e C Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiert Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 37: 1150 37. Jahrgang Donnerstag, den 25. März 1987 Schulreform ab Oſtern 1937. Die Vereinheiklichung des höheren Schulweſens.— Ober⸗ ſchule, Gymnaſium, Aufbauſchule. Berlin, 25. März. Mit Erlaß vom 20. März 1937 hat Reichserziehungs⸗ miniſter Ruſt Uebergangsbeſtimmungen zur Vereinheitli⸗ chung des höheren Schulweſens angordnet, die im Zufam⸗ menhang mit den bisherigen Erlaſſen, insbeſondere denen vom 20. April und 28. Dezember 1936, die organiſatoriſche Schulreform zu einem gewiſſen Abſchluß bringen. Da es zunächſt galt, die vorhandenen verſchiedenartigen Schul⸗ arten auf das geplante einheitliche Syſtem auszurichten, mußten für die Durchführung der Schulreform Ueber⸗ gangsbeſtimmungen gewählt werden, die jedoch nach ge⸗ wiſſem Zeitablauf zwangsläufig zu der Neuform führen. Die Schulreform wird ſchon von Oſtern 1937 an nach den beiden folgenden Grundſätzen durchgeführt: 1. Bei den Jungenſchulen werden in der Hauptſchul⸗ form, der Oberſchule, zwei Pflichtfremdſprachen gelehrt werden und in der Oberſtufe die dritte Fremdſprache in der Regel nur als Wahlfach betrieben werden. Die Ober. ſtufe der Oberſchule für Jungen gabelt ſich in einen ſprach⸗ lichen und einen naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Zweig. 2. Die Oberſchule für Mädchen erhält auf der Oberſtufe die ſprachliche oder die hauswirtſchaftliche Form(Frauen- ſchule) oder beide nebeneinander. Neben Engliſch als erſter Fremſprache wird in der ſprachlichen Form der Oberſtufe Franzöſiſch gelehrt. An höheren Knabenſchulen ſind bekanntlich vorgeſehen die Ober chule als grund⸗ ſtändige Hauptreform, die in der Stadt mit höheren Schu⸗ len wenigſtens einmal vorhanden ſein muß, das Gym⸗ naſium und die Aufbauſchule. Für die höheren Jungenſchulen, die Oſtern 1937 in die grundſtändige Hauptform umgewandelt werden, alſo die Oberſchule, gilt im einzelnen Folgendes: a 5 Die Sprachen folge. Die Fremdsprachen find rundſätzlich Engliſch und Latein. Die Serta(An⸗ fangsklafſe beginnt daher Oſtern 1937 mit Engliſch. Die erſte Fremdsprache, die vor Oſtern 1937 begonnen iſt, wird weitergeführt. In den Klaſſen, die mit der zweiten Fremd⸗ ſprache noch nicht begonnen haben, folgen auf Engliſch oder Franzöſiſch als erſte Fremdsprache Latein. Auf La⸗ tein als erſte Fremdsprache Engliſch als Hauptfremd⸗ ſprache. Die z weite Fremdsprache beginnt ſchon im bevor⸗ ſtehenden Schuljahr in der Quarta(im dritten Schiljahr der höheren Schule). Iſt mit der zweiten Fremdſprache be⸗ reits begonnen, ſo wird ſie weitergeführt. Iſt mit der dritten Fremdſprache noch nicht begön⸗ nen, ſo wird erſt in der Oberſekunda eine lebende Fremd⸗ ſprache als Wahlfach eingeführt. Die durch den Wegfall einer Sprache freigewordenen Stunden werden in erſter Linie den Fächern der deutſchkundlichen Gruppe zugewie⸗ ſen, alſo Deutſch, Geſchichte, Erdkunde, Zeichnen und Muſik, Sind die beiden erſten Fremdſprachen lebende Sprachen, ſo kann als Wahlfach der Oberſtufe auch Latein eingeführt werden. Iſt die dritte Fremdſprache Engliſch, ſo iſt ſie Pflichtfach und ſetzt in derſelben Klaſſe ein wie bisher. Iſt mit der dritten Fremdſprache bereits begonnen, ſo wird ſie weitergeführt. In dem naturwiſſen⸗ ſchaftlich-mathematiſchen Zweig fällt die dratte Fremdſprache jedoch fort. Ausbau der Oberſtufe. Die Schüler der jegigen Oberſekundg legen Oſtern 1938 die Reifeprüfung ab. Der Lehlſtoff der bisherigen Abſchlußklaſſe(O. 1) wird durch geeignete Sichtung und Verteilung in den weſentli⸗ chen Grundzügen mitverarbeitet. Die Schüler der ſetzi⸗ gen Unterſekunda werden Oſtern 1939 die Schule verlaſſen. Der Lehrſtoff der bisherigen Oberſtufe wird in geeigneter Weiſe auf zwei Jahre vertelit. Wichtig iſt, daß eee eee. Neuer Staatsſekretär des Auswärtigen Geſandter v. Mackenſen ernannt. Berlin, 24. März. Der Führer und e er hat den Geſandten in Budapeſt v. Mackenſen zum Skaatsſekretär des Auswärli⸗ en Amtes ernannk. Der bisherige ſtellvertretende Staals fekretär Miniſterialdirektor Dieckhoff iſt für den Botſchaf⸗ kerpoſten im Waſhington in Ausſicht genommen. Staatsſekretär v. Mackenſen wurde am 26. Januar 1883 in Berlin geboren Er begann ſeine Laufbahn im preußiſchen Juſtizdienſt. Seit 1919 gehörte er dem Aus⸗ wärtigen Dienſt an. Ende 1919 wurde er zur Geſandtſchaft in Kopenhagen entſandt und 1920 zum Legationsſekretär ernannt. Nachdem er im November 1922 wieder in das Auswärtige Amt berufen und kurz darauf zum Geſandt⸗ ſchaftsrat ernannt wurde, erfolgte im Auguſt 1923 ſeine Zuteilung an die Botſchaft in Rom. Im Jahre 1926 finden wir v» Mackenſen in der Geſandtſchaft in Brüſſel und im Jahre 1929 in Tirana, wo er mit der vertretungsweiſen Leitung unſerer Geſandtſchaft in Albanien beauftragt war. Nach vorübergehender Tätigkeit im Auswärtigen Amt kam er an die Poſſchalt in Madrid und wurde dort am 9. Juli 1931 zum Botſchaftsrat ernannt. Am 10. September 1033 beim Uebergang in die Oberſekunda die Gabelung in einen prachlichen und in einen naturwiſſenſchaftlich⸗mathemati⸗ ſchen Zweig nach beſonders feſtgelegten Plänen durchge⸗ führt wird. Vie Schüler der jetzigen Obertertia werden in die Oberſtufe überführt und legen nach drei Jahren, d. h. Oſtern 1940, die Reifeprüfung ab. Der Stoff der bisherigen Unterſekunda und Oberſekunda wird im erſten Jahr der Oberſtufe zufammengefaßt, Auch in dieſer Klaſſe wird die Gabelung wie oben erwähnt durchgeführt. Damit werden im Schuljahr 1937 an allen Schulen zwei Klaſſen als erſtes Jahr der Oberſtufe nebeneinander geführt werden Schüler, rn 193 Klaſſenziel der Unterſekunda nicht er⸗ 37 das n, merden der aus den Obertertianern zu bilden⸗ 1! Oberfekunda zugeteilt. Hieraus iſt erſichtlich, wie die bereits durchgeführte Kürzung der Geſamtſchulzeit für höhere Schüler auf zwölf Jahre durch Einſparung eines Jahres an der höheren Schule erreicht und durch entſprechende Verteilung der Stoffgebiete organiſch durchgeführt wird. Da nach einem kürzlich ergangenen Erlaß überdurchſchnittlich begabte Schüler anſtatt nach vier bereits nach drei Jahren auf die höhere Schule übergehen können, beſteht in dieſen Aus⸗ nahmefällen die Möglichkeit, die Geſamtſchulzeit ſogar auf 11 Jahre zu verkürzen. Die Gymnaſien, die in Zukunft als Nebenform noch beſtehen bleiben, haben die Sprachenfolge Latein ab Sexta, Griechiſch ab Quarta und Engliſch ab Oberſekunda. Darnach wer⸗ den Oſtern 1937 dieſe Schulen in der Quarta nicht mit einer neuen Fremdſprache, ſondern mit Griechiſch begin⸗ nen. Iſt in der zweiten sder dritten