Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertas, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 37, Jahrgang Mittwoch, den 24. März 1987 Nr. 70 Steigerung der Erzeugung Amfangreiche Maßnahmen des Beauftragten für den Vierjahresplan. Die Größe der Aufgaben des Landvolkes. Berlin, 24. März. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterprä⸗ ſident Generaloberſt Göring, hatte die Führer des Reichs- nährſtandes zu ſich geladen, um zu ihnen über Fragen der Steigerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung im Rahmen des Vierjahresplanes zu ſprechen. Dieſe bedeutſame Kund⸗ gebung, die wichtigſte, die ſeit der großen Rede Görings Ende Oklober vorigen Jahres ſtattgefunden hat, wurde auf alle deutſchen Sender übertragen und vom geſamten deuk⸗ ſchen Candvolk in Gemeinſchaftsempfängen gehört. Reichsbauernführer Keichsminiſter Darrè begrüßte den Miniſterpräſidenten namens des geſamten deutſchen Land- volkes und meldete anweſend 359 obere Führer und Beamte des Reichsnährſtandes und des Reichsernährungsminiſte. riums. Er führte u. a. aus: Es ſind außerordentliche Lagen, die außergewöhnliche Maßnahmen erfordern. Es iſt eine außergewöhnliche Stunde, in der wir juſammengerufen worden ſind. Aber ich darf Ihnen verſichern, was ich in Goslar ſchon zum Ausdruck brachte: Wir ſind alle Front- ſoldaten, die es viel weniger inkereſſiert, wie groß die zu überwindenden Schwierigkeiten ſind, als vielmehr, unter welchem Führer ſie dieſe Schwierigkeiten überwinden. In dieſem Sinne bitte ich Sie, Herr Miniſterpräſident, Ihre Be⸗ fehle bekanntzugeben. Miniſterpräſident Göring, der von den Anweſenden mit lauten Heilrufen und Händeklatſchen begrüßt wurde, entwickelte dann in längerer Rede die Maßnahmen, die er als Beauftragter für den Vierjahresplan angeordnet hat. Er führte u. a. aus: Bauernführer! Deutſche Bauern, Bäuerinnen und Landarbeiter draußen im ganzen Land! Ich habe Sie heutg hier zuſammengerufen, damit Sie und mit Ihnen das ganze Landvolk über die großen und umfaſſenden Maßnahmen unterrichtet werden, die im im Rahmen des Vierjahresplanes angeordnet habe, um durch ſtärkſte Skei⸗ gerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung die Ernährung des deutſchen Volkes ſoweil wie irgendmöglich aus deuk⸗ ſchem Boden ſicherzuſtellen. Ich habe Sie aber auch hier⸗ her gerufen, um Ihnen die ganze Größe der Aufgaben vor Augen zu führen, die von dem deutſchen Landvolk unter 9 0 7910 bewältigt werden muß, wenn Deutſchland eben ſoll. Ich weiß, daß die Leiſtungen der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft ſchon heute zu den beſten der Welt gehören. Trotz größter Anſtrengungen der großen und der kleinen Be⸗ triebe unſerer Landwirtſchaft iſt Deutſchland aber noch im⸗ mer erheblich von der Einfuhr von Nahrungsmitteln ab⸗ hängig. Im Zuge der Erzeugungsſchlacht der letzten Jahre iſt es zwar gelungen, den Grad der Abhängigkeit unſerer ebensmittelverſorgung vom Ausland auf 17 v. H. des Geſamtbedarfs herabzudrücken. Deutſchland kann ſich jedoch mit dieſen Erfolgen nicht zufriedengeben. Ich habe deshalb im Rahmen des Vierjahresplanes eine Reihe von entſcheidenden Maßnahmen eingeleitet, die die Landwirtſchaft in die Lage verſetzen werden, die noch vorhandenen Produktionsreſerven in be⸗ ſchleunigtem Tempo zu mobiliſieren mit dem Ziel einer weſentlichen und alsbaldigen Steigerung unſerer inländi⸗ ſchen Nahrungsmittelproduktion. Ich bin mir bewußt, daß man in der Landwirtſchaft niemals die Produktion in der Weiſe ſteigern oder ſenken kann, wie das in der Induſtrie der Fall iſt. Jedoch müſſen alle die Vorausſetzungen ge⸗ ſchaffen werden, die von Menſchenhand für eine Produk⸗ tionsſteigerung geſchaffen werden können. 5 Ich habe in Goslar auf dem 4. Reichsbauerntag er⸗ klärt:„Wenn Staatsſekretär Backe in längeren Ausführun⸗ en geſagt hat, was geſchehen muß ſo bitte ich Euch, deut⸗ Banern und deutſche Bauernführer, das, was mein Mit⸗ arbeiter ſagte, zu glauben und zu tun, denn das, was er ſprach, war das, was ich von Euch haben wollte. Ihr habt jahrelang eine Erzeugungsſchlacht nach der anderen ge⸗ ſchlagen. Ihr ſollt nichts mehr tun, als auch die nächſte Er⸗ zeugungsſchlacht mit noch mehr Willen, mit noch härte⸗ rem Einſatz als bisher zu ſchlagen, damit ſie zu noch grö⸗ ßerem Erfolge führt.“ Um Ihnen, deutſche Bauern und Landwirte, dieſe von mir geforderten Aufgaben zu erleich⸗ tern, habe ich im Rahmen des Vierjahresplanes nachfol⸗ gende Maßnahmen angeordnet: 1. Melioration Als erſte Aufgabe iſt in Goslar die Erweiterung und Verbeſſerung der Nutzflächen von Euch gefordert worden. Waren die Meliorationen noch bis zum Jahre 1936 gus⸗ ſchließlich Sache der Länder, ſo ſind erſtmalig im R hs⸗ etat 1936 Reichsmittel eingeſetzt worden. Auf meine Ver⸗ onlaſſung ſind für dos Jahr 1937 200 Milli Reichs⸗ uart zur Voroerung von Vandestulturarbeiten vorgeſehen, davon 110 Millionen Reichsmark als Beihilfen des Rei⸗ ches und der Länder. Dieſe Mittel werden in erſter Linie für raſch wirkende Maßnahmen eingeſetzt werden. Die für Landeskulturärbeiten eingeſetzten Mittel erhöhen ſich im Rahmen des Vierfahresplanes von Jahr zu Jahr vis auf 300 Millionen Reichsmark im Jahre 1940. Mit der insgeſamt vorgeſehenen Summe von über eine Milliarde Reichsmark wird die Verbeſſerung von rund zwei Millionen Hektar durch die verſchiedenſten Meliora⸗ tionsmaßnahmen möglich ſein. Da im Gegenſatz zu früher der einzelne Betrieb in den Genuß der Beihilfen kommen rann, iſt die Gewähr dafür gegeben, daß auch der kleinſte Bauer und Landwirt mit voller Kraft an die Verbeſſerung ſeiner Nutzfläche herangehen kann. Flurbereinigung. Um die Flurbereinigung ſchneller vorwärts zu trei⸗ ben, ſind gleichfalls höhere Mittel in den Reichsetat einge⸗ ſetzt worden. Das ſoll und wird zu einer Beſchleunigung und zu raſchem Abſchluß des Verfahrens führen. Wieſenumbruch. Eine beſonders wichtige Hilfe leiſtet der Staat bei der Umwandlung von ſchlechtem Grünland in Ackerland und Weide. Die Zuſchüſſe des Reiches betragen hier pro Heklar im erſten Jahre durchſchnittlich 100 Mark, die in den näch⸗ ſten Jahren ermäßigt werden Ich verlange von der Land⸗ wirtſchaft, von dieſen Beihilfen weiteſtgehend Gebrauch zu machen, um die knappe Ackerfläche Deutſchlands zu erwei⸗ tern. 2. Für die Durchführung der Aufgabengruppe Stei⸗ gerung der Intenſität der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft habe ich fünf entſcheidende Maßnahmen getroffen: Zuerſt iſt hier zu nennen die Senkung der Düngemittelpreiſe Der Aufſtieg der deutſchen Landwirtſchaft im letzten Jahrhundert und ihre heutige hohe Intenſität ſind neben den Erfolgen auf dem Gebiet der Saatzucht in erſter Linie durch Einführung der künſtlichen Düngung bedingt. Aber nur ein Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe Deutſchlands gibt heute die für eine Vollernte erforderliche Volldüngung. Ein großer Teil der landwirtſchaftlichen Betriebe düagt heute noch zu wenig oder falſch, insbeſondere in Bayern Es kommt aber auch weiter darauf an, den bisher volldün⸗ genden Landwirten das Riſiko einer noch ſtärkeren Dün⸗ Zang zu verringern Daher habe ich für die nächſten vier ahre folgende Düngerpreisermäßigungen angeordnet: Skickſtoffpreisſenkung. Die Preiſe für Stickſtoffdüngemittel werden im Durch⸗ ſchnitt um 30 Prozent geſenkt. Dieſe Preisſenkung wird die verſchiedenen Stickſtoffdüngemittel verſchieden treffen, je nachdem, ob die Leiſtungsfähigkeit der Werke für ein Stickſtoffdüngemittel bereits voll ausgenutzt iſt oder nicht. Die Preisſenkung wird rückwirkend vom 1. Januar 1937 durchgeführt. Die Differenz zwiſchen dem alten und neuen Preis wird nicht in bar, ſondern durch entſprechende Gra⸗ tislieferung von weiterem Dünger zurückvergütet. Ich habe hier die Preiſe rückwirkend geſenkt, um noch für dieſes Erntejahr die Vorausſetzung für einen ſtärkeren Einſatz von Stickſtoffdünger zu gewährleiſten und um auf diejenigen landwirtſchaftlichen Betriebe Rückſicht zu neh⸗ men, die bereits ihrer Pflicht nuf vermehrten Bezug von Stickſtoffdüngemitteln nachgekommen ſind. Damit dieſe Düngermengen nicht fehlgeleitet werden, wird es, meine Bauernführer, beſonders auf Ihre Bera⸗ kungsarbeit und richtigen Verbrauch dieſer zuſätzlichen Düngemittel die Gewähr zu übernehmen. Das Jiel muß ſein: höhere Roherträge. Breisſenkung für Kali. Die Kalidüngemittel werden erſt zu Beginn des Kali⸗ wirtſchaftsjahres, alſo am 16. Mai 1937, einſchließlich einer vorgeſehenen Frachtermäßigung um 25 Prozent geſenkt. „nF Appell an das deuiſche Landpoff Der Kampf um die Leiſtungsſteigerung.