ere e eee ere Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37 1150 Donnerstag den 18. März 1987 Nr. 65 37, Jahrgang Die Weſtpaktgeſpräche Der Haupteindruck, den man aus der plötzlichen diplo⸗ matiſchen Aktivität Frankreichs in der Frage der Weſtpakt⸗ vorbereitung gewinnt, geht dahin, daß man in Paris offen⸗ ſichtlich weniger im Auge hat, auf die deutſchen und italieni⸗ ſchen Vorſchläge einzugehen, als vielmehr den hierin enthal⸗ tenen Beiträgen für eine praktiſche Löſung der Probleme auszuweichen. Ja, man gewinnt ſogar immer mehr den Eindruck, daß die franzöſiſche Außenpolitik darauf ausgeht, den poſitiven Vorſchlägen Deutſchlands und Italiens nach Möglichkeit eine Art von Front entgegenzuſtellen, in die man auch Belgien einbeziehen möchte. In dieſer Linie liegt es, wenn die Pariſer Preſſe davon ſpricht, daß ſich eine große engliſch⸗franzöſiſche Ausſprache vorbereite. Die Blätter unterſtreichen. daß zunächſt einmal die Frage der belgiſchen Neutralität in den Vordergrund rücke. Die wiederholten Schritte der belgiſchen Regierung zielten dar⸗ auf ab, die Neutralität Belgiens allein durch die vier Mächte England, Frankreich, Deutſchland und Italien garantieren zu laſſen, ohne daß Belgien ſeinerſeits irgendwelche Ver⸗ pflichtungen übernehme. Man müſſe hoffen, ſo ſchreibt das Volksfrontblatt„Le Soir“, daß die Erklärungen der belgi⸗ ſchen diplomatiſchen Vertreter in Paris wie auch in London die Abſichten der belgiſchen Regierung beſſer aufklärten. Das Blatt meint dann, Neutralität bedeute Aufgabe der kollek⸗ tiven Sicherheit. Weder Frankreich, das dadurch an ſeiner Nordgrenze bedroht würde, noch England, dem dann die zunſichtbare Rheingrenze“ fehle, würden geneigt ſein, für Belgien einige Opfer zu bringen, die ein Angriff auf dieſes Land erforderlich machen würde(. Die unverkennbare Tendenz der franzöſiſchen Haltung kommt auch in der Stellungnahme des„Paris Soir“ zum Ausdruck. Das Blatt hebt in Anlehnung an eine engliſche Zeitung hervor, daß es Deutſchlands Ziel ſei, die enge En⸗ tente, die zwiſchen England, Frankreich und Belgien be⸗ ſtehe, zu brechen() Die belgiſche Neutralität ſei eine höchſt bedeutungsvolle Angelegenheit, denn die Lage in Oſteuropa würde ſich in der Tat völlig ändern, je nachdem ob Belgien die Generalſtabsabmachungen beibehalten würde oder nicht. Faſt der gleichen Anſicht iſt das„Journal des Debats“, das ſich zu der Behauptung verſteigt, Deutſchland verſuche, mit Hilfe der Neutralitätsabkommen mit ſeinem Nachbarn freie Hand im Often, wahrſcheinlich gegen die Tſchechoſlowakei, zu erlangen(9. Jedenfalls geht aus der Stellungnahme der franzöſiſchen Preſſe, mit der die Auffaſſung der Londoner Blätter im weſentlichen übereinſtimmt, hervor, daß man von einer Klärung der Diskuſſton noch weit entfernt iſt. Man will nicht auf das Nächſtliegende ſehen, ſondern möchte die eige⸗ nen Sonderwünſche in den Vordergrund ſchieben. In dieſem ganzen Zuſammenhang iſt nun eine Aeußerung der pol⸗ niſchen klerikalen Zeitung„Maly Dziennik“ doppelt be⸗ merkenswert Nach Auffaſſung Deutſchlands und Italiens— ſo ſchreibt das polniſche Blatt— bedrohe der franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſche Pakt die Sicherheit Europas. Viel⸗ leicht wäre es möglich, über dieſe Schwierigkeit hinwegzu⸗ kommen Das tſchechiſch⸗ſowjetruſſiſche Bündnis hingegen mache es den beiden Staaten unmöglich, eine Er⸗ weiterung des Weſtpaktes auf Oſteuropa zuzulaſſen. Das polniſche Blatt erklärt dann, unabhängig von allen deutſchen Anſichten könne Polen an keinem Pakt teilnehmen, der die Sowjetunion einbeziehe. Man verſtehe einfach nicht, warum die weſtlichen Großmächte durchaus„Euraſien“ für Europa nehmen wollten, während das Ideal doch ein einiges Europa zum Schutze der Ziviliſation vor der öſtlichen Bar⸗ barei ſein ſollte. Frankreich halte an dem kollektiven Si⸗ cherheitsſyſtem feſt und rechne dabei auf die Gefolgſchaft der Tſchechoſlowakei, die durch das Geſpenſt ihrer Aufteilung immer nur eingeſchüchtert werde Zu Frankreich ſtehe auch Belgien, das einer Garantie ſeiner Grenze zuſtimme, aber jegliches Bündnis ablehne, das ſeiner Neutralität wi⸗ derſpreche. Es ſei jedoch nicht wahr, daß Deutſchland und Italien eine Beteiligung Polens an dem vorgeſchlagenen Sicherheitsſyſtem abgelehnt hätten. Sie ſchlöſſen grundſätz⸗ lich nur die Sowjetunion und ihren mitteleuropäiſchen Ver⸗ bündeten aus und wollten auch keinem Vertrage zuſtimmen, der im Donaubecken ein⸗ für allemal der Kleinen En⸗ tente die Hegemonie gegenüber Ungarn und Oeſterreich ver⸗ ſchaffe. Deshalb unterſtelle eine gewiſſe, den Einflüſterungen der berüchtigten„Internationale“ ergebene Preſſe Deulſch⸗ land und Italien den Wunſch,„freie Hand im Oſten“ zu er⸗ halten, ſo daß man darunter auch Polen verſtehen könne. Einer Wiederaufrichtung des berüchtigten Viermächtepaktes könne Polen auf keinen Fall zuſtimmen, Es ſei mit Frank⸗ reich verbündet und habe deshalb etwas am Rhein mitzu⸗ ſprechen. Jedoch beſtehe in der Auffaſſung über die Rolle 10 8 zwiſchen Polen und Frankreich ein Unter⸗ chied. Gaarbrücken ehrt Or. Goebbels Feierliche Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefs. Berlin, 17. März. Eine Ratsabordnung der Stadt Saarbrücke n, die unter Führung ihres Oberbürgermeiſters, des Kreisleiters Dürrfeld, erſchienen war, überreichte Reichsminiſter Dr. Goebbels den Ehrenbürgerbrief diefer Stadt. Dr. Goebbels, der die Grüße der Saarbrücker Bevölkerung und ein wert⸗ volles Kunſtgeſchenk entgegennahm, brachte in herzli⸗ chen Worten des Dankes zum Ausdruck, daß es ihm eine be⸗ ſondere Freude ſel, dieſe hohe Ehrung an unehmen als er ſich in gemeinſamer Erinnerung an den A ſtimmungskampf mit dem ins Reich heimgekehrken Saarvolk beſonders herz⸗ lich verbunden fühle. 5 Die völkiſchen Minderheiten Oberpräſident Wagner zum Ablauf des Genfer Minder⸗ e eee Breslau, 18. März. Bei einer Tagung der Provinzialräte von Nieder- und Oberſchleſien gab Oberpräſident und Gauleiter Wagner folgende Erklärung ab, die von den Provinzialräten mit großem Beifall aufgenommen wurde: „Der bevorſtehende Ablauf eines Teiles des Genfer Abkommens vom 15. Mai 1922, insbeſondere des Teils 3, welcher den völkiſchen Minderheiten beſondere Schutzrechte gewährt, veranlaßt mich, auf folgendes hinzuweiſen: Die in Weſtoberſchleſien lebende polniſche Min⸗ derheit wird ſich nach Ablauf des Genfer Abkommens der vollen politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Frei⸗ heit erfreuen können. Im Gegenſatz zu gewiſſen anderen Staaten, die bisher ſchon glaubten, in ſehr bedenklicher Mißachtung internationaler Beſtimmungen vor allem durch erbarmungsloſen wirtſchaftlichen Druck ihre Minderheiten vernichten zu müſſen, werde ich auch nach Ablauf des Ab⸗ kommens nicht zu irgendwelchen Gewaltmaßnahmen gegen die polniſche Minderheit greifen. Ich lege Wert auf die Feſtſtellung, daß mir jede Eindeutſchung eines in Deutſch⸗ land lebenden fremden Volkstums fern liegt. Andererſeils bin ich natürlich nicht gewillt, ſtaatsfeindliche Umtriebe oder irredentiſtiſche Beſtrebungen ihrer Minderheit zu dulden. In Anbetracht der Bedeutungsloſigkeit der Polen⸗ bewegung in Obeiſchleſien und ihres ſtändigen natürlichen Rückgangs habe ich bisher manches überſehen, was mich an ſich zu einem Eingreifen hätte veranlaſſen müſſen. In Zukunft werde ich meine Handlungsweiſe danach einrichten, 15 man in anderen Staaten den Volksdeutſchen begeg⸗ net.“ Roter Handel um Spaniſch⸗Maroklo Landesverräteriſches Angebol Valencias an England und Frankreich.— b Londons. Salamanca, 18. März. Die ſpaniſche nationale Preſſe veröffentlicht in großer Aufmachung ein Dokument mit dem Daum vom 9. Je⸗ bruar, das der ſogen.„Außenminiſter“ der bolſchewifti⸗ ſchen Machthaber, Alvarez del Bayo, den Vertrekern Eng⸗ lands und Frankreichs im Völkerbund anläßlich der letzten Kaksſitzung überreicht hat. In dem Dokument wird eine aktive Zuſammenarbeit hinſichtlich der„ſpaniſchen Außen⸗ politik“ mit England und Frankreich vorgeſchlagen, zu welchem Zweck die bolſchewiſtſſchen Machthaber bereit wü⸗ ren, auf dem Gebiet des wirkſchaftlichen Wiederaufbaues wie in militäriſcher Hinſicht die Inkereſſen der beiden Großmächte ſoweit irgend möglich zu berückſichtigen. Eben. ſo wären ſie bereit, zuſammen mik England und Frankreich die Möglichkeit einer Uebereinkunft bezüglich einer Aende⸗ rung der augenblicklichen gebietsmäßigen Verhältniſſe in Marokko zu unterſuchen, wobei eine ſolche Aenderung aus⸗ ſchließlich England und Frankreich zugute kommen ſoll. Die bolſchewiſtiſchen Machthaber ſeien der Meinung, daß eine kerriforiale Neugeſtaltung in Spaniſch⸗Marokko die inter⸗ makionalen Schwierigkeiten beſeitigen könnte. Im zweiten Teil des bolſchewiſtiſchen Machwerks wird nochmals betont, daß man bekeit ſei,„Opfer“ hinſichtlich der ſpaniſchen Marokkozone zu bringen ſowie auf ein Ab⸗ gehen von der bisherigen Neutralitätspolitik hinzuwirken, wenn damit weiteres Blutvergießen vermieden werden könnte. Sollten die engliſche und die franzöſiſche Regierung dieſe Vorſchläge aufnehmen, ſo wären ſie auch verantwort⸗ lich für die Feeifung irgendwelcher Mittel zur Verhin⸗ derung einer deutſch⸗italieniſchen Intervention. Schließlich n Alvarez del Vayo in ſeinem Schreiben, ſeine Auftraggeber ſeien mit allen Bemühun⸗ gen einnerſtanden, die eine fremde Einmiſchung in Spa⸗ nien beſeitigten, weshalb ſie ſich bereiterklärten, den Vor⸗ ſchlag anzunehmen, wonach bis zu einem noch feſtzuſetzen⸗ den Zeitpunkt ſämtliche in Spanien kämpfenden Auslän⸗ der ohne Ausnahme abbefördert werden ſollten. Im nationalen Spanien hat das oben wiedergegebene ſchamloſe Angebot der Bolſchewiſten großes Aufſehen, und Entrüſtung erregt. Es wird als glatter Verrat der ſpani⸗ ſchen Intereſſen angeſehen, wobei insbeſondere die beabſich⸗ tigte Abtretung Spaniſch⸗Marokkos durch die bolſcherpiſti⸗ 190 Machthaber aufs energichſte zurückgewieſen wird. London, 18. März. Reuter beſtätigt, daß eine der⸗ artige Note tatſächlich am 9. Februar Eden und Delbos vom ſogen.