aan Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und finzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 37. Jahrgang Mittwoch, den 17. März 1987 54 2 7 4 2 J „Finanzielle Disziplin Dr. Schacht über Finanzierungs- und Währungspolitik. In der Hauptverſammlung der Reichsbank, in der der bekannte Abſchluß für 1936 mit wieder 12 Prozent Divi⸗ dende, davon 8 Prozent in bar, genehmigt und die Wahlen zum Zentralausſchuß gemäß den Vorſchlägen gutgeheißen wurden, ergriff Reichsbonkpräſident Dr. Schacht das Wort zu beachtlichen Ausführungen, in denen er die⸗ jenigen Aufgaben beleuchtete, an der die Reichsbank mitzu⸗ wirken hatte.„Das iſt die Finanzierungsaufgabe,“ ſo er⸗ klärte Dr. Schacht,„die in ihren Anfängen vorwiegend ein Aufbringungsproblem darſtellte, die aber mit fort⸗ ſchreitendem Krediteinſatz an das Währungsproblem rühren mußte. Ich darf heute feſtſtellen, daß wir, obwohl das Kreditvolumen über den urſprünglich überſehbaren Rahmen hinaus ausgeweitet werden mußte, die finanziellen Dinge dieſe vier Jahre hindurch ſowohl aufbringungsmä⸗ ßig als auch währungspolitiſch gemeiſtert haben. Damit haben jene Propheten außerhalb unſerer Grenzpfähle Un⸗ recht bekommen, die uns ſchon lange den Zuſammenbruch non Wirtſchaft und Währung vorausgeſagt haben. Wir wiſſen ſehr gut, auf welchen Gebieten unſere Mit⸗ tel unerſchöpflich ſind und auf welchen es höchſter Klugheit dedarf, um mit dem nur ſpärlich Vorhandenen die geſteckten Ziele zu erreichen. Wir haben nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß die Finanzierung zu dieſen letzteren Gebieten gehört, allerdings auch nie darüber, daß wir trotzdem an dieſer Frage nicht ſcheitern werden, weil und ſolange wir nicht ins Blaue hinein finanzieren. Das Beſondere und Schwierige der deutſchen Lage liegt nun darin, daß infolge von Krieg, Inflation, Reparationen und Syſtem⸗Mißwirt⸗ ſchaft die kapitalmäßige Untermauerung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft mangelhaft iſt. Freilich wird 5 Schmerz darüber, daß Deutſchland nicht zu den reichen Ländern gehört, ge⸗ mildert, wenn wir bei einem Rundblick in Europa feſtſtel⸗ len müſſen, daß auch die reichen Länder nicht ohne Sorgen ſind. Geld allein macht nicht glücklich, man muß es auch richtig anwenden können. Die Reichsbank kann für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie das Finanzierungsproblem in ſeiner grundſätzlichen Bedeutung mit größter Sorgfalt geprüft hat, daß ſie die Rückwirkungen, die ſich aus der eingeſchlagenen Kreditpolitik ergeben, ſtändig beobachtet und daß ſie an ihnen ihre jewei⸗ ligen Entſchlüſſe immer wieder neu ausrichtet. Dieſe Elaſti⸗ zität bedeutet nicht das Aufgeben von bewährten Erkennt⸗ niſſen, die von jeher die Grundlage unſerer Währungspoli⸗ tik bilden. Wir wiſſen, daß für unſere Finanzierungspolitik hinſichtlich der Wirkungen der Kreditausweitung auf die Ge⸗ ſamtwirtſchaft Grenzen beſtehen. Die Grenzen liegen insbeſondere da wo die Kreditpolitik aufhört, ein wirtſchaft⸗ lich geſundes Verhältnis zwiſchen Geld⸗ und Gütermenge als allein maßgebend gelten zu laſſen. Die Reichsbank ſieht es als ihre Aufgabe an, dieſe Grenzen, die es vorſichtig ab⸗ zutaſten gilt, einzuhalten. Innerhalb dieſer Möglichkeiten jedoch haben wir verſucht, alle Mittel heranzuziehen und ſie ſo zu leiten, daß ihre Ver⸗ wendung mit möglichſt großem Nutzen erfolgen konnte. Das ganze Geheimnis, woher denn eigentlich das Geld für unſere großen Aufgaben, wie Arbeitsbeſchaffung und Wehrhaftma⸗ chung, kommt, iſt in Wirklichkeit nichts anderes als eine An⸗ gelegenheit der finanziellen Disziplin. Bereits in den erſten Monaten nach der endgültigen Machtergreifung wurden alle Fäden des deutſchen Geld- und Kapitalweſens in einer Hand vereinigt und damit eine Handhabe gewon⸗ nen, durch die der Geld⸗ und Kapitalmarkt in ſeiner Lei⸗ ſtungsfähigkeit entſcheidend geſteigert wurde. Obenan ſtand die Blilſſionsbeſch antun die den Vorrang der Finanzie⸗ rungsbedürfniſſe des Reiches ſicherſtellte. Hinzu kamen die Neuordnung des Bank-, Kredit und Börſenweſens, die nach und nach auf alle Kreditbeziehungen ausgedehnte Zinsſen⸗ kung, durch die allmählich das Überhohe Zinsniveau in Deutſchland abgebaut werden konnte, ferner die Ordnung der öffentlichen, insbeſondere der kommunalen Haushalte und schließlich eine Reihe von kleinerer Einzelmaßnahmen. In dem Maße, wie das Kreditvolumen in Deutſchland die s, mußten unſere Beſtrebungen darauf abgeſtellt ſein, ie in die Wirtſchaft hinausfließenden Gelder wieder aufzufangen. Das geſchah einmal dadurch, daß wir langfriſtige Reichsan leihen auflegten— die bis⸗ herigen Konſolidierungserfolge ſind bekannt und zeigen, in welchem erfreulichem Umfange wir auf dieſem Wege vor⸗ anſchreiten konnten. Das 32 5 ferner dadurch, daß wir auch die kurzfriſtig zur Verfugung ſtehenden Mittel der Wirt⸗ ſchaft im Wege der Solawechſelaktion der Deutſchen Gold⸗ diskontbank oder auf andere Weiſe heranzogen, ſie den öf⸗ fentlichen Finanzierungsvorhaben dienſtbar machten und da⸗ mit währungsmäßig nachteilige Auswirkungen der Kredit⸗ ausweitung ausſchalteten Das Auffangen der herumſchwim⸗ menden Gelder war eine währungspolitiſche Notwendig⸗ keit, da es galt, die mit der Kreditausweitung einhergehen⸗ den Preisauftriebstendenzen hintan zu halten, um ſo mehr als ein Preisauftrieb vonder Waren ſeite her hinzuzukommen drohte. Die Preisgeſtaltung und die Entwicklung der Löhne iſt eine beſonders wichkige Ange⸗ legenheit in der gegenwärtigen Lage und verlangt von einem jeden, der in der Wirtſchaft als Unternehmer oder Verbrau⸗ cher eine Rolle ſpielt, Selbſtbeſchränkung Wenn wir ein in der liberaliſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung wurzelndes Geſe bei uns ausſchalten müſſen, ſo iſt es vor allem das, daß etwa auftretender Mangel an irgendwelchen Gütern unbe⸗ dingt zu Preisauftrieben führen müßte. Für ungeſunde Spekulation iſt im neuen Deutſchland kein Raum. Wie die Oeffentlichkeit weiß mußte in Einzelfällen von Preisüber⸗ reitungen bereits zu draſtiſchen Mitteln geſchritten werden. n einer Zeit die den Charakter einer Notzeit hat, muß ge⸗ bandelt werden. Soweit ſich die Preisentwicklung der letzten Zeit als ein Wahrungsproblem darſtellt, begrußen wir es daher, wenn die Frage der Preis⸗ und Lohnſtabilität mit erneuter Energie angepackt wird Die Aufgaben, die unſer noch harren, ſind nicht leich⸗ ter geworden. Der Ernſt der kommenden Jahre wird noch dadurch unterſtrichen, daß wir aus der Anlaufszeit einen ſtarken Konſolidierungsbedarf, gewiſ⸗ ſermaßen als unerledigten Reſtbeſtand an Finanzierungs- aufgaben, hinübernehmen in Jahre, die neue Aufgaben gro⸗ ßen Ausmaßes mit ſich bringen. Die Reichsbank wird an dieſe Aufgaben mit unverändertem heißem Willen aber auch mit klarer Umſicht, mit aller gebotenen Tatkraft, aber auch mit vollem Verantwortungsbewußtſein gegenüber dem deut⸗ ſchen Volke herangehen.“ Zwei Jahre Wehrfreiheit Die Wehrmacht ſchützt Deutſchlands Grenzen.— Anſprache des Generaloberſten Göring. N Berlin, 16. März. Die Wiederkehr des Tages, an dem der Führer und Reichskanzler vor zwei Jahren den Entſchluß der Reichs- regierung zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht be⸗ kanntgab, wurde von der Wehrmacht an allen Standorten würdig begangen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtand eine Erinnerungsfeier im Ehrenhof des Reichsluftfahrtmini⸗ ſteriums mit einer Rede des Generaloberſt Göring. Schon lange vor Beginn umſäumten Tauſende die Wil⸗ helmſtraße und begrüßten die mit klingendem Spiel an⸗ rückende Fahnenkompanie der Wachtruppe der Luftwaffe. Bei ſtrahlendem Sonnenſchein ſchwenkte die Kompanie in den Ehrenhof ein. Die Fahnen nahmen in dem Ehrenraum für die Gefallenen des Weltkrieges Aufſtellung. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt Göring in Begleitung des Generalleutnants Keſſelring und des Gene⸗ ralmajors Stumpf die Front ab Im Ehrenraum des REM ſprach dann der Oberbefehlshaber der Luftwaffe zu den an⸗ getretenen Offizieren, Mannſchaften und Beamten ſowie den zur gleichen Stunde in allen Standorten verſammelten An⸗ gehörigen der Luftwaffe Er führte u. a. aus: Meine Kameraden! Von all den ereignisreichen Tagen, ſeit der Führer in Deutſchland mit kraftvoller Hand das Steuer 0 hat, iſt der heutige Tag vielleicht der ge⸗ waltigſte, denn heute vor zwei Jahren verkündete der Füh⸗ rer der Welt, daß Deutſchland wieder eine neue Wehrmacht beſitzt. Kein Volk kann im Frieden leben, das nicht ſeine Grenzen gegenüber dem Feind zu verteidigen vermag. Wenn ein großes Volk wie das deutſche, das mit ſeinen offenen Grenzen im Herzen Europas liegt, wehrlos iſt, ſo bedeutet dies geradezu einen Anreiz dazu, daß ſich andere Völker in das Schickſal des Deutſchen Reiches einmiſchen. Dadurch wird die größte Kriegsgefahr gegeben. Wenn deshalb heute die Völker ſo oft vom Frieden ſprechen und wenn in Par⸗ lamenten von Regierugen verkündet wird, daß bei Deutſch⸗ land die Gefahr liegt, dann können wir ihnen nur erwi⸗ dern: Deutſchland hat ſein gerüttelt Maß gegeben zum Frie⸗ den der Welt! Seine ſtarke Wehrmacht, aus dem Volke kommend, gewillt, dem Volke zu dienen, ſchützt den Frie⸗ den Deutſchlands. Dieſer kühne Schritt des Führers war möglich, weil die neugeſchaffene fie fh Luft wa 1 e in jedem Falle wieder ein großes Riſiko für den Angreifer bedeutete. Unter dem Schutz dieſer neuen Luftwaffe konnte der gewaltige Schritt getan werden: Die Verkündung der deutſchen Wehrfreiheit. Wir kennen noch die Zeiten der Not, der Schmach und der Schande, die Zeiten der Ohnmacht, da alles nur auf dem Rücken des deutſchen Volkes ausgetragen wurde und da die⸗ ſes diefes und tüchtige Volk in Fron ging für andere Völ⸗ ker dieſer Erde. Heute aber darf der Deutſche das Haupt ſtolz erheben, darf ſich freudig zu ſeinem Deutſchtum bekennen und ſtolz darauf ſein. Deutſcher 5 ſein. Das aber verpflichtet uns, verpflichtet das ganze Volk, in erſter Linie uns Solda⸗ ten. Denn nur wir können vielleicht am beſten el was der Führer getan hat, als er uns die Wehrfreiheit zurück⸗ gab, als er gen beülſchen Soldaten wieder freimachte, her⸗ ausnahm aus Seelennot und Gewiſſensangſt zu einem ſtar⸗ ken Kämpfer für Volk und Nation! Heute ſteht nun die junge Wehrmacht wie ein Guß vor uns: drei Wehrmachtteile, feſt entſchloſſen, feſt geeint in dem Willen, alles einzuſetzen, noch feſter geeint in dem Vertrauen zum Volk, am feſteſten aber zuſammengeſchworen in Liebe und Treue zum Führer und unſerem Oherſten Befehlshaber. Ein heißer Dank ſteigt heute aus unſeren Herzen zu ihm, dem Führer empor und voll Demut danken wir dem All⸗ mächtigen. daß er dieſe Tat des Führers ſo geſegnet hat, und aus tiefem Herzen übernehmen wir auch wieder am heutigen Gedenktage die Verpflichtung, alles einzuſetzen. Was immer auch geſchehen mag, wir 1 8 daß wir einen großen Deutſchen als unſeren Führer un Oberſten Befehls⸗ haber haben. So wollen wir, Kameraden, um unſeren Führer einen feſten Ring ſchließen durch den nichts hindurchzudringen vermag. Wir wollen dieſen Ring aber auch um unſer Volk ſchließen, daß kein Feind mehr wagt, ſeinen Fuß auf gehei⸗ ligte deutſche Erde zu ſetzen. Wir wollen den Führer in unſerem Herzen tragen voll heißer Liebe und Dankbarkeit für all das was er für jeden von uns getan hat, inſonderheit aber für uns Soldaten denen er wieder das Schwert zu⸗ rückgab, uns deutſchen Männern wieder die erſte Pflicht, für das Volk eintreten zu dürfen.. Generaloberſt Göring ſchloß ſeine Rede mit einem Sieg⸗ Heil auf den Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehr⸗ macht. Anſchließend nahm er unter herzlichen Kundgebungen der Bevölkerung den Vorbeimarſch der Ehrenkompanie ab. Ernennungen in der Wehrmacht Berlin, 16. März. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. April 1937 ernannt: beim Heer: den General der Artillerie von Brauchitſch, bisher Kom⸗ mandierender General des 1. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 1, zum Oberbefehlshaber des Gruppenkom⸗ mandos 4; die Generalleutnante von Kü chler, bisher In⸗ ſpekteur der Kriegsſchulen, zum Kommandierenden Gene— ral des 1. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 1; von Niebelſchutz bisher Kommandeur der 11. Divi⸗ ſion, zum Inſpekteur der Kriegsſchulen; die Generalmajore Volk, bisher Kommandeur der 1. Kavallerie-Brigade, zum Kommandeur der Kavallerieſchule; Bade r, bisher Artille⸗ ciekommandeur 2, zum Kommandeur der 2. Diviſion; Strecker zum Kommandeur des JR. 4; Bock zum Kom⸗ mandeur der 11. Diviſion; bei der Kriegsmarine: den Konteradmiral Rother, bisher Kommandeur des Sperrverſuchskommandos, zum Inſpekteur der Sperrwaf⸗ feninſpektion.— Mit dem 31. März 1937 iſt der Abſchied aus dem aktiven Wehrdienſt bewilligt: dem Generalleutnant Gercke, bisher Kommandeur der 3. Diviſion. Der ſchwimmende Flugplatz Deukſchlands Pionierarbeit im Transozeanluftverkehr. Kiel, 16. März. Prächtiges Sonnenwetter lag über Kiel, als auf der Howaldt⸗Werft der neue, für den Nordatlantikflugdienſt der Deutſchen Lufthanſa erbaute ſchwimmende Flugſtütz⸗ punkt„Frieſenland“ getauft wurde. Nach einer An⸗ ſprache des Direktors der Howaldt⸗Werke, Urlaub, nahm Reichspoſtminiſter Ohneſorge auf der feſtlich geſchmückten Taufkanzel das Wort. Er führte u. a. aus: „Wir übergeben heute ein Schiff ſeiner Beſtimmung, das eine beſondere Aufgabe im Weltverkehr zu erfüllen hat. Es iſt das vierte Schiff dieſer Art, das unter i Flagge in fremden Erdteilen als e Flugplatz Verwendung finden wird und als olcher ſeiner Beſatzung für lange Zeit die deutſche Heimat erſetzen muß.„Weſtfa⸗ len“,„Schwabenland“ und„Oſtmark“ ſind die Namen der erſten drei und auf den Namen„Frieſenland“ wird das vor uns liegende. nach echter deutſcher 1 herge⸗ ſtellte Schiff getauft werden. Die Aufgabe der„Frieſenland“ im Transozeanflug wird aber eine beſondere Note dadurch erhalten, daß, während mit Hilfe der älteren drei Schiffe nur die Südatlantikroute beflogen wurde, mit Hilfe der„Frieſenland“ nunmehr die regelmäßige Ueberquerung des Nordatlantik durchgeführt werden ſoll. Bereits ſeit September vorigen Jahres ſind die Verſuchsflüge hierfür durchgeführt worden, wobei zu betonen iſt, daß dieſe Flüge nach einem vorher feſtgelegten Plan und nicht etwa als Schönwetterflüge aus⸗ geführt wurden. Bei den nun Mitte dieſes Jahres beginnenden Flügen über den Nordatlantik zwiſchen Europa und den Vereinig⸗ ken Staaten ſoll die„Frieſenland“ zuſammen mil der „Schwabenland“ für den Flugpoſtdienſt und Flugſicherungs⸗ dienſt eingeſetzt werden. Es wird die„Schwabenland“ vor Newyork und die„Frieſenland“ bei Horta auf der Azoren⸗ inſel Fayal ſtationiert werden. Die zwiſchen dieſen beiden Schiffen liegende Ozeanſtrecke von elwa 4000 Kilometer muß durch die Flugboole ohne Zwiſchenlandung zurückgelegt werden. 5 5 Ein jahrelanger Traum, die Ueberquerung der Nordat⸗ lantik mittels Flugbootes, wird zur Wirklichkeit. Der Po ſt⸗ flieger iſt in gewiſſem Sinne überhaupt der Pionier der Berkehrsfliegerei Er wirft ſein Leben bereits in die Wag⸗ ſchale, wenn die Zeit für Perſonenflüge noch nicht reif iſt und iſt ſo Wegbereiter für dieſe. Wieviel Kämpfergeiſt, wie⸗ viel Heroismus und wieviel Opferwillen liegt nicht in ſol⸗ cher ſtillen Pflichterfüllung dieſer Nränner, einer Pflichterfül⸗ lung, an deren Größe ſich die Oeffentlichkeit nur dann für kurze 11 erinnert, wenn einer dieſer Helden im Kampf egen die Elemente unterliegt. So haben erſt vor einigen agen vier deutſche Flieger ihr Leben bei der Ueberquerung des Südatlantik gelaſſen.“ Die„Frieſenland“ iſt ein Motorſchiff von etwa 6500 Bruttoregiſtertonnen. Es wird bei den Azoren den Poſt⸗ dienſt der Deutſchen Lufthanſa ſtützen und von dort aus die Großflugzeuge nach Newyork abſchießen, wo die bisher im Südatlantik verwendete„Schwabenland“ liegen ſoll. Die Frieſenland“ trägt auf Deck, wie ihre drei älteren Schwe⸗ ſterſchiffe, eine Großſchleuder, erbaut von den Heinkel⸗Flug⸗ zeugwerken in Warnemünde, die zum Abſchuß der 16 Ton⸗ nen ſchweren Nordatlantikflugzeuge eingerichtet iſt. Eine neue Einrichtung iſt die an Bord befindliche We rkſtatthalle zur Ueberholung der Flugzeuge. Schwimmende Flugſtützpunkte für den N wurden bisher nur von der Deutſchen Lufthanſa entwickelt. Ihnen iſt es nicht zuletzt zu danken geweſen, daß der Süd⸗ atlantik⸗Luftpoſt 1 5 jetzt über drei Jahre mit ſo vorbild⸗ h Pünktlichkeit Woche für Woche durchgeführt werden onnte. 55 8 Deutſch⸗ſchweizeriſche Wiriſchaftsverhandlungen. 