— Noch mehr leiſten! Berlin, 24. März. Der Reichsbauernführer erläßt folgenden Aufruf: Deutſches Landpglk! Seit vier Jahren ringt das deutſche Landvolk um die Sicherung der Ernährung unſeres Volkes. Jedes Jahr hat das deutſche Landvolk von neuem den Kampf um die Erzeu⸗ gungsſteigerung aufgenommen. Auf dem pbierten Reichs⸗ bauerntag in Goslar hat der Beauftragte für den Vierfah⸗ resplan— Generaloberſt Göring— von den deutſchen Bauern eine noch fanatiſchere Fortſetzung der Erzeugungs⸗ ſchlacht gefordert. Darum rufe ich Dich, deutſches Landvolk, heuke auf, zum zLeiſtungsweltbewerb des deulſchen Landvolks“. Es kommt darauf an, das Vertrauen, das der Führer in uns geſetzt hat, zu rechtfertigen und alles zu kun. um die Erzeugung der deutſchen Landwirkſchaft weiter zu ſteigern. Diejenigen Bauern und Landwirte, die in dieſem Lei⸗ ſtungskampf an der Spitze marſchieren, werden öffentlich „ Die Sieger ſollen dem Führer vorgeſtellt wer⸗ en. Die Vorausſetzungen für eine erneute Leiſtungsſteige⸗ rung ſind geſchaffen Das Ziel des Kampfes heißt: Noch mehr leiſten als bisher! 2 f(gez.) R. Walter Darre, Reichsbauernführer und Reichs⸗ und Preußiſcher Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft. 5 ——— —— k— PPT TTT Ich muß von der Stickſtoff⸗ und Kaliinduſtrie die in der Preisermäßigung für ſie entſtehenden Opfer verlangen, ob⸗ wohl ich mir der Schwierigkeiten bewußt bin, die insueſon⸗ dere in der Kapazitätsausweitung liegen, weil der Geſichts⸗ punkt der Mehrerzeugung allen anderen Intereſſen voran⸗ gehen muß. Frachtermäßigung für Düngekalk. Vom 1. Juli 1937 ab werden die Frachten für Kalkdünge⸗ mittel kräftig geſenkt. Kalk iſt die Grundlage für die richtige Ausnutzung ſämtlicher Düngemittel. Ich erwarte daher, daß dieſe Hilfeſtellung der Reichsbahn Euch, deutſche Bauern und Landwirte, veranlaßt, weitgehend den Kalkzuſtand Eurer Böden zu verbeſſern. Die angekündigten Preisſenkungen können nur dann auch nach Beendigung des Vierjahresplanes durchgehalten werden, wenn der Düngerabſatz für jedes einzelne Dünge⸗ mittel erheblich geſteigert wird. Mindeſtens müſſen nach vier Jahren für jedes Düngemittel 30 Prozent mehr verbraucht werden, als im letzten Wirtſchaftsjahr. 9 erwarte jedoch, daß der Abſatz ein weſentlich höherer ſein wird, denn dieſe Maßnahme trägt einen rein volkswirtſchaftlichen Stempel. Ich habe mit dieſer Maßnahme eine Vorausleiſtung bewirkt. Ihr Bauernführer ſteht mird afür ein, daß dieſer Voraus⸗ leiſtung bei jedem Bauern und Landwirt die entſprechende von mir geforderte Gegenleiſtung gegenüberſteht. Reichsmittel für Dungſtätten und Jauchegruben. Es iſt notwendig, Hand in Hand mit der Verbilligung und Steigerung der Mineraldüngeranwendung unter allen Um⸗ ſtänden die Mehrerzeugung und zweckentſprechende Ver⸗ wendung von hochwertigen, wirtſchaftseigenen Düngemitteln zu fördern. Um dieſer Aufgabe den nö⸗ tigen Nachdruck zu verleihen, habe ich in beträchtlichem Um⸗ fange Reichsbeihilfen zum Bau zweckmäßiger neuzeitlicher Dungſtätten und Jauchegruben bereitgeſtellt. Erweite ung des Kartoffelanbaues Die zweite entſcheidende Maßnahme iſt die Schaffung der Vorausſetzung für einen erweiterten Kartoffelanbau. Da der Weltmarkt mit ſeinen Futtermitteln uns nicht mehr zur Verfügung ſteht, muß Deutſchland aus ſeinem Boden durch Ausdehnung der intenſiven Hackfrüchte mehr Futter⸗ mittel produzieren als bisher. Hierbei ſpielen neben der Futterrübe auch andere Erzeugniſſe eine entſcheidende Rolle. Erhöhung der Preiſe für Fabrikkartoffeln. Daher habe ich für das neue Wirtſchaftsjahr 1937⸗38 angeordnet, daß die Preiſe für Fabrikkartoffeln von 17 auf 20 Pfennige je Kilogramm Stärke erhöht werden, wozu je⸗ weilig ab 1. Januar ein Einmietungszuſchlag von einem weiteren Pfennig je Kilogramm Stärke hinzukommt. Dieſe Erhöhung und Feſtlegung des Preiſes auf Jahre hinaus dient wiederum nicht privowirtſchaftlichen Intereſſen, ſon⸗ dern ſoll die Vorausſetzung für die Ausdehnung des Kar⸗ toffelanbaues, namentlich im Oſten, ſein. Das Ziel iſt, die Flockenproduktion zu vervielfachen und mit dieſem Futter⸗ mittel eine erweiterte Grundlage der Schweinemaſt zu er⸗ reichen. Die Preiſe für Speiſekartoffeln werden natür⸗ lich nicht erhöht. Senkung der Karkoffelflockenpreiſe. Die durch die neuen Fabrikkartoffelpreiſe geſtiegenen Preiſe für Flocken werden durch Bereitſtellung von öffent⸗ lichen Mitteln geſenkt und damit den Preiſen anderer Fut⸗ termittel angepaßt. Ich erwarte durch dieſe Maßnahme nicht nur eine Erweiterung und Stabiliſierung des Kar⸗ toffelanbaues im Oſten, ſondern ſetze als ſelbſtyerſtändlich voraus, daß alle Betriebe, namentlich des Nordweſtens, gleichfalls durch Erweiterung ihrer Kartoffelanbaufläche von der reinen Getreidemaſt zur Kartoffelmaſt übergehen. Erhöhung der Noggenpteiſe Eine dritte entſcheidende Maßnahme: Es hat ſich er⸗ wieſen, daß der Roggenpreis, der entſcheidend für die Pro⸗ duktion der leichten Böden des Oſtens iſt, in einem falſchen Verhältnis zum Futtergetreidepreis ſteht. Mein Aufruf zur Ablieferung von Brotroggen hat zwar den nötigen Widerhall gefunden, jedoch hat dieſer Appell infolge des niedrigen Roggenpreiſes zu volkswiktſchaftlich nicht ver⸗ tretbaren Verluſten bei den Betrieben geführt, die den Roggen abgegeben haben und dafür teurere Futtermittel kaufen mußten. Nun iſt es aber einerſeits nicht möglich, den Durchſchnittsbrotpreis in Deutſchland zu erhöhen, an⸗ dererſeits kann es nicht Aufgabe des Staates ſein, künſtlich den Brotpreis 9 ermäßigen. Ich habe daher angebe dnet, daß zwar der Roggenpreis je Zentner im gewogenen Durchichnitt bon 8 Mark auf 9 Mark erhöht wird, die Zu⸗ ſchüſſe hierzu ſedoch aus anderen Einnahmeſparten der deutſchen Landwirtſchaft, in erſter Linie beim Braugerſte⸗ B abgeſchöpft werden. Es kommt mir hierbei beſon⸗ ers darauf an, die ſchwachen Schultern des marktentfe m⸗ ten und mit ſchlechterem Boden bedachten Oſtens auf Ko⸗ ſten der ſtarken Schultern der Landwirtſchaft Mittel⸗ und Weſtdeutſchlands zu entlaſten. Kredithilfe Viertens habe ich Maßnahmen zur Cöſung der Kredit⸗ frage eingeleitet. Es iſt ganz klar, daß eine weitere Inten⸗ wel dung der Lundwirkſchaß, die volkswirtſchaftlich not⸗ wendig iſt, einen ſtärkeren Einſatz von Betriebsmitteln er⸗ fordert. b„„ Nun ſind gerade die weiten Gebiete des 1 und Sü⸗ dens durch den Niedergang der Landwirtſchaft in der Ver⸗ gangenheit am ſtärkſten verſchuldet und daher nicht nur nicht in der Lage, aus eigenen Mitteln ihr Betriebskapi⸗ tal zu vergrößern. In Zukunft müſſen hierfür ſelbſtver. ſtändlich die Mittel des allgemeinen Kreditmarktes in weit⸗ gehendem Maße eingeſetzt werden. Vorerſt habe ich eine erhebliche Summe von Reichsmitteln für mittelfriſtigs Kre⸗ dite zur Verfügung geſtellt, die analog dem bisherigen Verfahren aus dem Sondervermögen der Rentenbankkre⸗ ditanſtalt begeben werden ſollen, und zwar nicht nur für Entſchuldungsbetriebe, ſondern für alle ſchwachen Betriebe, gleich, ob Erbhof oder nicht, die bisher einen Kredit nicht erlangen konnten. Dieſe Kredite ſind an die Verwendungs⸗ art gebunden. Sie ſollen nur für die ſchwächſten Betriebe als etriebsaufbaukredite verwandte werden. Sicherung der Land bewirtſchaftung Wenn ich nunmehr die geſamte Kreditfrage von die⸗ 55 volkswirtſchaftlichen Seite deshalb aufrolle, rotz nicht orhandenſeins von Sicherheiten in höherem Intereſſe des Staates Kredite geben laſſe, ſo müßte ich Sie in dieſem Zuſammenhang auf die Vierte Durchführungsvecordnung zum Erbhofgeſetz hinweiſen. Dieſe Verordnung gibt Ihnen die Möglichkeit, Bauern, die ihrem Betrieb nicht gewachſen 5 durch Betriebsaufſicht und Einſetzung eines Treuhän⸗ ers zur beſſeren Betriebsführung anzuhalten oder ſchließ⸗ rung ungeeigneten Mann durch einen tüchtigeren zu er 25 durch Zwangsverwaltung einen für die Betriebsfüh⸗ etzen. Analog dieſer Verordnung für die Erbhöfe habe ich eine Verordnung zur Sicherung der Landbewirtſchaftung für die übrigen landwirtſchaftlichen Betriebe erlaſſen. Auch hier wird von dem mildeſten Eingriff der Verwarnung über die Aufſicht und den Treuhänder