Fremdſprache bereits begonnen, ſo we 1ſie weitergeführt. Auch hier wird ein Stundengewinn auf die Fächer der deutſ ch kundlichen Gruppe übertragen. Die Aufbauſchmen, die grundfätzlich Internate find, ſechsfährige Gruͤndſchulzelt borausgeht, ſo daß auch hier die Geſamtſchulzeit 12 Jahre beträgt, haben Engliſch als erſte Fremdſprache der Anfangsklaſſen und Latein als zweite Fremdſrpache von der Obertertia an. Es begin⸗ nen deshalb alle dieſe Schulen Oſtern 1937 in beiden Ein⸗ gangsklaſſen mit Engliſch. Auch hier wird eine etwa bereits begonnene Sprache weitergeführt. Mädchenſchulen können entweder Oberſchulen oder Au fbauſchu⸗ len ſein. Hier gilt für die Sprachfolge der Uebergangszeit der Grundſatz, daß Engliſch als erſte Fremdſprache von Sexta und, mit Ausnahme der Frauenſchule, Fran⸗ zöſiſch als zweite Fremdſprache bekrieben wird. Die haus- wirtſchaftliche Form hat Engliſch als einzige Fremdſprache. Die gymnasialen und realgymnaſtalen Formen der Mädchenſchule werden von Oſtern 1937 an mit der unterſten Klaſſe beginnend ſtufenweſſe umgewan⸗ delt. Die Mädchenklaſſen, die mit Latein als erſter und Engliſch als zweiter oder drikter Fremdsprache ſchon be⸗ gonnen haben, werden mit der bisherigen Sprachenfolge weitergeführt,. Wo mit Griechiſch noch nicht begonnen iſt, iſt ſtatt deſſen Engliſch bezw. Franzöſiſch zu lehren. Für den Uebergang der Obertertia und der nachfolgen⸗ den Klaſſen gelten die gleichen Anordnungen wie für den Aufbau der Oben ſtufe bei den Jungenſchulen. Darnach wer⸗ den im Schuljahr 1937 auch in allen Mädchenſchulen zwei Oberſekunden als erſtes Jahr der Oberſtufe nebeneinander geführt. Für die hauswirtſchaftliche Form gelten die für die Frauenſchulen erlaſſenen Beſtimmungen. Auf Nichtvollanſtalten ſind dieſe Uebergangs⸗ maßnahmen ſinngemäß anzuwenden. Deutſch⸗ denen eine wurde v. Mackenſen unſer Geſandter in Budapeſt, wo er bis zu ſeiner jetzt erfolgten Ernennung zum Staatsſekretär dazu beitrug, die deutſch⸗ungariſchen Beziehungen zu feſti⸗ gen und zu ſtärken. Staatsſekretär v. Mackenſen iſt ſeit 1926 mit Winifred, geborene Freiin von Neurath, verhei⸗ ratet. Der bisherige ſtellvertretende Staatsſekretär Miniſte⸗ rialdirektor Dieckhoff ſteht im 53. Lebensjahr. Er wurde als Sohn des kürzlich verſtorbenen Bezirkspräſiden⸗ ten in Elſaß⸗Lothringen geboren. Nach dem furiſtiſchen Studium war er zunächſt ebenfalls im Slaatsdienſt des Reichslandes tätig, bis er im Dezember 1902 in den aus⸗ wärtigen Dienſt des Reiches trat. Hier war er zunächſt im Auswärtigen Amt und von März 1914 als Legationsſekre⸗ tär bei der Geſandtſchaft in Tanger tätig, von wo er bei Ausbruch des Weltkrieges von den franzöſiſchen Behörden zwangsweiſe entfernt wurde. Von Ende 1916 bis 1918 war Dieckhoff als Legationsfekretär bei der Konſtantinopel. Seine weitere diplomatiſche L f führte ihn dann als Generalkonsul nach Valparaiſo, als Geſandtſchaftsrat nach Boas als Botſchaftsrat Washington und London Von 1930 bis 1936 war Miniſte⸗ rialdirektor Dieckhoff Leiter der Angelſächſiſchen Ablei⸗ lung des Auswärtigen Amtes. Im Auguſt 1936 wurde Dr. Dieckhoff mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Staatsſekretärs betraut. Botſchaft in Laufbahn nach Nicht mehr Verbündeter Frankreichs Belgien will kein Bündnis gegen Deutſchland. London, 24. März. Nach engliſchen Mitteilungen dürfte der politiſche Teil des Beſuchs König Leopolds nach ſeinen informellen Be⸗ ſprechungen mit Eden und Baldwin bei dem Eſſen in der belgiſchen Botſchaft abgeſchloſſen ſein. Obwohl von amtli⸗ ſcher Seite ſtarke Zurückhaltung geübt wird, glauben die führenden Morgenblätter weitere Einzelheiten über den Ver⸗ lauf der Beſprechungen geben zu können. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ meldet, daß König Leopold Eden die Wünſche ſeines Landes für die Reviſion des belgiſchen Staats im weſteuropäiſchen Sicher⸗ heitsſyſtem dargelegt und leichzeitig die Verſicherung er⸗ neuert habe, daß die belgische Wehrmacht genügend ſtark gemacht werde, um jedem plötzlichen Angriff einen wir⸗ kungsvollen Widerſtand zu leiſten. Nach Oſtern werde die Fühlungnahme wieder aufgenommen werden, und im Laufe der Zeit würden vorausſichtlich öffentliche Erklärungen ab⸗ gegeben werden.— Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ ſchreibt, daß der Meinungsaus⸗ tauſch für beide Teile befriedigend verlaufen ſei. König Leopold habe Eden den belgiſchen Wunſch klar⸗ gemacht, daß Belgien nicht an einem Verkeidigungsbündnis mit Jrankreich und England gegen Deukſchland teilnehmen könne. Es ſei äußerſt wahrſcheinlich, daß dieſes Verfahren in einer baldigen gemeinſamen Erklärung Englands und Frankreichs über die Verpflichtungen gipfeln werde, zu de⸗ ren Aebernahme die beiden Länder in einem Plan für die Anerkennung und Sicherung der helgiſchen Anabhängigkeit bereit ſeien. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ bereit, daß die belgiſche Außenpolitik ſich in Zukunft auf ie drei Grundſätze Unabhängigkeit, Neutralität und Unpar⸗ teilichkeit zu ſeinen Nachbarn ſtützen wolle. Belgien wolle jedoch keinerlei militäriſche Verpflichtungen übernehmen, und beſonders werde es ſich nicht an irgendeinem Bündnis⸗ vertrag, einer Entente oder einer militäriſchen Verſtändi⸗ gung irgendwelcher Art beteiligen. Auf jeden Fall ſcheine es klar zu ſein, daß Belgien von fetzt an nicht mehr als ein Verbündeter Frankreichs, ſondern als ein neutraler Staat wie Holland und die Schweiz angeſe⸗ hen werden müſſe. Neue Spannung England.—Italien Die Haltung Italiens in der Freiwilligenfrage. Die neue Spannung in den engliſch⸗italieniſchen Be⸗ ziehungen kommt in den engliſchen Blättern deutlich zum Ausdruck. Sie äußert ſich hauptſächlich in der ſenſationellen Art und Weiſe, in der die Blätter über die italieniſche Stellungnahme zur Freiwilligenfrage in der Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes berichten. Gleichzeitig wird die Rede des Duce anläßlich der 18⸗Jahrfeier der faſchiſti⸗ ſchen Bewegung, die ſcharfe Angriffe gegen die anglikani⸗ ſche Geiſtlichkeit und die engliſche Preſſe enthält, in län⸗ geren Auszügen wiedergegeben. Die Zeitungen ſprechen von einer kriegeriſchen Rede“ Muſſolinis und von„bitte⸗ ren Angriffen“ gegen England. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“, die die Lage verhältnismäßig am ſachlichſten wiederzugeben ſcheint, meldet, daß ſich die Ereigniſſe wie folgt abgeſpielt hätten: Der Ausſchußvorſitzende, Lord Plymouth, habe die Einſetzung eines beratenden Unterausſchuſſes vorgeſchla⸗ gen, um die mit der Frage der Zurückziehung der Frei⸗ willigen aus Spanien zuſammenhängenden techniſchen Probleme zu prüfen. Der italieniſche Botſchafter, Graf Grandi, habe hierauf„zum Erſtaunen der meiſten Aus⸗ ſchußmitglieder“ erklärt, daß er im gegenwärtigen Augen⸗ blick nicht in der Lage ſei, in eine Beſprechung dieſer Frage einzutreten. Er habe betont, daß es ſich nicht um ein tech⸗ niſches Problem ſondern um eine allgemeine Frage handle und daß eine Beſprechung in einem techniſchen Uünteraus⸗ ſchuß wahrſcheinlich keine praktiſchen Ergebniſſe zeitigen würde. Lord Plymouth, der franzöſiſche Botſchafter Corbin und der ſowſetruſſiſche Botſchafter Maiſky hätten Grandi daran erinnert, daß die Zurückhaltung der Freiwilligen eine Frage von größler Bedeutung für ihre Regierungen ſei⸗ Eine Ablehnung, ſie zu erörtern, würde eine ernſte Lage ſchaffen. Graf Grandi habe dann einen tiefen Eindruck im Unterausſchuß hervorgerufen, als er feine perſönliche An⸗ ſicht zum Ausdruck gebracht habe, daß Italien keinen der italieniſchen Freiwillgen aus Spanien gur ück⸗ ziehen würde, bevor der Krieg nicht durch die Nieder⸗ lage der ſpaniſchen Bolſchewiſten entſchieden worden ſei. Die Vorgänge im Nichteinmiſchungsausſchuß werden von der Preſſe zum Teil in einer übertriebenen Darſtellung wiedergegeben. In den Kreiſen des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes dürfte man der Anſicht ſein daß zwar eine ernſt⸗ zunehmende Streitfrage aufgetaucht iſt, daß es aber kei neswegs eine Kriſe iſt, die das Geſamtwerk des Nichteinmiſchungsausſchuſſes aufs Spiel ſetzen könnte. Es handelt ſich bei dem Streit um die Behandlung der Frei⸗ willigenfrage nur um einen von einer ganzen Reihe von Punkten, deſſen Wichtigkeit gewiß nicht unterſchätzt wird, 5 der aber, worauf von deutſcher Seite in der Sitzung nach⸗ drücklichſt hingewieſen wurde, im richtigen Verhaltnis zu der geſamten Frage der Nichteinmiſchung geſehen muß. Es iſt alſo nicht einzuſehen, warum di 5 Nichteinmiſchungsausſchuſſes wegen Mein ngsverſchieden⸗ 1 in einer Einzelfrage in Frage geſt werden soll. Jedenfalls iſt zu erwarten, daß der bor kurzem fertigge⸗ ſtellte Ueberwachungsplan für die Land- und Seegrenzen Spaniens durch die Vorgänge nicht berührt werden wird. Lärm in der Kammer Ausländiſche Geldquellen der franzöſiſchen Kommuniſten. Paris, 24. März. „Die Kammer hat die Tagesordnung der Linksparkeien, für die die Regierung die Vertrauensfrage geſtellt hatte. mit 362 gegen 215 Stimmen angenommen. Eine Entſchließung des rechtsſtehenden Abgeordneten Vallat wurde von der Kammer mit 371 gegen 208 Stim- men abgelehnt. Eine Entſchließung des Abgeordneten Doriot, die die Einſetzung eines Unkerſuchungsausſchuſſes zur Prüfung der ausländiſchen Geldquellen der Jranzöſiſchen Kommu⸗ niſtiſchen Partei bezweckte, wurde mik 361 gegen 232 Stim- men abgelehnt. i Gegen Ende der Ausſprache, die den Abſtimmungen in der franzöſiſchen Kammer vorausging, beſchäftigte ſich der Abgeordnete Doriot mit den aus la ndiſchen Geldquellen und mit der Be w affnung der fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten. Dank der Ereigniſſe in Spanien hätten die Kommuniſten auch ihre Leute in Frankreich mit Waffen verſehen können. Sie beſäßen genaue militäriſche Pläne, und ihre militäriſche Organiſation ſtehe unter der Leitung des Ingenieurs Leroy, Bei den Zwiſchenfäl⸗ len in Clich y ſeien kommuniſtiſche Kampfabteilungen in Erſcheinung getreten. Einige tauſend Schüſſe ſeien ge⸗ fallen— eine richtige Bürgerkriegsübung. Die Kommuniſten hätten ihre Leute angewieſen, lieber an⸗ zugreifen, als ſich bloß zu verteidigen. Ihre Schüſſe teien vor allem gegen die Polizeioffiziere gerichtet geweſen. Zu heftigen Zwiſchenfällen, die in Tätlich⸗ keiten auszuarten drohten, kam es, als der kommuni⸗ ſtiſche Abgeordnete Honel das Wort ergriff, der im Stadt⸗ rat von Clichy eine Rolle ſpielt. Abgeordnete der Rechten erhoben Einſpruch, und Kammerpräſident Herriot mußte infolge des ausbrechenden Tumults die Sitzung unterbre⸗ chen, da die Kommuniſten die Rechtsabgeordneten ſtändig beleidigten Sehr eindringlich wies der rechtsſtehende Abgeordnete Vallat auf die Verantwortung der Mitglieder des Stadtrats von Clichy hin, die gewiſſenlos durch Mauer⸗ anſchlag die Bevölkerung zu einer Proteſtkundgebung ge⸗ gen eine harmloſe Kinoaufführung der Franzöſiſchen So⸗ zialpartei aufgewiegelt hätten. Politiſches Allerlei Berlin. Die deutſchstſchechoſlowakiſchen Luftverkehrsver⸗ handlungen, die im Reichsluftfahrtminiſterium gepflogen worden waren, wurden abgeſchloſſen. Sie führten zur Un⸗ terzeichnung eines Abkommens zur Neuregelung der bei— derſeitigen Luftverkehrsbeziehungen. Rom. Die Arbeiten für die mit der Weltausſtellung 1941 notwendig gewordene Tiberregulierung ſind am Mittwoch in Anweſenheit Muſſolinis in Angriff genommen worden. Der Tiberlauf ſoll zehn Kilometer„dlich von Rom um mehr als 4,2 Kilometer verkürzt werden. Rumäntiſcher Beſuch in Berlin Deutſch⸗rumäniſche Wirtſchaftsbeſprechungen. Berlin, 24. März. der Gouverneur der rumäniſchen Nationalbank, Exc. Mititza Conſtantinescu, weilt zum Be⸗ ſuch des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht in Berlin. In ſeiner Begleitung befinden ſich die Direktoren der Natio⸗ nalbank, Miniſter a. D. Lapedatu und Dr. Balacesco ſowie Dr. Jordan. Gouverneur Conſtantinescu wurde u a. von Miniſterpräſident Göring empfangen und benützte im üb⸗ rigen den Beſuch in Berlin, um ihn beſonders intereſſie⸗ rende Einrichtungen des neuen Deutſchland kennenzuler⸗ nen. In eingehenden Ausſprachen zwiſchen den rumäni⸗ 8 Vertretern und dem für dieſe Angelegenheiten gebil⸗ eten deutſchen Regierungsausſchuß wurden Fragen des deutſch⸗rumäniſchen Handels⸗ und Zahlungsverkehrs erör⸗ tert. Die Verhandlungen werden am Mittwoch zum Ab⸗ ſchluß gelangen. Graf Ciano reiſt nach Belgrad Die italieniſch⸗jugoſlawiſchen Verhandlungen. Rom, 23. März. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano begibt ſich nach Belgrad, wo er am Donnerstag zu Beſprechungen mit dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch eintreffen wird. Die Reiſe des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters ſteht in Zuſammenhang mit den italieniſch⸗jugoflawiſchen Verhandlungen, die in den letzten Monaten auf Klar wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet zwecks Klärung der beiderſeitigen Beziehungen ſtatt⸗ gefunden haben. Kampf zwiſchen Marxiſten und Anarchiſten. Der Sender Barcelona meldet aus Figueras blutige Zuſammenſtöße. Marxiſtiſche Jugend hätte das Parteihaus der Anarchiſten geſtürmt. Es kam zu einem heftigen Hand⸗ gemenge innerhalb des Gebäudes und auf der ben was mehrere Menſchenleben koſtete. Mit einem großen Polizei⸗ aufgebot gelang es, die Ruhe wiederherzuſtellen. Die katala⸗ niſchen„Behörden“ haben nunmehr jede öffentliche Kundge⸗ bung verboten, um Zwiſchenfälle ſolcher Art zu verhindern. Natürlich wieder ein Jude! Der Vorſtand des Zentralexekutivkomitees der Sowjet⸗ union hat, nach einer Meldung der amtlichen Nachrichten⸗ agentur„Taß“, den Juden Alexander Gurewitſch zum b Vorſitzenden der Staatlichen Plankommiſ⸗ ion ernannt. Damit hat der höchſte Moskauer Regierungs⸗ ausſchuß abermals einen Juden zur Leitung eines der wichtigſten 1 85 im Sowjetſtaat ernannt, nachdem erſt in jüngſter Zeit eine ganze Reihe ausſchlaggebender Stel⸗ lungen im bolſchewiſtiſchen Regierungsapparat mit Juden beſetzt worden iſt. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß der ſtellvertretende Volkskommiſſar für die Schwerindu⸗ ſtrie, Burewitſch, wegen„anderweitiger Verwendung“ von ſeinen bisherigen Obliegenheiten befreit worden iſt. Ein Erinnerungstag amerikaniſcher„Verräter“. Anläßlich des 20. Jahrestages der Kongreß⸗Abſtimmung über den Eintritt Amerikas in den Krieg veranſtalten 26 von 56 Parlamentsmitgliedern, die 1917 gegen die Kriegserklä⸗ rug geſtimmt hatten, am 6. April einen Erinnerungstag. Einer von ihnen, der Abgeordnete Knutſon, erklärte, daß die Ereigniſſe ihnen im weſentlichen recht gegeben hätten, be⸗ ſonders wenn man die Ausſprache über die Neutralitätsge⸗ ſetzgebung während der letzten zwei Jahre berückſichtige. Da⸗ mals ſeien die. der Kriegserklärung indeſſen als „Verräter“ gebrandmarkt worden. Kurzmeldungen „Die Tochter des Gamurai“ Berlin, 24. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda hat dem Fanck⸗Film„Die Tochter des Samurai“ das Prädikat„ſtaatspolitiſch und künſtleriſch wert⸗ voll“ verliehen. Zu einem bedeutſamen filmkünſtleriſchen Er⸗ eignis im Zeichen der deutſch⸗japaniſchen Freundſchaftsbe⸗ ziehungen geſtaltete ſich in Berlin die Uraufführung des erſten deutſch⸗japaniſchen Gemeinſchaftsfilms,„Die Tochter des Samurai“. Die Beſucher bereiteten dem Filmwerk, das im Rahmen einer packenden Handlung ein Stück unverfälſch⸗ tes Japan widerſpiegelt und einen nachhaltigen Einblick in das Weſen und den Geiſt des japaniſchen Volkes vermittelt, eine begeiſterte Aufnahme. Der Schöpfer des Film, Dr. Ar⸗ nold Fanck, und Ruth Eveler, die einzige in dem Film mit⸗ wirkende deutſche Darſtellerin, wurden ſtürmiſch gefeiert. Der Feſtvorſtellung am Abend, zu der die Deutſch⸗japaniſche Geſellſchaft gemeinſam mit der Terra geladen hatte, wohn⸗ ten der japaniſche Botſchafter mit faſt ſämtlichen Herren ſeiner Botſchaft und ihren Damen, zahlreiche weitere Mit⸗ glieder des Diplomatiſchen Korps ſowie zahlreiche Ange⸗ hörige der japaniſchen Kolonie bei. Hitlerjungen erhielten die Rettungsmedaille. Dauzig, 25. März. Der Danziger Senatspräſident hat vier Hitlerjungen, die am 28. Juni 1936 unter eigener Le⸗ bensgefahr vier Mitglieder eines Danziger Rudervereins mit Mut und ſchneller Entſchloſſenheit vor dem Tode des i in der Oſtſee retteten, die Rettungsmedaille ver⸗ iehen. Rom.„Giornale d'Italia“ gibt eine Liſte über Lieferun⸗ gen, die die ſpaniſchen Bolſchewiſten durch die Löcher an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze erhalten haben. Paris. Die Pariſer Polizei hat eine Nummer der Zei⸗ tung„La Jeune Garde“ beſchlagnahmt, die einen Artikel mit der Ueberſchrift enthielt:„Acht Milliarden für die An⸗ leihe und fünf Tote in Clichy“. Sofia. Eine kommuniſtiſche Geheimdruckerei wurde in der Privatwohnung eines Gymnaſiallehrers ausgehoben. Detroit. Eine fliegende Kolonne von mit Knüppeln be⸗ waffneten Streikenden der Chrysler⸗Automobilwerke ſprengte eine Verſammlung von 4000 Arbeitswilligen. Etwa 100 Arbeiter wurden verletzt. Engliſches Waſſerflugzeug abgeſtürzt. Paris, 25. März. Ein engliſches Waſſerflugzeug, das in Southampton geſtartet war, ſtürzte am an ben eie a tag in der Nähe von Lyon ab. Drei von den ſechs In⸗ ſaffen des Flugzeuges waren auf der Stelle tot. Die drei anderen mußten mit ſchweren Verletzungen in ein Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Die Maſchine hatte anſchei⸗ nend eine Bergkuppe geſtreift. Bankgeſchäft Seligmann zuſamengebrochen. Hamburg, 23. März. Wie die Polizeipreſſeſtelle Ham⸗ burg mitteilt, iſt das jüniſche Bankgeſchäft Willi Seligmann zuſammengebrochen. Bei einer auf Anordnung des Reichs⸗ kommiſſars für das Kreditweſen eingeleiteten Ueberprüfung der Geſchäftstätigkeit iſt eine Unterbilanz von etwa 600. bis 800 000 Mark feſtgeſtellt worden. Es beſteht drin⸗ gender Verdacht des Konkursverbrechens ſowie des Verbre⸗ chens der Depotunterſchlagungen. Der handelsgerichtlich ein⸗ getragene Inhaber Willi Seligmann hat in ſeiner Wohnung Selbſtmord verübt. Ein Bevollmächtigter, der Kaufmann Mündheim, iſt ſeit dem 18. März verſchwunden. Er iſt der Mittäterſchaft bzw. der Beihilfe dringend verdächtig. Aus dem gleichen Grund iſt ein weiterer Bevollmächtigter Selig⸗ manns, der jüdiſche Finanzagent Otto Löwenſtein, in Unter⸗ ſuchungshaft gebracht worden. Das Bankgeſchäft iſt auf An⸗ ordnung des Reichskommiſſars geſchloſſen worden. Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens iſt geſtellt. ab Zwei Arbeiter in Sandgrube verſchütket. An einer Arbeitsſtelle auf dem Hartſandſteinberg Sandkrug am Elb. ufer wurden zwei Arbeiter von herabſtürzenden Sand⸗ maſſen begraben. Beide ſind erſtickt. a Durch niedergehendes Geſtein gekötet. Auf dem Vitzthum⸗Schacht der Mansfeld⸗AcG verunglückten durch niedergehendes Geſtein der 31jährige Hauer Walter Petri und der 24jährige Fördermann Walter Müller tödlich. Ein Hauer und ein Lehrhauer trugen leichtere Verletzungen davon. a Norwegiſcher Dampfer im Sinken. Wie die ameri⸗ kaniſche Küſtenwache bekanntgab, hat das Küſtenwachſchiff „Chelen“ 17 Mann der Beſatzung des in Seenot geratenen norwegiſchen Frachtdampfers„Bejerkli“ an Bord genom⸗ mer. Die„Chelen“ funkte, daß der Frachter infolge Bruchs des Röhrenſyſtems raſch ſinke. a Sturmflut an der Kiviera. Durch eine Sturmflut an der Riviera⸗Küſte wurden die Eiſenbahngleiſe zwiſchen Rom und Genua beſchädigt. Der Anprall der Meereswo⸗ gen war ſo gewaltig daß das Mauerwerk des Eiſenbahn⸗ unterbaues nachgab und die Züge ihre Fahrt nicht fort⸗ ſetzen konnten.