„Außenminiſter“ der bolſchewiſtiſchen Macht⸗ haber in Spanien in Genf übergeben worden iſt. Die bri⸗ tiſche Regierung habe hierauf Valencia Nicht geant⸗ wortet, da der Vorſchlag auch nicht einen Augenblick lang weder von der britiſchen noch von der franzöſiſchen. Regierung erwogen worden ſei, weil er im Widerſpruch zu den Vertragsverpflichtungen der franzöſiſchen und britiſchen Regierung ſtand. Eine ntwort dieſes Inhalts werde in Kürze an die bolſchewiſtiſchen Machthaber in Valencia abgehen.. Revolveranſchlag auf Chambrun 5 Frankreichs früherer Bolſchafter in Rom ſchwer verletzl. Paris, 18. März. Auf den früheren franzöſiſchen Vok⸗ ſchafter in Rom, Chambrun, iſt am Milttooch am Pariſer Nordbahnhof ein Revolveranſchlag verübt worden. Der Täter, der ſofort verhaftet werden konnte, iſt ein früherer Redakteur der„Liberte“, Jonkange. Chambrun wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Gründe des Anſchlags ſind bisher noch nicht bekannt. —ͤ ˙·ð1 Nächtliche Straßenſchlacht in Paris Blulige Juſammenſtöße im Vorort Clichy. Paris, 17. März. In Paris kam es in den ſpäten Abendſtunden zu blu⸗ ligen Juſammenſtößen zwiſchen Polizei und Mobilgaede einerſeits und Kommuniſten und Marxiſten andererſeits. Auf beiden Seiten wurde von der Schußwaffe Gebrauch gemacht. Als nach Mitternacht die Ruhe einigermaßen wiederhergeſtelll war, zählte man fünf Tote, darunker einen Polizeibeamten, und etwa 300 Verletzte, unter ihnen eine Anzahl Schwerverletzter. Unker den Schwerverletzten befindet ſich auch der Kabinettschef des franzöſiſchen Mini- ſterpräſidenten, der Schüſſe in die Bruſt und ins Bein er⸗ halten hat. 66 Polizeibeamte wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die ehemaligen Feuerkreuzler des Rocque hielten in den Abendſtunden in einem großen Lichtſpielhaus im Vorort Clichy eine Verſammlung ab. Polizei und Mobilgarde hatten einen umfangreichen Ord⸗ nungsdienſt eingerichtet und das Lichtſpieltheater in wei⸗ tem Umkreis abgeſperrt. Nichtsdeſtoweniger wollten meh⸗ rere hundert Kommuniſten und Marxiſten in unmittelbarer Nähe des Theaters eine Gegenkundgebung veranſtalten. Die Menge wuchs immer mehr an. Bald waren es mehrere tauſend Anhänger der Linksparteien, die unter Führung kommuniſtiſcher Abgeordneter, unter denen man auch den Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Partei Thorez ſah, verſuchten, zu dem Theater vorzudringen. Um dies zu verhindern, ging die Polizei zum Angriff vor. Dies war das Signal für die Kommuniſten und Marxiſten, ſich auf einen regelrechten Straßenkampf einzuſtellen. Das Stra⸗ ßenpflaſter wurde aufgeriſſen und die eiſernen Schutzgit⸗ ter der Bäume gewaltſam entfernt und als Wurfgeſchoſſe gegen die Polizeibeamten benutzt. Darauf fielen auch die erſten Schüſſe von ſeiten der Kundgeber, worauf die Po⸗ lizei ebenfalls von der Schußwaffe Gebrauch machte. Un⸗ ter den Demonſtranten befanden ſich Elemente, welche die Gelegenheit ausnutzten, um die umliegenden Geſchäfte zu plündern. Erſt gegen 1 Uhr nachts war die Ruhe einiger⸗ maßen wiederhergeſtellt. Auch in dem Pariſer Vorort Asniers hielt die Fran⸗ zöſiſche Sozialpartef eine Zuſammenkunft ab, die ebenfalls von mehreren hundert Kommuniſten geſtört wurde Auch hier griff die Polizei ein und ging mit äußerſter Schärfe gegen die Kundgeber vor, wobei es 23 Verletzte gab. Drei Beteiligte wurden verhaftet. Nach ergänzenden Berichten gingen den Straßenkämp⸗ fen Verhandlungen zwiſchen der Polizei und den marxiſti⸗ ſchen Gemeindebehörden von Clichy voraus. Die Polizei⸗ behörde wollte den verſammelten Kommuniſten einen Straßenumzug erlauben unter der Vorausſetzung, daß er nicht auf näher als 200 Meter an das Lichtſpielhaus her⸗ ankomme. Als dieſe bedingte Erlaubnis den Kundgebern mitgeteilt wurde, waren dieſe ſehr enttäuſcht und began⸗ nen, gegen den Ordnungsdienſt vorzugehen. Darauf riet die Polizei den im Kino verſammelten Feuerkreuzlern, ſich durch die Hintertür aus dem Staub zu machen. Die Räumung des Kinos wurde auch durchgeführt. Als nun aber den Kundgebern auf der Straße mitgeteilt wurde. daß die Mitglieder der Franzöſiſchen Sozialpartei auf ihre Film⸗ vorführung verzichtet hätten und nach Hauſe gegangen ſeien, wirkte auch dieſe Erklärung nicht mäßigend. Ver geb⸗ lich verſuchte der inzwiſchen erſchienene ſozialdemokratiſche Innenminiſter Dormoy von den Treppen des Rathauſes aus an die Menge einige beruhigende Worte zu richten. Er wurde aber nicht nur niedergeſchrien, ſondern ſogar durch Zurufe aus der Menge aufgefordert, ſeinen Rücktritt einzureichen. Die Franzöſiſche Sozialpartei veröffentlicht eine Ver⸗ lautbarung, in der ſie die Ereigniſſe als das Ergebnis eines berechneten Anſchlages der Kommuniſten bezeichnet. Die Partei ſpricht der Polizei und der mobilen Garde ihre ewunderung und ihren Dank dafür aus, daß ſie trotz des Feuers der Revolutionäre Ruhe und Mut bewahrt hätten, Die Angriffe ſeien bezeichnend für die Wühlarbeit revolu⸗ tionärer Elemente in der„Volksfront“ und müßten die republikaniſchen Männer endgültig von der Gefahr über⸗ zeugen, die auf dem Regime laſte. 0 Kommuniſtiſche Anmaßungen Völlige Verdrehung der Talſachen. Paris, 18. März. Das Preſſebüro der kommuniſtiſchen Partei verbreitet eine Mitteilung, in der in anmaßendem Ton unter völliger Verdrehung der Tatſachen geſagt wird, die Abgeordneten Thorez und Duclos hätten ſich zum Mi⸗ niſterpräſidenten begeben und im Namen der kommuniſti⸗ ſchen Partei„energisch gegen die Machenſchaften der Po⸗ lizeichefs proteſtiert“, durch die es zu Blutvergießen ge⸗ kommen ſei. Die kommuniſtiſchen Abgeordneten hätten fer⸗ ner verlangt, daß gegen die Verantwortlichen Maßnahmen getroffen würden, und daß„ein republikaniſcher Wind“ durch die Polizei wehen müſſe. Beide hätten ſchließlich dar⸗ auf beſtanden, unverzüglich die„umſtürzleriſchen Bünde, die den Bürgerkrieg propozierten“, aufzulöſen. N Dieſe Mitteilung der kommuniſtiſchen Partei, die von der halbamtlichen Nachrichtenagentur Havas verbreitet wurde, iſt mit folgender Anmerkung der Havas⸗Schriftlei⸗ tung verſehen:„Wir haben dieſes Kommunique dem Mi⸗ niſterpräſidenten Leon Blum mitgeteilt, der davon noch nicht Kenntnis hatte. Der Miniſterpräſident hat uns er⸗ klärt, daß dieſes Kommunique weder im Inhalt noch in der Form der Unterredung entipricht, die Thorez und Duc⸗ los am Vormittag mit ihm hatten.“ 5 f Oberſten de la Reichs bankdirektor Haſſe 7 Berlin, 17. 0 9 10 Nach kurzer ſchwerer Krankheit ver⸗ ſchied das Mitglied des Reichsbankdirektoriums Reichsbank ⸗ direktor Ernſt Haſſe im 62. Lebensjahr. Nest der in den Jahren 1920 bis 1926 als Referent beim Reichsbankdirekto⸗ rium tätig geweſen war und anſchließend die Leitung der Reichsbankhauptſtelle Hamburg übernommen hatte, wurde bei Ausbruch der Bankenkriſe 1931 als Reichsbankdirektor wieder zur Mitarbeit im Reichsbankdirektorium nach Berlin berufen und hat an den ſchwierigen und mühevollen Arbei⸗ ten zur Wiederherſtellung der deutſchen Kreditwirtſchaft maßgeblichen Anteil genommen. 1933 erfolgte ſeine Ernen⸗ nung zum Mitglied des Reichsbankdirektoriums. In dieſer Eigenſchaft betreute er hauptſächlich das Kreditdezernat. Für das Reichsbankdirektorium iſt ſein Hinſcheiden ein ſchwerer Verluf Die Etreikgefahr in Oſtoberſchleſien Auswirkungen auf den Danziger Kohlenmarkt. Danzig, 17. März. Die im Zuſammenhang mit der Streikgefahr in Oſtoberſchleſien von der polniſchen e getroffenen Sondermaßnahmen zur Sicherung der Kohlen⸗ verſorgung wirken ſich bereits auf den Danziger Kohlenhan⸗ del aus. Die Kohlenexportzüge aus Oſtoberſchleſien ſind am Mittwoch den Danziger Ausfuhrfirmen nicht mehr zur Ver⸗ fügung geſtellt, ſondern einſtweilen zurückgehalten worden. Die Auswirkung dieſer Maßnahmen auf die Danziger Koh⸗ lenausfuhr ſowie auf die Danziger Inlandsverſorgung läßt ich are noch nicht überſehen. Die Danziger Regierung hat bereits Schritte eingeleitet, um die Danziger Intereſſen icherzuſtellen. Bern. Der Ständerat ſtimmte mit 30 gegen 3 marxi⸗ tiſche Stimmen einer Vorlage zu einem dringlichen Bun⸗ esbeſchluß zu, der Umtriebe unter Strafe ſtellt, die auf einen gewaltſamen Umſturz der verfaſſungsmäßigen Ord⸗ nung hinzielen. Das imperiale Italien Muſſolini eröffnet die Inkernalionale Muſtermeſſe in Tripolis. Die feierliche Einweihung der Internationalen Muſter⸗ meſſe in Tripolis bildete einen weiteren Höhepunkt der Li⸗ byenreiſe des italieniſchen Regierungschefs. Tauſende und Abertauſende hielten die Sig beſetzt. Kein Schau⸗ fenſter, kein Haus, das nicht das Bild Muſſolinis ſchmückte. Der Duce betrat nach der Enthüllung eines mächtigen Standbildes des Julius Cäſar zunächſt den Pavillon Rom und dann nach einem Beſuch im Pavillon Palermo den gro— ßen deutſchen Stand, den er gleichfalls eingehend beſichtigte. Starke Anteilnahme fand auch der oſtafrikaniſche Pavillon, der mit 800 Quadratmeter Fläche ſchon als Bauwerk an ſich einen ſtarken Eindruck vermittelt. Auch hier war Muſſolini immer wieder Gegenſtand gewaltiger Ovationen, in die ſich das Dröhnen von Hunderten von Flugzeugen miſchte, die die Ausſtellung überflogen. Nach der Beſichtigung richtete Muſſolini eine auf alle ita⸗ lieniſchen Sender übertragene Anſprache an die Eingebore⸗ nen. Mit ihm hatten Generalgouvereur Balbo, die Miniſter Leſſona und Alfieri ſowie der Parteiſekretär Starace das Podium betreten. In ſeiner Anſprache erinnerte der Duce an den gewaltigen Wandel, der ſich ſeit ſeinem erſten Beſuch vor elf Jahren vollzogen habe. Heute wehe vom Mittel⸗ meer bis zur Oaſe Kufra die italieniſche Trikolore, die von allen geachtet werde. Unter ihrem Schutz könnte wie die italieniſchen Koloniſten auch die arabiſche Bevölkerung ihrer friedlichen Arbeit nachgehen, da ſie wiſſe, daß ihre Sitten 5 Bräuche und ihre Religion gleichfalls reſpektiert wer⸗ en. Die neue gigantiſche Küſtenſtraße ſei ein weiterer Beweis fte den Aufbau des imperialen Italien, das auch in ſchwer⸗ ten Stunden der jüngſten Vergangenheit ſich von nieman⸗ den in die Knie habe zwingen laſſen. Mit ſehr ſcharfen Worten wandte ſich Muſſolini dann gegen die Hetze, die ſeine Libyenreiſe in gewiſſen Anstand e Blättern ausgelöſt habe. Eine ſolche beklagenswerte Alarmkampagne und ein derartiger hiſtoriſcher Komplott könne nur Mißtrauen her⸗ vorrufen und den Frieden zwiſchen den Völkern ſtören. Seine Reiſe lege jedoch Zeugnis ab von dem imperialen Willen Italiens, einem Willen, den männliche Völker immer gehabt hätten und immer haben würden. Italien wünſche mit allen Völkern in Frieden zu leben. Es rüſte zu Waſ⸗ ſer, zu Lande nur deshalb, weil es dem Beiſpiel der anderen folgen müſſe. Das italieniſche Volk wolle Frieden, 15 es in zäher Arbeit eine ungeheure Arbeit zu löſen habe. Roman von Marie Blank⸗Eis mann. 21 i Erſt als ſie hörte, wie die Türe ins Schloß fiel, richtete ſie ſich abermals auf und ſtreckte beide Hände aus, als wollte ſie den Davoneilenden zurückhalten. Doch müde ließ ſie gleich darauf ihre Arme wieder ſinken, barg ihr Geſicht in beide Hände und wimmerte: „Das Verhängnis nimmt ſeinen Lauf— ich habe es ja geahnt— der Traum in der Silveſternacht hat mich ge⸗ warnt—“ Doch erſchöpft fiel ſie in die Kiſſen zurück, ſchloß die Augen und fühlte keine Kraft, einen entſcheidenden Ent⸗ ſchluß zu faſſen.. Und das Schickſal lächelte zu den verworrenen Fäden, die eine übermütige Hand geſponnen hatte. 