bis zu der ſchärfſten Maßnahme, in dieſem Fall der ZIwangsverpachtung durch Ger ichtsbeſchluß, eingegriffen werden können. Ausbau der Wutſchafts beratung Alle dieſe Maßnahmen werden ſich nur dann raſch und richtig auswirken, wenn ſie ergänzt werden durch einen ſtärkeren Ausbau und eine Verfeinerung der Wirtſchafts⸗ beratung. Zu dieſem Zweck ſind große Mittel für das Be⸗ ratungsweſen zur Verfügung geſtellt. Der Reichsnährſtand hat dafür zu ſorgen, daß die geſamte Wirtſchaftsberatung 1 9 5 ausgerichtet iſt und bis zum letzten Hof durch— ößft. Grundvorausſetzung für eine zuverläſſige, den Ver⸗ hältniſſen des einzelnen Hofes entſprechende Wirtſchaftsbe⸗ ratung iſt die Hofkarte, die nicht nur dem einzelnen Wirt⸗ ſchaftsberater einen zuverläſſigen Einblick in die betriebs⸗ wirtſchaftliche Lage des Hofes zu geben beſtimmt iſt, ſon⸗ dern mir ſelbſt ein ſicheres Urteil für die Beurteilung der geſamten Produktionslage der Landwirtſchaft geben muß und wird.. Landesbauernführer, die Wichtigkeit der Einführung der Hofkarte müßt Ihr allen Landwirten und Bauern bis dar äußerſten klar machen. Ihr müßt mir dafüe forgen aß die Hofkarte vom einzelnen Betriebsinhaber mit größ⸗ ker Sorgfalt ausgefüllt wird. Ich habe hier nur die großen Fragen berührt und nicht die vielen kleinen Maßnahmen auf dem Gebiet des Acker⸗ baues und der Viehzucht aufgezählt, für die ebenfalls Reichsmittel zur Verfügung geſtellt werden. 3. Landarbeiterfrage Ich bin mir bewußt, daß eine der entſcheidendſten Fra⸗ Hin einer Mehrerzeugung in der Landarbeiter: rage liegt ieſem Gebiet habe ich mein beſonderes Augenmerk zuge⸗ wandt. Reichsmittel für Landarbeiterwohnungen. Heute kann ich mitteilen, daß ich für einen weitgehen⸗ den Einſatz des Arbeſtsdienſtes doe ſen werde Der Herr Reichsarbeitsführer hat ſich mir auh bereits vob ur Verfikgung geſtellt. Darüber hinaus wird alles geſche⸗ 5 was nur menſchenmöglich iſt, um den Mangel an Ar⸗ beitskräften auf dem Lande zu beſeitigen. Es gibt in Deutſchland keine dringendere Arbeit als die, für das tägliche Brot des Volkes zu ſorgen. Aus die⸗ er Erkenntnis heraus habe ich neue Wege zur Förderung es Landarbeiterwohnungsbaues erholen die 9 einet „ Löſung des Landarbeiterproblems werden. Durch meine Verordnung vom 10. März 1937 habe ich unter Heranziehung der Preußiſchen Landesrentenbank die Vorausſetzung für den Einſatz von 44 Millionen Reichs⸗ mark für den Bau von Werkwohnungen, Heuerlingswoh⸗ nungen und ländlichen Eigenheimen geſchaffen. Gegen eine geringe monatliche Rente von 12 bis 14 Mark kann da⸗ nach eine Landarbeiterwohnung erſtellt werden. Um die Zeit zu überbrücken, die notwendig verſtreichen muß, ehe dieſes umfaſſende Programm ſich auswirken kann, habe ich die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung veranlaßt, verſtärkt für Land⸗ arbeiterwohnungen jeglicher Art Zuſchüſſe aus ihren Mit⸗ teln zu bewilligen, und zwar beſonders in denſenigen Ge⸗ bieten, in denen der Hackfruchtbau vorwiegt. Ich habe deshalb mit dem heutigen Tage eine zweile Verordnung erlaſſen, nach der Bauern und Landwirte für den Bau einer Landarbeiterwohnunc einen Geſamtzuſchuß von 1800 Mark innerhalb von ſechs Jahren erhalten kön⸗ nen. Dieſer letztere Weg ſtellt jedoch die Bedingung, daß der Wohnungsbau am 1. Julz 1937 begonnen und ſpäte⸗ ſtens am 1. November 1937 im Rohbau erſteilt ſein muß. Die Landflucht, an die mancher heute noch wegen einer momentanen Beſſerſtellung bei ſtädtiſcher Arbeit denkt, kann und muß danach ſelbſtverſtändlich aufhören. Ich werde die Landflucht in Zukunft als ein Ausweichen vor der Verantwortung gegenüber der geſamten Volkswirtſchaft zu werten und zu behandeln wiſſen. Reichsmittel für arbeitsſparende Maſchinen. Im übrigen wird die Not an Landarbeitern auch noch durch verſtärkten pharf arbeitsſparender Maſchinen erleich⸗ tert werden. Auch hierfür habe i größere Mittel zur Ver⸗ fügnung geſtellt, damit die Maſchine größeren Eingang in die Landwirtſchaft findet. f 5 will ich Euch Bauern und Bauernführer dazu nur das eine klar und deutlich ſagen: Zu der Befürchtung, daß es Euch bei Eurer Arbeit an Arbeitskräften fehlen werde, iſt keine Veranlaſſung mehr. abt keine Sorge, daß Ihr in der Ernte keine 9 aben werdet, um das in die Scheuern zu holen, was Ihr m Herbſt und 90 0 geſät habt. Deutſchland braucht die Ernke. Ich habe daher bereits jetzt Mittel und Wege gefun⸗ den, um Euch die jetzt noch fehlenden Kräfte für Pflege⸗ und Erntearbeiten voll und ganz zur Verfügung zu ſtellen. Was nun ſchließlich den Einſatz auch des kleinſten und letzten Hofes in der Erzeugungsſchlacht und bei der neuen Offenſiwe, die wir jetzt beginnen, anlangt, ſo vertraue ich dabei auf Euch, Bauernführer, und den ganzen Reichsnähr⸗ ſtand. Der Reichsbauernführer hat mir heute mitgeteilt, daß er bereits die e Anweiſungen für einen Lei⸗ ſtungswettkampf des deutſchen Landvolkes erteilt hat, der auch den letzten Hof erfaßt. eitragen ſonalmaßnahmen Zum Schluß möchte ich noch eins betonen: Alles das, was auf dem Gebiet der Landwirkſchaft nunmehr geſchehen iſt oder geſchieht, iſt keine Hilfsmaßnahme für die Land⸗ wirkſchaft. Solche Maßnahmen wären nicht möglich. Die Maßnahmen haben lediglich die Aufgabe, die Erträge un⸗ ſerer Landwirkſchaft über ein Maß hinaus zu ſteigern, das die Landwirtſchaft aus eigene rgtraft nicht ſchaffen kann, das wir aber zur Sicherung unſerer Ernährung brauchen. In den vergangenen Wochen haben wir unaufhörlich deen f. tel, um die Maßnahmen vorzubereiten, die Euch helfen ſol⸗ len. Es war eine ſchwere Arbeit, beſonders für mich, der ich mich erſt in die Probleme hineinarbeiten mußte. Wenn Ihr ſo an die Arbeit geht, und das ganze deutſche Landvolk, ob Grundbeſitzer oder Kleinbauer, ſich mit nicht mehr zu über⸗ kreffender Tatkraft für die Erzeugungsſchlacht und damit für das Werk unſeres Führers einſetzt, dann kann auch nach meiner feſten Aeberzeugung der Segen des Himmels für unſere Arbeil nicht ausbleiben und die Saat, die wir in die Erde bringen, wird vielfältige Frucht kragen. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden im⸗ mer wieder mit lautem Beifall aufgenommen. Am Schluß erhoben ſich die Vertreter des deutſchen Landvolkes von ihren Plätzen und brachten dem Miniſterpräſidenten eine außer⸗ ordentlich ſtürmiſche, langanhaltende Kundgebung dar. Der Reichsbauernführer Darreé dankte dem Miniſter⸗ präſidenten durch Handſchlag und wandte ſich dann mit fol⸗ genden Worten an ihn:„Herr Miniſterpräſident!l Es war uns eine außergewöhnliche Stunde, die uns bewußt wer⸗ den ließ, vor welcher Schwierigkeit der Aufgabe wir ſtehen. Wir werden dieſen Verpflichtungen, die Sie uns auferlegt haben, gerecht werden. Das verſpreche ich Ihnen im Na⸗ men des Führer⸗ und Beamtenkorps. Ich weiß, daß wir hiermit an entſcheidender Stelle einſetzen im Freiheitskampf unſeres Führers.“ Der Reichsbauernführer ſchloß die eindrucksvolle Kund⸗ „Adolf Hitler, unſer Führer, Siegheil!“ HJ hilft die Ernährung ſichern Berlin, 23. März. Reichsjugendführer Baldur von Schi⸗ rach hat angeordnet, daß die geſamte deutſche Jugend zur Löſung der dem Reichsbauernführer Reichsminiſter Darrs geſtellten Aufgabe der Sicherung der Ernährung des deut⸗ ſchen Volkes zur Verfügung ſteht. Das Organiſationsamt der Reichsjugendführung iſt angewieſen, alle Wünſche des Reichsbauernführes bezüglich des Einfatzes der Hitlerjugend bei der Feldbeſtellung durchzuführen. Kirchenbehördliche Befugniſſe 13. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deulſchen Evangeliſchen Kirche. Berlin, 23. März. Nachdem der Führer und Reichskanzler durch den Erlaß vom 15. Februar 1937 die Einberufung einer verfaſſung⸗ gebenden Generalſynode angeordnet hat, wird bis zur Bil⸗ dung einer verfaſſungsmäßigen Leitung der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 24. September 1935 folgende Regelung getroffen: Paragraph 1. Die Bearbeitung der laufenden Verwal⸗ tungsangelegenheiten der Deutſchen Evangeliſchen Kirche wird von dem Leiter der Deutſchen Evangeliſchen Kirchen⸗ kanzlei übernommen. Die Verwaltung und Vertretung der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche in allen vermögensrechtlichen Angelegenhei⸗ ten nimmt die auf Grund der Verordnung vom 3. Oktober 1935 bei der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei gebil⸗ dete Finanzabteilung allein wahr. Die Zuſtändigkeit des kirchlichen Außenamts der Deut⸗ ſchen Evangeliſchen Kirche bleibt unberührt. Paragraph 2. Die kirchenregimentlichen Befugniſſe in den Landeskirchen werden durch die im Amt befindlichen Kirchenregierungen ausgeübt. g Die Ausübung der ene e Befugniſſe bleibt auf die Führung der laufenden Geſchäfte beſchränkt. Die Befugniſſe der Finanzabteilung bleiben unberührt. Paragraph 3. Veränderungen kirchenpolitiſcher Art in der Zuſammenſetzung der Kirchenbehörden und der kirchli⸗ chen Körperſchaften können nicht rechtswirkſam vorgenom⸗ men werden.. 