5 25 aufgenommen werden können, da die wichtigſte Miiglieber der ſchweizeriſchen Abordnung noch durch die gegenwärtig mit Frankteich ſtattfindenden Verhandlungen zurückgehalten werden Die Beſprechungen mit, e ne diesmal in Berlin ſtattfinden. Die ſchweizeriſche Abordnung wird im Laufe der Woche dorthin abreſſen.. C3„Hindenburg“ auf großer Fahrt Erſte diesjährige Südamerikareiſe. Frankfurt a. M., 17. März. Das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ ſtartete am Dienstag um 20.28 Uhr unter dem Kom⸗ mando von Kapitän Pruß zu ſeiner erſten diesjährigen Südamerikafahrt. Die Kabinen des Luftſchiffs ſind voll be⸗ ſetzt; außerdem befindet ſich eine große Menge Poſt und Fracht an Bord. Unter den Fahrgäſten befinden ſich größtenteils deutſche Geſchäftsleute und eine Anzahl Vergnügungsreiſende; außerdem fährt Dr. Eckener mit dem Luftſchiff nach Rio de Janeiro, um dort an den Einweihungsfeierlichkeiten des neuen e u teilzunehmen, der den Namen des portugieſiſchen Luftfahrthelden Bartholomeo de Guzmao er⸗ halten wird. 5 Das Luftſchiff wird nach ſeiner Rückkehr von Südame⸗ rika am 27. März durch Einbau von zehn neuen Kabinen für ſeine erſte Nordamerikafahrt vorbereitet werden, die von Frankfurt a. M. aus am 3. Mai erfolgt. Oſtoberſchleſiens Deutſchtum Gegen die Boykotthetze des Weſtverbandes. Die bereits gemeldete Boykotthetze des polniſchen Weſt⸗ verbandes gegen den deutſchen Mittelſtand in Oſtoberſchle⸗ ſien hat ſofortige Maßnahmen der deutſchen Volksgruppe ausgelöſt. Der Hauptgeſchäftsführer des Deutſchen Volksbun⸗ des, Dr. Ulitz, erläßt einen Aufruf an das Deutſchtum Oſt⸗ Oberſchleſiens, in dem es u. a. heißt: „Der polniſche Weſtverband hat mit Unterſtützung von 31 polniſchen Organiſationen„zu zehn Propagandatagen für den polniſchen Kaufmann und Handwerker“ aufgerufen. Die Sprecher des Deutſchtums im Senat haben vor wenigen Tagen die Lage der deutſchen Volksgruppe dargelegt. Die polniſche Regierung fordert zur Sammlung aller ſtaatsbe⸗ jahenden Kräfte auf. Zur gleichen Zeit aber verſucht der Weſtverband die Träger der deutſchen Wirtſchaft vor aller Oeffentlichkeit als„ſtaatsbürgerlich unzuverläſſig“ hinzuſtel⸗ len, um den polniſchen Mittelſtand zu ſtärken. Dem Vernich⸗ tungswillen, der aus dem Aufruf des Weſtverbandes ſpricht, ſetzen wir unſeren Lebenswillen entgegen. Dem Aufruf des Weſtperbandes antworten wir mit dem Aufruf an das Deutſchtum.“ Gir Auſten Camberlain 7 London, 17. März. Sir Auſten Chamberlain, der be⸗ kannte engliſche Staatsmann, iſt am Dienskagabend im Al⸗ ter von 73 Jahren in London geſtorben. Der Verſtorbene hat im politiſchen Leben ſeines Vater⸗ landes eine bedeutende Rolle geſpielt. Er wurde 1863 als Sohn des berühmten engliſchen Staatsmanns Joſeph Cham⸗ berlain geboren, der bekanntlich ein Hauptvertreter der bri⸗ tiſchen imperialiſtiſchen Politik war und die Verantwortung für den Burenkrieg trug. Auſten Chamberlain war von 1895—1900 Lord der Admiralität, 1902 Generalpoſtmeiſter und 1903—1905 Schatzkanzler. Während des Weltkrieges ge⸗ hörte Chamberlain dem engliſchen Kabinett von 1915—1917 als Staatsſekretär für Indien an. Zwei Jahre ſpäter trat er abermals dem Kabinett bei und hatte bis zum Jahre 1921 das Amt des Schatzkanzlers inne. Im Jahre 1921 übernahm er die Führung der Unioniſten. Als Staatsſekre⸗ tär des Auswärtigen trat er im November 1924 nochmals in die Regierung ein. Die Libyenfahrt Muſfſolinis Zeltlager auf den Dünen bei Arge Philenorum. Rom, 16. März. Muſſolini ſetzte am frühen Morgen ſeine Libyenreiſe fort, die ihn von Bengaſi nach dem 320 Kilometer entfern⸗ ten Arge Philenorum an der Grenze zwiſchen Syrte und Tripolitanien führte. Die Nacht verbrachte der Duce auf den Dünen in einem Zelt. Wieder wurden dem Begründer des Imperiums von allen Teilen der Bevölkerung begeiſterte Kundgebungen dargebracht. Muſſolini beſuchte die Grotte des ſagenumwo⸗ benen Lethe⸗Fluſſes und 1 in Benina den Militär⸗ flu. Erſt nach Einbruch der Dunkelheit erreichte er das Zeltlager bei Arge Philenorum. In Fortſetzung ſeiner Reiſe traf Muſſolini ſodann in dem 200 Kilometer von Tripolis entfernten Misrata ein und beſichtigte dort die Siedlungen der italieniſchen Ko⸗ loniſten. Er ſetzte ſeine Fahrt am Nachmittag fort, um noch am Abend des gleichen Tages in Tripolks einzutreffen. Seines Herzens Königin 20 „Wir haben alſo noch mindeſtens drei Tage Zeit und in dieſen drei Tagen muß ich handeln vorausgeſetzt natürlich, daß du wirklich Michael hier geſehen haſt und dich nicht durch irgendeine Aehnlichkeit narren ließeſt.“ Werra erhob ſich von der Ottomane und ging zum Fen⸗ ſter, um ihren heißen Kopf an die kühlen Scheiben zu preſſen. Dabei flüſterte ſie: „Wenn du es mir glauben wollteſt, Saſcha, er war es, ich habe mich nicht getäuſcht, denn ſein Bild hat mich lange genug im Wachen und Träumen verfolgt—“ Saſcha lachte höhniſch auf. „Trotzdem wäre es eine Ironie des Schickſals, wenn wir gerade hier dem Mann begegneten, dem wir um jeden Preis aus dem Wege gehen müſſen.“ „Diesmal naht ſich uns das Verhängnis, Saſcha, ge⸗ rade weil wir alles auf eine Karte geſetzt haben und weil wir uns unſeres Gewinnes ſo ſicher glaubten, werden wir verlieren.“ 5: „Behalte deine Prophezeiungen für dich, ich will mich nicht von ihnen beeinfluſſen laſſen, will auf die Erreichung unſeres Zieles hoffen—“ „Du fürchteſt alſo nichts von Michael?“ „Nein— weil ich ſtark genug bin, ihm zu trotzen, wenn zer es wagen ſollte, unſeren Plänen gefährlich zu werden; außerdem bin ich noch immer der Ueberzeugung, daß du Geſpenſter geſehen haſt. Du haſt mir in Kiew einmal eine leiche Szene gemacht, haſt mich damals tagelang ruhelos durch die Stadt gehetzt, weil du glaubteſt, ihn geſehen zu 5 haben— N 8 f 5 „Diesmal aber täuſche ich mich nicht— a „Solange ich ihn nicht mit eigenen Augen ſehe, glaube ich deinen Worten nicht, Werra— und jetzt laß mich gehen, ich möchte einen Rundgang durch die Felder machen, denn 1 ————— T 9 Politiſches Allerlei Schutz bäuerlichen Beſitzes in Oeſterreich. In Anlehnung an die Beſtimmungen, die in Deutſch⸗ land zum Schutze des Bauerntums geſchaffen wurden, oll nun auch in Oeſterreich der Verkauf von Bauernhöfen an landfremde Elemente unmöglich gemacht werden. Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Mandorfer erklärte in einer Sitzung der Ti⸗ roler Landesbauernkammer in Innsbruck, daß Maßnahmen in Vorbereitung ſeien, die verhindern ſollen, daß bäuerlicher Beſitz von Nichtbauern bei Verſteigerungen erworben werde. Bäuerlichen Boden ſollen in Zukunft nur bäuerliche Nachfahren beſitzen. Schuſchnigg fährt aach Budapeſt. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg wird ſich am kommenden Donnerstag, wie amtlich mitgeteilt wird, in Erwiderung des Staatsbeſuches des ungariſchen Miniſterpräſidenten Da⸗ ranyi vom Herbſt vorigen Jahres zu einem eintägigen Be⸗ ſuch nach Budapeſt begeben. Nach Italien wird ſich der Bundeskanzler dann bald nach den Oſterfeiertagen begeben. Auch die Dominien bauen die Luftwaffe aus. Die engliſchen Dominien beginnen jetzt gleichfalls in grö⸗ ßerem Maßſtab mit dem Bau einer eigenen Luftwaffe. In Neuſeeland werden zwei neue Luftgeſchwader modern⸗ ſter Flugzeugtypen aufgeſtellt. Im Zuſammenhang mit der Unterhauserklärung des engliſchen Unterſtaatsſekretärs für die Luftfahrt, in der er anregte, Kanada ſolle Flugzeugfüh⸗ rer nach England ſchicken, um mit der engliſchen Luftwaffe zuſammen zu üben, äußerte ein Leiter des kanadiſchen Ver⸗ teidigungsamtes, daß etwa 150 Privatperſonen mit Flug⸗ zeugführerſcheinen freiwillig nach England gegangen ſeien, um kurzfriſtig dort zu üben. 75 Neue jüdiſche Kommiſſare Drei weitere Juden im Kat der Volkskommiſſare. Moskau, 17. März. Die Sowjetpreſſe veröffentlicht Verfügungen des Zen⸗ kralausſchuſſes über eine Reihe von Neuernennungen im Rat der Volkskommiſſare. Danach wurde Moſes Granowiki, ein Jude, zum ſtellvertretenden Volksjuſtizkommiſſar er⸗ nannt. Völlig umgebildet wurde das Geſundheitskommiſſa⸗ riat. Sein bisheriger Leiter Kamienſki wurde wegen der haarſträubenden Zuſtände, die in den letzten Monaten in den Krankenhäuſern und Kliniken aufgedeckt wurden, entlaſſen und zu ſeinem Nachfolger Sergiew ernannt. Sein Stellver⸗ treter wurden Frau Charlamowa und Kantorowitſch, eben⸗ falls ein Jude. Mit Saveniagin, der, wie gemeldet, in dieſen Tagen zum ſtellvertretenden Schwerinduſtriekommiſſar ernannt wurde, ſind damit drei weitere Juden in den Rat der Volkskommiſſare eingezogen. Erfolg an der Cordoba⸗Front Die nationalen Truppen nähern ſich Pozoblanco. Salamanca, 16. März. Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Sala⸗ manca teilt mit: An der Guadalajara⸗Front befeſtigen die nationalen Truppen die in den letzten Tagen eroberten Stel⸗ lungen. An der Jarama⸗Front verſuchten die Bolſchewiſten, die nationalen Stellungen mit Tanks anzugreifen, wurden aber zurückgeſchlagen. Zwei ſowjetruſſiſche Tanks ließen ſie in ſchwer beſchädigtem Zuſtand zurück. Die nationalen Trup⸗ pen konnten ihrerſeits in dieſem Abſchnitt einige feindliche Gräben erobern. ö Die Gefechtshandlungen an der Cordoba⸗Front wurden erfolgreich durchgeführt. Die nationalen Truppen eroberten die Ortſchaft Alcaracejos und fügten der Internationalen Brigade ſtarke Verluſte zu. Ein Bataillon dieſer Brigade wurde völlig aufgerieben. Die nationalen Flieger belegten den Flughafen Barajas mit Bomben und zerſtörken alle dort befindlichen Apparate. General Queipo de Llano machte über den Sender von Sevilla nähere Mitteilungen über die Erfolge der nationa⸗ len Truppen an der Cordoba⸗Front. Die Oriſchat Alcerace⸗ jos liegt 40 Kilometer von den Queckſilberminen bei Almaden entfernt. Durch ihre Eroberung haben ſich die nationalen Truppen bis auf zwölf Kilometer Pozoblanco genähert. Die Bolſchewiſten hatten ihre Stellungen ziemlich hartnäckig ver⸗ teidigt, waren aber ſchließlich von zwei Seiten angegriffen worden, ſo daß ſie die Waffen ſtrecken mußten. Kowno. Die litauiſchen Behörden haben den langjähri⸗ gen Direktor eines polniſchen Gymnaſiums und Vorſitzenden der polniſchen kulturellen Vereinigung, Jelec, mit Familie aus Litauen ausgewieſen. mir iſt von deinem törichten Geſchwätz tatſächlich der Kopf heiß geworden.“ Er wandte ſich der Türe zu und wollte das Zimmer ver⸗ laſſen. Doch ein erſchreckter, entſetzter Aufſchrei hielt ihn zurück. 5 Werra war vom Fenſter zurückgetaumelt und taſtete nach einem Stuhl, wobei ſie mit tonloſer Stimme flüſterte: „Er— er—“ Mit einem Sprunge war Saſcha am Fenſter und ſtarrte in den Gutshof hinunter. Aber auch er wich erſchrocken zurück und murmelte: „Er iſt es— ja— Großfürſt Michael.“ Dabei hingen ſeine Augen wie gebannt an der ſchlanken Geſtalt Michael Romanowskis, der mit haſtigen Schritten über den Hof ging. 5 „Glaubſt du nun, daß ich kein Geſpenſt geſehen habe?“ Saſcha lachte ſchrill auf. 75 „Es iſt ein Verhängnis, gerade er muß hier auf dieſem weltentlegenen Gut weilen, gerade hier müſſen wir herkom⸗ men, um uns zu begegnen—“ Werra hatte abermals den Arm Saſchas umklammert und flüſterte:„Was wirſt du nun tun? Wäre es nicht das beſte, wir verließen ſo raſch als möglich dieſes Haus?“ Saſcha ſchüttelte unwillig die ſchlanken Frauenhände von ſeinem Arm ab. „Biſt du verrückt geworden? Vergißt du denn ganz, daß wir verloren ſind, wenn wir unſer Ziel nicht erreichen? Erſt wenn wir die Erfindung Konrad Mayburgs in unſeren Händen haben, iſt unſere Zukunft geſichert; wenn einer von dieſem Platz weichen muß, dann wird er es ſein, Michael, nicht wir. wir werden es auch diesmal ſein, nur den Kopf dürfen wir nicht verlieren. Jetzt heißt es wachſam ſein und wehe dir, wenn du deine Nerven nicht gewaltſam im Zaume hältſt. Du wirſt in dieſen Tagen die aufmerkſamſte und liebevollſte Gattin gegen Konrad Mayburg ſein. Du wirſt ihn mit allen deinen Reizen betören, wirſt ihn ſo ſehr in deine Netze verſtricken, daß er dem andern keinen Glauben ſchenkt, Anarchiſten nach Montpellier gekommen ſein. wenn er es wagen ſollte, dich bei ihm anzuklagen; ich ab Wir ſind noch immer die Stärkeren geweſen, r N— Kurzmeldungen Berlin. Im Rahmen der Landesſtellenleitertagung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels über eine Reihe von ar⸗ 1 5 politiſchen Problemen innen⸗ und außenpolitiſcher rt. Engliſches Flugzeug in Weſtdeutſchland abgeſtürzt. Berlin, 16. März. Das engliſche Flugzeug G ACV iſt in der Nacht vom 15. zum 16. März gegen Mitternacht beim Forſthaus Elsdorfer Bürge im Kreis Bergheim (Rheinprovinz) mit drei Inſaſſen abgeſtürzt und ver⸗ brannt. Die Leichen ſind aufgefunden worden. Schweres Verkehrsunglück.— Zwei Todesopfer. Saarbrücken, 15. März. Ein aus Richtung Malſtatt kom⸗ mendes Motorrad fuhr in voller Fahrt auf einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen auf. Dabei wurden der Motorradlenker und ſein Mitfahrer, beide bei einer Saarbrücker Firma beſchäftigt und in Ens⸗ San und Lebach wohnhaft, auf der Stelle getötet. Die Inſaſſen des Perſonenkraftwagens blieben unverletzt. Of⸗ fenbar hat der Motorradfahrer infolge eines ungeſtüm ein⸗ ſetzenden Regenſchauers und emes die Sicht verloren Wegen Beleidigung Degrelles verurteilt. „Brüſſel, 16. März. Das Brüſſeler Zivilgericht hat die Brüſſeler Zeitung„Le Soir“ wegen Verleumdung Degrel⸗ les zu 25 000 Francs Geldſtrafe verurteilt. Die Zeitung hatte behauptet, Degrelle ſtehe„im Solde Deutſchlands“. Das re⸗ xiſtiſche Organ warnt die Gegner der Rexbewegung davor, ſie in Zukunft noch einmal in der Weiſe zu verleumden, wie es bisher fortgeſetzt geſchehen ſei. Diejenigen, die die pa⸗ triotiſche Geſinnung der Rexbewegung auch in Zukunft in Zweifel zu ſtellen wagten, würden ebenfalls vor das Ge⸗ richt gezogen werden. Neue Hochſchulzwiſchenfälle in Warſchau. Warſchau, 16. März. An der Warſchauer Univerſität und auch an der Techniſchen Hochſchule ſind durch Anordnung der Rektoren wiederum, nunmehr zum dritten Male im Laufe des akademiſchen Jahres, ſämtliche Vorleſungen in allen Fakultäten bis auf Widerruf eingeſtellt worden. Anlaß zu dieſer Maßnahme gab die Tatſache, daß es in den letzten Tagen an beiden Hochſchulen erneut zu Prügeleien unter den Studenten gekommen iſt. 28 Tote bei einer Exploſion. London, 16. März. In Manila auf den Philippinen iſt eine große Feuekwerkskörperfabrik durch eine Explosion, der ein Großfeuer folgte, völlig zerſtört worden. 28 weib⸗ lchie Angeſtellte kamen ums Leben. Der ſchwediſche Außenminiſter in London. Der ſchwediſche Außenminiſter Sandler traf in Beglei⸗ tung ſeiner Frau auf dem Flugplatz Croydon ein. Sandler hatte eine längere Unterredung mit Eden im Foreign Of⸗ fice. In einer Unterhaltung mit Preſſevertretern erklärte er, daß zurzeit ſowohl die großen wie die kleinen Staaten ge⸗ zwungen ſeien, ihre Streitmacht zu verſtärken. Ein ſtar⸗ kes England ſei eine Friedensbaſtion in der Welt. Der indiſche Vizekönig beſchwichtigt. In einer längeren Rede in Delhi griff auch der indiſche Vizekönig in den innerpolitiſchen Kampf Indiens ein, um beruhigend zu wirken. Er erklärte nochmals, daß mit dem nächſten Monat die Autonomie der Provinz in Kraft trete. Jede Provinz würde dann innerhalb ihrer Grenzen das Recht erhalten, auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet zum Beſten des Landes zu wirken. Es ſei Pflicht und Auf⸗ gabe der Provinzgouverneure, mit den einzelnen Provinz⸗ regierungen vertrauensvoll zuſammenzuarbeiten. Anſchlag gegen eine Kathedrale Ein Bombenaktenkat in Monkpellier. Paris, 16. März. An einem der Haupteingänge der Kathedrale von Montpellier explodierte in den Abendſtun⸗ den eine Bombe. Durch die Gewalt der Erploſion wurden nicht nur die Kirchentür und das Innere der Kirche beſchä⸗ digt, ſondern auch ſämtliche Fenſterſcheiben der umliegenden Häuser zertrümmert. Eine genaue Unterſuchung ergab, daß es ſich um eine runde Bombe von etwa 15 Zentimeter Durchmeſſer gehandelt haben muß, die wahrſcheinlich von einem Nichtſachmann hergeſtellt worden war. In zuſtändi⸗ gen Kreiſen fragt man ſich ob es ſich nicht um einen anar⸗ chiſtiſchen Anſchlag handele. In letzter Zeit ſollen zahlreiche werde für dich handeln und du darfſt überzeugt ſein, da unſere Angelegenheit bei mir in den beſten Händen iſt. N wenige Wochen noch, dann ſind wir ohnedies am Ziel, d⸗ können wir endlich an uns denken und das Leben fü das uns Freude macht.“ Wieder wandte er ſich zum Gehen und eilte der Ti Doch Werra hielt ihn aufs neue zurück. „Wohin willſt du?“ Saſcha lachte. ä „Das kannſt du noch fragen? Ihn will ich ſuchen, muß ich treffen, und wenn ſich die Gelegenheit bietet, zur Rede ſtellen—“ f ö „Nein— tue es nicht, Saſcha— gehe ihm aus dem Wege— er haßt dich ſeit damals— er wird Rechenſchaft von dir fordern für jene unſeligen Stunden— er wird dich töten—“ „Weißt du nicht, daß ich als der beſte Schütze in Peters⸗ burg galt? Ich traf die Taube im Flug— erlegte das Wild mit Blattſchuß— und ich werde, wenn es gilt, Michaels Herz nicht verfehlen, wenn er es wagen ſollte, ſich hinder⸗ lich unſeren Plänen entgegenzuſtellen—“ 85 Doch Werra ſchüttelte angſtvoll den Kopf. „Fordere den Kampf nicht noch einmal heraus, Saſcha — einmal biſt du Sieger geblieben— ein zweites Mal wird dir das Glück nicht günſtig ſein— laß uns lieber fortgehen von hier— mir iſt ſo angſt vor einer neuen Begegnung, angſt vor den furchtbaren Konflikten.“ ˖ Da aber umſpannte Saſchas Hand mit feſtem Griff den Arm Werras, ſeine Augen funkelten erregt und ſeine Stimme hatte einen heiſeren Ton, als er entgegnete: 83 „Wir bleiben— und du wirſt die Komödie weiterſpie⸗ len, ſolange ich es wünſche—“ ö Werra zuckte zuſammena.. 