8. Wie weh das tat 5 e Konnte ein Menſchenherz wirklich ſo viel Leid und ſo viel Schmerz ertragen? Mußte es unter einer ſolchen Laſt nicht zuſammenbrechen? Nun war ſie wieder allein— ſehnte ſich doch ſo ſehr nach einem Wort des Troſts.. Warum hatte Michael Romanowski ſie ſo raſch verlaſ⸗ ſen? Warum war er ſo eilig davongelaufen, als wäre er auf einer Flucht?.. Sie hätte ihn ſo gerne noch feſthalten wollen.. hätte ſo gerne noch ſeiner weichen, warmen Stimme gelauſcht, die mit ihr um den herben Verluſt des geliebten Toten klagte. Und nun war ſie auch von ihm allein gelaſſen worden — von ihm, der in den letzten Wochen ihr Freund gewor⸗ den war und in deſſen Nähe ſie ein Gefühl des Geborgen⸗ ſeins überkam. 5 Bei ſeinen herzlichen tröſtenden Worten war ihr Schmerz um den Toten ruhiger geworden.. und ſie hätte noch ſo gerne länger mit ihm geplaudert. Ihr Geſpräch war Der Zweifrontenangriff Nakionaler Vormarſch im Jarama⸗Abſchnikl. Toledo, 17. März. Der im Jarama⸗Abſchnitt eingeleitete Vormarſch der na⸗ tionalen Truppen wurde mit gutem Erfolge fortgeſetzt. Der Erfolg war vor allem dem unſichtigen Vorgehen der kampf⸗ gewohnten Legionäre zu verdanken, die in dem von Oliven⸗ wäldern durchſetzten Gelände jede Deckung ausnützten und die eigenen Verluſte auf ein geringes Maß beſchränken konnten. Dagegen waren die Verluſte der Bolſchewiſten außerordentlich groß. Außer zahlreichen Gefangenen fielen den nationalen Truppen größere Mengen Waffen und Mu⸗ nition, darunter zwei Maſchinengewehre, in die Hände. Auch drei Zwiliſten wurden gefangen, die auf der Suche nach Le⸗ bensmitteln in Unkenntnis der Lage an der Front in die Feuerlinie geraten waren. Im öſtlichen Jarama⸗Abſchnitt leiſteten ſich mehrere na⸗ tionale Tanks ein kühnes Huſarenſtück. Sie tauchten plötz⸗ lich vor den bolſchewiſtiſchen Gräben auf, fuhren dieſe ent⸗ lang und überſchütteten die Beſatzung mit Maſchinengewehr⸗ feuer. In Madrid nimmt die Verwirrung angeſichts des na⸗ tionalen Zweifrontenangriffes immer mehr zu. Da die Bol⸗ ſchewiſten nicht wiſſen, an welcher Stelle der Hauptſtoß zu erwarten iſt, halten ihre Truppenverſchiebungen unabläſſig an. Bemerkenswert iſt auch ein Aufruf des bolſchewiſtiſchen Madrider Senders, der alle abkömmlichen Ziviliſten auffor⸗ dert, an der Inſtandſetzung der Madrider Verteidigungs⸗ werke eiligſt mitzuarbeiten Erfolge der nationalen Flieger Die nationale Luftwaffe, die in den Luftkämpfen im Nordoſten Madrids ebenſo erfolgreich war wie im Sü⸗ den, vernichtete in den letzten drei Tagen nicht weniger als 16 bolſchewiſtiſche Maſchmen. Von den frühen Morgenſtun⸗ den bis zum Abend werden die nationalen Stellungen und Nachſchubbewegungen hinter der Front von Jagdgeſchwa⸗ dern gegen bolſchewiſtiſche Ueberfälle bewacht. Nationale Bomber, zu Ketten und Staffeln zuſammengeſchloſſen, be⸗ legen unaufhörlich die bolſchewiſtiſchen Linien, deren Ver⸗ lauf in ganzer Länge deutlich an den auf der Ebene em⸗ porquirlenden Pulverſand erkennbar iſt. Der bolſchewiſtiſche Widerſtand in der Luft beſchränkt ſich auch an der Gua⸗ dalajara⸗Front meiſtens darauf, abzuwarten, bis die Luft rein iſt und Bomben⸗ oder Tiefluftangriffe zu verſuchen, wenn die nationalen Flugzeuge vorübergehend zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt ſind. Die Madrider Bolſchewi⸗ ſten verfügen wohl über modernſte Maſchinen, aber die im Solde Moskaus ſtehenden angeworbenen fremdländiſchen Piloten laſſen ſich nur ſelten in einen Kampf ein und verfügen nach dem Zeugnis der nationa⸗ len Flieger über eine ſehr mangelhafte Ausbildung. Die nationalen Flieger verloren trotz des ſtarken Einſatzes nur zwei Maſchinen, von denen eine auf nationalem Gebiet notlandete. Der Großvezir von Spaniſch⸗Marokko in Salamanca. Der Großvezir von Spaniſch⸗Marokko, Sidi Mohamed Ben Ali, traf im nationalen Hauptquartier ein. Er will mit den politiſchen Perſönlichkeiten des nationalen Spanien Füh⸗ lung nehmen und überbrachte die Grüße Marokkos, das am Kampf gegen den Bolſchewismus den größten Anteil nehme. Kupfermin en bei Pozoblanco Salamanca, 17. März. Nationale Sender verbreiten die Nachricht, daß die an der Cordobg⸗Front kämpfenden Truppen über die Ortſchaft Alcargcejos in der Richtung auf Pozoblanco vorgedrungen ſeien und die bedeutenden Kupfer⸗ und Bleiminen dieſes Gebiets beſetzt hätten. *—— Konkrollplan erſt Ende März voll wirkſam. Das Hauptamt für Nichteinmiſchung hielt in London ſeine erſte Sitzung ab und hat damit ſeine Tätigkeit auf⸗ genommen. In dieſer Sitzung wurden, wie verlautet, Fra⸗ gen der Geſchäftsverteilung ſowie Perſonalfragen beſpro⸗ chen, die jedoch zur endgültigen Erledigung zum Teil noch an den Nichteinmiſchungsausſchuß weitergeleitet werden können. In engliſchen unterrichteten Kreiſen rechnet man nunmehr damit, daß der Kontrollplan für Spanien etwa vom 28. März ab voll arbeiten wird. Seines Herzens Königin Erdal 8 Schuhereme doch durch den Eintritt Konrads jäh unterbrochen worden. Noch immer lag ihr aber der Klang ſeiner Worte im Ohr. „Und wenn ich nun einen Menſchen wüßte, der keinen anderen Wunſch hat, als Sie zu lieben...“ In das blaſſe Geſicht Lieſelottes kam eine flammende Röte. Hatte er wirklich dieſe Worte geſprochen? Sie lehnte ſich in die Polſter zurück und ſchloß die Augen. Und wieder tauchte ſein Bild vor ihr auf. Sie ſah den großen, leuchtenden Blick ſeiner dunklen Augen und ihr Herz begann raſcher zu klopfen. Wenn er ſie lieb hätte Wie ſchön müßte es ſein, an ſeinem Herzen ſich aus⸗ weinen zu können— von ihm getröſtet zu werden— dann mußte der große Schmerz ſtille werden— Wenn ſie ſich auch verzweifelt dagegen wehrte, die Liebe war doch in ihr Herz gekommen— die Liebe zu dem Frem⸗ den, dem Heimatloſen— Seitdem er ſie damals vom Tode errettete und ſie den Schlag ſeines Herzens an ihrem Ohr ſpürte, als ſie halb ohnmächtig in ſeinen Armen lag und von ihm durch die Winternacht getragen wurde, ſeitdem brannte eine ſeltſame Unruhe in ihrem Blut. Sie ſehnte ſich nach ihm, wenn er fern von ihr war und ihr Herz klopfte in freudiger Erregung, wenn ſie ſeinen Schritt vernahm und ſeine Stimme hörte. Nicht der Frühling hatte ſie verzaubert— nein, die Liebe war in ihr Leben gekommen. Noch war kein Wort davon zwiſchen ihnen geſprochen worden. Noch fehlte die Brücke, die von Herz zu Herzen führt. Aber Lieſelotte hatte mit jedem Tag gefühlt, daß ſie ſich näherkamen. Doch in mädchenhafter Scheu wich ſie Michael Roma⸗ nowsli immer wieder aus, umſomehr, da er ein Fremder war, da ſie wußte, daß er gegen ihr Vaterland in den Krieg gezogen war. daß ſeine Kugel vielleicht ihrem Bruder den Tod gebracht hatte. Kurzmeldungen 8 Der Führer und Reichskanzler beſuchte die Ausſtellung „Das deutſche Bühnenbild“. Berlin, 18. März. Der Führer und Reichskanzler be⸗ ſuchte in Begleitung von Reichsminiſter Dr. Goebbels die Ausſtellung„Das deutſche Bühnenbild“ im Haus der Kunſt am Königsplatz und verweilte längere Zeit in der Ausſtellung. Der Leiter der Ausſtellung, Reichsbühnen⸗ bildner Benno von Arent, und der Reichsbeauftragte für künſtleriſche Formgebung, Prof. Schweitzer, empfingen den Führer und übernahmen die Führung durch die Ausſtel⸗ lung, die einen außerordentlich intereſſanten und lehrrei⸗ chen Einblick in das Schaffen unſerer Bühnenbildner gibt. Schnelldampfer„Windhuk“ in Dieunft geſtelt Hamburg, 17. März. Aus Anlaß der Indienſtſtellung des Dampfers„Windhuk“, des neuen Schnelldampfers der Deutſchen Afrikalinien, fand ein Empfang an Bord des Dampfers ſtatt, an dem Reichsſtatthalter General Ritter v. Epp, Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann ſowie zahlreiche Vertreter aus Partei, Staat und Wehrmacht teilnahmen. Di⸗ rektor Amſinck, der Betriebsführer der Deutſchen Afrikalinie, hieß die Ehrengäſte willkommen. Reichsſtatthalter General Ritter von Epp, der das Schiff ſeinerzeit getauft hatte, ſtellte der Bauwerft das Zeugnis aus, daß ſein Patenkind ein Glanzſtück deutſcher Schiffsbaukunſt darſtellte. Gouverneur Seitz, der letzte Gouverneur im ehemaligen Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika, beglückwünſchte ſchließlich die Reederei zu dem gelungenen Neubau. Neuer Streik in einem engliſchen Rüſtungswerk. London, 18. März. In England iſt ein neuer wilder Streik ausgebrochen, der das Aufrüſtungsprogramm der Regierung beeinträchtigt. 1200 Arbeiter der Firma White⸗ head⸗Torpedowerke traten zum Proteſt gegen die Verſet⸗ zung zweier Arbeiter in einen„Sitzſtreik“. Mittwoch mor⸗ gen verließ die Belegſchaft der Nachtſchicht, die die Nacht ohne zu arbeiten im Betrieb verbracht hatte, das Werk und veranlaßte auch die ankommenden Arbeiter der Tagesſchicht ſich dem Streik anzuſchließen Nunmehr liegen die Werke vollkommen ſtill. Dir Firma Whitehead iſt gerade jetzt mit Aufträgen der Admiralität außerordentlich beſchäftigt und hat darüber hinaus eine große Zahl Auslandsaufträge durchzuführen. London. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in London teilte mit, daß die Sowjetunion bei der engliſchen Königskrönung durch Außenminiſter Litwinow⸗Finkelſtein, den Londoner Botſchafter Maiſky und Marſchall Tuchatſchewſki vertreten ſein wird. Wird die Weltausſtellung verſchoben? Paris, 17. März. Der„Matin“ weiß zu berichten, an zu⸗ ſtändiger Stelle erwäge man, die Eröffnung der Pari⸗ ſer Weltausſtellung zu verſchieben, womit man auch Eng⸗ land entgegenkäme, das am 12. Mai Königskrönung feiert. Der franzöſiſche Wirtſchaftsminiſter Baſtid beſtätigte dieſe Mitteilung in einer Unterredung mit dem Vertreter des „Echo de Paris“. Eine große Zahl Architekten habe eine Hinausſchiebung der Eröffnung um etwa drei Wochen vorgeſchlagen. Grundſätzlich ſei die Regierung aber immer noch für den 1. Mai als Einweihungstag. Schwierige Sandſchakverhandlungen. Die Sachverſtändigen für die Ausarbeitung des Gand⸗ ſchakſtatuts haben in Genf erneut ihre Arbeiten bis zum 9. April unterbrochen. Wie das Völkerbundsſekretariat mit⸗ teilt, wurde die Prüfung des türkiſchen und franzöſiſchen Entwurfes über die Grundzüge des Statuts abgeſchloſſen. Das engliſche Mitglied legte eine Denkſchrift über die Ent⸗ militariſierung des Sandſchak und der holländiſche Sach⸗ verſtändige über das Minderheitenregime vor. Die aus Alexandrette zurückberufenen Beobachter gaben Auskunft üher die örtlichen Verhältniſſe. 16.zöllige Geſchütze auf Schlachtſchiffen. Der Flottenkorreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt zur Frage der Begrenzung des Geſchützkalibers auf Schlachtſchiffen, daß bei endgültiger Nichtannahme der Be⸗ grenzungsvorſchläge durch Japan das Höchſtkaliber auf 16 Zoll erhöht werden würde. Mit Rückſicht auf die Berichte über Japans Weigerung würden vermutlich ſchon die bei⸗ den Schlachtſchiffe, die Amerika im kommenden Juni auf Stapel lege, mit neun 16⸗Zollgeſchützen ſtatt mit zwölf 14⸗ S zausgerüſtet werden. Die fünf britiſchen chiffe der König⸗Georg⸗Klaſſe würden noch mit 14⸗Zoll⸗ geſchützen ausgenüſtet ſein, die Bauten der nächſten Jahre ingegen mit 16⸗Zollgeſchützen verſehen werden. Jahre waren ſeit dem unſeligen Krieg vergangen— und doch war das Vergeſſen nicht leicht. Oftmals, wenn Liſelotte an den letzten Sonntagen in ihrem Kirchſtuhl ſaß und den Worten des Predigers lauſchte, dann mußte ſie daran denken, daß es vielleicht Sünde ſei, dieſen Flüchtling zu lieben. Was wußte ſie von ihm?... Was von ſeiner Vergan⸗ genheit? Er hatte ja nicht einmal Papiere, noch einen Paß beſeſſen, als er ihnen zugewieſen wurde. Und allen Fragen nach ſeiner Herkunft und ſeiner Hei⸗ mat war er bisher ſcheu ausgewichen, als müßte er ein Ge⸗ heimnis hüten. Ihr Vater war manchmal darüber verſtimmt, denn er hatte Michael Romanowski immer ſein vollſtes Vertrauen entgegengebracht und gehofft, daß auch dieſer Fremdling ſein Herz öffnete, denn der ſeltſame, ſchwermütige Blick ſeiner großen dunklen Augen verriet, daß er ſchweres Leid erfahren und einen geheimen Kummer trug. Aber es ſchien, als hielt eine unſichtbare Hand Michael Romanowskis Mund verſchloſſen. Wenn er nicht durch ſeine gewandten geſellſchaftlichen Formen und die tadellofe Beherrſchung verſchiedener Spra⸗ chen die Aufmerkſamkeit ihres Vaters auf ſich gezogen hätte, ſo würde er wohl niemals Gelegenheit gefunden haben, ſo oft Gaſt im Herrenhaus zu ſein. a Bei dieſen täglichen ſchönen Teeſtunden aber hatte ſich Gott Amor auch zu Guſte geladen... und ſein Pfeil ver⸗ wundete Lieſelottes Herz. Sie war ſich in den letzten Tagen über ihre Zuneigung* zu Michael Romanowski ganz klar geworden. fürchtete ſich, an die Zukunft zu denken. Mancher Freier war ſchon auf Gut Mayburg erſchienen und hatte ſich um die Tochter des Hauſes beworben... doch Lieſelotte wußte genau, daß olle in ihr nur die reiche Erbin ſahen, die einſtmals Herrin dieſes ſtolzen Beſitzes werden wiirde. (Fortſetzung folgt.) Aber ſie ö Badiſche Chronik Aus der Landeshauptſtadt () Wertvolle Schenkung an die Landesbibliothek. Die Muſeumsgeſellſchaft Karlsruhe e. V. hat der Badiſchen Lan⸗ desbibliothek ihre umfangreichen und wertvollen älteren Bü⸗ cherbeſtände, vor allem Werke der ſchönen Literatur Deutſch⸗ lands im ganzen Umſange des vergangenen Jahrhunderts, der Länder⸗ und Völkerkunde, der politiſchen und Kulturge⸗ ſchichte übereignet. Die zur Erinnerung an das kulturelle Wirken der Geſellſchaft geſchloſſen aufgeſtellte Bücherſamm⸗ lung bildet eine beträchtliche Vermehrung des wiſſenſchaft⸗ lichen Bücherbeſtandes der Landesbibliothek am Oberrhein. Mosbach.(Ein Veteran des Hotelgewer⸗ bes.) Am 1. April feiert Louis Link hier ſein 50jähriges Berufsjubiläum als Hotelier. Als über 80⸗Jähriger nimmt er noch Tag für Tag teil an den großen Aufgaben ſeines Berufes. (Pforzheim.(Beſuch des Reichsſtatthal⸗ ters.) Reichsſtatthalter Robert Wagner weilte in Pforz⸗ heim. Er wurde von Vertretern der Stadt und der Bewe⸗ gung im Rathaus begrüßt. Im Rathausſaal wurde dem Neichsſtatthalter vor den verſammelten Ratsherren durch Stadtbaudirektor Feibel Vortrag über den Beſiedlungsplan auf dem Hagenſchieß gehalten. 2 Zell a. H.(Diebin in der Kirche.) In der hieſigen Wallfahrtskirche wurden wiederholt Frauen, während ſie ſich an der Kommunionbank befanden, aus den zurück⸗ gelaſſenen Handtaſchen Geldbeträge entwendet. Der Gen⸗ darmerie iſt es nun gelungen, ein 14jähriges Mädchen zu er⸗ mitteln, das drei derartige Diebſtähle eingeſtanden hat. 2 Föhrental.(Von einem Baumſtamm er⸗ Drückt.) Beim Holzſchleifen kamen einige Baumſtämme ins Rollen. Während ſich die übrigen Arbeiter noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, wurde der 42jährige Karl Flamm von einem Baumſtamm erfaßt, der über ihn hinweg⸗ ging und ihm den Bruſtkorb eindrückte, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. (— Konſtanz.(Zuchthaus für Deviſenſchie⸗ ber.) Das Schöffengericht verurteilte einen großen Betrüger am deutſchen Volksvermögen zu einer empfindlichen Zucht⸗ hausſtrafe. Es handelt ſich hierbei um den zuletzt in Phi⸗ lppsburg wohnhaften Kaufmann Karl Halder, der jetzt in Südamerika weilt. Halder hatte mehrfach beträchtliche Sum⸗ men in deutſchen und ausländiſchen Geldbeträgen von Kon⸗ ſtanz aus in die Schweiz verſchoben, die 100000 Mark über⸗ ſteigen. Seine Frau, Joſephine Halder, war dafür im Som⸗ mer v. J. vom Schöffengericht in Konſtanz zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Infolge der erbärmlichen Hand⸗ Jungsweiſe des Angeklagten kam das Gericht zu einer har⸗ ten Strafe. Es verurteilte Halder in Abweſenheit zu ſechs Jahren Zuchthaus, 40000 Mark Geldſtrafe und zur Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Außerdem wurde ihm eine Werterſatzſtrafe ain Höhe von 61000 Mark auferlegt. Schlußakt einer Familientragödie. (). Konſtanz. Das Schwurgericht beſchäftigte ſich in ſeiner erſten Sitzung mit der Anklage gegen den 30jährigen ledigem Otto Borxler aus Hödingen wegen gefährlicher Kör⸗ Perverletzung mit Todesfolge. Am 19. November ſchlug Borler wegen eines Streites mit ſeinem Vater dieſem mit einer Fahrradpumpe ſo unglücklich auf den Kopf, daß er eine ſchwere Schädelverletzung erlitt, die bald darauf ſeinen Tod zur Folge hatte. Die Zeugenausſagen lauteten zu⸗ gunſten des Angeklagten, der in ſeiner Heimatgemeinde den Ruf eines fleißigen, ſparſamen und anſtändigen Mannes ge⸗ noß, während der Getötete als ein herriſcher, leicht erregbarer, jähzorniger und habgieriger Menſch bezeichnet wurde, der ſeine Familie bei jeder Gelegenheit tyranniſierte. An dem fraglichen Tage gab es Streit zwiſchen den Ehegatten, in deſſen Verlauf die Frau von ihrem Manne geſchlagen wurde. Der Sohn glaubte ſeine Mutter von neuem bedroht und wollte ſchlichten, der jähzornige Vater jedoch verfolgte ihn bis in den Hausgang, wo es ſchon dunkel war. Der Ange⸗ klagte glaubte, daß ihn der Vater mit dem geöffneten Taſchenmeſſer bedrohe, griff deshalb nach der Fahrradpumpe und verſetzte dem Vater einen wuchtigen Schlag auf den Kopf. Der Vater ging trotz der Verletzung— unverſtänd⸗ licherweiſe ließ er die Kopfwunde nicht verbinden— wie ge⸗ wohnt ſeiner Arbeit nach und erſt als ſich am zweiten Tage Schmerzen einſtellten, ſuchte er einen Arzt auf. Vierzehn Tage ſpäter trat eine Vereiterung der Wunde ein, die des Vaters Tod zur Folge hatte. Das Gericht ſprach den An⸗ geklagten frei. Tagung des Internationalen Bodenſee⸗Fiſchereiverbandes. Der Internationale Bodenſee⸗Fiſchereiverband hielt in Konſtanz eine Mitgliederverſammlung„ab, die von Berufs⸗ und Sportfiſchern aller Bodenſee⸗Uferſtaaten zahlreich be⸗ ſucht war. Aus dem von Landrat Dr. Maier erſtatteten Geſchäftsbericht für 1936 war zu entnehmen, daß die Zahl der Berufsfiſcher zurückgegangen, jene der Sportfiſcher an⸗ N Das Fangergebnis im Jahre 1936 ließ wie⸗ derum ſehr zu wünſchen übrig. Im Verlaufe der Tagung wurde bekanntgegeben, daß fur den Fiſcheinſatz im vergan⸗ genen Jahre ein Betrag von 3445 Mark aufgewendet wor⸗ den iſt. Für das Jahr 1937 wird ein gutes Fangjahr er⸗ wartet. Den Fiſchern wurde aber geraten, den überreichlich vorhandenen untermaßigen Fiſchen ſchonende Behandlung an⸗ gedeihen zu laſſen.. Auch im Sommer Zeitung leſen! Aufruf an das badiſche Landvolk! Der badiſche Landesbauernführer und Gauamtsleiter für Agrarpolitik, F. Engler⸗Füßlin, erläßt an das badiſche Land⸗ volk folgenden Appell: „Mit der beginnenden Frühjahrsbeſtellung hat man vie⸗ lerorts auf dem Lande die Gewohnheit, die Tageszeitung abzubeſtellen. Wegen der ſtark zunehmenden Arbeit keine Zei⸗ tung mehr zu leſen, iſt ein großer Fehler; damit muß ein nationalſozialiſtiſcher Bauer und Landwirt in Zukunft bre⸗ chen! Wer ſeine Tageszeitung nicht dauernd lieſt, kann auf kulturellem, politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet nicht den notwendigen Schritt mit der Zeit halten und ſchädigt ſich letz⸗ ten Endes ſelbſt. Es iſt unbedingt erforderlich, daß das Land⸗ volk, das gegenwärtig die Erzeugungsſchlacht ſchlägt, aus der Tagespreſſe unverzüglich alle Maßnahmen zur Verwirklichung des Vierjahresplanes erfährt. Aber auch die Erzeugungs⸗ ſchlacht kann nur aus dem täglichen politiſchen Erleben heraus neuen Antrieb erhalten und erfolgreich ſein. Die Tageszei⸗ tung vermittelt jedem Standesgenoſſen dieſe täglichen politi⸗ ſchen Ereigniſſe! Aus den Nachbargauen Der Aeverfall ein Völkersweiler 300 Mark Belohnung für Ermittlung der Täter. Landau. Der Oberſtaatsanwalt beim Landgericht Lan⸗ dau teilt mit: Am 19. Februar 1937 nachmittags unweit von Völkersweiler die ledige 17jährige Poſthelferin Klara Kempf von Völkersweiler auf offener Landſtraße von zwei Männern überfallen, mit einem Prügel durch Schläge auf den Kopf halb bewußtlos geſchlagen und dann in ein Wald⸗ ſtück verſchleppt, gefeſſelt und an kleine Kiefernbäumchen an⸗ gebunden. Glücklicherweiſe wurde die Verletzte bald aufge⸗ funden. 