5 5 8 Paragraph 4. Diſziplinar⸗ und ſonſtige Perſonalmaßnah⸗ men in kirchenpolitiſchen Angelegenheiten ruhen. Paragraph 5. Die Verordnung gilt mit rückwir⸗ kender Kraft ab 15. Februar 1937. Entgegen⸗ 5 8 Beſtimmungen treten für die Dauer der Gelkung ieſer Verordnung außer Kraft. Berlin, 20. März 1937. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten. gez.: Kerrl. Die 13. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſichert zu⸗ nächſt der Deutſchen Evangeliſchen Kirche die Leitung. Das iſt notwendig durch den unlängſt erfolgten Rücktritt des Reichskirchenausſchuſſes; die Kirche konnte nicht ohne Lei⸗ tung bleiben Sie wird nun bis auf weiteres durch den oberſten Beamten der bürokratiſch organiſierten Kirchenkanz⸗ lei der Deutſchen Evangeliſchen Kirche wahrgenommen. Alle vermögensrechtlichen Angelegenheiten regelt der Leiter der bekannten Finanzabteilung. Die Rechtmäßigkeit aller Kirchenregierungen iſt beſtrit⸗ ten. Um dieſen Streit über die Rechtmäßigkeit bis zur end⸗ gültigen Regelung durch die Generalſynode aufzuheben, mußte eine neue Löſung gefunden werden: die kirchenbe⸗ hördlichen Befugniſſe ſind daher durch die neue Verordnung von der Staatsgewalt auf die tatſächlich dieſe Befugnis ausübenden und zurzeit im Amt befindlichen Kirchenregie⸗ rungen übergegangen und dieſe Kirchenregierungen ſind von Staats wegen anerkannt. Keine andere Stelle kann daher kirchenbehördliche Be⸗ fugniſſe bis zur Regelung durch die General ynode aus⸗ üben. Allerdings dürfen dieſe im Amt befindlichen Kirchen⸗ regierungen keine Neuregelungen mehr vornehmen. or allen Dingen iſt es nunmehr unmöglich gemacht, Umdil⸗ dungen von Kirchenbehörden und Umbeſetzungen innerhalb kirchlicher Körperſchaften(Gemeindekirchenverkretungen und dergleichen) vorzunehmen, wie es vielfach im Hinblick auf die kommende Wahl geſchehen iſt. Auch Diſziplinar⸗ und Per⸗ ſind unterbunden im allgemeinen und insbeſondere auch durch die Angehörigen der kirchlichen Ver⸗ waltung und der kirchlichen Organiſallon, damit von Reichs wegen wah die Glaubens- und Gewiſſensfreiheit wie auch die Wahlfreiheit gewahrt bleiben. a i Die Verordnung mußte rückwirkende Kraft bis zum Tage der Anordnung der Wahl durch den Führer, den 15. Februar, erhalten, um alle Maßnahmen zu erfaſſen, die be⸗ züglich der Wahl bereits in die Wege geleitet ſind. Kriegsſchiffe im Bau begriffen.— Kurzmeldungen b Führerſpende für das Jugendherbergswerk Der Führer und Reichskanzler hat aus ſeinen Mitteln dem Reichsjugendführer einen weikeren höheren Geldbe⸗ trag zur Erbauung einer neuen Jugendherberge zur Ver⸗ fügung geſtellt. Wie erinnerlich, hatte der Führer bereits vor längerer Zeit perſönlich einen Aufruf zur Heimbe⸗ ſchaffungsaktion der Hitlerjugend erlaſſen und ſelbſt den Grundſtock für dieſe Aktion geſtiftet. Die neuerliche Unter⸗ ſtützung des Jugendherbergswerkes zeigt erneut, welche 51 er dem Bauprogramm der Hitler⸗Jugend bei⸗ mißt. Reichskraftwagentarif bis 1. Juli verlängert. Berlin, 23. März Die zwiſchen der Reichsbahn und dem Reichskraftwagen⸗Betriebsverband ſchwebenden Ver⸗ handlungen über die künftige Geſtaltung des Reichskraft⸗ wagentarifs ſind noch nicht abgeſchloſſen. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter hat daher im Einvernehmen mit den beiden Trägern des Güterfernverkehrs die Geltungsdauer des Reichskraftwagentarifs und des Tarifs für den Möbelfern⸗ verkehr bis zum 1. Juli 1937 verlängert. Ein Jahr Zuchthaus für einen ſüdiſchen Arzt. Oppeln, 24. März Die Oppelner Große Strafkammer verurteilte den jüdiſchen Arzt Dr. Heymann aus Gutten⸗ tag(Oberſchleſien) zu einem Jahr Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte hatte ſich in mehreren Fällen an ſeinen weiblichen Patienten vergangen. Et wurde ſofort nach der Urteilsverkündung verhaftet. Frachtmotorſchiff der Deutſchen Werft für Holland. Hamburg, 23. März. Auf dem Betrieb Finkenwerder der Deutſchen Werft(Hamburg) lief ein Einſchrauben⸗Fracht⸗ motorſchiff von 9300 Tonnen vom Stapel, das den Namen „Alioth“ erhielt. Die„Alioth“ iſt das erſte Schiff einer vier Neubauten umfaſſenden Serie, die die Reederei van Nievelt Goudrian Stroomvaart Mij, Rotterdam, zurzeit auf der Deutſchen Werft im Bau hat. Die Ablieferung iſt für Mai vorgeſehen. Vollſtreckung eines Todesurteils. Berlin, 23. März. Am 23. März 1937 iſt der am 105 November 1913 geborene Andreas Szymanſki aus Treb⸗ bus hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurge⸗ richts Kottbus vom 14 November 1936 wegen Mordes 1 0 Tode verurteilt worden iſt. Szymanſki hat in der acht zum 18. Oktober 1938 die 18 ¼ jährige Anng Gräfe aus Trebbus, die von ihm ſchwanger war, erwürgt und die Leiche vergraben. Er hat die Tat begangen, um ſich 125 der Schwangerſchaft folgenden Verpflichtungen zu ent⸗ ziehen. Zu fünfzehn Jahren Zuchthaus begnadigt. Berlin, 23. März. Der Führer und Reichskanzler hat die durch Urteil des Sondergerichts in Hamburg vom 2. Oktober 1936 gegen den Adolf Scheffel, Hamburg, wegen Mords erkannte Todesſtrafe im Gnadenweg in eine 15. jährige Zuchthausſtrafe umgewandelt. Scheffel way bis⸗ her nicht vorbeſtraft und von einwandfreier Führung. Luftſchiff„Hindenburg“ auf der Heimreiſe. Hamburg, 23. März. Das Luftſchiff„Hindenburg“! trat Santa Cruz bei Rio de Janeiro die Heimreiſe an. Das Luftſchiff befand ſich, wie die Seewarte meldet, um 7 Uhr bei Cap Frio. An Bord des„Hindenburg“ befindet ſich der Gouverneur des Staats Rio de Janeiro, Admiral Protogenes Guimaraes, der ſich aus Geſundheitsrückſichten zu einem Kuraufenthalt nach Deutſchland begibt. Danziger Bölkerbundskommiſſar bei Beck. Der Danziger Völkerbundskommiſſar Prof. Burck⸗ hardt hat den polniſchen Außenminiſter Oberſt Beck in Cannes beſucht. In den Geſprächen über das Danziger Thema iſt nach einem offiziöſen polniſchen Bericht überein⸗ ſtimmend feſtgeſtellt worden, daß das Amt des Völker⸗ bundskommiſſars dem Frieden und der Milderung etwa entſtehender Mißverſtändniſſe und Streitfälle dienen ſolle. 50 engliſche Offiziere bei franzöſiſchen Manövern. Der„Figaro“ veröffentlicht eine Meldung aus Amiens, wonach etwa 50 engliſche Offiziere in Begleitung franzöſi⸗ ſcher Stabsoffiziere den Manövern in der Sommegegend beigewohnt und im Abſchnitt La Ferme und Albert die dortigen Verteidigungsanlagen beſichtigt haben. Die briti⸗ ſchen Offiziere ſind inzwiſchen nach London zurückgekehrt. 67 amerikaniſche Kriegsſchiffe in Bau. Wie das Marineamt der Vereinigten Staaten von Amerika bekanntgab, wurden ihm genügende Men⸗ gen Stahl für Kriegsſchiffbauten zugeſichert. Daher kann ſofort mit dem Bau von ſechs Zerſtörern und dre U-Booten begonnen werden, deren Kiellegung bisher durch Stahlmangel aufgehalten wurde. Gegenwärtig ſind 67 Der amerikaniſche Se⸗ nat hat den bereits vom Repräſentantenhaus gebilligten Marinehaushalt angenommen. Die„fliegende Herzogin“ abgeſtürzl? London, 24. März. Die als„fliegende Herzogin“ be⸗ kannte Herzogin bon Badfor d wird ſeit Montag⸗ abend mit ihrem Flugzeug vermißt. Die Herzogin war zu einem Alleinflug in das von Hochwaſſer heimgeſuchte Ueberſchwemmungsgebiet in Mittelengland aufgeſtiegen. Man nimmt an, daß ſie in einen Schneeſturm geraten iſt, die Orientierung verloren hat und abgeſtürzt iſt. Die Her⸗ zogin iſt 71 Jahre alt. Sie hat ſich durch mehrere Flüge nach Afrika und Indien einen Namen gemacht Erſt im Alter von 61 Jahren befaßte ſie ſich ernſthaft mit dem Fliegen. Auſtraliſches Heeresflugzeug ins Meer geſtürzt. London, 24. März. Wie aus Melbourne gemeldet wird, ſtürzte ein Flugzeug der auſtraliſchen Luͤftwaffe, das Aufnahmen von einer durch ein anderes Fluaseag ge⸗ zogenen Zielſcheibe machen wollte, aus geringer Hohe ins Meer ab. Der Flugzeugführer fand den Tod. London. Im nordweſtindiſchen Grenzgebiet von Wa⸗ ziriſtan iſt es zu neuen Zuſammenſtößen zwiſchen Ange⸗ hörigen aufſtändiſcher Stämme und britiſchen Truppen ge⸗ kommen. Warſchau. In Anweſenheit des Marſchalls Rydz⸗Smigly wurden 100 Sanitätsautomobile in Dienſt geſtellt, die durch Sammlungen des Polniſchen Roten Kreuzes beſchafft worden ſind. 0 dre rk itteln ldbe⸗ Ver⸗ reits imbe⸗ den nter⸗ belche bei⸗ und Ver⸗ kraft⸗ sver⸗ eiden des fern⸗ eee ſtarkem Hagelſchlag begleitet war. Badiſche Chronik Die Hitlerfreiplatzſpende in Baden In Karlsruhe fand die erſte diesjährige Sitzung des Ar⸗ beitsausſchuſſes für die Hitlerfreiplatzſpende im Sitzungsſaale der Gauamtsleitung der NS.