen einen Ausſchuß gebildet hatten, um das Wahlrecht für die Studentenſchaft“ zu erkämpfen; eine Proteſtkundgebung wurde durch berittene Polizei geſprengt. Neues aus aller Welt Pofſflugzeug verunglückt Berlin, 13. März. Das planmäßige Po tflugzeug des Dienſtes Deutſchland Südamerika 0 05 i auf dem Flug von Las Palmas nach Bathurſt befand, ver⸗ fehlte morgens aus bisher noch nicht geklärten Gründen bet dichtem Bodennebel den Landflugplatz Bathurſt. Allem An⸗ ſchein nach berührte die Maſchine unfreiwillig die Waſſer⸗ fläche des Gambia⸗Fluſſes oder das Ufergelände und wurde dabei zerſtört. Bei der ſofort eingeleiteten Suche wurde be⸗ reits faſt die geſamte Poſt geborgen, die mit dem planmäßi⸗ gen Poſtflugzeug nach Südamerika weitergeleitet wird. Es iſt damit zu rechnen, daß die Beſatzung, beſtehend aus Flug zeugführer Viereck, Funker Bickner und Funkermaſchinſ Rebentroſt, ſowie der an Bord befindliche 1. Offizier der „Oſtmark“, Hans Herrmann, bei dem Unfall ums Leben kamen. Landung am fahrenden Luftſchiff Inkereſſante verkehrskechniſche Verſuche. Berlin, 13. März. Im Anſchluß an die Probefahrt vor Beginn des dies⸗ jährigen Ueberſeedienſtes führte das Luftſchiff„Hinden⸗ burg! nach einer Mitteilung der Deutſchen Zeppelin⸗Ree⸗ derei noch eine beſondere Verſuchsfahrt aus. Zweck dieſer Fahrt war es, durch praktiſche Verſuche feſtzuſtellen, ob das von der amerikaniſchen Marine auf den Luftſchiffen„Akron“ und„Macon“ vor einigen Jahren für militäriſche Zwecke ſchon entwickelte Verfahren zum Landen eines Flugzeuges an einem in Fahrt befindlichen Luftſchiff ſich auch für die Zwecke der Verkehrsluftfahrt nutzbar machen ließe. Dieſes „Landen“ vollzieht ſich in der Weiſe, daß das von unten das Luftſchiff anfliegende Flugzeug ſich mittels beſonderer techniſcher Einrichtungen an einem am Luftſchiff befeſtig⸗ ten Segel einhängt. Die Verſuche waren auf Grund von Unterlagen, die die amerikaniſche Marine der Deutſchen Zeppelin⸗Reede⸗ rei in dankenswerter Weiſe überlaſſen hatte, vorbereitet und wurden vom Chef des Techniſchen Amts des Reichs⸗ luftfahrtminiſteriums, Oberſt Üdet, der an dieſem Problem großes Intereſſe nimmt, mit einem Focke⸗Wulf, Muſter Stieglitz, durchgeführt. Die mehrfachen Uebungen am Luft⸗ ſchiff ergaben einen vollen Erfolg im Sinne der prakti⸗ ſchen Durchführbarkeit und Anwendbarkeit für die ver⸗ kehrstechniſchen Ziele der deutſchen Luftfahrt. Die Deutſche Zeppelin⸗Reederei verfolgt damit den Zweck, Poſt und möglicherweiſe auch einzelne Fahrgäſte dem in Fahrt be⸗ findlichen Luftſchiff nachzubringen und in derſelben Weiſe abzuholen. Es wäre beiſpielsweiſe denkbar, daß ein auf der Reiſe von Deutſchland nach Nordamerika befindliches Luftſchiff über weſteuropäiſchen Großſtädten Poſt und Fahrgäſte an Bord nimmt, wodurch zeitraubende Zwiſchen⸗ landungen vermieden werden würden. Das Weichſelhochwaſſer Vorbeugende Maßnahmen in Dirſchau. Danzig, 13. März. Das Weichſelhochwaſſer beginnt nun⸗ mehr auch den Anterlauf des Stromes zu erreichen. In Dirſchau hat das Weichſelwaſſer die beiderſeitigen Dämme erreicht. Die Behörden haben bereits Vowereitungen für die Räumung der niedriger gelegenen Häuſer getroffen. Auf den Danziger Gebiet wirkte ſich das Hochwaſſer bisher nur in be⸗ grenztem Rahmen aus. An der Fähre Rothebude—Käſemarf ſind die beiderſeitigen Zufahrtsſtraßen in etwa 10 em Höhe überflutet. Es können trotzdem alle Fahrzeuge mit Aus⸗ nahme von Laſtkraftwagen mit Anhängern die Fähre er⸗ reichen. chen i 0 Zehn Kiſten Granaten ſpurlos verſchwunden. Paris, 13. März. Zwiſchen dem Güterbahnhof von Bor⸗ deaux und dem Güterbahnhof von Nantes ſind zehn Kiſten mit Granaten ſpurlos verſchwunden. Der Frachtbrief lan⸗ tete auf Lorient, wo die Granaten zu Schießverſuchen der Marine verwandt werden ſollten. Jedoch kam nur der Frachtbrief in Lorient an. Die Granaten haben nicht ein⸗ mal die Zwiſchenſtation von Nantes erreicht. Der Vorfall, der erſt jetzt bekannt wird. geht auf Anfang Februar zukück. Anſchläge auf zwei Pariſer Friſierläden. Paris, 13. März. Eine Höllenmaſchine fanden Polizeibeamte in einem Arbeilerviertel von Paris. Kurz darauf brach in einem anderen ſtark bevölkerten Stadtvier⸗ tel in einem Friſierſalon ein Prand aus, der aber ſchnel gelöſcht werden konnte. Die erſſe Unterſuchung ergab, daß es ſich um Brandſtiftung handelt. Die Tür des Friſierſalons war mit Benzin übergoſſen und angezündet worden. Feuer auf einem Gut.— 325 Schafe verbrannt. Trier, 12. März. Auf dem Friedrichshof nahe bei Trier brach ein Feuer aus, das beſonders in der Scheune, wo 20009 Zenkner Stroh und 500 Jentner heu lagerten, reiche Nah⸗ rung fand. 326 Schafe, die ebenfalls in der Scheune unker⸗ gebracht waren, ſind bis auf ein einziges Tier in den Flam⸗ men umgekommen. Auch ein Wohnhaus des Gutes brannte nieder, wodurch fünf Arbeikerfamilien obdachlos wurden. Die Salzkammergut⸗Lokalbahn fährt wieder. Wien, 12. März. Der Betrieb der Salzkammergut⸗Lokal⸗ bahn, der, wie erinnerlich, wegen finanzieller Schwierigkeiten Anfang Februar eingeſtellt werden mußte, wurde wieder auf⸗ genommen. Nach der Einſtellung verſuchte man zunächſe, einen Notdienſt mit Autobuſſen einzurichten, doch verſagte die⸗ ſer bei Beförderung größerer Warenmengen. Zur Wieder⸗ inbetriebſetzung der Bahn für ein halbes Jahr wurden durch den Staat 180 000 Schilling aufgebracht. Venedig eine Stunde überſchwemmt Gondelfahrten auf dem Markus⸗Platz.