8 Sie wich nach der Ottomane zurück, fiel dort weinend in den Kiſſen nieder und achtete kaum darauf, daß Saſcha das Zimmer verließ. f 35 5»FCaortſetzuna folat.) 4 — eignete Maßnahmen zu treffen. Badiſche Chronik II Heidelberg.(der Fremdenverkehr im Mo⸗ nat Februar.) Nach den Feſtſtellungen der Städtiſchen Statiſtiſchen Abteilung beträgt die Zahl der im Februar 1937 in Heidelberg neu angekommenen Fremden 4738 gegen 5414 im gleichen Monat des Vorjahres. Davon waren 467 aus dem Ausland. Die Geſamtzahl der Uebernachtungen die⸗ ſer Fremden wurde auf Grund von Teilergebniſſen auf 9842 errechnet, das ſind 2,08 im Durchſchnitt(9377 gleich 1,73 im Vorjahre). Von den Ausländern kamen aus Holland 123, England 55, Schweiz 52, Oeſterreich 44, Vereinigte Staaten von Nordamerika 40, Frankreich 27; die übrigen 126 Aus⸗ länder kamen aus verſchiedenen Staaten. Heidelberg.(Schwerer Autounfall.) Abends geriet auf der Landſtraße zwiſchen Leimen und Nußloch ein Perſonenwagen ins Schleudern und ſtürzte die Böſchung hin⸗ unter. Die Inſaſſen, drei Erwachſene und ein Kind, wurden teils ſchwer, teils leicht verletzt. Sie wurden in die Klinik nach Heidelberg verbracht. Heidelberg.(Das Vorfahrtsrecht nicht be⸗ achtet.) An der Kreuzung Speyererlandſtraße und Plei⸗ kartsförſterſtraße ſtießen infolge Nichtbeachtung des Vorfahrts⸗ rechts zwei Motorradfahrer zuſammen. Einer der Kraftrad⸗ fahrer ſowie ſein Soziusfahrer ſtürzten zu Boden und erlitten erhebliche Verletzungen. Eberbach.(Schwerer A uto unfall.) Unweit des Gaſthauſes„Zur Grenze“ fuhr abends wahrſcheinlich infolge der naſſen und glatten Straße ein Mannheimer Per⸗ ſonenkraftwagen gegen zinen Baum. Von den vier Inſaſſen erlitten der Eigentümer und Lenker des Wagens, ein Architekt aus Mannheim, ſowie ein weiterer Mitfahrer ſchwere Verlet⸗ zungen, die eine ſofortige Ueberführung in die Klinik nach Heidelberg notwendig machten. Die beiden anderen Mitfah⸗ rer, darunter eine Dame, wurden leichter verletzt. Das Auto mußte abgeſchleppt werden. 9 Dedsbach(Renchtal).(Der Führer als Pate.) Vor einigen Wochen wurde dem Erbhofbauern Math. Streif von Anrechtenbach ein Zwillingspärchen und damit das 15. und 16. Kind geſchenkt. Mutter und Zwillinge ſind geſund und wohlauf. Nunmehr hat unſer Führer Adolf Hitler die Ehrenpatenſchaft übernommen und ließ den glücklichen Eltern dieſer kinderreichen Familie ein Geldgeſchenk überreichen. 2 Atzenbach, Kr. Lörrach.(Zu Tode geſtürzt.) Die Witwe Ida Kuttler wurde am Treppenaufgang tot aufgefunden. Man nimmt an, daß die Frau auf der Treppe ausgeglitten und tödlich geſtürzt iſt. (—) Anterlauchringen, A. Waldshut.(Im Streiter⸗ ſchlagen.) In einer Gaſtwirtſchaft geriet der Webermeiſter Karl Wirth und der 46jährige Maler Karl Ernſt Ulmer, ge⸗ nannt Kalmbacher, beide von Anterlauchringen, in einen hef⸗ tigen Wortwechſel. Dabei verſetzte Wirth dem Almer mit einem Bierglas zwei Schläge auf den Kopf, ſo daß der Ge⸗ troffene bewußtlos zu Boden fiek. Da ſich der Zuſtand des Verletzten verſchlechterte, wurde er am folgenden Tage in das Waldshuter Krankenhaus berführt, wo er ſtarb. Almer hinterläßt drei ſchulpflicht Finder. i Tauberbiſchofsheim.(Gräber funde bei Wer⸗ bach.) Im Jahre 1926 wurde in Werbach eine Waſſer⸗ leitung erſtellt. Bei den Grabarbeiten wurden damals an der Straße Werbach— Wenkheim einige wertvolle alte Urnen ge⸗ funden. Vor einigen Tagen wurden nun unter der Leitung des Aniverſitätsprofeſſors Dr. Wahle⸗ Heidelberg, des Ober⸗ pflegers für Ur⸗ und Frühgeſchichte Nordbadens, neue Gra⸗ bungen vorgenommen. Dabei konnte ein Gräberfeld feſtge⸗ ſtellt werden. Auf einer Fläche von 1 Ar kamen in einer Tiefe von 1,60 bis 2,10 in Skelette von vier erwachſenen Perſonen und einem Kinde zur Ausgrabung. Die Funde waren noch gut erhalten und konnten geborgen werden. Aus den weiteren Funden(Kämme, Eiſenteile, Urnen uſw.) iſt geſchloſſen worden, daß die Beſtattungen um die Jahre 300 bis 400 n. Chr. ſtattgefunden haben. — DAF. bekämpft Schwindelfirmen. Die Geſetzgebung Des Dritten Reiches hat auf vielen Gebieten bereits zu einer Säuberung von unlauteren Elementen geführt und üblen Erſcheinungen einer vergangenen Epoche— wie zweifel⸗ haften Zweckſparkaſſen, Bauſparkaſſen. Siedlungsunterneh⸗ mungen uſw.— den Nährboden entzogen. Dennoch iſt mit geſetzlichen Maßnahmen allein allen Schwindelfirmen nicht beizukommen, weil ſie oft geſchickt getarnt arbeiten und die Hintermänner es meiſt verſtehen, ſich einer Strafverfolgung rechtzeitig zu entziehen.— Erziehung und Aufklärung der Volksgenoſſen, ſowie rückſichtsloſe Bekämpfung der Schwin⸗ delfirmen müſſen Hand in Hand gehen. Die Deutſche Ar⸗ beitsfront wird deshalb wie das Sozialamt mitteilt, künf⸗ tig mit ſämtlichen Dienſtſtellen in noch engerer Verbindung mit der Deutſchen Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwin⸗ delfirmen e. V. Hamburg zuſammenarbeiten, die auf die⸗ ſem Gebiet auf Anordnung des Reichsminiſters De. Frank bereits hervorragend tätig iſt. So wird das vorhandene Material noch lückenloſer zur Auswertung gebracht wer⸗ den, um jeden einzelnen Fall aufzuklären und dann ge⸗ Abend im März Im Märzabend ruht noch viel Tageslicht. Der Sonne letztes Grüßen währt länger als zuvor, ihr Nachglanz be⸗ hält die Welt noch geraume Zeit in ſeiner Helle. Bewegung und Fortſchritt lenkten den Märztag. Nun ſteckt auch Un⸗ ruhe in dem Abend ſelbſt. Haben nicht die Wolken, die wie eine graue Herde über den Himmel gezogen ſind, es eilig? Sie jagen einher, getrieben von einer inneren Unraft, ſchon angeblinzelt von den erſten aufſtrahlenden Sternenpunkken. Ja dieſe Stere des März ſenken auch Unruhe ins Blut. So hoch ſie 0 ſchimmern und leuchten: Das geheimnis⸗ voll drängende Keimen und Schwellen in den Krumen und Schollen der Mutter Erde iſt doch bis zu ihnen emporge⸗ ſchwungen. Ewiger Kreis des Lebens rundet ſich wieder von dem Acker bis hinauf zu den Baumknoſpen in luftiger Höhe und bis hinan zu davonſtrebenden Wolken und dar⸗ über funkelnden Sternen, ewiger Kreislauf der Aufer⸗ ſtehung, der auch uns Menſchen mit ſich reißt, die jungen wie die alten die geſunden wie die kranken. Abend im März weckt ſoviel Wünſche und Sehnſüchte, ſendet Träumereien und Empfindungen, bringt Entſchlüͤſſe und Pläne Weißt du, daß draußen auf den Aeckern eine Saat beſtellt wird, daß auch du eine Saat zu legen haſt, um emal ernten zu dürfen? Neigt dir nicht die linde Luft das Ohr des Schöpfers zu, als wolle er auch deine Hoffnungen wiſſen um ſie zu erfüllen? Hoffnung lebt im Gezweig der Baumkrone, die über dir atmet, wenn du unter ihr raſteſt, Hoffnung lebt in dir, in allen Geſchöpfen. Eine Familie— das ſind wir im März, eine große, frohgemute Familie, die da ſchafft und glaubt und ſich betören läßt von Amſelſang und Abendglocken⸗ klang. Aus den Nachbargauen Zugmaſchine zertrümmert Lieferwagen Eine Frau getötet. Kaiſerslautern. Vormittags ereignete ſich in der Drei⸗ undzwanzigerſtraße in der Nähe der Kaſerne ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Ein Dreiradlraftfahrzeug, in dem neben dem Fahrer die 35jährige Ehefrau Elifabeth Klein aus Hochſpeyer ſaß, wurde von einem Sattelſchlepper, der die Straße über⸗ queren wollte, erfaßt und zertrümmert. Die Frau wurde dabei auf der Stelle getötet, während der Fahrer mit leichten Verletzungen davonkam. 1000 Kubikmeter Fels abgeſtürzt. — Haigerloch(Hohenz.). Am Sonntag brachen unmit⸗ telbar beim Haltepunkt Trillfingen von einer 30 Meter hohen Felswand etwa 1000 Kubikmeter Fels ab, wodurch das Gleis der Hohenzolleriſchen Landesbahn verſchüttet und geſperrt wurde. Perſonen ſino hierbei nicht verletzt und Fahrzeuge nicht beſchädigt worden. Der Perſonenverkehr der Hohenzolleriſchen Landesbahn zwiſchen Haigerloch und Eyach wird durch be⸗ helfsmäßigen Autoverkehr von Haigerloch nach Trillfingen und Weiterbeförderung mit dem Triebwagen durchgeführt. Die Streckenſperrung wird vorausſichtlich noch einen bis zwei Tage dauern. Außer den niedergegangenen Felsmaſſen muß noch etwa eine gleiche Menge Fels abgeſprengt werden, da mit einem Nachſtürzen dieſer Maſſen gerechnet werden muß. Bereits im Jahre 1929 war an dieſer Stelle ein großer Fels⸗ ſturz, der das Streckengleis ſperrte. Durch Verlegung des Gleiſes nach der Eyach zu und Bau eines hohen Fangedam⸗ mes glaubte man vor Ueberraſchungen ähnlicher Art für alle Zeiten geſchützt zu ſein. Der Felsſturz am Sonntag hat das Gegenteil bewieſen; der ſtarke Fangedamm iſt durch die Fels⸗ blöcke glatt durchſchlagen worden. — Neckarſulm.