⸗Volkswohlfahrt ſtatt. Standar⸗ tenführer Hammer, Berlin, der vom Hauptamt für Volkswohlfahrt gekommen war, ſprach in längeren Aus⸗ führungen zu den Vertretern der Gliederungen der Partei und der angeſchloſſenen Verbände. Ziel der Hitlerfreiplatz⸗ ſpende iſt, bedürftigen und verdienten Männern aus der Par⸗ tei und ihren Gliederungen einen Erholungsurlaub zu verſchaf⸗ fen. Hierauf ergriff der Gauamtsleiter Pg. Dinkel das Wort. In ſeiner kurzen Anſprache betonte er ganz beſonders, daß wir hier gerade im Grenzgau Baden unſere ganze Ehre und unſere ganze Kraft dafür einſetzen müſſen, um auch in dieſem Jahre eine ſtattliche Anzahl von Freiplätzen zu wer⸗ ben. Freiwilligkeit iſt das oberſte Gebot, das wir beachten wollen. Wer freiwillig einen Freiplatz gibt, tut es gern und aus innerer Ueberzeugung heraus. Jeder Urlauber aber, der bei uns in Baden Erholung und neue Kraft gefunden hat, ſoll das ſtolze Bewußtſein haben, daß hier im Grenzgau Baden echte Nationalſozialiſten ſind und Deutſche ſtehen, auf welche ſich die Nation verlaſſen kann. Zum Abſchluß der Sitzung ſprach dann Pg. Mailer von der Gauamtsleitung über die praktiſche Durchführung der Hitlerfreiplatzſppende und der Hitlerurlauberkameradſchaften. Durch ein perſönliches Runoſchreiben werden alle Volksge⸗ moſſen, die in der Lage ſind, einen Freiplatz zur Verfügung zu ſtellen, in dieſem Jahre aufgefordert, ihre Meldung an die zuſtändige NSV.⸗Dienſtſtelle abzugeben. Darüber hin⸗ aus aber werden die Männer der Gliederungen durch perſön⸗ lichen Einſatz dieſe Werbung tatkräftig unterſtützen. Mehr als in den vergangenen Jahren werden 1937 Hitlerurlauber⸗ kameradſchaften zuſammengeſtellt. Durch dieſe Zuſammenfaſ⸗ ſung der Urlauber iſt die Gewähr gegeben, daß den Männern die Sehenswürdigkeiten der Städte und des Badnerlandes ge⸗ zeigt werden können. . An die Sammler der Arbeitsfront Die letzte Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfswer⸗ res 1936⸗37 ſtand im Zeichen der Deutſchen Arbeitsfront. Durch den ſelbſtloſen Einſatz aller Sammler und durch die tatkräftige Unterſtützung der Sammelaktion durch die Werk⸗ ſcharen und ⸗kapellen, ſowie der Muſikkorps der Wehrmacht und den Männergeſangvereinen des Bad. Sängerbundes, wurde die letzte Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfswer⸗ kes 1936⸗37 zu einem machtvollen Bekenntnis zur Volksge⸗ meinſchaft. So danke ich im Namen der Gauführung des WoW. und zugleich für die durch das Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen, den Sammlern und Spendern für die gebrachten Opfer. Heil Hitler! Dinkel, Gaubeauftrag⸗ ker für das WH W. 1936-37. 5 Walldorf.(Unfall mit Todesfolge.) Dem 67jährigen Joſef Keller war vergangene Woche bei der Arbeit ein Baumſtamm auf den Fuß gefallen. Die erlittenen Ver⸗ letzungen waren ſo ſchwer, daß Keller nunmehr im Heidel⸗ berger Krankenhaus geſtorben iſt. (J) Bruchſal.(Den Verletzungen erlegen.) Der beim Schwallenbrunnen ſchwer verunglückte Motorradfahrer Friedrich Wilſer aus Münzesheim iſt ſeinen Verletzungen er⸗ legen. 5 (—) Markdorf.(BVewußtlos auf der Straße.) Der auf der Wanderung befindliche 47jährige Oskar Schrei⸗ ber, im Kanton Thurgau gebürtig, wurde nachts bewußtlos auf der Straße in Leinbach aufgefunden. Man verbrachte den Schwerverletzten, der vermutlich von einem Kraftwagen angefahren wurde, ins hieſige Krankenhaus. Dort iſt er ver⸗ ſchieden. 2 Freiburg.(Der überfallene Greis geſtor⸗ Den.) Der in einem Gartenhäuschen überfallene 73jährige Mann iſt in der Chirurgiſchen Klinik ſeinen ſchweren Verlet⸗ zungen erlegen. Der Ueberfallene hatte mehrere Schädel⸗ brüche davongetragen. Offenburg.(Wieder Brandſtiftung.) Früh⸗ morgens wurde in Ortenberg das Oekonomiegebäude des Theodor Muckle durch Feuer zerſtört. Auch der Dachſtuhl des angebauten Wohnhauſes hat durch den Brand gelitten. Das Vieh konnte gerettet werden. Nachdem in der letzſen Zeit zwei Häuſer einem Brande zum Opfer gefallen ſind und an drei oder vier Stellen ein Brandausbruch noch rechtzeitig verhindert werden konnte, nimmt man auch in dem neueſten Brandfall Brandſtiftung an. Waldshut.(Im Bach ertrunken aufgefun⸗ den.) Der 32jährige Maurer Karl Huber wurde mit ſeinem Fahrrad in einem kleinen Bach beim Ortsausgang von Lem⸗ bach ertrunken aufgefunden. Vermutlich iſt Huber mit ſei⸗ nem Fahrrad geſtürzt und in den Graben gefallen. Am lin⸗ ken Auge und an der Schläfe erlitt er eine Wunde, wodurch er das Bewußtſein verlor. Der Verunglückte iſt dann im Waſſer erſtickt. a Hochwaſſer am Bodenſee und auf der Baar. (—) Konſtanz. Aus dem ganzen Bodenſeegebiet ſind Hochwaſſermeldungen eingetroffen. Infolge der ſtarken Regen⸗ fälle der letzten Tage ſind in vielen Gemeinden und in deren Umgebung die Bäche über die Ufer getreten und haben weite Flächen überſchwemmt. Beſonders trifft dies im Aachtal hinter Radolfzell zu. In Rielaſingen mußte in der Nacht die Feuerwehr alarmiert werden. Die Uferdämme beiderſeits der Aach wurden mit Sandſäcken erhöht, um wei⸗ tere Ueberſchwemmungen zu verhüten. Das Bibertal hinter Gottmadingen bietek den Anblick eines großen Sees. Auch das Wieſental zwiſchen Duchtlingen und Weiter⸗ dingen läßt ſich mit einem See vergleichen. In der Um⸗ gebung von Engen ſtehen ebenfalls weite Wieſenflächen un⸗ ter Waſſer. Mehrfach wurden im Engener Bezirk auch die Landſtraßen überflutet, ſo daß der Verkehr ſtark eingeſchränkt war. Auch aus dem Stockacher und Meßkircher Be⸗ zirk kommen Meldungen über große Ueberſchwemmungen. Der Schaden iſt hier beſonders groß, da Wieſen und Felder meiſtens ſchon gedüngt waren. Die Waſſermaſſen haben die Düngung nun wertlos gemacht. Die anhaltenden Regengüſſe haben ein nochmaliges raſches Anſteigen auch der Brigach und Donau verurſacht. Seit Samstag ſteht das geſamte Gebiet zwiſchen Villingen und Donaueſchingen erneut un⸗ ter Waſſer, ebenſo ſind die Niederungen zwiſchen Gutma⸗ dingen und Geiſingen überſchwemmt. In Geiſingen ſelbſt reicht das Waſſer bereits wieder an die erſten Häuſer der Stadt heran. Auch in Hintſchingen und Zim⸗ mern ſind die an der Donau liegenden Häuſer vom Waſ⸗ ſei umflutet. Am Sonntagnachmittag ging über Donau⸗ eſchingen und die Baar ein heftiges Gewitter nieder, das von Aus den Nachbargauen — Friedrichshafen.(Franzöſiſche Gäſte vom Länderſpiel.) In ſieben Omnibuſſen trafen etwa 200 Franzoſen hier ein, die in Stuttgart an dem großen Fuß⸗ balländerſpiel teilgenommen hatten. Sie beſichtigken Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ ſowie den im Bau befindlichen Lz 130. Als Vertreter der Stadtverwaltung begrüßte Orts- gruppenleiter Göttinger ſowie der Leiter des Fremdenven kehrsbüros, Rieth, den Führer der franzöſiſchen Reiſege⸗ ſellſchaft. Die franzöſiſchen Beſucher kehrten nach Beſichti⸗ gung der beiden Luftſchiffe in ihren Omnibuſſen zur Stadt zurück und nahmen in den verſchiedenen Hotels Wohnung. Drei Tote bei Motorradunfällen heiligenwald(Saar). Gegen 17.30 Uhr ereignete ſich in der Adolf⸗Hitler⸗Straße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer ſtieß mit einem Auto zuſammen, wo⸗ bei der Fahrer des Motorrades, der 25 Jahre alte Rein⸗ 195 Gimmler, getötet und ſein Beifahrer Emil Jochum chwer verletzt wurde. Uchtelfangen. Auf der abſchüſſigen Straße Illingen— Wuſtweiler kam der 36 Jahre alte Steiger a. D. Zielony mit dem Beifahrer Friedrich Rixecker mit ſeinem Kraftrad aus der Bahn und fuhr gegen ein eiſernes Geländer. Zie⸗ lony war ſofort tot, Rixecker wurde mit ſchweren er⸗ letzungen ins Knappſchaftskrankenhaus Fiſchbach eingelie⸗ fert, wo er noch am gleichen Abend ſtarb. Die Frau und ſich ſelbſt erſchoſſen. Alm. In den Abendſtunden hat auf dem Kuhberg ein 25jähriger Ehemann nach ſchon länger dauernden Streitigkeiten ſeine Ehefrau in der Wohnung erſchoſſen. Er brachte der Frau mit einer Selbſtladepiſtole vier Schüſſe in den Rücken bei. Sofort nach der Tat hat der Mörder Selbſtmord durch einen Schuß in den Kopf ver⸗ übt. Vier unmündige Kinder ſind durch dieſe Tat zu Wai⸗ ſen geworden. Mainz.