— Bei den Ausbeſſerungsarbeiten wurde ein Arbeiter von einer anſtürmenden rieſigen Woge auf den Bahnkörper geſchleudert, von einem ankommenden Zug erfaßt und getötet. Ab Marinetransporter aufgegeben. Der im Süden Ar⸗ gentiniens bei Ponta Delgada aufgelaufene Marinetrans⸗ porter„America“ gilt als verloren. Die aufkommende ſtarke See hat das Abſchleppen des Schiffes verhindert. Die Beſatzung konnte geborgen werden. A 132 Perſonen bei einem Bootsunglück in Ching er trunken. Auf dem in der Nähe der Provinzhauptſtadt Jün⸗ nan gelegenen Tienſchiſee ſank in ſchwerem Sturm ein Dampfboot. Von den 134 Fahrgäſten, unter denen ſich 10 Kinden befanden, wurden nur 2 gerettet. Die Behörden ! eine Unterſuchung gegen die Schiffsführung einge⸗ eitet, der die Ueberlaſtung des nicht mehr fahrtüchtigen Dampfboots vorgeworfen wird. ib Deutſchland— Chile in Amal 24 Stunden. Mit einer Junkersmaſchine„Ju 52“ traf der Direktor der Lufthanſa Freiherr von Gablenz auf dem Flugplatz von Santiago ein. Er hatte die Strecke Frankfurt a. M.— Santiago in vier Tagen und vier Nächten zurückgelegt. Die chileniſchen Zeitungen widmen der bemerkenswerten Leiſtung längere Artikel. v. Gablenz wird am Mittwoch mit dem gleichen Flugzeug nach Braſilien fliegen. Er hat jetzt zum ſechſten Male den Atlantik überflogen. Aurel, Erdal Hill Schuhereme Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(Fahrläſſige Tötung und Führerflucht.) In Hardenburg wurde der 25jährige O. Flecksner aus Grethen von einem Kraftwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er mit doppeltem Schädelbruch in das Städtiſche Krankenhaus nach Bad Dürkheim eingelie⸗ fert werden mußte, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. Der Kraft⸗ wagenführer fuhr unbekümmert weiter, konnte jedoch von einem nachfahrenden Kraftwagen eingeholt und als Fritz Schreiber aus Kaiſerslautern ermiktelt werden. Das rückſichts⸗ loſe Verhalten des Täters wird als ſchweres Vergehen an der Volksgemeinſchaft angeſehen und die Führerflucht eine harte, aber gerechte Strafe auslöſen. — Neckortenzlingen.(Fahrerflucht.) Der Nachtwäch⸗ ter der Firma Melchior fand an der Emsbrücke die ledige Näherin Elſa Hartlieb bewußtlos am. Straßenrand liegend und daneben das beſchädigte Fahrrad auf. Bei der Verun⸗ glückten wurde eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt. Die von der Polizei angeſtellten Unterſuchungen haben ergeben, daß die Radfahrerin, obwohl ſie vorſchriftsmäßig gefahren war, von einem Auto angefahren worden ſein mußte. Der Fahrer iſt weitergefahren, ohne ſich um die Verletzte zu kümmern. Er konnte noch nicht ermittelt werden. Mainz. Ein ganz kraſſer Fall von Raſſenſchande und Ehebruch zugleich wurde dem 36jährigen Jakob Benz aus Worms zur Laſt gelegt. Während ſeine Ehefrau in ande⸗ ren Umſtänden war hatte der Angeklagte in Kenntnis der Nürnberger Gesetze mu eiger füdiſchen Hubsangeſtellten ein Verhältnis begonnen und intimen Verkehr gepflogen, obwohl die Jüdin, die in nächſter Zeit ein Kind von dem Angeklagten erwartet, ſelber gewarnt hatte. Die Große Strafkammer verurteilte den Angeklagten in anbetracht dieſer erſchwerenden Umſtände zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft. Sublimat gegen Iſchias!— Verhängnisvoller Irrtum. Marburg. Ein Einwohner aus dem Kreiſe Marburg, deſſen Frau an Iſchias litt, hörte von dem ausgezeichne⸗ ten Heilerfolg, welcher einem an der gleichen Krankheit leidenden und in der Marburger medisiniſchen Klinik be⸗ handelten Mann aus dem Nachbarort beſchieden geweſen war. In dem Beſtreben, ſeine Frau ebenfalls von ihrer ſchmerzhaften Krankheit heilen zu können, erkundigte ſich der Einwohner bei dem Geneſenen und erfuhr von dieſem, daß ihn das Einnehmen von Tabletten von der Krankheit befreit habe. Der Geneſene hatte die auf der Krankheits⸗ tafel ſeines Klinikbettes verzeichneten, teilweiſe abgekürz⸗ ten lateiniſchen Heilmittelnamen geleſen und glaubte, es hätte ſich bei den ihm zum Einnehmen verordneten Tab⸗ letten um Sublimattabletten gehandelt. Er erbot ſich ſo⸗ gleich derartige Tabletten zu beſorgen, erhielt ſie auch von einem Apotheker und übergab ſie dem Einwohner. Nach dem Einnehmen einer Tablette erkrankte ſeine Frau an ſchweren Vergiftungserſcheinungen und verſtarb einige Tage ſpäter in der Marburger Klinik. Der Tod der Frau hatte ein gerichtliches Nachſpiel vor dem Schöffengericht. Unter der Beſchuldigung, den Tod der Frau durch Fahr⸗ läſſigkeit herbeigeführt und gegen die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen für den Handel mit Giften verſtoßen zu haben, er⸗ ſchienen der von der Iſchiaskrankheit geheilte Mann, der die Tabletten beſorgt hatte ſowie der Apotheker. Zu der Verhandlung waren vier ärztliche Sachverſtändige gela⸗ den. Aus der umfangreichen Beweisaufnahme ergab ſich daß die Frau einem verhängnisvollen Irrtum bei der Heilmittelbeſorgung zum Opfer gefallen iſt. Der Abholer der Tabletten verſicherte dem Apotheker, daß er damit Be⸗ ſcheid wiſſe und übergab die Packung ungeöffnet dem Ehe⸗ mann der Frau. Hätte er vorher die rötlich gefärbten Tab. letten in Augenſchein genommen, ſo wäre ihm vielleicht ſein Irrtum zum Bewußtſein gekommen, denn er wußte, daß er in der Klinik weiße Tabletten eingenommen hatte. Der Apotheker hätte nach den geſetzlichen Vorſchriften die Tabletten nur gegen Giftſchein aushändigen dürfen. Die Verhondlung endete damit. daß der Apotheker anſtelle einer zweimonatigen Gefängnisſtrafe zu 500 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt und der zweite Angeklagte freigeſprochen wurde. Dem Abholer der Tabletten könne man nicht nach⸗ weiſen, daß er von der Giftigkeit der Sublimattablet⸗ ten Kenntnis hatte. Daß er ſich beim Ableſen der Krank⸗ heitstafel irrte und die Tabletlen beſorgte, wurde nicht als ein Verſchulden angeſehen. 5 a Sturz aue dem Schnellzug. Unweit des Bahnhofs Bobingen ſtürzte ein Reiſender aus einem fahrenden Schnellzug und wurde getötet. Die Erhebungen ergaben nun, daß es ſich um den 47jährigen Landgerichtsrat Dr. Wolf aus Zwickau handelt. Auf welche Weiſe ſich der To⸗ desſturz ereignete, iſt nicht geklärt. 3 Im Abflußgraben ertrunken. In der Nähe des Alterlanger Sees wurde auf dem Aufſtellungsplatz der Wohnwagen durchreiſender Schauſteller das viereinhalb⸗ jährige Söhnchen eines Schauſtellers aus Hannover⸗Lin⸗ den vermißt. Das Kind wurde ſpäter etwa 15 Meter von dem erſten Wohnwagen entfernt in einem Abflußgraben des Sees lot aufgefunden. f & Erz 50 8 Schröckliche Geſchichte vom Eislauf „„ Plötzlich kracht und knackt es ſehr: keinen Haſe ſieht man mehr! Schreck laß nach! Da können wir ja gar nichts mehr von Haſe berichten! Doch gott⸗ 91 0 ckam es anders. Näheres nächſtens im Noeckar⸗ oten! 8 Badiſche Chronik 1 Deldelberg.(mückgang des Hochwaſſers.) Der Waſſerſtand des Neckars iſt ſchon wieder ſoweit geſunken, Daß er faſt normal zu nennen iſt. (J) Durlach.