— Großer Schaden. Mailand, 12. März. Eine außergewöhnlich hohe Flut legte den Straßenverkehr in Venedig mittags vollſtändig lahm. Infolge des anhaltenden ſtarken Scirocco, der vos heftigen Regengüſſen begleitet war, wurden die Waſſermaf⸗ ſen der Lagune aufgeſtaut und überſchwemmten große Teile der Stadt. Auf dem Markus⸗Platz ſtand das Waſſer faßt einen Meter hoch, ſo daß die weite Fläche des Platzes m einen großen See verwandelt war, der bon den Gondeln be⸗ fahren wurd In vielen Geſchäften wurden durch die Ueber⸗ ſchwemmungen erhebliche Schäden verurſacht. Aus elektriſche Seſtüngen wurden beſchädigt, ſo daß die St eine Zeitlang ohne Strom blieb. Die Feuerwehr wurde zahlreichen Fällen zu Hilfe gerufen. Kurz nach Mitta das Waſſer mit auffallender Schnelligkeit zurück, u halb einer Stunde zeigte die Stadt wieder das normale r e ee Rr ear Badiſche Chronik 2 Weier b. Offenburg.(Zweimal Ehrenpaten⸗ ſchaft.) Bei dem 11. lebenden Kinde der Familie des Maſchinenwärters Karl Kiefer hat Miniſterpräſident Göring die Ehrenpatenſchaft übernommen und mit einem Glückwunſch⸗ ſchreiben ein Patengeſchenk überwieſen. Bei einem früher ge⸗ borenen Kind hat der Führer ſchon die Ehrenpatenſchaft über⸗ nommen. Ruſt b. Ettenheim.(Von einem Fohlen ge⸗ tötet.) Der 12jährige Sohn der Witwe Köbele wurde in der Löwenſtraße von einem einem Wanderzirkus gehörenden Fohlen ſo heftig in die Bruſt und Herzgegend getroffen, daß der Tod des Knaben auf der Stelle eintrat. St. Georgen i. Schw.(Die vorgetäuſchte Autopanne.) Von der Kriminalpolizei wurde ein 25jäh⸗ riger Burſche aus Schwenningen verhaftet, der in der Am⸗ gebung mehrere Leute dadurch hereingelegt hatte, daß er vor⸗ gab, er habe eine Autopanne erlitten und bat, ihm eine Geld⸗ ſumme vorzuſtrecken. Einen Handwerksmeiſter hatte er ſogar um 23 Uhr herausgeläutet, um ſeinen Schwindel zu verſuchen. Schuttertal.(Knecht unker Fuhrwerk gera⸗ ten.) Auf Zinken Regelsbach war der bei dem Land⸗ wirt Pfaff enſtete Knecht Hans Willmann mit Langholz⸗ fahren beſchäfligt. An einer etwas engen und ſteil abfallen⸗ den Wegſt e gegen den Berghang hin durch eine Mauer geſchützt iſt, drückte das eine Pferd gegen die Mauerſeite, wohei ſich der ſchon etwas betagte Knecht nicht mehr rechtzei⸗ tig in Sicherheit bringen konnte und unker den ſchweren Wa⸗ gen geworfen wurde. Er wurde lebensgefährlich verletzt ins Bezirkskrankenhaus Lahr verbracht. 2 S u.(Der tödliche Strom.) Der Alt⸗ eiſenhändler Röder, der beim Verladen auf dem Güterbahn⸗ hof mit einer elektriſchen Leitung in Berührung kam, iſt im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. 2 Sſsingen.(Jeuge der Eiszeit im Rhein⸗ tal) Bei den Verbreiterungsarbeiten an der neuen Rippolin⸗ gerſtraße wurde auch ein großer Gletſcherblock gefunden, der nun auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters Uttenthaler im Park des Scheffelrealgymmaſiums aufgeſtellt werden ſoll. Der Fund iſt inſofern für die Wiſſenſchaft nicht ohne Bedeu⸗ tung, als er aufs neue das früher beſtrittene Vorhandenſein von Gletſcherablagerungen auf der rechtsrheiniſchen Seite zwiſchen Laufenburg und Säckingen erhärtet und ſo ein neues Bild gibt von dem Umfang der einſtigen Vereiſung des Rheintales. Murg b. Säckingen. Drei Einbrüche in einer Nacht.) Hier wurden im Verlaufe einer Nacht nicht weni⸗ ger als drei Einbruchsdiebſtähle verübt. Die Diebe ſtiegen in ein Cafe, in das Gaſthaus„Zum Adler“ und in ein Fri⸗ ſeurgeſchäft ein und erbeuteten neben namhaften Geldbeträgen auch noch alle möglichen anderen Gegenſtände. (—) Ueberlingen.(Auf den Schienen tot auf⸗ gefunden.) Auf den Schienen der Bahnſtation Gras⸗ beuren wurde die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich bei dem Toten um den 24jährigen Kaſpar Klett aus Allmendshofen bei Donau⸗ eſchingen handelt. Er war zuletzt in Immenſtaad am Boden⸗ ſee wohnhaft und in den Dornierwerken beſchäftigt. Freiburg.(Der Jude und das ehrvergeſ⸗ e le M äbchen.) Der 48jährige ledige Kaufmann Mar Regenſteiner aus Laupheim, wohnhaft in Freiburg, ſetzte ſein vor Inkrafttreten der Nürnberger Geſetze mit einer 28jäh⸗ rigen Deutſchblütigen gehabtes„Freundſchaftsverhältnis“ auch mach Geſetzeskraft bis etwa Ende 1936 weiterhin fort. Es iſt in dieſem Falle geradezu ſkandalös, daß das deutſche Mäd⸗ chen die treibende Kraft zu den Beziehungen war, auch noch nach Inkrafttreten des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre, wie ſie es als Zeugin ſelbſt offen zugab. Der Angeklagte zwar iſt nicht der harmlos Verführte, als der er jetzt gerne gelten möchte. Nach dem Gutachten des gerichtsärztlichen Sachverſtändigen hat man es jedoch bei dem Angeklagten mit einem ſchlaffen, wirren, unſelbſtändigen, willensſchwachen Morphiniſten zu tun. Para⸗ graph 51 könne ihm jedoch nicht zugebilligt werden. Das Ge⸗ richt verurteilte Mar Regenſteiner zu acht Monaten Gefäng⸗ nis. Das Gericht verfehlte nicht, auch das Verhalten der deutſchen Frau ins gebührende Licht zu rücken. Ein Badener in Paläſtina ermordet. (S) Stodach. Aus Haifa in Paläſtina traf hier die Nachricht ein, daß der aus dem benachbarten Emmingen a. Agg gebürtige Jakob Specker in Acco ermordet aufge⸗ funden wurde. Die Unterſuchungen des deutſchen General⸗ konſulats in Jeruſalem haben ergeben, daß Specker, der im 61. Lebensjahre ſtand und unverheiratet war, in den Abend⸗ ſtunden auf dem Heimweg von einem Araber meuchlings erſchlagen wurde. Am anderen Morgen wurde der Tote im Straßengraben aufgefunden. Die Leiche wurde auf dem deutſchen Friedhof in Haifa beigeſetzt. Specker war im Jahre 1903 nach Paläſtina ausgewandert, wo er auf der Farm ſei⸗ nes Bruders tätig war. Im September 1914 kehrte er nach Deutſchland zurück und meldete ſich als. Freiwilliger. Im Jahre 1923 zog er dann wieder nach Haifa. 