(Raſſenſchande— vier Jahre Zucht⸗ haus.) Vor der 3. Großen Strafkammer hatte ſich der 36⸗ jährige Jakob Heinrich Benz aus Worms wegen Verletzung der Nürnberger Geſetze zu verantworten. Obwohl ihm dieſe bekannt waren, hatte er im Sommer 1936 mit einer jüdiſchen Hausangeſtellten verbotexe Beziehungen unterhalten, und dies, obwohl ihn das Mädchen davor warnte und der Täter ver⸗ heiratet war. Seine Ehefrau erwartete damals ein Kind, ebenſo blieb der Verkehr mit der Hausangeſtellten nicht ohne Folgen. Die Strafkammer verhängte die bisher höchſte Strafe bei Verbrechen dieſer Art, nämlich vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Neues aus aller Welt i Bon der Lokomotive abgeſtürzt. Auf der Bahn⸗ ſtrecke Straubing—Cham verließ der Lokomotioführer Röckel während der Fahrt den Führerſtand der Lokomo⸗ tive, um an der Außenfront nach dem Getriebe zu ſehen. Dabei wurde er an der Schulter von einem Eiſenzaun ge⸗ ſtreift, ſtürzte ab und mußte mit Verletzungen ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. i Jehnjährige Fahrraddiebin. In Duisburg wurde ein zehnjähriges Mädchen wiederholt beobachtet, als es auf dem Poſthof erſchien und dort mit einem Fahrrad ver⸗ ſchwand. Als die Diebin eines Tages wiederkam, wurde ſie von der Polizei verfolgt und nach kurzer Jagd durch die Straßen der Innenſtadt feſtgenommen. Wie ſich her⸗ ausſtellte, hatte das Mädchen mehrere Räder geſtohlen, die es bei bekannten Familien unterſtellte. ab Zwei Kraftfahrer verbrannt. Auf der Landſtraße von Grevenbroich nach Jüchen hat ſich ein entſetzliches Kraftwagenunglück ereignet, bei dem zwei bekannte Sportsleute aus Rheydt den Tod fanden. Der Vereinsfüh⸗ rer des Rheydter Spielvereins, der 55jährige Wilhelm Beines, und ſein Vereinskamerad Karl Stock hatten eine Künſtlerin mit ihrem Wagen nach Hauſe gefahren. Auf der Rückfahrt geriet der Wagen gegen einen Baum. Der Benzintank explodierte und der ganze Wagen geriet in Brand. Die beiden Inſaſſen konnten ſich aus den Sitzen nicht mehr retten und verbrannten. Auszeichnung der Retter von der Watzmann⸗Oſtwand. Berlin, 24. März. Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Rettern, die ſich bei dem Rettungswerk an der Watzmann⸗Oſtwand bei Berchtesgaden verdient gemacht ha⸗ ben, die Rettungsmedaille am Band verliehen: Kaufmann Joſef Aſchauer, Gefreiter Albert Beyer, Ober⸗ leutnant Helmuth Raithel, Gefreiter Fridolin Rauſch, Bäcker Ludwig Schmaderer, Gefreiter Franz Schwaiger, Oberjäger Johann Wiesheu, Schildermaler Adolf Gött⸗ ner, Gürtler Ludwig Gramminger, Arzt Dr. Karl von Kraus, Hutmacher Joſef Kurz, kaufmänn. Angeſtellter Her⸗ bert Paidar, Schreiner Gottlieb Roſenſchon, Drechsler Ri⸗ chard Steinberger. Die feierliche Ueberreichung der Ret⸗ tungsmedaille hat Reichsſtatthalter Ritter von Epp im Aufkrag des Reichs und Preußiſchen Miniſter des Innern Dr. Frick vorgenommen. f Vier Perſonen im Auto verbrannt Königsberg, 23. märz. Auf der Strecke Gultſtadl.— Allenſtein ereignete ſich am Montag ein ſchwerer kraft⸗ wagenunfall. Ein mit vier Perſonen beſetzter Wagen ſtieß mit einem von Allenſtein kommenden Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen. Bei dem Perſonenwagen wurde der Kühler ein⸗ gedrückt und der Benzintank durchſtoßen, ſo daß der Wagen bald in hellen Flammen ſtand. Da ſich bei dem Zuſammen⸗ prall die Türen ineinandergeſchoben hakten, war es den Inſaſſen nicht möglich, aus dem Wagen zu entkommen, und alle vier verbrannten, ohne daß ihnen Hilfe gebracht werden konnte. Wie feſtgeſtellt wurde, krifft die Wagen. führer keine Schuld. Wieder UAeberſchwemmung in Venedig. Mailand, 23. März. Innerhalb weniger Wochen iſt Venedig zum zweiten Male von einer Ueberſchwemmung heimgeſucht worden. Der Markus⸗Platz ſtand wiederum völlig unter Waſſer, ſo daß der Verkehr nur mit Gondeln aufrechterhalten werden konnte. Der ſtarke Sturm verur⸗ ſachte in der Lagune hohen Wellengang, ſo daß zahlreiche Motorboote und Barken untergingen.— In Turin trat nach einem ſommerlich warmen Tag ein ungewöhnlich ſcharfer Witterungsumſchlag en Bei ſtarkem Temperaturrückgang begann es— zum Staunen der Be⸗ völkerung— lebhaft zu ſchneien. Das Schneetreiben hielt einige Stunden an und ging dann in Regen über. Beſon⸗ ders ausgiebige Schneefälle waren in den Alpentälern und auf den Bergen zu beobachten, wo vielfach Lawi⸗ nen niedergingen und die Straßen verlegten. 8 an die Erinnerung der Stiftung 0. 7 2 ö B 4 Die Karwoche. Wir befinden uns im ſtillen Reich der Karwoche. Keine andere Woche des ganzen Kirchenjahres iſt ſo wie die Karwoche voll von Stimmungen. Schweigen doch in der Karwoche alle jubelnden Töne, die lärmenden Feſtlichkeiten ſind eingeſtellt, ſelbſt das Glockengeläute verſtummt in den letzten Tagen. Ernſt erleben wir wieder das Leiden und Sterben des Erlöſers mit; die Kirche führt uns mit ihrer ergreifenden Liturgie jene Ereigniſſe ſo deutlich und ſinnvoll vor Augen, daß wir uns ihrem Banne ſchwermütiger Traurigkeit und lebendigen Nach⸗ empfindens nicht entziehen können. Anſere Erinnerung ſchweift zurück zu den Stätten des heiligen Landes, die der Heiland auf ſeinem Leidens⸗ und Todesweg durchmaß. Beſonders rühren an Herz und Seele die letzten drei Kartage. Gründonnerstag wird in der evang. Kirche zum Gedächtnis der Einſetzung des heiligen Abendmahls in Fejerlichkeit begangen. In der kath. Kirche werden die Altäre entblößt, das Glockengeläute verſtummt inmitten des morgens ſtatt⸗ findenden feierlichen Hochamts bis zum Karſamstag. Der ganze Gottesdienſt der Kirche iſt aufgebaut i des heiligen Abend⸗ mahles durch Jeſus Chriſtus. Der Gründonnerstag wird in der Chriſtenheit ſeit dem 5. Jahrhundert gefeiert. Chriſoſtomus hielt an dieſem Tage in Konſtantinopel eine Predigt über die Einſetzung des heiligen Abendmahles und den Verrat Judas. Gründonnerstag iſt ein Tag ſtiller, ernſter Feier, die durch die Vorahnung des Kreuzestodes beſtimmt wird. 5 Am Karfreitag, dem Todestag Chriſti, hat die Trauer, die über der Karwoche liegt, ihren Höhepunkt erreicht. Tiefer Ernſt erfüllt ihn; in ſchmerzlichem Ge⸗ denken und ergreifender Stille wird er in der Kirche begangen. Schon den erſten Chriſten war der Jahrestag des Dramas von Golgatha ein heiliger Tag, den ſie durch gemeinſames Gebet zu feiern pflegten. Daher gehört der Karfreitag, obwohl ſeine kirchl. Einſetzung erſt auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 beſchloſſen wurde, in Wahrheit zu den älteſten der chriſtlichen Feiertage. N — Oſtern entgegen! Immer näher rückt das Oſterfeſt. Ende dieſer Woche wird das Feſt der Auferſtehung bei uns einziehen und der Lärm des Alltags verſinkt. Aus den Schaufenſtern der Läden winken uns die Oſtergaben in Geſtalt von ſchokoladenen Oſterhaſen und Eiern, ſowie zuckrigen Lämmlein in allen Größen und Farben ſchon entgegen. Oſtern wird wie alljährlich den Kleinen unzäh⸗ lige Freude bringen. Aber auch die Großen träumen von e die einen von einem Oſterkleid, die anderen von einer Oſterreiſe, oder wenigſtens von einer Oſterwan⸗ derung. Draußen dehnt ſich mächtig im Wald und Feld die Bruſt der Mutter Erde, die ſich auch zur feſtlichen, freudi⸗ gen Stimmung an Oſtern rüſtet. Frühjahrsſchauturnen im Turlerbund„Jahn“. Als entgültiger Termin ſeines Frühjahrsſchauturnens hat der Tbd.„Jahn“ den 18. April feſtgelegt. Zum 4. Male wird dieſe bedeutende Veranſtaltung in dem geräumigen Schloß⸗Sgale zur Durchführung kommen und man darf heute auf die Vielſeitigkeit und Güte der Dar⸗ bietungen mit Recht geſpannt ſein. Da es ſich bei dieſer Abendveranſtaltung um die wichtigſte des Vereins wäh⸗ rend des Jahres handelt, bitten wir die Organisationen und Vereine auf dieſen Tag gefälligſt Rückſicht zu nehmen. Wochenmärkte in der Oſterwoche. Wegen der Oſter⸗ feiertage wird der Neumarkt auf Donnerstag, den 25. März und Dienstag, den 30. März verlegt. Der Groß⸗ markt und der Markt an den Kleinen Planken fällt je⸗ weils aus; desgleichen der Lindenhofmarkt. Am Kar⸗ freitag findet von 6 bis 8 Uhr vormittags auf dem Hauptmarktplatz, G 1, der übliche Fiſchmarkt ſtact. Kunſthalle Mannheim. Die Beſuchszeiten der Kunſt⸗ ſind über Oſtern wie folgt feſtgeſetzt: Karfreitag, Oſter⸗ ſamstag nachmittag und Oſterſonntag geſchloſſen. Am Oſtermontag(29. März) iſt die Halle von 11 bis 13.30 und von 15 bis 17 Uhr geöffnet.