(Unterirdiſcher Gang am Turm⸗ berg.) Ein Spiel des Zufalles iſt die Aufdeckung eines alten unterirdiſchen Ganges am Nordweſthang des Turm⸗ berges. Es beſteht die Vermutung, daß es ſich um einen Ver⸗ bindungsgang von der Burg auf dem Berg zur Stadt han⸗ delt. Doch darüber wird das Urteil der Sachverſtändigen ab⸗ zuwarten ſein. i () Durlach(Bankjubiläum.) Die Volksbank Dur⸗ lach blickt auf ein 60jähriges Beſtehen zurück. Das Jubiläum wurde anläßlich der Generalverſammlung in würdiger Weiſe gefeiert. Freiburg.(Sochſchul nachrichten.) Wie der Staatsanzeiger bekanntgibt, iſt der nichtbeamtete außerordent⸗ liche Profeſſor Dr. Walter Herwig Schuchardt an der Uni⸗ verſität Gießen zum ordentlichen Profeſſor der Archäologie und zum Direktor des Archäologiſchen Inſtituts der Aniver⸗ ſität Freiburg ernannt worden. Dozenk Dr. Hans Bogner an der Aniverſität Freiburg erhielt ſeine Ernennung zum planmäßigen außerordentliche Pnrofeſſor für klaſſiſche Phi⸗ lologie und zum Direktor des Seminars für klaſſiſche Phi⸗ lologie daſelbſt. Lehramtsaſſeſſor Dr. Friedrich Ackermann zum Profeſſor am Gymnaſium in Bruchſal. Offenburg.(Selbſtmordverſuch eines Lie⸗ bespaares.) Wie jetzt erſt bekannt wird, wollte ſich in der Nacht zum Sonntag ein Liebespaar, das von auswärts hierhergekommen war und ſich in einem Gaſthaus einlogiert hatte, durch gegenſeitiges Oeffnen der Schlagadern am linken Unterarm das Leben nehmen. Die Lebensmuͤden konnten noch rechtzeitig in das Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. Der Mann ſchwebt jedoch in Lebensgefahr. Y Riegel a. K.(Blitzſchlag in einen Schorn⸗ ſtein.) Bei einem über die Gegend niedergehenden Gewitter ſchlug der Blitz in einen nicht mehr benutzten 45 Meter hohen Schornſtein. Ein Teil fiel auf das Brennereigebäude einer Weingroßhandlung, ein anderer Teil auf ein Wohnge⸗ bäude, deſſen Dach durchgeſchlagen und die darunter befind⸗ liche Wohnung ſchwer zugerichtet wurde. Ein in der Wohnung ſchlafendes Kind konnte unverletzt geborgen werden. Das Wohnhaus mußte, da die Gefahr eines weiteren Einſturzes beſtand, geräumt werden. Lörrach.(Ein kunſtwiſſenſchaftliches Bil⸗ derarchiv.) Das Bezirksamt Lörrach verfügt als eines der erſten Bezirksämter in Baden über ein kunſtwiſſenſchaft⸗ liches Bilderarchtv, das im Laufe der nächſten Jahre noch weiter ausgebaut werden wird und in einer großen Reihe von Bildtafeln alles das feſthält, was der Bezirk an Denk⸗ mälern auf bau⸗ und kunſtgeſchichtlichem Gebiet, Kunſtge⸗ . ferner auch auf landwirtſchaftlichem Gebiet aufzuwei⸗ ſen hat. (—) Wollbach b. Ueberlingen.(Verhängnisvolles Spiel mit der Schußwaffe.) In dem zu Wollbach gehörenden Zinken Egisholz ſpielten junge Burſchen mit einem Teſching. Ein 16jähriger Junge wurde dabei von einer Kugel in den Leib getroffen und mußte im Krankenhaus Lörrach ſofort operiert werden. Lebensgefahr beſteht nicht Aus dem Gerichtssaal Wegen Antreue ins Gefängnis. Der 31jährige Karl Auguſt Pfeiffenberger aus Mannheim ſtand wegen Antreue, Anterſchlagung und Urkundenunterdrückung vor dem Mann⸗ heimer Schöffengericht. Er hatte einen Vertrauenspoſten, den er bei einer Parteigliederung innehatte, dazu mißbraucht, Gel⸗ der in Höhe von 431,71 Mark nicht abzuliefern und für ſich zu verbrauchen. Ein halber Kanzleibogen, der gewiſſermaßen als Unterlage diente, wurde von dem Angeklagten zerriſſen. Außerdem ſoll Pf. einen Betrag von 39,50 Mark, den er erhalten hatte, für ſich verbraucht haben. Der Angeklagte war von 1928 bis 1934 arbeitslos und hatte während dieſer Zeit viele Schulden gemacht. Das unterſchlagene Geld be⸗ mutzte er dazu, um drückende Verpflichtungen zu decken. Das Arteil des Schöffengerichts lautete auf eine Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr und 480 Mark Geldſtrafe, die durch zwei Monate Anterſuchungshaft als abgegolten gilt. Weitere zwölf Wochen der Unterſuchungshaft werden auf die Freiheitsſtrafe angerechnet. Der Haftbefehl wurde wegen Fluchtgefahr aufrechterhalten. Vom Schöffengericht Ludwigshafen. Ludwigshafen. Der verheiratete 23 Jahre alte Karl Nitzſch und der ledige 25jährige Karl Provo, beide aus Ludwigshafen, begingen im Dezember und Januar in Lud⸗ wigshafener Kleingärten zahlreiche Einbruchsdiebſtähle. Sie ſtahlen dabei 21 Haſen, 30 Hühner und 13 Tauben. Um Fingerabdrücke zu vermeiden, hatten die Spitzbuben Handſchuhe angezogen. Die Tiere wurden teils verkauft, teils von den Dieben ſelbſt verzehrt. Die ſeit längerer Zeit in Unterſuchungshaft befindlichen Angeklagten ſind wegen Eigentumsvergehens bereits vorbeſtraft. Sie wollen beide aus Not gehandelt haben. Das Gericht ließ nochmals Milde walten und verurteilte die beiden Angeklagten zu je 1 Jahr 8 Monaten Gefangnis.— In einem weiteren Falle verhandelte das Schöffengericht gegen die wegen Jagdvergehens ſchon mehrfach vorbeſtraften Karl Müller aus Ludwigshafen und Wilhelm Stein aus Mutterſtadt die beide auf Neuhofener Flur wilderten. Einmal erlegten ſie 15, das andere Mal 14 Faſanen. Um dieſelbe Zeit be⸗ gab ſich auch der italteniſche Staatsangehörige Roman avoli mit einem Flobert auf die Faſanenſagd. Er er⸗ beutete 22 Faſanen. Der gleichfalls vorbeſtrafte 49 Jahre alte Anton Dietrich vermittelte den Verkauf der gewilderten Faſanen an den 44 Jahre alten Geore Berzel aus Mann- heim. Das Gericht kam in dieſem Falle zu folgendem Ur⸗ teil: Müller und Stein je ein Jahr vier Monate Gefäng⸗ nis, Davoli acht Monate Gefängnis, Dietrich ein Jahr Ge⸗ fängnis und Berzel acht Monate Gefängnis. intereſſanteſte Spiel für ganz Zum Karfreitag Jedem Menſchen hienieden bleibt ſein Karfreitag nicht erſpart. Der Große, der wegen ſeiner die Menſchheit auf⸗ rüttelnden Ideen leidet und am Kreuze ſtirbt, iſt nur ein Abbild des kleinen Mannes, den das Leben— und ſei es auch noch ſo beſcheiden— ebenfalls auf einen Kreuzweg ſchickt. Sie werden zu zählen ſein, diejenigen Glücklichen denen die Stunde des Leids und der Trauer noch nicht genaht iſt. Denn uns Menſchen iſt auferlegt, auch durch Dunkelheit zu gehen, damit wir das Licht, nach dem wir uns immerdar ſehnen, beſſer erkennen, um es kämpfen und im Kampf ſtark und feſt werden bis zum Sieg. Ohne die Läuterung, die das Leiden den Menſchen ſchafft, wären der menſchliche Fortſchritt und unſere innere Kultur nicht denkbar. Damit etwas Neues, etwas Beſſeres werde, muß immer erſt das fehlerhaft gewordene Alte ſterben. Ewig und unabänderlich ſtehen wir unter dieſem Geſetz des Stirb und Werde! Auch die Völker erleben ihren Karfreitag. Vor fünf Jahren noch beſchattete das deutſche Volk, das zerriſſen in Hader und ohnmächtig am Boden lag, der drohende Tod als Nation. Die