5 5 Die Täter werden wie folgt beſchrieben: Ein Mann mit einem ſchwarzen Mantel bekleidet, etwa 40—45 Jahre alt, im Geſicht rußgeſchwärzt; ein Mann mit hellem Man⸗ tel bekleidet, etwa 35 Jahre alt, etwas größer als der an⸗ dere, ſchlanker in der Geſtalt, mit einer Axt verſehen. Für die Ermittlung und Ergreifung der Täter wird eine Belohnung von 300 Mark ausgeſetzt. Die Belohnung iſt nur für Mitteilungen aus der Bevölkerung beſtimmt. Ueber die Zuerkennung der Belohnung ſowie über die Ver⸗ teilung unter mehrere Perſonen entſcheidet die Regierung der Pfalz unter Ausſchluß des Rechtsweges nach freiem Er⸗ meſſen. 5 A ee mündlich oder ſchriftlich ſind zu richten an die Staatsanwaltſchaft Landau, Pfalz, oder an die Gen⸗ darmerieſtation Annweiler. Darmſtadt.(Er ſchoß, was ihm vor die Flinte kam) Das Schöffengericht verhandelte gegen einen Jagd⸗ berechtigten aus Airlenbach. Der Angeklagte hatte ſich rück⸗ ſichtslos über jedwede Beſtimmung weggeſetzt. Er ſchoß in der Schonzeit Rehe ſchoß Hirſche ohne Abſchußerlaubnis, und er ſchoß Rehböcke weit über den Abſchußplan hinaus. Damit man ihm nicht auf die Schliche kommen ſollte, führte er zunächſt einmal die Abſchußliſten falſch, außerdem ver⸗ kaufte er das Wild oft ohne Urſprungszeugnis. Der Ange⸗ klagte erhielt eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten und eine Haftſtrafe von ſechs Wochen. Ein Mitangeklagter, der als Treiber bei der verbotenen Jagdausübung tätig war, und der, als eine Hausſuchung drohte, Gehörne aus dem Haus wegbrachte und im Wald verſteckte, wurde zu einem Monat verurteilt. * Frankfurt a. M.(Mit einem fremden Auto auf Tour.) Ein 22jähriger Angeklagter, der in einem Kraftfahrbetrieb tätig war, ſollte ein Auto abliefern. Der Angeklagte machte mit dem Auto einen Ausflug ins Hol⸗ ſteiniſche. Acht Tage blieb er zum Schrecken ſeines Arbeit⸗ gebers fort, bis die Nachricht kam daß das Auto von der Polizei in Wisdorf beſchlagnahmt worden, der Angeklagte feſtgenommen worden ſei. Der mit wenig Barmitteln aus⸗ gerückte junge Mann hatte unterwegs eine Reihe von Zech⸗ prellereien begangen und Tankſtellen um Betriebsſtoff be. trogen. Die Unterſchlagung des Autos und die Betrügereien brachten ihm vier Monate Gefängnis ein. ** Naſtätten.[Lod aufdem Weg zum Kranken⸗ haus.) Der 36jährige Monteur Wilhelm Theiß aus dem be⸗ nachbarten Buch wollte ſeine im Krankenhaus in Koblenz liegende Frau beſuchen. Auf dem Wege dorthin rannte er auf der Pfaffendorfer Brücke mit ſeinem Motorrad gegen einen Lieferwagen und erlitt einen Schädelbruch, der den Tod herbeiführte. Seine Frau, die er beſuchen wollte, konnte man gerade noch an ſein Sterbebett holen. Fellbach, Kr. Waiblingen.(Tödlicher Sturz vom Trittbrett.) Entgegen den Weiſungen dez Fah⸗ rers ſtellten ſich drei Jungen auf das Trittbrett eines Laſt⸗ kraftwagens. Während der Fahrt brach das Trittbrett, und der 17jährige Alfred Wochner ſtürzte dabei ſo unglücklich, daß er vom Hinterrad des Wagens überfahren wurde. Der Verunglückte wurde ſofort ins Cannſtatter Krankenhaus verbracht, wo er aber in der Frühe des nächſten Tages an den Verletzungen ſtarb. Die beiden anderen Jungen, die auf dem Tritt geſtanden waren, kamen ohne Schaden davon. — Großgartach, Kr. Heilbronn.(Tödliche Folgen eines Hufſchlags.) Vor kurzem wurde Karl Sieber, Landwirt, unter der Stalltüre von einem Pferd in den Un⸗ terleib geſchlagen, wobei der Dünndarm verletzt wurde. Am gleichen Tag mußte Sieber ſich noch einer Operation unter⸗ ziehen. Leider konnte ihm die ärztliche Kunſt nicht mehr hel⸗ fen. Er verſchied drei Tage nach dem Unfall. — Metzingen, Kr. Urach.(Vorſicht bei Behand⸗ lung unſcheinbarer Geſchwüre.) Der 21 Jahre alte Lehramtsbewerber Erwin Wurſter, der erſt kürzlich die erſte Volksſchuldienſtprüfung mit beſtemErfolg abgelegt hat, hatte ſich an der Oberlippe ein unbedeutendes Geſchwür zu⸗ gezogen, das er ausdrückte. In der Folge entwickelte ſich raſch eine Blutvergiftung, die trotz aller ärztlicher Be⸗ mühung im Kreiskrankenhaus in Urach, wo er noch Hilfe ſuchte, unter qualvollen Schmerzen den Tod herbeiführte. Saarbrücken.(Flughafen durch Regen unbe⸗ nutzbar.) Durch die überaus ſtarken Regenfälle iſt das Rollfeld des Flughafens Saarbrücken ⸗St. 1 bereits ſeit einigen Wochen ſtark aufgeweicht und teilweiſe über⸗ ſchwemmt. Der Verkehrsflugdienſt der Deutſchen Luft anſa mußte infolgedeſſen bereits vor einigen Wochen ab ar⸗ brücken eingeſtellt werden. Die ſtarken Regenfälle der letz⸗ ten Tage haben erneut größere Waſſeranſammlungen auf dem Rollfeld des Flughafens St. Arnual hervorgerufen, ſo daß die Wiederaufnahme des Verkehrsflugdienſtes ab Saarbrücken in den nächſten 8—14 Tagen nicht möglich ſein wird. ** Dillenburg.(Todesſturz vom Motorrad.) Als der 25jährige Bergmann Paul Schneider aus Tringen⸗ ſtein mit dem Motorrad auf die Grube fahren wollte, ſtürzte er auf der Straße zwiſchen dem Bahnhof Hirzenhain und Herrnberg ſo unglücklich, daß er auf der Stelle tot war. Nach einer Stunde wurde ſeine Leiche von einem vorüber⸗ kommenden Autofahrer gefunden. Mädchen im Bach ermordet aufgefunden. Lengerich Weſtf., 17. März. Die von der Polizei vor⸗ genommene Suchaktion nach der ſeit dem 13. März ver⸗ mißten 14jährigen Schülerin Adele Kuhlenbeck führte zu der Feſtſtellung, daß an dem Mädchen ein Mord verübt wurde. Im alten Vortlager Mühlenbach, etwa zwei Kilo⸗ meter von dem Stadteingang von Lengerich entfernt, wurde das Kind ermordet aufgefunden. Die Feſtſtellun en der Mordkommiſſion ergaben, daß das Mädchen von ſei⸗ nen Eltern zum Einkauf in die Stadt geſchickt worden war. Auf dieſem Weg hat es einen Mann getroffen; dieſer hat das Kind zum Mühlenbach gelockt, es dort umgebracht und verſucht, die Leiche im Mühlenbach zu verſenken. Die Leiche wurde in voller Kleidung im Möraſt des Baches aufgefunden.. 15813 Per Afritaſorſcher David Livingstone in Blantyre geb. 1867 Der polniſche. und Staatsmann Joſef Das Heu des Kolumbus „Das Heu des Kolumbus? Ja, aber das muß doch eln Druckfehler ſein!“, ſo wird ſich wohl mancher fragen, wenn er die Ueberſchrift lieſt. Es iſt aber kein Druckfehler, nein, hier handelt ſichs tatſächlich um Heu, und zwar— das ſet gleich verraten— um ein Qualikätsheu. Wie könnk's auch anders ſein, wo es doch auf der Wieſe des„Kolumbus“ ge⸗ wachſen iſt! Jawohl, auf der Wieſe des„Kolumbus“. Aller⸗ dings iſt das diesmal ein anderer Kolumbus als jener, der vor etlichen Jahrhunderten Amerika entdeckt hat— und doch genau ſo ein Entdecker, nur auf andere Art: Ein heller Kopf, der mit der Zeit geht und für ſeinen Betrieb immer etwas Neues, Vorteilhaftes entdeckt. Im gewöhnlichen Leben iſt er Sonnewirt irgendwo in der Ortenau, und„Kolumbus“ iſt nur ſein Uebername. So heißen ihn ſeine Freunde, wenn er mit ihnen bei emem guten Tropfen ſitzt, in der Ecke, wo das alte Sofa ſteht— ja, das Sofa! Das iſt ſo ein Kapitel für ſich in der heiteren Geſchichte, die am 19. März um 19.45 Uhr zur Sendung kommt. Was da alles geſchieht, wollen wir noch nicht ausplaudern— dieſe luſtige, ſpannende Sache muß jeder ſelbſt miterleben. And noch etwas iſt an der Sendung bemerkenswert: Es ſind Bauern aus der Ortenau, die am Mikrofon ſprechen. Bauern führen eine Sendung durch! Das iſt neuartig, liegt aber folgerichtig in der Entwicklung, die der nationalſozialiſtiſche Landfunk an⸗ gebahnt hat. Der Bauer am Lautſprecher und der Bauer am Mikrofon— ein Schritt weiter auf dem Weg vom An hören zum Mit hören, zum Miterleben des Geſchehens, das der Bauernfunk in der glücklichen Verbindung von Un⸗ terhaltung und Belehrung darbietet. Vorzugsrenten vom 1. April an Am 1. April 1937 beginnen für Vorzugsrentengläubi⸗ ger die Auswirkungen des Geſetzes zur Aenderung und Er⸗ gänzung von Vorſchriften auf dem Gebiet des Finanzwe⸗ ſens vom 23. 3. 