2 1 4 19 . DN 5— 5 8 2 2 8 172 W, f „Am Ende der Rechnung für ausgebeſſerte Waſſer⸗ ſchäden ſtand nämlich: 28 Mark. Mit dem Neckar⸗Boten würde er das geſpart haben. Tia— hätte er Zeitung geleſen! 1. Das war bitter!“ Konfirmation. Morgen Judicg werden in der hieſigen evangeliſchen Kirchengemeinde 75 Konfirmanden(40 Mädchen und 35 Knaben) konfirmiert. Für die nun aus der Schule zu Entlaſſenden geht das Spiel zu Ende, der Ernſt des Lebens tritt an deſſen Stelle. Der Konfirmationstag iſt deswegen wohl für die meiſten Konfirmanden eine Station auf dem Lebenswege, die bis in das ſpäte Alter hinein feſt in ihrem Gedächtnis haftet. Während dem feierlichen Gottesdienſt findet die Einſegnung ſtatt und die ganze Feierlichkeiten der Stunde bringt kieſe Einkehr. Dankbar müſſen ſie die Sorgen der Eltern um ihr Wohl anerken⸗ nen, wenn die mahnenden Worte des Geiſtlichen ihnen die Richtlinien für das fernere Leben geben. Nach der kirchlichen Feier wird im familiären Kreiſe der Tag feſtlich begangen. Verwandten und Belannten werden ſich einfinden und durch Geſchenke unſere Konfirmanden be⸗ ſonders erfreuen. 5 Fahnenverleihung. Am Montag, 15. März ds. Irs., findet auf dem Meßplatz die feierliche Fahnenverleihung an das J. Flak⸗Reg. 18 ſtatt. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim bittet die geſamte Bevölkerung, ihre Verbundenheit mit unſerer neu erſtandenen Wehr⸗ macht durch eine rege Teilnahme an dieſer Feier zu bekunden. g 3. Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik. Am Sonntag, den 14. März, findet im Harmonieſaal das 3. Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik ſtatt. Das große Hochſchulorcheſter unter Leitung von Direktor Rasberger wird ausſchließlich neue Muſik zur Widergabe bringen. Beſonderes Intereſſe erwecken Werke zweier ein⸗ heimiſcher Komponiſten und zwar ein Divertimento für großes Orcheſter von Dr. Friedrich Eckart, Lehrer an der Hochſchule für Muſik, ſowie ein Variationenwerk von Sigfrid Franz aus der Kompoſitionsklaſſe Wilhelm Peterſen. Den Ahſchluß des Abends bildet die heitere Anterhaltungsmuſik des Kölner Komponiſten Otto Siegl, eines der begabteſten Tonſetzer der jüngeren Generation. — Fronkkämpferkreaz als Symbol bei Gedächtnisſtät⸗ ten. Auf Grund des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbole hat der Reichspropagandaminiſter eine Art der Verwendung des Frontkämpferehrenkreuzes mit elektriſcher Beleuchtung für Gedächtnisſtätten und ⸗male als Maſſen⸗ artikel unterſagt. Gleichzeitig ſagt die Entſcheidung, daß die ſinnvolle Verwendung des vergrößerten Ehrenkreuzes ohne Beleuchtungsvorrichtung unter Beachtung der Vorſchriften über Urheberrecht und Denkmalſchug von der zuſtändigen Baupolizei von Fall zu Fall genehmigt werden könne. Ver⸗ boten wurde der Aufdruck des Hoheitszeichens und des Ha⸗ kenkreuzes auf einer Ausführung von Ahnenpäſſen ſowie 7 Herſtellung von Würfelzuckerpackungen mit Hakenkreuz⸗ hnen. Aus den Nachbarländern — Heilbronn. Kurz nach 20 Uhr ſtieß in der Frank⸗ furterſtraße ein Motorrad mit Sozius mit einem von Böckin⸗ gen herkommenden Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Mo⸗ torradfahrer Kar! Frank aus Böckingen erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach der Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus verſchied. Der Soziusfahrer kam mit leichteren Ver⸗ letzungen de N — him.(Schwerer Motorradunfall) 5 viſchen Zuffenhauſen und Kornweſtheim wollte ein Kraftradfahrer ein in Richtung Kornweſtheim fah⸗ rendes Pferdefuhrwerk in dem Augenblick überholen, als aus eutgegengeſetzter Richtung ein Laſtkraftwagen kam. Durch das ſcharfe Ausbiegen kam der Motorradfahrer ins Schleudern und ſtürzte. Er mußte im ſchwerverletzten Zuſtande in das Kreiskrankenhaus Ludwigsburg eingeliefert werden. — Gmünd.(Tödlicher Unfall im Steinbruch.) Bei Sprengarbeiten in einem Steinbruch zwiſchen Bettrin⸗ gen und Bargau verunglückte ein 28jähriger Arbeiter. Die infolge Unvorſichtigkeit vorzeitig explodierte Ladung riß dem jungen Mann einen Fuß und eine Hand ab. Der Tod trat auf der Stelle ein. 3 Eislingen, Kr. Göppingen.(Beim Spiel lebens⸗ gefährlich derletzt.) Der 10 jährige Sohn des Haupt⸗ lehrers Schwent überquerte beim Spiel mit anderen Kame⸗ raden die ſehr verkehrsreiche Stuttgarterſtraße, wobei er von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt wurde, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Zwei Probefahrten des„Hindenburg“. Frankfurt a. M. Das Luftſchiff„Hindenburg“, das zu einer Probefahrt geſtartet war, überflog eine Zeitlang Frankfurt am Main und wandte ſich dann der Bergſtraße zu, wo es eine Anzahl ſüdweſtdeutſcher Städte berührte. An Bord befanden ſich etwa 60 Perſonen, darunter Ver⸗ treter der Prüfungskommiſſion. Von dieſer Fahrt kehrte das Luftſchiff in den erſten Nachmittagsſtunden zurück und landete um 14.20 196 dem Flug- und Luftſchiffhafen Rhein-Main. Um 17.16 Uhr ſtarteke 83 0 00 00 zu einer zweiten Werkſtättenfahrt, die wiederum nach Süden über Darmſtadt und Heidelberg ging. Um 19.05 Uhr landete das Luftſchiff wieder in ſeinem Heimathafen. Trier.