Nacht, die vierzehn Jahre lang über uns gelaſtet hatte, hatte aber bereits ſene Männer kampfge⸗ ſtählt und mutig gemacht, die das Licht trugen, die dann in der großen nationalſozialiſtiſchen Revolution ein ganzes Volk mit ſich zum Licht mitreißen konnten. Es ſtürzte das morſche Alte. wurde hinweggefegt, und neu und ſtolz er⸗ hob ſich die auferſtehende Nation, ihren Platz an der Sonne langſam und zäh ſich wieder erringend. Auch am deutſchen Volk hat ſich das Geſetz von Stirb und Werde erfüllt, wir ſtehen im Aufbruch der neuen Zeit. Ohne Karfreitag gibt es weder bei dem Einzelnen noch bei einem Volke keinen Oſtermorgen und keinen Jubel ſieg⸗ reich⸗fröhlicher Glocken Die gärtneriſche Werkprüfung hat jetzt mit gutem Erfolg Eugen Büchle, gelernt im Gartenbaubetrieb P. Schwarz hier, bei der Bezirksgruppe Heidelberg des Reichsnährſtands abgelegt. Dem Prüfling wurde außer⸗ dem für beſonders gute Leitungen ein Preis zuerkannt. * Eine intereſſant? ſportliche Begegnung wird das morgen(Karfreitag) auszutragende Handballfreundſchafts⸗ ſpiel der hieſigen Handballmannſchafſt des Turnverein 98 J gegen Hockenheim 1 im Wörtel ſein, zu dem viele Sportanhänger erwartet werden. Nachrichten aus Ilvesheim. Die Büroräume des Rathauſes in Ilvesheim ſind am Oſterſamstag geſchloſſen. Ein ſportliches Ereignis für Ilvesheim, zugleich das Baden iſt morgen das Aufſtiegsſpiel„Alemannia“ Ilresheim gegen„Phönix“ Karlsruhe in Ilvesheim. Bei günſtigem Werter erwartet man einen Rieſenbeſuch. Die Schloßbücherei bleibt wegen Reinigungsarbeiten ab Donnerstag, den 25. März bis einſchließlich Sonntag den 4. April geſchloſſen. *. Das Städt. Muſeum für Völkerkunde und Ar⸗ geſchichte(Zeughausmuſeum) veranſtaltete am Samstag Nachmittag eine Einführung in die Kunſt des Bogen⸗ ſchießens und hatte eine große Zahl von In⸗ tereſſenten angezogen. Eifrig wurden die ausgeſtellten Bogenarten nebſt den dazugehörigen Pfeilen ſtudiert. Eine Reihe Lernbegjeriger widmete ſich mit großer Be⸗ geiſterung der Praxis des Bogenſchießens. Stolz wurde jeweils der erſte Treffer in der Scheibe feſtgeſtellt, nach⸗ dem einmal die richtige Handhabung von Bogen und Pfeil erfaßt war. Dieſe intereſſante Sonderdarbietung des Zeughausmuſeums wird nach den Oſterfeiertagen wiederholt und in der Preſſe rechtzeitig bekannt gegeben werden. 5 Die täglichen Verkehrsunfälle. Beim Ueberqueren der Brückenſtraße wurde eine ſiebenjährige Schülerin von einem Laſtkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen, wobei ſie einen Bruch des linken Fußgelenks davonkrug. Das Kind wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpoltzei nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen im Gange. Bei drei weiteren Verkehrsunfällen, die ſich infolge Nichtbeach⸗ tung des Vorfahrtsrechtes und zu ſchnellen Fahrens ereig⸗ neten, wurden zwei Perſonen verletzt und vier Fahrzeuge be⸗ ſchädigt. e Annahme von Anwärtern für den gehobenen mittleren Juſtizdienſt. Im April d. J. wird im Oberlandesgerichtsbe⸗ zirk Karlsruhe eine kleine Anzahl Zivilanwärter für den ge⸗ hobenen mittleren Juſtizdienſt(Juſtizanwärter) aufgenommen. Die Zivilanwärter müſſen mindeſtens die Reife für die Unter⸗ prima einer höheren Lehranſtalt erworben haben. Sie haben ihre Geſuche in der Zeit vom 30. März bis mit 12. April 193“ durch Vermittlung des Amtsgerichts, bei dem ſie einzu⸗ treten wünſchen, dem Oberlandesgerichtspräſidenten— Prä⸗ ſidialabteilung, in Karlsruhe, Herrenſtr. 1, vorzulegen und ſich dorher dem Vorſtand ihres Amtsgerichts persönlich vorzuſtel⸗ len. Ausſicht auf Aufnahme haben nur Bewerber, die gute Schulzeugniſſe beſitzen und die Gewähr dafür bieten, daß ſie jederzeit rückhaltslos für den nationalſozialiſtiſchen Staat ein⸗ treten. Bewerber, die ihrer Arbeits⸗ und Wehrdienſtpflicht genügt haben, werder bevorzugt. Nähere Auskunſt erteilen d Amtsgerichte. — Verbilligte Oſtergrußtelegramme nach Ueberſee. Vom 22. März bis 29. März befördert die Poſt wieder verbilligte Oſtergrußtelegramme nach Ueberſee. Der Abſender kann den Text dieſer Telegramme beliebig abfaſſen. Nach Nordamerika, Mexiko und Kuba ſowie mit Schiffen in See über die Küſten⸗ funkſtellen der Vereinigten Staaten von Amerika ſind jedoch nur beſonders vereinbarte Faſſungen zugelaſſen. Der Abſen⸗ der kann den Text unter einer großeren Zahl von Faſſungen auswählen und beſtimmen, in welcher Sprache(deutſch, fran⸗ zöſiſch, engliſch, nach Mexiko und Kuba außerdem ſpaniſch) das Telegramm für den Empfänger ausgefertigt werden ſoll. Die Gebühren betragen bei den Telegrammen mit beliebigem Text ein Drittel der vollen Sätze. — Für Oſtern frühzeitig Fahrkarken löſen! Zur glat⸗ ten Abwicklung des zu erwarkenden ſtarken Reiſeverkehrs über Oſtern erſucht die Reichsbahn ihre Fahrgäſte, die Fahrausweiſe nebſt Zuſchlagskarten für Eil⸗ und Schnell⸗ üge möglichſt frühzeitig vor Antritt der Reiſe möglichſt für die ganze Strecke zu löſen Der Verkauf von Fahrkar⸗ ten und Zuſchlägen in den Zügen iſt nur auf Ausnahme⸗ fälle eingerichtet; es iſt unerwünſcht, wenn die Schaffner in den Zügen durch den Verkauf von Fahrkarten belaſtet und damit unter anderem auch der ihnen obliegenden Be⸗ treuung hilfsbedürftiger und reiſeunkundiger Perſonen ent⸗ zogen werden. Obſterzeuger ſchützt die Ernte 1932. Anſere Obſtbäume ſind übervoll mit Knoſpen be⸗ ſetzt. Die reichlichen Niederſchläge erleichtern die Entfaltung der Blüten und die Bildung der Früchte. Andererſeits ſind Blätter und Jungfrüchte an unſeren Obſtgehölzen gerade durch die große Feuchtigkeit ſchon vom erſten Tage an außerordentlich gefährdet. Millionen und Milliarden von Erregern ſeuchenhafter Krankheiten ſind 3. St. in der Entwicklung begriffen und drohen alle Hoffnungen auf eine gute Ernte und geſunde Entwicklung der Bäume zu vernichten. Es iſt höchſte Zeit, die nötigen Schutzmaßnahmen zu treffen! Was iſt zu tun?— „. Bei Apfel⸗ und Birnbäumen: ſofort ſpritzen mit einer gut gelöſten Brühe von 2 kg Kupferkalk zu 100 Liter Waſſer, oder unmittelbar vor dem Aufbrechen der Blüten mit einer Brühe von 1 lg Kupferkalk zu 100 Liter Waſſer. Bei dieſer letzteren Spritzung können gegen Blattläuſe auf 100 Liter Brühe noch 120 gr. Reinnikotin zugeſetzt werden. 2. Bei Pfirſich⸗ und Kirſchbäumen: vor Aufbruch der Blüten ſpritzen mit einer Brühe von 1 lg Kupfer⸗ kalk zu 100 Liter Waſſer, bei Blattlausgefahr Nein⸗ nikotin wie bei Apfel⸗ und Birnbäumen. 3. Bei Pflaumen⸗, Zwetſchgen⸗, Mirabellen⸗, Reine⸗ clauden⸗ und Quittenbäume vor Aufbruch der Blüte mit einer Löſung aus 2 kg Schwefelkalkbrühe zu 100 Liter Waſſer und dazu 120 gr. Reinnikotin gegen Blattläuſe. 