— Der Leſeſaal bleibt über Oſtern geſchloſſen. a. Schloßmuſeum und Theatermuſeum. Am Karfreitag und Oſterſonntag bleibt das Schloßmuſeum geſchloſſem. Am Oſterſamstag iſt es in der Zeit von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr geöffnet. Oſtermontag iſt das Muſeum von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. Das angegliederte Theatermuſeum, E 7, 20, iſt an den beiden obengenonnten Feiertagen ebenfalls ge⸗ ſchloſſen. Am Oſterſamstag und Oſtermontag iſt es in der Zeit von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. i * Vermißt. Wer kann Angaben machen? Vermißt wird ſeit 18. 3. 1937 die Hausangeſtellte Veronika Merz, geboren am 18. 11. 1919 zu Hüngheim, zuletzt wohnhaft in Mann⸗ heim. Beſchreibung: 168 em groß, ſchlank, helle Augen, grad⸗ linige Naſe, helles Haar, vollſtändige Zähne, ovales Geſicht, gelbliche Geſichtsfarbe, leichte Sonnenflecken, grünes Seid n⸗ kleid, braune Wildlederſchuhe, ohne Kopfbedeckung. Anhalts⸗ punkte über den Verbleib der Bermißten wollen der nächſten Polizei oder Gendarmeriedienſtſtelle mitgeteilt werden. Verkehrskontroile war notwendig! An fünf Kontroll⸗ ſtellen wurden 1380 Kraftfahrzeuge, 59 Fuhrwerke und Hand:! wagen und 1314 Fahrräder kontrolliert. Angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt wurden 92 Kraftfahrzeugführer, 4 Fuhrwerklenker und 62 Radfahrer. An 214 Fahrzeughalter mußten Vorfahrtsſcheine ausgegeben werden, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. 152 Perſonen wurden wegen geringfügigen Beanſtandungen an ihren Fahrzeugen mündlich verwarnk. Dieſe kurze Zuſammenſtellung zeigt, daß trotz aller Hinweiſe rund 20 Prozent der im Verkehr befind⸗ lichen Fahrzeuge den polizeilichen Anforderungen immer no nicht genügen. 8 Vier Verkehrsunfälle. Hier ereigneten ſich vier B kehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt wurden. Schuld an den Unfällen iſt auf Nichtbeachtu 5 fahrtsrechtes bezw. rückſichtsloſes Fahren zurückzu zur Frühjahrszeit zeigt ſich, daß die lehrsmittel ſind. So wurden hier ar Fahrräder geſtohlen, wobei ſchloſſenes Aufſtellen ihrer Re „ pariſer Kopfſalat“— aus Baden Gerade in unſerer Südweſtmark gedeihen Früchte, deren Heimat jenſeits der Alpen liegt. Man denke nur an die Edelkaſtanien, die Mandeln und nicht zuletzt an die Reben. Das Geheimnis liegt in der Tatſache, daß in anderen Län⸗ dern ſchon ſehr frühe begonnen würde, alle möglichen Gar⸗ tenerzeugniſſe in großen Gewächshäuſern zu ziehen. Durch den Anſtoß, den die Erzeugungsſchlacht gegeben hat, iſt maß bei uns nunmehr auch in dieſer Beziehung einen gewaltigen Schritt vorwärtsgekommen. In den klimatiſch günſtigen Ge⸗ genden unſeres Gaues ſind zahlreiche modern eingerichtete Ge⸗ wächshäuſer von je 1000 und mehr Quadratmeter Boden⸗ fläche entſtanden. Während vor unſeren Fenſtern noch immer die kühle Jahreszeit dem Frühling Einlaß verwehrt, ran⸗ ken ſich dort ſchon Gurkenpflanzen an den Drähten in die Höhe, und wenn im Bauerngarten die Samenkörner der Erde anvertraut werden, wird hier ſchon geerntet, während umgekehrt im Winter, wenn die Freiländer längſt geräumt ind, dort immer noch geerntet wird. Denn es iſt ſelbſtver⸗ tändlich, daß nur die beſte Ausnutzung der zur Verfügung ſtehenden Flächen eine Wirtſchaftlichkeit der nicht gerade bil⸗ ligen Anlage geſtattet. a Würde uns nicht der würzige Erdgeruch an den land⸗ wirtſchaftlichen bezw. gärtneriſchen Betrieb erinnern, ſo könnte man ſich beim Betreten des Hofes einer ſolchen Anlage in eine Fabrik verſetzt denken. Genau wie dort lagert hier ein großer Haufen Kohlen oder Koks, und ein mehr oder minder hoher Schornſtein erinnert daran, daß erhebliche Wärmemen⸗ gen für die Aufzucht notwendig ſind. Am meiſten wird aber Anſer Blick durch die großen und hohen gläſernen Hallen ge⸗ fangen. Spricht man von Gewächshäufern, ſo denkt man im allgemeinen an die kleinen Dinger, die ein normal ge⸗ wachſener Mann nur in gebückter Stellung betreten kann, und man iſt darum umſo erſtaunter, auf einmal Abmeſſungen zu finden, die vielleicht in Bezug auf Höhe, keinesfalls aber auf Bodenfläche in botaniſchen Inſtikuten, Palmenhäuſern uſw. zu ſehen ſind. Gern läßt der Beſitzer den Beſucher einen Blick in die verſchiedenen Warm⸗ und Kalthäuſer(ſo benannt, ie nachdem ſie künſtlich beheizt werden oder ſich mit der nor⸗ malen Lufttemperatur begnügen) werfen. Saftiges Grün leuchtet aus dem einen: hier ſind Rettiche und zwar Sorte „8ſtergruß“ angepflanzt, die in dieſem Falle wirklich zum Oſtergruß werden and an den Feiertagen den Mittagstiſch zieren können. Sind die„Oſtergrüße“ alle ins Land hin⸗ ausgegangen, wird man hier frühe Gurken pflanzen. Dann öffnet ſich die Tür eines anderen Gewächshauſes. Hier iſt der zausländiſche“ wunderbar zarte Kopffalat. Viele tauſend Köpfe Salat harten hier des unmittelbar bevorſtehenden Schnittes und werden in alle Teile Deutſchland verſchickt. Schon warten die Tomatenpflanzen, die in den Warmhäuſern gezogen wurden, auf die freiwerdenden Salatbeete. Ihre Früchte werden bereits im Juni reifen. Nun kommen wir in das neuzeitlichſte aller Gewächshäuſer, in eine gläſerne Halle mit aufklappbaren Dächern. Dieſe Bauart iſt be⸗ ſonders günſtig, weil ſie die Gefahr der Entſtehung von Pflanzenkrankheiten mindert. Auch hier werden Salat und Radieschen gezogen, die beide bis Mitte April erntereif ſind. Schließlich bekommen wir noch ein verſchiebbares Treibhaus zu ſehen. Aus der lockeren Erde ſprießt grüne Saat. Es handelt ſich um Radieschen⸗ und Karotten⸗Kul⸗ turen, denen nach der Ernte Bohnenkulturen folgen werden und zum Schluß als dritte und Minderbepflanzung Peter⸗ ſilie, die bisher gleichfalls zum großen Teil während der kal⸗ ten Jahreszeit vom Ausland bezogen werden mußte. An anderer Stelle iſt die Ernte der Radieschen ſchon im vollen Gange, auch Gurken werden ſchon gepflückt. Die Leute arbeiten mit Hacke und den ſonſt üblichen Gartengerä⸗ ten, wie im freien Land. Nur muß die Bodenbearbeitung mit alle: erdenklichen Sorgfalt geſchehen. Vor dem Ausſäen bezw. Ausſetzen der Pflanzen wird der Boden mit heißem Dampf behandelt, wodurch Unkrautſamen, aber auch Krank⸗ heitskeime vernichtet werden.. Neue Angeſtelltenverſicherungsmarken. Berlin, 24. März. In der Angeſtelltenverſicherung ſol— len neue Marken ausgegeben werden. Vom 1. Mai 1937 ab werden die Poſtanſtalten nur noch die neuen Marken verkaufen. Die an dieſem Tage etwa noch im Beſitz der Un⸗ ternehmer oder der Verſicherten befindlichen alten Marken können noch bis zum 30. Juni d. J. verwendet oder bis zum 30. September d. J. bei den Verkaufsſtellen umgetauſcht werden. Unternehmer und Verſicherte müſſen alſo, um ſich vor Schaden zu bewahren darauf achten, daß ſie ihre Mar⸗ kenbeſtände entweder bis zum 30. Juni verwenden oder aber bis zum 30. September umtauſchen. Kindern keine Liköreſer! Der Oſterhaſe gilt im allgemeinen als eines der freundlichſten Tiere, das recht ſchmackhafte Dinge bringt. Trotzdem kommt er beim Eierlegen oft bedenklich mit dem Geſetz in Konflikt, finden ſich doch in ſeiner Produktion auch ſolche, die als geſundheitlich nicht einwandfrei bezeich⸗ net werden müſſen. Ein Blick in unſere Schokoladenläden belehrt uns, daß in ſteigendem Maße an Stelle der harm⸗ loſen Schokoladen. Marzipan⸗ und Fruchteier, neuerdings „Knickebeineier“,„Liköreier“,„Trinkeier“, gefüllt mit Schnäpfen verſchiedenſter Firmen und Sorten kreten. Pa⸗ ragraph 16, 1 des Reichsgaſtſtättengeſetzes verbjetet aber den Verkauf von branntweinhaltigen Genußmitteln an Menſchen unter 18 Jahren. Hierunter fallen auch dieſe Eier. Natürlich kann man nicht einſchreiten, wenn ein Er⸗ ziehungsberechtigter dieſe Eier kauft und an Kinder wei⸗ terverſchenkt, dagegen iſt der direkte Verkauf an Kinder verboten und ſtrafbar. Dieſe Eier ſind geſchenkt genau ſo bedenklich und ſtehen in der Wirkung einer manchmal recht beträchtlichen Likörmenge nicht nach. Ein bekannter Kin⸗ derarzt des Weſtens berichtet, daß in ſeiner Kinderklinik jedes Jahr nach Oſtern eine größere Anzahl nierenkranker