(mNotzucht mit Revolver) Ein 37jähriger Mann aus Wittlich ſprach bei einem in der Gilbertſtraße alleinwohnenden Mädchen vor und verübte an ihm unter Bedrohung mit einer Schußwaffe ein Sittlichkeitsverbrechen. Der Täter konnte in Trier noch am gleichen Tage feſtge⸗ nommen werden.. »Ularburg.(Junge Mutter tötete neugebo⸗ renes Kind) Vor dem Schwurgericht hatte ſich die le⸗ dige 21jährige Katharina Schmidt aus Hombergshauſen zu verantworten. Die Angeklagte war bei einem Bauer in He⸗ bel bei Fritzlar in Stellung und unterhielt dort Beziehungen zu einem jungen Mann, die nicht ohne Folgen blieben. Ihre Bemühungen, dieſe Folgen zu beſeitigen, waren ergebnis⸗ los. In einer Dezembernacht wurde das Mädchen plötzlich Mutter eines Kindes, ohne daß ihm jemand dabei behilflich geweſen wäre. Es verhinderte das Kind durch Umwicklung mit alter Wäſche am Schreien und ſteckte es unter die Bett⸗ decke. Eine im gleichen Zimmer ſchlafende Arbeitskameradin merkte von dem ganzen Vorgang nichts. Am andern Mor⸗ gen verſcharrte die Angeklagte die Kindesleiche im Haus⸗ garten und ging dann ihrer Arbeit nach. Die Tat des Mäd⸗ 5 kam bald ans Tageslicht. Es legte ein reumüttges Aus der Nachbarſchaft. Verkehrsverein Ilvesheim hat gut gearbeitet. In det Jahtesverſammlung des Verkehrsvereins konnte über erfolgreiche Arbeit im vergangenen Jahr berichtet werden Den Geſchäftsbericht erſtattelde Rat⸗ ſchreiher Fellerſtein. Seine Ausführungen hatten im we⸗ ſentlichen die Verwaltungsangelegenheften zum Gegen⸗ ſtand, während Bürgermeſſter Engel über die nach außen hi in Erſcheinung tretenden Veranſtaltungen berichtete. Das vor zwei Jahren teu eingeführte Inſelfeſt habe ſich trotz ungünſtigen Wetters als überraſchend guer An⸗ ziehungspunkt erwieſen. Die große Feſthalle bewährte ſich gleich hei ihrer Einweihung. Ihre Erſtellung iſt be⸗ deutend billiger gekommen als man annehmen fonnte⸗ Darüber gab der von J. Götz gegebene Kaſſenbericht genaue Auskunft. Bei 11 299 RM. Einnahmen ſtellten ſich die Ausgaben auf 10 960 RM., mithin hat der Verkehrsverein 339 RM. in der Kaſſe, immerhin ein Gtundſtock für das Jahr 1937. Bürgermeiſter Engel wurde einſtimmig— in geheimer Wahl— zum erſten Vorſitzenden des Verlehrsvereins Ilvesheim gewählt. Er beſtimmt die Mitglieder Vetter zum ſtellvertr. Vorſitzen⸗ den, Götz zum Rechner, Feuerſtein zum Schriftführer und die Vereinsführer als Beiſitzer. Das diesjährige Inſelfeſt findet am 13. Juni ſtatt. Im Laufe des Sommers wird auch eine Blumenſchau mit Preisverteilung durch⸗ geführt. Nach dem geſchäftlichen Teil der Verſammlung blieb man noch in froher Runde bejſammen und erfreute ſich an den Darbietungen von Joſef Offenbach, der drei luſtigen Sänger und der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Ladenburg. f Ladenburg. Beim Roſenhof ereignete ſich dadurch ein Verkehrsunfall, daß eine Mannheimer Zugmaſchine in den Graben geraten war und beim Zurückfahren auf die Straße von einem in Ladenburg wohnhaften Motorrad⸗ fahrer angefahren wurde, der wahrſcheinlich zu ſchnell gefahren iſt. Der Motorradfahrer und ſeine Begleiterin zogen ſich bei dem Sturz leichte Verletzungen zu.— In der„Roſe“ trafen ſich die ortsbeſten Teilnehmer am Reichsberufswettkampf mit den Mitgliedern des Ehren⸗ ausſchuſſes zu einem Kameradſchaftsabend, deſſen muſika⸗ liſchen Teil der Muſikverein beſtritt. Im Austragungsort Ladenburg, wo die Wettlampfteilnehmer auch aus den umliegenden Landgemeinden ſich zur Leiſtungsprüfung ſtellten, war durch gute organiſatoriſche Vorbereitung eine reibungsloſe Durchführung geſichert. Den Frauen und Männern, die durch ehrenamtliche Mitarbeit und ma⸗ terielle Opfer dazu beigetragen haben, dankte Orts⸗ obmann von der DAF. Es ſind 203 junge Leute von Gewerbes und Fortbildungsſchule Ladenburg zum beruf⸗ lichen Wettkampf angetreten, von denen die beſten nun auch noch au den ſportlichen Uebungen teilnehmen.— Die Ortsgr. Mannheim der Fachſchaft Schriftsteller in der Reichsſchrifttumskammer verbrachte hier einen Abend mit Ladenburger Schriftſtellern und Heimatſpielern.— An der Gewerbeſchule Ladenburg findet die Eantlaſſungsfeier heute Samstag ſtatt, an der Volksſchule am Donnerstag, 18. März, und an der Realſchule am Freitag, 19. März. Filmſchau Nach der prickelnden Cſardasfürſtin und dem roman⸗ tiſchen Zigeunerbaron überraſcht uns die Ufa mit ihrer neueſten Filmoperettenſchöpfung— Millöckers„Bettel⸗ student“. Es iſt ihr damit wirklich ein großer Wurf gelungen, denn die berühmte klaſſiſche Bühnenoperette wurde herrlicher denn je zuvor, berauſchend in der Pracht des Bildes, mitreißend in der Fülle von Tanz, Mufik, Humor und Romantik, von überkagenden Darſtellern ge⸗ ſpielt, für jeden Beſucher zum bleibenden Erlebnis. Der „Bettelſtudent“ iſt mit einem Wort das entzückende be⸗ ſchwingte Erlebnis ſpannender Konflikte, heiterer und romantiſcher Abenteuer und einer triumphalen Ausdrucks⸗ möglichkeit von Muſik, Lied und Tanz. Alles, was das menſchliche Herz beglücken und begeiſtern kann, drängt aus diefer wertvollen Ufa⸗Operette entgegen. Mit pracht⸗ voller Ausſtattung gelang dem Regiſſeur eine treffliche Schilderung der damaligen Zeit und des Milieus, in dem Glanz und Reichtum eine ſo große Rolle ſpielten. Mit klangvollen Namen wurde die Hauptrollen beſetzt. Die ſchöne Carola Höhn und Johannes Heeſters ſpie en das gefühlvolle Liebespaar Laura und Simon einzigartig ſchön und begeiſtern immer wieder durch ihre prächtigen Stimmen beim Vortrag der unvergeßlichen klaſſiſchen Operettenlieder. Niemand darf ſich dieſen Film ent⸗ gehen laſſen; er wird für jeden zum feſtlichen Ereignis. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Judika; Konfirmation. Kollekte für die bad. Bibelgeſellſchaft.) 9.30 Uhr Feſtgottesdienſt mit Einſegnung der Konfir⸗ manden. Pfarrer Fichtl. 2.30 Uhr Bücherausgabe. 5 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. Montag Nachmittag: Evang. Gemeindeſugend IIa. Montag Abend: Evang. Gemeindejugend 1 Dienstag Nachmittag: Evang. Gemeindejugend II b. Dienstag Abend: Nähabend des evang. Frauenbundes Dienstag Abend: Probe des Kirchenchors. i Mittwoch Abend 7.30 Uhr: Paſſionsandacht. Montag: 6 Ahr feierliches Hochamt. Goktesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Paſſionsſonutag. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht.. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Oſterkommunionn 8. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt N 9.40 Uhr kirchliche Schulentlaſſungsfeier, Hochamt Predigt und Kommunionfeier, Chreſtenlehre für die Jungmänner. 8 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Kreuzwegandacht. 8 5 7.30 Uhr Faſtenpredigt mit Segensandacht Feier der Ewigen Anbetung. 7 Ahr hl. Meſſe für die Erſtkomm 7.30—1 Uhr Belſtunden. 12.45 Uhr feierl. Schluß mit Tedeu Schmerzhafter Freitag Freitag: 7 Uhr Schülergottesd Tages farbe Gefänanis und 6 Wochen Haft. —— Geſtändnis ao. Das Gericht erkannte auf 3 Jahre 1 Monat Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Einſperren von Tauben. Rach§ 34 der Feldpolizeiordnung wird beſtraft, wer unbefugt Tauben während der Frühjahrs⸗Saatzeit fliegen läßt. Die Frühjahrsſaat hat bereits begonnen. Das Verbot gilt vom Zeitpunkt der Veröffentlichung bis 15. April 1937 einſchließlich. Mannheim, 8. März 1937. Der Oberbürgermeiſter. An die Gabholzberechtigten in Seckenheim, Die Loszettel des Bürgergab⸗ holzes für 1937 werden gegen Ent⸗ richtung des Holzmacherlohnes mit 6.50 Bm an die Bezugsberechtigten 8 oder deren mit ſchriftlicher Voll⸗ macht verſehenen Vertreter am Dienstag, den 16. März 1937 von 9—12 Uhr für die Buchſtaben AR und von 1 ½½ 4 Uhr für die Buchſtaben S2. im Rathaus in Seckenheim, Zimmer 6 ausgegeben Mit der Abfuhr darf erſt am 17. März 1937 begonnen werden. Von dieſem Tage an ſitzt das Holz auf Gefahr der Bezugs berechtigten. Das Befahren und Betreten der Kulturflächen bei der Abfuhr iſt verboten und wird beſtraft, des⸗ gleichen vorzeitiges Abfahren. Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung N. (Os lerg p ze ang I eheinberger. Seen ie Werden beglückt sein yon deg zchmocken, ſebendigen Modellen uns ere guck von der idedlen Paßform! 0 alle Jar die ganre Mi zeigen ſhnen gerne dle vielzaf 1 ge, dochmodutna Fröhſohrs · Aurvchlf Theodor Theurer Das Haus der guten Schuhe Zähringerstraße 69. Achtung, 50 csbrige! Sämtliche 1887 Geborene, hier anſäſſige Männer und Frauen treffen ſich heute Samstag Abend ½59 Uhr bei Kameradin Lenz im„Lamm“. Der Einberufer. „Zum Deutschen Hof“. Morgen Sonntag Abend von ½8 Uhr ab Janz Es ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtw. Verkauf. Am Montag, 15. März, vorm. 11 Ahr werden Raſtatterſtraße 13 1 Speiſezimmer, 2 vollſtändige Betten, 1 Wagen u. ſonſtige Gegenſtände verkauft. Anzuſehen von ½11 Uhr an. Berſammlungs⸗ Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Pferdeverſicherungsverein Mhm.⸗Seckenheim. Heute Samstag, den 13. März, abends 8 Ahr, findet in der„Roſe“ unſere Heneral versammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Wir bitten die Mitglieder um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag finden folgende Spfele ſtatt: In Friedrichsfeld: 5 9.30 Uhr A. H.⸗Mannſchaft. In Seckenheim: 5 1 Uhr B⸗Jugend— Rheinau g 2.30 Uhr Gem. ⸗Jugend Friedrichsfeld 1 Uhr Jungliga— Edingen In Rheinau:. 1.15 Uhr 2. Mannſchaft; 3 Uhr 1. Mannſchaft Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Die Spielleitung. Turnverein 98, e. V., Mhm.⸗Seckenheim (Handball⸗Abteilung.) Morgen Sonntag Handballverbandsſpiel Tv. Rot 1— Tv. 1898 Seckenheim! Abfahrt per Omnibus 1.30 Uhr an der Turnhalle. Fahrpreis 1.60 RM. Der Leiter. Ein eigenes Heim auf eigener Scholle ist eines der schönsten Ziele. Durch zähes Sparen läßt es sick erreichen. Nur sofort muſ man damit beginnen, denn jede neue Einlage und jede Zinsen- Gutschrift bringt Dich dem Ziele näher. Eper Ländlicher Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H., Mannheim-Seckenheim Bank und Sparkasse— Gegr. 1881. Für den Feſttag lempfehle mein Mai, fü Nin, Speise f eis. il ab: Frau Anna Volz, Kapellenſtraße 16. Wenn ur Konfirmation! In blüh. Pflanzen, Palmen, Blumen- körbchen empfiehlt ſich Blumenhaus Elser, Hauptſtraße 103. 