(Schwerer Sturz.) Der 38jährige Nachtwächter Philipp Brandmeier ſtürzte infolge Unwohlſeins vom Rade und blieb bewußtlos liegen. Das Sanitätsauto verbrachte den Schwerverletzten ins Krankenhaus, wo ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. a — Alm.(Ein rabiater Menſch.) Im Rauſch und nach einem Streit mit ſeiner Frau ſchlug ein hieſiger Wirt in ſeiner Wirtſchaft eine große Anzahl Biergläſer und Geſchirr zuſammen. Die Polizei ſchritt ein und nahm den Miſſetäter in Schutzhaft. — Vaihingen a. F.(Freche Einbrüche.) Nachts wurden in zwei hieſigen Wirtſchaften Einbruchsdiebſtähle ver⸗ übt. Die Diebe ſtiegen in beiden Fällen nach Schließung der Lokale auf der Rückſeite der Gebäude in die Küche ein, wo ſie in die Gaſtzimmer vordrangen. Hier brachen ſie die Kaſſe auf und nahmen mit, was ſich an Bargeld darin vorfand. Auch ſonſt haben ſie durch Zerſtörung von Gegenſtänden üble Spuren hinterlaſſen. — Ravensburg.(Sittlichkeits verbrecher ge⸗ faßt.) Seit mehreren Wochen trieb ſich hier ein junger Mann herum, der in den Abendſtunden Frauen und Kinder in unſittlicher Weiſe beläſtigte. Als er ſich in der Nähe der Bahnunterführung herumtrieb und eine Frau beläſtigte, rief ſie um Hilfe, worauf er dingfeſt gemacht werden konnte. Bei einer Unterſuchung im Bahnhofsgebäude mußte man die er⸗ ſtaunliche Feſtſtellung machen, daß er nur mit Schuhen, Halbſtrümpfen und einem Ueberzieher bekleidet und ſonſt ohne jegliche weitere Kleidung war. a ** Frankfurt a. M.(Mit einem fremden Auto auf Tour.) Ein 22jähriger Angeklagter, der in einem Kraftfahrbetrieb tätig war, ſollte ein Auto abliefern. Der Angeklagte machte mit dem Auto einen Ausflug ins Hol⸗ ſteinſche. Acht Tage blieb er zum Schrecken ſeines Arbeit⸗ gebers fern, bis die Nachricht kam, daß das Auto von der Polizei in Wisdorf beſchlagnahmt worden und der Ange⸗ klagte feſtgenommen worden ſei. Der mit wenig Barmitteln dusgerückte junge Mann hatte unterwegs eine Reihe von Zechprellereien begangen und Tankſtellen um Betriebsſtoff betrogen. Die Unterſchlagung des Autos und die Betrüge⸗ reien brachten ihm vier Monate Gefängnis ein. * Hersfeld.(Schwerer Verkehrsunfall.) Der Sanitäter Stellmacher Georg Holzhauer und die Gemeinde⸗ ſchweſter Martha Olſzewſki, beide aus Weiterode, hatten mit einem Mietauto aus Breitenbach einen Kranken nach Mar⸗ burg gebracht und befanden ſich auf dem Heimweg. In der Heinſtraße in Hersfeld fuhr das Auto auf den Bürgerſteig und rannte gegen einen eiſernen Maſt. Der Maſt würde aus ſeiner Verankerung herausgeriſſen und umgelegt. Bei dem ſtarken Anprall flog Holzhauer gegen die Wagendecke und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die mitfahrende Inſaſſin wurde mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert. Der Fahrer des Wagens kam mit dem Schrecken davon. f a München ehrt Adolf Hitler Einweihung einer Gedenktafel. München, 16. März. Vom Frühjahr 1912 bis zu ſeinem Eintritt in das deutſche Heer als Kriegsfreiwilliger hat Adolf Hitler in München in dem unſcheinbaren Hauſe Schleißhei⸗ mer Straße 34 gewohnt. In dieſer Zeit iſt ihm München zur zweiten Heimat geworden. Zur Erinnerung hat nunmehr die Hauptſtadt der Bewegung an dieſem Hauſe eine Ge⸗ denktafel anbringen laſſen, die unter dem Hoheitsadler eine entſprechende Inſchrift trägt. Die Gedenktafel wurde mit einem ſchlichten Feierakt, an dem die Formationen der Be⸗ wegung mit ihren Fahnen teilnahmen, vom Ratsherren der Hülle München, Reinhard, mit einer Gedenkanſprache ent⸗ üllt. Narziſſen und Tulpen.— Großer Deviſenprozeß. 5 Aachen, 17. März. Am heutigen Mittwoch beginnt vor der Erſten Großen Strafkammer ein Deviſenprozeß gegen zwei Kölner Blumenhändler und ihre beiden Helfershelfer aus Aachen. Die Anklage wirft den beiden Hauptange⸗ klagten vor, für rund 80 000 Mark Blumen mehr aus Ita⸗ lien und Holland eingeführt zu haben, als ſie nach der ihnen erteilten Deviſengenehmigung überhaupt bezahlen konnten. Das Geld zur Bezahlung der Blumen ſoll heimlich— teil⸗ weiſe unter Beihilfe der Aachener Angeklagten— über die Grenze geſchafft worden ſein. Um die großen Blumenmen⸗ gen zu vertuſchen, ſollen die beiden Hauptangeklagten fin⸗ gierte Rechnungen benutzt haben, in denen nur ein Bruch⸗ teil der wirklichen Lieferung verzeichnet war. Wie es ſo oft vorkommt, wurden die beiden Angeklagten von 2 eige⸗ nen Gewährsmann betrogen. Nicht nur, daß dieſer Ehren⸗ mann unter dem Vorwand, von Zollbeamten erwiſcht wor⸗ den zu ſein, einen namhaften, zur Verſchiebung ins Ausland beſtimmten Geldbetrag in die eigene Taſche ſteckte, darüber hinaus ſoll er ſeinen Kölner Aufkragge mit der Drohung einer Anzeige eine ganze Zeit hindürch erpreßt haben. Der Prozeß wird möalicherweiſe acht Tage in Anſpruch nehmen. — 7 22* 1 8 8 25 V 2 Mannheimer Allerlei. Tagung des Sängerkreiſes— Jäger⸗Appell— Von der Rheiniſchen Ingenieurſchule. Immer näher rückt der Tag, an dem auch aus dem Sängerkreis Mannheim eine große Schar ſangesfreudiger Männer zum 12. Deutſchen Sängerbundesfeſt nach Bres⸗ lau fahren. Die Vorbereitungen dazu ſind in vollem Gange. In einer Vorfeierſtunde im Rofengarten, die mit der Kreistagung des Sängerkxrei es Mannheim verbunden wax, wies Kreisführer Hügel auf das große Ziel hin, das mit der Sängerfeſt in Breslau geſtellt wurde. Sänger⸗ gauführer Schmitt, Kehl, hob die Bedeutung der Chor⸗ f feierſtunden hervor und ſchilderte die Bedeutung des Feſtzuges in Breslau als machtvolle Kundgebung der deutſchen Sängerſchaft. Eingehend wurden die Vergün⸗ ſtigungen erläutert, die den Teilnehmern am Sänger⸗ bundesfeſt zuſtehen. Der Badische Sängerbund, der immer in vorderſter Linie ſtand, wenn es galt, große Dinge für das deutſche Lied zu vollbringen, wird auch diesmal nicht zurückſtehen. Gauchorleiter Rahner, Karlsruhe, ging von der Programmwahl aus, dies von den Mitgliedern des Führerrates für die Chorfeierſtunden aufgeſtellt wurde, und wies darauf hin, daß namentlich für den Anfang und den Schluß Chorſätze ausgewählt wurden, deren textliche Grundlage Gefühle und Stimmungen in Worte kleiden, die dem allgemeinen Empfinden ent⸗ ſprechen. Den Vertonungen, die aus dem Geiſt der neuen Zeit geſchaffen ſind, dürfe man ſich nicht verſchließen, wenn auch viele Sänger, die am Altgewohnten haften, nur ungern an das Studium dieſer Liedweiſen heran⸗ gehen. Die Pflege des bewährten alten und des wert⸗ vollen neuen Chorgutes müſſen nebeneinander hergehen. Schließlich kam der ſtellvertretende Sängergauführer, Dr. Münch, Bruchſal, auf die kulturpolitiſche Bedeutung der Sängertage in Breslau zu ſprechen, an denen rund 30000 Sänger mitwirlen. Nachdem dem Kreisführer und dem Kreiskaſſier Entlaſtung erteilt worden war, wurde die Kreistagung mit zwei Marſchliedern beſchloſſen. 7 Der vom Kreisjägermeiſter einberufene Pflichtjäger⸗ appell ſah die geſamte Mannheimer Jägerschaft in großer Anzahl im„Ballhaus“ befſammen. Int Amtsbezirk Mannheim ſind die Jagdbeſtände beim Kleinwild etwas zurückgegangen; ſo waren die Haſenſtzecken 3) bis 50 v. H geringer als im Vorjahr. Auch die Hühnerbeſtände haben abgenommen, während ſich die Faſanen vermehrt haben. Der Rehnachwuchs bedarf der Schonung, weshalb der Kreisjägermeiſter zur Einſtellung der Treibjagden auf⸗ forderte. Die WH W⸗Anlieferungen ergaben 127 Haſen, 19 Rehe, 112 Stück Flugwild und 26 Kaninchen; außer⸗ dem wurden 60 Ztr, Brikett geſtiftet und über 600 RM. Bargeld gezeichnek. Mit dem Jägerappell war eine Tro⸗ phäenſchau verbunden. An der Rheiniſchen Ingenjeurſchule Mannheim wurde das Winterſemeſter 1936/37 von 129 Studierenden be⸗ ſucht, wovon 50 aus Mannheim, 21 aus dem übrigen Baden, 32 aus der Pfalz, 22 aus dem übrigen Deutſch⸗ land und 4 aus dem Ausland find. Alle Kandidaken, die ſich zu den Prüfungen ſtellten, haben beſtanden. Direktor Mau konnte in ſeiner Schlußanſprache feſtſtellen, daß die Kandidaten ſchon im November und Dezember feſte Anstellungen hatten. Da das Reich die Abſicht geäußert hat, die beiden Finanzämter Mannheim⸗Stadt und Mannheim⸗Negar⸗ ſtadt in einem den modernen Anforderungen entſprechen⸗ den Gebäude zu vereinigen, wurden diesbezügliche Ver⸗ handlungen mit dem Ergebnis geführt, daß gegenüber der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe auf dem linken Neckar⸗ 785 ufer im Jahre 1938 vom Reich ein großes Finanzamts⸗ gebäude errichtet werden