4. Bei Apfel⸗᷑⸗ Birnen⸗, Quitten⸗, Zwetſchgen⸗ Pflaumen⸗, Mirabellen⸗ und Reineclaudenbäume ſofort nach der Blüte, wenn die Blütenblätter abfallen (nicht ſpäter), ſpritzen mit einer Brühe von 2 kg Schwefel⸗ kalkbrühe auf 100 lt. Waſſer verdünnt. Dazu gegen Blattläuſe 120 gr. Reinnikotin oder 1 kg Tabakertrakt. Wo Raupenfraß zu fürchten iſt(Odenwald Froſtſpanner, Schwetzinger Bezirk Goldafter) iſt außerdem auf 100 ft. Brühe ein Zuſatz von 1 kg. Bleiarſenpaſte nötig. 5. Bei Apfel⸗ und Birnbäumen: Etwa 3 Wochen nach der unter Ziffer 4 genannten Spritzung Wieder⸗ holung derſelben Spritzung zum Schutze von Blättern und Früchten. a Oberſtes Geſetz bei allen Spritzungen: Gründliche Benetzung aller Baumteile, Aeſte, Zweige, Blätter und junge Früchte. Bühen ſorgfältig herſtellen, Vorſicht bei eßbaren Anterkulturen, Spritzmittel ſind giftig! Keine höheren Konzentrationen anwenden. Bei genauer Be⸗ folgung der Anweifungen iſt Erfolg ſicher! Winterſpritzung mit Obſtbaumkarbolineum oder Schwefelkallbrühe ge ügt nicht zur Sicherung der Ernte! Jeder tue ſeine Pflicht; es ſtehen Millionenwerte auf dem Spiel. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Gründonnerstag, den 25. März 1937. 7.30 Uhr abends hl. Abendmahl mit Vorbereitung. Karfreitag, den 26. März 1937. (Kollekte für den Melanchthonverein f. Ev. Schülerheime.) 9 Ahr Hauptgottesdienſt. Kirchenchor. Pfarrer Fichtl. Anſchließend hl. Abendmahl mit Vorbereitung. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Vikar Baumann. Anſchließend hl. Abendmahl mit Vorbereitung. —— — fernt seſbsttötg allen Schmotz er- öbrigt dehef Reiben und Bürsten. Ursdche def hoben Waschlef ng STANDARD schäumt dos eigener Kraft! Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Hoher Karfreitag: In der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag nächtliche Betſtunden. Opfertodesſeier des Welterlöſers. 9.30 Uhr große Karfreitagsliturgie mit Predigt, Pre⸗ ſtratio, Leſungen, Fürbitten, Paſſion, Predigt, Kreuzenthüllung, Kreuzverehrung, miſſa praeſankti⸗ fikatorum. 8 11—5 Uhr Belſtunden.— 5 Uhr Trauermette. Kollekte für die Wächter am hl. Grab. Karſamstag: 5.30 Uhr Weihe des Oſterfeuers, Weih⸗ und Taufwaſſers. 1 5 Vigilhochamt. „ 5—7 Uhr 72 8 Ahr Hochſeſtliche Auferſtehungsſejer mit Prozeſſion. Tedeum und Segen.. der Oſterkerze, des Nous, a ech 5 7 ö VBerſammlungs⸗Kalender. 9 2 2 Männergeſangverein 1861. Die für Samstag angeſetzte robe muß umſtändehalber auf Dienstag, den 30. März, verlegt werden.— Die Anmeldungen zum Beſuch des Deutſchen Sängerfeſtes in Breslau wollen bis ſpäteſtens Samstag, den 27. März, 21 Uhr, beim Vereinsführer abgegeben werden. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Geſamtprobe im N 5 Lokal„Luzenberg“ Mhm.⸗Waldhof. Abfahrt per 0 Herr Adam Reger Rad um 7.45 Uhr ab„Reichsadler“. Zugbenützer Nach Gottes heiligem Willen verschied gestern Vormittag unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgrobvater, Schwager und Onkel fahren ab Rathaus 19.37 Uhr. Vollzähliges Er⸗ 6 im Alter von 79 Jahren, wohlversehen mit den ſcheinen iſt Pflicht. 5 heiligen Sterbesakramenten. ini j 1 Die trauernden Hinterbliebenen. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Secenheim. Heute abend Spielerverſammlung. Die Spiele über Mhm.--Seckenheim, 25. März 1937. Oſtern machen es erforderlich, daß alle Aktiven einſchl. der Jugend in der Verſammlung anweſend ſind.. Die Beerdigung findet am Samstag Nachmittag 3 Uhr Morgen(Karfreitag) finden in Brühl folgende M vom Trauerhause, Meersburgerstraße 27 aus statt. Spiele ſtatt: 66A II. Jugend 1 Uhr; J. Jugend 2.15 Uhr II. Mannſchaft 3.30 Uhr. Die Spielleitung. Brieft aubenverein„Falle.—— ichgchaunten Mannheim⸗Seckhenheim. 2 ö Heute Donnerstag Abend ½9 Ahr f Geschäftsempfehlung. 1 im Lokal Zur Linde“ 0 Der geehrten Einwohnerschaft von Seckenheim 0 0 2 1 5 und Ilvesheim zur Kenntnis, daß ich im Hause Verſammlung.. 0 Kloppenheimerstraße 27 eine 5 Ringverteilung. N 4 22——— 33 ſicorg Röſer. 8 2 8 Voll 2 l„„ 0 i—— Sport- Anzüge in modernen n 1 Borſtand 5 1 Prima kräftige Formen und Farben mit Knicker- Ver Orſtand. 22 33 0 errichtet habe. Eröffnung: Donnerstag. I. April. Galat⸗ bocker oder langer Hose erhaſten Sammel⸗Anzeiger 35 Anmeldungen werden schon jetzt entgegen- 23 ſetzlinge Sie schon von RM. 39.50 AN. Hur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ U. Ber e ufsgenoſſenſchaft genommen. Um geneigten Zuspruch bittet 1 fare Und Zahlungserleichterung Saatkartoffeln. 22 n 5 2 1 zu haben macht den Einkauf leicht. Böhms Allerfrüheſte, Böhms gelbe oval und Voran ö Frau Henriette Seitz. Peter Schwarz 8 f N in unſerem Lager vorrätig. Abgabe an ſämtliche Be⸗ 0 Gurte och betete— e ſteller und auch an Nichtbeſteller.. am Friedhof. Turnverein 1898, e. V., Mhm.⸗Seckenheim Landjugend ID S (Handball⸗Abteilung). Heute. 8e Ahr im„Oeutſchen Hof⸗ Breitestf. MANNHEIQM S 1, 6 Morgen Karfreitag finden nachſtehende Freund ſchaftsſpiele auf dem„ 0 5 Wörtelſportplatz ſtatt: 55 Umm 14“ Ahr: Turnverein 1898 Seckenheim II.— Turnverein Hockenheim II. Am Oſter⸗Samstag iſt unſere Stempel 300 Ahr: Turnverein 1898 Seckenheim J.— Turnberein Hockenheim I. Kaſſe geſchloſſen. befert F Zu den Spielen ladet freundlichſt ein Oer Leiter. Ländl. Kreditverein Seckenheim.„ druckere 700 5 Neckar⸗Bote a A uswa 8 Hpelzlehmann ſlelnslen Musikhaus Flügel- Pianken hemdchen aus MHannb., 0 7. 13[weicnem Wü am Wasserturm schestoff Stek. 0.55, 0.42, 0.22 Kind. däckchet gestrickt, Kräf tige Qual., St. 0.85, 0.70, 0.52 Morgen Karfreitag und am Samstag, je 8 Uhr 2 große Sondervorführungen: Das bie der schwarzen Berge Ein Film echter Volksromantik. Unerhörte Sensationen. 2 Mullwindeln Bärenjagd in den Schluchten des 80: 30, 70: 70 Balkans. Bangen eines Vaters em, Stück um den geliebten Sohn. Schnes Bei program 0.54, 0.45, 0. 35 Fianellwindeln 1 N 0.65, 0.58,0.45 f 8 orgen Nachmittag 3 Uhr Kol. Deckoben Jugend vorstellung 40: 40 em, Itek 0.40, 0.30 und ein Sparbuch von uns! Fleiß und Spar- samkeit waren schon immer deutsche Eigen-; schaften. Auch jetzt führen sie Deutschland wieder in eine bessere Zukunft. Erinnert die Jugend daran] Schenkt zu Ostern Sparbücher! Laindücher Hredhtyereig Sebkenheim e. G. m. u. H., Mannheim Seckenheim Bank und Sparkasse— Gegr. 1881. Wicke decken weiche Qual, 0:80 em, St. 1.20, 0.95,0.75 Schnell verkauft Halbnöschen Weiss u. bunt und vermielet 1.75,1.25, 0.75 iſt alles, was die Strampsl-Bös diebe Seſcnence Lune keit wiſſen ſoll 3.35,2.75, 2.35 — Der einfachſte N billigſte und beſt. 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