Kinder liegen, die ſolche Eier vom Oſterhaſen bekamen. Ne⸗ ben der direkten geſundheitlichen Gefahr ſteht die größere erzieheriſche; den Kindern wird unter der Maske des Harmloſen, ja Beglückenden, unter dem Symbol der Fruchtbarkeit ein Stoff geboten, der für den heranwachſen⸗ den Menſchen von allergrößter Bedenklichkeit iſt. Deshalb ſchickt den Oſterhaſen zur Geſundheitsſchulung und lehrt 75 geſundheitlich einwandfreie, unbedenkliche Eier zu egen. „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. ſchon von einiger Zeit erſchienen. Sätzen durchgeführt. a Ein richtig verlebter Erholungsurlaub ſchaffenden Menſchen die erſetzt ſehen iſt eine Erholungsreiſe kein Luxus. Urlaub iſt. Es muß Geſundheit und Arbeitskraft, und damit ſeiner Familie einen wirklichen Urlaub as in einer Erholungsreiſe angelegte ſchlechte Kapitalanlage, zumal Geld für vie e Familien das einzige Kapital darſtellt. an den Boden ee, ins Allgäu, nach der Fahrten von 5 Tage an. pflegung, Unterlunſt von 21.50 Zu haben beim Ortswart von Kd. Maunheimer Theaterſchau 5 Im Nationaltheater: Mittwoch, 24. März, 20 Uhr: dermiete M 10: Zum letzten die hundert Tage. Donnerstag, Sondermiete D 10: Die Luſtſpiel von Friedrich Forſter. Karfreitag, 26. März: Geſchloſſen. Samstag, 27. März, dermiete G 10: Mo Kyſer. Oſterſonntag, Tannhäuſer, von 28. März, Gutſcheinen aufgehoben). Oſtermontag, 29. März, Sondermiete A 10: In Onegin. Oper von Pete Gutſcheinen aufgehoben). Dienstag, 30. März, dermiete E 10: Der Schwank von Toni Impekoven und Raub der Miete M 20 und 2. Son⸗ Male: Napoleon oder Miete D Weiber von 19 Uhr: Im Neuen Theater(Roſengarten): Oſterſonntag, 28. März, 20 Uhr: Etappenhaſe. Luſtſpiel von Kakl Bunje. Oſter montag, 29. März, 20 Uhr: Der E Luſtſpiel von Karl Bunje. Dienstag, 30. März, 20 Uhr: meinde Mannheim, bis 520, 529, 549 Gruppe D Nr. bis 700: Prinz Caramo. Neubearbeitung von Georg Richard Kruſe. 1 bis 400, Gru a Außer Richard Wagner.(Eintauſch von Drama von Chr. D. Grabbe. 25. März, 20 Uhr: 19 und 1. Redditz. 20 Uhr: Miete G 19 und 1. Son⸗ liere ſpielt. Komödie von Hans Miete: 19 Uhr: Miete A 19 und 1. neuer Inszenierung: Eugen r Tſchaikowſky.(Eintauſch von 20 Uhr, Miete E 19 und 1. Son⸗ ſchönen Helena. Carl Mathern. Zum 25. Male: Der tappen ha ſe. Für die NS.⸗Kulturge⸗ Abt. 121 bis 135, 351 bis 354, 513 bis 550, 573 bis 577, 589 bis 597, ppe E freiwillig Nr. 1 Oper von Albert Lortzing, Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Karwoche. Gründonnerstag: 6.30 Uh Hochamt mit K r Beicht.— 7.30 Uhr feierliches ommunionfeier. 2 Uhr Anbetungsſtunde der Erſtkommunikanten 7.30 Uhr Trauermette. Es empfiehlt ſich, zu überlegen, wohin die dies⸗ jährige Kdß⸗Reiſe gehen ſokl. Das Reiſeprogramm iſt Einige Fahrten ſind ſchon bald ausverkauft. Für Volksgenoſſen mit dünnem Geldbeutel werden einige Fahrten zu ſtark verbilligten dem verbrauchten Kräfte, ſodaß er wieder freudig ſein Tagewerk verrichten kann. So ge⸗ Leue, die ſagen, daheim kann man ſich auch erholen, haben noch keinen wirklichen Erholungsurlaub verlebt. Sie können alſo nicht ermeſſen, wie leiſtungsfälhig man nach einem wirklichen ſich daher jeder Gedanken darüber machen, ob er im Jahre 1937 zur Erhaltung ſeiner zum Wohle verbringen ſoll. 8 iſt keine die Arbeitskraft des Man⸗ nes, die durch den Arlaub erhalten und gehoben wird, Die Kdß⸗Fahrten gehen nach dem Schwarzwald, i München uſw. Dauer Koſten für Fahrt. Ver⸗ RM. an. Alles Nähere in den reizend ausgeſtatteten KdßF⸗Reiſeprogramm 1937. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Gründonnerstag, den 25. März 1937. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 7 280 Uhr abends Abendmahlsgottesdienſt. Vikar Baumann. NSV⸗ Ortsgruppe Seckenheim. 3 Morgen Donnerstag, den 25. März 1937, findet eine Ausgabe vor Gutſcheine gibt es auf Zimmer Nr. 1 des hauſes, die Fiſche bei Würthwe in. 1 Fiſchfilet ſtatt. Ausgabezeiten: Gruppe A u. B von 8— 8.30 Uhr vorm. Gruppe C von 3.30—9 Uhr vorm. Gruppe D von 9— 9.30 Uhr vorm. Gruppe E u. F von 9.3010 Uhr vorm. Die Ausgabezeiten ſind von den einzelnen Parteien genau einzuhalten. Rat⸗ Ortsamtsleitung. Gedee he Für die e e ee 8 Feiertage:: n Kurffee Jeeflsche! friſche Feiertagsröſtungen 125 gr⸗Paßzet 63, 75, 85 Pfg. 250 fr-Pazket 1.25, 1.50, 1.70 Eine billige Miſchung, offen 125 Fr 47 Pfg. Sohrel bers Kaffas, coffeinfref 125 gr⸗Paket 65 Pfg. Diese Woche Wieder so billig! Heute Mittwoch früh eintreffend: Alutfrischer Kabeljau ö im Ganzen 500 Er 22 im Anschnitt 500 Er 24 Kabeljau-Pilet 500 fr 325 8 Zur raſchen und bequemen Herſtellung b. Marmorkuchen u. Königskuchen verwendet die Hausfrau vorteilhaft backfertiges Kuchenmehl Type 502 Zubereitungsvorſchrift auf der Packung ½ kg 45 Pfg. Sardellen Kapern Weckmehl Paniermehl Citronen Weiter empfehlen wir: Stangenkäse, Allg. 20% 125 gr 13 3% RSbat mit Ausnahme weniger Artikel. Sultaninen— Korinthen g Roſnen Witschaft„Zum Stern“ Mandeln Haſelnußkerne Morgen Backpulver, Vanillinzucker 5 Donnerstag früh Friſche Hefe 60 gr 10 Pfg. 8 Zitronen Stück 5 u. 6 Pfg. Schlachtfest. Vorderſchinken, gekocht Von 9 Ahr ab 125 fr 43 Pfg. Salami⸗ u. Cervelatwurſt 125 ęr-Paket 50 Pfg. Deutſcher Weißwein offen, Liter 60 Pfg. Wellfleiſch in. Kraut Hierzu ladet freundlichſt ein W. Nauſelder. Deutſcher Rotwein Dehn, Morgen offen, Liter 55 Pfg.. Donnersiag früh N I Fchlachtfest 5 Von 9 Ahr ab Wellffleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Georg Bauer. Wirtschaft„Zur Pfalz“. Für die Oſter⸗Feiertage: blüte Weine 35er Edenk Höhe Spätl. Liter 90 35er Edenkoben. Goldm Spätleſe Morgen Gründonnerstag, abends 8 Ahr Mitglieder⸗Verſammlung Turnerbund„Jahn, e. B., Mhm. Heckenheim. im„Kaiſerhof“ mit Aufnahme der Schulentlaſſenen in den Verein und Vortrag unſeres Dietwarts Häußler über die Olympiſchen Spiele in Berlin. Unſere geſamten Mitglieder ſind hierzu freundlichſt Liter 1.— eingeladen. Der Bereinsführer. 35er Edenkoben. eiligkreu 5 Aer 1.10 Am Oſter⸗Gamstag iſt unſere 355er Forſter 8 Schiefe Kaſſe geſchloſſen. was bernd Ländl. Kreditverein Seckenheim. Etwas beſonderes Originalabfüll. Winzerg. Kallſtadt 86er Kallſtadter Gauberg Ulter 1 36er Kallſtad ler Steinacker 0 Liter 1.1 58 5 5 36er Kallſtadter Für dlle Feiertage: e 20 Gemüsenudel 500 ęr ab 36 iter 1. 1 5 (ohne Glas). Makkaroni u. Spaghetti 500 ęr ab 39 0 ln der hyęien Pergamyn-Packung Jak Würthwein Gemüsenudel Lebensmittel, Maccaroni und Spaghetti, Eierware Fein koſt. 500 gr 60,—.50 Guterhaltener Konserven: Kinder⸗ Karotten, geschn. Kilodose 34, 30 Junge Schnittbohnen Kilodose ab 48 wag en Junge Brechbohven Kilodose ab 50 faſt neu, elfenbein, Haushalt-Gemüse-Mischung bill. zu verkaufen Kilodose 38 Lahrer ſtr. 5 II. Gemüse Erbsen Kilodose—.52 8 Junge Erbsen Kilodose—.60 Junge Ziegen zu verkaufen. Mirabellen— Pflaumen Brechspargel— Stangenspargel ler 8 Stück 5 10 Stück 1.10 Spinat Kilodose 50 3% Rabatt mit Ausnahme weniger Artikel ohne Bonndorferstrage 35. Rab. Df u hl unentgeldlich abzugeben. Züäbrisgerstrage 68. in unſerem Böhms Allerfrüheſte, Böhms gelbe oval und Voran Lager vorrätig. ſteller und auch an Nichtbeſte Beſtellungen au ſen ſofort in unſere ſtellungen von Trogenſchnitze wendigen Säcke in Lager mi Gammel⸗Anzeiger Saatkartoffeln. Aur für Mitglieder der Landw. Ein. u. Verkeufsgenoſſenſchaſt. Abgabe an ſämtliche Be⸗ er. A noniak und Trockenſchnitzel müf⸗ m Lager gemacht werden. Bei Be⸗ müſſen die hierzu not⸗ ange ie ert werden. uu AH uin een Seclimaclruolles zu niedrigsten Preisen fir Cammunidn in Uhren, Schmuck, Silberwaren aller Art Franz Arnold Nachf. Mannheim, O 6, 6/ Planken. anne Aal eee mmm moderne Lis Anzüge lar Strade und Saort Frühjahr smäntel lie 28. 38, 48.—55.— fiogen-, Lodenmantel Hosen aller Art in den neuesten Auswahl zu klein. tagen breisen lage Ringel 0 3, Ja pp. neben fengehauer Farben a Formen kau. Sie in großer Jak Wil ihwein Ihren Feſttags⸗ Kaffee friſch vom Röſter Jak Würthwein Lebens mittel. Starte Ferkel zu verkaufen. Söllner, Hauptſtraße 100. Blulſeiſcher Kabeljau und Filet eingetroffen. H. Lahres. Iffezheimerſtr. 1. An UU mi- Stempel in jeder Ausführung und Größe liefert Druckerei des Neckar- Bote Schnell verkauft, Schnell ver mietet ist alles, was die grole Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste und beste Wegweiser hierzu ist clas Beilungs-dn Sera? 1 1