ſoll. Das ſeitherige Finanzamt in F 6 iſt von der Stadt erworben worden und wird nach Verlegung des Finanzamts in den Neubau dem ſtädt. Fürſorge⸗ und Jugendamt, die zurzeit in dem Gebäude des alten Krankenhauſes in R 5 untergebracht ſind, dienen. Es iſt damit eine Löſung gefunden worden, die es einerſeits ermöglicht, den Brückenkopf an der Adolf Hitler⸗Brücke durch ein repräſentatires Gebäude zu ver⸗ ſchönern und die Baulücke zu ſchlioßen, und ande rerſeits das alte Gebäude in R 5, das als übberaltert bezeichnet werden muß, frei zu machen. Die es Gebäude wird ab⸗ gebrochen und an ſeiner Stelle ſoll ein frejer Platz enk⸗ ſtehen, der dieſem Teil der Innenſtadt ſehr zuſtatten kommen wird. a mp. 1 Wireſcharen wurden vereidigt. Ueberall im Gau Ba⸗ den ſind Werlſcharen im Entſtehen begriffen. Aus den vier Werkſcharen noch vor einem Jahre ſind es in Baden 130 geworden. Ein Beweis dafür, daß gerade unter der Arbei⸗ terſchaft das Drängen nach einer Vertiefung der Betriebsge⸗ meinſchaft vorhanden iſt. In der badiſchen Induſtriemetro⸗ pole fand die feierliche Vereidigung von fünf Werkſcharen in den Betrieben Vereinigte Juteſpinnerei Mannheim, Zellſtoff⸗ Werke Waldhof, Rheinſchiffahrt AG. vorm. Fendel, Jof. Vögele A6. und Heinrich Lanz AG. ſtatt. Gauwerkſchar⸗ führer Heß nahm die Vereidigung jeweils ſelbſt vor durch Handschlag und Ueberreichung der Hakenkreuzbinde an die Werkſcharmänner. a — Verlegung des Fernſprechanſchluſſes rechtzeitig be⸗ antragen. Zum Anfang April werden ſich die Anträge auf Verlegung von Fernſprechanſchlüſſen häufen. Damit die Dienſtſtellen die Wünſche der Teilnehmer rechtzeitig erfül⸗ len können, iſt frühzeitiger Antrag bei der zuſtändigen Ver⸗ mittlungsſtelle erforderlich. Die Anträge werden in der Reihenfolge des Eingangs ausgeführt. Den Teilnehmern wird daher geraten die Anträge auch dann ſchon jetzt 3 ſtellen, wenn der genaue Zeitpunkt der Verlegung noch nicht feftſteht. Dieſer kann ſpäter mitgeteilt werden. mindeſtens aber eine Woche vor dem Umzug. 5 es„ — Steigender Milch gen des Stgkiſtiſchen : er durchf Reichsberufswettkampf Gruppe„Nährſtand“ Kreis bauernſchaft Heidelberg. Die Berufsgruppe„Nährſtand“ war am vergan⸗ genen Freitag zum Wettkampf angetreten. Die Kreis⸗ bauernſchaft Heidelberg war mit beinahe 700 Teil⸗ nehmern zum Wettkampf auf 8 verſchiedenen Wettkampf⸗ orte verteilt. Die Bauernjugend des Kreiſes Mannheim war in Straßenheim(männl.) und in Schriesheim(weibl.) Bei regneriſchem Wetter warte en auf dem Straßen⸗ heimerhof über 70 Jungen auf den Beginn des Wett⸗ kampfes. um halb 9 Uhr ertönte das Kommando: in Linien zu zwei Gliedern angetreten. Die Namen wurden verleſen und jeder belam ſeine Nummer. Nach dem Liede „Märkiſche Heide, märkiſcher Sand“ richtete der ſtell⸗ vertretende Kreisjugendwart Ding einige kurze Worte der Begrüßung an die Jugend, indem er erwähnte: Während überall in der Welt Unruhe durch die Lande zieht, Krieg und Aufſtände die Völker he emſuchen, tritt die Jugend des deutſchen Reiches an zu friedlichem Wett⸗ kampf. Sie legt damit Zeugnis ab vor der ganzen Welt, daß hier ein Volk arbeiten, Werte ſchaffen und Aufbauen will. Die Jugend ſtellt ſich zum freiwilligen Einſatz, zur höchſten Leiſtung. Er wies noch kurz auf die ge⸗ waltige Steigerung der Teilnehmer hin. Haben am erſten R. B. W. K. in der Gruppe„Nährſtand“ 66000 Jungen und Mädel teilgenommen, ſo waren es 1935 ſchon 127000. Im vorigen Jahr ſtellte die deutſche Jugend aus dem Bauerntum mit nahezu einer viertel Million Teilnehmern die zweitſtärkſte Berufsgruppe am Geſamtwettkampf. Der diesjährige Reichsberufswettkampf ſteht in ſeiner Aufgabenſtellung im Zeichen des Vier⸗ jahresplanes. s Am Vormittag waren die Teilnehmer dann in dem Eß⸗Saal des Gutshofes bei der Löſung der ſchriftlichen Arbeiten. Nach kurzer Mittagspauſe kamen die pralt. ſchen Uebungen. Die eine Gruppe war mit Pferdeputzen, die andere mit Getreideauffüllen und abwiegen beſchäftigt, während anderwärts wieder Jungen mit ihrem Prüfer — am Schleifſtein ſtanden, oder andere warteten, bis ihre Nummer aufgerufen wurde. So verging der Tag; jeder gab ſein beſtes Können her, um aber auch auf der andern Seite wieder Neues hinzuzulernen. Einen ähnlichen Verlauf nahm der Wettkampf der Mädels in Schriesheim, nur mit anderen Aufgaben. Sie mußten graben, ſtopfen, Windel nähen, Bürſten reinigen, Ferſen ſtricken und ähnliches. Den Abſchluß bildete ein ſchöner Kameradſchaftsabend in Schriesheim. Wettkampfleiter, Prüfer und Teilnehmer hatten ſich ein⸗ gefunden. Jeder wartete auf das Wettkampfergebnis, das gegen 10 Uhr vom ſtellvertretenden Kreis⸗ jugendwart vorgeleſen wurden: Sieger der Leiſtungs⸗ Haſſe I: Martin Wanner, Heddesheim, 106 Pkt; Sieger der Leiſtungsklaſſe II: Heribert Schäfer, Sulzbach, 103 Pkt, Sieger der Leiſtungsklaſſe III: Hermann Wagner, Ilvesheim, 79 kt. Siegerin der Le ſtungsklaſſe l: Lydia Fath, Großſachſen, 137 Pkt.; Siegerin der Lei⸗ ſtungsklaſſe II. Anne ieſe Bühler, Seckenheim, 135 Pkt.; Siegerin der Leiſtungsklaſſe III: Luiſe Frey, Seckenheim, 135 Pkt. Von den Jungen kommt niemand zur Sport⸗ entſcheidung, da ſie die Mindeſtpunktzahl von 108 Punk⸗ ten nicht erreicht haben. Die Slegerinnen der Mädels haben alle die Mindeſtpunktzahl von 135 Punkben er⸗ reicht und der Weg zur Gauentſcheidung iſt ihnen frei⸗ gegeben. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Donnerstag, 18. März: 9.30 Praktiſche Haushaltsführung; 10 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 17 Glückwunſch an Kinderreiche; 17.10 Väter und Töchter; 17.40 Kleine Stücke für Violine und Klavier; 18 Blasmufik; 19 Der Führerzehnkampf der Hitler⸗ jugend; 19.20 Die Bretter, die die Welt bedeuten, Funk⸗ bild, 20.10 Buntes Schallplattenkonzert; 21 Deutſche Welt⸗ ſchau; 21.15 Darf ich um ein Tänzchen bitten?; 2 0 Freitag, 19. März: 9.30 Sendepause; 10 Holz an der Tankſtelle, Holz in der Zuckerbüchſe, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 14 Muſikali⸗ ſches Allerlei; 14.30 Die Wurzelmänner haben viel zu tun, naturkundliches Märchenſpiel; 17.45 Kampf um geſundes Obſt; 18 Liebe iſt Seligkeit, iſt Licht und Leben; 19.15 Vivat, jetzt geht's in's Feld, Fahrtenlieder und Fahrtenerlebniſſe; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10... und abends wird ge⸗ tanzt; 22.30 Die Ergebniſſe der Leipziger Meſſe: Samstag, 20. März: 9.30 Sendepauſe; 10 Das war des Deutſchen Vater⸗ land, Blick in die Vergangenheit; 10.30 Sendepauſe; 15 Die Muſiktameradſchaft der Reichsrundfunkſpielſchar 2 der HJ. muſiziert; 15.30 Unterwegs mit dem Streifendienst, Hör⸗ bericht; 15.50 Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Heitere Moral⸗ pauke; 19 Sie wünſchen?, Schallplatten⸗Wunſchkonzert; 20.10 Italieniſches Meiſterkonzert; 22.30 Muſik zur ſpäten Nacht. Reichsſender Frankfurt: Donnerstag, 18. März: 9.45 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Land⸗ funk; 15.15 Kinderfunk; 17 Tanzmuſik; 17.30 Könige, Hel⸗ und Despoten, kreuz und quer durch die Geſchichte Europas; 17.50 Das aktuelle Buch; 18 Blasmuſik; 19 Volts⸗ muſik, 20.10 Der deutſche Weg, Hörbildreihe; 21 Unterhal⸗ tungskonzert; 22.15 20 Millionen Trachtenpüppchen, Funk⸗ bericht von der Herſtellung des letzten Abzeichens des Winter⸗ hilfswerkes 1936⸗37/; 22.30 Nachtmuſik. Freitag, 19. März: 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.45 Landfunk; 15.15 Aus der Heimat; 17.30 Zeppeline kreuzen über dem Atlantik Erlebnis; 17.50 Bildtelegrafie für jedermann, Plauderei; 18 Muſik aus Dresden; 19 Allmacht Muſitk, beſinnliche Klänge zum Feierabend; 20.10 Olle Kamellen— beliebte Kapel⸗ len, dazwiſchen plaudert Ernſt Petermann; 22.30 Die Ergeb⸗ niſſe der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1937; 22.50 Tanzmuſik. Samstag, 20. März: 9.30 Sendepauſe; 11.15 Hausfrau, hör zu; 11.50 Land⸗ funk; 15.15 Wir bemerken dazu. 15.30 Wir heben einen Schatz, Bdebk.