1934. Nach dem 31. März 1937 kann grund⸗ ſätzlich ein Antrag auf Vorzugsrente nicht mehr geſtellt wer⸗ den. Es ſind jedoch Ausnahmen zugelaſſen. Auch nach dem 31. März 1937 ſind antragsberechtigt: 1. der überlebende Ehegatte des Urerwerbers, wenn der verſtorbene Urerwerber die einfache Vorzugsrente bis zu ſeinem Tode bezogen hat; 2. die Eltern und Kinder des Urerwerbers, wenn ſie wegen geiſtiger oder körperlicher Gebrechen dauernd er⸗ werbsunfähig ſind. Für das Antragsrecht der Eltern und Kinder iſt es nicht erforderlich, daß der Urerwerber über⸗ haupt Vorzugsrente oder Verzugsrente bis zu ſeinem Tode bezogen hat. Urerwerber iſt derjenige, dem im Umtauſch ge⸗ gen Markanleihen des Reiches Ausloſungsrechte auf Grund des Anleiheablöſungsgeſetzes zuerkannt worden ſind; 3. der urſprüngliche Bezieher erhöhter Vorzugsrente, deſſen Rente aus einem der im Paragraph 21 Abf. 1 Ziff. 1 bis 3 des Anleiheablöſungsgeſetzes bezeichneten Grunde er⸗ loſchen iſt. Bereits bewilligte Vorzugsrenten laufen weiter, ohne daß der Gläubiger einen neuen Antrag zu ſtellen hätte. Allerdings nehmen vom 1. April 1937 an bei der einfochen Vorzugsrente die Ausloſungsrechte, die der Vorzugsrente zugrunde liegen, an der Ausloſung teil. Wird ein Auslo⸗ ſungsrecht in einer der bis 1955 vorzunehmenden Auslo⸗ ſungen 17 50 ſo hat der Gläubiger das Wahlrecht, ob er den Einlöſungsbetrag oder ſtatt der bisher bezogenen ein⸗ fachen Vorzugsrente die erhöhte Vorzugsrente beziehen will. Einfache Vorzugsrente kann er nach Ziehung des Auslo⸗ ſungsrechts für dieſes nicht weiter erhalten. Nähere Auskünfte erteilen die Bezirksfürſorgeſtellen. Verkehrsſtrafen im Führerſchein — Anweiſungen des Chefs der deutſchen Polizei. Als ein wirkſames Erziehungsmittel für leichtſinnige Kraftfahrer hat ſich die am 21. Juli 1936 vom Reichs und Preußiſchen Miniſter des Innern ange⸗ ordnete Eintragung von polizeilichen und gerichtlichen Strafen in den Führerſchein ausgewirkt. Nachdem aus⸗ reichend praktiſche Erfahrungen mit dieſer bewährlen Maßnahme vorliegen, hat der Chef der deutſchen Polizei den Polizeibehörden genaue Anweiſungen für die Hand⸗ habung im eninzelnen gegeben. Nach einem Runderlaß ſind nur Strafen in den Füh⸗ rerſchein einzutragen, welche die Inhaber der Scheine als Führer von Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr erhalten haben. Darüber hinaus ſind auch Strafen wegen unvor⸗ ſchriftsmäßiger, die Verkehrsſicherheit gefährdende Be⸗ ſchaffenheit von Kraftfahrzeugen in den Führerſcheinen zu vermerken. Beſtrafungen wegen Verſtöße gegen formelle Beſtimmungen, wie z. B. gegen die Beſtimmung über die An⸗ und Abmeldung von Kraftfahrzeugen uſw. unterlie⸗ gen demnach nicht der Eintragung. Die Eintragung von polizeilichen und gerichtlichen Strafen in den Führerſchein hat ſich nur noch auf Geld⸗ ſtrafen über 5 Mark und auf Freiheitsſtrafen zu beſchrän⸗ ken. Die Eintragung von Strafen in die Militärführer⸗ 1 5 hat nach dem Erlaß durch die zuſtändigen Stellen er Wehrmacht zu erfolgen. Von einer Eintragung in aus⸗ ländiſche oder internationale Führerſcheine iſt abzusehen. Falls jedoch Ausländer im Beſitz deutſcher Führerſcheine ſind, wird auch in dieſem Fall die Eintragung etwaiger Beſtrafungen in die deutſchen Führerſcheine angeordnet. Zum erſtenmal werden genaue Anweiſungen für die Löſchung der Eintragungen in den Führerſchein gegeben Die Löſchung wird auf Antrag durchgeführt, wenn ſeit der letzten Eintragung zwei Jahre verſtrichen ſind und der Beſtrafte in dieſer Friſt keine eintragungsfähigen Stra- fen erlitten hat. Soweit Beſtrafungen in dem Führerſchein vermerkt ſind, die nach den Ausführungsbeſtimmungen nicht mehr eintragungspflichtig ſind, können ſie auf An⸗ trag von den zuſtändigen Behörden gebührenfrei gelöſcht werden. 5 Gedenktage 19. März. 1849 Der Großadmiral Alfred v. Tirpitz in Küſtrin geb. ſudſki in Zulow, Gouvernement Wilna, geb. 1873 Der Tondichter Max Reger zu Brand in de pfalz geboren. 55 1890 Auf Drängen Wilhelm II. reicht Bismarck ſein Ent. llaſſungsgeſuch ein.„„ 5 1930 Der engliſche Staatsmann Lord Arthur Balfour in Woking geſtorben.. 2 Generalverſammlung der gemeinnützigen Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft eG mb in Mannheim⸗Seckenheim. Die am 17. März im„Kaiſerhof“ ſtattgefundenen Generalverſammlung war ſchwach befucht. Der Vor⸗ ſitzende Flachs eröffnet mit Begrüßung und ſtellte feſt, daß die Verſammlung ordnungsgemäß einberufen wurde. Der Geſchäftsführer, Herr Merker, erſtattete ſodann den Geſchäftsbericht für das Jahr 1936. Die Genoſſenſchaft ſteht im 16. Geſchäftsjahr. An der Zuſammenfaſſung von Vorſtand und Aufſichtsrat hat ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahr nichts geändert. Der Mitgliederſtand be⸗ trägt z. Zt. 149. Die Geſchäftsführung mußte ſich im Geſchäftsjahr 1936 zum größten Teil auf die Verwaltung der vorhandenen Häuſer beſchränken. Um Ueberlaſſung von geeignetem und billigem Gelände wurde an die Stadtverwaltung Mann⸗ heim herangetreten. Inwieweit dieſer Bitte entſprochen werden wird und kann, iſt der Genoſſenſchaft noch un⸗ bekannt, die Genoſſenſchaft iſt ſtets gewillt, ſchöne und geſunde Wohnungen zu tragbaren Mietſätzen zu erſtellen. Der Vorſtand hatte zu dem Geſchäftsbericht keine Be⸗ merkungen zu machen. Hierauf wurde der Bericht über die im Oktober 1936 vorgenommene geſetzliche Ver⸗ bandsprüfung zum Teil vorgeleſen und eingehend er⸗ örtert. Es folgte ſodann die Erläuterung zum Jahres⸗ abſchluß. Die Bilanz ſchließt mit 543 319.— RM. ab. Die flüſſigen Mittel der Genoſſenſchaft haben im Be⸗ richtsjahr eine ſtarke Verminderung erfahren. Das findet ſeinen Grund in der Mehrausgabe für Inſtandſetzungen, in den Ausgaben für das Setzen von Waſſeruhren und für Einbau von Dachzimmern ſowie in dem Wegfall der Zuſchüſſe zur Stützung des Neuhausbeſitzes. Die Zah⸗ lungsbereitſchaft der Genoſſenſchaft iſt aber immer noch geſichert. Die wirtſchaftliche Lage kann als gut bezeichnet werden. Der Jahresabſchluß ſowie die Verteilung des Rein⸗ gewinnes wurde von der Verſammlung einstimmig ge⸗ nehmigt. Ebenſo einſtimmig wurden dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlastung erteilt. Der Höchſtbetrag von An⸗ leihen wird auf 30 000 RM. feſtgeſetzt. Ohne Ausſprache wurden die vorgeleſenen Satzungsänderungen angenom⸗ men. Der Punkt Wahl der ausſcheidenden Aufſichtsrats⸗ mitglieder wurde länger beſprochen. Satzungsgemäß ſchei⸗ den aus die Herren Flachs und Klumb. Für Flachs wurde das Mitglied Zwingenberger gewählt. Herr Klumb wurde wiedergewählt. 5 „Das entgültig ausſcheidende Aufſichtsratsmitglied Herr Flachs ſprach allen Mitarbeitern ſeinen herzlichſten Dank aus. Das Vorſtandsmitglied Herre gab ſein Bedauern über das Ausſcheiden des Herrn Flachs zum Ausdruck und dankte ihm für ſeine jahrelange kreue Mitarbeit. Er bat Herrn Flachs, die Genoſſenſchaft nicht ganz zu verlaſſen und in gegebenen Fällen eine reichen Erfahrungen der⸗ ſelben zur Verfügung zu ſtellen. ö Mit einem Sieg Heil auf den Führer wurde die Verſammlung geſchloſſen. Zeitſchriften und Bücher. „Das deutſche Eherecht. Von Rechtsanwalt Dr. Ge⸗ orgi. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1 (P.⸗Sch.⸗Kto. 76 183 Köln). Die jüngſte Geſetzgebung, die unſer Eherecht entſcheidend umgeſtaltet hat, wurde berückſichtigt. Daher erſcheint das uns vorliegende Bänd⸗ chen der Sammlung„Hilf dir ſelbſt“ gerade recht. In klarer und gemein verſtändlicher Darſtellung findet der Leſer die Beſtimmungen über Verlöbnis, Eingehung der Ehe, Nichtigkeit und Anfechtbarkeit, Wirkungen der Ehe, Güterrecht und Ehescheidung uſw. erläulert. Jeder Volks⸗ genoſſe ſollte ſich dieſe Kenntniſſe ſchon vor der Ver⸗ lobung bezw. Heirat zu eigen machen. Dieſe Schrift wird ihm der rechte Helfer ſein. — Entſchädigung bei neu anerkannten Berufskrankhei⸗ ken. Die dritte Verordnung über Ausdehnung der Infall⸗ verſicherung auf Berufskrankheiten vom 16. Dezember 1936, die am 1. April 1937 in Kraft tritt, bringt einmal eine Er⸗ weiterung der Liſte der entſchädigungspflichtigen Berufs⸗ krankheiten. Sie enthält darüber hinaus folgende beſonders wichtige Beſtimmungen:„Volksgenoſſen, die vor dem 1. April 1937 an einer erſt neuerdings anerkannten Berufs⸗ krankheit leiden, erhalten für die Zukunft auch dann eine Entſchädigung, wenn der Verſicherungsfall(das iſt der Be⸗ ginn der Krankheit) nach dem 30. Januar 1933 eingetreten iſt. Dabei iſt es gleichgültig, ob früher bereits eine Abwei⸗ ſung der Anſprüche durch die Berufsgenoſſenſchaft, durch das Ober oder Reichsverſicherungsamt erfolgt iſt. Vorausſet⸗ zung für die Entſtehung des Anſpruchs auf Entſchädigung ift jedoch, daß der Antrag bei der zuſtändigen Berufsge⸗ noſſenſchaft bis zum 1. April 1937, ſpäteſtens bis zum 30. Juni 1937 geſtellt iſt.“ Es empfiehlt ſich, daß ſich die Volks⸗ genoſſen, die einen Anſpruch nach der neuen Verordnung zu haben glauben, vorher an die Rechtsberatungsſtellen der DA wenden. — Die neuen Frachkbriefmuſter. Die neuen Frachtbrief⸗ muſter ſowohl für den deutſchen wie für den internationalen Verkehr werden erſt zum 1. Januar 1938 eingeführt wer⸗ den. Alsdann wird für die noch vorhandenen— zurzeit gül⸗ tigen— deutſchen(nicht aber für die internationalen) Frachtbriefe eine Aufbrauchsfriſt von ſechs Monaten ge⸗ währt werden, ſo daß die jetzt gültigen deutſchen Fracht⸗ briefmuſter bis zum 30. Juni 1938 verwendet werden dür⸗ fen. — Aemter in der Parteſ. Zur Uebernahme eines unbe⸗ ſoldeten Amts in der Partei, deren Gliederungen und an⸗ eſchloſſenen Verbänden bedarf der Beamte nach dem neuen Haltengeſez keiner Genehmigung ſeiner Dienſtbehörde. Eine Tätigkeit in der Partei oder ihren Gliederungen kann auf die ruhegehaltsfähige Dienſtzeit angerechnet werden Ausſchluß oder Ausſtoßüng aus der Partei, die bei der Er⸗ nennung eines Beamten nicht bekannt war, macht dieſe nichtig. Am 20. und 21. März ſammelt die DA. Dieſe hübſchen Trachtenfiguren, aus Porzellan in zehn verſchiedenen Ausführungen angefertigt, werden am 20. und 21. März, den letzten Sammeltagen des WH W., vom Sammlerkorps der DAF. zum Kauf angeboten. Ein Aufruf des Gebietsführers Eltern, gebt Eure Kinder der Jugend des Führers! Die Hitlerjugend hat in den vergangenen Jahren be wieſen, daß ſie allein imſtande und berechtigt iſt, die ge⸗ ſamte deutſche Jugend weltanſchaulich und körperlich auszu⸗ richten und zu erziehen. Gemäß den Geſetzen der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung hat ſie aus einer in zahlloſe Anſchau⸗ ungen und Zielſetzungen zerſplitterten Jugend, die ein trau⸗ riges Abbild der inneren Zerriſſenheit des deutſchen Volkes war, in zäher und zielbewußter Arbeit eine einheitlich und ſtraff ausgerichtete, diſziplinierte und gläubige Gemeinſchaft geſchaffen. Sie verdankt das in erſter Linie der bedingungs⸗ loſen Unterſtützung durch die deutſchen Eltern, die ihr im Glauben an die Richtigkeit der Grundſätze nationalſozialiſti⸗ ſcher Jugenderziehung ihre Jungen und Mädels aus freiem Antrieb heraus anvertraut haben. Auch in dieſen Tagen wendet ſich die HJ. wieder an die deutſche Elternſchaft mit der Aufforderung, ihr das in den vergangenen Jahren entgegengebrachte Vertrauen erneut zu beſtätigen und ihre Kinder dem Jungvolk und den Jung⸗ mädels zu geben. Wir ſind überzeugt, daß alle Väter und Mütter be⸗ denkenlos unſerem Rufe Folge leiſten werden, weil ſie von der Erkenntnis durchdrungen ſind, daß die Jugend in unſerer Gemeinſchaft das Volk von morgen ſein wird. Heil Hitler! Der Führer des Gebietes Baden der Hitler⸗ jugend: Friedhelm Kemper, Gebietsführer. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Jetzt iſt es Zeit, das Oſterprogramm feſtzulegen. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ empfiehlt: 4 tägige Oſterfahrt ins Titiſeegebiet. Fahrt, Verpflegung und Unterkunft insgeſamt nur RM. 18.30 2 tägige Oſterfahrt in den mittleren Schwarzwald nur RM. 9.—. Unterbringungsort Bad Griesbach und Umgebung. Das Seefahrtenprogramm 1937 iſt erſchienen: 17. bis 25. Mai mit„Monte Olivia“ RM. 62.50 19. bis 27. Juni mit„Sierra Cordoba“ RM. 62.50 13. bis 21. Juli mit„Oceana“ RM. 62.50 12. bis 20. Auguſt mit„Monte Sarmiento“ RM. 62.50 7. bis 15. September„Oceana“ RM. 62.50 Alle Hochſeefahrten gehen in die norwegiſchen Fjorde. Die zweite Fahrt ab Bremen; die übrigen ab Hamburg. In obigen Preiſen iſt eingeſchloſſen: Bahnfahrt ab Mann⸗ heim und zurück, Haſen⸗ und Stadtrundfahrten. Unter⸗ kunft und La Verpflegung auf dem Schiff. Schiffsbeſich⸗ tigungen uſw. Eine Seereiſe in die norwegiſche Wunderwelt iſt ein unvergeßliches Reiſeerlebnis.— Anmeldungen mög⸗ lichſt bald beim Ortswart. Es ſind noch Jahres⸗Reiſeprogramme reiſen vorrätig. NEDAp⸗Nachrichten. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: en d Der Heimabend fällt heute aus. in Mittwoch, den 24. März, 20.15 Uhr, Pflicht⸗ heimabend im Schloß(Nebenzimmer). für Land⸗ Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 18. März, 20 Uhr: Miete D 18 und 2. Sondermiete Do: Moliere ſpielt. Komödie von Hans Kyſer. Freitag, 19. März, 20 Uhr: Miete F 18 und 2. Son⸗ dermiete F 9: Der Raub der ſchönen Helena. Schwank von Toni Impekoven und Carl Mathern. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Februar 1937 her⸗ Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Bekämpfung der Sperlingplage betr. Gemäߧ§ 23 und 145 Ziffer 1 des Bad Polizeiſtrafgeſetzbuches wird mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs vom 29. Januar 1937 zur Bekämpfung der Sperlingplage folgende Orts polizeiliche Vorſchrift für die Gemarkung Mannheim (einſchl. Vororte) erlaſſen: 81 Die Eigentümer, Mieter oder Pächter von Gebäuden oder Ge⸗ bäudeteilen ſind verpflichtet, jeweils die Riſtſtätten von Sperlingen nebſt Gelegen und Jungtieren zu beſeitigen, ſowie Riſtgelegenheiten zu zerſtören. Außerdem ſind die Hühnerläufe, und für Sperlinge ſonſt zugänglichen Fut erſtellen außerhalb der Futter⸗ zeiten von Futterreſten freizuhalten. 8 2 Die Ueberwachung der Sperlings⸗ bekämpfung wird der Städtiſchen Landwirtſchafts⸗Abteilung übertta⸗ gen, welche Zeit und Umfang der zur Durchführung der Sperlingsbe⸗ kämpfung erforderlichen beſonderen Anordnungen trifft. Dieſe Anord⸗ nungen ſind öffentlich bekannt zu machen. 8 3. Wer dem§ 1 und den Anord⸗ nungen der Städtiſchen Land⸗ wiriſchaſtsabteilung zuwiderhandelt, hat Beſtrafung nach§ 145 Ziff. 1 Po. Str. Geſ. Buches zu gewärtigen. Mannheim, 17. Dezember 19 6. Der Oberbürgermeiſter. Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der schnellste billigste und beste Weg- Weiser hierzu ist rührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. März 1937 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig⸗ Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 22. März 1937 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu ent⸗ richten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene F zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthkaſſe. eee.. Seefische! Verſammlungs⸗ Kalender. ö . n. wd ã ⁊ͤ dd v Jeländer Fuß ballvereinigung. Die Spielerverſammlung fällt morgen Kübliau kg 28 Pfg. Fllet J. Gold barsch % kg 40 Pfg. Büchlinge / kg 32 Pfg. Lachs heringe Stück 13 Pfg. empfiehlt Jak. Würthwein de Reichsbalui fur das uu abend aus. Ty. 98(Handballabteilung). Heute Donnerstag Trai⸗ ning, 9 Uhr Spie erverſammlung. Alle, die ſich an der Oſterreiſe beteiligen, müſſen heute erſcheinen. Liedertafel. Heute 8.30 Uhr Probe. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt dringend erwünſcht. iedertafel, Mhm.Seckenheim ö Am Samstag, den 20. März, abends 8 Uhr f im Saale des Gasthauses„Zum Reichsadler“ AuslHaltsche Hbenleler 1 Mitwirkende: HANS KOHL-Mannheim, Bariton KARL RINN-Mannheim, am Flügel ö Der Männerchor und das Quartett des Vereins. 5 Musikalische Leitung: KARL RINN.. Zum Vortrag kommen Werke von Schubert. R. Wagner, 11 Mozart, Joh. Strauß, Gg. Nellius u. à. 11 Eintritt 30 pig. 0 Hierzu ladet freundliclist ein Der Vereinsführer. Möbliertes Heute 1 Zimmer Verlor en ſtiſggebrannten Uummi- möglicht waſſerdichte f mit gesungen Pferdedecke Stbmpe 8 Abzugeben gegen. Aa an die Belohnung in der 5 des Geſchäftsſt. d. Bl. Geſchäftsſt. d. Bl. ſiooyg Rülor, 5 Hellgelbe Kernſeife Stück 7, 11, 12, 13 u. 21 Pfg. Weiße Kernſeife 250 Sr⸗Stück 16 u. 17 Pfg. Schmierfeife, weiß u. gelb Schreibers Seifenflocken 250 Er-Paket 30 Pfg. Seifenpulver Perſil— Henko— Sil Reines Terpentinöl ½ Kilo 40 Pfg. Terpentinerſatz Fußbodenöl Bodenwachs, weiß u. gelb ½ Kilo⸗Doſe ab 40 Pfg. Bodenbeize— Bodenlack Bodenfarbe Stahlſpaähne— Putzwolle Poliertücher Aufnehmer Stück 20, 25. 30 bis 50 Pfg. Fenſterleder Stück ab 50 Pfg. Spültücher Stück 10 Pfg. Kriſtallſoda Im— Bim— Ata Jumbo— lerdfeger— Enameline Bürsten— Sohrubber— gesen 3% Rabatt. —. „ Mo Hein Ir geit ai, Cane TTT ell fat ini Saile gestanb en kein igt alles 5 lar ehr braucht Zporthemden Popeline und Oxford, Stück 5.90, 4.10, 2.90 Oberhemden Vopeline, neue Ausmusterg. 5.35, 3.90, 2.90 Oberhemden Popeline und Bemberg- Kuystseide, eleg. 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Wenn die Ehe Arm⸗ gards mit Bernfried ungültig wäre, ſie zu ihrem Gatten zurückkehren müßte— und Bernfried wieder frei würde, — das wäre eine Hoffnung. Daran klammerte ſie ſich feſt und bedachte nicht, daß ſie, ſelbſt in dieſem Falle, ebenſo⸗ wenig erreichen würde, wie bisher. Sie ſchrieb an Lotte: „Kehre zurück, mein Kind. Die Verhältniſſe hier haben einen jähen unerwarteten Amſchwung erhalten Gert lebt, iſt zurückgekehrt und wird ſeine Rechte geltend machen.“ Als ihr Gatte nach verhältnismäßig kurzer Zeit zurück⸗ kehrte, ſah ſie ihm erwartungsvoll und aufs äußerſte ge⸗ ſpannt entgegen. Aber er entkäuſchte ſie. Er berichtete, daß Bernfried in Berlin wäre, und ſeine Mutter und Gattin hätten ſeinen Beſuch nicht angenommen. Karola kräuſelte verächtlich die Lippen über Armgards ſchlechtes Gewiſſen, das nicht wage, ſich vor irgend jemand zu zeigen. Der Umſtand, daß Bernfried bereits in Berlin war, zeigte ihr, daß man auf Burgsdorf ſchon eher von dem Geſchehenen unterrichtet geweſen war als ſie und daß das Trauerſpiel ſeinen Anfang genommen hatte. Nun hieß es, 1 mit Geduld wappnen und das Kommende ab⸗ warten. Bald war die Kunde von Gerts Wiederkehr auch in die Nachbarſchaft, in die bekannten Familien gedrungen und erregte berechtigtes Aufſehen. Teilnahme und Neugier trieben ihre üppigſten Blüten und man konnte es nicht un⸗ terlaſſen. Gräfin Reichenau aufzuſuchen und unter dem Vorgeben, ſie zu der Rückkehr ihres Bruders zu beglück⸗ wünſchen, gleichzeitig zu erfahren, was nun aus der Ehe Armgards mit Bernfried von Greifenklar werden und wie ſich überhaupt die Verhältniſſe geſtalten würden. Karola aber blieb verſchloſſen und begnügte ſich damit, die Achſeln zu zucken. Das Ereignis bildete dennoch das Tagesgeſpräch. Alles war geſpannt auf den Ausgang die⸗ ſer heiklen Angelegenheit. Aber die Wochen vergingen und brachten keine Aufklärung. Nach Burgsdorf zu gehen und dort an der einzigen Stelle, die maßgebend war, Erkundigungen einzuziehen, wagte niemand und die beiden Burgsdorfer Damen zo⸗ gen ſich zurück; ſie verließen das Haus nicht, nur die Haus⸗ angeſtellten bekamen ſie zu ſehen, und dieſe hatten keine keine Gelegenheit, ihre Beobachtungen in die Nachbarſchaft zu tragen. 15. Kapitel. Die Kriſe war überſtanden, Gert von Cronegg ſchlug zum erſten Male klar die Augen auf und ſah ſich verwun⸗ dert um. Wo er ſich befand und wie er hierhergekommen war, wußte er nicht und dachte auch nicht darüber nach. Zuerſt ſpürte er nichts weiter als eine ſehr natürliche Re⸗ gung des Hungers, die den Beweis lieferte, daß ſein Kör⸗ per wieder anfing ſich den gewöhnlichen Lebensbetätigun⸗ gen zuzuwenden. Das war eine gewiſſe Leere im Magen, ein Verlangen nach irgend etwas Eßbarem. Suchend blickte er umher, ob nicht irgend etwas in ſeiner Nähe zu erreichen ſei. Auf dem Nachttiſch neben ſeinem Bett ſtan⸗ den wohl allerhand Gläſer und Arzneiflaſchen, aber nicht das, was er begehrte. So mußte er ſich gedulden, bis je⸗ mand kam. Wo befand er ſich eigentlich? Als ſich ſein Be⸗ wußtſein allmählich zu mehr Klarheit durchrang, fiel es ihm doch auf, wie das Zimmer, wo er lag, eingerichtet war. Es ſtimmte durchaus nicht mit den Bildern der Er⸗ innerung, die langſam in ihm aufzuſteigen begannen, zu⸗ ſammen. Er horchte auf, Heulten keine Granaten durch die Lüfte, pfiffen keine Kugeln an ſeinem Ohr vorüber, und tobte die fürchterliche Schlacht nicht mehr um ihn her⸗ um? Nein, kein Laut war vernehmbar. Friedliche Mor⸗ genſtille herrſchte in dem ſonnendurchſchiennenen Kranken⸗ immer. Hatte er das Furchtbare nur geträumt und be⸗ fand er ſich dahei in ſeinem Hauſe? Gert richtete ſich auf, ſank aber mit einem Schmerzenslaut in die Kiſſen zurück. Da war etwas nicht mit ihm in Ordnung; irgend einen Zuſammenhang zwiſchen Traum und Wirklichkeit gab es alſo doch. Er ſtöhnte leiſe auf. In dieſem Augenblick wurde die Tür geöffnet und eine Frauengeſtalt trat über die Schwelle. „Armgard!“ rief Gert leiſe, aber er erkannte ſofort, daß ſie es nicht war. Dieſe Frau in Schweſterntracht, die jetzt mit einem freundlichen Lächeln an ſein Lager trat, trug jedoch auch liebe, anſprechende Geſichtszüge, ihre Ce⸗ ſtalt, ihre Bewegungen hatten etwas ungemein Anmu⸗ tendes. „Guten Morgen, Herr von Cronegg,“ begürßte ſie ihn mit heller Stimme und frohen leuchtenden Augen.„Das nenne ich brav ſein, mit ſo klaren fieberfreien Augen in die Welt ſchauen! Nun wird alles wieder gut werden.