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Handball der Gauklaſſe. Die Handball⸗Gauklaſſe hat morgen ein volles Pro⸗ gramm, Es finden folgende Begegnungen ſtatt: Tv. Rot— Tv. 98 Seckenheim To. Ettlingen— Spo. Waldhof Spc. Freiburg— Ty. 62 Weinheim T. Spv. Nußloch— T. Spo. Oftersheim Tad. Ketſch— VfR Mannheim Wenn dieſer Spielplan voll durchgeführt werden kann, wird ſo manche Entſcheidung über die Abſtiegs⸗ frage entſchieden ſein. Freiburg, Weinheim und Ofters⸗ heim müſſen letzte Chancen wahren; es wird erbittert gekämpft werden. Seckenheim wird nach Rot gehen; das Vorſpiel wurde knapp verloren. Wenn auch nach der Lage der Dinge der Gaſtgeber als Favorit angeſehen werden muß, ſo wiſſen wir auch, daß gerade in ſolchen Spielen die Seckenheimer Turner oft in Hochform ſpielen, ſodaß eine Ueberraſchung nicht ausgeſchloſſen iſt. Auswärtiger Sport. Das zweite März⸗Wochenende weiſt ein Sportprogramm auf, wie es umfang⸗ und ereignisreicher kaum denkbar iſt. Kämpfe um internationale Ehren ſowie Landesmeiſtertitel geben dem Wochenende das Gepräge. Um nur einige zu er⸗ wähnen, ſeien der Hockey⸗Länderkampf gegen Belgien in Brüſſel, das erſte Auftreten der ſüdafrikaniſchen Rugby⸗ ſpieler in Heidelberg ſowie die Deutſchen Meiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Ringkampf und im Eishockey aufgeführt. Fußball Obwohl im ſüddeutſchen Fußball erſt zwei von den zu ermittelnden vier Meiſtern feſtſtehen, treten die ſonn⸗ täglichen Punkteſpiele etwas in den Hintergrund zurück. Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß die noch aus⸗ ſtehenden Meiſterſchaftsentſcheidungen in den Gauen Süd⸗ weſt und Bayern beſtimmt am Sonntag fallen. Im Gau Südweſt muß nämlich die führende Wormatia Worms beim FK Pirmaſens nur einen Punkt gewinnen, um wieder Mei⸗ ſter zu ſein, und das gleiche gilt für den 1. FC Nürnberg, der allerdings zu Hauſe die Münchener„Bayern“ emp⸗ fängt. Auch in der Abſtiegsfrage dürfte der kommende 1 8 eine weitere Klärung ſchaffen. Die Punkteſpiele ind: Sperrt und Spiel Gau Bayern: 1. Fc. Nürnberg— Bayern Mlln⸗ en(711), 1860 München— FE Schweinfurt(071), VfB Ringer— As Mürnberg. b Gau Südweſt: F Pirmaſens— Wormatia Worms (0:2), Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt(1:3), Union Niederrad— FV Saarbrücken(3:3), FSV Frankfurt — S Wiesbaden(0:0), Sportfreunde Saarbruͤcken— Boruſſia Neunkirchen(0:3). 85 au Baden: S Waldhof— Pfse Neckarau(2:2), 1. FC Pforzheim— Freiburger Fc(3:1), VfB Mühlburg — SpVg. Sandhofen(1:0). Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Eßlingen(1:0), Union Böckingen— FV Zuf⸗ fenhauſen(3:2). Außer einem Freundſchaftsſpiel, das den SV Feuer⸗ bach mit dem württembergiſchen Meiſter VfB Stuttgart zuſammenführt, verdienen die erſten Aufſtiegſpiele zur Gauliga beſondere Beachtung. Sie werden ſchon nach dem erſten Spieltag ein einigermaßen genaues Bild über die Ausſich⸗ ten der Kandidaten geben. Es handelt ſich um folgende Begegnungen: Gau Baden: Alemannia Ilvesheim— VfB Wies⸗ loch, FC Neureut— Phönix Karlsruhe, FV Kehl— SC Freiburg. „ Gau Württemberg: Ulmer FV 94— FV Nür⸗ tingen, FV Geislingen— VfR Schwenningen. Gau Bayern: Schwaben Augsburg— Würzburger Kickers. Im Reich kommt es am Sonntag zu zwei Gauſpielen, die in Nordhauſen(Harz) Mitte und Heſſen und in Wal⸗ denburg Schleſien und Oſtpreußen zuſammenführen.— Das Hauptintereſſe im Handball verdienen die beiden Vorſchlußrundenſpiele um den„Adler⸗ Preis“ der Handballgaumannſchaften. In München trifft der Gau Bayern auf den ſtarken Gau Mitte und in Dort⸗ mund hat ſich der Gau Weſtfalen mit dem Gau Südweſt auseinanderzuſetzen. Süddeutſchland hat alſo noch zwei Eiſen im Feuer. Wie ihre Ausſichten in der Vorſchlußrunde ſind, das iſt ſehr ſchwer abzuwägen. Rein ſpieleriſch müſ⸗ ſen die Gaue Weſtfalen und Mitte als ſtärker angeſehen werden, Vielleicht verhilft dem Gau Bayern aber die hei⸗ miſche Umgebung zu einem Sieg über die mitteldeutſche Vertretung.— Das ſüddeutſche Meiſterſchaftsprogramm iſt mit Rückſicht auf die beiden„Adlerpreis“⸗Spiele und das in Stuttgart ſtattfindende Hallenturnier(mit Eintracht Frankfurt, TV Altenſtadt uſw.) natürlich ſehr klein ausge⸗ fallen. Der noch ausſtehende Meiſter im Gau Baden wird vorausſichtlich am Sonntag im S Waldhof, dem Vor⸗ Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank⸗Eis mann. 17 1 Zaghaft ſtreichelte er ganz leiſe über die duftigen, blonden Locken und flüſterte: „Nicht weinen, Fräulein Lieſelotte, nicht weinen, es kann jeh noch alles wieder gut werden—“ Aber Lieſelotte ſchüttelte heftig ihren Kopf und ſchluchzte: „Nein— es kann nicht wieder gut werden— für mich iſt alles Glück vorbei—“ „So iſt es alſo doch wahr?“ Lieſelotte nickte ernſt. „Ja— es iſt wahr— Väterchen hat ſeine lieben Augen für immer geſchloſſen—“ e Sie preßte ihr Geſicht in beide Hände und ſchrie ver⸗ zweifelt auf: „O, warum mußte dieſer Freudentag zu einem ſolchen Trauertag werden— nun iſt alles Glück dahin— nun habe ich niemanden mehr, der mich lieb hat—“ Michael Romanowski preßte die Lippen zuſammen. Abermals taſteten ſeine Hände zitternd nach dem blon⸗ den Lockenkopf und ſtreichelten liebkoſend darüberhin, wobei er flüſterte: „Alle haben Sie lieb, Fräulein Lieſelotte— alle—“ Doch Lieſelotte ſchüttelte heftig den Kopf und murmelte: Aber keiner ſo heiß und innig wie Väterchen—“ „Ihr Bruder iſt heimgekommen—“ Lieſelotte lächelte unter Tränen. „Mein Bruder— ja— er iſt heimgekommen— und er liebt mich genau ſo wie einſt— und doch, irgend etwas ſteht trennend zwiſchen uns— die fremde Frau—“ 16„Sie wird Ihnen eine Schweſter werden, gnädiges Fräu⸗ ein—“ Um Lieſelottes Mundwinkel zuckte ein bitterer Schmerz. „Eine Schweſter— glauben Sie?“ Mit hilfloſen Blicken ſchaute ſie dabei zu Michael Roma⸗ nowski empor. 