⸗Mädels entrümpeln einen Boden; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Der e det Hitlerſugend; 18.15 Sportſchau; 19.30 Wochenſchau; 19. Ruf der Jugend; 20.10 0 kant, ene Frankfurt⸗Hamburg; 22.15 Sport, zeitgemäß belauſcht; 22.30 Muſik zum ſpäten Abend. om Schwarzwald an die Water⸗ Schwarze Kunſt und Weiße Wunder Ein Alchimiſt als Entdecker des Porzellans. Kleine Kunſtwerke aus Porzellan, zier⸗ liche Trachtenfigürchen, werden am 20. und 21. März von den Männern der DAF. für das WH W. verkauft werden. Als im Jahre 1518 die Portugieſen zum erſten Male aus der Heimat des Porzellans, dem fernen China, zier⸗ liche Gefäße nach dem Abendlande brachten, geriet ganz Europa in helles Erſtaunen und Entzücken über dieſes „Weiße Wunder“. Und niemand hätte es ſich damals träumen laſſen, daß auch bei uns einmal die Schlote von Porzellanfabriken rauchen, ja, daß einſt Erzeugniſſe deut⸗ ſcher Herkunft als Ausfuhrartikel in aller Welt Abſatz fin⸗ den würden. Und wer weiß, wie lange Europa noch auf die Einfuhr aus dem Fernen Oſten angewieſen geblieben wäre, wenn nicht in jenen Zeiten, beſonders im 17. Jahr⸗ hundert, die Gier nach Gold ſo ungeheuer groß geweſen wäre, daß„Alchimiſten“ von der krankhaften Sucht befal⸗ len wurden, Gold durch Miſchung unedler Stoffe herzu⸗ ſtellen, und wenn nicht ausgerechnet ein ehemaliger deut⸗ ſcher Apothekerlehrling bei ſolchen Verſuchen— durch Zufall— die Herſtellung des Porzellans entdeckt hätte. Dieſe Geſchichte iſt ſo abenteuerlich, daß ſie hier kurz erzählt ſei: Im Jahre 1682 kam aus Schleiz der 15jährige Knabe Johann Friedrich Böttger nach Berlin zu dem Apotheker Zorn in die Lehre. Aber der Lehrmeiſter erlebte an ſeinem Zögling keine Freude, denn der Junge war von dem unbezähmbaren Drange beſeſſen— Gold machen zu wol⸗ len! Das Pillendrehen behagte ihm nicht, ganze Nächte lang verbrachte er in Zorns Laboratorium, um den„Stein der Weiſen“ zu finden. Der Apotheker geriet darüber in heftige Aufregung, zumal dieſe Beſchäftigung keineswegs ungefährlich war. Denn die ewig geldbedürftigen Fürſten ſuchten ſich jedes„Goldmachers“ zu verſichern und ſetzten ihn einfach hinter Schloß und Riegel.— Aus Angſt hier⸗ vor entwich Böttger 1699 bei Nacht und Nebel aus Berlin, kehrte allerdings, von Not getrieben, wieder dorthin zurück. Aber trotz aller Verſprechen konnte er von ſeiner Leidenſchaft nicht laſſen und mußte deshalb abermals fliehen. Diesmal wendete er ſich nach Wittenberg; der Kurfürſtliche Hof nahm ſich ſeiner an. Auf Befehl des Kurfürſten von Sachſen und Königs von Polen, Auguſt des Starken, wurde Böttger dann nach Dresden gebracht, wo er zuerſt im königlichen Schloſſe, dann aber auf der Albrechtsburg bei Meißen und auf dem Königſtein in ſtrenger Haft gehalten wurde. Den ſtrikten Befehl, Gold zu machen, konnte allerdings auch Böttger nicht ausführen. Dafür entdeckte er aber eines Tages in ſeinen Schmelztiegeln eine weiße Maſſe, die ſich als das koſtbare Porzellan entpuppte. So hatte er durch ſein Bemühen in jahrelanger Haft doch ſchließlich einen goldwerten Stoff entdeckt. i Aus dieſen Anfängen iſt die Porzellanmanufaktur Meißen entſtanden, deren Ruf in der ganzen Welt berühmt wurde. Aengſtlich ſuchte man das Geheimnis der Por⸗ zellanherſtellung zu wahren, aber für die Dauer war dies begreiflicherweiſe nicht möglich. Andere Fürſten verſtan⸗ den es, durch hohe Beſtechungen Angeſtellte und Arbeiter aus Meißen an ſich zu locken, und ſo entſtanden bald die Porzellanmanufakturen in Wien, Höchſt, Berlin, Ludwigs⸗ burg u. a. m. a Warum wir dies hier alles erzählen? Nun, die wun⸗ derhübſchen Trachtenfiguren, die am 20. und 21. März bei der letzten Straßenſammlung dieſes Winters für das WHW. von den Männern der DA. verkauft werden, beſtehen aus Porzellan. Und dieſe kleinen Abzeichen, die wir bereits für 20 deutſche Reichspfennige erwerben kön⸗ nen, wären unſeren Voreltern noch als unerſchwingliche Luxusgegenſtände erſchienen. Die Idee aber, gerade alte Volkstrachten aus allen deutſchen Gauen als Vorwürfe für die Geſtaltung dieſer WHW.⸗Abzeichen zu wählen, iſt ein Sinnbild für die wahre deutſche Volkwerdung, für das Zuſammenſchweißen aller deutſchen Stämme zu einer unlöslichen Einheit. Auf dieſe Weiſe will die letzte Straßenſammlung dieſes Winters neben ihrem Hauptzweck, bedürftigen Volksgenoſſen Hilfe zu bringen, auch noch werben für ein immer beſſeres Sichverſtehenlernen deutſcher Stämme in Nord und Süd, in Oſt und Weſt. Und außerdem wird jeder Käufer ſeine helle Freude haben an dem wirklich hübſchen Abzeichen, und er wird dabei auch daran denken müſſen, wie koſtbar noch vor einigen hundert Jahren ſolche kleinen Kunſtwerke aus Porzellan geweſen ſind. Max Peſchmann. Die Behandlung der Kaninchenfelle Lehranweiſung des Deutſchen Siedlerbundes. Sie halten Kaninchen? Dann wollen Sie beſtimme auch Kaninchenfelle verkaufen oder für Ihren Eigenbedarf ſelbſt verwerten. Niemand mehr darf heute Felle achtlos trocknen laſſen oder gar wegwerfen. Der Fellfachwart in Ihrer Siedlergemeinſchaft wird Sie gern zu Ihrem Vor⸗ teil beraten Das Fell muß nach dem Schlachten ſorgfältig und ohne Beſchädigung(Einſchneiden, Zerreißen) abgezo⸗ gen werden. Bei offener Spannweite muß das Fell genau auf der Bauchmitte aufgeſchnitten werden. Auf jeden Falk muß die Spannung faltenlos erfolgen, d. h. es dürfen ſich keine Hautfalten bilden, in denen Fäulnis entſteht und die Haarwurzeln anfaulen. Man verwende einen im Handel erhältlichen Fellſpanner, am beſten aus Holz, auf dem man das Fell ſtets mit dem Leder nach außen aufzieht, ohne es indes übermäßig auszudehnen. Rechts und links zweckt man das Fell unten an den Holzſpanner an und ſtreicht umgeſchlagene Ränder bis zur völligen Trocknung immer wieder glatt. Bei der offenen Spannweiſe nagle bezw. zwecke man das aufgeſchnittene Fell mit dem Leder nach außen auf ein Brett, auch hier ohne ſtarke Ausdehnung, die auf Koſten der Haardichte geht. Die Trocknung erfolgt an der Luft oder in mäßig war⸗ men Räumen. Ofennähe oder Sonne(auch im Winter) meiden, da das Leder ſonſt chemiſche Umwandlungen durch⸗ macht, die es zur Veredlung ungeeignet machen. Nach dem Aufſpannen kratze man mit einem ſtumpfen Gegenſtand (Holzlöffel, Löffelſtiel oder derlg.) noch anhaftende Fett⸗ und Fleiſchteile ab, da ſich darunter auch Fäulnis bildet, die Kahlſtellen verurſachen kann. Hinterpfoten müſſen auß jeden Fall vor Verſand entfernt werden, bei Vecedlungs⸗ waren(für den eigenen Bedarf) können auch Voederpfoten, Kopf und Blume entfernt werden, da dieſe ſchwerer trock⸗ nen und Fäulnisgeruch verbreiten und Fellſchädlinge an⸗ locken. Das Ausſtopfen mit Heu u. dgl. genügt keineswegs, alle nicht einwandfrei behandelten Kaninfelle können nur als Schneideware Verwendung finden, ſind alſo minder⸗ wertig, auch wenn ſie beſte Haarqualität beſitzen. Ziegen⸗ Zickel⸗ oder Schaffelle werden über eine Leine oder Stange zum Trocknen gehängt und die Seitenteile wiederholt glakt⸗ geſtrichen. Das Aufhängen erfolgt der Länge nach mit dem Leder nach außen. 4 Mannheimer Theaterſchau 8 Im Nationaltheater: Mittwoch, 17. März, 20 Uhr: Miete M 19 und 1. Son⸗ dermiete M 10: Die Entführung aus dem Serail. Komiſche Oper von W. A. Mozart. Donnerstag, 18. März, 20 Uhr: Miete D 18 und 2. Sondermiete D g: olfere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Freitag, 19. März, 20 Uhr: Miete F 18 und 2. Son⸗ dermiete F 9: Der Raub der ſchönen Helena Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. Samstag, 20. März, 19 Uhr: Miete H 19 und 1. Son⸗ dermiete H 10 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 420 bis 423: Die Frau ohne Schatten. Oper von Richard Strauß. Im Neuen Theater Goſengarten): Sonntag, 21. März, 20 Uhr: Der Etappenhafe. Luſtſpiel von Karl Bunje. i 5 Fur die anläßlich unserer Gilbernen Nocbzeii erwiesenen Aufmertsam feilen danſcen berelichot Judwig Meulibinger u. Frau. Mum.-Gecbenbeim, 17. 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März 1937 In der heutigen Schluß-Ziehung wurden gezogen 1 2 Gewinne zu 1000000 RM. 271835 4 2 Sewinne zu 3000 RM. 1 8 14 Gewinne zu 2000 RM. 9339 74835 116672 131305 152790 332990 367121 18 Gewinne zu 1000 RM. 58972 141597 183789 304884 305488 315432 355852 382919 40 Gewinne zu 500 RM. 8035 17486 60669 62953 90786 97881 98358 112766 114426 116808 133615 181370 198823 212427 212888 238305 322178 323204 3857192 377371 154 Gewinne zu 300 RM. 1315 2210 7081 20296 21168 47132 49744 61752 63312 64375 68889 69510 68847 78571 162478 108284 1 19258 161777 128637 130833 134026 135505 138035 138805 148 191144 184589 261668 222238 222288 222508 222827 22 229829 232811 234929 235785 239702 240883 241358 257881 282358 288182 272081 279927 290736 298372 293700 302808 303508 304995 318388 328389 328267 332774 334902 335318 337980 360105 373431 378150 387112 387179 398516 399830 Dle nächſte giehung der 1. Klaſſe 49. Preußich-Oüddeutſchek! (275. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet am 23. und 24. April 1937 ſtatt. 5 * V n ,, Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe e N 2 lr