“ Eine lebhafte Freude ſprach aus 3 5 Worten, doch hörte Gert zunächſt nur eins. Sie hatte ihn Herr von Cronegg genannt. Wie wußte ſie— es durfte doch nie⸗ mand wiſſen, auch nur ahnen— er war doch Klupatoff! Anwillkürlich hatte er den Namen leiſe vor ſich hinge⸗ ſprochen. Da lächelte die Schweſter geheimnisvoll: „Wir wiſſen längſt, daß Sie kein Ruſſe ſind kein Klu⸗ patoff, ſondern Gert von Cronegg,“ ſagte ſte lächelnd. Ah,“ machte Gert ſtaunend.„Woher wiſſen Sie das?“ Sie zuckte leicht die Achſeln: „Das werden Sie alles erfahren. Aber jetzt will ich Ihnen erſt ſchnell einmal ein Frühſtück beſtellen.“ „Schweſter,“ rief er ſie zurück„bitte eine Frage zuvor: Wo befinde ich mich denn eigentlich?“ „Im Lazarett der Gräfin Wächtersloh,“ antwortete die Gefragte mit leichtem Erröten. „Hat die Gräfin ein Lazarett eingerichtet?“ „Jawohl, in ihrem Landhaus im Grunewald bei Ber⸗ lin, und da befinden Sie ſich jetzt und finden hier hoffent⸗ lich bald Geneſung,“ ſetzte ſie hinzu. „And wer Sind Sie?“ forſchte Gert weiter. „Schweſter Huberta.“ Er ſah ſie an. Om, machte Gert.„Könnte man wohl einmal die Gräfin Wächtersloh ſprechen?“ „Natürlich— die iſt für jeden ihrer Kranken zu ſpre⸗ chen,“ antwortete ſie, während ſie mit ſchelmiſchem Lächeln, ſo daß ſich zwei Grübchen in ihren Wangen vertieften, zu ihm hinſah. „So wollen Sie die Güte haben, die Gräfin von mei⸗ nem Wunſch zu unterrichten?“ fragte er. „Gern,“ ſagte die Schweſter, noch immer mit dem e Lächeln auf ihren Lippen und in ihren ugen. 4 könnte ich ſie alſo ſprechen?“ fragte Gert weiter. „Sofort. Was wünſchen Sie von ihr?“ „Das— möchte ich ihr ſelbſt ſagen.“ Nun lachte ſie leiſe. „Nun— dann ſagen Sie es— mir ſelbſt.“ Verblüfft ſtarrte er ſie an. Sie machte einen Knicks. „Schweſter Huberta, weiland Gräfin Wächtersloh!“ „Ah.— Sie ſelbſt!“ rief Gert überraſcht. Er ergriff ihre Hand und führte ſie an die Lippen.„Wie danke ich Ihnen, daß Sie mich gaſtlich aufnahmen, aber— was be⸗ wog Sie dazu und— woher bin ich gekommen?“ „Aus dem ruſſiſchen Gefangenenlazarett haben wir Sie geholt.“ „Sie wußten alſo,— Sie—“ „Nichts wußte ich,“ fiel die Schweſter ſchnell ein,„ich wurde nur durch den Fernſprecher angerufen, ob ich noch Platz hätte, und erſt als Sie eintrafen, erfuhr ich die näheren Umſtände des neuen Kranken.“ Gert ſtrich ſich mit der Hand über die Stirn, als wolle er dort etwas fortwiſchen, was ihm noch die klare Erinne⸗ ru 5995 rü 5 „Das iſt mit ein Rätſel— überhau t, wie ich hierher komme, nach Deutſchland, nach Berl 2 ich 8 55 0 bin doch—“ 5 „Von den eigenen Landsleuten gefangen und verwun⸗ det worden weil Sie mit den Ruſſen kämpften,“ beendete ſie den Satz. „Ganz recht— ſo war es,“ beſtätigte Gert, und lang⸗ ſam kam die Erinnerung zurück,„aber wie erfuhr man, wer ich war?“ „Ihre Fieberreden haben Sie verraten.“ „And die genügten, mich auszuweiſen?“ „Das wohl kaum, aber Sie nannten gleichzeitig den Namen Ihres Freundes— an den wandte man ſich— er kam, erkannte Sie und „Bernfried, Bernfried!“ jubelte Gert jetzt freudig er⸗ egt.„wo iſt er— kann ich ihn ſehen, ſprechen?“ Die Schweſter nickte. „Er kommt täglich, um ſich nach Ihnen zu erkundigen.“ a 5(Fortſetzung folgt.) Hohe Skizze von arte Paul Klaß. Rolf Steinbrück hatte es nicht mehr erreichen können. Das Unwetter überraſchte ihn noch im Walde und ſchwer durchnäßt eilte er nun ſeinem Quartier zu, das er in dem Penſionsgebäude auf der Hohen Warte gefunden hatte. Als er aus dem Walde heraustrat, hörte der Regen plötz⸗ lich auf und in der Ferne ſah er, wie die Sonne wieder ben durch die Wolken hervor brach. Doch der Wind, er nun durch das Geäſt brauſte und dicke Tropfen nieder⸗ ſchlug, war kühl. Er fröſtelte. Und darum beeilte er ſich ins Haus zu kommen. Vor dem Hauſe ſtand der Ausſichtsturm, der aus ſchweren ungefüg ſcheinenden Quadern errichtet war und mit ſeiner Krone über die Baumwipfel hinwegragte. Be⸗ ſcheiden ſtand das Penſionshaus mit nur einem Stockwerk über dem Erdgeſchoß erbaut, daneben. „Durch die offene Haustüre trat er ein und ging in das Zimmer, das den Gäſten ſowohl wie dem Wirt als Ta⸗ gesraum diente. Bei ſeinem Eintritt erhob ſich Magda, die Tochter des Hauswirts, die 9285 dem Tode ihrer Mutter das ganze Hausweſen leitete. Sie hatte vor dem Kamin gekniet und ihre Wangen waren leicht gerötet. „Sind Sie doch noch naß geworden. Herr Steinbrück Ich will eben Feuer anmachen, denn unſeren Gäſten iſt die nach dem Regen immer einſetzende kalte Luft ungewohnt.“ „Ja, es iſt wirklich etwas kühl, doch habe ich mich in den paar Wochen bereits etwas daran gewöhnen können. Immerhin, ein wenig Wärme tut wohl. Und er trat dicht neben ſie hin und ſah ihr zu, wie ſie das Feuer entzündete und hielt dann ſeine blaſſen Hände darüber. „Die anderen kommen ſobald noch nicht wieder,“ nahm Magda das Geſpräch wieder auf, während ſie neue Holz⸗ ſcheite auflegte.„Aber Sie werden ſie ja kaum vermiſſen, denn meiſt laufen Sie ja allein im Walde herum,“ ſagte ſie und lächelte dabei. „Ich will mich eben erholen. Geſellſchaft habe ich in der Stadt genug.“ „Man kann es ſich kaum vorſtellen, daß ein Menſch an ſich ſelbſt genug hat. Wir hier droben freuen uns immer, wenn der Sommer kommt, wenn nach und nach die Gäſte eintreffen und dann endlich einmal Leben hier oben herrſcht. Es iſt ſonſt ſo ſtill hier. Und oft im Winter ſieht man wochenlang keinen Menſchen und dann bin ich mit meinem Vater allein.“ Steinbrück ſah eine Zeitlang ſchweigend ins Feuer und fragte dann:„Sie können ſich doch wohl noch des Herrn Albrecht und des Fräulein Böttcher erinnern, die vorißes Jahr hier oben waren?“ ö f „Ja, ſind ſie verheiratet?“ 3 „Das nicht. Sie hätten ſich aber am beſten nie geſehen, die beiden. Hier oben waren ſie wohl das glütklichſte Paar, das man ſich denken konnte. Kaum aber waren ſie in der Stadt und die Saiſon der Bälle und Feſtlichkeiten hatte begonnen, da wurde irgendwie, ich weiß nicht genau, wie es geſchah, ein Keil zwiſchen beide getrieben. Bald war es bekannt und faſt täglich, wenn man einen der beiden ſah, konnte man es zur Genüge erfahren, daß ſich kaum zwei Menſchen mehr haſſen konnten. als dieſe bei⸗ den. Es dauerte nicht lange, da hieß Fräulein Böttcher „Frau Welling.“ Sie heiratete plötzlich einen äußerſt un⸗ ſympathiſchen, aber nicht unvermögenden Mann. Zwei Monate dauerte es, da wußte man in der ganzen Stadt, daß dieſe Ehe ſo unglücklich war, wie man ſie ſich nur den⸗ ken konnte. And Albrecht— er war mein Freund, wiſſen Sie— begann zu trinken. Er vernachläſſigte ſeinen Beruf und verkam mehr und mehr. Sehen Sie, das iſt das Le⸗ ben, nach dem Sie ſich ſehnen.“ 1 Magda ſchwieg lange.„And wo iſt Albrecht nun? fragte ſie dann. 1 a „Ich weiß es nicht. Seit Monaten habe ich ihn nicht mehr geſehen.“. CV 1. 25 5 „Warum erzählen Sie mir das denn erſt jetzt?“ Steinbrück hob ſein Geſicht und ſah ſie voll an, ohne daß er etwas ſagte. Sie verſuchte ſeinem Blick ſtandzuhal⸗ ten, aber dann ſenkte ſie doch die Augen und eine tiefe Röte kam über ihr Geſicht. n Er verſtand ſie. Er wußte, daß ſie Albrecht geliebt hatte Darum gagte er leiſe:„Verſtehen Sie nun, daß ich nicht⸗ geſagt habe?“ b Die Dämmerung brach herein und aus dem Walde er⸗ 1 5 ſchon das Gelächter der heimkehrenden übrige äſte. „Die anderen kommen ſchon zurück, ich muß in die Küche, bis ſpäter—“ Rolf Steinbrück wollte der luſtigen Geſellſchaft nicht begegnen. And mit einem plötzlichen Entſchluß ging er hinauf in ſein Zimmer, ſetzte ſich an ſeinen Tiſch und ſchrieb Albrecht einen Brief, in dem er ihn bat, einige Tage zur Hohen Warte zu kommen. Noch am gleichen Abend ging er den Berg hinab, um den Brief zur Poſt zu bringen. Als er dann durch den Wald wieder zur Höhe hinanſtieg ſtand der ſternbeſäte Himmel über ihm und er war erfüllt von dem Gefühl, dem Schicksal eine zum Glück führende Brücke gebaut zu haben. Seine Hoffnungen hatten ihn nicht getäuſcht. Am drit⸗ ten Tage, ſeit er den Brief abgeſchickt hatte, begab er ſich in der Abendſtunde auf den Weg, woher Albrecht kommen mußte, wenn er mit dem Mittagszuge eingetroffen war. Die übrigen Gäſte hatten wieder einen Ausflug unter⸗ nommen und wurden erſt ſpät zurückerwartet. Rolf Stein⸗ brück hatte auch noch nicht lange dageſtanden und den Weg hinabgeſchaut, als er die Geſtalt Albrechts heraufkommen ſah. Er nickte befriedigt und ging dann ſeitwärts in den Wald hinein. Albrecht, der noch ein junger Menſch war, ging kräftig vorwärts und hatte bald die Höhe erreicht. Aber als er dann auf das Haus zuſchritt und vor der Schwelle ſtand, wurde ſein Schritt doch langſam und an ſeinem Zögern konnte man bemerken, daß er ſich eines bedeutſamen Schrittes bewußt war, den er jetzt tun mußte. Doch dann ging er entſchloſſen in das Zimmer. Am Tiſch ſaß Magda und ſchrieb. N „Immer noch ſo fleißig?“ verſuchte er zu ſcherzen. Magda fuhr erſchrocken in die Höhe, als ſie ſeiner an⸗ ſichtig wurde. Sie raffte ſchnell den Brief zuſammen und verbarg ihn unter der Schürze. Wie ſie ſo in ihrer Beſtürzung daſtand, fühlte Albrecht, welch liebevoller Zauber von ihr ausging. „Es iſt ſo, als käme ich nach Hauſe,“ ſagte er nun mit einem tiefen Ernſt. „Sie ſind krank geweſen, nicht wahr? Herr Steinbrück erzählte es mir.“ „Ja, ja, ich war lange krank. Aber jetzt, ſo glaube ich, wird die Höhenluft mir gut tun.“ „Sie bleiben doch jetzt wieder etwas länger hier, nicht wahr?“ Albrecht trat dicht an ſie heran und ergriff ihre Hand. „Wenn Sie mich geſund machen wollen, hier drinnen—“ und er klopfte an ſein Herz,„dann Magda, du— dann werde ich wohl lange hierbleiben.“ Er wollte ſie an ſich ziehen, doch ſie nahm plötzlich den Brief wieder heraus und legte i auf den Tiſch.„Da, lies— das iſt meine Antwort. Es iſt ein Brief an dich. „Nein, ſag es mir gleich, willſt du— 2“ Einfach und ſchlicht klang ihre Stimme:„Ja—« und ſie hielt ihm ihre Lippen hin, während er ſeinen Arm um ihren Nacken legte. Im gleichen Augenblick ging Rolf Steinbrück am Fen⸗ 1 ſah ſie und ſchritt dann lautlos am Hauſe vorbei. a. *——— e