5 5 N Eine ſeltſame Angſt war ganz deutlich in ihren Augen zu erkennen, ſo daß Michael erſchrak und verlegen wurde. Er zuckte mit den Schultern und erklärte: „Noch kenne ich die Gattin Ihres Bruders nicht, gnädi⸗ ges Fräulein— aber da Ihr Bruder ſo begeiſtert von dieſer Frau ſchrieb, da er ſie würdig hielt, ihr ſeinen Namen zu ge⸗ ben, ſo wird ſie Ihnen ſicherlich eine gute Freundin— eine liebe Schweſter werden—“ Da aber beugte ſich Lieſelotte erregt ganz nahe an Mt⸗ chael Romanowski heran, griff faſt ungeſtüm nach deſſen Händen und flüſterte: „Ich glaube nicht, Herr Romanowski, daß wir beide Frauen Freundinnen werden— o mein Gott, wie ſoll ich Ihnen denn erklären, daß ſie mir ſo fremd geblieben iſt— und da ſie die Schuld an Väterchens frühem Tode trägt, ſo werde ich in ihrer Nähe immer an die letzten qualvollen Au⸗ enblicke des Toten denken müſſen— er hat ſich im Ent⸗ etzen von ihr abgewendet— er hat ihr nicht die Hand zum Gruß 1 5— und auf einem ſolchen Bunde kann doch dann kein Segen ruhen—“ Michael Romanowski horchte verwundert auf. Man hatte ihn bereits unterwegs von dem ſeltſamen Vorfall unterrichtet, der ſich beim Empfang des heimkehren⸗ den Sohnes ereignete und der den Tod des alten Herrn zur Folge hatte. Michael vermochte das alles nicht zu glauben, hielt die Nachrichten für übertrieben und mußte nun aus Lieſelottes Mund die Beſtätigung vernehmen. Verwundert ſchüttelte er den Kopf und murmelte: „Wie iſt das alles nur möglich? Ihr Herr Vater war doch ein vorurteilsloſer Mann, äußerte niemals kleinliche Anſichten—“ N g »Lieſelotte zuckte mit den Schultern und ſchaute mit ſtarren Blicken vor ſich hin.„. 5 „Es war ſeltſam— ganz ſeltſam— nie werbe ich ben entſetzten Ausdruck in Vaters Geſicht vergeſſen, als er Kon⸗ rads Frau erblickte— nie werde ich vergeſſen, wie entſetzt er ſeine Hände ausſtreckte, als dieſe ihm näherkam— mit einem Male war alle jubelnde Freude erloſchen und nichts wie Angſt und Schrecken in ſeinem Geſicht zu ſehen— und dieſer Schreckensausdruck iſt auch in ſeinem toten Antlitz noch zu ſehen. Und mir iſt es immer, als wollte er uns noch irgend etwas ſagen— irgend etwas erklären— aber ſein Mund iſt für immer verſtummt—“ „Seltſam— höchſt ſeltſam— was mag das alles zu bedeuten haben-“ Lieſelotte barg müde ihren Kopf in die Polſter des Stuhles und ſchloß die Augen. a Sie preßte dabei ihre Fingerſpitzen an die klopfenden Schläfen und ſchluchzte: „Ich vermag faſt nicht mehr zu denken— ich fühle mich ſo arm und elend, ſo einſam und verlaſſen, denn niemand iſt mehr da, der mich lieb hat—“ Michael Romanowski wandte ſich jäh ab. Er vergrub die Hände in die Taſchen ſeiner Beinkleider und ballte ſie zu Fäuſten. Seine Zähne gruben ſich in die Unterlippe, ſo daß er einen feinen Blutgeſchmack auf der Zunge ſpürte. Sein Herz ſchlug in raſendem Takt. Nur jetzt ſtark bleiben— nur jetzt ſich nicht verraten, denn ein einziges unüberlegtes Wort konnte Lieſelotte er⸗ ſchrecken, ließ ſie vielleicht vor ihm fliehen— ach, er hätte ſie ja ſo gerne an ſein Herz genommen— aber er durfte es ja nicht wagen, ſeine Augen zu ihr zu erheben, zu ihr, der Tochter dieſes Hauſes, die himmelhoch über ihm ſtand, über ihm, der als Flüchtling, als Heimatloſer und Bettler in dieſes Land gekommen war—“ Aber blitzſchnell tauchte ihm plötzlich der Gedanke auf, daß Leopold Mayburg nun aus dieſer Welt abgerufen wor⸗ den war, ohne ſeinen letzten Willen niederzuſchreiben— und Lieſelotte war nicht ſeine wirkliche Tochter— war nicht das rechte Kind dieſes Hauſes und konnte durch den Tod Leopold Mayburgs arm werden. Arm und heimatlos wie er, der ruſſiſche Flüchtling— dann gab es keine Trennung mehr zwiſchen ihnen— dann konnte er vor ſie hintreten und ihr ſeine große Liebe be⸗ kennen. Wie ſchön müßte es ſein, ſie in ſeine Arme nehmen zu können, ihren ſüßen roten Mund zu küſſen und dann irgend⸗ wo ein Neſt mit ihr zu bauen— und wenn es auch nur ein kleines und beſcheidenes Heim werden ſollte— das Glück würde doch darin wohnen, wenn ſie ihn ſo lieb hätte, wie er es ſich immer träumte. Ihr wehes Schluchzen ſchnitt ihm ins Herz. Er konnte die Tränen nicht mehr ſehen. Und haſtig wandte er ſich ihr zu, faßte nach ihren Händen und ſchaute ihr tief, tief in die großen, blauen Mäd⸗ chenaugen. „Lieſelotte— Sie dürfen nicht mehr weinen— Sie dür⸗ fen nicht ganz verzweifeln—“ „Aber ich bin ja ſo unglücklich— ich habe doch das Liebſte verloren, das mir gehörte— nun bin ich ganz allein— und das tut ſo weh— ſo bitter weh—“ Wieder ſtreichelte Michael Romanowski leiſe über den blonden Lockenkopf und flüſterte: „Nein— Sie ſind nicht allein, es gibt noch Menſchen, die Sie lieb haben—“ Doch Lieſelotte ſchüttelte den Kopf und rief: „Wer ſollte mich denn hier noch ſo lieb haben, wie mich Väterchen lieb hatte— wenn auch mein Bruder Konrad heimgekehrt iſt, ſo gehört ſein Herz doch ſeiner jungen Frau — und ich werde immer allein ſein—“ Da beugte ſich Michael Romanowski ganz nahe an Lieſe⸗ ottes Ohr und flüſterte mit erregter Stimme: „Und wenn ich nun einen Menſchen wüßte, Fräulein Lieſelotte, der keinen anderen Wunſch hat, als Sie zu lieben.“ jahrsmeiſter, ermittelt werden. Die Mannheimer milſſeft nach Ettlingen zum dortigen TV und ſollten durch einen Sieg in den Beſitz des Titels kommen. Großbetrieb herrſcht bei den Turnern, die in 505 für den am 26. März in Hamburg ſtattfindenden zweiten Länderkampf mit Finnland in einem Ausſcheidungsturnen die Aufſtellung der deutſchen Mann⸗ ſchaft ermitteln. Zur Teilnahme an den Ausſcheidungs⸗ kämpfen wurden die zwölf beſten Turner eingeladen. Die Mannſchafts⸗Gerätmeiſterſchaft des Gaues Süd weſt wird mit einem Dreiklubkampf in Oppau zwi⸗ ſchen dem dortigen Tbd, der Tad Bornheim und dem TV Pirmaſens fortgeſetzt. Zur Ermittlung der Turnerinnen für die Deutſchen Gerätmeiſterſchaften der Frauen in Jena werden, genau wie bei den Männern, am Sonntag in Ulm, Gelſenkirchen, Leipzig und Breslau Gaugruppen⸗Ausſchei⸗ dungskämpfe veranſtaltet. Die ſüddeutſchen Gaue Süd⸗ weſt, Baden, Württemberg und Bayern kämp⸗ fen in Ulm. Im Wintersport erwähnen wir an erſter Stelle das Endſpiel um die Deut⸗ ſche Eishockey-Meiſterſchaft zwiſchen dem Berliner Schl. Cl., der den Titel zu verteidigen hat, und dem bayeriſchen Meiſter SC Rieſſerſee. Das Spiel, das urſprünglich in Düſſeldorf ſtattfinden ſollte, kommt im Linde⸗Eisſtadion zu Nürnberg zur Durchführung. Im Schwimmen wird das traditionelle Jahnſchwimmen der früheren Deut⸗ ſchen Turnerſchaft zum 14. Male veranſtaltet. 166 Mel⸗ dungen, u. a. von ſo bekannten Leuten wie H. Fiſcher, E. Sietas, Heibel, Schlauch, H. Hölzner und der Rekordſtaffel der„Nixen“ Charlottenburg, wurden abgegeben. Im Kingen werden die Deutſchen Meiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Stil mit den Entſcheidungen im Mittel-, Halbſchwer⸗ 115 Schwergewicht in Ludwigshafen zu Ende geführt. Alle Ringer, die in dieſen drei Gewichtsklaſſen einen Na⸗ men haben— auch die Titelverteidiger Hans Schedler, Werner Seelenbinder und Georg Gehring— ſind vertre⸗ ten.— Weitere ſchwerathletiſche Veranſtaltungen ſind die badiſchen Meiſterſchaften im Mannſchaftsge⸗ wichtsheben, die in zwei Gruppen in Hornberg und Karls⸗ ruhe durchgeführt werden. Unter„Verſchiedenes“ ſeien das Hallenſportfeſt in Frankfurt mit Borchmeyer, Neckermann, Leichum, Metzner, Wöllke, Stöck und Lampert u. a., die Fifa⸗Ausſchuß⸗Sitzung in Paris, der internatio⸗ nale e in Brüſſel, die Tagung der deutſchen Ruderinnen in Kaſſel und das Basketballſpiel zwiſchen München und der Hf Eßlingen in Stuttgart erwähnt. Erſchrocken richtete ſich Michael Romanowski auf und ſtrich ſie wie erwachend über die heiße Stirn. Konrad Mayburg hatte die Diele betreten. Kaum aber erblickte er Lieſelotte, da eilte er auf dieſe zu und rief: „Ich ſuchte dich bereits überall, Lieſelotte, denn ich habe Wichtiges zu beſprechen—“ Da aber ſah er, daß Lieſelotte nicht allein war. „O, Verzeihung, du haſt Beſuch—“ 8 5 iſt Herr Romanowskt, der Priwatſerrerar unſeres Vaters.“ Konrad Mayburg ſtreckte Michael ſeine Hand entgegen. „Ich werde Ihren Rat in den nächſten ſchweren Tagen oft in Anſpruch nehmen müſſen, denn ich ſtehe allen Dingen ſo fremd und unwiſſend gegenüber— mein Gott, wer konnte ahnen, daß die Freude des Wiederſehens meinen alten Vater töten würde— ich vermag es ja noch nicht zu faſſen, daß ich die Heimat wiedergewonnen— und zugleich ſo viel ver⸗ loren habe—“ N Michael Romanowski drückte bewegt Konrad Mayburgs Hand und ſtammelte einige Betleidsworte. Sein Herz war ihm ſo ſchwer, daß es ihm Mühe machte, für ſeinen Schmerz und Trauer die rechten Worte zu finden. Doch Konrad bat Lieſelotte und auch Michael Roma⸗ nowski, ihn nach dem Arbeitszimmer des Vaters zu be⸗ gleiten, um dort die notwendigen Papiere herauszuſuchen, die bei einem ſo traurigen Anlaß benötigt werden. Aber als ſich die brei anſchickten, nach dem Arbeits⸗ a zimmer Leopold Mayburgs zu gehen, da tauchte vom obe⸗ ren Stockwerk her eine kleine zierliche Frauengeſtalt auf. Kaum aber hatte ſie einen Blick nach unten geworfen, blieb ſie plötzlich wie gelähmt ſtehen, taſtete mit ihren bei⸗ den Händen, Halt ſuchend, nach dem Geländer und ſtieß einen erſchreckten Schrei aus. 1— Haſtig eilte Konrad zu ihr hin und legte wie ſchiitzend ſeinen Arm um ihre Schultern. „Was ift geſchehen, Werra?— Was erſchreckt dich ſo?“ Michael Romanowski aber hatte den Arm Lieſelottes um⸗ ſpannt und fragte mit erregter Stimme: „Wer iſt dieſe Fremde?“ Lieſelotte blickte erſtaunt zu ihm auf und wunderte ſich, als ſie ſein hleiches Geſicht und den entſetzten Ausdruck in ſeinen Augen ſah.. „Es iſt Werra, die Gattin meines Bruders,“ ſtammelte ſie haſtig. Michael Romanowski taumelte entſetzt zurück und ſtreckte in jäher Abwehr beide Hände aus. Seine Bruſt atmete ſchwer und es ſchien, als könnte er ſich kaum noch aufrecht erhalten. 5 25 Da aber kam Konrad Mayburg mit ſeiner jungen Frau langſam näher. Um Werras Mund lag ein Lächeln und zu Lieſelotte gewendet ſagte ſie mit ruhigem Ton in der Stimme: „Beinahe wäre ich auf der Treppe ausgeglitten— aber es iſt alles gut abgelaufen.“ Dann nickte ſie ihrem Gatten zu und bat: „Willſt du mich nicht vorſtellen, Konrad?“ Haſtig nannte dieſer den Namen des Privatſekretärs und lächelnd reichte ihm Werra die Hand und bemerkte:„Ein Landsmann— alſo?“. 5 Lieſelotte aber blickte verwundert von einem zum an⸗ ern. 5 Sie ſah, daß Michael Romanowskis Geſicht noch immer totenblaß war, ſah, wie ſeine Hand zitterte, ſah, wie e ſich gewaltſam aufraffte, als ihn ein zwingender Blick aus den Augen der jungen Frau traf. 55 Dann aber verneigte er ſich und ſeine Lippen be leicht Werras Hand.„„ Beide Augen begegneten ſich mit haßerfüllten Blicken. Lieſelotte ſtrich ſich haſtig mit der Han die Stirn Was ſollte das alles bedeuten?. Sah ſie bereits am hellichten Tage Geſpenſter? i a F,ortſetzung folg